DOT.magazine 097

Brutal selbstlos

NICOLE ALBIEZ

Wenn wir ein drittes Mal auf Hercule Poirot in der Inszenierung von/Verkörperung durch Kenneth Branagh treffen, dann ist der Meisterdenker müde geworden. Er hat sich von allem verabschiedet und sich ins selbst auferlegte Exil in Venedig zurückgezogen. Er will nichts mehr von Verbrechen und Ermittlungen wissen, seit er das Schlechteste vom Menschen gesehen hat: Wir befinden uns in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Poirot glaubt nicht mehr an die Menschheit. Als ihn eine alte Freundin konsultiert – die erfolgreiche

Mystery-Autorin Ariadne Oliver, die in acht von Agatha Christies Romanen und in mehreren Kurzgeschichten vorkommt –, kann diese ihn aber doch dazu überreden, einen Blick auf rätselhafte Geschehnisse zu werfen. Vielleicht, weil es hier weniger um Menschen als um Geister geht und Poirot an einer Séance teilnehmen soll. A Haunting in Venice (ab Seite 46) erzählt vom Vergessen und vom Erinnern, vom Verarbeiten und Loslassen – Themen, mit denen sich nicht nur Poirot und die anderen Teilnehmer des geisterhaften Happenings beschäftigen.

Wenn wir in The Equalizer 3 (Seite 30) wieder auf Robert McCall – und also wieder auf Denzel Washington – treffen, setzt der sich im Exil in Italien mit seiner Vergangenheit als Killer auseinander. Dieses Leben liegt eindeutig hinter ihm. Bis er bemerkt, dass in seiner neuen Heimat ja die Mafia tätig ist und er seine neuen Freunde verteidigen wird, koste es, was es wolle. Er ist schließlich der Equalizer, er hält Ungerechtigkeit nicht aus. Und schon gar nicht, wenn sie Menschen betrifft, die sich dagegen nicht zur Wehr setzen können.

Wenn Elisabeth Scharang eine freie Adaption von Doris Knechts Roman Wald (Seite 56) angeht, dann sollen Traumata überwunden werden. Wenn mit

Weißt du noch (Seite 53) Senta Berger (als Marianne) und Günther Maria Halmer (als Günter) anvisiert werden, ist das Vergessen nicht absichtsvoll, aber auch nicht immer schlecht. Eine Pille hilft dem alternden Paar beim Erinnern an ihr Leben, wobei das nicht nur Gutes bedeutet. Günter sieht sein Leben als einen „wahn sinnig langen Sonntagnachmittag“.

Ums Erinnern und ums Lautmachen geht es sehr stark in der Doku Sieben Winter in Teheran (Seite 62), die vom zu kurzen Leben der Reyhaneh Jabbari und der systematischen Unterdrückung der Frau durch die islamischen Gesetze erzählt. Als 19-Jährige wurde sie bei einem vermeintlichen Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden von diesem attackiert. Dass sie den Vergewaltigungsversuch abwehrte und ihren Angreifer dabei tötete, brachte ihr das Todesurteil ein. Wir befinden uns im Teheran des Jahres 2007. Ihre Familie erzählt mithilfe von Regisseurin Steffi Niederzoll von Reyhanehs Kampf um Gerechtigkeit. Von Isolation, von Schauprozessen, von Jahren im Gefängnis. Von einer Hinrichtung. Davon, wie ihre Mutter, früher Schauspielerin, zur Menschenrechtsaktivistin wurde und den Iran dann doch verließ.

Quer durch den Iran führt eine Erzählung, die vom Loslassen handelt: Hit the Road (Seite 49) von Jafar Panahis Sohn Panah Panahi. Dieser Versuch loszulassen kommt als Roadtrip einer Familie daher – ein Roadtrip mit teils skurrilen Teilnehmern und Begegnungen (wie die mit einem angefahrenen intellektuellen Radsportler, der ein Stück seines Weges auf dem Rücksitz der Familie verbringt –in engem körperlichem Kontakt mit dem Familienoberhaupt).

Wir wünschen interessante Stunden in Kinosälen – Stunden, die man bestimmt nicht vergessen wird.

Brutal selbstlos september 2023

SHAILENE WOODLEY

CATCH THE KILLER AB

VOM REGISSEUR DES OSCAR ®-NOMINIERTEN FILMS WILD TALES

IM KINO

Weißt du noch

053 Passages

NEUORDNUNG

054 Enkel für Fortgeschrittene

056 Wald

KIDS & FAMILY

058 Neue Geschichten vom Franz

060 Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm

061 Der Mondbär – Das große Kinoabenteuer

ARTHAUS

062 Sieben Winter in Teheran

064 Viennale 2023

065 Projekt Ballhausplatz

066 Das Tier im Dschungel, Patrick and the Whale, Das Nonnenrennen, A Little Life, ABBA: The Movie –Fan Event, Over the Sky, A Boy’s Life HEIMWERK

WASHINGTON. DAKOTA FANNING. ISABELLE HUPPERT. MEGAN FOX. SYLVESTER STALLONE. LIAM NEESON. FLORIAN DAVID FITZ. CHARLOTTE GAINSBOURG. JASON STATHAM. DANY BOON.

GÖNN DIR GROSSES KINO!

Für Adidas lässt Jenna Ortega die schwarzen WednesdayOut ts kurz mal im Schrank hängen und schlüp in bequeme, sportliche Styles aus der neuen Z.N.E.-Kollektion. Mit dabei: Kapuzenpullis, Trainingshosen, T-Shirts und Shorts in minimalistischem Design – perfekt zum Abhängen zu Hause, für den Spaziergang zum Bäcker oder zum Rumtoben mit dem Hund. Unten: Zip-Hoodie um € 110,–, rechts: Shirt um € 40,–, Shorts um € 45,–. www.adidas.at

Schöner chillen

In der Sonne braten können alle – aber während sich unsereins mit lauwarmem Dosenbier oder pickiger Limo aus dem Plastikpackerl begnügen muss, schlürft Zlatan Ibrahimović prickelnd Teures aus dem eisigen Kübel. Für Unterhaltung scheint dank Rundum-Wi-Fi offenbar auch gesorgt zu sein. Aber okay, wenn sich jemand einen derartigen

Luxusurlaub so entspannt leisten kann, dann ist das jedenfalls fix Gold-Bratan Zlatan. Es sei ihm natürlich gegönnt.

Süße Parallelwelt

In Fae Farm (Nintendo Switch, PC) beackert man die äußerst herzige Welt Azoria, die erforscht und kultiviert werden will. Dabei findet man Freunde, entdeckt magische Orte und trifft fantasievolle Kreaturen. Auch optisch eigenständig und bezaubernd. www.faefarm.com

© Photo Press Service, Hersteller

JENNA ORTEGA. INA REGEN. BRAD PITT. CARINA PRANZ. BILLIE EILISH. MILEY CYRUS. DRAKE. AMELIE STANESCU. A$AP ROCKY. OLIVIA ANNACATHARINA T. ELSA HOSK. TAYLOR SWIFT.

In den späten 1990er-Jahren geboren: Wer da so überaus goldig in die Kamera schaut, ist Zendaya (26). Sie ist übrigens auch ein Star aus der Disney-Kaderschmiede.

Happy Herbst!

Sind alle wieder gut aus diversen Urlauben zurückgekommen? Fein, denn jetzt geht es wieder los mit dem Ernst des Lebens. Also für uns – Promis und Celebs haben ja quasi nie Urlaub. Die Armen!

Wer, wenn nicht er: Brad Pitt gibt Sonny Hayes, den Fahrer des ktiven F1-Teams APX. Der F1-Film wird gerade gedreht – zu sehen gibt es ihn dann auf Apple+.

AVRIL

LAVIGNE UND TYGA GEHEN ZWAR MITTLERWEILE GETRENNTE WEGE, VERBRIN GEN ABER DENNOCH FREIZEIT MITEINANDER. GAR SO VIEL PUNK UND SKATE DÜRFTE BEI IHR ALLERDINGS NICHT MEHR VORHANDEN SEIN.

Nicht alltäglich, der Stil, den Cardi B und ihr Bestester O set p egen. Eigentlich gibt es nichts zu bemängeln: minimale Farben, simple Patterns. Dennoch irgendwie dings.

The Artist formerly known as Hund: Nein, es handelt sich hierbei nicht um Snoop Dogg, sondern um – Drake! Er wollte einfach mal anonym tschechern.

Bieberin mit Hund: So treuherzig ist ihr Ehemann vermutlich nie. Und ob Justin ihr Bälle ins Bett bringt? Und wie riecht Justin, wenn es regnet?

Madonna hält sich wie gewohnt mit jungen Tänzern t. Ihr scheint es jedenfalls ausnehmend gut zu bekommen – er hingegen schaut schon ein kleines bisserl müde aus. Durchhalten!

Alle haben Spaß im Sommer – das gilt auch für Rita Ora: Sie lieferte am Ibiza Rocks die Vocals für Hot Right Now, den Hit von DJ Fresh. Die Crowd jubelte.

Szenen wie aus einer Romcom: Tobey Maguire beliebt in Saint-Tropez urzulauben ... Äh, also Urlaub zu machen. Die Dame ist nur eine gute Freundin. Schwöre!

Wer Rock-Methusalix „Keef “ Richards auf den Socials folgt, kann einiges lernen. Zum Beispiel seine offenen Gitarrenstimmungen, mit denen man zugedröhnt noch richtig spielt.

Shakira landet mit ihren Buben Sasha und Milan in Miami – nachdem sie ein paar Tage in Europa verbracht haben. Ist ja quasi ums Eck mit dem Flieger, nicht?

Demi Lovato und ihr (relativ) neuer Hawara Jute$ sind in Urlaubsstimmung. Ob es was Ernstes wird oder nicht, kann man zwar noch nicht sagen –gemeinsame Postings deuten aber darauf hin.

AUF DEM WEG

INS STUDIO  ABER

NICHT IRGENDEINS: TAYLOR SWIFT STEHT HIER VOR DER TÜR DES ELECTRIC LADY STUDIO

DAS HAT JIMI HENDRIX 1970 IN N.Y. BAUEN LASSEN. EINE ECHTE KULT STÄTTE.

Mittlerweile ist das Bild passé: Ganz top secret hat Rihanna ihr zweites Kind zur Welt gebracht – dieses Foto entstand sehr knapp davor. Papa A$AP Rocky ist auch happy.

Und so sieht das aus, wenn Familie John mit der Seele baumelt: Elton mit GöGa David sowie K1 Zachary (12) und K2 Elijah (9) in Saint-Tropez.

Er kann so schee schiach schauen: Danny Trejo spielt ausnahmsweise in einem Musikvideo mit – und zwar für Denny Strickland. Welch’ anmutiges Antlitz!

Seine Zunge braucht einen Wa enschein, und wenn Gene Simmons einmal das Zeitliche segnet, muss sie wohl extra begraben werden. Happy 74!

Nach sechs Jahren Beziehung und 14 Ehemonaten hat Sam Asghari die Scheidung eingereicht. Britney nimmt das emotional ziemlich mit, deshalb schaut sie beim Strippen so traurig.

Wandlungsfähig und immer edgy: Die längst zum Mega-Star avancierte Billie Eilish spielt noch einige Shows in Europa, bevor sie ein wenig Urlaub macht. Wohlverdient!

Angelina Jolie und ihr Sohn

Pax – oder Paxerl, wie sie ihn als Wienerin wohl rufen würde – beim freudvollen Shoppen ohne Grenzen.

Reeves feiert am 2. September seinen 59. Geburtstag. Und weil er so eine coole Sau ist, spielte er unlängst mit seiner Band Dogstar in Las Vegas einen Gig.

Keeanu

Christopher Walken (80) hat beim Feiern so derbe auf den Käse gehauen, dass er sich in Christopher Sitten umbenennen musste. Tja: Party hard!

Im Vergleich wirkt Paul McCartney (81) wie ein junger Hupfer. Irgendwas hat den Mann tgehalten – wir vermuten, es war der Rock ’n’ Roll. Und Lucy in the Sky mit ihren Diamanten.

Alter schützt vor Chaos nicht: Securities mussten einschreiten, als Fans von George Lucas (79) bei seinem Eintreffen den nötigen Abstand vermissen ließen.

KOMMEN, UM LEIN WANDGOTT ROBERT DE NIRO ZUM 80ER ZU GRATULIEREN. DAS GESAMTALTER DER PARTY GÄSTE KNACKTE LOCKER DIE TAUSENDERMARKE.

Uma Thurman (53) kam mit Papa Robert (82) – auch sie genossen die Party zu De Niros Ehren: Hochkarätiger lässt sich nicht feiern. Hollywood-Adel eben!

WALKING ON APPLES

Auch wenn man es ihnen nicht ansieht: Die Sneakers von VLACE und innocent bestehen aus Äpfeln – aus Apfelleder, um genau zu sein. Das Material wird aus Apfeltrester, der bei der Produktion von innocent Smoothies und Säften anfällt, hergestellt. Dadurch wird nicht nur Abfall vermieden, auch der CO₂-Fußabdruck ist im Vergleich zu einem Sneaker aus tierischem Leder acht Mal geringer. Auch der Rest des Schuhs besteht aus recycelten Materialien: die Polsterung aus PET-Flaschen, die Schuhsohle zum größten Teil aus alten Sohlen. Um ca. € 185,–. www.vlace.de

SOMMERHITS FÜR DEN GUTEN ZWECK

Wenn sich die Freibadsaison langsam dem Ende zuneigt, retten wir ein bisschen Sommerfeeling rüber in den Herbst – mit der Badetuch-Kollektion der Caritas und Sommerhits-Zitaten von österreichischen Musikern und Musikerinnen wie Ina Regen (links), Granada (rechts), Wanda, Yasmo, Julian Le Play und mehr. Produziert werden die Badetücher regional und fair von der Waldviertler Firma Herka Frottier; die Erlöse gehen an Klimaprojekte im globalen Süden. Um € 49,80. www.schenkenmitsinn.at

Beim österreichischen Label DeLin dreht sich alles um Leinen – und um zeitlose, nachhaltige Designs made in Austria. Vom Material, das aus der Leinenmanufaktur Vieböck aus Oberösterreich stammt, über Schneiderei bis hin zur Stickerei – alles wird in Österreich gefertigt.

Ideal für den Herbst: die minimalistisch-schicken Overshirts mit dezenten Neondetails. www.delin.at

EIN STATEMENT SETZEN

Swatch feiert mit BIG BOLD IRONY eine Premiere: Zum ersten Mal gibt es das Uhrenmodell im Oversizeformat in sandgestrahltem, mattem Edelstahl. Darüber hinaus sorgen Zifferblätter mit Sonnenschliff in fünf intensiven Metallic-Tönen für Hingucker. Erhältlich ab 7. September 2023 um € 195,–. www.swatch.com

Pyjama all day!

Nach dem Jogginganzug scha es jetzt auch der Pyjama auf die Straße.

Warum wir das feiern: Weil er cosy UND stylisch sein kann.

GOLD-TRIO

Rosé vergoldetes Armband mit Elefantenanhängern von Cajoy um € 69,99. www.arket.com

VICHY RICH

Pyjamahemd aus Seersucker von Arket um € 59,–. www.arket.com

AUF STREIFE

Hellblaues Pyjamahemd von Jake*s Casual, um € 39,99 bei www.peek-cloppenburg.at

BLAUE STUNDE

Handgefertigte Ohrringe „Eos“ mit Aquamarin-Steinen von Koni um € 75,–. konidesignshop.com

SWEET DREAMS

Pyjamahose mit Kordelzug von Arket um € 59,–. www.arket.com

COMFY WEAR Pyjamahose aus BaumwollViskose-Mix von Jake*s Casual, um € 39,99 bei www.peek-cloppenburg.at

CHILLOUT LOUNGE

Leichtes Pyjamaoberteil mit Streifen von Tommy Hil ger um € 69,90. at.tommy.com

KETTENREAKTION

Edelstahlkette mit Emaille und Zirkonia von Nomination um € 74,–. www.nomination.com

Fürs Bett fast zu schade: Dass ein klassischer Schlafanzug auch zu Höherem bestimmt sein kann, zeigt Influencerin Carina Pranz auf der Copenhagen Fashion Week. Wer nicht ganz so mutig ist, kann nur mit Hose oder Oberteil starten.

MINIMALISTISCH Sneakers „Slimmer Stadil Tonal Low“ aus Canvas und Wildleder von Hummel um € 59,95. www.hummel.net

VINTAGE VIBES

Retro-Sneakers „Handball Spezial“ von Adidas um € 110,–. www.adidas.at

OLDIE BUT GOLDIE

Kultige Sneakers „Mexico 66“ von Onitsuka Tiger um € 110,–. www.onitsukatiger.com

© Hersteller, instagram.com/carinapranz

STRETCHEINHEIT

Viskosehose mit StretchTaillenbund von Tommy Hil ger um € 69,90. at.tommy.com

Vielen Dank für die Blumen

Ihr seid noch nicht bereit für gedeckte Herbstfarben? Dann macht es wie Billie Eilish und schickt den Sommer mit diesen oralen Kleidern in die Verlängerung.

KNIEUMSPIELEND

Midikleid mit Trapezausschnitt von Vero Moda um € 52,99. www.veromoda.com

WALLE WALLE

Baumwollkleid von Dorothy Perkins, um € 64,90 bei www.aboutyou.at

MILLEFLEURS

Gesmoktes Kleid mit Karreeausschnitt von Noisy May um € 39,99. www.noisymay.com

Romantisch, verspielt – und ganz anders, als wir Billie Eilish sonst kennen. Statt Baggy Clothes gibt’s schulterfreies Blümchenkleid mit Puffärmeln und Rüschen – zumindest fürs Instagram-Foto ...

MILLEFLEUR

Gesmoktes Kleid mit Karreeausschnitt von Noisy May um € 39,99. www.noisymay.com

TRUE ROMANCE

Midikleid mit gerüschter Naht von Selected um € 79,99. www.selected.com

TRUE BLUE Viskosekleid mit Ballonärmeln von Y.A.S um € 89,99. www.y-a-s.com

FLOWER POWER

Midikleid mit rosaorangem Blütenmeer von Pieces um € 54,99. www.pieces.com

PLISSÉE, PLEASE! Georgette-Kleid aus zerti ziertem recycled Polyester von Ganni um € 295,–. www.ganni.com

Ab diesem Sommer: Alle oben ohne.

Wir machen uns frei von Plastikdeckeln. Strohhalme lassen wir komplett weg. Ab sofort trinken wir unsere erfrischenden Kaltgetränke aus abbaubaren Naturfaserdeckeln*. Cheers!

DOT. BEAUTY

GESCHMACK BIS IN DIE FINGERSPITZEN

Pommes ohne Ketchup? Chicken McNuggets ohne Sweet Sour Dip? Nix da: Erst die Sauce macht‘s perfekt. Um die heimlichen Stars gebührend zu feiern, gibt’s nun fünf streng limitierte Nagellacke in den Farben der beliebtesten McDonald’s Saucen. Die „MyTaste –MyManicure“-Kollektion ist in allen McDonald’s Restaurants in Österreich erhältlich – für registrierte User des MyMcDonald’s Bonusprogramms in der McDonald’s App. www.mcdonalds.at

Ohrwurmalarm in 3, 2, 1 ... Nicht nur in Miley Cyrus’ Überhit geht’s um Blumen, auch im neuen Gucci-Duft „Flora Gorgeous Magnolia“ dreht sich alles um sie. Im Mittelpunkt: süße, fröhliche Magnolien, die von sinnlichen Hölzern, samtigem Jasmin und verführerischfrischer Kokosnuss umspielt werden. Erhältlich in den Größen 30 ml (€ 84,–), 50 ml (€ 115,–) und 100 ml (€ 158,–).

ICE ICE BABY

Vergiss Eiswürfel auf der Haut und Löffelchen auf den Augen. Jetzt übernehmen die „Ice Spoons“ von Clean Beauty Concept den Job: Die MassageTools aus Glas sind mit einer gefrierfesten Flüssigkeit gefüllt. Fährt man damit über die Haut, ziehen sich die Poren zusammen, Schwellungen werden reduziert, die Durchblutung wird angeregt, und müde, geschwollene Augen wirken sofort wacher. Um € 89,–. cleanbeautyconcept.com

Wind, Wetter, Kälte ... Bei der Copenhagen Fashion Week im August gab’s schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Herbst –inklusive neuer Trendfrisur. Styleprofis wie Amelie Stanescu (links) oder Olivia Anna-Catharina T (oben) trugen ihre Haare geflochten – aber nicht in einem, sondern gleich in zwei Zöpfen am Hinterkopf. Sitzt, hält und schaut gut aus!

