Tipi – Magazin für die Familie Herbst/2015

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Familienmagazin

schulbeginn

Herbst 20

Magazin für die Familie

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superfood Geballte Vitalstoffe

Neues Glück & noch ein Kind Wenn mit einer neuen Partnerschaft wieder Kindersegen ins Haus steht

Krawuzikapuzi!

Clemens Haipl

Spaßgewand

Kasperl & Pezi sind 65

Geschichte einer Kindheit

Renaissance der Tracht

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GRAZ SEIERSBERG | KREMS BÜHL CENTER | LIENZ H12 | INNSBRUCK DEZ / KAUFHAUS TYROL | VILLACH ATRIO | VÖSENDORF SCS | WELS STADTPLATZ 45 WIEN AUHOF CENTER / MILLENNNIUM CITY / NEUBAUGASSE 8 / STEFFL KINDERMODE 0-12 JAHRE / MELDEN SIE SICH IM NAME IT CLUB AN: WWW.NAMEIT.COM / WWW.FACEBOOK.COM/NAMEITAUSTRIA


Editorial

© Mussil

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, bleiben oft verletzte Gefühle und enttäuschte Hoffnungen zurück. Eine besondere Herausforderung, wenn auch Kinder mit im Spiel sind. Und noch eine größere, wenn schließlich ein neuer Partner ins Leben tritt und mit ihm die Frage: „Wollen wir noch ein Kind?“ Isabelle, die aus unserem Cover-Tipi lacht, hat diese Frage vor zwei Jahren mit einem klaren „Ja!“ beantwortet – ab Seite 14 erzählt sie, wie sie das Leben mit neuem Mann, neuem Kind und zwei Söhnen aus erster Ehe meistert. Wenn im Herbst wieder die Schule losgeht, bleiben etwa 2.000 Kinder in Österreich zu Hause. Sie lernen selbstständig oder werden von ihren Eltern unterrichtet (Seite 18). Für alle anderen gilt der Schulweg als eine der größten Herausforderungen – ab Seite 28 gibt eine Verkehrspsychologin Tipps, worauf man besonders achten muss. Etwa darauf, die Augen offenzuhalten – als Clemens Haipl erstmals allein in die Schule ging, hat er sie lieber zugekniffen. Über sein damaliges Glück, dass nichts passiert ist, sein Austauschjahr in den USA und jugendliche Blödheiten erzählt er ab Seite 22. Im Namen der Redaktion wünsche ich einen guten Start in einen bunten Herbst, das Schul- und Kindergartenjahr und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe. Familie ist ein Gefühl. Und Tipi ist es auch.

Kim Sztrakati, Chefredakteurin chefredaktion@tipimagazin.at Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family Club-Mitgliedern direkt nach Hause, zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, zudem in 800 Trafiken in ganz Österreich. Anmeldung zum McDonald’s Family Club mit Anmeldekarte in jedem McDonald’s Restaurant oder ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at

Die Tipi-Coverfamilie Wer wir sind: Isabelle (42), Valerie (2); nicht am Bild: Clemens (12), Tobias (9), Michael (42) Woher wir kommen: Wien Was wir mögen: Zeit zusammen verbringen, Fußball, Eis essen, Bücher und Mamas Blog MOTHER’S FINEST (mothersfinest.me) Foto: Chris Ulrich, Isabelle trägt ein Outfit von Jones, www.jones.at

Lust auf

ein Cover-

Fotoshooting mit der

ganzen Familie?

