Familienmagazin
FAIR FASHION
Sommer 2018
Magazin für die Familie
Familie macht Mode Design und Nachhaltigkeit aus Vorarlberg
CAMPING URLAUB Abenteuer, Freiheit & Natur in Südafrika
Auf Tuchfühlung
Katharina Straßer
Skater-Väter
Von Tragetuch & Babytrage
Geschichte einer Kindheit
Papa & das Skateboard
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Editorial
© Joseph Mussil
Liebe Leserin, lieber Leser, für die Kinder nur das Beste! Immer mehr Eltern machen sich Gedanken, wo, wie und womit die Kleidung für ihren Nachwuchs produziert wird: Fair hergestellt soll sie sein, aus biologisch angebauten Rohstoffen, schadstofffrei ... und: natürlich auch den modischen Vorstellungen entsprechen. Ist das nicht der Fall, ergreifen manche selbst die Initiative und schneidern das Kindergewand eben selbst. So auch die vier österreichischen Labels, die wir ab Seite 46 vorstellen. Ein paar Seiten zuvor (ab Seite 42) gibt es im Rahmen unserer Coverstory einen Besuch in Vorarlberg: Hier entwerfen David und Katharina unter dem Namen Matona zeitlose, raffinierte Kindermode aus biologischen Hanfstoffen – in der bald auch Kind Nummer zwei stecken wird. Ebenfalls auf ihr zweites Kind freut sich Schauspielerin Katharina Straßer, die sich ab Seite 20 an ihre Kindheit zwischen Innsbruck und Salzburg, erste Theatererfahrungen, schlimme Verletzungen und große Schwärmereien erinnert. Die Sommerferien hat sie übrigens immer im Burgenland und in Südtirol verbracht. Ganz woandershin hat es Familie Franzl letztes Jahr gezogen: Mit Mietauto und Zelt ging es quer durch Südafrika. Ab Seite 78 erzählen sie von ihrem wahr gewordenen Reisetraum. Im Namen der Redaktion wünsche ich einen wunderbaren Sommer voll schöner Erinnerungen und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe!
Kim Sztrakati, Chefredakteurin chefredaktion@tipimagazin.at Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family Club-Mitgliedern direkt nach Hause, zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, in 35 ausgewählten Kinderhotels, in 300 Trafiken in Wien und Umgebung, bei 785 Frauen- und Kinderärzt(inn)en in ganz Österreich, in allen 15 NAME IT-Shops und in 200 Wiener Kindergärten. Anmeldung zum McDonald’s Family Club ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at/familyclub
Die Tipi-Coverfamilie Wer wir sind: Katharina (26), David (32), Pirmin (2) Woher wir kommen: Katharina ist aus Vorarlberg; David ist in Stuttgart geboren Was wir mögen: Abenteuer in der Natur, gutes selbst gekochtes Essen, ausschlafen, Fahrradtouren Foto: Nina Bröll, www.broell.cc
Lust auf
ein Cover-
Fotoshooting mit der
ganzen Familie?
Tipi und der McDonald’s Family Club suchen die nächste Coverfamilie. Wenn ihr das sein wollt, schickt einfach ein Mail mit Kurzbeschreibung und Familienfoto an: cover@tipimagazin.at
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chste Das nä Tipi:
Inhalt
© Simone Porteder (Illustration), Martina Franzl, www.grossarltal.info, Michael Königshofer, Sharlotta Ulrikh, Derek Thomson/Unsplash, Oreste Schaller, Ingo Pertramer, Wolfgang Pleischl, Nina Broell
tem Sep
be r 2018
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Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Chefredaktion: Kim Sztrakati Konzept: Ursula Ressl Art-Direktion: Simone Porteder Text-Redaktion: Inez Ardelt, Theres Arnold, Peter Draxl, Julia Fleiß, Martina Franzl, Markus Höller, Alexander Kords, Alina Rheindorf, Sina Schmid, Susanne Sonnleitner, Lisa Strebinger, Tanja Werdan, Martin Zellhofer, Peter Zirbs Assistentin der Redaktion: Natascha Holba Fotos: Nina Broell, Verlage, Hersteller, Verleiher & weitere Fotografen Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder Lektorat: Gudrun Likar Marketing und Mediaberatung: Michael Martinek Redaktion- und Mediaberatung: Daniela Horvath, Georg Peter, Simone Schnak Vertrieb: Georg Peter Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: PPH Media Verlag GmbH, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Tel.: +43/(0)1/235 13 66-800, Fax: +43/(0)1/235 13 66999, E-Mail: office@pph-media.at Offenlegung nach § 24 bzw. § 25 MedienG sowie Angaben gem. § 5 ECG: Medieninhaber: PPH Media Verlag GmbH, Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion, Herstellung und Distribution von Magazinen, Zeitschriften, Kalendern und anderen Drucksorten, insbesondere des Familienmagazins „TIPI“ und des Film- und MusikMagazins „DOT.magazine“. Geschäftsführung: Lorin Polak. PPH Media Verlag GmbH steht im Eigentum von Lorin Polak (100 %) mit Sitz in Wien. Tätigkeitsbereich PPH Media Verlag GmbH: Gegenstand des Unternehmens ist jedwede geschäftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Print- und digitalen Medien im Bereich zielgruppenorientiertem Jugend- und Familienformat, der Geschäftsbereich Business to Business, jedwede Tätigkeit einschließlich Marketing und Consulting im Bereich Medien und Werbewirtschaft. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Blattlinie: Familienmagazin, Berichterstattung über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie, Mode, Wohnen, Essen, Gesundheit, Freizeit und Reisen.
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Wenn der Sohn zur Inspiration für ein Kindermodelabel wird: Katharina und David aus Vorarlberg über „Matona“
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Editorial Mein Lieblings... Where Children Sleep Familienplauderei Wie sag ich’s meinem Kind Urpeinlich, Papa! Kochschule Basteltipp Abenteuerland Pro und Kontra
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Leben und wir Bei Tag und bei Nacht Familienleben ohne klassische Arbeitszeiten Das Au-pair und wir Fremdbetreuung mal anders Geschichte einer Kindheit Schauspielerin Katharina Straßer im großen Tipi-Kindheits-Interview
Die Mama bin ich, verdammt Ein Karenz-Papa erzählt Auf Tuchfühlung Von Tragetüchern und Babytragen Einfach da sein! Patenschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Spieglein, Spieglein an der Wand Über Schönheitsideale und -druck bei Jugendlichen Mit Pferdestärke und Eselsgeduld Tiergestützte Pädagogik am Schottenhof
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Mode & Pflege
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Inspiration Sohn Fair & nachhaltig: das Bio-Kindermodelabel „Matona“ Saubere Sache Die österreichischen Labels „me in wien“, „Ärrö“, „Hanoj“ und „Frieda Frei“ im Porträt
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Inhalt
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Katharina Straßer im TipiInterview über ihre Kindheit
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Das ist nur fair! Die neue Kindermode Mit Wonne in die Sonne Fragen und Antworten zum Thema Sonnenschutz
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Essen und Gesundheit
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Freie Zeit
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Die Skater-Väter Wenn Papa Skateboard fährt – Babyboom in der heimischen Skate-Szene Gut Pfad seit 40 Jahren Zu Besuch bei den Pfadfindern Strasshof Schauen, Spielen, Lesen, Hören Neue DVDs, Bücher, CDs & Co. Film-Highlights Was uns im Sommer in den Kinosaal lockt
Food Upcycling Gaumenfreuden aus Bio-Abfällen 70 72 74
mini Tipi Die Kinder-Besonder-Seiten zum Heraustrennen
Fit für zwei Sport für Schwangere und Jungmamas Keine Angst vor dem Pik! Erste Hilfe bei Insektenstichen und -bissen
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Wir sind weg
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Familien-Camping in Südafrika Abenteuer, Freiheit und Natur pur zwischen Lagerfeuer und exotischen Tieren
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Kleinod am Balkan Reise in die mazedonische Hauptstadt Skopje Auf Wanderschaft Die schönsten Wanderwege Österreichs und die passende Ausrüstung
& schick
mach mit
ein!
Überall, wo du diesen Button siehst, kannst du Tipi aktiv mitgestalten. Als Dankeschön für jede Veröffentlichung gibt es kunterbunte Geschenke.
Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin oder bei Instagram: @tipimagazin
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Mein Lieblings... KINDER STELLEN VOR
& schick
mach mit
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-sport, sspiel, iebling fo bitte an: L r e u In te Was is oto mit gazin.at etc.? F a -essen lings @ tipim eb meinli
Malik
© Privat
7 Jahre *W * ien
Mein Lieblings… Kletterbaum
» ... ist ein Apfelbaum und steht bei meinen Großeltern im Garten. Er ist ungefähr genauso alt wie ich, und ich kenne jeden Ast ganz genau. Meine Oma hat immer Angst, dass ich runterfallen könnte. Aber ich pass eh immer gut auf, und beim Ernten holt der Opa die obersten Äpfel mit dem Pflücker. « 6 | som m er 2018
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AB 16. JULI IM KINO UND ANIMATION SONY PICTURES IMAGEWORKS INC. MUSIK MARK MOTHERSBAUGH SONY PICTURES ANIMATION PRÄSENTIERT “HOTEL TRANSSILVANIEN 3: EIN MONSTER URLAUB”„ BILDER www.sonypictures.at PRODUZENTEN MICHELLE MURDOCCA REGIE GENNDY TARTAKOVSKY
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DREHBUCH
GENNDY TARTAKOVSKY UND MICHAEL MCCULLERS
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Where Children Sleep
Dong, 9 Jahre, China Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison
Dong lebt mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Großvater in der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas. Dort teilt er sich ein Zimmer mit seiner Schwester und seinen Eltern. Die Familie ist arm und besitzt gerade genug Land, um eigenen Reis und Zuckerrohr anzubauen. Dongs Schule ist 20 Gehminuten
entfernt. Seine Eltern müssen für die Bücher und die Uniform bezahlen, der Unterricht selbst ist aber kostenlos. An den meisten Abenden verbringt Dong eine Stunde mit seinen Hausaufgaben und eine Stunde mit Fernsehen. Wenn er älter ist, möchte er Polizist werden – damit er Diebe fangen kann.
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© James Mollison
Where Children Sleep
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Familien
Familienplauderei
PLAUDE R 1. 2.
Margot (44) Simon (12) aus Oberösterreich
Familie G ruber
Karina (30) Nadine (12) Nico (8) aus Wien
Familie Jobst
Martina (37) Manfred (48) Oliver (9) Philipp (5) aus Wien Familie Novak
Manuela (37) Mario (40) Moritz (10) Manuel (6) aus Wien Tamara (41) Bernhard (40) Mario (14) Annika (11) Lorenz (1) aus Niederösterreich 10 | som m er 2018
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Familie Mahr
Was wir am liebsten gemeinsam machen
Darüber wird gerade diskutiert
Ausflüge in Burgen, Ruinen, Schluchten und Museen, Radfahren und Wandern
Über die Zeit, die Simon mit Handy, PC oder Fernsehen verbringt
Ein Tag in der Woche gehört uns gemeinsam – meistens zieht es uns in die Natur.
Die Kinder hätten noch gern ein Geschwisterl ...
Chillen
Welche weiterführende Schule für unseren Großen infrage kommt
Wir verbringen gerne Zeit im Pool, machen viele Ausflüge und fahren oft mit dem Rad in die Lobau.
Mittelalterund Ritterfeste besuchen – und das in fast ganz Österreich
üte Welche Schult el wird für Manu o ag gekauft: Ninj rs oder Star Wa
Wie in Zukunft, aufgrund unseres Nachzüglers, die Kinderzimmer aufgeteilt werden
Familie Kre nn
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mach mit
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6.
Das Highlight des bisherigen Jahres
Das ist schiefgegangen
Wandern in der Erlaufschlucht; für Simon natürlich der neue Star Wars-Film und dass er zum 12. Geburtstag ein Handy bekommen hat
Ein paar Noten (der Umstieg in die neue Mittelschule fiel Simon schwerer als gedacht)
Wir waren in Slowenien, in Bled. Die Wasserfälle und Klammen dort sind ein Traum.
Bei uns läuft ständig etwas schief – die Kids haben nur Flausen im Kopf.
Die Große tendiert zu Köchin. Der Zwerg möchte vielen Frauen helfen, ihre Babys zu bekommen, wenn er schon selbst keines im Bauch haben kann ;-)
Voraussichtlich geht’s nach Kroatien – das entscheidet sich bei uns immer sehr kurzfristig und spontan.
Unser neues vierbeiniges Familienmitglied namens Rusty
Die letzte Ansage unseres Sohnes
Oliver Profifußballer und Philipp (noch etwas unentschlossen) Zugführer oder Koch
Viel Zeit gemeinsam verbringen, u.a. am Meer und in den Bergen
Unser Skiurlaub in Fieberbrunn und der Ausflug mit Freunden zur Adlerwarte Kreuzenstein
Skiunfall von Moritz und dann 8 Wochen Gipsfuß
Moritz hat noch keinen Plan, aber Manuel wird auf jeden Fall ein NINJA!!!
Viele Ausfl üge und eine Wander woche nach Schlad ming mit unsere n lieben Freunden
Mario möchte EDVTechniker werden, Annika Kindergärtnerin und Lorenz windelfrei ;-)
Urlaub im Pillerseetal in Tirol und viele, viele Ausflüge ...
Dass unser kleiner Lorenz zu laufen begonnen hat
Wir wollten mehr gesundes Zeug essen ...
Das wollen die Kinder einmal werden
Simon gerne möchte beiter Forstar n. werde
Das machen wir im Sommer In unserem Ort befindet sich ein aufgelassener Steinbruch, der als Badeteich genützt werden darf. Da verbringen wir im Sommer viel Zeit. Außerdem möchten wir gerne ins Legoland fahren und evtl. auch ein paar Tage ans Meer.
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© Privat (5)
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Reden, erzählen, sich besser verstehen und gemeinsam lachen.
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Leben und wir Bei Tag und bei Nacht • Wie sag ich’s meinem Kind • Katharina Straßer • Die Mama bin ich, verdammt • Auf Tuchfühlung • Einfach da sein! • Spieglein, Spieglein an der Wand • Urpeinlich, Papa! • Das Au-pair und wir
Quelle: L. Roos et al.: Higher Nevus Count Exhibits a Distinct DNA Methylation Signature in Healthy Human Skin. In: Journal of Investigative Dermatology,, Vol. 137, Issue 4, 2017
Jungbrunnen
SomDass Menschen mit wirken, r ge mersprossen jün er Ab . nis im ist kein Gehe n lte ha ale rm tte auch Mu n, dass ge zei n die Stu g: jun er bei Menschen mit üb Haut die n ale 100 Mutterm s de ne ga Or re de und an altern er am gs lan rs rpe Kö wenigen als bei solchen mit tterMu hr Me . Pünktchen n! lte Fa er nig we male,
Was Kinder brauchen Jedes Kind ist anders, und jede Familie ist anders. Nicola Schmidt liefert in artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch daher keine Patentrezepte für das Leben mit Kleinkindern, sondern jede Menge Informationen aus der Anthropologie, Hirn- und Achtsamkeitsforschung. Klug recherchiert, humorvoll und erfrischend undogmatisch. Erschienen im Kösel Verlag um € 22,70.
Runde Erinnerung Der monatlich wachsende Bauch, das erste Treten des Babys – die Schwangerschaft ist voll von besonderen Momenten. Mit den SelfieKarten für meine Schwangerschaft können diese wunderbar festgehalten und kreativ inszeniert werden. Mein Babybauch, erschienen im EMF Verlag um € 9,99.
Die Podcast-Reihe von Daniela Gaiggs Blog diekleinebotin.at gibt’s nun auch als Hörbuch: Mama-Coaching für die Ohren und fürs Herz liefert 80 Minuten wertvolle Tipps und Impulse von Mama-Coach Linda Syllaba für wertschätzenden Umgang und beziehungsorientierte Haltung. Mit angenehmen Musikpausen für eigene Gedanken. https://diekleinebotin.at/ hoerbuch-mama-coaching/
Klingelingeling Egal, ob nun Zitrone, Kirschen oder Himbeeren am Kinderwagen baumeln: Mit den entzückenden Anhängern mit Glöckchen vom dänischen Label Konges Sløjd wird jede Fahrt zum Vergnügen. Um je € 27,– bei kyddo.shop
© Pexels/Matheus Bertelli (1), Peter Mesche (1), Hersteller (8)
Hör gut zu!
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mach mit
gewin n!
Nichts leichter als das Er war der erste Kinderwagen überhaupt, der als Handgepäck im Flugzeug akzeptiert wurde – zusammengeklappt misst er gerade mal 52 x 44 x 18 cm. Und auch sonst spielt der Babyzen YOYO+ sämtliche Stückerln: Mit 6,2 kg Eigengewicht (bzw. 6,6 kg in der 0+ Versiom) ist er extrem leicht und wendig und dank eines integrierten und gepolsterten Tragegurts besonders handlich. Selbst das Zusammenklappen und Entfalten funktioniert einhändig, schnell und einfach. Mit dem passenden Neugeborenen-Set kann der Kinderwagen schon von Geburt an genutzt werden – und sieht dank französischem Design auch noch superschick aus. Kurzum: Ein perfekter Stadtflitzer und kompakter Reisebegleiter in einem. Exklusive Neugeborenen-Set kostet der Babyzen YOYO+ € 399,95. Als Komplettpaket ist er für € 599,95 in acht
verschiedenen Farben wahlweise mit schwarzem oder weißem Rahmen erhältlich. Zusätzlich gibt es zahlreiche Accessoires wie beispielsweise Sonnenschirm, Fußsack, Becherhalter, Autositzadapter, Insektenschutz und eine praktische Reisetasche. www.babyzen.com/de
Mach mit und gewinn! Wir verlosen einen Babyzen YOYO+ Kinderwagen in der Farbe Peppermint inkl. Neugeborenen-Set: Schick uns ein Mail mit Betreff „YOYO“ an gewinn@tipimagazin.at (Einsendeschluss: 31.07.2018) Entgeltliche Einschaltung
BEI UNS SIND DIE KLEINSTEN DIE GRÖSSTEN!
Der erste Schritt ist oft eine besondere Herausforderung. Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen unterstützen Mädchen und Buben auf ihrem Bildungsweg, der bereits im Kindergarten startet. Sie sprechen Kinder mit gezielten Aktivitäten und Angeboten an und begleiten sie im gemeinsamen Zusammenleben in der Gruppe. Du suchst einen sicheren Job mit Zukunft? In den Kindergärten der Stadt Wien können sich nicht nur die Kinder, sondern auch unsere Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen voll entfalten. Mehr Informationen auf www.kindergaerten.wien.at
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WIR SUCHEN KINDERGARTENPÄDAGOGiNNEN
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Leben und wir
Bei Tag und bei Nacht Sie schieben 12-Stunden-Dienste und arbeiten, wenn andere schlafen. In vielen Dienstleistungsberufen werden hohe Anforderungen in puncto Arbeitszeit gestellt. Gäbe es keine Menschen, die sich darauf einlassen, würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Wie aber funktioniert das Familienleben dieser Menschen? Wie organisieren sie Kinderbetreuung, wie leben sie Partnerschaft? Tipi hat drei Familien besucht und ganz individuelle Lebensentwürfe kennengelernt. von susanne sonnleitner Wenn die Kinder größer sind, wollen Flugbegleiterin Sandra und Pilot Stefan sie auf ihre Flüge mitnehmen – und so als Familie die Welt bereisen.
Zwischen Cockpit und Kabine – Eine Familie hebt ab Vor elf Jahren haben sie sich in der Luft kennengelernt, und noch heute dreht sich bei Sandra und Stefan vieles um die Fliegerei. Denn der zweifache Vater ist Pilot, Sandra Flugbegleiterin – und das mit sichtlicher Begeisterung. „Ein bisschen fühlt es sich an wie ein Kurzurlaub“, berichtet die 37-Jährige, wenn sie von ihrem Job erzählt. Sandra arbeitet in Teilzeit und ist zwei bis drei Mal im Monat on board. Als Angestellte der Lufthansa fliegt sie Destinationen in der ganzen Welt an und ist dabei jeweils zwischen ein und vier Tagen unterwegs. Ihr Mann Stefan, 35, kommt bei Laudamotion auf insgesamt 20 Arbeitstage im Monat, dazwischen hat er immer wieder zwei bis drei Tage frei. Als 2011 und 2013 ihre Kinder Sophie und Stephan geboren werden, änderte sich – vor allem für Sandra – einiges. Die Fliegerei stellte sie vorerst hintenan, um
sich ganz ihren Kindern zu widmen. Je älter sie wurden, desto mehr reizte es Sandra, wieder in den Beruf zurückzukehren. Was sie auch tat, als ihre Erstgeborene Sophie fünfeinhalb war. Der Familie ging es gut mit diesem Schritt, auch als die Mutter das erste Mal Tausende von Kilometern weit entfernt von ihren Kindern war. „Da tat der Austausch mit Kolleginnen, unter denen auch viele junge Mamas sind, sehr gut. Und ich wusste ja, dass Stefan bei den Kindern war und ich mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen kann“, so die Flugbegleiterin. Kinderbetreuung ist in der jungen Familie kein großes Thema. Wenn Sandra fliegt, hat Stefan in der Regel frei und umgekehrt. Zeit zu zweit gibt es auch immer wieder, wenn die Eltern frei haben und die Kinder in der Schule und im Kindergarten sind. Da bietet sich schon hin und wieder ein gemütlicher Brunch an. Und sollten beide Elternteile doch mal gleichzeitig fliegen, springen Ste-
fans Eltern ein. „Diese Unregelmäßigkeit in unserem Arbeitsleben finde ich ganz spannend“, so Sandra. „Einmal waren Stefan und ich ein paar Tage gleichzeitig unterwegs und kamen beide zufällig um 2 Uhr nachts nach Hause. Schnell noch geduscht, sind wir dann weitergefahren zu unseren Kindern, die bei Oma und Opa schliefen. Was war das doch für eine große Freude am nächsten Morgen, als Stephan und Sophie mit uns aufwachten. Wir waren heimlich unter ihre Bettdecken geschlüpft!“ Dass Stefan und Sandra gleichberechtigte Bezugspersonen für ihre Kinder sind, erleben beide Elternteile immer wieder. Besonders Stefan sieht das als Bereicherung in seiner Rolle als Vater: „Wenn Sandra arbeitet, bin ich für alles verantwortlich, was zu Hause passiert, so wie sie umgekehrt auch. Ob das nun der Elternsprechtag, Hausaufgaben oder
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Leben und wir
© Susanne Sonnleitner (2), Riedler Peter (1)
Das Arbeiten inmitten der malerischen Natur ist Birgits und Haralds innerer Antrieb, auch stressige Arbeitstage mit einer gewissen Leichtigkeit anzugehen. Unterstützung erhalten sie von der Familie und den Angestellten.
» Wenn mein Körper mitmacht, möchte ich diesen Job bis zur Pension ausüben. « das Kochen ist.“ Dass Sandra, die doch mehr Zeit mit den Kindern verbringt, in Organisationsangelegenheiten oft routinierter ist, gibt Stefan mit einem Augenzwinkern zu: „Vor Kurzem habe ich Sophie versehentlich eine Stunde zu früh von der Schule abgeholt. Ich hatte total verschwitzt, dass sie in der letzten Stunde Musik hatte! Doch der Lehrer nahm’s mit Humor und meinte, wenn ich denn schon da sei, könne ich meine Tochter auch mitnehmen.“ Für die Kinder gehört die Fliegerei auch irgendwie zum Leben dazu. Früher sind sie mit Sandra oft zum Flughafen gefahren und haben ihren aus dem Cockpit winkenden Papa begrüßt oder verab-
schiedet. Auch zur Lufthansa-Zentrale nach München hat Sandra ihre Kinder schon mitgenommen. Stets besprechen die Eltern mit den Kindern, welche Reisen in den nächsten Tagen anstehen. Und das Wichtigste: Sie versuchen, ihre Leidenschaft, die sie für den Beruf mitbringen, ihren Kindern zu vermitteln. Diese positive Einstellung wird auch von den Großeltern mitgetragen und, so scheint es, von den Kindern gut aufgenommen. Tränen beim Abschied gab es jedenfalls noch nie. Im Notfall jedoch, räumt Stefan ein, sei man in seinem Beruf natürlich nicht so flexibel. „Wenn ich z.B. gerade in Palma im Hotel bin und einen Anruf von zu Hause bekomme, kann ich nicht gleich zur Stelle sein.“ Das ist allerdings bisher noch nie vorgekommen. Für Sandra ist es eher der unregelmäßige Schlafrhythmus, den Langstreckenflüge mit sich bringen, der ihr manchmal zu schaffen macht. Sie ist allerdings überzeugt: „Wenn mein Körper mitmacht, möchte ich diesen Job bis zur Pension ausüben. Wie eine meiner Kolleginnen, mit der ich vor Kurzem geflogen bin. Sie ist 69. Das ist doch toll!“
Weinliebe trifft auf Gastfreundschaft – Die Wirtsfamilie aus der Südsteiermark Das Klappern des Klapotetz ist noch leise zu vernehmen, wenn man das charmante Anwesen der Lielegs betritt. Hier oben, inmitten der Weinberge über der Ortschaft Leutschach, leben Birgit und Harald mit ihren fünfjährigen Zwillingen Hanna und Max. Vor zehn Jahren haben sie den „Kollerhof“ von Haralds Vater übernommen und daraus ein Refugium für urlaubshungrige Südsteiermarkliebhaber gemacht. Buschenschank und Übernachtungsbetrieb haben von März bis November (Hoch-)Saison, doch mit dem Weinbau und -verkauf haben sie ganzjährig zu tun. „Den Großteil des Jahres sind wir von einem geregelten 8-Stunden-Job weit entfernt“, berichtet die 36-jährige Birgit. Um 7 Uhr morgens steht sie im Betrieb, kümmert sich um Gäste, Frühstücksservice und Büroarbeit. Mit der Buschenschank, die nachmittags öffnet, endet ihr Arbeitstag oft erst nach 22 Uhr. So geht es auch ihrem Ehemann Harald, 38 Jahre alt. Untertags kümmert er sich um den Weinbau und um Arbeiten, die am Hof som m er 2018 |
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Leben und wir
Mein Leben ohne Vater von peter zirbs
eben so anfallen. Und die Kinder? Seit sie in den Kindergarten gehen, erleichtert das den Familienalltag enorm. Der Bus holt sie morgens ab, um halb zwei kommen sie zurück. „Nachmittags leben sie die Buschenschank voll mit und spielen mit den Kindern von Gästen. Daraus hat sich schon die ein oder andere Freundschaft entwickelt“, schmunzelt Birgit. Für Hanna und Max ist es mittlerweile auch selbstverständlich mitzuhelfen. „Bin ich bei einer Weinverkostung, bringen sie das Wasser“, so die zweifache Mutter. Es ist aber nicht immer alles so harmonisch. Wie vergangenen Herbst, als Max von der Schaukel fiel und sich eine Gehirnerschütterung zuzog. Als sich dann noch ein genervter Gast bei Birgit, die sich um ihr verletztes Kind kümmerte, beschwerte, weil er auf sein Getränk warten musste, kam Birgit an ihre persönlichen Grenzen. So wie bei vielen Wirtsfamilien ist auch bei den Lielegs eine Grenze zwischen Privatem und Beruf nur schwer zu ziehen. Da kommt es schon mal vor, dass ein Gast kurzerhand den Kindern zu Hilfe eilt, wenn Harald oder Birgit nicht sofort zur Stelle sind. Doch die wohl größte Stütze ist Birgits Schwägerin Anita, die ebenfalls im Betrieb mitarbeitet. Sie springt ein, wenn die Kinder krank sind oder nimmt sie nachmittags mit zu sich nach Hause … Wenn sich Birgit an die Babyzeit erinnert, wird sie ernst. „Daran mag ich nicht zurückdenken“, räumt die junge Frau ein. Mit der
Krankenschwester Julia und ihr Mann Markus, Rettungssanitäter, können Arbeit und Kinder gut vereinbaren. Auch die beiden Großen, Lukas und Sarah, helfen manchmal bei der Betreuung ihrer kleinen Halbschwester Sophie aus.
Geburt der Zwillinge Ende November hatte sie ganze drei Monate „Schonfrist“, um danach im Betrieb wie zuvor voll durchzustarten, die Babys stets mit dabei. Die Büroarbeit erledigte sie oft in der Nacht. Es war eine kräftezehrende Zeit. Mehr als genug zu tun haben die Lielegs auch heute noch. Dabei stellt Birgit fest: „Ich bin in erster Linie Firma und Mutter. Die Partnerschaft kommt sicher zu kurz. Gemeinsame Zeit zu zweit, etwa ein Restaurantbesuch, ist bei uns immer genau geplant.“ Der Winter ist die Zeit zum Verschnaufen für die Lielegs, über Weihnachten haben sie zwei Wochen geschlossen. Das ist dann „ihre“ Zeit. Familienzeit. Im Einsatz für den Menschen – Schichtwechsel bei Julia und Markus Es wird einem ganz schwindlig, wenn Julia ihre beruflichen Stationen aufzählt: Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringt die 35-Jährige im Krankenhaus. Sie ist diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester. Daneben arbeitet sie als Fachund Verhaltenstrainerin. Hinzu kommt ihr freiwilliges Engagement beim Roten Kreuz, etwa in der Sanitäterausbildung.
© Susanne Sonnleitner (1), Adrian Batty (1)
Tja, wie war denn das damals, in den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts? Wie sah das aus, so von den Arbeistzeiten her? Prinzipiell war es das Zeitalter der klassischen Nine-to-Five-Jobs, und einen solchen hatte auch meine Mutter. Klar, als Buchhändlerin darf man von geregelten Arbeitszeiten ausgehen, die sich nach den Öffnungszeiten des Einzelhandels richteten. Und die waren damals ja bekanntlich noch recht streng geregelt. Bei meiner Mutter sah das zum Teil aber ein wenig anders aus, denn auch für eine Buchhändlerin gibt es immer wieder gute Gründe, aus dem Korsett der an sich strikten Arbeitszeiten auszubrechen: Büchertische, wichtige Veranstaltungen, Verlagseinladungen – you name it. Ich müsste jetzt allerdings lügen, würde ich behaupten, dass ich ab einem gewissen Alter darüber sonderlich unglücklich gewesen wäre. Der Grund ist so banal, dass ich mich fast (aber nur fast!) schäme, es hinzuschreiben: Diese Abende bescherten mir ungeahnte Fernsehabende; ein Laster, dem zu frönen mir ansonsten streng verboten war. Denn wir waren ein Bücherhaushalt, verflixt noch mal!, und kein degenerierter Fernsehhaushalt. Diese restriktiven Fernsehgesetze, die bei uns herrschten, hatten im Nachhinein auch Vorteile – ich musste nämlich geradezu lesen. Mir blieb außer dem berühmten Zehendomino und Däumchendrehen nicht viel über an Freizeitbeschäftigungen, also las ich, was das Zeug hielt. Und das Zeug hielt viel. Der beinharte Nachteil daran war, dass ich von Bonanza, Michael Knight und Westlich von Santa Fee keine Ahnung hatte; ein Manko, das den Schulalltag für mich nicht unbedingt verbesserte – konnte ich doch in den für das soziale Miteinander so wichtigen Schulpausen nicht mitreden, wenn K.I.T.Ts Abenteuer vom Vorabend diskutiert wurden. Meine JimKnopf-Storys wollte ja doch keiner hören. Das alles wurde grundlegend anders, als ein wöchentlich wiederkehrender Termin meine Mutter dazu zwang, dienstags immer erst spät am Abend heimzukommen – und ich mir die Zeit alleine verteiben musste. Mit fernsehen! Television! Mein Leben änderte sich dadurch schlagartig: Ich war plötzlich einer der wenigen, die sich bei Dallas auskannten. Alle wollten mit mir befreundet sein, es war ein Traum. Jetzt im Nachhinein muss ich allerdings erkennen: Jim Knopf ist cooler.
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» Man muss schon aufpassen, dass jeder nicht nur sein eigenes Leben lebt. « einem Elternteil abgeholt werden kann. Zudem sind da noch Sophies Halbgeschwister Lukas, 12 Jahre, und Sarah, 15, die zeitweise bei der Familie wohnen. Sie springen mittlerweile zur Überbrückung kurzer Betreuungslücken ein. Früher war das anders. Als Sophie 13 Monate alt war, begann ihre Mutter wieder zu arbeiten. Zu dem Zeitpunkt wurde das Mädchen noch nicht extern betreut. Ein Kraftakt, wie die Eltern bestätigen. „Wenn ich morgens vom Dienst heimkam, wartete natürlich Sophie auf mich. An Schlaf war nicht zu denken“, so Julia. Manchmal nutzte sie Sophies Mittagsschläfchen für ein Nickerchen, musste aber feststellen, dass sie nach lediglich einer Stunde Schlaf oft völlig gerädert war. Dann doch besser ohne!