Spuren des Sommers

Wer wie Elsa Hosk den Sommer viel in der Sonne verbracht hat, sollte jetzt nachsorgen: mit reichlich P ege für Haut und Haar.

BRINGT SCHWUNG REIN

Regeneriert stark beanspruchtes und sonnenstrapaziertes Haar mit Zinnkraut-Extrakt, Weizenkeimund Sonnenblumenöl: „Weizenkeim NÄHR-KUR“ von Rausch um € 14,90. www.rausch.ch

VITAMINBOMBE

Entfernt Wassermineralien und andere Rückstände, wirkt grünen Farbtönen entgegen und schenkt blondem Haar wieder gesunden Glanz: „BlondMe All Blondes Detox Vitamin C Shot“ von Schwarzkopf Professional um € 14,90. schwarzkopf-professional.at

Sonne, Salz- und Chlorwasser machen das Haar strohig und matt, trocknen die Haut aus und lassen Pigmentflecken entstehen. Auch für Model Elsa Hosk steht daher nach dem Sommer erst mal Regeneration für Haut und Haar auf dem Programm.

FLECK WEG

Der Wirksto iamidol mildert Pigment ecken, Hyaluronsäure spendet Feuchtigkeit – für ein ebenmäßiges, erneuertes Hautbild: „Anti Pigment

Dual Serum“ von Eucerin um € 46,–. www.eucerin.at

FRISCHER GLOW

Wirkt mit Vitamin C antioxidativ und entzündungshemmend und kann als Reinigung oder Maske verwendet werden:

„Bright And Beautiful Vitamin C Gesichtspeeling“ von Lush um € 19,95. www.lush.com

WHAT

A PEELING

Das Peeling mit Fruchtsäure reinigt die Haut bis in die Tiefe, verkleinert optisch die Poren und lässt die Haut wieder strahlen: „CytoLine Skin Re ner 100“ von MBR® Medical Beauty Research um € 160,–. www.mbr-cosmetics.de

DREIFACHWIRKUNG

Reduziert Pickelmale und Pigment ecken, verfeinert und mattiert das Hautbild: „CELLULAR LUMINOUS630® Anti-Pigment ecken Pickelmale Serum“ von Nivea um € 31,99. www.nivea.at

HOCHKONZENTRIERT

Spendet mit hoch- und niedermolekularer Hyaluronsäure intensive Feuchtigkeit bis in die tieferen Hautschichten: „Hydrating Serum“ von Attièl um € 139,–. attiel.comcom

SOS-HILFE Lässt stumpfes Haar dank wertvoller Öle von Argannuss, Bio-Babassu und Avocado wieder glänzen: „Nourish & Repair Hair Mask“ von Uncorrupted Beauty um € 19,95. uncorruptedbeauty.com

© Hersteller, instagram.com/hoskelsa

Zwischensequenz DLC

Runterladbare Inhalte.

Dragon Ball Z: Kakarot |

Sprechen Sie Delfin?

Endlich nähert sich der Sommer seinem Ende … Haha, reingelegt! Entweder wird es bis Dezember so unfassbar heiß bleiben, oder es kommen ab September

Sturmfluten, Tornados und Heuschrecken. Oder Stinkwanzen. Wie man es dreht und wendet: Irgendwie haben wir das mit der Verantwortung für unseren Planeten ziemlich verkackt.

Erinnert sich noch jemand an den uralten Spruch, der besagt, dass wir die Welt von unseren Kindern nur geliehen haben? Die werden sich jedenfalls schön bedanken, wenn sie ihn in diesem Zustand weitergereicht bekommen. Wäre nachvollziehbar, wenn sie sich aus Trotz und Protest einfach auf die Straße … Ah, ups; das passiert ja schon längst.

Na ja, dann eben der endgültige Rückzug ins Digitale. Für die Aller-

TOOLS FÜR DIE ELITE

Wenn am 6. September das mit Spannung erwartete Action-RPG Stardust (Xbox Series X/S) erscheint, dürfte sich die Freizeit der Spielerinnen und Spieler und damit auch die Möglichkeit einzukaufen drastisch verringern: Der Open WorldSci-Fi-Adventure-Shooter von Bethesda avancierte bereits im Vorfeld zum preisgekrönten Hit. Doch das Publikum braucht

giker unter uns sind Tiere, Gräser und Bäume ohnehin überbewertet. Das echte Leben findet sowieso vor dem Bildschirm statt, oder?

Schließlich beginnen sich mittlerweile sogar die Orkas zu wehren, die als Delfine eigentlich zu den Symbolen für Intelligenz und Frieden zählen. Wenn die mal revoltieren und ohne Unterlass Menschen attackieren, dürfte wohl wirklich etwas grundlegend schieflaufen.

Also bleiben wir lieber vor den Screens, schauen uns an, ob Team Orka gegen Team Mensch gewinnt und die Kontrolle über den Planeten übernimmt. Viel schlimmer als die jetzige Strategie kann das ja wohl auch nicht sein. Note to myself: Gleich mal Delfinsprache lernen –könnte für die Zukunft vermutlich nicht schaden.

The 23rd World Tournament heißt der seit Kurzem erhältliche DLC – es ist der mittlerweile fünfte für den Titel von Bandai Namco. Er bringt die Spielerinnen und Spieler zurück in Son-Gokus Jugend und spielt während des 23. Großen Turniers – also der letzen Folge des Dragonball-Anime. Auf dem Kampfschauplatz können bekannte Kämpfe erneut erlebt werden. Da die Geschichte vor den Ereignissen von Dragon Ball Z stattfindet, werden die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere der Storyline des Mangas angepasst; man kann daher etwa während des Kampfs nicht fliegen. Es kommt also darauf an, seine Fähigkeiten gezielt einzusetzen. de.bandainamco.eu

nicht zu darben ob der vielen Screentime – denn mit dem cremig-zimtigen Drink Cinnamon Stardust, der Starfield Edition von yfood, kann man sich eine vollwertige Trinkmahlzeit zuführen. Mit Proteinen, pflanzlichen Ölen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen sowie 26 Vitaminen und Mineralstoffen – und Nutri-Score A. Gibt‘s bei Spar.

TEXTE: PETER ZIRBS

Das Runde muss ins Runde

Hier steckt alles drinnen, was der Sport zu bieten hat – Karriere, gemeinsames Spielen und jede Menge Geschichte: Kobe Bryant am Cover weist den Weg zur digitalen Basketballkultur.

und damit die Fahne der Basketballkultur hochzuhalten. Gespielt wird nicht nur in Modi wie MyCareer, MyTeam und MyNBA, sondern auch zwischen PS5 und Xbox Series X/S – Crossplay macht’s möglich. Darüber hinaus ist man auf Wunsch dank NBA League Pass auch sonst mehr als nur eng mit allem verbunden, was den Reiz an dieser Sportart ausmacht. P icht für alle Basketballfans!

nba.2k.com

Auchwenn Österreich nicht unbedingt als Hochburg dieser Ballspielart gilt, so gibt es dennoch reichlich Fans des packenden Sports. Nicht weniger packend und vor allem auch technisch großartig umgesetzt ndet Basketball ab 8. September in NBA 2K24 (PS5, Xbox Series X/S, PS4, Xbox One, Nintendo Switch, Windows) statt.

Denn neben den vielen Modi und Möglichkeiten, gemeinsam mit Freunden das Spiel zu genießen, hat der Titel auch noch eine andere Funktion.

EIN HOCH DER KULTUR

Denn in NBA 2K24 geht es darum, gegenwärtige wie auch vergangene Helden des Basketballs zu feiern

Zahltag is’

Und zwar bereits der dritte: Schlappe zehn Jahre ist es her, dass Teil 2 zum Überraschungshit wurde. Und eigentlich sind die kriminellen Hauptcharaktere schon in Pension gegangen.

sen der Leute geht, wollen wir sie nicht ausrauben. Das spiegelt sich auch in der Menge der Inhalte wider: Hätten wir zum Start hundert Raubüberfälle, wäre der Preis ein anderer“, meint dazu EntwicklerMastermind Almir Listo.

DIE COMMUNITY MACHT’S

Doch

2016 wurde überraschend Payday 3 angekündigt. Sieben weitere Jahre hat es letztendlich gedauert, bis das Spiel nun am 21. September für PS5, Xbox X/S und Windows erhältlich

sein wird. Und da gibt es auch schon die erste Überraschung: Die Preisgestaltung ist moderat. „Wir wollen, dass so viele CommunityMitglieder wie möglich mitspielen können. Wenn es um die Geldbör-

Payday 3 dür e jedenfalls ein Knaller werden – und das ist auch der nach zehn Jahren nicht müde gewordenen Community zu verdanken. Payday war irgendwie immer schon etwas Besonderes; im dritten Teil des originellen First-Person-Shooters sind überraschend viele bekannte Gesichter dabei. Kryptowährungen und nahtlose Überwachung spielen inhaltlich ebenfalls eine Rolle. Könnte also unterhaltsam werden.

paydaythegame.com

Finish him! Fatality!

Wirklich weg war Mortal Kombat ja eigentlich nie. Dennoch war es Zeit für einen Reboot, der einerseits die alten Tugenden weiterführt – und andererseits neuen Schwung ins Geschehen bringt. Dieses Vorhaben ist dank neuer Elemente mehr als nur nur gelungen.

Würde man nachrechnen, wären einige Charaktere des ersten Mortal Kombat-Spiels bereits Großeltern: 1992 erschien nämlich der erste Teil der bis heute erfolgreichen und stilbildenden Fightgame-Serie. Dabei führt die Popularität dieser Art von Spielen eigentlich zurück in die 1980er-Jahre – doch es war Mortal Kombat, das bis heute einen xen Platz in der Popkultur ergattert hat.

Die vielleicht beste Nachricht ist: Mit Mortal Kombat 1 wird diese Sonderstellung mit ziemlicher Sicherheit noch weiter ausgebaut. Und das hat mehrere Gründe. Einerseits trägt die exzellente technische Umsetzung, die das Potenzial der aktuellen Konsolengeneration voll ausnützt, zum umwerfenden Gesamteindruck

bei. Und andererseits hat man sich bezüglich der Story einiges einfallen lassen, um auch das lang gediente MK-Publikum überraschen zu können: So werden etwa aus altbekannten Rivalen plötzlich Brüder. Das ist nur eines der erzählerischen Details, die für frischen Wind in der Lore der Spielreihe sorgen.

DER GROSSE KNALL

Die vielleicht wichtigste Neuerung dür e allerdings die Einführung der Kameo Fighters sein: Diese nicht in der Hauptauswahl verfügbaren Kämpferinnen und Kämpfer assistieren auf Zuruf beim Fight und sind ein xer Bestandteil des Gameplays. Was sie so genial macht: Sie können so gewählt werden, dass sie den eigenen Kampfstil komplimentieren.

Damit sind sie ein wichtiges taktisches Werkzeug und erweitern das Spielerlebnis enorm.

Bis jetzt als Sekundärcharaktere bestätigt sind Jax Briggs, Kano, Darrius, Kung Lao, Sonya Blade, Sub-Zero, Goro, Cyrax, Sektor und Stryker; insgesamt sollen es 13 sein. Auch wild: Sie können Combos einleiten beziehungsweise für die Spieler vorbereiten.

Natürlich haben sie ihre eigenen Moves und Kampfweisen –dadurch bekommen die Fights eine völlig neue Komponente mit spektakulären Momenten.

Dank Kameo Fighter und einigen anderen smarten Ergänzungen weht jedenfalls ein deutlich frischer Wind durch Mortal Kombat 1, ohne dabei die alten Tugenden zu vernachlässigen.

Davon pro tieren Neueinsteiger genauso wie alte MK-Hasen und -Häsinnen.

BLUTIGER PLATZHIRSCH

Gepaart mit der wirklich sensationellen Gra k und dem für MK typisch schwarzen Humor setzt Mortal Kombat 1 tatsächlich Maßstäbe im Genre. Dazu kommt die äußerst geschmeidige technische Umsetzung, die keine Wünsche o enlässt. Damit dür e ein Hit vorprogrammiert und der Reboot gelungen sein: Wer auf der Suche nach einem gnadenlosen Kampfspiel ist, das weit mehr Skills als nur wildes Knöpferldrucken verlangt und dabei ein packendes Stück Popkultur erleben will, kommt um Mortal Kombat 1 de nitiv nicht herum. Ein echter Instantklassiker, der am 19. September für PS5, Xbox X/S, Switch und Windows erscheint. mortalkombat.com

JEDEN

47 SEITEN DOT.MOVIE

Stressresistente Gene

Während Denzel Washington ein drittes Mal seine mörderischen Dienste als The Equalizer den Schwachen und Unterdrückten zur Verfügung stellt (Start: 01.09.), hat sein Sohn nichts Geringeres zu tun, als die Zukunft der Menschheit zu sichern. Aber John David Washington ist schon sehr versiert darin, mit Herausforderungen umzugehen: Er ließ sich nicht vom Ku-Klux-Klan einschüchtern (BlacKkKlansman) und auch nicht von Christopher Nolan verunsichern, als der mit Tenet die Zeit aushebelte. Selbst als verwirrter Tourist namens Beckett, der in eine

Verschwörung gerät, lässt er sich nicht unterbuttern. Auch wenn ständig auf den Normalsterblichen geschossen wird und ihn selbst Botschaftsmitarbeiter attackieren.

Da ist es für ihn doch ein Leichtes, sich jetzt durch eine Welt zu kämpfen, in der die künstliche Welt zur massiven Bedrohung wurde: In The Creator (Start: 28.09.) befinden sich Menschen und KI seit zehn Jahren im Krieg. Warum John David Washington aber einen schockierten Ausdruck zur Schau trägt, wenn er ein Kind sieht, wird ab Seite 40 angedeutet …

Legendäres Duo

Wortreich

befeindeten, befreundeten und verliebten sich Harry (Billy Crystal) und Sally (Meg Ryan) im Jahr 1989 in der Regie von Rob Reiner. Nun diskutieren sie restauriert in 4K darüber, ob Männern und Frauen bei ihren Freundschaften immer der Sex dazwischenkommt: Ab 03.10. kehren „Harry und Sally“ ins Kino zurück – im Rahmen der Reihe „Best of Cinema“.

THE EQUALIZER 3. THE EXPENDABLES 4. A HAUNTING IN VENICE. WOCHENENDREBELLEN. THE NUN 2.

MY BIG FAT GREEK WEDDING – FAMILIENTREFFEN. NEUE GESCHICHTEN VOM FRANZ. THE CREATOR.

© The Walt Disney Company, Polyfilm

Opening Credits

LISTIG

Zurück in der Schule: Filme, die in Klassenräumen spielen:

Das Lehrerzimmer (2023) Carla (Leonie Benesch), neu im Schulbetrieb angekommen, geht voller Ideale und pädagogischer Ideen an den Lehrberuf heran. Als es in der Schule zu Diebstählen kommt, will sie alles richtig machen, leider setzt sie aber eine Spirale der Eskalation in Gang …

Euphorischer Moment:

Brian Duffield (Jane Got A Gun) fordert die nuancierte Schauspielerin Kaitlyn Dever (Ticket ins Paradies), die in Booksmart und Unbelievable unvergessliche Performances abgeliefert hat, heraus: Im Sci-FiPsychothriller No One Will Save You wird sie als eine Frau namens Brynn Adams erst aus ihrer Gemeinschaft ausgestoßen. Und als sie es sich in den eigenen vier Wänden, in denen sie aufgewachsen ist, gemütlich gemacht hat, wird sie eines Nachts von eigentümlichen Geräuschen geweckt. Sie mag sich ja täuschen, aber das,

TRIVIA

Was tun mit dem Haus, in dem Adolf Hitler auf die Welt kam? Die Nutzungen (Bibliothek, Schule, Behinderteneinrichtung) sind ebenso zahlreich wie die Pläne (Abriss, Umbau zur Polizeistation) mit dem Haus, das 2016 zugunsten der Republik enteignet wurde, aber ungenutzt blieb.

was sie vernimmt, hört sich ausgesprochen unirdisch an …?!

Auf in einen actiongeladenen Kampf mit einer Schar außerirdischer Wesen, die ihre Zukunft bedrohen, sie aber gleichzeitig auch zwingen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

„No One Will Save You“ ist ab 22. September auf Disney+ verfügbar.

Clueless – Was sonst (1995) Mehr mit „Totalerneuerungen“, dem Nachtleben und Verkupplungsaktionen als mit dem Lehrstoff ist Alicia Silverstone als Cher an ihrer Highschool in Beverly Hills beschäftigt. Und dann auch mit Paul Rudd.

School of Rock (2004)

Jack Black, als Dewey Finn alles andere als pädagogisch geschult, schleicht sich als Aushilfslehrer an einer Privatschule ein. Der Musiker wird den Kindern (und der Institution) aber doch einiges beibringen können – und sie ihm.

„Ein Geist hat sie getötet!“

Ob der scharfsinnige Meisterdetektiv Hercule

Poirot diese Erklärung wohl gelten lassen kann? Kenneth Branaghs „A Haunting in Venice“, Seite 44.

Fünf Jahre lang hat Regisseur Günter Schwaiger die Geschehnisse rund um das Haus beobachtet, sich mit Themen wie Aufarbeitung, Stigmatisierung eines Ortes und Familiengeschichte beschäftigt. Der dokumentarische Essayfilm „Wer hat Angst vor Braunau?“ ist derzeit im Kino zu sehen.

Kaitlyn Dever ist auf sich allein gestellt

VOM REGISSEUR VON ROGUE ONE

AB

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. SEPTEMBER EXKLUSIV IM KINO

Leinwandflirren

Now and then: Johnny Depp

Seinen letzten großen Auftritt hatte Johnny Depp beim weltweit gestreamten Rosenkrieg mit Amber Heard, der in Dokus nachbetrachtet wird, wie etwa in der jüngst erschienenen Netflix-Doku Johnny Depp gegen Amber Heard. Das Comeback, das ihm aber wohl lieber ist, ist das, das ihn zurück auf die Leinwand bringt. So schnell war nicht damit zu rechnen, war der angeschlagene Star z.B. in Phantastische Tierwesen dann doch nicht mehr vorgesehen, und auch Disney (Fluch der Karibik) wendete sich von ihm ab. Die Filmfestspiele in Cannes garantierten dem Dior-Werbetestimonial heuer aber eine prominente Platzierung: Depp spielt im Eröffnungsfilm den französischen König Ludwig XV. (Maïwenns Jeanne du Barry ist derzeit im Kino zu sehen). Zwischen viel Pomp und Schminke spielt er den König mit der Schnoddrigkeit eines Rockstars.

LOVE INTEREST

Seit den Dreharbeiten rund um „Black Swan“ galten sie als Traumpaar, im August 2012 heiratete Schauspielerin Natalie Portman den Tänzer, Choreografen und Regisseur Benjamin Millepied, mit dem sie zwei Kinder – Aleph (12) und Amalia (6) – hat. Seit zu Sommerbeginn 2023 Gerüchte um eine Affäre Millepieds aufkamen, ging es schnell: Nach Versuchen, die Beziehung zu retten und das Vertrauen wiederherzustellen, soll sich Portman nun getrennt haben.

Ein Sommer in Pink

Barbie-Pink ist überall. Und Barbies Plastik ist überall. In Luxuskaufhäusern wie Selfridges in London gibt‘s quietschbunte Schmink-Ecken und Barbies Cabrio zum Posieren, selbst eine Nachempfindung von Barbies Malibu-Haus konnte per Airbnb gemietet werden – was etwa Musiker John Legend und Model Chrissy Teigen mit ihrer Familie ausgenützt haben und auf Plastikpferden posierten. Von den teils zum Selbstläufer gewordenen Marketingmaßnahmen können andere Filme nur träumen. Schauderhafte Vorstellung: Die Amalfiküste mit dem Equalizer-Filter (Seite 30)? Oder Venedig mit Poirot‘scher Anmutung (Seite 44)? Eine VR-Erfahrung rund um den Creator (Seite 40)? Abseits von Pink lösen wir vielleicht doch lieber nur ein Kinoticket.