Tipi und der McDonald’s Family Club suchen die nächste Coverfamilie. Wenn ihr das sein wollt, schickt einfach ein Mail mit Kurzbeschreibung und Familienfoto an: cover@tipimagazin.at

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Inhalt

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Neuer Mann & noch ein Kind – die Tipi-Coverfamily im Porträt

chste Das nä Tipi:

em N ov

be r 2 0 1 5

© Simone Porteder (Illustration), Chris Ulrich, Jose Manuel/Images of Portugal, Marilyna, Urania Puppentheater, Volkswagen, Philipp Rusch, Lupi Spuma, Wikimedia

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Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Chefredaktion: Kim Sztrakati Konzept: Ursula Ressl Art-Direktion: Simone Porteder Text-Redaktion: Theres Arnold, Karolina Dabrowski, MarieThérèse Demblin de Ville, Markus Höller, Alexander Kords, Toni Oberndorfer, Trude Peters, Katharina Peyerl, Sandra Prinz, P. A. Reichmann, Luisa Siller, Lisa Strebinger, Peter Zirbs Assistentin der Redaktion: Natascha Holba Grafik: Osutoria Holding GmbH Fotos: Chris Ulrich, Fotolia, Verlage, Hersteller, Verleiher Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder Lektorat: Gudrun Likar Marketing und Mediaberatung: Michael Martinek Redaktion- und Mediaberatung: Simone Schnak, Daniela Horvath, Georg Peter Vertrieb: Georg Peter Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: PPH Media Verlag GmbH, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Tel.: +43/(0)1/235 13 66-800, Fax: +43/(0)1/235 13 66999, E-Mail: office@pph-media.at Offenlegung nach § 24 bzw. § 25 MedienG sowie Angaben gem. § 5 ECG: Medieninhaber: PPH Media Verlag GmbH, Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion, Herstellung und Distribution von Magazinen, Zeitschriften, Kalendern und anderen Drucksorten, insbesondere des Familienmagazins „TIPI“ und des Film- und Musik-Magazins „DOT.magazine“. Geschäftsführung: Lorin Polak. PPH Media Verlag GmbH steht im Eigentum von Lorin Polak (100 %) mit Sitz in Wien. Tätigkeitsbereich PPH Media Verlag GmbH: Gegenstand des Unternehmens ist jedwede geschäftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Print- und digitalen Medien im Bereich zielgruppenorientiertem Jugend- und Familienformat, der Geschäftsbereich Business to Business, jedwede Tätigkeit einschließlich Marketing und Consulting im Bereich Medien und Werbewirtschaft. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Blattlinie: Familienmagazin, Berichterstattung über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie, Mode, Wohnen, Essen, Gesundheit, Freizeit und Reisen.

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Editorial Mein Lieblings... Where Children Sleep Familienplauderei Kochschule Basteltipp Abenteuerland Pro und Kontra

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Leben und wir

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Neues Glück und noch ein Kind Wenn mit einem neuen Partner auch erneuter Kindersegen ins Haus steht Schule zu Hause Von Freilernern, Homeschooling und Unschooling Geschichte einer Kindheit Clemens Haipl im Talk Wie sag ich’s meinem Kind Wie man mit Kindern über Demenzerkrankungen spricht

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28

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Sicher unterwegs zur Schule Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Schulweg Baby, gib mir ein Zeichen! Babyzeichensprache – was bringt’s?

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Mode und so

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Kleine Schützenhilfe Lustiges, Nützliches und Cooles für den Schulbeginn Tradition im Spaßgewand Über die Renaissance von Dirndl und Lederhose

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Essen und Gesundheit

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Kleine Superhelden Sind Superfoods wirklich so super? Selbst gekocht Die 11-jährige Foodbloggerin Lara-Marie im Interview

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Inhalt

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Clemens Haipl über Kindheit und jugendliche Blödheiten

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78 50

Genuss ohne Gluten Gluten- und weizenfreie Burger bei McDonald’s

18 62 64

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Freie Zeit

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Krawuzikapuzi – 65! Das Urania Puppentheater feiert seinen 65er Film-Highlights Was im Herbst in den Kinos läuft Fernsehen war gestern Wie YouTube das Fernsehen verändert

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56 60

Schauen, Spielen, Lesen, Hören Neue DVDs, Bücher, CDs & Co. Ausg’steckt is! Eine Woche ohne Fernseher, Computer und Handy Partytime bei McDonald’s Die Burger Birthday Partys

