Tipi - Magazin für die Familie Frühling/2021

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Familienmagazin

TINY HOUSES

Frühli ng 202

Magazin für die Familie

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WENIGER IST MEHR

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Wie viel Spielzeug braucht mein Baby wirklich?

Bewegte Familie Wie Movement Trainer Jonny seine Familie auf Trab hält

Michael Niavarani

CrowdFarming

Wie geht es mir?

Geschichte einer Kindheit

Orangenbaum zu adoptieren

Selbstfürsorge für Mamas

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frühling 2021 tipi 38 eur 2,90

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“AUF DIE PLÄTZE FERTIG, LOS!”

ZIRROX GTX MID JUNIOR  | Kids

#ForTheNextStep


© Tanja Holz

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, eine bewegte Familie haben wir für die Coverstory dieser Ausgabe in Kärnten besucht: Jonny ist professioneller Movement Trainer und hält neben sich selbst auch den Rest der Familie – seine Frau Annelies, die beiden Kinder und zwei Hunde – ordentlich auf Trab (und oft auch umgekehrt ...). Bewegung wird hier ganz natürlich und spielerisch in den Alltag eingebaut: beim Toben mit den Hunden, beim Waldspaziergang, am Weg zum Biobauern, beim Garteln ... oder beim Posieren fürs Tipi-Cover (ab Seite 16). Gar nicht so bewegungsfreudig war Michael Niavarani in seiner Kindheit – sogar eine Entscheidungsprüfung in Turnen musste er einmal ablegen. Wie die ausging, wann er seine Leidenschaft fürs Theater entdeckte und warum er meistens auf die Toilette geht, wenn jemand „Finde dich selbst!“ zu ihm sagt, könnt ihr ab Seite 20 lesen. Ums zu sich selbst Finden und auf sich selbst Schauen geht es ab Seite 24. Vor allem Mütter, die – auch abseits des Coronawahnsinns – mit so vielen Anforderungen konfrontiert sind, dürfen lernen, sich selbst mehr Gutes zu tun. Ganz nach dem Motto: Geht’s der Mutter gut, geht es auch dem Kind gut. Das ist nicht einfach, aber dringend notwendig! Im Namen der Redaktion wünsche ich einen gesunden Start in den Frühling und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe. Schauen wir auf uns!

Kim Sztrakati, Chefredakteurin chefredaktion@tipimagazin.at Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family PLUS-Mitgliedern direkt nach Hause, zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, in 35 ausgewählten Kinderhotels, in 300 Trafiken in Wien und Umgebung, bei 785 Frauen- und Kinderärzt(inn)en in ganz Österreich und in 200 Wiener Kindergärten. Anmeldung zum McDonald’s Family Club ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at/familyplus

Die Tipi-Coverfamilie Wer wir sind: Jonny (40), Annelies (34), Edgar (3), Willem (8 Monate), Hündin Lotti und Rüde Woods (Continental Bulldoggen) Was wir mögen: Bewegung, die Natur und dunkle Schokolade Jonny ist Movement Trainer und bietet maßgeschneiderte, alltagstaugliche Bewegungskonzepte an. www.fitover40.at

Lust auf

ein Cover-

Fotoshooting mit der

ganzen Familie?

Wir suchen die nächste Tipi-Coverfamilie. Wenn ihr das sein wollt, schickt einfach ein Mail mit Kurzbeschreibung und Familienfoto an: cover@tipimagazin.at

Foto: Heidrun Henke, www.heidrunhenke.com

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Inhalt

chste Das nä Tipi:

© Simone Porteder (Illustration), Heidrun Henke, Alexander Zoubek, Freepik, CrowdFarming, Mylani, mara mea, Meike Sieveking, Konstantinos Bitsios, Jan Frankl

Jun

i 2021

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Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Chefredaktion: Kim Sztrakati Art-Direktion: Simone Porteder Text-Redaktion: Inez Ardelt, Peter Draxl, Manuela Fischer, Julia Fleiß, Tanja Haiden, Heidrun Henke, Markus Höller, Tanja Holz, Susanne Sonnleitner, Michaela Titz, Eva Maria Wagner, Peter Zirbs, Alexander & Uschi Zoubek Assistentin der Redaktion: Natascha Holba (in Karenz) Produktion: Hofeneder & Partner GmbH Fotos: Heidrun Henke, Michaela Titz, Alexander Zoubek, Verlage, Hersteller, Verleiher & weitere Fotografen Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder Lektorat: Gudrun Likar Marketing und Mediaberatung: Michael Martinek Redaktion- und Mediaberatung: Natascha Holba, Daniela Ruff, Georg Peter Verlagsleitung & Vertrieb: Georg Peter Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: PPH Media Verlag GmbH, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Tel.: +43/(0)1/235 13 66-800, Fax: +43/(0)1/235 13 66999, E-Mail: office@pph-media.at Offenlegung nach § 24 bzw. § 25 MedienG sowie Angaben gem. § 5 ECG: Medieninhaber: PPH Media Verlag GmbH, Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion, Herstellung und Distribution von Magazinen, Zeitschriften, Kalendern und anderen Drucksorten, insbesondere des Familienmagazins „TIPI“ und des Film- und Musik-Magazins „DOT.magazine“. Geschäftsführung: Lorin Polak. PPH Media Verlag GmbH steht im Eigentum von Lorin Polak (100 %) mit Sitz in Wien. Tätigkeitsbereich PPH Media Verlag GmbH: Gegenstand des Unternehmens ist jedwede geschäftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Print- und digitalen Medien im Bereich zielgruppenorientiertem Jugend- und Familienformat, der Geschäftsbereich Business to Business, jedwede Tätigkeit einschließlich Marketing und Consulting im Bereich Medien und Werbewirtschaft. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Blattlinie: Familienmagazin, Berichterstattung über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie, Mode, Wohnen, Essen, Gesundheit, Freizeit und Reisen.

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Stillhalten? Ist nicht! Bei Annelies, Jonny, ihren zwei Kindern und zwei Hunden ist immer Action angesagt. 3 6 8 10 12 40 41 80 82 86 96 98 14 16 20

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Editorial Mein Lieblings... Where Children Sleep Familienplauderei Kunterbunt Urpeinlich, Papa! Kinderfeder Film-Highlights Basteltipp Schauen, Spielen, Lesen ... Abenteuerland Pro und Kontra

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Leben und wir Immer in Bewegung Zu Besuch in Kärnten bei der Tipi-Coverfamily Geschichte einer Kindheit Kabarettist, Schauspieler & Theatermacher Michael Niavarani im Interview Selbstfürsorge für Mamas Geht es der Mutter gut, geht es auch dem Kind gut

Ready, Set, Change! schülerInnen.gestalten.wandel. verhilft Jugendlichen zu mehr Gehör Mit gutem Gewissen durch die Schulzeit Nachhaltig produzierte Schultaschen Auf die Ergonomie kommt es an Worauf Eltern beim Schultaschenkauf achten sollten Siebzehn Quadratmeter zum Glück Über das Leben in einem „Tiny House“

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Mama & Baby

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Wie viel Spielzeug braucht mein Baby wirklich? Ist weniger mehr? Gesunde Zähne in der Schwangerschaft Zahngesundheit für werdende Mütter Das kleine Zahn-ABC Wissenswertes um die ersten Zähnchen

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Inhalt

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Michael Niavarani im TipiInterview über seine Kindheit

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Schorschal findet sein Nest Wenn plötzlich doch noch ein Baby kommt Das Kind braucht einen Namen Wenn Nachwuchs unterwegs ist, haben Eltern die Qual der Wahl ...

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Mode & Pflege

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Ein Öl für alle Fälle Ein Hautpflegeöl für den Sohn

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Essen und Gesundheit

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Was die Natur hergibt Regional und saisonal kochen Kein harmloses Zuckerl Was ist dran an Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder? Orangenbaum zu adoptieren CrowdFarming – auf direktem Weg zum Konsumenten

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mini Tipi Die Kinder-Besonder-Seite zum Heraustrennen

Perfekte Farbwahl Mode in den Pantone-„Farben des Jahres“ Ich glaub, ich seh doppelt! Modische Partnerlooks für Klein & Groß

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Freie Zeit

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Alles selbst gemacht Bastelboxen und Papiersets von Mylani

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Wir sind weg

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Bergluft schnuppern, Italien inhalieren Am Hof in Südtirol Faszinierendes Uganda Den Gorillas ganz nahe

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& schick

mach mit

ein!

Überall, wo du diesen Button siehst, kannst du Tipi aktiv mitgestalten. Als Dankeschön für jede Veröffentlichung gibt es kunterbunte Geschenke.

Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin oder bei Instagram: @tipimagazin

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Mein Lieblings... KINDER STELLEN VOR

& schick

mach mit

ein!

-sport, spiel, blings ie te an: L it r b e fo t eu mit In t to Was is o .a F in etc.? agaz -essen lings @ tipim b e meinli

David

© Privat

5 Jahre * Ni * ederösterreich

Mein Lieblings… Obst

» sind Marillen! Ich kann es gar nicht erwarten, bis ich sie endlich wieder vom Baum runterschütteln kann. Ganz auf Marillen verzichten muss ich aber auch jetzt nicht – mit meiner Mama hab ich letzten Sommer Marillenmarmelade eingekocht. Ein paar Gläser sind noch da! « 6 | f rü h l i ng 2021

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Fotos: shutterstock

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Zeit für

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Erfolgserlebnisse Für alle, die gerne gemeinsam aktiv sein wollen: Eltern-Kind-Turnen, Tanz, Yoga und vieles mehr!

Bildung und Jugend

#meinerfolgserlebnis www.vhs.at


Where Children Sleep

Li, 10 Jahre, China Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison

Li ist ein Einzelkind und lebt mit ihren Eltern in einem Wohnblock in Peking. Aufgrund der Ein-Kind-Politik der chinesischen Regierung durfte jede Familie lange Zeit nur ein Kind haben. Li besucht eine nahe gelegene Schule, wo sie besonders gerne Mathematik, Gesang und Musik lernt. Sie ist Perfektionistin und verbringt jeden

Abend bis zu drei Stunden mit ihren Hausaufgaben. Zweimal pro Woche geht sie nach der Schule zum Ballettunterricht. In den Sommerferien muss sie an einem Camp der Volksbefreiungsarmee teilnehmen – dort sollen Kinder „fit fürs Leben“ gemacht werden. Zum Militär will Li später aber nicht; ihr Berufswunsch: Polizistin.

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© James Mollison

Where Children Sleep

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Familien

Familienplauderei

PLAUDE R 1. 2.

Claudia (32) Johannes (34) Jakob (4) Samuel (2) Ilvy (2 Monate) aus Niederösterreich

Sandra (32) Jakob (31) Jonathan (4) Fabian (2) Mira (1 Woche) aus Niederösterreich Pinar (35) Cengizhan (39) Ela (10) Damla (4) aus Wien

Familie Kir chdorfer− Dorninger

Familie Kös tler

Familie Okur

Christina (28) Hubert (42) Laura (3) Marie (2) aus Salzburg Karin (42) Günther (47, nicht am Bild) Niklas (5) aus der Steiermark 10 | f rü h l i ng 2021

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Familie Aichhor n

So feiern wir Ostern

Darüber wird gerade diskutiert

Klassisch mit Kinderkreuzweg, Osterfeuer und Ostereiersuche im Garten von Oma und Opa

Kindergarten trotz Corona: Ja oder nein?

Lecker brunchen und im Anschluss Osternestchen suchen im Garten

Warum man nicht nur Schokolade und Eis essen kann.

Da wir kein Ostern feiern, verirrt sich der Osterhase nicht zu uns. Aber Eier bemalen und Naschen ist immer drin! Die Deko an der Tür hängt auch schon.

Mit Ela: warum wir uns derzeit keinen Hund zulegen können; mit Damla: dass sie auch mal was anderes als trockenes Brot und Wurst essen sollte.

Wir hoffen auf ein Wochenende bei Oma und Opa in Bad Hofgastein – mit Osterlamm backen, Eier färben, Osternesterl suchen und einer geweihten Osterjause.

Mit Palmweihe, Osternesterl suchen und Osterjause. Davor wird viel gebastelt, gebacken und Eier gefärbt.

en Über die erst e die di r, te ör Schimpfw rten ga er nd Ki Kinder im t haben. aufgeschnapp Eltern Für uns als cht so ni r ga al manchm enzen Gr er hi einfach, zu setzen.

Immer wieder: Wenn wir bei schönem Wetter draußen sind und ich nach Hause gehen möchte, Niklas aber noch nicht.

Famile Sa ttler

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& schic

mach mit

5.

ein!

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udern? Wollt ihr mit uns pla : an o Fot t mi E-Mail .at plauderei@tipimagazin

6.

Die neueste Erkenntnis

Das war super

Da haben wir herzlich gelacht

Das wollen die Kinder einmal werden

Jakob: „Wenn der Osterhase mir kein Rad bringt, müsst ihr mir eben eines kaufen!“

Beide Jungs haben diesen Winter Skifahren gelernt! Wir sind wirklich stolz auf sie.

reicher, in Öster amuel e n i b h „Ic – S rücken!“ Daumen d Ski-WM nach und ie spielt d 2 kleinen Besen t läuft mi ken) durch die öc t s i k S (= Wohnung.

Jakob: Motocrossfahrer, Samuel: Skifahrer, Ilvy: so groß und stark wie ihre zwei Brüder

Drei Kinder anzuziehen dauert deutlich länger als zwei.

Die herzliche Begrüßung der großen Brüder, als endlich die kleine Schwester aus dem Krankenhaus nach Hause kam

Fabian zu Mira: „Ich bin dein Beschützer: Ich kann schnell laufen (läuft eine Runde im Haus), ich bin superstark (zeigt seine Muskeln), und ich kann fernschauen (schnappt sich sein KinderFERNglas, schaut durch und lacht sich kaputt).“

Jonathan: ein „Normaler“ (was genau er damit meint, wissen wir nicht ...) Fabian: fünf Jahre

Ela hat das Backen für sich entdeckt und ist mittlerweile ein Profi in „SchokoBecher-KuchenBacken“.

Ela bekam trotz Corona und Homeschooling eine tolle Schulnachricht und Damla hatte ein Faschingsfest mit sieben (!) Elsas in ihrer Kindergartengruppe.

Über Elas selbst geschriebene Songs und über Damlas Zeichnung von ihrem Papa, der zu einer „schwimmenden Kartoffel“ verhext wurde.

Ela: Sängerin (Vorbild: Ariana Grande); Damla: Ballerina (außer es gibt den Beruf „Eiskönigin”)

Wenn man sich beim Essen wie ein Hund verhält, wird man von der Schwester gefüttert :-)

Aus dem ganzen Schnee in der Einfahrt haben wir uns eine Ritterburg mit Rutsche gebaut.

Beim gemeinsamen Schlittenfahren

Schlimmer geht’s immer.

Die erste Fahrradtour in diesem Jahr

Als mir die Ketchupflasche runterfiel und gefühlt die ganze Küche samt mir damit vollgespritzt war.

Laura: Feuerwehrf rau Marie: Ärz tin

Das ändert sich oft: Busfahrer, Baggerfahrer, Lokführer, Tierarzt … f rü h l i ng 2021 |

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© Privat (5)

E REI 3. 4.

Reden, erzählen, sich besser verstehen und gemeinsam lachen.

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Frühlingsgefühle Auf geht’s in den Frühling – mit kunterbunten Neuigkeiten für abwechslungsreiche Stunden. Produkte mit Schmetterling gibt es sogar zu gewinnen! Schickt ein E-Mail mit eurem Wunschgewinn an gewinn@tipimagazin.at. Einsendeschluss ist der 30.04.2021. Viel Glück! 2x

Niedlich hoch 10 Anni Lamm kommt zu Ostern wie gerufen. Das süße Lämmchen mit dem schneeweißen Fell und den dunklen Knopfaugen ist 16 cm groß und ein wunderbar weicher, treuer Gefährte von Anfang an. Von Steiff um € 29,90. www.steiff.com

Mathe macht Spaß! Mit den Calculix-Holzbausteinen begreifen Kinder ab 3 Jahren die vier Grundrechenarten. Werden z.B. die 3 und die 2 aufeinandergestapelt, ist der Turm genauso hoch wie der 5erBaustein. www.calculix.eu

3x

4x Hörspiel-Fantasy Das EUROPA Hörspiel „Rulantica – Die verborgene Insel“ dreht sich um das Leben des Meermädchens Aquina. Das Unglaubliche: Sie hat einen Zwillingsbruder, den Menschenjungen Mats. Und der befindet sich in Gefahr! www.play-europa.de

je 3x

je 3x Für kleine Taktiker & Gedächtniskünstler Nicht Quartett – Mixtett! Der Clou des spannenden Kartenspiels: Alle Mixtette eines Themas können miteinander kombiniert werden. Die Karten werden in einem Kreis ausgelegt, mithilfe der Figuren und verschiedener Aktionskarten müssen die passenden Quartette gefunden werden. Je mehr Mixtett-Sets, desto größer der Spaß! Mixtett von ASS Altenburger mit den DisneyHelden Micky, Pluto und Minnie sowie Elsa, Olaf und Anna. www.spielkarten.com

2x Faszination Zauberei SUPER RTL sucht in der „Ehrlich Brothers Magic School“ die besten Nachwuchszauberer (im März & April, immer freitags um 19:30 Uhr). In 8 Folgen treten je zwei Magier zwischen 9 und 15 Jahren gegeneinander an. Wie gut kennen sie die Welt der Illusionen? Mit der „Mental Magic“-Box von Clementoni zaubern alle zu Hause mit. Auf SUPER RTL und bei toggo.de.

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2x Neuer, interaktiver Musikvideo-Maker Mit der LEGO® VIDIYO™ Einhorn DJ Box und der App können Kinder ihre eigenen Augmented-Reality-Musikvideos mit Spezialeffekten drehen, LEGO® Minifiguren zum Tanzen bringen, mittanzen und ihre Musikclips danach im sicheren LEGO® VIDIYO™ App-Feed teilen. www.lego.com

Wasser marsch!

Einmal Prinzessin sein! Das süße Sylvanian Families Schokoladenhasen-Baby liebt es, sich zu verkleiden und sich wie eine kleine Prinzessin zu fühlen. Mit Kleid, Krone und Zepter gelingt das im Nu! Wandlungsfähig ist auch die pinke Kutsche mit goldenen Rädern: Sie kann aufgeklappt werden und verwandelt sich in ein zauberhaftes Prinzessinnenzimmer mit drehbarem Spiegel. Sylvanian Families Prinzessinnenkutsche von EPOCH um ca. € 24,99. www.sylvanianfamilies.de

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Promotion, © Hersteller

Der neue Tropische Aqua Park von PLAYMOBIL ist ein Paradies für alle Wasserratten. Über die Spiralrutsche, durch die Falltür der Free-Fall-Rutsche oder vom Sprungbrett geht es mit Schwung hinab ins kühle Nass – ein herrliches Planschvergnügen für Kinder ab 4. Um € 49,99. www.playmobil.de

3x Wandbehang Was wäre ein Kinderzimmer ohne Bilder? Eine große Auswahl gibt’s bei Posterlounge; jetzt neu: zahlreiche Motive aus dem Hause Universal Studios Limited – von Jurassic Park über E.T und die Minions bis hin zu den immer gut gelaunten Trolls. Leinwandbild Trolls World Tour – Lights on! im Format 30 x 40 cm mit weißem Echtholzrahmen um € 54,90. www.posterlounge.at

Bastle die Welt, wie sie dir gefällt! Zur Geschichte Mit der Erde um die Welt können aus liebevoll zusammengestellten Materialien drei Mylanis (Papierbilder) gebaut werden – z.B. die Erde mit ihren Schätzen oder die Lebensblume, die zeigt, dass alles mit allem verbunden ist. Natürlich ist auch genug Platz für eigene Ideen! Bastelbox Earthlovers von Mylani um € 24,90. www.mylani.com

3x Bau- und Spielspaß für Klein & Groß Fischertechnik bringt spannendes Konstruktionsspielzeug ins Kinderzimmer: Mit den Easy Starter Fire Trucks der JUNIOR Linie können kleine Feuerwehrleute ab 3 Jahren tief in die Welt der Löscharbeiten und Einsatzfahrzeuge eintauchen. Um € 44,95. Kinder ab 8 haben mit dem Konstruktionsbaukasten Funny Reactions ihren Spaß: Mit 660 Bauteilen wie Seilbahn, Rad oder Katapult lassen sich lustige und kreative Kettenreaktionen aufbauen. Ab Juli 2021 um € 89,90. www.fischertechnik.de

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Lebenundwir Wer bringt da die Eie r?

In Australien bring t nicht der Osterha se die Eier, sondern der Bilby. Und das po ssierliche Tierchen hat dem alten Hasen etwas voraus, und zwar einen Beutel am Bauch – für den Os tereitransport, versteht sich!

Mutmacher zum Mitmachen

Gestresst in der Schule, genervt von den Eltern, von Corona sowieso, und unzufrieden mit sich selbst – vielen Heranwachsenden macht das zu schaffen. Dein bester Freund? Bist du! von Dela Kienle begleitet und bestärkt Buben und Mädchen ab zehn – humorvoll und informativ, mit vielen Mitmach-Elementen wie Ankreuzlisten, Tests & Gedankenexperimenten. Erschienen bei Ravensburger um E 10,30.

© Búho (1), Ravensburger (1), echomedia/Stephan Mussil (1), Shutterstock (1), Wikimedia (1), Hersteller (5); Promotion: Step by Step

Immer in Bewegung • Michael Niavarani • Selbstfürsorge für Mamas • Ready, Set, Change! • Mit gutem Gewissen durch die Schulzeit • Auf die Ergonomie kommt es an • Siebzehn Quadratmeter zum Glück • Urpeinlich, Papa • Kinderfeder

Große & kleine Erfolge

Mode von Búho, buhobcn.com

Die Bildungsangebote der Wiener Volkshochschulen unterstützen Wiener/-innen dabei, sich weiterzuentwickeln und manchmal auch, über sich hinauszuwachsen. Teile dein persönliches VHS-Erfolgserlebnis (Mail an meinerfolgserlebnis@vhs.at) und gewinne einen 200-Euro-VHS-Gutschein! Auf www.vhs.at/meinerfolgserlebnis kann für die tollste Geschichte gevotet werden.

Hat Gewicht! Mehr als nur kuscheln können die Gewichtstiere von elja. Sie sind mit schwerem Quarzsand gefüllt (die Schildkröte etwa wiegt 3,5 kg) und helfen unruhigen, reizüberfluteten Kindern, sich besser zu konzentrieren und runterzukommen. Schildkröte und Eule um je € 98,–. www.elja.at 14 | f rü h l i ng 2021

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Nachhaltiger Schulstart Müllverwertung „Nicht wegschmeißen, Mama! Daraus will ich noch was basteln!“ – Kommt euch bekannt vor? Dann empfehlen wir dieses Buch: In Spaß mit Müll werden aus Schraubgläsern, Tetrapaks, Konservendosen, Plastikflaschen und Co. nützliche Design-Gegenstände. Von Ingrid Luttenberger, erschienen bei echomedia um € 24,90.

Nachhaltig soll sie sein, aus unbedenklichen Materialien, fair produziert und ergonomisch – die elterlichen Ansprüche an eine Schultasche sind hoch. Die neue Schultasche CLOUD WWF Tigers von Step by Step, die klimaneutrale Schulranzen-Marke, erfüllt sie alle mit links: Sie besteht aus Biobaumwolle, ist mit nur ca. 990 g ein absolutes Fliegengewicht und wächst durch das patentierte EASY GROW SYSTEM mit dem Kind mit. Cool für kleine Umwelt- und Tierschützer: Im WWF-Anhänger ist ein NFC-Chip integriert, der spannende Informationen über bedrohte Tierarten liefert. Set inkl. bestücktem Federmäppchen, Sportbeutel, Schlampermäppchen und 3-teiligem MAGIC MAGSSet um € 269,–. www.stepbystep-schulranzen.com

Runde Sache Binden, Tampons und Slipeinlagen von The Female Company bestehen aus zertifizierter Biobaumwolle, angebaut ohne Chemikalien und Pestizide. Schon ab € 2,– pro Monat zzgl. Versand landen die Bio-Periodenprodukte direkt im Briefkasten – mit gutem Nebeneffekt: Für jedes verkaufte Produkt wird eine Frau in Indien mit einer waschbaren Stoffbinde versorgt. www.thefemalecompany.com

Immer im Gleichgewicht Wenn es unten juckt und brennt, ist die Scheidenflora aus dem natürlichen Gleichgewicht – und es fühlt sich gar nicht mehr so blumig-schön an, wie es klingt … Doch was tun, damit es erst gar nicht dazu kommt?

© Lactamousse; Promotion

Eine gesunde Scheidenflora ist der wichtigste Schutz vor Scheideninfektionen. Körpereigene Scheidenbakterien verhindern die Ansiedlung von Krankheitserregern – einerseits durch Verdrängung schädlicher Bakterien und andererseits durch die Produktion von Milchsäure. Die Milchsäure erhält in der Scheide einen leicht sauren pH-Wert, der die Vermehrung von Krankheitserregern verhindert und ein Schutzschild um die Scheide bildet. Doch äußere Einflüsse können das Gleichgewicht der Scheidenflora ins Wanken bringen. Hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft oder Pubertät, übertriebene Hygiene, zu enge Kleidung, Stress, ungünstige

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Ernährung oder Antibiotikabehandlungen – sie alle können das Mikrosystem der Scheide negativ beeinflussen und Ausfluss, Reizungen und unangenehmen Geruch verursachen. Um Infektionen vorzubeugen, ist die richtige Intimpflege gefragt – nicht zu viel und nicht zu wenig. Ideal sind pHneutrale Produkte, die mit Milchsäure angereichert sind – wie Lactamousse®. Der zarte Schaum in Lactamousse® reinigt, schützt und pflegt den äußeren Intimbereich, erhält das saure pH-Milieu der Scheidenumgebung und bewahrt so eine gesunde Scheidenflora. Zusätzlich zur Milchsäure enthält Lactamousse® Aloe und Hamamelis – zwei Heilpflanzen, die für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt sind.

Lactamousse® Intimpflegeschaum ist für die tägliche Intimpflege unter der Dusche geeignet. Besonders ratsam während der Menstruation, nach dem Geschlechtsverkehr, in der Schwangerschaft und bei Intimbeschwerden. Rezeptfrei erhältlich in der Apotheke. www.gesundescheide.at

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Leben und wir

© Heidrun Henke (3)

Family-High-Life. Unsere Coverfamilie weiß, wie man Bewegung mit Freude und Leichtigkeit in den Alltag einbaut – oder so nebenbei während des Shootings Gewichte hebt.

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Leben und wir

Immer in Bewegung Als professioneller Movement Trainer hält Jonny auch die eigene Familie auf Trab. Die beiden Kinder und seine Frau Annelies sind zum Glück für jede Action zu haben. In ihrem Zuhause in Kärnten integrieren sie Bewegung spielerisch und selbstverständlich in den Familienalltag: beim Toben mit den Hunden, am Weg zum Biobauern, beim Bergwandern oder beim Raufen am Wohnzimmerteppich. text und fotos von heidrun henke Dass es sich hier um eine sehr bewegte Familie handelt, ist schnell ersichtlich. Gleich beim ersten Kennenlernen über Facetime, als wir uns einen Termin für das Tipi-Interview und das Coverfoto ausmachen, hüpft Jonny quer durch Haus und Garten in Maria Saal, wo er mit seiner Frau Annelies und seinen zwei Buben Edgar (3 Jahre) und Willem (7 Monate) sowie zwei Hunden lebt – die auch alle immer wieder durchs Bild huschen. Vor einem Jahr sind sie hierhergezogen und haben ihre Wohnung in Wien gegen ein beschauliches Landhäuschen getauscht, das Jonny mir jetzt via Videocall zeigt: „Hier unten im Keller ist das Homegym, da trainiere ich täglich eine halbe Stunde.“ Und schwups – Kameraschwenk –, schon schwingt er sich in die Ringe hinauf zu einem Klimmzug. Scheinbar mühelos.

immer ein bisschen, nebenbei und zwischendurch, so wird sie Teil meines Alltags. Und außerdem hab ich mir jetzt das Gym ins Haus geholt“, schmunzelt der „Über-Vierzig-Jährige“. Fünf bis sieben Mal pro Woche schafft er es, sich in den Keller zurückzuziehen. Das heißt auch manchmal früh aufzustehen, damit Willem nicht auf seinen Frühstücksbrei warten muss. Sport ist nicht Bewegung – und umgekehrt Jonny ist Bewegungscoach (oder Movement Trainer, wie auf seiner Website www.fitover40.at steht) und erstellt für Everyday-People über 40 maßgeschneiderte und alltagstaugliche Bewegungskonzepte. Es geht weniger um Sport, als um ganzheitliche Bewegung,

Zu Besuch in Kärnten Als ich ein paar Wochen später unsere Coverfamilie in Kärnten besuche, bekomme ich von Edgar, dem älteren Sohn, eine echte Hausführung. Er ist ein kleines Energiebündel und wuselt mit den beiden Bulldoggen Woods und Lotti im Garten um die Wette. „Bei uns gibt es Ostereier, schau mal!“, und drückt mir zwei liebevoll ausgewählte Steine in die Hand. Auch von den Klimmzügen bekomme ich eine Live-Vorführung im Keller – nicht nur von Jonny, auch der Junior hängt schon eifrig in den Ringen. Ganz nach Papas Vorbild. Der ehemalige Kampfkunstlehrer und Fitnessenthusiast hat immer schon gern trainiert und bewegt sich für sein Leben gern – von Kindesbeinen an. Doch wie schafft er es, Bewegungsdrang und Familie unter einen Hut zu bringen? „Ich baue jetzt die Bewegung in meine Lebensrealität ein, Beim Kochen gilt für die Familie ein achtsamer Umgang mit Tier und Natur. Edgar weiß genau, woher die Eier für seine Palatschinken kommen. f rü h l i ng 2021 |

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Leben und wir

Mein Leben ohne Vater

© Adrian Batty (1), Heidrun Henke (7), Privat (1)

von peter zirbs

Eine Familie; auf Trab gehalten von einem Papa, der Bewegungstrainer ist – das klingt richtig cool. Und warum es mich so fasziniert: Es ist wirklich meilenwert davon entfernt, wie ich aufgewachsen bin. Nicht, dass unsere Familie nicht ausgedehnte Spaziergänge, Fahrradausflüge und Schwimmeinheiten etwa in der saukalten Schwarza im niederösterreichischen Höllental gemacht hätte. Oder gefühlt tagelange Fußballmatches mit befreundeten Nachbarskindern auf der großen Wiese hinterm Haus absolviert hätte. Nein, das gab es eh alles. Und da sich Computerspiele in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch nicht so ganz durchgesetzt hatten, waren Alternativen verhältnismäßig rar gesät. Dazu kommt, dass meine Mutter zwar begeisterte Radfahrerin und Spaziergängerin war, ansonsten jedoch Sport generell keine allzu große Bedeutung in ihrem Leben hatte und immer noch nicht hat. Und das wiederum hat auf mich ein bisschen abgefärbt. Dann wäre da auch noch für ein paar Jahre meiner Kindheit mein Adoptivvater gewesen, der sich anfangs tatsächlich ziemlich sportiv gerierte. Allerdings hat sich das erstaunlich schnell in eine Passion für Bier, Wein und Kilopackungen von gesalzenen Erdnüssen umgewandelt; binnen weniger Jahre sah er dementsprechend aus. Dennoch gibt es einige sportliche Disziplinen, die ich in meiner Kindheit zu schätzen gelernt habe – auch wenn ich vermutlich in diesem Leben in keiner davon zum Sportler des Jahres gewählt werde. Eine dieser Randsportarten ist das Überleben in eiskaltem Wasser; siehe erwähntes Höllental. Eine andere ist das Rodeln auf dafür absolut nicht geeignetem Terrain. Wieder eine andere ist das Radfahren auf Konfrontationskurs mit rostigen Eisengestellen – die Narbe auf der Stirn, also so etwas wie eine Siegestrophäe, zeige ich immer noch gerne her. Wenn ich es mir so recht überlege, gibt es allerdings vielleicht doch noch echte Chancen auf Pokale für mich. Denn falls ich es irgendwie in eine Champions League schaffen würde, dann wäre das in den Bewerben Schnelllesen, Langlesen und Viellesen sowie Bücherstapel von A nach B bringen. Da bin ich nämlich top. Gut, da habe ich mit meiner Mama ja auch wohl die beste Trainerin, die es gibt. Und darüber bin ich eigentlich ganz froh.

die dem Körper guttut. Er hat erst im Sommer mit seinem Business begonnen, scheint aber schon voll angekommen zu sein. Zuvor hat er jahrelang beim Film gearbeitet – vom bewegten Bild hin zur körperlichen Bewegung –, doch Bewegung war immer schon ein ganz wichtiger Teil seines Lebens; er hat schon alle möglichen Sportarten ausprobiert und auch selbst unterrichtet. Warum die Leidenschaft nicht zum Beruf machen? „Bewegung hat bei uns zu Hause immer schon eine wichtige Rolle gespielt. Jetzt gebe ich dieses Lebensgefühl an unsere Kinder weiter“. Seit Jonny Vater ist, hat sich seine Einstellung geändert: „Nicht mehr auf die Leistungsfähigkeit, die Dauer des Trainings oder das Aussehen, sondern auf die Lebensqualität und die Intuition kommt es mir an.“ Sowohl Jonny als auch Annelies wünschen sich für ihre Kinder freies Bewegen und Ausprobieren. „Man braucht sich nicht so früh zu spezialisieren und einer Sportart verschreiben, der natürliche Bewegungsdrang soll in all seinen Facetten gelebt werden. Es geht uns mehr um die Erfahrung und das Körpergefühl als um ein Regelwerk und das präzise Beherrschen einer Sportart. Besonders für Kinder sind monotone, wiederholende Bewegungen weder gut noch spaßig. Sie wollen ihren gesamten Bewegungsradius ausprobieren“, weiß Jonny aus beruflicher Expertise. „Man braucht nicht unbedingt einen Kletterkurs für Kinder, das kann auch der Baum im Garten sein“, ergänzt Annelies.

Jonny ist Movement Trainer in Maria Saal und erstellt maßgeschneiderte und alltagstaugliche Bewegungskonzepte. www.fitover40.at

Beide sind das Gegenteil von klassischen „Eislaufeltern“, die mit Drill und Ehrgeiz ihre Kinder in eine sportliche Richtung drängen wollen. „Es soll leicht, spielerisch und aus einem Selbstverständnis heraus passieren.“ Auch Jonnys Lieblingssport „Brazilian JiuJitsu“ beschreibt er als sehr spielerisch. „Es ist Bodenkampf mit viel Rollen. Das macht auch Edgar schon großen Spaß, er denkt, dass wir uns herumwuzeln und raufen, tatsächlich praktizieren wir aber schon Kampfsport.“ So nonchalant lässt sich Sport in den Alltag einbauen. „Mit Hunden ist das sowieso einfach, die brauchen jeden Tag ihren Auslauf, und wir profitieren davon“, erzählen die Jungeltern. Bewegter Familienalltag Für Annelies hat Sport keine extrem hohe Priorität. „Als Mama von zwei Wirbelwinden bin ich sowieso ständig in Bewegung. Aber auch der Garten ist mein ganz persönlicher Bewegungsparcours. Ich genieße diese Art der Betätigung, auch wenn es manchmal richtig anstrengend sein kann.“ Die Freuden des „Gartelns“ hat Annelies erst durch das Kärntner Landleben entdeckt und ist schon „richtig süchtig“ danach: „Wann kommen die ersten Knospen raus? Wann kann ich was ansäen? Welche Früchte wachsen bei uns gut? Welche Kräuter helfen bei Bauchweh?“ Wenn sie bewusst zur Ruhe

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kommen will, baut die gebürtige Mödlingerin immer wieder kurze Yogasequenzen in das zuweilen auspowernde Mama-Dasein ein. Das einfache Integrieren von Bewegung in den Familienalltag gelingt den beiden Jungeltern hier in Kärnten viel besser als zuvor in der Großstadt. „In Wien musste man immer wohin fahren, um Sport zu treiben, jetzt gehe ich vor die Tür und tobe mich aus oder schwitze im Keller. Und am Wochenende machen wir oft Wanderungen in den umliegenden Bergen“, schwärmt Jonny. „Ich bin zwar ursprünglich aus dieser Gegend, habe aber die Berge um mich herum nie so wahrgenommen. Erst jetzt, wo ich von der Stadt hierhergezogen bin, weiß ich dieses Panorama zu schätzen.“ Es scheint, als hätten sich die beiden schon sehr gut eingelebt in ihrem neuen Zuhause nahe Klagenfurt. Sicher kein Stubenhocker. Wirbelwind Willem macht das Wohnzimmer zu seinem persönlichen Bewegungsparcours.

Gesunde Ernährung gehört genauso zum Wohlbefinden, Jonny und Annelies gehen kaum mehr in den Supermarkt, sie holen ihre Lebensmittel von den Bauern der Umgebung.

Endlich angekommen Klein-Willem wird müde und die Hunde immer zappliger, so gehen wir zusammen eine Runde im Ort spazieren. Die Nachbarskinder winken uns zu und laden Edgar zum Spielen ein, eine andere Nachbarin tratscht mit uns über den Gartenzaun hinweg und steckt uns als Wegzehrung ein paar Kekse zu. Edgar zeigt mir seinen Lieblingskletterbaum, während Annelies und Jonny mir den Bauern vorstellen, bei dem sie regelmäßig ihr Gemüse und ihre Eier holen. „Das Schönste ist, dass wir hier gar nicht mehr zum Supermarkt gehen müssen. Wir holen uns alles frisch aus der Umgebung von den Bauern“, freut sich Annelies. Auch bewusste Ernährung hat bei den beiden einen hohen Stellenwert, wie ich an den herumliegenden

Kochbüchern bemerke. „Es ist uns wichtig zu wissen, wo unser Essen herkommt. Auch mit Edgar gehen wir bewusst in den Stall und reden mit ihm über artgerechte Tierhaltung.“ Ich könnte mich noch lange mit Jonny und Annelies unterhalten. Wir reden über gesundes Essen, Nigel Slater, Nahrungsergänzungsmittel und Austernpilze. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen, als ich Edgar ein Überraschungsei überreiche. „Nein, nein, auch wir essen manchmal das ungesunde Zeug, wir konsumieren nur bewusster“, lacht Jonny. Die Zeit ist schnell vergangen. Am Ende des Tages, bevor die Sonne untergeht, versuchen wir noch unser Coverfoto zu machen. Mit Betonung auf „versuchen“, denn wir brauchen mehrere Anläufe: Bei einer bewegten Familie ist es gar nicht so einfach, dass alle sechs, inklusive Hunde, stillhalten. Andauernd wuselt einer durchs Bild. Und der kleine Willem ist mittlerweile ausgeschlafen und wieder voller Energie.