IN PRODUCTION

Ridley Scott wird seinen 2001 oscarprämierten Sandalenfilm Gladiator fortsetzen. Er nimmt nicht einfach einen neuen Arena-Kämpfer ins Visier, sondern wolle „an einem logischen Punkt“ anknüpfen, es gäbe schließlich „genügend Komponenten im ersten Film, mit denen wir weitermachen können“. Paul Mescal (Aftersun) spielt Lucius, den Neffen von Russell Crowes damaligem Gegner Commodus (Joaquin Phoenix) und Sohn von Lucilla (Connie Nielsen). Im Film von 2001 wurde der junge Lucius von Maximus (Crowe) vor seinem Onkel gerettet. Mittlerweile ist er erwachsen. Mit dabei sind u.a. auch Pedro Pascal (The Last of Us), Denzel Washington und Fred Hechinger (The White Lotus).

2023

UNTER WEGS

Rettet Atrani

Robert McCall sucht die Ruhe. Bei einem wie ihn bedeutet das: Er findet sich im Kampf mit der italienischen Mafia wieder. Denzel Washington und Antoine Fuqua legen „The Equalizer 3“ vor.

Als wir Robert McCall im Jahr 2014 im Kinosaal begegneten, arbeitete er in einem Baumarkt. Nach einem vorgetäuschten Tod sollte er ein unauffälliges Leben mit seiner neuen Identität leben, was gar nicht so leicht ist, wie ihm auch seine aktuelle Lektüre – Ernest Hemingways „Der alte Mann und das Meer“ – nahelegte: „Der alte Mann ist der alte Mann. Und der Fisch ist der Fisch. In dieser Welt muss man sein, wer man ist. Egal, was passiert.“ Und ein Agent ist ein Agent – auch wenn er dieses Leben vermeintlich hinter sich gelassen hat und sich als Baumarktmitarbeiter verkleidet.

Im ersten Filmteil befreite

Robert McCall (Denzel Washington) eine junge Frau namens Teri (Chloë Grace Moretz, Carrie) aus den Fängen russischer Zuhäl-

ter: McCalls Gerechtigkeitssinn kehrte zurück. Und das unter der Regie von Antoine Fuqua, der mithilfe von Washington eine Serienfigur aus den 1980ern aktualisierte.

Bereits 2001 trat Washington unter Fuquas Regie gegen die russische Mafia an: Die Rolle des ähnlich korrupten wie brutalen Detective Alonzo Harris in Training Day brachte dem Schauspieler gar seinen zweiten Oscar ein.

Als „The Equalizer“ kämpfte Washington wieder – allerdings auf der Seite der Guten, der Selbstlosen, und das äußerst brutal, wenn Fuqua in der Inszenierung auch gerne manches ausspart. Was der vermeintliche Baumarktangestellte McCall mit dem Hammer macht, den er sich bei seinem neuen Arbeitgeber ausgeliehen hat, kann man sich

aber trotzdem recht gut vorstellen. Robert McCall, der mit den furchtbaren Dingen seiner Vergangenheit haderte, fand Trost darin, den Unterdrückten zu Gerechtigkeit zu verhelfen. So tritt er auch im zweiten Film aus dem Jahr 2018 als der Mann fürs Grobe, als Rächer der Kleinen und Schwachen auf – und bekommt es unversehens doch wieder mit dicken Fischen zu tun: Seine ExChefin (Melissa Leo) ist in Europa einem Mord an einem US-Agenten auf der Spur – und wird dabei selbst ermordet. McCall kann und will nicht akzeptieren, dass

„Er hinterfragt sich auch selbst: Ist er zu weit gegangen? Genießt er es ein bisschen zu sehr?

Macht er das immer noch aus den richtigen Gründen?“ – Regisseur Antoine Fuqua über den Equalizer – einen moralischen Killer.

jemand die letzte Freundin getötet hat, die ihm noch verblieben ist …

ALLEIN GEGEN DIE MAFIA

Wenn wir nun ein (angeblich) letztes Mal auf den entschlossenen Rächer treffen, scheint es ihm gut zu gehen. Er hat die USA verlassen und sich in Europa niedergelassen. Er genießt sein neues Zuhause in Italien – an der wunderschönen Amalfiküste. Und die Ruhe, die er nun endlich empfindet.

Aber bei jemandem mit seiner Vergangenheit geraten die Dinge schnell ins Kippen: Als er be-

merkt, wie seine neuen Freunde von den lokalen Gangsterbossen kontrolliert werden und es auch schon zu Todesfällen kommt, ist McCall nicht mehr zu bremsen: Er muss als Beschützer seiner Freunde auftreten, auch wenn das heißt, es mit der Mafia aufzunehmen. Denn: „Ich mag es hier. Das nimmt mir keiner weg!“

SÜCHTIG NACH GERECHTIGKEIT

„Er setzt sich mit seinen Dämonen auseinander“, sagt Washington über die Figur, in die er sich ein drittes Mal einfühlt. „Der

dritte Film unterscheidet sich sehr von den ersten beiden. Ich vermute, es liegt daran, dass er sehr viel persönlicher ist. Dieser Film handelt von Erlösung und vom Loslassen.“

So formuliert es auch Regisseur Antoine Fuqua. McCall sei „mit einem inneren Kampf beschäftigt. Er hilft denen, die sich selber nicht helfen können, aber er hinterfragt auch sich selbst: Ist er zu weit gegangen? Genießt er es ein bisschen zu sehr? Macht er das immer noch aus den richtigen Gründen?“

Washington fährt fort: „Er ist süchtig geworden nach dieser

Will sich seine heilige Ruhe auf keinen Fall nehmen lassen: Denzel Washington, ein drittes Mal als der Equalizer im Einsatz.

sogenannten Gerechtigkeit und hat die Linie zu unnötiger Gewalt überschritten. Er zahlt einen Preis. Und er muss mit sich selbst klarkommen, sich auf andere verlassen und aus seinen Mustern ausbrechen – sonst wird er sterben. Dadurch findet er hoffentlich seinen Frieden.“

McCall ist ein Mensch am Abgrund, ein Mann, der viel verloren hat: seine Frau und seine Freunde. Es scheint, als würde er das Richtige tun, wird aber ständig bestraft. Er ist an einem Punkt, wo er auch darüber nachdenken muss, was er mit seinem Leben nun anfangen möchte.

Das macht er in Atrani, einer kleinen Ortschaft an der Amalfi küste. McCall hat nicht die Ano nymität einer Großstadt gesucht, sondern offenbar ein Städtchen, in dem jeder jeden kennt, wo man sich, ob man will oder nicht, aufeinander und auf die Intimi tät einer kleinen Gemeinschaft

einlassen muss. Isoliert und unsichtbar kann hier nicht einmal einer wie er bleiben.

Und: Er liebt es, hier einzutauchen, sich mit der Barista (Gaia Scodellaro, You, Me and the Apocalypse) anzufreunden, mit dem Arzt, mit dem lokalen Polizeichef, und … er empfindet Ruhe. Bis die Mafia die kleinen Leute zu drangsalieren beginnt, die Ruhe stört – seine und die der Menschen, die er ins Herz geschlossen hat. Auch wenn er es nicht so geplant hatte: Er muss eben doch noch mal zum Equalizer werden.

KATZ UND MAUS

Als er den Kampf gegen die Mafia aufnimmt und eine Schussverletzung abbekommt, kontaktiert er die CIA – speziell eine junge Analystin, die er nie persönlich kennengelernt hat: Emma, die bei der CIA am Beginn ihrer Karriere steht.

So kommt Dakota Fanning ins Spiel, die nun ein zweites Mal –nach Man on Fire als Kinderdarstellerin – mit Washington vor der Kamera steht. Seit dem Dreh im Jahr 2004 sind sie in Kontakt geblieben: „Ich kenne Denzel schon

den Großteil meines Lebens lang. Eine seiner Töchter ist eine meiner engsten Freundinnen, so wusste ich auch immer, was bei ihm los ist“, so die heute 29-jährige Schauspielerin. Am Set war die Vertrautheit einer so langen Freundschaft spürbar.

Nach einer Schussverletzung taucht also Emma in Atrani auf. Die Beziehung zwischen McCall und Emma gleicht einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich die beiden ständig gegenseitig herausfordern, so Fanning. „McCall bewegt sich voller Geheimnisse durch die Welt, und Emma versucht herauszufinden, wer er ist, warum er dort ist, woher er ihre Nummer hat und wie sie miteinander verbunden sind.“

Während zwischen ihnen kryptische Telefonate und rätselhafte Nachrichten ausgetauscht werden, treibt die Mafia in der kleinen Ortschaft ihr Unwesen. Die Umgebung kann noch so idyllisch sein – in einem EqualizerFilm wird es laut, da wird es krachen: Fuqua liefert in postkartentauglichem Ambiente einen Kugelhagel und Explosionen, und Washington schreitet mit cooler Entschlossenheit als Equalizer zur Tat – um für Frieden und Gelassenheit in McCalls Kopf zu sorgen. Rettet Atrani! www.Equalizer-Film.de

THE EQUALIZER 3 – THE FINAL CHAPTER KINOSTART 01.09., USA 2023, REGIE Antoine Fuqua, MIT Denzel Washington, Dakota Fanning, David Denman, Gaia Scodellaro, FILMLÄNGE 103 Min., © Sony Pictures

UNTER WEGS

Verärgerte Streuner

Reggie rächt sich „Doggy Style“, als er erkennt, wie toxisch die Beziehung zu seinem Herrchen war.

Die liebste Routine von Border Terrier Reggie ist das Spiel mit seinem Herrchen Doug (Will Forte, Nebraska), das er „Fang und Fuck“ nennt: Sein Herrchen fährt mit ihm irgendwohin, wir den Ball, und Reggie muss versuchen, den Weg nach Hause zu nden. Wenn er mit dem Tennisball im Maul vor seinem Herrchen erscheint, murmelt dieser: „Fuck!“ – „Dann weiß ich, ich hab gewonnen!“, freut sich Reggie. Es wird etwas dauern, bis Reggie realisiert, dass sein liebes Herrchen ihn in Wahrheit nur loswerden will. Es braucht zu dieser Einsicht die Weisheit von Streunern wie dem Boston Terrier Bug, auf die Reggie tri , als er mal wieder ausgesetzt wird und erstmals nicht nach Hause ndet und traurig durch die Straßen trottet. Bug und seine Freunde werden Reggie fortan beißkrä ig und

wortgewaltig (immerhin ist auch ein erapiehund dabei) zur Seite stehen. Denn das, was Reggies Herrchen getan hat, verlangt doch nach Rache, oder? Der Plan ist klar: Doug soll gefunden werden, und dann wird Reggie seinem ehemaligen Herrchen so fest er

kann – nichts Geringeres hat er verdient – ins beste Stück beißen.

DER MENSCH, EIN WIDERLING

Die nicht ganz jugendfreie Komödie Doggy Style ist eine bissige Parodie auf all die Hunde lme, die auf Bildschirm und Leinwand

rühren. Auch hier wäre der Hund eigentlich der beste Freund des Menschen – wenn der Mensch nur nicht ein so großer Widerling wäre. Erzählt wird aus der Sicht eines lieben und treuen, leider aber auch höchst naiven Hundes, der nun erkennt, dass er in einer toxischen Beziehung zu seinem Herrchen gefangen war.

Reggie begibt sich in Begleitung von Bug, der cleveren AustralienShepherd-Hündin Maggie (die durch ein Hundebaby ersetzt wurde) und der ängstlichen Dog-

ge Hunter (ein extrem gestresster erapiehund) auf ein großes Revenge-Abenteuer, das große Freundscha en und … na ja … Sex mit Möbelstücken beinhaltet. Josh Greenbaum (Barb and Star Go to Vista Del Mar) inszeniert die durchgeknallte Komödie, die sich über den stimmgewaltigen

www.doggystyle- lm.de

DOGGY STYLE – STRAYS KINOSTART

31.08., USA 2023, REGIE Josh Greenbaum, MIT Will Ferrell, Jamie Foxx, Will Forte, Isla Fisher, Josh Gad, © UPI

Einsatz von Will Ferrell, Jamie Foxx, Isla Fisher und Josh Gad freuen kann.

Hinreißende Auszeit

Lambert Wilson strandet in der Natur: „Die einfachen Dinge“.

Ein Tech-Unternehmer strandet in der Natur –genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn als das schicke Cabrio von Vincent Delcourt (Lambert Wilson, Matrix: Reloaded) liegen bleibt, kommt der eigenbrötlerische Pierre (Grégory Gadebois, À la Carte) des Weges und gabelt ihn mit seinem Motorrad auf. Was ein kurzer Moment der Hilfe und der grummeligen Gastfreundschaft ist, wird für Vincent zur Lebensrettung. Dieser – zwar erfolgreich, aber

Drei ausgedehnte Minuten leben

Charly Hübner verfilmt Thees Uhlmann: „Sophia, der Tod und ich“.

Es klingelt, und vor der Tür steht ein mehr als ungebetener Gast: sein Tod (gespielt von Marc Hosemann, der auch schon den Mephisto an der Berliner Volksbühne gab). In drei Minuten werde er sterben, verkündet dieser. Reiner (Dimitrij Schaad) hat eine unruhige Nacht hinter sich, aber dass man deswegen gleich sterben muss? Dazu wird es nicht kommen – denn schon klingelt es erneut an der Tür. Sophia (Anna Maria Mühe) schneit herein – seine Exfreundin, mit der er anlässlich des Geburtstags seiner Mutter Lore (Johanna Gastorf) verabredet ist. Der Tod wird überrumpelt: Schon befindet er sich mit dem Expaar auf einem Roadtrip, der schlussendlich auch zu Johnny (Mateo Kanngiesser) führt, Reiners kleinem Sohn, den Reiner seit Ewigkeiten nicht gesehen hat. Der Tod, der sich als Morten de Sarg vorstellt, scheint das irdische Leben (etwa: Bier) immer mehr zu genießen. Schauspieler Charly Hübner (Mittagsstunde) hat den Besteller des Musikers Thees Uhlmann („Tomte“) mit trockenem nordischem Humor inszeniert und nahm sich für sein Spielfilmregiedebüt v.a. die Filme von Aki Kaurismäki als Vorbild. Hübner über die Auseinandersetzung mit dem Sterben: „Ich habe mir immer gedacht: Warum fangen wir erst kurz vor Schluss an, uns damit zu beschäftigen? Am Leben ist nur eines klar – dass es enden wird.“ Apropos Ende: Den letzten Song steuert Thees Uhlmann bei. #sophiadertodundichfilm

KINOSTART 22.09., F 2022, REGIE Eric Besnard, MIT Lambert Wilson, Grégory Gadebois, FILMLÄNGE 95 Min., © Panda Filmverleih

SOPHIA, DER TOD UND ICH KINOSTART 01.09., D 2023, REGIE Charly Hübner, MIT Dimitrij Schaad, Anna Maria Mühe, Marc Hosemann, Johanna Gastdorf, Rocko Schamoni, Charly Hübner, FILMLÄNGE 90 Min., © Polyfilm

Reise Richtung Horizonterweiterung

Niels Arden Oplev legt mit „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ eine sehr persönliche Komödie vor.

ROSE – EINE UNVERGESSLICHE REISE NACH PARIS KINOSTART 29.09., DK 2023, REGIE Niels Arden Oplev, MIT Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen, Søren Malling, FILMLÄNGE 106 Min., © Polyfilm

UNTER WEGS

Die Filmografie des dänischen Regisseurs Niels Arden

Oplev besteht aus düsteren Arbeiten – darunter Verblendung (2009), die Mr. Robot-Pilotfolge (2015) und Dead Man Down (2013) mit Colin Farrell. Wenn er nun ganz andere Töne anklingen lässt – eine Roadtrip-Komödie –, dann hat das sehr persönliche Gründe: Mit Rose gestaltet er eine filmische Hommage an seine Schwester. Im Zentrum steht Inger, die mit ihrer Schwester Ellen und deren Mann im Herbst 1997 eine Busreise nach Paris unternimmt. Inger stellt sich den Mitreisenden vor – sie erklärt sogleich, dass sie schizophren ist. Die Angesprochenen sind verunsichert. Wie wird ihre gemeinsame Busreise verlaufen? Fest steht: nicht nach Plan. Vorurteile treffen auf Ingers unverblümte Art. In Paris angekommen wird sich zeigen: Jeder von den Reiseteilnehmern trägt sein Päckchen mit sich herum. Eines der mitreisenden Paare, das sich Inger gegenüber besonders klar positioniert, steckt in einer Ehekrise fest. Inger wird sich mit ihrem Sohn anfreunden, der von der direkten Frau sehr fasziniert ist. So öffnet sich

die Tür zu einem weiteren Abenteuer: Irgendwo in Paris lebt eine verschollene Liebe.

EIN REALER TRIP

Niels Arden Oplev begann nach einem Gespräch mit einer seiner ältesten Freundinnen mit einem Drehbuchentwurf über die Reise, die seine beiden Schwestern und

sein Schwager erlebt haben. „Sie wurde zu einer Familienlegende, weil ‚Inger‘ jeden Tag der Reise rettete und weil alle Reisenden sie liebten, obwohl sie sich anfangs vor der Vorstellung fürchteten, den ganzen Tag mit einer psychisch kranken Person im Bus zu sitzen. Ich dachte immer, wenn ich jemals einen Film über meine Schwester machen würde, würde ich über den Beginn ihrer Krankheit schreiben, über die Zeit, als wir beide noch sehr jung waren. Aber die achttägige Reise im Herbst 1997, als sie in ihren Vierzigern war, hat mich nicht mehr losgelassen. Der Schauplatz der Reise stellte das Wesen ihrer Krankheit auf den Kopf – als würde ich sie in einem neuen Licht sehen.“

In die Rolle der Inger schlüpft Sofie Gråbøl, die bekannt ist als die kühle Kommissarin Sarah Lund aus Das Verbrechen. Ein herzenswarmer, respektvoller, auch lustiger Film, der ein Plädoyer gegen vorschnelle Vorurteile ist. verleih.polyfilm.at

LEBEN UND TOD

Stallones letzter Tanz

Finale für die alten Söldner-Haudegen: „The Expendables 4“.

Solche Situationen kennen wir doch alle. Irgendein oberfieser Bösewicht, der meistens voll viel Geld und eine Privatarmee hat, bedroht mit einem schurkischen Plan die ganze Welt. Und die Behörden (alles irgendwelche überbezahlten Anzugträger), Politiker (auch überbezahlte Anzugträger, darüber hinaus natürlich korrupt) und sogar die diversen Armeen, Spezialeinheiten sowie andere schwerbewaffnete Exekutivkräfte, sind zu unfähig mit diesem oberfiesen Bösewicht fertig zu werden. Also muss es eine Gruppe ausrangierter Söldner richten, die irgendwann zwischen den 80er- und 90er-Jahren ihre beste Zeit hatten. Die können das nämlich viel besser, obwohl sie über weniger Material und weniger Man-Power verfügen – dafür halt viel bessere One-Liner und den größeren Bizeps haben. Ansonsten sind sie entbehrlich.

Richtig, kennen wir alle. Und zwar nicht aus dem echten Leben (wer sich in den Eröffnungsworten dennoch real wiedererkannt hat,

möge sich doch bitte bei einem guten Psychologen melden oder gleich bei der Polizei), sondern aus den guten alten Hollywood-Action-Krachern – der 80er- und 90er-Jahre.

ACTION MIT CHARME

Obwohl viele dieser Filme wahrlich schlecht gealtert sind und von anspruchsvolleren Gemütern bereits 2010 belächelt wurden, hatte Sylvester Stallone (Escape Plan) zu dieser Zeit eine Idee mit Charme. Ihm schwebte ein Ensemble-ActionBlockbuster vor, der die schlagkräftigen Helden aus zwei Jahrzehnten an einem Set zusammenbringt, um als Team (zuweilen auch gegeneinander) noch mal kräftig auf die Kacke zu hauen. Und sie kamen: die Stathams (Fast & Furious 10), die Lundgrens (Universal Soldier), ja sogar die Willis’ (Stirb langsam) und die Schwarzeneggers (Terminator).

