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EDITORIAL NICOLE ALBIEZ

nde November lässt Disney Wünsche wahr werden: In Wish (Seite 56) dreht sich alles um Sehnsüchte, die zum Teil dank Magnifico, dem Herrscher des Königreichs Rosas, überwiegend aber durch einen kleinen Wunschstern wahr werden. Ziege Valentino kann plötzlich mit einer sonoren Stimme sprechen, einem Huhn wird sein Größenwahn erfüllt. Hätte der französische Feldherr Napoleon (Seite 30) auch Rosas erobert: Würde er (dargestellt von Joaquin Phoenix) sich dann mehr territoriale Macht oder doch mehr von Love Interest Joséphine (gespielt von Vanessa Kirby) wünschen? Würde Leon (Thomas Schubert) in Christian Petzolds Roter Himmel (Seite 42) hoffen, in Ruhe gelassen zu werden – oder lautete der Wunsch, über seinen Schatten springen zu können und Sommergefühle zuzulassen? (Würde er sich, auch wenn er das nie zugeben könnte, vor allem ein besseres zweites Buch wünschen als „Club Sandwich“, das er gerade fabriziert hat?) Was die Eltern der Schüler, die in Jessica Hausners neuer Arbeit dem Club Zero (Seite 49) angehören werden, von der Wunscherfüllungsinstanz erwarten würden, ist klar: dass ihre Kinder „weniger achtsam essen“, als Mia Wasikowska sie das lehrt. Viele Wünsche in der vorliegenden Ausgabe sind offenkundig: zum Beispiel die der Ärzte, die in Saw X konsultiert werden. Oder die der Protagonisten des Weihnachtsklassikers Tatsächlich… Liebe (Seite 44), der zum 20-Jahre-Jubiläum (4K-restauriert) den Weg zurück ins Kino findet: Ihre Hoffnungen haben mit Claudia Schiffer und Chartplatzierungen, Texttafeln und Goldketten zu tun. (Wie man das erreicht, was sich in Romantic Comedies mit Hugh

Grant erfüllt, behauptet Riz Ahmed in Fingernails, Seite 67, zu wissen. Dabei weiß er nur, wie man eine analytische Retro-Mikrowelle bedient.) Pharmaunternehmen hoffen auf gute Bilanzen (Seite 28), Ameisen darauf, dass Grillen – bei allem Verständnis für Spontaneität – auch an morgen denken (Seite 58). In Hör auf zu lügen (Seite 46) ist der Wunsch schon im Titel formuliert. Auf Eva Spreitzhofers inszenierte Frage – Wie kommen wir da wieder raus? (Seite 40) – wüsste Wish vermutlich einfache Lösungen: einfach Weihnachten skippen. Und wer Weihnachten über standen hat, hat bereits Thanksgiving (Seite 54) überlebt. In voller Blüte (Seite 50) zeigt, wie sich ein 89-jähriger britischer Royal Navy-Veteran den Wunsch erfüllt, an den Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum der alliierten Normandie-Invasion während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich teilzunehmen, und dafür aus dem Pflegeheim ausbricht: Es ist Michael Caines letzte Filmrolle. Was sich Präsident Snow, der in Die Tribute von Panem vier Filme lang erbarmungslos sein Unwesen trieb, sich wünschen würde, wird so manchen überraschen. Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds and Snakes (Seite 34) erzählt von den Jugendtagen des Autokraten und von den frühen „Hungerspielen“. Rachel Zegler, die schon in Steven Spielbergs Neuverfilmung der West Side Story die Leinwand zum Strahlen brachte, ist nicht ganz unbeteiligt. Wir selbst, wir wünschen uns wenig Neues: Wir wünschen uns und Ihnen recht erwartbar dasselbe wie in jeder Ausgabe an dieser Stelle: unvergessliche Kinomomente, gute Unterhaltung, schöne Projektionen und vielleicht auch verwegene Träume.

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Joaquin Phoenix wird zu Napoleon. Ridley Scott hatte seinen Hauptdarsteller gefunden, als er ihn in „Joker“ sah.

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CONTENT STARSTYLE 007

Gossip: Show me your Face 008 Fashion News 014 Die Kombi macht’s 015 Mantel Mantra 016 Beauty News 018 Die großen und kleinen Freuden 019

GAMES 020 Zwischensequenz 020

Super Mario RPG 021 The Invincible 022 Call of Duty: Modern Warfare III 022 RoboCop: Rogue City 023 Flashback 2 023 023

MOVIE 025 Opening Credits 026 Leinwandflirren 028 AM SCHLACHTFELD Napoleon 030 Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes 034 ICH UND DIE ANDEREN Tótem 038 The Old Oak 038 Am Ende wird alles sichtbar 039 Wie kommen wir da wieder raus? 040 Roter Himmel 042 FEELINGS Tatsächlich… Liebe – Love Actually 044 Hör auf zu lügen 046 The Quiet Girl 047 KÖRPER & SEELE Auf dem Weg – 1300 km zu mir 048 Club Zero 049 In voller Blüte 050

030 THE HORROR 052 Saw X 054 Thanksgiving KIDS & FAMILY 056 Wish 058 Kit & Antoinette und der magische Himbeerhut 059 Yuku und die Blume des Himalaya ARTHAUS 060 T he First Slam Dunk, La Nuit de la Glisse: Human X, Peter Doherty: Stranger in My Own Skin, Renaissance: A Film by Beyonce, Callas: Paris, 1958

062 Viennale 2023 HEIMWERK 064 Home Entertainment 067 Filmkost

069 PLANER 070 Ilgen-Nur 070 From Dawn to Fall 071 Go_A 071 Sampagne 072 Garish 072 Wiener Comic- & Filmbörse 074 Wintersport Event-Tourplan 2023/24 076 SnowFest Innsbruck 077 Pop, Film & Kleinkunst am Berg 078 Freeride-Legende Roman Rohrmoser im Interview 080 Go like the Pro – Winter-Tools-Tipps

JOAQUIN PHOENIX. VANESSA KIRBY. COLIN FIRTH. KEIRA KNIGHTLEY. EMMA THOMPSON. BILL NIGHY. HUGH GRANT. LIAM NEESON. TOM BLYTH. RACHEL ZEGLER. MICHAEL CAINE.

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David Beckham kann’s einfach nicht lassen. Gerade noch Star seiner eigenen Netflix-Doku, hat er es mit „True Instinct“ jetzt auf unsere Nasen abgesehen. Der vierte Duft aus der Instinct-Kollektion ist inspiriert von Davids authentischer und charismatischer Persönlichkeit: selbstbewusst, energiegeladen und kraftvoll mit holzigen Noten von Piniennadeln, Zedernholz und Vetiver. 50 ml Eau de Parfum um € 17,99.

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Reinigungsprozess Olivia Rodrigo hat heuer echt einen Lauf – und mit Can’t Catch Me Now, ihrem Song zum neuen Hunger Games-Movie, wird der Erfolg gleich nahtlos fortgesetzt.

Mal was ganz anderes: Das entspannende Indie-Game Loddlenaut sieht mit seiner simplen Pixel-Grafik aus, als wäre es Ende der 80er-Jahre programmiert worden. Es geht darum, die Tiefen des Ozeans von Müll zu säubern – und das ist überraschend befriedigend. Erscheint am 6. November für PC und Mac. loddlenaut.com

GIGI HADID. LUKA SABBAT. LUCKY BLUE SMITH. LENA GERCKE. LILA GRACE MOSS. TAYLOR SWIFT. LISON SEBELLIN. HAILEY BIEBER. CHER. HUGH JACKMAN. DAVID GUETTA. SLASH. ED SHEERAN.

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Etwa Axl Rose (ein Anagramm von „Oral Sex“) und Slash: Zusammen sind sie fast schon 1000 Jahre alt. Dafür haben sich die Gunners aber eh gut gehalten, oder?

Show me your Face

Halloween ist auch schon wieder vorbei, die Masken fallen – und natürlich sieht nicht jeder Mensch so sexy, begehrenswert und unwiderstehlich aus wie die Promis dieser Welt. Oder ist das vielleicht alles nur Schimäre? Bei seinem Ende Oktober angesetzten Konzert präsentierte sich Drake als gemütliche Mischung aus Hockey-Spieler und Chirurg.

Das wiederum ist ziemlich süß: Emily Ratajkowski flaniert samt Söhnchen Sly im Oktopus-Outfit durch die Gassen von West Village in Lower Manhattan.

Eine schrecklich nette Familie – aber irgendwie auch wieder cool: Joe Jonas als Mischung aus Sgt. Pepper und Adam Ant nimmt ein Bad in der Menge.

Unverkleidet: Das überaus erfolgreiche Dreimäderlhaus Selena Gomez, Taylor Swift und Zoë Kravitz knapp bevor sie sich reichlich Sushi ins Gesicht stellten.

„WARTE, SCHATZ, DU HAST DA WAS AUF DER WANGE“: KIRSTEN DUNST UND JESSE PLEMONS SIND SICHTLICH STOLZ AUF IHRE SELBSTGE MACHTEN KOSTÜME. ES SOLLTE WIRKLICH MEHR ZOMBIECOWBOYS GEBEN!

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Gu ma Machine Gun Kelly und Megan Fox haben sich nicht lumpen lassen und tief in die Altkleidersammlung gegriffen. Das Ergebnis erzeugt Gänsehaut. 8 DOT.GOSSIP

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Eine besondere Verkleidung hat sich Cher für ihr Cherlato-Event (wollt ihr nicht wissen!) in Santa Monica einfallen lassen: Sie geht als Cher im Alter von 77 Jahren.

Entgeltliche Einschaltung / © Adobe Stock

Familienausflug: Big Banger Simon Helberg lustwandelt samt Anhang zum Toluca Lake. Die Kids wirken zwar ein bisserl grantig, aber dennoch herzig.

Wie läuft´s in deiner Lehre? Gut? Freut uns. Wenn es mal nicht so ist, melde dich. Das Lehrlingscoaching von „Lehre statt Leere“ unterstützt bei allen Fragen und Herausforderungen rund um die Lehre. Wir beraten und coachen dich ganz individuell. Kostenlos, vertraulich und österreichweit. Melde dich einfach: Info-Line 0800 220074 und www.lehre-statt-leere.at DOT.GOSSIP 9

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Müssten wir ein Lieblingskostüm wählen, dann wäre es das von Bradley Cooper, der als Rocket Raccoon seelenruhig die Nachbarschaft unsicher macht. We like!

Schaut doch eh aus wie immer – oder? Na gut, sind wir mal nicht so gemein zu unserem ErsatzPumuckl Ed Sheeran. Es ist wahrscheinlich nur der Neid ob seines prallen Bankkontos.

Ein allfälliger Verkleidungszwang prallt an ihm ab wie Nieselregen an einer Altmännerjacke: Alec Baldwin trinkt erst mal ein Käffchen, dann sieht er weiter.

Rahmen der Gloria-Tour als pralle Ballerina. Mit der Stimme kann er sich das erlauben.

Sie haben den männerdominierten Führungsetagen der Musikkonzerne die Wadln viere g‘richt: Dolly Parton hat Mileys Wreckingball gecovert. Legends!

IMMER COOL, IMMER ON TOP OF THE CHARTS UND KEIN ENDE IN SICHT: THE WEEKND TRÄGT BEI SEINEN KONZERTEN STETS CRAZY MASKEN, SODASS WIR IHN HIER PROMPT AU NATUREL ABBILDEN. Man muss ihn ganz einfach und unironisch lieb ÄTSCH! haben: Sam Smith verzückte sein Publikum im Die Macht der Maske: Hier sehen wir Angelina Jolie beim Verlassen ihres Hotels am Weg zum Filmset von Maria, einem Bio-Pic über Maria Callas.

Und hier ist Angelina Jolie in der Hauptrolle von Maria: Stilecht vom Outfit her, und auch der Citroën DS im Hintergrund macht Stimmung.

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Keinen Tag lang wollen wir unser ästhetisches Empfinden mit dem von Heidi Klum tauschen: Sie verkleidete sich heuer als Pfau. Wow, kann man da nur sagen. Üppig.

Bestes Kostüm der Damen: Billie Eilish als American Cowgirl. Es steht ihr leider sensationell, auch wenn es vermutlich nicht ihr Ding ist.

Wird vermutlich in diesem Leben nicht mehr erwachsen: Anthony Kiedis zweckentfremdet hier offenbar einen Rock ’n’ Rollator.

Eher bieder im Streetstyle-Housewife-Look zeigt sich Paris Hilton mit ihrem goldigen Nachwuchs. Die It-Girl-Phase ist wohl passé.

Die Pfeifen spatzen es längst von den Dächern: Ehe-Aus für Hugh Jackman nach 27 Jahren. Das ist allerdings ein Schock. Kann man sich auf nichts mehr verlassen?

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So sah die Hitmaschine Guetta 2006 aus – in seiner Heimat war er bereits langgedienter Star-DJ, als es international so richtig losging. Rechts ein aktuelles Urlaubsfoto.

ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, OTTO WAALKES! JA, SORRY, DEN SCHMÄH MACHEN WIR IMMER, WENN ES UM DJLEGENDE DAVID GUETTA GEHT. ER IST AM 7. NOVEM BER 56 JAHRE ALT GEWORDEN. © Photo Press Service

Warum soll es den Promis anders gehen als uns? Frau Ratajkowski und Sohn warten bereits sichtlich ang‘speist auf ihr Taxi. Aber es kummt ned, kummt ned ...

Das scheint ja wirklich etwas zu werden! Sie bricht momentan nicht nur alle Pop-Rekorde, sondern scheint auch Glück in der Liebe zu haben: Taylor Swift und Travis Kelce.

Schön, dass auch die Superstars völlig verkatert sein können – wie hier Justin mit seiner Bieberin nach dem ausgedehnten Besuch einer Party. Spooky!

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Vor rund einem Jahr hat das Eatrenalin nahe dem Europa-Park eröffnet: Seitdem wird spektakuläres Fine Dining zum Staunen geboten. Internationale Star-Küche inklusive.

Selbst die Electropop-Evergreens Glasperlenspiel konnten dem kulinarischen Ruf des Eatrenalin im vergangenen Jahr nicht widerstehen.

Und auch Ross Antony, Janin Ullmann, Ruth Moschner und Maximilian Arland kosteten sich bereits durch das Acht-GängeMenü, bei dem zwischen Fleisch, Meeresfrüchten oder veganen Kreationen gewählt werden kann.

Hat angeblich auch sehr gut gegessen: Gwen Stefani feierte mit Freunden und Familie im The Ivy in Beverly Hills. Und einen Grund zum Feiern gibt es ja immer.

Gastro-Spitzenleistung mit visuellen, akustischen und haptischen Eindrücken? Ich muss wohl wieder mal ins Eatrenalin, dachte sich wohl Thomas Gottschalk.

Scheint sich eher flüssig zu ernähren: Joe Jonas von den gleichnamigen Brothers genießt das Lotterleben im Jack‘s Wife Freda in SoHo in New York. Cheers!

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DOT. FASHION

50 YEARS OF HIPHOP

Dass Lila Grace mit 1,63 m noch weniger die typische Modelgröße hat als Kate Moss, hindert sie nicht daran,

Mit einer Special Collection zelebriert GAP 50 Jahre Hip-Hop und setzt den inspirierenden Künstlern und Musikerinnen mit ihren einzigartigen Sounds und ikonischen Styles ein modisches Denkmal. Gewidmet sind die vier Unisex-T-Shirts im Retrodesign den HipHop-Legenden Run D.M.C, 2 Pac, The Notorious Big und Salt ’N’ Pepa. Erhältlich in XS bis XXL um je € 39,99. www.gap.at

in die Fußstapfen ihrer berühmten Mutter zu treten – zum Beispiel als Kampagnengesicht für Pepe Jeans. Das britische Kultlabel feiert mit der Kollektion „We Love London“ sein 50-jähriges Jubiläum – wir gratulieren! www.pepejeans.com

NEUE LIEBLINGSSTÜCKE

Knitwear in all ihren Facetten – das Hamburger Fashionlabel by Aylin Koenig steht für cleane Schnitte, natürliche Materialien wie Merinowolle, Kaschmir oder Alpaka und hohe Qualität, hergestellt in Italien und Portugal. Ab 27.11.2023 wird die aktuelle Kollektion für zwei Wochen in einem Pop-up in der Wiener Innenstadt präsentiert: Herrengasse 1–3, 1010 Wien. byaylinkoenig.com

NIX MIT KALTEN FÜSSEN

Nach dem sportlichen Vergnügen auf der Piste heißt es: Raus aus den Skischuhen, rein in die Winterboots! Und diese hier halten dank kuscheligem Futter nicht nur besonders warm, sondern liefern mit schimmerndem Metalliceffekt und glitzernder Schnalle auch modische Highlights: Schnürboots von Kate Gray, erhältlich in zwei Farben bei Humanic um € 119,95. www.humanic.net

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Die Kombi macht’s

Wie wir jetzt einen Satinrock tragen? Mit Streifenpullover oben und flachen Retro-Sneakers unten – eine Stylekombi, die immer funtioniert. GERÄUMIG Shopper aus robustem, genarbtem Rindsleder von Marc O’Polo um € 249,95. www.marc-o-polo.com AUFGEMASCHERLT Haarspange mit schwarzer Schleife von Parsa Beauty um € 3,99. www.parsa-beauty.de

Ob zum Ausgehen, ins Büro oder für den Stadtbummel: Der Satinrock macht alles mit. Besonders lässig wird er, wenn man ihn wie Lison Sebellin mit Kontrasten mixt, z.B. mit Strickpullover und Retrosneakers, Lederjacke und

ZUM REINKUSCHELN Strickpullover mit dickem Rollkragen von JJXX um € 44,99. www.jjxx.com

GANZ GLANZ Glänzender Satinrock in Braun von JDY um € 39,99. www.only.com

derben Boots oder Teddymantel und Cowboystiefeln ...

STEINREICH Ring „Colour Wave“ mit rechteckigem Cubic Zirkonia in Lila von Nomination um € 32,–. www.nomination.com

KONTRASTREICH Dicker Strickpulli mit V-Ausschnitt von Vero Moda um € 39,99. www.veromoda.com

AUF STREIFE Schwarz-weißer Pulli mit weiten Ärmeln und Zipp von Noisy May um € 54,99. www.noisymay.com

BLACK BEAUTY High-Waist-Rock in Midilänge von Vila um € 44,99. www.vila.com

A-LINIE Midirock mit hohem elastischem Bund von Pieces um € 34,99. www.pieces.com

KLEINER BRAUNER Veloursledersneaker in Brauntönen von Gant, um € 119,95 bei Humanic, www.humanic.net

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LILA PAUSE Violette Wildleder-Sneaker „Bermuda“ von Adidas um € 110,–. www.adidas.at

BLACK & WHITE Sneaker-Klassiker „Mexico 66“ in Schwarz-Weiß von Onitsuka Tiger um € 180,–. www.onitsukatiger.com

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Mantel-Mantra

Elegant, zeitlos und doch unglaublich trendy: Diese wolligen Mänteln in den schönsten Farben bringen ordentlich Schwung ins Novembergrau.

BABYBLAU Mantel mit Reverskragen von Gina Tricot, um € 89,99 bei www.peek-cloppenburg.at

HIMBEERROSA Eleganter Mantel mit Bindegürtel von Reserved um € 179,99. www.reserved.com

KARAMELLBRAUN Weiter Mantel mit zweireihigem Knopfverschluss von Noisy May um € 94,99. www.noisymay.com

KÖNIGSBLAU Trendiger Mantel im Oversize-Look von Vero Moda um € 99,99. www.veromoda.com

Okay, Hailey Bieber macht in Sachen Trends niemand so schnell etwas vor. Mit ihrem gelben Oversize-Mantel hat sie schon lange vor der kalten Saison ein echtes Statement gesetzt. Und wir ziehen

ULTRAVIOLETT Kuscheliger Mantel von Ernsting’s family um € 89,99. www.ernstings-family.at

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jetzt gerne nach – denn die bunten Wollmäntel sind so stylisch, dass es fast egal ist, was wir darunter tragen.

