EDITORIAL
NICOLE ALBIEZ
Die Traumdeutung hat ein klares Bild vom Schauspielstil von Nicolas Cage. „Erscheint jemandem zum Beispiel Nicolas Cage, dessen MimikRepertoire in etwa drei unterschiedliche Gesichtszüge umfasst, im Traum“, verkündet www.traeumen.org, „könnte das bedeuten, dass man in einer Angelegenheit seine Gefühle nicht zeigen sollte und man erfolgreich sein wird, wenn man sein Pokerface aufsetzt.“
Wenn das mal Kristoffer Borgli hört! Der norwegische Regisseur, der zuletzt mit Sick of Myself von sich reden machte, lässt in Dream Scenario (Seite 50) gleich Millionen von Menschen von Nicolas Cage träumen – und ist damit gar nicht so unerfolgreich, wie die Traumdeutung meinen würde. Er legt nämlich den bestimmt spannendsten Film der kommenden Wochen vor.
Millionen von Menschen beginnen also von einem Mann zu träumen, der aussieht wie Nicolas Cage. Die Träumenden wissen nicht, wer der Schauspieler Nicolas Cage ist, sind sie doch selber Filmfiguren – sie werden aber bald wissen, wer der von Cage dargestellte Fremde ist, von dem sie träumen: Der mittelmäßige Collegeprofessor Paul Matthews fand immer, dass er mehr (akademische) Aufmerksamkeit bekommen sollte – nun bekommt er zu viel (und noch immer nicht die, nach der er sich sehnt). Paul Matthews, ein Normalo im Parka mit Halbglatze, bleibt in den Träumen erst tatenlos – er beobachtet, steht untätig daneben, während sich die irrsten Szenarien abspielen – (er fragt sich: Warum?), dann beginnt er immer brutaler aufzutreten (wieder fragt er sich: Warum?). Zeitgleich verwandelt sein Leben sich immer mehr in ein Trümmerfeld: Aus dem gefeierten Internetphänomen, von dessen Erfolg jeder etwas abhaben will, wird eine persona non grata.
Dream Scenario beschäftigt sich mit den Abenteuern, die während der Schlafphase geschehen, und verknüpft sie mit heutigen Phänomenen – wie Cancel Culture. Wenn einer nur noch Albträume verursacht, dann muss er weg, oder? Seit Borgli im Jahr 2018 von einem Professor las, der seinen Lehrauftrag verlor und danach nicht nur vor Gericht zog, sondern sich zum Gegenanwalt der Cancel Culture aufschwang, war er fasziniert von solchen Geschichten. Er hörte aufmerksam zu, wenn sich die Protagonisten in Podcasts erklärten und Herr über die Erzählung werden wollten. „Einige von ihnen behaupteten in einem oft narzisstischen und fast wahnhaften Tonfall, sie seien um Nobelpreise oder akademische Ehren betrogen worden“, so Borgli. „Ich war regelrecht besessen von diesen Figuren. Alle waren völlig überrascht von ihrer Entlassung, denn sie waren der Meinung, dass sie nichts Falsches getan hätten und dass alle Vorwürfe nur in den Köpfen ihrer Studenten existierten. Und so nahm eine Idee Gestalt an.“
Nun geistert also Nicolas Cage als Paul Matthews durch die Träume anderer und über die Leinwand – während im Saal nebenan die Ghostbusters (Seite 30) eine Eiszeit abwehren, Timothée Chalamet wieder auf dem Wüstenplaneten Dune (Seite 36) Station macht und zwei, drei Säle weiter Sandra Hüller doch eine Nazi-Rolle angenommen hat (Seite 42) und Ethan Coen zu einem Roadmovie lädt (Seite 48).
Auch Traumdeuter sollten sich Dream Scenario ansehen, dann würden sie nicht nur erkennen (wenn sie offensichtlich schon Pig ausgelassen haben), dass der starrende Cage auch anders kann, sondern für uns auch das Phänomen deuten, das dem armen Paul Matthews widerfährt. Vielleicht würden sie auch eine Theorie zu Träumen mit Werbefenstern entwickeln.
www.dot-magazine.at
entwickelt als Geisterjäger langsam Routine: Er macht sich am Protonenstrahler (in Ghostbusters: Frozen Empire) ähnlich gut wie bei uns am Cover.
CONTENT
STARSTYLE 007
Gossip: Alle gut drauf 008
Fashion News 014
Doppelt gemoppelt 015
Voll im Trench 016
Beauty News 018
Augenblick mal! 019
GAMES 020
Zwischensequenz 020
Princess Peach: Showtime! 021
South Park: Snow Day! 022
Alone in the Dark 022
WWE 2K24 023
Unicorn Overlord 023
MOVIE 025
Opening Credits 026
Leinwandflirren 028
FAMILY AFFAIRS
Ghostbusters: Frozen Empire 030
Des Teufels Bad 034
Dune: Part Two 036
Joyland 040
The Zone of Interest 042
The Persian Version 044
Imaginary 046
Andrea lässt sich scheiden 047
TOO MUCH ATTENTION
Drive-Away Dolls 048
Dream Scenario 050
The Kill Room 051
AUF SCHULFLUREN
Die Unschuld – Kaibutsu 052
Miller’s Girl 054
Maria Montessori 056
058
KIDS & FAMILY
058 Kung Fu Panda 4
060 Sowas von super!
062 ARTHAUS
062 Jüdisches Filmfestival Wien
063 Der Zopf
064 Oh la la: Wer ahnt denn sowas? (Cocorico), My Sailor, My Love, Archiv der Zukunft, Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa, Cineplexx Opera, Slow, Wir waren Kumpel
HEIMWERK
066 Home Entertainment
070 Filmkost
073 PLANER
074 Akon
076 Event Planer
078 Partys, Konzerte & Festivals im Schnee
080 Die Nord – Das Rennen in Gastein
080 International Ocean Film Tour
081 Freestyler und Freerider am Kitzsteinhorn
FINN WOLFHARD. JENNA ORTEGA. BILL MURRAY. MCKENNA GRACE. UMA THURMAN. TIMOTHÉE CHALAMET. NICOLAS CAGE. MATT DAMON. ZENDAYA. REBECCA FERGUSON.HOPP, HOPP ZU STAR MOVIE!
SCHENKE DEINEM HASEN STAR MOVIE GUTSCHEINCARDS!
Sie sieht nicht nur bezaubernd aus, sondern duftet auch ebenso – nein, die Rede ist nicht von Emily Ratajkowski, sondern von der Tigerlilie, der kostbaren Blume in leuchtendem Orange mit schwarzen Flecken. Sie spielt die Hauptrolle im neuen Viktor & Rolf-Duft „Flowerbomb Tiger Lily“ – sommerlich, floral und sinnlich. Exklusiv erhältlich bei Douglas, 50 ml Eau de Parfum um ca. € 110,–. www.douglas.at
Neues Dasherl
Wenn unsereins eine neue Handtasche erwerben will, dann ist das ein aufwendiger Prozess. Vom Design abgesehen, müssen Material und Verabeitung sorgfältig geprüft werden; nicht zu vergessen der logistische Aspekt von Haupt-, Neben- und Seitenfächern.
17 SEITEN DOT.STARSTYLE
Kim Kardashian hat es da wesentlich leichter: Sie kauft einfach die 342. Handtasche und spielt mit den Erträgen des dazugehörigen Social-Media-Posts die Kosten locker wieder herein.
Besser so
Über echte Zoos kann man geteilter Meinung sein – nicht aber über den Tierparksimulator Planet Zoo Console Edition: Hier tummeln sich nämlich die lässigsten Viecherln. Nebenbei lernt man ziemlich viel über die Tiere; für absolute Glückseligkeit on top sorgen DLCs mit Otter, Capybara und Co. Ab 26. März endlich auch für PS5 und Xbox Series X/S erhältlich. planetzoogame.com
Demi Lovato und Jute$ genießen den Flug. Wohl ein wenig von der Bordbar konsumiert! Scheint ernst zu werden: Die beiden sind schon drei Monate verlobt.
Ist Britney wirklich durchgeknallt, oder trollt sie nur? Man weiß es nicht. Ihre zahllosen Foto-Posts ergeben jedenfalls längst einen abendfüllenden Spielfilm.
Ein tiefer Blick: Da verstehen sich zwei, ohne ein Wort zu wechseln. Oscar heißt der eine, Hailey Bieber die andere. Ziemlich süß!
Alle gut drauf
Auch Promis, VIPs und Stars sind nicht davor gefeit, dass ihnen hin und wieder der Geduldsfaden reißt, die Gesichtszüge entgleisen oder ihnen das G‘impfte aufgeht. Sprich: der ganz normale Wahnsinn eben.
Unter äußerster Kraftanstrengung schafft es Selena Gomez hier, fadisiert dreinzuschauen. Denn an ihrer Seite ist einer der Lustigsten: Steve Martin
KAUM JEMAND
SPIELT WIE SIE MIT DEM KLISCHEE DES ALL AMERICAN GIRL: LANA DEL REY NACH DER PARTY IM HOTELZIMMER – NATÜRLICH STILECHT IM NACHTHEMD UND MIT WAFFE. WER KENNT DAS NICHT, ODER?
Es wirkt, als hätte man Kylie Jenner das Schnapsglas aus der rechten Hand rausretuschiert. Und so ganz nüchtern sieht sie irgendwie auch nicht mehr aus.
Hat da wer von „durchdrehen“ gesprochen? Ye ist auch so ein Patient: Weiß er, wie crazy er ist, oder passiert das einfach so? Wir drücken die Daumen.
Ist sie krank oder dient es der Stimmerhaltung? Billie Eilish macht auf jeden Fall das, was uns unsere Mütter immer raten: nämlich inhalieren. Und wir reden hier nicht von Rauchkräutern.
Test one, two ... one, two ... Ah ja, sind beide noch vollständig anwesend. Zum Glück, Beyoncé! Jedenfalls ein großartiger Shot der auch sehr stimmgewaltigen Diva.
Howdy, Bella! Frau Hadid lebt ihre Begeisterung für Pferde in vollen Hallen. Ihr Reit-Outfit ist top, da gibt es wirklich nichts zu Wiehern.
Das Ding aus einer anderen Welt: Michael Douglas scheint sich auf ein Casting für einen Alien-Thriller vorzubereiten. Aber cool ist er immer noch.
MADONNA HAT DIE ZÄHNE SCHÖN: AUF IHREM EXTRAVAGANTEN GRILL SCHEINT „MOTHER“ ZU STEHEN. VIELLEICHT EINE ETWAS DRASTISCHE UNTERSTÜTZUNG VON ERZIEHERISCHEN MASSNAHMEN? WHO KNOWS!
Ariana Grande beim Meditieren. Alles so weit Routine. Interessant wird es, wenn man die Tafel entziffert: Steht da wirklich I love my Gay Dog?
Wenn das Oscar Nominee Luncheon auf dem Programm steht, kommen sie alle. Auch Steven Spielberg. Ohne Casual-Style.
Ebenfalls anwesend: Der immer lässige Robert Downey Jr. Das Outfit können wahrscheinlich nur drölfzig Menschen weltweit tragen – und einer davon ist er.
WER ES OHNE TRÄNEN UND ENTSETZEN DURCH DIE VOLLE LÄNGE VON KILLERS OF THE FLOWER MOON GESCHAFFT HAT: ALTMEISTER MARTIN SCORSESE HAT HIER ERNEUT GROSSES GESCHAFFEN. ARGER FILM.
Versprüht hier einen Hauch von Miami Vice: Ryan Gosling wittert seine berechtigte Chance auf die begehrte Trophäe.
Auch für Emma Stone könnte es heuer theoretisch klappen. Ihr Outfit zum traditionellen Luncheon ist jedenfalls klassisch schön.
Beth Ditto und Gossip sind zurück: Real Power heißt das neue Album –es ist das erste seit 11 Jahren. An den Reglern wie beim Hit: Rick Rubin.
STARAUFGEBOT AUF DER BERLINALE:
FLORENCE KASUMBA ZOG MIT
IHREM COOLEN LOOK ALLE BLICKE AUF
SICH. KLEID VON FENDI, DIE OHRCLIPS
VON BUCHERER FINE JEWELLERY: 18K WEISSGOLD, SECHS DIAMANTEN!
Wie immer super sweet: Olivia Rodrigo bei den Grammy Awards. Besonderer Hingucker als Kontrast zum wunderschön schlichten Outfit war ihr Ohrschmuck von Bulgari.
Ein Anblick zum Dahinschmelzen: Ein Bildnis des Biebers als gar nicht mal mehr so junger Künstler. Für diesen Body würden manche töten. Nein, nicht ihn! Finger weg!
Ein herzhafter Biss ins Vinyl: Jeder holt sich die wichtigen Vitamine eben auf seine Art. Dua Lipa scheint es allerdings nicht zu schmecken.
Geheimtipp für Freunde der härteren rockigen Gang- beziehungsweise Fahrart: Heckspoiler, liebevoll auch „Die Heckis“ genannt, sind einfach großartig. Tokyo Drift!
MEHR ALS NUR EIN KLEINER ÜBERRASCHUNGSERFOLG: RICKERL, DER FILM MIT DER DICHTESTEN QUALMQUOTE, IST AUCH SONST SEHENSWERT. HIER HAUPTDAR STELLER VOODOO JÜRGENS
Ringo ist halt schlicht und einfach der coolste Beatle. Also zumindest von denen, die noch leben. Sorry – no offense, Macca. Okay, ja, sind beide coole Socken.
So romantisch verbrachten Rihanna und A$AP Rocky ihren Valentinstag. Trotz Blumenkitsch immer noch sehr Original Gangster, die beiden.
Alles Gute zum 50er, Robbie! Foto oben: Der British Lad und Herzensbrecher im Jahr 2005. Unten ein legendärer Moment: An diesem Tag stieg er bei Take That ein.
Noch schnell ein paar Pinselstriche hier, ein paar kitzekleine OPs da –und schon ist Megan Fox ready für das nächste Shooting.
Timothée Chalamet und Zendaya bei der Premiere von Dune: Part Two in London. Ihr atemberaubend funkelndes Collier ist von Bulgari.DOT. FASHION
Nach hotten Dessous aus Seide und Spitze schlüpft Jennifer Lopez für Intimissimi jetzt in schlichte Basics aus Kaschmir und Modal. Leicht, weich und dünn, halten etwa die „Cashmere Ultralight“-Shirts mit U-Boot-Ausschnitt bei Kälte warm und kühlen angenehm, wenn die Temperaturen steigen. Erhältlich in 17 Farben, z.B. „Dusty Lily“ um € 39,90. www.intimissimi.com
SHIRT MIT BOTSCHAFT
Pünktlich zum Weltfrauentag am 8. März gibt‘s von den sustainable Labels Lanius und The Colorful Crew eine klare Message: „Trust ur instinct women“ erinnert daran, dem eigenen Bauchgefühl zu folgen, in sich selbst hineinzuhören und an sich zu glauben. Schnell sein: Das Statement-Shirt aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle ist auf 300 Stück begrenzt; den sonnigen Sweater aus der aktuellen Lanius-Kollektion (ebenso biozertifiziert) gibt’s dafür öfter. www.lanius.com
ALLES GOLD, WAS GLÄNZT
Weil Rana Aktas auf der Suche nach stilvollem, klassischem, aber dennoch leistbarem Goldschmuck nicht fündig wurde, nahm sie es einfach selbst in die Hand: Ihr Label (kurz für basic hoops) steht für zeitlose Lieblingsstü cke aus reinem 14-karätigem Gelb-, Weißoder Roségold – Ketten ab € 230,–, Creolen ab € 139,–, Ringe ab € 129,–, Charms ab € 65,–, Armbänder ab € 240,–. www.boops-jewelry.com
ALL-TIME-FAVE
Es gibt kaum etwas, das die Bezeichnung „Klassiker“ mehr verdient als Jeans. Vom Wiener Label Glein kommt eine besonders zeitlose Version: Sie sitzt mittig auf der Hüfte, hat ein 5-PocketDesign mit geknöpftem Hosenschlitz und ist in zwei verschiedenen Farbvarianten, Light Indigo und Washed Black, erhältlich. Das eigentlich Besondere: Sie besteht aus 100 % Biobaumwolle und wird in Portugal handgefertigt. Um € 118,–. www.glein.wien
Wenn
Doppelt gemoppelt
Elsa Hosk Jeans trägt, dann gerne doppelt: „Double Denim“ nennt sich das Fashion-Statement, das auch Tochter Tuulikki gerne mitmacht.
KLEIN & OHO
Mini Flip Bag „ESPE ed.1“ aus goldenem Leder von Ina Kent um € 245,–. inakent.com
BEHIND BLUE EYES
Sonnenbrille mit blauen Gläsern von Chanel, um € 360,– bei www.wutscher.com
KURZVERSION
Oversize-Jeanshemd von Y.A.S um € 69,99. www.y-a-s.com
CRÈME DE LA CRÈME
Cremefarbene Sonnenbrille von Furla, um € 159,– bei www.fielmann.com
GO FOR GOLD
Creolen aus Gold 585 von d’oro, um € 399,– bei dorotheum-juwelier.com
IN VOLLER LÄNGE
Denim-Maxirock von Vero Moda um € 49,99. www.veromoda.com
WIE CHARMING
GET LACKY
Orange „Doctors Bag Small Marigold“ von Julia Skergeth um € 560,–. www.juliaskergeth.com
Gliederarmband um € 59,–, Murano-Charm um € 25,–, beides von Pandora www.pandora.net
JACKE MEETS HEMD
Denim-Overshirt von Only um € 49,99. www.only.com
WIDE LEGS „Baggy Dad Jeans“ von Levi’s um € 129,95. www.levi.com
VINTAGE VIBES
Nubuk-Wildleder-Sneakers von Adidas um € 110,–. www.adidas.at
PFAU, EIN V! Jeansjacke von Jake*s Studio, um € 99,99 bei www.peek-cloppenburg.at
THINK PINK
Veloursleder-Pumps von Kate Gray, um € 79,95 bei www.humanic.net
IT’S A WRAP
Minirock im Wickellook von Selected um € 69,99. www.selected.com
GANZ GLANZ
Loafers „Cecil“ aus Lackleder von Högl um € 169,90. www.hoegl.com
© Hersteller, instagram.com/hoskelsa
Voll im Trench
Es gibt Kleidungsstücke, die verschwinden einfach nie von der Bildfläche. Eines davon: der Trenchcoat. Du hast noch keinen? Dann wird’s höchste Zeit!
LANGLEBIG
Mantel aus Tencel und Biobaumwolle von Lanius um € 249,90. www.lanius.com
LEICHT & LUFTIG
Hellbeiger Mantel mit Reverskragen von C&A um € 49,99. www.c-and-a.com
IN EXTRALÄNGE
Langer Trenchcoat von Jonas Nielsen Stockholm, um € 89,99 bei www.ernstings-family.at
GUT FESTSCHNALLEN
Trenchcoat mit Umlegekragen von Lauren Ralph Lauren, um € 349,99 bei www.peek-cloppenburg.at
In der Garderobe von Influencerin Anouk Yve ist der Trenchcoat ein Fixstarter. Kein Wunder: Er macht sogar die unspektakuläre Bluse-zu-Jeansund-Ballerinas-Kombi zum Hingucker. Ein zeitloses Stück, in das es sich zu investieren lohnt!