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Leben und wir

Interview

Die Geschichte einer Kindheit

Michael Niavarani

Tipi: Was ist das Erste, woran du dich aus deiner Kindheit erinnern kannst? Michael Niavarani: Es gibt ja diesen Moment, der sozusagen den Übergang vom unbewussten Existieren zum Wissen um die eigene Existenz darstellt. Der romantische Schriftsteller Jean Paul Friedrich Richter hat es in seinen Memoiren sehr schön beschrieben, wie er als kleines Kind zum Haus seiner Eltern läuft und einen schönen

Baum, die Bank vor dem Haus und das Tor sieht. Und in dem Moment, als er auf die Türklinke greift, fährt ihm das Bewusstsein ein: „Ich bin. Ich existiere. Es gibt mich.“ Diesen Moment hat jeder Mensch, es ist der Übergang von der unterbewussten Kindheit zu einer bewussten Existenz. Ich hatte diesen Übergang auch; und auch ich habe auf eine Klinke gegriffen. Nur war ich gerade am Klo. Es ist leider wirklich

© Jan Frankl (1), Privat (1)

Die österreichische Kabarett-, Theater- und TV-Landschaft wäre ohne ihn seit Jahrzehnten eine deutlich kargere: Michael Niavarani verkörpert österreichischen Humor im Allgemeinen und dessen wienerische Spielart im Besonderen wie kaum ein anderer. Im Gespräch mit ihm haben wir mehr über seine Kindheit erfahren. von peter zirbs

wahr: Ich war gerade am Klo, habe mein großes Geschäft verrichtet – und in dem Moment, als ich aufgestanden bin und aus dem Häusl gehen wollte, ist mir bewusst geworden: Ich existiere. Ich habe also, obwohl ich alles Irdische unter mir gelassen habe, bemerkt, dass ich doch existiere. Oder vielleicht gerade deshalb. Da muss ich im Übrigen so vier oder fünf Jahre alt gewesen sein.

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Leben und wir Wie war das für dich? Ein sehr wunderbarer Moment einerseits, und eine ganz große Verwunderung andererseits: Plötzlich ist einem bewusst, dass man existiert. Befremdlich eigentlich, denn seither frage ich mich, wozu das gut ist. Daher gehe ich meistens auf die Toilette, wenn einer zu mir sagt: „Finde dich selbst.“ Das Klo ist ja generell ein guter Rückzugsort. Ja, und wichtig für Familienväter! Ich habe sehr viele Freunde mit Kindern, die mir sagen, der einzige Ort, wo sie sie selbst sein können und Ruhe haben, ist die Toilette.

WAS WA R:

WAS KO M M T:

Michael Niavarani wurde am 29. April 1968 als Sohn eines persischen Vaters und einer Wienerin geboren. Noch während seiner Gymnasialzeit feierte er Erfolge mit Raimundund Nestroy-Stücken. Neben über 30 Jahren im Kabarett Simpl, das er 2019 erwarb, ist er für zahlreiche Film- und TV-Auftritte bekannt und mit Auszeichnungen, etwa mehrfach mit der Goldenen Romy, prämiert worden. Er ist Buchautor und mit dem Theater Globe Wien auch als Theatermacher erfolgreich.

Im Sommer 2021 wird im Theater im Park die von ihm produzierte neue Simpl Revue Krone der Erschöpfung – Eine Erholung in 12 Massagen aufgeführt; selbst auf der Bühne stehen wird er ebenfalls im Theater im Park bei Vorstellungen mit Harald Schmidt sowie mit Viktor Gernot.

Das wird die Tipi-Leserinnen und -Leser sicher freuen, dass sie damit nicht die Einzigen sind. Wo und wie bist du eigentlich aufgewachsen? Ich bin zuerst aufgewachsen im fünften Wiener Gemeindebezirk in einer Altbauwohnung, und dann sind wir für längere Zeit in ein Haus nach Oberrohrbach in Niederösterreich – das ist in der Nähe von Korneuburg – gezogen. Bleiben wir kurz in Margareten: Wie lange hast du dort gewohnt? Von meiner Geburt bis zu meinem 13. oder 14. Lebensjahr. Und zwar in der Oberen Amtshausgasse, das ist in der Nähe des Siebenbrunnenplatzes. Es gab zwei große Zimmer, ein Kabinett und eine Küche. Fast schon ein Luxus. Meine Eltern hatten ein geräumiges Wohnzimmer und ein Schlafzimmer; meine fünf Jahre jüngere Schwester und ich teilten uns eine Zeit lang das kleinere Zimmer. In meiner Erinnerung war das eine helle Wohnung, da es auf einer Seite zwar einen Innenhof gab, aber kein größeres Haus gegenüber. In der Wohnung lagen viele Perserteppiche, da mein Papa ja mit Perserteppichen handelte. Ich habe also viel Zeit auf Perserteppichen verbracht. Auch in seinem Geschäft; ich bin oft von der Schule abgeholt worden, bin dann auf den Teppichen gelegen und habe mit den Mustern gespielt. Wie war deine Kindergartenzeit? Ich habe keine Ahnung. Das Einzige, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich ein physikalisches Experiment gemacht habe: Wir sind auf einer Mauer gesessen, und ich habe dem Menschen neben mir – ob es ein Bub oder ein Mädchen war, weiß ich nicht mehr – auf die Schulter geklopft und von der Mauer gestoßen. Ich glaube nicht, dass ich das absichtlich gemacht habe. Zwar bin ich gerügt worden, es ist aber nichts passiert, weil die Mauer nur ein Mäuerchen

theaterimpark.at simpl.at niavarani.at

Der noch sehr junge Niavarani verkörpert auf diesem herzigen Foto das, was man einen echten Wonneproppen nennt. Aber interessant: Vergleicht man dieses Bild mit seinen aktuellen Pressefotos, so fällt die ähnliche Mimik sofort ins Auge.

im Gegensatz zu mir hat sie einen noch schwärzeren, bösartigen Humor.

von vielleicht 20 Zentimetern war. Man hat mir außerdem im Kindergarten nachgesagt, erzählte mir meine Mutter, dass ich nie mitspielen wollte. Ich sei immer in der Ecke gesessen und hätte zugeschaut. Ich war sehr schüchtern, wollte nicht mitspielen, und man hat sich bereits Sorgen um mich gemacht. In einem Kabarettprogramm von mir habe ich später behauptet, ich hätte mir schon als kleiner Bub gedacht: „Was soll ich mit lauter Trotteln und warum soll ich mich deppert mit denen herumspielen?“ Du hast eine jüngere Schwester – wie war das für dich, als sie auf die Welt kam? Meine Schwester kam in ein Tuch gehüllt aus dem Spital; ihr Gesicht war ein bisschen eingefallen, weil sie ja noch keine Zähne hatte, und ich habe angeblich gesagt: „Die schaut ja aus wie die Großmutter aus dem Kasperltheater!“ Das wird auch heute noch in der Familie gelegentlich zitiert. Meine Schwester nimmt das aber mit Humor –

Dann kam ja auch schon die Volksschulzeit ... Ich war in zwei Volksschulen. Ich habe gewechselt, weil mir die erste nicht gefallen hat und bin dann in die Volksschule am Bacherplatz gegangen. Das Problem in der ersten Schule war, dass ich einfach nicht mitgemacht habe im Unterricht. Ich war sehr passiv; ich habe in diesem Universum meine Aufgabe als Beobachter gesehen, habe auch keine Hausübungen gemacht und war nicht zu motivieren. Ich habe allerdings immer geblödelt, wie eben ein sechsjähriges Kind blödelt, und immer Blödsinn gemacht. Meine Lehrerin hat dann einen großen Fehler begangen: Sie hat mich als Strafe neben sich nach vor an den Katheder gesetzt. Somit hatte ich plötzlich ein weitaus größeres Publikum – sie hat mir damit unbeabsichtigt einen Riesengefallen getan. Und mich hat natürlich der Unterricht gleich noch weniger interessiert. Der in der dritten Reihe hat noch nicht gelacht, waren eher meine Gedanken dort vorne. Das war offenbar so ein Erfolg, dass du die Volksschule gewechselt hast ... Ja, ich wurde dann gewechselt. Das wurde über meinen Kopf hinweg entschieden – eigentlich eine Frechheit. Ich bin nämlich sitzengeblieben; darauf bin ich sehr stolz. In der Volksschule? Ich bin beeindruckt. Ich bin insgesamt zwei Mal sitzengeblieben – einmal in der Volksschule, das zweite Mal im Gymnasium. In der zweiten Volksschule f rü h l i ng 2021 |

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Du bist dann ins Gymnasium gekommen. Genau, ins Bundesrealgymnasium Kandlgasse im siebenten Bezirk. Das Gymnasium war für mich der Ursprung der Theaterleidenschaft, weil mich meine Deutschprofessorin in der zweiten Klasse damit gekitzelt hat, dass ich Hauptrollen vorlesen konnte. Das habe ich auch in meinem aktuellen Buch beschrieben: Die Initialzündung war der Monolog vom Willibald in Nestroys „Die schlimmen Buben in der Schule“ – wie der mit den Lehrern umgeht; die Prüfungsszene: Das hat mich alles so derartig fasziniert, dass ich wissen wollte, wer dieser Nestroy war. Ich bin in der Klasse gesessen und durfte so Sachen sagen wie „Die Schule ist sinnlos“ und „Die wahre Schule ist das Leben“. Ich durfte frech sein mit dem Segen der Lehrerin! Da dachte ich mir: Theater ist etwas Wunderbares. Und so bin ich zu Nestroy gekommen. Eine der schönsten Zeiten in meiner Jugend war der Sommer, in dem ich sämtliche seiner Werke in der Ausgabe von Otto

Die frühe Liebe zum Schauspiel lässt sich nicht verleugnen! Ob als Clown mit erstaunlich lässigem Hüftschwung oder als dezent introvertierter Koch – der Weg zur Bühne scheint eindeutig vorgezeichnet gewesen zu sein.

Rommel gelesen habe – von den rund 60 Stücken fast alle. Dieses Eintauchen in eine andere Welt hat mich fasziniert; so, wie man heute in eine Netflix-Serie eintaucht. Ich habe Binge-Reading gemacht. Aber es gab neben Deutsch ja auch noch andere Fächer wie etwa Mathematik … Ja. Hochachtung! Das habe ich auch zu meinem Professor immer gesagt: Ich habe größte Hochachtung vor jedem, der die Mathematik versteht. Mich persönlich, hab ich zu ihm gesagt, interessiert es halt leider überhaupt nicht. Das hat meinen Matheprofessor wirklich sehr beeindruckt; er hat mir dann trotzdem ein Nicht genügend gegeben. Aber menschlich hat es ihn beeindruckt. Ich habe tatsächlich ein großes Faible für Physik – diese Leidenschaft für Wissenschaft kam allerdings erst später. Das wird einem in der Schule leider ein bisserl ausgetrieben. Aber in Biologie war ich gut! Ich habe in der vierten Klasse Gymnasium ein Referat über die Vererbungslehre gehalten, und es hätte eine Stunde dauern sollen. Ich habe dann mehr oder weniger vier Wochen referiert, weil sich der Professor dachte: Jetzt lass ich mal den Niavarani arbeiten. Er war sehr fasziniert, weil ich Sachen wusste, die man erst in der achten Klasse lernt. Ich hab ihm gesagt, dass es mich eben interessiert. Gelernt hab ich das aus einem Biologiebuch, das ich mir von einem Achtklässler ausgeborgt habe. Sitzengeblieben im Gymnasium bin ich in Geschichte. Jetzt hingegen sind von meiner Bibliothek mit rund 9.000 Büchern wahrscheinlich 75 Prozent zum Thema Geschichte.

LESETIPP Michael Niavarani liest Nestroy; „Es glaubt kein Mensch, was ein jeder Mensch glaubt, was er für ein Mensch ist.“ Niavaranis erste Liebe heißt Nestroy. Mit diesem Buch inklusive CD bekennt sich Michael Niavarani öffentlich zu dieser Liebe. Buch + CD; ISBN 978-3-9503907-9-7,; 153 Seiten; Format: 13,5 x 20,5 cm; gedruckt in Österreich auf Munken Papier; Preis gebunden: € 24,90

© Jan Frankl (1), Privat (4)

habe ich mich dann doch am Unterricht beteiligt; da ich lesen, schreiben und ein bisschen rechnen kann, dürfte das irgendwie funktioniert haben. Ich habe aber keine sehr lebhafte Erinnerung an diese Zeit. Mir war das relativ wurscht, die Schule. Was aber in meiner Kindheit sehr wohl aufregend war und in Erinnerung geblieben ist, waren die Besuche meiner persischen Verwandtschaft, nämlich meine Großmutter mit ihren zwei Geschwistern. Wenn die da waren, war Halligalli! Da wurde viel gekocht und gegessen; sie haben mir Süßigkeiten mitgebracht aus Persien – und wenn ich Hausübungen gemacht habe, wurde mir von ihnen applaudiert. Das hat mich ein bisserl motiviert: Der einzige Grund, warum ich überhaupt Hausübungen gemacht habe, war, dass ich Applaus bekommen habe. Mein Weg war also vorgezeichnet – ich konnte nach diesen Erlebnissen nur zum Theater oder Kabarett gehen.

Wie hast du es mit dem Turnen gehalten? In Turnen war ich wahnsinnig schlecht; das hat mich überhaupt nicht interessiert. Immer, wenn die Turnstunde begann, bin ich zum Turnprofessor gegangen und hab ihm gesagt, ich hätte mein Turnsackerl vergessen. Und von meiner Mutter hab ich mir oft eine Entschuldigung mit der Begründung „Knieschmerzen“ erschummelt. Das kann man allerdings auch nicht so oft bringen. Irgendwann war es dem Professor wurscht: Er hat mir nur mehr zugenickt, wenn ich mich wieder einmal mit meinen zwei, drei Büchern – meist Theaterstücke – ins Gerätekammerl gesetzt habe, um zu lesen. Folgerichtig musste ich eine Entscheidungsprüfung bei ihm ablegen. Ich sollte eine Reckübung machen. Ich hab ihm dann gesagt, bevor ich mir noch wehtue, falle ich lieber in Turnen durch; mir persönlich würde das nichts ausmachen. Er hat aber drauf bestanden und meinte: „Geh hin und mach eine Reckübung!“ So bin ich also hingegangen zum Reck, und wie ich dort angekommen bin, sagte er: „Danke, passt. Du bekommst ein Genügend.“ Ich war natürlich verwundert und hab ihn gefragt, wie ich so unverhofft zu der positiven Note käme. „Du hast immerhin gewusst, was das Reck ist“, war seine Antwort.

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Leben und wir

Wie geht es mir?

Selbstfürsorge für Mamas Die Bedürfnisse der Kinder stehen heutzutage oft im Mittelpunkt. Doch wie sieht es mit den Bedürfnissen der Mamas aus? Die Autorinnen Daniela Gaigg und Linda Syllaba raten dazu, den Spieß umzudrehen. Zuerst kommt man selbst, dann die Partnerschaft, dann die Kinder. Frei nach dem Motto: Geht es der Mutter gut, geht es auch dem Kind gut! von eva maria wagner

Gut für sich selbst sorgen Ist man erst mal überlastet, ist es schwer, wieder in Balance zu kommen. Da hilft dann meist auch der Kurztrip in die Therme oder das Schaumbad nicht mehr viel. In ihrem Buch „Selfcare für Mamas“ zeigen die Autorinnen Daniela Gaigg und Linda Syllaba deshalb Wege zur Selbstfürsorge für Mütter auf, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern in die Tiefe gehen. „Wir schreiben dieses Buch für alle Mamas, die gesunde Selbstfürsorge erlernen und im Alltag praktizieren wollen: Harmoniesüchtige, Abgrenzungsverweigerinnen, Superheldinnen des Alltags und jene, die kurz vor dem Ausbrennen stehen.“ Die Autorinnen analysieren, wie es zu Überforderung kommt und woran es

» Better done than perfect! «

liegen kann, dass man sich als Mutter im Alltag oft selbst vergisst. Dabei erzählen die beiden Freundinnen auch von ihrem eigenen Erleben, ihren Zweifeln und ihren Wegen, wieder in ihre Kraft zu kommen oder diese erst gar nicht zu verlieren. „Ich verwende gerne das Bild eines Gefäßes“, erzählt Daniela Gaigg im Gespräch mit Tipi. „Wenn im Gefäß nichts drinnen ist,

© Beltz Verlag (1), Freepik (1)

Wir leben in einer Zeit der vielen Möglichkeiten, und unser Alltag ist dicht geworden. Beruf, Familie, Kindererziehung, Haushalt, Partnerschaft, Freizeit. Es gibt viel zu tun. Immer häufiger berichten Frauen von Erschöpfung und davon, an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zu stoßen. Vielleicht sind viele Tage vergangen, und man hat das Gefühl, kein einziges Mal darin vorgekommen zu sein. Tage, an denen sich alles wieder nur um die Kinder gedreht hat. Tage, an denen man alles geschupft hat, aber keine ruhige Minute für sich hatte. Manchmal gibt es vielleicht Momente, in denen einen eine unerklärliche Traurigkeit befällt oder Vormittage, an denen man am liebsten gar nicht aufstehen möchte. Diese Ohnmacht kann ein Indiz dafür sein, dass man sich zu wenig um sich selbst gekümmert hat.

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Leben und wir

» Damit du gut für dein Kind sorgen kannst, musst du zuerst gut für dich sorgen. « kann ich auch nichts geben. Wenn ich allerdings gut gefüllt bin und es mir gut geht, dann kann ich wieder geben und auch für die Kinder gut sorgen.“ In diesem Sinne nennen die Autorinnen ihr Buch auch „Das etwas andere Erziehungsbuch“. Es geht also nicht darum, wie man sich am besten um die Kinder kümmern soll, sondern darum, wie man sich am besten um sich selbst kümmern kann, damit es im Umkehrschluss auch den Kindern gut geht. Fallstrick Perfektionismus „Unsere Gesellschaft zeichnet sich durch eine hohe Leistungsfähigkeit und durch ein geringes Selbstwertgefühl aus“, schreiben die Autorinnen. Ein geringes Selbstwertgefühl wiederum ist der Antreiber für Perfektionismus. Doch allzu oft ist gerade dieser ein Verhinderer von Balance und Gelassenheit. Wer immer alles perfekt machen will, steht unter Dauerstress, kann Dinge und Verantwortung schlecht abgeben und gerät leicht in die Vergleichsfalle. „Vergleichen ist der Einstieg zum UnglücklichSein“, sagt Linda Syllaba. Und manchmal sei es besser, die Dinge einfach erledigt zu haben, als sie perfekt zu machen. Außerdem: Wann ist etwas eigentlich perfekt genug? Was ist eine perfekte Mutter und aus wessen Blickwinkel? Die Autorinnen zeigen Möglichkeiten für die Auseinandersetzung mit den eigenen Ansprüchen auf. Eine Auseinandersetzung mit dem ewig schlechten Gewissen, den Schuldgefühlen und der Angst, in der Erziehung Fehler zu machen. Was Kinder wirklich brauchen Kinder brauchen vor allem Sicherheit, das Gefühl, ernst genommen zu werden, und ein Zutrauen in ihre Fähigkeiten und in ihre Autonomie. Um diese Stabilität geben zu können, braucht es wiederum Eltern, die in ihrer Kraft stehen und die nicht dauerhaft das Gefühl haben, selbst zu kurz zu kommen. „Kindern geht es

1 3 MAGI S CH E GEDAN KEN ZUM SELFCARE -START • Selfcare bedeutet zuallererst Eigenverantwortung. • Das Beste, das du für dich und deine Familie tun kannst, ist, gut für dich zu sorgen. • Halte die Hierarchie ein: zuerst du, dann die Partnerschaft, dann die Kinder. • Baue so oft wie möglich Selbstfürsorge in deinen Alltag ein. • Unterscheide Wünsche von Bedürfnissen. • Atme und spüre, nimm wahr, bleib bei dir. • Pflege das Bewusstsein für deine Führungsaufgabe als Mama. • Orientiere dich zuallererst an dir selbst statt an den anderen. Vertraue deiner Intuition. • Grenze dich gut ab gegen alles (und jeden), der dir nicht guttut. • Lerne es auszuhalten, dass jemand anderes (deinetwegen) unzufrieden ist. • Bewege dich. Bewegst du dich, bewegst du etwas. • Selbstwertgefühl macht schön. • Fang jetzt damit an. Aus „Selfcare für Mamas“, Daniela Gaigg & Linda Syllaba

BUCHTIPP Daniela Gaigg & Linda Syllaba: Selfcare für Mamas; Beltz Verlag, € 19,50. In ihrem zweiten Buch machen die Autorinnen Mut, die Reihenfolge der Fürsorge auch einmal umzudrehen: zuerst die Mutter, dann die Partnerschaft, dann die Kinder – denn die Selbstfürsorge der Mutter ist die Basis jeder starken Familie.

meist besser, wenn die Eltern den Fokus auf die eigenen Bedürfnisse legen und somit die volle Eigenverantwortung für sich übernehmen“, meinen die Autorinnen. „Die bedürfnisorientierte Erziehung ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden und in vielen Ratgebern und von Influencer(inne)n aufgegriffen worden“, sagt Daniela Gaigg. „Nur leider ging es dabei oft nur um die Bedürfnisse der Kinder, und einiges ist dabei falsch ausgelegt worden. Im Familienleben soll es nämlich nicht nur um die Bedürfnisse der Kinder gehen, sondern um die Bedürfnisse aller Familienmitglieder.“ Die Autorinnen unterstreichen die Wichtigkeit einer „Fürsorgehierarchie“: „Zuerst komme ich, dann die Partnerschaft, und erst dann pflege ich die Kinder mit ganz viel Liebe.“ Jede Mutter hat Grundbedürfnisse, wie Selbstbestimmung, Respekt in Job und Familie, Ruhe und Erholung. „Sind diese erfüllt, können Mütter die Gelassenheit entwickeln, die Kindern ein gutes Aufwachsen ermöglicht.“ Familie kann dabei als System gesehen werden. Ein System funktioniert dann, wenn jeder seinen Platz haben darf und es zu keinen Rollenverschiebungen kommt. Eltern, die aus dieser Führungsrolle hinausfallen, die ihr Lebensglück von den Kindern abhängig machen oder sich selbst und die Partnerschaft im Elternsein komplett verlieren, bürden auch ihren Kindern eine große Last auf. Kinder sind nicht für das Lebensglück ihrer Eltern zuständig. Das sind einzig die Erwachsenen selbst. Wenn Eltern diese Eigenverantwortung leben, dann können Kinder sich entspannen und einfach Kind sein. Und weil man ja bekanntlich weiß, dass Kinder weniger durch Vorträge und Erziehungsmaßnahmen als durch das Vorleben der Eltern lernen, kann man ihf rü h l i ng 2021 |

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Leben und wir nen durch das Praktizieren von Selbstfürsorge auch gleich wichtige Fähigkeiten für ihr weiteres Leben mitgeben. „Man darf bei sich selbst anfangen, eben weil man das Beste für sein Kind will!“, sagt Linda Syllaba.

keit des Austausches zur Verfügung. „Wir beide finden es sehr bereichernd, miteinander über unsere Erfahrungen zu

Auf dem Weg bleiben Für die beiden Expertinnen ist das Thema Selbstfürsorge für Mamas mit dem Erscheinen des Buches nicht abgeschlossen, sondern geht jetzt erst so richtig los. „Selbstfürsorge ist ein Übungs- und Lernprozess, der über einen längeren Zeitraum kultiviert werden muss.“ Deshalb begleiten die Autorinnen das Projekt medial und stellen auf verschiedenen Kanälen Inputs und die Möglich-

2 Fragen an Daniela Gaigg & Linda Syllaba

reden und uns gegenseitig zu stützen. Wir wollen deshalb auch anderen Frauen einen Raum für wertvollen Austausch zur Verfügung stellen.“ Diesen Raum wird es u.a. auf www.selfcarefürmamas.com geben. „Auf der Homepage werden auch viele andere Expertinnen und Experten zu Wort kommen“, so Daniela Gaigg. Die bekannte Eltern-Bloggerin (www.diekleinebotin.at) wird darüber hinaus auf ihrem Instagram-Kanal jede Woche ein Selfcare-Thema zur Sprache bringen. „Wer will, kann so ein Jahr lang begleitet werden. Auf der Website gibt es außerdem 52 Kärtchen zum Download mit wochenweisen Inspirationen, um die Selbstfürsorge in den Alltag zu integrieren.“

Interview

Daniela Gaigg ist Autorin, Selbstliebetrainerin, Bloggerin und Content Creator. Auf ihrem Blog schreibt sie über das Leben mit Kindern und eine nachhaltige Lebensführung. www.diekleinebotin.at

Selbstfürsorge und Corona – was ist in dieser Zeit besonders wichtig? Linda: Corona bringt, wie jede andere „Krise“, Problemstellungen stärker zum Vorschein und bedeutet, dass Selbstfürsorge wichtiger denn je ist! Wer vorher schon am Limit lief, wird in der Krise komplett aufgerieben. Regelmäßig bewusst atmen, innehalten und spüren, was gerade wirklich wichtig ist, kann ein guter Anfang sein, den Kontakt zu sich selbst zu halten. Wichtiges von Dringendem zu unterscheiden, Prioritäten zu setzen und voll in die Eigenverantwortung zu gehen, wo es möglich ist, empfehle ich ebenfalls. Auch wenn das bedeutet, bewusst Verantwortung abzugeben – auch das kann Eigenverantwortung bedeuten. Daniela: Corona hat nur ans Licht gebracht, was in unserer Gesellschaft schon sehr lang sehr falsch läuft: Wir Mamas laden uns immer noch mehr auf und haben am

© Bianca Kübler (1), Freepik (1)

Linda Syllaba ist dipl. psychologische Beraterin, Systemischer Coach, Familienberaterin und Businesscoach. www.beziehungshaus.at

Ende des Tages das Gefühl, „wieder nicht alles geschafft zu haben“. Und wenn man an der Krise etwas Gutes sehen will, dann diese Sichtbarmachung! Jetzt müssen wir hinschauen und uns die Kräfte genau einteilen. Prioritäten setzen und den Perfektionismus endlich über Bord werfen, sind wahrscheinlich die wichtigsten Punkte. Ein Perspektivenwechsel zu „ICH BIN GENUG“ ist dringend nötig, damit der Druck nicht unerträglich wird. Habt ihr einen konkreten Alltagstipp, den wir alle noch heute umsetzen können? Linda: Selfcare muss im Alltag stattfinden, in kleinen Dosen, individuell gestaltet. Monatelanges Warten und Sehnen auf zwei

Wochen Urlaub, die dann nicht stattfinden (Pandemie) oder verregnet sind, reicht nicht fürs echte Leben – schon gar nicht in Zeiten von Corona. Gestalte jeden einzelnen Tag so selbstliebevoll wie möglich. Plane Pausen ein, tu dir etwas Gutes. Geh raus an die frische Luft, ernähre dich bewusst, beweg dich, schlaf ausreichend, spür dich selbst und deine Bedürfnisse, nimm dich selbst ernst, folge deiner Intuition, zeig deine Grenzen …. Sorge für dich selbst so gut wie für deine Kinder. Daniela: Hör gut auf dich – schon wenn du morgens zum ersten Mal die Augen aufmachst. Ein paar ganz bewusste Atemzüge oder schöne Affirmationen helfen, „mit sich selbst“ gut in den Tag zu starten.

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Das Escape-Room-Feeling für zu Hause! Bei EXIT – Das Spiel entdecken die Spieler mit etwas Kombinationsgabe, Teamgeist und Kreativität nach und nach immer mehr Gegenstände, knacken Codes und lösen Rätsel. Ab 10 Jahren.

Bei diesem Spiel ist turbulenter Spaß angesagt! Die Kinder müssen versuchen, die Melonen geschickt in die Mäuler ihrer hungrigen Hippos zu katapultieren. Ab 4 Jahren.

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Leben und wir

© Konstantinos Bitsios (3), Michael Baer (1), Foto Flausen, © Porsche Informatik (1)

Interview

schülerInnen.gestalten.wandel. zu Besuch bei Ö3.

Ready, Set, Change! Die Initiative schülerInnen.gestalten.wandel. gibt Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit Politiker(inne)n und Expert(inn)en auszutauschen und die Gestaltung ihrer Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. von tanja holz Beate Meinl-Reisinger, Armin Wolf und Arnold Schwarzenegger sind nur einige bekannte Persönlichkeiten, mit denen Schülerinnen und Schüler im Zuge der Initiatiios Bits inos Kontant ve schülerInnen. Gründer Der schülerInnen.gestalten.wandel.Gemehr gestalten.wandel. dliche Jugen dass ein, dafür setzt sich del.at über wichtige hör finden. www.schuelergestaltenwan Themen wie Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung diskutieren konnten. Weshalb es so wichtig ist, Jugendliche zu Wort kommen zu lassen und wie die Initiative dazu beiträgt, sie in wichtige Entscheidungen miteinzubinden, erzählt Gründer Konstantinos Bitsios im Interview mit Tipi.

Tipi: Wie entstand die Idee zu der Initiative und seit wann gibt es schülerInnen.gestalten.wandel.? Konstantinos Bitsios: 2009 nahm ich an einer Konferenz in Wien teil, wo sich Personen aus der ganzen Welt über Herausforderungen wie alternative Energien, neue Finanzsysteme, Armut und soziale Gerechtigkeit den Kopf zerbrachen. Als ich in den großen Festsaal blickte, stellte ich fest, dass keine Schüler/ -innen anwesend waren. Auch die Nachfrage bei den Organisatoren löste nur großes Erstaunen aus. Wie wollen wir all die vielen Herausforderungen lösen, wenn wir die jungen Talente nicht mit einbinden? Also gründete ich zusammen mit meiner Frau und mit Eigenkapital die Initiative schülerInnen.gestalten.wandel. Zu Beginn setzte sich die Initiative rein mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander. So waren die ersten Teilnehmer/-innen die „Ölmühle Fandler“, „Sonnentor“, „Zotter“ und „Lemontree“. Mit der Zeit kamen viele neue Themen und Teilnehmer/-innen hinzu, wobei Klimaschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auch heute noch zu den wichtigsten Themen gehören. Wie funktioniert schülerInnen.gestalten.wandel.? Mir war von Anfang klar, dass wir aufhören müssen, den Jugend-

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Dipl.-Ing. Dr. Manfred Immitzer Geschäftsführer und Chief Digital Officer von Porsche Informatik » Die Initiative schülerInnen.gestalten.wandel gibt uns die Möglichkeit, mit kommenden Generationen in Kontakt zu bleiben – das ist für uns als Unternehmen enorm wertvoll. Wir bekommen ein Gespür dafür, welche Erwartungen unsere zukünftigen Konsument(inn)en haben, zum Beispiel im Bereich Mobilität. Wir erfahren aber auch, was junge Menschen einmal von ihren Jobs erwarten – „Purpose“ ist heute vielen wichtiger als Karriere. Auf der anderen Seite bieten wir den Schüler(inne)n Einblicke in eine innovative Industrie. Wir können ihre Begeisterung für IT und Digitalisierung wecken und ihnen so vielleicht auch neue Perspektiven eröffnen. Ein inspirierender Dialog in beide Richtungen! «

lichen zu sagen, was richtig oder falsch ist beziehungsweise ihnen ohne jegliche Aufforderung unsere Weltanschauung vorzusetzen. Bei schülerInnen.gestalten.wandel. halten die Teilnehmer/-innen keine Vorträge, sondern die jungen Talente stehen im Mittelpunkt, und wir hören ihnen zu, wie wir andere Wege gehen könnten. Die teilnehmenden Schüler/-innen können einfach von der Teilnehmer/-innenliste auf der Website beliebig viele Personen für Dialoge wählen oder sich alternativ auch Personen für Dialoge wünschen, die noch nicht an der Initiative teilnehmen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, bei Projekten mit Unternehmen mitzumachen, sich an exklusiven Dialogen mit Politiker(inne)n und an großen Diskussionsrunden zu beteiligen, unentgeltlich an Konferenzen, Kongressen und Festivals teilzunehmen oder auch Praktikumsplätze zu bekommen. In diesem Schuljahr gibt es zudem eine Neuerung: Schüler/ -innen, die das Online-Forum nutzen und interessante Fragen zu den Dialogen vorbereiten, werden mit Preisen prämiert, wie zum Beispiel Führerscheinen, Fahrrädern oder Übernachtungen in Vier-Sterne-Hotels. Für die Schüler/-innen ist die Teilnahme unentgeltlich, sie müssen auch keine Bedingung erfüllen, um teilzunehmen. Die Lehrerin oder der Lehrer meldet die Klasse bei mir an, dann erfolgt ein Einführungsvortrag, und danach können die Jugendlichen alle Angebote in Anspruch nehmen. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 werden alle Dialoge auch per Videokonferenz angeboten. Welches Ziel verfolgt die Initiative? Viele Menschen denken heute immer noch in Konventionen und haben dadurch diese jungen Talente überhaupt nicht auf ihrem Radar. Sie glauben, dass mit ihnen nichts anzufangen ist, nur weil sie noch in die Schule gehen, und fragen sich, welchen Sinn es haben sollte, sich mit den Jugendlichen auszutauschen. Frei nach dem Motto „Die Jungen von heute haben doch überhaupt noch keine Ahnung, können nichts, wissen nichts und sind zu nichts zu gebrauchen“. Was sollen sie schon Großartiges sagen können? Unglaublich, aber leider wahr. Hier setzt schülerInnen.

Die Schüler/-innen der BHAK Korneuburg bei einer Diskussionsrunde.

Michael Baer Ehemaliger Schüler der Vienna Business School Schönborngasse » Im Rahmen der Diskussionsrunden und auch im Rahmen meiner Diplomarbeit ergaben sich so viele Fragen, die die Unternehmer/-innen mit – ja, ich möchte sagen – großem Vergnügen beantwortet haben und jederzeit offen dafür waren. «

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Auch die österreichische Kontrollbank diente bereits als Kulisse für spannende Gespräche.

Julia Fandler Geschäftsführerin Ölmühle Fandler

Was waren die bisherigen Highlights? Es gab viele Highlights, aber eines bleibt unvergessen: Von Anfang an konnten sich die Schüler/-innen Personen für einen Dialog wünschen, die noch nicht an der Initiative teilnehmen. Vor einigen Jahren hatten sich Schüler/-innen einen Dialog mit Arnold Schwarzenegger gewünscht. Gespräche bzw. Dialoge per Videokonferenz waren damals noch nicht wirklich üblich, und so entgegnete ich, dass es nicht so einfach sei, da Herr Schwarzenegger in Kalifornien lebt. Ich versprach den Schüler(inne)n, dass ich mit Herrn Schwarzenegger bzw. mit seinen Mitarbeiter(inne)n Kontakt aufnehmen würde, sobald wieder ein Besuch in Österreich geplant wäre. Die Jugendlichen nahmen dies als Ausrede, nahmen mich nicht ernst und legten das Thema ad acta. Einige Monate später kam Herr Schwarzenegger wieder nach Wien, ich nahm Kontakt auf, und wir konnten tatsächlich einen Dialog mit ihm organisieren.

Mag. Bernhard Irschik Lehrer und Klassenvorstand an der Vienna Business School Schönborngasse » Die Initiative schülerInnen. gestalten.wandel. wird von unseren Schüler(inne)n sehr gut angenommen. Gerade in den beiden Schulformen JusHAK und HAK Plus, die sich an besonders engagierte und interessierte Schülerinnen und Schüler richten, stellt diese Initiative eine besondere Form der Begabungs- und Exzellenzförderung dar. «

Manfred Ergott Leitung Verkauf und Marketing & Nachhaltigkeitsbeauftragter bei der Druckerei Janetschek » Für mich persönlich haben diese Gespräche den Mehrwert, dass ich besser einschätzen kann, was junge Menschen heute bewegt. Und zwar nicht, um irgendwelche zielgruppenkonforme Lockangebote entwickeln zu können, sondern vielmehr, um eine Bestätigung dafür zu erhalten, dass Kinder und Jugendliche meiner Meinung nach sehr oft unterschätzt werden. Das kritische Konsumverhalten ist da, es sieht nur heute vielleicht etwas anders aus als noch vor zehn oder mehr Jahren. «

© Ölmühle Fandler/Christoph Meissner (1), Konstantinos Bitsios (1), Manfred Ergott (1), Bernhard Irschik (1)

gestalten.wandel. an und macht es sich zum Ziel, die Gesellschaft auf die jungen Talente und auf ihr unglaubliches Potenzial aufmerksam zu machen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Jugendliche als sogenannte „Stakeholder“ und als gleichwertige Partner/-innen in alle wichtigen Prozesse mit eingebunden werden.