SMARAGDGRÜN Klassischer Mantel mit Reverskragen von C&A um € 119,90. www.c-and-a.com

KIRSCHROT Zeitloser Mantel mit doppelter Knopfleiste von Selected um € 229,99. www.selected.com

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Hungrig auf Gemütlichkeit? McD_Cozy_DOT_170x240.indd 1

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FEUCHTIGKEITSBOOSTER

Luka Sabbat, Gigi Hadid und

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Lucky Blue Smith stehen auch für den neuesten Ralph Lauren-Duft fix auf der Gästeliste: Ralph’s Club Elixir riecht wie eine rauschende Partynacht in New York – kraftvoll, intensiv und unvergesslich, mit Noten von Grapefruit, Weihrauch, Lavendel und Leder. 75 ml im nachfüllbaren

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LIPPENPFLEGE MIT MEHRWERT

Heizungszeit bedeutet Raue-Lippen-Zeit. Da kommen die Lippenpflegestifte von Queen of Green gerade recht: Caring Caroline, der intensiv pflegende Allrounder mit Ringelblumenextrakt, Sleepy Sophie, die regenerierende Nachtpflege mit Anti-Aging-Wirkstoffen, und Rosy Rosalie, der zart getönte Lipbalm mit einem Hauch von Rosa – alle drei natürlich, vegan, von Hand hergestellt in Österreich und dank ihrer Hüllen aus FSC-zertifiziertem Karton auch plastikfrei und abbaubar. Ab € 12,95. www.queenofgreen.eu

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Die großen und kleinen Freuden

Weihnachtscountdown 2023, let’s go! Diese Adventkalender halten allerhand Überraschungen bereit und verschönern die Wartezeit aufs Christkind.

Als großer Weihnachtsfan hat Lena Gercke einfach ihren eigenen Adventkalender zusammengestellt © Hersteller

– mit Originalprodukten von Marken wie Maybelline, Biogena, LeGer oder Babor. Um € 99,90 WEIHNACHTSDORF Schön von außen wie von innen: Das Adventdorf von Rituals bezaubert nicht nur als LED-beleuchtete Deko, sondern auch mit den Bestsellern der Private Collection, Kerzen sowie einer besonderen Auswahl an luxuriösen Produkten, die auch nach den Feiertagen noch Freude bereiten. Um € 99,90 (Wert: € 185,–). www.rituals.com

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FÜR DIE GANZE FAMILIE Vom Duschöl bis zur Baby & Kind Pflegelotion, von der Handcreme bis zum Deo-Roll-on: Hinter jedem der 24 Türchen wartet ein Pflegeprodukt von sebamed für Groß und Klein – 22 in Reisegröße, 2 in Originalgröße. Um ca. € 40,–. www.sebamed.de Jetzt gewinnen: gewinn@pph-media.at

24 VERWÖHNMOMENTE Neben Pflege-Essentials für die kalte Jahreszeit enthält der NIVEA-Adventkalender fünf Accessoires, unter anderem ein elegantes Armband, ein Scrunchie sowie einen praktischen Taschenspiegel. Um € 41,99. www.nivea.at

BUNTES BAD Von Badebomben über Mehrfachschaumbäder bis hin zu Badeknete und Badeöl stecken im „Christmas Buds Adventkalender“ von Lush allerhand bunte Begleiter für die Badewanne. Um € 155,–. www.lush.com

SCHÖNMACHER Unter dem Motto „Merry everything & happy always“ erfüllt essence sämtliche Beautywünsche. Hinter den 24 Türchen verbergen sich limitierte Produkte, die einen kompletten Look für Gesicht, Augen, Lippen und Nägel kreieren sowie einige praktische Tools. Um € 29,99. www.essence.eu

RUNDUM GEPFLEGT Jede Menge Beauty-Lieblinge von Kiehl’s gibt’s in diesen bunten Boxen, gestaltet vom Künstler-Duo Icinori: Feuchtigkeitscremen, Seren, Reinigungprodukte, Gesichtsmasken und vieles mehr. Um ca. € 105,– (Wert: über € 200,–). www.kiehls.at

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TEXTE: PETER ZIRBS

Zwischensequenz

DLC Runterladbare Inhalte.

Quo vadis, Homo ludens?

er spielende Mensch, wie 1938 vom Niederländer Johan Huizinga postuliert, hat es momentan nicht einfach. Kulturelle Errungenschaften der letzten Jahrzehnte scheinen den Bach runterzugehen: Dialogfähigkeit, Erbarmen, Weitsicht – man muss kein Pessimist sein, um Angst um die Menschheit zu haben. Was das mit Videospielen zu tun hat? Alles und nichts. Videospiele werden die Welt vermutlich leider nicht zu einer besseren machen; zumindest nicht in dem Ausmaß, wie man es sich wünschen würde. Aber vielleicht hilft es, mehr zu spielen, um seinen Gefühlen ein Ventil zu geben. Auch das ist wahrscheinlich ein frommer Wunsch – aber dennoch eine Möglichkeit. Wer spielt, steht zumindest oft im Austausch mit anderen Menschen und lernt vielleicht sogar ein wenig Konfliktbewältigung. Wenn man sich andererseits die

Chats in Online-Spielen ansieht, dürfte auch diese These nur schwer aufrechtzuerhalten sein. Da wird die Theorie von der Funktion des Spiels als kulturbildender Faktor auf eine verdammt harte Probe gestellt. Und auch der alte Schiller war definitiv nicht lost, sondern ziemlich lit, und hat einen noch heute nahezu unantastbaren Satz formuliert: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Ja, wir wissen, das ist alles ziemlich weit hergeholt; womöglich sogar brutalst an den Haaren herbeigezogen. Dennoch ahnen wir, dass die Welt eine Spur menschenfreundlicher wäre, würden wir alle unsere Freude am selbstgenügsamen, zweckfreien und phantasievollen Spiel wiederentdecken. Und damit sind selbstverständlich nicht nur Videospiele gemeint. Träumen wird man ja noch dürfen.

Session: Skate Sim | Abandoned Mall heißt der seit Kurzem erhältliche DLC, und er verspricht frische Optik und vor allem neue Herausforderungen für die Fans der Rollbrett-Simulation: Das verlassene Einkaufszentrum wird langsam, aber sicher von der Natur zurückerobert und besticht durch besonderes Design reich an Graffiti und fluoreszierender Farbe. Dank Bänken, Rolltreppen, Rampen, Treppengeländern und Betonblöcken ist die Mall der perfekte Ort, um die eigenen Tricks zu perfektionieren. Das DLC enthält 38 neue Gegenstände, die es SkateFans ermöglichen, die Gänge des Einkaufszentrums ihrem eigenen Stil anzupassen und in einen modernen Skatepark zu verwandeln. session-skatesim.com

TOOLS FÜR DIE ELITE Okay, das ist crazy, aber geill. Nämlich die Kühlschrank-Cam HNGRYnsite powered by Liebherr. Yop, richtig gehört: Eine Kamera, die via HNGRY-App jederzeit Aufschluss darüber gibt, was sich im heimischen Eiskasten befindet. Simple Gemüter wie der Schreiber dieser Zeilen mutmaßen sofort, dass die Kamera quasi eine ständige Liveübertragung liefert, aber das Team der Produktentwickler von

Liebherr ist deutlich cleverer: Die Kamera macht bei jedem Schließen des Kühlschranks ein Bild – und dieses ist von überall her mit der App abrufbar. So weiß man vor dem Heimkommen, ob etwa noch Milch, Bier und Kobe-Rind vorrätig sind oder ob eingekauft werden muss. Vom

Convenience-Faktor abgesehen, hilft die Kühli-Cam aber auch gegen Lebensmittelverschwendung. home.liebherr.com

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Mario im Paralleluniversum Eigentlich, so glaubt man, kennt man schon ziemlich jede Spielart von Mario. Das stimmt aber nur bedingt, denn mit dem am 17. November für Nintendo Switch erscheinenden Titel lernt man auch eine andere Seite der Videospielikone kennen.

erneut Prinzessin Peach entführt, sondern auch die Reparatur der zerbrochenen Sternenstraße steht auf der To-do-Liste.

lange Jahre ist es her, dass die Urversion von genau diesem Spiel erschienen ist: Super Mario RPG heißt es – und es bekommt Mitte November ein Remake für Switch spendiert. Und obwohl es sich dabei natürlich um einen waschechten Mario-Titel handelt, ist irgendwas anders. Nicht die wunderschöne Grafik ist es, auch nicht das wie immer erfüllende und gleichzeitig fordernde Gameplay. Nein, es ist die Tonalität des Spiels: Der Humor scheint schräger zu sein, und hin und wieder gibt es wirklich absurde Szenen. Das ist für Kenner der Materie natürlich eine ganz besondere Freude. Um Missverständnissen vorzubeugen: Diese Schrägheit, die sich auch in der Optik widerspiegelt, tut dem klassischen Spielge-

fühl allerdings überhaupt keinen Abbruch – im Gegenteil. VIEL ZU TUN Wie es sich für ein abenteuerliches Rollenspiel gehört, wird bei Bedarf rundenbasiert gekämpft. Die Umgebungen wollen erforscht und Truhen geöff net werden, um Schätze zu finden. Für reichlich Abwechslung sorgen gelungene Minispielchen, bei denen man sich etwa Wettrennen mit Yoshi liefert. Auch klassisch: Man begegnet verschiedensten Personen, mit denen man das Gespräch suchen sollte, denn von schrägen Sprüchen abgesehen können sie wertvolle Hinweise für den Fortgang des Spiels geben. Denn die Aufgaben sind gewaltig – schließlich hat Bowser nicht nur

SCHMIEDRICHS SCHERGEN Und dabei trifft man auf eine Vielzahl grimmiger Gegner – wie etwa Exor, den Eisernen, der im Übrigen für die zu Bruch gegangene Sternenstraße verantwortlich ist. Doch auch er ist nicht die größte Gefahr für Mario und seine Verbündeten: Es sind neben ihm die weiteren Schergen von Schmiedrich wie etwa Speerfried, Fortwilla, Ziesling und Kroko, die uns das Leben schwer machen. Mit Spezialtechniken, Magie und vor allem einem präzisen Timing sollten sich aber mit ein wenig Übung auch diese Herausforderungen in Super Mario RPG bewältigen lassen. Insgesamt ist der Titel für Nintendo Switch ein Musthave für Mario-Fans – und der etwas andere Blickwinkel auf das allseits bekannte Mario-Universum ist sehr erfrischend. nintendo.at

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Usus ist. Unglaublich spannend ist dieser Titel vielleicht gerade deshalb: Weil eben nicht auf allzu plakative Effekte gesetzt wird, sondern auf eine vielschichtige Story.

Stanisław lässt grüßen Ein Highlight für Sci-Fi-Fans, die das Außergewöhnliche suchen: Hier geht’s weniger um Krach, Bumm und Bäng, sondern auf packende Weise um Philosophie und Wissenschaft.

eine Angst, The Invincible ist kein pädagogisches Spiel – also zumindest nicht vordergründig. Am ehesten ist es tatsächlich mit der grandiosen Science Fiction eines

Stanisław Lem zu vergleichen – kein Wunder, von ihm stammt die gleichnamige Novelle. Und Lem hat nun einmal die Grundsteine für das gelegt, was heute in dem Genre längst

UMWERFEND Als Yasna erforscht man den – vermeintlich? – unberührten Planeten Regis III. Allerdings hat man keine Ahnung, wie man da hingekommen ist. Über die Geschichte wollen wir nicht zu viel verraten. Aus Gründen! Aber der Hinweis, dass das Spiel unter anderem an Alien sowie an den großartigen Retro-Futurismus alter Klassiker erinnert, sollte die Fahrtrichtung klarmachen. Auch grafisch setzt das Spiel Maßstäbe; nicht mit billiger Effekthascherei, sondern mit konsistenter Atmosphäre vom Feinsten. Sollte man gesehen haben. The Invincible ist am 6. November für PS5, Xbox X/S und PC erschienen. invinciblethegame.com

ie CoD-Reihe zählt zu den ganz großen Playern im Universum der Videospiele – und das nicht zu Unrecht: Der First-PersonShooter punktet mit glänzender Technik, ausgefeiltem MultiplayerEntertainment und einer guten Portion Realismus. Versierte Spielerinnen und Spieler werden übrigens bemerken, dass einige Gameplay-Tugenden, die man im zweiten Teil vermisst hat, wieder vorhanden sind. ALLES DRIN, ALLES DRAN Neben diversen bekannten Maps und Gameplay-Elementen haben die Entwickler aber natürlich auch einige Neuerungen geliefert, die das Spiel noch offener und flexibler gestalten sollen. Dabei wurde zum Teil auch auf Spezialitäten aus anderen Titeln der CoD-Serie zurückgegriffen – es ist

Diesmal sind die Zombies echt Nein, sind sie natürlich nicht. Aber es ist das erste Spiel der MW-Reihe, das einen gleichnamigen Mode besitzt. Und auch sonst ziemlich mit Möglichkeiten vollgepackt ist. also quasi ein „Best of “ mit sinnvollen Innovationen. CoD: Modern Warfare III ist am 10. November erschienen, und zwar für PS5/4, Xbox One/S/X und PC. callofduty.com

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Unterhaltung mit Niveau Ha! Reingelegt! Zwar ist dieses Spiel in der Tat niveauvoll, weil sehr gut gemacht und über die Maßen unterhaltend – der zugrunde liegende Humor ist allerdings mehr als nur schräg. natürlich nach Art des Hauses. Denn Gesetz ist nun mal Gesetz …

nd das ist absolut positiv gemeint: Bei RoboCop: Rogue City bleibt kein Auge trocken. Denn neben den zynischen und knallharten Aufgaben, die

der Cyborg-Agent Alex Murphy bevorzugt mit seiner Waffe löst, bleibt immer noch Zeit, Strafzettel zu verteilen oder extrem nervende Nachbarschaftswickel zu lösen –

Äußerst flashig Wer ein Herz für das gewisse Retro-Feeling hat, sollte sich diesen Titel auf jeden Fall genauer ansehen: Die ursprüngliche Atmosphäre wurde elegant in die Gegenwart gehievt.

er Klassiker Flashback: The Quest for Identity stammt aus dem Jahr 1992 und wurde von Paul Cuisset, einem talentierten Programmierer und Designer,

entwickelt. Trotz des frühen Entstehungsdatums hatte das Spiel ein langes Leben – es wurde nämlich auf verschiedenste Systeme portiert und erlebte 2017 auf der

TYPISCH ROBOCOP Den bereits im Film aus dem Jahr 1987 zu findenden Humor hat man im Spiel sogar noch auf die Spitze getrieben – und dank der vielen Referenzen ist RoboCop: Rogue City, das bereits am 2. November für PS5, Xbox X/S, Switch und PC erschienen ist, eine Art gelungene Fortsetzung des Movies. Das Gameplay ist großartig, Überraschungen gibt es zuhauf, der Humor ist teils bitterböse: Somit ist der Titel definitiv eine Empfehlung wert. Unbedingt anschauen! robocop-roguecity.com

Dreamcast sogar ein kleines Comeback. ACTION OHNE ENDE Das am 16. November erscheinende Flashback 2 (PS5/4, Xbox One/X/S, Switch, Windows) ist hingegen völlig neu entwickelt und sieht umwerfend aus. Den Plattformer-ActionFaktor hat es immer noch, ansonsten ist es technisch natürlich nicht mit seinem Urahn vergleichbar. Was es aber sehr wohl mit dem Original verbindet, ist der Futurismus, der seine Wurzeln eindeutig in den späten 80er-Jahren hat. In fünf riesigen Leveln geht es heftig zur Sache – Atempausen hat man nur in den fantastisch cineastischen Zwischenszenen. Ein echtes Schmankerl! microids.com DOT.GAMES 23

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TRAILER & MEHR

COLUMBI A PICTURES ANDCOSTUMEAPPLE ORIGINAL FILMS PRESENT A SCOTTEDITEDFREE PRODUCTION A RIDLEY SCOTT FILMPRODUCTIJOAQUI N PHOENIX VANESSA KIRBY “NAPOLEON” MUSIC ON DIRECTOR OF BY MARTIN PHIPPS DESIGNERS JANTY YATES DAVE CROSSMAN BY CLAIRE SIMPSON SAM RESTIVO DESIGNER ARTHUR MAX PHOTOGRAPHY DARIUSZ WOLSKI, ASC DIRECTED PRODUCED EXECUTIVE WRITTEN BY RIDLEY SCOTT KEVIN J. WALSH MARK HUFFAM JOAQUIN PHOENIX BY DAVID SCARPA BY RIDLEY SCOTT PRODUCERS RAYMOND KIRK AIDAN ELLIOTT MICHAEL PRUSS AB 24. NOVEMBER NUR IM KINO napoleon-ﬁlm.de #NapoleonFilm

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ERLEBE ES IN IMAX

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Der chilenische Diktator Augusto Pinochet ist nicht tot. Er lebt bei Pablo Larraín (Jackie, Spencer) als inzwischen 250 Jahre alter Vampir auf einem abgelegenen Landsitz. Zaghaft beginnt er übers Sterben nachzudenken – was will einer wie er, der auch schon das Blut von Marie Antoinette geschmeckt hat, denn noch Neues erleben – und setzt sich auf Diät. Ein irrwitziger Ritt von einem Film nimmt seinen Lauf (zum Beispiel wird sich weisen, dass auch Pinochets Filmmutter keine Unbekannte ist): Alle haben eine Agenda. Zum Beispiel auch Carmen, die Nonne, die von der erbwilligen Kinderschar eigentlich engagiert wurde, um dem Vater beim Sterben zu helfen. Als aber Carmen zum Vampir gemacht wird, hat Larraín die Möglichkeit zu poetisch-schwebenden Bildern: Die Neo-Vampirin stürzt sich übermütig nach draußen – zum ersten Mal fliegen. Sie muss üben, es klappt nicht richtig, sie stolpert über Hausdächer; am Schluss gleicht ihr Flug dann einem ausgelassen-fröhlichen Balletttanz. Up, up and away. Als sie wieder auf dem Boden der Tatsachen landet, geht es zum Schreien komisch weiter. Nach der Premiere beim Filmfestival in Venedig ist El Conde bei Netflix zu sehen.

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Schweben üben

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Abheben in eine weit, weit entfernte Galaxis

einzigartige Sammelobjekte rund um die Star Wars-Saga warten in der Wiener Stadthalle – zum Beispiel lebensgroße Figuren, Kostüme, Snowspeeder, Sandcrawler, der Thron des Imperators –, aber auch eine einzigartige Virtual-Reality-Erfahrung, die für eine intergalaktische Immersion für die Sinne sorgt. Die Ausstellung „The Fans Strike Back“ (bis 11.02.2024 in der Wiener Stadthalle zu sehen) wurde von Fans für Fans kuratiert. Möge der Spaß mit dir sein. www.fansstrikeback.at

NAPOLEON. DIE TRIBUTE VON PANEM. ROTER HIMMEL. WIE KOMMEN WIR DA WIEDER RAUS? IN VOLLER BLÜTE. TATSÄCHLICH… LIEBE. CLUB ZERO. SAW X. THANKSGIVING. TÓTEM. WISH.