ZEITLOS CHIC
Trenchcoat aus Biobaumwolle von Hessnatur um € 429,–. www.hessnatur.com
ALL BEIGE
Klassischer Trenchcoat mit Bindegürtel von Gap um € 170,–. www.gap.at
KOMBIPROFI
Trenchcoat mit großem Revers von Pieces um € 69,99. www.pieces.com
GUTE BINDUNG
Knielanger Mantel von Vero Moda um € 64,99. www.veromoda.com
TREUER BEGLEITER
Trenchcoat mit zweireihiger Knopfleiste von Only um € 69,99. www.only.com
LOCKER FLOCKIG LOCKIG
Warum lockige oder gewellte Haare eine andere Pflege brauchen als glatte: Ihre besondere Struktur neigt dazu, trockener zu sein; außerdem entstehen an den Windungen der Haarfasern Schwachstellen, die sie anfälliger für Risse und Brüche machen. Die Lösung: Feuchtigkeit! Zum Beispiel aus der neuen „Locken Methode“-Serie von Garnier Fructis mit Hyaluron und Shea-Fettsäuren: Pre-Shampoo um € 5,99, Shampoo um € 3,99, Maske um € 5,99, Feuchtigkeitsboost-Spray um € 5,99. www.garnier.de
Gabriel Gabor, Gründer von De Gabor Düften, hat seit seiner Kindheit ein besonderes Lieblingsdessert: Pesche all‘Alchermes – rote Teigkugeln, die wie Pfirsiche aussehen, gefüllt mit einer Vanillecreme und getränkt in Alchermes-Likör aus der Toskana. Und genau dieser Likör steckt nun auch in Gabors neuester Duftkreation
„Alchermes“: würzig-orientalisch und absolut köstlich! 50 ml Extrait de Parfum um € 295,–. www.ausliebezumduft.de
Egal, ob du in der Sauna oder beim Spinning schwitzt, ob du in den Regen kommst oder dir die Tränen in die Augen schießen: Die Volumenmascara „Lash Clash“ von Yves Saint Laurent Beauty macht alles mit – denn es gibt sie jetzt auch in einer wasserfesten Version. „Lash Clash Waterproof Mascara“ um ca. € 40,–. www.yslbeauty.at
GROSSE KLASSE
Im Latein- (oder Chemie-)Unterricht aufgepasst? Dann sollte klar sein, welcher Inhaltsstoff bei der Pflegelinie von ARgENTUM die Hauptrolle spielt ... Silber! Es hat von Natur aus antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, die in Kombination mit DNA HP Feuchtigkeit spenden, regenerieren, Falten mindern sowie die gesamte Textur der Haut sichtbar verbessern. Die luxuriöse Skincare wurde von Wissenschaftlern entwickelt und besteht zu über 99 % aus Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Erhältlich bei topsi.at, z.B. „La Potion Infinie“ um € 235,–.
Augenblick mal!
Die Haut um die Augen ist besonders dünn und empfindlich – und damit extra anfällig für Fältchen. Diese Cremen, Pads und Seren halten dagegen.
EXPRESSBEHANDLUNG
Lässt die Haut um die Augen im Handumdrehen abschwellen und glatter wirken: „Bye Bye Under Eye Bags“ von It Cosmetics, um ca. € 39,–bei www.douglas.at
WACHMACHER
Erfrischt die Augenpartie mit aktiven Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Ferulasäure, Lakritze und Kamille: „Ocuwake Eye Cream“ von Facetheory, um € 23,99 bei www.douglas.at
VOLLE GÖNNUNG!
Regeneriert die Augenpartie über Nacht mit vier verschiedenen
Hyaluronsäuren: „Replasty Age Recovery Eye Repairing Night Care“ von Helena Rubinstein, um ca. € 245,–bei www.marionnaud.at
Auch 2024 bleibt Margot Robbie dem „Barbiecore“-Look treu – hier im Polka-Dot-Kleid von Balmain. Ebenso fixer Begleiter der Schauspielerin: die Augenpatches der französischen Brand Talika, die sie regelmäßig in Drehpausen trägt, um frischer auszusehen und Schwellungen unter den Augen loszuwerden. Lily Collins und Drew Barrymore schwören übrigens auch drauf!
GANZE STRAHLKRAFT
Strafft, erfrischt und glättet mit den Wirkstoffen Life Plankton, Koffein und Pro-Retinol: „Blue Pro-Retinol Eye Cream“ von Biotherm um ca. € 59,–. www.biotherm.at
TOLLE ROLLE
Massiert Müdigkeit und Stress einfach weg – ideal für den Frischekick zwischendurch: „Perfect Eye Fluid“ mit Roll-on von Declaré um € 32,90. www.declare-beauty.com
GLATTE SACHE
Reichhaltig und samtig-weich – die Anti-Aging-Pflege für die Augenpartie wirkt gegen Linien und Fältchen: „Benefiance Wrinkle Smoothing Eye Cream“ von Shiseido um € 85,–. www.shiseido.de
SCHAU, SCHAU!
Die Celebrity-Lieblinge reduzieren Augenringe und Tränensäcke und sind mehrmals verwendbar: „Eye Therapy Patches“ von Talika, z.B. 6 Paar & Box um € 37,70 bei www.cocooncenter.de
BYE-BYE AUGENRINGE!
Die frische Formel mit Hyaluronsäure mildert Schwellungen: „Anti-Pigment Augenringe Korrigierende Augenpflege“ von Eucerin um € 33,50. www.eucerin.at
COOLE SACHE
Wirken extra kühlend und sorgen für einen wachen, frischen Blick: „Rose Nature Augenpads“ von Annemarie Börlind, 6 x 2 Stück um € 29,95. www.boerlind.com
© Hersteller (9), PPS (1)
TEXTE:
Zwischensequenz
Wenn die Zeit zur Schleife wird
Das gibt es ja nicht. Ich bin doch gerade vor ein paar Tagen hier gesessen und habe versucht, diese leere Seite mit halbwegs sinnvollen Zeichen zu füllen. Und plötzlich soll es schon wieder so weit sein? Irre. Wahrscheinlich stehen in Kürze schon wieder die Jahresendzeitschokofiguren in den Regalen der Supermärkte – den komisch grinsenden Hasen, der im Frühling Eier legt, überspringen wir jetzt einfach mal.
Ja, wo war ich stehengeblieben? Ah, ja, stimmt – nirgends eigentlich. Jedenfalls: Genau dieses Nicht-stehen-Bleiben dürfte auch die Ursache sein, warum es sich so anfühlt, als würde sich die Zeit wie ein absurder Bandwurm in Highspeed durch unser Leben schlängeln. Kann bitte
TOOLS FÜR DIE ELITE
Für die gar nicht mal so kleine Community der Schreibtischpiloten ist unlängst ein Traum-Tool auf den Markt gekommen: Aus dem Traditionshaus Turtle Beach stammt das VelocityOne Flightdeck die Bedienelemente entsprechen der Ausstattung moderner Kampfjets und erlauben es, die Finger weitestgehend auf dem Gerät
jemand mal das Karussell anhalten? Hier ist jemandem schlecht!
Was wollte ich sagen? Ah, genau, nichts Bestimmtes. Nur, dass sich Themen ständig und immer schneller wiederholen. Aber immerhin lernen wir doch etwas in diesem Prozess, oder? Oder?? Und das ist mein Problem: Ich habe das Gefühl, als würden wir trotz der vielen Wiederholungen im Zeitraffer wenn, dann nur sehr langsam aus der Geschichte lernen. Es werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht, die gleichen falschen Abzweigungen genommen.
Ja, das klingt jetzt alles ein bisschen pessimistischer, als es in Wirklichkeit vermutlich ist. Brighten up! Aber das ist leichter gesagt, als getan. Vielleicht brauchen wir alle einfach einen schönen, langen Urlaub am Meer. Und dabei ist doch erst März.
Was das alles mit Videospielkultur zu tun hat? Gute Frage. Auch da kommt es mir als Vertreter der ersten Generation an Spielenden so vor, als würde ich in der Vergangenheit leben. Remakes, Reboots und Retro-Games. Und einige der aktuellen Gaming-Charaktere sind bereits fast so alt wie ich.
Okay, ich höre schon auf. Das ist alles natürlich maßlos übertrieben. Ich halte mich lieber mal ran, um diese Seite zu füllen, bevor der Bandwurm der Zeit mich frisst. Rant over, Leute – hier gibt es nichts zu sehen. Weitermachen!
zu belassen – dafür sorgen 15 Achsen und 139 programmierbare Funktionen. So richtig funky wird das Teil durch das weltweit erste Flight-Touch-Display
DLC
Runterladbare Inhalte.
Elden Ring | Noch selten wurde ein DLC derart gespannt erwartet wie Shadow Of The Erdtree. Nun gab es zwar schon erste Lebenszeichen, die für noch mehr Aufregung gesorgt haben –aber bis zum Release heißt es trotzdem noch durchhalten. Denn der dürfte erst im Juni stattfinden, wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf. Bislang hat sich das Entwicklerteam mit Informationen eher zurückgehalten, um es nobel auszudrücken. Das ändert aber nichts daran, dass die Fangemeinde auf den DLC hinfiebert. Kein Wunder: Damit könnte Elden Ring nach zwei Jahren ein Update erfahren, das einem kompletten neuen Teil entspricht. Es bleibt spannend. eldenring.bn-ent.net
Steuerung von RGB-Beleuchtungszonen versteht sich da fast von selbst, und wer weitere Bedienelemente beim Flug benötigt, kann zusätzliche Touchscreens ins System integrieren. Vermutlich die bislang schönste und beste Art, virtuell zu fliegen. Und das hat auch seinen Preis, nämlich unverbindliche € 399,99. turtlebeach.com
Viel los im Funkeltheater
Quietschvergnügt: Dieses unterhaltsame Abenteuer richtet sich an die Fans von Prinzessin Peach. Und dabei gibt es auch ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen klassischen Charakter aus dem Marioverse.
Wir wollten schon zum Schreiben ansetzen und anmerken, dass nun auch Prinzessin Peach ihr eigenes Abenteuer bekommen hat – sie, die zu Beginn eigentlich Auslöser und doch nur im Hintergrund der Mario-Story zu sehen war. Doch damit kommen wir satte 19 Jahre zu spät. Denn so lange ist es schon wieder her, dass die Prinzessin mit Super Princess Peach (2005) ihren letzten abendfüllenden Auftritt hatte. Zurück in die Gegenwart: Princess Peach: Showtime! erscheint am 22. März für Nintendo Switch und ist ein knallbuntes, quietschvergnügtes Action-Adventure rund um Peach und ihren Sidekick Stella. Eines kann man jetzt schon sagen: Langweilig dürfte einem bei diesem Spektakel jedenfalls nicht werden; dafür sorgt eine geballte Ladung an Programm und ein paar Überraschungen.
WANDLUNGSFÄHIG
Was passiert ist: Wicked Grape & The Sour Bunch klingt zwar
wie ein genialer Bandname, ist aber die gegnerische Seite, die das Funkeltheater attackiert. Das dürfen Peach, die sternförmige Theaterwächterin Stella und diverse Verbündete natürlich nicht zulassen. Um die Show zu retten, muss Prinzessin Peach also das Theater aus der Gewalt der mysteriösen maskierten Schurkin befreien. Zu diesem Behufe nützt die Prinzessin ihr Verwandlungstalent, das sie in verschiedene Rollen mit unterschiedlichen Fähigkeiten versetzt. So kann sie als Fechterin, Detektivin, Kung-Fu-
Kämpferin, Patissière-Chefin oder Ninja auftreten – und das sind noch lange nicht alle Verkleidungen. Was daran so unterhaltsam ist: Mit den Verkleidungen ändert sich auch das Gameplay und wird zum der jeweiligen Verkleidung entsprechenden Spiel. Dementsprechend kurzweilig gestaltet sich also das ganze Abenteuer.
KÖNNEN WIR BITTE EIN MUSICAL HABEN?
Die technische Umsetzung von Princess Peach: Showtime! ist auf gewohnt hohem Nintendo-Niveau, was aber darüber hinaus begeistern kann, ist die bunte, verrückte Welt, die da erschaffen wurde. Mehr als nur einmal wünscht man sich auch als Nicht-Fan von Musicals ein solches: Die Verkleidungen und das narrative Element der Show, die nicht aufhören darf, schreit geradezu nach einer Real-Umsetzung. Wir würden es uns jedenfalls anschauen. Um es zusammenzufassen: Das Spiel richtet sich mit ziemlicher Sicherheit eher an junge Spielerinnen, aber dank der guten Umsetzung und den vielen lustigen Elementen dürften damit alle Zielgruppen ihren Spaß haben. Und wir wollen das Musical, aber dalli! nintendo.at
Der vierte Streich
Was kann schon schiefgehen, wenn Cartman, Stan, Kyle und Kenny die unwirtlichen Auswirkungen eines starken Schneesturms zum Anlass nehmen, so richtig Spaß zu haben?
Einen haben wir in der Aufzählung vergessen: the New Kid. Das sind nämlich die Spielerinnen und Spieler, die mit dem chaotischen Quartett in
den Schneekampf ziehen. Und es ist ein Kampf mit allen Mitteln – zumindest mit allem, was der Schnee hergibt: Im am 26. März für PS5, Xbox Series X/S und
Das bereits im Mai 2023 veröffentlichte Demo schlug ziemliche Wel len – allerdings wurde aus dem ursprünglich geplanten Veröffent lichungstermin von Alone in the Dark letztendlich der 20. März. Das Spiel ist stark inspiriert vom allerersten Teil der Serie, der schon 1992 erschienen ist, und man will damit wieder dort anknüpfen, wo die Geschichte ihren Ausgang ge nommen hat. Letztendlich scheint es aber auch eine Rückkehr zu alten Qualitäten sein.
Windows erscheinenden South Park: Snow Day! werden Mittelund Langstreckenwaffen sowie Nahkampftechniken angewendet, um Horden von Gegnern zu bewältigen. Natürlich inklusive dem bekannt abartigen Humor der Truppe.
SCHNEE TUT WEH
Vom unterhaltsamen Gameplay und diversen Verkleidungs- und Style-Möglichkeiten abgesehen, kann das Spiel mit einem riesigen Plus punkten: Zum ersten Mal gibt es nämlich einen KoopMode, bei dem man entweder mit drei weiteren Freunden oder mit verbündeten Bots spielen kann. das hebt das Erlebnis noch mal auf ein anderes Niveau. Und so liefert South Park: Snow Day! nicht nur den bislang vierten, sondern irgendwie auch den unterhaltsamsten Teil der Versoftung des kultigen Freundeskreises. southpark.thqnordic.com
ANGST ALS PRINZIP
Um es gleich vorwegzunehmen: Alone in the Dark erfüllt seine Versprechen und liefert einen wunderschön gestalteten und detailreichen Trip in das Reich der Angst. Was das Spiel so außergewöhnlich macht, ist die Kombination von Gothic America in den 1920er-Jahren und wirklich
Der Release hat sich ein paar Mal verschoben, nun dürfte es aber fix sein: Eine altehrwürdige Spielreihe bekommt ihr verdientes Remake. Ein gefundenes Fressen für Fans des gepflegten Horrors.
ekligen Kreaturen, die nach Sci-Fi aussehen. Vor allem das Ambiente verdient eine Auszeichnung, und umso überzeugender ist der Horroreffekt, den es zu überleben gilt. Wer von Spielen wie beispiels-
weise Resident Evil begeistert ist, wird sich bei Alone in the Dark (PS5, Xbox Series S/X, Windows) über Story, Optik und Gameplay definitiv sehr freuen.
aloneinthedark.thqnordic.com
Wo die wilden Kerle wohnen
Und die Kerlinnen ebenfalls: Pünktlich wie die Uhr erscheint das jährliche Spiel zum vielleicht unterhaltsamsten Sportspektakel, das dieser Planet zu bieten hat – genau, von Wrestling ist die Rede.
HSport wie Oper zum Singen: Fantastische Technik, und ein bisschen Schauspielen ist auch noch dabei.
and aufs Herz: Wer hat als Kind nicht mit offenem Mund dem brutalen Treiben der Wrestler zugeschaut und geglaubt, dass das alles echt sei? Na? Eben. Und spätestens seit dem grandiosen Film „The Wrestler“ weiß man, dass zwar viel
Show dabei ist – die Schmerzen allerdings sind echt. Denn bei aller Theatralik sind Wrestlerinnen und Wrestler halt eben doch eine eigene Kategorie Mensch mit einem besonderen Hang zur Selbstverletzung. Im Prinzip verhält sich Wrestling zu
IN DER ZUKUNFT IST DIE GEGENWART VERGANGENHEIT WWE 2K24 ist eine WrestlingSimulation, die Wert auf Authentizität und Personenkult legt. Gleichzeitig ist das Spiel aber auch so etwas wie ein Gralshüter der Geschichte des Wrestlings, denn mit legendären Charakteren wie The Undertaker wird auch der bewegten Vergangenheit der Wrestling-Szene gedacht. Aber eben nicht nur. Mit einer wahren Flut an verschiedenen Modi, die Wrestling aus verschiedenen Blickwinkel erleben lässt, ist WWE 2K24 ein Pflichtspiel für Fans. Erscheint am 5. März für PS5/4, Xbox Series X/S und Windows. wwe.2k.com
Moderner Klassiker
Das Genre mag vielleicht etwas speziell sein – seine Fangemeinde hat es dennoch: Ein Spiel für Liebhaberinnen und Liebhaber epischer Geschichten, ebensolcher Kämpfe und japanischer Popkultur.
Zehn Jahre hat es gebraucht, bis Takafumi Noma seine Vision verwirklichen konnte: Bereits 2014 hatte er das Konzept für Unicorn Overlord in der Tasche – was noch fehlte, war jemand, der an ihn und sein Vor-
haben glaubte. Dieser Jemand war George Kamitani, seines Zeichens Firmengründer des Entwicklerstudios Vanillaware. So kam es, dass Takafumi Noma Unicorn Overlord quasi in dreifacher Funktion als Regisseur, Programmierer und Chefdesigner zum Leben erweckte. Eine doch beachtliche Geschichte, die fast schon so episch ist wie das Spiel selbst.
DIE 90ER LASSEN GRÜSSEN
Ziel war es, ein taktisches RPG zu schaffen, dass an die Glanzzeit
der 1990er-Jahre erinnert und trotzdem mit modernem Gameplay und zeitgemäßer grafischer Umsetzung aufwarten kann. Wenn man den ersten Eindrücken und den Kommentaren der Fachpresse glauben darf, dann ist das tatsächlich vollumfänglich gelungen. Wer also in das Genre hineinschnuppern will oder ohnehin längst ein Fan von taktischen RPGs mit viel Japan-Popkultur ist, sollte sich das am 8. März erscheinende Unicorn Overlord (PS4/5, Xbox Series S/X, Nintendo Switch) unbedingt ansehen. unicorn-overlord.com
46 SEITEN DOT.MOVIE
Alles Persönliche vor ihr verstecken!
„Eigentlich hatte ich fest vor, niemals in meinem Leben eine Nazi-Rolle anzunehmen“, sagt Sandra Hüller (Anatomie eines Falls). „Es hat mich einige Überwindung gekostet, dies nun doch zu tun. Wenn Leute versuchen, die NS-Epoche nachzustellen, dann wird meistens auch eine Form von Glamour wiederbelebt, den ich ekelhaft finde. Man evoziert ein bestimmtes Gefühl, ein Gefühl der Macht, und darum wollte ich das nicht machen.“ Sandra Hüller sagte nach großem Zögern zu, in Jonathan Glazers The Zone of Interest (siehe Seite 42) Hedwig Höß zu verkörpern – die Ehefrau von Auschwitz-Kom-
mandant Rudolf Höß. Sie überdachte dafür ihr Spiel und setzte sehr auf Kälte: Eine Figur verkörpern zu müssen, die an Gräueltaten beteiligt ist, mache es ihr unmöglich, auf die Art von Emotionen zurückzugreifen, die sie normalerweise für ihre Arbeit nutzen würde. „Mir wurde bewusst, dass jemand wie Hedwig niemals ein glücklicher Mensch sein kann. Sie hat einen wundervollen Garten, aber sie kann dessen Schönheit nicht wirklich spüren. In ihr herrscht völlige Leere. Und so beschloss ich, mich ihr zu nähern: dass sie nie irgendwelche persönlichen Gefühle von mir bekommen würde.“
News from Home
Veronika
Franz und Severin Fiala, die seit ihrem Debüt Ich seh Ich seh für erlesenen Horror sorgen und gerade mit Des Teufels Bad die Berlinale besuchten (s. S. 34), bereiten als Nächstes einen Exorzismus vor: Sie planen, Paul Tremblays „A Head Full of Ghosts“ zu verfilmen. Robert Downey Jr. (Iron Man, Sherlock Holmes) produziert. ©
Euphorie des Monats: der Traum, das Erleben während des Schlafs.
Millionen von Menschen beginnen von einem Mann zu träumen: einem Normalo im Parka mit Halbglatze, der erst tatenlos beobachtend, dann immer brutaler agierend in den Traumszenarien Fremder auftaucht. Er kommt in der Gestalt von Nicolas Cage daher, der einen mittelmäßigen Collegeprofessor namens Paul Matthews spielt. Dream Scenario lässt die Abenteuer, die während der Schlafphase geschehen, in die filmische Realität ausstrahlen: Paul Matthews wird ungefragt zum Medienphänomen. Während das für die Figur sehr stressig ist, sollte es für alle anderen eigentlich entlastend sein, besagen die
Opening Credits TRIVIA
Die erste Diagonale unter neuer Intendanz (Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar) eröffnet mit Ruth Beckermanns neuer Arbeit: Ihr Dokumentarfilm Favoriten führt in eine der größten Volksschulen der Stadt, angesiedelt im 10. Wiener Gemeindebezirk. Neben
Theorien zum Sinn des Träumens doch, dass unser Gehirn während des Schlafs bearbeitet, was wir im Wachzustand erlebt haben, dass wir uns beim Träumen auf mögliche Situationen vorbereiten, die wir später erleben werden; dass wir dabei lernen, mit Angstsituationen umzugehen. Leider sieht das das Kollektiv der Träumenden, die mit immer albtraumhafteren Szenarien konfrontiert sind, wenig entspannt. Ganz bestimmt würden sie auch Hermann Hesse („Niemand träumt, was ihn nichts angeht“) canceln: Wenn jemand Albträume verursacht, dann muss er wohl dafür verantwortlich sein, oder? Mehr dazu auf Seite 50.