Stallone sollte recht behalten –wie er auch bei Rocky und Rambo recht behalten hatte, denen man im Vorfeld ebenfalls keinen großen

Kinoerfolg zugetraut hatte. The Expendables versetzte Nostalgiker wie allgemein Action-Freunde ins Blockbuster-Kino vergangener Tage zurück, in eine CGI-freie Welt der Stunts, der geballten Muskelkraft und ratternden Maschinengewehre.

Es funktionierte. Noch besser bei The Expendables 2, der die notwendige Selbstironie mitbrachte und weitere Old-School-Haudegen wie Jean-Claude Van Damme (Karate Tiger) und Chuck Norris (Missing in Action) dem Cast hinzufügte.

Mit The Expendables 3 ging es trotz namhafter Neuzugänge wie Antonio Banderas (Die Maske des Zorro), Wesley Snipes (Blade), Mel Gibson (Mad Max) und Harrison Ford (Jäger des verlorenen Schatzes) bergab. Mit einer familienfreundlicheren Schnittfassung und dem damit einhergehenden PG13-Rating erhofften sich die Produzenten höhere Einnahmen. Doch schaumgebremste Expendables, die mit einem Arm auf dem Rücken kämpfen, lockten weder Anhänger

TEXT: MAX GFRERER

der alten Action-Schule hinter dem Ofen hervor, noch erschlossen sie größere neue Zielgruppen. Der dritte Teil floppte, und die Fortsetzung der Reihe war fraglich.

EIN LETZTER JOB

Stallone wäre aber nicht Stallone, würde er es nicht noch einmal wissen wollen. Für einen letzten Tanz mit MG und Bazooka ließ er sich von Kollege Schwarzenegger überreden und trommelte das alte Team zusammen. Nun dürfen 50 Cent (Southpaw), Megan Fox (Transformers) und Ong Bak-Star Tony Jaa

ihre Kampfkünste unter Beweis stellen. Selbstverständlich wieder mit in Blut unterzeichnetem R-Rating. Aus Fehlern will gelernt sein.

Ansonsten bleibt alles buchstäblich beim Alten. Gegenspieler ist der mächtige Waffenhändler Suarto (Iko Uwais, The Raid), der selbstverständlich voll viel Geld hat und eine riesige Privatarmee befehligt. Waffen hat er aber offensichtlich nicht genug, daher bringt der Gangster einen Haufen nuklearer Sprengköpfe auf einem Frachter in seine Gewalt. Und was tut die Welt, wenn sie in Gefahr ist und

(beinahe) alle Trümpfe ausgespielt sind? Sie ruft die Expendables unter der Führung von Barney Ross (Stallone) und seiner rechten Hand Lee Christmas (Statham). Für einen letzten großen Job, bei dem Christmas mehr Verantwortung übernehmen muss als je zuvor. Stallone wird ja auch nicht jünger.

#theexpendables4

THE EXPENDABLES 4 KINOSTART 22.09., USA 2023, REGIE Scott Waugh, MIT Sylvester Stallone, Jason Statham, Dolph Lundgren, Randy Couture, 50 Cent, Megan Fox, FILMLÄNGE 103 Min., © Constantin Film

Die Ära Post-ChatGPT

John David Washington führt Gareth Edwards‘ neuen, bildgewaltigen Film an: das postapokalyptische SciFi-Epos „The Creator“.

Seit zehn Jahren befindet sich die Menschheit im Krieg mit der künstlichen Intelligenz: seit die KI, die geschaffen wurde, um die Menschen zu beschützen, einen Atomsprengkopf gezündet hat – mitten in Los Angeles. Die Zeiten, in denen der Mensch neugierig mit ChatGPT plauderte, sind eindeutig vorbei.

Der ehemalige Special-Forces Agent Joshua (John David Washington, Tenet) ist nach den schwierigen Jahren zermürbt und abgeklärt. Nicht nur wegen der permanent angespannten Situation: Seine Frau (Gemma Chan, Eternals) ist verschwunden, er trauert. Aus diesem melancholischen Zustand wird er herausge-

rissen, als er für einen Auftrag rekrutiert wird: Er soll den „Creator“ jagen und töten.

Der Creator ist ein ominöser „Architekt“ einer fortschrittlichen KI. Nun habe er eine mysteriöse Waffe entwickelt, die die Menschen unbedingt in die Finger bekommen müssen. Denn: Diese Waffe habe könnte den Krieg beenden – aber gleichzeitig könnte sie die Menschheit komplett auslöschen.

WAFFE MIT KINDCHENSCHEMA

Als Joshua und sein Team aus Elite-Agenten ins dunkle Herz des von der KI besetzten Territoriums eindringen und auf diese Superwaffe treffen, die sie vernichten sollen, staunt Joshua

nicht schlecht: Es handelt sich um ein Kind. Ist es ein Mensch? Oder künstlich geschaffen? Beides? Joshua tut sich schwer, zu einer Einschätzung über sein kindliches Gegenüber zu kommen, erst recht, da er und seine kleine Begleiterin (gespielt von Newcomerin Madeleine Yuna Voyles) unter permanentem Beschuss stehen. Nicht leicht, da seine Gedanken zu sortieren.

AKTUELL UND DYSTOPISCH

Zwischen den Debatten und Streiks um KI-Regulierungen sowie dem bedrohlich schnellen Fortschritt von Software kommt jetzt dieser epische SciFi-Film daher, der eine doch recht dystopi-

sche Haltung zur aktuellen ematik eingenommen hat: Die Menschheit kämp verzweifelt um ihre Existenz.

Mit den Geistern, die wir rufen, beschä igt sich Gareth Edwards, der ein Garant für bildgewaltige Filme ist (siehe Godzilla und Rogue One: A Star Wars Story). Hochspannend stellt sich der Mensch hier einem eskalierten Szenario, das er selber schuf, entgegen. Mit Ambivalenzen: Joshuas Frau Maya wurde, als der Krieg begann, von KI gerettet und beschützt. „Besser als es Menschen gekonnt hätten.“ – „Das sind keine Menschen, Maya, das ist nur Programmierung“, erwidert ihr Mann.

Edwards legt ein ästhetisch ansprechendes, dichtes Sci-Fi-Epos mit viel Menschlichkeit und großen Schauwerten vor, das existenzielle Fragen stellt. Und ein Bild unserer kün igen Welt zeichnet, das sich besser nie bewahrheitet.

#thecreator

THE CREATOR KINOSTART 28.09., USA 2023, REGIE Gareth Edwards, MIT John David Washington, Gemma Chan, Allison Janney, Ken Watanabe, Madeleine Yuna Voyles, FILMLÄNGE 135 Min., © The Walt Disney Company

Brutale Ordensschwester

Abseits von stetig expandierenden diversen Superhelden-Filmuniversen gibt es auch dieses noch verhältnismäßig kleine Horror-Franchise, das seit 2013 Stück um Stück und Schocker um Schocker erweitert wird. Wir sprechen von James Wans Conjuring-Universum, das, im Rahmen der Hauptfilme sowie Spin-Offs, Figuren wie Llorona, Annabelle und eine blutrünstige Nonne aufs gruselaffine Publikum losgelassen hat.

Letztere Antagonistin, die Lorraine und Ed Warren in Conjuring 2 heimgesucht hat und in Wahrheit keine auf Abwege

geratene Ordensschwester, sondern der Dämon Valak ist, konnte die Horror-Fans ganz besonders begeistern. Das Prequel The Nun spielte (bei einem Budget von lediglich 22 Millionen Dollar) weltweit 363,3 Millionen Dollar ein und ist damit überraschenderweise der finanziell erfolgreichste Output der bis dato acht Teile umfassenden Conjuring-Reihe.

Im neunten Streich erleben wir nun die Fortsetzung dieser Vorgeschichte, bei der so gut wie alle federführenden Kräfte aus Teil eins wieder mit an Bord sind. Taissa Farmiga (We Have Always Lived in the Castle, ihre 21 Jahre ältere Schwester Vera spielt Lorraine Warren in den ConjuringFilmen) ist wieder als Schwester Irene zu sehen, während Jonas Bloquet (Father and ) als Hausmeister Frenchie wieder dem puren Bösen ausgesetzt ist. Neu ist die Besetzung der Regie, allerdings kommt diese quasi aus den eigenen Reihen.

Michael Chaves saß bereits für Lloronas und Conjuring 3: Im Bann des Teuan den inszenatorischen Schalthebeln.

Durch „The Nun 2“ wird die Conjuring-Reihe noch düsterer.

BRUTALER DENN JE

Chaves ist es auch, der den Fans der ansonsten eher auf Suspense-Aspekte setzenden Conjuring-Reihe einen Ableger verspricht, der brutaler und schockierender ist als alle Teile zuvor: „Ich denke, dass er düsterer wird. Sogar das Publikum hat das gesagt, als wir ihn gezeigt haben. Er ist de nitiv gewalttätiger, als man es von einem Conjuring-Film erwarten würde.“

Dabei gehe es auch um sich verändernde Publikumsinteressen: „Es ist immer

schwierig, bei solchen Filmen die richtige Balance zu nden. e Nun 2 ist de nitiv gruselig, da wird er hundert Prozent abliefern. Aber genau wie unser Publikum immer mehr Lust auf guten Horror hat, hat auch die Lust auf Gewalt und Brutalität zugenommen. Und in diesem Film wird es auf jeden Fall einige brutale Momente geben“. Momente die sich diesmal im Frankreich des Jahres 1956 abspielen. Rätselha e Dinge gehen vor sich, ein Priester wird ermordet. Da sich das Böse an einer katholischen Schule mehr und mehr ausbreitet, wächst der Verdacht, es könnte etwas mit dem besiegt geglaubten Dämon Valak (Bonnie Aarons, Jakob’s Wife) zu tun haben. Schwester Irene (Farmiga) muss sich also erneut der nsteren Nonne stellen, die danach lechzt, ihre alte Macht wiederzuerlangen. Dabei stellt sich auch die Frage, wie Valak dem mit dem Blut Jesu Christi versiegelten Riss im Kloster St. Carta neuerlich entkommen konnte, nachdem er in Teil eins dorthin verbannt worden war. Ebenso muss Irene heraus nden, wie sehr sich das Böse in Frenchie ausgebreitet hat. www.facebook.com/ eNunMovie

THE NUN 2 – THE NUN II KINOSTART 22.09., USA 2023, REGIE Michael Chaves, MIT Bonnie Aarons, Taissa Farmiga, Jonas Bloquet, Anna Popplewell, Katelyn Rose Downey, FILMLÄNGE 104 Min., © Warner Bros. Pictures

TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER TIME

Nicht aussteigen

„Retribution“: eine explosive Autofahrt mit Liam Neeson

Wer kennt das nicht: ein Vater fährt seine beiden Kinder frühmorgens in die Schule und dann weiter zu seinem biederen Job in einer Bank. Aber dann läutet plötzlich das Telefon, und … er ndet sich in einem Schreckensszenario wieder. Klingt nach einem ganz normalen Arbeitstag für den Hauptdarsteller in Retribution, dem neuen Actionthriller von Nimród Antal (Predators). Ja, seit Liam Neeson vor 15 Jahren in 96 Hours – Taken als ehemaliger CIA-Agent seine Tochter aus den Fängen eines skrupellosen Menschenhändlerrings in Paris befreit hat, hat der mittlerweile 72-jährige Mime so ziemlich jede haarsträubende Herausforderung angenommen: allein im Wald gegen einen gefräßigen Wolf, Identitätsdiebstahl, Terroristen im Flugzeug, Mörder im Zug? Kennt er alles …

Retribution ist eine packende Mischung aus Joel Schumachers Nicht au egen – in dem Kiefer Sutherland (24) als irrer Heckenschütze dem arglosen Medienagenten Colin Farrell ( e Banshees of Inisherin) in einer ranzigen Telefonzelle einige nervenaufreibende Lebenslektionen erteilt – und Jan de Bonts rasantem Kulthit Speed mit Keanu Reeves (John Wick), Sandra Bullock (Gravity) und einem Bus, der nicht langsamer fahren darf als 50 Meilen pro Stunde.

WIEDERHOLUNGSTÄTER

Matt Turner wird von einer elektronisch verzerrten Stimme am Telefon quer durch die Stadt gejagt. Steigen er oder seine Kinder aus, detoniert eine Bombe unterm Sitz. Doch wer Liam Neeson kennt –sein Erpresser ganz bestimmt nicht – weiß, dass, wenn sein Überle-

bensinstinkt erst einmal geweckt ist, ihn nichts und niemand dabei au alten wird können.

Hierbei handelt es sich bereits um die dritte Neuver lmung des 2015 erschienenen spanischen rillers Anrufer unbekannt von Dani de la Torre mit Luis Tosar (Sleep Tight) am Steuer: 2018 musste Wotan Wilke Möhring (Männerherzen) unter Christian Alvarts Regie in Steig. Nicht. Aus. um das Leben seiner Familie rasen, 2021 folgte auch eine südkoreanische Version. Jetzt ist also Hollywood an der Reihe. Anschnallen und durchatmen – es wird rasant.

#retribution

RETRIBUTION KINOSTART 14.09., USA/ D/E/F 2023, REGIE Nimród Antal, MIT Liam Neeson, Noma Dumezweni, Jack Champion, Lilly Aspell, Embeth Davidz, Matthew Modine, FILMLÄNGE 91 Min., © Constantin Film

True Crime

Wer hat „Mein fabelhaftes Verbrechen“ begangen?

MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN – MON CRIME KINOSTART 01.09., F 2023, REGIE François Ozon, MIT Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Fabrice Luchini, André Dussollier, Dany Boon, FILMLÄNGE 102 Min., © Filmladen

Frankreichs eißigster Autorenlmer, François Ozon (8 Frauen), kehrt mit einer gewohnt stilsicheren Krimikomödie ins Kino zurück. In den frühen 1930er-Jahren wird die erfolglose Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz,

Forever Young) beschuldigt, einen berühmten eaterproduzenten ermordet zu haben. Obwohl sie die Tat nicht begangen hat, überredet sie ihre beste Freundin, die arbeitslose Anwältin Pauline (Rebecca Marder, Eine Frau mit berauschenden

Talenten), zu gestehen und auf Notwehr zu plädieren. Den Ruhm und das Prestige kann Madeleine jedoch nur kurz genießen, denn der frühere Stumm lmstar Odette (Isabelle Huppert, Elle) behauptet, dass sie den Mord verübt hat und fordert nun – aus Eitelkeit sozusagen – ihr Verbrechen zurück. Der Film ist ein loses Remake einer gleichnamigen Komödie aus dem Jahr 1934. Für seine 22. Regiearbeit versammelt Ozon wieder ein starkes Ensemble an Charakterdarstellern und lässt sie gewohnt wortgewandt aufeinander los, sehr zur Freude des Publikums.

#meinfabelha esverbrechen

FLORIAN DAVID FITZ CECILIO ANDRESEN AYLIN TEZEL JOACHIM KRÓL

Irrlichternder Verstand

Hercule Poirot kommt nicht zur Ruhe: Kenneth Branagh lädt mit „A Haunting in Venice“ in ein Spukhaus.

Wieder ist der – laut Selbstbezeichnung –„größte Detektiv aller Zeiten“ gefragt. Ariadne Oliver (Tina Fey, 30 Rock) kontaktiert Hercule Poirot, sie braucht seine Augen und seinen scharfen Verstand. Dabei geht sie ähnlich selbstbewusst vor wie Poirot selbst: „Ich habe es von allen Seiten betrachtet, und ich bin der intelligenteste Mensch, den ich kenne, aber ich komme nicht dahinter, also wende ich mich an den Zweitschlausten“, beginnt sie. Poirot soll Ariadne Oliver zu einer Séance begleiten, um das anwesende „Medium“ zu beobachten. Ist Mrs. Reynolds eine Schwindlerin – wie all die anderen? Mrs. Reynolds (Michelle Yeoh, Everything Everywhere All At Once) beharrt natürlich darauf, dass sie mit den Toten sprechen kann. Als Poirot am Abend vor Allerheiligen recht widerwillig an einer Séance teilnimmt, beginnt auch er, der messerscharfe Analyst, allmählich an seinem Verstand zu zweifeln: Hier, in diesem verfallenen Palazzo, gehen Geister um. Kronleuchter krachen zu Boden. Verlorene Kinderseelen melden sich

zu Wort. Ein Sturm bricht los. Die Gastgeberin Mrs. Reynolds ist nicht mehr sie selbst.

Als einer der Gäste ermordet wird, hat er diesmal alle Mühe, dem Täter auf die Spur zu kommen. Denn er muss sich ernsthaft fragen, ob hier nicht vielleicht doch höhere Mächte im Spiel sind – auch wenn es lächerlich klingt, wenn einer der Anwesenden sagt, das ein Geist der Täter ist. Es dauert nicht lange, bis jemand auch nach Poirots Leben trachtet.

„Schauen Sie mich nicht an wie eine Verdächtige! Wir sind alte Freunde!“, sagt Ariadne Oliver empört. Aber Poirot weiß: „Jeder Mörder ist jemandes alter Freund.“ Wird er schon paranoid? Jedenfalls versperrt er alle Ausgänge, denn der eigentlich pensionierte Detektiv schreitet in Venedig nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal zur Tat: „Niemand geht, ehe ich weiß, ob die Toten die Lebenden ermordet haben.“

TELEGEN ERSCHRECKEN

Kenneth Branagh ist dabei, ein filmisches Universum aufzubauen. Nach Mord im Orient-Express

(2017) und Tod auf dem Nil (2022) inszeniert er seinen dritten Hercule-Poirot-Fall. Dieses Mal einen, der noch keine Kinovorlage hat. Lose inspiriert ist A Haunting in Venice von Agatha Christies 60. Kriminalroman „Die Schneewittchen-Party” (1969; deutsche Erstausgabe 1971), der in der Neuausgabe aus dem Jahr 2018 den Titel „Die Halloween-Party“ trägt und in dem Hercule Poirot (in seinem 31. Roman) und Ariadne Oliver (in ihrem sechstem Roman)

ermitteln. Ein Mädchen prahlt auf der Party damit, vor Jahren einen Mord beobachtet zu haben – just um nun selber zum Mordopfer zu werden. Es wird nicht der einzige tödliche Zwischenfall bei der Feier bleiben, zu der in einer britischen Ortscha namens Woodleigh Common geladen wurde.

Viel telegener ist der Ort, den Kenneth Branagh sich für seinen dritten Au ritt als Poirot ausgesucht hat: die italienische Lagunenstadt, die zu Allerheiligen die richtige Atmosphäre bietet. In den dunklen, verwinkelten Gassen von Venedig beginnen die Grenzen zwischen Realität und Geisterwelt immer mehr zu verschwimmen; was würde besser zu düsteren Geheimnissen passen als Nebelschwaden, venezianische Masken und verzweigte Kanäle?

STARS UND DÄMONEN

Für Nervenkitzel sorgt – wie bei den beiden vorherigen Fällen, die Poirot in der Regie von Branagh löste – Drehbuchautor Michael Green (Logan: e Wolverine).

Wieder versammelt sich ein großes

Ensemble rund um Branaghs Poirot:

Neben Fey und Yeoh treten u.a.

Jamie Dornan (Belfast), Kelly Reilly (Yellowstone) und Camille Cottin (Stillwater – Gegen jede Regel) auf. Poirot blickt in Abgründe, jede der Figuren kämp mit (ihren) Dämonen. Branagh lädt also nach Zugwaggons (Mord im OrientExpress) und Nil-Dampfern (Tod auf dem Nil) in ein Spukhaus, in dem Poirots Verstand gefordert ist. A Haunting in Venice spickt das beliebte Whodunit-Genre mit fein inszenierten übernatürlichen Schreckmomenten. Ein kluger

Schachzug: Es wird ein intensives, perfekt inszeniertes Vergnügen. #ahauntinginvenice

A HAUNTING IN VENICE KINOSTART 14.09., USA 2023, REGIE Kenneth Branagh, MIT Kenneth Branagh, Kelly Reilly, Michelle Yeoh, Jamie Dornan, FILMLÄNGE 104 Min., © The Walt Disney Company

präsentieren am 14. September 2023 um 20:00 Uhr in ganz Österreich die Highlight Movie Night.