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Opening Credits

LISTIG In „Club Zero“ (siehe Seite 49) wird anschaulich mit Erbrochenem umgegangen. Anlass für eine magensäurehaltige Liste … Die Regeln des Spiels (2002) Die Brutalität von Bret Easton Ellis’ „Satire“ „Einfach unwiderstehlich“ hat Roger Avary in Bewegtbilder umgesetzt. Wenn von den dumpfen Partys überprivilegierter CollegeKids erzählt wird, geht es übel zu. So beginnt der Film mit (Jungfrau) Lauren, die mit einem Filmstudenten ins Zimmer verschwindet, dort aber betrunken einschläft. Als sie aufwacht, wird sie von einem Typen vergewaltigt, der sich auf sie erbricht. Der Filmstudent filmt das Ganze. Einfach zum Kotzen.

er ist stärker? Godzilla oder die Urweltraupen? Ein Riesenei wird angeschwemmt: Wird es die Rettung bringen? – Antworten auf diese brisanten Fragen gab es 1964 in beeindruckendem Ausmaß. Sie werden am 25.11. noch einmal im Gartenbaukino auf die Leinwand projiziert: Diese gehört ganz dem vierten von mittlerweile über 30 Godzilla-Filmen. Godzilla und die Urweltraupen, der zur Showa-Staffel (1954–1975) gehört, hat so einige Kaijūs (japanisch für

TRIVIA „Die unsichtbare Grenze“, eine KurzfilmProduktion der Filmakademie Wien in der Regie von Absolvent Mark Gerstorfer, wurde mit einem Student Academy Award in Gold (Kategorie „Narrative“) ausgezeichnet. Der 27-Minüter thematisiert die Abschiebung einer albanischen Familie

mythologische Kreaturen) zu bieten. Bühne frei für die Riesenmotte Mothra, zu der das Ei gehört, für die zwei gigantischen Raupen, die aus dem Ei schlüpfen und die versuchen werden, Godzilla einzuspinnen, sowie für die zwei winzigkleinen Priesterinnen (die Shobijin) und generell für all die Schauspieler in Latex-Kostümen, die für den Film Miniaturstädte zertrampeln. Ein ziemlicher Spaß! Am 25.11. im Wiener Gartenbaukino.

Triangle of Sadness (2022) Niemand kann sich so toll übergeben wie Sunnyi Melles, ist sich die Kritik einig. Das war schon auf der Bühne so (in Gott des Gemetzels am Münchner Residenztheater), warum also soll es bei Ruben Östlunds jüngster Arbeit anders sein?

„Die Arbeit lässt es nicht zu.“ Thomas Schubert ist in „Roter Himmel“ (Seite 42) nicht besonders gut darin, Urlaub zu machen. in Wien. Die nächtliche Polizeihandlung wird traumatisierend eskalieren. Seit 1972 würdigt die Academy internationalen Filmnachwuchs mit „Studenten-Oscars“. Heuer wurden 14 Kurzfilmprojekte aus insgesamt 2.443 Einreichungen ausgewählt. Wir gratulieren!

Euphorie des Monats: Monster in Miniaturstädten

Stand by Me (1986) Wenn sich die vier Jungs, die in Rob Reiners Stephen-King-Verfilmung unterwegs sind, um eine Leiche zu finden, nachts um ein Lagerfeuer positionieren, müssen natürlich Geschichten her. Einer von ihnen – Gordie Lachance – erzählt von einem Außenseiter, der sich die Seele aus dem Leib kotzen wird und sich auf alle übergibt, die über ihn gelacht haben. Die Geschichte eines erbrochenen Triumphs.

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EIN WUNSCH KANN

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Kinomagie zu Weihnach

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Leinwandflirren Now and then: Emily Blunt

2004

2011

HOP & DROP „I stand with Britney!“ … war von unerwarteter Seite zu hören. Nicht nur steht sie an der Seite von Britney Spears, sondern für sie auch vor dem Mikrofon: IndiefilmDarling Michelle Williams hat die Hörbuchversion von Britney Spears‘ Ende Oktober erschienenen Memoiren „The Woman In Me“, über die einige nicht allzu erfreut sind (von Britneys Familie bis Ex Justin Timberlake), eingelesen. Popstar Spears erklärte, wegen des für sie herzzerreißenden und emotional fordernden Inhalts selber nur eine Einführung beizusteuern. Ihr Buch erzählt u.a. von ihren schlechten Erfahrungen mit Männern, ihrer Familie (sie stand 13 Jahre lang unter der Vormundschaft ihres Vaters – bis u.a. die #freebritney-Bewegung laut wurde), Medien und dem Popbusiness.

David Yates, der Harry Potter und Phantastische Tierwesen in Szene setzte, verschreibt seinem Publikum nun (auf Netflix) Schmerzmittel: Pain Killers kreist um den Opioid-Skandal in den USA. Ein Schmerzmittel für Krebspatienten wird – da das Wachstum des Pharmaunternehmens stimmen muss – als alltagstaugliches Schmerzmittel vermarktet. Tatkräftig dafür im Einsatz: die Britin Emily Blunt, die eine Highschool-Abbrecherin und Alleinerzieherin spielt, die beim Pharma-Start-up anheuert. Die 1983 geborene Blunt, die erst auf Theaterbühnen und nicht vor der Kamera stand, hatte ihren Durchbruch mit Der Teufel trägt Prada (2006). Sie ist in allen Genres unterwegs – im Fantasy-Musical (Into the Woods, 2014) ebenso wie im Krimi-Thriller (Sicario, 2015), in Actionkomödien (Jungle Cruise, 2021) oder im Horrorfilm (wie 2018 in A Quiet Place von ihrem Mann John Krasinski).

IN PRODUCTION

2018

LOVE INTEREST Dass Zoë Kravitz („The Batman“) als Rosemary und ihr Partner Channing Tatum („Magic Mike“) – frei nach dem Horrorfilm – als „Rosemary’s Baby“ zur starträchtig besuchten Halloween-Party von Kendall Jenner pilgerten, war weniger berichtenswert als der „auffällige Ring“, den Lenny Kravitz‘ Tochter am Finger trug und der für Hochzeitsgerüchte sorgte. Das Schauspielpaar, das sich bei der Arbeit zu Kravitz‘ Regiedebüt „Pussy Island“ kennenlernte, ist seit zwei Jahren liiert.

2023

Paul Rudd und Jenna Ortega treten in Death Of A Unicorn als Vater-TochterDuo auf, das versehentlich ein Einhorn anfährt. Sie nehmen es mit zu seinem Chef. Keine gute Idee: Denn dieser will die wundersamen Heilkräfte des Fabelwesens ausbeuten. Abgefahrener Horror aus dem Hause A24. John Carpenter (Halloween) wird den Score beisteuern. Nachdem Timothée Chalamet am Set von Dune: Part Two auf Elvis-Darsteller Austin Butler getroffen war, engagierte er das gesamte Elvis-Team seines Kollegen zur Vorbereitung auf seine eigene nahende Herausforderung: in James Mangolds A Complete Unknown Bob Dylan zu spielen. „Mir wurde klar, dass ich noch mehr tun muss.“

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DAS VOLLKOMMENE KINOERLEBNIS 4 x in Österreich Cineplex x Millennium City Wien Village Cinema Wien Mitte Cineplex x Salzburg Airport Cineplex x Linz

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Auf Eroberungskurs Joaquin Phoenix verkörpert Kaiser Napoleon, Ridley Scott erzählt davon in imposanten Bildern.

idley Scott hat sich 1976 – in seinem Spielfilmdebüt Die Duellisten – schon mit den Napoleonischen Kriegen beschäftigt. Napoleon selbst war darin nicht zu sehen. Sein großer Auftritt steht jetzt – ab 24. November im Kino – an. Und was für ein Auftritt das ist! Ridley Scott beschäftigt sich in einer 158 Minuten langen Kinofassung mit der historischen Figur und ihrem unerbittlichen Aufstieg. Bei AppleTV+ wird gar ein 250 Minuten langer Director’s Cut folgen (der sich noch mehr mit Napoleons erster Frau Joséphine beschäftigen wird). Ridley Scott hat über den französischen Feldherrn und späteren Kaiser eben auch einiges zu erzählen: seinen Aufstieg während der Französischen Revolution, seinen Feldzug um die Herrschaft in Europa und Asien und seine leidenschaftliche Liebe zu seiner Geliebten und ersten Frau Joséphine. Nichts Geringeres als sechs Schlachten des Feldherrn wird Scott inszenieren; fast muss man sagen: orchestrieren, so perfektionistisch und pompös geht er bei der Inszenierung ans Werk.

AUFSTIEG/FALL Schon zur Zeit, als Scott am Historienfilm Die Duellisten arbeitete, der auf einer Erzählung von Joseph Conrad basiert, war er von Napoleon und seiner Ära fasziniert. „Die napoleonische Geschichte ist der Beginn der modernen Geschichte. Er hat die Welt verändert; er hat die Regeln neu definiert.“ Der entschlossene Kriegsherr Napoleon (1769–1821) wurde vom Außenseiter zum mächtigsten Mann Europas. Der Korse entstammte dem niederen Adel. Ein königliches Stipendium ermöglicht ihm den Besuch der Militärschule von Brienne, in der Armee steigt er schnell auf. Sein Durchbruch wird 1796 der Italienfeldzug. 1798 bricht er zur „Ägyptischen Expedition“ auf. 1799 übernimmt er mit einem Staatsstreich die Macht in Frankreich, 1804 wird er zum Kaiser gekrönt (beziehungsweise: setzt sich selbst die Krone auf) und tritt als Reformer auf: 1804 veröffentlicht er den „Code civil“, das erste bürgerliche Gesetzbuch. Als Kaiser Napoleon I. setzt er seine entschlossene Expan-

sionspolitik fort (1805 etwa die Schlacht bei Austerlitz, wo er Österreich und Russland schlägt) und beherrscht fast ganz Europa – bis zur „Völkerschlacht“ bei Leipzig 1813. 1814 wird Napoleon abgesetzt und ins Exil auf die Mittelmeerinsel Elba geschickt, 1815 marschiert er auf Paris zu und wird bei Waterloo endgültig besiegt. Es folgt die Verbannung auf die unwirtliche, kleine britische Atlantikinsel St. Helena, die der entmachtete Tyrann sterbenslangweilig fand. Dort lebte er mit wenigen Getreuen; sie hielten die Illusion eines kaiserlichen Hofstaats aufrecht. 1821 starb er auf der Insel. DER GANZE NAPOLEON Eine prall gefüllte Vita, die einem bei Verfilmungsabsichten sehr im Weg stehen kann. Stanley Kubrick etwa arbeitete wie besessen an einem Biopic über Napoleon, er wollte sich aber nicht auf einen Abschnitt dieses abenteuerreichen Lebens beschränken, sondern das „ganze Leben“ Napoleons einfangen. Kubrick verlor sich in üppigen Recherchen und äußerst

Vanessa Kirby wird zu Napoleons Verlockung, Joséphine. In The Crown hat sie auch schon höfisches Leben gespielt: als Prinzessin Margaret, die partyfreudige Schwester der Königin.

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„Ich sah ihn, und alles kam zurück: wie wir an Gladiator arbeiteten und auf was für eine Reise er sich mit diesem Charakter begeben hatte. Und ich dachte: ‚Gottverdammt, da ist Napoleon.‘“ – Ridley Scott, als er Joaquin Phoenix als Joker sah

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detaillierten Vorbereitungen, die der Taschen Verlag als 832 Seiten schweren Text- und Bildband herausbrachte: „Stanley Kubricks ‚Napoleon‘ – Der größte Film, der nie gedreht wurde“ (hrsg. von Alison Castle, Taschen Verlag, 2018). Noch nicht: Steven Spielberg bereitet (mit Cary Joji Fukunaga, True Detective) eine Fernsehserie für HBO vor, die sich an den Skripts von Kubrick orientiert. Ridley Scott tut also gut daran, sich auf den Aufstieg und auf Napoleons Liebe zu Joséphine zu beschränken. (Wobei „beschränken“ recht ironisch klingt in Anbetracht dessen, dass für den Film sechs Schlachten inszeniert wurden.) David Scarpa, mit dem Scott bereits für Alles Geld der Welt (2019) und The Man in the High Castle (2019) zu tun hatte, steuerte das Drehbuch bei. Scarpa hat auch das Script zum Historienfilm Gladiator 2 verfasst, den der nimmermüde Ridley Scott gerade realisiert. NICHT AUS FEHLERN LERNEN Scott sagt, dass er mit Die Duellisten hautnah erlebt habe, wie

und warum das Publikum so auf historische Stoffe reagiert. „Geschichte ist sehr interessant, denn wir lernen nicht von all unseren Fehlern“, sagt Scott. So gesehen sei ein historischer Film, der jahrhundertealte Geschehnisse thematisiere – gefiltert durch die Perspektive des Künstlers – auch für heute relevant. Auch sei ihm bewusst, dass er gleichermaßen gegenüber der Kunst wie auch der Geschichte verpflichtet sei. Auf Gladiator etwa hätte er Dank aus akademischen Kreisen erhalten, dass er das Römische Reich filmisch zum Leben erweckt und damit Studierende dafür begeistert hätte. Nun versucht der heuer 86 Jahre alt werdende Regisseur dies mit Napoleon. „Es gibt keinen einfachen Weg, sein Leben zu definieren. Man kann Biografien lesen, um zu wissen, was passiert ist. Was mich aber als Filmemacher interessiert hat, ist sein Charakter.“ Die Lust, seine Psychologie zu ergründen, wuchs in Scott, als er die epischen Schlachten inszenierte. Und wohl auch, als er Joaquin Phoenix in der Titelrolle des Joker – ein beeindruckendes Psychogramm – gesehen hatte.

DA IST NAPOLEON Als Ridley Scott Joaquin Phoenix’ einmalige Performance sah, erinnerte er sich daran, wie es war, als sie gemeinsam an Gladiator (2000) arbeiteten, in dem Phoenix als Commodus auftrat. „Ich sah ihn, und alles kam zurück: wie wir an Gladiator arbeiteten, und auf was für eine Reise er sich mit diesem Charakter begeben hatte. Und ich dachte: ‚Gottverdammt, da ist Napoleon.‘“ Ridley Scott weiß, wie er sich die Dinge vorstellt. Er gestaltet die Storyboards für seine Filme selber. Und er überlässt wenig dem Zufall. So wurden mitunter elf Kameras gleichzeitig eingesetzt. Passierte beim Take etwas Ungeplantes – ein Glücksfall, den man dankend mitnimmt –, hat diesen Moment meistens eine Kamera eingefangen. Für die Umsetzung des Films, den der Regisseur in seinem Kopf genauestens vor sich sah, tat er sich nicht nur wieder mit Phoenix zusammen, sondern mit vielen seiner früheren Mitstreiter – wie Kameramann Dariusz Wolski (Alles Geld der Welt, Alien: Covenant), Szenenbildner Arthur

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Diese Frau, Joséphine, war keine, die man für gewöhnlich heiraten würde: Die geschiedene und verwitwete zweifache Mutter wurde zu Napoleons Frau. Vanessa Kirby spielt sie verwegen-verführerisch.

Max (Gladiator, The Martian), Kostümbildnerin Janty Yates (Gladiator) und SpezialeffekteKoordinator Neil Corbould (u.a. Gladiator). UNVERGESSLICHE SCHLACHTENSZENEN Bei Scott, der so unterschiedliche Arbeiten inszenierte wie Thelma and Louise und Black Hawk Down, Alien und Ein gutes Jahr, verfing auch, wie sehr Napoleon Gefangener seines Herzens war.

„Abgesehen davon, dass er ein unglaublicher Stratege und ein fabelhafter, intuitiver und auch gnadenloser Politiker war, faszinierte mich, wie dieser Mann, der auf dem Weg ist, Moskau einzunehmen, besessen davon sein kann, was seine Frau in Paris macht.“ Diese Frau, Joséphine, war keine, die für gewöhnlich geheiratet wurde: Sie war eine Witwe (und geschieden) mit zwei Kindern, auch war sie sechs Jahre älter als Napoleon. Sie war zwar

eine Außenseiterin, aber eine mit sehr guten gesellschaftlichen Verbindungen, die Napoleon so auch bei seinem Aufstieg helfen konnte. Vanessa Kirby (Pieces of a Woman, The Crown) spielt diese Frau, die Napoleon völlig in ihren Bann gezogen hat, mit verwegener Note. Auf die Heirat 1796 folgte 1809 dennoch die Scheidung: aufgrund von „Thronfolgeproblemen“. 1810 heiratete Napoleon aus machtstrategischen Gründen Marie-Louise von Österreich, die ihren Gemahl verabscheute. 1811 wurde der ersehnte Thronfolger geboren … Dies jedoch wäre der Plot für einen anderen Film. Ridley Scott dreht die Zeit zurück in frühere Jahre Napoleons. Für seinen spektakulären Action-Epos rund um Napoleons militärische und politische Taktiken fängt er die vielleicht dynamischsten Schlachtenszenen ein, die jemals gedreht wurden. #NapoleonFilm NAPOLEON KINOSTART 24.11., GB/USA 2023, REGIE Ridley Scott, MIT Joaquin Phoenix, Vanessa Kirby, FILMLÄNGE 158 Min., © Sony Pictures DOT.MOVIE 33

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Eine Mischung aus Federn & Schuppen Francis Lawrence führt einmal mehr nach Panem: In „The Ballad of Snowbirds & Snakes“ wird vom jungen Coriolanus Snow erzählt – lange bevor dieser Präsident von Panem wird.

r tötet ohne Reue, um seine Macht zu erhalten, er ist berechnend und grausam. Die Hungerspiele sind für ihn Mittel zum Zweck – so behält der Machtmensch Kontrolle. Seine Entscheidungen sind kaltherzig. Um etwa ein wenig mehr Geld in seine Taschen zu spülen, zwingt er die attraktivsten Gewinner und Gewinnerinnen der Hungerspiele zur Prostitution. Weigern sie sich, setzt es eine Strafe. Dies musste beispielsweise Johanna erleben, deren gesamte Familie in Folge ermordet wurde. Sein prägnantes Auftreten sorgt für Gänsehaut: Er verströmt den Duft von Blut und Rosen.

Mehr als 55 Jahre lang regiert der Autokrat Coriolanus Snow (in den bisherigen vier Die Tribute von Panem-Filmen dargestellt von Donald Sutherland), ehe er zum Tode verurteilt wird. Zwar wird er nicht durch die Hand der Person sterben, die dafür auserwählt war – Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen –, dennoch ist sein Ende gekommen. Seine Auftritte waren von überschaubarer Zahl, dennoch war der zurückgezogen lebende Herrscher von Panem der klare Antagonist in Die Tribute von Panem. Nun, im Prequel zu den 2012 bis 2015 erschienenen vier Filmen (The Hunger Games, Catching

Fire, Mockingjay Teil 1 und 2), taucht er als Protagonist auf. Denn, wie Filmproduzentin Nina Jacobson meint: „Man wird nicht als die Person geboren, zu der man später wird; man wird zu dieser Person geformt.“ SNOW, MITFÜHLEND Wenn wir in Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes auf Snow treffen, ist er 18 Jahre alt und eine mitfühlende, wenn auch schon zur Manipulation neigende Person. Er stammt aus einer einflussreichen, aber verarmten Familie, die mit allen Mitteln versucht, den Schein zu wahren.