LISTIG
Der Kunstmarkt wird in „The Kill Room“ (Seite 51) zur Geldwäsche verwendet. Andere Arbeiten, in denen Kunst die Handlung in Bewegung setzt:
The Square (2017)
Ruben Östlund testet aus, wie viel die Lippenbekenntnisse des liberalen Chefkurators eines fiktiven Stockholmer Museums wert sind: Das moralisch hochstehende Selbstbild steht in großem Widerspruch zu seinem realen Verhalten. Wenn Östlund den Mikrokosmos der zeitgenössischen Kunst anvisiert, dann sitzt jeder Beistrich. Das amüsierte wenig verwunderlich auch die Jury in Cannes (Goldene Palme).
Inside (2023)
Willem Dafoe sitzt als auf Kunstdiebstahl spezialisierter Einbrecher in einem weitläufigen Penthouse in New York, aus dem er nicht mehr ausbrechen kann. Jetzt muss er kreativ werden – um nicht durchzudrehen. Zumindest hat er genug Zeit, den Blick über die unbezahlbare Kunstsammlung schweifen zu lassen. Monuments Men (2014)
George Clooney und Matt Damon werden zu Soldaten, die von Kunst mehr verstehen als vom Krieg.
„Haben Sie keine Angst?
Allein durch den Wald zu laufen?“ – „Ich bin das Gefährlichste da drin.“ Miller’s Girl (Seite 54)
Jenna Ortega gibt sich vor Martin Freeman als abgeklärte Femme fatale.
dem Wettbewerb etabliert das Festival die neuen Schienen „Position“, bei der Werkschauen geboten werden (zum Auftakt: Lisl Ponger), und „Filmgeschichte“ (heuer zum Thema Arbeitsmigration). 4. bis 9. April in Graz, www.diagonale.at
5.–22. März 2024 jfw.at
Leinwandflirren
Now and then: Paul Giamatti
Was ist der perfekteste Satz in der Literatur? Was ist der Unterschied zwischen Massenpanik und Massenhysterie? Paul Giamatti zeigt an der Seite des Philosophen Stephen Asma im gemeinsamen Podcast „Chinwag“, dass er auch abseits von Drehbüchern Unterhaltsam-Denkwürdiges zum Besten gibt. Aber wen wundert das: Giamatti stammt aus einer Intellektuellenfamilie und studierte in Yale. Mit einer Nebenrolle im Howard-Stern-Biopic Private Parts – Dirty Radio fiel er erstmals einem breiteren Publikum auf, als Bob Zmuda in Der Mondmann gelang ihm der Durchbruch. Als Hauptdarsteller machte er mit American Splendor von sich reden – und erst recht durch Alexander Paynes Sideways. Für Paynes The Holdovers ist Giamatti aktuell für einen Oscar nominiert – als bester Hauptdarsteller. Für Das Comeback durfte er bereits einmal auf einen Goldjungen (als bester Nebendarsteller) hoffen.
HOP & DROP
LOVE INTEREST
Rooney Mara brachte zur Berlinale nicht nur ihren neuen Film „La cocina“ (der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios führt damit in eine hektische Großküche), sondern auch einen kugelrunden Babybauch mit. Sie und ihr Partner Joaquin Phoenix halten ihr Privtleben sehr von der Öffentlichkeit abgeschottet. Dass sie 2020 Eltern
eines Sohnes wurden, den sie Phoenix‘ 1993 verstorbenem Bruder zu Ehren River nannten, wurde erst Wochen nach dessen Geburt bekannt.
The artist known as Sharon Stone Während der Berlinale besuchte auch Schauspielerin Sharon Stone (Basic Instinct, Casino) die deutsche Bundeshauptstadt. Weniger als Schauspielerin (auch wenn sie unter dem Titel „A Special Evening with Sharon Stone“ einen Abend im Theater des Westens verbrachte): Sie war als bildende Künstlerin in Berlin. Die Galerie Deschler in Berlin Mitte stellt bis 18. Mai ihre Gemälde aus. Ihre Ausstellung nennt sich „Totem“, zeigt farbenfrohe Arbeiten, zu denen sie erst so richtig während der Pandemie Zeit fand. Vorher sei sie von der Schauspielerei okkupiert gewesen, derzeit male sie Vollzeit. Wohl nicht mehr lange: Stone kündigte ein weiteres Filmprojekt an, in dem sie eine Mutter spiele. Blake Lively werde ihre Tochter verkörpern.
IN PRODUCTION
Paul Mescal und Jessie Buckley werden zu William Shakespeare und seiner Frau Anne (im Roman: Agnes). Chloé Zhao (Nomadland) verfilmt Maggie O’Farrells erschütternden Roman Hamnet, der tragischerweise auch von der Pest erzählt. Lena Dunham wird für Netflix die romantisch gestimmte Serie Too Much inszenieren. Darin wird eine New Yorkerin einen Neustart in London wagen und dort einen Briten kennenlernen. Letzterer sei „weniger Hugh Grant in Notting Hill als Hugh Grants betrunkener Mitbewohner“. Die Hauptrollen spielen Comedienne Megan Stalter (Hacks) und Will Sharpe (The White Lotus).
Shape the digital future
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Vergnügt am Protonenstrahler
Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Carrie Coon und Paul Rudd schlüpfen wieder in die „Ghostbusters“-Overalls: Sie landen in New York City, der Heimatstadt der Geisterjäger, und im „Frozen Empire“.
Als die abgebrannte Single Mom Callie (Carrie Coon, Gone Girl) 2021 mit ihren Teenagerkindern (damals 15 und 12 Jahre alt) nach dem Ableben ihres entfremdeten Vaters von Chicago nach Summerville, Oklahoma zog, musste sie entsetzt feststellen, dass sie nichts weiter als eine überdimensionierte Bruchbude voller altem Plunder in einer öden Kleinstadt geerbt hatte – und noch dazu seine Schulden. Während ihr Sohn Trevor (Finn Wolfhard, Stranger Things, Es) noch glaubte, dass sein Love Interest Lucky (Celeste O’Connor, Madame Web) das einzig Interessante hier in diesem Kuhdorf sei, warf ihre wissenschaftlich begabte Tochter Phoebe (Mckenna Grace, Annabelle 3, Begabt – Die Gleichung eines Lebens) – nach
einem Schachspiel mit einem Geist –einen interessierten Blick in den Keller des verstorbenen Opas und stieß dort nicht etwa auf Heugabeln oder abgelegte Mixer, sondern auf nichts Geringeres als ein Protonen-Pack. Und als Trevor eines von Opas alten Autos auf Vordermann brachte, bemerkte er, dass dieses über Spielereien wie einen ausfahrbaren Sitz verfügte – auf dem bald seine kleine Schwester Platz nehmen sollte, um Geister zu jagen. Kein Wunder: Der Großvater, von dem hier die Rede ist, ist kein Geringerer als Egon Spengler. Dr. Egon Spengler – damals legendär gespielt von Harold Ramis – hat sich in New York City einen Namen als Geisterjäger gemacht. An der Seite von Dr. Peter Venkman (Bill Murray), Dr. Ray Stantz
(Dan Aykroyd) und Winston Zeddemore (Ernie Hudwon) bekämpfte er den Gozer, den Marshmallow Man und allerhand andere Gestalten, die in New York City eher destruktiv ihr Unwesen trieben.
WEITERMACHEN OHNE STAUB Regisseur Jason Reitman machte sich auf, den Staub von den Protonenstrahlern zu pusten und mit Ghostbusters: Legacy das Erbe seines Vaters anzutreten. Wenn der Sohn von Ivan Reitman –dem Regisseur von Ghostbusters (1984) und Ghostbusters II (1989) – eine neue Generation an Geisterjägern losschickt, erschafft er ein Filmabenteuer, das die Ghostbusters auf nostalgische und gleichzeitig selbstständige Weise weiterleben lässt.
Als Sechsjähriger hatte er seinen Vater am Set von Ghostbusters besucht. „Noch ehe jemand wusste, was ein Terrorhund oder ein Protonenstrahler war, sah ich einem Stuntman dabei zu, wie er mit Rasierschaum angespritzt wurde, als der Marshmallow Man explodierte. Ich ging nach Hause mit einem kleinen Stückchen vom Marshmallow Man, und das stand meine ganze Highschoolzeit lang auf meinem Regal.“
Reitman ist selber längst Filmemacher – einer, der einen anderen Weg eingeschlagen hat als sein Vater. Er betrachtet lieber das Innenleben seiner Figuren, als die Welt um sie herum zu sprengen – siehe etwa Juno, Up in the Air und Young Adult. „Ich glaube, mein Vater hätte nie damit gerechnet, dass ich mit
FAMILY
einer Ghostbusters-Story auf ihn zukommen würde“, lacht Jason Reitman. Aber dann hatte der Regisseur, der sich selber als Independentfilmer verstand, das Bild eines zwölfjährigen Mädchens vor sich, das in einer Scheune einen Protonenstrahler findet. „Als Harold Ramis starb, wusste ich plötzlich, wer dieses Mädchen war: Egon Spenglers Enkeltochter. Das war die Story, die ich erzählen wollte: Die Geschichte eines Mädchens, das einen Protonenstrahler findet und entdeckt, wer sie ist, was ihr Erbe ist und warum sie einzigartig ist.“ – So machte er die Ghostbusters ganz einfach und natürlich zu einer Jason-ReitmanStory, die weltweit auf Anklang stieß und das Publikum selbst unter strengen Coronamaßnahmen ins Kino holte. Er würdigte die Arbeit seines Vaters und setzte
sie auf ganz eigenständige Weise fort. Das einnehmende und unterhaltsame Geisterjäger-Revival, bei dem auch die alte Garde auftauchte, erlebt jetzt seinen nächsten Filmteil.
ZURÜCK ZUM ANFANG
Nach den Ereignissen in Oklahoma kehrt das Ghostbusters-Team dorthin zurück, wo alles seinen Anfang nahm: Es geht auf nach New York City und in die ikonische Feuerwache, die die Zentrale der Ghostbusters bildete. Diese kommt inzwischen als ein von den ursprünglichen Ghostbusters eingerichtetes streng geheimes Forschungslabor daher: Die Altmeister tüfteln daran, die Geisterjagd auf das nächste Level zu heben. Entschlossen wird die Familie Spengler dort mit einer neuen Gruppe von Geisterjägern unter
der Leitung von Winston Zeddemore und Ray Stantz ihre Arbeit aufnehmen. Die Mannschaft in den typischen Geisterjäger-Overalls hat auch nicht gerade wenig zu tun: Durch ein antikes Artefakt kommt eine böse Macht frei, die die Welt in eine neue Eiszeit zu stürzen droht. Die Ghostbusters bekommen es mit einem Phänomen zu tun, das allein durch die Macht der Angst zu töten vermag. Und es wird für das Publikum zu einem Wiedersehen mit einem berühmten Geist kommen, der es nicht mit nach Oklahoma geschafft hatte: dem Slimer, der gefräßig, aber nicht besonders gefährlich ist. Zumeist hinterlässt er nur Schleimrückstände, wie unser Coverstar Finn Wolfhard am eigenen Leib erleben wird … Wir können uns also zurücklehnen und in einem nostalgisch
gefärbten, heutigen Abenteuer abtauchen, dessen Drehbuch – wie bei Legacy – von Jason Reitman und Gil Kenan stammt und das Horrorspezialist Kenan (Poltergeist, 2015) gekonnt in Szene setzt. „Who ya gonna call?“ – Immer und ewig die Ghostbusters. www.Ghostbusters-Film.de
Am DOT.-Cover: Finn Wolfhard
Die Retro-Mystery-Serie Stranger Things (seit 2016) machte Finn Wolfhard bekannt, mit der Neuauflage des Stephen-King-Horrorstoffs It – Es (2017 und 2019) ging es mit nostalgischem Anstrich weiter (und auf die Leinwand). Mit Ghostbusters: Legacy agiert der Shootingstar Finn Wolfhard schon ganz routiniert. Der 2002 geborene Kanadier träumte, seit er Spider-Man gesehen hatte, von einer Karriere als Schauspieler. Als er vom offenen Casting für Stranger Things hörte, ergriff er seine Chance. Dass er am Tag des Vorsprechens krank im Bett lag, sollte ihn nicht daran hindern: Er zeigte sein Können eben per Videochat vom Bett aus und zog die Rolle des Mike Wheeler an Land – obwohl er erst zwei kleine Jobs vor der Kamera hatte (The 100 und Supernatural); seinen ersten Schauspieljob hatte er über Craiglist.
Die Schauspielerei ist nicht der einzige Bereich, in dem sich das junge Talent versucht. Er ist Mitglied der Indie-Band „The Aubreys“ – sein aktuelles Bandprojekt nach „Calpurnia“ – und hat (nach einem Kurzfilmregiedebüt als 17-Jähriger) auch schon sein Spielfilmregiedebüt absolviert: Mit Hell of a Summer (2023) – Co-Regie: sein Freund und Kollege Billy Bryk – legte er eine von Shaun of the Dead inspirierte Horrorkomödie vor, in der ein Summercamp zu einem blutigen Erlebnis wird. Premiere feierte sein Film beim Toronto International Film Festival.
DAS IST CHAUNCEY.
GHOSTBUSTERS: FROZEN EMPIRE KINOSTART 22.03., USA 2024, REGIE Gil Kenan, MIT Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Kumail Nanjiani, Patton Oswalt, Celeste O’Connor, Logan Kim, Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Annie Potts, FILMLÄNGE 109 Min., © Sony Pictures
Dunkle Geschichte
Im großartig schaurigen „Des Teufels Bad“ spielen Anja Plaschg (alias Soap&Skin) und David „Sheesh“ Scheid ein Ehepaar im finsteren 18. Jahrhundert, das in einem entlegenen Dorf mit allerlei Dämonen zu kämpfen hat.
Psychische Ausnahmesituationen, besonders bei Frauen, faszinieren das österreichische Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala seit ihrer ersten Arbeit Ich seh Ich seh (2015), in dem es unter anderem um die Persönlichkeitsveränderung ging, die eine Schönheitsoperation bei einer Mutter auslöste. In The Lodge (2019) stellten sie eine religiös fanatische Mörderin ins Zentrum, und auch hier zeigten sie, dass ihr Interesse immer der Vielschichtigkeit ihrer Hauptfiguren gilt, sie sich stets gegen ein zweidimensionales Gut-Böse-Schema verwehren und mit großer Empathie verschiedenste Extremsituationen ausleuchten. Das sogenannte Horrorgenre bietet sich für derlei Geschichten natürlich an, und so bewegt sich nun auch der dritte Film der beiden, Des Teufels Bad, in der Nähe zu anderen neueren,
immens eindrucksvollen Filmen wie The Witch von Robert Eggers (2015) oder Hagazussa (2017) des Österreichers Lukas Feigelfeld.
„MITTELBARER SELBSTMORD“
Mit Des Teufels Bad erzählen Franz und Fiala von Agnes (Anja Plaschg alias Soap&Skin, die auch die Filmmusik komponierte), die 1750 durch ihre Heirat in einem entlegenen Dorf in Oberösterreich landet. Hochsensibel und tief religiös, kommt sie mit den erdrückenden Erwartungen, der Gefühlskälte der anderen und der überfordernden harten Arbeit nicht zurecht und zieht sich immer mehr zurück. Eine schwere, aussichtslose Depression ist die Folge. Religiöse Dogmen, Frauenverachtung und Tabus, die bis heute wirken, stehen im Zentrum der Geschichte, die sich, historisch gesehen, auch um das Thema
des „mittelbaren Selbstmordes“ dreht, bei dem ein Mord begangen wird, um selbst hingerichtet zu werden und somit nicht als Selbstmörder „verdammt“ zu sein.
Plaschg (Stillleben, Die Geträumten) und Scheid (Sargnagel – Der Film) brillieren als Schauspieler, die fast ohne Drehbuch auskommen mussten. Der Großteil des Textes ist improvisiert und basiert auf historischen Protokollen und einem wahren, bisher unbeleuchteten Kapitel europäischer (Frauen-)Geschichte. Nicht nur in Zeiten (zuletzt in Schruns, Vorarlberg) wiedererstarkter Diskussionen um Hexenverbrennungen ein Must-See. #desteufelsbad
DES TEUFELS BAD KINOSTART 08.03., A/D 2024, REGIE Veronika Franz, Severin Fiala, MIT Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, FILMLÄNGE 121 Min., © Filmladen
EXPERIENCE IT IN
AB 29.02. IN FILMS TO THE FULLEST
Wüsten-Saga
Ein Bestseller der niemals Blockbuster werden wollte: „Dune: Part Two“.
Der literarische Stoff von Frank Herberts FantasyMeisterwerk „Der Wüstenplanet“ aus dem Jahr 1965 galt lange Zeit als unverfilmbar. Zu komplex sei die Story und das Setting visuell nicht umsetzbar. Trotzdem oder vielleicht ja gerade deswegen haben sich viele Produzenten und Regisseure in den letzten Jahrzehnten an den Stoff herangewagt – und sind in den allermeisten Fällen daran gescheitert. Viele schon in der Entstehung, einige auch erst in der Umsetzung. Es wollte nicht gelingen, aus Dune eine auf heißem Wüstensand gebaute Erfolgsgeschichte zu machen.
Eine Chronologie: Inspiriert vom Erfolg des ersten Planet der Affen-Films in den 1970er-Jahren
plante der Produzent Arthur P. Jacobs erstmals eine Verfilmung des Romans. Jacobs verhandelte mit Herbert über die Verfilmungsrechte und dachte daran, renommierte Regisseure wie David Lean und Franklin J. Schaffner für das Projekt zu gewinnen. Doch Jacobs starb im Jahr 1973, bevor das Projekt realisiert werden konnte. Die Verfilmungsrechte verfielen.
Der französische Autor, Verleger und Produzent Michel Seydoux erwarb daraufhin die Rechte und entwickelte gemeinsam mit dem für seine surrealen und schockierenden Filme bekannten Regisseur Alejandro Jodorowsky ein detailreiches Storyboard und Drehbuch. Sie präsentierten ihre Vision vielen Produktionsfirmen in Hollywood, hatten bereits hochkarätige Darsteller wie David Carradine,
Charlotte Rampling und Orson Welles an der Angel – ja sogar Salvador Dalí und Mick Jagger sollten mitwirken –, scheiterten jedoch an der Finanzierung.
1978 erwarb Dino De Laurentiis die Rechte an „Dune“. Er betraute Ridley Scott mit der visuellen Verwirklichung des Projekts, doch dieser entschied sich dagegen und für die Arbeit an einem gewissen Blade Runner. De Laurentiis engagierte daraufhin David Lynch. Der Regisseur von Eraserhead nahm sich der Verfilmung des ersten Buches an und unterschrieb sogleich für zwei Fortsetzungen, hatte aber nicht die Kontrolle über den finalen Schnitt. 1984 war es erstmals vollbracht, Der Wüstenplanet schaffte es auf die Kinoleinwand – und enttäuschte maßlos. Der Film spielte weniger Geld ein als erwartet und erhielt
maximal verhaltenes Feedback. Oder wie es der renommierte Kritiker Roger Ebert ausdrückte: „Dieser Film ist ein echtes Chaos, ein unverständlicher, hässlicher, unstrukturierter, sinnloser Ausflug in die düsteren Gefilde eines der verwirrendsten Drehbücher aller Zeiten.“ Auch Lynch selbst zeigte sich enttäuscht, sollte aber – nach Meilensteinen wie Twin Peaks oder Mulholland Drive – mittlerweile darüber hinweg sein.