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Wir sind weg

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Tor zum Orient Städtereise nach Istanbul Auf der Sonnenseite Reise an die portugiesische Atlantikküste Cool Kids On The Road Fun und Design statt fader Familienkutschen Herbstlicher Spaß für die ganze Familie Bundesländertipps

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mini Tipi Die Kinder-Besonder-Seite zum Heraustrennen

Jetzt Mitglied im McDonald’s Family Club werden und jede Tipi-Ausgabe direkt nach Hause geschickt bekommen. Alle Infos unter www.mcdonalds.at/ familyclub

& schick

mach mit

ein!

Überall, wo du diesen Button siehst, kannst du Tipi aktiv mitgestalten. Als Dankeschön für jede Veröffentlichung gibt es Goodies von McDonald’s und kunterbunte Geschenke.

Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin

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Mein Lieblings... KINDER STELLEN VOR

Philine

4 Jahre *W * ien

& schick

mach mit

ein!

© Privat

-sport, sspiel, iebling fo bitte an: L r e u In te Was is oto mit gazin.at etc.? F a -essen lings @ tipim eb meinli

Mein Lieblings... Transportmittel » ... mit meinem Fahrrad bin ich ganz schnell unterwegs. Das macht Spaß! Ich bin sogar schon bei einem Kinderrennen mitgefahren. Da haben alle gewonnen. Ich auch. Die Mama und die Tante Resi sind mitgelaufen und haben mich angefeuert. Aber ich war schneller! « 6 | h er bst 2015

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Tipi-Premiere und

Kino

präsentieren den Familienhit in 3D

ALLES STEHT KOPF

Ihr wollt dabei sein, mit eurer ganzen Familie? Dann sendet uns ein E-Mail mit der benötigten Ticketanzahl an kino@tipimagazin.at und erlebt die Premiere des Familienfilms ALLES STEHT KOPF in 3D. Die Ticketvergabe erfolgt nach Verfügbarkeit. Wer exklusiv dabei ist, bekommt bis spätestens Mittwoch, 23.9.2015 ein Bestätigungs-E-Mail.

Wann: Samstag, 26. Sep t. 2015 Kartenausgabe: 10 Uh r Filmbeginn: 11 Uhr Wo: Cineplexx Wienerb erg Wienerbergstraße 11, 1100 Wien

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Where Children Sleep

Netu, 11 Jahre, Nepal Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison

Netu lebt in Nepal in Kathmandu, in einer Gegend, die unter dem Namen „Bettler-Stadt“ bekannt ist. Auch Netu geht betteln – meist bekommt sie nur von Touristen Geld, oft geht sie mit gar nichts nach Hause. Zu Hause ... das ist eine mit Plastik abgedeckte Baracke, die vier mal sechs Meter misst und zwei Betten beherbergt. Vier Menschen schlafen in einem Bett, drei im anderen,

und vier weitere schlafen auf dem Boden. Davor hat Netu mit ihren Eltern, ihren vier Schwestern und ihrem Bruder in Indien gelebt. Nachdem es aber nicht genug zu essen für alle gab, schickten ihre Eltern sie zu ihrer Tante, bei der sie sich ein besseres Leben für sie erhofften. Einen ganzen Wochenlohn zahlten sie für den Bustransfer nach Kathmandu, die Reise dauerte drei Tage.

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Š James Mollison

Where Children Sleep

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Familien

Familienplauderei

PLAUDE R 1. 2.

Ruth (46), Thomas (38), Sarah (28), Naomi (20), Emma (15), Lilian (13), Jonas (9), Elias (9), Moritz (16), Konstantin (2) aus Niederösterreich Barbara (31) Alexander (31) Bastian (10) Alina (6) Jan (fast 6 Monate) aus der Steiermark Anita (37) Manfred (39) Niklas (10) Dominik (14) aus Niederösterreich

Romana (33) Robert (30) Marie (5) Laura (3) aus der Steiermark

Familie Kissich / Kre ska / Schamp

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Darüber wird gerade diskutiert

Die Hochzeit der Mutter

Über den Urlaub – wann, wohin, wie lange, wer kommt aller mit ...

j Familie Kokel

26. Februar geboren.

Was machen wir alles in den Ferien ...