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Coriolanus besucht die „Akademie“, die nur die reichsten und angesehensten Jugendlichen des Kapitols besuchen dürfen. Der Film erzählt von der Zeit, als die 10. Hungerspiele ausgetragen werden. Die blutigen Hungerspiele hatten damals noch nicht ansatzweise die Bedeutung und Wichtigkeit, die sie zu Katniss’ Zeit haben sollten. Die Spiele wurden im Kapitol ungern angeschaut, waren kaum reguliert, es gab auch noch keine Mentoren, keine Drohnen, keine Wetten, keine große Arena, keine Kameras in allen Winkeln des Areals. Die oberste Spielemacherin Dr. Gaul will dies ändern. Sie will die Hungerspiele beliebter und anschaulicher machen. Also holt sie nun die Abschlussklasse der Akademie mit ins Team: Sie sollen als die Mentoren der 24 Tribute dienen. Für Vollwaise Coriolanus, der seit dem Tod seiner Eltern mit seiner Cousine und seiner Großmutter gelebt hat, ist klar, dass er die Hungerspiele gewinnen muss, um ein Stipendium für die Universität, die er sich nicht leisten

kann, zu bekommen. Umso entsetzter ist er, als ihm der weibliche Tribut von Distrikt 12 zugeordnet wird: Wie, bitte, soll er so gewinnen?! Als er Lucy Gray Baird aber beobachtet, erkennt er, dass seine Chancen mit dem Mädchen mit der wunderschönen Stimme, das aber insgeheim durchaus austeilen kann, gar nicht so schlecht stehen könnten … WAS BISHER BZW. SPÄTER GESCHAH Francis Lawrence bringt die Hungerspiele, die Mitte der Zehnerjahre mit einer charismatisch-kraftvollen Jennifer Lawrence in der Hauptrolle

große Box-Office-Erfolge feierten, zurück auf die Leinwand. Das dystopische Szenario, basierend auf den Romanen von Suzanne Collins, führt nach „Panem“, einem Ort, der nach einem Bürgerkrieg in zwölf Distrikte aufgeteilt ist. Diese Distrikte sind jedes Jahr dazu verpflichtet, jeweils ein Mädchen und einen Jungen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren als Kandidaten der „Hungerspiele“ loszuschicken: um sich in einer Arena gegenseitig zu bekämpfen – bis zum Tod. Wenn Collins diese Welt einführt, wird in Distrikt 12 Primrose Everdeen als Kandidatin ausgelost. Ihre Schwester Katniss meldet sich freiwillig und wird

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anstelle von Primrose gemeinsam mit dem männlichen Tribut – Peeta Mellark – bei den Spielen antreten. Die beiden werden als Gewinner daraus hervorgehen. Im Folgefilm Catching Fire sollten die Gewinner früherer Spiele erneut in die Arena treten. Später wird die Rebellion gegen das Kapitol immer mehr im Zentrum der Erzählung stehen. EINE IMMER REICH HALTIGERE WELT Nun also wird die Vorgeschichte erzählt, und Coriolanus ist noch weit davon entfernt, zum eiskalt agierenden Präsidenten von Panem zu werden. Tom Blyth (Benediction, Billy the Kid) spielt die junge Version von Snow. Er wird zum Mentor von Lucy Gray Baird, dargestellt von der strahlenden Rachel Zegler (West Side Story). Autorin Suzanne Collins kontak tierte Regisseur Francis Lawrence, der alle ihre bisherigen PanemIdeen zu Filmen verarbeitet hatte, als sie noch dabei war, den PrequelRoman zu schreiben, so Lawrence. „Ich war komplett begeistert, davon

zu hören, denn gemeinsam mit zahllosen Hunger Games-Fans war ich der Meinung, dass es fantastisch wäre, die Welt von Panem weiter zu erkunden. Wir hatten immer das Gefühl, dass dies von Suzanne kommen müsste. Die Tatsache, dass sie mich anrief, dass sie erneut inspiriert war und uns mit reich haltigen thematischen Materialien zurück in diese Welt brachte, war aufregend.“ Dabei hatte sie einen frischen Ansatz: Sie erzählt von den frühen Tagen der Hungerspiele, die das Volk gehorsam halten sollten, und dem Beginn von Panems Auto ritarismus. Sie erklärt auch, warum eine Figur wie der junge Snow Autoritarismus wählen würde. „Ich konnte nachempfinden, wie ein Land sich so entwickelt, wenn die Bürger sich entschließen, dass sie sich so sicherer fühlen – wenn ihr Land unter Kontrolle ist“, führt Produzentin Jacobson aus. „Eine andere Seite in einer anderen Zeit zu zeigen, war sehr aufregend, vor allem, weil es die Geschichten, die man schon kennt, ergänzt, einen aber auch in eine eigenständige

Erzählung hineinzieht.“ Plötzlich Snows Perspektive einzunehmen, war für die Macher ein großer Paradigmenwechsel. Snow wird romantische Gefühle entwickeln. Sein unerwartetes Verhältnis zu Lucy Gray Baird wird auch ein neues Licht auf die Bezie hung zu Katniss und das künftige Panem werfen, verspricht Jacobson. Der reichhaltige fünfte Teil, The Ballad of Songbirds & Snakes, ist aus demselben Stoff gewoben wie seine Vorgänger. Und er will von der Dualität in uns allen erzählen – dass Licht und Dunkel, Gut und Böse, Freude und Sorge in uns al len stecken; so also auch Singvogel und Schlange: eine Mischung aus Federn und Schuppen. #songbirdsandsnakes.film DIE TRIBUTE VON PANEM – THE BALLAD OF SONGBIRDS & SNAKES – THE HUNGER GAMES: THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES KINOSTART 16.11., USA 2023, REGIE Francis Lawrence, MIT Tom Blyth, Rachel Zegler, Hunter Schafer, Jason Schwartzman, Peter Dinklage, Viola Davis, FILMLÄNGE 157 Min., © Constantin Film

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Das Herz hat Hoffnung

Ken Loachs letzter Film: „The Old Oak“.

er Pub-Wirt TJ (Dave Turner, Ich, Daniel Blake) steht vor dem Ruin, die syrische Geflüchtete Yara (Ebla Mari) vor einer ungewissen Zukunft in einem ihr fremden Land. In einem kleinen Bergarbeiterort treffen die beiden Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen aufeinander. Sie werden aufeinander zugehen und sich so gegenseitig retten: Hier, in einem Pub in Nordengland, flammt Solidarität auf. Nicht nur Solidarität: In der Bergbaugemeinde, die dem Verfall überlassen wurde und in der alle um ihre Existenz kämpfen, herrscht alles andere als eine freudige Willkommenskultur, als syrische Geflüchtete in ihrem Ort untergebracht werden sollen. Das letzte Pub, der einzige verbliebene öffentliche Raum der einst blühenden Gemeinde, wird zum umkämpften Ort. Der 87-jährige Regisseur Ken Loach (The Wind That Shakes The Barley; Ich, Daniel Blake) legt seinen – nach eigener Aussage – letzten Film vor. Wieder erzählt der Meister des Sozialdramas gemeinsam mit seinem langjährigen Mitstreiter, Drehbuchautor Paul Laverty, von der harschen Realität. Sie wollten aber auch die Idee von Hoffnung nicht aufgeben … #theoldoak

ICH UND DIE ANDEREN

THE OLD OAK KINOSTART 24.11., GB/F/BE 2023, REGIE Ken Loach, MIT Dave Turner, Ebla Mari, FILMLÄNGE 114 Min., © Filmladen

Leben und Tod Ein Geburtstag, ein Abschied: „Tótem“.

ie Vorbereitungen laufen, es geht schon ein wenig hektisch zu im Haus des Großvaters: Für Sols Papa Tona wird eine Überraschungsparty ausgerichtet. Tonas Geburtstag ist kein normaler. Das liegt nicht daran, dass er rund ist (40), sondern daran, dass der Künstler nicht mehr viele erleben wird. Während die Torte im Backrohr verbrennt und eine neue gebacken wird, schläft Tona: Der Todgeweihte muss sich für den Abend ausruhen. Lila Avilés erzählt aus der Sicht der 7-jährigen Sol (besonders toll: Naima Sentiés), die durch Haus und Garten streicht, Schnecken dort platziert, wo sie nicht sein sollen, alles beobachtet und sich fragt, ob ihr Vater sie denn überhaupt liebt. Die Feier, die angeblich das Leben zelebriert, dient vor allem dem Abschiednehmen. So taucht auch eine Geisterbeschwörerin bei der Party auf. Zu mystisch wird Lila Avilés Film, der im Wettbewerb der Berlinale seine Premiere feierte, trotzdem nicht: Er versprüht auch Witz. Tótem ist ein emotional dichter, herzzerreißender Film. #totemfilm

TÓTEM KINOSTART 01.12., MX 2023, REGIE Lila Avilés, MIT Naima Sentiés, Montserrat Maranon, Marisol Gasé, FILMLÄNGE 95 Min., © Polyfilm

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TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER

Geister der Vergangenheit

„Am Ende wird alles sichtbar“: Peter Keglevic verfilmt einen Roman von August Schmölzer. AM ENDE WIRD ALLES SICHTBAR KINOSTART 17.11., A 2023, REGIE Peter Keglevic, MIT Harald Schrott, Erika Marozsán, Manuel Rubey, Robert Stadlober, August Schmölzer, Hanns Zischler, FILM LÄNGE 110 Min., © Einhorn Film

ls Kind träumt der Bauernjunge Josef davon, Fotograf zu werden – was sein strenger Vater missbilligt. Dennoch geht er unbekümmert seiner Leidenschaft nach. Jugendliebe Ragusa wird zu seinem beliebtesten Motiv. Dann, während des Krieges, wird er in ein traumatisierendes Schreckensszenario hineingezogen und lässt seinen Heimatort für viele Jahre hinter sich. Seine Rückkehr Mitte der 60er fällt alles andere als günstig aus: das idyllische Bergdorf wird von einer unheimlichen Kindermordserie heimgesucht, er wird von den Dorfbewohnern argwöhnisch und mitunter gar feindselig beäugt, und der Ehemann von Ragusa (Erika Marozsán, Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday) ist erst kurz zuvor bei einem Unfall in seiner Bäckerei ums Leben gekommen. Josef (Harald Schrott, Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein) nimmt die freie Stelle als Totengräber am Friedhof an, wo ihm Michael (Jeremy Milliker, Narziss und Goldmund) nicht von der Seite weicht. Dass außer Josef niemand den Jungen sehen kann, lässt auf eine schicksalhafte Verbindung zwischen den beiden schließen.

STARBESETZTES MORALITÄTENSPIEL Am Ende wird alles sichtbar ist eine, auf Motiven basierende, Adaption des 2014 erschienenen Debütromans „Der Totengräber im Buchsbaum“ des österreichischen Schauspielers August Schmölzer (Schindlers Liste), der im Film als Polizeikommandant zu sehen ist. Die Geschichte, die bewusst nicht präzise verortet ist, verhandelt zeit-

los relevante Themen wie Schuld, Sühne, Vergangenheitsbewältigung und die brüchige Fassade scheinbar harmonischer Kommunen. Unter der Regie von Peter Keglevic (Der Skipper), der zusammen mit Klaus Pohl, im Film als Gemischtwarenhändler zu sehen, auch das Drehbuch schrieb, versammelt sich eine Riege erstklassiger Schauspieler: Robert Stadlober (Crazy), Manuel Rubey (Falco – Verdammt, wir leben noch), Hanns Zischler (Die Theorie von Allem) und viele mehr geben sich in dieser österreichischen Kinoproduktion die Ehre. Ein spannendes, erschütterndes und nachdenklich stimmendes Filmerlebnis. #amendewirdallessichtbar

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ICH UND DIE ANDEREN

TEXT: MAX GFRERER

Familiärer Weihnachtskrach

Veganismus, Virtue signalling und Verschwörungstheorien: „Wie kommen wir da wieder raus?“ WIE KOMMEN WIR DA WIEDER RAUS? KINOSTART 30.11., A 2023, REGIE Eva Spreitzhofer, MIT Caroline Peters, Simon Schwarz, Marcel Mohab, Hilde Dalik, Chantal Zitzenbacher, FILMLÄNGE 91 Min., © Luna Filmverleih

explosives Menü aus Veganismus, Virtue signalling und Verschwörungstheorien. Kurz: Hier wird auf Österreichisch alles aufs Korn genommen, was dringend aufs Korn genommen gehört. www.filmladen.at

anche wollen es nicht wahrhaben, andere können es kaum erwarten. Alle stellen wir uns der Tatsache, dass Weihnachten auch 2023 wieder am 24. Dezember stattfindet (es sei denn, man fühlt sich einer abweichenden Konfession zugehörig). Und dieser nähert sich mit Riesenschritten. Ein verlässlicher Indikator: Im Kino erscheinen die ersten Weihnachtsfilme. Zu diesen darf man auch die Komödie Wie kommen wir da wieder raus? zählen, in der selbstverständlich nichts von weihnachtlicher Besinnlichkeit zu sehen ist, sondern ganz normaler Familienwahnsinn. Dieser nahm bereits in Eva Spreitzhofers (Griechenland) Vorgänger Womit haben wir das verdient? seinen Anfang. Da nämlich beschloss Nina (Chantal Zitzenbacher, Die letzte Party deines Lebens) – zum Leidwesen ihrer Eltern Wanda (Caroline Peters, Der Nachname) und Harald (Simon Schwarz, Rehragout-Rendezvous) –, zum Islam zu konvertieren und fortan auf den Namen Fatima zu hören. Es folgte ein chaotischer Culture-

Clash über Toleranz, Weltoffenheit und Doppelmoral. NEUES KONFLIKTPOTENZIAL Nun stehen der Patchworkfamilie zahlreiche Weihnachtsgäste und damit auch neue Probleme ins Haus. Da wäre abermals das Töchterchen, das kein Töchterchen mehr sein möchte, sondern eine Transition anstrebt, weil sie sich im falschen, nach wie vor teilverschleierten Körper wähnt. Oder der Opa, der ins Lager der Wutbürger gewechselt ist und nun Corona-Demos organisiert. Dagegen erscheint Haralds neue Frau, die sich neuerdings als Reiki-Therapeutin (im allgemeinen Sprachgebrauch auch „Handauflegen“ genannt) versucht, fast schon harmlos. Mittendrin: Wanda – immer noch bemüht liberal, jedoch mit zunehmenden Schwierigkeiten, alles hinzunehmen, was da am veganen Familientisch so proklamiert wird. Wie kommen wir da raus? ist eine würdige Fortsetzung im Stile von Sönke Wortmanns Der Vorname. Nur ist das Streitthema nicht der ungeborene Familienzuwachs namens Adolf, sondern ein

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TEXT: NICOLE ALBIEZ

Lauter Funken

Christian Petzold vermasselt Thomas Schubert den Sommer. Fabelhaft: „Roter Himmel“.

ICH UND DIE ANDEREN

ROTER HIMMEL KINOSTART 24.11., D 2023, REGIE Christian Petzold, MIT Thomas Schubert, Paula Beer, Langston Uibel, Enno Trebs, Matthias Brandt, FILMLÄNGE 103 Min., © Stadtkino Filmverleih

eplant war, den Sommer zu zweit im Ferienhaus an der Ostsee zu verbringen. Die Freunde haben zu arbeiten – der eine (Thomas Schubert, Atmen, als Leon) brütet über seinem zweiten Roman „Club Sandwich“, der andere (Langston Uibel als Felix) wollte seine Bewerbungsmappe für die Kunsthochschule vorbereiten. Aber Leon und Felix bleiben nicht allein – und auch nicht konzentriert am Schreibtisch: Saisonarbeiterin Nadja (Paula Beer, Transit) und Rettungsschwimmer Devid (Enno Trebs) stoßen zu den beiden und färben den Sommer in ein Gefühlsdrama. Leon ist genervt. Von der Musik, den Liebesgeräuschen, der guten Laune der anderen. In erster Linie natürlich von sich selbst: Sein zweites Buch ist ihm nicht gerade gut geglückt, meint sein Verlag (Matthias Brandt wird als sein Lektor noch einen feinen Kurzbesuch hinlegen); und wenn Leon ehrlich zu sich selbst ist, muss er eingestehen, dass der

Verlag recht hat. Es wütet in ihm – und auch um ihn herum: Es hat seit Wochen nicht geregnet, überall lodern Waldbrände auf. Während die anderen sich der Leichtigkeit hingeben und sich an der Gesellschaft der anderen erfreuen, kann Leon nicht aus seiner Haut, kann nicht am Leben teilnehmen. „Die Arbeit lässt es nicht zu“, sagt er immer wieder, um Vorschläge abzulehnen und dann in der für alle sichtbaren Laube „Autor zu spielen“. In Wahrheit produziert er dort

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nichts Nennenswertes. „Ich bin so ein Arschloch“, sagt er dann immer wieder zu sich selbst. Diesen verlorenen Autor, der erdrückt wird von den (eigenen) Erwartungen an das schwierige zweite Werk, spielt Thomas Schubert auf einmalige Art und Weise. Seine Figur stolpert durch ihre Verschlossenheit in wirklich komische Situationen. Und immer ist da dann Paula Beers Figur mit einem gleichermaßen spöttischen wie einnehmend-herzlichen Lächeln. AM LEBEN TEILNEHMEN Christian Petzold (Undine, Barbara, Transit) legt wieder eine vielschichtige Arbeit vor, wenn er einen „Sommerfilm“ inszeniert: Junge Menschen fahren los und verbringen den Sommer gemeinsam. „Das sind Filme, wo gezeigt wird, wie man in der Ausnahmesituation der Ferien, der Nicht-Kontrolle jemand wird. Im französischen und amerikanischen Kino sind diese Som¬mermonate für die jungen Menschen eine Welt, in der sie aus sich selber heraus, aus der Begegnung mit der Welt jemand werden müssen“, so der Regisseur. Sei es im Horrorgenre oder in einer Erziehung der Gefühle. „Es geht um den letzten Sommer, bevor man ins Erwachsenenalter eintritt, der letzte Som-

mer der Unbeschwertheit. Und gleichzeitig ist er vielleicht so etwas wie der letzte Sommer für alle, weil die Wälder brennen. Das war das Grundrauschen für diesen Film, für die Beschäftigung mit diesem Film.“ Roter Himmel erhielt in Berlin den Großen Preis der Jury. #roterhimmel

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TEXT: NICOLE ALBIEZ

Love is still all around

FEELINGS

20 Jahre nach dem Kinostart von „Tatsächlich… Liebe – Love Actually“ kehrt der Weihnachtsklassiker ins Kino zurück: 4K-restauriert.

in Premierminister, der in seinem Amtssitz ein Tänzchen zu den Pointer Sisters hinlegt, wie man nur tanzen kann, wenn man sich unbeobachtet fühlt (bis er von der Sekretärin erwischt wird). Ein Mann, der mit Texttafeln vor dem Haus seines besten Freundes steht (um dessen Frau seine Liebe zu gestehen). Eine Frau, die von ihrem Mann eine Joni-Mitchell-CD geschenkt bekommt (und „Both Sides Now“ kennt: Die Goldkette, die sie bereits erspäht hat, ist also für eine andere bestimmt). Ein zehnjähriger Junge, der sich mit Unterstützung seines Stiefvaters ins Herz einer Austauschschülerin trommelt (aber erst noch an der Flughafen-Security vorbei muss). Ein abgehalfterter Rockstar, der

sich mit obszönen PR-Auftritten an die Chartspitze kämpft (mit einem Weihnachtslied und einem sehr geduldigen Manager). – Man muss sie eigentlich alle nicht erklären: All die Figuren – wie der unfreiwillige Single, der nach Wisconsin reist, um ganz bestimmt bei Amerikanerinnen zu landen; der betrogene Autor, der sich mit der portugiesischen Haushälterin nur mit Händen und Füßen verständigen kann, ihr aber eigentlich immer mehr zu sagen hätte; die heimlich in einen Kollegen Verliebte (Laura Linney), die gar keine Zeit hat für die Erfüllung ihrer Gefühle, wo sie doch für ihren kranken Bruder da sein will; der Verkäufer mit den aufwendigsten Geschenkverpackungen … – sind schon so oft über die Bildschirme

geflirrt – und vor 20 Jahren über die Leinwände. 20 Jahre nach dem Kinostart kehrt Tatsächlich… Liebe – Love Actually ins Kino zurück: 4K-restauriert. LÄNGST EIN KLASSIKER Drehbuchautor Richard Curtis (Notting Hill, Bridget Jones, Mr. Bean, Vier Hochzeiten und ein Todesfall) beging mit dem Ensemblefilm sein Regiedebüt. Der Film hatte keinen glänzenden Start: Die Kritiken fielen verhalten aus, am Box-Office konnte sich sein Film zwar behaupten, aber dass er zum legendären Weihnachtsklassiker avancieren würde, war damals nicht abzusehen. Die Handlung des Films setzt fünf Wochen vor Weihnachten