» Es war angenehm für mich, das Interesse an mir und meinem Unternehmen zu spüren. Denn hier stand nicht unsere gewöhnliche Zielgruppe vor mir, sondern junge Menschen, die sich selbst kaum noch mit dem Thema Ernährung, Kochen, Genießen auseinandersetzten. Gleichzeitig hat man im Kontakt mit Jugendlichen die Möglichkeit, eine andere Generation ein bisserl näher kennenzulernen. «

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© Step by Step (2), Freepik (1)

Mit gutem Gewissen durch die Schulzeit

Das wohl unverzichtbarste Utensil für Schüler ist die Schultasche. Über Jahre hinweg stetiger Begleiter, muss sie nicht nur viel aushalten, sondern auch in jedem Alter ergonomisch perfekt sitzen. Wie aber sieht es mit der Nachhaltigkeit der früher aus Leder, seit Jahrzehnten aus Kunststoff produzierten Schultaschen aus? von markus höller Schultaschenkauf, das ist Vertrauenssache. Hier gilt es, eine Entscheidung zu treffen, mit der Eltern und Kind über Jahre hinweg gut leben können, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Während die Boomer-Generation noch die oftmals schwere Haltungsschäden verursachenden weitervererbten Ledertaschen umgeschnallt bekam, setzten sich ab den 70ern immer mehr Schultaschen aus Kunststoff durch. Die waren ergonomisch vernünftig designt und boten besser organisierten Innenraum sowie sicherheitsrelevante Features wie Reflektoren. Verstellbare Träger waren jedoch bereits das Maximum an Komfort – speziell für Taferlklassler, die mitunter die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts herumtragen, nach wie vor kein Vergnügen. Und mit dem Aufkommen von gebrandeten Merchandise-Produkten rund um Zeichentrickhelden und Co. entwickelte sich der Trend wieder zurück zu zwar gut

aussehenden, aber qualitativ minderwertigen Schultaschen aus Billiglohnproduktion. Was sich aber immer durchzog, von der Gerberei über die Kunststoffproduktion bis hin zur globalisierten Wegwerfgesellschaft: der eigentlich katastrophale ökologische Fußabdruck jeder einzelnen Tasche. Der innovative Hersteller Step by Step, der schon mit dem mitwachsenden System der verstellbaren Rückenlänge aufhorchen ließ, hat sich die inhärente Umweltproblematik zu Herzen genommen und nun nachhaltige Konzepte am Start. Schluss mit der Ressourcenverschwendung Was sich im Lauf der Jahrzehnte gezeigt hat: An Kunststoff führt punkto Haltbarkeit, Gewichtsersparnis und letztlich den Kosten kein Weg vorbei. Gesucht waren also Lösungen, wie man diesen möglichst ressourcenschonend gewinnen bzw. sogar

einsparen kann. Die ebenso einfache wie naheliegende Lösung: die Gewinnung des Grundstoffs aus recycelten PET-Flaschen. Der schon sehr gut funktionierende Kreislauf der Flaschen stellt ausreichend Material und erprobte Lieferketten bereit, sodass eine Step by Step-Schultasche zu 100 % aus ehemaligen PET-Flaschen hergestellt werden kann. Bereits durchschnittlich 37 Flaschen reichen aus, um eine komplette Schultasche zu fertigen! Dies in weiterer Folge dank streng überwachter CO₂Bilanzen und entsprechender Klimaschutzprojekte sogar klimaneutral. Recycling alleine ist nicht genug Das ist schon mal ein großer Schritt, aber bei Weitem noch nicht genug, um den geschundenen Planeten zu schützen. Also geht Step by Step noch einen Schritt weiter und integriert in den PET-Recyclingprozess nicht nur die Abfallwirtschaft, sondern kooperiert

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Leben und wir auch mit Ocean-Cleanup-Programmen, die der ständigen Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll entgegenwirken. Die Modelle der Cloud Ocean-Kollektion verwenden daher nicht nur wiederverwerteten Kunststoff aus PET-Flaschen, sondern auch pro Schultaschen-Set bis zu 1 kg Plastikmüll aus dem Meer! Kooperation mit dem WWF „Und was ist mit nachwachsenden Rohstoffen?“, fragt der kritische Konsument. Berechtigter Einwand, und auch hier hat Step by Step eine ausgesprochen attraktive Lösung parat. Der komplette Verzicht auf Kunststoff

Christina Kraus Langlebige, nachhaltig produzierte Schultaschen sind gut für Kind und Umwelt. Warum, weiß Corporate Social Responsibility Managerin Christina Kraus von Step by Step & coocazoo. www.stepbystep-schulranzen.com

Tipi: Warum ist beim Grundstoff der Step by Step-Schultaschen die Wahl auf Biobaumwolle bzw. recyceltes Plastik gefallen und nicht auf andere Stoffe wie z.B. Hanf? Christina Kraus: Wir entschieden uns für Biobaumwolle, da wir für diesen Rohstoff mit einem sehr guten und vertrauensvollen Partner zusammenarbeiten, der auch für große Umweltschutzorganisationen Stoffe produziert. Es gibt theoretisch viele tolle, nachhaltige Materialien, besonders wichtig ist aber die komplett nachvollziehbare und transparente Lieferkette, die unser Hersteller garantiert. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist es, dass die Biobaumwolle unseres Partners GOTS-zertifiziert ist. Wie wird aus PET-Flaschen bzw. Plastikmüll aus dem Ozean eine Step by StepSchultasche? Wir kooperieren mit der SEAQUAL INITIATIVE, die in Zusammenarbeit mit einheimischen Fischern, Non-Profit-Organisationen und Ocean-Cleanup-Programmen Müll aus dem Meer fischt. Die SEAQUAL INITIATIVE sortiert, säubert und schreddert den Plastikmüll zu einem Granulat. Dieses wird in Spanien zu einem Garn gesponnen, aus dem dann in Portugal die Textilien der CLOUD OCEAN-Kollektion gefertigt werden. Für ein Schultaschen-Set wird ca. 1 kg Müll aus europäischen Gewässern gefischt. Die

ist zwar aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll möglich, aber man kann ihn einsparen, soweit es geht. Zumindest bei der Außenhülle: In Zusammenarbeit mit einer der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt, dem WWF, hat Step by Step daher die erste SchultaschenKollektion aus Biobaumwolle entwickelt, die ohne Einsatz von toxischen Chemikalien oder Pestiziden angebaut wird. Form & Function Dass Umweltschutz nicht auf Kosten der Funktionalität und Haltbarkeit gehen muss, versteht sich von selbst. So verfügen

Interview

Materialzusammensetzung des SEAQUALStoffes beträgt ca. 10 % recycelter OzeanMüll und 90 % Post-Consumer recycelte Flaschen. Diese Zusammensetzung ist von der SEAQUAL INITIATIVE bewusst gewählt, sodass von dem eingesammelten PET-Müll so viel wie möglich verwendet werden kann und nicht noch mehr nach Qualitäten aussortiert werden muss. Das Salzwasser greift nämlich das PET an und wirkt sich somit auf die Verwendbarkeit des Mülls für eine Stoffproduktion aus. Ein höherer Anteil Ozean-Müll im Stoff würde dazu führen, dass die SEAQUAL INITIATIVE mehr aussortieren und somit mehr PET in die Verbrennung schicken müsste. Welche weiteren Maßnahmen setzt Step by Step in Sachen Nachhaltigkeit? Wir legen zum Beispiel großen Wert darauf, dass alle an der Produktion beteiligten Personen existenzsichernde Gehälter beziehen und angemessene Arbeitszeiten haben. Daher arbeiten wir in diesem Bereich mit der Fair Wear Foundation zusammen, die faire

die Modelle über das schon erwähnte mitwachsende Rückensystem, sind mit einem PFC-freien Mittel imprägniert und somit wetterfest und gehören mit knapp unter einem Kilogramm Eigengewicht zu den absoluten Leichtgewichten. Satte 19 Liter Stauraum mit cleveren Organisationslösungen, Reflektoren und Buben wie Mädchen gleichermaßen ansprechende Designs sind das Tüpfelchen auf dem i. Passend zu jedem Schulranzen gibt es auch Turnbeutel, Schüttel- und Federpennale im gleichen Design – schließlich wollen die jungen Leute ja nicht nur umwelt-, sondern auch modebewusst auftreten!

Produktionsbedingungen sicherstellt, zu denen auch die Gewährleistung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz gehören. Gemeinsam mit ClimatePartner haben wir die Kohlenstoffdioxide (CO₂-Emissionen), die bei der Produktion und dem Transport unserer Produkte unvermeidlich entstehen, berechnet und gleichen diese über ein Klimaschutzprojekt in Brasilien zum Schutz der „grünen Lunge“ unserer Erde aus. bluesign® hilft uns bei der Überwachung, damit nicht nur das einzelne Produkt, sondern die gesamte Lieferkette nachhaltig produziert wird. Dafür gibt es zum Beispiel strenge Vorgaben und Verbote bezüglich zugelassener Stoffe, die in der Produktion der Einzelteile der Schultasche verwendet werden. Wie lange circa hält die Imprägnierung? Kann man sie selbst auffrischen? Bei normaler Nutzung der Schultasche hält die Imprägnierung ungefähr vier Jahre, also die Dauer der Grundschulzeit. Da wir unseren Konsumenten aber die Möglichkeit bieten möchten, die Imprägnierung bei Bedarf selbst aufzufrischen, arbeiten wir auch in diesem Bereich mit einem kompetenten Partner zusammen. So sind bei uns die nachhaltigen PFC-freien Wasch- und Imprägniermittel der Firma Toko erhältlich. Die Schultasche wächst mit – aber wie lange ist die tatsächlich erwartete Lebensdauer? Unsere Schultasche begleitet das Kind durch das patentierte EASY GROW SYSTEM vom ersten Schultag bis zur Vollendung der vierten Klasse, also vier volle Jahre. Darauf geben wir Garantie. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass auch ein Geschwisterkind die Schultasche noch ohne Bedenken weiter nutzen kann. f rü h l i ng 2021 |

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Auf die Ergonomie kommt es an

Knight Rider für die Burschen – Barbie für die Mädchen. So einfach war die Wahl der Schultasche in den 80ern, zumindest in der Erinnerung. Heute ist die Ergonomie der Schultasche hingegen fixer Bestandteil des Beratungsgesprächs beim Schultaschenkauf. Und das ist auch gut so. Denn mit der Schulzeit wird die Zeit des täglichen Sitzens mehr, was dem Kinderrücken wie auch dem kindlichen Bewegungsdrang nicht entgegenkommt. Dazu noch der tägliche Transport von schwerem Schulmaterial, der dem Rücken zusetzen kann. Ergonomische Schultaschen beugen Beschwerden hier bestens vor und lassen Rücken, Eltern und Kinder aufatmen. Denn Letztere sollen auch beim Hüpfen, Springen und Klettern mit der Schultasche nicht eingeschränkt sein. Wenn sich die Schultasche perfekt an den Rücken anschmiegt und das Gewicht richtig von Schultern auf das stabile Becken verteilt wird, dann ist sie die richtige.

© Dennis Oellig (1), ergobag (1)

Neben der Schultüte ist die Schultasche das wichtigste Accessoire des Taferlklasslers. Oft bringt sie der Osterhase – höchste Zeit also, sich damit auseinanderzusetzen, welches Modell das richtige ist. Denn neben äußeren Werten wie Dinosaurier-, Einhorn- oder Auto-Design sollte der gesunde Rücken des Kindes im Mittelpunkt stehen. von julia fleiß

Interview

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Immanuel (Immi) Glö

Gesund für den Rücken ser ist Ergonomie-Experte & Ergonomische Schultaschen Product Designer der ergobag-Sch wurden vor zehn Jahren vom ultaschen. www.ergobag.at Kölner Schultaschenhersteller und Haltungsschäden „ergobag“ ins Leben gerufen, als Patienten. Außerwobei man sich am Tragesysdem brachte sie ihren tem von Trekkingrucksäcken orientierte. Wanderrucksack ins Spiel, der durch sein Ergonomie ist vor allem in der Arbeitswelt individuelles Tragesystem auf verschieund im Rehabilitationsbereich kein Fremddene Körpergrößen einstellbar war. Die wort mehr. Der Begriff beschreibt in erster Idee zum heutigen ,Your-Size-System‘ von Linie das gesunde Zusammenspiel von ergobag war geboren“, erzählt Immanuel Arbeitsumgebung und Maschine mit dem Glöser. Ein Aluminiumgestänge sorgt daMenschen. So muss auch die Schultasche für, dass der Hüftgurt die Last aufnehmen perfekt passen. Damit Physiotherapie und und auf das Becken übertragen kann. Im Rückenfit-Gymnastik später nicht auf dem Idealfall müssen dadurch die Schultern nur täglichen Stundenplan stehen, sollte man noch gut ein Drittel des Gewichts tragen. schon beim Kauf der Schultasche an die Zusätzlich verteilen die der kindlichen Ergonomie denken. Eine Herausforderung Anatomie angepassten Schultergurte bei der Investition für vier Jahre ist die die verbleibende Last auf den äußeren Tatsache, dass Kinder mitten im Wachstum Brustbereich, sodass die Schulterblattstelsind und sich ihre Proportionen während lung kaum beeinträchtigt ist und die Arme der Volksschulzeit verändern. normal durchblutet werden. Die Idee zu ergobag und damit einer Denn auch wenn Grundschüler bei Revolution auf dem Schultaschenmarkt einem Durchschnittsgewicht ihrer Schulkam den vier Gründern 2008: „Eine betasche von 3 Kilogramm in vier Jahren freundete Physiotherapeutin hatte immer insgesamt 1,87 Tonnen Last zu transportiemehr Schulkinder mit Rückenschmerzen ren haben, ist das Gewicht beim richtigen

Tragekomfort zweitrangig. „20 Prozent des eigenen Körpergewichts sollte die Schultasche des Kindes dennoch nicht überschreiten“, erklärt Immanuel Glöser. Neue Generation an Schultaschen Mittlerweile sind Hüft- und Brustgurt zur Standardausrüstung von Schultaschen geworden. Ein gesunder Rücken ist „cool“. Die Einzigen, die man noch mit lässig einseitig über die Schulter geworfenen Schultaschengurten sieht, sind die Eltern, die in den 80ern und 90ern das Gleiche mit ihren Knight Rider- und Barbie-Exemplaren gemacht haben. Tipi: Worauf kommt es beim Kauf einer Schultasche an? Immanuel (Immi) Glöser: Sie muss gut sitzen und den Rücken entlasten, egal wie klein und schmal das Kind ist. Vor allem auf die Brust- und Schulterträger, die Beckengurte, die Polsterungen und die Einstellmöglichkeiten kommt es an. Da sich Kinder

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Leben und wir während der Grundschulzeit verändern, muss eine ergonomische Schultasche von der 1. bis zur 4. Klasse mitwachsen können. Warum sollte man zu einer ergonomischen Schultasche greifen? Ergonomische Schultaschen verlagern das Gewicht zu einem Großteil auf den stabilen Beckenbereich, sodass Kids die zum Teil schweren Schultaschen rückenschonend und im Einklang mit ihrer Anatomie tragen können. Vor dem Kauf empfehlen wir eine individuelle Beratung im Fachhandel. Bei ergobag ist das derzeit auch per Video möglich: www.ergobag.de/service/ videoberatung Warum kaufen Eltern ergobag? Welche Argumente überzeugen? Kurz und knapp: Unser ergobag vereint Ergonomie, Sichtbarkeit und ein schönes individuell gestaltbares Design mit nachhaltiger Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dank des speziell für Kinder entwickelten ergobag-Tragesystems, dem „Your-Size-System“, bietet ergobag rückengerechte Schultaschen an. Auf die Auszeichnung „Innovationspreis

Ergonomie“ des IGR im Jahr 2020 sind wir besonders stolz, denn das bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Außerdem verwenden wir Stoffe aus recycelten PET-Flaschen und haben unsere Kollektion komplett PFC-frei gestaltet. Großzügig mit Reflektormaterial ausgestattet, sind unsere Schulrucksäcke schon aus weiter Entfernung zu sehen und sorgen in der dunklen Jahreszeit für mehr Sichtbarkeit auf dem Schulweg. Wie hat sich ergobag seit der Gründung weiterentwickelt? Von der Entwicklung des ersten ergobags in 2010, quasi einem kleinen Trekkingrucksack, bis zu der ergonomischen Schultasche in 2021 hat sich einiges getan. Die kindliche Anatomie erfordert eine eigene Form der Schulterträger. Auch wenn das Tragen der Schulmaterialien beim Thema Ergonomie im Vordergrund steht, erstreckt es sich bis zur Bedienung von Schnallen und Verschlüssen. Ich würde kühn behaupten, dass durch den ergobag das Schließen von Brust- und Hüftgurt bei Kindern zur Selbstverständlichkeit geworden ist und diese beiden Elemente nun

zur Standardausrüstung einer Schultasche geworden sind. Woran merkt man, dass die Schultasche (nicht) richtig sitzt? Entscheidend ist, dass die Schultasche richtig eingestellt wird, damit ein Großteil des Gewichts auf den Beckenbereich verlagert und nahe an der KörpermassenMittelachse getragen wird. Sie sollte nicht schlaff von den Schultern hängen. Klagt das Kind über Schmerzen, ist meistens die Muskulatur im Schulterbereich fehlbelastet. Ein Zeichen dafür ist der leicht nach vorne gebeugte Gang beim Tragen des Rucksacks. Das ergonomische Tragesystem muss so eingestellt sein, dass das Kind bei geschlossenem Brust- und Hüftgurt aufrecht gehen kann. Warum wählen Kinder ergobag? Für Kinder besonders attraktiv sind unsere austauschbaren Kletties, Hangies, Zippies und Zip-Sets, mit denen sich jede ergobag-Schultasche individuell gestalten lässt. So gefällt sie den Kindern über die gesamte Grundschulzeit und kann immer wieder neu gestaltet werden.

Kinderleicht tragen

Die ergonomischen Schultaschen von ergobag unterstützen die Kinder ganzheitlich. Sie passen sich dem Kinderrücken an, wachsen mit, und bieten den Kids Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit auf dem Schulweg und darüber hinaus.

Übrigens: In diesem Schulranzen-Set stecken über 36 recycelte PET-Flaschen!

Richtig eingestellt!

Die Schultasche sitzt perfekt, wenn der Boden der Schultasche deutlich über dem Po liegt, die Schulterpolster anliegen und das Rückensystem Vollkontakt am unteren Rücken hat. So tragen die Schultern nur noch 1/3 des Gewichts der gesamten Schultasche! f rü h l i ng 2021 |

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Siebzehn Quadratmeter zum Glück

Anjas „Tiny“ im beinahe ungetrübten Sonnenschein. Auf der Grundfläche von 705 Quadratmetern soll in diesem Jahr ein Garten mit Teich, Hundegehege und Hochbeeten entstehen.

Anja sitzt an ihrem Küchentisch, während wir dieses Interview via Zoom führen. Neben ihr sitzt Zwergspitz Georgi. Die Sonne blinzelt durchs Fenster, das mit blühenden Orchideen geziert ist. Liebevoll dekoriert ist ohnehin das ganze Haus von Anja – eine ihrer Leidenschaften. Das Zuhause von Anja besteht aus 17 Quadratmetern Wohnfläche, die Holzterrasse und die Gartenhütte ausgenommen. Seit einem dreiviertel Jahr lebt die 44-Jährige in dem Tiny House in einer kleinen Gemeinde in der Steiermark. Doch sie wohnt dort nicht allein. Mit ihr eingezogen sind ihre zwölfjährige Tochter June und der Hund. Sich auf so wenig Platz einzurichten, erscheint vielen unvorstellbar. Dabei sei sie „so glücklich wie nie zuvor“, so die quirlige Gartenfachverkäuferin.

Der Weg zu ihrem Tiny House war beschwerlich, doch die Entscheidung dafür traf sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Früher lebte Anja in einem Haus auf 150 Quadratmetern – für sie war großzügiges Wohnen lange Zeit ein Ausdruck dessen, dass man es im Leben geschafft hat. „Hauptsache, man verdient möglichst viel Geld, damit man sich möglichst viel kaufen kann. So hat man es mir von klein auf mitgegeben“, erzählt die sie. Doch sie habe sich geirrt. Unzufriedenheit begann sich in ihr breitzumachen. Das große Haus in Schuss zu halten, überforderte Anja. Und gleichzeitig wollte sie es zu Hause ordentlich und sauber haben. Zu viele Dinge sammelten sich an und standen herum. Sie fühlte sich davon erdrückt, sah den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

© Privat

Es gibt einen Trend zum Minimalismus in unserer Gesellschaft. Weniger zu haben steigert das persönliche Lebensglück – davon ist auch Anja überzeugt. Sie hat sich für das Leben in einem Tiny House entschieden. Und in das Minihaus auch gleich ihre Tochter mitgenommen. von susanne sonnleitner

Der Blitz traf Anja vor zwei Jahren, als sie in einer Fernsehdokumentation von minimalistischem Wohnen erfuhr. Mit weniger auskommen, sich auf das Wesentliche besinnen – die Idee hinter Tiny Houses hatte Anja sofort gepackt. Doch ausschlaggebend für die Entscheidung war June. „Für mich war klar, diese Veränderung ist nur möglich, wenn sie auch für meine Tochter zu 100 % passt. Ich wollte sie ja nicht unglücklich machen“, so die Mutter. Tatsächlich war June sofort Feuer und Flamme beim Gedanken an das neue Wohnprojekt. Ihr gefiel die Idee, ihrer Mama Tag für Tag so nahe zu sein. Heute, nach zehn Monaten auf engstem Raum, zeigt sich: Die starke Mutter-Tochter-Beziehung hat an Qualität nichts eingebüßt. Doch wie kann ein Zusammenleben auf derart engem Raum funktionieren? Wenn die

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Leben und wir Mutter telefoniert, während die Tochter etwa im Homeschooling in Ruhe Schulaufgaben erledigen soll? Mit etwas Erfindungsgeist und guter Planung lässt sich selbst in einem Minihaus Privatsphäre schaffen. So hat Anja die gegenüber liegenden, getrennten Schlafbereiche, die über eine schmale Treppe zu erreichen sind, mit Wänden, Vorhängen und Türen versehen. „Wenn sich June für eines ihrer ausgedehnten Telefonate zurückzieht, bekomme ich davon hier unten kaum etwas mit“, schmunzelt die Mutter. Allerdings beschränke sich ihr Lebensraum ohnehin nicht auf die 17 Quadratmeter im Haus, berichtet Anja. Sie und ihre Tochter sind viel unterwegs. Im Wald, in den Bergen und in der wärmeren Jahreszeit auf der Terrasse würden sie sich ohnehin am wohlsten fühlen. Bis das Tiny House schlussendlich stand, musste Anja eine Menge Steine aus dem Weg räumen. Nicht nur auf dem Grundstück, auf dem ihr neues Zuhause errichtet werden sollte. Einen passenden Baugrund zu finden, gestaltete sich als größte Herausforderung. Die Idee, ein schmuckes Grundstück zu suchen und ein beliebig kleines Haus darauf zu bauen, musste Anja schnell verwerfen. Die Bauordnung ließ das nicht zu. Viele Bürgermeister waren zudem dem unkonventionellen Wohnkonzept gegenüber nicht gerade aufgeschlossen. Anja erinnert sich: „Wir hatten Glück, dass wir dann doch so

Selbst ist die Frau. Für ihr „Tiny“ hat sich Anja jedes Detail fein säuberlich überlegt, etwa die Kabel Aufputz zu verlegen, um Platz für die Installationsebene in der Wand zu sparen. Jeder Zentimeter zählt!

schnell fündig wurden. Und das in unserer Umgebung, was June ermöglicht, weiterhin ihre alte Schule zu besuchen. Auch wenn sie dafür eine 40-minütige Busfahrt auf sich nehmen muss.“ Die Heimwerkerkönigin Eines stellt sich während unseres Gesprächs schnell heraus: Anja ist eine Anpackerin, eine Selbermacherin. Nach unzähligen Abenden der Recherchetätigkeit entwickelte sie sich zur waschechten Bauexpertin. Sie selbst zeichnete den Einreichplan, übernahm die Bauaufsicht und legte Hand an, als es um den Wandaufbau oder das Verlegen der Holzdielen für die Terrasse ging. Ihr Freund, mit dem sie seit eineinhalb Jahren liiert ist, kam ihr wohl zu Hilfe. Aber Jürgen lebt 150 Kilometer entfernt, die gemeinsame Zeit beschränkte

sich also aufs Wochenende. So blieb viel an Anja hängen. Ihr handwerkliches Geschick hat sie ihrem unnachgiebigen Interesse und ihrer bejahenden Einstellung zu verdanken: „Ich probiere einfach so lange aus, bis es klappt. Oft frage ich Leute um Rat, die sich bei meinen jeweiligen Vorhaben auskennen. Geht nicht, gibt’s nicht bei mir.“ Auf diese Weise sind eigens kreierte Gegenstände entstanden, die der kleinen Familie das Leben auf engem Raum erleichtern. Ein Wäscheständer beispielsweise, der sich platzsparend aufstellen lässt, oder ein klappbarer Esstisch mit Stauraum. Eine ausgeklügelte Innenraumplanung ist das A und O für das Leben im „Tiny“, wie Anja ihr neues Zuhause liebevoll nennt. Schließlich müssen zwei Personen und ein Hund einen Großteil ihres Hab und Guts darin unterbringen. Es war aber auch schnell klar, dass eine derart radikale wohnräumliche Verkleinerung einen langwierigen Prozess des Ausmistens voraussetzt. „Für mich und meine Tochter war das unglaublich befreiend“, erzählt Anja, „ich kann es nur empfehlen. Nimm jedes Teil in die Hand und fühle in dich hinein, was es mit dir macht. Alles, was dir keine Freude bereitet, kommt

Startschuss für das Bauvorhaben „Tiny House“. Das Minihaus wurde auf Stehern gebaut.

Anjas Schlafbereich mit hohem Gemütlichkeitsfaktor.

Am liebsten ist Anja mit ihrer Familie in der Natur, wie bei diesem Winterausflug mit ihren beiden erwachsenen Kindern, der 12-jährigen June und der Schwiegertochter in spe.

June unterstützte ihre Mama tatkräftig beim Bau, wie hier in ihrem Schlafbereich, in dem sie auch Schulaufgaben erledigt.

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Leben und wir

Es war ein steiniger Weg bis zum fertigen „Tiny“. Die CoronaKrise machte Anja einen Strich durch die Rechnung und verursachte heftige Verzögerungen. Rechtzeitig vor dem Winter konnten Mutter und Tochter aber einziehen.

Tiny Houses in Österreich

© www.wohnwagon.at (1)

weg.“ Anja und June waren selbst erstaunt, welche Unmengen sie in dem großen Haus am Dachboden, im Keller, im Wohnraum im Laufe der Jahre gehortet hatten. Die Zwölfjährige hatte innerhalb kürzester Zeit dreiviertel ihrer Kleidung aussortiert. Mit ins Tiny durften nur die schwarzen, weißen und roten Sachen. Ihre liebsten Anziehfarben. So vieles musste weg, dennoch haben Anja und June heute alles, was sie brauchen. Und da ist sogar noch Platz für mehr. „In der Küche habe ich noch zwei leere Schubladen. Die sind für meinen Freund reserviert, wenn er am Wochenende kommt“, schmunzelt Anja. Auch sonst ist das Minihaus ein wahrer Alleskönner. „Wir toben mit dem Hund übers Sofa, und für meine Yogamatte ist in der Küche genug Platz“, berichtet die Mutter. Zu Weihnachten kam eines ihrer erwachsenen Kinder mit Partnerin zu Besuch. Alle fanden um den Esstisch Platz, und der Christbaum daneben erstrahlte auch noch in hellem Glanz. Das „Tiny“ ist zu Anjas Herzensprojekt geworden, darum führt sie den Blog bigtinyhousedreams.blogspot.com. Und um Menschen zu ermutigen, die eine ähnliche Unzufriedenheit in der Konsumgesellschaft verspüren wie sie einst. Das Interesse für minimalistisches Wohnen ist definitiv da, ist die Angestellte überzeugt. In entsprechenden Gruppen im Web findet dazu reger Austausch statt. Doch auch im Bekanntenkreis macht Anja mit ihrem Wohnprojekt auf sich aufmerksam. „Als das Haus endlich stand, kam eines Tages mein Notar mit dem Fahrrad vorbei. Ihn hat wohl auch die Neugier getrieben“, lacht die dreifache Mutter.

Um die Minihäuser ist in Österreich in den letzten Jahren eine regelrechte Bewegung entstanden. Immer mehr Menschen finden Gefallen am minimalistischen Wohnen auf rund 15 bis 45 Quadratmetern. Mit dem „Downsizing“ einher geht immer die Trennung von materiellen Gütern, die man nicht mehr unbedingt braucht, und somit die Konzentration auf das Wesentliche im Leben. Da Tiny Houses vollwertig zum Leben genutzt werden, müssen alle übrig gebliebenen Habseligkeiten und Bedürfnisse auf engem Raum Platz finden. Das erfordert eine ausgeklügelte Planung und Erfindergeist. Ein Vorteil der Minihäuser sind die zu erwartenden geringen Betriebskosten, denn die platzsparenden Häuser brauchen weniger Energie als herkömmliche Wohnhäuser. Obendrein freut sich das Klima. Tiny Houses können als fester Wohnsitz dienen, vielfach werden sie aber als Zweitwohnsitz, etwa als Ferienhaus, im Grünen genutzt. Speziell für das zeitweilige Wohnen gibt es in Österreich etliche Anbieter, die mobile Tiny Houses auf Rädern anbieten. Für jene, die im Tiny House als Hauptwohnsitz leben möchten, gilt es viel Bürokratie zu durchlaufen, um die Baubewilligung zu erwirken. Da das Wohnkonzept relativ neu ist, ist auch die Gesetzeslage uneinheitlich. Bei der Grundstückssuche gilt es nicht nur die Flächenwidmung zu beachten, auch Aspekte wie die Bebauungsdichte spielen eine Rolle. Grundsätzlich kommen auch Kleingartensiedlungen und Campingplätze als Bau- bzw. Abstellplätze für Tiny Houses infrage. Zu klären ist dies mit der jeweiligen Gemeinde. Lust bekommen, ein Tiny auszuprobieren? Wohnen auf Zeit ist u.a. hier möglich: wohnwagon.at Autarkes Wohnen im Wagon inklusive Bio-Toilette, Grünkläranlage und stromlosem Espresso wird in Gutenstein oder Wagram (NÖ) geboten. Die rustikal bis hip eingerichteten Wagons tragen klingende Namen wie Fanni, Karl oder Louisa.

© Jürgen Weginger (1), Privat (1)

Tiny Wohnen über airbnb.at Klein, gemütlich und im Grünen lässt es sich im Tiny House von Gastgeberin Gerlinde in Vöcklabruck, OÖ, wohnen. www.tinyhouse-attersee.at Ein Strohballenhaus mit Seeblick – klingt interessant? Dieses 12 Quadratmeter-Tiny inklusive Wintergarten und Sonnenterrasse gibt es in Unterach am Attersee. cabinski.at Probewohnen im Ländle? Neu eröffnet wurde das cabinski mit 16 smarten Mini-Häusern in Vollholzausstattung am Montafon. „Eine Hütte, in der man lacht, ist besser als ein Palast, in dem man weint.“ Anja hat es geschafft, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Für sie ist das nicht die Anhäufung von Eigentum, sondern sich Zeit für die Dinge zu nehmen, die sie glücklich machen.

green-caravaning.com Im „Steirerbua“ und „Steirermadl“ lässt es sich gut urlauben – inmitten von Wald und Wiesen in der Oststeiermark.

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Leben und wir

Urpeinlich, Papa! /Unsplash © Daniel Cheung

Gebackener Schokohase Selbst wenn das Töchterchen schon gehobenen Alters ist, kann man ihr immer noch ein Osternest verstecken. Und ich hab den besten Platz der Welt gefunden. Da kommt sie nie drauf! von peter draxl Ostern. Corona. Irgendwie lassen sich die beiden Dinge nicht so wirklich miteinander vereinbaren. Normalerweise würde man „die Alten“ besuchen gehen und im Kreise von drei Generationen Familie das Osterfest feiern. Freitag Spinat mit Spiegelei, aber dafür ab Samstagmittag reinfressen, was geht. Osterjause. Wie ich die liebe! Schinken, Würstel, Roastbeef, Schweinsbraten, Kren, Reindling (Anmerkung der Redaktion: Ein Reindling ist eine Kärntner Spezialität aus Germteig mit einer Fülle aus Zucker, Zimt, Rosinen und Butter, auch liebevoll „Pogatschn“ genannt. Kärntnerischunterricht Ende.) Und Ostern – wer es nicht weiß – ist übrigens ein beweglicher Feiertag, der immer nach dem ersten Frühlingsvollmond stattfindet, so zwischen Ende März und Ende April. Gefeiert wird die Auferstehung Christi. „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“, soll Simon damals gerufen haben. Ich kann mir gut sein Gesicht vorstellen, eine Mischung aus kreidebleich und glückselig, noch mit der Restfettn von der Trauerfeier im Auge hängend. Aber zurück zu Ostern und Corona. Der verantwortungsvolle Mensch besucht nämlich in Zeiten wie diesen die Alten, Lahmen, Schwachen und Kranken nicht, man könnte sie doch anstecken. Selbst der Test nutzt nur wenig, denn die Inkubationszeit von Corona beträgt bis zu sechs Tagen. Wenn ich heute getestet werde, mich vorgestern angesteckt habe, bleibt der Test negativ. Blöd, nicht? Also vermeiden wir, wie es der Herr Gesundheitsminister penetrant repetitiv vermeldet, soziale Kontakte – wie schon seit über einem Jahr. Seufz. Ostersamstag. Mein Töchterchen ist 17 geworden und pflegt erst so gegen Mittag aufzustehen. Wie die Zeiten sich doch ändern. Der Papa war schon fleißig, hat ihre Ostergaben zusammengesammelt, ganz viel Naschereien, Kekse, Schokohasen, Überraschungseier, ein paar bunt gefärbte Eier und eine Heißlufthaarbürste. Das ist so ein Bürstendingens: Man steckt es an den Strom, und es bläst während dem Bürsten heiße Luft raus. Sehr praktisch zum Haare glatt

föhnen, und außerdem lässt sie dann MEINE Bürsten in Ruhe, die regelmäßig, komplett verzogen durch die Hitze des Föhns, wieder in meinem Badezimmerkastl landen. Ich mag so was nicht. Ich hab das beste Versteck der Welt gewählt für all die Gaben – nämlich das Backrohr. Das Backblech hab ich so weit wie möglich oben reingeschoben, damit man von außen nichts erkennt, und alles darauf augenfreundlich drapiert. Zu die Tür und fertig. „Heute kommt der Osterhase“, verkünde ich freudestrahlend und starre in das zerstörte Morgengesicht meiner Prinzessin, die mich fragend ansieht. „Papa? Ich bin 17!“ Na und?, denke ich mir und murmle, dass zuerst ich duschen gehe, und dann sei sie dran. „Wer weiß, wer weiß, vielleicht hat der Osterhase ja doch was für dich versteckt“, lege ich nach. „Bro, ich bin immer noch 17“, tönt es mir entgegen. Das ist auch wieder so was. Diese Jugendsprache, mich regt das so was von auf. Sie ist gespickt mit GhettoSlang, Anglizismen und Piefkineserisch. So was wie „Nein“ können die Kids nicht mehr sagen, es ist immer ein „Nee“, und der alte Vater – also ich – wird als „Bro“ oder „Dude“ bezeichnet. Essen tut man by the way auch nicht mehr, man „snackt“. Nach unserer beider Körperpflege wandere ich sauber und frisch ins Wohnzimmer mit offener Küche und denk mir, was riecht denn hier so komisch? Ich rufe: „Was riecht denn hier so komisch?!“ Keine Antwort. Das Kind föhnt und bürstet. Mit meiner Bürste. Die ich bald wieder wegwerfen kann. „Hallo? Riechst du das auch?“ „Was denn?“ „Na, hier riecht’s irgendwie verbrannt.“ Mein Blutdruck der sich anbahnenden Erkenntnis steigt auf 200, Puls detto, und ich drehe mich Unheil ahnend in Zeitlupe Richtung Backrohr. Ich glotze auf zwei rausstehende Drehknöpfe, die normalerweise versenkt im Gerät ruhen sollten … sofern ausgeschalten. Blutdruck auf 300. „Hast du das Backrohr eingeschalten?!“, kreische ich hysterisch mit viel zu hoher Stimme Richtung Kinderzimmer. Der Föhn verstummt, Goldlöckchen erscheint.

„Ja, ich heize vor, warum? Ich bin hungry und will mir Semmeln aufbacken.“ Ich schnappe nach Luft, presse ein: „Bist du verrückt?!“ raus, springe Richtung Backrohr, schalt alles ab und reiß die Tür auf. Ein ekelhafter Rauchschwall springt mir entgegen. Kind glotzt unverständlich. „Da war dein Osternest drin!“ Die Verzweiflung in meiner Stimme ist nicht überhörbar. Ich blicke auf einen schmorenden Brei aus zerflossener Schokolade, stinkendem Plastik, braunen Ostereiern und dunkelschwarzen Keksen. „Piep Piep Piep Piep“, schrillt es ohrenbetäubend durchs Zimmer. Der Rauchmelder geht los. Volle Kanne. Ich renn Richtung Wohnzimmertisch, spring auf selbigen, stoß mich ab, fliege Richtung Zimmerdecke, reiß mit einem Ruck das gesamte verfluchte Ding aus der Wand, blanke Kabel kommen mir entgegen, wurscht, und lande superheldengleich wieder auf dem Parkett. Der Schweiß tropft mir von der Stirn. Es ist totenstill. Und stinkt wie im zehnten Kreis der Hölle von Dante. Große Kinder-, nein Teenageraugen schauen mich an. „Was ist denn das für eine peinliche Aktion, Bro?“ Ich ringe nach Luft. „Bro? Ich werd dir gleich einen Bro geben! Und was heißt hier peinlich? Ich bin peinlich? Im Scheiß-Backrohr war DEIN Osternest versteckt!! Und du drehst das Ding einfach auf, ohne nachzusehen, was drin ist oder drin sein könnte?!“ Ah ja, fällt mir ein, da war doch was. Ich hatte doch das Blech so weit oben reingeschoben, dass man eben nichts von außen sieht. „Wer versteckt bitte ein Osternest im Backrohr? Warum versteckst du überhaupt ein Osternest? ICH BIN 17! Du hättest es mir auch einfach so geben können.“ Kind grinst grausam hämisch, dreht sich schwungvoll um und geht ab. Weiterföhnen. Ja ja, red du nur. Da will man (sich selbst) wem anderen eine Freude machen, und dann so was. Jetzt darf ich diesen zusammengeschmolzenen Dreckhaufen saubermachen, den Feuermelder reparieren und wieder an die Decke spachteln, toller Ostersamstag. Ich scheiß auf Corona, echt wahr. Aber sowas von.

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Leben und wir

Eine unglaubliche Geschichte Ich heiße Felix, bin zehn Jahre alt und wohne mit meiner Familie in einem Hochhaus in Wien. Ich habe viele interessante Hobbys, aber Aufräumen zählt ganz sicher nicht dazu. Und genau darum geht es in der unglaublichen Geschichte, die ich heute erzählen mag. von felix galeta

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mach mit

© Freepik (1), Privat (2)

schick ein!