WAS LANGE WÄHRT …
Fans der Romanvorlage mussten sich bis ins Jahr 2021 gedulden, ehe sie eine wirklich würdige Kino-Adaption des Fantasy-Spektakels erleben durften. Doch dann war die Zeit reif, die Drehbuchautoren gefunden, um den komplexen Inhalt auf 155 Minuten Blockbuster-Format zu skalieren. Dass SFX-technisch seit den 1960ern auch was weitergegangen
ist, war ohnehin ein offenes Geheimnis. So fand sich mit Denis Villeneuve (Blade Runner 2049) der ideale Regisseur, um nicht nur ein spannendes SciFi-Erlebnis zu inszenieren, sondern zusätzlich, mit sechs Goldbuben, den großen Abräumer bei der Oscarverleihung 2022.
Da das Unterfangen DuneNeuauflage als Trilogie angelegt ist, sehen wir nun den lang erwarteten zweiten Teil. In Dune: Part Two heften wir uns erneut an die Fersen des hellsehenden Protagonisten Paul Atreides (Timothée Chalamet, Wonka), der sich, unter Mithilfe seiner Weggefährtin Chani (Zendaya, Spider-Man: No Way Home), auf Rachefeldzug gegen die sogenannten Harkonnen befindet. Dabei wird er vor die schwerwiegende Wahl gestellt, sich für die Liebe seines Lebens oder das Schicksal des gesamten Universums entscheiden zu müssen.
Neben den bereits erwähnten Stars um Chalamet und Zendaya gibt es ein Wiedersehen unter anderen mit Rebecca Ferguson (Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins), Stellan
Skarsgård (Mamma Mia! Here We Go Again), Javier Bardem (Arielle, die Meerjungfrau) und Dave Bautista (Guardians of the Galaxy Vol. 3). Dazu gesellen sich interessante Neuzugänge wie Florence Pugh (Oppenheimer), Christopher Walken (Eddie the Eagle – Alles ist möglich) und Anya Taylor-Joy (The Menu). Letztere äußerte sich gegenüber dem „People Magazine“ bereits überschwänglich über ihr jüngstes Filmprojekt: „Wahrscheinlich einer der besten Filme, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.“ Für sie selbst sei ihr Mitwirken in dem HollywoodBlockbuster ein „wahr gewordener Traum“.
Dune: Part Two verwirklicht aber nicht nur Darstellerträume, sondern deckt auch die zweite Hälfte des Handlungsverlaufs aus dem Buch von 1965 ab. Teil drei soll dem Vernehmen nach 2027 erscheinen und sich auf die Ereig-
nisse des Fortsetzungswerks „Der Herr des Wüstenplaneten“ (1971) fokussieren.
WIRD ENDLICH GUT Doch worum genau geht es eigentlich in diesen Romanen, denen nun zu neuer Popularität verholfen wurde?
Frank Herberts berühmtestes Werk genießt seit seinem Erscheinen Kultstatus und gilt als wegweisendes Stück Science-Fiction-Literatur. 1966 gewann der US-amerikanische Autor damit den Nebula und den Hugo Award. Der Original-Zyklus umfasst sechs Bände, später erweitert von seinem Sohn Brian Herbert und Kevin J. Anderson. Die Handlung spielt in einer fernen Zukunft, in der die Erde als Ursprung der Menschheit gilt. Die Romane heben sich durch ihre detaillierte Beschreibung einer posttechnologischen Feudalgesellschaft, die
ökonomische und ökologische Themen behandelt, von anderen Genrevertretern ab. Herbert brach mit dem üblichen Science-FictionSchema, das zumeist aktionsreiche Abenteuer sowie fantasievolle Interpretationen naturwissenschaftlich begründeter Phänomene beinhaltete, und schuf stattdessen eine komplexe Welt, die globale Ereignisse und Entwicklungen seiner Zeit in die Zukunft projiziert. Der Widerspruch zwischen Ökonomie und Ökologie ist ein zentrales Thema, das mit mystischen Elementen verwoben ist. Zwischen den Handlungssträngen der einzelnen Bücher können Hunderte oder Tausende Jahre vergehen. Die Reihe ist für ihre tiefgründige Handlung, ihre vielschichtigen Charaktere und zahllose politische Intrigen bekannt.
Die Idee zu „Der Wüstenplanet“ soll der ursprüngliche Journalist Frank Herbert bei Recherchen
Der Traum von Freiheit
Saim Sadiqs Spielfilmdebüt „Joyland“ entwickelt große emotionale Wucht.
Ob sie schon einmal am Strand gewesen sei, will Haider von seiner Frau Mumtaz wissen. „Ja, jedes Mal, wenn wir unsere Tante in Karatschi besuchten, nahm sie uns mit zum Meer“, erzählt diese. Sie habe aber nie gebadet, immer nur die Füße reingestreckt. „Warum?“, fragt ihr Mann. „Meine Tante verbot es uns Mädchen, weil sonst unsere Kleider nass wurden.“
Ob am Strand oder im Alltag: Das Leben, wie Haider und Mumtaz es kennen, wird streng überwacht. Immer weiß eine Stimme von außen, wie man sich zu
verhalten hat. Haider zum Beispiel sollte sich jetzt allmählich wie ein Mann verhalten. Aktuell kümmert sich der jüngste Sohn einer konservativen pakistanischen Großfamilie um den im Rollstuhl sitzenden Vater und seine Nichten, während seine Frau als Kosmetikerin das Geld nach Hause bringt. Das entspricht nicht gerade dem Rollenbild, das sein Vater ihm zugedacht hätte. Er sollte arbeiten, einen Enkel produzieren. Als sich unverhofft ein Job auftut, ändert sich das Familiengefüge: Mumtaz soll nun daheim arbeiten, Haider das Geld nach Hause
bringen. Dass er als Backgroundtänzer in der Show der Transfrau Biba auftreten wird, darf der Vater natürlich auf keinen Fall wissen. Und dass er Gefühle für Biba entwickelt, verschweigt er besser auch.
FIKTIONALE KATHARSIS
Saim Sadiqs Spielfilmdebüt schaffte es als erster pakistanischer Film überhaupt in die offizielle Auswahl der Filmfestspiele Cannes und gewann dort den Jurypreis der Sektion Un Certain Regard sowie die Queer Palm. Mit ruhigen Tönen entwickelt das Drama eine große emotionale Wucht. Von Freiheit können seine Figuren nur sehnsüchtig träumen. „Den Stoff zu Joyland habe ich sehr lange mit mir herumgetragen. Blicke ich zurück, wird mir klar, dass diese vollkommen fiktive, in emotionaler Hinsicht aber autobiografische Geschichte wie ein Geschenk zu meinem jungen Ich kam“, führt Sadiq aus. „Sie war für mich das Mittel, meinen eigenen Platz als junger Mann zu erkunden, der nie Manns genug war für eine patriarchalische Gesellschaft. Mit dem Erwachsenwerden bemerkte ich, wie die Figuren von Joyland mit mir wuchsen wie die wenigen Teenagerfreunde, die mir auch lange nach der Schulzeit noch nahe sind. Meine Kämpfe mit den Vorstellungen
entmutigt, riss ich Witze oder nahm sie mit in einen Vergnügungspark. So wurde ihre Katharsis zu meiner. Joyland ist die entromantisierte Version einer Comingof-Age-Geschichte und eine Hommage an alle Frauen, Männer und Transmenschen, die in einer patriarchalisch organisierten Gesellschaft einen hohen Preis für ihre Individualität zahlen.“
#joyland
JOYLAND KINOSTART 01.03., Pakistan 2022, REGIE Saim Sadiq, MIT Ali Junejo, Rasti Farooq, Alina Khan, FILMLÄNGE 126 Min., © Filmladen
FAMILY
AFFAIRS
TEXT: NICOLE ALBIEZTrautes Heim in bester Lage
„The Zone of Interest“: Jonathan Glazer inspiziert die Villa neben dem Konzentrationslager Auschwitz: Hier lebt die Familie Höß, dargestellt von Sandra Hüller und Christian Friedel.
Es ist wirklich paradiesisch, was Hedwig aus dem Garten gezaubert hat, findet auch die Mutter, die erstmals zu Besuch ist. Vorhin hat Hedwig das Haus präsentiert und erzählt, was sie alles beim Umbau angepackt haben, nun flanieren sie durch den blühenden Garten, in dem der aktuell noch recht bescheidene Wein auch noch über diese Wand da ranken wird – die Wand, die den Wohnbereich der Familie vom Vernichtungslager trennt. Während man plaudert und den kleinen Pool mit der Rutsche bewundert, dringen Geräusche von jenseits der Mauer in den Garten: Schreie, Befehle, Schüsse. Die beiden Frauen verhalten sich, als würden sie diese nicht wahrnehmen.
Hedwig, die von ihrem Mann, wie sie der Mutter kichernd erzählt, „Königin von Auschwitz“ genannt wird, möchte diesen wunderbaren Ort, den sie geschaffen hat, nicht mehr verlassen (auch nicht, als ihr Mann später versetzt wird); sie weiß vieles auszublenden. Wenn nebenan die Öfen angeheizt werden, steigt in
vielen, die die Kamera anvisiert, Übelkeit auf; alle schließen rasch die Fenster, nur Hedwig scheint in ihrem Bilderbuchleben, das sie für sich und die kinderreiche Familie selbstzufrieden aufgebaut hat, nichts zu riechen oder zu spüren, während „die Ladung darauf wartet, verbrannt zu werden“.
GLEICH NEBEN DEM ABGRUND
Jonathan Glazer (Under the Skin) hat sich für seinen vierten Film von Martin Amis’ Roman „The Zone of Interest“ (deutscher Buchtitel: „Interessengebiet“) inspirieren lassen und erzählt nun in präzisen Bildern und Tönen von der Familie Höß. Christian Friedel
(Das weiße Band) brilliert als SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß, der 1940 bis 1943 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz war; Sandra Hüller, die aktuell für Anatomie eines Falls für den Oscar nominiert ist, liefert als Höß’ Frau Hedwig eine unvergessliche Performance ab.
Der Brite Glazer drehte in deutscher Sprache, vor Ort in Polen. Er ließ im originalgetreuen Nachbau der Lagerkommandanten-Villa ein ganzes Netzwerk von Überwachungskameras installieren, um gleichzeitig mehrere Sequenzen in unterschiedlichen Räumen
einzufangen. „Das Schlagwort, das ich zur Veranschaulichung immer wieder herangezogen habe, war ,Big Brother in der Nazi-Villa‘“, so der Filmemacher. „Das kam natürlich (als Titel) nicht infrage, aber ich wollte vor allem das Gefühl vermitteln: ,Lasst uns Leute in ihrem Alltagsleben beobachten!‘ Mein Ziel war es, den Kontrast einzufangen zwischen jemandem, der sich in seiner Küche eine Tasse Kaffee einschenkt, und jemandem, der auf der anderen Seite der Mauer ermordet wird – die Koexistenz dieser beiden Extreme.“ Das Grauen wird über diesen Kontrast erzählt: über die Zurschaustellung des unbekümmerten Alltags, in dem die Geräuschkulisse von nebenan omnipräsent ist und das Leid anderer eiskalt ausgenützt wird – mal probiert Hedwig einen
Nerzmantel an, der vermutlich eben noch einer Gefangenen nebenan gehörte, mal zischt sie einem Hausmädchen wütend Vernichtungsfantasien zu.
Während Amis’ Roman auch ins Vernichtungslager selbst führte (und eine Liebesgeschichte lanciert), weiß Glazer, dass seine Filmbilder sehr viel wirkungsvoller – beklemmend und unbequem – sind, wenn seine Kameras nur auf dieser Seite der Mauer aufgebaut werden. Großer Preis der Jury in Cannes, fünf Oscarnominierungen.
#thezoneofinterest
THE ZONE OF INTEREST
KINOSTART 29.02., USA/GB/POL 2023, REGIE Jonathan Glazer, MIT Christian Friedel, Sandra Hüller, FILMLÄNGE 105 Min., © Constantin Film
FAMILY
AFFAIRS
Girls just wanna have ... their own choice
Maryam Keshavarz erzählt mit „The Persian Version“ laut, charmant und schnell von selbstbestimmten Lebenswegen.
Schon als Kind wusste Leila mit den Kulturen, in die sie hineingeboren war, zu jonglieren: Reiste sie mit ihrer Mutter in den Iran ein, hatte sie ihre Tricks, um – trotz der drohenden Leibesvisitation – Musikkassetten ins Land zu schmuggeln, sodass im Innenhof alle zu Cindy Lauper tanzen konnten. Wenn wir sie zu Beginn von The Persian Version als junge New Yorkerin kennenlernen, dann kombiniert sie einen Niqab zum Bikini. In ihrer Burkini-Variation und mit einem Surfboard unterm Arm stapft sie selbstbewusst über die Brooklyn Bridge – einer Party entgegen. Sie, die junge Frau, die sich bislang als lesbisch definiert, wird damit den Kostüm-Preis der Halloweenpar
ty gewinnen und im Rausch der Nacht auf die grazilen Beine eines Mannes (Tom Byrne) blicken, der als Hedwig aus Hedwig and the Angry Inch gekleidet ist. Sie missversteht ihn als Drag Queen, dabei ist er Schauspieler und kommt direkt von seiner Broadway-Show. Es kommt zum folgenreichen One Night Stand.
Maryam Keshavarz’ Film lässt
das Publikum 107 Minuten lang an einem bunt zusammengewürfelten Familientisch Platz nehmen und dabei zusehen, wie Leila versucht, ihr Beziehungs- und ihr Familienleben so weit wie möglich voneinander fernzuhalten – was ihr aktuell nicht sonderlich gut gelingt. Am gut frequentierten Esstisch gehen alle ungerührt miteinander ins Gericht, sind aber letztlich auch füreinander da. Dass alle ihre Geheimnisse haben – Geheimnisse von teils immens großer Tragweite –, offenbart sich nach und nach, als der Vater wegen einer Herztransplantation im Spital aufgenommen wird.
FOKUS AUF DIE FRAUEN Wobei: „Alle“ stimmt vielleicht nicht ganz. Maryam Keshavarz’
bunte Culture-Clash-Tragikomödie, die sie „semi-biografisch“ nennt, dreht sich vor allem um ein schwieriges Mutter-TochterVerhältnis – all die lauten Brüder und der Vater, über den es einiges zu sagen gäbe, spielen eine untergeordnete Rolle. Erst hat die Tochter (Layla Mohammadi) die Erzählhoheit inne, später übernimmt – um die Erzählungen der Großmutter zu korrigieren – die Mutter (Niousha Noor), wodurch vieles plausibler wird, worunter Leila im Umgang mit ihrer Mutter Shireen leidet. Leila geht selbstbestimmt ihren Weg – ihre Mutter tut es, mit schmerzhaften Erfahrungen, auch. Die Mutter hat es einiges gekostet: Das Leben in einer streng patriarchalisch geprägten Gesellschaft hinterlässt seine Spuren.
Bei vielen Punkten wurde improvisiert (etwa beim Alterungsprozess der Figuren – erzählt wird von den Nullerjahren, es geht aber zurück bis in die 1960er-Jahre) –es ist ein Low-Budget-Film. Viel Inhaltliches wird nur angeschnitten – dann ist der ebenso schnelle wie offenherzige Film schon damit
beschäftigt, dem Publikum etwas anderes zu erzählen. Eine Prise magischer Realismus hier, eine Tanzeinlage da, und die vierte Wand ist auch dazu da, durchbrochen zu werden. Während einer Sexszene.
The Persian Version feierte seine Premiere beim Sundance Film Festival und eroberte die Herzen im Sturm: Die Komödie holte sich dort den Publikums- und einen Drehbuchpreis – und Sony Pictures Classics sicherte sich die Rechte, sei der Film doch nicht nur große Unterhaltung, sondern auch ein wortgewaltiger Film über Familie und Freiheit. Vor allem über Freiheit. Freiheit und Selbstbestimmtheit in Amerika. Während im Iran die Unterdrückung von Mädchen und Frauen durch die Sittenpolizei immer mehr verschärft wird. www.PersianVersion.de
EIN FILM VON LAETITIA COLOMBANI
THE PERSIAN VERSION
KINOSTART 15.03., USA 2023, REGIE Maryam Keshavarz, MIT Layla Mohammadi, Niousha Noor, Kamand Shafieisabet, FILMLÄNGE 107 Min., © Sony Pictures
Teddy-Terror
In „Imaginary“ entstehen unheimliche Verbindungen zwischen Mensch und Kuscheltier.
Bereit für den kuscheligsten Horrorschocker aller Zeiten? In Imaginary trifft Jessica (DeWanda Wise, Jurassic World: Ein neues Zeitalter) auf einen alten Freund, der auf den ersten Blick zwar weich und flauschig ist, aber alles andere als ein Glücksbärchi. Zudem ist das Stofftier aus einem bestimmten Grund gar nicht gut auf seine frühere Besitzerin zu sprechen. Der Teddy hört auf den Namen Chauncy, und Jessicas Stieftochter Alice (Pyper Braun) findet ihn im Keller. Je mehr sie den plüschigen Gefährten ins Herz schließt, umso gruseliger wird es. Denn der neue Spielkamerad stiftet das Mädchen zu immer eigenartigeren und teils auch blutigen Taten an – bis endgültig der Teddy-Terror ausbricht …
WAHN UND BESESSENHEIT
Die Horrorschmiede Blumhouse nimmt uns in gewohnt routinierter Weise mit auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Horror-Profi Jeff Wadlow (Wahrheit oder Pflicht) inszenierte den Spaß und entführt uns in eine Welt, in der sich Fantasie und Wahnsinn die unheimliche Waage halten. Mit DeWanda Wise und The Walking Dead-Star Tom Payne in den Hauptrollen sind dankbare Opfer gefunden, die dem Feind in die flauschigen Pranken geraten. ACHTUNG: Dieser Film kann die Sicht auf Kuscheltiere für immer verändern!
Imaginary lediglich auf DollHorror der Marke Chucky – Die Mörderpuppe oder Annabelle zu reduzieren, wird dem Umfang des Films allerdings nicht ganz gerecht. Schon der Arbeitstitel Urojenie
– die polnische Bezeichnung für einen Wahn, ein psychopathologisches Symptom, das vor allem im Rahmen verschiedener psychischer Störungen vorkommt – verweist auf einen hohen Grad an PsychoHorror. Und auch der finale Titel deutet an, dass es hier um mehr geht als um ein Kuscheltier, das es faustdick hinter den Plüschohren hat. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Realität, Vorstellungskraft und Formen von Besessenheit, die selbst Chucky blass aussehen lassen. Willkommen in den Abgründen der Vorstadthölle. facebook.com/ImaginaryFilm
IMAGINARY KINOSTART 14.03., USA 2024, REGIE Jeff Wadlow, MIT DeWanda Rise, Pyper Braun, Tom Payne, Betty Buckley, FILMLÄNGE 90 Min., © Constantin Film
Des Schicksals Lust auf Ironie
„Andrea lässt sich scheiden“: Birgit Minichmayr versucht durch Josef Hader dem Dorf zu entkommen.
Die kleine Ortschaft, in der Andrea wohnt, ist wahrlich keine zum Verstecken. Nicht nur dass jeder jeden kommentiert: Hier geben endlose Rübenfelder einen viel zu monotonen Horizont vor. Immer weht der gleiche Wind. Andrea will raus: nach St. Pölten, wo ein Neuanfang als Kriminalbeamtin wartet. Vor allem will sie das, seitdem offiziell ist, dass sie sich von Andi, „ihrem Andi“, scheiden lassen will. Das Schicksal hält von diesen Plänen wenig: Erst einmal wartet eine Geburtstagfeier, bei der fast das gesamte Dort zusammenkommt und die der niedergeschlagene Andi (Thomas Stipsits) sturzbetrunken verlässt. Also nimmt Andrea ihm den Autoschlüssel ab. Ausgerechnet sie wird den Heimtaumelnden durch eine kleine Unachtsamkeit wenig später auf der schnurgeraden Landstraße überfahren. Die bis dahin unbescholtene Polizistin
begeht im Schock Fahrerflucht –und ist nicht wenig verwundert, als knapp darauf die Kollegen vor der Tür stehen und ihr einen Täter präsentieren: Der Religionslehrer und trockene Alkoholiker Franz nimmt – ganz auf Schuld getrimmt – diese Rolle zumindest gerne ein. Und während Franz (Josef Hader) also tapferen Blicks und mit gepacktem Koffer einer Haftstrafe entgegenfiebert, wickelt Andrea den Unfall auf der Polizeidienststelle ab und lässt heimlich den Schaden an ihrem Auto kaschieren …
KOMÖDIANTISCHES POTENZIAL
Josef Hader erzählt mit seiner zweiten Regiearbeit (nach dem Stadtfilm Wilde Maus), die ihre Uraufführung bei der Berlinale feierte, vom Landleben, dem er selber entfloh. Er macht das in dem ihm eigenen Ton: mit lakonisch-melancholischem Witz. „Die Grundidee
war ein bisschen theoretisch, nämlich auszuprobieren, welche Art von Komödie noch möglich ist, wenn am Anfang eines Films was richtig Schlimmes passiert“, so Hader, der „lieber Geschichten mit blöden Zufällen“ erzählt „als über Menschen, die ein großes Problem lösen müssen oder ein Lebensziel erreichen wollen“. An den altbekannten Stationen – in der Dorfdisco, beim Wirten, daheim in der Kuchl, unter Polizeikollegen – geht sich dabei einiges an komödiantischer Note aus. Auch weil da Schauspieler wie Thomas Schubert (zuletzt: Roter Himmel) agieren und Birgit Minichmayr zur Titelheldin wird, die keinen je ganz in ihre Karten blicken lässt. #andrealässtsichscheiden
ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN KINOSTART bereits im Kino, A 2024, REGIE Josef Hader, MIT Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert, Robert Stadlober, Branko Samarovski, FILMLÄNGE 90 Min., © Filmladen
Urlaubspleite im Gepäck
Ethan Coen schickt Margaret Qualley, Geraldine Viswanathan und ein paar Ganoven auf einen Roadtrip: „Drive-Away Dolls“.