2002 lernte das Kinopublikum die liebenswerte griechischstämmige Mitdreißigerin

Toula Portokalos (Nia Vardalos) kennen, die sich in den Amerikaner Ian Miller (John Corbett, Sex and the City) verliebt, der jedoch, als Nicht-Grieche und noch dazu vegan, so gar nicht den Vorstellungen ihrer streng konservativen Familie, insbesondere von Oberhaupt Gus (Michael Constantine), entspricht. Die CultureClash-Romanze, produziert von Tom Hanks und seiner Frau Rita Wilson (nachdem diese Vardalos’ Theaterstück gesehen hatte), entwickelte sich erst langsam, aber dafür durchschlagend zum Erfolg und ging als eine der erfolgreichs ten romantischen Komödien in die Kinogeschichte ein. Erst 14 Jahre später kommt es zum Wiedersehen mit der schrulligen Großfamilie: Toula und Ian haben mittlerweile eine aufmüpfige Teenagertochter (Elena Kampouris, Labor Day mit den griechischen Traditionen nichts anzufangen weiß und ihren Platz im Leben finden muss. Noch dazu muss aus unvorhergesehe

Familienbande

nen Gründen und aus heiterem Himmel eine weitere, noch größere Hochzeit geplant und durchgeführt werden. Zudem ist Gus fest davon überzeugt, ein Nachfahre Alexander des Großen zu sein, was das heillose Chaos innerhalb der Familie noch einmal verkompliziert.

NICHTS GEHT ÜBER FAMILIE

Nun, aller guten Dinge sind natürlich drei. Deswegen nimmt Vardalos dieses Mal neben dem Drehbuch auch die Regie selbst in die Hand und versammelt das eingespielte Ensemble in Griechenland für eine große Familienzusammenkunft zu Ehren ihres verstorbenen Vaters – Darsteller Constantine starb 94-jährig 2021. Man darf sich auch auf eine weitere Hochzeit im Hause Portokalos freuen. Wer also im Spätsommer noch Urlaubsfeeling und Fernweh verspürt und die sonnigen, malerischen Kulissen Griechenlands, die bereits als Schauplatz von Erfolgsfilmen wie Alexis Sorbas, Before Midnight und natürlich Mamma Mia!-Filmen dienten, bestaunen möchte, sollte sich dieses Wiedersehen mit Toula, Ian und ihrer wunderbar verschrobenen Familie unter keinen Umständen entgehen lassen.

#mybigfatgreekwedding3

MY BIG FAT GREEK WEDDING – FAMILIENTREFFEN / MY BIG FAT GREEK WEDDING 3 KINOSTART 07.09., USA 2023, REGIE Nia Vardalos, MIT Nia Vardalos, John Corbett, Louis Mandylor, Gia Carides, Joey Fatone, Lainie Kazan, FILMLÄNGE 92 Min., © Universal Pictures International

Nia Vardalos‘ chaotische Sippe ist wieder da: „My Big Fat Greek Wedding – Familientreffen“

Weitergehen

Ein Roadtrip mit vielen Schattierungen: Panah Panahis „Hit the Road“.

Der berühmte iranische Regisseur Jafar Panahi (Taxi Teheran) saß wegen dem Vorwurf der „Propaganda gegen die Regierung“ im berüchtigten Erwin-Gefängnis in Teheran. Heuer verließ er nach langem Ausreiseverbot erstmals – nach 14 Jahren – den Iran. Um seine ausgewanderte Tochter zu besuchen. Den Film, den sein Sohn Panah Panahi nun vorlegt, kann man wie einen Kommentar dazu lesen, was die Familie in den letzten Jahren erlebt hat.

Er kommt als Roadtrip einer Familie daher – ein Roadtrip mit teils skurrilen Teilnehmern und Begegnungen (wie die mit einem angefahrenen intellektuellen Radsportler, der ein Stück seines Weges auf dem Rücksitz der Familie verbringt – in engem körperlichem Kontakt mit dem Familienoberhaupt). Dies soll und wird aber nicht darüber hinweg-

täuschen, welche Geschichte er erzählt. Und dass im Auto Paranoia vorherrscht.

VIELE WORTE, NOCH MEHR ZWISCHENTÖNE

Am Steuer sitzt der schon fast erwachsene Sohn, über dessen baldige Hochzeit gesprochen wird, daneben seine Mutter. Auf dem Hintersitz tummeln sich wortreich der Vater (mit Gipsbein) und der kleine Sohn – ein Energiebündel, das es kaum schafft, eine Sekunde lang still zu sitzen. Im Kofferraum sitzt noch ein Hund, bei dem nie ganz klar ist, ob er nach der nächsten Pause noch Teil der Reisegesellschaft ist. Während der Großteil der Familie diskutiert (etwa über den Wert von Batmans Auto), (wehklagend) singt und (über den Verlust eines Handys) lamentiert, bleibt der Fahrer auffallend stumm. Warum das so ist, wird das Ziel der Reise

erklären, über das nicht oder nur in Halbsätzen gesprochen wird. Mit jedem Kilometer, den sie zurücklegen – vorbei an der schönen Landschaft des Iran, der Bergwelt im Norden des Landes entgegen –, wird dem Publikum mehr klar, was hier Sache ist; so ändert sich der Ton. Zumindest theoretisch: Das kleine Energiebündel, dargestellt von Rayan Sarlak, wird auch am Ende nicht zu bremsen sein: Rayan Sarlak (* 2014) glänzt mit beeindruckender Präsenz und großem Talent. Und Panah Panahi gelingt das Kunststück, gleichermaßen schwerelos wie am Boden der Tatsachen zu inszenieren.

#hittheroadfilm

HIT THE ROAD – JADDEH KHAKI KINOSTART 01.09., Iran 2022, REGIE Panah Panahi, MIT Hassan Madjooni, Pantea Panahiha, Rayan Sarlak, Amin Simiar, FILMLÄNGE 93 Min., © Panda Lichtspiele

TEXT: MAX GFRERER

Vater-Sohn-Ground-Hopping

In „Wochenendrebellen“ sucht ein autistischer Junge akribisch nach seinem künftigen Lieblingsfußballklub.

Florian David Fitz (Der Nachname) gehört zum Stamminventar des deutschen Films. Wenn nicht gerade Schweiger- und Schweighöfer-Produktionen die Lichtspielhäuser fluten, dann kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass irgendwo ein Fitz-Film läuft. Die Berechtigung zur Omnipräsenz untermauert der Münchner mit Qualitätsdarbietungen und der stets gut getimten Tonalität zwischen Ernst und Klamauk. Nicht umsonst kam Fitz durch die TV-Serie Doctor’s Diary zu Berühmtheit und ist inzwischen Bambi-, Romy-, Bayrischer sowie Deutscher Filmpreisträger.

Fitz’ prämierte Tourette-Tragikomödie Vincent will Meer, zu der er das Drehbuch beisteuerte und die Hauptrolle übernahm, deutete schon an, dass neurologische Krankheiten eine Art Herzensthema sind. So

handelt auch der neueste Auftritt in Wochenendrebellen von der Bewältigung des Alltags seines autistischen Filmsohnes Jason (Cecilio Andresen) – oder viel eher vom Ausbruch aus diesem Alltag.

FUSSBALL VERBINDET

Jasons Mutter Fatime (Aylin Tezel, 7500) kann nicht mehr. Vater Mirco (Fitz) ist berufsbedingt kaum zu Hause, Baby Lucy braucht jede Menge Aufmerksamkeit, und Jason selbst bekommt in der Schule immer wieder Probleme mit Mitschülern und Lehrpersonal, da viele von ihnen im Umgang mit autistischen Menschen unerfahren sind oder schlichtweg nicht genug Geduld und Toleranz aufbringen. Jason weiß aber selbst eine Lösung: Für mehr gesellschaftliche Akzeptanz muss er sich gesellschaftsüblichen Interessen widmen. Er braucht also einen

Lieblingsfußballklub.

Nun ist es an Vater Mirco, seinen Sohn in die wichtigste Nebensache der Welt einzuführen. Das Projekt ist ambitioniert, denn Jason kann seine Entscheidung erst treffen, wenn er alle 56 Vereine in den drei deutschen Profiligen live im Stadion erlebt hat. So beginnt ein aufregender Vater-Sohn-GroundHopping-Trip, bei dem sich nicht nur herausstellt, dass der Weg das Ziel ist, sondern auch, dass den individuellen Kriterien bei der Wahl des Herzensvereins keine Grenzen gesetzt sind. Eine wahre, berührende Geschichte.

www.wochenendrebellen-film.de

WOCHENENDREBELLEN KINOSTART 28.09., D 2023, REGIE Marc Rothemund, MIT Florian David Fitz, Aylin Tezel, Cecilio Andresen, Joachim Król, Ilknur Boyraz, © Constantin Film

FEELINGS

Fürchtet euch nicht

Aki Kaurismäki, finnischer Meister trockenen Humors, kehrt mit einer weiteren tiefgründigen Komödie zurück. Diesmal über ein Paar, das sich während der drohenden russischen Invasion kennenlernt.

Im Supermarkt, in dem sie als Kassiererin arbeitet, untersucht Ansa (Alma Pöysti) eine beeindruckende Menge verpackten Fleisches, das sich am Ende ihrer Theke stapelt – eine Anspielung auf die Eröffnungssequenz von Crime and Punishment, Aki Kaurismäkis erstem Spielfilm seiner Karriere (1983). Dort bedeuten die toten Tierteile eine unheilvolle Andeutung auf einen baldigen Mord. In Fallende Blätter erlebt Ansa „allerorts“ gegenwärtige Gewalt nicht selbst, aber oft als unerträgliche Bedrohung, der sie – glücklicherweise – oft mit nur einem Knopfdruck entfliehen kann. Zu Hause angekommen, hört Ansa im Radio die Berichte über den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Sie schaltet um auf Musik.

AUS DER ZEIT GEFALLEN

Ansa ist, wie der Bauarbeiter Hol-

appa (Jussi Vatanen), ein scheinbar aus der Zeit gefallener Mensch am Rande der Gesellschaft, in einem ebenfalls wie aus der Zeit gefallenen Helsinki, das bei Kaurismäki in einer drögen BiedermeierStimmung verharrt. Als Ansa und Holappa eines Tages plötzlich zufällig aufeinandertreffen, scheint diese Begegnung, das Potenzial zu haben, ihre Leben zu verändern und endlich die Erfüllung jener Liebe zu sein, nach der beide sich so sehnen. Erschwert wird die Anbahnung allerdings durch Holappas Alkoholsucht und nicht zuletzt durch die Tatsache, dass (wie man ebenfalls aus dem Kino weiß) das Leben keine Pralinenschachtel ist.

Als eine Art vierter Teil von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie (Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik) ist Fallende Blätter ein schwarzhumoriger, empathischer

Blick auf das Leben von Menschen, die versuchen, in einer Gesellschaft zu überleben, in der Kapitalismus und Unsicherheit herrschen. Seit seinen Anfängen im Kino hat Aki Kaurismäki sich mit der Frage beschäftigt, wie wir in unserer ungerechten Welt leben können. Sein Vorschlag: romantischer Realismus.

#fallendeblaetter

FALLENDE BLÄTTER – FALLEN LEAVES KINOSTART 15.09., FIN/D 2023, REGIE Aki Kaurismäki, MIT Alma Pöysti, Jussi Vatanen, FILMLÄNGE 81 Min., © Filmladen

Spätzünder

Frankreichs Starkomödiant Dany Boon stürzt sich „Voll ins Leben“.

VOLL INS LEBEN – LA VIE POUR DE VRAI KINOSTART 15.09., F/BE 2023, REGIE Dany Boon MIT Dany Boon, Kad Merad, Charlotte Gainsbourg, Valérie Crouzet, Maxime Gasteuil, FILMLÄNGE 110 Min., © Constantin Film

Der erfolgreichste Komödiant Frankreichs, Autor und Regisseur Dany Boon, ist spätestens seit seinem Megahit Willkommen bei den Sch’tis, der 2008 in seinem Ursprungsland alle Rekorde gebrochen hat, auch über die Landesgrenzen hinaus ein bekannter und durchaus gern gesehener Zeitgenosse, der mit seinen herrlich überzeichneten Figuren Generationen von Filmfans zum Lachen bringt. Jetzt meldet er sich mit einer neuen romantischen Komödie zurück und bringt auch wieder seinen kongenialen Szenenpartner bei den Sch’tis, Kad Merad, mit.

Tridan Lagache (Boon) verbringt sein ganzes Leben dort, wo andere Menschen Urlaub machen: in einem Club Med in Mexiko, wo er geboren und aufgewachsen ist. Die Freundschaften, die er dort schließt, sind daher verständlicherweise immer nur von kurzer Dauer, da die meisten Gäste nur eine Woche dort verweilen. Mit 50 erkennt Tridan schließlich,

dass zu einem glücklichen und erfüllenden Leben eine gewisse Konstante fehlt: in seinem Fall seine Jugendliebe Violette (Valérie Crouzet, Barbecue), die er einst aus den Augen verloren hat.

VOM SUCHEN UND FINDEN

DER LIEBE

Kurzerhand quartiert er sich bei seinem bislang unbekannten Halbbruder Louis (Merad) in Paris ein, um sich auf die Suche nach

ihr zu machen. Da sich der etwas weltfremde Naivling schnell als nerviges Anhängsel entpuppt, das er so schnell wie möglich wieder loswerden will, überredet Louis eine seiner Freundinnen, Roxane (Charlotte Gainsbourg, Heute bin ich Samba), sich als Violette auszugeben, da Tridan sie ohnehin mit ihr verwechselt. Genrekenner können sich natürlich bereits ausmalen, was als nächstes passiert … Regisseur und Hauptdarsteller Boon und Merad als eingespieltes Dreamteam und die wandelbare und furchtlose Gainsbourg versprechen jedenfalls ein höchst amüsantes, kurzweiliges und herzerwärmendes Filmerlebnis, in dem sich die Gags und Fettnäpfchen nur so aneinanderreihen, angereichert mit dem typisch französischen Charme und Flair, durch welchen sich die Genrebeiträge von der grauen Masse abheben.

#vollinsleben

Ein forderndes Geschenk

Senta Berger und Günther Maria Halmer werden von Nostalgie überflutet: „Weißt du noch“.

Die Schattenseiten der Intimität

Franz Rogowski spielt in Ira Sachs‘ „Passages“ einen Mann, der egozentrisch zwischen zwei Betten hin und her wechselt.

Dtritt von Senta Berger, die sich in den letzten Jahren aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat) und Günter (Günther Maria Halmer) besteht aus einem Schlagabtausch mit kleinen Gemeinheiten. Irgendwann waren sie wohl voller Hoffnungen und stürzten sich euphorisch auf ihr „für immer“, aber das hat das Ehepaar, das mittlerweile in seinen Siebzigern ist, vor Jahrzehnten vergessen. Der anstehende Hochzeitstag ändert alles: Günter überrascht Marianne mit blauen Pillen. Nein, nicht die, an die Sie nun denken, sondern Pillen, die beim Erinnern helfen sollen und die das lieblose Paar nach einigem Hadern einnimmt. Und tatsächlich bewirkt das ominöse Mittel nicht nur eine Optimierung beim Kreuzworträtsellösen: Plötzlich kehren Erinnerungsfetzen an Urlaube zurück, an Romantik. Sie erinnern sich an Hoffnungen und Lebensträume. Der Prozess ist nicht nur ein schöner: Günter sieht sein Leben als einen „wahnsinnig langen Sonntagnachmittag“ an; seit der Hochzeit ging es stetig bergab. Längst Verdrängtes kommt ans Licht –auch Verletzungen. Ist es gut, dass die Wirkung der Pille nachlassen wird? Und: Wie korrigiert man falsch gewählte Kurse? Wie befreit man sich aus freudlosresignierten Dynamiken? Regisseur Rainer Kaufmann (Und wer nimmt den Hund?) zeigt es in seiner liebenswerten Komödie rund um eine Wunderpille. www.weisstdunoch-film.de

WEISST DU NOCH KINOSTART 22.09., D 2023, REGIE Rainer Kaufmann, MIT Senta Berger, Günther Maria Halmer, Konstantin Wecker, FILMLÄNGE 91 Min., © Luna Film

Ealle Komparsen orchestriert wurden und die Schluss klappe geschlagen wurde, nach und nach ab. Auf die Schlussklappe folgt die Abschlussparty, bei der der deutsche Filmemacher Tomas erst in die Arme seines briti schen Ehemannes Martin fällt, dann mit der Lehrerin Agathe tanzt, flirtet und schlussendlich mit ihr im Bett landet. Am nächsten Tag berichtet Tomas seinem Mann stolz von seiner Nacht mit einer Frau. Martin ist Tomas’ Affären gewohnt. Kompliziert wird es erst, als es nicht beim One-Night-Stand bleibt und Martin seinerseits nach einer Affäre sucht. Die Besitzansprüche des rücksichtslosen Tomas sind andere als die des sanften Martin … Franz Rogowski, Adèle Exarchopoulos und Ben Whishaw spielen in diesem nahen, sexy und schonungslosen Beziehungsfilm auf, den Ira Sachs (Forty Shades of Blue, Little Men) mit Sensibilität gestaltet. Die Liebe und das Begehren können Widersprüchliches und sehr Grausames hervorrufen … Die Tragikomödie, die auch bei der Berlinale lief, feierte ihre Weltpremiere beim Sundance Filmfestival.

#passagesfilm

PASSAGES KINOSTART 31.08., F 2022, REGIE Ira Sachs, MIT Franz Rogowski, Adèle Exarchopoulos, Ben Whishaw, FILMLÄNGE 91 Min., © Stadtkino Filmverleih/MUBI

Senioren im Hort

Maren Kroymann, Barbara Sukowa und Heiner Lauterbach kümmern sich um „Enkel für Fortgeschrittene“.

NEU ORDNUNG

ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE KINOSTART 07.09., D 2023, REGIE

Wolfgang Groos, MIT

Maren Kroymann, Barbara Sukowa, Heiner

Lauterbach, Günther

Maria Halmer, Marie

Burchard, Kayra Efe, FILMLÄNGE 110 Min., © Constantin Film

Als Patenomas und -opa haben sie im Jahr 2020 die Leinwand im Sturm erobert, nun kehren Maren Kroymann (How to Sell Drugs Online (fast); als Karin), Heiner Lauterbach (Es ist zu deinem Besten, Traumfabrik; als pedantischer Gerhard) und Barbara Sukowa (Berlin Alexanderplatz; als AltHippie Philippa) zurück, um sich einer neuen, fordernden Aufgabe zu stellen: einen Hort zu übernehmen. Den leitet eigentlich Philippas Tochter Annika (Marie Burchard, Oskars Kleid). Nur: Annika ist hochschwanger, und ihr Arzt verordnet absolute Bettruhe bis zur Geburt.

Damit der Hort nicht schließen muss, springen Philippa und ihre Schwägerin Karin kurzerhand ein und sichern sich auch die widerwillige Unterstützung von Gerhard. Ablenkung hat vor allem Karin durchaus nötig: Nach einem Jahr als

Granny-Au-pair in Neuseeland muss sie sich eingestehen, dass Ehemann Harald (Günther Maria Halmer, derzeit auch in Weißt du noch, Seite 53, zu sehen) in Deutschland wohl nicht unbedingt auf sie gewartet hat und dass es besser für sie ist, (vorerst?) bei ihrem schwulen Freund Gerhard zu wohnen. Hat Harald sie tatsächlich während ihrer Abwesenheit durch die Witwe Sigrid (Imogen Kogge) ersetzt?

HORMONELLE UNRUHE

Kümmerten sie sich in Enkel für Anfänger um jüngere Kinder, bekommen sie es in Enkel für Fortgeschrittene mit Teenagern zu tun – und so mit anderen Gefühlsregungen und direkter Konfrontation. Hormonelle Unruhe, wilde Partynächte und Liebesangelegenheiten werden die Alten und die Jungen gleichermaßen beschä igt

halten. Am Teenie-Tre punkt „Schlüsselkinder“ beißen die drei Freunde vorerst auf Granit: Die „alten Leute“ müssen erst einen Zugang zu ihren neuen Schützlingen nden. Die lieben Kleinen werden die drei Oldies ganz schön auf Trab halten: intergenerationelle Turbulenzen aller Art sind hier natürlich vorprogrammiert.