Es fing alles damit an, dass ich an einem kalten Winterabend, nachdem ich mit meinem Bruder Benjamin wieder einmal Lego gespielt hatte, mein Zimmer aufräumte, weil überall Bausteine am Boden verstreut lagen. Später am Abend legte ich mich ins Bett und schlief. Am nächsten Morgen wurde ich durch einen lauten Schrei geweckt. „Aua! Kannst du nicht ordentlich aufräumen?“, schimpfte mein Vater. „Was meinst du?“, fragte ich verwundert. „Das weißt du ganz genau!“, sagte er wütend. Ich beugte mich über den Rand meines Hochbetts und erschrak. Überall lagen Bausteine und Figuren herum. „Ich kann mir das nicht erklären“, sagte ich. Und natürlich verdächtigte ich sofort meinen Bruder. Ich war echt sauer und fragte Benni, ob er in der Nacht mein Lego ausgeräumt hätte. Doch er antwortete nur: „Nein, ich habe doch geschlafen und bin selbst erst von Papas Geschrei aufgewacht!“ So ganz wollte ich meinem Bruder nicht glauben, da fiel mir meine Detektivkamera ein, die ich zum Geburtstag bekommen hatte. Sie hatte einen Bewegungsmelder und machte auch im Dunkeln ganz gute Fotos. Ich würde sie unter meinem Schreibtisch aufstellen und meinen Bruder überführen, falls er noch einmal Unordnung machen würde. Am Abend räumte ich mein Zimmer ordentlich auf, legte mich ins Bett und schlief schon bald ein. Doch am Morgen wurde ich erneut durch einen lauten Schrei geweckt: „Autsch!“ Ich öffnete meine Augen und sah meine Mutter, die wie ein Flummi auf der Stelle sprang und sich den Fuß hielt. „Aua, aua, aua! Ich bin auf einen herumliegenden Legostein getreten! Wenn das mit dem Aufräumen nicht funktioniert, dann werden wir die Bausteine wohl mal für eine gewisse Zeit in einer Kiste im Keller verstauen. Heute Abend hast du noch eine letzte Chance, alles ordentlich aufzuräumen“, schimpfte sie. „Aber …“, versuchte ich zu erklären, doch sie war schon

aus der Tür draußen und rief: „Frühstück ist gleich fertig! Zieh dich schon mal an!“ Ich kletterte von meinem Bett und sah wieder überall Legosteine herumliegen. Gespannt nahm ich die Detektivkamera zur Hand und schaltete sie ein. Es waren Bilder von Legofiguren zu sehen, die sich scheinbar bewegten. „Das kann doch gar nicht sein“, dachte ich. „Da will mir doch jemand einen Streich spielen. Heute Nacht werde ich der Sache auf den Grund gehen.“ Ich beschloss, heute aufzubleiben und zu schauen, was hier eigentlich los war. Abends im Bett bemühte ich mich, die Augen offenzuhalten. Nach drei Stunden, ich war schon fast eingeschlafen, hörte ich plötzlich ein leises Geräusch: ein Kratzen, wie von einem kleinen Tier. Ich versuchte etwas zu sehen, es war dunkel. Ich konnte aber erkennen, wie sich etwas bewegte. Mein Herz klopfte vor Aufregung. Ich nahm meine Taschenlampe zur Hand und kletterte leise nach unten. Da sah ich lauter kleine Legofiguren, die sich in meinem Zimmer bewegten! Die Feuerwehrmänner fuhren mit ihren Autos im Kreis, die Verbrecher versuchten gerade einen Tresor aufzubrechen, während sich Chase McCain schon mit Blaulicht näherte. Auch im Krankenhaus und in der Pizzeria war einiges los. Doch da entdeckten sie mich und fingen an zu schreien: „Hilfe! Der Riese hat uns entdeckt! Er kommt auf uns zu! Alles in Deckung!“ Sie liefen ganz aufgeregt durcheinander, und ich schnappte mir den dicken Bürgermeister und hob ihn hoch. „Pssst! Ich tu euch bestimmt nichts, versprochen!“, sagte ich und setzte den kleinen Mann vorsichtig wieder auf den Boden. Nun beruhigten sich alle und wurden leise. „Träume ich? Warum lauft ihr hier in meinem Zimmer herum?“ „Weil uns langweilig ist“, sagte das kleine Männlein zu mir. „Jeden Abend steckst du uns in diese enge, dunkle Lade, wo wir übereinanderliegen müssen. Wir sind aber Spielfiguren, wir

Du schreibst auch gerne Geschichten? Dann erzähl sie uns – vielleicht wird sie ja schon im nächsten Tipi abgedruckt: tipi@tipimagazin.at brauchen keinen Schlaf. Nachts erwachen wir zum Leben und wollen spielen, so wie wir das wollen!“ „Aha, okay, das kann ich verstehen“, sagte ich immer noch verwundert. „Das könnt ihr von mir aus auch machen, aber ihr müsst vor Morgengrauen unbedingt wieder in die Lade zurückgehen, sonst packt euch meine Mama nämlich in eine Kiste im Keller.“ Der Bürgermeister blickte entsetzt: „Das darf auf keinen Fall passieren. Ich verspreche dir, dass ab heute kein Bürger von Lego City mehr in deinem Zimmer liegen bleibt. Wir werden nach dem Spielen wieder brav in die Lade gehen, Bürgermeisterehrenwort!“ Da riefen die Verbrecher: „Also wir versprechen überhaupt nichts! Wie lassen uns doch nichts vorschreiben!“ „Mach dir um die keine Sorgen, die buchte ich schon jeden Abend wieder ein!“, sagte Chase McCain. Am nächsten Morgen wurde ich wach, und mein Vater sagte: „Na schau, Felix: Es geht doch, wenn man will!“ „Da bin ich aber sehr froh, dass du dein Zimmer jetzt so sauber hältst. Ich hoffe, das bleibt auch in Zukunft so“, fügte meine Mutter hinzu. „Aber natürlich“, antwortete ich und musste lächeln. f rü h l i ng 2021 |

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Mama&Baby Baby

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gewi nn!

Wie viel Spielzeug braucht mein Baby wirklich? • Gesunde Zähne in der Schwangerschaft • Das kleine Zahn-ABC • Schorschal findet sein Nest • Das Kind muss einen Namen haben

Alle einsteigen, bitte!

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Mama & Baby

Weniger ist mehr

Wie viel Spielzeug braucht mein Baby wirklich? Wer schon einmal ein Baby dabei beobachtet hat, wie es mit seinen eigenen Zehen spielt, weiß: Es braucht nicht viel, um ein kleines Wesen zu beschäftigen. von manuela fischer Der Handel hält einige verlockende Angebote für frischgebackene Eltern und Großeltern bereit. Schlendert man ziellos durch eine Spielwarenhandlung, findet sich in der Regel bereits nach kurzer Zeit das eine oder andere Produkt, das plötzlich unverzichtbar für die gesunde Entwicklung und das Glück des eigenen Kindes scheint. Geht es ja vorrangig nicht nur darum, ein Kind zu beschäftigen, sondern vielmehr, es von Geburt an optimal zu fördern.

Doch wie viel Spielzeug braucht ein Baby nun wirklich, um gesund und glücklich aufzuwachsen? Fünf Rasseln, 40 Stofftiere und 200 Bausteine Früher oder später sammeln sich Unmengen an Spielzeug in jedem Kinderzimmer an. Jeder möchte der frischgebackenen Familie eine Freude bereiten, sie mit einem Geschenk entzücken und mit einem zweiten

beglücken. Und spätestens ein halbes Jahr nach der Geburt quillt das Kinderzimmer vor Spielzeug über. Dann kommt auch noch Weihnachten, und spätestens zum ersten Geburtstag wissen viele Eltern schon gar nicht mehr, was sie sich eigentlich für ihren kleinen Liebling wünschen sollen, wo sie ja bereits gefühlt alles in mehrfacher Ausführung vorrätig haben. Selbstverständlich gibt es ganz entzückendes und größtenteils auch spannendes Spielmaterial für unsere Jüngsten. Wirklich intensiv beschäftigen sie sich jedoch eher mit der Fernbedienung, dem Löffel und Mamas Lieblingskette. Und das ist auch gut so, denn … Babys lernen auch ohne unser Zutun Kinder sind kleine Forscher, große Beobachter und noch größere Nachahmer. Vor allem Babys im ersten Lebensjahr begreifen ihre Welt vorrangig mit ihren Händen und ihrem Mund. Das Sehen wird erst etwas später zum Erkunden der nahen Lebensumwelt genutzt. Sie orientieren sich dabei ganz stark an ihrem sozialen Umfeld. Durch das sogenannte „Lernen am Modell“ erfahren sie nicht nur, welche Gegenstände wie verwendet werden, sondern eignen sich auch wichtige soziale Fähigkeiten an. Mama

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Kinder genießen die Nähe ihrer Eltern – auch wenn sie sich gerade alleine beschäftigen. Ein paar Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern können oft mehr bewirken als eine aktive Beteiligung am Spielgeschehen.

Braucht es Spielzeug, um ein Kind zu fördern? Was für Spielzeug im Allgemeinen gilt, gilt auch für den, oftmals damit in Verbindung stehenden, Anspruch der optimalen Förderung – weniger ist mehr. Denn gesunde Kinder müssen nicht gezielt gefördert werden. An dieser Stelle höre ich die Mamas und Papas dieser Welt laut aufatmen. Ja, ihr könnt euch entspannen und das Leben mit euren Kindern auch einfach nur genießen! Denn durch neugieriges Erproben, zufälliges Entdecken und fortlaufende Interaktion mit dem sozialen Umfeld lernen Babys von Geburt an alles über die Welt, in der sie leben – ganz ohne das aktive Zutun ihrer Eltern. Indem sie die dabei erworbenen Erfahrungen verarbeiten, entstehen neue synaptische Verbindungen im Gehirn, welche essenziell für alle weiteren Lernprozesse sind. Besonders spannend sind für ein Baby die physikalischen Eigenschaften der Gegenstände, die es umgeben. Aus diesem Grund werden vorgefertigte Spielsachen oftmals zweckentfremdet, umgeworfen oder fallen gelassen. Die eigene Körpermotorik bildet eine wichtige Basis für Babys Erkundungstouren. Da das Üben und Perfektionieren von Rollen, Krabbeln und Gehen viel Aufmerksamkeit, Energie und kontinuierliche Beschäftigung erfordert, ist es kaum verwunderlich, dass ein Baby in Zeiten großer motorischer Fortschritte allgemein weniger spielt. Abgesehen davon sind Gesichter aller Art

spannend und gleichzeitig aufschlussreich für die kindliche Entwicklung, sodass sich Babys diesen sowie Gegenständen, die einem Gesicht ähneln, eher zuwenden als anderen Spielmaterialien. Weniger ist dabei eindeutig mehr, denn umgibt sich ein Baby ausschließlich mit vorgefertigten Materialien, bleibt wenig Raum für Kreativität und Eigeninitiative.

Baby selbst aktiv wird. Neue, selbst initiierte Erfahrungen können wichtige Entwicklungsschritte einleiten. Demnach ist „Nichtstun“, in Situationen, in denen die Eltern eine nasse Windel, das Bedürfnis nach Nähe, Hunger, Schmerz, Müdigkeit und dergleichen ausschließen können, manchmal der beste Weg, um das Kind optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Gebt euren Kindern Raum und Zeit Die Aufgabe der Eltern liegt eindeutig darin, eine kindgerechte und anregende Umgebung zu schaffen, in der sich ihr Kind frei bewegen kann. Dabei spielt Zeit eine entscheidende Rolle. Denn vor allem in unseren Breitengraden sind wir darum bemüht, unseren Kindern, vor allem in den ersten Lebensjahren, so viel Aufmerksamkeit und Zeit wie möglich zu schenken. Langweilt sich ein Baby, kann es ungemütlich werden. Dabei spielt Langeweile eine entscheidende Rolle in der Entwicklung eines Kindes. Den Zustand der Langeweile auszuhalten, kann bei Mama, Papa und Baby dazu führen, aktiv zu werden. Schaffen es Mama und Papa immer wieder auch einmal abzuwarten, führt dies zumeist früher oder später dazu, dass ihr

Aber warum kaufen wir dann überhaupt Spielzeug? Spielzeug kann viel Freude und Abwechslung für Groß und Klein bringen. Bei der Herstellung von hochwertigen Spielmaterialien fließen in der Regel wissenschaftliche Erkenntnisse zum kindlichen Entwicklungsstand und zu dessen Bedürfnissen mit ein. Im Gegensatz zu Alltagsgegenständen können Eltern ihre Kinder mit altersadäquatem Spielzeug vollkommen unbesorgt spielen lassen. Das Wissen darüber, dass Spielzeug umfassende Sicherheitskriterien erfüllen muss, bevor es den Endkunden erreicht, entlastet viele Eltern in Alltagssituationen, in denen sie den Blick von ihrem Kind abwenden wollen.

TIPP: Wenn du das Gefühl hast, dein Baby verliert das Interesse an seinen Spielsachen, platziere eine Kiste oder einen Sack mit unterschiedlichen Materialien des alltäglichen Lebens. Biete es ihm nicht aktiv an, sondern lass es es selbst finden. Entdeckt ein Baby zufällig etwas Spannendes, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich intensiv damit beschäftigt, größer.

© Kseniya Maruk (1), Freepik (3)

räumt den Geschirrspüler aus, Papa hängt die Wäsche auf, und die große Schwester zieht sich die Socken an und wieder aus. Sieht dies das Baby der Familie, lässt es vermutlich die ihm anvertraute Rassel unverzüglich fallen, um sich voll und ganz der Beobachtung und Nachahmung seiner Lieben zu widmen. Studien haben belegt, was wir ohnehin täglich selbst bei unseren Babys beobachten. Hat es die Wahl zwischen einem Alltagsgegenstand und einem Spielzeug, greift es in der Regel zum Alltagsgegenstand. Dabei orientiert es sich weniger daran, ob dieser Gegenstand unbedenklich und adäquat für seine Entwicklung ist (dies ist die Aufgabe der Eltern), sondern vielmehr daran, ob er seine Neugierde nach neuen Erfahrungen weckt und in Folge stillt.

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Mama & Baby

Gesunde Zähne in der Schwangerschaft Viele kennen das Sprichwort „Jedes Kind kostet einen Zahn“. Doch was ist dran an der Aussage, und was können werdende Mütter für ihre Zahngesundheit tun? Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Dr.in Elfriede Weber aus Wien gibt Auskunft. von eva maria wagner Tipi: Was raten Sie schwangeren Frauen in Bezug auf ihre Zahngesundheit? Dr.in Elfriede Weber: Das Wichtigste ist, dass schwangere Frauen weiterhin auf eine gute Mundhygiene achten. Das heißt, zweimal am Tag gut Zähne putzen und die Zahnzwischenräume gründlich reinigen. Ein sehr wichtiger Faktor ist auch eine gesunde Ernährung. Zwischen den Mahlzeiten sollten Pausen eingelegt werden, denn der ständige Kontakt mit Kohlenhydraten und Zucker kann die Zähne angreifen. Gibt es Zahnprobleme, die gehäuft bei schwangeren Frauen auftreten? Durch die hormonelle Umstellung wird die Durchblutung des Zahnfleisches verstärkt. Das Blut ist dabei ein guter Nährboden für Bakterien. Das erhöht auch das Risiko für Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Karies. Diese Probleme können sich durch Zahnfleischbluten und Schmerzen äußern. Eine unbehandelte Parodontitis kann zur Folge haben, dass sich Zähne lockern. Kommt daher auch das Sprichwort „Jedes Kind kostet einen Zahn“? Wörtlich genommen ist das eine alte Mär. Früher ging man davon aus, dass die Zähne in der Schwangerschaft spröde und daher empfindlicher für Karies werden. Dem ist nicht so. Und einem Zahnverlust durch Parodontitis kann heute gut vorgebeugt werden. Entscheidend ist es, auch in der Schwangerschaft, eine gute Mundhygiene einzuhalten. Im Mund sind immer Bakterien vorhanden, auch Karies- und Parodontitisbakterien. Stimmt allerdings das Gleichgewicht, dann kann sich ein gesundes und neutrales Mundmilieu entwickeln. Was empfehlen Sie bei Parodontitis? Ich empfehle jedenfalls einen Zahnarztbesuch zur Abklärung. Bei einer 46 | f rü h l i ng 2021

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professionellen Zahnreinigung werden genaue Hygieneinstruktionen gegeben, die dann umgesetzt werden können. Besser ist es, weiche Zahnbürsten zu verwenden. Salbeitee wirkt beruhigend, und natürlich ist auch wieder eine gesunde Ernährung und wenig Süßes wichtig.

Was die Zahngesundheit betrifft, stellt die Magensäure das Problem dar. Diese kann den Zahnschmelz angreifen. Daher sollten die Zähne nach dem Erbrechen nicht unmittelbar geputzt werden. Besser ist es, den Mund mit klarem Wasser, einer Zahnspülung oder ein bisschen Joghurt gut auszuspülen.

Was halten Sie von der Aussage, dass es einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und einem erhöhten Risiko von Frühgeburten gibt? Bei einer unbehandelten Parodontitis gelangen Keime aus dem Mund in den Blutkreislauf. Die Bakterien, ebenso wie die Entzündungsbotenstoffe, gelangen auch in die Plazenta. Das erhöht das Risiko für Frühgeburten, Kinder mit geringerem Geburtsgewicht, aber auch Plazentaablösungen. Eine floride Parodontitis kann auch Schwangerschaftsdiabetes und Gestosen mitauslösen.

Sollte man in der Schwangerschaft öfter zum Zahnarzt gehen? Bei einer guten Zahngesundheit reicht auch in der Schwangerschaft eine halbjährliche Kontrolle aus. Ich empfehle allerdings eine professionelle Zahnreinigung nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel. Rund um die 20. Schwangerschaftswoche wäre ein guter Zeitpunkt – da ist der Bauch meist noch nicht so groß, und die Rückenlage ist für die Frauen noch nicht unangenehm. Auch Behandlungen sind, wenn möglich, im zweiten Drittel der Schwangerschaft anzusetzen.

Was tun, wenn werdende Mütter unter Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen leiden?

Sind Zahnbehandlungen in der Schwangerschaft unbedenklich? Die meisten Zahnbehandlungen sind in der Schwangerschaft gut möglich. Eine Betäubung mit Lokalanästhetikum kann jedenfalls durchgeführt werden. Auch Füllungen und Zähne ziehen sind in der Regel kein Problem. Allerdings wird kein Röntgen gemacht und kein Amalgam verwendet.

Dr.in Elfriede Weber

ist Fachärztin für Zahn-, Mundund Kieferheilkunde in Wien. www.zahnundpraxis.at

Sollten Schwangere zusätzlich Fluorid einnehmen? Grundsätzlich muss in der Schwangerschaft kein Zusatz genommen werden. Normale Zahncremen reichen meist gut aus. Ich empfehle, vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel auf Zusatzstoffe zu verzichten. Auch für die Zahnentwicklung des Ungeborenen müssen keine zusätzlichen Mineralstoffe eingenommen werden.

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Ernährungstipps für gesunde Zähne • Säuren in Obst, Säften, Eistee oder Energy Drinks schädigen den Zahnschmelz. Wenn man direkt danach Zähne putzt, verschlimmert das die Wirkung. Besser nur mit klarem Wasser spülen, um die Säurewirkung zu neutralisieren. • Den Zähnen eine Pause gönnen. Dauerndes Essen erhöht das Risiko der Kariesbildung. • Fehlt einmal die Gelegenheit zum Zähneputzen, am besten zu zuckerfreien Kaugummis greifen. Sie fördern den Speichelfluss und neutralisieren die Säure. • Die Häufigkeit von Zucker in Essen und Getränken reduzieren. Auf „versteckten Zucker“ achten, zum Beispiel in Fruchtjoghurt, Müsli und Getränken. • Den Zähnen was zum Beißen geben. Kauen regt den Speichelfluss an und schützt so vor Kariesbildung. Knackiges Obst und frisches Gemüse sowie Vollkornprodukte tun gut und fördern die Kautätigkeit. • Honig ist für die Zähne genauso schädlich wie Zucker. Durch seine klebrige Konsistenz haftet er besonders gut an den Zähnen.

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• Gute natürliche Fluorquellen sind die meisten Fischsorten, Vollkornprodukte, Käse, (Soja-)Bohnen, Pilze, Walnüsse sowie schwarzer und grüner Tee. • Natürliche Kalziumquellen sind Milch und Milchprodukte; Brokkoli, Fenchel, Kohl, Kohlrabi oder Sellerie enthalten viel davon. Quelle: Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Gesundheitskasse

Ist das Kind auf der Welt, hört man häufig, dass man den Löffel oder Schnuller nicht in den Mund nehmen sollte, um eine Ansteckung mit Karies zu verhindern. Was ist da dran? Früher ist man davon ausgegangen, dass Karies grundsätzlich infektiös und somit direkt ansteckend ist. Diese Sichtweise ist etwas veraltet. Wenn keine aktive Karies vorhanden ist und die Mundhygiene der Mutter stimmt, dann kann man auch bedenkenlos den Löffel oder den Schnuller abschlecken. f rü h l i ng 2021 |

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Das kleine Zahn-ABC

Allerhand Wissenswertes rund um die ersten Zähnchen. A wie altersgerechte Zahnbürste Auf einen kleinen Kopf, weiche Borsten und einen großen Griff achten! B wie Bernsteinkette Soll beim Zähnekriegen helfen, die Wirkung ist allerdings wissenschaftlich nicht erwiesen. C wie Check Spätestens mit einem Jahr sollte der erste Zahnarztbesuch anstehen – besser gleich beim ersten Zahn. D wie Durchfall Tritt häufig beim Zahnen auf. Dauert er länger als einen Tag, ab zum Arzt – möglicherweise gibt es eine andere Ursache. E wie Essen Anfangs wird das Essen am Gaumen mit den Kauleisten zerdrückt.

N wie Nähe Zahnende Babys brauchen oft mehr Aufmerksamkeit, Nähe und Zuneigung. O wie orale Phase Babys stecken alles in den Mund – da ist auch eine Zahnbürste sehr interessant und wird gerne erkundet. P wie Putzen Zweimal täglich putzen – sobald das erste Zähnchen da ist. Q wie Quengeln Ist das Kind quengelig und weinerlich, kann das bedeuten, dass ein Zahn durchbricht. R wie Ritual Das Zähneputzen in ein Ritual einbinden: feste Zeiten, fixer Ablauf – so wird es selbstverständlich.

F wie Fluorid Ist oft Bestandteil von Zahnpasta, wird bei Kindern unter 6 jedoch kontrovers diskutiert, da eine zu hohe Aufnahme die Gefahr von Fluorosen erhöht.

S wie Salbeitee Kann mit einem Wattestäbchen auf schmerzende Stellen aufgetupft werden und wirkt entzündungshemmend.

G wie Gebiss Bis zum 3. Geburtstag ist das Gebiss mit 20 Milchzähnen bei fast allen Kindern komplett.

T wie Temperatur Manche Babys bekommen Fieber beim Zahnen, weil ihr Immunsystem dadurch geschwächt ist.

H wie Hausmittel Hausmittel gegen Zahnungsschmerzen: Kamillentee etwa wirkt entzündungshemmend und beruhigend.

U wie unten Die ersten Zähne sind in der Regel die unteren Schneidezähne.

I wie Immunsystem Wenn das Baby zahnt, ist sein Immunsystem oft geschwächt. J wie Jucken Gegen das Jucken des Zahnfleischs hilft eine leichte Massage mit der Fingerkuppe.

V wie Vorbild Kinder lernen durch Nachahmen – auch bei der Zahnpflege sind Eltern Vorbild. W wie Wangen Häufig röten sich die Wangen des Babys beim Zahnen. X wie Xylit Der Zuckeraustauschstoff besitzt eine karieshemmende Wirkung. Oft kommt er als Trägerstoff für homöopathische Wirkstoffe zum Einsatz.

L wie Linderung Kauen und Beißen auf hartem Brot, festem Gemüse oder Beißring lindert Zahnungsschmerzen.

Y wie YouTube Auf der Videoplattform findet man Kinderlieder zum Zähneputzen, Erklärvideos und mehr.

M wie Milchzahn Milchzähne werden so genannt, weil sie so weiß wie Milch sind. Oder: weil sie dann kommen, wenn das Baby noch Milch trinkt.

Z wie Zahnpasta Speziell für Babys geeignete Zahnpasta benutzen – ein erbensgroßer Klecks reicht.

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K wie KAI-Zahnputztechnik Zunächst werden die Kauflächen, dann die Außenflächen, dann die Innenflächen geputzt.

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Fluorosen verhindern? Am besten ohne Fluorid.

Fluorosen (beispielhafte Darstellung)

KINDER KAREX schützt Kinderzähne wirksam – ohne Fluorid. Fast jedes vierte Kind leidet unter Fluorosen.1 Sie entstehen, wenn Kinder zu viel Fluorid aufnehmen. Viele Kinderzahnpasten enthalten Fluorid für die Karies-Prophylaxe. Der Nachteil: Kinder verschlucken einen Großteil der Zahnpasta, da sie oft noch nicht richtig ausspucken können. Dies führt zu einer erhöhten Fluoridaufnahme.2 Dem kann einfach durch eine fluoridfreie Zahnpasta vorgebeugt werden. Wichtig hierbei: Es sollte trotzdem ein Wirkstoff enthalten sein, der vor Karies schützt. Kinder Karex enthält hierzu BioHAP. Das ist der Stoff, aus dem unsere Zähne gemacht sind.3 BioHAP lagert sich mit jedem Putzen auf der Zahnoberfläche an, repariert mikrofeine Defekte bis in tiefere Schichten als Fluorid4 und schützt zudem den Zahn vor Karies-Bakterien. Folglich schützt BioHAP – wissenschaftlich erwiesen – vor Karies. Kinder Karex beugt doppelt vor. Gegen Karies und gegen Fluorosen. Mehr Infos: www.kinder-karex.com

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Remineralisiert die Zähne und schützt sie vor Karies Milder Geschmack, von Kindern für Kinder ausgewählt Ohne Fluorid und Natriumlaurylsulfat Ab 0 Jahren geeignet

Community Dent. Oral Epidemiol. 2010; 38(4):315–23 2 MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 2019; 68:87–90 3 BioHAP = biomimetischer Hydroxylapatit, ein der Natur nachempfundener Inhaltsstoff. Ca. 97 % unseres Zahnschmelzes und ca. 70 % unseres Dentins bestehen aus Hydroxylapatit. 4 BDJ Open. 2019;5(1):18

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Schorschal findet sein Nest Mit der Geburt ihres zweiten Kindes Wolf hatten Iris Röggl und Michael Holst die Familienplanung eigentlich abgeschlossen. Eigentlich ... Nur einen Monat, nachdem Wolf seinen ersten Geburtstag feierte, kam dann noch Georg zur Welt und machte aus einem Quartett ein Quintett. von inez ardelt

Servus, Großfamilie! Baby Schorsch hat sich überraschend zu Iris, Micha, Mina und Wolf dazugesellt. Was für ein Glück!

„Ungeplant heißt nicht ungeliebt“, schreibt Iris Röggl in einem Post auf Instagram. Die Mutter dreier Kinder geht sehr offen damit um, dass das dritte Kind eine Überraschung war und die Nachricht über eine neuerliche Schwangerschaft – nur wenige Monate nach der Geburt ihres Sohnes Wolf – sie und ihren Freund Michael erst mal aus der Bahn warf. „Wir hatten viele Zweifel. Können wir drei Kleinkindern und deren Bedürfnissen gerecht werden, werde ich jemals wieder

Vollzeit arbeiten, können wir uns das leisten ...?“ Dazu kamen Schuldgefühle, weil sie sich eben nicht ausschließlich freuen konnte wie bei ihrem Wunschkind zuvor. „Bevor wir Wolf bekamen, hatte ich drei Fehlgeburten und habe danach von Akupunktur über Kinderwunschmassage alles probiert. Das war eine harte Zeit, und ich war wie besessen von der Idee, noch ein Kind zu bekommen“, erinnert sich die 40-Jährige. Als es dann doch klappte mit einer neuerlichen Schwan-

gerschaft, hatte sie große Angst, auch dieses Baby zu verlieren. „Es war so ein Geschenk nach den drei Fehlschlägen, und ich habe nach jeder Untersuchung vor Freude die Frauenärztin umarmt.“ Eine andere Gynäkologin wiederum war es gewesen, die der Texterin einmal von einer Theorie erzählt hatte, laut der es genetisch vorgesehen ist, wie viele Kinder eine Frau bekommen solle und dass sie sich nie vollständig fühlen könne, solange diese Zahl nicht erreicht sei. „Das

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fand ich interessant, und ich habe die Möglichkeit, noch ein Kind zu bekommen, wohl auf der metaphysischen Ebene nicht ganz ausgeschlossen“, so Röggl, die bereits mit gewisser Wehmut Babysachen aussortiert und mit dem Vater der Kinder über eine Vasektomie nachgedacht hatte. Als sie drei Monate nach Wolfs Geburt eine Weisheitszahn-Operation hatte, bei der allerhand schiefging, schoss es ihr durch den Kopf: „Reiß dich zusammen, du hast da noch ein Kind drinnen!“ Irritiert über diese Gedanken machte sie daraufhin einen Schwangerschaftstest in einer Kaufhaustoilette. Der Test war positiv, und die Mutter einer damals dreijährigen Tochter und eines Säuglings, der noch gestillt wurde, war geschockt. „Es war so schwierig gewesen, das zweite Kind zu bekommen, wir haben so gekämpft, und dann werde ich ohne Methoden und Zutun plötzlich noch einmal schwanger! Ich habe echt geheult.“ Noch am selben Abend teilte sie Michael die Neuigkeiten mit, und er machte ihr Mut: „Egal, unsere Pläne verschieben sich, aber wir schaffen das!“ „Georg ist noch auf den letzten

fahrenden Zug aufgesprungen“, findet die ehemalige PR-Beraterin ein passendes Bild. Ein Jahr der großen Gefühle Erschwerend kam dann auch noch die Corona-Pandemie hinzu. Für die Kärntnerin, die seit 15 Jahren in ihrer Wahlheimat Berlin lebt, war 2020 wohl die reinste Achterbahnfahrt. Allen Widrigkeiten zum Trotz holte sie das Beste aus der Schwangerschaft heraus und blickte voll Neugier und Zuversicht auf das bevorstehende Abenteuer, das schon bald für sie alle drei beginnen würde. Anfang November entband sie alleine und mit Maske ihr Baby in einer Berliner Klinik. Nach Georgs ersten, empörten Schreien im Kreißsaal machte sich bei Mama Iris aber „unfassbare Erleichterung“ breit. Die große Schwester Mina, die bereits ihren ersten kleinen Bruder Wolf mit großer Zuneigung und Geschäftigkeit umsorgte, erwartete Baby Schorsch und ihre Mama bereits sehnsüchtig. Für Wolf, selbst noch ein Baby von gerade einmal dreizehn Monaten, war die Ankunft des kleinen Bruders wohl im

wahrsten Sinn des Wortes unbegreiflich und auch schwierig. „Ich habe ihn während der Schwangerschaft noch gestillt, bis er im Sommer selbst nicht mehr wollte, was schon praktisch war. Derzeit ist er noch stark in der Grobmotorik-Phase.“ Es tue ihr manchmal leid, dass sie nicht so viel Exklusivzeit für Wolf übrig habe, der ja auch noch klein ist. „Aber ich bin überzeugt davon, dass der kurze Abstand, der jetzt so heavy ist, irgendwann fantastisch sein wird.“ #3unter5 #3unter5, dieser Hashtag ist wenige Monate später für Iris Röggl und Michael Holst Normalität geworden. „Wir haben drei Windelgrößen zu Hause“, lacht die Mehrfach-Mom, die früher keine Party ausgelassen hat, auf vielen Konzerten anzutreffen war und gerne gereist ist. Momentan ist sie ganz mit der Organisation und dem Management ihrer Großfamilie beschäftigt. Gesellschaftlich gesehen ortet sie bei der Anzahl von drei Kindern eine massive Stolperstelle. „In unseren Breitengraden ist die Infrastruktur sehr

Georg, das Nesthäkchen, wird von seiner großen Schwester Mina geherzt.

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Iris Röggl wurde in wenigen Jahren zur Dreifachmutter. Trotz Alltagswahnsinn behält sie ihren Sinn für Humor.

stark auf zwei Kinder ausgerichtet. Hier ist dann der Zenith erreicht.“ Mit drei Kindern ändere sich auf einen Schlag viel im alltäglichen Leben – vom Auto (groß genug für drei Kindersitze!) über die Wohnsituation (dritter Stock, ohne Lift, 66 Quadratmeter), die zu fünft einfach schnell inadäquat wird. Eine/-n Babysitter/-in für die drei Kleinen zu finden, scheint ebenso ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem: Corona. „Wir haben ja leider auch keine Großeltern in Berlin“, erzählt Iris Röggl mit großem Bedauern in der Stimme. Die einen Großeltern sind zwar in Deutschland, aber wohnen drei Stunden Autofahrt entfernt. Die anderen Großeltern, beide Risikogruppe, leben in Österreich. „Als klar wurde, dass wir aus unserer Wohnung rausmüssen, weil sie zu klein wurde, wollte ich ja gerne wieder in meine Heimat zurück, aber da hat der Mann ein Veto eingelegt.“

Neues Zuhause Nun ist es ein Mietshaus im Grünen geworden, genau gesagt in Brandenburg. Im Sommer soll die Übersiedelung stattfinden. Ab Herbst will die studierte Kommunikationswissenschaftlerin nach einem Jahr Elternzeit wieder in ihren Teilzeit-Job bei einer Online-Marketing-Agentur zurück. „Meine Arbeit kann ich zum Glück auch vom Homeoffice aus erledigen.“ Schorschal wird dann mit seinem großen Bruder Wolf gemeinsam in den Kindergarten gehen. „Bei Mina habe ich mir damals gedacht, man hätte sich am besten bereits nach dem ersten Ultraschallfoto bei allen Kitas im Umkreis anmelden sollen.“ So überfüllt seien die Kindertagesstätten in der deutschen Hauptstadt. Eine Mitarbeiterin meinte sogar allen Ernstes, sie sollten bitte keinen Kuchen mit der Bewerbung mitschicken, sie hätten hier schon fast alle Diabetes. „Gutscheine sind uns lieber,

sagte sie dann“, erzählt die Wahlberlinerin kopfschüttelnd. Iris Röggl und ihr Partner mussten Dutzende Institutionen abklappern, bis endlich eine zusagte, was ihnen damals fast wie ein Sechser im Lotto vorkam. Im neuen Zuhause in Brandenburg sollte es um einiges leichter sein, einen Betreuungsplatz für die Kinder zu finden. „Das Working-Mom-Modell mag ich prinzipiell gerne, weil ich beides sein kann: Mutter und Texterin.“ Sich für einen Termin chic machen, mit ihrer fachlichen Kompetenz überzeugen, das hat schon auch eine große Qualität. „Ich war früher ein Workaholic und habe wirklich sehr viel gearbeitet. Auf Kinder – vor allem, wenn man drei Stück davon hat – muss man sich voll einlassen.“ Das Muttersein habe die Arbeit für sie auch relativiert. „Ich habe bemerkt, dass das nicht lebenswichtig ist, bis spät in die Nacht nach einem noch perfekteren Wort für einen Text zu suchen.“ Leben mit der Großfamilie Der Alltag mit drei kleinen Kindern und einem Mann, der sich als SoftwareIngenieur momentan coronabedingt im Homeoffice aufs Programmieren konzentrieren muss, ist natürlich der Wahnsinn. Ein Kindergartenkind, das zwar schon sehr selbstständig ist, aber dennoch Bedürfnisse hat, die befriedigt werden wollen. Ein gerade mal Einjähriger, der viel Aufmerksamkeit verlangt und sich noch nicht selbst beschäftigen kann. Und ein Baby, das gestillt werden will und ständig eine frische Windel braucht. „Am Abend ist man natürlich fix und fertig. Aber trotzdem nicht unzufrieden mit der Situation.“ In der Freizeit seien sie viel draußen. Standen in Minas Babyjahren noch Kurse in Babyschwimmen und anschließend Kindertanz oder Malen auf dem Programm, ist das Angebot für Babys, die in der Coronazeit auf die Welt gekommen sind, ungleich ausgedünnt. „Wir machen lange Spaziergänge und Ausflüge in den relativ nahe gelegenen Wald bei jedem Wetter.“ Georg ist ein entspanntes, friedliches Nesthäkchen, das noch viel schläft und im Tragetuch überall dabei ist, denn Kinderwagen – das gehe für Schorsch überhaupt nicht! „Er lernt jetzt schon die besten Spielplätze kennen. Trotz der anfänglichen Zweifel und Ängste ist es jetzt genau das, was passt. Für mich hat sich ein Gefühl der Vollständigkeit eingestellt. Ich bin von Demut und Dankbarkeit erfüllt. Mit 35 Jahren hatte ich das Thema Kinder eigentlich abgehakt gehabt und nicht mehr damit gerechnet. Und jetzt habe ich drei gesunde, entzückende Strolche!“

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Interview

Back to Nature

PROMOTION; © Christoph Gorka (1), Stefan Joham (1)

Dezente Naturfarben und süße Waldtiere stehen im Mittelpunkt der aktuellen Elements-Kollektion von MAM. Über Inspiration, Trends und Designvorlieben erzählt uns Marketingmanagerin Sandra Teja.

Vor über 40 Jahren kam der erste MAMSchnuller auf den Markt. Was hat sich seitdem in Sachen Design verändert? Sandra Teja: Die ersten MAM-Schnuller in den 70er-Jahren waren meist 2-färbig – sehr reduziert und schön. Illustrationen auf dem Schnullerknopf, wie etwa ein Auto, kamen erst später. Welche Trends sind in der Babyartikelbranche aktuell zu spüren? Aktuell sind reduzierte zarte Farben, die auch in der Natur zu finden sind, sehr beliebt. Die Natur an sich spielt eine große Rolle als Ort für Wellbeing und Gesundheit – für Groß und Klein, auch verstärkt durch die aktuelle Situation. Ich bin schon gespannt, wie es sich danach entwickelt. Ganz sicher wird es wieder mehr Euphorie und Aufbruchstimmung geben, was sich in Form einer weitaus bunteren Welt zeigen könnte. Was war die Inspiration für die neue MAM-Kollektion? Das Thema nachhaltiger Lebensstil spielt für junge Eltern eine immer größer werden-

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de Rolle, was sich in der Wahl der Materialien sowie dem Design und Look von Babyprodukten bemerkbar macht. „Colors of Nature“ ist ein Deskriptor für diese neue Kollektion mit matten Oberflächen und sehr fein gezeichneten Waldtierchen und Szenen. Ich sehe die Kollektion vielleicht auch als eine Hommage an die Natur und deren Bewohner/-innen. Wie entstehen die Designs bei MAM? Wie lange dauert es von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt? Für MAM war von Anfang an klar: Innovative Produkte müssen sich auch im entsprechenden Look präsentieren. Daher recherchieren wir umfangreich nach Babyund Kids-Lifestyle-Trends. Generell dauert es über ein Jahr von der Trendidee bis zum fertigen Produkt. Mit viel Feingefühl wird entschieden, welcher Trend sich auch wirklich für MAM-Produkte eignet. Danach werden erste Entwürfe von Druckdesigns entwickelt, fertig ausgearbeitet, mit Konsument(inn)en weltweit getestet, in der Produktion zum ersten Mal angedruckt und für die Serienproduktion freigegeben. (Wie) Haben sich die Vorlieben der Eltern in den letzten Jahren verändert? Welche Motive sind besonders beliebt? Grundsätzlich gibt es eine Handvoll Themen, die sich abwechseln – Tiermotive, z.B. Klassiker wie der Bär, sind fast immer dabei! Was sich allerdings verändert, ist der Stil, wie sie gezeichnet werden – mal sind es sehr detaillierte Illustrationen, dann wieder eher reduziertere sowie natürlich die Farbgebung. Aktuell gibt es eine Kollektion mit Bauernhof-Motiven, die in Österreich sehr beliebt ist. Welches Design ist dein persönlicher Liebling aus der aktuellen Kollektion? Sie sind alle herzallerliebst: der Hase, der Waschbär und besonders auch der Fuchs. Ich wünsche mir, dass es uns mit dieser Kollektion gelingt, die Genderstereotypisierung von Farben etwas aufzuweichen, denn schon mein damals 4-jähriger Sohn hat mir vor vielen Jahren erklärt: „Es gibt keine Buben- oder Mädchenfarben!“ Wie recht er hatte!

of Colours Nature

MAM Easy Start™ Anti-Colic Für Muttermilch und Formula Die MAM Easy Start Flasche ist die beste Wahl, um von Anfang an abgepumpte Milch zu füttern. Sie ermöglicht einen leichten Wechsel zwischen Stillen und Flaschenfütterung. Dank des einzigartigen Bodenventils wird ein gleichmäßiger Trinfkluss hergestellt, so dass Babys weniger Luft verschlucken. Die Flaschenfütterung wird so zu einem innigen der Mütter Erlebnis zwischen Eltern und dem bestätigen weniger Neugeborenen. Koliken¹ www.mambaby.com

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Die neue MAM Elements Kollektion ist da!