ETOO MUCH ATTENTION
DRIVE-AWAY DOLLS
KINOSTART 07.03., USA 2024, REGIE Ethan Coen, MIT Geraldine Viswanathan, Margaret Qualley, Matt Damon, Pedro Pascal, FILMLÄNGE 84 Min., © UPI
than Coen serviert einen Roadtrip, bei dem alle Zeichen auf Desaster stehen: Als zwei ungleiche Freundinnen, die beide Luftveränderung brauchen, ein Auto ausleihen, kommt es zu einem Missverständnis. Sie sind nicht die Einzigen, die eine Fahrt nach Tallahassee anmelden, und unversehens sitzen sie im falschen Auto – nämlich in dem, in dessen Kofferraum bereits ein Gepäckstück liegt, wie sie zu spät bemerken. Diesen Koffer will natürlich jemand zurückhaben. Sie wollen ihn vielleicht nicht einfach so zurückgeben. So bedeutet der Kurztrip ins sonnige Florida nicht lange grenzenlose Freiheit und einen nostalgischen Soundtrack, während man über den Highway braust, sondern dass sich eine Traube unfähiger Ganoven an die Stoßstange der Freundinnen heftet.
LUST AM TRASH
Ethan Cohen, der in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Joel u.a. No Country for Old Men, The Big Lebowski und Fargo – Blutiger Schnee schuf, bleibt seinem Stil treu: Schwarzer Humor
und skurrile Charaktere bestimmen den Ton auch bei der Gaunerkomödie Drive-Away Dolls , die Coen gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Cutterin und Produzentin Tricia Cooke, schrieb und die große Lust auf Pulp hat: Sie ist eine Hommage an die B-Movies der späten 1960er- und 1970er-Jahre, angesiedelt im Jahr 1999, die Vorfreude auf das neue Millennium liegt in der Luft. Der Ar beitstitel „Drive-Away Dykes“ versprach bereits Trash und Grenzüberschreitung. Aus den „Dykes“, ein englisches SlangWort für Lesbe, wurden schlussendlich „Dolls“; dass die Protagonistinnen queer sind, blieb aber. „Ich bin eine queere Filmemacherin. Also war es ganz normal, queere Hauptcharaktere zu haben“, sagt Cooke. „Filme über Lesben sind oft tiefgründig, ernst und sehr dramatisch. Mir war es wichtig, eine Geschichte mit deutlich sichtbaren queeren Charakteren zu erzählen, ohne dass ihre Sexualität der zentrale Punkt des Films ist. Wir wollten, dass es viel Sex gibt, aber Sex, der Spaß macht, keinen Sex mit einer ge-
sellschaftlich wichtigen Botschaft. Also so, wie man ihn in einem B-Movie sieht, nicht in einem anspruchsvollen Film.“ Margaret Qualley (Poor Things) und Geraldine Viswanathan (Miracle Workers) brettern als Freundinnen los, die nicht damit rechnen, ihren Urlaub mit unfähigen Ganoven zu verbringen. U.a. mischen auch Pedro Pascal (The Last of Us), Beanie Feldstein (Booksmart) und Matt Damon (Good Will Hunting) mit. #driveawaydolls
Albtraumhafte Weiterentwicklung
Originell, konsequent, abseitig und urkomisch: Kristoffer Borglis englischsprachiges Debüt „Dream Scenario“ – mit einem überschäumenden Nicolas Cage in der Hauptrolle.
Der Mann deiner Träume hat gräuliche Haut, schon recht schütteres Haar und wenig Körperspannung unter dem Parka. Er würde kaum auffallen, wenn er nicht einfach erratisch herumstehen würde. Er schaut zum Beispiel nur reglos zu, wenn du auf dem Klavier kauerst und am Boden vor dir zwei Alligatoren auf ihren Snack warten. Er steht einfach passiv herum, wenn deine beste Freundin einen Autounfall hat. Er kehrt auch einfach unbeeindruckt weiter das Laub zusammen, wenn seine eigene Tochter unversehens zu schweben beginnt.
Plötzlich taucht da also dieser Durchschnittsmann in den Träumen von Millionen Menschen auf. Es ist im Informationszeitalter nur eine Frage von Wimpernschlägen, bis das ganze Internet darüber Bescheid weiß, dass es sich bei dem Unbekannten um den ruhigen Familienvater und ruhmlosen Uniprofessor Paul Matthews handelt. Matthews weiß erst gar nicht, wie er mit dieser unerwar-
teten Aufmerksamkeit umgehen soll: Plötzlich wird sein Hörsaal eifriger frequentiert, die Studierenden sind wacher als früher, weil alle daran teilhaben wollen, wenn „jemand viral geht“. Die Popularität hat allerdings ihre Schattenseiten, und Matthews wird sich noch wünschen, dass er in den Träumen der Menschen immer so tatenlos geblieben wäre wie zu Beginn des ungreifbaren Phänomens.
DYSFUNKTIONAL ORIGINELL Kristoffer Borgli, der 2022 mit Sick of Myself von einer jungen Frau erzählte, die für Aufmerksamkeit auch nicht vor Selbstverstümmelung zurückschreckte, erzählt in seinem englischsprachigen Debüt – produziert von Ari Aster (Hereditary, Beau is Afraid) – von einem temporeichen Aufstieg und einem ebenso schnellen Fall, wie er nur im Medienzeitalter möglich ist. „Ich sehe die Fiktion als Möglichkeit, die dysfunktionalen Aspekte des modernen Lebens zu ergründen“, so der norwegische Regisseur. Seinen
Anfang nahm das Projekt, als Borgli 2018 die Geschichte eines Professors verfolgte, der zu einem Gesicht der „Cancel Culture“ wurde. „Damals gab es noch kein Wort für das, was mit ihm passierte, aber mich interessierte, wie Studenten ihm über den Campus folgten und sein Auto demolierten“, so Borgli. „Es klang wie ein alter Western, in dem jemand aus einer Stadt verbannt oder von Dorfbewohnern mit Heugabeln vertrieben wird wie Frankenstein.“ Mit seinem überschäumenden Film, der ebenso abseitig wie komisch ist, erzählt er weit mehr als von Cancel Culture: Er erzählt von Gier, von narzisstischen Zurückweisungen, von Selbstverantwortung, von Neid und Unsicherheiten, von medialen Dynamiken. Mittendrin agiert eine Traumbesetzung: Nicolas Cage. #dreamscenario
DREAM SCENARIO KINOSTART 22.03. USA 2024, REGIE Kristoffer Borgli, MIT Nicolas Cage, Julianne Nicholson, Michael Cera, FILMLÄNGE 102 Min., © Panda Lichtspiele
TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER
Uma Thurman und Samuel L. Jackson laden ein in „The Kill Room“.
Vor nunmehr 30 Jahren wurden sowohl Uma Thurman (Kill Bill) als auch Samuel L. Jackson (The Marvels) dank Quentin Tarantinos schwarzhumoriger Gangsterballade Pulp Fiction zu Stars. Jackson als cooler, bibelfester Auftragskiller Jules blieb seitdem ebenso vielen Filmfans im Gedächtnis wie Thurmans drogensüchtige Gangsterbraut Mia, die John Travoltas Vincent einen unvergesslichen Abend samt ikonischer Tanzeinlage bescherte. Dass die beiden aber niemals gemeinsam auf der Leinwand zu sehen waren und – bis auf Jacksons kurzen Gastauftritt im zweiten Teil von Kill Bill – auch sonst nicht mehr zusammengearbeitet haben, dürfte für viele ein überraschender Fakt sein. Jetzt haben sie sich aber endlich zusammengetan und leihen ihre Coolness – wie soll es auch
anders sein – einer schwarzhumorigen Krimiballade. Regisseurin Nicol Paone (Friendsgiving) siedelt ihren Film in der verschrobenen Kunstszene an. Patrice (Thurman) leitet eine Galerie, gerät aber wegen ausbleibendem Erfolg in finanzielle Schwierigkeiten. Abhilfe soll der Mafiavermittler Gordon (Jackson) schaffen, mit dem sie eine aufwendige Geldwaschanlage betreibt.
DIE KUNST DES MORDENS
Um die Tarnung aufrechterhalten zu können, benötigen sie aber Arbeiten, die mit hohen Beträgen gehandelt werden. Kurzerhand engagiert Gordon den Auftragskiller Reggie (Joe Manganiello, Magic Mike), der seine Opfer am liebsten mit Plastiktüten über dem Kopf beseitigt und dafür den Spitznamen „Bagman“ trägt. Reggies unkonventionelle „Kunstwerke“
THE KILL ROOM KINOSTART 21.03., USA 2023, REGIE Nicol Paone, MIT Uma Thurman, Joe Manganiello, Samuel L. Jackson, Maya Hawke, Debi Mazar, FILMLÄNGE 98 Min., © UPI
erregen aber bald große öffentliche Aufmerksamkeit, er stiehlt Künstlerin Grace (Thurmans Tochter Maya Hawke, Stranger Things) die Show, und auch die Kunstkritikerin „The Kimono“ (Debi Mazar, Be Cool) will über ihn berichten. Da Reggie großen Gefallen an seiner neuen Karriere findet, sucht er mit Patrice einen Ausweg aus seiner kriminellen Vergangenheit.
Uma Thurman, Samuel L. Jackson und Joe Manganiello als gewieftes und gewitztes Gaunertrio? Einen besseren Grund für einen filmischen Museumsbesuch gibt es nicht.
#thekillroom
Kleine Risse
„Shoplifters“-Regisseur Hirokazu Kore-eda begeistert mit „Die Unschuld – Kaibutsu“.
MAUF FLUREN SCHULDIE UNSCHULD –MONSTER – KAIBUTSU
KINOSTART 21.03., JP 2023, REGIE Hirokazu Kore-eda, MIT Sakura Ando, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, FILMLÄNGE 126 Min., © Filmladen
inato hat sich verändert. Er zieht sich immer mehr zurück, legt ein irritierendes Verhalten an den Tag. Zu ihrem Entsetzen erfährt seine Mutter, die junge Witwe Saori Mugino, dass sein Lehrer daran schuld sein soll. Postwendend stürmt sie zur Schule ihres Sohnes und zur Direktorin, um den Lehrer zur Rede zu stellen. Immer wieder hört sie Entschuldigungen der Delegation, die sich vor ihr aufgebaut hat – die Worte und Gesten des Bedauerns sind aber keine echten, sondern pflichtschuldige, die gleichzeitig etwas Abwesendes verströmen. Sie weiß instinktiv, dass sie noch nicht die Wahrheit erfahren hat. Auch das Publikum nicht: Regisseur Hirokazu Kore-eda erzählt
aus drei Perspektiven, aus der Sicht der Mutter, des Sohnes und des Lehrers, um die Geschehnisse zu enthüllen und die Geschichte vollständig zu machen. Es ist eine Geschichte, die um Schuld und Verantwortung kreist, die die schwere Last von Vorverurteilung thematisiert – und von Gefühlen, die nicht sein dürfen.
KEILE, ALLERORTS
Erstmals seit 25 Jahren hat Kore-eda (Shoplifters – Familienbande) nicht einen eigenen Stoff verfilmt, sondern das Drehbuch eines Bekannten, des japanischen Autors Yûji Sakamoto (Tokyo Love Story). „Ich bin ein bisschen älter als er, aber wir haben die gleichen Zeiten erlebt, haben dieselbe Luft unter dem schummri-
gen Himmel geatmet, während wir unsere Geschichten immer weitererzählt haben. Wir beide schrieben über Vernachlässigung, Verbrecher und Pseudofamilien“, so Kore-eda. „Unsere Geschichten haben ähnliche Inhalte und Themen, obwohl wir sie an verschiedenen Zeitpunkten verhandelt und eine jeweils ganz eigene Herangehens- und Sichtweise haben. Es ist, als würden wir dieselbe Luft einatmen, aber auf unterschiedliche Weise ausatmen.“ Nun hätten sie ihre „Atmung synchronisiert“. Das Ergebnis ist ein zarter Film, der durch und durch bewegt.
Kore-eda: „In der Geschichte geht es um einen Vorfall, bei dem Kinder an einer kleinen Schule in einer kleinen regionalen Stadt in Japan im Mittelpunkt stehen, um scheinbar unerhebliche Funken eines Feuers, die ein großes Zerwürfnis verursachen, einen Keil zwischen die Menschen treiben, die dort leben. Ich stieß 2019 zur Entwicklung des
Drehbuchs dazu. Das war, bevor die Welt durch die Covid-Pandemie auf den Kopf gestellt wurde. Aber ich bin überrascht, dass unsere Geschichte das Zerwürfnis reflektiert, das wir heute zwischen den Menschen, zwischen den Ländern und zwischen ethnischen Gruppen überall auf der Welt erleben.“
#unschuldfilm
AUF FLUREN SCHUL
MILLER’S GIRL
KINOSTART 14.03., USA 2023, REGIE Jade Halley Bartlett, MIT Martin Freeman, Jenna Ortega, FILMLÄNGE 92 Min., © Constantin Film
Akt 2: ein Thriller
Martin Freeman und Jenna Ortega treffen in „Miller’s Girl“ als Lehrer und Schülerin aufeinander.
Zwar ist sie attraktiv, die Literaturstudentin mit dem klingenden Namen Cairo Sweet, fällt ihrem Professor aber vor allem aufgrund ihrer Begabung auf. Die Leseliste: hat sie längst durch. Ihr literarisches Wissen ist erstaunlich, ihr Wille auch. Nur hat sie noch kein Thema: Für ihre Bewerbung in Yale soll sie einen Aufsatz über ihre bisher größte Leistung verfassen und hadert damit, was das sein könnte. Im Laufe des Films wird sie ihr Thema finden.
Von Anziehung, dort, wo sie nicht sein soll, und von Machtgefällen wurde im Kino schon oft erzählt. Das ist der Regiedebütantin und Autorin Jade Halley Bartlett durchaus bewusst. Sie habe sich beim Aufeinandertreffen von Lehrer und Schülerin – Martin Freeman (Der Hobbit, Sherlock) und Jenna Ortega (Wednesday) –„vorgenommen, diese bekannten Tropen zu untersuchen und sie zu überarbeiten. Sie zu brechen, um genau zu sein“, so die Regisseurin.
GEBURT EINES SCHURKEN
Geschrieben habe sie den Stoff ursprünglich als Theaterstück in zwei Akten.
„Akt 1: eine Liebesgeschichte, Akt 2: ein Thriller.“ Das Thriller-Element setzt ein, als Miller die Notbremse ziehen möchte: Dann ist es natürlich längst zu spät.
„Wir möchten die Menschen so gerne in die Kategorien ‚Opfer‘ und ‚Bösewicht‘ einteilen, damit wir uns sicher fühlen, dass wir ihren und unseren eigenen Platz in unseren Urteilen über sie kennen“, vermutet die Regisseurin. „Aber das ist nicht das wahre Leben. Das wahre Leben ist grau und nebulös, und das perfekte Opfer oder den perfekten Bösewicht gibt es nicht. Die Themen dieses Films – Liebe, Moral, Scham, Eitelkeit – sind der Versuch, diese Realität durch die fantastische Linse der Southern Gothic darzustellen.“
Miller’s Girl erzählt von Einsamkeit, von Unterdrückung, von Täuschungsmanövern. Und – dann doch auch – von der Geburt eines Schurken. „Wer dieser Bösewicht ist“, so Jade Halley Bartlett, „überlasse ich Ihrem Ermessen.“
#MillersGirl
AUF FLUREN SCHUL
TEXT: MANUEL OBERHOLLENZER
Legendenbildung
„Maria Montessori“ revolutioniert die Kindererziehung – und den Stellenwert der Frau.
Der Einfluss, den die italienische Medizinerin, Wissenschaftlerin und Pädagogin Maria Montessori nicht nur auf die moderne Kindererziehung, sondern auch auf die Rechte von (Klein-)Kindern, deren Emanzipation und Potenzial im Laufe ihres Lebens genommen hat, lässt sich schwer einschätzen. Montessoris Methode, Kinder weitgehend selbstständig und ohne vorgefertigten Stundenplan in einem eigens auf ihre Größe angepassten Raum und mit hilfreichen Utensilien, mit denen sie sich auf spielerische und eigenmotivierte Weise wichtige Fähigkeiten und Wissen aneignen, agieren zu lassen, wird in eigens dafür gegründeten MontessoriSchulen auf der ganzen Welt angewendet.
Dass Maria Montessori, 1871 in
eine streng patriarchalische Gesellschaft in Italien hineingeboren, aber auch eine wichtige Vorreiterin für den Stellenwert der Frau nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Wissenschaft und der Medizin war, wird – bei all ihren außergewöhnlichen Errungenschaften – oft vergessen.
AN VORDERSTER STELLE
In der Tat war Montessori, die sich schon früh für eine wissenschaftliche und medizinische Karriere interessierte – was nicht nur ihrem konservativen Vater missfiel –, eine der allerersten Absolventinnen des Medizinstudiums in Italien. Doch ihre vielversprechende große Zukunft hängt ausgerechnet zu jener Zeit wegen ihres unehelich zur Welt gebrachten Sohns Mario, der später an der Seite seiner Mut-
ter forschen und ihr Lebenswerk fortführen sollte, am seidenen Faden. Und genau dieses Kapitel im ereignisreichen Leben der Maria Montessori hat sich Drehbuchautorin und Regisseurin Léa Todorov als Ausgangspunkt für ihre filmische Biografie ausgesucht und gibt damit ihr Spielfilmdebüt.
Sie erzählt die Geschichte einer Freundschaft zweier Frauen, die in ihrem Schicksal vereint sind: Die Pariser Kurtisane Lili d’Alengy (Leïla Bekhti, Ein Becken voller Männer) zählt zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den begehrtesten Frauen ihrer Zunft, die sogar in den höchsten Kreisen verehrt wird.
FREUNDE UND FAMILIE
Wäre da nicht ein für sie rufschädigendes und nachteiliges Geheimnis: sie hat eine geistig beein-
trächtigte Tochter, Tina (Raffaelle Sonneville-Caby). Deshalb reist sie mit dem Mädchen, das sie nach außen hin als ihre Nichte ausgibt, nach Rom, wo Maria Montessori (Jasmine Trinca, Die Geschichte meiner Frau) mit ihrem Lebensgefährten Giuseppe Montesano (Raffaelle Esposito) ein pädagogisches Institut für Kinder wie Tina betreibt. Maria selbst hadert mit ihren mütterlichen Pflichten Mario gegenüber, der bei einer Amme auf dem Land aufwächst. Maria weigert sich, Giuseppe zu heiraten, weil sie dadurch dazu gezwungen wäre, ihre Karriere aufzugeben und Giuseppe als Hausfrau zur Seite zu stehen. Trotz seiner Beteuerung, keine andere Frau zu ehelichen, bricht Giuseppe auf Drängen seiner Familie sein Versprechen, was Maria emotional schwer zusetzt. In dieser für sie schwierigen Phase steht ihr Lili zur Seite und kann ihr mit ihrer eigenen Erfahrung beibringen, was es heißt, sich in einer von Männern dominierten Welt durchzusetzen und sich selbst zu vermarkten.