NEUE AUFGABEN FÜR EIN BEDINGT KORREKTES TRIO

Wolfgang Groos (Faking Hitler) macht sich nach dem großen Erfolg von Enkel für Anfänger erneut daran, das scharfzüngige und o mals nicht allzu korrekte Trio in neue Herausforderun-

gen zu stürzen – wieder nach einem Drehbuch von Comedypreisträger und Schri steller Robert Löhr, der unverblümt zur Tat schreitet. Die neuen Aufgaben haben es in sich – vor allem, wenn Medikamentencocktails und Hüp urgen ins Spiel kommen … Eine vergnügliche Fortsetzung ist garantiert. www.enkelfuerfortgeschrittene.de

Mit nur einem Koffer, aber einer großen mental load kommt Marian (Brigitte Hobmeier) nach einem traumatischen Erlebnis im alten und seit Jahren verlassenen Bauernhof ihrer Großeltern an. Irgendwo im Nirgendwo (also im Waldviertel), 10 Kilometer vom nächsten Dorf entfernt, stehen nur noch vereinzelte Nachbarhöfe, einen davon bewohnt Marians Jugendfreundin Gerti (Gerti Drassl) mit ihren pflegebedürftigen Eltern. Aus einem der anderen spechtelt ein neidiger Bauer schon lange auf den Grund, den Marians

Mit dir allein

sie findet zurück in ihr Leben.

Großeltern ihm nie verkauft haben. Doch momentan ist das Marians geringstes Problem.

Lose angelehnt an den erfolgreichen Roman „Wald“ der österreichischen Autorin Doris Knecht, erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Elisabeth Scharang (Jack) eine Geschichte, die sehr leise daherkommt, aber Heftiges zutage fördert.

Marians Ehemann (Bogdan Dumitrache) versucht vergeblich, die ehemals „beste Journalistin des Jahres“ zu überreden, in die gemeinsame Stadtwohnung zurückzukehren, aber auch Marians und Gertis Freund Franz (Johannes Krisch) aus Kindertagen findet zuerst keinen Zugang zu der eigenständigen Frau, die weiß, wie man Hasen schießt, die im Sudan und in Kabul gearbeitet hat, sich jetzt aber nicht mal mehr in einen Supermarkt traut.

PLÖTZLICH FEINDSELIG

Bewusst gegen offensichtlich idyllische Bilder arbeitet Scharang heraus, wie die natürliche Umgebung der Kindheit plötzlich feindselig wirken kann, letztlich aber immer ein innerer Zufluchtsort bleibt, eine

Kraftquelle – und ein Anker, den man zwar lichten kann, aber nie ablegt. Aus der trostlosen Einöde (in ihr und um sie herum) kämpft Marian sich zurück in ihre Stärke, in ihre Natur und in eine neu gewonnene Freiheit.

„Ich glaube, das Schlimmste, was einem passieren kann, ist, dass der Ort, an dem man sich sicher fühlt, plötzlich aufhört, ein ‚safe space‘ zu sein“, sagt Scharang über ihren Film, eine Erzählung über das Unerzählbare, das Unsichtbare, über Abhängigkeiten.

„All diese Dinge werden in der Einsamkeit auf dem Land, in der Natur, schmerzhafter sichtbar als in der Stadt“, so Scharang. „Wir vergessen im Leben oft, auf welchem Erfahrungsschatz wir schon sitzen. Was wir schon alles bewältigt haben. Das hat man nicht immer so präsent. Das fasziniert mich an dieser Reise von Marian, den Zugriff auf die eigenen Möglichkeiten freizulegen.“

www.instagram.com/wald_film

„Erst da hinten irgendwann fang‘ die Wege wieder an“: In Elisabeth Scharangs „Wald“ versagt das „Survival-Buch“ einer renommierten Journalistin, doch

WALD KINOSTART 29.09., A 2023, REGIE Elisabeth Scharang, MIT Brigitte Hobmeir, Gerti Drassl, Johannes Krisch, Bogdan Dumitrache, FILMLÄNGE 90 Min., © Filmladen

Gut hinschauen

„Neue Geschichten vom Franz“ locken ins Kino: Johannes Schmid hat sein Team wieder zusammengetrommelt.

tine Nöstlingers wunderbarem Franz Fröstl, einem Buben, der für sein Alter noch recht klein ist, mit seinen lockigen Haaren wie ein Mädchen aussieht und eine piepsige Stimme bekommt, wenn er sich aufregt. Überhaupt hat Regisseur Johannes Schmid wieder seinen Cast des äußerst feinen ersten Teils zusammengetrommelt: Nora Reidinger und Leo Wacha als Franz’ beste Freunde sowie Ursula Strauss und Simon Schwarz als seine Eltern.

Seine Sommerferien hätte sich der Franz auch etwas einfacher vorgestellt. Aber seit sich seine besten Freunde Gabi und Eberhard in die Haare gekriegt haben und nichts mehr miteinander zu tun haben wollen, steht der Franz in der Mitte und muss in den Terminkalender schauen, mit wem er heute baden geht. Als er einen Satz seines Vaters („Das stärkste Band einer Freundschaft ist der gemeinsame Feind“) aufschnappt, ist der Masterplan nicht weit: Gabi möchte Detektivin werden und den Einbrecher schnappen, der Wien vor dem Sommerloch bewahrt. Da Franz findet, dass seine oberstrenge Nachbarin, die Frau Berger, sich höchst verdächtig verhält (er hat Perlenketten in ihrer Handtasche gesehen), haben Franz, Gabi und Eberhard eine gemeinsame Geheimmission: Der Frau Berger (Maria Bill) hinterherspionieren. Tatsächlich werden sie Geheimnisse aufspüren, aber andere als erwartet.

WAHRHAFTIGE ENERGIE

„Was ich an der Geschichte toll fand ist, dass die Kinder meinen,

sie sind in einem Krimi, sie spielen diese Situation im Grunde nach und lösen dabei aber Dinge für ihren Alltag und decken Geheimnisse auf, die nichts mit der eigentlichen Krimigeschichte zu tun haben“, so Regisseur Johannes Schmid. „Der Kriminalfall spielt im Grunde keine wirkliche Rolle. Oft sind ja ‚Kinderkrimis‘, bei denen wirkliche Kriminalfälle gelöst werden, nicht gerade nah an der Wirklichkeit. Wir aber haben diese Energie, und trotzdem bleibt die Handlung ganz der Wirklichkeit der Kinder verhaftet.“

Jossi Jantschitsch schlüpft wieder in die Haut von Chris-

Die legendäre Kinderbuchautorin Nöstlinger, die immer auf humorvolle und herzerwärmende Weise für Kinder und nicht über sie geschrieben hat, legte ab dem Jahr 1984 etliche „Franz“-Bücher vor – mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten wie Weihnachten, Haustiere, Babys, Pferde, Fußball, Schule … – an Filmfortsetzungen würde es also nicht mangeln. Jetzt aber stürzen wir uns erst mal in einen detektivischen Sommer.

#neuegeschichtenvomfranz

NEUE GESCHICHTEN VOM FRANZ

KINOSTART 07.09., A/D 2023, REGIE Johannes Schmid, MIT Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger, Leo Wacha, Ursula Strauss, Simon Schwarz, Maria Bill, FILMLÄNGE 72 Min., © Constantin Film

Super Welpen

Die Helfer auf vier Pfoten mutieren zu Superhelden: „Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm“.

Aufruhr in der Abenteuerstadt: Ein mysteriöser Meteorit schlägt mitten in der Stadt ein! Wenn Abenteuerstadt in Gefahr ist, ist ein Team immer bereit loszusausen: die furchtlosen Welpen der PAW Patrol. Als sie mit dem Meteoriten in Berührung kommen, geschieht etwas Magisches: Er verleiht ihnen Superkräfte! Augenblicklich verwandeln sie sich in die mutigen Mighty Pups. Der kleine fellige Hilfstrupp stürzt sich mit Feuereifer in große Heldenmissionen – sie sind nun schnell wie der Wind und können mit den Elementen spielen. Was für ein Spaß! Besonders Skye, die Kleinste in der SuperwelpenTruppe, ist begeistert von den neu gewonnenen Fähigkeiten. Sie sollte sich intensiv daran erfreuen – denn einer macht sich bereits daran, sie an

sich zu reißen: Bürgermeister Besserwisser, der Erzrivale der beliebten Hundecrew, ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und verbündet sich mit der Wissenschaftlerin Victoria Vance, um den Hündchen die Superkräfte zu stehlen.

Aber die Superhelden auf samtigen Pfoten machen sich schon daran, den Superschurken aufzuhalten –schließlich steht auch das Schicksal der Abenteuerstadt auf dem Spiel! Skye wird dabei lernen, dass der kleinste Welpe mitunter den größten Unterschied machen kann. Die Mighty Pups begeben sich auf ein großes Abenteuer.

GEBALLTE STARPOWER

Seit 2013 sind die Helfer auf vier Pfoten im Serienformat die Stars im Kinderfernsehen. Seither gilt:

Kein Einsatz ist zu groß, keine Pfote zu klein! Das weiß Filmregisseur Cal Brunker (Nix wie weg – vom Planeten Erde, Bigfoot Junior) natürlich längst: Er hat der PAW Patrol bereits 2021 einen großen Filmauftritt beschert. Wenn die Welpen Superkräfte erlangen, dann sind Superstars zur Stelle: U.a. leihen Kim Kardashian, Mckenna Grace, James Marsden, Kristen Bell, Chris Rock, Serena Williams und Jimmy Kimmel den Bewohnern von Abenteuerstadt ihre Stimmen.

#PawPatrolKinoFilm

PAW PATROL: DER MIGHTY KINOFILM KINOSTART 28.09., USA/CAN 2023, REGIE Cal Brunker, MIT Kim Kardashian, Mckenna Grace, James Marsden, Kristen Bell, Chris Rock, Serena Williams, Jimmy Kimmel, © Constantin Film

Zurück nach Hause

Eines schönen Abends wird der Mond einfach so vom Himmel geschubst. Was ist passiert? Wohin ist der Mond bloß verschwunden? Die Tiere des Waldes machen sich Sorgen und beginnen überall nach ihm zu suchen. Ein Doppeldecker hat ihn gerammt, sodass er auf

die Erde stürzte und sanft am Waldboden landete – zum Glück in der Nähe des Mondbärs, der ihn findet, mitnimmt und pflegt. Der Mondbär liebt den Mond und macht alles, damit es ihm wieder gut geht. Nur: Ein Mond gehört an den Himmel, nicht auf die Erde. Der Mondbär und seine Freunde denken so lange, bis ihnen die Köpfe rauchen, darüber nach, was sie machen können, um den Mond wieder hinauf auf den Himmel zu bringen. Denn dort gehört der Mond hin: Ohne seinen Lichtschein ist der Wald zu dunkel. Alle Tiere des Waldes helfen mit – nur einer nicht, ihn plagt die Eifersucht.

Es wird ein großes Abenteuer – auf der Grundlage der Kinderbücher von Rolf Fänger und Ul-

rike Möltgen: Ihn ihm tummeln sich Flugzeuge mit Piloten, die unterwegs kurzzeitig vergessen, wie man landet, und Monde, die müde sind und einschlafen, und Tiere, die ganz schön viele Ideen haben, den Mond wieder hinauf auf den Himmel zu bringen.

www.mondbaer-derfilm.de

Seit über 10 Jahren wartet in jedem Happy Meal ein spannendes Buch auf dich. Denn dein Lesegenuss ist unsere Verantwortung.

Der Mond erlebt große Abenteuer – wie auch „Der Mondbär“ und die Tiere des Waldes.

DER MONDBÄR – DAS GROSSE KINOABENTEUER KINOSTART 15.09., D 2008, REGIE Mike Maurus, Thomas Bodenstein, FILMLÄNGE 68 Min., © Einhorn Film

Das Leben einer iranischen Frau

verhaftet wurde. Seit 2017 lebt Shole in Deutschland.

Die geheimen Videoaufnahmen schafften Sholes Cousin und dessen Frau aus dem Iran hinaus, doch sie blieben in der Türkei stecken. Hier lernten sie die deutsche Regisseurin Steffi Niederzoll kennen und freundeten sich mit ihr an. Sie machten den Vorschlag, in einem Film vom Schicksal von Reyhaneh und ihrer Familie zu erzählen. Shole und eine ihrer Töchter sollten bald ebenfalls in der Türkei ankommen.

Eine 19-jährige Frau hat ein Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden. Als er versucht, sie zu vergewaltigen, tötet Reyhaneh Jabbari ihren Angreifer in Notwehr. Daraufhin wird sie zum Tode verurteilt. Wir befinden uns im Teheran des Jahres 2007. Reyhanehs Kampf um Gerechtigkeit beginnt. 58 Tage lang hat sie keinen Kontakt zu einem Rechtsbeistand oder ihrer Familie. In dieser Zeit werden Geständnisse erzwungen, die eineinhalb Jahre später bei einem Schauprozess zu ihrem Todesurteil nach dem Vergeltungsgesetz der Blutrache Qisās führen. Siebeneinhalb Jahre verbringt Reyhaneh im Gefängnis – erst im Evin-Gefängnis, dann im Frauengefängnis Shahr-e Rey. In der Haft beginnt sie Texte über die systematische Unterdrückung der Frau durch die islamischen Gesetze zu verfassen. Den Weg in die Öffentlichkeit finden die Texte durch

ihre Mutter Shole Pakravan. Im Oktober 2014 wird Reyhaneh im Rajaj-Shahr-Gefängnis hingerichtet.

EINDRINGLICHES DOKUMENT

Ihre Mutter Shole, früher Schauspielerin, wurde zur Menschenrechtsaktivistin und gründete mit anderen Müttern die Gruppe „Madaraneh“, zu deutsch „Mutterschaft“, die gegen die Todesstrafe im Iran kämpft. Deswegen wurde Shole regelmäßig verhört. Den Iran verließ sie, als in einem dieser Verhöre Drohungen gegen ihre Familie ausgesprochen wurden und eine ihrer engsten Mitstreiterinnen

Aus den heimlich aufgenommenen Videos, Reyhanehs Zeugenaussagen und im Gefängnis verfassten Briefe sowie anhand der Gespräche mit Reyhanehs Familie skizziert Niederzoll das Schicksal einer Frau, die zu einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte der Frauen wurde. Die Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi (Holy Spider) ist in diesem eindringlichen Film als Reyhaneh zu hören.

Shole Pakravan erzählt (gemeinsam mit Niederzoll) auch im Rahmen eines Buches von den niederschmetternden Ereignissen: „Wie man ein Schmetterling wird. Das kurze, mutige Leben meiner Tochter Reyhaneh Jabbari“ ist im Berlin Verlag erschienen.

#womanlifefreedom

„Sieben Winter in Teheran“ erzählt vom zu kurzen Leben der Reyhaneh Jabbari und der systematischen Unterdrückung der Frau durch die islamischen Gesetze.

SIEBEN WINTER IN TEHERAN KINOSTART 17.09., D/Iran 2023, REGIE Steffi Niederzoll, MIT Shole Pakravan, Reyhaneh Jabbari, FILMLÄNGE 97 Min., © Einhorn Film

DOT. ARTHAUS

DIE SCHÖNHEIT DES AUGENBLICKS.

Gesehen von Gabi M.

VIENNALE 2023

Keine Angst und ein prall gefülltes Programm: eine kurze Vorschau auf die 61. Ausgabe der Viennale.

Das letzte Drittel des Oktobers gehört Wien ganz dem Film: Das internationale Filmfestival Viennale schnürt alljährlich ein verlockendes Programm, das nicht nur einen guten Überblick über das Filmschaffen des vergangenen Jahres bietet, sondern auch historische, personelle, geografische Schwerpunkte setzt. So hat das Publikum heuer die Gelegenheit, einen Blick auf das chilenische Kino der letzten Jahrzehnte zu werfen: Der Putsch, mit dem General Pinochets Diktatur in Chile begann, jährt sich heute zum 50. Mal. Zu sehen sind 25 Arbeiten – u.a. von Patrizio Guzmán, Valeria Sermiento und Sebastián Lelio. Darüber hinaus beschäftigt sich die diesjährige Retrospektive mit dem Schaffen des chilenischfranzösischen Filmschaffenden

Raúl Ruiz, der über sein reiches filmisches Werk hinaus auch einige – u.a. belletristische – Bücher veröffentlichte und fürs Theater sowie fürs Radio tätig war.

„Keine Angst“ lautet der Titel eines Schwerpunkts der diesjährigen Viennale. Was nach den Unsicherheiten der heutigen Welt klingt, blickt auf das österreichische Filmschaffen der 1980er-Jahre – also einer Zeit, die von Kaltem Krieg, Angst vor AIDS, Atomkraft, Umweltkatastrophen geprägt war – zurück. Fürs heimische Kino ist es aber auch eine Umbruchphase: durch die staatliche Filmförderung, die sich 1981 etabliert. Im Rahmen dieses Schwerpunkts ist

u.a. der seit seiner Uraufführung 1983 in Österreich nicht mehr gezeigte Kultfilm Angst von Gerald Kargl zu sehen, der sich um Mordgelüste eines frisch aus der Haft entlassenen Psychopathen dreht. Die realistische Darstellung führte in mehreren europäischen Ländern zu einem Verbot noch vor einer möglichen Premiere, in den USA gab es ein X-Rating.

FESTIVALPERLEN

Um einen Todesfall dreht sich Justine Triets Drama Anatomie d’une chute, das in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde: Sandra Hüller spielt eine Frau, deren Mann tot im Schnee aufgefunden wird. Die Familie lebte einsam in den Bergen. Ist es ein Suizid? Oder wurde nachgeholfen? Triets Film ist einer der Filme, die in der internationalen Festivalsaison für Furore sorgten. In Cannes war auch Wilm Wenders vertreten – mit dem nach Japan führenden Spielfilm Perfect Days und mit seinem Porträt über den bildenden Künstler Anselm Kiefer (Anselm – Das Rauschen der Zeit) – wie auch Jessica Hausners Psychodrama rund um eine manipulative Lehrerin (Mia Wasikowska), die ein Spiel mit gefährlichen Konsequenzen spielt (Club Zero). In Berlin begeisterte Karen O’Connors Doku Joan Baez – I Am A Noise, der in der Gegenwart von Baez gezeigt wurde. Die 82-jährige Musikerin sang im Anschluss noch für das BerlinalePublikum. Zu sehen ist bei der Viennale auch Christian Petzolds Roter Himmel, der bei der Berlinale den „Großen Preis der Jury“ gewann, und Jennifer Reeders Horrorfilm mit Alicia Silverstone: Perpetrator. Im Hauptprogramm sind etwa auch Radu Judes

Das gesamte Programm wird am 10.10. um 20 Uhr veröffentlicht, Tickets sind ab 14.10., 10 Uhr, zu haben. www.viennale.at

Nu așteptă prea mult de la sfârșitul lumii (ein Film, in dem eine Frau an einem Safety-Film über Industrieunfallopfer arbeitet) und Timm Krögers „quantenmechanischer Thriller in SchwarzWeiß“, Die Theorie von Allem, zu sehen. www.viennale.at

Mit DOT. zur Viennale

DOT. verlost neben vier 5erTicket-Blöcken fürs Festival zehn Festivalpackages: In der heiß begehrten Viennale-Tasche finden sich Kataloge, die FestivalPlakate und andere ViennaleGoodies. Mitspielen per Mail an gewinn@pph-media.at © Viennale; Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barablöse.

Anselm – Das Rauschen der Zeit

Perpetrator

Roter Himmel

Joan Baez –I Am A Noise

ARTHAUS

Einen Monat, bevor der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz vor Gericht steht, startet quasi eine Zusammenfassung der Dinge im Kino: Kurt Langbeins Doku über den Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz.