Sandra Teja leitet das Marketing der österreichischen Babyartikelmarke MAM in Österreich und ist Mutter von zwei Kindern. www.mambaby.com

MIT EXPERT*INNEN ENTWICKELT Teamwork mit medizinischen Experten für höchste Sicherheit. Erst nach Freigabe durch medizinische Experten ist eine MAM Innovation bereit für das Baby-Leben. ¹ Feldstudie, Österreich 2011, getestet mit 73 Müttern von Babys mit Koliken / Marktforschung, USA 2010, getestet mit 35 Müttern von Babys mit Koliken.

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Das Kind muss einen Namen haben

Traditionell oder modern? Kurz oder lang? Unsere Vornamen begleiten uns durchs Leben und sind Teil unserer Identität. Die meisten Eltern machen sich daher viele Gedanken bei der Namenswahl.

Die Geschichte meiner „Benennung“ erzählt meine Mutter folgendermaßen: Dass ich Dolores heißen würde, stand lange vor meiner Geburt fest. Als mich meine Mutter dann in den Armen hielt und mich eingehend betrachtete, dachte sie plötzlich: „Das ist doch nicht die Dolores, das ist doch die Eva Maria!“ Als Kind war ich außerordentlich froh, dass mich meine Mutter lediglich mit Dolores verwechselt und gerade noch rechtzeitig meinen wahren Namen herausgefunden hatte. Heute denke ich, dass ich mit Dolores sicher auch zufrieden geworden wäre und finde den Namen sogar äußerst wohlklingend. In meinem Fall war es also eine Eingebung. In den meisten Fällen liegen der Namenswahl aber genauere Überlegungen zugrunde.

Motive der Namenswahl Eine Umfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache unter knapp 1.000 Eltern kam zu dem Ergebnis, dass ästhetische Kriterien bei der Namenswahl die wichtigste Rolle spielen. Am wichtigsten sei den Eltern, dass der Name schön klingt. Auch der Zusammenklang des Vornamens und des Familiennamens und die Länge und Kürze des Vornamens wurden als für die Namenswahl auschlaggebend genannt. Vielen Eltern war es darüber hinaus wichtig, dass der Name keinen Anlass für Spott und Hänselei geben kann und dem Kind keine Nachteile bringt. Über die Hälfte der befragten Eltern fand es wichtig, dass der Name auch beim Rest der Familie Anklang und Zustimmung findet. Knapp die Hälfte erachtete es als bedeutend,

© LILLYDOO (1), Grafik: Statistik Austria (1), Freepik (2)

So viel ist klar. Wenn Nachwuchs unterwegs ist, dann haben die Eltern die schöne Aufgabe, einen Namen auszusuchen. Nach welchen Kriterien werden Namensentscheidungen eigentlich getroffen und kann der Vorname einen Einfluss auf das spätere Leben des Kindes haben? von eva maria wagner

dass ihnen der Name modern erschien. Als weniger zentral wurden die Bedeutung des Namens oder religiöse Bezüge genannt. Ebenso würden die Herkunft des Namens und dessen Anfangsbuchstabe eine untergeordnete Rolle spielen. Modeerscheinungen und Trends Die Namenswahl unterliegt immer auch gewissen Trends. Es gibt Namen, die verschwinden fast vollständig, andere kommen und gehen, und manche Klassiker wie Alexander, Maximilian, Lukas, Emma, Marie und Anna erfreuen sich bereits über zwei Generationen hinweg großer Beliebtheit. Namen wie Stefanie, Sabine, Patrick oder Georg waren vor dreißig Jahren unter den Fixstartern der beliebtesten Namen und finden sich in den letzten Jahren

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kaum mehr in den Top 60 der vergebenen Vornamen wieder. Vor einiger Zeit ließ sich ein Trend zurück zu Namen feststellen, die bereits vor hundert Jahren vergeben wurden. Dass ein Kind auf dem Spielplatz Greta, Charlotte, Frieda, Josef, Theodor oder Leopold gerufen wird, ist heute keinesfalls mehr außergewöhnlich. Auch Doppelnamen sind wieder im Kommen. Diese waren vor 20 oder 30 Jahren nicht sonderlich gefragt. Heute bekommen Kinder oft einen zweiten oder sogar dritten Namen. Seit Längerem rückläufig ist hingegen die Tradition, denselben Namen generationenübergreifend zu vergeben. Dass der Bub nach dem Vater und das Mädchen nach der Mutter heißt, kommt vergleichsweise nur mehr selten vor. Der derzeit größte beobachtbare Trend ist laut Namensforscher(inne)n der Trend zur Individualisierung. Immer mehr Eltern möchten ihren Kindern Namen geben, die auf eine Art und Weise besonders sind. Sie legen zunehmend Wert darauf, dass ihr Kind nicht den gleichen Namen hat wie viele andere Kinder. Das heißt, die Namenswahl wird vielschichtiger, und in Folge entwickeln sich immer mehr Vornamen oder Variationen derselben. Eine neuere Mode ist beispielsweise der Buchstabentausch. So bekommen herkömmliche Namen einen moderneren

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Touch. Aus dem traditionellen Karl wird gerne mal ein Carl und aus der klassischen Katja eine Kathia. Auch interessant: Sehr viele Mädchennamen enden mit einem Vokal. Die Gesellschaft für deutsche Sprache führt dies darauf zurück, dass sie dadurch einen weichen Klang erhalten. So brächten die Namen Maria oder Mia sofort Weiblichkeit zum Ausdruck. Dieser Trend ist nun auch bei Bubennamen zu beobachten. Vornamen wie Jona, Luca

Anna, Emma, Maximilian, Lukas ... Es gibt Namen, die sich ungebrochener Beliebtheit erfreuen und sich seit vielen Jahren in den Top 10 der vergebenen Vornamen finden.

oder Elia werden immer häufiger vergeben. Diese Namen wirken androgyner und klingen etwas lieblicher als ihre Verwandten Jonas, Lukas oder Elias. Ist der Vorname Programm? Hören wir Vornamen, so verbinden wir damit meist unbewusst bestimmte Eigenschaften und einen Hinweis auf die Herkunft und soziale Schicht der Trägerin oder des Trägers. Verpasst man dem Kind

Die beliebtesten Vornamen im Jahr 2019 in Österreich

Quelle: Statistik Austria, www.statistik.at f rü h l i ng 2021 |

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Mama & Baby Bei der Namensvergabe ist ein Trend zur Individualisierung erkennbar. Immer mehr Eltern möchten, dass ihre Kinder Namen tragen, die in irgendeiner Art und Weise besonders sind.

Nelkenheini und Rumpelstilzchen Trotzdem gibt es immer wieder besonders kreative Eltern, die es mit dem Individualisierungswunsch wohl etwas zu weit treiben würden.

Dass Vornamen nicht ganz nach Lust und Laune vergeben werden können, dafür sorgt das Standesamt, das ab und zu ein Wörtchen mitreden muss. Eines der wichtigsten Kriterien ist dabei das Kindeswohl. Namen, die nicht als Vornamen gebräuchlich sind oder die lächerlich oder anstößig wirken, sind weitgehend unzulässig. So kamen Eltern, die ihr Kind Rumpelstilzchen, Störenfried, Medusa oder PepsiCola nennen wollten, damit zum Glück nicht durch. Die Namen Despot, Zeus und Beowulf wurden in Österreich allerdings bereits vergeben, wenn auch nicht besonders oft. Auch in Deutschland gilt die Regel, dass der Name dem Kindeswohl nicht schaden und kein Anlass für Spott und Häme sein darf. Dort wurden besonders kreative Namenswünsche wie Nelkenheini, Grammophon, Nutella, Majesty und Möwe abgelehnt.

Auszüge aus dem Namensrecht in Österreich •

Die Erklärung des Vornamens muss schriftlich beim zuständigen Standesamt abgegeben werden und ist Voraussetzung für die Ausstellung der Geburtsurkunde. In der Regel wird diese Erklärung bereits mit der Anzeige der Geburt abgegeben.

• Wer

sich nicht gleich nach der Geburt für den Vornamen des Kindes entscheiden kann, sollte längstens innerhalb von 40 Tagen ab der Geburt beim Standesamt vorsprechen und dort den Vornamen beurkunden lassen.

Bezeichnungen, die nicht als Vornamen gebräuchlich sind oder dem Wohl des Kindes abträglich sind, dürfen nicht in das Geburtenbuch eingetragen werden.

Auch muss zumindest der erste Vorname des Kindes dem Geschlecht entsprechen.

Quelle: www.oesterreich.gv.at/themen/familie_und_partnerschaft/geburt

• ATLAS DER VORNAMEN Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie häufig ein Vorname in Österreich vergeben wird und wie die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind, der kann sich im „Atlas der Vornamen“ schlaumachen. Der Atlas zeigt Häufigkeit und Rang des gesuchten Namens nach Bezirk und Jahrgang in einer interaktiven Karte. www.statistik.at/atlas/vornamen/ • NAMENSGENERATOR Mizzi und Wedigo. Wenn es nach den Ergebnissen dieses OnlineNamensgenerators ginge, dann hätten meine Tochter Hannah und mein Sohn Tobias heute etwas ausgefallenere Namen. Eingegeben werden können Geschlecht, Nachname, Namenslänge, Sprache und Anfangsbuchstaben. www.vornamen.com • LILLYDOO BABYNAMEN APP Im Namensfinder der Lillydoo App haben werdende Eltern die Wahl zwischen 13.000 möglichen Vornamen. Um die Suche zu vereinfachen, kann sie mithilfe verschiedener Filter, zum Beispiel Sprache oder Länge, eingegrenzt werden. Wenn der richtige Name noch nicht dabei war, heißt es weiterswipen. www.lillydoo.com • GESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHE SPRACHE Die sogenannte „Onomastik“, die Namensforschung, ist eines der Schwerpunktthemen der Gesellschaft für deutsche Sprache. Auf der Website finde sich zahlreiche Infos, Artikel und Umfrageergebnisse zum Thema Vornamen. https://gfds.de/vornamen

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durch die Namenswahl also auch gleich ein gesellschaftliches Image? In vielen Publikationen über die Wahl der Vornamen wird genau das behauptet. In einer Studie der Universität Oldenburg, die bereits im Jahr 2009 durchgeführt wurde, wurde deutschen Volksschullehrer(inne)n eine fiktive Klassenliste vorgelegt. Sie sollten jedem Kind bestimmte Eigenschaften zuordnen. Während hinter Namen wie Marie, Hannah und Charlotte freundliche und leistungsstarke Kinder vermutet wurden, wurden Vornamen wie Kevin, Chantal oder Justin mit Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit assoziiert. Die Aussage eines Lehrers „Kevin sei kein Name, sondern eine Diagnose“ wurde zum viel zitierten Satz. War Kevin beispielsweise Anfang der 90er noch einer der beliebtesten und modernsten Bubennamen, so bekam der Name mit der Zeit einen immer schlechteren Ruf, und die Kevins im deutschsprachigen Raum mussten viel Spott einstecken. Durch das gehäufte Vorkommen des Namens in bildungsfernen Schichten sind gewisse Vorurteile gegen den Namen entstanden, die allerdings durch das ständige Aufgreifen des Negativimages immer weiter verstärkt wurden. Kein Wunder, dass sich Eltern jeder sozialen Schicht heute immer mehr Gedanken machen, ob der Name ihres Kindes Anlass für Vorurteile und negative Konnotationen sein könnte.

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Eine neue Generation Feuchttücher Praktisch, hygienisch und rasch zur Hand – im Alltag junger Eltern gehören Feuchttücher einfach dazu. Bitterer Nebengeschmack: Ein Großteil der Tücher wird aus erdölbasiertem Plastik hergestellt und kann unsere Umwelt belasten. Doch es geht auch anders – mit Feuchttüchern aus holzbasierten und vollständig abbaubaren Fasern der Marke VEOCEL™. Feuchttücher gehören zur Standardausrüstung junger Eltern und sind immer zur Hand, wenn sich der Nachwuchs wieder einmal bekleckert oder die Windeln voll sind. Die praktischen Helfer sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Allzwecktücher für Babypflege, Kosmetik und Haushalt können bei falscher Entsorgung jedoch zu einem echten Umweltproblem werden, denn sie bestehen meist aus Fasern aus erdölbasiertem Kunststoff. Verstecktes Plastik In einem Test des deutschen TÜV Rheinland wurde von 33 gängigen Babyfeuchttüchern bei 28 ein hoher Anteil von erdölbasierten Substanzen wie Polyester und Polypropylen gefunden; nur 5 Produkte bestanden vollständig aus biologisch abbaubaren Materialien. Dieser hohe Anteil an erdölbasierten Kunststofffasern ist allerdings kaum bekannt. Das zeigt auch eine vom Marktforschungsinstitut Marketagent

durchgeführte Online-Befragung aus dem Jahr 2019: Nur rund 16 Prozent der Befragten vermutete Plastik in Feuchttüchern.

FAKTEN & ZAHLEN

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Millionen Tonnen Plastik schwimmen, basierend auf Schätzungen von Global 2000, aktuell in unseren Meeren.

8,3

Milliarden Tonnen Plastik wurden von 1950 bis 2015 produziert – das entspricht mehr als einer Tonne pro Kopf umgelegt auf die heutige Weltbevölkerung!

5.400

Monate, mehr als 450 Jahre, braucht es mindestens, bis Plastikmüll (Plastikflaschen oder -becher) zersetzt wird.

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Promotion; © iStock

Monate dauert es, bis holzbasierte Cellulosefasern vollständig biologisch abgebaut sind.

Alternative aus Österreich Dabei gibt es eine umweltfreundliche Alternative für erdölbasierte Feuchttücher: VEOCEL™-Fasern aus Cellulose, hergestellt von der oberösterreichischen Lenzing Gruppe. Diese werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz aus kontrolliert nachhaltiger Forstwirtschaft in einem umweltschonenden Produktionsprozess hergestellt. Sie sind binnen weniger Wochen sowohl in Erde oder Kompost als auch im Wasser rückstandsfrei abbaubar. Der Natur wird also kein Schaden zugefügt, unsere Gewässer bleiben sauber. Für Eltern sind diese plastikfreien Babyfeuchttücher leicht zu erkennen: Wenn eine Packung das VEOCEL™-Logo führt, kann man sicher sein, dass die Fasern darin vollständig biologisch abbaubar sind – denn Hersteller können das Logo nur unter streng geregelten Auflagen auf der Verpackung abbilden. #ItsInOurHands Unter dem Markennamen VEOCEL™ hat Lenzing die Umweltinitiative #ItsInOurHands geschaffen, um zu einer bewussten und nachhaltigen Produktwahl bei Feuchttüchern anzuregen. Auf der Plattform www.ItsInOurHands.com finden Eltern dazu Informationen und Statistiken, Umfragen, Interviews mit Experten sowie Artikel von Bloggern und Influencern.

Quellen: Global 2000, Lenzing AG f rü h l i ng 2021 |

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Mode & Pflege © Hersteller (12); Promotion: LOWA

Ein Öl für alle Fälle • Perfekte Farbwahl • Ich glaub, ich seh doppelt!

Gefühlslage Weil Kinder ihre Gefühle nicht immer in Worte fassen können, hilft das junge Wiener Label Cactus & Confetti etwas nach. Bunte Patches mit Tieren, Smileys und Symbolen werden mit weichem Klettverschluss am T-Shirt befestigt und zeigen, wie die Stimmung grad ist. T-Shirt aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle inkl. 3 Patches um € 34,–. www.cactus-and-confetti.com

Willkommen im Paradies Gute Sicht

Mit ihnen Verstecken spielen ist eine wahre Challenge, denn die reflektierenden Bodyglowers von Gofluo sind absolute Eyecatcher. Und das hat seinen Sinn: Die wasserabweisenden, ultraleichten War nwesten leuchten und schützen Klein und Groß im Straßenverkehr. Ab € 29,99. www.gofluo.com

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Mode & Pflege

Ein Öl für alle Fälle Um ihre Kinder zu schützen, würden Mütter vermutlich alles tun. Die Ärztin Kerstin Schallaböck hat das sehr wörtlich genommen und für ihren Sohn, der an Neurodermitis litt, ein Hautpflegeöl zur Linderung kreiert. von inez ardelt Laut der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie sind rund 20 Prozent aller Kinder im ersten Lebensjahr von Neurodermitis betroffen. Sie kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten, wo sie besonders schwierig zu diagnostizieren ist. Meist wirkt nur Cortison als probates Mittel, um den Juckreiz und das damit verbundene Aufkratzen der Haut in den Griff zu bekommen. Diese Tortur kennt auch Kerstin Schallaböck nur zu gut. Ihr jüngster Sohn entwickelte bereits als Baby eine Neurodermitis. Durchwachte Nächte an der Seite des Kleinen, um ihn vom Blutigscheuern der Haut abzuhalten, waren keine Seltenheit, wenn das Kind wieder einen Schub hatte. Das sei für die ganze Familie herausfordernd gewesen. Als Ärztin mit eigener Praxis in Wien begann die vierfache Mutter zu recherchieren, um die Beschwerden ihres Jüngsten – genannt Kami – zu mildern oder am liebsten ganz verschwinden zu lassen. Das Ziel dabei war es, eine natürliche Lösung für die Hautprobleme zu finden und von Cortison-Hämmern wegzukommen. Im Zuge ihrer beruflichen Zweitbeschäftigung als Arbeitsmedizinerin in einer österreichischen Kosmetikfirma stieß sie schließlich auf den „Heiligen Gral“. „Ich habe dem Labor-Entwickler, einem wahren Daniel Düsentrieb, der mir schon zuvor bei diversen Problemchen wie etwa Fleckenentfernung behilflich war, von meinem damals knapp einjährigen Sohn erzählt und ihn gefragt, ob er eine Idee hätte.“ Er habe dann etwas aus seiner Manteltasche gezaubert und ihr eine Ölmischung auf natürlicher Basis zum Ausprobieren mitgegeben. „Nachdem ich Kami das Öl nur zweimal aufgetragen hatte, konnte er bereits die erste Nacht ohne Kratzen durchschlafen. Innerhalb weniger Tage waren die Entzündungen weg. Da wusste ich, dass ich etwas Wertvolles entdeckt habe, das ich unbedingt weiterentwickeln will“, zeigt sich die Ärztin von der Wirkung des Öls beeindruckt. Dies war nicht nur der Moment, in dem für ihren Sohn Kami eine neue, beschwerdefreie Ära begann,

sondern auch jener, in dem in Kerstin Schallaböck der Wunsch reifte, diese Rezeptur auch anderen zugänglich zu machen und so noch viel mehr Menschen mit Hautproblemen zu helfen. Little Steps In einem ersten Schritt beschloss die Ärztin, langjährigen Freund(inn)en und Patient(inn)en Proben der Ölmischung mitzugeben. Das Feedback war mehr als positiv, es war sogar erhellend: Dabei stellte sie nämlich fest, dass die Rezeptur bei einer Vielzahl von Beschwerden, wie z.B. gereizten Achillessehnen, Schuppenflechte, Insektenstichen und eben auch Neurodermitis half, aber genauso bei einem wunden Windelpopo, geröteten Schnupfennasen und sogar Aphten im Mundbereich oder schmerzenden Knien zum Einsatz kommen kann – und das ganz ohne synthetische Inhaltsstoffe. „Ich habe einen nicht enden wollenden

Katalog an Indikationen gesehen, wo das Öl gut wirkt und ich teilweise selbst überrascht war.“ Das liegt Schallaböcks Meinung nach vor allem am Urwirkstoff des Hautpflegeprodukts, dem Murmeltieröl, das natürliches Cortison enthält. Dieser Inhaltsstoff wurde bereits bei Paracelsus und Hildegard von Bingen gelobt und sorgt für wohltuende Effekte. „Viele Leute kennen das Murmeltieröl. Warum es sich dennoch nicht durchgesetzt hat, ist mir völlig unbegreiflich!“ Vielleicht waren es mehrere Bausteine, die bei der Wiener Medizinerin perfekt zusammenspielten. Die Synthese aus ihrem medizinischen Wissen und der Liebe zur Natur führte sie schließlich zur Rezeptur des SOS Hautpflegeöls für gestresste Haut. „Diese besondere Kombination aus altem Wissen und hochwertigen, natürlichen Ölen aus den Bergen und Tälern Mitteleuropas ist es, die Kami Skincare so einzigartig macht.“

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Mode & Pflege

» Das Kami SOS Hautpflege Öl sollte man immer in Griffweite haben, ganz gleich ob am Spielplatz, im Urlaub oder in der Hausapotheke. Wie Notfall-Tropfen hilft Kami bei vielen akuten Problemen sowie bei dem kleineren und größeren Aua. « Dr.in Kerstin Schallaböck

weniger Schadstoffe von außen hineingelangen. Ein großer Pluspunkt des Kosmetikprodukts ist es auch, dass es sehr schnell einzieht, nicht lichtempfindlich ist und auch keine unerwünschten Färbereaktionen nach sich zieht. Familie als Motivator „Ich mache Familienmedizin und bin selbst Mutter, deshalb weiß ich, dass der Leidensdruck zwischen Müttern und Kindern am stärksten ist“, stellt die Unternehmensgründerin fest. „Mir war bald klar, Kami muss in jede Handtasche!“ Deshalb gibt es das Öl auch als Roll-on für unterwegs: „Gegen Insektenstiche und für den Windelpopo.“ Schallaböck will den Einsatz ihres Hautpflege-Öls nämlich nicht nur an der Neurodermitis festmachen. „Es gibt so viele Anwendungsgebiete, wo es toll hilft.“ Von der trockenen Nase unter der FFP2-Maske bis zum Tennisellbogen oder bei Psoriasis sowie entzündeter Nagelhaut. „Es erzielt auch ästhetisch und

© Klaus Pichler

Wirkungsvoll „Auch wenn mein Hautpflegeöl nicht zur Gänze pflanzlich ist, ist es doch zu 100 % natürlich – ganz ohne Chemie“, erklärt Dr.in Schallaböck. Durch die Zugabe reiner, pflanzlicher Öle aus Lavendel, Karottensamen, Mohn, Pflaumenkernen, Weizenkeim, Traubenkern und Oliven sowie Ringelblumenextrakt wird die durchschlagende Wirkung von Kami noch erhöht. Denn diese enthalten natürliche Linol- und Linolensäuren, Vitamin A, E, D, B und Spurenelemente. Außerdem haben die Öle noch einen praktischen Nebeneffekt. „Sie übertünchen den ‚Stallgeruch‘ des MurmelÖls, den manche Nasen eventuell als zu intensiv empfinden könnten“, so die Ärztin. „Unsere Naturkosmetikerin hat in ihrem Labor gemischt und experimentiert, bis sie die Mittelmeerblume als Signature-Duft gefunden hat.“ Das Extrakt dieser Pflanze namens Tanais Annuele gilt noch dazu als besonders pflegend: Mit natürlichem Chamazulen ist die Mittelmeerpflanze besonders entzündungshemmend. Für das Pflegeprodukt wurden bewusst Inhaltsstoffe mit besonders hautberuhigender, zellerneuernder und hautbarrierestärkender Wirkung ausgewählt. Die darin enthaltenen Radikalfänger helfen, gesunde Haut nachzubilden. Somit nährt und schützt das Kami SOS Hautpflegeöl und unterstützt den natürlichen Heilungsprozess bei entzündlichen Hautzuständen. Sobald das Öl auf die Haut trifft, wirkt es von oben nach unten entzündungshemmend. „Das Öl geht tief hinein, baut die Hautzellen auf und hilft ihnen, sich schneller zu erneuern. In der Mitte hemmt das natürliche Steroid des Murmeltieröls lokal die Entzündung“, gibt Schallaböck Einblick. An der Hautoberfläche sorgt das Öl zudem dafür, dass

kosmetisch schöne Effekte auf der Haut. Ich habe bereits fantastische Ergebnisse bei Narben gesehen und verwende es oft bei Mesotherapie.“ Die Erweiterung der Produktpalette ist bereits in Arbeit. Demnächst soll es einen Lippenbalsam und eine Lotion geben. Außerdem hat Dr.in Schallaböck eine Studie in Auftrag gegeben, die Vergleiche in der Narbentherapie zwischen gängigen Mitteln und dem Hautpflegeöl Kami zeigen soll.

KAMI SOS Hautpflege Öl beruhigt gestresste Haut in Nullkommanix. Aus natürlichen Inhaltsstoffen hat die Medizinerin Kerstin Schallaböck eine wohltuende und duftende Mischung mit besonders zellerneuernder und barrierestärkender Wirkung zusammengestellt. 10 ml Roll On um € 36,–, 30 ml Pipettenflasche um € 48,–, erhältlich in der Praxis von Dr. Schallaböck in 1130 Wien, im ausgewählten Fachhandel sowie auf www.kami-skincare.com. f rü h l i ng 2021 |

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Mode & Pflege

Perfekte Farbwahl

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Jahr für Jahr wählt das „Pantone Color Institute“ die Farbe des Jahres. 2021 haben gleich zwei das Rennen gemacht: Gelb („Illuminating“) und Grau („Ultimate Grey“) – und wir lieben sie jetzt schon!

Simple Sache Gelbes Basic-Shirt mit zartem Logo (2–8 J.), von Levi’s um € 18,–. www.levi.com

Spitz die Ohren! Strickjacke aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle (Gr. 56–68), von Ernsting’s family um € 17,99. www.ernstings-family.at

Zugeknöpft Gelber Strickcardigan (Gr. 92–164), von Molo um € 39,95. www.molo.com

© Hersteller

Yippieh Yippieh Yeah! Schlafanzug mit geringelter Hose und gelbem Oberteil (Gr. 92–140), von Sanetta um € 25,99. www.sanetta.at

Fette Sohle Gelbe Chunky-Sneakers mit dicker weißer Gummisohle von Venice (Gr. 31–36), um € 29,99 bei www.deichmann.com

Plissee, please Graues Faltenkleid mit langen Ärmeln (Gr. 80–110), von NAME IT um € 21,99. www.nameit.com

Mellow Yellow Bequemes Oversize-Kleid aus GOTS-Biobaumwolle (1–10 J.) von Gray Label, um € 48,– bei www.haselundgretel.at

Einfach Huckepack „Kånken“-Rucksack im Miniformat in der neuen Farbe „Corn“, von Fjällräven um € 84,95. www.fjallraven.com

Super cozy Seit Homeoffice und Distance Learning sind sie wieder ständige Begleiter: Sweater um € 29,99, Jogginghose um € 26,99 (Gr. 116–164), beides von NAME IT. www.nameit.com

Lion King Ärmelloser Body mit Löwenprint (3–36 Mon.), von Bobo Choses um € 33,–. www.bobochoses.com

Auf Schritt & Tritt Superleicht, flexibel und bequem: Barfußschuhe aus Biobaumwolle (Gr. 21–32), von Affenzahn um € 59,90. www.affenzahn.com

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Mode & Pflege

Ich glaub, ich seh doppelt!

Style

Lasst das Matchy Match beginnen! Einmal in Groß, einmal in Klein – das modische Doppelspiel macht ganz klar, wer hier zusammengehört.

Von wegen kleinkariert

Bunte Karos auf Biobaumwolle von Bobo Choses: Trägerkleid mit Knopfleiste um € 125,–, Baggy Hose (2–11 J.) um € 65,– www.bobochoses.com

Boho beautiful

Ob schwanger oder nicht, das Maxikleid mit Stillfunktion von mara mea passt immer – um € 169,–. Mini-Me-Version (1–8 J.) um € 79,–. www.maramea.com

Einfach zeitlos Die Salt-Water Sandals aus wasserfestem Leder gibt’s seit 1944. Neu: die Farbe „Claret“ – Kindermodell „Originals“ um € 60,–, Modell „Slide“ für Damen um € 70,–. salt-watersandals.com 64 | f rü h l i ng 2021

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Pflück dir was! Blumenwiese mal zwei: Hemdblusenkleid von Vero Moda um € 49,99, Blümchenkleid (Gr. 116–152) von NAME IT um € 32,99. www.veromoda.com; www.nameit.com

© Hersteller

Alle im Boot Retrolooks von Petit Bateau – natürlich mit dem ikonischen Streifenmuster: Damen-Sweater um € 79,90, fußloser Baby-Einteiler (3–36 Mon.) um € 29,90. www.petit-bateau.de

Hoodies für alle!

Beim niederösterreichischen Labelnewcomer Ich & Mummy ist der Name Programm: Alle Teile gibt’s für Mama und Kind, z.B. Hoodie, 2 Stück um € 89,–. www.ichundmummy.com

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Mode & Pflege

Let me entertain you Hier sind die Rollen klar verteilt: Partnerlook für Papa und Kind von MomsCrew, im 2er-Set (Herren-Shirt sowie KinderShirt oder Body) um € 42,90. www.momscrew.at

Für große und kleine Wasserratten Swimwear von Protest aus PFC-freiem Stoff: Triangelbikini um € 39,99 Badeanzug (Gr. 104–176) um € 29,99. www.protest.eu

Nur nicht anpatzen! Das coole Pariser Label Finger In The Nose hat eine neue DenimLinie am Start: T-Shirt um € 45,–, Jeans ab € 69,–. www.fingerinthenose.com

La vie est belle

Mit Muscheln, Palmen, Pétanque und Co. versetzt uns Scotch & Soda direkt an die Côte d’Azur: Sweater um € 99,95, T-Shirt (4–16 J.) um € 39,95. www.scotch-soda.com

Maritime s Flair

Die neue Kolle ktion von Petit e Marie bringt Mädch en von 1,5 bis 10 und deren Mamas direkt nach Sy lt: Jumpsuit um € 69,–, Ro ck um € 59,– , T-Shirt um € 49,–. w w w.p etite-marie.com

Mustergültig Knalliger Mustermix de Luxe von Burton: Herrenhemd um € 60,–, Hoodie (6–16 J.) um € 60,–. www.burton.com

Faire Sache

Wie der Papa so der Sohn Papa-Outfit von Jack & Jones: Hemd mit Blätterprint um € 24,99, Shorts um € 39,99. Buben-Look von NAME IT: Hemd um € 24,99 (Gr. 86–128), Shorts um € 14,99 (Gr. 116–164). www.jackjones.com; www.nameit.com

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Die Veja-Sneakers „V 10“ sind aus ökologischen und nachhaltigen Materialien hergestellt: für Kinder (Gr. 28–39) um € 85,–, für Erwachsene (Gr. 35–47) um € 125,–. www.veja-store.com f rü h l i ng 2021 |

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EssenundGesundheit Was die Natur hergibt • Kein harmloses Zuckerl • Ja! zu Bio – dem Klima zuliebe! • Orangenbaum zu adoptieren

Erste Hilfe

© Hersteller; Promotion: Betadona, Karex, Emil – die Flasche, Siggi

Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon ist es passiert: ein aufgeschlagenes Knie, ein blutiger Ellbogen, eine aufgeschürfte Hand … Aber davon lassen sich kleine Outdoor-Liebh aber nicht abschrecken, denn dank Betadona® ist schnelle Hilfe garantiert. Es wirkt mit PovidonIod gegen Bakterien, Viren, Pilze und Spor en und unterstützt eine rasche Wundheilung – damit die Action auch gleich wieder weiterge hen kann! Erhältlich in der Apotheke als Gel oder Spray. www.betadona.at Über Wirkung und mögliche unerw ünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. Werbemittelnummer: CEEEM/BTA-190 01

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Zähne gut, alles gut

Zug fährt ab! Alle Jahre wieder steht das Ei am Ostertisch im Mittelpunkt – mit dem Eierbecher vom Frankfurter Label Neue Freunde gleich noch mehr. Er ist mit handelsüblichen Holzeisenbahnen kombinierbar und verlagert das Schienennetz flugs aus dem Kinderzimmer auf die Ostertafel. Witzig: Der Löffel lässt sich wie ein kleiner Schranken herunterklappen. Um € 11,90. neuefreunde.bigcartel.com

Kinder Karex Zahnpasta schützt Kinderzähne mit BioHAP (= biomimetischer Hydroxylapatit) – das ist der Stoff, aus dem unsere Zähne gemacht sind. Er lagert sich beim täglichen Zähneputzen auf der Zahnoberfläche an, remineralisiert die Zähne und schützt sie vor schädlichen Karies-Bakterien. Kinder Karex Zahnpasta verzichtet bewusst auf Fluorid und ist daher auch bei Verschlucken unbedenklich. Sie hat einen milden Geschmack und ist ab dem ersten Zahn geeignet. Erhältlich in Drogerieabteilungen und in der Apotheke um ca. € 3,99. www.kinder-karex.at

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© Artner ( Richard T

Empfehlung! Wenn Kindern bewusst wird, dass ihr Schnitzel mal ein lebendiges Tier war, stellen sie viele Fragen: Wie hat das Tier gelebt? Wie ist es gestorben? Ist Fleisch gesund? Es geht um die Wurst. Was du wissen musst, wenn du gern Fleisch isst lädt Kinder ab 8 ein, sich eine eigene Meinung zu bilden – kindgerecht, anschaulich und ohne erhobenen Zeigefinger. Von Christoph Drösser & Nora Coenenberg, Gabriel Verlag, um € 14,40.

Nachhaltig Durst löschen Pünktlich zum Osterfest zeigt sich Emil – die Flasche im neuen Gewand – mit den beliebten Protagonisten aus Madagascar™ und Kung Fu Panda™ sowie floralen Blumenprints und tierischen Motiven. Die geschmacksneutrale Glastrinkflasche wird von einem recycelbaren Thermobecher geschützt, der den Inhalt kühl oder warm hält und steckt in einem waschbaren Beutel aus Biobaumwolle oder Oeko-Tex®-zertifiziertem Stoff. Erhältlich in fünf verschiedenen Größen und vielen Designs. www.emil-die-flasche.de © Motiv „Tukan“: Emil – die Flasche; Motiv „Madagascar“ und „Kung Fu Panda“: Emil – die Flasche/DreamWorks/Universal

Siggis cooler Drink Wenn Schokolade, Milch und Banane aufeinandertreffen, ist voller Geschmack angesagt – so wie in der Siggi Schoko Bananen Milch. Der coole Drink begeistert mit österreichischer Bergbauernmilch, exotischer Banane und feinster Milchschokolade. Hergestellt in Österreich – ganz ohne Konservierungs- und Farbstoffe – und dank der umweltfreundlichen CartoCan auch ideal für unterwegs!

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Essen und Gesundheit

Was die Natur hergibt So lautet das Motto von Michaela Titz, die auf ihrem Blog littlebee.at – und regelmäßig im Tipi-Magazin – mit kreativen, einfachen Gerichten Lust aufs Nachkochen macht. Allerlei bunte Rezepte finden sich jetzt auch in ihrem ersten Kochbuch. rezepte von michaela titz / www.littlebee.at

Bärlauch-Schupfnudeln ZUTATEN FÜR 3–4 PERSONEN; 90 MINUTEN 50 g Butter, 1 Eidotter, 500 g mehlige Kartoffeln, 140 g glattes Dinkelmehl, ½ TL Salz, 30 g Weizengrieß, 50 g Bärlauch, Olivenöl für die Pfanne, Mehl für die Arbeitsfläche

© Michaela Titz/www.littlebee.at (3), Miriam Mehlman (1), Dachbuch Verlag (1)

ZUBEREITUNG • Die Zubereitung der Schupfnudeln ist einfach, benötigt aber Zeit. • Kartoffeln waschen, in einem Topf mit Wasser bedecken, aufkochen lassen und auf mittlerer Stufe kochen, bis sie weich sind. Auskühlen lassen und schälen. Anschließend durch eine Kartoffelpresse drücken. • Den Bärlauch waschen, fein schneiden und mit den restlichen Zutaten vorsichtig zu einem Teig verkneten. • Diesen für 30 Minuten kaltstellen, da sich die Schupfnudeln danach besser formen lassen. • Den Teig zu einer langen Rolle auswalzen (ca. 5 cm im Durchmesser) und daumendicke Stücke abschneiden. Diese auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu 10–15 cm langen Nudeln rollen und in einer Pfanne in etwas Öl auf mittlerer Stufe von beiden Seiten her goldgelb anbraten. TIPP: Zu den Bärlauch-Schupfnudeln passt gut ein Salat mit frühlingshaftem Dip oder Mayonnaise.

Michaela Titz: Frühling, Sommer, Herbst & Küche. Saisonale Rezepte mit regionalen Zutaten; Dachbuch Verlag, € 20,60

» Im Frühling warte ich immer sehnsüchtig auf den ersten Bärlauch. Schupfnudeln sind eine einfache Möglichkeit, um Bärlauch mal ganz anders als gewohnt zu verarbeiten. «

Exotische Zutaten oder komplizierte Zubereitungsschritte sucht man hier vergebens. Gut so! Die 60 Rezepte zeigen die geschmackliche Vielfalt regionaler Küche – Spinat-Frischkäse-Taschen, Erdbeer-MohnKnödel, Sauerkraut-Flammkuchen und Co. sind garantiert einfach nachzukochen.