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ein, und die Dinge sind sehr in Unordnung (wie: die Beerdigung einer Mutter oder ein Betrug unter Geschwistern). Curtis versammelte für die verwobenen Episoden all die (heute) großen Namen des britischen Films vor der Kamera – Hugh Grant, Emma Thompson, Colin Firth, Liam Neeson, Keira Knightley, Bill Nighy, Alan Rickman, Martin Freeman, Rowan Atkinson … Er versammelte einige von ihnen ein weiteres Mal im Jahr 2017: Love Actually hat eine Fortsetzung erhalten. Eine, die nur eine Viertelstunde dauert, weil sie kein Spielfilm, sondern eine Charity-Action ist: Red Nose Day actually. In der Viertelstunde war aber vieles in komprimierter Form zu erfahren. Zum Beispiel, dass Keira Knightley einen Verehrer an Kate Moss verloren hat, dass Mr. Bean immer noch ewig beim Geschenkeeinpacken braucht. Dass junge Liebe nicht rostet. Dass Bill Nighy als Billy Mack nach wie vor scheußliche Coverversionen macht. Und dass Hugh Grant aus gesundheitlichen Gründen leider besser nicht mehr tanzen sollte … #loveactually TATSÄCHLICH… LIEBE – LOVE ACTUALLY KINOSTART 01.12., GB/USA/F 2003, REGIE Richard Curtis, MIT Hugh Grant, Emma Thompson, Colin Firth, Liam Neeson, Keira Knightley, Bill Nighy, Alan Rickman, FILMLÄNGE 129 Min., © UPI

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NACH DEM ROMAN VON

SUZANNE COLLINS DREHBUCH MICHAEL LESSLIE UND MICHAEL ARNDT REGIE FRANCIS LAWRENCE

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Ein Film wie ein Puzzlespiel Eine Hommage an damals: Olivier Peyon verfilmt Philippe Bessons „Hör auf zu lügen“. HÖR AUF ZU LÜGEN – ARRÊTE AVEC TES MENSONGES KINOSTART 17.11., F 2022, REGIE Olivier Peyon, MIT Guillaume de Tonquédec, Victor Belmondo, Jérémy Gillet, Julien de Saint Jean, FILMLÄNGE 98 Min., © Filmladen

mmer wenn Sie im Fernsehen waren, strahlte er. Wer war er für Sie?“, will Lucas (so fotogen wie sein Großvater JeanPaul Belmondo: Victor Belmondo) irgendwann vom erfolgreichen Romanautor Stéphane Belcourt (Guillaume de Tonquédec, Der Vorname) wissen. Belcourt befindet sich auf einer schwierigen Reise: Erstmals seit 35 Jahren kehrt er in seinen Heimatort zurück – eigentlich als „Markenbotschafter“ zum Jubiläum einer CognacMarke. Doch dann entpuppt sich einer der Verantwortlichen des Unternehmens, Lucas, als Sohn von Thomas, Stéphanes erster großer Liebe. Olivier Peyon erzählt sensibel von einem aufwühlenden Wochenende und geht in Rückblenden zurück in einen leidenschaftlichen Sommer – in eine Zeit und an einen Ort, wo gleichgeschlechtliche Liebe höchstens im Schatten gelebt wurde.

der sich in einem französischen Provinznest in einen Mitschüler verliebt: in einen Winzersohn; in einen der coolen Jungs. Zu seiner Verwunderung interessiert sich der Mädchenschwarm mit Motorrad für den hochbegabten Sohn des Schuldirektors. Die Liebe der beiden ist von Scham und Schweigen bestimmt. Schweigen – das kennt Lucas auch von seinem Vater Thomas. Nun überwinden Lucas und Stéphane diese Leerstellen durch Worte, um „das Puzzle, von dem jeder von ihnen nur Teile hatte, zu vervollständigen und so ihre Wunden zu heilen“, so Regisseur Olivier Peyon. Er nahm sich bei der

Verfilmung des Romans Freiheiten, denn „die literarischen und filmischen Codes haben nichts miteinander zu tun. So braucht ein Satz aus dem Roman vielleicht mehrere Szenen, um erzählt zu werden, während ein Blick aussagekräftiger sein kann als zwei Seiten einer Beschreibung.“ Den Geist der literarischen Version hat er dennoch genau eingefangen. Peyon schlägt in seiner Inszenierung immer wieder überraschende Haken, agiert in seiner Tragik auch komisch und schickt seine Figuren, die sich voreinander erst nicht deklarieren wollen, auf eine mitreißend emotionale Achterbahnfahrt. www.filmladen.at

PASSENDE CODES Peyon verfilmt damit den autobiografischen Roman von Philippe Besson, der von einem 17-jährigen zierlichen Außenseiter erzählt, 46 DOT.MOVIE

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Mut zur Stille Irlands erster Oscar-Beitrag „The Quiet Girl“ ist ein großartig visuell-sinnlicher Film über das innere Erleben, tiefe Verbindungen und intuitives Vertrauen.

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enn sie lange genug stillhält, verschwindet sie vielleicht. In der durch Armut und Aggression einschnürenden Enge ihres Zuhauses, das in Wahrheit einem Keller gleicht, wo die neunjährige Cáit (Catherine Clinch) mit ihren Geschwistern, ihrer überforderten Mutter und ihrem spielsüchtigen Vater lebt, versucht sie, so wenig wie möglich „da“ zu sein. Sie redet kaum, zieht sich ganz in sich selbst zurück, und jeder ihrer seltenen, flachen Atemzüge ist schlicht notwendig, mehr nicht. Bereits an der darstellerischen Leistung von Catherine Clinch zeigt sich, dass The Quiet Girl des jungen irischen Regisseurs Colm Bairéad ein sehr besonderer Film ist. Spärliche Dialoge, fast alle in Gälisch, dafür aber umso intensivere, aufmerksame, sensible, fast haptische Bilder, orientiert an Cáits Erleben mit allen Sinnen.

Viel davon ist bereits in der Vorlage, der Kurzgeschichte „Foster“ der irischen Autorin Claire Keegan, enthalten, in der Cáit die Erzählerin ist, die ihre Wahrnehmung unmittelbar ausdrückt. The Quiet Girl fügt dem eine meisterhafte visuelle Ebene hinzu – und ist nun der erste irische Film, der für einen Oscar nominiert wurde. GELEGENHEITEN, NICHTS ZU SAGEN Als Cáits Mutter im Frühjahr 1981 wieder ein Kind erwartet, wird das Mädchen kurzerhand zu entfernten Verwandten aufs Land geschickt. Seán (Andrew Bennett) und seine Frau Eibhlín (Carrie Crowley) wohnen auf einem gut bewirtschafteten Bauernhof in üppiger Naturidylle, und auch wenn die Annäherung zu den fremden Personen schwerfällt, beginnt Cáit aus der Natur enorm viel Lebenskraft zu schöpfen. Je mehr Cáit

Vertrauen fasst und das Haus mit Leben erfüllt, desto mehr öffnet sich auch Seán, der zu einer Art Vaterersatz wird. Eine Beziehung von ergreifender, ehrlicher Tiefe, fern jedweden Kitsches. Zu viele Menschen würden viel zu oft die Gelegenheit verpassen, nichts zu sagen, zeigt Seán Verständnis für das Mädchen und ihr inwendiges Erleben. Doch Cáit muss auch lernen, dass selbst unter solcher Vertrautheit ein schmerzhafter Verlust liegen kann. Ohne viele Worte gibt das Mädchen diesen „fremden“ Eltern etwas von der Liebe zurück, bis sich das Ende des Sommers anbahnt. facebook.com/thequietgirlfilm

THE QUIET GIRL – AN CAILÍN CIÚIN KINOSTART 17.11., IE 2022, REGIE Colm Bairéad, MIT Carrie Crowley, Andre Bennett, Catherine Clinch, FILMLÄNGE 94 Min., © Polyfilm DOT.MOVIE 47

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Vermessung des Inneren Jean Dujardin stellt mit „Auf dem Weg“ nach, was Reiseschriftsteller Sylvain Tesson erlebt hat. AUF DEM WEG – 1300 KM ZU MIR – SUR LES CHEMINS NOIRS KINOSTART 01.12., F 2023, REGIE Denis Imbert, MIT Jean Dujardin, FILMLÄNGE 93 Min., © Filmladen

cht Meter reichen aus, um auf einen Schlag um 50 Jahre zu altern: Nach einer ausschweifenden Partynacht stürzt der Schriftsteller und Abenteurer Pierre (Jean Dujardin, The Artist) von einem Balkon. Rippen, Wirbel, Schädel, alles ist gebrochen. Nur sein Wille nicht: Er beschließt, kaum dass er aus dem Koma erwacht ist, Frankreich zu Fuß zu durchqueren – von der Provence bis an die Küste der Normandie; ein 1.300 Kilometer langes Vorhaben. Streckenweise wird er dabei von seinem besten Freund oder seiner jüngeren Schwester begleitet. Der Weg macht aber am meisten mit ihm, wenn er ihn allein geht: Dann muss er sich mit der Natur, seinem Körper und seinem Geist auseinandersetzen.

kommen erzählt wird, geschieht das meist in majestätischen Naturaufnahmen. „Ich liebe die Natur, wollte aber auf keinen Fall einen Film drehen, der eine Postkartenidylle bedient und der wie ein Werbefilm für das Fremdenverkehrsamt von Larzac wirkt“, so Regisseur Imbert. „Die Natur ist die Grundlage, in die die Figur eintaucht. Sobald wir ge-

hen, wenn wir allein sind, befinden wir uns in einer Selbstreflexion. Es ist eine Reise in das eigene Innere.“ Hauptdarsteller Dujardin hatte große Lust auf das Projekt: „Ich verspürte schon seit Langem diesen innigen Wunsch, einfach loszuziehen, mich dabei von ganz vielen Dingen freizumachen und mich auf eine Wanderschaft zu begeben. Beim Dreh habe ich genau das getan, was ich mir vorgestellt hatte. Es ist ein Weg, bei dem man sich spüren will und auch eine Form der Heilung erreichen möchte. Mein Spiel habe ich dabei auf das Notwendigste reduziert. Dabei musste ich immer bedenken, dass ich mich in die Fußstapfen von Sylvain Tesson begeben habe. Es bleibt der Schmerz eines anderen Mannes, den ich versuchte, mir anzueignen.“ Natürlich hat Dujardin für den Dreh nicht 1.300 km zu Fuß zurückgelegt. „Mehr als drei bis vier Kilometer pro Tag waren es nie. Ich habe wunderbare Landschaften durchquert, aber im Auto. Ich hatte das Gefühl, ganz bei mir zu sein, dabei war ich immer in Gesellschaft. Ich hätte all dies gerne ganz allein gemacht – und zweifellos mache ich das auch eines Tages.“ #aufdemwegfilm

KEIN WERBEFILM Was Denis Imbert mit Jean Dujardin inszeniert, hat der Reiseschriftsteller Sylvain Tesson („Der Schneeleopard“) selbst erlebt: 2012 stürzte er vom Dach eines Hauses und überlebte schwerverletzt. Im Zuge des Heilprozesses durchwanderte er Frankreich. Wenn auf der Leinwand ermutigend vom Weiter48 DOT.MOVIE

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Achtsam verhungern

KÖRPER & SEELE

Jessica Hausner lässt Mia Wasikowska auf Privatschüler los: „Club Zero“. CLUB ZERO KINOSTART 17.11., A/ GB/D/F/DK/Qatar 2023, REGIE Jessica Hausner, MIT Mia Wasikowska, Sidse Babette Knudsen, Elsa Zylberstein, FILMLÄNGE 110 Min., © Filmladen

ass Miss Novak (Mia Wasikowska, Alice im Wunderland) an der Privatschule engagiert wird, war ein Vorschlag des Elternvereins. Unterricht über bewusste Ernährung: perfekt. Noch perfekter in einer Schule, die etwas von einer Optimierungsanstalt hat. Miss Novak (die einen eigenen Fastentee vertreibt) geht auch äußerst engagiert an ihre Aufgabe heran. Sie sieht ihre Schützlinge, kümmert sich um sie. Was die Eltern und auch die Direktorin zu spät erkennen, ist, dass hier Glaube auf Idealismus trifft. Miss Novak wirkt auf ihre Schülerinnen und Schüler höchst überzeugend, weil sie das, was sie verkündet, auch im Innersten vertritt. Aus dem achtsamen Umgang mit Nahrungsmitteln wird nur schnell eine Unterernährung. Bei den Jugendlichen, die in einer vom Klimawandel geprägten Welt aufwachsen, korrespondieren die Botschaften der manipulativen

Lehrerin schnell mit ihren Ängsten und ihrem Idealismus, wo das eigene Essverhalten doch längst ein Politikum ist. „The slower you eat, the less food you eat“, ist einer der Merksätze, mit denen Novak die Kinder zum Mittagessen entlässt. Dort entspinnt sich förmlich ein Wettbewerb (in starker gegenseitiger Kontrolle) in Novak’scher Nahrungszufuhr. Alle haben die Warnungen vor gedankenlosem Essen im Kopf.

sie haben?“, fragt Hausner mit ihrem Film. „Das Problem ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die uns immer mehr arbeiten lässt. Ich habe den Eindruck, dass elterliches Versagen systemisch ist.“ Und: „In unserer Gesellschaft wird der Lehrberuf oft schlecht bezahlt und nicht genug geschätzt, obwohl er ein hoch angesehener Beruf sein und entsprechend bezahlt werden sollte“, so die Regisseurin, die sich für ihre Miss Novak auch vom Rattenfänger von Hameln inspirieren ließ. Besonders schön: die böse Schlusspointe. tickets-filmladen.at/club-zero

ÄSTHETISCH EINGEFANGENER ALBTRAUM Jessica Hausner (Little Joe) schafft eine surreale Sozialsatire in prägnanten Kostümen und Farben. Mit distanziertem Blick beobachten sie und Kameramann Martin Gschlacht, wie sich ein albtraumhaftes Szenario für die Eltern und die Gesundheit der Kinder entwickelt. „Wie können Eltern die Verantwortung für ihre Kinder wahrnehmen, wenn sie einfach nicht genug Zeit für DOT.MOVIE 49

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TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER

KÖRPER & SEELE

Auf ein Letztes

„In voller Blüte“ verabschieden sich gleich zwei Schauspiellegenden. IN VOLLER BLÜTE – THE GREAT ESCAPER KINOSTART 24.11., GB, FR 2023, REGIE Oliver Parker MIT Michael Caine, Glenda Jackson, John Standing, Jackie Clune, Wolf Kahler FILMLÄNGE 96 Min., © Constantin Film

s muss für viele Filmliebhaber eine traurige, wenn auch unausweichliche Tatsache gewesen sein, als Sir Michael Caine (Abgang mit Stil) Anfang Oktober 2023 bekanntgab, im stattlichen Alter von 90 Jahren seine schillernde Karriere zu beenden. Zwei Nebenrollen-Oscars, eine lange künstlerische Partnerschaft mit Starregisseur Christopher Nolan, u.a. als Alfred Pennyworth in der Dark Knight-Trilogie, und mehr Klassiker, als man an beiden Händen abzählen kann, kann er verbuchen. Es gebe einfach keine passenden Rollen mehr für gestandene und altgediente Mimen wie ihn, hatte er erklärt. Und so müssen wir nun wohl oder übel – zumindest auf der Leinwand – Abschied nehmen von einem Mann, der fast sieben Jahrzehnte die internationale Filmindustrie geprägt und bereichert hat und dessen Stilsicherheit und unverkennbarer Cockney-Akzent vielen in Erinnerung bleiben wird.

ON THE ROAD AGAIN Als 89-jähriger britischer RoyalNavy-Veteran Bernard Jordan, der 2014 aus einem Pflegeheim ausbricht, um an den Feierlichkeiten zum 70. Jubiläum der alliierten Normandie-Invasion während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich teilzunehmen, darf er in diesem auf einer wahren Geschichte beruhenden Drama von Regisseur Oliver Parker (Johnny English – Jetzt erst recht) noch einmal sein ganzes schauspielerisches Können aufbieten. Ihm als Filmehefrau zur Seite steht dabei eine nicht minder ikonische Schauspielerin, die Anfang der 1970er-Jahre binnen kurzer Zeit gleich zweimal als beste Hauptdarstellerin den Oscar gewann: Glenda Jackson (Mann, bist du Klasse!). Die im Juni 2023 verstorbene Jackson, die ab Anfang der 1990er-Jahre für fast 30 Jahre ihre Schauspielkarriere zugunsten der Politik ruhen ließ, kehrt für In voller Blüte noch einmal auf die Kinoleinwand zurück und darf an

der Seite Caines auch noch einmal älteren und jüngeren Generationen ihre legendäre Leinwandpräsenz unter Beweis stellen, auch wenn sie – und natürlich auch Caine – dies eigentlich nicht mehr müssen, aber nichtsdestotrotz gerne dürfen. #invollerbluetefilm

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THE HORROR

TEXT: MAX GFRERER

Zehntes Blutbad Stellt „Saw X“ einen Neuanfang dar – oder das Ende der Horrorfilmreihe?

as benötigt ein gelungener Horror-Splatter? Eine interessante Grundidee, (beliebig austauschbare) Charaktere, die man auf kreativen Wegen über den Jordan schicken kann und Blut, ganz besonders viel Blut. Die Meister ihres Fachs sind zusätzlich in der Lage, eine Handlung zu bieten. Dass das aber nicht zwingend notwendig ist, beweist die laut Guinessbuch der Rekorde erfolgreichste HorrorfilmReihe aller Zeiten, die mit Saw X in die zehnte (und vielleicht letzte) Runde geht. Dabei stehen mehr denn je die Hintergründe von John Kramer (Tobin Bell, 12 Feet Deep) alias Jigsaw im Zentrum. Zwischen den Ereignissen von Saw I und Saw II begibt sich dieser nach Mexiko, weil er von einer Behandlung für Krebspatienten mit wundersamer Erfolgschance gehört hat. Voller

Hoffnung, seinen Hirntumor doch noch besiegen zu können, stellt sich der „Eingriff“ des vermeintlichen Ärzteteams als aufwendige Betrugsmasche heraus. Wir wissen, was das bedeutet: So schnell können sich die Scharlatane gar nicht davonmachen, finden sie sich in eigens für sie erdachten tödlichen Fallen wieder, aus denen sie nur mit einem bestialischen Blutzoll entkommen. ZURÜCK ZU DEN WURZELN Nachdem Chris Rocks RebootVersuch Saw: Spiral mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, kehren die Saw-Macher zu den Wurzeln der Reihe zurück. Sowohl Setting als auch die Hauptfiguren um Jigsaw und seine Helferin Amanda (Shawnee Smith, Jayne Mansfield’s Car) lassen den Geist der früheren Teile wiederaufleben.