Unser Urlaub in Kroatien

Wie lange die Kinder in den Ferien PS3 spielen dürfen.

Die Familie ist gewachsen – Jan Michael ist am

Familie Streimelweger

Familie Meißl

Anna (32) Mariusz (32) Emma (3) Lisa (1) aus Wien 10 | h er bst 2015

Das Highlight des bisherigen Jahres

Kurzurlaub bei Sunny Bunny in der Sonnentherme Lutzmannsburg

Unser langer Urlaub in Sri Lanka

Familie Margl / Ga

Der nächste Urlaub kommt bestimmt – Kroatien oder Italien?

Wie bringt man unsere Kleinste dazu, nachts ruhig und selig zu schlafen?!

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& schic

mach mit

Was wir am liebsten gemeinsam machen

Das ist schiefgegangen

Baseball spielen, grillen, im Garten faulenzen

Zu glauben, dass in Patchworkfamilien alles reibungslos funktioniert ;-)

Kino, lecker Chinesisch essen gehen, am Abend alle zusammen im großen Bett kuscheln, Familienausflüge, Fußballplatz

Der Kurzhaarschnitt, den

Ausflüge am Wochenende

Viele Grillfeste mit unseren Freunden

Schwimmen, schwimmen, schwimmen und Eis essen

Alina ihrer Barbie verpasste, Bastis erste Nacht im Zelt und Mamas erste Longboard-

5. Da haben wir herzlich gelacht

bei Im Kino ions den Min

Als Jan zum ersten Mal so richtig von Herzen lachte und gar nicht mehr aufhören wollte

6. Das wollen die Kinder einmal werden

Buben: Profibaseballer, YouTuber Mädels: Musikerin, Tänzerin, Kindergärtnerin, Eventmanagerin

Alina: Friseurin – ändert sich aber bestimmt noch mindestens dreimal ;-)

Der Osterhase hat die Geschenke am Kirschbaum versteckt.

Als die Mädls bei der

Als wir im Zug unsere Hochzeit meiner Cousine Einkaufstaschen verges- die zuvor ausgestreuten Blumen wieder ins Körbchen sen haben einsammelten

Mariusz wurde in Sri Lanka von einer Welle in den Boden gest ampft und hat sich dabe i die Schulter ausgekug elt. :(((

udern? Wollt ihr mit uns pla : an o Fot t mi E-Mail .at plauderei@tipimagazin

Bastian: Fußballprofi

Versuche

Dominik hat sich den Zeh gebrochen.

ein!

k

Wenn Emma Papa jetzt schon fragt, ob der Rock zu kurz ist

Niklas mag mal LegolandChef werden und Dominik Computerfachmann.

Marie will Mama werden. La ura will sooo groß werden und reißt die Hände in die Höh e.

Emma wohl Archäologin auf der Suche nach Dinos und Lisa Restaurantkritikerin

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© Privat (5)

E REI 3. 4.

Reden, erzählen, sich besser verstehen und gemeinsam lachen.

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Leben und wir Neues Glück und noch ein Kind • Schule zu Hause • Geschichte einer Kindheit: Clemens Haipl • Wie sag ich’s meinem Kind: Demenz • Sicher unterwegs zur Schule • Baby, gib mir ein Zeichen!

Sooo groß! Schaut aus wie ein Lineal und misst auch wie eines: Die schlichte Kindermesslatte von Snug Studio bietet genügend Platz, um Höhenflüge festzuhalten – auch von mehreren Kids. Um € 19,90. www.snug-online.com

Fesch, fesch!

