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Erfundene Wahrheit – Die Relotius Affäre

Die Vorweihnachtszeit im Jahr 2018 war beim Nachrichtenmagazin „Spiegel“ alles andere als besinnlich – das renommierte Blatt musste sich einer katastrophalen Imagekrise stellen: Claas Relotius, Wunderkind beim „Spiegel“, der mit seinen Reportagen einen Preis nach dem anderen einfuhr, hat es mit dem journalistischen Ethos nicht so genau genommen. Wenn es der Atmosphäre half, erfand er eine Szenerie; er legte Gesprächspartnern Worte in den Mund, oder er erfand einfach kurzerhand Menschen, die teils horrible Taten begingen. „Er hat betrogen, wir haben uns betrügen lassen, die Chefredaktion, die zuständige Ressortleitung und Dokumentation. Wir waren immer stolz auf unser System der vielen Absicherungen, dass die Texte von so vielen Augen gelesen werden.

Unsere Dokumentare sind die

Faktenchecker, die unsere Texte überprüfen und Fehler ausmerzen sollen. Heute wissen wir, dass dieses System lückenhaft ist“, schrieben die Blattmacher waidwund. Dass Relotius heute nicht mehr für ehrwürdige Nachrichtenmagazine dichtet, liegt an einem skeptisch gewordenen freien Reporter: Juan Moreno. Wie in Hinter den Schlagzeilen

(2021) skizziert Regisseur Daniel Sager Hintergründe journalistischer Arbeit. Nun ist es also die Geschichte des journalistischen Hochstaplers, für die er u.a. Exkollegen und angebliche Gesprächspartner von Relotius vor die Kamera holt.

„Erfundene Wahrheit“ ist ab 24.03. bei Sky zu sehen.

(S1)

Die engagierte Neurochirurgin

Dr. Rowan Fielding (Alexandra Daddario) hat gelernt, sich als Frau gegen arrogante Vorgesetzte und Kollegen zu behaupten. Doch nun, als sie versucht, ihre erneut an Krebs erkrankte Adoptivmutter in einer experimentellen klinischen Studie unterzubringen, steht sie an. Als sie nacheinander eine Auseinanderset- zung mit ihrem Chef und dem Studienleiter hat, brechen beide tot zusammen. Diagnose: ein Aneurysma im Gehirn. Kann es sein, dass Rowan das verursacht hat? Verfügt sie über Kräfte, von denen sie nichts ahnt? Stehen diese in Verbindung mit ihrer geheimnisvollen biologischen Familie? Rowan versucht in New Orleans mehr über ihre Herkunft zu erfahren und entdeckt, dass die Frauen ihrer Familie seit vielen Jahrhunderten ihr geheimes Wissen weitergeben: Sie sind Hexen. Bald wird sich Rowan einem gefährlichen Wesen stellen müssen, das ihre Familie schon seit Generationen verfolgt … Mit Mayfair Witches setzt die US-Serienschmiede AMC (The Walking Dead) einen weiteren Bestseller von Anne Rice als Serie um – wie jüngst Interview with the Vampire. Michelle Ashford und Esta Spalding (Masters of Sex) inszenieren die Bestseller-Trilogie als zeigemäßen Fantasy-Horror. Als Ärztin, die sich auf die Suche nach dem Ursprung ihrer magischen Kräfte begibt und sich gegen (über-) menschliche Alphamänner durchsetzt, ist Alexandra Daddario (The White Lotus) im Einsatz.

Die erste Staffel von „Mayfair Witches“ ist ab 31.03. bei Sky zu sehen.

Tausend Zeilen Rheingold

Michael Herbig erzählt den Skandal um den „Spiegel“-Reporter Claas Relotius (Jonas Nay, Deutschland 86) nach, der das Nachrichtenmagazin 2018 in eine katastrophale Imagekrise stürzte: Das Wunderkind des Blattes stützte sich bei seinen Reportagen nicht auf Recherchen, sondern vor allem auf seine Fantasie Ab 02.03. im Handel.

Fatih Akin verfilmt das Leben des Rappers Xatar, eines gebürtigen Iraners, der als Kleinkind in einem irakischen Gefängnis landete, später in Deutschland Dealer wurde, Stoff verlor und einen Goldtransporter überfiel, um die Kartellschulden aufzutreiben. Im Gefängnis machte er heimlich Rap und landete Chartplatzierungen Ab 30.03. im Handel.

The Old Way

Nach Hunderten Filmrollen ist Nicolas Cage erstmals in einem Western zu sehen: Mit Colton Briggs spielt er einen Mann, der eine Läuterung vom Revolverhelden zum friedfertigen Kaufmann durchlebte – durch die Liebe. Als seine Frau ermordet wird, erinnert er sich daran, was eine Waffe alles ausrichten kann … Ab 31.03. im Handel.

Zwischen Oligarchen, Trophäenfrauen, Waffenhändlern und Langeweilern finden sich zwei wieder, die sich durch inszenierte Leere über Wasser halten: Das Influencer-/ Model-Pärchen Yaya (Charlbi Dean) und Carl (Harris Dickinson, Beach Rats) schlägt die Einladung auf eine Fünf-Sterne-Luxusjacht sicher nicht aus. Die Fadesse am Sonnendeck wird ebenso in Szene gesetzt wie die Menüabfolge beim Captain’s Dinner (als Kapitän mit Weltekel: Woody Harrelson), wäh- rend sich andere Gäste (herrlich: Sunnyi Melles) einen Spaß daraus machen, vom Personal, das zu den reichen Gästen nicht Nein sagen soll, die absurdesten Dinge zu verlangen. Die Inszenierung findet ein Ende, als sich für alle – für die Habenden ebenso wie für die an Bord dienenden Habenichtse – die Hierarchie umkehrt: Ein Sturm zieht auf, alles ist buchstäblich nur noch zum Kotzen (wieder gehört die Show Sunnyi Melles), die Jacht sinkt, und eine Handvoll Menschen – Gäste wie Personal – kann sich an Land retten. Auf eine einsame Insel. Da, wo das Geld nicht regiert, gelten andere Regeln für die Hierarchie: Wer kann das Überleben sichern? Fischen, jagen, Feuer machen? Wer hat noch nützliche Waren bei sich? Wer gibt den Ton an? Was tragen nun die bei, die ihr Leben lang nur bestellt haben und sich bedienen ließen? Sie werden nun alle Abigail (Dolly de Leon) kennenlernen, die als philippinische Toilettenfrau des Schiffs bis dato übersehen wurde: Ruben Östlund (Turist – Höhere Gewalt, The Square) spielt vergnügt mit Hierarchien und Machtverhältnissen. Ab 24.03. im Handel.

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