Rosige Zeiten Blumenduft überall! Im Garten, auf der Terrasse ... und: am stillen Örtchen – dank der limitierten Cosy Edition „Rosentraum“. Die Rose gilt als Königin der Blumen – das hat sie nicht nur ihrer Schönheit, sondern auch ihrem angenehmen Duft zu verdanken. Und der kann mehr als nur gut riechen: Er wirkt entspannend, beruhigend und hebt die Laune. Also eigentlich der perfekte Duft für das stille Örtchen ... und das Toilettenpapier. Mit Cosy Unser Liebstes Rosentraum zieht der sommerlich-frische Blumenduft nun auch ins WC oder Bad ein und verströmt dort eine ordentliche Portion gute Stimmung und Wohlfühlatmosphäre. Damit ist das Familientoilettenpapier nicht nur „so weich, dass
man es blind erkennt“, man erkennt es jetzt auch am zarten Rosenduft. Cosy Unser Liebstes Rosentraum ist noch bis September 2018 in den beiden Größen 10x150 Blatt und 20x150 Blatt erhältlich, natürlich in gewohnter 3-Lagen-Qualität.
Je älter Sophie wird, desto einfacher wird es. Bei Betreuungsengpässen lassen sich immer wieder Lösungen finden. So hat die Nachbarin schon in einer Notlage ausgeholfen. „Es war in einer Sommernacht. Ich hatte gerade Dienst im Krankenhaus, als Markus zu Hause angerufen wurde. In unserem Ort brannte ein Bauernhaus, und Markus sollte die Einsatzleitung übernehmen. Doch Sophie konnten wir ja nicht alleine lassen. So hat mein Mann kurzerhand unsere Nachbarin rausgeläutet, die den Rest der Nacht auf unserem Sofa verbrachte“, berichtet Julia dankbar über diese Art von Nachbarschaftshilfe. An einem typischen Arbeitstag beginnt Julia um zehn vor sechs zu arbeiten. Wenn sie um dreiviertel acht Uhr abends nach Hause kommt, geht ihr Mann gerade, weil er zum Nachtdienst muss. „Man muss schon aufpassen, dass jeder nicht nur sein eigenes Leben lebt“, meinen Julia und Markus einstimmig. Familienzeit zu fünft gibt es schon immer wieder. Zeit zu zweit bleibt kaum. Das letzte Mal so richtig vor einem Jahr. Da haben sie sich einen Hotelaufenthalt gegönnt, blicken die beiden glücklich zurück. Fest entschlossen, so etwas bald zu wiederholen.
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Früher war sie auch im Fahrdienst tätig, doch seit ihre Tochter Sophie, 4, auf der Welt ist, macht sie das nicht mehr. Alles geht sich dann doch nicht aus. Julia lebt mit ihrer Familie in einem modernen Einfamilienhaus auf dem Land. Sie steht voll im Leben: Ehemann, Kinder, Job, Haus, Schwimmteich. Fehlt nur mehr der Hund. Doch auch ohne bedarf es einiges an Organisationsgeschick, um alles unter einen Hut zu bekommen. Julia und ihr Mann Markus, 46, arbeiten gegengleich. Markus ist dienstführender Rettungssanitäter der Rot-Kreuz-Stelle im Nachbarort und kommt auf eine 48-Stunden-Woche inklusive Bereitschaftsdienste. Auch Julia hat im Krankenhaus unklassische Arbeitszeiten. Sie arbeitet 25 Stunden pro Woche in 12-Stunden-Diensten, auch nachts oder am Wochenende. „Eigentlich können wir Arbeit und Kinderbetreuung gut vereinbaren. Wenn ich arbeite, ist Markus zu Hause und umgekehrt. Auch wenn das zur Folge hat, dass mein Mann und ich uns nur selten sehen“, erklärt Julia. So geht es sich aus, dass Sophie meist nur vormittags den Kindergarten besucht und mittags bereits von
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Leben und wir
Wie sag ich’s meinem Kind:
Interview
Das Erleben eines Verkehrsunfalls ist für alle Beteiligten immer ein Schock. Wie soll man das Kind unmittelbar nach dem Ereignis diesen Schock verarbeiten lassen? Maria Beham: Kinder erleben bei einem Unfall schreckliche Momente der Angst. Auf ein solches traumatisches Ereignis reagiert jedes Kind auf seine ihm eigene Weise, auch abhängig von seinem Alter. Traumatisierungen können bei Kindern (wie bei Erwachsenen) schwerwiegende Kurz- und Langzeitfolgen nach sich ziehen. Während Kleinkinder vor allem mit Trennungsängsten, Schreien, Zittern und einem extremen Anklammerungsbedürfnis reagieren können oder regredieren, indem sie wieder Daumenlutschen oder Bettnässen, kann es bei Kindern im Volksschulalter zu Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten, psychosomatischen Beschwerden oder sozialem Rückzug kommen. Bei Jugendlichen können sich Depressionen, Albträume, Flashbacks zeigen, oder sie vermeiden alles, was sie an das traumatische Ereignis erinnert, ziehen sich zurück und ihre Schulleistungen werden schwächer. Bei der Bewältigung eines Unfalls nehmen Eltern eine Schlüsselrolle ein. Indem sie für das Kind da sind und ihm die Möglichkeit geben, die Ereignisse aktiv zu verarbeiten, können sie helfen, mittel- und langfristige Folgen zu vermeiden. Wesentlich ist, dem Kind immer wieder – zum Beispiel beim Spielen, Basteln oder Malen – Gelegenheit zum Sprechen und Erzählen zu schaffen: Das Kind soll spüren, dass es mit dem Erlebteng nicht allein gelassen ist. Wenn das Kind immer wieder die gleichen Fragen stellt, braucht es Geduld und Klarheit, die Fragen sollten ehrlich und empathisch beantwortet werden, ohne lange, ausführliche Erklärungen, sondern in klaren, einfachen Antworten. Wenn Eltern unsicher sind, dann können sie diese Unsicherheit auch zugeben, sie müssen nicht „allwissend“ sein, aber sie sollten nicht abblocken, sondern Gefühle und Ängste ernst nehmen.
Was ist zu tun, wenn das Kind sich nach einem Unfall weigert, wieder in ein Auto zu steigen? Vermeidungsstrategien bei der Unfallbewältigung sind nicht hilfreich, sondern eher hinderlich. Nach einem traumatischen Erlebnis, wie es ein Verkehrsunfall darstellt, ist es besonders wichtig, dem Kind wieder Vertrauen und Selbstsicherheit zu schenken. Eltern helfen dem Kind, wenn sie ihm die Normalität seiner Reaktionen vermitteln können, seine Sorgen und Ängste ernst nehmen, ohne es jedoch zu drängen! Oftmals bessern sich die Reaktionen allein durch eine heilsame Beziehung zu den engsten Bezugspersonen. Wenn Eltern das Gefühl haben, ihrem Kind beim Überwinden der Ängste nicht helfen zu können, sollten sie am besten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Inwieweit sollen auch Kindergartenbetreuer bzw. Lehrer darüber informiert werden? Eltern sollten auf Alarmsignale sofort reagieren. Wenn z.B. ein Kind nach einem Unfall ruhiger wird und sich mehr und mehr
Mag.a Maria Beham ist Klinische und Gesundheitspsychologin in Wien und leitet gemeinsam mit Mag.a Jasmin Mandler die psychologische Praxis „die Entwicklungshelferinnen“. Sonnbergplatz 7/19, 1190 Wien www.die-entwicklungshelferinnen.at
zurückzieht, ist es wichtig, geduldig und mit besonders viel Feingefühl auf das Kind einzugehen. Deshalb ist das Einbinden von und der Austausch mit Erwachsenen, die das Kind gut kennen und mit denen es viel Zeit verbringt, sehr wertvoll. Bringt es etwas, den Unfallhergang mit dem Kind zu besprechen? Wenn das Kind Fragen zum Unfallhergang hat, dann sollten diese jedenfalls beantwortet werden, mit an das Alter und die Vorstellungswelt des Kindes angepassten klaren Antworten, die konkret auf die Fragen eingehen, ohne lange Erklärungen und ohne unnötige Informationen. Wenn das Kind nicht darüber sprechen oder davon erzählen will, dann sollte es keinesfalls dazu gedrängt werden. © Julia Marschat – vielen herzlichen Dank!
Schwierige Themen – kinderleicht gemacht. Oder so leicht wie möglich. Diesmal in der Tipi-Serie: ein Verkehrsunfall und seine Folgen. Wie das Kinder und Familie am besten gemeinsam verarbeiten, erklärt uns Psychologin Maria Beham. von markus höller
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Leben und wir
A Working Mom Das Au-pair und wir
Aus der Not eine Tugend machen: Wie Fremdbetreuung zur Familie werden kann – Einblicke in unser Leben mit Au-pairs. von sina schmid Wer dazu Infos haben möchte, kann sich gerne jederzeit an mich wenden – ich bin mittlerweile ein absoluter Profi, was das Thema Aufenthaltsrecht und Visum anbelangt. Nach langen, sehr mühsamen Behördenwegen kam irgendwann doch Licht ins Dunkel. Wir hatten schon einige Au-pairMädchen: 11 Stück aus sieben Ländern, von Spanien bis Brasilien und Kolumbien. Bei manchen hat die Chemie nicht ganz so gestimmt, mit anderen sind wir dafür bis heute noch in Kontakt. Die positiven Erfahrungen überwiegen bei Weitem, aber ich will ehrlich sein: Auch so manche „Niete“ haben wir gezogen. Wie läuft das bei uns ab? Wir nutzen eine Online-Plattform. Dort meldet man sich ganz einfach als Familie an und kann für einen erschwinglichen Betrag die Profile der ebenfalls angemeldeten „Aupairs to be“ sehen. Man beschreibt dort mit Fotos seine Familie, wie man leibt und lebt und was man so von einem Au-pair erwartet, und die Girls und Boys auf der anderen Seiten machen das ähnlich. Ich war zwar noch nie bei einer registriert, aber Online-Datingplattformen stelle ich mir irgendwie ähnlich vor. Ja, und dann trittst du via Nachricht auf dieser Seite in Kontakt und bekommst eine Antwort – oder auch nicht. Tauschst bei gutem ersten Eindruck Mailadressen und/oder Telefonnummern für WhatsApp- Konversationen oder Skype-Calls aus und lernst dich dann auch mittels Bewegtbild etwas besser kennen. Schlussendlich entscheidet bei uns dann die gesamte Familie, wer passen könnte und zu uns kommt. Wenn man Sina Schmid ist Mama jemanden findet, von Maxim (7) und Levi (6). Als Geschäftsführerin dessen Herz tatvon OnStage Media orsächlich für Kinder ganisiert sie Events und schlägt, dann gibt produziert Imagevideos. es einfach nichts Auf ihrem Blog erzählt sie über ihr Leben als Vergleichbares
Haben sich auf Anhieb gut verstanden: Alexandra aus Kolumbie n und unsere 7-jährige Tochter Maxim .
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Gerade in der Ferienzeit kommt es bei vielen Eltern zu Betreuungsengpässen: ungünstige Kindergarten-Öffnungszeiten, Feriencamps, für die man oft sehr großzügig ins Börserl greifen muss, und alle potenziellen Babysitter auf Urlaub. Bei uns ist die Situation folgende: Mein Mann kommt aus Kärnten, ich ursprünglich aus Oberösterreich – von Familie im näheren Umfeld kann also keine Rede sein. Irgendwann kamen wir auf die Idee mit dem Au-pair – Platz zu Hause haben wir, und so war der Entschluss schnell gefasst. Der Gedanke, ein junges, dynamisches Mädel mit anderem kulturellen Background oder zumindest einer weiteren Sprache bei uns aufzunehmen, gefiel uns gut. Doch zuerst musste ich mich erst einmal zu der Entscheidung durchringen, ein Au-pair tatsächlich anzustellen – einem rund 20-jährigen Mädchen mein Ein und Alles anzuvertrauen. Das hört sich anfänglich cooler und einfacher an, als es dann tatsächlich war. Hat man sich dann zu einem JA, ICH WILL durchgerungen, gilt es, das perfekte Au-pair zu finden. Dafür gibt es unzählige Agenturen und Plattformen. Kurz zu den Fakten. Ein Au-pair, das nicht aus dem EU-Ausland kommt, kann maximal ein Jahr in Österreich bleiben. Bei Mädchen aus dem EU-Ausland oder aber auch direkt aus Österreich sieht es etwas anders aus, da diese jungen Damen ja eine unbeschränkte Arbeitserlaubnis in Österreich haben. Jedes Au-pair aus dem EU-Ausland, egal ob männlich oder weiblich, muss fünfzig Deutschstunden an einer offiziellen Schule oder einem offiziellen Institut besucht haben und diese in Form eines Zertifikats nachweisen können.
und nichts Bessere als eine weitere Vertrauensperson, Spielgefährtin und, ja, irgendwie auch ein weiteres Mitglied für die Familie zu finden. Es ist ein immer neues Zusammenwachsen, ein ständiges Lernen und Weiterentwickeln im Leben mit einem Au-pair, mit Kindern ja sowieso, an das wir uns gewöhnt haben und das wir auch lieben gelernt haben. Man sollte meinen, die Anfangs- und Kennenlernphasen, wenn wieder eine neue Person in unser Leben tritt, aber auch die Abschiede, wenn uns nach einer tollen gemeinsamen Zeit jemand verlässt und weiterzieht, werden einfacher, je älter Maxim und Levi werden – dem ist aber nicht so. Wenn uns jemand ans Herz gewachsen ist, dann ist ein Abschied immer traurig. Dank der Social-MediaPlattformen sind wir aber mit vielen bis heute super vernetzt. Maxim und Levi sprechen bereits toll Englisch und haben durch diese Art der Fremdbetreuung eine zweite Sprache, neben ihrer Muttersprache Deutsch, als Geschenk erhalten. Ich hoffe, dass sie das auch einmal so sehen. So manches Au-pair freut sich jetzt schon auf einen Besuch von Maxim und Levi, wenn sie dann alt genug sind. Dann können sie den Kids ihre Heimatstädte wie Barcelona, Rio de Janeiro oder London zeigen und endlich Bilder zu den vielen Geschichten, die uns die Mädels immer wieder erzählen, liefern.
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Leben und wir
Die Geschichte einer Kindheit
Interview
Katharina Straßer Aufgewachsen in einer Theaterfamilie, war ihr immer schon klar, wohin die Reise geht. Die Schauspielerin und Moderatorin erinnert sich an schlimme Verletzungen, versteckte Fischstäbchen und erste Schwärmereien. von kim sztrakati Abgesehen von eurem Alltag – gab es bestimmte Ereignisse, an die du dich erinnern kannst? Ja, mit zwei hatte ich einen schlimmen Rodelunfall: Da hab ich noch dieses Bild von Blut im Schnee im Kopf. Und dann weiß ich noch genau, welche Decke ich im Krankenhaus mithatte. Wahrscheinlich ist es einfach so, dass die guten Sachen alle als selbstverständlich genommen werden. Woran ich mich auch erinnern kann: Wie ich meiner Mama bei einer Probe im Theater zugeschaut hab – da muss ich so drei, vier, fünf gewesen sein und fand es ganz befremdlich, was die Mama da oben auf der Bühne macht. Deine Eltern haben sich getrennt, als du sechs Jahre alt warst. Wie hast du das damals erlebt? Dass sie als Paar nicht mehr zusammen sind, hab ich lange gar nicht geschnallt. Wir haben zu dem Zeitpunkt in Salzburg gelebt, während meine Mutter aber weiterhin in Innsbruck am Theater gastiert hat. Das heißt, die Mama war ganz viel weg, und ich bin wochenweise zur ihr nach Innsbruck gekommen. Nach der Trennung war ich dann halt mehr bei ihr in Innsbruck und hab wiederum den Papa in Salzburg besucht. Es war also im Grunde ganz ähnlich wie vorher – nur umgekehrt. Es gab bei uns jedenfalls nie dieses große Schockerlebnis, dass der eine oder andere plötzlich aus der Wohnung auszieht.
Wenn du so zurückdenkst: Was sind deine ersten Kindheitserinnerungen? Katharina Straßer: Ich hab neulich erst eine Woche mit meiner Mama verbracht, wo wir darüber gesprochen haben ... Ich kann mich eigentlich bis zur Volksschule an fast nichts erinnern. Und das ist mir so ein Rätsel, weil ich meinen Sohn, der bald vier wird, so bewusst erlebe. Bei uns ist z.B. gerade das Zu-Bett-Gehen ein Thema, und
ich hab die Mama gefragt: „Wie war das bei uns? Ich kann mich an kein einziges Mal erinnern, dass du mich hingelegt hast. Habt ihr mir am Abend was vorgelesen? Oder gesungen?“ Ich bring meinen Sohn jeden Tag ins Bett – und das ist ein ganz bewusster Prozess: Wir gehen baden, wir essen zu Abend, wir lesen Geschichten, wir kuscheln. Und ich denk mir: Wie kann man das denn nicht mehr wissen?
Wie war das Verhältnis zu deinen Eltern? Gut. Und ganz intensiv – heute noch. Sie sind mir jetzt eine Riesenhilfe mit meinem Kind – und bald meinen Kindern. Das Absurde ist, dass ich im Alter jetzt wieder mit meinem Vater zusammenwohne, was ich total schön finde. Er wohnt jetzt mit seiner Frau über mir. Wer hätte sich das jemals gedacht, dass wir uns in Salzburg trennen, ich nach Innsbruck ziehe und wir schließlich irgendwann in Wien zusammenleben.
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Was haben dir deine Eltern so fürs Leben mitgegeben? Auf jeden Fall haben sie mir den Sinn und das Gespür fürs Theater mitgegeben. Musik und Bücher hatten bei uns auch einen hohen Stellenwert – lauter Sachen, in denen ich mich auch jetzt als Erwachsene wiederfinde und die ich wiederum meinem Sohn weitergebe. Der hört jetzt schon alle „Klassik für Kinder“-Aufnahmen – sehr lustig, wenn untertags plötzlich die Königin der Nacht aus seinem Zimmer schallt (lacht). Ansonsten hab ich von meinen Eltern gelernt, flexibel zu sein, offen und mich immer nach der Decke zu strecken.
Die Haare wollten einfach nicht wachsen – und so wurde Katharina Straßer lange für einen Bub gehalten. Erst mit 18, 19 wurde sie zur Tussi, wie sie selbst immer wieder mit einem Augenzwinkern sagt.
Gab’s noch andere Bezugspersonen in deiner Kindheit – Oma, Opa, Tante ...? Meine Oma aus Linz, die Lisi-Oma, die heute 94 Jahre alt ist ... Die wurde immer geholt, wenn ich krank war und kam dann wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit. Bis ins höhere Alter hinein hat sie in Innsbruck noch bei uns unten im Stockbett geschlafen – total süß. Dadurch ist sie für mich natürlich ein ganz, ganz wichtiger Mensch in meinem Leben geworden. Mamas Papa, der Opa, war in Linz, den hab ich ab und zu besucht. Und von meinem Vater waren beide Eltern leider
schon früh verstorben: Den Opa kannte ich gar nicht, und die Oma ist gestorben, als ich sechs war. An die hab ich aber schon noch Erinnerungen ... Bei ihr gab’s immer Fischstäbchen mit Kartoffelpüree. Und da ich Fisch damals schon nicht mochte, hab ich meine eigene Taktik entwickelt: Ich hab ein bissi Kartoffelpüree übergelassen und den Fisch so hineingeschoben – ist sicher niemandem aufgefallen (lacht). Und Vanillepudding gab’s bei der Frieda-Oma in Salzburg auch immer. Hast du eigentlich Geschwister? Ja, aber von meinen Eltern bin ich die Einzige. Meine Mama hat dann noch einen Sohn bekommen und mein Vater eine Tochter.
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Hast du mit ihnen zusammengelebt? Ja, mit meinem Bruder. Manchmal hat er auch genervt – klar, bei sieben Jahren Abstand, aber wir haben uns gut verstanden. Heute sowieso – er lebt auch in Wien und ist Schlagzeuger. Meine Schwester wiederum, die mittlerweile in Berlin ist, hab ich immer ein Wochenende pro Monat und ein Monat in den Sommerferien in Salzburg besucht. Mit 12, 13 war ich voll der Destiny’s Child- und Beyoncé-Fan und hab sie damit auch geprägt. Wir haben Konzerte gegeben und mit Mikrofon auf Kassetten aufgenommen – sehr, sehr lustig war das. Wolltest du damals Sängerin werden? Ja, Popstar wollte ich natürlich immer werden – will ich immer noch (lacht). Und wann war dir klar, dass du Schauspielerin werden willst? Auch da weiß ich nicht wirklich einen Zeitpunkt. Ich glaub aber, dass ich das eigentlich immer schon wollte, denn ich konnte mir gar nie was anderes vorstellen. Ich war auch in der Schule ganz klassisch der Kasperl, die Klassensprecherin, die Lauteste und die, die alle immer unterhalten hat. Es war also für niemanden wirklich verwunderlich, dass ich zum Theater geh. Dieses in andere Rollen Schlüpfen war für mich immer im Vordergrund. Das hat mich einfach fasziniert. Und das find ich nach wie vor so toll in dem Beruf. Was haben deine Eltern dazu gesagt? Meine Eltern waren da eher zurückhaltend. Sie haben nur klargemacht, dass sie mir keine private Schauspielschule zahlen. Also wenn, dann muss es eine staatliche sein – aber nicht wegen des Geldes, sondern weil sie der Meinung waren, dass die Ausbildung dort eine bessere ist. Davor hat meine Mutter aber sogar mal versucht, mir was anderes einzureden und gemeint: „Du kannst doch ganz gut massieren ...“ – weil ich ihr immer die Füße massiert hab (lacht). Bist du zu Schulzeiten auch schon auf der Bühne gestanden? Einmal im Jahr hat mein Vater in Thiersee, einem wunderschönen Ort bei Kufstein, ein Musical inszeniert und mit den Leuten aus der Pädak aufgeführt. Da durfte ich als Kind immer eine kleine Rolle spielen – also wirklich klein, eine Maus z.B. (lacht). Und dann, als ich 16 oder 17 war, hab ich tatsächlich angefangen, am Landesjugendtheater in Innsbruck zu spielen. In „Tischlein, deck dich“ war ich großartig, „Aladin“ war mein Durchbruch. Knüppel aus dem Sack 22 | som m er 2018
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Musik interessiert hat, zweitens, weil ich mir Latein ersparen wollte. Darin war ich eine ziemliche Flasche – es ist für mich einfach das Schlimmste, eine tote Sprache zu lernen. Im Musischen gab’s die Wahl zwischen Latein oder Französisch, und so hab ich auf die zwei Jahre, die ich Latein hatte, geschissen und hab Französisch genommen. Somit war das Latein-Thema für mich vom Tisch. Ich weiß heute noch, wann man Antibiotikum und wann man Antibiotika sagt – und mehr brauch ich in meinem Leben nicht. – der war ich. Während der Matura war das dann ein ziemlicher Stress, weil die Vorstellungen immer Donnerstag bis Sonntag um 17 Uhr waren, sodass ich nach der Schule sofort hin musste. Apropos Schule: Zuerst warst du in einem Sportgymnasium. Was war denn „dein“ Sport? Handball – ich war Kreisläuferin. Und ich hatte ständig Sehnen- und Bänderrisse. Einmal bin ich während eines Spiels so umgeböckelt, dass wieder alles gerissen war. Trotzdem hab ich das ganze Spiel weitergespielt. Am Schluss war der Fuß so geschwollen, dass sie mich in der Klinik aus dem Schuh rausschneiden mussten, weil ich nicht mehr allein rausgekommen bin. Wie ging es nach der Unterstufe weiter? Als ich 15 wurde, hab ich ins musische Gymnasium, ein katholisches Oberstufenrealgymnasium, gewechselt. Erstens, weil mich
KATHARINA STRASSER Geboren 1984 in Rum in Tirol. Stammt aus einer Theaterfamilie und ist in Innsbruck und teilweise in Salzburg aufgewachsen. Nach der Matura ging sie nach Wien und studierte am Konservatorium der Stadt Wien zwei Jahre lang Schauspiel. Noch vor dem Abschluss bekam sie ihr erstes Engagement am Volkstheater. Es folgten diverse Theater- und TV-Produktionen sowie TV-Moderationen (u.a. My Fair Lady, Die Fledermaus, Die Dreigroschenoper, Schnell ermittelt, Romy-Verleihungen, Meine Mama kocht besser als deine). Verheiratet mit Thomas Stipsits und seit 2014 Mutter von Emil. Im Sommer erwartet sie ihr zweites Kind. Nächste Termine: 16.11.2018 Liederabend „Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn“, Musikverein, www.musikverein.at 27.02.2019 Solo-Theaterstück mit Klavierbegleitung „Alles für’n Hugo“, Rabenhof – Tickets ab Dezember 2018, www.rabenhof.at facebook.com/ KatharinaStrasseroffizielleSeite
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Leben und wir
Wie hast du dich im musischen Gymnasium zurechtgefunden? Es gab dort keine Buben, und ich muss ganz ehrlich sagen: Das war total angenehm! Gar nicht so sehr wegen der Buben, aber die Mädels spinnen dann einfach weniger. Es gab nicht dieses: „Ich muss mich schön machen“ und „Ich glaub, der steht auf mich und ich schmink mich noch“. Und auch der Konkurrenzkampf zwischen den Mädchen war weniger. Bubenbekanntschaften hatte ich ja trotzdem. Kannst du dich an deine erste Schwärmerei erinnern? Das allererste Mal wirklich verliebt war ich in den Philipp im Kindergarten. Und ich weiß heute noch, dass wir uns damals mit Bausteinen irgendwas gebaut haben, wo wir dann schon geschmust haben. Ich weiß natürlich nicht mehr, wie extrem, aber ich weiß, dass wir irgendwie geschmust haben (lacht). Später im Hof waren wir so eine Clique von 10, 15 Jugendlichen, da haben die Schwärmereien immer wieder gewechselt, jeder war mal in jeden verliebt – das war eigentlich ganz lustig. Ein Paar von damals ist tatsächlich immer noch zusammen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Auf den Fotos aus deiner Kindheit wirkst du recht burschikos. Warst du das auch? Meine Eltern haben mich einfach so angezogen. Meine Mama hat viel selber genäht und gestrickt – heute würde man vielleicht „alternativ“ dazu sagen. Und auffällig war halt, dass ich keine langen Haare hatte. Die sind einfach nicht länger gewachsen. Als ich sechs Jahre alt war, haben mich die Leute immer noch für einen Bub gehalten. Da war ich dann so traurig, dass mir der Papa Ohrlöcher stechen hat lassen. Meine Mutter erzählt immer die eine Geschichte: Als ich drei war, waren wir im Schwimmbad, und ich war nackert – ganz nackert, und der Bademeister sieht mich und sagt zu meiner Mutter: „Da Bua muass owa scho a Bodehosn onziahn!“ Der hat offenbar gar nicht wirklich hingeschaut, weil ich für ihn einfach ein Bua war.
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Lesen ist Fliegen Lesen zählt heute mehr denn je zu den wichtigsten Fertigkeiten, die wir erlernen können. Bücher sollten daher schon so früh wie möglich einen fixen Platz im Kinderalltag haben. Was (vor)lesen? Für eine Orientierung im Kinderbuchdschungel gibt es in allen Thalia Buchhandlungen nun „Leanders Lieblinge“. Darin stellt Gabriele Hoffmann, Gründerin des Vereins zur Förderung der Lesekultur bei Kindern, die pädagogisch wertvollsten Kinder- und Jugendbücher der letzten 50 Jahre vor. Übrigens: Leander ist ein Kater, der Geschichten über alles liebt. Schnurrend macht er es sich auf dem Schoß der Vorleserin gemütlich, wenn ihm eine Erzählung besonders gut gefällt. So wie „Leanders Lieblinge“: Bilder- und Sachbücher für die ersten Leseschritte und auch solche für begeisterte kleine Leser, die schon alleine in die Welt der Geschichten eintauchen. Vier seiner Lieblingsbücher stellen wir euch hier vor ...
„Leanders Lieblinge“ gibt’s in allen Thalia Buchhandlungen. Also kommt am besten gleich vorbei und holt euch die besten Lese- und Vorlesetipps für eure Kids!
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Egal, ob als Auszeit im Tipi im Freien oder als Gute-Nacht-Geschichte vor dem Schlafengehen – es ist ein wunderbares Ritual, wenn Mama und Papa mit ihrer Stimme die Lieblingscharaktere zum Leben erwecken und ihren Kindern Bücher vorlesen. Die gemeinsame Lesezeit schafft Nähe und Geborgenheit, stärkt den Zusammenhalt zwischen Eltern und Kindern und ist pure Inspiration für die kindliche Fantasie. Ganz nebenbei wird das Denken erweitert, der Wortschatz größer und die Perspektiven vielfältiger. Kinder, denen viel vorgelesen wird, können sich außerdem besser konzentrieren, knüpfen einfacher soziale Kontakte und haben mehr Kompetenzen für Problemlösungen. Und: Die Chance steigt, dass sie später auch selbst gerne Bücher zur Hand nehmen.
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Otfried Preußler: Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete; ab 6 Jahren. Der berüchtigte Räuber Hotzenplotz ist mal wieder aus dem Gefängnis ausgebrochen. Seppel und Kasperl wollen ihn wieder einfangen – und haben eine grandiose Idee. Sie wollen ihn ein für allemal auf den Mond schießen! Dafür basteln sie aus einer Papprolle und einem Kartoffelsack eine Mondrakete. Der Räuber Hotzenplotz wird schon drauf reinfallen – oder? € 12,90
Sigrid Heuck: Pony, Bär und Apfelbaum; ab 4 Jahren. Mitten im Wald auf einer Wiese wächst ein Apfelbaum. Ein Pony frisst alljährlich die herabgefallenen Äpfel. Als diese eines Tages alle verschwunden sind, macht es sich auf die Suche ... In diesem Buch werden die Hauptwörter durch Bilder ersetzt und laden die Kinder somit zum Selber-Lesen ein. Ein wahrer KinderbuchKlassiker aus den 70ern. € 13,90
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Ingo Siegner: Der kleine Drache Kokosnuss bei den Dinosauriern; ab 6 Jahren. Der Fressdrache Oskar will unbedingt mit Kokosnuss und Matilda und mithilfe des Laserphasers in die Kreidezeit reisen und einem echten Tyrannosaurus Rex begegnen. Klar, dass die beiden Oskar nicht allein auf diese Expedition gehen lassen! Diesen kleinen Kerl schließt man gern ins Herz, weil er wie ein Kind denkt und fühlt und grundgut in die Welt blickt. € 9,90
Erwin Moser: Erwin Mosers Fantastische Gute-NachtGeschichten; ab 3 Jahren. Große Fabulierkunst für die Kleinen: Katzen und Mäuse, Tiger und Kängurus, Zebras und Koalas erleben tollkühne Abenteuer und echte Freundschaften, erfinden außergewöhnliche Gefährte und seltsame Gerätschaften. 88 liebevoll erzählte Geschichten und detailreiche Illustrationen laden zum Staunen und Entdecken ein – und zum Vorlesen und Zuhören. € 16,95
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Die Mama bin ich, verdammt Sag mir, wo die Väter sind … denn während meiner Karenz sehe ich kaum welche. 19 Prozent der 2016 in Karenz weilenden Elternteile waren Väter. Viel ist das nicht. Dabei versäumen sie was! von martin zellhofer Gestern war ich noch im Vollzeitjob verfangen, mit Übergabestress an meine Vertretung. Heute, mitten in der Woche, starte ich mit Luis (Name von der Redaktion geändert), männlich, zehn Monate alt, in die Karenz. Luis kann noch nicht stehen, schläft dreimal täglich je circa 30 Minuten und bekommt noch oft zwischen vier und sechs Uhr morgens eine Flasche Milch. Er fremdelt, lässt sich nicht von anderen betreuen und brüllt, sobald ich den Raum verlasse. Die Betreuung seiner Schwester Margarete (Name von der Redaktion geändert), Kindergartenkind mit knapp viereinhalb Jahren, läuft nebenbei mit. Es liegt eine Menge Schnee, ich packe die beiden in viel Gewand, ziehe die Ältere mit der Rodel in den Kindergarten und schiebe gleichzeitig den Kinderwagen des jüngeren Kindes wie einen Schneepflug vor mir her. Ich war schon vor einiger Zeit mit der Tochter sechs Monate in Karenz, trotzdem scheint es mir anfangs komisch, ein halbes Jahr mit dem nächsten Kleinkind zu Hause zu verbringen und nicht zur Arbeit zu gehen. In den ersten Tagen kommuniziere ich auch noch öfters mit den Kollegen – ich kann nicht abschalten, fühle mich aus meinem Alltag gerissen und bin es nicht gewohnt, zu Hause zu sein. Die Zeit ohne Büro soll dem Kind zur Verfügung stehen, ich schaffe es aber anfangs nicht, das auch einzusehen. Und so dauert es eine Weile, die Arbeit zu vergessen, mich im neuen Alltag zurechtzufinden und diesen schätzen zu lernen. Es ist erst halb sechs Uhr in der Früh Mit der Zeit macht sich Routine breit. Ich gewöhne mich daran, dass Luis in den ersten Wochen eine tägliche nächtliche Wachphase von 15 bis 120 Minuten am Stück durchmacht. Den fehlenden Schlaf holt er auch morgens selten nach, und so stehe ich mit meinen Frühaufsteher-Kindern täglich zwischen halb sechs und halb sieben, im seltenen Glücksfall um spätestens sieben Uhr auf. Unsere anschließenden Beschäftigungen werden mit der Zeit zum fixen Ritual, jede absichtliche oder
unabsichtliche Abweichung wird von Margarete, der Älteren, lautstark bemängelt. Sie will eine Zeit lang noch im Bett eine „Märchengeschichte, die nicht stimmt“ hören. Da heißt es scharf nachzudenken, um ihre potenzielle morgendliche schlechte Laune – es ist ja oft noch sehr früh – hintanzuhalten. Luis ist in der Früh seltsamerweise immer gut aufgelegt, trotz der kurzen Nacht. Dann ziehe ich ihn an, Margarete kann das selber. Je nach Laune macht sie das widerstandslos. Oder tauscht das vorbereitete Gewand gegen ihre eigene Auswahl aus. Oder fetzt es irgendwo hin und protestiert wütend und laut. Das ist der Moment,
in dem sich für alle Beteiligten eine emotionale Abwärtsspirale zu drehen beginnen kann, wenn ich mich nicht zusammenreiße – was mir nicht immer gelingt. Anschließend gibt es Frühstück. Er bekommt Milch, sie Kakao, dann beide Brote. Alle meine und Margaretes Handgriffe sind dabei genau definiert, wehe, ich passe nicht auf. Dann dreht sich die Spirale. Während sie frühstücken, räume, wische und kehre ich, tische Nachschub auf, richte Margaretes Kindergartenjause, esse und trinke im Stehen. Ich putze seine Zähne, zwei, als ich ihn in Karenz übernehme, acht, als ich ihn am Ende seiner Mutter übergebe. Margarete putzt,
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Leben und wir
» ... bin ich immer der einzige Mann mit Kind. Ausnahme: Die Cafés am Yppenplatz in Wien. Selten dermaßen viele Väter mit Kinderwagen auf einem Fleck gesehen: Mit mir fünf! « wobei Tempo und Intensität stark von ihrer Laune abhängen, zuerst selbst, ich putze dann nach. Ich bürste ihren enormen Haarschopf, bastle ihr eine Frisur (ein Zopf geht sich noch nicht aus), säubere ihre Brille und setze sie noch mal aufs Klo. Währenddessen ist Luis in der Gehschule wegen mangelnder Beachtung mit voller Windel wütend. Einmal ist es ihm beim Wickeln gelungen, sich die volle Windel ... na ja: Brus, Muehl und Weibel hätten ihre Freude gehabt. Kurz nach acht sind wir fertig. Die täglichen Morgenverrichtungen können bis zu zwei Stunden dauern. In der Regel starten wir anschließend mit der Nachbarin und deren Tochter in den nahe gelegenen Kindergarten. Unterwegs ein kurzer Plausch mit der Nachbarin – bis zur Rückkehr der Kindesmutter aus der Arbeit oft für mehrere Stunden mein einziges Gespräch mit einem erwachsenen Menschen.