Zum zusammengetragenen Archivmaterial über Kurz’ minutiös geplanten Aufstieg, die IbizaAffäre etc. gesellen sich Kommentatoren: Politiker und Journalisten wie der ehemalige „Kurier“-Chefredakteur Helmut Brandstätter, „Ibiza“-Videoproduzent Julian Hessenthaler, Korruptionsexperte Martin Kreutner, der ehemalige NEOS-Chef Matthias Strolz, „Falter“-Journalistin Barbara

SO EINEN BEKAMEN WIR

War Kurz 2010 noch im „Geilomobil“ der jungen ÖVP unterwegs, avancierte der junge Mann, der sich zu inszenieren und zu taktieren wusste, kurz darauf zum Integrationsstaatssekretär, Außenminister, ÖVP-Chef und 2017 schließlich zum Bundeskanzler der Republik Österreich. Seit die „Bild Zeitung“ mit verzückter Bewunderung „So einen brauchen wir auch“ titelte, ist viel passiert. Viele konnten sich vor Untersuchungs-

ausschüssen nicht mehr genau an Geschehnisse erinnern.

Kurt Langbein (Der Bauer und der Bobo) zur Frage, was wohl ohne das Ibiza-Video passiert wäre …?

„Wahrscheinlich wäre die Dynamik des Machtauf- und -ausbaus und der Machterhaltung weiter fortgeschritten, und wir hätten ein Regime nach dem Vorbild von Orbán. Ich halte es für ein Glück, dass trotz akribischer Löschund Schredderaktionen in der türkisen Truppe ein Speichermedium übersehen wurde, das schließlich 300.000 Chats zum Vorschein brachte.“

#projektballhausplatz

PROJEKT BALLHAUSPLATZ KINOSTART

21.09., A 2023, REGIE Kurt Langbein, MIT Peko Baxant, Helmut Brandstätter, Julian Hessenthaler, Gerald Knaus, Stephanie Krisper, Matthias Strolz, Barbara Tóth, Paul Tesarek, FILMLÄNGE 100 Min., © Filmladen

CINE NOMINE SAME PLAYER UND SND PRÄSENTIEREN VOM REGISSEUR VON BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL UND À LA CARTE – FREIHEIT GEHT DURCH DEN MAGEN

DIE EINFACHEN

LAMBERT WILSON GRÉGORY GADEBOIS

Tóth, Johann Gudenus (Ex-FPÖ, gestrandet nach Ibiza) und ExÖVP-Generalsekretär Ferry Maier kommen zu Wort.

Kurt Langbein skizziert den Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz: „Projekt Ballhausplatz“.

DOT.

DOT. ARTHAUS

DAS TIER IM DSCHUNGEL – LA BÊTE DANS LA JUNGLE

– 15.09. In der Kurzgeschichte von Henry James „Das Tier im Dschungel“ ist ein Mann namens John Marcher davon überzeugt, dass sein Leben von einem katastrophalen und spektakulären Ereignis bestimmt wird, das auf ihn lauert – wie ein Tier im Dschungel. May, eine Frau, der er immer wieder begegnet, beschließt, von ihrem Erbe ein Haus zu kaufen und dort neugierig mit Marcher auf sein Schicksal zu warten. Wenn Patric Chiha sich nun an Henry James erinnert, dann warten seine May (Anaïs Demoustier) und sein John (Tom Mercier) an einem Ort, der reich bevölkert ist, auf das mysteriöse Ereignis: im Nachtclub. Von der Disco-Ära der

PATRICK AND THE WHALE –

08.09. Ein faszinierendes FeelGood-Movie: Der Unterwasserfotograf Patrick Dykstra schließt Freundschaft mit einem zehn Tonnen schweren Pottwalweibchen, das er Dolores nennt. Im Laufe der Jahre hat Patrick einiges über die Kommunikation und die Wahrnehmung von Walen gelernt. So beginnt ein intensiver Austausch mit Dolores. Dolores – spielfreudig, neugierig und interessiert – lässt sich auf die Begegnung ein. Immer wieder. Einmalige Bilder, die u.a. schon bei den Filmfestspielen von Toronto und Zürich begeisterten.

DAS NONNENRENNEN – JUSTE CIEL – 29.09. Die Nonnen eines kleinen Benediktinerinnen-Klosters in der französischen Provinz haben es zu ihrer Mission erklärt, ein marodes Altersheim zu sanieren. Dass es an Geld fehlt, soll kein Hindernis darstellen. Nicht nur die Wege des Herrn sind unergründlich, sondern auch die der Geldflüsse. Da sie im Rathaus auf Granit beißen, müssen sie eben in die Pedale treten: Das Preisgeld eines anstehenden Fahrradrennens könnte die Lösung sein. Dass keine von ihnen Radfahren kann, soll sie nicht an ihrem Weg zweifeln lassen. Außerdem weiß sich die entschlossene Truppe zu helfen und ist bald schon siegessicher. Kritisch wird es erst, als ein weiteres Team auftaucht – angeführt von einer Ordensschwester, mit der „unsere“ Mutter Oberin seit Schulzeiten auf Kriegsfuß steht. Laurent Tirard (Der kleine Nick, Mein ziemlich kleiner Freund) lässt u.a. Valérie Bonneton (Kleine wahre Lügen) auf den Sattel steigen.

A LITTLE LIFE – 28.09. Der belgische Theaterregisseur

Ivo van Hove holt Hanya Yanagiharas Roman „Ein wenig Leben“, der intensiv von Freundschaft und wüsten Traumata erzählt, auf die Bühne des Londoner Savoy Theaters. In der Hauptrolle: James Norton (Nowhere Special).

IN CONCERT

ABBA: THE MOVIE – FAN EVENT – 17. & 19.09. Dancing Queens, aufgepasst: Bei Cineplexx stehen zwei Abende an, die dem schwelgerischen Disco-Sound von ABBA gewidmet sind. Zu sehen ist (in neu gemasterter Version), was Lasse Hallström während ABBAs Australien-Tour im Jahr 1977 mit seiner Kamera eingefangen hat. Neben Backstage-Aufnahmen warten große Auftritte – und Hits wie „Dancing Queen“, „SOS“, „Name of the Game“ und „Waterloo“. Hallström hat gar eine Nebenhandlung eingebaut: Wird es der Country-Radio-DJ schaffen, ein Interview mit der Band zu bekommen? Der junge DJ „muss“ den Coup landen. Er muss nur noch an einem sehr entschlossenen Bodyguard vorbeikommen

Mio lebt ein durchschnittliches TeenagerMädchen-Leben. Sie hängt am liebsten mit ihrer besten Freundin Madoka und ihrem Kindheitsfreund Arata ab – das ist viel spannender, als sich um die Schule zu kümmern. Als Madoka Mio gesteht, dass sie Gefühle für Arata hat, wird Mios Leben komplizierter. Auch sie empfindet mehr für den Jungen, da sie aber auch ihre Freundin nicht verlieren will, macht sie gute Miene zum bösen Spiel. Arata merkt natürlich schnell, dass etwas im Busch ist, Mio aber erklärt sich nicht, was zu Misstönen zwischen den beiden führt. Zur Versöhnung kommt es nicht: Mio hat einen Autounfall und findet sich, als sie wieder zu Sinnen kommt, in einer Parallelwelt wieder; eine Welt, in der noch nicht alle Hoffnung verloren scheint …

A BOY’S LIFE – 29.09. Spätestens im Sommer 1941 endet seine Kindheit – Daniel Chanoch ist neun Jahre alt, als seine Odyssee beginnt. Sie führt vom jüdischen Ghetto in Litauen durch sechs Konzentrationslager bis nach Palästina. In einem intimen Setting – in abgedunkelter Kulisse und Schwarz-Weiß-Aufnahmen – erzählt Chanoch seine unfassbare Lebensgeschichte – gegen das Vergessen. Er erzählt vor allem von der Zeit, als er keinen Namen mehr hatte, sondern nur noch eine Nummer, B2826. „Es bedeutet, dass man eigentlich gar nicht existiert, man ist eine Nummer. Und sie rufen dich mit der Nummer, und sie töten dich als Nummer.“

EUPHORIE IM STREAM: NEWS & RELEASES

von Hazel? Die leugnet es, aber Nella weiß hier schon länger nicht mehr, wem sie über den Weg trauen kann. Gibt es etwa nur Platz für eine POC hier? Und wer sieht das so? Hazel? Oder die Leitung von Wagner?

THE OTHER BLACK GIRL (S1)

Dass sie „die Schwarze“ in ihrem Unternehmen ist, nervt Redaktionsassistentin Nella (Sinclair Daniel, Insidious 5) tierisch. Entsprechend freut sie sich, als Hazel (Ashleigh Murray, Riverdale) zum Team stößt. Wie beliebt die Neue ist und dass zwischen den beiden Frauen nicht die erwartete

Solidarität wächst – im Gegenteil! –, kann Nella dann allerdings nicht fassen. Sie beginnt immer mehr an Sicherheit zu verlieren – vielleicht wird sie auch einfach nur paranoid? Aber der Zettel, auf dem sie von einem anonymen Absender aufgefordert wird, bei Wagner Books zu kündigen, ist ganz real. Stammt der Zettel

(S1)

Zakiya Dalila Harris‘ unberechenbarer Bestseller „The Other Black Girl“, der reich an Wendungen und mit Hang zum Fantastischen von Rassismus und dem Leben junger Schwarzer und der Rivalität unter Frauen erzählt, kommt nun in seiner Serienvariante daher. Das Setting wurde auch schon als eine Mischung aus Der Teufel trägt Prada und Get Out beschrieben. Zu den ausführenden Produzentinnen gehört u.a. Autorin Harris und Rashida Jones (On the Rocks , The Office).

Ab 13.09. Disney+.

sie einen unglaublichen Akt setzt und verschwindet.

Apollo landet in einem labyrinthischen Horrorszenario. Man kann sich doch nicht in Luft auflösen? Wo ist seine Frau? Was ist mit ihr passiert? Was hat sie angestellt? Zwischen Hexen, Dämonen und rassistischen Polizisten sucht der verzweifelte Mann nach Antworten. Die fallen so verstörend aus, dass er an seinem Verstand zu zweifenln beginnt. Er sieht eine Welt jenseits seiner Vorstellungskraft …

Als Buchhändler Apollo Kagwa (Lakeith Stanfield, Atlanta , Get Out) die Bibliothekarin Emma Valentine (Clark Backo, I Want You Back) kennenlernt, ist es gleich um ihn geschehen, während sie wenig Interesse zeigt. Er bleibt am Ball, und das Happy End lässt nicht lange auf sich warten. – Ein

Happy End mit Heirat und Baby. Alles wie im Märchen! Nur: In Märchen wartet auch Abseitiges, und so ist der Abgrund nicht weit: Emma beginnt sich merkwürdig zu verhalten. Was zuerst nach einer postnatalen Depression aussieht, ist weit mehr. Apollo wird ihr nicht helfen können, ehe

Die Britin Kelly Marcel (Venom 1–3) hat das Drehbuch nach Victor LaValles Buchvorlage (2017) gestaltet. Das düstere Horrormärchen wird atmosphärisch und mit fantastischen Effekten inszeniert – u.a. von Regisseurin Melina Matsoukas (Queen & Slim). Ab 08.09. bei Apple TV+.

DAS BOOT (S4) NO ESCAPE (S1) THE LOVERS (S1)

Eine nassforsche Supermarktangestellte (Roisin Gallagher als Janet) trifft auf einen politischen Moderator (Johnny Flynn): Seamus hat das scheinbar perfekte Leben in London und außerdem eine prominente Freundin. Zwischen Seamus und Janet in Belfast kracht es bei ihrem ersten Aufeinandertreffen sofort – aber ebenso mächtig funkt es. Ab 08.09. bei Sky.

Im Mittelmeer spitzt sich der UBoot-Krieg zu, während in Berlin Intrigen regieren. In den eigenen Reihen der Kriegsmarine wächst der Widerstand gegen die Nazis. Die Geschwister Klaus (Rick Okon) und Hannie (Rosalie Thomass) finden wieder zueinander. Klaus ist ins Deutsche Reich zurückgekehrt. Als U-Boot-Kommandant will er den Verlauf des Krieges verändern. Ab 23.09. bei Sky+.

Zwei Freundinnen (Abigail Lawrie, Rhianne Barreto) haben sich auf der Flucht vor dem Gesetz aus Großbritannien abgesetzt und sind in Südostasien unterwegs. Als sie auf einer Yacht landen, auf der das Inselhopping-Leben besonders süß wirkt, ahnen sie nicht, dass sie in Gefahr sind. Es dauert nicht lange, bis der erste Passagier tot ist … Nach dem Bestseller von Lucy Clarke. Ab 28.09. bei Paramount+.

THE GOLD (S1)

Im November 1983 brechen sechs bewaffnete Männer in ein Lagerhaus am Londoner Heathrow Airport ein. Sie rechneten damit, 3 Mio. britische Pfund zu erbeuten, verließen das Brink’s Mat Warehouse aber mit Gold im Wert von 26 Mio. Pfund. Die sechs Einbrecher, angeführt von Brian Robinson und Mickey McAvoy, konnten mit Hilfe aus der Security rechnen: Die Schwester des Securitys Anthony

Black lebte damals mit Robinson zusammen. Als sich die Gangster Zugang verschafft hatten, leerten sie Benzin übers Personal und drohten, alle anzuzünden, sollten sie nicht mit der Kombination für den Tresor herausrücken. Mit 3 Tonnen Gold hatten sie nicht gerechnet. So dauerte der Raubüberfall nicht wie geplant ein paar Minuten, sondern fast zwei Stunden. – Zwei Stunden, in denen u.a. ein größerer Fluchtwagen für die Beute organisiert werden musste. Die Goldbarren

zu Cash zu machen, hielt die Involvierten auch beschäftigt – sie hatten bisher nur mit Bargeld zu tun gehabt. Währenddessen stieß die Polizei über Anthony Black und seine Schwester auf deren Lebensgefährten Brian Robinson, der in den Geheimdienstakten der Flying Squad auftauchte. Der spektakuläre Fall wird nun im Serienformat erzählt. Hugh Bonneville (Downton Abbey) leitet die Ermittlungen, Dominic Cooper stolpert über die Gier. Nicht alle der sechs Beteiligten werden gefunden werden. Und auch nicht der Großteil des Goldes … Ab 14.09. Paramount+.

NO HARD FEELINGS IRGENDWANN

Eine Uber-Fahrerin ohne fahrbaren Untersatz (Jennifer Lawrence, Silver Linings) stößt auf Craigslist auf eine kuriose Annonce: Die Helikoptereltern (u.a. Matthew Broderick) eines schüchternen Teenagers wollen ihrem Sohn Erfahrungen mit Mädchen ermöglichen, ehe er nach Princeton geht. Für Dates gibt’s einen Buick … Ab 14.09. im Handel.

WERDEN WIR UNS

ALLES ERZÄHLEN

Emily Atef (3 Tage in Quiberon) führt nach Thüringen im Sommer 1990. Hier lebt Maria mit ihrem Freund auf dem Hof seiner Eltern. Als sie dem benachbarten Bauern begegnet, erwachen in ihr Sehnsucht und Begehren. Sehr sinnlich. Ab 15.09. im Handel.

SONNE UND BETON

Berlin-Gropiusstadt, 2003. Wer hier lebt, ist entweder Gangster oder Opfer, und als Motto gilt: „Der Klügere tritt nach.“ Die Freunde, von denen David Wnendt (Er ist wieder da) nach dem Bestseller von Felix Lobrecht erzählt, sind definitiv Opfer. Wnendt fängt diesen bedrückenden Ort sozialer Ungerechtigkeit ungeschönt ein. Bereits im Handel.

Todd Fields jüngster Film beginnt mit einer Laudatio: Der „New Yorker“-Journalist Adam Gopnik gibt eine Einführung zu seiner Gesprächspartnerin, die in der filmimmanenten Welt keiner Erklärung mehr bedarf. Hier ist Lydia Tár, erste weibliche Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters, deren Vita aus Superlativen besteht: Worte wie „Harvard“, „Emmy“, „Grammy“, „Oscar“ und „Tony“ fallen. Sie hat sich in einer

männerdominierten Szene durchgesetzt und positive Akzente gesetzt – wie ein Fellowship-Programm für junge Dirigentinnen zeigt. Aktuell probt Tár mit ihrem Orchester (dem auch ihre Lebensgefährtin, gespielt von Nina Hoss, angehört) die Live-Aufnahme von Gustav Mahlers Fünfter Sinfonie durch das Label Deutsche Grammophon, und ihre Memoiren mit dem selbstbewussten Titel „Tár on Tár“ stehen knapp vor der Veröffentlichung.

Gerade jetzt beginnt die Perfektionistin die Kontrolle über ihr Leben und ihren Ruf zu verlieren. Daran ist allein ihr Verhalten schuld: Sie nützt ihre Machtposition hier und da aus, was sich nun zu rächen droht. Mit Leichtigkeit behandelt Todd Field (Little Children) vieles: institutionelle Strukturen, Cancel Culture, die mitunter autokratischen Regeln der klassischen Musikwelt; transaktionsorientierte Beziehungen; die Frage nach der Trennung von Werk und Autor. All das wird anhand der zentralen Figur erörtert, die auf einzigartige Weise gespielt wird von Cate Blanchett. Jeder Moment sitzt, jedes Bild ist kraftvoll, das Drehbuch ist auf dem Punkt – und ebenso gnadenlos wie klug und unterhaltsam. Bereits im Handel.

EIN TINTENFISCH FÜR DIE KOMPLIZIERTE FAMILIE AUS „THE FIVE DEVILS“

Joanne (Adèle Exarchopoulos, Blau ist eine warme Farbe) beginnt das Abendessen zuzubereiten. Während sie in der Küche Zwiebeln schneidet und noch einiges – ein Tintenfisch, Kartoffeln, Grünzeug – auf ihre Aufmerksamkeit wartet, ruft sie nach ihrer Tochter Vicky, damit diese ihr hilft. Vicky aber hat keine Zeit: Sie hofft gerade, dass Google ihr verrät, was ein Pyromane ist. Warum sie das herausfinden möchte, würde die Mutter vermutlich ein wenig irritieren … Sie hat aber gerade gar keinen Grund, weiterhin nach Vicky zu rufen, da Vickys

Tante Julia (Swala Emat) die Küche betritt und ihre Hilfe anbietet. Es herrscht eisige Stimmung. Die beiden Frauen verbindet eine komplizierte Geschichte: Bevor Joanne Mutter wurde und mit Vickys

Vater – Julias Bruder – zusammenkam, war sie mit Julia liiert. Dass Letztere aus der Dorfgemeinschaft verschwunden ist, hat Gründe, die Vicky noch nicht kennt und der Zuschauer auch noch nicht..

„Wenn du willst, dass ich gehe, gehe ich“, sagt Julia. Joanne aber antwortet. „Du kannst den Tintenfisch vorbereiten.“ – „Was muss ich machen?“ – „Du nimmst die Ecken und schlägst ihn so“, sagt Joanne und drischt mit dem in ein Geschirrtusch eingewickelten

Tintenfisch auf die Küchenzeile. Immer und immer wieder. Julia beobachtet sie gleichermaßen fassungslos wie fasziniert, will es auch versuchen, ahmt das Geschehen nach – bis der „wunderbar zart“ geklopfte Tintenfisch auf den Boden platzt. „Was machen wir jetzt?“ – „Wir sagen niemandem was und kochen ihn.“ Zwischen den beiden herrschen große Geheimnisse. Jetzt noch ein weiteres.

Das Rezept sieht vor, dass sie den Oktopus zartklopfen („Er ist zart.“), dann Eingeweide, Schnabel und Augen entfernen („Lassen wir alles.“), ihn dann abschrecken (die beiden wissen nicht, was gemeint ist). Sie sollen ihn drei Mal in kochendes Wasser tauchen, bis sich die Tentakel zurückziehen (und bis das Eis zwischen den beiden ehemaligen Liebenden gebrochen ist).

Ob das Essen schmeckt, wird uns Regisseurin Léa Mysius ( nicht zeigen (wir würden seit der Lektüre von Sy Montgomerys „Rendezvous mit einem Oktopus“ auch keine Tintenfische mehr ver drücken) – in der nächsten Szene ist Vicky bereits in eine andere Zeitebene abgetaucht, der wir nun folgen.

Die kleine Vicky hat einen ungeheuer präzisen Geruchssinn.