Michaela Titz

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Essen und Gesundheit

Raspberry Cheesecake auf Schokokeksboden

Leichtmilch im Glas Ab sofort ist die Ja! Natürlich Leichtmilch auch in der beliebten Mehrweg-Glasflasche erhältlich.

ZUBEREITUNG • Die Vollkornkekse in einem Gefriersack mit einem Nudelholz zerkleinern oder in einem Blender zu einem groben Brei zerhäckseln. Butter bei mittlerer Hitze schmelzen, über die Kekse gießen und gut vermischen. In eine Ofenform geben und fest andrücken. Anschließend für 1 Stunde kaltstellen. • In der Zwischenzeit die CheesecakeMasse herstellen. Frischkäse mit Zucker, Zitronensaft und den Limetten in einer Küchenmaschine für mindestens 5 Minuten schaumig schlagen. Die Eier nach und nach zugeben,

die Maschine dabei immer weiter schlagen lassen. • Die fertige Masse auf den Keksboden gießen. Die Himbeeren waschen, in einer Schüssel mit einem Pürierstab zu einer feinen Masse zerkleinern und mit einem Löffel kleine Kleckse auf dem Cheesecake verteilen. Mit einem Holzstäbchen oder dem Löffelstiel die Kleckse so zerfließen lassen, dass sich die Himbeeren schön verteilen. • Im vorgeheizten Backofen bei 200 °C Umluft ca. 40 Minuten lang backen. Die Masse sollte noch leicht wabbelig sein, wenn man den Kuchen aus dem Ofen holt. TIPP: Am besten schmeckt der Raspberry Cheesecake übrigens am nächsten Tag, deswegen sollte man ihn schon früh genug zubereiten. Interview

Wann hast du deine Nein, im Gegenteil. Der AnLeidenschaft fürs Kochen spruch an mein erstes Buch entdeckt? war, dass es einfach ist. Ich Michaela Titz: Schon behaupte, die Rezepte sind für jeden nachzukochen und sehr früh. Als Kind durfte gelingen jedem. Es war mir auch ich schon meiner Oma wichtig, sie einfach zu halten – über die Schulter schauen. mit Zutaten, die man zu Hause Sie hat fast täglich für uns hat oder in jedem Supermarkt alle im Familienbetrieb bekommt. gekocht. Ich sehe sie Michaela Titz www.littlebee.at noch heute in den großen Wie bekommst du das Gemüse Emailletöpfen rühren. Nain deine Kinder? türlich durfte ich mithelfen – und das ist sicher einer der wichtigsten Alle meine Rezepte sind von meinen KinGründe, warum ich die Liebe zum Kochen dern probiert und getestet. ich habe natürentdeckt habe. lich auch darauf geachtet, in das Buch gesunde Gemüserezepte zu packen, die Gibst du deine Kochkunst an deine auch Kindern Spaß machen. Kinder weiter? Oh ja. Die Kinder sind sehr interessiert Welches ist dein persönliches Lieblingsan allem, was in der Küche passiert. Sie rezept? dürfen natürlich helfen und mitmachen. Mein Liebling ist der Grießauflauf. Die einfachste Süßspeise, die ich kenne – sie Muss man ein richtiger Chefkoch ist auch spontan schnell gemacht und sein, um aus deinem Buch kochen zu kann je nach Saison mit Früchten variiert können? werden.

Auf Fett verzichten und der Umwelt etwas Gutes tun: Nach der BioVollmilch kommt nun auch die Ja! Natürlich Bio-Leichtmilch in die Mehrweg-Glasflasche. Ökologischste Wahl Nach Ansicht von Umweltexperten sind Mehrwegverpackungen, die ohne Kunststoff auskommen, die umweltfreundlichste Lösung. Die Mehrweg-Glasflaschen von Ja! Natürlich werden mindestens 15 Mal wiederbefüllt. Das bedeutet eine bessere Klimabilanz, gleichzeitig eine Reduktion des Kunststoffeinsatzes und die Vermeidung von Abfällen. Tierwohl als oberste Priorität Mindestens ebenso wichtig wie die gute Ökobilanz der Verpackung sind für Ja! Natürlich das Tierwohl und die hohe Qualität der Milch. Die Bio-Kühe genießen an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag Freilauf und ein Maximum an Bewegungsfreiheit sowohl im Freien als auch im Stall. Mit 22 Cent Pfand belegt, werden die leeren Flaschen täglich in den Filialen gesammelt und nach Sortierung an die Molkerei zur Wiederverwendung zurückgebracht. Die Ja! Natürlich BioLeichtmilch in der Mehrweg-Glasflasche ist in allen Filialen von BILLA, MERKUR, ADEG und SUTTERLÜTY erhältlich.

Promotion, © Ja! Natürlich

ZUTATEN; 2 STUNDEN 200 g dunkle Schokolade-Vollkornkekse, 80 g Butter, 500 g Frischkäse, 3 Eier, 100 g Zucker, Saft aus 2 Limetten, Saft einer Zitrone, 1 Prise Salz, 150 g frische Himbeeren

www.janatuerlich.at f rü h l i ng 2021 |

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Essen und Gesundheit

Kein harmloses Zuckerl

Interview

Viele Eltern kennen die Angst, dass sich Kinder zu einseitig ernähren und zu wenige Nährstoffe zu sich nehmen. Nahrungsergänzungsmittel versprechen hier scheinbar Abhilfe. Aber was ist dran an den Wunderpräparaten, und brauchen die Kleinen überhaupt Omega 3, Vitamin D und Kalzium in Pillenform? von inez ardelt Universität Wien erklärt im Interview, was von Nahrungsergänzungsmitteln für gesunde Kinder zu halten ist und was Eltern bei einer allfälligen Gabe unbedingt beachten müssen. Denn bei der Selbstmedikation mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten ist durchaus Vorsicht geboten, da es leicht zu einer übermäßigen Nährstoffzufuhr kommen kann, die – ebenso wie ein Nährstoffmangel – nicht wünschenswert ist.

Ein Dragee für bessere Gehirnleistung, ein Kaubonbon für guten Schlaf, ein Gummibärchen zur Förderung des Knochenaufbaus. Nahrungsergänzungsmittel werben mit allerlei Gesundheitsversprechen. Doch können sie das, was auf der Verpackung steht, auch halten? Und was gibt es im Kleingedruckten zu entdecken? Ass.-Prof.in Dr.in Petra Rust vom Department für Ernährungswissenschaften an der

„Eine Pille kann nie eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung ersetzen!“ Sind Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Kinder notwendig? Petra Rust: Ich würde das mit Nein beantworten. Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine bedarfsgerechte Ernährung und können auch keinen ungesunden Lebensstil korrigieren. Wir haben eine breite Vielfalt an Lebensmitteln zur Auswahl. Wählt man daraus aus, dann ist es ausreichend, um sowohl den Energiebedarf als auch den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken. Durch eine höhere Zufuhr kann das, was immer beworben wird, etwa eine gesteigerte Gehirnleistung oder ein besseres Immunsystem, nicht erreicht werden. Diese Dinge sind abhängig von der Lebensmittelauswahl und der Mahlzeitengestaltung. Man bemerkt schon, dass bei Kindern, die eine regelmäßige Mahlzeitenfolge aus Frühstück, Jause, Mittagessen, Abendessen haben, Blutzuckerspiegelschwankungen vermieden werden. Daraus resultiert eine höhere Konzentrationsfähigkeit. Auch Getränke spielen hier eine große Rolle. Man sollte darauf achten, dass Kinder regelmäßig trinken. Was die ausgewogene, gesunde Ernährung betrifft, sind Eltern manchmal überfordert, weil die Kinder hier nicht mitspielen. Könnte das der Grund sein, zur Nahrungsergänzung zu greifen? Zur Wunderpille? Das kann ich gut nachvollziehen. Aber Ernährungsgewohnheiten verändern sich auch. Wir wissen, dass gerade in den ersten Lebensjahren die Basis dafür gelegt wird,

was wir später essen. Ganz wesentlich dabei ist die Vorbildwirkung der Eltern, aber auch der Kindergarten-Pädagog(inn)en. Bei älteren Kindern spielen dann auch die Peergroups eine ganz wichtige Rolle. Im Prinzip wird man aber schon im Mutterleib geprägt. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Kinder im Beikostalter viel eher bereit sind, neue Dinge auszuprobieren, wenn ihre Mütter sich während der Schwangerschaft sehr abwechslungsreich ernährt und viel Gemüse gegessen haben. Eine Pille kann nie eine abwechslungsreiche gesunde Ernährung ersetzen! Die Pille hat Vitamine, Mineralstoffe, eventuell noch Omega 3-Fettsäuren, liefert jedoch keine Ballaststoffe, die ganz wichtig sind im Rahmen einer gesunden Ernährung. Oft ist es auch die Wechselwirkung zwischen den Nährstoffen, die so viel bewirkt. Beispielsweise wird das fettlösliche Antioxidans Vitamin E durch Vitamin C regeneriert. In einem Verbund von Lebensmitteln kommt es zu synergistischen Wirkungen, die ein Nahrungsergänzungsmittel nicht liefern kann. Nahrungsergänzungsmittel für Kinder enthalten zudem häufig Nährstoffe, mit denen Kinder schon gut versorgt sind. Einiges können NahrungsergänzungsA ss.- P rof.

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mittel nicht liefern, anderes wiederum zu viel. Können diese Präparate auch gefährlich sein und überdosiert werden? Es gibt gar keine Höchstmengen-Empfehlungen für Nahrungsergänzungsmittel für Kinder. Diese richten sich an Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene. Bei der Beurteilung der Nährstoffzufuhr orientiert man sich in Zentraleuropa meist an den DA-CH-Referenzwerten, deren Ziel es ist, vor nährstoffspezifischen Mangelerscheinungen (z.B. Rachitis, Skorbut) zu schützen und Überversorgung zu vermeiden. Man kann sich die Ableitung dieser Referenzwerte so vorstellen: Wir haben einen Nährstoffbedarf, der von Mensch zu Mensch und auch von Tag zu Tag verschieden ist und von vielen Faktoren wie Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand abhängt. Daher wird dieser an definierten Bevölkerungsgruppen experimentell untersucht und ein durchschnittlicher Bedarf abgeleitet. Zum durchschnittlichen Bedarf wird ein Sicherheitszuschlag addiert, um die empfohlene Zufuhr zu berechnen, bei der der Bedarf nahezu aller gesunden Individuen gedeckt ist. Die empfohlene Zufuhr wird individuellen Schwankungen gerecht und soll langfristige Reserven an Nährstoffen im Körper schaffen. Wenn man den Referenzwert nicht erreicht,

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Essen und Gesundheit

Was würde im Falle einer Überschreitung des „Upper Levels“ bei Beta Carotin passieren? Bei einer hohen Zufuhr von Beta Carotin haben viele Studien gezeigt, dass etwa bei Raucher(inne)n das Risiko für Lungenkrebs steigt und die Sterblichkeit erhöht war. Die an und für sich positive Wirkung des Vitamins schlägt dann zur negativen Wirkung um. Beta Carotin ist ein wichtiges Antioxidans, aber man soll es aus Lebensmitteln aufnehmen. Kleiner bzw. kritischer ist der sichere Bereich bei Vitamin A. Da müssen die Nahrungsergänzungsmittel sogar einen Warnhinweis tragen, dass Vitamin A in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden sollte, weil es in der Schwangerschaft teratogen wirken und die Entwicklung des Fötus schädigen kann. Da ist der Bereich der sicheren zur unsicheren Dosis viel enger. Deshalb wird es auch nicht empfohlen, Vitamin A über Supplemente zuzuführen. Eine Vitamin-AÜberversorgung ist durch eine hohe Zufuhr von natürlich in Lebensmitteln vorkommendem Vitamin A kaum möglich. Eine unsachgemäße Einnahme von Vitamin-A in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder ein übermäßiger Verzehr von Leber (Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an vorgebildetem Vitamin A) kann langfristig eine Vitamin-A-Vergiftung mit Leberschäden verursachen.

Neben den Wirkstoffen enthalten die Produkte auch noch andere Inhaltsstoffe wie Zucker und künstliche Süßstoffe. Orten Sie hier einen verhängnisvollen „Zusatznutzen“ (Karies, Adipositas, Diabetes ...)? Gefährlicher finde ich, dass Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamine, Mineralstoffe und Omega 3-Fettsäuren enthalten, nicht in Tabletten- oder Kapselform angeboten werden, sondern kindgerecht als „Bärchen“ oder „Kaudragees“. Das kann leicht dazu führen, dass Kinder nicht nur einmal, sondern viel öfter zugreifen und es zu einer Überdosierung kommt. Natürlich nehmen sie auch Zucker und Zuckerersatzstoffe zu sich, aber das sehe ich weniger kritisch als die Überdosierung der einzelnen Nährstoffe. Würden Sie so weit gehen zu sagen, dass man unverantwortlich handelt, wenn man Kindern eigenverantwortlich Nahrungsergänzungsmittel gibt? Unverantwortlich ist sehr hart formuliert. Aber man muss sich sehr gut auskennen, um zu wissen, wie man den empfohlenen Bereich zur Überdosierung nicht überschreitet. Bei Nährstoffen wie Vitamin A,

Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat 14 zufällig ausgewählte Präparate, die auf Kinder abzielen, in Apotheken, online und im Einzelhandel gekauft, getestet und ist zu folgendem Urteil gelangt: Nicht empfehlenswert! Beurteilt wurde nach den sogenannten D-A-CH-Referenzwerten (in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten die D-A-CH-Werte als Grundlage für eine optimale Nährstoffversorgung) und nach Höchstwerten, die vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) 2018 herausgegeben wurden. Außerdem wurden auch Kennzeichnungselemente und Werbeaussagen überprüft. Der Großteil der Produkte enthalte Zucker, Süßungsmittel oder künstliche Süßstoffe, die keinen Mehrwert liefern. Weitaus bedenklicher ist, dass

Kalzium, Zink, wo unsere Zufuhr deutlich näher am „Upper Level“ liegt, ist die Zufuhr über Supplemente wirklich kritisch darzustellen. Da empfiehlt es sich, vorher eine Nährstoffstatusanalyse machen zu lassen. D.h., wenn ich vermute, dass mein Kind unterversorgt ist, weil es z.B. blass oder müde ist, sollte man den Versorgungszustand mit bestimmten Vitaminen oder Mineralstoffen abklären. Abhängig vom Ergebnis kann man dann gezielt supplementieren. Eine aktuelle Studie aus Deutschland zeigt, dass Kinder im Allgemeinen gut mit Nährstoffen versorgt sind. Nicht gänzlich erreicht werden die empfohlenen Mengen laut D-A-CH-Referenzwerten für Folat und Vitamin D sowie Eisen, Jod und Kalzium. Das bedeutet aber nicht, dass diese Kinder an einem Mangel leiden, da die Empfehlungen – wie vorhin erläutert – sehr großzügig bemessen sind. Durch eine Steigerung des Konsums von Gemüse, Obst, Getreide- und Milchprodukten kann deren Versorgung aber leicht verbessert werden. Was man bei Kindern immer auch berücksichtigen muss, ist, dass sie – bezogen auf ihr Körpergewicht – aufgrund ihres Wachstums einen relativ hohen Energiebedarf haben. Dieser bedingt auch, dass sie viel Nahrung zuführen und dadurch auch die Chance haben, sich ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Im Vergleich dazu muss ich sehr achtgeben, wenn im Rahmen einer Diät die Energiezufuhr drastisch reduziert wird. Hier muss auf eine adäquate Lebensmittelauswahl geachtet werden, damit ich noch ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt bin.

79 Prozent der Präparate über den D-ACH-Zufuhrempfehlungen für 4- bis unter 7-Jährige liegen. Bei 11 der getesteten 14 Produkte kommt es bei mindestens einem Nährstoff zur Überschreitung der D-ACH-Zufuhrempfehlungen für 4- bis unter 7-Jährige. Besonders ausgeprägt bei Biotin, wo bis zu 1.000 Prozent des Schätzwertes für eine angemessene Zufuhr (20–35 µg/ Tag) erreicht werden. (Bislang sind keine nachteiligen Effekte beim Menschen infolge einer hochdosierten Biotinzufuhr – bis zu 20 mg pro Tag – bekannt.) Gerade einmal drei Präparate liegen innerhalb des Empfehlungsrahmens der Expert(inn)en. Die Kosten der Produkte reichen von 2 bis 77 Euro pro Monat und Kind, ergab die Erhebung.

© www.keinrath.com (1), Freepik (2)

dann bedeutet das nicht unbedingt, dass man einen Nährstoffmangel hat. Es heißt lediglich, hier sollte man hinschauen, es besteht ein Risiko, einen Mangel zu entwickeln. Dann gibt es den Bereich der „sicheren Zufuhr“, der liegt zwischen der empfohlenen Zufuhr und dem sogenannten „Upper Level“, einer tolerierbaren Tageszufuhr. Diesen „Upper Level“ gibt es nicht für alle Nährstoffe, aber für einige. Man sollte ihn möglichst nicht überschreiten; vor allem nicht auf Dauer, da es zu unerwünschten toxischen Wirkungen kommen kann. Dabei sollten wir immer mitbedenken, dass die Gefahr einer zu hohen Nährstoffzufuhr über die Ernährung sehr gering ist, durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und den Konsum angereicherter Lebensmittel jedoch relevant ist. Hinsichtlich des Verzehrs angereicherter Lebensmittel gibt es durchaus Nährstoffe, die wir darüber in relativ hoher Dosis aufnehmen – ich denke da vor allem an Beta Carotin, das sich in Säften findet und als Farbstoff in diversen Lebensmitteln eingesetzt wird. Hier nehmen wir also über die Nahrung relativ hohe Mengen auf, und es ist daher nicht empfohlen, dass Beta Carotin Nährstoff-Präparaten zugesetzt wird.

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Essen und Gesundheit

Ja! zu Bio – dem Klima zuliebe! Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimawandel und die erforderlichen Maßnahmen, um ihn zu stoppen. Kohlekraftwerke, die Abholzung des Regenwaldes, Kreuzfahrtschiffe, Lkws und selbst die so beliebten SUVs werden gerne als entscheidende Faktoren genannt – dabei machen auch Dinge des täglichen Bedarfs schon einen großen Unterschied. Zum Beispiel Lebensmittel aus biologischem Anbau. von markus höller Die Gleichung ist simpel: Werden Tiere gemäß Bio-Richtlinien nur mit Futtermitteln aus biologischem Anbau gezüchtet, fallen hier ebenfalls schon im Vorfeld viele schädliche, künstliche Faktoren weg. Beispielsweise ist eines der Hauptfuttermittel in der Schweinemast Soja. Die heimischen Sorten für die Ja! Natürlich-Schweinemast sind nicht nur zu 100 Prozent gentechnikfrei, sondern stammen vollkommen – und nicht wie laut Gesetz für Bio-Futter vorgeschrieben zu 95 Prozent – aus biologischem Anbau.

Bio durchbricht den Kreis Im Gegenzug zum modernen, industriellen Agrarwesen ist die biologische Landwirtschaft eine umwelt-, ressourcen- und klimaschonende Form der Landbewirtschaftung. Ein Beispiel: Durch den Verzicht auf synthetische Spritzmittel sorgt sie für einen gesünderen und fruchtbareren Boden. Dieser ist nicht nur natürlicher Lebensraum für Nützlinge, diese humusreiche Erde speichert besonders viel CO2 und schützt so das Klima. Folglich bestätigen Biologen und Agrar-Experten, dass das Klima in höchstem Maße auf intakte Böden angewiesen ist. Ja! Natürlich hat als Bio-Pionier über die letzten 27 Jahre die Ökologisierung der 72 | f rü h l i ng 2021

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heimischen Landwirtschaft vorangetrieben, die heimischen Bio-Bauern leisten somit Tag für Tag einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz mit dem Erhalt gesunder Böden in Österreich. Biologischer Anbau macht synthetische Düngemittel überflüssig – so kommen alleine in Österreich rund 200.000 Tonnen pro Jahr zusammen, die nicht gebraucht und damit nicht produziert werden müssen. Stattdessen kommen organische Dünger wie Kompost oder Stallmist zum Einsatz. Ein doppelter Nutzen also, von der wegfallenden toxischen Belastung der Lebensmittel mal ganz abgesehen. Auch im Stall: Bio ist Trumpf Letztlich wirkt sich der biologische Anbau auch beim oft leidenschaftlich geführten Diskurs rund um Fleischkonsum aus, gilt der übermäßige Verbrauch an Fleisch in den modernen Industrienationen doch als einer der Hauptverursacher des Treibhauseffekts.

Promotion; © Ja! Natürlich

Knapp acht Milliarden Menschen beherbergt unser Planet, und die wollen alle satt werden. Dieses Unterfangen, das im Hinblick auf globale Verteilung ohnehin nur mäßig gelingt, erfordert aber gewaltige Ressourcen. Durch riesige Monokulturen, Kunstdünger, Pestizide, Herbizide und massiven Energie- und Wasserverbrauch können zwar ausreichend Lebensmittel bereitgestellt werden, aber um den Preis erheblicher Umweltbelastung. Die Folge: Treibhauseffekt und Dürrekatastrophen – was wiederum erhöhten Einsatz jener Ressourcen in der Landwirtschaft bedeutet, und so dreht sich die Spirale scheinbar aussichtslos weiter.

Regional statt global Um nochmals auf die Einleitung zurückzukommen: Natürlich ist der Lkw-Verkehr markant mitverantwortlich für den hohen CO2-Ausstoß. Doch selbst hier kann BioAnbau den Hebel ansetzen, denn einer der wichtigsten Faktoren in biologischer Landwirtschaft ist die Regionalität. Das bedeutet kurze Transportwege und somit weniger Transportemissionen. Ja! Natürlich setzt daher seit jeher aus Prinzip auf österreichische Herkunft. Über 80 Prozent des Sortiments von rund 1.100 Ja! Natürlich-Produkten sind regional. Und last but not least machen kurze Wege und die bewusste Förderung saisonaler, frischer Produkte auch viele aufwendige Verpackungen überflüssig. Durch das Weglassen vor allem von Verpackungen aus Plastik und Nutzung von Verpackungsalternativen wie Graspapier oder Zellulosefolien wurden bei Ja! Natürlich seit 2011 bereits fünftausend Tonnen CO2 eingespart. Man sieht also: Selbst das kleinste Zahnrädchen – der bewusste regionale Bio-Einkauf – kann große Dinge wie den globalen Klimawandel beeinflussen.

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M I T I M K LI M AS C H U T Z PAK E T: BIO & REGIONAL

Bio ist die klimafreundlichere Art sich zu ernähren, wenn es möglichst regional ist. Wenn man, wie unsere regionalen Bio-Bauern, auf ressourcenschonende Kreisläufe baut, die sich von Natur aus anbieten. Dazu gehören auch kurze Transportwege und ein Angebot, das der regionale Erntekalender auf den Tisch bringt. So beginnt Klimaschutz bereits auf dem Teller.

GUT FÜR UNS. UND DAS KLIMA, NATÜRLICH!

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Essen und Gesundheit

Orangenbaum zu adoptieren Ein paar junge Spanier wollen den landwirtschaftlichen Markt revolutionieren. Ihr Konzept heißt CrowdFarming. Damit suchen sie den direkten Weg zum Kunden – ohne Zwischenhändler, die die Preise drücken. Was der Konsument davon hat? In jedem Fall ein gutes Gewissen. Und eine Adoptivkuh, wenn er will. von susanne sonnleitner

© CrowdFarming (1), Karin Metz (1), Privat (1)

Zwei Idealisten am Werk: Die Brüder Úrculo leben auf ihrer Plantage in Valencia den Traum einer fairen Landwirtschaft.

Jung-Landwirt Gonzalo Úrculo arbeitet zurzeit unentwegt auf seiner Plantage. Es ist Februar, die Orangen haben Hochsaison auf seiner Farm Naranjas del Carmen in Valencia, Spanien. Genau dort, nämlich auf den Orangenbaumfeldern, hatten der junge Spanier und sein Bruder Gabriel vor sechs Jahren jene Idee geboren, für die die beiden heute leben: CrowdFarming. Damit ist ein landwirtschaftliches Konzept gemeint, das den Direktvertrieb zwischen Hersteller und Konsument vorsieht. Über die Plattform crowdfarming.com können Interessierte in ganz Europa – sie nennen sich CrowdFarmer – bei ausgewählten Landwirten Patenschaften übernehmen. So adoptiert man etwa Orangen-, Mango- oder Zitronenbäume um einen bestimmten Jahresbetrag und erhält den Ernteertrag nach Hause geliefert. Die Landwirte können durch den Direktvertrieb den Preis ihrer Produkte selbst

bestimmen und letztlich effizienter wirtschaften und besser planen. Die Patenschaften ermöglichen es ihnen, den konkreten Bedarf vorab zu ermitteln, sodass nur ein geringer Überschuss entsteht. So kann Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden. Außerdem verhelfen die Adoptionen Landwirten zu einem sicheren Einkommen, zusätzliche Arbeitsplätze können entstehen. Mittlerweile haben die Geschwister Úrculo die Idee des CrowdFarmings weit über Spaniens Grenzen hinausgetragen. Und es ist nicht nur bei Orangenbäumen geblieben. Derzeit bieten über 130 Landwirte/-innen aus zehn Ländern ihre Erzeugnisse dem Endverbraucher direkt an. Ob Bio-Mandeln aus Spanien, schwarzer Tee aus Georgien oder Bio-Reis aus Frankreich, die Auswahl an Produkten ist vielfältig. Auch einige österreichische Landwirte sind unter den CrowdFarming-Anbietern, wie Karin Metz, die auf ihrem

Bio-Hof in Haag in Niederösterreich Kürbisse und Kürbiskernprodukte erzeugt. „Bei uns wird man um 33 Euro Pate eines acht Quadratmeter großen Kürbisfeldes“, erzählt die Landwirtin, „das ergibt, je nach Größe, eine Erntemenge von sechs bis zehn Bio-Hokkaido-Kürbissen. Ende Oktober machen sich die Pakete auf den Weg zu ihren Besitzern.“ Letztes Jahr hat Karin Metz über CrowdFarming mehr als 280 Kürbisfeldadoptionen vergeben, Abnehmer finden sich in der ganzen EU. „CrowdFarming macht Spaß“, zeigt sich die Landwirtin begeistert, „denn damit erreichen wir einen neuen Kundenkreis, der echtes Interesse an nachhaltigem Anbau zeigt. Es herrscht reger Austausch über die Social-Media-Kanäle, die von der Organisation CrowdFarming betrieben werden, oder wir treten direkt in Kontakt mit den Kunden. In jedem Fall ermöglicht CrowdFarming eine tolle, nahe Kundenbindung.“

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Essen und Gesundheit Über 150 Kürbissorten werden auf dem Bio-Hof von Karin Metz angebaut. An CrowdFarming schätzt sie die Nähe zu den Kunden und deren Interesse an ihren Produkten.

122.000 Adoptionen insgesamt wurden bisher über CrowdFarming abgeschlossen. Die meisten Endverbraucher sind in Nord-, Mittel- und Westeuropa zu finden; Deutschland, Österreich und die Schweiz zählen zu den wichtigsten Märkten. Auch Simone, 37, ist eine erfahrene CrowdFarmerin. Die zweifache Mutter, die mit ihrer Familie in einem Vorort von Frankfurt am Main lebt, hat vor zwei Jahren zum ersten Mal von CrowdFarming gehört. Seither hat sie schon einiges ausprobiert und etwa Zitronen, Mandeln oder Meersalz direkt von Landwirten bezogen. Zuletzt hat sie eine Kuh adoptiert, wie die Bankkauffrau erzählt: „Das war amüsant. Die Kinder haben sich die Kuh im Internet ausgesucht und sich schließlich für ‚Aida‘ entschieden.“ Von Aida erhält die Familie einmal im Jahr ein Paket mit vier verschiedenen Käsesorten, zwei Kilo in Summe. Doch es geht noch persönlicher. Im vergangenen Herbst haben Simone und ihre Familie Adoptivkuh Aida sogar besucht. „Da wir jedes Jahr an die Nordsee fahren, habe ich mit Bauer Ludger, dessen Hof ganz in der Nähe war, Kontakt aufgenommen. Er war mit unserem Besuch sofort einverstanden. Wir wurden herzlich empfangen, haben eine Hofführung bekommen und schließlich unsere Aida auf der Weide kennengelernt.“ Ihren Kindern möchte die CrowdFarmerin einen bewussten Umgang mit Essen vermitteln, sie sollen sehen, wie Obst und Gemüse

angebaut und Tiere gehalten werden. Von ihrem Ausflug zur Adoptivkuh konnte die Familie ruhigen Gewissens heimkehren, denn saftige Weiden und die Kälberhaltung in Gruppen haben Simone überzeugt: Ihr Käse stammt von einer glücklichen Kuh. Immer mehr Verbraucher, die es sich leisten können, wollen nicht mehr am Ende einer anonymen Lebensmittellieferkette stehen. Dagegen setzt CrowdFarming ein klares Zeichen. Zu wissen, woher Lebensmittel kommen, wer sie unter welchen Bedingungen angebaut oder produziert hat, und wann diese geerntet wurden, ist ein unschlagbares Argument für dieses neue Vertriebsmodell. Auch wenn man dadurch Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen muss, etwa dass die Lieferung zwar erntefrisch, aber daher oft nur zu einem definierten Zeitpunkt und in größeren Mengen erfolgt. So erhält man etwa sechs Kilo Bio-Reis von Canard des Rizières aus der Camargue in Frankreich gesammelt im Dezember und Bio-Zitronen des Farmers Angelo in Sizilien nur in Sechs-Kilo-Paketen. Auch Simone hat den Käse auf einmal geliefert bekommen. Bei der Abnahme kleinerer Mengen, was logistisch freilich aufwendiger ist, tut sich CrowdFarming schwer. Eines muss dem nachhaltigen Verbraucher klar sein: Mit Diskonter-Spottpreisen kann CrowdFarming nicht mithalten, auch wenn Zwischenhändler, die sonst mitverdienen, in der Lieferkette fehlen. „Die Landwirte legen den Endpreis selbst fest, basierend auf ihren individuellen Ausgaben“, erklärt Gonzalo Úrculo. Doch er ist überzeugt: „Direktvertrieb ist nicht zwangsläufig mit einem höheren Endpreis für den Verbraucher verbunden.“ In Úrculos Fall lässt sich der

Nachhaltig den Durst zu löschen liegt in deiner Natur: mit Emil, der gesunden Glas-Trinkflasche! Jetzt in vielen Designs und in fünf Größen für kleine und große Osterhasen.

Im Fachhandel und auf www.emil-die-flasche.de Auf Tuchfühlung: Vergangenen Herbst lernten Simone und ihre Familie ihre Adoptivkuh „Aida“ kennen. Die CrowdFarmer waren begeistert von der fairen Tierhaltung am Hof von Bauer Ludger. w i n t er 2020 /21 |

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Essen und Gesundheit Konsumalternative werden kann, braucht es noch viel mehr Erzeuger und Verbraucher, die sich für diese nachhaltige Vertriebsform begeistern. Auf ihrer eigenen Plantage haben die Patenschaften schon viel bewirkt, sind sich die Brüder Úrculo einig: „Durch die vielen Adoptionen konnten wir die abgestorbenen, alten Bäume durch neue ersetzen und Parzellen mit anderen Früchten wie Zitronen, Grapefruits oder Kakis anlegen. Die Felder sind wieder voller Leben.“ Vierzig Menschen aus der Umgebung haben dadurch einen festen Arbeitsplatz auf Naranjas

del Carmen gefunden. Zudem sei es „eine besonders große Motivation, morgens aufs Feld zu gehen, wenn du weißt, dass jeder Baum einen Besitzer hat, der schon sehnsüchtig auf die Ernte wartet“, so Gonzalo. 13.000 adoptierte Bäumchen reihen sich aktuell auf der Plantage, und es ist noch Platz für mehr. Oder wie wäre es, Teil einer Familie zu werden? Große und kleine Bienenfamilien gibt es bei Gonzalo ebenfalls zu adoptieren, ab 20.000 Bienen ist man dabei. Dann darf man sich über personalisierten Honig freuen. Natürlich von der Orangenblüte.

„Eine landwirtschaftliche und soziale Revolution“

ihrer Projektseite offenlegen und beispielsweise eine Pestizidanalyse zur Verfügung stellen müssen. Unser Team aus Agraringenieuren steht übrigens den Landwirten mit Rat und Tat in Nachhaltigkeitsfragen zur Seite. So beschäftigt sich einer unserer Mitarbeiter mit der Frage, wie Produkte nachhaltiger, möglichst ohne Plastik, verpackt werden können.

Gonzalo Úrculo ist Jung-Landwirt und CrowdFarmingGründer. Übers Internet vertreibt er Orangen und andere Zitrusfrüchte, Olivenöl und Honig. www.naranjasdelcarmen.com www.crowdfarming.com

Interview

TIPI: Wie entstand die Idee des CrowdFarmings? Gonzalo Úrculo: Als wir die Orangenplantage von unserem Großvater geerbt und 2010 übernommen haben, war die Hälfte der Orangenbäume abgestorben. Spanien steckte in einer Wirtschaftskrise, und die Plantage schrieb tiefrote Zahlen. Nach dem ersten Jahr auf der Plantage und der ersten schlechten Ernte, die wir nur verlustbringend an Zwischenhändler verkaufen konnten, haben wir die Marke Naranjas del Carmen ins Leben gerufen, um unsere Orangen direkt an diejenigen zu verkaufen, die sie auch tatsächlich konsumieren. Ende 2015 wurden dann die ersten Orangenbäume auf unserer Plantage adoptiert, und mit der Zeit haben sich auch andere Landwirte für dieses neue Modell interessiert. So nahm die Geschichte ihren Lauf. Man kann sagen, dass CrowdFarming nicht nur eine landwirtschaftliche, sondern auch eine soziale Revolution ist, die aus unserer Enttäuschung über den Mangel an Transparenz, die zu niedrigen Preise und die enorme Lebensmittelverschwendung, die die traditionelle Lebensmittellieferkette mit sich bringt, heraus entstanden ist. Auf eurer Farm können Interessierte einen Orangenbaum adoptieren. Bekommt der Baum ein Namensschild umgehängt und der Kunde eine Adoptionsurkunde?

Ganz genau! Die Adoption ist nicht nur symbolisch zu verstehen. Die Bäume bekommen tatsächlich ein Namensschild, die Paten können eine Adoptionsurkunde herunterladen und bekommen jedes Jahr ein neues Foto ihres Baumes, damit sie die Entwicklung verfolgen können. Außerdem halten wir die Paten auf dem Laufenden, damit sie hautnah dabei sein können. Auch Besuche sind möglich! Normalerweise heißen wir jede Woche mehrere Baumpaten bei uns willkommen, was jetzt angesichts der COVID-19-Pandemie leider nicht möglich ist. Die CrowdFarmer machen dann ein Selfie mit ihrem Baum und lernen unsere Arbeit kennen. Ist CrowdFarming zwangsläufig mit biologischem Anbau/Produktion verbunden? Es gibt viele Landwirte, die bereits biozertifiziert sind, andere befinden sich zurzeit im Umstellungsprozess oder können dank CrowdFarming und der Unterstützung der Paten den Schritt in den Umstellungsprozess wagen. Das ist ja auch immer mit Kosten und Risiken verbunden. Worauf wir Wert legen, ist eine transparente, nachhaltige Anbauweise, welche die Landwirte auf

CrowdFarmer sitzen vereinzelt an unterschiedlichen Standorten in verschiedenen Ländern, das erscheint logistisch aufwendig. Wie könnt ihr unter solchen Bedingungen einen effizienten Transport der Lebensmittel gewährleisten? Tatsächlich ist die Logistik eine unserer größten Herausforderungen. Wir beschäftigen ein Team, das sich ausschließlich der Frage widmet, wie Transporte möglichst umweltschonend und kostengünstig organisiert werden können. Wir helfen den Landwirten bei ihren Transporten, indem wir Bestellungen möglichst gemeinsam versenden, etwa so: Sobald die Orangen gepflückt und verpackt sind, holt der Lkw die Ladung direkt auf unserer Finca ab und fährt auf dem Weg noch bei ein paar weiteren vorbei, um die Ladefläche optimal auszunutzen. Dann macht er sich auf direktem Weg ins Zielland. Auf eurer Website schreibt ihr von nachhaltigem und verantwortlichem Wirtschaften. Was steckt hinter diesen Schlagwörtern? Nachhaltigkeit bedeutet für mich, dass die Auswirkungen meiner Tätigkeit sich selbst wieder regenerieren. Also dass sich die verbrauchten Ressourcen in einem natürlichen Kreislauf mit derselben Geschwindigkeit wieder herstellen. Ein Beispiel: Das Wasser, das wir zur Bewässerung unserer Bäume verwenden, wird in einer Quelle gewonnen, die parallel zum Verbrauch wieder Wasser nachlaufen lässt.

© CrowdFarming (1)

Preis wie folgt ermitteln: Auf seiner Plantage kostet die Adoption eines Orangenbaums 80 Euro. Das ist der Unterhalt für ein Jahr. Davon erhält man die Ernte einer Saison von 80 Kilo Orangen. Je nach Bedarf kann der CrowdFarmer seine Ernte während der Saison in Teillieferungen abrufen, pro Lieferung fallen Logistikkosten an (bei zehn Kilo betragen diese 21 Euro). CrowdFarming ist eine Möglichkeit, die Verbindung zum Endverbraucher transparenter, direkter und emotionaler zu gestalten. Damit das Modell aber zu einer echten

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Essen und Gesundheit

52 Zähne seit 130 Jahren! Es gibt sie noch, diese Klassiker, die seit Generationen unverändert gut und beliebt sind. Dazu zählen auf jeden Fall die Original LEIBNIZ Butterkekse, die in ihrer Schlichtheit und hohen Qualität seit 1891 aus unseren Snackläden, Jausenboxen, Wickeltaschen … nicht mehr wegzudenken sind.

#Butterkeksmoment Praktisch jeder verbindet mit den goldgelben Keksen einen besonderen Augenblick, eine schöne Erinnerung oder eine bestimmte Person. Denn der LEIBNIZ Butterkeks steht auch seit jeher für schöne Werte: Geborgenheit, Familie, Freunde, Genuss. Tipi hat im Februar gemeinsam mit Bahlsen nach diesem #Butterkeksmoment gesucht und Leserinnen und Leser aufgefordert, ihren ultimativen Butterkeksmoment als Foto zu posten. Dutzende tolle Fotos und Beschreibungen erreichten uns via Facebook, und wir freuen uns, hier drei Gewinner

Hermann Bahlsen geht mit seinem LEIBNIZ Butterkeks auch offensiv in die Werbung. 1894/95 gibt er Werbekarten nach Art der damals populären bedruckten Papieroblaten heraus, die er rückseitig als Visitenkarten nutzt.