Kleidung von Undercolors of Benetton, www.benetton.com

hn – Vater mit süßem So re ba eine fast unschlag rs de son Kombi. Und be ibwe s da für anziehend bt au Gl ht. lec sch Ge liche en iss W m de n ma kop, schaftler Pavol Pro hne Sö e ch bs machen hü ch no n ue Fra i be Väter r. attraktiver als zuvo

Auf hoher See Babykrabbeldecke oder Spielzeugschiff – das PlayFold-Ship von Fabelab, dessen Patchworkmuster als Faltvorlage dient, ist beides. Um € 97,– bei www.derkleinesalon.at

Grimassen schneiden Ein Sessel mit Hasen- oder Bärenohren – wem das noch nicht verspielt genug ist, kann ihn zusätzlich mit Pickerln verzieren. Die lassen sich natürlich auch wieder ablösen. „Play Stuhl“ von Oeuf aus umweltverträglich angebautem Birkenholz um je ca. € 130,–. www.oeufnyc.com

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Leben und wir

&

mach mit

gewin n!

Windel, wechsel dich!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 30.10.2015.

So einfach war Wickeln noch nie! Die neuen Pampers Baby-Dry Pants ermöglichen absolut stressfreies Windelwechseln, denn sie lassen sich genau wie Unterwäsche anziehen. So kann die Windel auch während einer Spielpause im Stehen gewechselt werden, und Babys können sogar beim Anziehen mithelfen. Wenn es Zeit zum Wechseln wird, werden sie dank der speziellen Bündchen ganz problemlos an der Seite aufgerissen und mit dem praktischen Klebeband sicher entsorgt.

Wir verlosen drei Monatsvorräte Baby-Dry Pants* in Größe 4 plus Feuchttücher – Mail an gewinn@tipimagazin.at *je 4 Packungen

© Hersteller (15), Benetton (1), Jungera (1)

Gut zu wissen

Die Hebamme Birgit Laue gibt 300 wertvolle Ratschläge für werdende Mamis – so steht einem entspannten Countdown nichts im Weg. Schwangerschafts 1x1, erschienen bei GU um € 15,50.

Funktioniert! Ratgeber gibt es viele, dieser hier ist anders: Im IT-Jargon und mit einer großen Portion Augenzwinkern liefert die Kleinkind Betriebsanleitung von B. Kuhn und J. Borgenicht alle Infos zum ordnungsgemäßen Betrieb. Erschienen im Mosaik Verlag um € 13,40.

Wer bist du? Kleinkinder entwickeln erst zwischen dem 12. und 18. Monat die Fähigkeit, sich selbst im Spiegel zu erkennen. Ob das für gemalte Porträts ebenso gilt?

Maßarbeit Familienfotos können ganz schön langweilig sein. Abwechslung bringt da eine handgezeichnete Illustration von Linienzauber an die Wand. Ab € 46,–. www.linienzauber.com

Liebes Tagebuch! Das erste Lächeln, der erste Zahn, die ersten Schritte – im Leben mit einem Baby passieren jeden Tag wundervolle Dinge. Mit der neuen MAM Baby Tagebuch App kann man all diese Meilensteine und Erlebnisse dokumentieren und unkompliziert mit anderen teilen. Ebenso lassen sich Daten wie Gewicht, Größe, Still- und Schlafzeiten eintragen. Besonders praktisch ist die „Partner“-Funktion, durch die auch der zweite Elternteil alle Einträge auf sein Handy erhält – damit wirklich niemand was versäumt. Und das Beste: Die MAM App gibt’s kostenlos zum Download für iOS & Android. Alle Infos zu Funktion und Anwendung: www.mambaby.com/babytagebuch h er bst 2015 |

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Leben und wir

Neues Glück und noch ein Kind

© Chris Ulrich

Nicht alle Beziehungen sind für die Ewigkeit gemacht. Umso schöner, wenn mit einer neuen Partnerschaft auch wieder Kindersegen ins Haus steht. Und wie sieht das in der Praxis aus? von peter zirbs

Die gute Nachricht gleich vorweg: Immer mehr Familien schaffen es, ein gesundes Patchworksystem zu leben – und mit einem neuen Partner glücklich zu werden. Bei einigen Paaren kann in Folge der verständliche Wunsch reifen, ein gemeinsames Kind in die Welt zu setzen. Bei Isabelle F. hat das wunderbar geklappt: Ihr neuer Mann hat sich von Anfang an auf ihre Familie eingelassen und dadurch den wichtigen Grundstein für ein funktionierendes Miteinander gelegt.