Ob der in Amerika schon angelaufene und dort von Publikum und Kritikern gefeierte Saw X den Auftakt zum Franchise-Neustart oder den endgültigen Schlussstrich bedeutet, wagt noch niemand zu prognostizieren. Auch Regisseur Kevin Greutert (Jackals) hält sich bedeckt: „Wir müssen einfach sehen, wie die Zukunft von Saw aussieht. Es gibt so viele Richtungen, in die wir gehen könnten, aber für mich gibt es keine offensichtliche, die aus diesem Film hervorgeht. Ich wollte wirklich, dass es sich wie eine Art letzter Abschied für die Jigsaw-Figur anfühlt, aber sag niemals nie.“ www.facebook.com/Saw SAW X KINOSTART 29.11.2023, USA/ CAN/MEX 2023, REGIE Kevin Greutert MIT Tobin Bell, Shawnee Smith, Synnøve Macody Lund, Steven Brand, Renata Vaca FILMLÄNGE 118 Min. © Constantin Film

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*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

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THE HORROR

TEXT: MAX GFRERER

Entweihtes Erntedankfest Eli Roth verfilmt mit „Thanksgiving“ seinen Fake-Trailer aus dem Jahr 2007.

er Ursprung von Thanksgiving – heute das wichtigste US-amerikanische Familienfest – ist umstritten. Das am häufigsten herangezogene, aber historisch nicht belegte Ereignis ist die Ankunft der Pilgerväter in Plymouth Rock, Massachusetts im Herbst 1621. Drei Tage sollen die Neuankömmlinge mit den einheimischen Wampanoag Erntedankfest gefeiert haben. Heute kommen jedes Jahr am vierten Donnerstag im November oft in alle Landesteile verstreute Familienmitglieder für ein feierliches Festmahl zusammen. Natürlich inspirierte dieses Ereignis zu einigen Filmen, die die Feierlichkeiten als Rahmen für ihre Handlung auserwählen. Man denke an Steve Martins und John Candys chaotische Reise von New York nach Chicago in Ein Ticket für Zwei. Oder an Pieces of April, wo eine abgefuckte Katie Holmes versucht, ein Familiendinner auszurichten. Durchaus überraschend, dass das Horror-Genre bisher (bis auf

ein paar B-Movie-Ausnahmen) einen großen Bogen um das Thema gemacht hat, wo es doch vergleichsweise zahllose Klassiker im Weihnachts- oder HalloweenSetting zu bewundern gibt. Offensichtlich ist Thanksgiving zu familiär, zu unschuldig und zu fröhlich, um als Gore-Streifen herzuhalten. TÖDLICHE TISCHGARNITUR Das ändert sich jetzt. In besagtem Plymouth enden Unruhen am Black Friday – dem Tag nach Thanksgiving – in einer Tragödie. Ein unter dem Pseudonym

„John Carver“ bekannter Killer beginnt daraufhin die Einwohner des Städtchens zu verfolgen, zu terrorisieren und – vom Feiertag inspiriert – als Tischgarnitur zu missbrauchen. Mit Thanksgiving verwirklicht niemand Geringerer als SplatterMeister Eli Roth (Cabin Fever) seinen Plan, aus dem gleichnamigen Fake-Trailer aus dem Jahr 2007 einen Horror-Schocker in Spielfilmlänge zu basteln. Damals diente das Material als Teaser für das Grindhouse-Double Feature von Quentin Tarantino (Death Proof – Todsicher) und Robert Rodriguez (Planet Terror). Aufgrund der damals positiven Zuschauerreaktionen macht Roth heute das Erntedankfest zur blutigen Schlachtplatte. #thanksgivingfilm

THANKSGIVING KINOSTART 17.11., USA 2023, REGIE Eli Roth, MIT Patrick Dempsey, Milo Manheim, Gina Gershon, Rick Hoffman, Addison Rae, FILMLÄNGE 106 Min., © Sony Pictures

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GROSSES KINO MIT FAMILIÄREM FLAIR! Willkommen in den Kinos Bludenz und Dornbirn.

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TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER

Sternstunden

Sei vorsichtig, was du dir wünschst im neuen Abenteuer der „Eiskönigin“-Macher: „Wish“.

s ist wieder Vorweihnachtszeit, das bedeutet: Adventsmärkte besuchen, Lebkuchen kaufen, Kekse backen, festlich stimmende Lieder hören, Geschenke für die Liebsten besorgen. Eine Tradition, auf die sich besonders Millennials, die in den 1990er-Jahren aufgewachsen sind, alljährlich freuen durften, war der Trip ins Kino, um das neueste Zeichentrickabenteuer aus dem Mouse-Haus zu sehen. Die „Renaissance“-Ära des Disney-Imperiums bescherte Generationen von Kinogängern moderne Klassiker wie Arielle die Meerjungfrau, Die Schöne und das Biest, Aladdin, Der König der Löwen und noch eine ganze Reihe weiterer spannender, lustiger und bewegender Filme, die die ganze Familie auf die besinnlichste Zeit des Jahres einstimmten. Anfang des neuen Jahrtausends, als der klassische, von Hand entworfene Zeichentrickfilm von vollständig computeranimierten Animations-

werken nahezu obsolet gemacht wurde, endete diese triumphale Ära, wodurch auch ein nicht ganz unerhebliches Stück Magie, wofür sich Disney jahrzehntelang auszeichnete, verloren ging. Vor mittlerweile zehn Jahren feierte Disneys hauseigenes Animationsstudio schließlich einen gigantischen Erfolg mit der zeitgemäßen Adaption von Hans Christian Andersens „Schneekönigin“: Die Eiskönigin. Die berührende

Geschichte zweier Schwestern, die von einem eisigen Fluch auseinandergebracht werden und ihre abenteuerliche Wiedervereinigung mithilfe Szenen stehlender Nebenfiguren wurde – nicht nur durch den unausweichlichen Ohrwurm „Let It Go“, gesungen von Protagonistin Elsa (Idina Menzel, Verwünscht) – zu einem popkulturellen Phänomen, das längst zu einem lukrativen Franchise mit Kurzfilmen, Liveshows, Video-

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spielen, Merchandise und einer 2019 erschienenen Fortsetzung angewachsen ist. WANDERNDER STERN Nun kehren die kreativen Köpfe hinter diesem riesigen Erfolg mit einem neuen, aufwendigen Werk in unsere Lichtspielhäuser zurück. Wish soll aber nicht einfach nur ein neuer Eintrag in die nicht enden wollende Erfolgsgeschichte des Disney-Animationsstudios werden, sondern die Moderne mit der Tradition verbinden, im wahrsten Sinne des Wortes: Denn der Film ist eine Mischung aus handgezeichneter Animation und aktueller Computertechnologie. Ein faszinierender, spektakulärer Streifzug durch die bahnbrechende Geschichte der Animationskunst – passend zum 100-jährigen Jubiläum der Walt Disney Studios –, verpackt in eine gewohnt ergreifende, musikalische und unterhaltsame Story. Unweit der Iberischen Halbinsel befindet sich das Königreich Rosas, das von dem mächtigen und ruchlosen König Magnifico beherrscht wird. Doch nicht nur das: Magnifico ist auch im Besitz Hunderter Wünsche, die ihm Menschen aus aller Welt anvertraut haben. Niemand scheint hinter die Fassade des charmanten und scheinbar weltoffenen Despoten blicken zu können. Wäre da nicht die 17-jährige Asha, die ein drohendes Unheil kommen sieht. Ihr verzweifelter Appell an die

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Sterne, ihr zu Hilfe zu eilen, wird in der Tat beantwortet, indem einer von ihnen buchstäblich vom Himmel fällt. Selbst mit der Fähigkeit ausgestattet, Wünsche zu erfüllen, erweist sich dieser Stern als unschätzbarer Verbündeter in Ashas Feldzug gegen das Böse, das Rosas in Besitz nehmen will. Unterstützt werden Asha und ihr Stern überdies von einer Gruppe, die nicht ganz zufällig an die Zwergenschar aus Schneewittchen und die Sieben Zwerge erinnert, sowie einer sprechenden Ziege namens Valentino.

WAS LANGE WÄHRT, BLEIBT GUT Regisseur Chris Buck tut sich dieses Mal mit Newcomerin Fawn Veerasunthorn zusammen, die an den Drehbüchern zu den Eiskönigin-Filmen mitgearbeitet hat, während die federführende Autorin Jennifer Lee mit Allison Moore für die Dramaturgie verantwortlich zeichnet. Ganz nach dem Motto „Wechsle niemals ein Siegerteam“ dürften sie einen weiteren Hit aus dem Hut gezaubert haben. Ihr Sprech- und Gesangstalent zur Verfügung stellen unter anderem Ariana DeBose (West Side Story) als Asha, Chris Pine (Wonder Woman) als Magnifico und Alan Tudyk (Raya und der letzte Drache) als Valentino. Manche Wünsche gehen eben doch in Erfüllung. www.disney.de/filme/wish WISH KINOSTART 30.11., USA 2023, REGIE Chris Buck, Fawn Veerasunthorn, MIT Ariana DeBose, Chris Pine, Alan Tudyk, Angelique Cabral, Victor Garber, Evan Peters, FILMLÄNGE 92 Min., © Walt Disney Pictures DOT.MOVIE 57

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Gesungene Warnungen Kleine Wesen, große Themen: „Kit & Antoinette“.

it ist eine Gitarre spielende Grille und Bandleader der Formation „Die Crickets“. Ihre Musik ist dazu da, die Insekten zu unterhalten, die sorglos in den Tag hinein leben. Ganz in der Nähe lebt Antoinette, die Erbin eines Ameisenhügels. Dort, wo sie herkommt, ist Musik streng verboten. Das Einzige, was zählt, sind Disziplin und harte Arbeit. Dennoch werden Kit und Antoinette, als sie durch einen Zufall aufeinandertreffen, Freunde – so unterschiedlich sie auch sein mögen. Das Ameisenmädchen versucht die Grillen vor dem bevorstehenden Winter zu warnen (da sie keine Baumeister sind, werden sie ihn nicht überleben) – jedoch vergeblich: Die im Heute verhafteten Grillen lachen Antoinette aus – der Winter ist für sie nur etwas wie eine Urban Legend. Aber Antoinette will es nicht einfach so hinnehmen, dass sie ihre Grillenfreunde verlieren soll. „Wenn sie nicht auf deine Worte hören, dann

hören sie vielleicht auf dein Lied?“, lautet ein Rat, den Antoinette sich zu Herzen nimmt. Wenn sie ihre schöne Stimme ertönen lässt, hören sie ihr gebannt zu … Der drohende Winter wird nicht das einzige Problem sein, das den Sommer von Kit und Antoinette trübt: Antheodor, eine ehrgeizige Ameise, entführt Antoinette, und die Grillen werden zu ihrer Rettung herbeieilen … VIELFALT UND AKZEPTANZ Regisseur Luka Rukavina legt mit der Neuinterpretation der berühmten Fabel („Die Ameise und die Heuschrecke“ von Äsop und „Die Grille und die Ameise“ von Jean de La Fontaine) eine Geschichte vor, „in der es um Vielfalt und Akzeptanz geht – wie man sich über Vorurteile und vorgezeichnete Wege hinwegsetzen kann. Ein Leben zu führen, das mehr ist als die Summe seiner Teile.“ Den Anfang nahm das Projekt nicht mit Animateuren und Rigging-Spezalisten,

sondern auf der Theaterbühne: Dort erzählte der Maler, Regisseur und Drehbuchautor Darko Bakliža 1999 die Fabel mit einem Schwerpunkt auf der Musik – und darauf, dass Kreativität und Freude genauso wertgeschätzt werden sollten wie Arbeit. #kitundantoinette

KIT & ANTOINETTE UND DER MAGISCHE HIMBEERHUT KINOSTART 23.11., Kroatien 2022, REGIE Luka Rukavina, FILMLÄNGE 82 Min., © Kinostar

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Zauberhafte Töne

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Eine verspielt-musikalische Komödie: „Yuku und die Blume des Himalaya“.

üchse, Eulen, Luchse, Wölfe – nichts kann die kleine Maus Yuku von ihrer Mission abhalten: Sie hat ihr Ziel, den Himalaya, vor Augen. Sie möchte die höchsten Gipfel der Erde erklimmen, um eine Pflanze zu finden, die im glänzenden Sonnenschein wächst. Angeblich. Von dieser „Blume des Himalaya“ hat die Großmutter – eine wunderbare Märchenerzählerin – Yuku und ihren Geschwistern schon oft erzählt. Da die Großmutter bald mit dem kleinen, blinden Maulwurf in die Erde ziehen wird, will Yuku, das älteste Kind einer Mäusefamilie, eine solche Blume für sie besorgen und begibt sich auf die lange Reise, bei der sie viele, viele Hindernisse überwinden muss. Mit dabei hat die schelmische Maus kein klassisches Werkzeug, auch nichts, um sich gegen Gefahren zu wappnen, sondern: eine Ukulele. Sie mit auf die Reise zu nehmen, entpuppt sich als weise Entscheidung, denn Yuku schafft es, Feinde mit ihren Klängen zu bezaubern und durch ihre Musik viele neue Freunde zu finden. Und Freunde sind das Wichtigste, um die Abenteuer des Lebens zu meistern.

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DEN TON TREFFEN Rémi Durin und Arnaud Demuynck zaubern eine verspieltmusikalische Komödie auf die Leinwand. Musik verleiht hier große Stärke und ist ein direktes Sprachrohr: um Freundschaften zu knüpfen, um Gefühle auszudrücken, um Traurigkeit wegzuwehen, um sich aufzulehnen. Mit Ska verzaubert Yuku den Kater, der die Küche bewacht; durch den Blues befreit sie die Ratte, den Wächter der Kanalisation, von der Melancholie; ein Kaninchen bringt Yuku zum Rappen – damit es sein Stottern überwindet.

Durch Yukus Swing vermag sich ein vergessliches Eichhörnchen daran zu erinnern, wo es seine Haselnüsse versteckt hat. Mit der Füchsin wird sie philosophisch reimen; aber wird der BoogieWoogie auch den Wolf davon abhalten, seine Rolle in einem jeden Märchen zu vergessen? Es ist ein fantasievolles Abenteuer mit einer großen klanglichen Bandbreite, welches das junge Publikum in den Bann ziehen wird: ein verspielter Spaß, bei dem die Figuren lernen, auf die Musik ihres Herzens zu hören. #yukuunddieblumedeshimalaya YUKU UND DIE BLUME DES HIMALAYA – YUKU ET LA FLEUR DE L‘HIMALAYA KINOSTART 24.11., BE/F/CH 2022, REGIE Rémi Durin, Arnaud Demuynck, FILMLÄNGE 65 Min., © Filmladen

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ARTHAUS

Präfektur Kanagawa. Hier spielt Ryota nun Basketball – seine letzte Verbindung zu seinem vermissten Bruder … Manga-Autor Takehiko Inoue bringt seinen Shonen Manga „Slam Dunk“, der erstmals 1990 veröffentlicht wurde, auf die Leinwand: Mit der Verfilmung seiner Manga-Serie, die sich weltweit mehr als 170 Mio. Mal verkauft hat, begeht er sein Regiedebüt. Fans werden mit der Verfilmung ihre besondere Freude haben: Sein einzigartiger Animationsstil konnte in Bewegtbilder übersetzt werden. Leser werden sich vielleicht wundern, dass nicht Hanamichi Sakuragi zum Protagonisten gemacht wurde, sondern Ryota Miyagi, aber Takehiko Inoue „war nicht wirklich daran interessiert, einfach das Original zu kopieren“, wie er ausführt. „Wenn wir ‚Slam Dunk‘ noch einmal machten, wollte ich es aus einer neuen Perspektive machen, und Ryota war eine Figur, die ich während der Serie mehr zeichnen wollte.“

ANIME THE FIRST SLAM DUNK – 05.12. Er ist blitzschnell und spielt immer mit Köpfchen: Ryota Miyagi ist der Speedster und Point Guard der Shohoku-Oberschule. Basketball war schon das Leben seines drei Jahre älteren Bruders Sota – eine lokale Spielerlegende –, und sein jüngerer Bruder ist geradezu süchtig nach dem Sport. Ryota wird nun in seinem zweiten Jahr an der Oberschule in der Basketballmannschaft der Schule an der nationalen Meisterschaft teilnehmen. Sie stehen kurz davor, den amtierenden Meister, die Sannoh Kogyo High School, herauszufordern … Das Anime The First Slam Dunk führt aufs Spielfeld, aber auch ins Innere von Ryota: Sein älterer Bruder ist verschwunden, als er zum Fischen aufs Meer hinausfuhr; davor hatte die Familie schon den Vater verloren. Mutter Kaoru beschloss für die trauernde Familie – zu der neben Ryota auch dessen Schwester Anna zählt – einen Ortswechsel von Okinawa in die

IN CONCERT CALLAS: PARIS, 1958 – 02.12. Es war das gesellschaftliche Ereignis, das „ganz Paris“ – darunter der französische Präsident René Coty, Jean Cocteau, Charlie Chaplin, Brigitte Bardot, der Herzog und die Herzogin von Windsor – in die prachtvolle Pariser Opéra locken sollte: Am 19. Dezember 1958 gab Maria Callas ihr Debüt in der französischen Hauptstadt. Die elegante Diva eröffnete mit „Casta Diva“ aus „Norma“, ließ Szenen aus Verdis „Troubadour“ und aus Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ folgen – sowie den zweiten Akt von Puccinis „Tosca“. Das Opernpublikum war begeistert, das Kinopublikum wird es auch sein: Anlässlich des 100. Geburtstags von Maria Callas kommt ihr historischer Auftritt zum ersten Mal vollständig in Farbe in 4K Ultra HD und mit Dolby Atmos Sound ins Kino. Sorgfältig restauriert von den kürzlich wiederentdeckten originalen 16-mm-Rollen und einer neu entdeckten Tonquelle aus Maria Callas’ Privatarchiv.

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IN CONCERT RENAISSANCE: A FILM BY BEYONCE – 30.11. 56 Auftritte in 39 Städten: Beyoncés „Renaissance World Tour“ – von der Eröffnungsshow in Stockholm bis zum Finale in Kansas City – wird filmisch begleitet. Die bombastische Konzertshow lebt auf der Leinwand ewig weiter: eine „Joy Parade“, die das Recht aller feiert, sie selbst zu sein. IN CONCERT PETER DOHERTY: STRANGER IN MY OWN SKIN – 16.11. Zehn Jahre lang hat Katia deVidas, die nach und nach seine Freundin, Lebensgefährtin, Keyboarderin, Frau und die Mutter seiner Tochter wurde, den Musiker Peter Doherty gefilmt. U.a. wird erzählt, wie der überaus talentierte Rockstar (Babyshambles, The Libertines), der durch seine Eskapaden und seine Beziehung zu Kate Moss nicht aus den Schlagzeilen kam, gegen seine

Dämonen, die vor allem in Form harter Drogen daherkommen, ankämpft. Sie filmt ihn auf Tour, in der Reha, mit Freunden, intim und ungeschönt. Sie hört auf zu filmen, als sie ein Paar werden und lässt das Material liegen: „Ich brauchte sieben Jahre, um das Material wieder anzufassen und den richtigen Ton für die Story, die ich erzählen wollte, zu finden, und Peter brauchte ähnlich viele Jahre, um nüchtern zu werden – wobei es noch immer ein Kampf ist, jeden Morgen, jeden Tag.“

SPORT LA NUIT DE LA GLISSE: HUMAN X – 17.11. Von den Landschaften British Columbias in Kanada über die schneebedeckten Gipfel des Mont-Blanc-Massivs bis zu den Wellen Westaustraliens, die auf Granitplatten brechen: Thierry Donard dokumentiert Extremsportler, die angesichts immer chaotischer werdender klimatischer Herausforderungen eine außergewöhnliche sportliche Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit an den Tag legen. Die Kamera verfolgt das Luftballett der französischen Speed-Fahrer Valentin Delluc und Ugo Gerola, die MountainbikeFahrten der Kanadier Ryan McIntosh und Christopher Beaton, die Brüder Kerby und Cortney Brown, die auf mächtigen Wellen in nur 40 cm Wasser surfen, und Zian Perrot-Couttet, Mathieu Moullier und Gaspard Ravanel aus Chamonix auf ihren irrwitzig steilen Abfahrten. Donard gelingt es in eindrucksvollen Bildern, den Nervenkitzel auf die Leinwand zu übertragen. DOT.MOVIE 61

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Die VIENNALE 2023 Ein Blick zurück – auf Oscar-Auszeichnungen, traditionelle Festival-DJs und funktionierende ZoomSchaltungen: die 61. Ausgabe der Viennale.