EIN LEBEN FÜR BILDUNG UND FRIEDEN
So schöpft Maria neues Selbstvertrauen und setzt sich zunehmend gegen die konservativen Mediziner
durch, die ihr die für ihre pädagogischen Forschungen und die dafür benötigten Einrichtungen notwendigen Fördergelder verweigern. Gemeinsam mit Lili und Betsy (Nancy Huston, Nimm mich mit) gelingt es Maria nicht nur, sich von Giuseppe und der Männerwelt zu emanzipieren, sondern auch neue, autonomere Methoden der Kindererziehung zu etablieren, die im Laufe des 20. Jahrhunderts überall auf der Welt angenommen und praktiziert werden und Maria, deren Name mit dieser Form der Erziehung synonym geworden ist, weltweit berühmt gemacht haben.
Gegen Ende ihres Lebens wird sie für ihre lebenslangen Bemühungen mehrmals für den Friedensnobelpreis nominiert.
Eine inspirierende Geschichte von einer Frau, die ihr Leben dafür gewidmet hat, ihr folgende Generationen nachhaltig zu inspirieren und zu prägen. Dieser Film setzt Montessori ein weiteres Denkmal. #mariamontessori
MARIA MONTESSORI KINOSTART 15.03., FR 2023, REGIE Léa Todorov, MIT Jasmine
Trinca, Leïla Bekhti, Raffaelle Sonneville-Caby, FILMLÄNGE 110 Min., © Filmladen
Steht dort, wo vor kurzem nur Männer standen: „Das Wissen sollte den Männern vorbehalten bleiben“, so Jasmine Trinca als Maria Montessori.
Fight Like a Panda
W„Kung
Fu Panda 4“: Wiedersehen mit Po & Co. im Tal des Friedens.
er schon einmal den Wiener Tiergarten Schönbrunn besucht hat, hat vielleicht bereits die Bekanntschaft mit einem Panda gemacht. 2007 etwa wurde der schläfrige Fu Long geboren, der viel mediale Aufmerksamkeit erhielt. Das Timing der DreamWorks Animation-Studios hätte damals nicht besser sein können, denn nur wenige Monate später, im Juni 2008, startete der erste Film der Kung Fu Panda-Reihe, der mit seinen Referenzen an asiatische Kampfkunstfilme und jahrtausendealte chinesische Kultur sein Publikum in eine faszinierende und mystische Welt entführte. Zwei Fortsetzungen, ein Fernsehspecial, vier Kurzfilme und drei Fernsehserien später macht sich der kampferprobte Panda Po bereit für seinen vierten Kinoeinsatz. Regisseur Mike Mitchell (Für immer Shrek, The LEGO Movie 2) setzt das neueste Abenteuer in Szene. Dabei trifft
Po auf alte und neue Weggefährten, als es darum geht, seiner Bestimmung zu folgen und der neue spirituelle Führer seiner Heimat, des Tals des Friedens, zu werden.
ALTE UND NEUE STIMMGEWALT
Dazu muss er aber erst einen Nachfolger als „Drachenkrieger“ ernennen. Da taucht ein neuer gefährlicher Feind, „das Chamäleon“, auf, das seine Gegner perfekt imitieren kann und obendrein
Pos totgeglaubten alten Widersacher Tai Lung zurückholt. Pos loyale und schlagkräftige Schar an Mitstreitern, „die Furiosen Fünf“, können ihm diesmal jedoch nicht wie gewohnt zur Seite stehen, da sich die Recken auf ihren eigenen individuellen Missionen befinden. Dafür wird Po von seinem weisen, alten Mentor, Meister Shifu, seinen beiden Vaterfiguren, der Gans Mr. Ping und dem Großen Panda Li Shan, sowie seiner neuen Gefährtin, der diebischen
Steppenfüchsin Zhen, unterstützt. Während Hape Kerkeling (Die Eiskönigin) den deutschen Po spricht, verleiht im Original eine Riege an Hollywood-Stars den tierischen Helden ihre Stimmen: Jack Black (Der Super Mario Bros. Film) als Po, Dustin Hoffman (Hook) als Meister Shifu, James Hong (Everything Everywhere All at Once) als Mr. Ping, Bryan Cranston (Breaking Bad) als Li Shan und Ian McShane (Shrek der Dritte) als Tai Lung. Neu dabei sind Awkwafina (Arielle, die Meerjungfrau) als Zhen, Ke Huy Quan (Everything Everywhere All at Once) als Schuppentier Han und Viola Davis (Air) als Chamäleon.
FOLGE DEINEM HERZEN … Wie kommt aber ausgerechnet ein friedfertiger und gemütlicher Panda zu solchem Ruhm, werden sich all diejenigen fragen, die mit den bisherigen Abenteuern aus der Welt des Kung Fu Panda bislang nichts am Hut hatten. Im ersten Teil von 2008 identifizierte der Schöpfer des Kung Fu, die weise Schildkröte Master Oogway, ausgerechnet den tollpatschigen Po als künftigen „Drachenkrieger“, zum Entsetzen Meister Shifus und seiner „Furiosen Fünf“. Doch Po erweist sich als talentierter und begnadeter Kämpfer – speziell, wenn man ihn mit leckerem Essen lockt – und erweist sich als würdig, indem er Tai Lung besiegt. Drei Jahre später, in Kung Fu
Panda 2 , ist Po auf der Suche nach seinem inneren Frieden, wird aber auch immer wieder mit seiner traurigen Vergangenheit konfrontiert. Mit seinen Freunden stellt er sich dem machtgierigen Pfau Lord Shen, der für die Morde an Pos Artgenossen verantwortlich ist.
… UND FINDE DEINE BALANCE
In Kung Fu Panda 3 aus dem Jahr 2016 wird Po schließlich mit seinem biologischen Vater Li Shan wiedervereint, sehr zum Leidwesen seines Adoptivvaters Ping. In der Hoffnung, die legendäre
chinesische Kunst des „Chi“ zu erlernen, folgt Po, mit Ping im Schlepptau, seinem Vater ins geheime Dorf der Pandas, während der Bulle Kai aus dem Reich der Toten ausbricht, um die Energie aller Meister in sich zu bündeln. Erst als es Po gelingt, die Macht des Kung Fu mit der Macht des „Chi“ in sich zu vereinen, gelingt es ihm, Kai und seine ZombieArmee zu besiegen und folgt Meister Shifu als Kung-FuLehrmeister nach. Nun steht Po also vor seiner nächsten großen Herausforderung.
Eine witzige, gefühlvolle und spannende Verbeugung vor spektakulärer asiatischer Kampfkunst und fernöstlichen Traditionen mit liebgewonnenen tierischen Helden erwartet uns also bald wieder im Kino. #kungfupanda4
KUNG FU PANDA 4
KINOSTART 14.03., USA 2024, REGIE Mike Mitchell, MIT Jack Black, Awkwafina, Ke Huy Quan, Bryan Cranston, Jackie Chan, Viola Davis, FILMLÄNGE 94 Min., © UPI
KIDS & FAMILY
Super genug
Eine Elfjährige soll „Sowas von super!“ werden, fühlt sich aber nur durchschnittlich.
Welches Geheimnis die elfjährige Hedvig hat, würden ihre Klassenkameraden nie und nimmer glauben: Sie, die regelmäßig beim Turnunterricht für ihre bescheidenen Leistungen verlacht wird, ist eine Superheldin! Beziehungsweise: Ihr Vater ist der in der Stadt als Superlöwe gefeierte Held, der immer
dort zur Stelle ist, wo Gefahr droht. Hedvig ist in ihrer Familie als Nächste an der Reihe. Nur: Hedvig ist die Unsportlichkeit in Person, ungeschickt, kurzsichtig. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit Computerspielen und nicht bei Rettungsaktionen. Eben noch war sie ein unbeschwertes Mädchen, nun soll sie sich darauf vorbereiten, als
Superheldin in der Stadt nach dem Rechten zu sorgen. Was für eine Überforderung! Dass der Vater bei der Nachfolge dann doch eher auf ihren ehrgeizigen Cousin setzt, ist für Hedvig zwar nicht verwunderlich, aber doch sehr kränkend. Mit ihrer wunderbar coolen Oma beginnt sie ihr maßgeschneidertes Superheldinnentraining …
SUPER GENUG
Norwegens Top-Animator
Rasmus A. Sivertsen (Käpt’n Säbelzahn und der magische Diamant) „wollte mit dem Superheldengenre etwas Neues ausprobieren: eine Kombination aus Over-the-top-Action und einem bodenständigen, nordischen Realismus“, so der Regisseur.
„Der Film spielt in der modernen Welt und behandelt relevante heutige Themen, z.B. wie Kinder mit dem hohen Erwartungsdruck ihrer Eltern und ihrer Umgebung
umgehen. Das ist ein Thema, das mir als Vater sehr am Herzen liegt. Viele Kinder verspüren einen großen Druck, perfekt zu sein, sei es durch Social Media, die Schule, ihre Familie und ihre Freunde. Der Film diskutiert, ob man wirklich ‚super‘ sein muss, oder ob es nicht okay ist, einfach man selbst zu sein, auch unvollkommen.“
Sein Animationsfilm, bei dem auch das Charakterdesign von Carter Goodrich (Coco, Ich –einfach unverbesserlich) heraus-
sticht, feierte seine Premiere bei der Berlinale 2023 in der Sektion „Generation Kplus“.
Dass der Film „sowas von super“ ist, befand auch die Deutsche Film- und Medienbewertung und verlieh der Coming-of-Age-Story das Prädikat „besonders wertvoll“. #sowasvonsuper
SOWAS VON SUPER! – HELT SUPER KINOSTART 21.03., NO 2022, REGIE Rasmus A. Sivertsen, FILMLÄNGE 77 Min., © Filmladen
Shalom Oida!
Zum Jüdischen Filmfestival Wien 2024.
Zehn Jahre ist es her, dass das Motto des Jüdischen Filmfestivals Wien „Shalom Oida“ lautete. Auch heuer begleitet dieser Leitspruch das Festival, passt er aktuell doch mehr denn je. Die entsetzlichen Ereignisse in Israel und im restlichen Nahen Osten haben Auswirkungen auf die Wahrnehmung jüdischer Gemeinschaften weltweit. So beabsichtigt das Jüdische Filmfestival Wien heuer – in seiner 32. Ausgabe –umso mehr ein Ort zu sein, an dem Vorurteile abgebaut werden und nach einem gemeinsamen Nenner gesucht wird. Ein Ort, an dem Friedensinhalte geteilt werden.
Eröffnet wird – in Anwesenheit des Regisseurs Alexandre Arcady – mit dem Spiefilm Le petit blond de la Casbah – Der kleine Blonde aus der Kasbah (F 2023). Der Regisseur macht sich auf eine nostalgische Zeitreise an den Ort seiner Kindheit, die Kasbah von Algier und in die Zeit vor dem Unabhängigkeitskrieg Algeriens. Der jugendliche jüdische Erzähler sieht dies als Ort des Friedens: Streitereien finden nicht zwischen jüdischen und arabischen Nachbarn statt, sondern eher innerhalb von Familien.
PROGRAMMHIGHLIGHTS
In Under the Shadow of the Sun (IL 2023) sucht ein äthiopischer Jude nach seinem Sohn. Regisseur Shalom Hager zeigt als Kulisse ein „anderes Israel“: eines der Armut, Drogen, Prostitution und Straßengewalt.
Die niederländische Regisseurin Saskia Diesing legt mit Lost Transport (NL/LUX/D 2022) ein Historiendrama vor: Als sich im Frühling 1945 russische Truppen einem Deportationszug nähern, überlassen deutsche Soldaten die Gefangenen ihrem Schicksal. Notgedrungen bis widerstrebend tun sich drei Frauen zusammen, um zu überleben: eine niederländische Jüdin, eine russische Scharfschützin und eine misstrauische Deutsche. Auch Ady Walter führt in die Zeit des Zweiten Weltkriegs: Shttl (UKR/F 2022) spielt in einem galizisch-jüdischen Dorf im Jahr 1941 – kurz vor der Invasion der Nationalsozialisten.
(TRAURIGE)
SCHWERPUNKTE
Mehr als 40 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme bilden das Programm. Einige Produktionen erzählen davon, Religion zu leben –von säkular und liberal bis ultraorthodox. Der Spielfilm Home
März 2024
(IL 2023) handelt beispielsweise von einem Jeshiva-Studenten, der in seinem ultraorthodoxen Viertel einen Hightech-Computerladen eröffnet und dafür von Fundamentalisten angefeindet wird.
Auch der 7. Oktober 2023 wirkt im Programm nach: Supernova ist ein Zeitzeugnis, das die Ereignisse am Gelände des Psytrance-Festivals chronologisch darstellt – vom Beginn des Musikfestivals bis zum schlimmsten Massaker an Juden und Jüdinnen seit dem Holocaust –, dokumentiert mit Interviews von Zeugen und Überlebenden. (Der Film beinhaltet wenig bis keine Bilder expliziter Gewalt.) Der Kurzfilm The Boy (IL 2023) gedenkt des am 7. Oktober im Kibbuz Kfar Aza ermordeten Filmemachers und Jungvaters Yahav Winner: Sein Film handelt von einem VaterSohn-Gespann, das im Kibbuz mit Raketenbeschuss umgehen muss … www.jfw.at
Under the Shadow of the Sun
Seven Blessings
Shttl
Laetitia
Schicksale ändern
Colombani verwebt in „Der Zopf“ die Geschichten dreier grundverschiedener Frauen.
In Indien bündelt Smita, eine Unberührbare – im Kastensystem also ganz unten –, alle ihre Kräfte, damit ihre Tochter eine Schulbildung erhält und so dem Elend, in dem sie selber lebt, entkommen kann. In Italien liegt der Leiter einer Perückenwerkstatt nach einem Unfall im Koma, und seine Tochter Giulia erkennt, wie verschuldet das Familienunternehmen ist. Währenddessen bereitet sich Anwältin Sarah in Kanada darauf vor, die Kanzlei zu übernehmen – als sie erfährt, dass sie schwer krank ist und ein Eingriff mit folgender Therapie unverzüglich erfolgen sollte. Die französische Schauspielerin und Regisseurin (Wahnsinnig verliebt) Laetitia Colombani hat diese drei unterschiedlichen Frauen auf drei Kontinenten in Romanform erdacht, deren Geschichten, obwohl sie einander nie begegnen werden, miteinander verwoben sind. Nun legt sie die Verfilmung ihres 2017 erschienenen Bestsellers vor.
KNOTENPUNKT: HAAR
Spielerisch verknüpft sie die drei Ebenen, die sich u.a. optisch und in der Farbtemperatur voneinander abheben: Das Piepen der intensivmedizinischen Geräte, die in Italien zum Einsatz kommen, gehen etwa in ein Weckerklingeln in Kanada über. Was alle drei Geschichten verbindet, ist die Entschlossenheit, mit der die Protagonistinnen vorgehen, um ihre Freiheit zu verteidigen; das Symbol dafür: das Haar, ein Bild von Weiblichkeit. Die Idee dazu hatte Colombani, als sie „eine sehr enge Freundin in ein Perückengeschäft begleitete. Sie hatte gerade erfah-
DER ZOPF – LA TRESSE
KINOSTART 08.03., F/KAN/I/BE 2023, REGIE Laetitia Colombani, MIT Mia Maelzer, Kim Raver, Fotinì Peluso, Avi Nash, FILMLÄNGE 121 Min., © Polyfilm
ren, dass sie an Krebs erkrankt ist, und begann eine Chemotherapie. Sie hat sich für eine natürliche Perücke aus indischem Haar entschieden.“
Kim Raver führt das Geschehen in Kanada an, Fotinì Peluso agiert in der italienischen Episode. Am eindrucksvollsten bleibt die indische Schauspielerin Mia Maelzer als Smita in Erinnerung. „Die Begegnung mit Unberührbaren hat meinen Blickwinkel völlig verändert. Sie sind fast unsichtbar und ganz anders als die Angehörigen der höheren Kasten. Ich musste eine sichtbare Figur spielen, die einer Gemeinschaft von Unsichtbaren angehört. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen Balanceakt vollführen musste, um sie nicht zu einer farbenfrohen Heldin zu machen, sondern zu einer Protagonistin, die entschlossen ist, ihr Schicksal zu verändern.“ Das Mädchen, das ihre Tochter spielt – Sajda Pathan –ist eine „Unberührbare“. Sie wurde vom indischen Castingdirektor in einem Heim für Straßenkinder entdeckt; nach dem Dreh konnte sie in ein Heim der NGO Salaam Baalak ziehen und nun eine Schule besuchen.
#derzopf
OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS? – COCORICO –
Die Familie Bouvier-Sauvage blickt mit stolzgeschwellter Brust auf ihre lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Entsprechend blasiert fällt die Reaktion aus, als die einzige Tochter ihre Heiratspläne kundtut: Der Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers passt nun wirklich nicht zum Stammbaum. Wenn Regisseur Julien Hervé aufs schicke Château der Familie führt, wo zum Kennenlernen der angehenden Schwiegereltern geladen wird, sind die Heiratspläne nicht der einzige Stimmungskiller: Das glückliche Paar überrascht die Eltern mit DNA-Tests – und die fallen für manchen recht explosiv aus … Christian Clavier, der als Monsieur Claude schon einiges verkraften musste, macht sich als Vater der Braut auf zur nächsten familiär-komödiantischen Tour de Force.
MY SAILOR, MY LOVE – 22.03. Der Zustand des Vaters und seiner Behausung machen Grace (Catherine Walker) Sorgen. Also engagiert sie für den pensionierten, verwitweten Kapitän eine Haushälterin: Annie (Brid Brennan). Der aufbrausende Howard (James Cosmo) hält wenig von diesem Übergriff und weiß sich zur Wehr zu setzen – allerdings hat er nicht damit gerechnet, welche Gefühle die lebenslustige Annie in ihm noch wecken kann. Dass eine Romanze entsteht, ist Tochter Grace auch wieder nicht recht … Der finnische Regisseur Klaus Härö erzählt vor der Kulisse der irischen Küstenlandschaft von einer späten Liebe.
ARCHIV DER ZUKUNFT – 15.03. Über den Zeitraum von vier Jahren hat Joerg Burger (Elfie Semotan – Photographer) das Naturhistorische Museum Wien immer wieder besucht und die Institution, deren Sammlung sagenhafte 30 Millionen Objekte umfasst, eingefangen. Dabei hat er sich vor allem für die Prozesse und Arbeiten in den Abteilungen interessiert, für die Menschen und ihre Arbeit. Ein faszinierender Blick hinter die Kulissen der traditionsreichen Institution.
Andreas Müller, Simon Guy Fässler und Marcel Bächtiger brechen auf, um einen Film einzufangen über Menschen, die lieber unsichtbar bleiben möchten: über Jenische, Angehörige dieser geheimnisvollen Bevölkerungsgruppe, die überwiegend seminomadisch lebt, eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte hat. Ein jenischer Freund, der anonym bleiben möchte, hat die Filmemacher auf einer Reise quer durchs jenische Europa geführt und ihnen Türen geöffnet. Sieben Jahre lang waren sie u.a. in den Wäldern
Kärntens, den Bergen und Tälern Graubündens und in Frankreich unterwegs. „Mit der Zeit begannen wir zu erahnen, warum die von uns porträtierten Menschen die Unsichtbarkeit am Rande der Gesellschaft bevorzugen –eine Erkenntnis, die einen Schatten auf uns selbst und unseren Umgang mit Minderheiten wirft, die versuchen, einen eigenen Lebensentwurf zu bewahren“, so das Trio, dem es gelang, „einen Film zu weben, in dem sich unsere Protagonist:innen wiedererkennen, in dem sie ihre Geschichte erzählen und sich gehört fühlen.“
CINEPLEXX OPERA LA FORZA DEL DESTINO
– 09.03. Verdi erzählt von der Macht des Schicksals: Leonora und Alvaro lieben sich, ihr Vater ist davon mäßig angetan. Es folgt ein unglücklicher Verlauf, der reich an Versehen, Rachlust und Zufällen ist. Lise Davidsen gibt ihr Rollendebüt, und Regisseur Mariusz Treliński wirft die Drehbühne der Met an, um die Kette der katastrophalen Ereignisse abzubilden.
www.cineplexx-opera.at
LA FORZA
DEL DESTINO
SLOW – 01.03. Als die Tänzerin Elena und der Gebärdensprachdolmetscher Dovydas sich in einem Tanzkurs für gehörlose Jugendliche kennenlernen, verstehen sie sich auf Anhieb. Sie treffen sich wieder, lernen sich kennen, doch als die Freundschaft inniger wird und Elena Dovydas’ körperliche Nähe sucht, schreckt dieser zurück: Er sei asexuell, offenbart er. Die litauische Regisseurin Maija Kavtaradze wurde für ihren poetischen Spielfilm, der ergründet, welche Art von Nähe für ihre Figuren funktioniert, beim Sundance Filmfestival mit dem Regiepreis ausgezeichnet.