BÜCHERTIPPS
© Verlage (3), Privat (2), The Noun Project (2)
Working Dad: Papa at Home; Piper Verlag, € 11,40 Working Dad stellt die besten Tipps und Tricks aus Frauenzeitschriften auf den Kopf und zeigt, wie es auch dem Hausmann endlich gelingt, das perfekte Leben zu führen. Matteo Bussola: Schlaflose Nächte und Küsse zum Frühstück; Penguin Verlag, € 12,40 Kinder sehen die Welt mit anderen Augen. Wie, das schildert der dreifache Mädchen-Papa mit lustigen Anekdoten aus dem Familienleben und bringt uns damit ganz schön zum Schmunzeln. Mats Federberg: Chef, ich bin dann mal Windeln wechseln; Dp Verlag, € 9,15 Papa muss plötzlich seine zweijährige Tochter allein versorgen – und stolpert von einer kleinen Katastrophe zur nächsten. Gute-Laune-Buch!
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Höhepunkte der Karen z: Sonne, Kaffee und gute Laune. Leider kein Dauerzustand.
Ist die Ältere abgeliefert, eile ich nach Hause, wobei Luis wieder einzuschlafen droht. Ich versuche, das Kind mit lauten Ansprachen wach zu halten. Auf Außenstehende mag das befremdlich wirken, aber wenn er jetzt schon einschläft, habe ich keine 30 freien Vormittagsminuten. Normalerweise checke ich in dieser Pause Mails, bringe den Müll raus oder putze … Sachen halt, die ich mit ihm am Arm nicht erledigen kann. Oft mache ich in dieser Pause einfach nichts. War die Nacht besonders schrecklich, lege ich mich mit ihm zum Schlafen nieder. On the road Der restliche Vormittag? Wir sind viel zu Fuß und mit dem Kinderwagen unterwegs – zum Bäcker, Supermarkt und zum Drogeriemarkt, Vorräte aufstocken: Windeln, Wickelunterlagen, Feuchttücher, anfangs Milchpulver, Baby-Trinkflaschen, BabyTrinksauger, Schnuller, später püriertes Baby-Mittagessen und Baby-Jause. Natürlich ginge das mit dem Auto schneller, aber ich habe unendlich viel Zeit für solche Unternehmungen. Gelegentlich besuchen wir per Bahn Oma und/oder Eltern ein paar Dörfer weiter. Dort gibt’s Essen, und ich muss mich um nichts kümmern. Manchmal fahren wir zum Kinderarzt in die nächstgelegene Kleinstadt. Mein Highlight dort ist ein Kaffee in der Konditorei, wobei ich fünf Minuten ins Narrenkastl schauen kann (weil Luis schläft) und mich wundere, wie ein Werktag von außen so aussieht. Mittags verbringen wir zu Hause, und wann immer machbar, hau ich mich mit ihm ins Bett zum Mittagsschlaf. Herrlich! Manchmal bekomme ich Besuch von Gleichgesinnten, also Menschen in Karenz mit Kind. Die Kinder sind zu
klein, um miteinander zu spielen, aber oft zufrieden, nebeneinander am Boden zu sitzen und auf ihre Weise zu interagieren. Oder aber ich packe das Kind in den Zug, und wir fahren fort. Anfangs unternehmen wir kleine Touren in Wiener Museen: ins Schottenstift, 21er Haus, Volkskundemuseum oder in die Secession. Erzähle ich das den Kinderlosen, sind sie neidisch. Was sich chillig anhört, ist in Wirklichkeit streng getaktet: Ziemlich genau alle drei Stunden braucht Luis eine Flasche Milch, dann brauche ich, weil es draußen immer noch kalt ist, einen warmen Platz zum Wickeln. Obwohl er die ersten drei Monate meiner Karenz lange zufrieden im Wagen sitzt, kann ich ihn dort nicht ewig halten. Der Ausflug muss daher auch einen sauberen, trockenen Platz zum Krabbeln beinhalten. Das alles muss bei der Reiseplanung mitbedacht werden. Museen sind ideal: Vormittags ist dort unter der Woche kaum was los, und meistens verfügen sie über super Wickelräume. Was ich im Museum überhaupt sehe, lese ich abends im Internet oder im Ausstellungsfolder vor oder nach dem Museumsbesuch nach – denn Muße habe ich vor Ort meistens nicht. Wo immer ich hinkomme, sehe ich (außer an Wochenenden) überhaupt keine Väter mit Nachwuchs. Auf Spielplätzen, im Bad, beim Kinderarzt, im Museum – bin ich immer der einzige Mann mit Kind. Ausnahme: die Cafés am Yppenplatz in Wien. Selten dermaßen viele Väter mit Kinderwagen auf einem Fleck gesehen: Mit mir fünf! Oft wird man als Vater wie ein Exot behandelt. Luis, der gerne „ma ma ma ma ma“ brabbelt und damit alles, nur nicht seine Mama meint, bekommt in der Schnellbahn ein freundliches Lächeln und ein „Ja, ja, die Mama“. Die Mama bin ich, verdammt. Nebensaison-Freibadtage und Wochentags-Frühstücke auf Marktplätzen Mit der Zeit zieht der Frühling, dann der Sommer ins Land. In guten Phasen spielt Luis zehn Minuten selbstständig, ansonsten braucht er Unterhaltung. Ohne wird er rasch unleidlich. Manchmal muss er sehr, sehr lange getragen werden. Eine Durchschlafphase setzt ein und geht viel zu rasch vorüber. Luis lernt stehen, dann gehen. Das hat enorme Vorteile, ist aber anfangs gefährlich, weil er ständig umfällt und man besonders aufpassen muss. Längere Ausfahrten im Wagen som m er 2018 |
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sind passé: Er rebelliert, wenn er zu lange sitzen muss. Er lernt, selbstständig von einem Kornspitz abzubeißen und muss nicht mehr streng im Takt gefüttert werden. Im Wirtshaus teilen wir uns das mildeste und weichste Essen der Speisekarte. Mit der Zeit sind erste Ausfahrten im Fahrradsitz möglich. Bei warmem Wetter wickle ich im
Freien. Ich erweitere meinen Wirkungskreis und unternehme Fast-Tagesausflüge mit dem Zug. Im Zug kann er sich bewegen und ich mit ihm interagieren. Hauptsache, es gibt am Ziel nicht viel, aber doch etwas zu besichtigen. Damit für mich das Gefühl bleibt, etwas gesehen zu haben. Ich erlebe Nebensaison-Freibadtage und
Was bewegt Österreichs Papas von heute? Repräsentative Studie, 500 Mütter und Väter zwischen 20 und 45 Jahren mit mindestens einem Kind unter 3 Jahren, im Auftrag der heimischen Babyartikelmarke MAM. Ein Auszug.
So wurden Väter von heute erzogen
32% demokratisch 47% autoritär 21% Laisser-faire
So erziehen Väter heute
59% demokratisch 28% autoritär 13% Laisser-faire
59%
Väter geben ihren Kindern Mitspracherecht Ein Großteil der österreichischen Papas zieht seine Kinder durch den sogenannten demokratischen Erziehungsstil groß.
49%
Ist Humor den Papas von heute wichtig? Ganz hoch im Kurs stehen dabei Höflichkeit (59%), Selbstbewusstsein (58%), Humor (49%), Verlässlichkeit (48%) und Disziplin (42%).
77%
Aufgabenverteilung: Wahrnehmung klafft auseinander Die meisten Väter sind der Auffassung, dass sie zu gleichen Teilen in die Kindeserziehung eingebunden sind wie ihre Partnerinnen – dem steht allerdings die Wahrnehmung der Frauen entgegen, die nur zu 44% von einer gleichwertigen Verteilung sprechen.
© MAM Babyartikel
4 große Ängste, die für Väter mit dem Eltern-Werden verbunden sind Erziehung
59%
Gesundheit
58%
Ernährung
52%
Finanzen
50%
Wochentags-Frühstücke auf Marktplätzen. Aber auch diese Tage sind getaktet: Im Bad ist es anstrengend, weil er stets zum Wasser läuft und reinzufallen droht. Marktplätze und Kaffeehäuser müssen frei von Verkehr, Hunden und deren Kot, Müll und Glassplittern sein. Und bis zu einem gewissen Zeitpunkt muss Margarete aus dem Kindergarten abgeholt werden. Es ist ein ewiges Auf und Ab. Was gestern schon gut geklappt hat, kann morgen wieder vorbei sein. Luis schläft ein paar Tage durch, dann ein paar Wochen nicht. Luis kann tagelang selbstständig von der Küchenbank klettern, dann wieder nicht. Nichts ist vorhersehbar. Kaum bin ich an etwas gewöhnt, ändert es sich wieder. Eine Zeit lang schläft er abends sofort ein, wenn man ihn ein paar Runden trägt. Von einem Tag auf den anderen will er das nicht mehr, und ich sitze mitunter bis zu 60 Minuten an seinem Bett, während er turnt und quäkt. Luis geht durch die Wohnung, reißt alle Läden und Kästen auf, räumt alles raus. Fischt im Kompostkübel, hat die Buntstiftbox aufgebracht und isst Stifte. Klettert unter den Küchentisch und schafft es nicht mehr hervor. Klettert auf einen Sessel und kippt samt ihm um, klettert auf seinen Tripp Trapp und kommt nicht mehr runter, klettert auf eine Kommode und fällt runter, schmeißt sein gesamtes Essen Stück für Stück unter den Tisch. Die Tage sind lang – und meistens sehr anstrengend.
© The Noun Project
Leben und wir
Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut Es war dennoch sehr schön, die Zeit ist wie im Flug vergangen, auch wenn ich während der Karenz das Gegenteil behauptet habe. In keinem noch so langen Urlaub hätte ich so viel Zeit mit den Kindern verbracht, wäre es mir gelungen, so tief in deren Alltag einzutauchen. Kinderbetreuung nach einem langen Arbeitstag, wenn alle Beteiligten müde sind, gibt einen völlig falschen Eindruck davon, was Kinder den ganzen Tag machen, brauchen, schätzen und wie sie die Welt sehen. Zudem ist Elternkarenz eine der wenigen Möglichkeiten, sich (in der Regel) ohne Jobverlust aus der Arbeitswelt auszuklinken. Auch wenn es mit dem Nachwuchs sehr anstrengend sein kann: Im Gegensatz zum Berufsleben bietet sich zu Hause trotz der Kinder ein Mehr an selbstbestimmten Möglichkeiten. Und wenn es nur ein Mittagsschlaf ist.
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KÜHLER SNACK – HEISS BEGEHRT! Freibad, Strand, draußen toben … Dinge, die Kinder im Sommer besonders toll finden. Und natürlich Eis! Gerade wenn die Kleinen doch mal ins Schwitzen geraten, ist eine leckere Abkühlung heiß begehrt. Allerdings sollte auch bei der Eis-Auswahl auf ein ausgewogenes Nährwertprofil geachtet werden.
SCHLAUE EIS-WAHL FÜR DEN SOMMER Selbst gemacht macht’s doppelt Spaß! Mit den bunten Eisstäbchen und FruchtZwergen können Kinder in wenigen Stunden ein leckeres Eis zaubern, das nicht nur schmeckt, sondern auch die Eltern glücklich macht. Schließlich überzeugen FruchtZwerge als guter Calcium- und Eiweiß-Lieferant mit einem ausgewogenen Nährwertprofil. FruchtZwerge-Selbstmach-Eis bietet also nicht nur leckeren Eisgenuss, sondern auch wichtige Nährstoffe fürs Wachstum – eine schlaue Wahl für heiße Nachmittage.
NI AB J U ER D IE W G B AR VE R FÜ
Frucht SelbstmZwergeach-Eis
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Und so einfach geht’s:
1 Das Stäbchen mittig durch den Deckel stechen
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Für 4 Stunden ins Tiefkühlfach stellen
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Leben und wir
© Michael Königshofer (1), Caro Strasnik (1)
Auf Tuchfühlung
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Ein Tragetuch kann das mitunter wichtigste Utensil in den ersten Monaten mit Baby sein. Verena Tschugguel fehlte bei den herkömmlichen Modellen trotzdem das gewisse Etwas, und so webte sie prompt ihre eigenen – der Startschuss für das Tragetuchlabel „kindsknopf“. von julia fleiß „Am Anfang waren ein Tuch und ein Baby“, erzählt Verena Tschugguel, Inhaberin des Tragetuchlabels kindsknopf. Tragetücher waren ihre ständigen Begleiter, als ihre beiden Töchter klein waren. Beim ersten Kind stillte sie mithilfe des Tragetuchs ihr großes Bedürfnis nach Nähe zu ihrem Baby. Beim zweiten Kind half ihr das Tragen, der großen Schwester weiterhin die nötige Aufmerksamkeit zu schenken, während das kleine Geschwisterchen an den Körper der Mama geschmiegt schlief. „Das Tuch schenkte mir Liebe und Freiheit zugleich“, erzählt Verena Tschugguel. Trotz der Nähe zu ihren Kindern und dem praktischen Aspekt des Tragetuchs fehlte der zweifachen Mama immer das gewisse Etwas dabei: das richtige Design. Sie fing an, selbst Tragetücher zu nähen und gründete schließlich das Label kindsknopf, mit dem sie Eltern den Alltag mit Baby und Kleinkind erleichtern und verschönern will. „Man wählt ja auch die passenden Schuhe zum Outfit, warum dann nicht auch das Tragetuch dem sportlichen, eleganten oder hippen Look anpassen?“ Coole Designs statt Regenbogenmuster „Lange war ich auf der Suche nach Tragetüchern, deren Designs meinen Wünschen entsprechen und dabei noch hochwertig und kuschelig sind. Bis ich beschloss, meine eigenen Tücher zu weben“, erzählt die Labelinhaberin, die nicht nur den ergonomischen Aspekt sehr ernst nimmt, sondern auch höchsten Wert auf Qualität und Design legt. Die Stoffe werden in einer österreichischen Qualitätsweberei auf biologischer Basis hergestellt. „Unsere hochwertige Webung verhindert Rücken- oder Schulterschmerzen selbst bei langen Spaziergängen“, versichert Verena Tschugguel. „Die „kindsknöpfe“ sind diagonal-elastisch, schmiegen sich perfekt an Babys Körper und stützen optimal: „Sie erfüllen alle wichtigen ergonomischen Anforderungen an ein Tragetuch und sind besonders sanft auf Babys Haut.“ Während der Komfort bei der Wahl des Tragetuchs im Vordergrund steht, war es Verena Tschugguel auch wichtig, sich nicht weiterhin Einhörner oder Streifen in allen Farbvarianten um den Körper wickeln zu müssen. Das Design der „kindsknöpfe“
ist unaufdringlich, schlicht und erwachsen und versteht sich als Accessoire für Mama und Papa. Perfekter Alltagsbegleiter Hinter der Idee des Labels steckt natürlich mehr als „nur“ eine schicke Mama sein zu wollen. Für Verena Tschugguel ist Tragen eine Art „Nachbrüten“: „Tragen bedeutet Schutz, Liebe und Geborgenheit. Es ist ein ständiges Kommunizieren zwischen Eltern und Kind.“ Fragt man auf dem Spielplatz herum, wo viele Mamis mit umgeschnallten Babys ihren größeren Kindern hinterherlaufen, hört man viele Lobeshymnen auf Tragetücher, Tragehilfen & Co. Während beim ersten Kind das Gefühl der ständigen Zweisamkeit am schönsten wahrgenommen wird, sind es bei mehrfachen Mamis die praktischen Aspekte, die die Tragehilfe unersetzlich machen. Nicola, dreifache Mutter aus Wien, hat ihr Nesthäkchen dank Tragetuch sogar im Gehen gestillt: „Das hat mir den Alltag mit drei Kindern enorm erleichtert.“ Jutta, Mutter von drei Jungs, hält Tragen auch für den perfekten Umgang bei Koliken. „Meine Kinder waren im Tragetuch immer am besten zu beruhigen.“ Auch ihr Dreijähriger wird manchmal noch in der Tragehilfe transportiert: „Wenn er im Auto einschläft, kann ich ihn so problemlos auf den Rücken schnallen und ins Bett tragen.“
Verena Tschugguel
entwirft Tragetücher und neuerdings auch Tragehilfen. Die „kindsk nöpfe“ sind im Onlineshop unter kindsk nopf.at erhältlich. Kaufrechte für Limited Editions werden über Facebook verlost: faceboo k.com/kindsknopf
Klassisch, exklusiv & praktisch Jedes einzelne Tragetuch von kindsknopf ist von Geburt bis ins Kindergartenalter geeignet und dient danach noch gut als Hängematte oder Schaukel. „Unsere ,kindsknöpfe‘ sind allesamt weich und angenehm zu tragen, manche sind etwas schwerer gewebt, andere sind seidig leicht“, erzählt Verena Tschugguel. Je nach Kollektion kostet ein „kindsknopf“ ab 110 Euro. Neben den „Classics“, die in größerer Stückzahl produziert werden und regulär über den Webshop erhältlich sind, sind die „Exclusives“ streng limitierte Auflagen von zwei bis 15 Stück. Und um die herrscht ein wahres „G’riss“: Die Nachfrage nach den extravaganten Modellen ist so groß, dass das Kaufrecht über die Facebook-Page des Labels verlost wird. Aus allen (verbindlichen) Anmeldungen werden die Gewinner/-innen per Los ermittelt, die dann innerhalb einer vorgegebenen Frist das heiß begehrte Tragetuch erwerben dürfen. Als Trageberaterin empfiehlt Verena Tschugguel ab Geburt ein Tragetuch, denn es schmiegt sich perfekt an und unterstützt die Anhock-Spreizhaltung am besten. Mit „kindsknopf Embrace ME“ hat sie aber in Zusammenarbeit mit versierten Trageberatern, einer Tragehilfen-Herstellerin und einer Kinderorthopädin auch eine Tragehilfe entwickelt. „Sie ist derzeit ausverkauft, aber wir arbeiten an Nachschub“, verspricht sie. Mehr als ein Tuch Für Verena Tschugguel sind „kindsknöpfe“ mehr als nur Tücher: „Die Designertasche oder die Lieblingspumps von früher wichen zwar den praktischen Dingen des Elternalltags, aber den nicht weniger schönen. Meine Tücher passen zu meinen Jeans, dem neuen Shirt oder zum Ereignis, zu dem ich eingeladen bin.“ Nicht zuletzt die Designs laden dazu ein, mehr als nur ein Tragetuch zu haben. Außerdem ist es schon praktisch, eines zu Hause, eines im Auto und ein weiteres bei den Großeltern zu haben. Aber was ist neben dem praktischen und dem modischen Aspekt das Wichtigste beim Babytragen? Verena Tschugguel kennt die Antwort: „Aus tiefstem Herzen genießen, denn die Tragezeit ist eine magische, wunderschön intensive Zeit, die viel zu schnell vergeht und durch nichts ersetzbar ist.“ som m er 2018 |
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Interview
Wie wird man Trageberaterin? Cornelia Auernigg: Trageberater/-in ist (leider) kein geschützter Begriff. Ich habe meine Ausbildung an der Trageschule Wien (TSW) gemacht. Der Grundkurs beinhaltet ein Vorstudium (zu Hause), ein Praxiswochenende (3 Tage) und eine praktische und theoretische Prüfung. Zur Qualitätssicherung und um als Trageberaterin gelistet zu bleiben, verlangt die TSW regelmäßige Fortbildungen. Was lernt man in der Ausbildung, was man als frischgebackene Mutter noch nicht weiß? Bei einer Trageberatung geht es darum, einen Überblick über den gesamten Tragemarkt zu bekommen und sich auszusuchen, welches Tragesystem zu einem passt. Außerdem lernt man das Anlegen der Tragehilfen bzw. Binden des Tuches, sodass man im Alltag sicher damit umgehen kann. Worauf muss man beim Babytragen besonders achten? Kann man etwas falsch machen? Falsch machen kann man eigentlich nichts, wenn man vier Dinge beachtet: Mund und Nase müssen immer frei sein, sodass das Baby genug Luft bekommt. Rücken, Kopf und Nacken des Kindes müssen gut gestützt sein, um das Herausfallen aus dem Tuch zu verhindern. Eine ergonomische Position muss durch die Anhock-Spreiz-
hungsstil: Früher tendierte man dazu, Kinder möglichst selbstständig zu erziehen, sie sollten nicht verwöhnt werden, mussten artig und gut erzogen sein. Noch dazu war früher ein Kinderwagen eine Art Statussymbol, da sich nicht jeder einen leisten konnte.
Trageberaterin Cornelia Auernigg ist Mutter eines vierjährigen Sohnes und Inhaberin des Ladens „Schnuppidu“, in dem sie Tragehilfen verschiedenster Art führt. Staudgasse 26/2 (Eingang Martinstraße), 1180 Wien Öffnungszeiten: Di/Mi/Do 10–15h, Fr/Sa 10–18h www.schnuppidu.at
Haltung und einen gerundeten Rücken sichergestellt werden. Der Steg oder Beutel muss von Kniekehle zu Kniekehle des Babys gehen. Wieso war das Babytragen in früheren Generationen nicht wirklich „in“? Das ist eine gute Frage. Einerseits liegt es vermutlich am unterschiedlichen Erzie-
Wie besann man sich wieder aufs Tragen und was spricht alles dafür? Viele Eltern wollen ihre Kinder heutzutage bedürfnisorientierter erziehen. Sie legen den Fokus auf Beziehung statt Erziehung. Tragen gibt Geborgenheit, alle Sinne werden dabei angesprochen. Außerdem gibt es Müttern und Vätern ihre Flexibilität zurück, ohne dass sie ihr Baby aus der Hand geben müssen. Deshalb wurde schon immer getragen, überall auf der Welt und seit wir denken können.
© Clara Schindler-Strauss (1), Hersteller (7)
Leben und wir
Was ist Ihre eigene „Tragegeschichte“? Was sehen Sie als Ihre Aufgabe als Trageberaterin? Unser Sohn kam 2014 zur Welt und wollte um keinen Preis „allein“ liegen. Er klebte 24 Stunden pro Tag auf uns. Das Tragen hat uns gerettet. Wir hatten unsere Flexibilität zurück, und unser Zwerg konnte den ganzen Tag dabei sein und kuscheln. Da es für mich so eine große Erleichterung war, möchte ich meine Erfahrung mit anderen Eltern teilen und ihnen das richtige Handwerkszeug zur Anwendung von Tuch und Trage mit auf den Weg geben.
Neue Tragehilfen
Für alle Fälle Vom Neugeborenen bis zum Kleinkind macht die Ergobaby Adapt-Babytrage alles mit. Durch das Klettverschlusssystem kann sie auf die Größe des Kindes eingestellt werden. Sommerlich wird es mit dem neuen Design Batik Indigo: Die Farbe in blau-cremefarbener Batikoptik mit dunkelblauen Akzenten erinnert an einen schönen Sommertag am Meer. Um € 139,90. www.ergobaby.at
Gute Mischung
Hier sitzt das Baby wie im Tragetuch, die Handhabung ist jedoch auch für Trageunerfahrene denkbar einfach: Einmal angepasst, kann die Babytrage emeibaby SoBaali Zyklame Baby Size dann für mehrere Wochen in der Position verwendet werden – ohne ständiges Binden. Aus 100 % Biobaumwolle, verwendbar ab 3 kg bis max. 15 kg. Um € 140,–. emeibaby.com
Passt sich an Inspiriert von traditionellen asiatischen Babytragen: Der MySol Natura von Girasol wird aus zwei Lagen Tragetuchstoff hergestellt, der sich wie eine zweite Haut um den Tragling schmiegt und so für die optimale Stützung sorgt. Der Steg zwischen den Beinchen ist unkompliziert mittels Klett verstellbar. Ideal für Babys & Kinder (Kleidergröße 50/65 bis 98). Um € 114,–. www.girasol.de
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MA-Anz
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mach mit
gewin n!
Wächst mit Dank verstellbarer Stegbreite ist die manduca XT für alle geeignet: Vom Baby ab 3.500 g bis hin zum Kleinkind bis 20 kg Körpergewicht. Durch die patentierte Rückenverlängerung kann die Trage individuell an die Größe des Kindes angepasst werden – und ist als Bauch-, Rücken- und Hüfttrage verwendbar. Aus 100 % Biobaumwolle. Um € 159,–. www.manduca.de
Ganz individuell 2015 gab Anna Sauer die erste Babytrage – benannt nach ihrer Tochter Lili Marie Sauer – bei ihrer Mutter zum Nähen in Auftrag. Drei Jahre später hat sich LIMAS längst als Fixstern am Tragemarkt etabliert. Die neue LIMAS Plus ist eine Kombi aus Tragetuch und Rucksacktrage. Komplett aus Bio-Tragetuchstoff genäht, schmiegt sie sich besonders schön ans Baby an und kann dank stufenlos verstellbarem Steg immer genau an die Größe des Nachwuchses angepasst werden (bis 18 kg). Für höchsten Tragekom-
fort und eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts sorgen der breite Hüftgurt und die auffächerbaren Schulterträger – ab sofort mit herausnehmbaren Schulterpolstern. Cool: Mit den austauschbaren Kopfstützen kann das Design ruckizucki verändert werden. Um € 139,–, Kopfstütze um € 12,90. www.limasbaby.de Wir verlosen eine LIMAS Plus Babytrage mit austauschbarer Kopfstütze: Mail mit Betreff „Limas“ und Wunschdesign an gewinn@ tipimagazin.at (Einsendeschluss: 31.07.2018)
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Einfach da sein!