Sie weiß, wenn sie im Wald ist, ob sie den Atem eines Eichhörnchens oder einer Ratte in der Nase hat; sie erkennt mit verbundenen Augen ihre Mutter Joanne, wenn diese noch 30 Meter von ihr entfernt ist. Vicky kann auch jeden Duft reproduzieren, sie kreiert ihn in Einmachgläsern. Dass sie auch den Duft ihrer Tante Julia nachgestellt hat, bringt eine weitere Zeitebene ins Spiel: Durch Julias Duft wird das Mädchen in die Vergangenheit ihrer Familie zurückversetzt, wo sie obsessiv versucht, die rätselhafte Geschichte rund um Julia zu ergründen.

Mysius’ Film ist voller fantastischem Realismus, durch und durch sinnlich. Tentakel ziehen sich hier sicher keine zurück.

THE FIVE DEVILS – LES CINQ DIABLES F 2022, REGIE Léa Mysius, MIT Adèle Exarchopoulos, Sally Dramé, Swala Emati, FILMLÄNGE 96 Min., als VOD (z.B. auf © MUBI) zu sehen.

*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

Wavvyboi

Wavvyboi nimmt sein Publikum mit auf eine intime musikalische Reise, die von seinen Tagebucheinträgen inspiriert ist. In einem ständigen Spannungsverhältnis zwischen der Qual des Scha ens und der tiefen Befriedigung des künstlerischen Ausdrucks vermengt er geschickt Ein üsse aus Rock, Grunge und zartem Pop.

Am 21. September wird der Künstler Einzug in der Grellen Forelle halten – ein unverzichtbares Erlebnis für Liebhaber authentischer Musik.

www.grelleforelle.com, Grelle

Forelle, Spittelauer Lände 12, 1090 Wien, 21. September, 20:00 Uhr, VVK: € 34,70

Sportlich in den Tag

Der Wiener Prater verwandelt sich am Tag des Sports zum XXLSportplatz für Klein und Groß. Bei Österreichs größter Open-AirSportveranstaltung am 23. September werden 80 Sportverbände und die Wiener Vereine Stars und sportliche Mitmachstationen vor das Ernst-Happel-Stadion bringen. Auch zu gewinnen gibt es etwas –sportliche Preise im Wert von mehr als 20.000 Euro werden unter den Besuchern verlost. tagdessports.at

Von den Eindrücken Berlins geprägt, erobert BEVN die Konzertbühnen mit Emotion und unverwechselbarem Sound.

Mit einer rauen, vor Emotionen strotzenden Stimme und seiner Musik, die an Größen wie Nick Cave, die Sex Pistols und Die Ärzte erinnert, hat sich BEVN einen einzigartigen Platz in der Musikwelt gesichert. Erst im März diesen Jahres verzauberte er das Publikum mit seiner neuesten Single „Bist du da“, einer Kollaboration mit dem Musiker wavvyboi. Aufgewachsen in einer Klein stadt bei Düsseldorf, ist es heute das pulsierende Berlin, das nun seine tief emotionalen Songtexte prägt. Im September plant er, die Atmosphäre und Energie seines Sounds auch auf die Bühnen in Deutschland und Österreich zu bringen. Aktuell liegt sein Hauptaugenmerk auf der Fertigstellung seines Debütalbums „Misfit“, das der Newcomer

Sophie Passmann

Die Bestsellerautorin präsentiert im September ihr neues Werk bei einem Auftritt im Wiener Simm City Festsaal.

setzung mit dem männlichen Blick, zeichnet ein repräsentatives Frauenleben nach. Es konfrontiert die Leserinnen und Leser mit der Frage, wie eine Frau ihr Leben ohne das prägende Patriarchat gestalten würde. Der Titel verweist auf das Bedürfnis vieler Frauen, sich von anderen abzuheben, was oft von Selbstzweifeln begleitet wird. Inhaltlich bietet das Werk scharfsinnige Einblicke in die weibliche Selbstwahrnehmung. Bei ihrem Wien-Auftritt im Herbst wartet eine geistreiche Performance, die genauso eindrucksvoll und tiefgehend ist wie der geschriebene Inhalt ihres neuen Werks ist, auf das Publikum.

www.simmcity.at, Simm City Festsaal Zentrum Simmering, Simmeringer Hauptstraße 96a, 1110 Wien, 28. September, 20:00 Uhr, VVK: € 33,30

© Puria Safary, Laura Schäffer

French 79

Miteinem beeindruckenden

Gespür für elektronische Meisterwerke trat French 79 im Jahr 2014 in der französischen Musikszene in Erscheinung und erregte schnell internationale Aufmerksamkeit. Insbesondere die Single „Between the Buttons“

Juse Ju

www.flex.at, Flex, Donaukanal/ Augartenbrücke, 1010 Wien, 05. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: € 24,50

aus seiner EP „Angel“ katapultierte ihn in die Riege der gefeierten zeitgenössischen Produzenten. Sein 2016er-Debütalbum „Olympic“ öffnete ihm nicht nur die Türen zu über 150 Konzertbühnen weltweit, sondern machte ihn auch zum musikalischen Botschafter seiner Hei-

matstadt Marseille. 2019 tauchte er mit „Joshua“ in die Nostalgie der 80er- und 90er-Jahre ein, ohne auf Klangreferenzen von Ikonen wie Tangerine Dream und Kraftwerk zu vergessen. Sein neuestes Werk „Teenagers“ wird French 79 im Oktober live in Wien präsentieren.

Ju präsentiert einen kraftvollen Soundmix aus Grime, Trap und Drill, der sowohl die Rap-Landschaft als auch gesellschaftliche Normen herausfordert. Nach seinem Durchbruch mit „Shibuya Crossing“ und dem Charterfolg „Millennium“ wirft Juse Ju musikalisch nun einen kritischen Blick auf das aktuelle Krisengeschehen, wobei es ihm gelingt, sich dabei immer einen Funken Hoffnung zu bewahren. Sein unverkennbares Talent zeigt sich insbesondere live: Er hat sich als einer der besten Live-MCs Deutschlands etabliert und verzichtet konsequent auf Backups und Playbacks. Auf der Bühne, wo er sich laut eigener Aussage am freiesten fühlt, zieht er sein Publikum in den Bann. Für seine Tour 2023 erhält er erstmalig Unterstützung von einem Live-Drummer und vom Gitarristen Nikita Gorbunov. Wien darf sich ebenfalls auf einen energetischen Auftritt freuen.

Juse

www.flex.at, Flex, Donaukanal/Augartenbrücke, 1010 Wien, 06. Oktober, 20:00 Uhr, VVK: € 25,–

© Cauboyz, Martin raedy Pohle

www.chelsea.co.at, Chelsea, Stadtbahnbogen 29–31, 1080 Wien, 23. September, 20:00 Uhr, VVK: € 24,90

100 Kilo Herz

Drei Jahre nach ihrem letzten umjubelten Studiowerk „Stadt Land Flucht“ kehren die Punkrocker von 100 Kilo Herz mit ihrer „Zurück nach Hause“Tour ins Rampenlicht zurück. Der gleichnamige neue Longplayer begeistert mit politischen und tief-

gründigen Texten – musikalisch zeigen sich die Leipziger darauf in gewohnt punkiger und rockiger Manier. Neben ihrer musikalischen Kra zeigen sie eine seltene Fähigkeit, reale Geschichten in ihre Lieder zu weben, die sowohl unterhaltsam als auch berührend

sind. Dabei streben sie danach, jene Zuhörer zu erreichen, die hungrig nach dem Außergewöhnlichen sind und eine kritische Betrachtung der Welt teilen. Ihr Zuhause ist die Bühne, auf der ihre Energie und Leidenscha am besten zur Geltung kommt.

Comic- & Filmbörse

Am 10. September 2023 feiert die Wiener Comic- & Filmbörse ihr beeindruckendes 30-jähriges Bestehen. Was 1993 als Tre punkt für Comic- und Filmenthusiasten begann, hat sich zu einem vierteljährlichen Highlight entwickelt, das Comicbegeisterte aus ganz Österreich anzieht. In drei Räumen präsentieren zahlreiche nationale und internationale Händler ein breites Spektrum an Filmen, Serien, Comics, Merchandise und mehr. Besucherinnen und Besucher können sich auf ein vielfältiges Erlebnis freuen – vom Fachsimpeln über das Entdecken von Neuheiten bis hin zu kostümierten Fans.

www.comicfilmat, Comic- & Filmbörse, Berufsschule Meidling, Längenfeldgasse 13–15, 1120 Wien, 10. September, 10 bis 16 Uhr, Eintritt € 7,– / Ermäßigt € 6,– / freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre

KINDER BRAUCHEN EIN ZUHAUSE!

Beim BIKE Festival in Leogang läuft alles rund ums Rad.

Volles Programm

Von 15. bis 17. September werden Bikerherzen höherschlagen. Das BIKE Festival bietet heuer nämlich ein paar zusätzliche Schmankerln. Mit den neuesten Bikes kann erstmalig auch ein neuer Single-Trail ausprobiert werden, der zwar alt klingt, aber in aufwendiger Handarbeit gefertigt wurde. Die feierliche Erö nung des neuen „Alte Schmiede“Trails lassen sich daher auch einige Pro s nicht entgehen. In diversen Ride Outs und Workshops kann man mit den Stars der Szene wie Elias Schwärzler und Lukas Knopf auf Erkundungstour gehen. Kids können bei der „Scott Junior Trophy Pumptrack“ und beim VPACE Kids Cup Rennlu schnuppern, wobei es vor allem um Spaß, Action, Erlebnis und Freundscha in einem spielerischen Wettbewerb geht. In der Expo Area warten Produktneuheiten von über hundert Marken darauf, bestaunt und getestet zu werden. Als Add-on gibt es außerdem 15 % auf die Bikepark Tickets. leogang.bike-festival.de

Die Feier ist am Laufen

Die adidas TERREX INFINITE TRAILS in Gastein sind mehr als nur ein Rennen.

Von 8. bis 10. September tre en sich die Trailrunner aus aller Welt zum krönenden Saisonabschluss im Gasteinertal.

#CELEBRATETHESPORT lautet dabei das Motto des internationalen Trail Community-Events im Salzburgerland, welches laut den Teilnehmern viel

mehr als nur ein Rennen ist. „Wir feiern die Trails, auf denen wir laufen und die Menschen, mit denen wir laufen“, so die INFINITE TRAILS-Organisatoren. Ganz gleich, ob man als Einsteiger mit 15 Kilometern das allererste Trail Race erlebt, als Aufsteiger oder Pro die 30 oder 45 Kilometer Marathondistanz läu , im Team gemeinsam 100 Kilometer und 7600 Höhenmeter au eilt oder als Ultra-Fan auf der einzigartigen 60 Kilometer-Strecke mit 5000 Höhenmetern über drei Gasteiner Gipfel die Rennsaison beendet – bei den adidas TERREX INFINITE TRAILS ist für jeden etwas dabei. Nach den gescha en Höhenmetern wird für die ebenfalls gescha en Läufer und Läuferinnen ein luxuriöser Nachzielbereich mit mehreren Saunen, Whirlpool, Badesee und Physiotherapiezentrum geboten. Auch die Alpentherme Gastein steht exklusiv als Athletengarten zum Zelebrieren der Regenerationsphase zur Verfügung, um gut auf die A er-RaceKaiserschmarrn-Party vorbereitet zu sein. in nite-trails.com

Kreuz und quer durchs Meer

Das sonnige Podersdorf am Neusiedler See ist am 9. September wieder Schauplatz des bunten, nassen und actionreichen x cross run-Hindernislaufs. Der Nordstrand hat sich für die Schlammschlacht mit der Familien-Erlebniswelt PODOplay und der neuen Sunbay sogar besonders herausgeputzt. Das macht diesen Lauf für Familien interessant, denn

neben dem Hauptbewerb und dem x cross ladies dürfen sich auch Kids und Teens zwischen 6 und 15 Jahren dreckig machen – und diese Altersklassen sind ja in der schmutzigen Disziplin bekannterma ßen besonders

stark. Die Strecken zwischen einem und 5 Kilometern bieten bis zu 15 Hindernisse und da der Spaß im Vordergrund steht, ist die Zeitnehmung bei dem bunten Treiben nur optional. Die x cross run- Medaille wird es als Belohnung trotzdem geben. www.xcrossrun.at © Sportograf

Bike-Games

Bei den „Spielen der Biker“ geht es um Charity und die Titel der World Games Champions.

Von8. bis 10. September treten Hobby-Biker und Lizenzfahrer bei den World Games in Saalbach-Hinterglemm auf vier Distanzen zwischen 21 Kilometern und 880 Höhenmetern und 58 Kilometern und 2980 Höhen-

metern zum bereits 24. Mal auch für den guten Zweck in die Pedale. Der gesammelte Betrag wird nämlich zugunsten von Schmetterlingskindern an DEBRA Austria gespendet. Eine weitere Besonderheit ist, dass man erst auf der Strecke entscheiden kann, welche Distanz man in Angriff nehmen will. Auch die Youngsters dürfen bei der Junior Trophy in den verschiedenen Altersklassen schon richtig Gas geben. Da ist schon ab dem Laufrad mit Stützrädern alles dabei, was rollt.

Einmal Mountainbike-Rennen fahren wie die Großen und über die gleiche Zielgerade fahren wie die Profis. Angefeuert werden von zahllosen jubelnden Zuschauern – das bedeutet Rennluft schnuppern und macht nicht nur den Kids, sondern auch den stolzen Eltern und Besuchern Spaß. Da die World Games ein Event für alle sind, dürfen auch die E-Biker beim E-Bike-Marathon um den Titel „World Games Champion“ mitradeln.

saalbach.com/worldgames

Das Meer der Wiener wird dem x cross run die Vorzüge einer Gatschlackn bieten.

© saalbach.com, Martin Steiger, Yvonne Hörl

Alles im Fluss

Im Sport geht es immer um den richtigen Flow — am schnellsten funktioniert das über die Wellen in fließendem Gewässer.

SCHNELLE WELLE

Auf der SCS Multiplex CityWave werden am 8. und 9. September die österreichischen Meister des Rapid Surfing gesucht. Diese schnelle Disziplin wurde heuer von Riversurfing auf Rapid Sur fing umbenannt. Rapids nennt man nämlich auch die Fluss schnellen, und der neue Name soll alle Arten von stehenden Wellen vereinen – egal, ob künstlich oder natürlich erzeugt. Aber eine schnelle Disziplin, die im Stand ausgetragen wird? Schnell bewegt sich dabei vor allem das Wasser und natürlich die Surfer bei ihren Turns und Stunts. Die Welle selbst bleibt jedoch am gleichen Fleck. Erreicht wird das dadurch, dass das Wasser mit hoher Geschwin digkeit über ein stehendes Hin dernis läuft und so eine stehende

Welle entsteht, auf der man sogar surfen kann.

VOLL IM FLOW

Welch spektakuläre Tricks dabei möglich sind, zeigen die Besten ih

rer Zunft bei den österreichischen Meisterschaften powered by AK Young auf der Multiplex CityWave in der Shopping City Süd. Der Sport ist seinem Namen in den letzten Jahren mehr als gerecht

© Jakub Sedivy, Damiano Benedetto

geworden und hat sich rapide entwickelt. Sogar gesprungene 360er werden auf der Welle gezeigt, und die Profis feilen unter den perfekten „Laborbedingungen“ der CityWave auch an Tricks, für die sie im Meer jahrelanges Training benötigen würden. Die Jüngsten dürfen die Meisterschaften sogar schon ab acht Jahren bestreiten. Die DJs Vale&Pauli (Royal Captains/ Fame/BRC) werden dazu die richtigen Schallwellen abliefern. www.city-wave.at

WILD-WEST-WELLE

Die OETZ TROPHY im Wildwasser-Westen Österreichs bietet von 21. bis 24. September bei den Extreme Kayak Championships den Rahmen für das ultimative Kräftemessen der WildwasserKajakszene. Die besten Kajakfahrerinnen- und fahrer aus verschiedenen Disziplinen und allen Teilen der Welt, treffen hier aufeinander. Die Wellerbrückenstrecke, auf welcher die Finalläufe stattfinden, ist eine der komplexesten und fordernsten Wildwasserstrecken der Welt. Ohnehin schon extrem

schwierig zu befahren, mutiert dieser Wildwasser-Parcours mit seinen zahlreichen Abfällen und Katarakten im Renntempo zur knallharten Challenge. Außerdem wird es ein Festival mit einem Boatercross- Bewerb, MaterialTestmöglichkeiten und verschiedenen Workshops geben. Das BANFF Mountain Film Festival ist ebenfalls am Start. Die OETZ TROPHY arbeitet dabei auch mit dem Free Rivers Fund zusammen, um auf die Bedrohung unserer Flüsse aufmerksam zu machen – insbesondere auf den Schutz der Ötztaler Ache, die durch ein Wasserkraftprojekt bedroht ist. Oetz-trophy.com

DONAUWELLE

Unser Land am Strome bietet auf der Donau beste Surfbedingungen. Hinter einem speziellen Wakesurf-Boot wird eine riesige Heckwelle erzeugt, die man ewig absurfen kann – bis der Sprit ausgeht. Ausprobieren kann das jeder in der Wakesurfbase in Kritzendorf bei Wien. Belohnen kann man sich danach mit einer Donauwelle in der Konditorei. www.sc-strombad.at

DAS 98. DOT.

erscheint am 5. Oktober 2023

Leonardo DiCaprio und Robert De Niro

sind für Martin Scorsese aufs schwarze

Gold aus: Killers of the Flower Moon.

Vicky Krieps wird in Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste zur Literatin.

Viel Wüstensand gibt es auch bei Denis

Villeneuve: in Dune: Part Two. Brie

Larson ist derweil damit beschäftigt, das Universum zu retten: The Marvels

Exemplaren österreichweit in der PPH Media Verlag GmbH, Kutschkergasse 42/Top 13, A-1180 Wien, Tel.: +43 1 235 13 66-800, E-Mail: office@pph-media.at, Web: www.pph-media.at

Impressum Cover © Taylor Jewell / AP / picturedesk.com. DOT.magazine erscheint 9 x p.a. mit einer Auflage von 120.000

Distribution: Österreichweit in allen Constantin Film- & Cineplexx-Kinos, 198 McDonald’s-Restaurants und allen Star Movie Kinos. Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Verlagsleitung: Georg Peter Senior Account Manager & Marketing: Michael Martinek Chefredaktion & Chefin vom Dienst: Nicole Albiez Senior Account Manager: Daniela Ruff Film: Nicole Albiez, Max Gfrerer, Manuel Oberhollenzer, Alexandra Zawia Musik & Games: Peter Zirbs Fashion & Beauty: Kim Sztrakati Eventplaner: Daniela Ruff Sport: Wolfgang Heckel-Moehle Lektorat: Gudrun Likar

Produktion: Hofeneder & Partner GmbH. Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Veranstalter, Fotoagenturen und diverse Fotografen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Fotocredits im Eventkapitel werden durch den Vermerk „Veranstalter” im Impressum abgegolten. Einzelne Fotocredits im Eventbereich werden nur auf ausdrücklichen schriftlichen Wunsch des Urhebers abgedruckt. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.

The next big thing.

Unsere Signature Collection ist nicht mehr brandneu.

Influencer werden sie nicht in ihren Vlogs erwähnen.

Keiner wundert sich mehr über das besonders saftige, heimische

Rindfleisch der Signature Burger.

Oder über das fluffige Bun.

Oder das große Patty.

Oder die neue, leicht-süßliche Curry-Dattel-Sauce.

Denn für unsere Gäste ist der

herausragende Geschmack längst Normalität.

Bis sie wieder hineinbeißen und sich aufs Neue denken: „Einfach großartig.“

DREH DAS LEBEN LAUTER!

MEINE KARTE FÜR ALLES.

Mit deiner Raiffeisen Debitkarte kannst du nicht nur Geld abheben und kontaktlos bezahlen. Auch Online-Shopping und Abos können jetzt ganz einfach mit deiner Debitkarte durchgeführt werden.

Beim Online-Shopping benötigst du Kartennummer, Ablaufdatum und CVV-Code. All diese Informationen findest du direkt auf deiner Karte. Gegebenenfalls muss die Zahlung in deiner Mein ELBA-App

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