Jessica Hausner

Premieren für heimische Filmschaffende: U.a. stellte Nikolaus Geyrhalter „Stillstand“ im Gartenbaukino vor, Jessica Hausner „Club Zero“.

Nikolaus Geyrhalter

Produzentin Júlia Berkes und Schauspielerin Lilla Kizlinger besuchten die Viennale mit dem hochpolitischen Eröffnungsfilm „Magyarázat Mindenre – Explanation for Everything“ im Gepäck.

Langston Uibel, Thomas Schubert und Regisseur Christian Petzold (v.l.n.r.) plaudern mit Moderatorin und Stadtkino (Filmverleih)-Chefin Wiktoria Pelzer im vollen Gartenbaukino über „Roter Himmel“.

Was wäre eine Viennale-Party ohne Lars Eidinger an den Reglern? 62 DOT.MOVIE

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Auftritt für einen seit seiner Uraufführung 1983 in Österreich nicht mehr gezeigten Kultfilm: „Angst“ mit Erwin Leder (li.), von Regisseur Gerald Kargl (re.)

Angela Schanelec

Catherine Breillat

DIESE MENSCHEN SIND GERADE IN EINEM WERK VON „ANSELM“ KIEFER VERSUNKEN  BZW. DER ZUGEHÖRIGEN DOKU VON WIM WENDERS. Joan Baez

Angela Schanelec war mit ihrer Ödipus-Variation „Music“ zu Gast, Catherine Breillat mit „L’Été Dernier“. Musikerin Joan Baez („Joan Baez – I am A Noise“) konnte nur per Zoom dabei sein.

Ein Oscar für die Viennale: Michelle Abt (li.), die Tochter des 1999 verstorbenen Viennale-Präsidenten Eric Pleskow, übergibt der Festivaldirektorin Eva Sangiorgi jenen Academy Award, den Pleskow 1985 für „Amadeus“ erhielt.

Lav Diaz

Eva Sangiorgi mit Bertrand Bonello

Sudabeh Mortezai nimmt für „Europa“ den Spezialpreis der Jury entgegen.

Festivaldirektorin Eva Sangiorgi mit Bertrand Bonello, der „La Bête“ mitbrachte. Lav Diaz stellte „Essential Truths of the Lake“ vor. DOT.MOVIE 63

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HEIM WERK

EUPHORIE IM STREAM: NEWS & RELEASES

UNWANTED (S1)

chwimmbäder, ein großzügiger Wellnessbereich, 15 Restaurants, ein Theater, Nachtclubs, Geschäfte …: Das weitläufige Kreuzfahrtschiff Orizzonte, das gemütlich auf dem Mittelmeer unterwegs ist, hat einiges für seine 5.000 Gäste zu bieten. Auch einiges, das so nicht geplant war: Gleich in der ersten Nacht

THE CROWN (S6)

ie zehn Folgen zählen de finale sechste Staffel von Peter Morgans The Crown hat sich immens viel vorgenommen: Sie wird über den Alltag von Queen Elizabeth II. (Imelda Staunton) ab dem Jahr 1997 erzählen, die Amtszeit

werden die Urlauber aus ihrem unbeschwerten Eskapismus zurück in die politische Realität katapultiert, als das Schiff 28 afrikanische Flüchtlinge aus dem Wasser rettet. So treffen Luxusurlauber auf traumatisierte Flüchtlinge, die Angst haben, zurück nach Libyen geschickt zu werden. Bei ihrer gefährlichen Flucht vor Hunger, Krieg, Sklave-

rei und Verfolgung nach Europa haben sie viel zu viel erlebt. Jüngst erst haben sie gesehen, wie mehr als 100 von ihnen ums Leben kamen. Als die 28 Überlebenden erfahren, dass die Orizzonte zurück nach Libyen steuert, wird das Kreuzfahrtschiff zum Brennglas für die weltweite Flüchtlingskrise. Oliver Hirschbiegel (Der Untergang) inszeniert nicht nur das Aufeinanderprallen zweier Welten (und der verschiedensten Weltanschauungen) an Bord, sondern in Rückblenden auch brutale Bilder der Fluchtrouten. Seine Miniserie basiert lose auf dem Sachbuch-Bestseller „Bilal: Als Illegaler auf dem Weg nach Europa“ (2007) des italienischen Journalisten Fabrizio Gatti, der Menschen auf der Flucht durch Nordafrika begleitete. Ab sofort bei Sky.

von Premierminister Tony Blair (Bertie Carvel) anvisieren, die Beziehung und das Ableben von Prinzessin Diana (Elizabeth Debicki) und Dodi Al-Fayed (Khalid Abdalla) nachstellen und auch den Umgang des Königshauses mit dem Tod von Lady Di. (Hier hat Peter Morgan schon reichlich Erfahrung, handelte Stephen

Frears Film The Queen, zu dem Morgan das Drehbuch beisteuerte, doch von dieser Phase.) Auch die junge Liebe zwischen Kate Middleton (Meg Bellamy) und Prinz William (Ed McVey) wird nacherzählt – die beiden lernten sich an der Elite-Universität St. Andrews kennen. Die Hochzeit von Charles und Camilla (2005) wird wohl nicht die einzige sein, die die sechste Staffel ausrichtet: Mit der Ehe von Prinz Philip und der späteren Königin Elizabeth II. (ab 1947) wurde The Crown begonnen, ihren Abschluss soll die sorgfältig ausgestattete und präzise geschriebene Serie wohl mit der (im Jahr 2011 geschlossenen) Hochzeit von William und Kate finden … Teil 1 der 6. Staffel ist ab sofort bei Netflix verfügbar, der zweite Teil folgt am 14. Dezember.

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DEUTSCHES HAUS (S1) Eine junge Dolmetscherin wird während ihrer Arbeit beim ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963 mit der grausamen Wahrheit des Holocaust konfrontiert und deckt nun auf, was im Wirtschaftswunder schnell verdrängt wurde: Vergehen, Leid, Schuld, Verstrickungen der eigenen Familie. Mit dabei: Anke Engelke, Alice Dwyer, Henry Hübchen, Sabin Tambrea u.a. Ab sofort bei Disney+.

A MURDER AT THE END OF THE WORLD (S1)

Eine stylishe Murder-MysterySerie, die im Haus eines Milliardärs (Clive Owen) spielt. Nein, nicht Daniel Craig (Knives Out, Glass Onion) ermittelt, wenn einer der Gäste in abgelegener Szenerie stirbt, sondern Emma Corrin (The Crown), die als Amateurdetektivin unter Zeitdruck steht. Von den Machern von The OA. Ab sofort bei Disney+.

Die Welt hängt in einer nicht enden wollenden Zeitschleife fest, also nimmt das Lazarus-Team den Wettlauf mit der Zeit auf – ehe unser Planet für immer ausgelöscht wird. Unter den Agenten ist George (Paapa Essiedu, I May Destroy You), der in Ungnade gefallen ist, nachdem er die Organisation im Namen der Liebe verraten hat. Ab 30.11. bei Sky.

David Thewlis, Landscapers, Fargo), sein alter Lehrmeister in krummen Dingen, wieder auf der Bildfläche erschienen ist. Die Charakterserie ergründet das erwachsene Doppelleben von Dickens’ berühmtem Prinzen der Diebe. Der nunmehrige Chirurg Dawkins, der sich aufgrund seiner Geschicklichkeit beim Stehlen den Spitznamen „The Artful Dodger“ verdient hat, kann seine Vorliebe

für Verbrechen nicht ablegen. Sein Leben besteht aus rasanten Raubüberfällen, Operationen auf Leben und Tod und glitzernden Partys: Eine prall gefüllte Serie, in der auch die Liebe Platz hat: Lady Belle (Maia Mitchell, Good Trouble, The Fosters), die Tochter des Gouverneurs und ambitionierte Medizinstudentin, die die erste weibliche Chirurgin Australiens zu werden hofft, stiehlt Dawkins das Herz. Er hat alle Hände voll zu tun, durch sein Doppelleben nicht irgendwann alles – seine Freiheit oder sein Leben – zu verlieren. Ab 29.11. bei Disney+.

THE ARTFUL DODGER (S1)

homas Brodie-Sangster (Tatsächlich… Liebe, Das Damengambit, Pistol) taucht in eine historische Szenerie ein, um zum literarischen Langfinger zu werden: The Artful Dodger stellt die CharlesDickens-Figur Jack Dawkins ins Zentrum, die im Australien der 1850er-Jahre ein Doppelleben als Chirurg und Meisterdieb führt, seit Fagin (gespielt von

THE LAZARUS PROJECT (S2)

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NEUES IM HEIMKINO

ROTER HIMMEL

THE LOST KING

KANDAHAR

Christian Petzold (Transit) lässt in seiner fabelhaften neuen Arbeit (siehe auch Seite 42) u.a. Paula Beer und Thomas Schubert einen Sommer an der Ostsee verbringen. Es läuft alles andere als postkartentauglich ab: Die Stimmung ist angespannt, die Wälder sind zu trocken. Bis Funken zu Flammen werden, ist nur eine Frage der Zeit. Ab 09.11. im Handel.

Kann König Richard III. wirklich so ein Scheusal gewesen sein wie Shakespeare behauptet? Die unscheinbare Philippa (Sally Hawkins, Shape of Water) kann es nicht glauben und entwickelt die Obsession, die wahre Geschichte des umstrittenen Monarchen zu ergründen. Einnehmend inszeniert von Stephen Frears (High Fidelity). Ab 07.12. im Handel.

Eben erst hat Gerard Butler als Pilot seine Passagiere aus einem Hochrisikogebiet gerettet (Plane), nun schwebt er als Undercover-Agent im Nahen Osten in tödlicher Gefahr: Als seine Identität enthüllt wird, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Er muss es quer durch Afghanistan nach Kandahar schaffen. Regie: Ric Roman Waugh (Angel Has Fallen). Ab 01.12. im Handel.

Aber: Die Bedrohung, dass das Dritte Reich schneller sein könnte beim Bau einer Atombombe, liegt in der Luft. In großen Bildern erzählt Christopher Nolan (Memento, Tenet) vom Physiker J. Robert Oppenheimer, dem „Vater der Atombombe“, dem wissenschaftlichen Leiter des „ManhattanProjekts“. Als Basis für den Film diente die Pulitzer-Preis-prämierte Oppenheimer-Biographie von Kai Bird und Martin J. Sherwin, mit

der die Filmproduzenten Emma Thomas (Dunkirk, Inception) und Charles Roven (American Hustle) an Nolan herantraten. Dieser sagte unmittelbar nach der Lektüre zu. „Ich fühle mich zu interessanten Protagonisten hingezogen“, so Nolan. „Ich glaube, von allen Figuren, mit denen ich mich beschäftigt habe, ist Oppenheimer bei Weitem die vielschichtigste und paradoxeste. Was in Anbetracht der Tatsache, dass ich drei Batman-Filme gedreht habe, eine Menge bedeutet.“ Der rätselhafte Mann wird die Zerstörung der Welt riskieren, um sie zu retten. Cillian Murphy (28 Days Later) schlüpft in die Titelrolle. An seiner Seite agieren u.a. Emily Blunt, Robert Downey Jr., Gary Oldman und Florence Pugh. Ab 22.11. im Handel.

Oppenheimer

eißt das, es besteht das Risiko, dass wir auf den Knopf drücken und die ganze Welt vernichten?“, fragt General Groves (Matt Damon), der Leiter des Manhattan-Projekts. „Dieses Risiko liegt bei nahezu null“, antwortet Robert Oppenheimer. – „Nahezu null?“, wiederholt Groves fassungslos. „Was erwarten Sie von der bloßen Theorie?“, gibt der Physiker zurück. „Null wäre schön“, meint Groves zögerlich.

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EIN FETTIGES RIB-EYE-STEAK FÜR ANNA IN „FINGERNAILS“.

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m zu unterstreichen, wie sehr sie Ryan (Jeremy Allen White, The Bear) liebt, erzählt Anna (Jessie Buckley, Frau im Dunkeln), dass sie die fettigen Stellen ihres Rib-Eye-Steaks immer an ihren Partner abtrete, wo er diese doch besonders liebe. Sie hingegen behaupte ihm gegenüber, dass sie die fettigen Teile nicht ausstehen könne – dabei liebe sie sie. Liebe als Verzicht. Anna erzählt das wie ferngesteuert. Womöglich hat sie die Anekdote des Fettverzichts schon 1.000-mal erzählt. So oft und ausufernd, dass es schon gar nicht mehr wahr ist. Also das mit der Liebe, nicht die Tradition mit der Fleischaufteilung. Anna und Ryan leben in einer Welt, die vielleicht parallel zu unserer existiert. In ihr gibt es die Möglichkeit, sich durch eine Untersuchung der Fingernägel die wahre Liebe bescheinigen zu lassen. Etabliert, um Risiken und Zweifel auszumerzen; durchgeführt, um Scheidungen zu einem Relikt aus der Vergangenheit zu machen. Die Protagonisten von Christos Nikous SciFi-Liebesfilm haben diesen Test absolviert und eine Bestätigung ihrer Liebe erhalten. Seither ist die Beziehung … tot.

Zumindest wirkt es so, wenn man Anna und Ryan, gefangen in unaufmerksamer Routine, beobachtet. Anna fühlt sich in dieser müden Zweisamkeit einsam, während Ryan es sich in der bescheinigten Geborgenheit gemütlich gemacht hat. Dass ihr das Miteinander in dieser bestätigten „wahren Liebe“ zu wenig ist, ist die Antriebsfeder für die Lehrerin, einen neuen Job anzutreten: Sie beginnt am „Love Institute“ (geleitet von Duncan, gespielt von Luke Wilson) zu arbeiten, das nicht nur Tests absolviert, sondern Paaren auch Techniken beibringt, die mehr Nähe in der Beziehung herstellen sollen. Französische Versionen von Popsongs spielen dabei eine Rolle, wie auch Hugh-Grant-Retrospektiven („no one understands love more“). Was Anna dabei vor allem lernt, ist die Nähe zu ihrem Kollegen Amir (Riz Ahmed, Sound of Metal). Nikous Film wirkt, als hätte die Anthologieserie Black Mirror ins Indiegenre eingeheiratet. Die Fingernägel der Probanden landen in einer Art Retro-Einbaumikrowelle, welche sogleich Prozentangaben ausspuckt: 0 % (keine Liebe), 50 % (eine recht einseitige Liebesangelegenheit) oder 100 % (ein seltenes Match). Was wird aus der Liebe, wenn sie in Zahlen

übersetzt wird? Wenn sie einen Stempel verpasst bekommt? Verurteilt dieses Gütesiegel die Liebe nicht zur Fadesse? Was, wenn sich das Perfect Match dann eben doch so anfühlt, als würde man nur die Vorliebe für die fettigen Stellen eines Steaks teilen? Wenn die Dramaturgie mancherorts auch etwas von einem ledrigen Steak hat und die Figur Ryan schon aufgegeben wurde, ehe die Opening Credits eingeblendet werden: Was Fingernails ausmacht, ist Hauptdarstellerin Jessie Buckley (I’m Thinking Of Ending Things), der man ewig dabei zuschauen könnte, wie sie als Anna durch eine Lebenskrise geht. Die Chemie mit Co-Star Riz Ahmed stimmt. Das weiß man auch, ohne die Retro-Mikrowelle anzuwerfen.

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„ Es war so prickelnd, deine zarten Lippen auf mir zu spüren. Und plötzlich lässt du mich eiskalt fallen.“

Mach keinen Mist!

Wer sich richtig trennt, spart wertvolle Ressourcen. Deshalb wird in jedem österreichischen McDonald’s Restaurant der Abfall gesammelt, getrennt und anschließend zu 90 % wiederverwendet.

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Thunder Fox

Auffällige Cyberpunks, die mit ihrer einzigartigen Mischung aus Glamrock und funkigen, lebensfrohen Texten für Furore sorgen: Das sind Thunder Fox aus Sydney, Australien, die mit ihrer musikalischen Kreativität über die Landesgrenzen hinaus begeistern. Der Erfolg gibt ihnen recht: Ihre Single „Feels Like Forever“ erfreut sich stätig steigender SpotifyPlays, und auch hierzulande wächst die Fangemeinde. Live gibt sich die Gruppe Mitte Dezember im Wiener B72 ein musikalisches Stelldichein.

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www.b72.at, B72, Hernalser Gürtel 72–73, 1080 Wien, 16. Dezember, 20:30 Uhr, VVK: € 15,–

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Start frei für den Auftakt des FIS Freeski World Cup! Zum Beginn der Wintersaison präsentieren die weltbesten Schanzenspringer aus über 20 Nationen von 22. bis 25. November im Snowpark Stubai Zoo spektakuläre Ski-Action vom Feinsten. Der perfekt geshapte Slopestyle lässt dabei die Herzen der SkiProfis höherschlagen – das werden die Zuseher mit atemberaubenden Luftständen im wahrsten Sinne des Wortes miterleben können. Unsere österreichischen Überflieger Lara Wolf und Matej Svancer kann man dann hoffentlich nicht nur am Gletscher, sondern auch im ORF sehen – der überträgt nämlich das Finale live! www.stubaier-gletscher.com

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Ilgen-Nur

Knapp vier Jahre nach der letzten Veröffentlichung kehrt Ilgen-Nur zurück und nimmt ihre Fans mit auf eine Reise nach Los Angeles.

ährend ihres Aufenthalts in der kalifornischen Küstenmetropole im Jahr 2020, der durch die Absage des SXSW-Festivals aufgrund der Pandemie zustande kam, fand Ilgen-Nur neue Inspiration für ihre Musik. Die Stadt wurde für sie zu einem zweiten Zuhause, und während ihrer Aufenthalte entstanden neue Songs, die sie mit dem Produzenten Jon Joseph in seinem Studio in San Pedro, südlich von L.A., aufnahm. Das Werk „Purple Moon“ fängt die einzigartige Atmosphäre der Stadt ein und zeigt eine Weiterentwicklung ihres melancholischen Slacker-Sounds zu einem reifen, vielschichtigen Stil. Die „Purple Moon Tour 2023“ verspricht ein unvergessliches Erlebnis für Fans gegen Ende des Jahres und bringt die Magie von Los Angeles in deutsche und österreichische Venues, darunter am 30. November ins Wiener Fluc.