Isabelle F. betreibt den beliebten MütterBlog mothersfinest.me. Sie war sechs Jahre verheiratet und bringt aus dieser Ehe zwei Buben (Tobias, 9, und Clemens, 12) in ihre neue Beziehung. Sie ist seit 2007 geschieden, hat vor zwei Jahren wieder geheiratet – und ihr drittes Kind Valerie bekommen. Obwohl Isabelle viele Dinge wie beispielsweise durchwachte Nächte bereits lockerer nimmt als bei ihrem ersten Sohn, ist für sie dennoch wieder alles neu. Aber eben im positiven Sinne: Sie weiß,

Isabelle F. lässt sich von Problemen nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen – sie genießt lieber jede Minute mit ihrer Tochter Valerie.

wie schnell die Jahre vergehen und genießt daher jede Minute, die sie mit Valerie verbringen kann. Im Gegensatz zu ihrem ersten Mann kann sich ihr neuer Partner seine freie Zeit berufsbedingt besser einteilen, um sie tatkräftig zu unterstützen. Eine Qualität, die sie sehr an ihm schätzt.

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Leben und wir

Es passte perfekt: Ein Mann, der sich Zeit für die Kinder gut einteilen kann sowie ein verantwortungsvolles Umfeld gaben den Ausschlag.

Eine neue Vätergeneration Wer jetzt Groll auf den Exmann vermutet, der liegt grundfalsch: Über die Jahre hat sich das Verhältnis zum Exmann eingespielt und man kommt gut miteinander aus. Er ist weiterhin guter Vater seiner Söhne und sieht sie regelmäßig. Das war und ist Isabelle wichtig; auch wenn eine Scheidungssituation selten etwas Lustiges ist und so gut wie immer Probleme mit sich bringen kann. Doch allen Beteiligten war es ein Anliegen, dass trotz Scheidung der Vater greifbar bleibt – und das hat funktioniert. Barbara M. sieht ihre jetzige Situation als Bereicherung. Sie hat wie Isabelle bereits zwei Kinder aus ihrer früheren Beziehung mitgebracht und ist jetzt mit ihrem neuen Partner Klaus zum dritten Mal Mutter geworden. Sie hat das Glück, dass sich ihr Exmann und ihr „Neuer“ gut verstehen. Doch das will erst einmal erarbeitet sein: In einen bestehenden Familienverbund einzutreten und seinen Platz zu finden, war für Klaus nicht immer einfach. Zum Glück hatten die beiden Kids keinerlei Berührungsängste und Klaus rasch „vereinnahmt“, wie Barbara meint. Sie ist stolz darauf, jetzt so eine große, bunte Familie zu haben – die übrigens auf die Nachricht einer erneuten Schwangerschaft äußerst erfreut und positiv reagiert hat. Stolpersteine So gut eine neue Beziehung mit KInderglück funktionieren kann, so konsequent sollte man in einigen Belangen handeln.