© Pixabay (1), Alina Rheindorf (1)
„Mein Freund hat zwar einen zwölfjährigen Bruder, aber ich habe den H. Der ist schon sechzehn“, erzählt unser siebenjähriger Sohn stolz. Als wir H. das erste Mal getroffen haben, waren unsere Kinder ungewohnt schüchtern. Andere Sprache, fremdes Aussehen. Ein paar Monate später ist für sie das Ungewohnte vertraut geworden. H. gehört zu uns. Irgendwie. von alina rheindorf
H. lacht. Das ist nichts Außergewöhnliches, denn H. lacht eigentlich sehr oft, was manche verwundern mag, hat er doch in seinem jungen Leben schon viel Schreckliches erlebt. Krieg in seinem Heimatland Syrien. Gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern die Flucht in die Türkei. Und dann weiter nach Österreich. Allein. Ganz ohne Familie legt er den weiten Weg zurück. Zu Fuß durch den Wald. In einem Kühltransporter über die Autobahn. Dreieinhalb Jahre später feiert er seinen siebzehnten Geburtstag. An diesem Tag lacht er anders als sonst. *** Rückblende*** Als in unserem Ort im Frühjahr 2016 ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) eröffnet hat und Paten gesucht wurden, wussten wir gleich: Das wollen wir. Ein Monat später, nachdem wir verschiedene Ausbildungsmodule
(Vorträge über Asylrecht und Flucht / Trauma) absolviert haben, dürfen wir unser Patenkind kennenlernen. Wer sind Patenkinder? Allen voran sind sie Jugendliche. Meist pubertierende Jugendliche. Aber eine schlechte Schulnote, ein neuer Pickel auf der Stirn, die erste oder zweite große Liebe, die sich als unerwiderte Schwärmerei entpuppt, sind Probleme, mit denen sich 15-Jährige normalerweise rumschlagen. Es sind Probleme, die minderjährige Flüchtlinge vielleicht ganz gerne hätten. Sie aber sind allein in einem fremden Land. Und die meisten von ihnen müssen derzeit befürchten, wieder weggeschickt zu werden. Sie leben in Angst. Was ist eine Patenschaft? Wer eine Patenschaft übernimmt, geht eine Vertrauensbeziehung mit einem Men-
schen ein, den man ohne Vermittlung über einen Verein mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nie kennengelernt hätte. Und das wäre schade. Denn dadurch verpassen beide Seiten – sowohl Pat(inn)en als auch Patenkind – die Gelegenheit, die Denkweise einer anderen Generation und auch Kultur kennenzulernen. Die Patensuche Wer davon ausgeht, dass die erste Begegnung mit seinem Patenkind romantisch wird, der liegt selbstverständlich grundfalsch. Und das liegt in der Natur der künstlichen Sache. Meist besteht ein ziemlicher Altersunterschied zwischen den Paten und dem Patenkind; gänzlich unterschiedliche kulturelle und manchmal auch religiöse Welten treffen aufeinander. Oft handelt es sich bei den Jugendlichen noch um große Kinder, dann schon um junge Erwachsene, manchmal befinden
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Leben und wir sie sich gerade irgendwo im Graubereich dazwischen. Was man dabei jedoch nie vergessen darf: Ausnahmslos alle unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge haben Schlimmes erlebt, haben traumatisierende Erlebnisse hinter sich. Schließlich kommen sie nicht freiwillig. Kein Kind trennt sich auf eigenen Wunsch von den Eltern und der Familie. In vielen Fällen gibt es gar keine Familie mehr. Sie flüchten vor Krieg, Gewalt, Verfolgung, Armut, Hunger, Genitalverstümmelung oder Zwangsheirat. Auch die Flucht selbst dauert Wochen, Monate, manchmal Jahre und ist physisch sowie psychisch sehr belastend. Einige Mitreisende kommen hier nicht lebend an. Wer es bis nach Mitteleuropa schafft, ist nach der Ankunft enttäuscht und wird nicht selten depressiv. Denn niemand hat hier auf sie gewartet. Im Gegenteil: Nicht nur im Internet, sondern auch auf der Straße kommt es vor, dass den Jugendlichen blanker Hass entgegenschlägt. It’s a match Wir wurden über den Verein „PatInnen für alle“ vermittelt, der hier ähnlich wie eine Partnerbörse agiert. Wer passt zueinander, ist dabei die zentrale Frage. Man kann sich sein Patenkind nicht aussuchen. Es wird einem zugeteilt. Dabei wird selbstverständlich darauf geachtet, dass man ähnliche Interessen hat. Sowohl wir als auch unser Patenkind haben bei unseren Hobbys Fußball angegeben. Doch seit wir uns jetzt seit fast zwei Jahren kennen, haben wir noch nie miteinander Fußball gespielt. Das macht aber nichts. Wir waren gemeinsam wandern, bei den Afrikatagen, im Familypark, haben Drachen steigen lassen und große Familienessen gemeinsam veranstaltet, weil H. leidenschaftlich gerne kocht. Wir haben andere Gemeinsamkeiten entdeckt, die nicht auf unseren Steckbriefen gestanden haben. Nämlich Humor. Wir lachen gerne und viel gemeinsam. Das erste Aufein-
Eine Patenschaft ist ein Beziehungsangebot, das dem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling Orientierung und Halt bietet. In ganz Österreich werden derzeit Pat(inn)en gesucht.
andertreffen war allerdings nicht gerade lustig. Wir stellten Fragen, unser Patenkind antwortete wortkarg. Der Heimbetreuer versuchte dabei sehr bemüht, aber vergeblich, H. aus der Reserve zu locken. Doch bereits bei unserem zweiten Treffen taute H. auf und fing von selbst an zu erzählen, er spielte mit den Kindern und lachte. Wir lachten. Seitdem versuchen wir einfach da zu sein, wenn er uns braucht. Harte Fakten Dabei haben UMFs schon aufgrund ihres Päckchens, das sie hierher mitbringen, eigentlich gar nicht viel zu lachen. Es besteht Generalverdacht, dass bei den Altersangaben geschummelt wird, weshalb die Jugendlichen zur Altersbegutachtung geschickt werden. Menschenrechtsorganisationen zweifeln immer wieder die Brauchbarkeit der Methoden an, die ihnen darüber hinaus ethisch fragwürdig erscheinen. Die Unterbringungssituation hat sich in
PATENS CH AF T FÜR FLÜCHTLIN GE Kärnten: Patenprojekt der Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten, www.kija.ktn.gv.at NÖ: PatInnen für alle, www.patinnenfueralle.at OÖ: dUNDu/Volkshilfe OÖ, www.volkshilfe-ooe.at Amigo/SOS-Menschenrechte, www.sos.at Salzburg: open.heart/Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg, www.kija-sbg.at Steiermark: connecting people/Verein Zebra, www.zebra.or.at Vorarlberg: Flüchtlingshilfe Caritas, www.caritas-vorarlberg.at Wien: Caritas Commit, www.caritas-commit.at Buddies for Refugees/Volkshilfe Wien, www.volkshilfe-wien.at Österreich: Connecting People, www.connectingpeople.at
den letzten Jahren zwar deutlich verbessert, dennoch bleiben die Jugendlichen großteils unter sich, was der Integration nicht unbedingt dienlich ist. Und hier kommen die Paten ins Spiel. Die Zahl der ankommenden minderjährigen Flüchtlinge sinkt gewaltig und ist derzeit so niedrig wie zuletzt 2014. In den ersten drei Monaten 2018 haben gerade einmal 18 unter 14-Jährige und 197 14- bis 18-Jährige in Österreich einen Asylantrag gestellt (Quelle: BMI Bundesministerium für Inneres). Dennoch steigt der Bedarf an Paten, denn Ziel dahinter ist ein langfristiger Beziehungs- und Vertrauensaufbau sowie deren Einbindung in das soziale Netzwerk. Davon profitiert das Patenkind nicht nur sprachlich, sondern auch in seinem beruflichen Werdegang, sollte der Asylbescheid positiv ausfallen. Happy End Für H. ist es gut ausgegangen. Er hat letzten Sommer Asyl in Österreich bekommen. Sein Heim wurde geschlossen, weshalb er woanders untergebracht wurde. Aufgrund der großen Distanz können wir uns nicht mehr so häufig sehen. Doch mit Hilfe vieler unserer Freunde und ihrer tatkräftigen Unterstützung haben wir es nur ein halbes Jahr später geschafft, seine Eltern ganz legal nach Österreich zu holen. Auch sie leben jetzt seit einigen Monaten in Niederösterreich. Das erste Mal seit vier Jahren konnten sie ihren Sohn an seinem Geburtstag in den Arm nehmen. Auch wir durften bei der Feier dabei sein und gemeinsam lachen. Seit H.s Eltern hier in Österreich sind, lacht H. aber anders. Fast unbeschwert. som m er 2018 |
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Spieglein, Spieglein an der Wand Bloggerinnen, Influencerinnen, YouTuberinnen – sie bestimmen heutzutage, was schön ist. Und lassen sich das von der Kosmetik- und Fashionindustrie gut bezahlen. Bei immer mehr Jugendlichen erzeugt das präsentierte Schönheitsideal allerdings viel Druck. von inez ardelt Wenn ich meine dreieinhalbjährige Tochter beobachte, wie sie vor dem Spiegel in ihrem Kleid auf und ab hüpft, die Locken wild schüttelt, sich dreht und nur stehen bleibt um Grimassen zu schneiden, sehe ich einen Menschen, der rundum mit sich selbst zufrieden ist. Ja, sich sogar uneingeschränkt schön findet. Sicher, sie mag Schminke und zwar nicht nur die Kinderschminke, die sie im Fasching in eine Katze verwandelt, sondern Mascara und Co. „Wenn ich eine Frau bin, will ich
» Und auch an Männer werden von Werbung und Medien immer stärker optische Anforderungen gestellt. « auch gaaaanz viele Schminkstifte und Pinsel haben“, sagt sie dann mit einer weit ausholenden Handbewegung, und ihre Stimme klingt dann ganz aufgeregt. Ein einziges Mal gab es bisher einen Schreckmoment, als sie an sich herunterschaute und meinte: „Sind meine Beine dick?“ Es war dieser Augenblick, in dem mir als Mutter bewusst wurde, dass dieses ungetrübte, unbeschwerte Glück irgendwann einmal durch äußere Einflüsse – und damit sind sowohl gesellschaftliche als auch persönliche, von Eltern und erweiterter Familie, gemeint – beeinträchtigt werden wird. Wie lange haben wir noch Schonzeit, bis die ersten Schönheitsideale und -maßstäbe in unsere heile Welt einbrechen? Bis Kalorien gezählt werden oder gar Heidi Klum bei uns im Wohnzimmer steht und mit keifender Stimme das zweite Kugerl Eis und das Schlagobers auf der Geburtstagstorte verbietet? 34 | som m er 2018
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Leben und wir Beobachte ich die Teenagermädchen in meinem Umfeld, habe ich eine ungefähre Ahnung, dass es schon sehr bald damit losgehen könnte. Lipgloss, Nagellack und Kajal an Schultagen sind keine Seltenheit. Das Badezimmer wird in der Früh zur Sperrzone, weil die Verwendung von Lockenstab und das Stylen des Make-ups, inklusive Concealer versteht sich, schon einmal länger als die üblichen zehn Minuten dauern können. Das Aufbrezeln stört den morgendlichen Flow der ganzen Familie, höre ich die Mütter klagen. Müssen zwölfjährige Mädchen sich für den täglichen Schulbesuch aufhübschen, als gingen sie zu einem Schönheitswettbewerb?, frage ich mich im Stillen.
© Pamela Rußmann (1), KiWi Verlag (1), Mischka Aoki (3)
Von Disney bis Heidi Medial existiert nur ein Schönheitsideal und das ist: jung, dünn, makellos und meist hellhäutig. Unterschwellig beginnt das schon in jedem Disneyfilm mit einer Prinzessin, die neben typisch klischeehaften weiblichen Tugenden auch körperlich aussieht wie Barbies Schwester. Der Übergang zu Germany’s Next Topmodel und Konsorten ist da fließend. Das Bild, das auch hier vorherrscht, ist jenes einer sehr schlanken, angepassten, wenig Individualismus versprühenden, jungen Frau, die am Ende der Show mit dem Siegertitel, einem Modelvertrag und einem hohen Bekanntheitsgrad unter allen 14- bis 29-Jährigen, die mitfiebern, wenn Heidi das ultimative Foto vergibt, nach Hause geht. Irgendwie nachvollziehbar, dass sich bei Jugendlichen alles ums Schönsein dreht. Es geht aber noch viel weiter:
Bin ich schön (genug)? Selbstoptimierung und Selbstzweifel beginnen immer früher. Autorin Nunu Kaller rät: „Ladies, liebt euch selbst.“
BUCHTIPP Nunu Kaller: Fuck Beauty! Warum uns der Wunsch nach makelloser Schönheit unglücklich macht und was wir dagegen tun können; KiWi-Taschenbuch, € 13,40 Anhand ihrer eigenen Geschichte geht Nunu Kaller der Frage nach, warum sich immer mehr Frauen unwohl in ihrer Haut fühlen und sich permanent „selbstoptimieren“. Authentisch, ehrlich und mit viel Humor erzählt sie, wie sie gelernt hat, das Hadern mit den eigenen Makeln hinter sich zu lassen.
„Eine bestimmte, sehr enge Definition von Hübschsein wird uns nicht nur permanent von Werbung und Medien als das Ideal gezeigt, sondern auch mit ,Erfolg im Leben‘ konnotiert. Wer hübsch ist, ist erfolgreich, lautet die Schlussfolgerung“, so Autorin Nunu Kaller. Sie hat sich in ihrem Buch „Fuck Beauty“ eingehend mit dem ungesunden Rummel rund um die Schönheit auseinandergesetzt. „Und auch an Männer werden von Werbung und Medien immer stärker optische Anforde-
rungen gestellt.“ Warum das so ist, wird klar, wenn man sich die Umsatzzahlen der Kosmetikindustrie anschaut: „Keine Sparte ist in den letzten Jahren stärker gewachsen als die der Männerkosmetik. Es wurde schlicht eine neue Zielgruppe
Was findest du schön? „Ich finde es schön, Zeit mit Freunden und Tieren (Pferden) zu verbringen. Äuß erlichkeiten beschäftigen mich nicht sehr. Ich finde es eher nervig, dass meine Freu ndinnen in der Schule viel darüber reden , wie man aussieht oder aussehen sollte.“ Hannah (12 ½) „Ich finde es schön, Zeit für meine Toch ter zu haben und mit ihr Dinge zu unte rnehmen. Rein optisch finde ich zufri edene, fitte Personen am schönsten. Fitness ist aus gesundheitlichen Gründen wich tig, aber ansonsten versuche ich Hannah einen natürlichen Umgang mitzugeben. Ich erkläre ihr immer wieder, dass selbs t die Models in den Zeitschriften in der Reali tät nicht so aussehen und habe ihr geze igt, wie leicht man Fotos bearbeiten kann . Ansonsten sind Schönheitsideale kaum ein Gesprächsthema bei uns.“ Iris (36), Mutter von Hannah
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Leben und wir
Daniela Lehmann
© Sharlotta Ulrikh (1), Mischka Aoki (1), Privat (1)
Interview
ist Klinische und Gesundheitspsychologin im Zentrum für Physiotherapie und Gesundes Training in Traun. www.physioline-traun.at
„Die Maßstäbe, an denen man sich misst, sind andere geworden.“
» Das Selbstwertgefühl wird über die Sozialen Medien aufgebaut. « entdeckt, und solche Produkte lassen sich am besten verkaufen, wenn man den potenziellen Käufern zuerst Makel einredet – die das Produkt dann löst.“ Der Einfluss der YouTube-Stars Selbstoptimierung ist das Wort der Stunde. Der Bestseller-Autor Yuval Harari nennt das 21. Jahrhundert in seinem Buch „Homo Deus“ gar „Zeitalter der Selbstoptimierung“. Das passt wie die Faust aufs Auge. Stundenlang sitzen Teenager vor ihren mobilen Endgeräten und lassen sich von YouTuberinnen, Influencerinnen und Bloggerinnen aus den unterschiedlichsten Sparten von Fitness, Ernährung, Fashion bis Kosmetik die neuesten Trends vorstellen und zeigen, wie sie noch makelloser werden können. Digitale Medien und ihre Nutzung spielen hier naturgemäß eine wesentliche Rolle. Teenies verbringen durchschnittlich zwischen zwei und fünf Stunden am Tag im Internet, und Selbstinszenierung ist eine Art Massensport. „Tatsache ist, dass das Internet und die Sozialen Medien vor allem zu einer neuen Ebene geworden sind, auf der Kinder und Jugendliche ein Selbstbild erfahren und die Geschwindigkeit des Informationstransports extrem angestiegen ist,
Die Beschäftigung mit Körper und Schönheit ist zu einem zentralen Bestandteil des Lebens vieler Teenager geworden. Sehen Sie das als Bedrohung für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertes? Daniela Lehmann: Es war schon immer ein zentrales Thema, vor allem in der Pubertät, das hat sich nicht geändert. Aber die Maßstäbe, an denen man sich misst, sind andere geworden. Man vergleicht sich nicht mehr nur im eigenen Freundeskreis, sondern eben auch in den Sozialen Medien. Gibt es einen Zusammenhang zwischen tradierten Schönheitsidealen und Essstörungen bzw. anderen psychischen Erkrankungen? Woher Essstörungen kommen, wann sie kommen, das ist eine sehr gute Frage. Es gibt immer multiple Ursachen, wenn es zu Essstörungen kommt. Nur Schönheitsideale allein sind nicht ausreichend – sie mögen eine Rolle spielen, aber nicht ausschließlich. Mädchen – und immer mehr auch Buben – werden früh darauf programmiert, gut aussehen zu müssen. Was kann das in der Pubertät auslösen?
während die Qualität der Information extrem abgebaut hat“, beobachtet Kaller. Der Massentrend geht klar in Richtung einer neuen Form des Narzissmus. „Für mich persönlich – wobei ich in meiner Kinderlosigkeit da sicher leicht reden kann, das weiß ich – liegt da inzwischen noch mehr Verantwortung bei den Eltern. Das Internet und die Sozialen Medien sind kein gemonitorter Raum, umso mehr
Es kann viel, aber auch so gut wie keinen Einfluss haben. Die Wurzeln, die Ursprungsfamilie und später die Peer Group, also die Gleichaltrigen, spielen eine sehr entscheidende Rolle. Je selbstsicherer das Kind bereits ist, aber auch je besser das Körpergefühl des Kindes ist, desto weniger hat das „gängige Schönheitsideal“ einen relevanten Einfluss. Falls es einen Einfluss gibt, kommt natürlich auch eine finanzielle Komponente hinzu. Wir wissen, dass sehr viele Jugendliche ihr gesamtes Taschengeld für Kleidung, Schuhe, Accessoires, Handy, Schminke etc. ausgeben. Es gibt Studien, die eine Korrelation zwischen Handykonsum und Zufriedenheit von Kindern zeigen. Wie kann eine vernünftige SmartphoneBegrenzung aussehen? Ein Kind muss „mündig“ werden im Umgang mit Internet und Co. Ein Fernhalten bringt nichts. Für einen vernünftigen Umgang gehört die Aufklärung in den Vordergrund gestellt, Welche Gefahren birgt das Internet, aber auch, wo kann es mir helfen. Wenn Schule, Lernen und ein ordentliches Freizeitprogramm, Ausgleichssport zum Beispiel, zur Verfügung stehen, spricht nichts gegen den täglichen Smartphone-Gebrauch.
Monitoring und vor allem Information und persönliche Bestärkung durch Eltern braucht es. Ein Kind, das in seinem realen Umfeld andere Werte erlebt als sie online kommuniziert werden, wird vielleicht weniger drauf reinkippen. Eine Garantie gibt’s aber natürlich nie“, so die Einschätzung der Autorin. Diese Problematik schildert auch Psychologin Daniela Lehmann. „Likes,
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Klicks, schöne Fotos, Accounts in möglichst vielen Sozialen Medien sind zum Maßstab geworden. Das Selbstwertgefühl wird über diese Sozialen Medien aufgebaut. War früher der direkte Vergleich mit der Peer Group wichtig, das Austauschen über Vorlieben, Hobbys, Freizeitaktivitäten, so hat sich dies auf die Sozialen Medien verlagert.“ Schwierig sei dabei, dass die Fotos und Geschichten „geschönt“ seien und dem wahren Leben nicht entsprächen. „Es wird eine Welt vorgegaukelt, mit der man sich zu vergleichen versucht. Das gelingt nur bedingt, da die Welt im Netz immer besser, schöner, teurer ist. Der Selbstwert wird dadurch nur bei manchen tatsächlich verbessert, die meisten leiden eher darunter.“ Gibt es irgendeine Möglichkeit, diesem Sog aus Selbstdarstellung und Vergleichen zu entkommen, ohne das Handy in die Tonne zu werfen? „Die Frage stelle ich mir auch oft. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man dem genau auf der Ebene, die die Selbstdarstellung mit so großem Schlank- und Hübschdruck ausstattet, etwas entgegensetzen muss. In den Sozialen Medien kann ich mir im
Wie wichtig ist es dir, hübsch auszusehen?
Leben und wir
„Es kommt darauf an, wo ich bin. Wenn ich unterwegs bin, ist es mir schon wichtig, aber wenn ich zu Hause bin, achte ich nicht besonders darauf, hübsch auszusehen. In der ersten Klasse Gym nasium habe ich angefangen, ein biss chen Mascara zu verwenden.“ Leonie (14) „Aktuelle Schönheitside ale spielen bei mir keine Rolle. Leonie orientie rt sich aber doch ab und zu an sportli chen Mädls auf Instagram. Ich versuche Leonie Selbstwert zu vermitteln, indem ich ihr immer sage, dass sie, egal was sie ma cht, immer toll ist. Das nicht andere vor geben, was ,in‘ ist, sondern sie machen soll, was sie für richtig hält.“ Veronika (34), Mutter von Leonie
Unterschied zu Anzeigen und Werbungen aussuchen, welche Menschen und Körpertypen ich mir ansehe. Und da kann ich bewusst nach ,echten‘ Frauen
suchen, ungefiltert und nicht dem bereits irreal gewordenen Beautyideal entsprechend. #bodypositivity und #bopo sind da gute Hashtags, um mit der Suche zu beginnen“, meint Nunu Kaller.
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Leben und wir
Urpeinlich, Papa! Jedem Tierchen sein Klistierchen
© Privat
Der Tod sitzt bekanntlich im Darm. Bei mir nicht mehr. Seit dem Besuch eines Aquaparks. Innenausstattungsreinigung inklusive. von peter draxl Theophrastus Bombastus von Hohenheim, der sich später selber Paracelsus nannte, um seinem eigenen Genius zu huldigen oder einfach um seinen Mitmenschen den Namenszungenbrecher zu ersparen, meinte, der Tod sitze im Darm. Ob hier der Alchemist, Mystiker, Arzt oder Philosoph aus ihm sprach, weiß man nicht genau. Interessanterweise wohnte der Mann Anfang des 15. Jahrhunderts in Villach, meiner Geburtsstadt. Deswegen ist er mir im Ansatz schon sehr sympathisch. Aber gemeint hat er mit seiner düsteren Legende offensichtlich, dass im Darm die Abwehr von Krankheitserregern stattfindet und das darmassoziierte Immunsystem ursächlich an der Ernährung hängt. Wer Dreck frisst, dem geht’s nicht gut. Und selbiger sollte sich einmal im Jahr die zwei Meter Dickdarm ausspülen lassen, um nicht mit aschfahlem Gesichtsausdruck vorzeitig abzunippeln. Schwenk. Torremolinos. Urlaubszeit again. Der Spanier an sich ist eigentlich ein freundlicher Geselle, außer wenn er auf NichtSpanier triff t. Dann wird er unwirsch, unfreundlich und ignorant. Noch schlimmer, wenn er dich als „Kraut“ identifiziert. „No no, not Germany – Austria!“ – Mit diesem Satz im Gepäck erhellt sich das stolze Gesicht des Espaniolen, und er serviert einem tatsächlich in absehbarer Zeit una cerveza grande ohne gelebten Widerwillen im Gesicht. Muchas gracias. Meiner Zwergenprinzessin geht’s gut, in der Nähe des Hotels gibt’s einen Aquapark, die kleine, feine Anlage liegt direkt am Strand, es gibt andere Kinder, einen Pool direkt vorm Haus, jede Menge Sand, Muscheln, kleine Krabben, die herumrennen und auf die man mit einem blauen Sandschäufelchen einschlagen kann, um ihre Widerstandsfähigkeit zu
testen – perfekt. Krabben haben nämlich einen unzerstörbaren Panzer. Meint sie. Ich frage mich, ob Charles Manson in seiner Kindheit auch Krabben mit einer Schaufel erschlagen hat und beende den Gedanken mit otra cerveza por favor. „Gehen wir in den Aquapark?“ Auch hier denke ich nicht länger darüber nach, wir verlassen die Strandbar und hatschen die 800 Meter in sengender Hitze zum Aquapark. Der Boden glüht, meine Schlapfen saugen sich am Beton fest, von oben knallt mir die Sonne mit 50 Grad aufs Haupthaar. Wieso fährt man eigentlich im Hochsommer nach Spanien? Wo es noch heißer ist als daheim, und dort ist’s schon grenzwertig. Nicht nachdenken. Die Riesenrutsche ist tatsächlich gewaltig. Ich schätze, so an die 20 Meter hoch und ein Gefälle wie die Mausefalle auf der Streif. Während mein 9-jähriger Krabbenkiller in irgendeinem Kinderwasserkarussell herumplanscht, sehe ich mir interessiert das Treiben auf der Mausefalle an und verdränge den nächsten Gedanken, der mir einschießt – irgendwie gehen poolplanschende Kinder nie aufs Klo, das bedeutet doch ... Dafür gibt’s Chlor. Hirn aus. Mit Todesverachtung werfen sich junge Menschen die Rutsche des Grauens hinunter, Beine verschränkt, Arme vor der Brust, Augen fest zugekniffen, und platteln im Landebecken kurz an der Wasseroberfläche, bevor sie explosionsartig im Becken einschlagen, begleitet von kilometerweiten Wasserfontänen. Ich bin beeindruckt. Und ich will beeindrucken. Superdad. Ich winke dem Goldlöckchen, komm her, Todesrutsche. „Im Leben nicht geh ich da rauf. Aber ich schau dir zu.“ Jetzt kneifen geht irgendwie nicht, und ich mache mich an den Aufstieg.
Die Treppe rauf fühlt sich an wie die aufs Empire State Building. Es endet nicht. 50 Grad, Treppensteigen, auf eine Rutsche des Todes, als einziger alter Sack zwischen waghalsigen Jugendlichen. Da läuft doch schon wieder was falsch. Endlich oben angekommen, ringe ich um Luft, winke souverän nach unten und gewähre drei, vier, fünf wackeren Jungmännern den Vortritt. Schaut eigentlich gar nicht so schlimm aus. Aber warum krampfen sich die alle so ein? Ich bleibe entspannt, gehe an den Start, setze mich hin, ein kurzer Abstoß und runter geht’s. Breitbeinig, Hände hinterm Kopf, Augen offen. So machen das Erwachsene. Der freie Fall dauert noch länger als der Aufstieg. Mein Einschlag ist von einer Brachialgewalt, von der die drahtigen Jungmenschen nur träumen können. Ich versinke in einem Wellental aus Chlorwasser und … ein seltsames Gefühl beschleicht meinen Unterbauch. Ein wohlbekanntes, aber akut auftretendes Bedürfnis überfällt meinen Intestinum crassum. Ach du Scheiße – im wahrsten Sinn –, deswegen haben die Jungmänner alles verschränkt, was sie verschränken konnten. Um Wassereintritt in exponierte Körperöffnungen zu vermeiden! Ich renne, ich eile, ich fliege Richtung WC-Einrichtung. Bitte nicht, bitte, lieber Pförtner, lass mich jetzt nicht im Stich. Fünf Sekunden noch, wir schaffen das! Wir schaffen es. Ich kehre erleichtert zu meiner verwundert dreinblickenden Killerkrabbe zurück. Ihre Fragezeichen im Gesicht beantworte ich mit einer ausführlichen Erklärung, was ein Einlauf ist und was er bewirkt. Kurzes, glockenhelles Gelächter. „Ist das peinlich! Hahaha!“ Nein. Das ist gesundheitsbewusst, und lach nicht so. Du … Der Tod ist aus meinem Darm verschwunden. Ich werde 100 Jahre alt. Viva España!
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Leben und wir
Mit Pferdestärke und Eselsgeduld
Am Schottenhof, einem alten Gutshof im Wienerwald, befindet sich das Zentrum für tiergestützte Pädagogik. Hier hat man es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen die Chance zu geben, ein Stück Lebensfreude am Hof zu erleben. Da ist zum Beispiel Maria. Die Elfjährige hat eine schwere Herzoperation hinter sich, ist emotional und kognitiv beeinträchtigt. „Das bedeutet unter anderem, dass sie Probleme hat, sich auf etwas zu konzentrieren. Außerdem verfügt sie über keine gute Körperwahrnehmung“, beschreibt Pädagogin Isolde kurz die Ausgangssituation. Aber gerade Maria hat im letzten Jahr durch den regelmäßigen Besuch ihrer integrativen Pferdeerlebnisgruppe große Fortschritte gemacht. Da wird zum Beispiel Sina, die Eselstute mit dem flauschigen Fell und den langen Ohren, gebürstet. Sie knabbert entspannt und geduldig an ihrem Heuhaufen und lässt sich vom zappeligen Mädchen putzen.
© Schottenhof (1), Planet Lollipop (1)
Achtsam begleiteten MenschTier-Kontakt „Bei uns am Hof geht es nicht darum, zu therapieren im Sinne von reparieren, sondern es geht darum, sich besser zu fühlen, eigene Stärken zu finden und Erfolgserlebnisse zu haben“, so die Reitpädagogin. Wenn alle Pferde fertig gebürstet und aufgegurtet sind, geht es heute hinaus in
den Wald. Die sechs Kinder aus Marias Pferdeerlebnisgruppe reiten zur nahegelegenen Christbaumkultur, in der eine kleine Schafherde lebt, um das neugeborene Lamm zu besuchen. Begleitet wird die Gruppe zusätzlich von zwei jungen Frauen. Sie absolvieren am Hof ein Praktikum. Die eine für eine landwirtschaftliche Fachschule, die andere für ihr Psychologiestudium. Nach einer Stunde werden die zwei Haflinger und die Eselstute noch liebevoll versorgt und nach einer Karotten-Belohnung zurück auf die Koppel gebracht. Maria und ihre Freunde freuen sich schon auf die nächste Woche, in der eine Kutschenfahrt mit dem Pony Pauli am Programm steht. Lernen fürs Leben Durch den Umgang mit Eseln und Pferden lernen Kinder wichtige Fähigkeiten wie Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Verantwortungsgefühl. Kinder, die regelmäßig Kontakt mit Tieren haben, zeigen auch im Alltag und in der Schule erhöhte Konzentrationsfähigkeit, sind kontaktfreudiger und bewältigen schulische Anforderungen besser. Neben diesen psychischen Komponenten bietet der Einsatz von Eseln, Pferden und anderen Tieren eine Fülle an sensomotorischen Erfahrungen, die den Kindern helfen, besser mit sich und ihrem Umfeld zurechtzukommen.
Zentrum für tiergestützte Pädagogik – Integratives Reiten und Voltigieren Amundsenstraße 5, 1140 Wien www.schottenhof.at
Ein Planet für Kinder Mit Kindern durchs Einkaufszentrum hetzen, um dringende Besorgungen zu erledigen – nicht unbedingt unsere Vorstellung von einem entspannten Nachmittag ... Doch es geht auch anders: Während Mama und Papa ungestört shoppen, können Kinder sich inzwischen so richtig austoben – in den Planet Lollipop Kinder-Erlebniswelten in sieben Shopping-Centern in ganz Österreich. In den vier spezifischen Themenbereichen Actionzone, Chillout-Area, Kreativecke und Partyzone werden die Kleinen während der Center-Öffnungszeiten professionell betreut. Highlight ist der über 100 m² große Fun-Park mit Riesenrutsche, Softball-Area, Ballfontäne u.v.m. Auch wenn es was zu feiern gibt, ist Planet Lollipop der richtige Ort: Einzigartige Partyräume bieten Platz für jeweils bis zu 13 Kinder. Professionelle Betreuung und erstklassiges Equipment garantieren Partyspaß ohne Ende für eine unvergessliche Geburtstagsparty! Die Planet Lollipop und Lollipop KinderErlebniswelten gibt es in sieben Shopping-Centern in ganz Österreich: ATRIO Villach, FISCHAPARK Wr. Neustadt, huma eleven Wien, MURPARK Graz, WEBERZEILE Ried, VARENA Vöcklabruck und Q19 Wien. www.planet-lollipop.at
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Menschen, besonders Kinder, werden mit Hilfe von Pferden und Eseln für das Leben starkgemacht.
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Katharina (26), David (32) und ihr Sohn Pirmin (2) sind von München nach Vorarlberg gezogen, um mit ihrem Bio-Label Matona das Angebot an Kindermode nachhaltig zu erweitern.
© Nina Bröll (2)
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Inspiration Sohn Über Katharina, David und ihr Bio-Label für Kids Sie sind von München nach Vorarlberg gezogen, um dort ihre Idee eines nachhaltigen Modelabels für Kinder zu verwirklichen. Das war zwar nicht immer ein leichtes Unterfangen – aber mit vereinten Kräften hat es geklappt. Tipi wollte mehr über die kreative Familie erfahren. von peter zirbs
Katharina (26) und David (32) haben sich in München kennengelernt: Sie studierte gerade Modedesign, er arbeitete bereits länger als freier Fotograf. Ganz klassisch ist ein Freund dafür verantwortlich, dass sich die beiden getroffen haben – nämlich in Katharinas damaliger Wohngemeinschaft. Als Katharina schwanger wurde, waren auch die Jobangebote, die sie davor bei Studienende bekommen hatte, obsolet. Dass die beiden sich nicht nur sehr, sehr mögen, sondern auch gut zusammenarbeiten können, haben Katharina und David bereits bei gemeinsam für verschiedene Magazine realisierten Modestrecken bemerkt: Es bereitete ihnen einfach viel Freude, zusammen an Projekten zu arbeiten. Natürlich stellte sich mit der Schwangerschaft auch die Frage nach der beruflichen Zukunft. Und noch einen weiteren Nebeneffekt hatte die Schwangerschaft, denn plötzlich mussten sich die beiden mit dem Thema Baby- und Kindermode auseinandersetzen. Überlegung mit Folgen Diese Gedanken sollten weitreichende Folgen haben, denn die beiden witterten eine Chance. Und zwar eine berechtigte Chance, denn erstens sahen sie eine Möglichkeit, ihr zukünftiges Familienleben mit genau der Arbeit zu verbinden, die sie gerlernt haben und die sie mögen. Zweitens gibt es durchaus Bedarf an nachhaltiger Mode, die eben nicht „total öko“ aussieht, sondern für moderne, junge Familien konzipiert ist, die ihre Kinder zwar stylish anziehen wollen, dabei aber auch großes Augenmerk auf Nachhaltig-
grafisch gestaltet und programmiert. In dieser intensiven Zeit haben die beiden viel gelernt und viel in Angriff genommen – auch Dinge, von denen sie davor noch wenig Ahnung hatten und nicht genau wussten, wie sie funktionieren.