CINEPLEXX OPERA ROMÉO ET JULIETTE
– 23.03. Charles Gounod fühlt die Tragödie rund um Shakespeares weltberühm tes Liebespaar nach. Es verlieben sich Sopran Nadine Sierra und Frankreichs Tenor-Sensation Benjamin Bernheim. Met-Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin dirigiert.
www.cineplexx-opera.at
ROMÉO ET JULIETTE
WIR WAREN KUMPEL – 29.02. Mit dem Jahr 2018 ging eine Ära zu Ende: Die letzten Zechen der deutschen Steinkohlebergwerke wurden geschlossen, die Steinkohleförderung wurde in Deutschland eingestellt. Zwei junge, umweltbewusste Kunstschulabsolventen treten in eine für sie fremde Welt ein: Christian Johannes Koch und Jonas Matauschek führen in die letzten Momente des Untertagebaus – und dokumentieren auch den Beginn vom Rest des Lebens für eine
Handvoll bislang vom Kohlestaub geschwärzte Gesichter. Dabei geht es um Werte und Rollenbilder, vor allem um den Begriff von Männlichkeit. Wir sehen den Abschied von den Kollegen, berufliche Neuorientierung, wie nun mit dem Begriff von Freizeit umgegangen wird: „Locke“ und „Langer“ fahren im Wohnmobil nach Frankreich, dem Meer entgegen, Transfrau Martina ist nun im Salzbergbau tätig. Wunderschön gefilmte dokumentarische Erzählung.
EUPHORIE IM STREAM: NEWS & RELEASES WERK
3 BODY PROBLEM – TRISOLARIS (S1)
Die Naturgesetze lösen sich auf, ein Wissenschaftler nach dem anderen stirbt, die Menschen stehen offenbar unter Beobachtung. Ab 21.03. wird die Welt eindrucksvoll aus den Angeln gehoben – dafür sorgen David Benioff und D.B. Weiss (Game of Thrones) sowie Alexander Woo (True Blood) – aber vor
allem der chinesische Schriftsteller Liu Cixin. Er schuf die TrisolarisTrilogie („Die drei Sonnen“, „Der dunkle Wald“, „Jenseits der Zeit“), die ab Mitte der Nullerjahre für Furore sorgte, international ein Meilenstein der Science-Fiction genannt wird, u.a. mit dem Hugo Award ausgezeichnet wurde und die nun aufwendig ins Serien-
THE REGIME (S1)
Mit dem Ringen um Macht und kaltblütigen Strategien des Machterhalts kennt sich Will Tracy (als Drehbuchautor und Produzent von Succession) aus. Nun widmet er sich der paranoiden Kanzlerin eines zentraleuropäischen Staates (in Gestalt von Oscar-
Preisträgerin Kate Winslet): Diese hat es schon länger nicht mehr nach draußen geschafft, lebt sie doch in ständiger Angst, sich mit „Sporen“ zu infizieren. Also lässt die Staatschefin einen Soldaten (Matthias Schoenaerts) die Luftqualität in ihrem hermetisch abgeriegelten Palast kontrollieren.
format übertragen wird. „Die drei Sonnen“ thematisierte den Erstkontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Zivilisation, den „Trisolariern“. In China, Ende der 1960er-Jahre, während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Sie senden Signale ins All, um Kontakt mit außerirdischem Leben aufzunehmen. 50 Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende und umwälzende Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird. Denn die Trisolarier haben einen guten Grund, nicht in Frieden zu kommen.
Ab 21.03. bei Netflix.
Er soll sie überhaupt vor Gefahren beschützen. Bald muss sogar ihr Ehemann (Guillaume Gallienne) seine strenge Tür passieren, um zu ihr vorgelassen zu werden. Die Autokratin will mit eiserner Hand Respekt einfordern – für ihr Volk, aber vor allem für sich selbst. Die US-Außenministerin (Martha Plimpton) fertigt sie genauso ab wie harmlose Kinderreporter und beschwört so ein Kräftemessen mit der Weltmacht herauf. Schließlich lässt sie sogar den Oppositionsführer (Hugh Grant) kurzerhand ins Gefängnis werfen. Die Macht wird ihr trotzdem mehr und mehr entgleiten.
Jessica Hobbs (The Crown) und Stephen Frears (Die Queen) drehten ihre Politsatire u.a. in Schloss Schönbrunn in Wien.
Ab 04.03. bei Sky.
DAS SIGNAL (S1)
Nach Monaten im Weltall kommt Paula (Peri Baumeister) endlich wieder nach Hause. Aber ihr Mann Sven (Florian David Fitz) und ihre Tochter Charlie warten vergeblich am Flughafen. Im beharrlichen Versuch zu ergründen, wo seine Frau abgeblieben ist, stolpert Sven über ein Rätsel, das sie ihm hinterlassen hat und das dunkle Antworten offenbart. Ab 07.03. bei Netflix.
PALM ROYALE (S1)
Auf in die 1960er-Jahre: Maxine Simmons (Kristen Wiig) versucht in der High Society von Palm Beach anzudocken. Das bedeutet Manipulation, ein neues Selbst zu erfinden und die Bereitschaft an den Tag zu legen, auch mal über eine Mauer zu klettern, um in einen Club zu kommen. Serienadaption des Romans „Mr. & Mrs. American Pie“ von Juliet McDaniel. Ab 20.04. bei Apple TV+.
MARY & GEORGE (S1)
„If I were a man and I looked like you: I’d rule the fucking planet!“ Mary Villiers (Julianne Moore) weiß, wie sie ihren schönen Sohn George (Nicholas Galitzine) in Stellung bringt: Er soll König James VI. von Schottland und I. von England (Tony Curran) verführen, um zu dessen allmächtigem Liebhaber zu werden. Historisches Intrigenspiel. Ab 07.03. bei Sky.
KAFKA
Wo beginnt man eine Erzählung über den Literaten Franz Kafka? Wie kann man ihn fassen? Die Erzählstimme (Michael Maertens) ist unsicher: Setzt man mit der Erzählung beim Schriftsteller Max Brod ein, der den Nachlass seines Freundes – gegen dessen Willen – an die Öffentlichkeit brachte?
Oder bei seiner ersten Verlobten Felice Bauer (Lia von Blarer), der er mehr als 500 Briefe und Postkarten schrieb? Nein, er fängt (bei Episode drei) doch besser noch mal und immer wieder von vorne an: Ja, man beginnt bei der Familie, arbeitete er sich doch an ihr, vor allem am Vater, in seinem literarischen Werk ab.
Daniel Kehlmann (aktuell: „Lichtspiel“) hat die Miniserie, die aus sechs Perspektiven bzw. Zusammenhängen von Kafka erzählt, in enger Zusammenarbeit mit dem Kafka-Biografen Reiner Stach und Regisseur David SchalBraunschlag) geschrieben. Die literarische Ebene legt sich gerne mal über die biografische – etwa wenn Kafka über Gregor Samsas Käferwerdung schreibt.
Ein großes Ensemble agiert in aufwendigen Settings; u.a. treten Nicholas Ofczarek (als Kafkas Vater), David Kross (als Max Brod), Liv Lisa Fries, Lars Eidinger, Christian Friedel, Katharina Thalbach, Charly Hübner, Marie-Luise Stockinger und Gerald Liebmann auf. Die Titelrolle stemmt Joel Basman. An der Kamera: Martin Gschlacht.
Die sechs Teile rund um „Kafka“ sind am 24. und 25.03. im ORF und am 26. und 27.03 im ARD zu sehen.
BUTCHER’S CROSSING WONKA
Paul King (Paddington) entwirft in großen Bildern einen möglichen Karrierestart des berühmten Chocolatiers und Erfinders Willy Wonka, den Roald Dahl („Charlie und die Schokoladenfabrik“) erdacht hat. Timothée Chalamet spielt den jungen (und noch nicht sonderlich exzentrischen) Wonka, Hugh Grant wird zum Umpa-Lumpa. Ab 07.03. im Handel.
RAUS AUS DEM TEICH
Entenpapa Mack mag es reichen, auf ewig die gleichen Kreise im beschaulichen Teich zu ziehen, Mama Pam aber möchte mehr: Sie will mit ihren beiden Kindern die große weite Welt sehen. Mike White (The White Lotus) wird als Drehbuchautor dafür sorgen, dass die Entenfamilie ihren Horizont erweitert und nicht zu wenige Abenteuer erlebt. Ab 07.03. im Handel.
DAnatomie eines Falls
Ein Studienabbrecher (Fred Hechinger, The White Lotus) sucht im Jahr 1874, inspiriert von seinem Lieblingsphilosophen Ralph Waldo Emerson, nach Naturerfahrungen. Die Abenteuer, die auf ihn warten, werden dann doch etwas zu intensiv und verstörend. Schuld daran ist Nicolas Cage als Jäger in der Wildnis von Colorado. Ab sofort im Handel.
as Interview, das eine Studentin mit Schriftstellerin Sandra führen möchte, scheitert an der Lautstärke: In Sandras Haus wummert im immer gleichen Loop der Sound. Ihr Mann Samuel würde oben arbeiten, erklärt Sandra lapidar durch den Lärm hindurch. Nach fünf Minuten wird das Aufnahmegerät abgedreht: Es ist sinnlos, sich hier unterhalten zu wollen. Dass hier etwas im Argen liegt, wurde lautstark
klargestellt. Bald macht es auch der rot gefärbte Schnee deutlich: Samuel wird tot am Fuße des Chalets liegen, Samuels und Sandras Sohn Daniel wird ihn finden. Die Musik ist dann immer noch an. Ist Samuel gesprungen, gefallen, oder wurde doch nachgeholfen? Ein Jahr später wird Sandra mit einer Mordanklage vor Gericht stehen, Daniel wird dem Prozess beiwohnen. Auch er wird eine Aussage machen und zu einer Einschätzung
über das Zusammenleben seiner Eltern kommen müssen. Auf das Publikum von Justine Triets (Sibyl) komplexem Gerichtsdrama, das in Cannes mit der Goldenen Palme geadelt wurde, wartet ein aufreibender Indizienprozess. Kein Whodunit mit rasanten Twists, sondern eine Arbeit über Wahrheitsfindung: Wie kommt man an die Wahrheit heran, wenn alles eine Sache der Wahrnehmung und der Darstellung ist? Es gibt viel Widersprüchliches und Momente der Selbsttäuschung; das Publikum muss wie ein Schöffenrichter mit seinen Zweifeln umgehen. Sandra (nuanciert: Sandra Hüller) ist nicht rasend sympathisch. Das macht sie aber auch nicht automatisch zur Mörderin.
Ab 29.02. im Handel.
GROSSES KINO MIT FAMILIÄREM FLAIR!
Willkommen in den Kinos Bludenz und Dornbirn.
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MARSHMALLOWS FÜR DIE GHOSTBUSTERS, ALLEN VORAN DAN AYKROYD AKA RAY STANTZ.
Zutaten: 250 g + 2 EL Puderzucker, 2 Packungen Gelatinepulver, 2 Packungen Vanillezucker, 150 ml Wasser, 2 EL Speisestärke, Butter für die Form und wer will: Lebensmittelfarbe
Die Mischung aus Zucker, Stärke und Geliermittel hat das Zeug, Lagerfeuermomente mit samtig-süß schmelzenden Kindheitserinnerungen zu überziehen. Wurde in den 1960erJahren zur Impulskontrolle und zu Belohnungsaufschub geforscht, kam gern diese Schaumzuckerware ins Spiel – nämlich beim berühmten (wenn inzwischen auch mit reichlich Fußnoten zu den Kontrollgruppen ausgestatteten) „Marshmallow-Test“ von Walter Mischel. Wer konnte sich zurückhalten, wenn es um Marshmallows ging? Nicht einmal Dan Aykroyd gelingt das, und der war nun wirklich nicht unerfolgreich (wenn es zum Beispiel um das Kleinkriegen von Geistern ging).
Marshmallows, zu deutsch auch Mäusespeck genannt, waren das Harmloseste, das Aykroyd einfiel, als es um die Ghostbusters (1984) ging. Der doch recht destruktiv agierende sumerische Gott Gozer raunte den Geisterjägern zu, dass sie die „Form des Zerstörers“ wählen können: Was auch immer sie sich vorstellen würden, würde antreten, um die Welt zu vernichten. Während drei der Geisterjäger sich
weigerten, Gozer eine Gestalt-Vorlage zu liefern, und also versuchten, im Angesicht der Bedrohung in eine geistige Leere abzudriften, dachte Ray Stantz (Aykroyd) an das „harmloseste Ding“, das er sich vorstellen konnte, nämlich „etwas, das uns niemals zerstören könnte“: ans Marshmallow-Maskottchen. Dass ein überdimensionierter Marshmallow-Man durchaus Unheil anrichten kann, war schnell klar. Dass er in der Nähe einer Hitzequelle schmelzen würde, erwies sich als praktisch.
Als Jason Reitman 2021 mit Ghostbusters: Legacy auszog, eine neue Generation Geisterjäger loszuschicken, kehrte die bewegtweiche Süßware zurück. In der Form von Mini-MarshmallowMen: Gremlinartig klein, wild und wuselig, allzeit bereit, alles kaputt zu machen – auch sich selbst. Vermutlich auch, weil sie so impulsiv sind und alles ausprobieren wollen: Zum Beispiel, was man Lustiges mit einem Standmixer machen kann (Don’t try this at home!). Als Referenz für die kleinen Wesen, die vor allem im Schwarm sehr zerstörerisch sein können, gab
Reitman dem Animationsteam das Bild schelmischer Kleinkinder mit auf den Weg. Und so sind und bewegen sie sich nun auch: ungeschickt und niedlich. So harmlos sind die knapp 9 cm großen Wesen allerdings nicht: Gozers schelmische Schergen ziehen aus, um Sabotage, Täuschung und Ablenkung zu betreiben. Eine kleine, unübersichtlich wuselnde Armee, die man nicht auf dem Speiseplan stehen haben möchte. Weder in Ghostbusters: Legacy und auch jetzt nicht, in Ghostbusters: Frozen Empire
Wenn die Marshmallow-Masse sich nicht in Bewegung setzt, macht sie zwar weniger Spaß, mundet aber gleich viel besser. Man könnte sie z.B. so herstellen: 2 EL Puderzucker und 2 EL Speisestärke vermischen. Die Hälfte davon in eine eingefettete Auflaufform stauben. In einer Rührschüssel 250 g Puderzucker mit Vanillezucker mischen. In einem Topf die Gelatine im Wasser auflösen und kurz aufkochen, dabei das Rühren nicht vergessen. Die heiße Flüssigkeit mit dem Puderzucker-Vanillezucker-Gemisch (und eventuell Lebensmittelfarbe) verrühren – bis die Masse fluffig-fest ist. In die Auflaufform gießen und mindestens eine Stunde stehen lassen. Danach die Masse herausstürzen, in Würfel schneiden und mit dem übrigen Stärke-Zuckergemisch bestäuben. Dann kann man das „harmloseste Ding“ aller Zeiten auch schon zerstören, äh, genießen.
GHOSTBUSTERS: FROZEN EMPIRE KINOSTART 22.03., USA 2024, REGIE Gil Kenan, MIT Paul Rudd, Carrie Coon, Finn Wolfhard, Mckenna Grace, Kumail Nanjiani, Patton Oswalt, Celeste O’Connor, Logan Kim, Bill Murray, Dan Aykroyd, Ernie Hudson, Annie Potts, FILMLÄNGE 109 Min., © Sony Pictures
Verschenke einen Esel für eine bessere Welt!
Schenken mit Sinn macht mehrfach Freude. Einerseits unterstützt du damit Projekte, die notleidenden Menschen im In- und Ausland helfen. Andererseits kann diese Unterstützung in Form eines Billets als Geschenk an eine liebe Person weitergegeben werden.
schenkenmitsinn.at
Queens Of The Stone Age
Mit ihren charakteristischen Klängen und einer unwiderstehlichen Bühnenpräsenz haben sich Queens Of The Stone Age in die Herzen ihrer Musikfans auf der ganzen Welt gespielt. Angeführt von den talentierten Musikern Joshua Homme, Troy Van Leeuwen, Michael Shuman, Dean Fertita und Jon Theodore, wird die US amerikanische Band regelmäßig als eine der besten Liveacts der Welt gefeiert.
www.metastadt.at, METAStadt
Open Air, Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3, 1220 Wien, 18. Juni, 17:30 Uhr, VVK: € 69,99
9 SEITEN DOT.PLANER
Progression Session
Die Swatch Nines haben sich in den letzten 16 Jahren mit kreativen und innovativen Setups zu einem FreestyleLabor entwickelt, in welchem die besten Ski- und Snowboardfahrer der Welt ohne Wettkampfdruck ihren Sport mit neuen Tricks weiterentwickeln konnten. Von 8. bis 13. April werden wieder die besten 50 ihrer Zunft eingeladen, um am Schilthorn-Piz Gloria vor der gigantischen Kulisse der Bergriesen Eiger, Mönch und Jungfrau Weltpremieren in die Lüfte zu zaubern. Im Sommer starten die Nines neben dem Mountainbike auch ganz neu beim Surfen in eine neue sportliche Ära. www.thenines.cc
www.planet.tt, Raiffeisen Halle im Gasometer, Guglgasse 8, 1110 Wien, 17. Mai, 20:00 Uhr, VVK: ab EUR 74,50
AKON
Nach einem Jahrzehnt kehrt AKON mit seiner „THE SUPERFAN TOUR“ endlich nach Europa zurück, um seine Fans mit auf eine unvergessliche musikalische Reise durch seine Hits zu nehmen.
Der globale Superstar und Hitmaker AKON steht bereit, die Bühnen Europas im Mai mit seiner mit Spannung erwarteten „THE SUPERFAN TOUR“ zu erobern. Nach einer triumphalen Nordamerika-Tournee kehrt AKON nach einem Jahrzehnt voller Chart-Toppers und Auszeichnungen endlich zurück, um seine europäischen Anhänger mit einer Serie von
unvergesslichen Konzerten zu begeistern.
MUSIKALISCHE HIGHLIGHTS
Sein bemerkenswerter Einfluss in der Musikbranche spiegelt sich in beeindruckenden Verkaufszahlen von über 35 Millionen Alben und seiner beeindruckenden Liste von 45 Billboard Hot 100 Hits wider. Mit Hits wie „Beautiful“, „Locked Up“, „Right Now (Na Na Na)“ und „Smack That“
verspricht er, seine Fans auf eine Reise durch seine musikalische Evolution mitzunehmen. Diese intime Tour wird zweifellos die Herzen der Zuhörer im Sturm erobern und ihnen eine einzigartige Gelegenheit bieten, die ikonischen Tracks von AKON live zu erleben. Auch Wiener Fans kommen bei der Tour nicht zu kurz, wenn der Superstar Mitte Mai Kurs auf das Gasometer nehmen wird.
JAMES BLUNT
James Blunt, der britische Sänger und Songwriter, hat sich längst einen festen Platz in der Musikwelt erspielt. Mit seinem Debütalbum „Back To Bedlam“ und der Hit-Single „You’re Beautiful“ katapultierte er sich bereits 2005 an die Spitze der Charts und sammelte Milliarden von Streams. Seine Musikkarriere begann jedoch nicht sofort – während seiner Zeit als Offizier der britischen Armee im Kosovo entstanden einige seiner frühen Hits. Seitdem widmet er sich ganz der Musik und begeistert Millionen mit seiner eindringlichen Stimme und seinem einzigartigen Sound, der zwischen Folk und Pop oszilliert. Sein trockener britischer Humor zeigt sich nicht nur in seinen Tweets, sondern auch in seinen musikalischen Werken. Trotz der Kritiker bleibt Blunt charmant und bodenständig. Sein neues Album „Who We Used To Be“, das im Oktober des Vorjahres veröffentlicht wurde, präsentiert eine frische Richtung mit dem beschwingten und elektronischen Popsong „Beside You“. Blunt freut sich darauf, seine Fans mit neuen Hits auf seiner Tournee zu begeistern und verspricht unvergessliche Konzertmomente . Begleitet wird Blunt dabei von der talentierten Vorband TORS, die dem Publikum mit mitreißenden Klängen einheizen wird.
INFO: www.olympiaworld.at, Olympiahalle, Olympiastraße 10, 6020 Innsbruck, 8. März
SCHMUTZKI
Schmutzki hat 30 unveröffentlichte Lieder aus zwölf Jahren gefunden und als brandneues Album veröffentlicht. Mit der dazugehörigen „Schmutz De La Schmutz“-Tour macht er auch in Wien halt.