Die Gewinner: MEIN #BUTTERKEKSMOMENT bekanntzugeben: Bernhard Krenn und Tochter beim Wandern, Lisa Weidinger mit Töchterchen Klara und Familie Bucher mit ihren zwei Mädels – sie alle dürfen sich über einen Monatsvorrat LEIBNIZ Butterkekse und eine schöne gelbe Strandmuschel für den Sommer freuen. Wir gratulieren! Auf der Suche nach dem goldenen Keks Doch kaum endet die eine Challenge mit 52 Zähnen, folgt im Jubeljahr schon die nächste: Zur Feier des Jubiläums hat sich Bahlsen etwas ausgedacht oder sich zumindest vom fiktiven Süßigkeiten-Maestro Willy Wonka inspirieren lassen. Denn ab sofort finden sich in ganz Österreich goldene Tickets, die in verschiedenen Aktionspackungen versteckt sein werden. Die glücklichen Goldticket-Entdecker werden mit echtem Gold im Wert von jeweils 25.000 Euro belohnt! Da lohnt es sich gleich doppelt, wieder mal zu dem immer passenden Snack zu greifen! Öfter mal was Neues Doch auch der beste Keks verlangt mal nach Abwechslung. So gibt es den klassischen Butterkeks auch in verschiedenen, Variationen: als Vollkornvariante oder mit 30 % weniger Zucker, als dunkler Keks mit Kakao und als Haferkeks.

© Bahlsen (3), Privat (3); Promotion

Dabei zeichnete der Firmengründer und Butterkeks-Erfinder Hermann Bahlsen nicht nur für die Originalrezeptur und das unverwechselbare Design mit den 52 Zähnen verantwortlich (bitte nachzählen), sondern so nebenbei auch für den Begriff „Keks“! Er brachte sein Produkt als LEIBNIZ „Cakes“, wie sie damals hießen, auf den Markt. Aufgrund fehlender Englischkenntnisse in der Bevölkerung der damaligen Zeit sprachen viele Kunden das Wort jedoch auf Deutsch aus, worauf er die Schreibweise später in „Keks“ änderte. Schließlich wurde im Jahr 1911 das von Bahlsen verwendete Wort als Übersetzung für das englische „Cakes“ in den Duden aufgenommen und ist seither fixer Bestandteil der deutschen Sprache. Und warum LEIBNIZ? Nun, es war damals üblich, berühmte Personen als Namensvetter für Produkte zu verwenden. Hermann Bahlsen fand im Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, der bei seiner Suche nach haltbaren Produkten zur Verpflegung der Soldaten den Zwieback entdeckte, einen idealen Kandidaten für seine haltbaren „Butter Cakes“.

Familie Krenn aus Niederösterreich

„Unser perfekter Butterkeks moment: Beim Wandern!“

Familie Bucher aus Vorarlberg

„Auch wenn sich unsere Mädels oft streiten – sie lieben sich heiß und innig!“

Familie Weidinger aus der Steiermark

„Mit Klara ist jeder Moment ein Butterkeksmoment!“

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&

mach mit

FreieZeit

gewin n!

Film-Highlights • Basteltipp • Alles selbst gemacht • Schauen, Spielen, Lesen, Hören

Unkaputtbar Federleicht und „unbreakable“: Die Sonnenbrillen von gloryfy sind die perfekten Begleiter für alle Outdooraktivitäten – ob Radtour durch den Wald oder Wandern am Berg. Die G9 kann dank der gloryfy INCLINOSE Technology durch Anpassen der Nasen-Pads individuell optimiert werden; die gloryfy Junior passt sich perfekt jeder Kopfform von Kindern von 6 bis 12 an. www.gloryfy.com Wir verlosen ein Brillen-Package von gloryfy (G9 & Junior Blue): Mail an gewinn@tipimagazin.at (Einsendeschluss: 30.4.2021) – viel Glück!

Der Geburtstagszug

Sportlicher Sommer Auf der Hohen Warte gibt’s den ganzen Sommer lang Action, Spaß & Spiel für Buben & Mädchen von 6 bis 16 Jahren. Bereits zum 10. Mal finden die traditionellen ganztägigen Fußball-, Tennis- und Mountainbike-Camps statt. Erfahrene Trainer, professionelle Trainingsanlagen und ein umfangreiches CampProgramm mit allen erforderlichen COVID-19-Sicherheitsmaßnahmen sorgen für eine sportliche und abwechslungsreiche Zeit. Infos und Anmeldung unter www.viennasummercamps.at

© Hersteller (5), Vienna Summer Camps (1), Promotion: LEGO DUPLO Disney,

„Mickys und Minnies Geburtstagszug“ von LEGO® DUPLO® Disney™ macht dieses Jahr halt bei den Geburtstagspartys der kleinsten LEGO® Fans ab zwei Jahren. Mit an Bord sind neben Pluto auch eine Geburtstagstorte mit Kerze und LEGO® DUPLO® Steine mit Geburtstagszahlen, die je nach Kindesalter angepasst werden können. www.lego.com

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Dem Klang auf der Spur

© Daniela Matejschek (2); Promotion

Am Sonntag, den 20. Juni 2021, sind Familien in Grafenegg „dem Klang auf der Spur“. Konzerte, Mitmach-Aktionen und Erlebnisstationen versprechen einen spannenden Tag voller Musik für die ganze Familie. Jetzt schon im Kalender eintragen!

Konzerte für Groß und Klein Zwei Familienkonzerte rahmen den Tag musikalisch ein. Im Auditorium ist das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich um 11 Uhr mit Klangforscherin Elfi (Nataliya Stepanyak, Sopran) und ihrem multifunktionalen U-Boot dem „Klang auf der Spur“ in der Unterwasserwelt. Im Abschlusskonzert um 16 Uhr beschließen Elfi und das Orchester den Familientag mit einer Wassersymphonie der Klänge unter dem Titel „Klang im Gepäck“. Zwischen den zwei Tonkünstler-Konzerten sind „Die Blecharbeiter“ alias Sonus

Brass Ensemble im Park zu hören, die im Blaumann die Klänge der Blechblasinstrumente von Trompete über Posaune bis Tuba entdecken. Kinder erkunden die Welt der Musik Bei den Erlebnis- und Mitmachstationen können Kinder selbst kreativ werden. Zum diesjährigen Thema „Dem Klang auf der Spur“ gibt es erstmals thematische Klangpfade, die durch den Park führen und verschiedene Instrumente in all ihren Facetten vorstellen. Hier können Kinder

sogar ein eigenes Musikinstrument für zu Hause bauen! Beim Rhythmus-Workshop „Trrrrommelwirbel!“ kann die ganze Familie zusammen mit Gebrauchsgegenständen musizieren, beim Tanzworkshop kommt Bewegung ins Spiel. Auch mit dabei: Kinderschminken, Basteln, eine Hüpfburg zum Austoben und – für die ganz Kleinen – eine Babyoase im schattigen Park. Ergänzt wird das Programm durch Parkführungen von Grafenegg-Gärtner Alexander Malik.

Tickets & Preise: Familientickets: – 2 Erwachsene und bis zu 4 Kinder: € 20,– – 1 Erwachsener und bis zu 2 Kinder: € 15,– Der Eintritt zum Familientag ist mit der GRAFENEGG-Card frei (1 Familienticket pro Card). www.grafenegg.com/familientag

© Hersteller (5), Vienna Summer Camps (1), Promotion: LEGO DUPLO Disney,

Illustration © Sonja Stangl

FAMILIENTAG SONNTAG, 20. JUNI 2021 grafenegg.com/familientag Mit freundlicher Unterstützung von

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Freie Zeit

Film-Highlights Wann die Kinos wieder öffnen, wissen wir leider auch nicht. Wenn sie es aber tun, sind gleich einige Highlights am Start. Also Daumen drücken, dass es bald wieder heißt: Film ab!

Cats & Dogs 3: Pfoten vereint Zehn Jahre sind vergangen, seit Hunde und Katzen sich auf einen Waffenstillstand geeinigt haben. Der langjährige Friede, der von einem ausgeklügelten Überwachungssystem gesichert wurde, ist jedoch bedroht, als sich der fiese Papagei Pablo ins System hackt. So brechen alte Streitigkeiten wieder auf – und der Kampf zwischen Katzen und Hunden beginnt von vorn. Nun ist es an einem Team unerfahrener Agenten, die Ordnung und den Frieden zwischen Katzen und Hunden auf der ganzen Welt wiederherzustellen. Tierischer Agenten-Spaß!

Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft Melanie ist neu am Otto-Leonhard-Gymnasium. Während sich Felix kopfüber in sie verknallt, glauben seine Freunde, dass die Neue hinter den Diebstählen an der Schule steckt. Als Felix’ Freunde ihm beinahe sein Date mit Melanie vermasseln, schrumpft er sie spontan auf ein Zehntel ihrer Größe – und plötzlich läuft alles gar nicht mehr nach Plan. Dritter Teil der urkomischen Filmreihe.

Bigfoot Junior – Ein tierisch verrückter Familientrip Der legendäre Bigfoot ist endlich wieder mit seiner Familie vereint! Besonders Sohn Adam freut sich auf gemeinsame Zeit mit seinem Vater. Doch Bigfoot Senior ist nun ein Medienstar, der sich vor allem dem Schutz der Umwelt widmet. Deshalb begibt er sich nach Alaska, um die Wahrheit über ein dubioses Ölförderunternehmen herauszufinden. Als er spurlos verschwindet, liegt es an Adam, seinen berühmten Vater zu retten.

Space Jam 2 NBA-Champion LeBron James macht sich auf die Suche nach seinem vermissten Sohn Bronny. An seiner Seite: kein Geringerer als der unverwüstliche Bugs Bunny persönlich! Ein episches Basketball-Match steht natürlich auch auf dem Plan ... Abgedrehte Fortsetzung der Kult-Komödie „Space Jam“ aus dem Jahr 1996, in der LeBron James statt Michael Jordan auf die Looney Tunes trifft.

Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee Die Ozeane als riesige Müllhalde? Das kann die Meeresbiologin Jaswinder unmöglich zulassen! Durch ein Projekt, das den Plastikmüll drastisch reduzieren könnte, macht sie sich mächtige Feinde: etwa Recycling-Unternehmer Fleckmann, der heimlich Geld mit illegaler Müllentsorgung scheffelt. Als Jaswinder spurlos von ihrem Forschungsschiff verschwindet, machen sich ihr Sohn Tarun und dessen Freundin Alice an die Lösung des Falls – mit viel Mut, Cleverness und neuen Freunden. Spannende Filmfortsetzung rund um die detektivische Kinderbande. 80 | f rü h l i ng 2021

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Die Croods – Alles auf Anfang Die chaotische Truppe um Familienoberhaupt Grug möchte ein neues und vor allem sicheres Zuhause finden. Als sie versteckt hinter hohen Mauern ein idyllisches Paradies entdecken, scheinen alle ihre Probleme gelöst. Es gibt nur ein klitzekleines Problem: Familie Bessermann (Betonung auf Besser) wohnt schon dort! Prähistorisches Abenteuer voller Spaß und Spannung.

Cruella

© War ner Bros.(2), Constant in Film (3), Einhor n Film (1), Sony Pictures (2), Filmladen (1), UPI (2)

Inmitten der Punkrock-Revolution versucht sich die clevere Trickbetrügerin Estella mit ihren kreativen Looks einen Namen zu machen. Endlich wird das Geheimnis um die rebellischen Anfänge der berüchtigten Cruella de Vil gelüftet! Disneys Realfilm-Prequel mit Emma Stone als Cruella.

Die Olchis – Willkommen in Schmuddelfing! Als die Olchis mit ihrem Drachen Feuerstuhl auf dem Müllberg von Schmuddelfing einziehen, fühlen sie sich sofort muffelwohl. Doch der skrupellose Bauunternehmer Hammer hat einen Plan: Er will die Müllhalde durch einen Wellness-Tempel ersetzen. Ob die Olchis zusammen mit ihren Freunden Max und Lotta ihr neues Zuhause retten können? Erstes LeinwandAbenteuer der beliebten Olchi-Familie.

Catweazle

Luca Der kleine Luca verbringt den Sommer seines Lebens. Doch über all dem Spaß liegt ein tiefes Geheimnis: Luca ist ein Seemonster aus einer anderen Welt, die unterhalb der Wasseroberfläche des Meeres liegt ... Warmherzige Pixar-Comedy.

Benny entdeckt in seinem Keller den kauzigen Magier Catweazle (Otto Waalkes), der sich versehentlich aus dem 11. Jahrhundert in die Jetztzeit katapultiert hat. Gemeinsam versuchen sie, Catweazles Zauberstab zurückzuerobern, bevor ihn die raffgierige Dr. Metzler (Katja Riemann) verhökern kann. Denn nur mit diesem Stab kann Catweazle wieder in seine Zeit zurückkehren ...

Minions: Auf der Suche nach dem Mini-Boss In den 70ern und noch immer auf der Suche nach einem neuen tyrannischen Herrscher treffen die Minions auf ein Kind, das sich anschickt, der größte Bösewicht aller Zeiten zu werden, und die Hilfe der gelben Truppe dringend brauchen kann: Gru. Keine Frage, dass jede Menge Chaos, Spaß und FlowerPower vorprogrammiert sind. Die lang ersehnte Fortsetzung des Sommer-Kinohits von 2015.

Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker Bea, Thomas und die Hasen haben eine Patchworkfamilie gegründet, aber auch wenn er sich redlich bemüht, gelingt es Peter nicht, seinen Ruf als kleiner Schlawiner loszuwerden. Als er sich auf ein Abenteuer außerhalb des Gartens einlässt, findet er sich auf den Straßen der Großstadt wieder, wo seine spitzbübische Art gut ankommt. Als seine Familie alles riskiert, um ihn wiederzufinden, muss Peter sich selbst fragen, was für ein Hase er sein will ... Leinwand-Comeback des quirligen Langohrs.

Vivo Ein junger Kapuzineraffe begibt sich auf die Reise von Havanna nach Miami, um seinen Traum vom Durchbruch im Musikgeschäft zu verwirklichen. 3-D-animiertes Musical mit Songs von Lin-Manuel Miranda, dem Komponisten des Broadway-Hits „Hamilton“. Alle Filme demnächst im Kino.

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Zahnputzuhr mit gestrandeten Piraten

Du brauchst

2 Schraubgläser mit Metalldeckel Konstruktionskleber Kastanien- oder Handbohrer Isolierklebeband Masking Tape 2 Holz- oder Plastikfiguren Sekundenkleber Vogelsand feines Sieb Pinzette

Und so geht’s 1. Die Schraubgläser sollten sauber und trocken sein. Zeichne in beide Deckel die Mitte ein und bohre ein Loch mit einem 3 mm-Bohrer. Die zwei Deckel mit dem Konstruktionskleber aufeinanderkleben, sodass die Löcher genau übereinanderliegen. Nun noch mit dem Isolierband fixieren. 2. Danach je eine Figur mithilfe der Pinzette und des Sekundenklebers auf den Boden der Gläser aufkleben. 3. Den Vogelsand durchsieben und von Steinchen befreien. Den Sand jetzt in eines der Gläser füllen und die beiden Gläser zusammenschrauben. 4. Mit der Uhr stoppen, wie lange ein Durchlauf dauert. Solange Sand dazunehmen oder wegnehmen, bis die Zeit stimmt. Ideal ist ein Durchlauf von 2 bis 3 Minuten! 5. Mit dem Masking Tape noch das Isolierband verschönern, und schon kann das Zähneputzen losgehen.

Bahn frei für Schere, Klebstoff und Co.! Dank diesem kunterbunten Sammelsurium verwandeln kleine Bastler und Bastlerinnen ab 4 Jahren Papier, Textilien, Recyclingmaterial, Naturfundstücke und Knetmasse zu kreativen Schätzen. Schritt-für-SchrittAnleitungen und Stepfotos erleichtern das Nachbasteln und führen sicher zum Ergebnis.

© TOPP im frechverlag

Kinder basteln tolle Sachen. 50 supermegagute Bastelideen; TOPP im frechverlag, € 15,50

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Verspieltes Ostern für alle! Von Nintendo kommen heuer Ostereier der etwas anderen Art: Gleich fünf Spiele können wir empfehlen, die für gemeinsamen Spaß, Spannung und Abwechslung stehen. Da ist wirklich für alle etwas dabei. Und das Beste: Man muss sie gar nicht lange suchen.

© Nintendo 2021; PROMOTION

Reif für die Insel Zum echten Hit und Evergreen hat sich Animal Crossing New Horizons für die Nintendo Switch-Konsole entwickelt. Kein Wunder: Noch nie war eine Auszeit – also eigentlich ein kleiner Urlaub – so einfach möglich und so unterhaltsam. Die vielen Interaktionsmöglichkeiten bieten Abwechslung und Spielspaß; wer gerne selbst gestaltet, kommt dabei ebenfalls voll auf seine Kosten. Denn das perfekte Freizeitparadies will von den Spielerinnen und Spielern bis ins Detail erdacht und erschaffen werden. Haus, Inneneinrichtung und prächtige Botanik ermöglichen schier endlosen kreativen Spielraum. So einfach war es noch nie, eine Traumdestination zu besuchen!

Riesenspaß für alle Die kultige Super Mario Party ist längst auch auf der Nintendo Switch-Konsole nicht zu stoppen. Neben den schon klassischen Brettspiel-Elementen locken strategische Elemente sowie viele abwechslungsreiche Spielmodi. Wer zwei Nintendo Switch-Konsolen

verbindet, kann sich einzigartige Multiplayer-Wettkämpfe liefern – und online steht dem gemeinsamen Erlebnis ohnehin nichts im Weg. Mit 20 spielbaren Charakteren, 80 Minispielen und zahlreichen Modi ist Super Mario Party ein ausgelassenes Spielvergnügen für Freunde und die ganze Familie.

Spieleklassiker aus der ganzen Welt 51 Worldwide Games ist das digitale Pendant zum guten, alten Spielekoffer – mit dem Unterschied, dass bei dieser umfangreichen Sammlung für die Nintendo Switch-Konsole so ziemlich alles vertreten ist, was in den Bereichen Karten-, Brett-, Sport- und Strategiespiele zu den Klassikern zählt. Das ist Spielspaß in allen Variationen: Einige Spiele unterstützen den Touchscreen oder die Bewegungssteuerung der Joy-Con. Andere wiederum nutzen den Mosaikmodus, in dem mehrere Konsolen zu einem übergreifenden, größeren Spielfeld kombiniert werden. Jedes Spiel bietet zudem ein Tutorial, das die jeweiligen Regeln verständlich erläutert. Ein spielerischer Volltreffer für die ganze Familie!

Bowser ist kaum zu stoppen Zwei Abenteuer in einer Welt: Das ist Super Mario 3D World + Bowser’s Fury. Auf Nintendo Switch können im Koop-Modus bis zu vier Spieler/-innen lokal und erstmals auch online antreten, um Bowser das Handwerk zu legen. Dafür schlüpfen sie in die Rollen von Mario, Luigi, Peach und Toad – und jeder dieser Charaktere hat seine ganz eigenen Stärken. Ma-

rio und seine Truppe machen sich dabei zahlreiche klassische und neue Items zunutze. Auf gar nicht so leisen Pfoten schleicht sich Bowser’s Fury an: Gemeinsam mit Bowser Jr. bereist Mario die Inselgruppe im SchmusekatzenSee und versucht, Wut-Bowser mithilfe der machtvollen KatzenInsignien zu stoppen. Auch dieser Modus kann zu zweit gespielt werden!

Zum Angreifen!

Riesenspaß für die ganze Family: Mit der neuen Super Mario Brettspielserie von Epoch gibt es die Kultcharaktere ganz real in 3D als Gesellschaftsspiel. So viel können wir verraten: Ein gutes Händchen für Balance wird dabei von Vorteil sein. Übrigens: Die detailgetreuen Super Mario-Spielfiguren können gesammelt, getauscht und in allen Super MarioBrettspielen von Epoch eingesetzt werden!

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Alles selbst gemacht Für Kinder ist beim Basteln häufig der Weg das Ziel. Mylani bringt mit Bastelboxen und Papiersets hohe Qualität und Nachhaltigkeit in die Kinderzimmer. Basteln mit Message, quasi. von inez ardelt

Schneiden, Falten, Kleben, Malen. Selbermachen steht hoch im Kurs, und das ist nicht erst so, seitdem die Pandemie praktisch jedes andere Freizeitangebot gecancelt hat. Abgesehen davon, dass Basteln eine wunderbare Beschäftigung ist, die fast allen Kindern Spaß macht, trägt es sogar zu einer positiven Entwicklung bei. Die Fingerfertigkeit wird trainiert, die Konzentrationsfähigkeit gefördert, Kreativität beflügelt, nebenbei lernt man die verschiedensten Materialien kennen und kommt außerdem wunderbar zur Ruhe. Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf, hat sich Lydia Neusser entschlossen, ein Start-up zu gründen, das ökologisch-nachhaltige Bastelutensilien aus hochwertigen Materialien herstellt, die noch dazu eine Geschichte erzählen. „Für mich war schon früh klar, dass ich mich selbstständig machen will“, erzählt die Vorarlbergerin. Die studierte Ökonomin wartete nur auf die richtige Idee. „Es sollte gerne etwas für Kinder sein, wo sie sich kreativ und sinnvoll betätigen können“, so Neusser. Sie habe dann aktiv den Markt gescannt, geschaut, was es gibt bzw. noch nicht gibt und schließlich eine Lücke entdeckt. „Ich verbringe viel Zeit mit meiner Tante, sie ist ein kreativer Kopf mit einem ganz eigenen Stil. Uns verbindet der Wunsch, für Kinder sinnvolle und coole

Produkte zu schaffen und eine Leidenschaft für Papier und Design“, verrät die Jungunternehmerin. Vor drei Jahren haben sich die beiden Frauen zusammengesetzt, gemeinsam Ideen skizziert, eine Formensprache entwickelt, und schon nahm der Traum von der Selbstständigkeit Gestalt an. Gemeinsam mit ihrer Tante Elisabeth Roth gründete Neusser schließlich Mylani, was eine Kombination aus dem englischen Wort „My“ (Mein) und dem hawaiianischen Wort „Lani“ (Himmel) ist. So ist Mylani die Verbindung jedes Einzelnen mit dem großen Ganzen.

hält eine Rede oder Korallenriffe, und die Bienen melden sich auch zu Wort. „In den Mylani-Geschichten und -Kurztexten geht es immer um das Wunder Natur und darum, dass alles miteinander verbunden ist.“ Das passiere allerdings ohne erhobenen Zeigefinger und ohne ein schlechtes Gewissen zu machen. „Vielleicht können wir einen Beitrag leisten und Bewusstsein schaffen, wie Dinge miteinander in Zusammenhang stehen.“ Es sei zwar kein Sachbuch, vermittle aber einen Zugang zu Lebewesen und Lebensräumen, die schützenswert sind.

Hehre Ziele „Unser Wunsch ist es, dass Kinder mit hochwertigen Materialien in Berührung kommen und so auch ihren Qualitätssinn schärfen können. Gleichzeitig sollen sie sich vertiefen dürfen, um ihre Fantasie und Vorstellungskraft zu entfalten.“ Durch die Themenauswahl – Great Barrier Reef, Blumenwiese in den Alpen, Japanische Kirschblüte … – soll der Beobachtungssinn für die Natur und deren Wertschätzung und auch das Interesse für ökologische Zusammenhänge geweckt werden. Deshalb gibt es in jeder Bastelbox, jedem Papierset auch eine dazu passende Geschichte oder einen Kurztext. Darunter ein Interview mit einem Kaktus, der kindgerecht den Klimawandel erklärt; ein Walross

Formidabel „Die Mylani-Formen sind so entwickelt, dass man mit ihnen ganz viel darstellen kann: Tiere, Pflanzen, Landschaften und vieles mehr. Die Formen funktionieren wie eine eigene Sprache.“ Die Mylani-Formen sind einfache Formen. Aber durch die vielen Möglichkeiten, diese Formen und Farben zu kombinieren, sehen die gebastelten Tiere und Pflanzen den wirklichen verblüffend ähnlich. „Das ist etwas, das uns einfach interessiert: die Natur im Detail ansehen und überlegen, wie sie sich am besten darstellen lässt.“ Alle Dinge bestehen aus geometrischen Formen, daraus lässt sich die ganze Welt kreieren. Produziert wird im Eigenverlag mit viel Liebe zum Detail und vor allem achtsam,

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Freie Zeit

Lydia Neusser hat gemeinsam mit ihrer Tante das Start-up Mylani gegründet.

© Manuel Riesterer (2), Pia Berchtold (1), Mylani (2)

Unter dem Namen Mylani erfindet Lydia Neusser Bastelboxen und Papiersets für Kinder. Für Ostern gibt es eine spezielle Limited Edition, mit der fünf bunte Papiereier mit über 100 Stanzteilen und über 100 Klebepunkten gestaltet werden können – um € 9,90. Weitere Bastelboxen und Papiersets sind erhältlich über den Webshop unter www.mylani.com.

was Qualität, Ressourcen und Wege betrifft. Die verwendeten Rohstoffe werden größtenteils zwischen Süddeutschland und Österreich hergestellt, jedenfalls wird auf kurze Wege geachtet, gestanzt und kommissioniert wird in Dornbirn. Das hebt das österreichische Start-up-Business auch von anderen Anbietern ab, die hauptsächlich in China produzieren. „Wenn man häufig kreativ mit Materialien arbeitet, merkt man sofort den Unterschied.“ Das Papier, das Mylani verwendet, greife sich schön an, sei besonders und habe eine gewisse Stärke, die dennoch leicht zu schneiden sei. „Uns fällt auf, dass die Kinder oft sparsamer mit dem Material umgehen, weil sie merken, dass es etwas Besonderes ist.“ So werde auch hier wieder ein Bewusstsein für Ressourcen und

deren Schonung geschaffen. „Schon bei den Kleinen wird der Achtsamkeitssinn geschärft.“ DIY In der Ausführung ist Mylani stark am Zeitgeist orientiert. „Den Kindern wird ein Teil der Arbeit abgenommen, indem wir einige kleine Teile vorstanzen, die zu schwer zum Schneiden wären. So stellt sich ein 100-prozentiger Gelingeffekt ein“, beschreibt die 32-Jährige ihre Überlegung. Mittels Klebepunkten werden die einzelnen Papierteile zu 3-D-Bildern zusammengefügt. „Mit der Zeit kommt man durch diese Klebepunkttechnik in einen meditativen Flow.“ „Mylanen“, so das Verb zum Bastelset, habe den Effekt, dass sich die kleinen und großen Bastler/-innen komplett auf ihre Tätigkeit konzentrieren und ganz auf ihr Tun fokussiert sind. „Es ist wichtig, sich im Alltag immer wieder kleine Auszeiten zu gönnen. Da kann zum Beispiel eine Sporteinheit, gutes Essen oder ein ergiebiger Powernap Wunder wirken. Entspannung und Kraft kann man aber auch in der Meditation finden oder in Tätigkeiten, die die ganze Aufmerksamkeit auf etwas leiten, das beruhigt und gleichermaßen belebt.“ Beim Mylanen klappe das ganz wunderbar, zeigt Neussers Beobachtung. Ob miteinander oder als Einzelbeschäftigung. „Man beginnt und macht immer weiter und weiter, setzt Ebene über Ebene, bis das Papierbild fertig ist. Die Dynamik und auch die Gespräche, die entstehen, sind sehr besonders.“ Neben den Bastelboxen für Kinder ab

8 Jahren (enthalten Geschichte und Bastelmaterial: Papiere, Schablonen, Stanzteile, Klebepunkte), gibt es auch Papiersets ab 6 Jahren (enthalten Papiere, Schablonen und Klebepunkte) und Mini-Bastelsets ab 5 Jahren (enthalten Stanzteile, Klebepunkte und Bastelideen). Die kleinen Bastelsets sind ganz unmittelbar anzuwenden, wie eine Art kreatives Puzzle. Außerdem bietet Mylani Online-Basteltipps an, die bei der Kreation und beim Erschaffen anleiten. Spielerisch Lernen Immer wieder komme Lydia Neusser zu Ohren, dass Kinder feinmotorisch nicht so auf Zack sind, wenn sie mit der Schule beginnen. „Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass sie Gelegenheit haben, diese Feinmotorik auszubilden.“ Und zwar spielerisch, beim Gestalten und Erarbeiten eigener Kunstwerke. Durch die Lockdowns habe das Basteln noch einmal eine andere Wichtigkeit bekommen, findet Neusser. Die Zahlen geben ihr recht, laufen doch die Mylani-Bastelsachen gerade sehr gut. „Wir hoffen sehr, dass wir Familien damit unterstützen können.“ Sie habe schon sehr viel positives Feedback bekommen, dass Mylani das Homeoffice mit Kindern bedeutend erleichtere. „Plötzlich sind wieder ZoomMeetings ohne Unterbrechung möglich“, freut sich Neusser über Rückmeldungen. Für ihre aktuellen Linien haben sich Lydia Neusser und Elisabeth Roth wie immer von der Natur inspirieren lassen. „Die Natur ist im Frühling ganz besonders, alles ändert sich, erblüht und erwacht.“ f rü h l i ng 2021 |

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Schauen, Spielen, Lesen, Hören Diesen Frühling begleiten uns: ein singender Ohrwurm, ein Hase ohne Nase, eine fliegende Oma im Miniformat, ein magischer Drache – und kunterbunte Neuheiten für spannende Stunden.

0 – 3 Jahre

Was sich reimt ist gut! Fröhliche Reime und originelle Bilder rund um Zahlen, Farben und Tiere fördern das Sehen und Verstehen. Neu als Pappbilderbuch zum Immerwiederlesen & Neuentdecken. Das kleine FarbenEinmaleins von Reinhard Ehgartner & Helga Bansch, Tyrolia. Ab 2. Um € 9,95.

Liebeserklärung an das Meer Seit seiner Kindheit weiß Jonas genau, wo er zu Hause ist – im Meer. Seesucht begleitet ihn bei der Realisierung seines Traums – ein zauberhaft illustriertes Bilderbuch voller Poesie. Von Marlies van der Wel, Mixtvision. Ab 3. Um € 20,60.

Ohrwurm mit Lerneffekt Im Singeland erlebt der lustige Bakabu aufregende Abenteuer. Eingängige Songs bringen Kindern ab 3 spielerisch ein Gefühl für Sprache und Geschichten nahe. Bakabu – Beste Freunde, neu als Tonie für die Toniebox um € 14,99.

Selbstfindung Der kleine Hase sucht verzweifelt seine Nase – bis er von einem Mädchen gefunden wird, das ihn so liebt, wie er ist. Wundervoll bebilderte Geschichte rund ums Sich-selbst-Finden. Der Hase ohne Nase von Annabel Lammers & Hanneke Siemensma, Bohem. Ab 3. Um € 20,60.

4 – 6 Jahre Erstaunliche Geschichte Zwei Brüder treffen im Wald eine Katze, die sich verlaufen hat. Sie verwandeln sich in allerhand Tiere, um ihr zu helfen – bis die Katze es satt hat und sich selbst verwandelt. Mein Bruder und ich und die Katze im Wald von Jürg Schubinger & Eva Muggenthaler, Peter Hammer. Ab 5. Um € 15,50. Starke Gefühle Der Geburtstag des besten Freundes hat einen Haken: das Geschenk, das man viiiel lieber selbst behalten würde ... Liebevolles und empathisches Bilderbuch über ein Gefühl, das wir alle kennen: Neid. Die rote Burg von Emma Adbåge, Kunstmann. Ab 4. Um € 15,50.

Herrlich absurd Die wildesten, verrücktesten, spannendsten Abenteuer, die man in einem Taxi so erleben kann. Ein großer Spaß mit knallig bunten Bildern! Hey, hey, hey, Taxi! von Saša Stanišić & Katja Spitzer, mairisch. Ab 4. Um € 18,50.

Erhellend Dieses Buch leuchtet im Dunkeln – und zeigt Lichtquellen wie den sternenklaren Nachthimmel, das Polarlicht oder leuchtende Steine. Eine faszinierende Reise durch die Dunkelheit. Die Nacht leuchtet! von Lena Sjöberg, Aladin. Ab 4. Um € 16,50.

Schatzsuche im Märchenwald Unter den Bäumen befinden sich tolle Märchenschätze. Doch wer findet, was Sagalands König sucht und eilt als Erster zum Schloss? Zum 40. Geburtstag erscheint der Ravensburger-Spieleklassiker als limitierte Sonderausgabe im Design von 1981 – inkl. Märchenbuch aller Geschichten, die im Spiel vorkommen. Sagaland von Ravensburger. Ab 6. Um ca. € 30,99.

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© Hersteller, Verlage, Verleiher, Simone Porteder (Illustration)

7 – 9 Jahre

Amüsant Elias Eltern haben wenig Zeit für ihn, Großeltern hat er keine. Praktisch, als aus dem gelben Ei, das er im Park findet, plötzlich eine winzige Oma schlüpft. Die aber muss von ihrem Enkel erst aufgezogen werden ... Elias und die Oma aus dem Ei von Iva Procházková, Jungbrunnen. Ab 8. Um € 15,–.

Grün? Rot? Papagei? Bei dem schnellen Ablegespiel heißt es: das richtige Tier oder die korrekte Farbe benennen, „Plapparagei“ rufen oder manchmal auch einfach nachplappern, was der vorherige Spieler gesagt hat. Dabei sollte man möglichst schnell alle Karten loswerden. Also bloß nicht verplappern! Plapparagei von Drei Magier. Ab 7. Um € 11,79.

Fantasiereise Als Milo in seinem Zimmer eine merkwürdige Schranke entdeckt, landet er flugs in einer anderen Welt, in der nichts so ist, wie er es kennt. Kinderbuchklassiker aus den USA mit Wortwitz und Fantasie. Die Abenteuer von Milo, Tack und Kackerlack von Norton Juster, Atrium. Ab 8. Um € 16,50.

Farbgewaltige Augenweide Das opulente Sachbilderbuch liefert spannende Fakten rund ums Sehen – wie es beim Menschen funktioniert, wie wir Hell und Dunkel wahrnehmen, was eine Brille ausmacht und vieles mehr. Großes Kino! Sehen von Romana Romanyschyn & Andrij Lessiw, Gerstenberg. Ab 8. Um € 20,60.

Neue Heldin Kriegerin Raya begibt sich auf die Suche nach dem einzigen noch verbleibenden Drachen, um ihre Welt zu retten. Actionreiches Spektakel voller magischer Wesen, Abenteuer und täuschend echt animierter Landschaften: Disneys Raya und der letzte Drache, auf Disney+ mit VIP-Zugang um € 21,99. www.disneyplus.de

Ab 10 Jahren Außergewöhnlich Statt auf Karten, wird die Geschichte von Robin Hood hier in einem Buch erzählt. Je nachdem, welche Entscheidungen die Spieler treffen, verändert sich auch die Story. Und auch das Spielbrett wandelt sich im Lauf der Partie. Innovatives Spiel vom Andor-Erfinder Michael Menzel. Die Abenteuer des Robin Hood, Kosmos. Ab 10. Um ca. € 50,–. Inspirierend Die Welt, in der Samaa lebt, ist zur Wüste geworden. Auf der Suche nach den letzten Bäumen begreift die 12-Jährige schließlich: Bäume bedeuten Leben; sie zu fällen, ist ein Irrsinn ... Spannende Utopie über Klimawandel und Umweltzerstörung. Die Welt, von der ich träume von Marie Pavlenko, Thienemann. Ab 10. Um € 13,40.

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Turbulenter Teenie-Alltag Lukes Mutter liegt im Wachkoma, die Schwester pubertiert, der Vater ertränkt die Sorgen im Alkohol. Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen! Einfühlsames und humorvolles Buch über die Verwicklungen eines Teenagers, Verantwortung und die Kraft der Freundschaft. Fauststarker Herzschlag von Thomas Hartl & Mirjam Zels, Kunstanstifter. Ab 11. Um € 22,70.

Widerstandskraft Als Ellies Vater verunglückt, sucht sie nach einer Heilmethode, die sie zur alten Cate führt. Cate aber benötigt selbst dringend Hilfe. Atmosphärischer Jugendroman über ein mutiges Mädchen, das auf sich selbst und ihre Intuition vertraut – trotz aller Widerstände. Echo Mountain von Lauren Wolk, Hanser. Ab 11. Um € 17,50.

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Wirsindweg Bergluft schnuppern, Italien inhalieren • Faszinierendes Uganda – Die Perle Afrikas • Abenteuerland Reiseinspiration

© gestalten Verlag (2), Ujusansa (2), Hersteller (4); Promotion: FIDLOCK, Béaba

eigt, was fehlt, wenn Das vergangene Jahr hat gez er bis zur Küche imm lafz Sch die Reise nur vom ist ein Plädoyer dafür, geht ... Familienabenteuer sehen und das die Welt mit Kinderaugen zu Zeiten, angesichts en dies Reisen – insbesondere in ie – neu zu dem Pan r eine von Klimawandel und er geben Einblick in erfinden. 27 Mütter und Vät sabenteuer – von der ihre ganz persönlichen Urlaub Tourist bis hin zur als dt Erkundung der Heimatsta Globus. Erschienen den um d run zweijährigen Tour 0. im Verlag gestalten um € 41,1

Trockenübung Ob beim plötzlichen Regenguss während der Wanderung oder beim Strandurlaub am Meer: Die HERMETIC dry bags von FIDLOCK schützen Handy, Wertsachen und Co. vor Feuchtigkeit, Staub und Sand. Und das denkbar einfach, denn sobald man die Öffnung loslässt, verschließen sich die transparenten Taschen mittels Magnetkraft ganz von allein. Erhältlich in vielen Farben und fünf Größen ab € 17,99. www.fidlock-bike.com

Oh la la! Ob nach Paris, in die Pyrenäen, nach Bordeaux, Lyon oder Marseille – der Body von ChangeMaCouche nimmt uns auf eine kleine Reise in französische Gefilde mit. Aus GOTS-zertifizierter Biobaumwolle, mit ungiftiger Tinte bedruckt. Um € 19,90 bei goldkind.wien

Hang loose Wer in die Welt des Surfens eintauchen möchte, muss nicht gleich nach Hawaii oder Brasilien. In den Ujusansa-Camps an der Atlantikküste Frankreichs lernt die ganze Familie, auf dem Brett zu stehen. Übernachtet wird im Tipi, neben Surfstunden gibt’s Yoga, Beachvolleyball und eine Menge Spaß. www.ujusansa.com

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&

mach mit

Promotion; © 2021 The LEGO Group

gewin n!