» Wir wollen, dass unsere Sachen leistbar sind und bleiben. « keit legen. Ideen gab es zu Beginn viele – und fast ebenso viele wurden auch wieder verworfen. Doch irgendwann wurde die Idee zu ihrem Label Matona geboren und fühlte sich total richtig an – wie ein zweites Baby sozusagen. Eine strikte Aufgabenteilung kennen die beiden nicht: Sie ergänzen sich in den meisten Bereichen sehr gut und arbeiten eng zusammen. Sie haben Stofflieferanten gesucht, Katharina hat die Schnitte und Prototypen gemacht und genäht – und die Ergebnisse wurden an Sohn Pirmin (2) ausgiebig getestet. Sogar die Website matona.at wurde gemeinsam
Der große Moment Im Frühjahr 2017 war es dann so weit: Die ersten Kollektionsteile von Matona waren in ihrem Onlineshop erhältlich. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde noch jedes einzelne Stück von Katharina genäht – das sieht mittlerweile schon ein wenig anders aus: Mittlerweile ist Matona in Vorarlberg in drei Läden erhältlich; die gesamte Produktion alleine zu stemmen, ist mittlerweile kaum noch möglich. Und das liegt nicht nur daran, dass Katharina und David im August ihr zweites Baby erwarten. Also wird schon nach Möglichkeiten gesucht, die Produktion auszulagern und somit auch mehr Kapazität für die Läden zu haben. Das klingt nicht nur nach einem Erfolg, das ist auch einer. Dabei schien es anfangs gar nicht so einfach, die optimalen Zulieferer zu finden: Es war eine lange, schwierige Suche, die den beiden einige schlaflose Nächte bereitet hatte. Denn es ist ihnen sehr wichtig, dass die Stoffe, vorzugsweise aus Hanffasern, weitestgehend aus der Region stammen, unter fairen Bedingungen produziert werden und den Bio-Standards entsprechen. Das war an sich schon keine leichte Übung, aber so richtig anspruchsvoll war es, den Preis dabei noch in sinnvollen Grenzen zu halten. Denn die beiden wollen, dass Matona leistbar ist – und auch weiterhin leistbar bleibt. Für ein som m er 2018 |
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Mode & Pflege
Der Sohn ist Inspiration Katharina und David bezeichnen es selbst als kitschig, aber es entspricht der Wahrheit: Ihre größte Inspiration ist tatsächlich ihr Sohn Pirmin und der Alltag mit ihm. Den beiden ist es wichtig, dass ihre Mode nicht nur toll aussieht, sondern auch praktisch ist. Man soll damit auch auf Bäume klettern und mit demselben Outfit daheim herumkuscheln oder auf eine Hochzeit gehen können. Dass die Stücke auch von den Farben her unisex sind, unterstreicht den Nachhaltigkeitsgedanken: Die Kleidung ist dafür gemacht, mehr als ein Kind auszuhalten. Da ist es dann egal, ob das zweite Kind ein Mädchen oder ein Junge wird – die Kleidung von Matona passt zu beidem. Dieser Ansatz ist so etwas wie das Markenzeichen des jungen Labels: Sie wollen sich nicht jedes halbe Jahr neu
Sohn Pirmin (2) hat gut strahlen: Er dient seinen Eltern als verlässliche Inspirationsquelle ihrer neuen Kollektionen. Dafür ist er aber auch der Erste, der die neuen Stücke tragen darf!
erfinden; sie wollen stattdessen, dass ihre Kundinnen und Kunden immer genau wissen, woran sie sind – mit zeitlosen Schnitten und Farben, die man auch in fünf Jahren noch gerne sieht. Nicht immer einfach Wenn man in einem so kleinen familiären Team ein derartiges Projekt wie Matona erfolgreich auf Schiene bringen will, dann gibt es sie natürlich, die großen Herausforderungen. Im Falle von Katharina und David ist es die Herausforderung, Familienalltag und Arbeitsalltag unter einen Hut zu bringen. Oder vielleicht auch mal so etwas wie ein Wochenende zu haben. Gerade wenn man als Paar zusammenarbeitet, fällt es ab und zu schwer zu sagen: So, jetzt reden wir nicht mehr über die Arbeit. Oft sind die Abende, wenn Sohn Pirmin schläft, die einzige Zeit, in der sich die zwei in Ruhe austauschen können. Da
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kleines Modelabel ist das eine echte Herausforderung, denn die überschaubaren Stückzahlen erlauben keine großen Einkäufe von Rohstoffen. Also muss stets haargenau und mit äußerst wenig Spielraum kalkuliert werden.
freut man sich natürlich, wenn sich der Einsatz auszahlt und die Belohnung in Form von schönem Feedback kommt; wie beispielsweise der stolze frischgebackene Papa, der vorbeikommt, sein Handy zückt, um seine Tochter herzuzeigen – natürlich komplett in Matona! Oder die Paare, die ihre Kids bei Matona für eine Hochzeit ausstatten. Das macht Katharina und David stolz und entschädigt für den mitunter harten Einsatz, den sie leisten. Für die beiden ist es ein schönes Gefühl, das zu machen, was sie glücklich macht. Meistens, so sagen sie, fühlt es sich gar nicht wie Arbeit an, sondern als würden sie gemeinsam an ihrem großen Traum basteln.
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With a little help from your friends Wie gut, dass es da ja auch noch die Eltern der beiden gibt – ohne die würde das nämlich nicht funktionieren, erklären die beiden einstimmig. In allem, was Katharina und David machen, wurden sie von den Eltern unterstützt – und das,
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obwohl diese selbst noch berufstätig sind. Aber jede freie Minute und jedes Wochenende wird dafür verwendet, mitzuhelfen – sei es bei einem Fotoshooting am Wochenende, sei es auf Sohn Pirmin aufzupassen, um damit Katharina und David für andere Aufgaben freizuspielen.
Was die Zukunft bringt Die nächste Kollektion ist verständlicherweise immer die wichtigste – Katharina und David wünschen sich daher, dass sie auch so gut ankommt und ab nächstem Frühjahr in vielen Läden zu finden sein wird. Wir glauben jedenfalls fest daran! Dass sich ein gewisser Rhythmus mit weniger Unerwartetem einstellt, das wünschen sich die beiden auch für die Zukunft. Und ein kleines Geheimnis haben sie uns unter dem Siegel der Verschwiegenheit auch noch verraten: Vielleicht gibt es sogar mal eine Kollektion für Erwachsene ...
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Fernab des Fashion-Trubels In einer ländlichen Umgebung in Vorarlberg zu leben, hat neben der Natur direkt vor der Haustür noch andere Qualitäten: Man ist von anderen Dingen als in der Stadt inspiriert und befindet sich nicht in dem hektischen Modetrubel, sondern kann sein ganz eigenes Ding machen. Klar hat es nicht nur Vorteile, aber die positiven Seiten überwiegen – wie der Umstand, dass die Menschen in Vorarlberg Produkte aus der Region zu schätzen wissen und sich so etwas wie Matona dann auch rasch herumspricht. Denn die Rückmeldungen, und darauf sind die beiden wirklich stolz, sind bislang ausnahmslos positiv, und fast jeder Kunde kommt wieder. Sei es, weil ihre Kinder rausgewachsen sind oder weil sie für einen speziellen Anlass was Neues brauchen.
Das Konzept hinter Matona klingt einfach, ist aber in der Umsetzung oftmals eine Herausforderung: Die Biostoffe aus 100 % Hanffaser kommen zu einem großen Teil aus der Umgebung; die Kollektionen sind unisex und können daher an die Schwester oder den Bruder weitergegeben werden. Und was vielleicht das Beste ist: Sie sind gleichzeitig fesch, kuschelig und auch zum Kraxeln auf Bäumen geeignet.
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SAUBERE SACHE Inspiriert von den eigenen Kindern, angetrieben von der Unzufriedenheit mit dem bestehenden Angebot an öko-fairer Mode, wagten sich diese vier österreichischen Labels ans Abenteuer Kinderkleidung. Und sind sich einig: Am schwierigsten ist es, Eltern UND Kinder zufriedenzustellen. von kim sztrakati Oversize puristisch Irgendwie können sie es immer noch nicht glauben, dass sie es durchgezogen haben: die Gründung ihres eigenen Kindermodelabels. „Ansporn, uns selbst hinter die Nähmaschine zu setzen, war die Unzufriedenheit mit dem herkömmlichen Angebot.“ Maria Beyrl und Esther Peischl entwerfen seitdem unter dem Namen me in wien puristische Oversize-Looks mit klaren Schnitten und gedeckten Farben, die sich bewusst gängigen Modetrends entziehen und einen Kontrast zur knallbunten und lieblichen Kindermode darstellen. Aber: „Es reicht nicht, wenn die Eltern die Marke cool finden, auch die Kinder müssen sich darin gefallen und wohlfühlen.“ Geschneidert wird in den Größen S, M, L und XL, die als Doppelgrößen konzipiert mindestens zwei Jahre tragbar sind – das nennen wir nachhaltig. Die Kollektionen werden nicht nur in Wien entworfen, sondern auch in Kooperation mit TEMA, der Textilmanufaktur Wien, einem Pionierbetrieb für integrative Arbeit, produziert. Die Stoffe sind allesamt nach dem Öko-Tex Standard 100 zertifiziert, einige Teile bestehen auch aus Biobaumwolle.
me in wien
www.me-in-wien.at „Besonders lieben wir unsere Culottes, eine Art Hosenrock, die uns von Anfang an begleitet. Aktuell gibt es sie in reiner Baumwolle in Grau und Schwarz. Mit oder ohne Leggings drunter ist sie das ideale Kleidungsstück für alle Wetterlagen. Die Kinder – egal ob Bub oder Mädchen – lieben den Schnitt, weil er extrem bequem ist und viel Bewegungsfreiheit bietet.“
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Mode und so
Ärrö
www.facebook.com/arrogwand „Von den kurzen Hosen sind wir momentan sehr angetan. Die gelbe kurze Hose ,kleine Eckerl‘ mögen wir am liebsten, weil sie so schön zum Sommer passt. Sie ist punkig und auch geschlechtsneutral. Unsere Kinder tragen sie beide sehr oft.“ Hier kombiniert mit T-Shirts vom Label „Wien Großer!“.
happy birthday!
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© Tobias Schlorhaufer (4), Andrea Kirchmaier (2), Ärrö (1)
Wilde Prints, schlichte Schnitte Klingt wie Finnisch, waren aber schlicht die ersten Laute, die die beiden Kinder von Anna und Maciej von sich gegeben haben: Ärrö. Sie waren auch schuld, dass das Paar, das sich fast ein Leben lang kennt, mit Kindermode begonnen hat: „Wir wollten nicht, dass unsere Kinder Kleidung tragen, die ihnen schaden könnte.“ So kommt bei den Ärrö-Teilen derzeit GOTS-zertifizierter Bio-Jersey zum Einsatz, gefertigt werden sie von der Volkshilfe Merit in Wien, einem sozialökonomischen Betrieb, der Langzeitsarbeitlose beschäftigt. Ihre Designs, ein Mix von schlicht und wild, entwerfen Anna und Maciej gemeinsam in ihrem Wohnzimmer – manchmal mit der Hilfe ihrer Kinder: „Die haben schon öfters eine Zeichnung für eine Druckvorlage gesponsert.“ Ein richtiges Familybusiness.
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Mode & Pflege
Hanoj
www.hanoj.at „Mein Lieblingsteil ist die kurze, gestreifte Latzhose – auch weil ich selbst ein Latzhosen-Fan bin: Ein Teil, und man ist angezogen. Ich mag das geschmeidig-weiche Material, und durch die verstellbaren Träger wird sie fast zum Evergreen – oder kann zumindest länger als eine Saison getragen werden.“
Schlichter Minimalismus Svea Handles Label Hanoj hat seinen Namen nicht etwa der vietnamesischen Stadt zu verdanken, sondern ihrem Sohn Jonah (bitte rückwärts lesen!). Vor der Geburt hat die gelernte Schneiderin für die integrative (Textil-) Werkstätte TEMA in Wien gearbeitet. Naheliegend, dass dort nun auch die Hanoj-Stücke produziert werden. Neben der Produktion legt die 25-Jährige auch besonderes Augenmerk auf die Materialien, die strikt handverlesen und biologisch sind. „Außerdem ist jedes Teil dank der Weichheit der Biostoffe ein haptisches Erlebnis für sich.“ Auch wichtig: Bequeme, geschlechtsneutrale und „abenteuerliche“ Designs ohne überflüssigen Schnickschnack, die Kind und Eltern gleichermaßen zufriedenstellen.
Frieda Frei
www.friedafrei.at
Kein Firlefanz Ein bewusstes Leben zu führen, war Katrin Gatterbauer immer schon wichtig. Mit der Geburt ihrer Tochter kam auch der Wunsch nach öko-fairer Kindermode und schließlich der Startschuss für Frieda Frei: „Ich holte die antiquierte Nähmaschine meiner Oma raus und begann, meine ersten Entwürfe zu nähen.“ Heraus kamen insgesamt 35 Modelle – schlicht, aber niemals langweilig, die gut miteinander kombinierbar und weitgehend saisonunabhängig sind. Ganz im Sinne von 48 | som m er 2018
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Slow Fashion: „Denn am nachhaltigsten ist immer noch ein Kleidungsstück, das oft getragen wird und auch weitergegeben werden kann.“ Produziert wird unter fairen Bedingungen in einem portugiesischen Familienunternehmen, und auch die verarbeitete Biobaumwolle kommt aus Portugal. „Ich halte den Gedanken nicht aus, dass das Kleidungsstück womöglich von einem anderen Kind in Bangladesch genäht wurde.“ Nach einem erfolgreichen Crowdfunding startet der Frieda Frei-Onlineshop im Juli 2018.
© Armin Hinterberger (1), Stephan Dietinger (1), Sarah Rainer (3)
„Ich bin ein extremer Fan des Latzkleides HOW CUTE. Für mich ist es ein absoluter Allrounder, der sommerlich und winterlich kombiniert werden kann und außerdem aufgrund der verstellbaren Träger mitwächst. Ein wirklich zeitloses, wandelbares Teil – fesch bei großen und kleinen Mädls. Ich steh drauf!“
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Mode & Pflege
Das ist nur fair!
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Zwischen Bauernhof, Dschungel, Meer und Zoo: T-Shirts, Hosen, Kleider und Co. kommen jetzt ganz schön tierisch daher. Diese sind mit dem GOTSSiegel zertifiziert – wurden also ökologisch und fair produziert. von kim sztrakati
Schleckermäulchen Knallige Unisex-Prints von DUNS Sweden: Grünes T-Shirt mit Papageientauchern und Fischen um ca. € 20,– (Gr. 80–158). www.shopdunssweden.se
Aufgerüscherlt Newborn-Overall mit MiniMarienkäfern, aus der Pure Collection von Ernsting’s family um € 9,99 (Gr. 56–68). www.ernstings-family.at
Schni Schna Schnapp Body mit plakativem Krokodilprint von Maxomorra. Um € 16,90 (Gr. 62–80) bei www.emma-und-paul.at
Roaaaar! Kurzarmbody mit fröhlichem Löwen-Print, von Lindex um € 7,99 (Gr. 50–86). www.lindex.com
Vogelfrei Kleid mit Rüschen und grünen Schwalben, von Mini Rodini um € 49,– (Gr. 56/62–140/146). www.minirodini.com
© Hersteller
Ameisenstraße Retro-Prints vom deutschen Family-Biz loud + proud: Ameisen-Shirt um € 14,90 (Gr. 62/68–122/128), Ameisenbär-Strampler um € 19,90 (Gr. 50/56–86/92). www.loud-proud.com
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Mode & Pflege
Schau, ein Pfau! Babybody mit Pfauendruck für warme Tage, von Sense Organics um € 10,90 (Gr. 50/56–92). www.sense-organics.com
Hirsch auf der Pirsch Handgefertigt in Österreich von proudbaby: Hose (Gr. 50/56–98/104) um € 34,90, Spucktuch um € 14,90. www.proudbaby.at
Zoobesuch Knuffige Tierprints von hessnatur: Shirt um € 18,95 (Gr. 62/68– 98/104), Strampler um € 39,95 (Gr. 50/56–86/92). www.hessnatur.at
Schwanensee Verspieltes Kleid in Mintgrün vom britischen Label Piccalilly. Um € 31,90 (2–8 Jahre) bei www.natuerlichbaby.eu
Panzerknacker Poloshirt um € 29,95 (Gr. 62/68–86/92), Bloomer Shorts um € 14,95 (Gr. 50/56–86/92). Von Froy & Dind bei www.goldkind.wien
Papageientaucher Isländische Vögel vom isländischen Label iglo+indi: Body um € 32,– (Gr. 56/62– 92/98), Shorts um € 30,– (Gr. 56/62–140/146). www.igloindi.com
Stolzer Pudel Shorts mit akrobatischen Hunden vom holländischen Label CarlijnQ. Um € 24,95 (Gr. 74–116) bei kyddo.shop som m er 2018 |
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Mode & Pflege
© Unsplash (1), Barbara Krobath (1), Hersteller (5)
Interview
Mit Wonne in die Sonne Selbst eingeschworene Stubenhocker werden jetzt von den Endorphin produzierenden, Vitamin D anregenden Strahlen unter den freien Himmel gelockt. Doch so fantastisch die Sonne für unser Gemüt ist, so gefährlich ist sie für unsere Haut – zumindest, wenn man sich nicht adäquat vor ihr schützt. Fünf Fragen – und Antworten – zum Thema Sonnenschutz. von lisa strebinger Welche Strategien hat die Haut, um sich selbst vor der Sonneneinstrahlung zu schützen? MÜLLEGGER: Ein Mechanismus ist die Pigmentbildung. Wir erkennen sie daran, dass unsere Haut im Sommer einen bräunlichen Teint bekommt. Die Sonne regt die Bildung von Melanin an, welches von bestimmten Hautzellen, den Melanozyten, erzeugt wird. Diese geben das Melanin an die umliegenden Hautzellen weiter, in denen es sich schützend um die Zellkerne legt. Außerdem wird die Haut mit zunehmender Sonneneinstrahlung dicker und ist dadurch nicht so anfällig. Werden Zellen von der Sonne geschädigt, dann kann der Körper an den betroffenen Stellen die in Richtung Hautkrebs veränderte Erbsubstanz erkennen, diese über komplexe Prozesse ausscheiden und gesund nachbilden. Da bei Kindern die Haut dünn sowie die Melaninbildung schwächer ausgeprägt ist, sind sie besonders anfällig für Sonnenbrände und
daraus resultierende Hautschäden. Erst ab der Pubertät gleicht sich ihre Haut der Erwachsenen an. Welche Schäden kann die Sonne an der Haut verursachen? Der Kurzzeitschaden ist der Sonnenbrand. Je öfter man einen solchen hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, später an Hautkrebs zu erkranken. Besonders Sonnenbrände im Kindesalter fördern das Risiko für schwarzen Hautkrebs, also die Melanomentwicklung, eindeutig. Melanome können im schlimmsten Fall zur Metastasenbildung und theoretisch zum Tod führen. Häufiger leiden Menschen ab ihrer Lebensmitte an weißem Hautkrebs. Dabei bilden sich auf der Haut meist rote Stellen, im späteren Stadium kleine Tumore, welche die Hautschichten zerstören und unbehandelt sogar Knorpel- und Knochenstrukturen schädigen. Zwar ist der weiße Hautkrebs nicht lebensbedrohlich, aber er sorgt für schmerzhafte Beschwerden und ein sehr unschönes Äußeres. Diese Hautkrebsform wird weniger durch Sonnenbrände, sondern generell durch zu viel Sonnenbestrahlung hervorgerufen. Wie kann man sich selbst, vor allem aber Kinder, vor diesen Schäden bewahren? Ausreichender Sonnenschutz ist die einfache Antwort. Kinder können pro Tag maximal 15 Minuten ungeschützt in der Sommersonne verbringen, ohne einen Sonnenbrand zu erleiden. Für sie ist ein
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Mode & Pflege Lichtschutzfaktor von 50 bzw. 50+ unbedingt notwendig. Der Sonnenschutzfaktor gibt an, um welchen Faktor die Eigenschutzzeit der Haut multipliziert wird. Bei einer Eigenschutzzeit von beispielsweise 10 Minuten bedeutet das: 10 x 50 = 500 Minuten ohne Sonnenbrand. Babys und Kinder bis zum zweiten Lebensjahr sollten die direkte Sonne aber gänzlich meiden. Sonnenhut und Kleidung sorgen für zusätzlichen Schutz; es gibt sogar UV-Schutzkleidung, die einen Sonnenschutz von bis zu Faktor 80 bietet.
die Melanombildung betrifft: Einige davon meinen, dass man trotz hohem Lichtschutzfaktor verstärkt Melanome bekommen kann, weil man sich dann zu lange in der Sonne aufhält, im Glauben, man sei besser geschützt. Sonnencremes schützen Prim. Univ.-Doz. übrigens nur gering vor Dr. Robert Müllegger weißem Hautkrebs, hier ist ist Facharzt für Hautdas generelle Meiden der und Geschlechtskrankheiten Auf dem Markt sind viele verschiedene UV-Strahlung ratsam. und Vorstand der Abteilung Sonnencremes erhältlich. Woher weiß Ein weiterer häufiger für man, welche man kaufen soll? Fehler ist, dass viele Leute Dermatologie und Venero logie Sonnencremes bieten verschiedene zu wenig Sonnencreme am Landesklinikum Wi ene r Schutzmechanismen: entweder einen „cheverwenden. Als RichtNeustadt. wert gilt: Mindestens ein mischen“ oder einen „physikalisch-mineralischen“. Die chemischen dringen in die Haut zeigefingerlanges Stück für ein und sorgen aufgrund verschiedener den Arm. Wer sich in der Substanzen dafür, dass die Haut von schädlichen UV-Strahlen verFrüh eincremt, der bekommt auch keinen schont wird. Diese Sonnencremes müssen mindestens eine halbe 24-Stunden-Schutz gewährleistet. Schweiß, Stunde einwirken, bis sie ihre Wirkung entfalten. Der physikalische Kleidungsabrieb und Baden sorgen dafür, Filter dringt nicht ein, sondern wirkt oberflächlich und sofort nach dass die Creme teilweise verbraucht bedem Auftragen. Hier sind in der Creme mineralische Pigmente ziehungsweise abgerieben wird, weshalb wie etwa Titandioxid und Zinkoxid enthalten, die das Sonnenlicht man sie regelmäßig erneuern muss. Somit reflektieren. Für Kinder empfehle ich physikalische Filter, da man darf man die Zusatzbezeichnung „wassernoch nicht genau weiß, ob chemische Filter sich nachteilig auf den fest“ auch nicht für bare Münze nehmen. Körper auswirken. Prinzipiell ist es gut, sich beim Dermatologen Wer glaubt, er mache alles richtig, weil oder in der Apotheke beraten zu lassen, welche Produkte für er sich immer in den Schatten rettet, der welche Haut geeignet sind. Hier muss man auch darauf achten, ob sollte ebenfalls gewarnt sein. Egal, ob man man fettige Haut oder eine sehr trockene, empfindliche Haut hat. unter einem Baum, einer Markise oder einem Sonnenschirm sitzt: Hier gelangen Was sind die häufigsten Fehler, die Leute beim Sonnenschutz trotzdem bis zu 50 Prozent der UV-Strahmachen? lung hindurch. Ähnliches gilt für normale Hat man sich mit einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor Bekleidung. Ein gewöhnliches dunkles Teingeschmiert, soll das nicht dazu verleiten, mehr Zeit in der Sonne Shirt bietet einen Lichtschutz von vielleicht zu verbringen. Es gibt nämlich sehr widersprüchliche Studien, was 15, ein weißes deutlich weniger.
Auch für ganz Kleine Mineralische UV-Filter für sensible Haut: „Edelweiß Sensitiv Sonnencreme Baby & Kids LSF 50“ von Weleda, 50 ml um € 11,95. www.weleda.at
Für Wasserratten Lässt sich auch auf nasser Haut auftragen: „Anthelios Dermo-Kids Wet Skin Gel LSF 50+“ von La Roche-Posay, 250 ml um ca. € 27,90. www.laroche-posay.at
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Für empfindliche Haut Ohne chemische Filter: „Sun Sensitive Protect Kids Micropigment Lotion 30“ von Eucerin, 150 ml um € 18,45. www.eucerin.at
Spielerisch eincremen Puppe „Max“ reagiert sensibel auf UV-Licht: „NIVEA Sun Kids Box“ mit „Kids Spray Sensitive LSF 50+“, „Schutz & Pflege Spray LSF 30“ und Sonnenpuppe um € 24,90. www.nivea.at
Rein mineralisch Natürlicher Schutz aus Österreich: „bi good Natürliche Sensitive Kinder Sonnencreme LSF 50“, 150 ml um € 12,99. www.bipa.at
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Essen und Gesundheit © Boboli (1), Wikimedia (1), Hesteller (8)
Food Upcycling • Fit für zwei • Kochschule: Sommersalat mit Ziegenkäse im Speckmantel • Keine Angst vor dem Pik! Mode von boboli, www.boboli.de
Wie frisch gekocht Wenn sich das Babynahrung selber Kochen wieder mal nicht ausgeht: Tummy Love ist eine köstliche Alternative – und eine gesunde. Die innovative Hochdruckkonservierung „High Pressure Processing“ macht unliebsame Bakterien und Keime unschädlich, erhält aber gleichzeitig Vitamine, Nährstoffe, Geschmack und Farbe. Und die 6 verschiedenen Tummy Love-Breie schmecken wirklich nur nach dem, was drin ist: 100 % Bio-Obst und -Gemüse. 6er-Testbox jetzt um € 9,90 inkl. Versand. tummylove.de
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Selbst, wenn man sie nicht erwischt: Nac h Gelsen schlag en lohnt sich. Den n laut einer US-Studie mer ken sich die Plagegeister ih re Angreifer und suchen si ch beim nächst en Mal lieber ein ande res Opfer.
Quelle: Jeffre y A. Riffel et al. (2018): M Aedes aegypt odulation of Ho i Mosquitoes. st Learning in In: Current Bi ology, Volume 28, Issue 3
Schnittig Ganz nach dem Motto „Schneidet Essen, nicht Finger“ ist der KiddiKutter das ideale Werkzeug für kleine Küchenchefs. Geeignet ab 3 Jahren und erhältlich in den Farben Blau, Grün, Rosa, Rot und Lila. Um € 12,95 bei www. kindermode-augenstern.at
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Food Upcycling Gib dem Müll eine zweite Chance! Mehr als bloß ein flüchtiger Ernährungstrend: Beim Food Upcycling werden Bio-Abfälle in wahrhaftige Gaumenfreuden verwandelt. Nachmachen lohnt sich! von lisa strebinger Jedes Jahr machen neue, durchwegs skurrile Ernährungstrends die Runde, denen allesamt nach einer Weile wieder die Luft ausgeht: Bei Einhornschokolade angefangen über schwarzes Essen bis hin zu Insekten-Knabbereien. Beim Food Upcycling handelt es sich aber um mehr als einen flüchtigen Trend, hier geht es eher um eine dauerhafte Lebenseinstellung. Viele Menschen neigen dazu, sich riesige Berge auf den Teller zu schaufeln und den Kühlschrank bis oben hin
vollzustopfen, um letztlich wieder ein gutes Drittel davon in den Mistkübel zu werfen. Die Gier ist manchmal leider größer als der Appetit. Unglaubliche 180 kg Lebensmittel kippt der durchschnittliche Mitteleuropäer jährlich in die Abfalltonne, und das ganz selbstverständlich. Das behaupten zumindest zahlreiche Studien. In diesen gewaltigen Mengen sind jedoch weder Kerne, Schalen, Stängel, Strünke noch sonstige Abschnipsel eingerechnet, die wir vor dem Verarbeiten von Gemüse
und Obst entfernen. Aber genau diese vermeintlich ungenießbaren Reste stecken voller Ballaststoffe, Vitamine, Antioxidantien, Mineralstoffe und Spurenelemente und sind wohl das billigste Superfood, das wir uns vorstellen können. Hier kommen fünf schmackhafte Gründe, essbare „Abfälle“ wiederzuverwerten. Das Endergebnis: Müll sparen, Geld sparen und dafür exorbitante Geschmacksexplosionen inklusive Nährstoffbomben geschenkt bekommen.
MÜLLSUPPE ZUTATEN: Schalen, Reste, Überbleibsel von allen Gemüsesorten, die einem so unterkommen. Zum Würzen: Salz, Pfeffer, Kräuter nach Belieben ANLEITUNG: Für eine Müllsuppe bewahrt man alle Schalen auf, die man beim Zubereiten für andere Speisen entfernt, wie etwa von Karotten, Kohlrabi, Zucchini, Spargel oder was einem sonst noch so unterkommt. Sogar das harte Äußere von Knoblauch und Zwiebel sollte nicht in den Müll kommen. Die Schalen kann man immer wieder einfrieren und so sukzessive sammeln. Sobald man eine nennenswerte Menge beisammen hat, köchelt man die gefrorenen Überreste zu einem Suppenfond ein (mindestens eine Stunde sanft siedend). Schließlich seiht man die Schalen ab, denn diese haben nun wirklich ausgedient, und würzt den Sud nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Lieblingskräutern. Das herrliche Süppchen kann sofort genossen oder zu Soßen weiterverarbeitet werden.
PAPAYAKERNPFEFFER ZUTATEN: Papayakerne, Gewürzmühle ANLEITUNG: Papayas findet man zwar mittlerweile in jedem Supermarkt, aber sie sind durchaus kein günstiges Schnäppchen. Umso besser, dass man sogar das Innerste davon verwerten kann: die Kerne. Diese röstet man etwa zehn Minuten lang in einer Pfanne ohne Öl, lässt sie auskühlen und packt sie schließlich in eine Gewürzmühle. Die schwarzen Kügelchen sind ein g’schmackiger Pfefferersatz und passen hervorragend zu Fleisch und Fisch. Übrigens: Papayakerne ähneln Kaviar nicht nur optisch, sondern sie sind am Gewürzmarkt auch beinahe so teuer. Fertig geröstete Kerne kosten etwa 35 Euro pro zehn Deka. Da lohnt es sich, selbst Hand anzulegen und sich an den Herd zu stellen.
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Essen und Gesundheit
BANANENSCHALEN-POMMES ZUTATEN: Schale von reifen Bananen (es sollten erste braune Flecken sichtbar sein), Mehl (z.B. Weizen-, Dinkel-, Maismehl o.a.), Zucker oder Salz, Gewürze (z.B. Curry oder Paprikapulver), hocherhitzbares Speiseöl (z.B. Rapsöl oder Kokosfett) ANLEITUNG: Die Bananenschalen gut waschen und anschließend in pommesgroße Streifen schneiden. Diese werden dann etwa zehn Minuten lang in leicht gesalzenem Wasser gekocht. Danach die Schalenstücke abseihen und abtropfen lassen. Nun kann man sich für eine salzige, sehr pikante oder süße Variante entscheiden. Je nachdem mischt man ein wenig Mehl mit Salz, diversen Gewürzen oder mit Zucker. Die Bananenschalen werden schließlich in dem Mehl-Gemisch gewälzt und danach in heißem Fett frittiert – ähnlich wie richtige Pommes. Das Ergebnis ist eine köstliche Knabberalternative zu herkömmlichen Snacks und ein Wow-Erlebnis bei jeder Sommerparty. TIPP 1: Man kann die Bananenschalen auch nur kochen (dann etwas länger als 10 Minuten – bis sie etwas weich werden) und je nach Geschmack salzig-pikant würzen. Dann können sie gemeinsam mit anderem Gemüse als Beilage zu Fleisch und Fisch gereicht werden. TIPP 2: Man kann auch aus Gemüsestrünken Pommes herstellen (z.B. Brokkoli-, Kohl-, Kraut- oder Karfiolstrunk).
SCHALENTEE ZUTATEN: Obstschalen (z.B. von Apfel, Birne, Orange oder Grapefruit), Kerngehäuse ANLEITUNG: Wer Äpfel und Birnen nicht bis auf den Stiel aufisst, kann Kerngehäuse und – wenn sie geschält wurden – auch Schalen zu Tee weiterverarbeiten. Gemeinsam mit Schalen von Zitrusfrüchten werden sie in einen Topf gefüllt und mit Wasser aufgekocht. Das Ganze zehn Minuten ziehen lassen, je nach Vorliebe mit etwas Honig oder Zucker süßen, und fertig ist der frische BioFrüchtetee. TIPP: Kalt genossen mit ein paar Eiswürfeln das ideale Sommergetränk!
Beim Food Upcycling nur Produkte in hochwertiger BioQualität verwenden. Denn konventionell angebautes Obst und Gemüse wurde mit Herbi- sowie Pestiziden behandelt. Dessen Schalen und sonstige Abfälle sind daher zum weiteren Verzehr nicht geeignet!
BLÄTTERPESTO
© Pixabay (3), Fotolia (2)
ZUTATEN: ca. 150 g blättriges Grünzeug, das sonst im Müll landet (z.B. die Blätter von Radieschen, Kohlrabi oder Karotten), 200 ml Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, 50 g Kerne oder Nüsse (z.B. Pinienkerne, Mandeln, Walnüsse etc.), 2 EL fein geriebener Parmesan oder anderer Hartkäse, evtl. 1 Spritzer Zitronensaft, Salz & Pfeffer ANLEITUNG: Alle Zutaten mit einem Pürierstab oder Mixer zu einer breiartigen Masse verarbeiten, und schon ist das grüne Pesto fertig. Falls es zu flüssig ist, einfach noch etwas mehr Käse und Nüsse reinmixen. Falls es zu dick gerät, kommt etwas mehr Öl dazu. Schmeckt hervorragend zu Nudeln und eignet sich als Fleisch- oder Gemüsedipp. TIPP: In hübsche Gläser gefüllt, ist das Blätterpesto ein hippes Gastgeschenk bei der nächsten Grillparty.
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Fit für zwei Rein in die Laufschuhe, hinauf mit dem Puls! Ein Trend aus den Niederlanden macht auch hierzulande Schule: Mommy Sport. Wir haben uns drei dieser „Bootcamps“ angeschaut, die Schwangere in Schwung halten und Jungmamas nach der Geburt wieder fit machen. von inez ardelt Es sieht so einfach aus, und das ist es auch: Outdoor-Sport mit Baby. Hier trainiert Franziska SeverinoSchönburg die seitlichen Bauchmuskeln – und der Nachwuchs ist dabei.