INFO: www.flex.at, Flex, Donaukanal/ Augartenbrücke, 1010 Wien, 02. März, 19:30 Uhr, VVK: € 33,20
NILS KEPPEL
Nils Keppel, einst Geheimtipp, kündigt eine neue Single und erste Headliner-Tour an, um sein musikalisches Konzept von Post-Punk und NoisePop einem breiteren Publikum vorzustellen.
INFO: www.flucc.at, Flucc, Praterstern 5, 1020 Wien, 14. März, 20:00 Uhr, VVK: € 23,30
KAIZERS ORCHESTRA
Die Rockband kündigt ihre größte Europatour an –Eine Fortsetzung des Rekordverkaufs von 82.000 Tickets für ihr Comeback-Konzert in Norwegen.
INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 13. März, 20:00 Uhr, VVK: € 49,49
YONAKA
Die britische Gruppe YONAKA vereint Pop, Punk und Hip-Hop zu einem hypnotischen Alternative-Rock-Hybrid und vertieft sich in Themen wie mentale Gesundheit und Selbststärkung.
INFO: www.flex.at, Flex, Donaukanal/ Augartenbrücke, 1010 Wien, 13. März, 20:00 Uhr, VVK: € 28,99
NORMANDIE
In „Dopamine“ thematisiert Normandie die Zukunft und stellt Fragen. Die Band liefert ein kraftvolles Beispiel für modernen Rock und ist im März im Wiener Flex zu Gast.
it seinen restlos ausverkauften „Liebe in Gefahr“-Shows im Jahr 2023 setzt Montez seinen beeindruckenden Erfolgskurs fort und kündigt nun weitere Auftritte an – auch seine Fans in Österreich dürfen sich erneut freuen. Montez zählt zweifellos zu den führenden Songwritern und Popkünstlern im deutschsprachigen Raum. Sein letztes Album „Herzinfucked“, begleitet von der Platinsingle „Auf & Ab“, eroberte im Frühjahr 2022 sofort die Top 10 der deutschen Albumcharts. Der Nachfolger „Liebe in Gefahr“ erreichte nach seinem Release im Juni 2023 prompt die Spitze der Charts und versprüht eine positivere Grundstimmung, die die vielseitigen Facetten der Liebe erkundet. Montez erklärt, dass der Titel nicht nur für das Album steht, sondern auch für die fragilen Gefühle zwischen Menschen. Das positive Feedback auf seine 2023er-Tour, bestehend aus 17 ausverkauften Shows, bestätigt die anhaltende Popularität des deutschen Künstlers mit spanischen Wurzeln. Angesichts der hohen Nachfrage fügt Montez weitere Termine hinzu, darunter auch ein Auftritt im Wiener Gasometer, zur großen Freude seiner Fans.
INFO: www.flex.at, Flex, Donaukanal/ Augartenbrücke, 1010 Wien, 17. März, 20:00 Uhr, VVK: € 29,–
ANNA MABO & DIE BUBEN
Mit dem neuen Werk „DANKE GUT“ nimmt Anna Mabo mit ihren Buben im März Kurs auf die Bühne des Wiener Stadtsaals. www.stadtsaal.com, Stadtsaal Wien, Mariahilfer Straße 81, 1060 Wien, 19. März, 19:30 Uhr, VVK: ab € 20,30
CRACK IGNAZ
Seit seinem Debütalbum „Kirsch“ im Jahr 2015 hat Crack Ignaz die österreichische Hip-HopSzene maßgeblich geprägt und mit seiner Adaption des Cloud Rap eine neue Ära des Deutschraps eingeläutet.
INFO: www.konzerthaus.at, Wiener Konzerthaus, Lothringerstraße 20, 1030 Wien, 19. März, 21:00 Uhr, VVK: € 22,30
DER NINO AUS WIEN & DIE AUSWIENBAND
Nino Mandl präsentiert sein neues Album in der Arena Wien und bietet seinen Fans ein einzigartiges Konzerterlebnis mit Rock und Pop sowie tiefgründigen Texten.
INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 21. März, 19:00 Uhr, VVK: € 33,58
SADI
Fans des Wiener Rappers dürfen sich freuen: Sein Heimspiel wird Sadi Ende März ins Wiener Flucc führen.
INFO: www.flucc.at, Flucc, Praterstern 5, 1020 Wien, 21. März, 20:00 Uhr, VVK: € 19,99
SHARKTANK
Das Trio aus Wien vereint Hip-Hop, Pop und Indie-Rap, schafft eine einzigartige Nische im deutschsprachigen Musikmarkt und wurde mit Millionen von Streams und Festivalauftritten zu einem festen Bestandteil der Szene.
INFO: www.arena.co.at, Arena Wien, Baumgasse 80, 1030 Wien, 22. März, 19:00 Uhr, VVK: € 32,–
XAVER
Ein Ausnahmetalent mit technischer Präzision und einem umfangreichen Vokabular, begeistert Xaver live und im Studio und setzt mit seiner EP „Flugmodus“ neue Maßstäbe im Deutschrap.
INFO: www.flex.at, Flex, Donaukanal/ Augartenbrücke, 1010 Wien, 27. März, 20:00 Uhr, VVK: € 24,95
PRISMA ELECTRIC
Das Brucknerhaus verspricht am Karfreitag mit 20 nationalen und internationalen ElectronicMusic-Acts auf drei Floors eine unvergessliche Partynacht.
INFO: www.brucknerhaus.at, Brucknerhaus, Untere Donaulände 7, 4010 Linz, 29. März, 18:00 Uhr, Festivalpass: EUR 91,50
GIANNA BACIO
Gianna Bacio, Aufklärerin und Sexfluencer:in, bringt ihre offenen Gespräche über Sex nun auch live auf die Bühne.
INFO: www.planet.tt, Szene Wien, Hauffgasse 26, 1110 Wien, 4. April, 20:00 Uhr, VVK: € 35,60
BASTIAN BIELENDORFER
Bastian Bielendorfer, ein einstiges Mobbingopfer, wurde zum Bestsellerautor und erfolgreichen Comedian. Bei seinen Liveshows reißt er sein Publikum mit bombastischen Lachern mit.
INFO: www.simmcity.at, Simm City Festsaal Zentrum Simmering, Simmeringer Hauptstraße 96a, 1110 Wien, 20. April, 20:00 Uhr, VVK: € 36,60
SON OF THE VELVET RAT
Der neue Longplayer „Ghost Ranch“ fängt eine traurige Magie ein und präsentiert eine sparsame Instrumentierung, bereichert durch illustre Gäste wie Marc Ribot und Jolie Holland.
INFO: www.popculture.at, PPC, Neubaugasse 6, 8020 Graz, 27. April, 19:00 Uhr, VVK: € 22,–
SEILER UND SPEER
Seiler & Speer sind zurück auf Tour, um die Bühnen Österreichs mit Hits wie „Hödn“, „Ham kummst“ und ihrer aktuellen Single „Waun da Wind geht“ zu rocken.
INFO: www.arenanova.com, Rudolf-DieselStraße 30, 2700 Wiener Neustadt, 11. Mai, 19:30 Uhr, VVK: € 74,99
JASON DERULO
Vorausschauend,genre-übergreifend und äußerst kreativ hat sich der USAmerikaner Jason Derulo als eine der dynamischsten Kräfte auf der globalen Popmusikbühne etabliert. Seit seinem Durchbruch mit der fünffach mit Platin ausgezeichneten Single „Whatcha Say“ hat der preisgekrönte Singer-Songwriter weltweit mehr als 250 Millionen Singles verkauft und 15 Platinsingles erreicht, darunter „Wiggle“, „Talk Dirty“ und „Savage Love“. Derzeit arbeitet er an seinem fünften Album für Atlantic Records und hat eine Serie von Smashhits geliefert, darunter die ebenfalls mit Platin ausgezeichnete Single „Take You Dancing“ und „Savage Love (Laxed –Siren Beat)“, die international von Erfolg gekrönt wurden. Neben seiner Musikkarriere hat sich Derulo auch als Schauspieler und Geschäftsmann etabliert und präsentierte jüngst eine immersive neue Graphic Novel von Z2 Comics, basierend auf einem TikTokCharakter, den er selbst geschaffen hat. Insgesamt zeigt sich Derulo als ein Multitalent, dessen Schaffenskraft die Grenzen der Popkultur stets aufs Neue bereichert.
INFO: www.stadthalle.com, Wiener Stadthalle, Halle D, Dr.-Roland-Rainer-Platz 1, 1150 Wien, 23. März, 19:30 Uhr, VVK: ab € 59,99
WANDA
DieBühnen sind erneut bereit für das legendäre Aufeinandertreffen mit der vielleicht letzten großen Rock ’n’ Roll-Band unserer Generation, wie der Musikexpress treffend bemerkt. Detektor.fm würdigt Wanda gar als Retter des deutschsprachigen Rock ’n’ Roll, der seit 2014 nicht nur die Radioplaylists, sondern auch die Herzen der Fans erobert hat. Nach den bahnbrechenden Alben „Amore“, „Bussi“, „Niente“ und „Ciao!“, die insgesamt über 300 Wochen in den Charts verweilten und 14 Platinauszeichnungen erhielten, präsentierten die Wiener Ende September 2022 ihr letztes fünftes Studioalbum, das direkt auf Platz drei der offiziellen deut-
schen Albumcharts einstieg – ein historisches Hoch für die Band. Im kommenden Juni wird die lang erwartete Veröffentlichung des sechsten Albums von Wanda die Herzen ihrer Fans höherschlagen lassen. Mit zwölf kraftvollen Tracks schafft „Ende nie“ eine eindrucksvolle Synthese aus allem, was diese Band so einzigartig macht: die berauschende Atmosphäre und das tiefgründige Sentiment, das in Marco Wandas präzisen Alltagsbeobachtungen zum Ausdruck kommt.
INFO: www.oeticket.com, Rathausplatz Gmunden, Rathausplatz 1, 4810 Gmunden, 31. Mai, 19:00 Uhr, VVK: € 61,50
Après-Ski-Finale
Die Skigebiete lassen die Wintersaison mit Partys, Konzerten und Festivals laut ausklingen.
WELTCUP-FEIER
Das Finale des Ski-Weltcups gepaart mit den White Pearl Mountain Days in SaalbachHinterglemm verspricht die ultimative Party zum Saisonausklang zu werden. Von 16. bis 24. März werden sich zunächst beim Audi FIS Ski Weltcup die internationalen Athletinnen und Athleten in allen Disziplinen um die letzten WeltcupPunkte matchen. Der Event gilt zudem auch als Generalprobe für die Ski WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm. Passend zu den WeltcupFeiern laufen dann von 22. bis 31. März die White Pearl Mountain Days im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn und bringen Ibiza Beach Club Feeling in die Alpen. Zehn Tage lang wird an 17 Locations mit 30 internationalen DJs getanzt und gefeiert. Stars wie Klangkarussel, Moguai, Kryder und viele mehr werden die Tanzbeine vor den verschneiten Berggipfeln zum Schwingen bringen. www.wpmdays.at
HAPPY VALLEY
Im musikalischsten Tal der Welt wird der Saisonausklang zum unvergesslichen Gute-LauneEvent. Die internationalen DJs des Alpicon House Music Festivals verwandeln exklusive Skihütten in Hochzillertal, Hochfügen, Fügen und Kaltenbach am 22. und 23. März in Dancefloors. Auch das Hintertuxer Gletscher Open Air sorgt am 22. März mit zahlreichen Bands für heiße Rhythmen auf der großen Eisdecke. Beim Lederhosen Wedel Wochenende von 5. bis 7. April dürfen Dirndl und Lederhosen aus dem Schrank geholt werden. Die Ausholter, Kasermandl Duo, Bääm, DJ Realize
und Matty Valentino lassen es in der Krachledernen so richtig krachen! Wer dann noch nicht genug hat, kann sich beim Snowbombing von 8. bis 13. April schlussendlich so richtig austoben. Das legendäre Musikfestival verwandelt bereits seit dem Jahr 2000 mit einem hochkarätigen Line-up von über 70 Acts die Skipisten von Mayrhofen in eine Partyarea. www.zillertal.at
SEE & SCHNEE-PARTY
Das Paznauntal nähert sich seinen Saisonhöhepunkten. Ischgl dreht dabei mit der Eventreihe Spring Blanc in der weißen Silvretta Arena noch einmal richtig auf. Auftakt ist das Top of the Mountain Easter Concert mit Nina Chuba am 31. März.
Ab dann erwartet Gäste ein hochkarätiges Musikevent-Potpourri mit Andreas Gabalier (14. April), The Boss Hoss (21. April) und den Black Eyed Peas (30. April).
In See wird am 30. März beim legendären Watersurf-Contest mit Ski, Snowboard oder selbst gebastelten „Crazy Vehicles“ wie Ufos und Piratenschiffen in See gestochen. Das Reglement ist einfach: Wer baden geht, fliegt eiskalt raus. Wer am längsten trocken über das Eiswasser surft
oder das verrückteste Vehikel an den Start bringt, gewinnt. Bei der Osterparty am 1. April sorgen die Pfunds-Kerle und der Grenzgänger Sound dann noch einmal für Partystimmung. ischgl.com, See.at
PISTENTANZ
Das Tanzcafé Arlberg Music Festival findet zum 10-jährigen Jubiläum erstmals am gesamten Arlberg statt. Frischlufthungrige
St.Anton und Stuben beim OpenAir-Spektakel von 31. März bis 14. April stilvoll abfeiern. Dabei kommen Jazzfreunde genauso auf ihre Kosten wie Funk- und Technofans. Auch mit einer coolen Ladung Indie, Swing, MundartPop oder Hip-Hop-Beats lässt sich nach dem Einkehrschwung weiter fein das Tanzbein schwingen. Sogar Pop-Poet Julian le Play lässt sich die Après-Ski-Party mit Stil nicht entgehen. Denn genau hier
Watersurf-Contest Spring Blanc Tanzcafé Arlberg Music FestivalEine der längsten Abfahrten der Ostalpen wird in Gastein zur Herausforderung.
Dman von Freeride-Abfahrten bis zu Rennpisten alles, was das Wintersport-Herz begehrt. Ein Highlight sind aber sicher die 1440 Höhenmeter, die in Bad Hofgastein von der hohen Scharte bis zur Schlossalm zurückgelegt werden. Beim Publikumsevent „Die Nord – Das Rennen“ am 23. März wird die Strecke dann im Renntempo zu einer richtigen Herausforderung für die 300 Starter auf Ski und sogar auf dem Snowboard. Als DOT.-Redakteur nahm ich die Challenge schon im letzten Jahr an, und ich war froh, dass die Strecke im Vorfeld verkürzt wurde. Nach sechs Minuten Fahrzeit in der Hocke konnten „meine Komantschen“ trotzdem nicht einmal mehr pfeifen. Für heuer werde ich mich wohl als Vorbereitung in die „School of Champions“ einschreiben müssen. Für das regenerative Auflockern und Abshaken ist danach wieder das Duo 2:tages:bart zuständig. Zum „Einswingen“ bietet sich vorher von 13. bis 17. März perfekt die 21. Ausgabe des internationalen Festivals Snow Jazz Gastein an. gastein.com
Cineplexx-Tipp: 18. März
Annenhof Graz
Jubiläumstour
Die International Ocean Film Tour feiert ihre zehnte Rundreise durch mittlerweile neun Länder.
Die Idee der Ocean Film Tour ist es seit jeher, das gesamte Spektrum der Meere auf die Leinwände zu bringen. Sie sind wild, sie machen Spaß, sie sind Lebensraum und Lebensader, aber sie sind gefährdet. Im Film The Return to Antarctica macht Sea Shepherd auf die Krill-Überfischung in der Antarktis aufmerksam. Diese ist immer noch legal, zerstört jedoch das Fundament des Ökosystems in der Antarktis. Um leben und leben lassen geht es auch in Havana Libre. Frank ist Kubaner und leidenschaftlicher Surfer. Der Film zeigt, wie Frank für ein Leben kämpft, in dem er seine Leidenschaft frei ausüben kann, denn auf dem kommunistisch geprägten Kuba war das Surfen zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch verboten. Zusätzliche Brisanz erfährt der Film in einem Olympiajahr, in dem Surfen erst zum zweiten Mal Teil der Spiele ist. Windsurfen hingegen ist schon lange olympisch, und die lebende Legende und 42-facher Weltmeister Bjørn Dunkerbeck geht in Born to Windsurf auf Rekordjagd, um die 100 km/h Schallmauer zu durchsurfen. Cool geht es auch die Eisschwimmerin Melissa Kegler in Ice Mermaid an. Sie hat nicht nur mit den Tücken des kalten Wassers zu kämpfen, sondern auch mit denen unserer oberflächlichen Gesellschaft. oceanfilmtour.com
On Air & Off Piste
EDas Kitzsteinhorn wird zur Bühne der Freestyler und Freerider.
iner der wohl höchstgele genen Wintersport-Playgrounds eignet sich perfekt als Event-Schauplatz der jungen Nachwuchsfahrer.
ALL YOU NEED IS LANGWIED
Der legendäre Langwied-Hang ist am 23. März wieder Austragungsort des mittlerweile ebenso legendären X-Over Ride. Vom Gipfel des Lakarschneids auf 2665 m bietet er mit seinem felsdurchsetzen Face eine spaßige Spielwiese, auf welcher die Rider ihre kreativsten Lines zeigen können. Kein Wunder also, dass der Contest von der Freeride World Tour ein Upgrade bekommen hat und nun als Vier Stern-Challenger-Event ganz oben vom Contest-Himmel strahlt. Das bedeutet, dass auch Rider an den Start gehen werden, die im letzten Jahr schon auf der World Tour mit dabei waren und nun mit den Besten der Qualifier-Serie um einen Startplatz für die World Tour 2025 kämpfen. Die Zuseher im Zielgelände dürfen sich also
Olympiasieger und Weltmeister. Viele der Teilnehmer von früher
zählen heute zu den erfolgreichsten Profis der Welt. Das Finale am Kitzsteinhorn von 17. bis 22. März ist daher wieder ein Sprungbrett in die Weltklasse. Auf die Gewinner warten nämlich Wildcards für die Swatch Nines, die Spring Battle in Flachauwinkl und andere hochkarätige Events. Doch bei der World Rookie Tour geht es nicht nur um Wettkämpfe, sondern auch um professionelle Workshops zu allem, was ein Profi heutzutage können muss – und das ist viel mehr, als nur coole Tricks zu zeigen. Fotografieren, filmen, Boardservice, Vermarktung und Management sind mindestens genauso wichtig. Für alle, die in den Freestyle-Sport zunächst einmal nur hineinschnuppern wollen, bieten dann die kostenlosen Austria Days am 13. April am Kitzsteinhorn die perfekte Möglichkeit, mit ausgebildeten Freeski- und Snowboard-Trainern an Skills zu feilen oder die ersten Jumps oder Slides im Snowpark zu üben. www.worldrookietour.com www.skiaustria.at
DAS 103. DOT.
Luca Guadagnino inszeniert Zendaya auf dem Tennisplatz: Challengers. Sie spielt u.a. mit Josh O’Connor und Mike Faist. Fifty Shades of Grey-Regisseurin Sam Taylor-Johnson legt mit Back To Black ein Amy-Winehouse-Biopic vor. Bei Alex Garland tobt in den USA in der nahen Zukunft ein Civil War. Mittendrin: Kirsten Dunst. Auch auf Skull Island geht’s alles andere als friedlich zu. Godzilla und King Kong müssen sich gegen einen noch ungeheuerlicheren Feind zusammentun: Godzilla x Kong: The New Empire
Impressum Cover © Picturedesk.com DOT.magazine erscheint 9 x p.a. mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren österreichweit in der PPH Media Verlag GmbH, Kutschker gasse 42/Top 13, A-1180 Wien, Tel.: +43 1 235 13 66-800, E-Mail: office@pph-media.at, Web: www.pph-media.at Cineplexx-Kinos, 198 McDonald’s-Restaurants und allen Star Movie Kinos. Marketing: Michael Martinek Chefredaktion & Chefin vom Dienst: Alexandra Zawia Musik & Games: Peter Zirbs Fashion & Beauty: Hofeneder & Partner GmbH. Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Veranstalter, Fotoagenturen und diverse Fotografen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Fotocredits im Eventkapitel werden durch den Vermerk „Veranstalter” im Impressum abgegolten. Einzelne Fotocredits im Eventbereich werden nur auf ausdrücklichen schriftlichen Wunsch des Urhebers abgedruckt. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.
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