From Dawn to Fall Eine triumphale Rückkehr: From Dawn To Fall nehmen im Dezember für eine unvergessliche Show Kurs auf die Szene Wien.

rom Dawn To Fall zählte zweifelsohne zu den herausragendsten Musikexporten Österreichs. Europaweite Tourneen und internationale Festivalkonzerte führten die Band weit über die Landesgrenzen hinaus, bis nach Japan. Beginn, Aufstieg und Ende – diese Worte beschreiben nicht nur die Geschichte Roms, sondern sie zeichnen auch den fast zehnjährigen Weg von From Dawn To Fall und ihrer Album-Trilogie nach. Nach 15 Jahren seit dem Release ihres Debütalbums kehrt die Band nun zurück auf die Bühne. Anfang Dezember werden die fünf Musiker in der Szene Wien ihre gemeinsame Reise und die drei Alben Revue passieren lassen. Diese Show wird vorerst die einzige Gelegenheit sein, die Band live zu erleben. Fans dürfen sich auf einen einzigartigen Abend voller musikalischer Erinnerungen und Emotionen freuen, der die Reise dieser herausragenden Band würdigt. www.fluc.at, Fluc, Praterstern 5, 1020 Wien, 30. November, 21:00 Uhr, VVK: € 24,99

www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 07. Dezember, 20:30 Uhr, VVK: € 30,–

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Go_A www.simmcity.at, Simm City Festsaal Zentrum Simmering, Simmeringer Hauptstraße 96a, 1110 Wien, 26. November, 20:00 Uhr, VVK: € 39,90

ekannt durch ihren eindrucksvollen Auftritt beim Eurovision Song Contest und ihr künstlerisches Engagement für die Ukraine, präsentiert Go_A im November neue Musik in Deutschland und Österreich. Ihre einzigartige

Fusion aus traditioneller ukrainischer Musik, Alternative Rock und modernem Elektro begeistert nicht nur in ihrer Heimat, sondern auch auf europäischen Bühnen. Ihr Hit „Shum“ stürmte 2021 die „Spotify Viral Worldwide Charts“

und schaffte es als erster ukrainischer Song in die Billboard Top 200 Charts. Die intensive Live-Performance der vierköpfigen Band begeistert Fans unterschiedlicher Genres und überschreitet bewusst die Grenzen der Musikstile.

Sampagne

n Stil und Präsenz in den sozialen Medien verkörpert Sampagne den Zeitgeist der neuen Generation. Er kombiniert Designer-Mode mit Vintage-Elementen und verkörpert einen urbanen Lifestyle ohne kriminelle Aktivitäten. Andere aufstrebende Künstler wie Ski Aggu, Skrt Cobain und $oho Bani unterstützen ihn, und etablierte Superstars wie Cro teilen seine Vision. Sampagne, das Aushängeschild der neuen Deutschrap-Generation, verschmilzt in seiner Musik verschiedene Elemente von Trap, Drill Rap mit Einflüssen von UK Garage bis hin zu House Music. Zur Ankündigung seiner diesjährigen Tournee veröffentlicht der Berliner die neue Single „beleş“. Ab November wird er nicht nur auf den Gästelisten der Clubs stehen, sondern auch die Bühnen erobern.

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Garish

25 Jahre Musikgeschichte: Garish feiert mit ihrem Album „Hände hoch, ich kann dich leiden“ und einem Jubiläumskonzert.

arish steht nach einem Vierteljahrhundert Musikgeschichte vor ihrem „Silbernen Jubiläum“. Ihr aktuelles Album „Hände hoch, ich kann dich leiden“ präsentiert eine Zusammenarbeit, bei der Freunde, Weggefährten und Musiker aus verschiedenen Genres Garish-Songs neu interpretieren. Dieses aufregende „Resozialisationsprojekt“ hebt

die beeindruckende Entwicklung einer Band hervor, die zweifellos Pionierarbeit im österreichischen Indie-Pop geleistet hat. 25 JAHRE GARISH Für Thomas Jarmer, Julian Schneeberger, Kurt Grath und Markus Perner war die Freude an der Musik und an Live-Auftritten stets von zentraler Bedeutung. Diese

Wiener Comic- & Filmbörse 30 Jahre Comic- & Filmbörse: ein wahres Eldorado für Enthusiasten und Sammler gleichermaßen.

Leidenschaft ist ungebrochen und wird sich auch in den Jubiläumskonzerten im Cinema Paradiso Baden und im Wiener Porgy & Bess widerspiegeln. www.cinema-paradiso.at, Cinema Paradiso, Beethovengasse 2a, 2500 Baden, 30. November, 20:00 Uhr, VVK: € 28,– www.porgy.at, Porgy & Bess, Riemergasse 11, 1010 Wien, 19. Dezember, 20:00 Uhr, VVK: € 37,50

ie Comic- und Filmbörse ist der perfekte Ort, um eine beeindruckende Auswahl an Filmen, Serien, Comics, Spielzeug und passendem Merchandise zu erkunden. Dutzende Händler und Aussteller aus dem In- und Ausland präsentieren ihre breiten Sortimente in drei großzügigen Hallen. Die Comic- & Filmbörse gibt es bereits seit 1993 – heuer feiert sie ihr 30-jähriges Jubiläum. Diese langjährige Tradition macht sie zu einem absoluten Highlight für Fans jeden Alters. Doch das ist noch längst nicht alles: Viele Aussteller bieten nicht nur Produkte an, sondern stehen auch für eine kostenlose Fachberatung für Comic- und Film-Sammlerstücke zur Verfügung. www.comicfilmat, Comic- & Filmbörse, Berufsschule Meidling, Längenfeldgasse 13–15, 1120 Wien, 26. November, 10–16 Uhr, Eintritt € 7,– / Ermäßigt € 6,– / Freier Eintritt für Kinder bis 12 Jahre

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TEXTE: WOLFGANG HECKELMOEHLE

Da ist was los DOT. hat den Event-Tourplan der Wintersaison für euch zusammengestellt.

NOVEMBER 22.–25.11. FIS Freeski Weltcup / Stubaier Gletscher / stubaifreeskiworldcup.com 24.–26.11. Snowfest / Innsbruck / www.snowfest.eu 24.–26.11. Bergwelten Skitouren Testival / Kitzsteinhorn / www.kitzsteinhorn.at 25.11. Top of the Mountain Concert mit Demi Lovato / Ischgl / www.ischgl.com DEZEMBER 1.–3.12. Stanton Ski Open / St. Anton am Arlberg / www.stantonamarlberg.com 2.12. Obertauern Opening mit Pizzera & Jaus / Obertauern / www.obertauern.com 2.–3.12. Ski Opening Montafon / Silvretta Montafon / www.silvretta-montafon.at 8.–10.12. Bergfestival / Saalbach / www.berg-festival.com 9.12. Flexenarena Opening / Zürs / www.lechzuers.com 14.–17.12. Rave on Snow / Saalbach / www.raveonsnow.com 15.–17.12. elooa Carving Camp / Kitzsteinhorn / www.kitzsteinhorn.at 16.–17.12. Jib King / Flachauwinkl / www.absolutpark.com JÄNNER 11.1. 13.1. 14.1. 16.–17.1. 19.1. 19.–21.1. 20.–26.1. 24.2. 25.–27.1. 26.–28.1. 27.–28.1.

REMUS Teamchallenge / Zürs / www.lechzuers.com Der weiße Ring / Lech / www.derweissering.ski Rise&Fall / Mayrhofen / www.riseandfall.at FIS Snowboard Weltcup / Bad Gastein / www.gastein.com Mountain Attack / Saalbach / www.mountain-attack.at 3* Freeride World Tour Qualifier / Kappl / www.open-faces.com Freeride Junior World Championship / Kappl / www.open-faces.com Vertical Up / Kitzbühel / www.vertical-up.com Ice4Life / Bad Gastein / gastein.com Kästle Powder Department Ladies Days / Stubai / powder-department.com Freeride Testival / Hochfügen / freeride-testival.com

FEBRUAR 2.2.–4.2. 18.2. 24.2. 24.2.

Powderfest / Silvretta Montafon / www.silvretta-montafon.at Austrian Snowpark Days / Silvretta Montafon / www.silvretta-montafon.at 4* Freeride World Tour Qualifier / Silvretta Montafon / www.open-faces.com White Fast Down / Semmering / semmering.com

MÄRZ 2.3. 2.–3.3. 3.–9.3. 3.–9.3. 9.–10.3. 9.–10.3. 12.–18.3.

Rail Rock Jib Contest / Westendorf / www.skiwelt.at Freeride Testival / Warth-Schröcken / freeride-testival.com Springbattle / Flachauwinkl / www.absolutpark.com ZSAEP Experience / Flachauwinkl / www.absolutpark.com Shred Down Old School Fun Day / Westendorf / www.skiwelt.at Freeride Testival / Saalbach / freeride-testival.com Freeride World Tour / Fieberbrunn / www.freerideworldtour.com

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WINTER

15.–17.3. 16.–17.3. 17.–22.3. 22.–31.3. 23.3. 23.3. 30.3. 31.3. 31.3.–14.4.

Snowboard X Weltcup / Montafon / weltcup-montafon.at Freeride Testival / Stubai / freeride-testival.com World Rookie Tour Finals / Kitzsteinhorn / worldrookietour.com White Pearl / Saalbach / www.wpmdays.at Die Nord - Das Rennen / Bad Hofgastein / gastein.com X Over Ride / Kitzsteinhorn / www.x-over.at Watersurf Contest / See / www.see.at Top of the Mountain Osterkonzert / Ischgl / www.ischgl.com Tanzcafé Arlberg Music Festival / Arlberg / www.tanzcafe-arlberg.at

APRIL 6.4. 8.–13.4. 12.–14.4. 14.4. 16.–21.4. 21.4. 30.4.

#Sheskis for Pink Ribbon / Obertauern / www.obertauern.com Snowbombing / Mayrhofen / www.snowbombing.com Das Gamsleiten Kriterium / Obertauern / www.obertauern.com Top of the Mountain Spring Concert / Ischgl / www.ischgl.com Austrian & German Masters / Kitzsteinhorn / www.powdern.com Schneefest mit The Boss Hoss / Samnaun / www.samnaun.ch Top of the Mountain Closing Concert / Ischgl / www.ischgl.com

SPECIAL

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Beim SnowFest gehen die Scheinwerfer nicht im, sondern vor dem Innsbrucker Landestheater an.

ach dem großen Premierenerfolg 2022 geht das SnowFest bei freiem Eintritt in die zweite Runde. Der Platz vor dem Tiroler Landestheater im Herzen der Stadt wird für das Spektakel von 24. bis 26. November zum Winter Sports Village, wo Sportvereine drei Tage lang ihre Sportarten zum Kennenlernen und Ausprobieren vorstellen. Ob auf Schnee, auf der Matte oder am Simulator: Das SnowFest ist für alle Generationen gedacht – während die Kleinsten beim Burton Riglet

Snowboard-Programm ihre ersten Versuche auf dem Brett wagen, hüpfen die älteren Kinder über die K1-Skisprungschanze oder machen eine Sitzprobe in einem echten Bob. HIGHLIGHT-SHOWS Alles auf Schiene heißt es, wenn die Snowboarder beim Rock A Rail im Rampenlicht ihre Show abziehen und die Freeskier mit ihren kreativsten Tricks beim DownTown Street Ski Contest die Funken sprühen lassen. Das 37 m lange, 17 m breite und über 10 m hohe Gerüst mit einem einzigartigen urbanen Setup bietet vor dem Tiroler Landestheater eine verspielte Bühne für die besten Freestyler der Welt. Auch Olympiasieger und Weltmeister werden das Publikum dabei staunen lassen. www.snowfest.eu

Spot On

TEXTE: WOLFGANG HECKELMOEHLE

DOT.-Tipp: Gleich neben dem SnowFest nimmt der Lichtergarten LUMAGICA die Besucher mit faszinierenden Inszenierungen und interaktiven Installationen auf eine „Reise durch die Zeit“ mit. lumagica.com

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Beats am Berg

Der Winter wird in vielen Skigebieten lautstark ausgerufen, begrüßt und gefeiert.

HAPPY BIRTHDAY Dieses Lied wird beim 30-jährigen Jubiläum des RaveOnSnow den Beat angeben. Von 14. bis 17. Dezember versammelt sich die gesamte treue Rave-Gemeinde in Saalbach-Hinterglemm, um 50 Stunden lang auf 13 Floors Geburtstag zu feiern. 60 DJs und Artists wie Pan-Pot, Paco Osuna, Melanie Ribbe oder Ilario Alicante lassen beim wahrscheinlich größten alpinen Rave-Festival die Flocken tanzen. raveonsnow.com

ALLE NEUNE Rechtzeitig zum Start der Wintersaison geht von 8. bis 10. Dezember das zweitägige BERGFESTival in Saalbach in die neunte Runde. Dabei werden mit Bilderbuch, SDP, LaBrassBanda, Querbeat und vielen anderen Bands und DJs wieder einige Hütten und Pisten im „Home of Lässig“ zum Beben gebracht! bergfestival.com

HOLLYWOOD MOUNTAINS Am 25. November sorgt Demi Lovato für Hollywoodglamour auf den Bergen. Beim legendären „Top of the Mountain Opening Concert“ in Ischgl wird eine der talentiertesten Sängerinnen und Songwriterinnen unserer Zeit für einen stimmgewaltigen Startschuss in die Wintersaison sorgen. Im Gepäck der multitalentierten 31-Jährigen, die sich unter anderem auch als Schauspielerin einen Namen gemacht hat, sind eine unvergessliche Bühnenshow und Hits wie „Heart Attack“, „Sorry Not Sorry“, „Really Don´t Care“ und der Ohrwurm „Solo“. www.ischgl.com

AUSTROPOP-KABARETT Obertauern startet mit viel guter Laune und Stimmung in die neue Skisaison. Paul Pizzera und Otto Jaus rappen, singen und spielen sich am 2. Dezember durch verschiedene Genres auf der Open-Air-Bühne vor der imposanten Bergkulisse. Da beide vor ihrer gemeinsamen Karriere mit Solokabarett-Programmen unterwegs waren, wird sicher auch einiges auf die Schnee-Schaufel genommen werden. www.obertauern.com

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INTERVIEW: WOLFGANG HECKEL-MOEHLE AM 12. MÄRZ 2023

Geländär!

Freeride-Legende Roman Rohrmoser verbindet bei seinen Filmen im freien Gelände die Leidenschaften Skifahren und Biken.

OT. wagte sich mit dem Zillertaler Profi-Bergfex beim Freeride-Testival in Saalbach-Hinterglemm auf die OffPiste ins Gelände, um etwas über seine Ski- und Bike-Geschichten zu erfahren, die es auch auf der großen Leinwand zu sehen gibt. Wann bist du zum ersten Mal auf Skiern gestanden? Roman: Ich bin schon mit zwei Jahren damit herumgestapft. Warum hast du dich entschlossen, Ski-Profi zu werden? Na ja, das wurde mir so in die

Kinder(ski)schuhe geschoben, und dann hat das alles so seinen Lauf genommen. „Vollzeit-FreerideProfi“ wurde ich dann mit 24.

onen konzentriert. Seit vier Jahren produziere ich meine eigenen Filme und organisiere Shootings für Sponsoren.

Was waren die Stationen in deiner Karriere? Ski-Alpin-Rennen bin ich bis 15 gefahren, habe dann aber die Ausbildung zum Maschinenbauer und die Meisterprüfung gemacht. Nach der Abendmatura habe ich dann mit 24 Jahren als Freeski-Vollprofi die Anfänge der Freeride-Contest Szene und Freeride-World-Tour mitgemacht. Später habe ich mich dann auf Film- und Fotoprodukti-

Wie haben deine Eltern reagiert, als du die Torstangen mit CliffDrops getauscht hast? Na ja – kann man sich ja vorstellen – die waren nicht ganz so euphorisch ... Welche Rolle spielen Ausrüster und Sponsoren in deinem Sport? Eine sehr große, ohne Sponsoren gibt´s kein Budget, ohne Budget keine Reisen und Aufnahmen, bei denen man die Sponsoren wie-

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derum mittragen kann. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Worauf achtest du bei der Produktentwicklung am meisten? Sicherlich auf den ökologischen Fußabdruck – alle meine Sponsoren sind mittlerweile auf das gleiche Ziel aus: Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und Material, das langfristig funktioniert. Deine Ski und Schuhe sehen ja nach richtigen Kunstwerken aus! Wie wichtig ist bei der Kunst des Skilaufs das Design? Das Auge fährt mit, sage ich immer, und bei K2 wurden das Design und die Zusammenarbeit mit Künstlern immer schon großgeschrieben! Die neueste Zusammenarbeit mit Sam Friedmann ist wieder eine sehr gelungene, und es sind richtig coole Stücke entstanden. Die Filmkunst ist bei dir ja auch ein großes Thema. Wieso hat dich das Filmen dann mehr interessiert als die Contests? Ganz einfach, da entscheide ich, wann, wo und wie ich fahren will. Bei den Contests gab es nur die Ansage 3, 2, 1 und – na ja Halsund Beinbruch. Du musst dein Bestes geben, auch wenn du gerade bei den Bedingungen nicht da runterfahren willst. Es haben sich dann auch Möglichkeiten aufgetan, mit großen Filmproduktionsfirmen wie Warren Miller Entertainment oder Nimbusindependent und Downdays zusammenzuarbeiten. In wie vielen Filmen hast du bereits mitgespielt? Puhhh – sind schon einige mittlerweile, ich schätze so an die 20 inklusive den Übersee-Produktionen.

Gibst du deinen Ausrüstern Feedback über dein Setup, oder kannst du vielleicht sogar die Produkte mitentwickeln? Ich bin bei fast allen meinen Sponsoren in der Produkt- und Designentwicklung ein fixer Bestandteil.

Du produzierst ja mittlerweile auch selbst welche. Ja genau – einige Filmprojekte mit Midiafilm habe ich schon mitproduziert und die letzten zwei Filme, also Timeout und Walking the Good Path, sowieso. Worum geht es in deinem aktuellen Film „Walking the Good Path“? Um Passion, einen Ureinwohner aus Kanada, Skifahren und Biken – alles Weitere seht ihr im Film. Wo kann man den Film denn sehen? Aktuell noch in den Kinos und auf der BOFF-Filmtour (www.boff-film.com) und ab Anfang November auch online. Einfach auf meine Homepage gehen oder „Walking the Good Path“ googeln. Der Film wurde übrigens bei den if3 Mountainbike Awards als „Breakout Film Of The Year“ ausgezeichnet! Mit wem hast du den Film gemacht? Zusammen mit Monepic.at (Mone Monsberger) als Produzent, Filmer und Cutter. Dann waren noch Gerald Rosenkranz, Sabine Schipflinger und ich als Biker und Skier dabei. Ein eigenes Team war dann noch für den Sound und die Filmeffekte zuständig. Wie schafft man es, den richtigen „Dreh“ rauszubekommen?

Früher reichten coole Action und guter Sound, heute muss man schon eine richtig gute Story verfilmen und transportieren, sonst schafft man es zu keinem der Festivals. Die Kombination aus gutem Schnee, einer interessanten Geschichte und einer Portion Spaß macht dann den richtigen Mix aus. Wie sieht so ein Drehtag aus? Puhhh – meistens chaotisch … Wetter, Schnee, Lawinensituation spielen eine wichtige Rolle. Aber generell recht früh aufstehen, gut frühstücken, dehnen, alles fertig machen, und dann rauf aufn Berg. Meistens haben wir etwas ganz Gezieltes geplant. Das arbeiten wir dann Stück für Stück ab, aber wie gesagt ... meistens kommt eh alles anders als geplant, und die Sonne ist hinter Wolken, der Akku ist im Auto, die Linse ist beschlagen, oder ich habe meinen Helm vergessen (lacht). Man muss anscheinend auch immer auf das Unerwartete v orbereitet sein – wie sehen denn deine Zukunftspläne aus? Sehr gute Frage, da es wirklich immer schwieriger wird, Ideen zu finden und auch guten Schnee: Die Winter sind leider auch nicht mehr das, was sie mal waren. Aber irgendetwas fällt uns bestimmt wieder ein! www.roman-rohrmoser.com DOT.PLANER 79

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