Es ist schon ziemlich warm um 10 Uhr an der Linzer Donaulände. Außer ein paar Spaziergängern hat sich niemand an diesem Montagmorgen hierher verirrt. Doch halt! Hinter dem Brucknerhaus tut sich was. Hier reckt und streckt sich eine Gruppe Frauen in bunten Sportgewändern. Zwei von ihnen in leuchtendem Pink. Es sind Gisela und Michaela. „Die Mission unseres Mom-inBalance-Workout-Programms ist, so vielen (werdenden) Müttern wie möglich dabei zu helfen, sich physisch stark und voller Energie zu fühlen – und sie somit besser für das Leben als Mutter zu rüsten, damit sie die Mutterschaft genießen können. Dies tun wir gemeinsam mit einem Team motivierter und energiegeladener Trainerinnen.“ Ob HighIntense-Intervall-Training in der 34. Schwangerschaftswoche (ja, das geht!) oder Oberkörpertraining für Backin-Shapers: Trainiert wird bei jedem Wetter – „Auch bei leichtem Regen ... Es wird nie kalt!“ „Mom in Balance“ ist ein FranchisingUnternehmen, das ursprünglich aus den Niederlanden stammt. Nach Linz hat es Eefke Jansen gebracht, die mittlerweile mit ihrer Familie in England lebt. Sie hat den Staffelstab an Gisela und Michaela übergeben, die ebenfalls bei ihr trainiert hatten, um nach der Schwangerschaft wieder fit zu werden.
mamaFIT 200 Kilometer weiter donauabwärts, zur selben Zeit, ist Iris Floimayr-Dichtl mit einer Gruppe motivierter Frauen in Schönbrunn unterwegs. Die Sportwissenschaftlerin und zweifache Mama bietet seit 2013 OutdoorWorkouts für ihre Zielgruppe an. Mittlerweile gehört mamaFIT zu den größten Outdoortrainings für Schwangere und Jungmamas in ganz Österreich. In über 50 Parks und Grünanlagen in fünf Bundesländern (Wien, Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Kärnten) gibt es mamaFIT-Angebote. Ob mamaFIT Buggy & me, das Training für Mamas mit Baby im Kinderwagen, mamaFIT carry me, das Training für Mamas mit Baby
in der Tragehilfe, mamaFIT Babybelly & me, das Workout für Schwangere – den Kursen liegt ein fundiertes sportwissenschaftliches Konzept zugrunde. „Es ist ein geburtsvorbereitendes und rückbildungsorientiertes Fitnesstraining, bei dem alle gesundheitsrelevanten sportmotorischen Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit beansprucht werden. Somit werden die Mamas bei uns rundum wieder fit“, so Iris Floimayr-Dichtl. Dabei wird ganzjährig draußen trainiert – mit allem, was in Parks und Grünanlagen so zur Verfügung steht, wie Bänke, Stufen, Geländer, Stiegen und Wände. Zusätzlich kommen elastische Bänder zum Einsatz. Praktisch: „Die Kinder sind beim Training dabei – das erspart der Mama den Babysitter und unnötigen Kosten- und Zeitaufwand für Kinderbetreuung. Selbst Zwillingsmamas können mamaFIT ohne Zusatzperson umsetzen“, erzählt Iris FloimayrDichtl. Aktuell werden alle obigen Formate als gemischte Kurse angeboten. Somit kann man sowohl mit Baby im Bauch als auch im Kinderwagen und in der Tragehilfe zum Iris Floimayr-Dichtls jahrelange Erfahrung als Sportwissenschaftlerin und Personal Trainer machen sich bei mamaFIT bezahlt. Davon profitieren Schwangere und Jungmamas. www.mamafit.at
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© Oreste Schaller (2), mamaFIT.at/planetdichtl.com (4)
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Alle Outdoor-Programme eint, dass die Babys mitgebracht werden können. So stellt sich die BabysitterFrage erst gar nicht.
mamaFIT am Vormittag oder Nachmittag vorbeikommen. Die Übungen werden immer in verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten, sodass mit jedem Leistungsstand mitgemacht werden kann. Running Clinic Selbe Stadt – anderer Park. Auch Franziska Severino-Schönburg und Franziska Malle, beide Physiotherapeutinnen und Mütter, sind mit ihrer Mom-Gang am Schwitzen. „Running Clinic Mom steht für eine eigens von spezialisierten Physiotherapeutinnen entwickelte moderne Art des Trainings in der Schwangerschaft und nach der Geburt, abseits von regulären ,StreichelgymnastikKursen und Atemübungen‘“, formulieren sie es pointiert. Die gemeinsame Motivation, Spaß und natürlich das gesunde Training stehen dabei im Vordergrund. „Die Erfahrung in der Arbeit mit Müttern hat gezeigt, dass viele Frauen nicht wissen, wie sehr und auch ab wann sie den Beckenboden und die Bauchmuskulatur belasten dürfen. Das Ergebnis ist oft Unsicherheit und aus
Vorsicht dann der komplette Verzicht auf sportliche Aktivitäten.“ Mit zwei Physios als Drill-Sergeants gibt es jedoch keinen Grund, sich deswegen Sorgen zu machen. „Bevor frau wieder in ihre jeweilige Sportart einsteigt, sollte sie fachgerechte Rückbildungsgymnastik machen“, empfehlen die zwei Franziskas. Die Gebärmutter ist um ein Vielfaches gewachsen, das Blutvolumen ist gestiegen, und die Organe wurden vom wachsenden Kind verdrängt. Auch der gerade Bauchmuskel musste nach links und rechts zur Seite weichen. Dadurch entsteht ein Spalt (= Rectusdiastase), der durch adäquate Übungen wieder geschlossen werden sollte. „Dennoch gilt: alles zu seiner Zeit – neun Monate kommt es, neun Monate geht es!“ Wie die anderen Outdoor-Workouts auch, hat Running Clinic Mom Angebote für drei Gruppen. Wer beim Moms-to-be-Workout mitmacht, der bucht quasi einen Outdoor Geburtsvorbereitungskurs: Sportliches Zirkeltraining mit Ausdauerelementen hält in der Schwangerschaft fit und erleichtert die
Rückbildung nach der Geburt. Moms back on track ist quasi ein Rückbildungskurs im Park: Beckenboden- und Bauchmuskulatur werden gefordert, und zusätzliche Ausdauerelemente kurbeln die Fettverbrennung an. Moms runnings sessions ist die Laufgruppe nach der Geburt: Laufanalyse und professionelle Trainingsbegleitung werden speziell auf die Ansprüche einer Running Mom abgestimmt.
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Die Anwendung dieses traditionellen pflanzlichen Arzneimittels im genannten Anwendungsgebiet beruht ausschließlich auf langjähriger Verwendung. Juni 2018, AT/Osanit/20180010-1
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In Bewegung kommen „Nach der Geburt des Kindes wünscht sich die Mama möglichst rasch wieder ihre alte Figur zurück. Unmittelbar nach der Schwangerschaft fühlt sich alles noch weich und unförmig an, Bauch- und Beckenbodenmuskeln wurden stark in Mitleidenschaft gezogen“, weiß Iris FloimayrDichtl von mamaFIT aus eigener Erfahrung. Sportliches Training sollte dennoch erst nach einer sechs- bis achtwöchigen Regenerationsphase (nach Kaiserschnitt sind es 10 bis 12 Wochen), idealerweise mit einem rückbildungsorientierten Workout, begonnen werden. In dieser Phase wird der Grundstein für späteres effektives Belasten des Körpers im Alltag und beim Sport gelegt. „Wie schnell eine Frau wieder in die alte Fitnessroutine zurückkehren kann, hängt vom Fitness-
© Oreste Schaller (3)
Essen und Gesundheit
Franziska Severino-Schönburg empfiehlt, auch während der Schwangerschaft fit zu bleiben. Nach der Geburt bietet sich moderates Ausdauertraining an.
level vor und in der Schwangerschaft, dem Verlauf der Geburt und der Rückbildung ab. Es ist ratsam, sich ein Sportangebot auszusuchen, bei dem auf ihre besondere körperliche Situation als junge Mutter eingegangen wird.“ Franziska Malle und Franziska SeverinoSchönburg sehen das ähnlich: „Ausschlaggebend für den Start ins Training ist ein
fitter, schmerzfreier Beckenboden, auf den man sich verlassen kann, und der Bauchspalt sollte maximal eineinhalb Querfinger messen. Bei Unsicherheiten sollte sich jede Mutter an medizinisches Fachpersonal wenden, um Spätfolgen zu vermeiden. Auch im Hinblick auf erneute Schwangerschaften sollte der Wiedereinstieg in den Sport gut durchdacht sein.“
Interview
Franziska Malle und Franziska Severino-Schönburg sind Physiotherapeutinnen und Mütter und haben 2016 die Running Clinic Mom gegründet, ein Kurssystem für Schwangere und Mamas. www.runningclinic.at
„Leider setzen sich viele Frauen gegenseitig unter Druck.“ Warum ist es für Mütter so wichtig, bald nach der Geburt wieder fit zu werden? Franziska & Franziska: Als frischgebackene Mama stellt man sich einigen Herausforderungen. Der Alltag mit dem Neugeborenen muss sich erst einspielen. Oft stellen sich Müdigkeit und Erschöpfung ein, gepaart mit körperlichen Beschwerden. Der weibliche Körper leistet großartige Arbeit und braucht Zeit, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen. Durch die Schwangerschaft ändert sich die Körperstatik, und die hormonellen Veränderungen sind extrem anstrengend. Um das Neugeborene gut versorgen zu können, muss Mama fit und gesund sein. Daher sollte einige Wochen nach der Geburt mit der Rückbildungsgymnastik begonnen werden, um eventuellen Senkungsbeschwerden, die auch erst Jahre später auftreten können, entgegenzuwirken. Bewegung – besonders an der frischen Luft – hebt die Laune
und lässt uns Glückshormone ausschütten, die die Stimmung heben. Die Kräftigung der Rumpfkapsel (Zwerchfell, Beckenboden, Bauch- und Rückenmuskulatur) ist ausschlaggebend für den Wiedereinstieg in den Sport, aber auch unerlässlich für den Alltag mit Kind. Was empfehlt Ihr zum (Wieder-)Einsteigen? Moderates Ausdauertraining gepaart mit funktionellen Übungen mit dem eigenen Körpergewicht sind der perfekte Einstieg. Um die Ausdauerleistung zu steigern, empfiehlt sich Schwimmen, Walken und Radfahren. Neben einem fitten, gesunden Körper braucht es auch eine stabile Psyche. Gerade Mütter werden von der Schönheitsindustrie geradezu zum Dünnsein „gedrängt“, siehe Supermodels, die kurz nach der Geburt wieder super-
schlank sind. Was fällt euch hier zum Thema Body Positivity und Selbstakzeptanz ein? Besonders Mädchen-Mamis müssen sich ihrer eigenen Vorbildfunktion bewusst sein. Schwache Momente, in denen man Heidis Flachbauch anschmachtet, hat jeder, aber in Wahrheit muss man sich immer vor Augen halten, wie toll der eigene Körper ist, welches große kleine Wunder er vollbracht hat – und so individuell wie jede Schwangerschaft und jedes Kind ist, ist auch der After-Baby-Body! Er ist echt, nicht retuschiert, gibt uns die Kraft, nachts unser Baby in den Schlaf zu singen, die weichen Kurven zum Ankuscheln und die Ausdauer in den Beinen, um noch die fünfte Runde um den Block zu gehen, weil das Baby noch so gut im Kinderwagen schläft! Wenn man sich dieser Leistungen bewusst ist, hat man eine bombastische Ausstrahlung, die jedes noch so kleine Fältchen in schönstem Glanz erstrahlen lässt! Leider setzen sich viele Frauen gegenseitig unter Druck. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass medizinische Aufklärung helfen kann, gewisse Gegebenheiten besser akzeptieren zu können. Beispielsweise dienen die oft als unschön bezeichneten Fetteinlagerungen an Bauch, Beinen und Po zum Stillen. Sprich, sie versorgen das Kind ausreichend mit Nährstoffen. Dieser Gedanke lässt viele Frauen wieder neuen Mut schöpfen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: ein gesundes Kind und ein gesundes Selbst.
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) Zutaten (4 Personen kein Frischkäse) genkäserolle, * 150 g Käse (Zie iben * 12 Specksche n mia Thy e Pris 1 * Anbraten zum l enö Oliv * 4 EL t, gemischt sala ück Pfl g 250 * , gelb * ½ Stück Paprika hen * 4 Radiesc seblümchen * 1 Handvoll Gän ilparadeiser * 200 g Cockta Für das Dressing: se * 1 EL Mayonnai charf tels mit f, * 1 TL Sen nig Ho TL 1 * t (z.B. Apfelsaft) * 2 EL Fruchtsaf ssig ele * 2 EL Apf * 3 EL Olivenöl er * Salz und Pfeff
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Sommersalat mit Ziegenkäse im Speckmantel Zubereitung 1 Der Salat: Den Pflücksalat und die Cocktailparadeiser gründlich waschen. Paprika waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Radieschen waschen und in Scheiben schneiden. Die Gänseblümchen waschen und knapp unter der Blüte abtrennen. 2 Das Dressing: Mayonnaise, Senf und Honig in eine Salatschüssel geben und gut mischen. Fruchtsaft, Apfelessig, Salz und Pfeffer unterrühren. Zuletzt das Öl kräftig untermischen. 3 Ziegenkäse im Speckmantel: Den Ziegenkäse in vier ca. 1,5–2 cm dicke Scheiben teilen. Jede Ziegenkäsescheibe
sternförmig mit je drei Speckstreifen umwickeln. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Ziegenkäse-Pakete beidseitig auf mittlerer Flamme anbraten. 4 Anrichten: Von allen vorbereiteten Salatzutaten fürs Anrichten ein wenig zur Seite legen. Den Rest in die Salatschüssel mit dem Dressing geben und gut durchmischen. Dann den angemachten Salat in Schüsseln verteilen, mit den zur Seite gelegten unmarinierten Salatzutaten dekorieren und das Ziegenkäse-Speck-Paket in der Mitte platzieren.
GEWUSST? Ziegenkäse enthält durchschnittlich weniger Kalorien als die meisten anderen Käsesorten. Der Anteil an Fett ist in Ziegen- und Kuhmilch ähnlich hoch, Ziegenmilch unterscheidet sich aber in ihrer Fettsäurezusammensetzung. Sie enthält mehr mittelkettige Fettsäuren und weniger langkettige Fettsäuren als Kuhmilch. Mittelkettige Fettsäuren sind schneller und somit leichter verdaulich. Außerdem sind die Fettkügelchen mit einer durchschnittlichen Größe von 3,5 Mikrometer kleiner als die der Kuhmilch mit 4,5 Mikrometer, was ebenfalls eine leichtere Verdaulichkeit zur Folge hat. Ähnlich wie Kuhmilch ist Ziegenmilch ein guter bis exzellenter Lieferant für Kalzium, Zink, Jod und Vitamin B2. Bemerkenswert hoch im Vergleich zur Kuhmilch ist ihr Gehalt an den Vitaminen A und D, während der Gehalt an Vitamin B12 deutlich niedriger ist. Der Cholesteringehalt ist ähnlich wie der von Kuhmilch.
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Keine Angst vor dem Pik! Zecken tummeln sich in Wiesen, Wespen umkreisen unsere kühlen Eistees, und im Urlaub warten womöglich Bettwanzen auf uns. Was man nach einem Stich oder Biss am besten tun sollte, weiß Pharmazeutin Mag.a Antonia Wienerroither von der Merkur Apotheke Wiener Neustadt. von lisa strebinger Bienen, Hummeln, Wespen & Hornissen Bienen und Hummeln greifen nie von selbst an, sondern nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Meistens wird man gestochen, wenn man barfuß unterwegs ist und in der Wiese auf sie tritt. Im Gegensatz dazu sind Wespen und Hornissen Räuber, die durchaus aggressiv reagieren können. Wer hektisch mit Händen und Armen herumfuchtelt, verstärkt die Gefahr, gestochen zu werden.
Zecken Die winzigen Spinnentiere lauern in hohem Gras, in Sträuchern oder im Unterholz und warten darauf, dass ein Wirt vorbeispaziert, der ihnen als Blutlieferant dient. Tipp der Pharmazeutin: „Entdeckt man einen Zeck, muss man ihn umgehend mit einer Pinzette entfernen. Man sollte versuchen, das ganze Tier zu erwischen, sodass der Kopf nicht stecken bleibt. Spezielle Zecken-Zangen können hierbei helfen. Das Eincremen des Zecks ist eine veraltete Methode, die man nicht mehr anwenden sollte. Denn dadurch spuckt der Zeck seinen Mageninhalt inklusive Gift umso stärker in den Wirtskörper. Wer sich nicht traut, den Zeck zu entfernen, der geht am besten zum Hausarzt. Ansonsten sollte man sich bewusst sein, dass Zecken Überträger unterschiedlicher Krankheiten sein können, wie etwa von FSME oder Borreliose, wobei man sich gegen FSME impfen lassen kann.“
Tipp der Pharmazeutin: „Flohbisse kommen meist an bedeckten Körperstellen vor und bilden drei linsengroße Quaddeln mit einem zentralen roten Punkt in der Mitte. Normalerweise kommen viele Flohbisse in unmittelbarer Nähe gemeinsam vor und jucken stark. Kratzen sollte man vermeiden, da sich die Bissstellen leicht entzünden. Kühlende Gels oder Salben, teilweise mit Antihistaminika, können das unangenehme Gefühl lindern. Ansonsten ist es ratsam, Bettzeug, Plüschtiere, Polstermöbel, Teppiche, Vorhänge und getragene Kleidung gut zu reinigen, im Freien auszuschütteln und zu waschen. Wird man die Plagegeister nicht los, muss man den Kammerjäger rufen.“ Bettwanzen Diese Mini-Parasiten treten in den letzten Jahren vermehrt auf – nicht bloß in drittklassigen Motels, sondern auch in Fünfsternehotels, auf Kreuzfahrtschiffen oder in Schlafwagons im Zug. Verschleppt werden sie meist von einem Ort zum nächsten über das Reisegepäck. Die Tiere saugen sich nachts an ihren Wirten an, trinken Blut und lassen sich dann wieder fallen. Tipp der Pharmazeutin: „Bettwanzenbisse werden oft mit Flohstichen verwechselt. Auch sie treten meist in Gruppen an einer Stelle auf, bilden gerne wassergefüllte Bläschen und jucken ebenfalls. Hier kann man nur symptomatisch behandeln und muss den Kammerjäger bestellen. Wirklich gesundheitsbedenklich ist die Bettwanze aber normalerweise nicht.“
© Thomas Jörn/Unsplash (1), Philipp Detter (1), Wikimedia (4)
Tipp der Pharmazeutin: „Nach einem Bienenstich hat man meist den Stachel in der Haut stecken. Da in ihm das Gift steckt, sollte man diesen vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Ansonsten gilt für Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen eigentlich das Gleiche: Man kann versuchen, das Gift sofort ein wenig mit dem Mund herauszusaugen. Ob das nachweislich hilft, ist nicht garantiert, aber es lindert ein wenig den Schmerz. Außerdem gibt es in der Apotheke einen kleinen Sofort-Stichheiler, den man gleich nachdem man gestochen wurde nur eine Sekunde lang auf die betroffene Stelle drückt. Diese wird auf 50 Grad erwärmt, wodurch die Eiweißbestandteile, aus denen das Gift zusammengesetzt ist, zerstört werden. Auch verschiedene Cremes und Gels, die eine kühlende und abschwellende Wirkung erzielen, kann man schmieren. Als Hausmittel hat sich das Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel bewährt. Schwillt der Einstichort extrem an oder befindet er sich am Hals, an den Lippen, an der Zunge oder den Augenlidern, sollte man umgehend den Notruf wählen. Für Nicht-Allergiker gilt: Man muss sich bewusst sein, dass man von einem Sommer zum nächsten auf einen Bienen-, Wespen-, Hummel- oder Hornissenstich allergisch werden kann, sogar im hohen Alter.“
Flöhe Vor allem auf Urlaubsreisen kann einem der Menschenfloh häufiger unterkommen. Zwar können auch Flöhe von Katzen und Hunden auf den Menschen übergehen, das passiert aber eher selten.
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Familienspaß im Prater Fragt man Kinder, wie das perfekte Sonntagsprogramm für sie aussieht, fallen diese zwei Worte garantiert: „Prater“ und „Eis“. Die neue Prater Kids Card vereint beides: vergünstigtes Fahrvergnügen in ausgewählten Attraktionen und ein köstliches KINDER/Eskimo Eis. Spaß mal zwei Den Rundumspaß für die ganze Familie gibt’s in zwei Varianten: Mit der Kids Card für ein Kind ab 4 Jahren gibt es Spaß & Vergnügen in folgenden PraterAttraktionen: dem Minidrom, dem Kinderparadies, der Luftburg, einem Ringelspiel, dem Mecky Express und einer Kinderautobahn in der Praterfee. Dazu gibt es einen KINDER Ice Cream Stick (oder ein anderes Eskimo Eis im Wert von 1,20 Euro) bei den gekennzeichneten Verkaufsständen. Der Preis für die „kleine“ Kids Card beträgt € 12,– (minus 30 % Rabatt auf den Normalpreis). Das zweite Angebot ist die Prater Kids +1 Card, die für ein Kind plus Begleitperson gilt. In diesem Angebot sind der Eisberg, die Alt Wiener Grottenbahn, die Liliputbahn, das Sturmboot, die Wiener Hochschaubahn und die legendäre Wiener Rutsche enthalten. Dazu gibt’s einen KINDER Ice Cream Stick und einen KINDER Bueno Cone (oder 2 Eskimo Eis im Wert von in Summe 3,40 Euro) bei den gekennzeichneten Verkaufsständen. Der Preis für den „großen“ Kids +1 Card Spaß beträgt € 24,– (minus 35 % Rabatt auf den Normalpreis).
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Freie Zeit
Die Skater-Väter In den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts schwappte die SkateboardWelle auch nach Österreich rüber, und das Skaten konnte sich schnell etablieren. Aus den jungen Skatern von damals wurden mittlerweile Väter, die wiederum ihre Begeisterung für Skate Culture weitergeben. von peter zirbs Philipp Carl Schuster ist Pro-Skateboarder und wurde 2007 Europameister. Seit rund zehn Jahren baut er sich ein zweites Standbein als Fotograf auf.
Psycho Stick – von seinem bis heute besten Skate-Kumpel Michi aka JKO bekam. Doch mit dem Stück Holz allein war es nicht getan, man brauchte ja auch noch Rollen und Achsen dazu. Die fand man häufig gebraucht bei befreundeten Fahrern, und so konnte man auch mit wenig Budget seinen nächsten Schürfwunden entgegenrollen und -springen. Wolfgang ist heute Vater von zwei Söhnen (5 und 7 Jahre) und Lehrer in einer HAK und HAS für Leistungssport. Zum Skaten bleibt ihm nicht viel Zeit, und „man fährt auch schon ein bisschen mit
» In der heimischen Skate-Szene hat es in den letzten Jahren einen regelrechten Babyboom gegeben. «
So ungefähr in der Mitte des SynthpopNeon-Cold-War-Jahrzehnts schlug das Skateboard voll ein. Noch gab es kaum Bretter; wer nicht zum Beispiel im Londoner Slam City Skates einkaufen konnte, sparte sein Taschengeld an, um in Wien im privaten Shop zweier Amerikaner
„richtige“ Boards zu erstehen – und nicht etwa die Spanplatten-Bretter eines großen heimischen Sportgeschäfts. Skaten war etwas Besonderes, und die Leidenschaft breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Damals auch schon dabei war Wolfgang Pleischl, der sein erstes Brett – ein Vision
angezogener Handbremse“, wie er zugibt. Aber: Er fährt mit seinen Söhnen. Wie kam es dazu? „Ich habe meine Jungs einfach auf mein Skateboard draufgestellt und bin mit ihnen im Park eine Runde gefahren. Das Lachen im Gesicht der Burschen war Grund genug, mich umzuhören, ob es nicht jemanden gibt, der ihnen das besser beibringen kann als ich“, erzählt Wolfgang. Dabei stieß er über Freunde auf skate4fun (skate4fun.at), eine Skateschule von Uwe Ballon. Uwe begann im zarten Alter von sechs Jahren auf einem klassischen Plastik-Skateboard, bevor er vollends von der Leidenschaft gepackt wurde. Sein Weg führte ihn vom Skaten bis in die Skateboard-Industrie, wo er unterschiedliche Positionen innehatte, bevor er seinen
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Freie Zeit
» Ich wünsche mir Schulen und Unis, wo Skaten wie andere Sportarten unterrichtet wird. «
Teamsport für Einzelkämpfer Damit spricht er etwas Interessantes an: Obwohl Skateboarding vordergründig eine Sportart für Einzelgänger und kein typischer Teamsport zu sein scheint, ist der Gemeinschaftsgedanke einer der Grundpfeiler der Skate-Kultur. Das empfindet auch Philipp Carl Schuster so: Er begann mit 13 Jahren zu skaten und war in Folge einer derjenigen, die damit als Pro-Skater aktiv ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Mittlerweile steht er aber längst nicht nur am Board, sondern auch sehr erfolgreich als Sport-, Street- und Lifestyle-Fotograf hinter der Kamera und gilt überhaupt als einer der Motoren der Szene. Auch er sieht im Gemeinschaftsgefühl einen der wichtigsten Aspekte des vermeintlich einsamen Sports. Denn es gehört beim Skaten einfach dazu, dass man sich in Gruppen trifft, nach dem Fahren vielleicht noch auf einen Drink geht oder gemeinsam grillt, seine Lieblingsmusik teilt und sich auch sonst unterstützt. So sind sowohl bei Philipp Carl als auch bei Uwe und Wolfgang Freundschaften entstanden, die nun schon länger als ein halbes Leben andauern. Vor rund acht Monaten wurde Philipp Carl Vater. Klar, da ist es noch etwas früh, um von den Skate-Erfolgen des Nach-
© Philipp Carl Schuster (1), Thomas Ketzer / CC BY-NC 3.0 AT (3)
Traum von der eigenen Skate-Schule verwirklichte. Werden dort den Kids gnadenlos die wichtigsten Tricks eingebläut? Nein, etwas ganz anderes steht im Vordergrund: „Im Skatekurs geht es nicht nur um das Lernen der Tricks, sondern um viel mehr; es geht um den gemeinsamen Spaß an der Sache – und das ist mit dem Skateboard und deinen besten Freunden einfach ein unersetzliches Erlebnis“, weiß Uwe aus der Praxis zu berichten. Seine Erfahrung und die Passion beim Skaten an junge Kids weiterzugeben, war wohl die beste Entscheidung, meint er. Die strahlenden Kinderaugen bei ihrem ersten Drop-in oder bei jedem anderen Trick zu beobachten, sei schlichtweg überwältigend.
wuchses zu berichten – eine ganz besondere Erfahrung ist die Vaterschaft bislang aber dennoch: „Ich habe mein Leben davor einfach so gelebt, wie ich es für mich als richtig empfunden habe und war daher der Einzige, dem ich Verantwortung und Rechenschaft schuldig war“, schildert er. „Mit der Geburt meiner Tochter Lotte hat sich das von einem Tag auf den anderen um 180 Grad gedreht. Plötzlich verspürte ich ein Verantwortungsgefühl dem ganzen Familienverbund gegenüber. Früher bin ich, wann immer es mir gepasst hat, 12 Stunden skaten gewesen; hab mir dann einen Teller Nudeln gemacht und bin schlafen gegangen. Und das einen ganzen Sommer lang. Das geht so nicht mehr, und ich will es auch gar nicht mehr. Das Schöne ist aber wiederum, dass man Skateboarding unter so vielen verschiedenen Blickwinkeln betreiben kann, dass sich immer ein Weg finden lässt. Ich muss da aber auch erst einmal hineinwachsen“, erklärt Philipp Carl.
Uwe Ballon ist Skateboard-Trainer und bringt mit skate4fun Kindern das Fahren am Rollbrett bei. So kann er seine eigene Leidenschaft für Skate Culture weitergeben. Den Kids taugt’s jedenfalls sehr.
Ja, schon – aber ohne Druck Uwe ist da schon einen größeren Schritt weiter: Sein Sohn ist bereits sieben Jahre alt und geht gelegentlich mit dem Papa som m er 2018 |
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Freie Zeit skaten – aber nicht ständig. Wie war das eigentlich, als er noch zu klein dafür war? „Wenn das Kind im Kinderwagen schläft, kann man schon kurz ein paar Runden im Skatepark drehen. Jetzt, wo er sieben Jahre alt ist, fahre ich teilweise mit ihm gemeinsam. Aber aufgrund meines Berufes als Skateboard-Trainer ist es momentan gar nicht so toll, das Skaten allzu stark mit meinem Kind zu verbinden: In meinem Job betreue ich andauernd die Kinder anderer Eltern, daher gehe ich dann lieber mit Freunden skaten, wenn er in der Schule ist und ich ein bisschen Tagesfreizeit freischaufeln kann. Wenn wir aber tatsächlich mal zusammen skaten, dann tun wir das am Heldenplatz, im Währingerpark oder bei uns in der Skateschule in Hütteldorf“, schildert Uwe.
Auch bei Wolfgang und seinen Sprösslingen steht der Spaß im Vordergrund: „Keiner meiner zwei Jungs wurde je zu irgendwas gedrängt, aber Skateboarding scheint trotzdem ein ständiger Begleiter geworden zu sein.“ Daher ist Wolfgang, der ja selbst Pädagoge ist, durchaus für professionelle Unterstützung, wenn es um das ernsthafte Erlernen einer Sportart geht. „Pädagogisch gesehen kann man von außen als Elternteil viel falsch machen. Nur, ganz ohne Eltern geht’s halt auch nicht: Die Dosis macht’s aus. Meiner Meinung nach ist es wichtig, viel auszuprobieren. Gut und wichtig ist es allerdings auch, einen Profi sein Handwerk ausüben zu lassen – sei es ein Skateboard-Lehrer oder ein Fußballtrainer. Wenn diese Leute gut ausgebildet sind, muss man sich um die Kinder keine Sorgen machen“, erläutert er seinen Standpunkt. Auch für Philipp Carl ist es noch komplett offen, was eine etwaige Karriere seiner Tochter Lotte als Skateboarderin anbelangt. „Natürlich werde ich es ihr anbieten“, meint er. „Aber ich werde sie ohnehin in dem unterstützen, worauf sie Lust hat. Klar gibt es auch Menschen, die solche Dinge unbedingt an ihre Kids weitergeben wollen und das stärker forcieren. Ob das den Kids dann wirklich so taugt,
© Wolfgang Pleischl (3)
» Mein schönstes Erlebnis ist, wenn die Kids hinten im Auto sitzen und eine großartige Zeit hatten. «
kann ich nicht beurteilen. Denn vielleicht gefällt meiner Tochter ja etwas ganz anderes – und sie wird Tänzerin. Unterm Strich kann man allerdings schon sagen, dass Kindern das Skaten schon eher schnell recht viel Spaß macht. Das ist wirklich eine schöne Beschäftigung.“ „Natürlich sollte man sich nicht zu viel erwarten und geduldig bleiben“, meint Uwe. Als Skate-Trainer kennt er viele Tipps und Tricks, wie Kinder flott und mit Spaß an der Sache skaten lernen. „Mit dem eigenen Kind ist es allerdings immer ein bisschen anders“, gibt Uwe zu. „Da darf man nie zu viel wollen. Sonst kann genau das Gegenteil passieren, und die Kinder entscheiden sich gegen das Hobby der Eltern. Das Kind sollte auf jeden Fall das Gefühl haben, selbst entscheiden zu können, wann es skaten will oder ob es lieber mal eine andere Sportart ausprobieren will.“ Auf die Frage, was sie anderen Eltern raten würden, die vielleicht Angst haben, dass es mit ihrer Skate-Leidenschaft nun vorbei sei, geben sowohl Philipp Carl wie auch Uwe und Wolfgang sehr ähnliche und motivierende Antworten: Just do it – eine Leidenschaft sollte man nicht unterdrücken, und ein bisserl was geht immer.
Wolfgang Pleischl ist Skater der ersten Generation und Lehrer. Seine Leidenschaft ist ungebrochen – er empfiehlt, den eigenen Kids pädagogische Unterstützung beim Skaten zukommen zu lassen.
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Wahre Helden
TM & © WBEI. (s18). / BAHLSEN
3. Den Korken mit dem Loch nach oben auf die Mitte des Kartons kleben. Trocknen lassen. 4. Die Filzwolle auf den Stoff legen, darauf den Karton setzen. Die Wolle fest unter den Karton drücken. 5. Den Stoff raffen und mit einem Gummi am Korken befestigen und nach oben und außen ziehen. 6. Den zweiten Haargummi darüber befestigen. Die Federn in das Loch im Korken kleben. Die Gummis mit bunten Gewebebändern mach dekorieren. m
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Zelten, Lagerfeuer und Kochen unter freiem Himmel sind Grundbestandteil der Pfadfinder.