Essen to go Welche Eltern kennen das nicht: Kaum unterwegs, hat das Baby auch schon Hunger. Gut, wenn man dann schnell eine warme Mahlzeit aus dem Rucksack zaubern kann – mit dem Thermobehälter von Béaba kein Problem! Er besteht aus doppelwandigem Edelstahl und hält Babyessen bis zu fünf Stunden warm. Bei sommerlichen Temperaturen bleiben darin auch Obst, Rohkost oder Smoothies frisch. Erhältlich in 2 Größen (500 ml & 300 ml) und vier Farbkombinationen ab ca. € 20,–. www.beaba.com Wir verlosen 3 Thermobehälter von Béaba: Mail bis 30.04.2021 an gewinn@tipimagazin.at – viel Glück!

Auf in die Welt der LEGO® Helden LEGO® Ritter, Piraten und die Helden von LEGO NINJAGO sind in den letzten Monaten zu den engsten Freunden der Kinder geworden. Mit ihnen haben sie die heimischen vier Wände unsicher gemacht und Fantasie-Abenteuer erlebt. Jetzt wird’s Zeit, diese Kinderträume gemeinsam mit der Familie Wirklichkeit werden zu lassen – im LEGOLAND® Deutschland Resort im bayerischen Günzburg. In zehn Abenteuerwelten warten hier Fahrspaß, Action und Abenteuer auf die ganze Familie. Tagestickets und Übernachtungen sind mit großer Flexibilität unter www.LEGOLAND.de buchbar.

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Wir sind weg

Bergluft schnuppern, Italien inhalieren Die Mischung macht’s aus. Raue Bergriesen, liebliche Almwiesen, sanfte Weinberge und endlose Apfelfelder. Südtirol vereint viele Facetten und lädt Schritt für Schritt zum Entdecken ein. text und fotos von heidrun henke

© Heidrun Henke

Postkartenlandschaft. Die Südtiroler Berge können hügelig sanft oder schroff und imposant sein – aber immer wunderschön.

Das Glück scheint auf unserer Seite zu sein, als sich in den Herbstferien ein kurzes Zeitfenster auftut, in dem man wieder seine Koffer packen und über die Landesgrenzen flüchten kann. So packen auch wir die Gelegenheit beim Schopf und genießen die Tatsache, endlich wieder unterwegs zu sein. Was vor Corona wie eine Selbstverständlichkeit wirkte, erscheint in Zeiten wie diesen wie ein wahres Highlight. Wir fahren in den Süden – genauer gesagt nach Südtirol – und schnuppern neben alpiner Luft auch eine Prise Italien mit dezent-mediterranem Klima. Denn genau das ist es, was Südtirol ausmacht: zum einen die mächtige Bergkulisse, zum anderen das liebliche Flair, das verheißungsvoll italienisches Dolce Vita ankündigt.

Brixen und nehmen Quartier im Ölackererhof. Die strapaziöse Reise hat sich ausgezahlt. Wir landen in einem wunderschönen Ferienhof in Neustift, oberhalb von Brixen, umgeben von der imposanten Bergwelt, Apfelwiesen und Weinhügeln. Der idyllisch gelegene Hof gehört zur Vereinigung „Roter Hahn“. Ein Prädikat und Qualitätssiegel, das nur ausgewählte Bauernhöfe in Südtirol tragen dürfen. „Roter Hahn“ heißt, dass die Mitglieder hauptsächlich von der Landwirtschaft leben und zusätzlich Feriengäste aufnehmen, die auf sehr familiärer Ebene am Hof eingebunden werden. Die maximale Zimmeranzahl darf fünf nicht überschreiten – nur so wird gewährleistet, dass die Gäste auch das authentische Leben am Hof miterleben können.

Wo der rote Hahn kräht … Nach einer doch relativ langen Autofahrt (7 Stunden von Wien) erreichen wir endlich

Von Äpfeln & Wein Unser Hof, der Ölackererhof, ist ein sogenannter Erbhof, was bedeutet, dass er über

viele Familiengenerationen weitergegeben wurde. Früher wurde hier das Öl für die Lampen des angrenzenden Klosters hergestellt. Heute ist am Ölackererhof eine fröhliche Familie zu Hause mit zwei Kindern, einem alten Hund, zwei Katzen und einigen Kaninchen. Die Familie Gasser lebt vorwiegend vom Apfel- und Weinanbau, 2012 wurde der Hof komplett renoviert, und wo früher das Futter für die Tiere war, sind heute stilvoll ausgebaute Ferienwohnungen. Wir werden mit großer Herzlichkeit empfangen. Zum Einstand und zum Akklimatisieren an die Südtiroler Gebräuche bekommen wir von unserer Gastfamilie eine typische Südtiroler Jause offeriert – mit Käse, Speck, Schüttelbrot und einem Glas vom hauseigen Wein. Die Kinder kosten den selbst gemachten Apfelsaft. Südtirol schmeckt uns schon jetzt! Am nächsten Tag erkunden wir die Stadt Brixen, die nur einen Steinwurf entfernt

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Wir sind weg

Reise mit

Kleines Paradies für große Genießer. Für Kinder gibt es am Ölackererhof in Südtirol immer etwas zu tun: Trampolin springen, Hasen füttern, mit den Katzen schmusen, die süßen Äpfel ernten ... ähm ... verkosten.

EMPFIEHLT SÜDTIROL ROTER HAHN – URLAUB AUF DEM BAUERNHOF IN SÜDTIROL Wer Südtirol fernab ausgetretener Touristenpfade erleben will, liegt mit Bauernhofurlaub richtig. Über 1.600 Bergbauernhöfe, Obstbauernhöfe sowie Weinbauernhöfe in ganz Südtirol bieten eine familiäre Atmosphäre (es gibt maximal 5 Ferienwohnungen bzw. 8 Zimmer am Hof), hofeigene Produkte und echte Geheimtipps der Bauernfamilie zur bäuerlichen Welt sowie zur Umgebung. Egal ob abgeschieden oder in Stadtnähe, ob Familienurlaub oder romantisches Wochenende, Design-Einrichtung oder rustikaler Stil: Unter 1.600 Bauernhöfen findet jeder seinen Traumhof. www.roterhahn.it/de ÖLACKERERHOF Die Familie Gasser hat fünf gemütliche Ferienwohnungen: Apfel, Wein, Kirsche, Ribes sowie das barrierefreie Appartement Nuss. Am Hof gibt es einen kleinen Spielplatz, ein Spielzimmer, ein Trampolin, ein Sonnendeck für die Eltern sowie Hunde, Katzen und Hasen. Für Radausflüge stehen hier auch zwei E-Bikes zur Verfügung, man kann direkt vom Hof wegstarten (z.B. entlang der Eisack). Oder man wandert per pedes durch die umliegenden Apfelwiesen und Weinberge. www.bauernhof-neustift.com SCHNAGERERHOF Auch der Schnagererhof trägt das Zertifikat „Roter Hahn“. Am Fuße der Plose und mit einem atemberaubenden Blick über das Eisacktal bietet er eine perfekte Ausgangslage für Wanderungen und zum Skifahren. Der nächste Skilift ist gleich ums Eck. Der Schnagererhof ist ein echter Bio-Bauernhof, auf dem die Gäste das Bauernsein hautnah miterleben können und gerne auch mitanpacken dürfen. Die Kinder helfen am liebsten im Stall beim Füttern und Ausmisten. www.schnagererhof.com PLOSE Die Plose lädt im Winter zum Skifahren, Snowboarden, Langlaufen oder Schneeschuhwandern ein – im Sommer zum Spazieren, Hüttenwandern oder Mountainbiken. www.plose.org WEITERE INFORMATIONEN: www.brixen.org www.suedtirol.info

liegt. Wir nehmen die Abkürzung über die Weinberge – die ein oder andere Rebe trägt noch Trauben, sodass wir uns am Weg nach unten laben können – und gelangen zunächst zum Kloster Neustift, eine der größten Klosteranlagen Südtirols und aktives Augustiner Chorherrenstift. Im schön angelegten Stiftgarten kann man herrlich lustwandeln, in den ehrwürdigen Räumlichkeiten gibt es Kunst und Kultur vom Mittelalter bis in die Moderne zu bestaunen, und im Stiftskeller kann man seinen Durst mit stiftseigenen Weinen, Schnäpsen, Säften oder Neustifter Kräutertee stillen. Dazu gibt es eine Original Südtiroler Jause, warme Suppen und Südtiroler Mehlspeisen. Törggelen-Tradition Im Herbst ist dieser Ort besonders beliebt für Weinverkostungen, die im Südtiroler Chargon als „Törggelen“ bezeichnet werden. Der urige Brauch ist die Tradition, mit Traubenmost oder jungem Wein sowie gerösteten Kastanien (Keschtn), Nüssen (Nussn) oder süßen Krapfen zusammenzusitzen. Dazu wird mancherorts auch eine deftige Schlachtplatte mit Surfleisch, Sauerkraut, diversen Würsten und Knödeln serviert. Früher besuchten im Spätherbst Städter und Wirte die Winzer, um die neuen

Weine zu verkosten. Heute ist das Törggelen zu einer Touristenattraktion avanciert. Ob das Ganze auch was mit Torkeln zu tun hat, muss jeder für sich herausfinden … Wir sind jedenfalls noch nicht am Torkeln, sondern spazieren ein Stück weiter, entlang des Eisack-Ufers, Richtung Zentrum. Der glasklare Fluss schlängelt sich durch das pittoreske Städtchen; die breiten Wege entlang der Eisack sind ideal für ausgiebige Radtouren oder zum Laufen. Die historische Innenstadt lädt mit ihren engen Gassen, Boutiquen und urigen Cafés zum Verweilen ein. Unser erster Weg führt natürlich in ein Café. Immerhin sind wir ja in Italien, der großen Kaffeenation, und können es gar nicht mehr erwarten, einen echten Espresso zu bestellen. Fantastico! Das Aroma, die Crema! Trotz Südtiroler Bergwelt kommt hier sogleich Italo-Urlaubsfeeling auf. Zum Essen gibt es einen Apfelstrudel. Das Italienische und das Österreichische sind in der Südtiroler Kulinarik nicht voneinander zu trennen. Der Kaffee setzt unsere Energien frei. Wir wollen Höhenluft schnuppern und begeben uns vom Eisacktal in alpine Gefilde. Der nahe gelegene Ploseberg ist ideal für Wanderungen aller Art. Auf dem Hochplateau kann man sehr weitläufig spazieren gehen, sich von Hütte zu Hütte hanteln, Schlutzkrapfen essen und sogar den Kinderwagen mitschieben. Für Sportlichere gibt es Biketrails, Mountaincarts und Paraglider. Von hier oben hat man einen traumhaften Panoramablick auf die legendären Drei Zinnen. Die Schönheit der stolzen Bergwelt tragen auch die Bewohner Südtirols in sich. Sie wissen genau um die vielseitigen Qualitäten ihres Landes. Dazu mengt sich eine südliche Offenheit, die den besonderen Südtiroler Charme ausmacht. Wir kommen sicher wieder, denn es gibt noch so viel zu erkunden. Unseren Abschied vom Ölackererhof erleben wir genauso herzlich wie unsere Ankunft. Unsere Wirtin stellt uns am Morgen der Abreise einen selbst gemachten Schokokuchen vor die Zimmertür. Sie hat offenbar mitbekommen, dass unser Sohn Geburtstag hat. Was für ein g’schmackiger Ausklang! f rü h l i ng 2021 |

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Wir sind weg

Gorillas sind die größten Menschenaffen, die heute auf der Erde leben. So nah wie im Bwindi Nationalpark in Uganda kommt man ihnen sonst kaum wo. Ein unvergessliches Erlebnis!

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Reise ohne

Wir sind weg

Die Perle Afrikas

Faszinierendes Uganda Wir haben unseren „Once in a lifetime“-Traum verwirklicht und sind nach Uganda gereist – inklusive Gorillaund Schimpansen-Tracking, exklusive unserer Kinder. von uschi und alexander zoubek Wir haben schon einige Länder in Afrika bereist und mit unseren Töchtern das afrikanische Wildlife und das Abenteuer Safari erlebt. Auf Uganda haben wir aber ein paar Jahre gewartet, denn Kinder bzw. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen an dem dortigen Tracking nicht teilnehmen. Unsere Töchter wären zum Zeitpunkt dieser Reise endlich alt genug gewesen (22 und 16 Jahre), doch die beiden jungen Damen haben sich entschlossen, zum ersten Mal nicht mit uns zu reisen, sondern – wie sie es nannten – „ihr eigenes Ding“ zu machen. Wir haben also das erste Mal seit rund 20 Jahren keinen Familienurlaub gemacht, sondern sind als Paar gereist. Ausgestattet mit genügend Reiseerfahrung und Abenteuerlust, haben wir unsere Reisetaschen und den Fotorucksack gepackt und uns in das Flugzeug nach Entebbe mit Zwischenstopp in Adis Addeba gesetzt. In Entebbe erwartete uns schon unser Begleiter für die nächsten 14 Tage: Kwai, ein sympathischer, Englisch sprechender junger Mann, der uns mit seinem Range Rover vom Flughafen abholte. Beeindruckende Artenvielfalt Am nächsten Tag ging es zeitig los Richtung Murchison Falls und dem angeschlossenen National Park, mit über 3.800 km² das größte Schutzgebiet Ugandas. In den 70ern und 80ern war der Murchison Falls Nationalpark sehr stark von Wilderei betroffen. Nashörner wurden hier komplett ausgerottet – von den ursprünglich über 12.000 Elefanten blieben nur noch 1.500 übrig. Die Regierung erkannte jedoch die Wichtigkeit, diese Tiere zu schützen, und der Tierbestand erholte sich in den letzten 20 bis 30 Jahren deutlich. Bei unserem ersten Gamedrive sahen wir dann auch Rothschildgiraffen, Löwen, Elefanten, Flusspferde, Warzenschweine, Hyänen, Fischadler und sogar Leoparden. Kleiner Tipp für Cineasten: In diesem Reservat und am Weißen Nil, der durch den Murchison Falls Nationalpark fließt, wurde der Film „African Queen“ (1951) mit Humphrey Bogart und Katherine Hepburn gedreht.

Tags darauf buchten wir eine Bootstour flussaufwärts zum Murchison Wasserfall auf dem Weißen Nil. Vogelliebhaber kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Hornbill, Fischadler, Shoebill Storch, Kingfisher, Kormoran u.v.m. leben am Ufer des Weißen Nils, aber auch jede Menge Nilpferde, badende Elefanten und Krokodile konnten wir auf dieser 3-stündigen Bootsfahrt sehen. Kurzer Regenschauer inklusive. Nach ca. 1,5 Stunden Bootsfahrt erreichten wir den Murchison Wasserfall. An diesem Punkt stürzt der Weiße Nil, auch Viktoria-Nil genannt, durch eine 7 bis 8 Meter breite Schlucht „Devil’s Cauldron“ über 43 Meter in die Tiefe, und wir wurden Zeugen der Wucht und Kraft dieser Wassermassen. Die Strömung war so stark, dass das Boot in sicherer Entfernung stehen bleiben musste. Die Heimat der Schimpansen Nach einer mehrstündigen Autofahrt – wir lernten dabei die „African Massage“ gut kennen: die Fahrt über die teilweise sehr holprigen Landstraßen, wie uns unser Guide mit Augenzwinkern erklärte – kamen wir an unserem nächsten Stopp an. Kibale Forest National Park ist berühmt dafür, die größte Artenvielfalt und Dichte von Primaten in Ostafrika zu beherbergen. Nach einem Briefing des Rangers starteten wir in den Regenwald. Die Ranger sind mit den Trackern verbunden, die sich in der Nähe der Schimpansenfamilien aufhalten. Einerseits um sie vor Wilderern zu schützen, andererseits um die Suche nach den Schimpansen nicht zu einem tagelangen Ereignis werden zu lassen. Als wir eine Schimpansenfamilie mit circa 20 Familienmitgliedern fanden, war die Aufregung groß. Die Schimpansen brüllten, sprangen von einem Ast zum andern, schaukelten auf Lianen und kletterten in unglaublicher Geschwindigkeit die Bäume hinauf und hinunter. Darauf waren wir im ersten Moment nicht vorbereitet. Es ging alles so schnell und war so aufregend! Mit der Kamera in der Hand wussten wir nicht, welches Ereignis wir f rü h l i ng 2021 |

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Wir sind weg

festhalten sollten: Das Alphamännchen, das seine Anweisungen in die Gruppe kläffte und deutlich machte, wer hier der Chef war; die Schimpansen-Mum mit dem Baby am Rücken, die den Baum erklomm; die Jugendlichen, die sich von einem Ast zum nächsten in den Baumwipfeln schwangen … Nach einiger Zeit flachte die Aufregung ab, die Schimpansengruppe fasste offensichtlich Vertrauen zu der Menschengruppe, die sie hier besuchte. Neugierig kamen sie von den Bäumen herunter, begannen sich gegenseitig von Insekten zu befreien. Oder lagen ganz gechillt am weichen Waldboden, um ein Nickerchen zu machen oder sich fotografieren zu lassen. Nach dem aufregenden SchimpansenTracking erwarteten uns wieder zwei ruhigere, aber nicht weniger interessante Tage. Wir fuhren raus aus dem Dschungel weiter in den Queen Elizabeth National Park, dem wohl artenreichsten Nationalpark des Landes. Zum Sonnenaufgang saßen wir schon in unserem Range Rover auf der Suche nach Löwen, Leoparden und vielen anderen Tieren der Savanne. Doch das wirkliche Highlight dieser Reise lag unmittelbar vor uns! Gorilla Tracking im Bwindi Impenetrable Forest Nationalpark Gorillas, vor einigen Jahren noch vom Aussterben bedroht, sind nur mehr in Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo zu finden. Mehr als die Hälfte der geschätzten 800 Berggorillas leben in Uganda, beschützt in Nationalparks. Nach einem ausführlichen Briefing mit den Do’s and Dont’s marschierten wir in Begleitung der Nationalpark-Ranger los. Auch hier waren die Ranger mit den Trackern in Funkverbindung und gaben uns einen Standort durch. Doch dieser Gorilla-Clan war in Bewegung, angeblich gab es kurz davor auch Kämpfe zwischen zwei Silberrücken. 1 ½ Stunden folgten wir den Rangern im Regenwald. Es war nass, glitschig, der Weg wurde erst mit der Machete freigeschlagen. 94 | f rü h l i ng 2021

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Die „Batwa“ („Waldmenschen“) zählen zu den ältesten Jäger- und Sammlerstämmen Afrikas. Als ihr Siedlungsgebiet 1992 zum Schutz der Berggorillas zum Nationalpark erklärt wurde, verloren sie ihren Lebensraum.

Dann änderten die Gorillas ihr „Nest“, zogen weiter, wieder bergab, dann wieder bergauf, und wir folgten ihnen unermüdlich. Die Gruppe bestand aus circa 20 Familienmitgliedern. Der Silberrücken hatte während der ganzen Zeit alles ganz genau unter Kontrolle. Obwohl er beiläufig ein paar Blätter verzehrte oder sich entspannt hinlegte, entging ihm doch keine einzige Bewegung unserer kleinen Gruppe. Da war die Gorilla-Mama mit dem kleinen Baby, ein paar Jugendliche und andere Mitglieder, die sich in ihren Nestern gemütlich räkelten und Blätter verzehrten. Wir waren gebannt, fasziniert von diesem einzigartigen Moment, nur wenige Meter von diesen riesigen, friedlichen, Pflanzen fressenden Tieren entfernt, die genetisch über 95 % mit uns Menschen übereinstimmen. Diese Stunde, die wir mit den sanften Riesen verbringen durften, war unbeschreiblich berührend und hat unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Hakuna Matata Die letzte Station unserer Ugandareise war der Lake Mburo National Park. Wieder raus aus dem Regenwald und rein in die Savanne. Wir tauchten nochmals in die spannende Diversität der Natur ein und konnten einen letzten Blick auf die uns inzwischen so vertraut gewordene Tierwelt werfen. Tags darauf brachte uns Kwai, unser treuer Begleiter der letzten 2 Wochen, wieder sicher zum Flughafen. Der Abschied von Uganda fiel schwer. Es ist wirklich das freundlichste Land Afrikas. „Hakuna Matata“ – Es gibt keine Probleme, alles ist in Ordnung! Wir hoffen, dieses Lebensgefühl auch im guten, alten Europa noch eine Zeit lang bewahren zu können, und wir wissen: Afrika, wir kommen wieder!

EMPFIEHLT UGANDA ANREISE: Der 40 km von der Hauptstadt Kampala entfernte Entebbe International Airport wird von einer Reihe internationaler Fluggesellschaften angeflogen. BEI DER ANKUNFT: Das Einreise-Visum kann man entweder online oder direkt am Flughafen in Entebbe kaufen. Ein gültiger Reisepass mit mind. 6 Monaten Laufzeit zum Zeitpunkt der Einreise ist erforderlich. GESUNDHEIT: Eine Gelbfieber-Impfbestätigung ist obligatorisch. Die eigene, zu Hause zusammengestellte Reiseapotheke ist bei Reisen immer eine Empfehlung. Leitungswasser kann nicht getrunken werden. GELD: Die Landeswährung ist der Uganda-Schilling. Der US-Dollar ist traditionell die bevorzugte harte Währung, doch werden auch Euro und britische Pfund vielerorts akzeptiert. SPRACHE: Die offizielle Landessprache ist Englisch, und damit kommt man gut durch. Von den über dreißig verschiedenen einheimischen Sprachen dient Luganda als eine Art lingua franca. REISEZEIT: Uganda kann das ganze Jahr über besucht werden. Trockenzeit ist zwischen Juni und September bzw. Dezember und Februar. Diese Monate gelten als die beste Reisezeit, vor allem wenn man Trackings im Regenwald plant. KLEIDUNG: Tagsüber sind die Temperaturen meist warm bis heiß, man sollte also viel leichte Kleidung mitnehmen. Die Abende sind kühler, vor allem in der Höhe, entsprechend sollte man auch ein paar leichte Pullover einpacken. Wer in den Bergen wandern möchte, muss mit alpinen Temperaturen rechnen und auf jeden Fall feste Wanderschuhe und robuste Kleidung einpacken. Nicht zu vergessen: Hut, Sonnenbrille und eine wasserdichte Jacke! AUSRÜSTUNG: Wer Feldstecher mit sich führt, hat mehr von den Tierreservaten und Nationalparks. Ideal fürs Fotografieren von Tieren und Pflanzen ist ein Natur-Zoomobjektiv (70–300 mm oder ähnlich). AUTO FAHREN: Man fährt links. Wer keine Erfahrungen mit afrikanischen Straßen hat, sollte ein Fahrzeug mit Fahrer mieten. WEITERE INFORMATIONEN: www.visituganda.com www.ugandawildlife.org

Mehr Bilder & Impressionen: www.instagram.com/azo_wanderlust

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Wälder retten heißt Leben retten.

Petition: SMS mit WALD * an 54554

wald.greenpeace.at *Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.


Wir sind weg

Abenteuerland

Tipps

Hurra, der Frühling ist endlich da! Vorbei sind die tristen Tage daheim, jetzt heißt es raus an die frische Luft, warme Sonnenstrahlen tanken und dem Vogelgezwitscher lauschen! Hier ein bunter Mix aus Freizeitaktivitäten für die ersten warmen Frühlingstage und kühlere Lockdown-Regentage. von tanja holz VORARLBERG 1) Natursprünge Weg Brandnertal Der interaktive Wanderweg zeigt auf 11 Stationen spielerisch die spannenden Geheimnisse der alpinen Natur und ihrer Bewohner/-innen. Wo: Mühledörfle 2, 6708 Brand Wann: ganzjährig Wie viel: Eintritt frei www.vorarlberg-alpenregion.at/de/brandnertal/naturspruenge-weg-brandnertal.html TIROL 2) Alpenzoo Innsbruck An die 30.000 Tierarten leben in den Alpen, einen Teil davon gibt es hier zu bewundern. Der auf 750 m Höhe gelegene Tiergarten beherbergt auf über 5 Hektar in naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien die weltweit größte Sammlung an Wildtieren aus dem Alpenraum. Wo: Weiherburggasse 37a, 6020 Innsbruck Wann: Nov.–März: täglich 9 –17 Uhr, Apr.– Okt.: täglich 9–18 Uhr Wie viel: Erw. € 12,–, Kinder (6–15) € 6,–, Kinder (4–5) € 2,50 www.alpenzoo.at SALZBURG 3) Zwergerlgarten Schloss Mirabell Ob Stiefmütterchen, Krokusse oder Vergissmeinnicht – der Garten von Schloss Mirabell erwacht im Frühling aus dem Winterschlaf und beeindruckt mit über 100.000 blühenden Blumen, zahlreichen historischen Figuren, Labyrinthen und dem bei Groß und Klein beliebten Zwergerlgarten. Wo: Schloss Mirabell, Mirabellplatz, 5020 Salzburg Wann: ganzjährig Wie viel: Eintritt frei www.stadt-salzburg.at OBERÖSTERREICH 4) Wasserspielplatz SolarCity Neben unzähligen Wasserspielmöglichkeiten wie Wasserlauf, Schleusen und Schiebern können sich Kids im Klettergarten mit Hängebrücke, Balancierseil, Kletternetz und Rutsche so richtig auspowern. Wo: Landschaftspark Weikerlsee, Weikerlseestraße 63, 4030 Linz Wann: Apr.–Okt.

Wie viel: Eintritt frei www.linz.at/soziales/5761.php STEIERMARK 5) Freilichtmuseum Stübing Hier lernt die ganze Familie in idyllischer Umgebung regional typische Werkzeuge, Bau- und Lebensweisen vergangener Tage kennen und erlebt hautnah den Alltag der bäuerlichen Bevölkerung von einst. Wo: Enzenbach 32, 8114 Stübing Wann: 26.3.–31.10 Mo–So, Feiertag 9–17 Uhr Wie viel: Erw. € 13,–, Kinder (ab 4) € 5,– www.museum-joanneum.at/freilichtmuseum KÄRNTEN 6) Sommerrodelbahn Klippitztörl Mit dem Sessellift geht’s zuerst auf 1.818 Meter Höhe, der Ritt nach unten führt über 1.400 Meter Länge und 260 Höhenmeter auf einer abwechslungsreichen Strecke mit Steilkurven, Brücken und Unterführungen. Nervenkitzel und High Speed garantiert! Wo: Klippitztörl 26, 9462 Klippitztörl Wann: Ab Ende Mai immer Sa., So. 11–17 Uhr Wie viel: Erw. € 13,–, Kinder (bis 15) € 9,– www.klippitz.at/sommer

BURGENLAND 7) Lama-Wanderungen am Elfenhof Zur Vorbereitung gibt’s eine Einführung mit Wissenswertem über Haltung, Pflege, Fütterung, Wollverarbeitung und Umgang mit den Lamas, dann beginnt auch schon das Erlebnis als Llamero (Lamaführer/-in) mit dem persönlichen Lieblingstier. Wo: Eilgraben 1, 7543 Neusiedl bei Güssing Wann: ganzjährig (Anmeldung unter +43/664/150 40 84 oder mhofmann@a1.net) Wie viel: Erw. € 24,–, Kinder (bis 13) € 12,– www.lama-wanderung.at NIEDERÖSTERREICH 8) Burgruine Aggstein Die etwa 150 Meter lange Burg Aggstein wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet und lädt kleine und große Abenteurer/-innen dazu ein, dem Geist der Burgruine bei einem Rätsel zu helfen und dabei die ganze Burg, ihre Geheimnisse und viele verborgene Orte zu entdecken. Wo: Schönbühel 47, 3642 Aggsbach Dorf Wann: Ende März–Nov. 9–18 Uhr Wie viel: Erw. € 7,50, Kinder (6–16) € 5,50, Kinder (0–6) gratis www.ruineaggstein.at

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© Artur Bodenstein

mit Alltagsmaterialien ganz leicht selber durchzuführen sind. https://vimeo.com/scienceworkout

WIEN 9) Tanzperformance im Dschungel Wien Wie beeinflussen sich die beiden Welten über und unter Wasser? Wie sind wir mit unserer Umwelt und den Meeren verbunden? Kids ab 4 lernen in der interaktiven Tanzperformance von Elda Gallo den wunderschönen, aber gefährdeten Lebensraum Ozean kennen. Wo: Museumsplatz 1, 1070 Wien Wann: 3.6., 5.6., 6.6. 16:30 Uhr, 4.6., 7.6. 10 Uhr Wie viel: Erw. & Kinder € 10,– www.dschungelwien.at ONLINE-EVENTS 10) Qua Qua Gedichte Jeden vierten Montag im Monat auf Radio Orange oder via Live-Stream auf o94.at findet die interaktive musikalisch-literarische Sendung für Kinder statt. Wer möchte, kann

vorab selbst geschriebene Gedichte in Textform oder als Audio zusenden, die dann in eine Rahmenhandlung integriert und in der Sendung vorgelesen werden. Wo: Auf Radio Orange 94.0 oder auf o94.at Wann: 22.3., 26.4., 24.5., 28.6. 11:30–11:45 Uhr Wie viel: gratis www.michaelaundjimmy.com/qua-quagedichte 11) Geschichte(n) mit Celina – Das Jüdische Museum Wien für zu Hause Das Jüdische Museum Wien direkt ins eigene Wohnzimmer holen – Celina, die Museumspuppe, führt durch die Stockwerke und erzählt interessante Geschichten zu den Objekten im Museum. www.jmw.at/de/fuer-kinder-und-familien 12) Science Pool Experimentierstunde Kleine Wissenschaftler/-innen, aufgepasst! Kids ab 8 lernen anhand der spannenden Videos vom Science Pool, wie Experimente

13) Sky 4 Kids Webinare Wolltet ihr schon immer wissen, wie viele Planeten man am Himmel sehen kann oder wieso der Mond jede Nacht anders aussieht? Beim Fragestunde-Webinar können Kids ihre Fragen zum Thema Weltall stellen und bei den Astronomie-Webinaren bequem vom Sofa aus ins Universum eintauchen. Wann: Programm unter vhs.at Wie viel: Erw. & Kinder € 4,– www.vhs.at 14) Schallaburg Online Die Tiere der Donauregion erzählen abenteuerliche Geschichten für Groß und Klein. Lauscht gemeinsam mit der Nerzdame Niculina den Vogelkonzerten im Donaudelta, fliegt mit dem Seeadler Serban hoch hinaus und lasst euch von dem zerstreuten Donaukammmolch Dino die Tier- und Pflanzenwelt der Donau zeigen. www.schallaburg.at/de/tiergeschichten f rü h l i ng 2021 |

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Pro und Kontra

KONTRA

© The Lesley University

PRO

Archives

Darf mich mein Kind nackt sehen?

Von Tanja Haiden

Von Peter Draxl

Wir alle werden nackt geboren, und Kleidung tragen wir, weil wir uns vor Witterungseinflüssen und Verletzungen schützen wollen. Okay, der ästhetische oder statusbedingte Aspekt spielt da auch noch eine Rolle, aber generell unterliegt die Sichtweise Nacktheit doch individuellen und gesellschaftlich relevanten Werten. Demnach finde ich nichts Komisches oder Verstörendes daran, wenn meine Kinder mich nackt sehen. Klar, man muss es immer im Kontext sehen, denn nackt einkaufen gehen, genüsslich einen Kaffee im Schanigarten genießen oder nach einer Wegbeschreibung fragen, wäre schon befremdlich. Aber zu Hause, im familiären Rahmen verzichte ich sicher nicht auf meine gelegentliche Nacktheit. Unsere Gesellschaft ist überdurchschnittlich sexualisiert und perfektioniert. Es ist eine Norm entstanden, mit Fotofilter hier und Sexyness da – vermeintlich perfekte Körper, Haut und Gesichter … aber so ist es in der Realität nicht. Es gibt eine so unglaublich schöne Vielfalt, und trotzdem findet eine Reglementierung meist gefolgt von Scham statt. Auch mein eigener Körper hat sich durch die Schwangerschaften und mein Alter verändert, und trotzdem habe ich ein gesundes Selbstwertgefühl. Genau deswegen finde ich es auch wichtig, dass reale körperliche Gegebenheiten innerhalb der Kernfamilie ein Thema sind und nicht tabuisiert werden. Ich springe jetzt nicht ständig nackt provozierend in Garten und Haus herum und schreie „Ich liebe meinen Körper!“, aber mein Aus- oder Umziehen, Baden oder Duschen passiert nicht hinter verbotenen Türen oder mit nervösen Reaktionen beim „ertappt Werden“. Genauso werde ich aber auch die Grenzen meiner Kinder respektieren, sollten sie im Laufe ihrer Entwicklung anders agieren wollen. Ein gesundes „Nein“ gehört nämlich ebenso zum starken Selbstwertgefühl. Grenzen setzen zu lernen, wenn etwas unangenehm ist, gehört zu den Grundsteinen der Selbstachtung. Ja, ich höre sie auch, die Stimmen im Hintergrund, die Nacktsein und sexuelle Übergriffe in Beziehung setzen, die besorgt aufschreien, weil hier Pädophilen Haus und Hof geöffnet wird. Ich setzte aber einfach die Intelligenz voraus, dass meine Kinder sehr wohl wissen, wo Nacktheit angemessen ist und wo nicht und sie auch mit ihren wenigen Jahren sehr wohl den Unterschied zwischen häuslichem Umfeld und Alltag außerhalb des Hauses wahrnehmen können. Außerdem ist mir klar, dass ich jetzt mit meinen drei Kleinkindern noch nicht in der „kritischen“ Phase bin, weil sie generell noch nicht über ihr Nacktsein zu Hause nachdenken … Aber ich habe auch eine erwachsene Tochter, und diese hat ein gutes Körpergefühl – ganz ohne ästhetische Chirurgie und Filter.

Meine Tochter ist 17, d.h. sie darf schon mal grundsätzlich niemanden männlichen Geschlechtes nackt sehen. Nicht mich, keine anderen Jungs, niemanden. Das mit der männlichen Nacktheit hat noch 25 bis 30 Jahre Zeit. Allein der Gedanke, dass sie einen Freund hat, den sie …, mit dem sie …, der sie … Nein, ich kann nicht mehr. Das pack ich nicht. Na gut, Schmäh ohne: Ich hab darüber eigentlich nie wirklich nachgedacht. Es hat sich auch nie ergeben, weil ich nicht nackt in der Gegend rumrenne, wenn meine Tochter anwesend ist, und sonst eigentlich auch nie. Boxershorts ja, full frontal nudity – nein. Warum das so ist? Ich möchte meine Tochter auch nicht nackt sehen und mich detto nicht splitternackt vor ihr zeigen. Vielleicht bin ich altmodisch erzogen, vielleicht liegt es daran, dass sich meine Erziehungsberechtigten auch nie blank gezeigt haben, vielleicht liegt es aber auch daran, dass das für mich irgendwie eine Verletzung der Privatsphäre darstellt. Beidseitig. Natürlich gab es vor vielen, vielen Jahren die Zeiten, in der Vater und Tochter gemeinsam gebadet haben. Mit dem Einsetzen der Pubertät hat sich allerdings vieles einfach unmerklich ausgeschlichen – vom Bettkuscheln bis zu Küsschen, Küsschen. Nicht, dass es mich stören würde … ein Jungmensch entwickelt sich einfach weiter und hat ein Recht auf seine Privatsphäre. Ein Blankziehen meinerseits würde ich als Eindringen in ihre Privatsphäre bezeichnen. Wenn ich jetzt mit den schönen Worten einfach aufhören würde, täte ich schlicht sagen: Meinen Schnidl muss ich verdammt noch mal nicht meiner Tochter zeigen. Aus, fertig. Wozu auch? Weil ich so liberal und offen bin? Als Statement absoluter Freiheit und Ungezwungenheit? Nein, es gibt Schamgrenzen. Ich renn ja auch nicht nackt zum Supermarkt einkaufen und erfreue mich an den neugierigen Blicken der Menschen. Wenn ich aus der Dusche steige, liegt zumindest eine frische Boxershort griffbereit auf der Badewanne, und ich verlasse das Bad bedeckt. Sie macht selbiges. Gleiches Recht für alle. Ein erwachsener Mann hat sein Teil einfach nicht vor einem jungen Mädchen zu entblößen, egal ob er nun ihr Vater ist oder ein perverser Pädophiler. Letztere verabscheue ich zutiefst und würde sie am liebsten eigenhändig teeren und federn … Ich bin bei Gott nicht prüde, verklemmt oder ein Spießer. Genau das Gegenteil ist der Fall. Aber so lernt sie auch von mir, dass es einfach Schamgrenzen und Schmerzgrenzen gibt in einer immer schamloser werdenden Welt. Ich kling schon wie mein eigener Opa, aber wenn ich daran denke, wie sich ihre Schulkolleginnen teilweise auf Instagram präsentieren, wo sie selbst sich maßlos drüber aufregt, weiß ich einfach, dass dieses Vorturnen bei ihr zu gesunden Schamgrenzen geführt hat. Also hab ich scheinbar etwas richtig gemacht, und das soll auch so bleiben. No male full frontal nudity vor dem Töchterlein. Punkt. Außer es ist ihr Freund. Den sie mit 35, 40 von mir aus haben darf …

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Herr Osterhas’ gibt mächtig Gas! Bastle einen Klorollenflieger mit Turboantrieb für den Ostereihasen:

1. Zeichne die runde Öffnung eines Eierbechers auf eine Klorolle.

5. Male alle Teile mit (Acryl-)Farbe an und klebe die Flügel unten an die Klorolle.

2. Schneide etwas innerhalb der Linie ein Loch aus.

3. Klebe die Klorolle auf einer Seite zu.

6. Schneide Streifen aus Seidenpapier aus und klebe sie innen in der Klorolle an. 4. Schneide aus Karton Flügel aus.

7. Der Ei-Pilot: Schneide aus Tonpapier Ohren aus. Klebe sie auf ein hart gekochtes Ei. Male ein Gesicht auf … und startbereit ist dein Hase!

Wildes Rennen um die Ostereier! Wer findet mehr?

… es eine Insel gibt, die »Osterinsel« heißt? Sie wurde an einem Ostersonntag entdeckt und hat daher ihren Namen. Die Insel ist weltbekannt, da darauf riesige Steinskulpturen stehen.

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Welcher Schurke hat mein Osterkörberl leer gefuttert? Kannst du es für mich füllen?

Einur und Isebim picknicken. Findest du zehn Fehler?

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Setze die Muster fort und male das Ei an.

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