» Der Zeitpunkt war der richtige: Ich bin jetzt 42 – Valerie ist wahrscheinlich mein letztes Kind. « Denn es gibt durchaus Muster und Fallen, in die man unwillkürlich tappen kann. Eine, die über mögliche Stolpersteine definitiv Bescheid weiß, ist Mag.a Maria Beham, ihres Zeichens ein Teil des Psychologinnenteams „Die Entwicklungshelferinnen“. Zu ihnen kommen Menschen, die sich in ihrer neuen Rolle in der Familie noch nicht wohlfühlen oder Unterstützung bei ihrer persönlichen Entwicklung suchen. Beham kann von Fällen berichten, in denen die neue Partnerin ungewollt in Konkurrenz zu dem Kind ihres neuen Partners stand; aus dem gemeinsamen Urlaub wurde solcherart eine Belastungsprobe für die noch junge Beziehung, weil die Tochter die volle Aufmerksamkeit ihres Vaters wollte und von ihm auch bekam – auf Kosten seiner neuen Partnerin. „In der Beratung konnte das Paar gemeinsam erarbeiten, was sie vonein-

ander erwarten, in welcher Rolle sie sich sehen und wo ihre individuellen Grenzen liegen. Für das Gelingen einer Partnerschaft ist Zeit für- und Kommunikation miteinander von essenzieller Bedeutung. Das Paar verabredete fixe wöchentliche Zeiten, wann sie sich über sich als Paar und sich als neue Familie austauschen werden: Was ist in den letzten Tagen gut gelungen, was weniger gut; wie geht es den Kindern und wie geht es ihnen selbst als Eltern und als Stiefeltern? Das Paar erarbeitete für sich, wie es die Erziehungsverantwortung für das eigene Kind h er bst 2015 |

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Leben und wir wahrnehmen, die Gefühle der Kinder würdigen und doch Zeit und Aufmerksamkeit für die junge Liebe zueinander finden kann“, schildert Beham. Wie so oft ist es also wichtig, miteinander zu reden. Ein paar Dinge gehören unbedingt abgeklärt: Was erwartet der Elternteil von der neuen Partnerin beziehungsweise dem neuen Partner? In diesem Zusammenhang gibt Beham einen wichtigen Hinweis: Die Verantwortung gegenüber dem Kind sollte beim Elternteil bleiben; der oder die „Neue“ kann unterstützen und im besten Falle inspirieren – aber nie die Rolle des zweiten Elternteils übernehmen. So wird der neue Partner eher wie ein guter Freund akzeptiert und nicht als neues Elternteil mit Erziehungsanspruch.

Isabelle und ihre beiden Söhne Clemens und Tobias aus erster Ehe: Als Valerie auf die Welt kam, waren sie bereits alt genug, um mit der Situation umgehen zu können.

Die Zeit, die es braucht Barbara hat zu Beginn instinktiv richtig gehandelt: Dinge brauchen Zeit. Zum Beispiel die Zeit, bis die Kinder die

Die Entwicklungshelferinnen

Viele Elternteile werden mit einem neuen Partner glücklich – und bekommen gemeinsam ein weiteres Kind. Wenn sich alle Beteiligten Zeit nehmen, um ihren Platz im neuen Gefüge zu finden, aufeinander zugehen und sich gegenseitig in ihren Gefühlen respektieren, dann können Kinder aus vorangegangenen Beziehungen das neue Beziehungssystem als Zugewinn an positiver Beziehungserfahrung erleben. Falls es mal nicht so perfekt klappt: drei typische Stolpersteine und mögliche Lösungen. Die Rollen sind nicht geklärt, die Grenzen nicht kommuniziert? Klären, was der Elternteil vom neuen Partner bzw. von der neuen Partnerin und umgekehrt erwartet.

Der neue Partner tritt in Konkurrenz zum Kind, für den Elternteil hat aber das Kind höchste Priorität? Die Verantwortung für die Gestaltung der Beziehung und das Familiensystem liegt bei beiden Erwachsenen. Hier gilt es Eltern-Kind-Beziehungen zu verstehen und Bedürfnisse zu respektieren – und diese dem Kind auch zu kommunizieren. Sieht der neue Partner bzw. die neue Partnerin das Kind als Bereicherung, als Zugewinn oder nur als Begleiterscheinung der neuen Partnerschaft? Das neue Familiensystem erfordert Konfliktfähigkeit, Respekt und vor allem das Wollen, sich auf eine Entwicklungsreise zu begeben – und auf diese Reise muss man sich einlassen.