Gut Pfad seit 40 Jahren Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs sind seit 1976 die einzige vom weltweiten Verband anerkannte und mit 85.000 Mitgliedern auch größte Gruppe Österreichs. Die bereits 1978 gegründete Ortsgruppe Strasshof an der Nordbahn gehört dabei nicht nur zu den Urgesteinen, sondern verfügt auch über einzigartige Ressourcen, die Kinder und Jugendliche überregional anziehen. Und: Sie feiert dieses Jahr ihr 40-jähriges Bestehen! von markus höller Zugegeben, die Gemeinde Strasshof ein paar Kilometer außerhalb von Wien ist jetzt nicht unbedingt für ihr malerisches Ortsbild bekannt. Pragmatismus herrscht in diesem ewig langen Ort entlang der Bundesstraße vor, die Infrastruktur ist gut. Aber ganz in der Nähe des bekannten Eisenbahnmuseums versteckt sich ein weiteres Kleinod, das Familien aus und rund um Strasshof schon seit 1978 Freude macht: das außerordentliche Gelände der hiesigen Pfadfinder. 1978 gründeten die aus Wien zugezogenen Familien Erasim, Nürnberger, Tichy und Schramm die Ortsgruppe und wurden vom PPÖ (Verein der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs) sofort herzlich aufgenommen. Nach einigen Jahren Heimtätigkeit in einem Nebenhaus der Pfarre mit stetig wachsenden Mitgliederzahlen kam 1986 der Quantensprung: Der aus den Niederlanden kommende örtliche Gärtnermeister Johnny Veelenturf vernetzte die Pfadfinder mit dem SOS Kinderdorf, das direkt an der Hauptstraße ein 12.000m2 großes, grünes Fleckchen Land besaß. Schnell war ein unbefristetes Null-Euro-Pachtverhältnis geschaffen, und die Pfadfinder
konnten ihr erstes „eigenes“ Heimgebäude auf dem Grundstück errichten. Paradies für Kinder Nach und nach wuchsen nicht nur die Zahlen der Mitglieder, sondern auch die der Einrichtungen auf dem Gelände. Feuerstelle, Holzkarussell, überdachter Messe- und Musikplatz, Feldküche, Lager usw. wurden im Lauf der Jahre errichtet, um den nach heutigem Stand rund 120 Kindern und 50 Betreuern in vier verschiedenen Altersgruppen alles zu bieten, was für ein echtes Pfadfinderleben nötig ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen, die vor allem
Pfadfinder Strasshof: Heimstunden finden 1x in der Woche von Herbst bis Frühjahr statt. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 70 Euro pro Jahr und Kind, dazu sind kleine Anschaffungen wie Kleidung, Halstuch und ein wenig Ausrüstung nötig. Lagerkosten werden je nach Aufwand abgerechnet. www.pfadfinder-strasshof.at
in Ballungsräumen oft nur über kleine Räumlichkeiten mit kaum Grün verfügen, liegt hier die Natur direkt vor der Haustür – und ist trotzdem gut öffentlich erschlossen. Es reisen sogar Pfadfindergruppen aus Restösterreich oder dem benachbarten Ausland an, um direkt am Gelände in Strasshof kurze Lager abzuhalten. Ein eingeflochtener Kulturtrip nach Wien ist mit der Schnellbahn vor der Tür ein Leichtes. Fester Bestandteil der Gesellschaft Dabei sind die Pfadfinder nicht nur für Kinder und deren Eltern interessant. Auch die Gilde, ein Zusammenschluss von Pfadfindern, die so wie alle Mitglieder als junge Erwachsene aus dem Regelbetrieb ausgeschieden sind (sofern sie nicht Jugendleiter werden), kümmert sich weiterhin tatkräftig um alle Belange, die die Betreuer in ihrer knappen Zeit nicht schaffen. Denn alle Jugendleiter und Helfer arbeiten rein ehrenamtlich! Dazu sorgt eine perfekte Vernetzung mit der Gemeinde und beispielsweise der örtlichen Blasmusik für alljährlich beliebte Ereignisse wie den Funkenzauber oder das Gartenfest. Diese finden direkt am Gelände statt, jedes Jahr strömen Hunderte
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Bei den regelmäßig stattfindenden Lagern im In- und Ausland entdecken auch Stadtkinder die Natur ganz neu.
Die Pfadfinder – Wer? Wie? Was? Wichtel und Wölflinge (WiWö) sind Mädchen und Buben im Alter von 7 bis 10 Jahren.
Im Leben unterwegs Nicht nur zu den Pfadfindern in Strasshof reisen Abenteuerbegeisterte aus aller Welt an, auch die Pfadfinder selbst nehmen natürlich regelmäßig an überregionalen großen Lagern und Jamborees in Österreich oder im Ausland teil. Egal ob in Vorarlberg oder Finnland, die Kinder und Jugendlichen sind dank der regelmäßigen Heimstunden mitten in einem Strasshofer Waldstück stets
gut auf das Leben im Freien vorbereitet und verfügen dank der vielen Sachspenden über massig Zelte, Geräte und Ausrüstung. Die Kinder und Jugendlichen profitieren immens von den nötigen praktischen und manuellen Tätigkeiten, die im Smartphonezeitalter eine willkommene Alternative zur Couch bieten. Dazu kommt regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und die Stärkung der sozialen Skills – Werte, die schon dem Pfadfindergründer Baden-Powell immens wichtig waren. Der regelmäßige Tapetenwechsel in Form von Lagern und Ausflügen ist dann noch das Sahnehäubchen obendrauf. Interessierte sind jederzeit eingeladen – das Gelände der Pfadfinder Strasshof steht jedem zur Besichtigung offen und kann auf Wunsch sogar gemietet werden. Gut Pfad!
Guides und Späher (GuSp) sind Mädchen und Buben im Alter von 10 bis 13 Jahren. Caravelles und Explorer (CaEx) sind Mädchen und Burschen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Ranger und Rover (RaRo) sind junge Frauen und Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren. Die Unterscheidung der Geschlechter erfolgt jedoch nur im Namen, für die Pfadfinder hat ein genderneutrales Zusammensein hohen Stellenwert! Die Jugendleiter sind großteils ehemalige Pfadfinder, die mit einem Mindestalter von 18 Jahren und nach der Abnahme einer Prüfung durch den Bundesverband ihrer Tätigkeit rein ehrenamtlich nachkommen.
© Pfadfinder Strasshof
Strasshofer herbei, um mit von den Pfadfindern zubereiteten Speisen und Getränken gesellig beieinanderzusitzen, inklusive Bürgermeister und Pfarrer. Apropos Pfarrer: Die Pfadfinder Strasshofs sind so wie der Dachverein konfessionslos, Kinder und Jugendliche aller Religionszugehörigkeit sind willkommen!
K ombiticket Kindermuseum & Irrgarten
Spiel & Spaß in Schönbrunn
Das perfekte Kombiticket für kaiserliche Unterhaltung: Eintritt für Kindermuseum Schloss Schönbrunn & Irrgarten Im Kindermuseum erfährst du Interessantes über das Leben der Kaiserkinder, im Irrgarten gilt es, den richtigen Weg auf die Aussichtsplattform zu finden.
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Schauen, Spielen, Lesen, Hören Damit zu Hause garantiert keine Langeweile aufkommt – diese Neuheiten sorgen für kunterbuntes Programm in den eigenen vier Wänden.
0 – 3 Jahre
Zum Mitdichten Skurrile, alberne Figuren und wortverspielte Reime – beim näheren Hinsehen entpuppen sich Skelette, Vampire, Taranteln, Hornissen und Co. als gar nicht so furchterregend wie gedacht. Eins zwei drei Vampir von Nadia Budde, Peter Hammer. Ab 3. Um € 13,40.
Vielseitig Jeder der vier Kegel kann vier verschiedene Formen annehmen, die sich beliebig verschachteln oder auftürmen lassen. Kreatives Konstruktionsspiel für experimentierfreudige Babys und Kinder. Hix von Moluk. Um € 19,– bei www.smallbut.at
Versteckspiel Wer bringt als erster drei kleine Seehundbabys zu ihrer Mama? Die Schwierigkeit: Ihre Schwanzflossen schauen genauso aus wie jene der Fische. Lustiges Würfelspiel für kleine Tierfreunde. Antarctica von Goula. Ab 2. Um € 19,99.
Bunte Fantasiewelt Als Kalle und Elsa im Haus langweilig wird, stehlen sie sich heimlich in den Garten. Der wird dank ihrer Fantasie schnell zum Dschungel, in dem sie große Abenteuer erleben – samt Wolf, Krokodil und vergifteten Äpfeln. Toll illustriert! Von Jenny Westin Verona & Jesús Verona, Bohem. Ab 3. Um € 17,50.
4 – 6 Jahre
Ohrwurmgarantie Klar, mit Titeln wie „Gepupt“ oder „Kaka gemacht“ hat man die musikalischen Kinderherzen sofort erobert. Gute-LauneMucke aus Berlin mit illustren Gästen wie Kai Lüftner oder Bürger Lars Dietrich. Mucksmäuschenlaut von Richards Kindermusikladen, Oetinger Audio. Um € 17,20.
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Wenn sich zwei streiten Der Bär und das Wiesel haben drei köstliche Schwammerln gekocht. Aber wer bekommt nun eines, wer zwei? Wunderbares Buch über die altbekannte Diskussion. Zwei für mich, einer für dich von Jörg Mühle, Moritz. Ab 4. Um € 13,40.
Entdeckungsreise Wie ist eine Rakete aufgebaut? Was essen Astronauten? Und wo schlafen sie? Space Kids liefert die Antworten – mit farbenfrohen Illustrationen und spannenden Fakten Tu Im Hau rbulent rund um den s spuk d e n t es F Kosmos. Von S. lu vorgeg ch zu brech ... Um en, mü Parker & A. De e b ene O ter, Sc ssen bje h Santis, Kleine gen Zim langen und kte wie Geis Aug m Gestalten. werde er des Hau en im richti ses ve n – da Ab 6. r fü sam rw gekipp t, gesc ird das Spu melt Um € 20,50. hü kh Schne lles Ge ttelt und be aus wegt. schick Panic lichkeit Mans Ab 6. P ion von Asm sspiel! o reis au f Anfra dee. ge.
Welt der Gegensätze Eine Bergarbeiterfamilie in den 50ern: Wie schon Opa und Vater wird auch der Sohn irgendwann mal Bergmann sein. Bis dahin erlebt der Bub die Weite des Meeres und das Glitzern der Sonne. Poetische Erzählung mit eindrucksvollen Bildern. Stadt am Meer von J. Schwartz & S. Smith, Aladin. Ab 5. Um € 18,50.
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7 – 9 Jahre
Unglaublich witzig Urlaub am Gurkenbauernhof – wie langweilig! Das ändert sich, als Lupinie Anneliese Meltzer, genannt „Frosch“, sich auf die Suche nach dem gefürchteten Kinderfresser begibt – samt Hilfe von 3 sprechenden Senfgurken ... Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer von Michael Roher, Tyrolia. Ab 9. Um € 14,95.
Taktisches Legespiel Als Handwerker für den portugiesischen König Manuel I. verzieren die Spieler die Wände des Palastes mit Fliesen. Dabei gilt es, durch geschicktes Auswählen der passenden Steine das wertvollste Mosaik zu gestalten. Tolle Optik! Azul von Pegasus. Ab 8. Um ca. € 40,–.
Ganz schön schräg Das neue Kindermädchen ist haarig, staubig – und ein Monster. Als immer mehr Monsternannys in der Nachbarschaft auftauchen, wird klar: Hier stimmt was nicht ... Monsternanny – Eine ungeheuerliche Überraschung von T. Tolonen, Hanser. Ab 9. Um € 14,40.
Bergidyll Schnee auf der Alm – mitten im Sommer. Nachdem die Mutter raus muss, um Medizin zu holen, passt Klara auf ihre kleine, kranke Schwester auf. Während sie auf ihre Mutter wartet, wachsen die Sorgen – und die Fantasie. Eissterne im Sommer von Anna Rottensteiner & Linda Wolfsgruber, Kunstanstifter. Ab 7. Um € 22,70.
Gags mit Herz Der sanftmütige Stier Ferdinand wird für eine Bestie gehalten und soll zum Stierkampf. Mit einer Gruppe Außenseiter versucht er, aus dieser Nummer wieder rauszukommen. Ferdinand: Geht STIERisch ab!, Blu-ray um € 17,99.
© Hersteller, Verlage, Verleiher, Simone Porteder (Illustration)
Ab 10 Jahren
Spielvergnügen Nach und nach werden Zutaten-Chips aus dem Beutel gezogen und in den Kessel gelegt. Wer braut so den perfekten Trank und holt seinen Kessel zur rechten Zeit vom Feuer, bevor dieser explodiert? Abwechslungsreiches Spiel für die ganze Familie. Die Quacksalber von Quedlinburg von Schmidt Spiele. Ab 10. Um ca. € 32,–. Macht Mut Alaska war Parkers Hund, bevor sie als Assistenzhündin zu Sven, der Epilepsie hat, kommt. Abwechselnd erzählen die beiden Kinder – über Angst, Mut und Freundschaft. Mitreißend und tiefgründig! Für immer Alaska von Anna Woltz, Carlsen. Ab 10. Um € 12,40.
Moderner Struwwelpeter Lustige Geschichten über Die schlimmsten Kinder der Welt, z.B. den „Ernsten Ernst“, die „Heulsuse Heidi“ oder den „Sabbernden Sascha“, gelesen von Annette Frier. Von David Walliams, Argon. Hörbuch ab 10. Um € 15,40.
Verträumte Ferienidylle Die 12-jährige Martha und ihre zwei Brüder verbringen die Ferien bei ihrer Oma auf dem Land. Dort gibt es weder Internet noch Telefon, dafür jede Menge Natur und Abenteuer. Warmherzige Geschichte über Freundschaft und Achtsamkeit. Ein Sommer in Sommerby von Kirsten Boie, Oetinger. Ab 10. Um € 14,40.
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Film-Highlights Wer eine Auszeit von der glühenden Sommerhitze braucht, setzt sich einfach in einen angenehm klimatisierten Kinosaal – und lässt sich mit einem der filmischen Sommer-Highlights bestens unterhalten.
Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub Unsere liebste Monster-Familie macht Urlaub an Bord eines luxuriösen Monster-Kreuzfahrtschiffs. Dort ist vorerst alles ganz wunderbar: Die Monster genießen sämtlichen Spaß, den die Kreuzfahrt zu bieten hat – von Monster-Volleyball bis hin zu exotischen Ausflügen – und frischen nebenbei ihren fahlen Teint im Mondlicht etwas auf. Doch die Traumreise entwickelt
sich zu einem Albtraum, als Mavis herausfindet, dass sich Drak in die mysteriöse Kapitänin Ericka verliebt hat. Denn die hütet ein gefährliches Geheimnis, das die ganze Monsterheit zerstören könnte ... Monstermäßige Abenteuerkomödie mit den Stimmen von Janina Uhse (Mavis), Anke Engelke (Ericka), Rick Kavanian (Drak) und Dieter Hallervorden (Vlad) – auch in 3D.
© Sony Pictures (1), Constantin Film (1), Disney (1), Wild Bunch / Senator (1)
Starttermin: 20.07.2018
Christopher Robin
Starttermin: 16.08.2018
Christopher Robin (Ewan McGregor), der als Bub im Hundertmorgenwald die größten Abenteuer erlebte, ist erwachsen geworden. Überarbeitet, unterbezahlt und perspektivlos steckt er in seinem Leben fest: Der Job ist wichtiger als Frau und Tochter, mit denen er nur wenig Zeit verbringt. Eines Tages taucht der etwas in die Jahre gekommene Winnie Puuh in London auf und erinnert Christopher Robin mit seinen schlichten, aber wahren Weisheiten daran, wie schön die scheinbar endlosen Tage als kleiner Bub waren. Und auch Ferkel, I-Aah, Tigger und die anderen sind zur Stelle … Eine Geschichte von Freundschaft, Abenteuer und ganz viel Herz.
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Film-Highlights
Starttermin: 28.06.2018
Starttermin: 30.08.2018
Meine teuflisch gute Freundin
Käpt’n Sharky Der kleine, übermütige Käpt’n Sharky will der furchterregendste Pirat auf hoher See werden! Nur einen Kompass und eine richtige Crew braucht er, um in See stechen zu können. Doch als die mutige Bonnie und der schüchterne Michi als blinde Passagiere an Bord kommen und sie zusammen den strengen Admiral besiegen müssen, merkt Sharky, dass einen echten Kapitän weit mehr ausmacht als Stolz und Furchtlosigkeit. Verfilmung der gleichnamigen Kinderbuchreihe.
Lilith, die 14-jährige Tochter des Teufels, langweilt sich in der Hölle. Mit ihrem Vater schließt sie deshalb einen Deal: Schafft sie es innerhalb einer Woche einen guten Menschen zum Bösen zu verführen, darf sie dort bleiben und weiter ihr Unwesen treiben. Ihre Zielperson Greta scheint aber ein härterer Brocken zu sein als gedacht. Außerdem kommt der jungen Teufelin auch noch die Liebe dazwischen ... Teuflisches Fantasy-Vergnügen aus Deutschland.
J E T Z T G R AT I S M I T G L I E D W E R D E N ! KINO UM NUR
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Nähere Infor mationen unter www.familyfil mcl u b. at som m er 2018 |
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Wir sind weg © Zara (1), Hersteller (2), ÖAMTC (1), Freepik (1), Kolarik (1)
Familien-Camping in Südafrika • Skopje: Kleinod am Balkan • Auf Wanderschaft • Abenteuerland
Bitte mitnehmen! Wer kennt das nicht: Koffer und Taschen sind gepackt, und kaum ist man Richtung Urlaub unterwegs, trifft es einen wie der Blitz: Man hat etwas vergessen! Dabei werden ausgerechnet die Dinge zu Hause gelassen, auf die man im Urlaub eigentlich nicht verzichten möchte. Die Top 4: Sonnenbrille (22 %), Sonnencreme (21 %), Duschgel (21 %) und Ladegerät (21 %). Das Handy (3 %) hingegen wird nur selten liegen gelassen ... Quelle: Onlineumfrage (repräsentativ für die dt. Bevölkerung ab 18 J.) YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von SWOODOO (2017)
Mode von Zara, zara.com
Spielvergnügen und Genuss mitten im Grünen – das gibt’s bei den Kolariks Freizeitbetrieben im Wiener Prater. In der Kinderwelt können sich Bewegungshungrige so richtig am Spielplatz und auf den Luftburgen austoben, bevor sie sich im Restaurant Luftburg mit herzhaften Schmankerln stärken – oder sie im Picknickkorb mitnehmen. Auch die Praterfee ist ein Paradies für kleine Besucher: Luftburgen mit eigenem Kleinkinderbereich, Trampoline und die Kinderautobahn garantieren maximalen Spielspaß, gegen den Hunger gibt’s herzhafte Snacks. www.kolarik.at
Promotion: Kolarik, ÖAMTC, Legoland
Spielspaß im grünen Prater
Gut unterwegs Von der Planung über das Packen bis hin zum Unterwegssein und Übernachten: Auf alles vorbereitet von Silke Elzner & Marie Geißler liefert die besten Tipps und Kniffe für Nah- und Fernreisen mit Kindern. Kurzweilig & witzig! Erschienen bei DuMont um €16,50.
Auf Irrwegen Mit etwas Geschick und Geduld rollt die Kugel von Ausgangs- zu Zielpunkt – oder umgekehrt. Das Mitnehm-Labyrinth von Brio ist der Nachfolger des Spielzeugklassikers aus den 40er-Jahren, nur: Es ist ganz geschlossen, also auch für lange Auto- oder Zugfahrten geeignet. Ab 3. Um € 29,99. www.brio.de
Gewusst?
n nur ein Auf Reisen, an dene lte zur Elternteil teilnimmt, sol Vollmacht des e ein ts ste it rhe he Sic rnteils mitgeführt jeweils anderen Elte der ohne Eltern, Kin n werden. Verreise sche. ht sowieso in die Ta gehört eine Vollmac Download zum n he in 15 Sprac Vollmacht-Vorlagen e c.at/reiseservic gibt’s auf www.oeamt
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Urlaub mit der Familie – wir wären dann soweit! TIPI und der ÖAMTC wünschen mit dem Reisekoffer allen Mitgliedern einen schönen Sommer mit der ganzen Familie.
Promotion: Kolarik, ÖAMTC, Legoland
Im ÖAMTC Reisekoffer findet ihr Lustiges, Interessantes, Nützliches und Leckeres: Ein ÖAMTC FahrtechnikMalbuch mit Buntstiften; das neue ÖAMTC Kinderbuch mit Spielen und Rätseln für unterwegs; Infos zum RASTI Kids Club von Rosenberger; einen Gutschein von PAGRO; lustige Postkarten von MyLife – dem neuen Jugend-Tarif von Drei; Taschentücher von Tempo; eine Reisezahnpasta von ELMEX; den Energieschub von Dextro Energy Schulstoff für lange Fahrten; HIPP’s Bio-Frucht-Quetschis; Corny’s
Haferkraft Riegel; einen erfrischenden Capri Sun Orangensaft und leckere Pom-Bären zum Snacken. Wie & wo erhalte ich meinen Reisekoffer? Bedingung für den Erhalt eines kostenlosen Reisekoffers ist die Registrierung eines noch nicht eingetragenen Kindes am Stützpunkt. Als Dankeschön erhält das Mitglied einen gratis Reisekoffer – abholbar ab 18. Juni an allen Stützpunkten, solange der Vorrat reicht.
Ferienspaß für die ganze Familie Abenteurer, aufgepasst! Das LEGOLAND® Deutschland Resort bietet diesen Sommer jede Menge Spiel, Spaß und Spannung für Groß und Klein. wartet mit neun spannenden Themenbereiche auf, die in die fantastische Welt der LEGO® Helden entführen: Ob Dschungel X-pedition mit Wildwasserabfahrt, Safari-
® LEGO, das LEGO Logo und LEGOLAND sind Marken der LEGO Gruppe. © 2018 The LEGO Group (2)
Egal, ob ein Tagesausflug oder ein Kurzurlaub –im LEGOLAND® Deutschland Resort kommt garantiert keine Langeweile auf. Der Freizeitpark im bayerischen Günzburg
Tour mit exotischen LEGO Tieren oder Sightseeing im MINILAND mit bekannten Wahrzeichen im LEGO Format – mit mehr als 55 Attraktionen, Shows und unzähligen, eindrucksvollen LEGO Modellen ist das LEGOLAND die perfekte Reisedestination für die ganze Familie. Zusätzliche SommerHighlights sind die „Langen Nächte“ am 21. und 28. Juli sowie am 4. und 11. August mit außergewöhnlichen Straßenkünstlern, Livemusik und einem gigantischen Feuerwerk. Im angrenzenden Feriendorf können müde Parkgäste die Nacht in einer LEGO Welt verbringen und sich in LEGOLAND Burgen oder im neuen LEGOLAND Pirateninsel Hotel einquartieren. Der offizielle Reiseveranstalter LEGOLAND Holidays bietet günstige Übernachtungspakete im LEGOLAND Feriendorf und bei ausgewählten Hotelpartnern. Bei jeder Paketbuchung gibt es am 2. Tag den Parkeintritt geschenkt. Buchung unter LEGOLANDHolidays.de
Infos unter www.LEGOLAND.de
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Wir sind weg
Familien-Camping in Südafrika:
Oft wird bei uns über dem Lagerfeuer gegrillt oder gekocht – auch Popcorn dürfen da nicht fehlen!
© Privat
Abenteuer, Freiheit & Natur pur
Zwei aufgeweckte Kleinkinder, wenig Geld am Konto und ständig Sehnsucht nach der großen, weiten Welt? Nicht ganz einfach, doch mit etwas Kreativität, Kompromissbereitschaft und einer positiven Einstellung im Herzen finden sich immer Wege, die eigenen Reiseträume zu verwirklichen. von martina franzl Anfang Mai 2017 – der letzte Tag unseres 12-wöchigen Camping-Roadtrips durch Südafrika. Mein Mann Bert, unsere Kinder Niklas (5), Hanna (3) und ich genießen ein leckeres Gemüse-Curry auf einer Campingwiese in Soweto, dem berühmtberüchtigten Township in Johannesburg. Ein paar Monate zuvor hätten wir nicht im Traum daran gedacht, dass wir einmal hier sitzen würden – in einer Gegend, die vor wenigen Jahren noch als absolute „No-Go-Area“ für Weiße gegolten hat. Zugegeben, unsere Entscheidung, mit Campingausrüstung und zwei Kleinkindern im Gepäck mehrere Monate lang durch das
südliche Afrika zu reisen, ist in unserem Umfeld nicht immer auf Begeisterung gestoßen. Doch wer uns kennt, der weiß, dass wir uns gerne selbst ein Bild von der Welt machen. Zwar informieren wir uns im Vorfeld immer gut, um mögliche Sicherheits- und Gesundheitsrisiken abschätzen zu können, aber wir lassen uns auch nicht verrückt machen und gehen mit einer positiven Grundeinstellung durchs Leben. Freiheit pur Aber warum Camping in Südafrika? Eigentlich hat diese Entscheidung finanzielle Gründe, denn Südafrika ist
kein besonders günstiges Reiseland. Die Kombination Mietwagen, Camping und Selbstversorgung scheint ideal für unser Budget – und stellte sich letztendlich als große Bereicherung heraus. Südafrika ist nämlich eine wahre Camper-Nation mit vielen wunderbaren Campingplätzen, auf denen die Einheimischen leidenschaftlich gerne ihren Familienurlaub verbringen. Camping in Südafrika ist anders als bei uns. Es gibt kaum abgegrenzte Parzellen, und vorheriges Reservieren ist nur selten nötig. Stattdessen freuen wir uns über große Wiesen zum Herumtoben und zahlreiche Grillplätze, an denen wir gemeinsam
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Reise mit
Eine ganze Gruppe von Einheimischen begleitet uns zu einem der Highlights im Ostkap: das „Hole in the Wall“.
Im Addo-Elefanten-Park begegnen wir zahllosen Elefanten, ein beeindruckendes Erlebnis!
mit den Kindern unser Essen zubereiten. Abends halten wir Marshmallows über das Lagerfeuer – und in der Nacht ist in der Ferne manchmal das Brüllen eines Löwen zu hören. Hier findet man selten 5-SterneLuxus, stattdessen aber ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Papa, schau – eine Schlange! Vor Elefanten, Leoparden & Co. braucht man sich in Südafrika nicht zu fürchten, denn sie leben allesamt in Tier- und Nationalparks. Auch sonst muss man keine Angst haben, denn fast jeder Campingplatz ist eingezäunt und bewacht. Obwohl die Kriminalitätsrate in Südafrika relativ hoch ist, fühlen wir uns keine Sekunde lang unsicher. Dabei hilft natürlich auch, dass wir nicht im Dunkeln unterwegs sind, keine Wertsachen offen mit uns herumtragen und den Einheimischen wertschätzend und selbstbewusst begegnen. Eine einzige brenzlige Situation gibt es aber doch: Niklas sitzt auf der Toilette, die Tür steht offen, Papa wartet am Gang. „Papa, schau – eine Schlange!“ Durch den Türschlitz ragt der Kopf einer Grünen Mamba. Niklas bleibt cool und bewegt sich ganz vorsichtig entlang der Wand zur Tür,
Ein Campingplatz fast für uns allein – wir lieben die Freiheit, die das Zelten in Südafrika mit sich bringt!
während Papa bereit ist, im Notfall einzugreifen. Zum Glück geht alles gut aus, nur ICH bekomme einen Schrecken, als die beiden mir später davon erzählen. Familienleben unterwegs Auf Reisen versuchen wir, unseren Alltag so zu gestalten, dass keiner von uns zu kurz kommt. So oft es geht besuchen wir Spielplätze, Strände oder kindgerechte Attraktionen, wollen den Fokus aber nicht ausschließlich auf unsere Kinder legen, denn auch Mamas und Papas haben Bedürfnisse. Dazu gehören beispiels-
weise Wanderungen, Sightseeing und manchmal lange Autofahrten. Rund um die Uhr als Familie zusammenzukleben – das ist definitiv anstrengend. Nach einem langen Tag gibt es für die Kinder deshalb Filme am Laptop und für Bert und mich eine kleine Auszeit. Sind unsere beiden Energiebündel schließlich eingeschlafen, machen wir es uns mit einem Glas Wein und einem Buch am Lagerfeuer bequem. Dann genießen wir unsere Zweisamkeit und freuen uns über die wunderbaren Abenteuer, die wir als Familie jeden Tag erleben dürfen.
SOMMERSPRITZIG im besten Freizeitpark der Welt!
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Die landschaftliche Vielfalt
Wir sind weguns jeden Tag aufs beeindruckt
© Privat
Neue. Hier: Wandern in Clarens.
Naturparadies Südafrika ist unheimlich vielfältig: An der Ostküste reihen sich wilde, tropische Strände an exklusive Luxus-Resorts, gleich nebenan findet man gemütliche Badeorte und ursprüngliche afrikanische Dörfer. Im Süden sorgt die Garden Route mit atemberaubenden Stränden, toller Natur und touristischer Infrastruktur für den perfekten (Familien-) Urlaub! Die Westküste eignet sich aufgrund der Wassertemperatur nicht zum Baden, dafür kann man hier wunderbar surfen und klettern. Und je weiter man nun wieder in den Norden kommt, desto trockener, heißer und menschenleerer wird es. Das Landesinnere ist geprägt von der riesigen Halbwüste Karoo und den majestätischen Drakens-
bergen – außerdem befinden sich hier die beiden Königreiche Lesotho und Swaziland, die mitten in Südafrika liegen, aber dennoch unabhängige Staaten sind. Schließlich gibt es überall im Land Nationalparks, die hautnahe Tierbeobachtungen versprechen – allen voran natürlich der weltberühmte „Krüger Park“. Gastfreundschaft Für uns ist es immer wichtig, auf Reisen Kontakt zu den Menschen vor Ort zu knüpfen – und das ist auf Campingplätzen besonders einfach. Die südafrikanische Bevölkerung lernen wir als offen, hilfsbereit und gastfreundlich kennen und schließen Freundschaften fürs Leben. So lädt uns
beispielsweise die lustige 4-fach-Mutter und Bäuerin Andrea nach nur 15-minütigem Kennenlernen für eine Nacht zu sich nach Hause ein. Und der campingbegeisterte Schönheitschirurg Will lässt uns ein paar Tage lang kostenlos in seinem wunderschönen „Bed and Breakfast“ wohnen – inklusive Rundumbetreuung zweier Haushälterinnen aus Zimbabwe. Doch es gibt auch Schattenseiten. Obwohl wir Südafrika auf der Stelle ins Herz schließen, können wir uns nie an die starke soziale Ungleichheit im Land gewöhnen. Immer noch sind die Folgen der Apartheid (Rassentrennung) in allen Bereichen des Lebens deutlich zu spüren, unter anderem an den hoch umzäunten und mit Alarmanlagen gesicherten Villen vieler Weißer, die direkt an heruntergekommene Armenviertel der schwarzen Bevölkerung grenzen. Mit Sicherheit wird es noch einige Generationen brauchen, bis das Land seine traurige Vergangenheit hinter sich gelassen hat. Sich ein eigenes Urteil bilden Drei Monate dauert es, bis wir Südafrika umrundet haben, unser letztes Ziel ist Johannesburg. Während der Reise wird uns oft davon abgeraten, mehr Zeit als nötig in dieser „gefährlichen, hässlichen und langweiligen“ Stadt zu verbringen. Doch wir sind neugierig und möchten „Joburg“ eine Chance geben, was wir nicht bereuen. Wunderschönes Kapstadt. Hier ein Blick auf den Tafelberg, der von einer Wolkendecke verhangen ist.
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EMPFIEHLT SÜDAFRIKA Flüge: ab ca. 500 Euro nach Johannesburg oder Kapstadt Einreise: 90 Tage visumfrei, Kinder benötigen eine beglaubigte internationale Geburtsurkunde (unbedingt gut informieren!) Sicherheit: erhöhtes Sicherheitsrisiko, vor allem in den Städten und nach Einbruch der Dunkelheit Gesundheit: keine Impfungen erforderlich, Malariarisiko im Norden des Landes Währung: ZAR (Südafrikanische Rand) Preisniveau: zum Teil etwas niedriger als bei uns (z.B. Restaurants, Benzin) Mietwagen: ab ca. 15 Euro pro Tag Campingplatz: im Schnitt 15 bis 20 Euro pro Nacht (für eine Familie) Beste Reisezeit: abhängig von der besuchten Region, aber grundsätzlich südafrikanischer Sommer Hochsaison: Dezember und Jänner (vor allem an der Garden Route und in Tierparks sind Reservierungen empfohlen) Campingsaison: November bis März/April (in den anderen Monaten ist es zu kühl) Sehenswerte Regionen für eine Familienreise Ab Kapstadt: Kaphalbinsel und Garden Route – wenn es die Zeit erlaubt bis zum Addo-Elefanten-Park Ab Johannesburg: Pilanesberg Park, Panorama Route mit Blyde River Canyon, Ostküste nördlich und südlich von Durban, Golden Gate Highlands Park und Clarens, Drakensberge, Lesotho. Mit leichtem Malariarisiko: Krüger Park, Hluhluwe-Imfolozi Park, iSimangaliso Wetlands Park, Swaziland.
Niklas und Hanna lieben es, in die Wellen zu springen. An diesem idyllischen Strand in Port St. John ist allerdings Vorsicht vor Haifischen geboten! Durch den Verkauf von Schmuck verdienen diese Südafrikanerinnen ihren Lebensunterhalt. Soweto: Früher eine No-Go-Area, heute gibt es einen gemütlichen Backpacker mit Campingwiese und Tuk-Tuk-Fahrten durch das größte Township Südafrikas.
Und so sitzen wir nun kurz vor der Abreise auf der eingangs erwähnten Campingwiese des Lebo’s Backpackers in Soweto. Die Sonne scheint, um uns herum stehen kleine Zelte, und ein paar Einheimische spielen Gitarre. Die Atmosphäre könnte friedlicher und entspannter nicht sein. Wir lassen unseren Roadtrip noch einmal Revue passieren, der uns als Familie gestärkt und aufs Neue gezeigt hat, wie bereichernd und unkompliziert auch unkonventionelles Reisen mit Kindern sein kann. „Warum gibt es hier eigentlich keine Zäune wie sonst überall?“, fragen wir uns plötzlich. Die Antwort gibt Hoffnung: „Das ist bei uns nicht nötig, denn wir haben die ,Neighbourhood Watch‘. Wenn die Touristen sich bei uns wohlfühlen, dann bringt uns das Geld und eine bessere Zukunft. Deshalb hält unsere Community zusammen, und jeder passt gut auf, dass nichts passiert!“ Wieder einmal stellen wir fest, wie schön und wichtig es ist, die Welt vorur-
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teilsfrei und mit offenem Herzen zu betrachten. Südafrika hat uns mehr als jedes andere Land zuvor berührt und wird uns so schnell nicht mehr loslassen.
Bert und Martina Franzl erzählen in ihren Reisevo rträgen authentisch und humorvoll von ihren Fam ilienabenteuern rund um die Welt. Außerdem blog gen sie auf www.franzlsonto ur.com über mehr Glück und Einfachheit im Alltag und auf Reisen. In den Som merferien steht dieses Jahr eine 5-wöchige Rucksa ckreise mit ihren Kids durch Jam aika auf dem Programm .
Familientreffpunkt Kinder-Party Luftburgen Trampoline Kinderautobahn Yoga
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Wir sind weg
Kleinod am Balkan
Reise ohne
Mit dem Zerfall von Jugoslawien löste sich mit Mazedonien eine Region aus dem Staatenbund, die zwar wenig typische Berühmtheiten, aber dennoch eine lange Geschichte vorzuweisen hat. Speziell die Hauptstadt Skopje, die ein Viertel der Einwohner beheimatet, ist einen Reise wert. von markus höller
Eines ist schon bei der Anreise per Flugzeug sofort klar: Der berühmteste Sohn des Landes dominiert praktisch alle Bereiche des Lebens und trug schon zu Lebzeiten seinen Namen nicht ohne Grund: Alexander der Große. Der mazedonische König der Antike prägte mit seinen weitreichenden Eroberungen und der Verschmelzung vieler Kulturen die Weltgeschichte maßgeblich und ist daher bis heute unübertroffen der ganze Stolz aller Mazedonier. Das geht von der Benennung des kleinen, aber modernen und sauberen Flughafens über die zwar geschmacklich etwas fragwürdigen, aber definitiv beeindruckenden Statuen im Stadtzentrum bis zu Speisen und Getränken. Das ist kein Wunder, denn außer Mutter Teresa, die in Skopje geboren wurde, hat das Land der Welt sonst nicht viel geschenkt. Und umgekehrt. Übersichtlich und kompakt Skopje ist keine große Stadt, und dennoch stehen die bescheidenen Dimensionen des Flusses Vardar in erstaunlichem Gegensatz zur Anzahl der Brücken, die über ihn führen. Praktisch alle paar Blocks führt eine kleine Fußgänger- oder Autobrücke über das schmale Gewässer, allen voran die über 500 Jahre alte Steinbrücke. Aber auch neuere Bauwerke wie die Art Bridge laden zum Flanieren und Verweilen ein. Letztere ist eine recht
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Von der Natur gebeutelt Skopje liegt an einem tektonisch interessanten Ort, der MoravaVardar-Furche. Diese Verwerfung hat bereits in den Jahren 518 und 1515 zu verheerenden Erdbeben geführt, vor allem aber 1963. Das Beben der Stärke 6,1 zerstörte damals 80 Prozent der Bausubstanz, kostete über 1.000 Menschen das Leben und ließ weitere 200.000 obdachlos zurück. Ein schwerer Schlag, der die ohnehin arme Region des damaligen Jugoslawien wirtschaftlich empfindlich traf und teilweise bis heute nachwirkt. Einzig die alte Festung Kale, der alte Basar sowie einige robustere Gebäude hielten dem Beben stand, als eindringliches Mahnmal ist ein Teil des alten Bahnhofes erhalten geblieben, auf dem die Uhr zu sehen ist, die damals um 5:17 Uhr stehen blieb und bis heute diese Uhrzeit anzeigt. Das ist der Grund, warum es in Skopje
Allgegenwärtig und unübersehbar ist der mit Abstand bekannteste Sohn des Landes, Alexander der Große.
© Fotolia (1), Pixabay (3), xiquinhosilva (1), Stadt Skopje (1), iStock (1)
Von der Festung Kale aus genießt man einen fantastischen Panoramablick über die Stadt und die umliegende Landschaft.
protzig gestaltete Fußgängerbrücke, die mit insgesamt 29 Bronzeskulpturen bedeutender mazedonischer Künstler, Philosophen und Denker geschmückt ist – die bei uns freilich weitgehend unbekannt sind. Die Brücke ist auch Teil des nicht unumstrittenen „Skopje 2014“-Projekts, das Anfang der 2010er-Jahre von der nationalistischen Regierung gestartet wurde. Im Zuge der regen Bautätigkeit wurden unter anderem diese Brücke, die riesige Alexander-Statue am Hauptplatz sowie zahlreiche Repräsentationsgebäude entlang des Vardar errichtet, die nicht nur für mitteleuropäische Touristen, sondern auch für viele Mazedonier bestenfalls pseudohistorischen Kitsch darstellen. Dennoch kann man sich der imposanten Waterfront im Zentrum, die wie ein Filmset wirkt, kaum entziehen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Der Vorteil dieser zwanghaften Errichtung von Landmarks ist, dass es zumindest ein wenig zu sehen gibt, denn außer dem Mutter-Teresa-Gedenkhaus an der Stelle ihrer Taufkirche gibt es eigentlich nicht wirklich viele Fotomotive. Das hat seine Gründe.
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Wir sind weg
EMPFIEHLT SKOPJE Hotel • Ein Hotel der anderen Art ist das unübersehbare, direkt am Vardar im Zentrum gelegene Hotel Senigallia. Die fix verankerte Replik eines großen Segelschiffes ist bis ins kleinste Detail durchdesignt, verfügt über ruhige und saubere Zimmer und ein ansprechendes Frühstück. Auch die Lage könnte direkt am Vardar und nur wenige Schritte von allen Sehenswürdigkeiten entfernt nicht besser sein. www.senigallia.mk Essen • Streetfood und kleine Lokale mit landestypischen Speisen gibt es reichlich. Für ein gehobenes Dinner, das für europäische Verhältnisse aber immer noch sehr günstig ist, empfiehlt sich das Carpe Diem direkt bei der Künstlerbrücke. Ausgezeichnete internationale Küche, aufmerksamer Service und vor allem ein reichhaltiges Angebot an bemerkenswerten lokalen Weinen eignen sich ideal für ein romantisches Abendessen. www.carpediemrestaurant.mk Tipp • Wer nach einem Spaziergang durch den alten Bazar und die Einkehr in ein paar Teehäuser den kurzen Aufstieg zur Festung Kale nicht scheut, wird mit den Resten einer interessanten Wehranlage und einem tollen Panoramablick über die Stadt und den Verlauf des Vardar belohnt.
Wo Nationalismus auf überladenen Neoklassizismus triff t: die Künstlerbrücke.
Für Schwindelfreie: Auf den etwas über 1.000 m hohen Hausberg Vodno führt eine nagelneue Seilbahn.
wenig echte historische Bausubstanz, dafür aber jede Menge sozialistischen Brutalismus zu bestaunen gibt – und eben die umstrittenen Kitschbauten. Lebenslust Trotz der wirtschaftlich eher tristen Lage und den sozial immer wieder schwierigen ethnischen und religiösen Konflikten im Land wird man als Tourist freundlich aufgenommen und kommt erstaunlich gut zurecht. Viele der jungen Bewohner sprechen passabel Englisch, bei älteren Bürgern kommt man sogar recht häufig mit Deutsch durch – dies ist den Wander- und Gastarbeiterströmen seit den 70er-Jahren geschuldet. Typisch mediterran erwacht die Stadt eher spät zum Leben, ist aber dann bis in die Nacht hinein belebt und strahlt ein gemütliches, lebensbejahendes Flair aus. Landestypische Speisen erinnern sehr an bulgarische oder griechische Küche, wobei man Letzteres nicht laut sagen sollte, denn die Mazedonier pflegen trotz der gemeinsamen ethnischen Wurzeln seit jeher eine tiefe gegenseitige Abneigung mit ihren hellenischen Nachbarn. Besondere Beachtung sollte man den regionalen Weinen schenken seit der Zeit der Römer werden in der Region entlang des Vardar Rebsorten kultiviert, die außerhalb des Landes zwar weitgehend unbekannt sind, aber durchaus mit anderen Ländern mithalten können. Ein heißer Tipp für Souvenirs, ebenso wie hausgemachter Ajvar, Fetakäse und herzhafte Wurstsorten!
Die über 500 Jahre alte Steinbrücke über den Vardar ist eine der ältesten Strukturen in Skopje.
Am alten Bazar lässt sich teilweise wirklich noch echtes Kunsthandwerk erfeilschen.
Das einem Schiff nachempfundene Hotel Senigallia bietet erstklassigen Komfort in zentraler Lage.
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Wir sind weg
Reise mit
von alexander kords
Auf Wanderschaft Die schönsten Wanderwege Österreichs
Wien Insgesamt elf Stadtwanderwege schlängeln sich durch und am Rand von Wien entlang und führen vorbei an den sehenswertesten Landschaften der Stadt. Die Strecken sind im Schnitt zehn Kilometer lang und sehr gut markiert. Unterwegs gibt es immer wieder die Möglichkeit, in Gasthäusern und Heurigen einzukehren, Waldspielplätze laden außerdem zum Pausieren ein. Wer sich eine Wandernadel verdienen will, der muss sich an verschiedenen Stempelstellen entlang der Strecken seinen Wanderpass (kostenlos in der Stadtinformation im Rathaus erhältlich) abstempeln lassen. Und wer die besondere Herausforderung sucht, der wagt sich an den rundumadum-Wanderweg, insgesamt 120 Kilometer lang und in 24 Etappen aufgeteilt. Die lassen sich auch sehr gut einzeln bewandern und sind meist deutlich kürzer als die Stadtwanderwege. www.wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/ wandern/wege/index.html
Blick vom Hermannskogel auf Wien
Bei sommerlichem Wetter spricht nichts dagegen, die wunderschöne Natur Österreichs auf einer Wanderung zu erleben. In jedem Bundesland gibt es ausgewiesene Wanderwege, die an sehenswerten Orten vorbeiführen und auch für Familien mit Kindern geeignet sind. Damit auch die Kleinen Spaß am Wandern haben, gilt es jedoch einiges zu beachten. Wichtig ist zunächst, dass die Strecke nicht allzu lang und anspruchsvoll ist. Schließlich ist der Weg für Kinder gleich lang wie für Erwachsene. Strecken mit steilen Anstiegen und gefährlichen Passagen sollte man zudem unbedingt meiden. Regelmäßige Pausen mit der Möglichkeit zum Spielen und Herumtoben sollten eingeplant werden. Empfehlenswert ist es auch, den Kindern ein Ziel zu bieten. Das kann mal eine Alm sein, in der es etwas Gutes zu essen gibt, oder ein Wasserfall, der besonders spektakulär anzuschau-
en ist. Damit es unterwegs nicht zu Unfällen kommt, benötigen die Kleinen Schuhe, die die Knöchel stützen und über eine rutschfeste Sohle verfügen. Als Elternteil ist man verantwortlich dafür, dass der Nachwuchs auf Wanderschaft ausreichend mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt wird. Zur Ausrüstung gehören außerdem Sonnencreme und -hut, für eventuelle Wetterumschwünge sollten auch ein Regenschutz und Wechselkleidung mit dabei sein. Beim Wandern selbst sollte man die Kinder nur dann vorneweg laufen lassen, wenn definitiv keine Gefahr besteht. In unwegsamem Gelände sowie bei schlechten Sichtverhältnissen sollten sie daher am besten immer in der Nähe der Erwachsenen bleiben. Nimmt man diese wenigen, aber äußerst wichtigen Hinweise ernst, dann steht einer entspannten Wanderung mit der ganzen Familie nichts im Weg.
Niederösterreich In Niederösterreich gibt es eine Vielzahl an Wanderwegen, die sich besonders für Familien mit Kindern eignen. Sei es der Ameisenpfad in St. Corona, der Teddybären-Trail rund um Altmelon oder der Schaukelweg in Mönichkirchen – die Strecken haben einen geringen Schwierigkeitsgrad und bieten abseits des Pfades jede Menge Abwechslung für die kleinen Wanderer. An der Hohen Wand ist es sogar an jedem ersten Sonntag im Monat möglich, mit Lamas und Alpakas zu wandern. Ein Highlight für Familien mit älteren Kindern ist auch die anspruchsvolle Tour durch die Ysperklamm (Tour 32). Sie ist zwar nur vier Kilometer lang, allerdings müssen unterwegs 300 Höhenmeter überwunden werden. Der Lohn ist der Anblick verschiedener Wasserfälle und die Durchquerung einer schmalen Schlucht. www.niederoesterreich.at/ wandertipps-fuer-kinder
Ysperklamm © Kronsteiner/PID (2), Waldviertel Tourismus/Robert Herbst (1)
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Wir sind weg Karalm in St. Martin am Tennengebirge
Tappenkarsee in Wagrain
Erlebnis- & Freizeitpark Filzmoos
Salzburg Ganze 120 Almen geben dem Salzburger Almenweg seinen Namen. Unterteilt ist der 350 Kilometer lange Weg in 31 Etappen, deren Länge und Schwierigkeitsgrad sich stark unterscheiden. Viele Teilstrecken sind nur zwischen fünf und acht Kilometern lang und damit auch für kleine Wanderer geeignet. Am Wegesrand gibt es allerhand Sehenswertes wie Ruinen oder Wasserfälle, aber auch die Sommerrodelbahn in Flachau (Etappen 20 und 21) oder den Freizeitpark Filzmoos mit Freibad und Spielplatz (Etappen 27 und 28). Urige Almhütten stehen zur Einkehr oder gar zur Übernachtung bereit. Ein besonderer Anreiz ist die Möglichkeit, eine Wandernadel zu erhalten. Den entsprechenden Stempelpass kann man sich in den Tourismusbüros in den Talorten abholen, die notwendigen Stempel gibt es in den Almhütten. Schon für das Absolvieren einer Etappe bekommt man den Enzian in Bronze verliehen. www.salzburger-almenweg.at
© Franz Gerdl (1), Herbert Raffalt (3)
Kärnten Durch Kärnten führt einer der schönsten Wanderwege der Welt: der Alpe-Adria-Trail. Auf seinen insgesamt 750 Kilometern durchquert er drei Länder und verbindet den Großglockner mit der Adria. Die 43 Etappen sind im Schnitt rund 20 Kilometer lang, es gibt aber auch welche mit deutlich geringeren Distanzen. Die zweite Etappe zum Beispiel startet in Heiligenblut und endet nach 11,8 Kilometern in Döllach in der Gemeinde Großkirchheim. Unterwegs kann man sich unter anderem am Bergbauerndorf Apriach sowie am Jungfernsprung erfreuen, der mit 130 Metern Höhe einer der höchsten Wasserfälle der Hohen Tauern ist. Auch die vierte Etappe von der Wallfahrtskirche Marterle in Rangersdorf bis nach Stall im Mölltal ist mit ihren knapp elf Kilometern Länge gut für ältere Kinder geeignet. Es muss aber auch keine komplette Etappe sein, interessante Teilstücke gibt es am Alpe-Adria-Trail zuhauf. alpe-adria-trail.com
Alpe-Adria-Trail / Bad Kleinkirchheim
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Wir sind weg
Tirol
Bergsteigerdorf St. Jodok, Schmirn
Alpengasthof Kasern Kloster Maria Waldrast im Wipptal
Obernberger See
© Steiermark Tourismus/Gery Wolf (1), Tirol Werbung (4)
Steiermark Kurzweilige Wanderungen für Familien garantieren mehrere Wege in der Steiermark. So ist der Märchenweg auf den Rittisberg mit etwa 30 Stationen bestückt, die beliebte Märchen und Geschichten bildlich darstellen und die Wanderung durchgehend spannend machen. Im Skulpturenpark Bad Mitterndorf entdecken Groß und Klein verschiedene Werke des Steinbildhauers Ferdinand Böhme, und der Themenweg Wilde Wasser von Schla-dming zum Riesachwasserfall führt vorbei an reißenden Bächen und überquert sogar den Wildbach auf einer 50 Meter langen Hängebrücke. Auch auf dem 7,6 Kilometer langen 3-Seen-Rundweg stehen Gewässer im Mittelpunkt, stattet man doch dem Turracher, dem Grün- und dem Schwarzsee einen Besuch ab. Diese gefallen durch ihre unterschiedliche Farbgebung, zudem gibt es unterwegs riesige Bergkristalle und versteinerte Bäume zu sehen. www.steiermark.com/de/urlaub/ familie/aktivitaeten/wanderungen
Rund 20 Kilometer von Innsbruck entfernt, eingebettet in die zentralen Ostalpen, befindet sich das Wipptal. Das ist durchzogen von einem insgesamt 500 Kilometer langen Netz aus Wanderwegen, die für jeden Geschmack die richtige Herausforderung bieten – sei es ein gemütlicher Spaziergang durch die Natur oder eine aufregende Wanderung auf den nächsten Gipfel. Die Naviser Almenrunde etwa führt zwölf Kilometer lang durch die großartige Natur der Tuxer Alpen und vorbei an vier Almhütten, in denen man regionale Spezialitäten genießen kann. Besonders geeignet für kleinere Kinder ist der sechs Kilometer lange Rundweg um den Obernberger See. An sonnigen Tagen empfiehlt sich ein Picknick am Ufer, bei dem man die Füße im See baumeln lassen kann. Immer dienstags ab 9:30 Uhr finden kostenlos geführte Wanderungen durch die Zillertaler oder die Stubaier Berge statt, der Treffpunkt hängt vom Ziel ab. www.wipptal.at
3-Seen-Rundweg auf der Turracher Höhe (bei Predlitz)
Lux
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Wir sind weg
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Abenteuerland
Tipps
Sommer, Sonne, Sonnenschein! Jetzt heißt es: Hinaus in die Natur. Mit Kind und Kegel gibt es da genug zu tun und zu entdecken. Wohin soll’s heute gehen? Ein bunter Sommer wartet auf euch ... von theres arnold VORARLBERG 1) Tschengla-Express Märchen-Tour Mit dem Tschengla-Express geht es durch die traumhafte Landschaft zu einem Hexenhäuschen. Dort ist ein riesiges Märchenbuch zu finden, das darauf wartet, gelesen zu werden. Wo: Tschengla 24, 6707 Bürserberg Wann: jeden Di 10 und 15 Uhr Wie viel: gratis www.brandnertal.at TIROL 2) Water AREA 20.000 m² großer Action-Wasserpark am Eingang des Ötztals. Blobbing, Cannonball, Water Ramp, Boulder-Wand, Waterslide Park und Cliff Dive – großartiges Panorama inklusive. Wo: area47, Ötztaler Achstraße 1, 6430 Ötztal-Bahnhof Wann: bis 16.09. 10–19, ab 17.09. 10–18 Uhr Wie viel: Tagesticket: Erw. € 25,–, Kinder (6–15) € 15,–, Kinder bis 5 gratis www.area47.at 3) Thomas Brezinas Abenteuerberg Der Abenteuerberg in Serfaus-Fiss-Ladis bietet 3 begehbare Geschichten für Groß und Klein: Hexenweg (ca. 2 h), Piratenweg (ca. 1–2 h), Forscherpfad (von Ladis ca. 1– 2 h, von Fiss ca. 2,5–3 h). Smartphone inkl. gratis Abenteuerberge-App erforderlich. Wo: je nach gewähltem Weg. Rucksäcke im Tourismusbüro oder bei den Seilbahnen erhältlich, 6534 Serfaus Wann: frei zugänglich Wie viel: Wegbenutzung kostenlos, € 30,– Kaution für den Abenteuerrucksack inkl. Lupe, Fernglas, Stift und Begleitheft www.serfaus-fiss-ladis.at SALZBURG 4) Tauerngold Am originalen Goldwaschplatz Bodenhaus kann, ausgerüstet mit Gummistiefeln, Spaten und Goldwaschpfanne, das Goldwaschen direkt aus dem Bach erlernt werden. Wo: Goldwaschplatz Bodenhaus, Kolmstr. 6, 5661 Rauris Wann: tägl. 8:30–17 Uhr (wetterabhängig) Wie viel: € 6,– pro Person www.raurisertal.at
5) Thurerhofs Kräuterwelt Barfuß kann man sich hier auf einen Streifzug durch die vielfältige Welt der Kräuter begeben und die Heilkraft der Natur erleben, erlernen und entdecken. Wo: Familie Dirnberger, Tur 1, 5164 Seeham Wann: 26.06. 19 Uhr, 30.08. 9 Uhr, Hofladen: jeden Mi 9–12 Uhr Wie viel: € 24,– pro Person, Anmeldung online erbeten www.thurerhof.at OBERÖSTERREICH 6) Agrarium Auf 10 Hektar finden sich hier 60 Themengärten, Lehrpfade, Spielanlagen, Erlebnisparcour, der längste Balancierpfad Österreichs, Streichelzoo, Aqua-Walking, Zorbing, Moonwalking, Bodybumping, Tretkartfahren, Hummelflugschanze und vieles mehr. Wo: Almegg 11, 4652 Steinerkirchen/Traun Wann: Juni: Sa+So, Juli+August: täglich, Sept.: Sa+So, Öffnungszeiten: 10–17 Uhr (Aufenthalt bis 20 Uhr) Wie viel: Erw. € 8,90, Kinder (ab 4) € 6,80, Kinder bis 3 gratis, Actionpaket (10 Jetons): € 10,– www.agrarium.at 7) Jagdmärchenpark Hirschalm Über 40 Stationen laden zum Mitmachen,
Spielen, Entdecken und Erleben ein. Zum Beispiel: Schaukelwald, Buchstabenbaum, Tastpfad, Irrgarten, Indoor Kletterwald, Sommerrodelbahn, Familienachterbahn, Free-Fall-Turm, Mini-Cars, Twister. Wo: Hinterberg 20, 4273 Unterweißenbach Wann: Juni: Mi–So, Juli+August: täglich, Sept.: Mi–So. Öffnungszeiten: 10–18 Uhr Wie viel: Erw. € 8,30, Kinder € 6,70 www.jagdmaerchenpark.at STEIERMARK 8) Tierwelt Herberstein Auf einer Fläche von 23 Hektar und rund 6 km Wegenetz kann hier die Tierwelt gegliedert in die 4 Kontinente Afrika, Amerika, Eurasien und Australien erkundet werden. Wo: Buchberg 50, 8223 Stubenberg/See Wann: täglich 9–17 Uhr, Aufenthalt im Park bis 18:30 Uhr, Fütterungszeiten Mo–Fr 11+14 Uhr, Sa+So 11, 12, 14, 15+16 Uhr Wie viel: Erw. € 17,–, Kinder (4–15) € 8,50, Kinder bis 3 gratis www.tierwelt-herberstein.at 9) Holzknechtland und Biberwasser Hier kann man in Triftanlagen und Wasserwerkstätten historische Arbeitsvorgänge aus der Forstwirtschaft kennenlernen und
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© Artur Bodenstein
zusätzlich Di+Do 14 Uhr. Wie viel: Führung: Erw. € 8,–, Kinder (3–15) € 5,–, Kinder bis 2 gratis www.straussenland.at
ausprobieren. Oder in der Spielewelt Bieberwasser den Wasserspielbereich mit Floßregatta, Biberdomino, Riesenrutsche und die Kletteranlage „Adlerhorst“ entdecken. Wo: Mariazeller Bürgeralpe, Seilbahnbetriebs GmbH, Wiener Straße 32, 8630 Mariazell Wann: bis 09.09. täglich 9:30–16:30, ab 10.09. täglich 10–16:30 Uhr Wie viel: Eintritt inkl. Seilbahn Berg- und Talfahrt Erw. € 19,90, Kinder € 12,70 www.buergeralpe.at KÄRNTEN 10) Heidi Alm Kindererlebnispark Anhand der bekannten Heidi-Geschichte wird hier mit über 100 Figuren gezeigt, dass das Leben auf der Alm voll von herrlichen Naturerlebnissen ist. Eine eindrucksvolle Familienwanderung auf 1875 Meter Höhe. Wo: Falkertsee 2, 9564 Falkert Wann: täglich von 10 bis 17 Uhr Wie viel: Erw. € 8,–, Kinder (2–14) € 4,–, Kinder (0–1) gratis www.heidialm.at
BURGENLAND 11) Lebensweg Entlang dem Mühlgrabenbach im Naturpark Raab-Őrség-Goričko verläuft der ca. 2,5 km lange Themenweg, der sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Wasser als Ursprung allen Lebens beschäftigt. Wo: Zentrum Mühlgraben, 8385 Mühlgraben Wann: frei zugänglich Wie viel: gratis www.naturparke.at NIEDERÖSTERREICH 12) Straußenland Über 300 Strauße, Nandus, Emus, Truthühner, riesige Kakteen, meterhohe Bananenstauden und seltene Blumen versprechen einen erlebnisreichen Kurzausflug. Wo: Mollandser Straße 9, 3562 Schönberg am Kamp Wann: Shop: 8–12 Uhr und 14–17 Uhr, Führungen: Sa+So+Ftg 14 Uhr. Im August
13) Bärenwald in Arbesbach Der Bärenwald Arbesbach ist eine Auffangstation der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, in der Bären aus Zirkus, Zoo und Privathaltung ein naturnahes, tiergerechtes Zuhause geboten wird. Derzeit leben hier 7 Braunbären auf insgesamt 14.000 m². Wo: Schönfeld 18, 3925 Arbesbach Wann: täglich 10–18 Uhr, Führungen: Mi+Fr 15 Uhr, Sa 16 Uhr, So 10:30 Uhr Wie viel: Eintritt: Erw. € 8,–, Kinder (6–14) € 5,–, Kinder bis 5 gratis, Führung: Erw. € 3,–, Kinder (6–14) € 1,50, Kinder bis 5 gratis www.baerenwald.at WIEN 14) Motorikpark Auf dem ca. 21.000 m² großen Areal fordern über 100 Einzelgeräte unterschiedlichster Schwierigkeitsstufen an 23 Stationen sowie eine Laufstrecke körperliches Geschickt. Kinder unter 1,40 m Körpergröße müssen begleitet werden. Wo: Süßenbrunner Straße 101, 1220 Wien Wann: frei zugänglich Wie viel: gratis www.motorikpark-wien.at som m er 2018 |
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Pro und Kontra
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Von Tanja Werdan Sommerferien sind lang. Das ist freilich keine wirklich neue Erkenntnis. Versteht mich bitte nicht falsch – das soll jetzt kein Plädoyer für die Verkürzung der Sommerferien sein, darum geht es hier bestimmt nicht. Vielmehr geht es darum, dass die Zeit der Sommerferien auch genutzt werden sollte, um Lernstoff zu wiederholen, zu üben und zu festigen. Nach dieser langen Zeit der Ruhe ist nämlich etwas eingetreten, das es zu verhindern gilt: Die Kinder sind tendenziell dümmer geworden. Klar ist das jetzt eine Überspitzung, dennoch ist an dem alten Sprichwort „Wer rastet, der rostet“ etwas Wahres dran. Wir kennen das doch alle selber, wenn wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit und körperlichen Unzufriedenheit doch wieder aufraffen, Sport zu machen und sich unser Körper wehklagend am Tag danach meldet. Genauso ist es mit dem „Muskel“ im Kopf. Unser Hirn braucht Anregungen und Input und das in möglichst verschiedenen Formen. Aber mal ehrlich: Funktioniert das wirklich, oder läuft alles bloß auf Kinderaufbewahrung und Ruhigstellung hinaus? Selbstverständlich gibt es die Möglichkeit, Kinder auf sogenannte Lerncamps zu schicken und so dem mentalen Abbau etwas entgegenzusetzen und auch ihrer sozialen Entwicklung etwas Gutes zu tun; aber dafür muss man mitunter tief in die Tasche greifen. Mein zukünftiger Mann, der als Volksschullehrer arbeitet, hat sich bis jetzt immer die Mühe gemacht, in tagelanger Arbeit eine Ferienmappe mit kleinen Wiederholungshäppchen für „seine Kinder“ zusammenzustellen. Sein Resümee nach etlichen dieser Arbeiten: Die Kinder, die Training besonders nötig hätten, machen es erst recht nicht, und für manche ist im September der alte Lernstoff wie die Entdeckung Amerikas. Für wirklich Neues ist der Kopf dann noch nicht bereit und muss bis November motiviert und trainiert werden. Somit komme ich zur eigentlichen Aussage dieser Zeilen. Verhaltet euch so, wie es von einem Elternteil erwartet wird. Nutzt die unpassendsten Situationen, um eurem Kind Fragen zu stellen. Lasst euer Kind lesen und es danach darüber erzählen. Unternehmt Ausflüge und lasst es ohne Smartphone die Welt erkunden. Nutzt die Situationen, in denen das Kind nicht entfliehen kann, wie lange Autofahrten, um beispielsweise Malreihen zu üben und abzufragen. Seid aber vor allem eines: interessiert an der Entwicklung eurer Kinder! In diesem Sinne: Schöne, erholsame Ferien!
© FSA
Lernen in den Ferien
KONTRA Von Peter Draxl
Also wirklich. Irgendwann ist dann auch mal gut. Was sollen die Zwerge denn noch alles? Nachdem das zweite Semester abgeschlossen wurde und „Nie mehr Schule“ durch die Gänge fetzt, muss bitte auch mal Ruhe einkehren. Die 50-Stunden-Wochen ab der Oberstufe sind fürwahr kein Lercherlschaaß, außerdem muss Kind dann noch zum Tanzen, Eislaufen, Klavierunterricht, Turmspringen und weiß der Teufel was noch alles. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass der Schulpsychologe der meistbeschäftigte Mensch in der gehobenen Bildungseinrichtung ist. Versuch dort mal einen Termin zu kriegen. Als Jungwüchsiger. Dann wird dir vieles klar. Getriebene Eltern, die selbst schon alle zwei Jahre am Tropf hängen, treiben ihre Kinder genauso an wie sich selbst – Schule, Lernen, Hobbys, Instrument, Sport und im Teenageralter noch eine Vielzahl an Partys und „Erfahrungen“ oben drauf, da macht das zarte, jungerwachsene Seelchen dann auch mal schlapp. Im Urlaub ist dann Ruhe! Kein Schulstress, kein Lernstress, keine Neigungsgruppe Speerwerfen, kein Violinunterricht – bitte Frieden. Vergönnt den kleinen Menschen so was wie Langeweile. Nichtstun. Fadesse. Nehmt ihnen das Handy auch noch weg phasenweise, damit sie auch wirklich am Zahnfleisch ihrer eigenen, jungen Existenz ankommen und sich mit sich selbst beschäftigen beginnen. „Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?“ Richard David Precht. Nützliches Buch. Der Mann lässt by the way auch nicht wirklich ein gutes Haar am deutschsprachigen Bildungssystem. Mich selbst wundert, dass die Kids heutzutage die selben Fächer reingehämmert bekommen wie ich damals. In den 80ern! Die Welt hat sich weiterentwickelt, die Schulen nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. Im Urlaub wird dann nicht mehr gehämmert, und es darf auf jeden Fall das Leben den Lehrmeister spielen. Identitätsfindung abseits der Mühlen, Hobbys, die aus dem Innen kommen anstatt von Eislaufmüttern verordnet. Aktivitäten, die aus Langeweile entstehen, anstatt dem Drang des Vaters nach einem Eishockey-Legionär Folge leisten zu müssen. Interesse an Lektüre, die eben nicht vom Deutschprofessor verordnet wird – wer liest als 14-Jähriger schon gerne „Ein Sommernachtstraum“ und bekommt dafür auch noch ein Zeitkorsett von unfassbaren vier Tagen verpasst? Eben. Urlaub dient der Entwicklung, der Erholung, dem Spaß, der Freude, der Selbstfindung. Im Physikunterricht finden sie sich ohnehin schnell genug wieder. Die zwei Monate vergehen wie im Flug, gönnt ihnen die Zeit. Und nehmt euch selbst auch eine – Auszeit. Schöne Ferien!
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