Generell gilt: Wenn ein neuer Mensch in das Leben des Elternteils tritt, stehen Kinder plötzlich nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit des Elternteils. Ihre Reaktion – sei es Trotz, Schmollen, Aggressivität – ist ein Versuch, mit der neuen Situation zurechtzukommen, und keine Eifersucht. Solange sie den Verlust ihrer Familie nicht verarbeitet haben, wünschen sich Kinder, dass ihre Eltern vielleicht doch noch zusammenfinden. Eine neue Partnerin bzw. ein neuer Partner sowie die Aussicht auf eine neue Familie stellen Kinder in dieser Phase vor große emotionale Herausforderungen. Wer sich dessen bewusst ist, kann darauf reagieren – und so ein positives Umfeld schaffen.

© Isabelle Flandorfer/mothersfinest.me (3), Privat (1), Adrian Batty (1)

Mag.a Maria Beham und Mag.a Jasmin Mandler beraten stets zu zweit. Beide sind Klinische und Gesundheitspsychologinnen; Beham ist zusätzlich Coach und Mandler außerdem Kinder- und Jugendpsychologin. die-entwicklungshelferinnen.at

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Leben und wir

Mein Leben ohne Vater von peter zirbs

Trennung ihrer Eltern verarbeitet haben. Das kann durchaus drei bis vier Jahre dauern – selbst wenn die Trennung relativ konfliktfrei verlaufen ist, hinterlässt sie bei einem Kind tiefe Wunden, die nur langsam verheilen. Und hier verbirgt sich ein weiterer Stolperstein. „Wenn Kinder noch nicht so weit sind, sich auf ein neues Familienmitglied einzustellen, reagieren sie mitunter trotzig, ablehnend und aggressiv“, weiß Beham zu berichten. „Elternteile interpretieren dieses Verhalten dann fälschlicherweise als Eifersucht und können mit ihrer

» Noch ein Kind zu bekommen, haben wir recht schnell entschieden – innerhalb von zwei Jahren. « Reaktion darauf die Gefühle der Kinder verletzen. Das Verhalten der Kinder ist Ausdruck ihres Versuchs, sich der neuen Realität anzupassen. Eltern und neuer Partner sollten sich dessen bewusst sein, das Verhalten der Kinder jedenfalls ernst nehmen sowie Gelegenheit für Gespräche und Angebote für Kommunikation schaffen.“ Es geht ums Kind Das weiß auch Isabelle. Sie ist der Überzeugung, dass egal welche Verletzungen man selbst von der Trennung davonträgt: Es geht ums Kind. Schlammschlachten und aufgeblasene Egos bei der Scheidung sind das Letzte, was ein Kind braucht. Dieser Verantwortung muss man sich immer bewusst sein, meint sie. Denn

Ihre Söhne wissen: Mamas „Neuer“ ist der Papa von Valerie – und ihr Vater ist jemand anders. Diese Klarheit schafft einen respektvollen Umgang

irgendwann war tatsächlich auch die verflossene Beziehung ja mal so schön, dass man gemeinsam Kinder in die Welt setzen wollte. Das sollte man auch in Zeiten großen Ärgers nie vergessen. Und diese Bemühungen werden auch belohnt: Ihre beiden Söhne verstehen sich auch mit Isabelles neuem Partner hervorragend und sind liebevolle Brüder ihrer kleinen Schwester. Es geht um eine freundschaftliche Basis, meint Isabelle. Und nicht um jemanden, der zwang- oder krampfhaft eine Vaterrolle einnehmen will. Gelebte Aufrichtigkeit Damit bestätigt sie indirekt Mag.a Beham, die überzeugt ist: „Zuneigung und Liebe können dann entstehen, wenn die Menschen aufrichtig und echt sind. Wenn der neue Partner oder die Partnerin sich bei den Kindern einschmeicheln oder möglichst schnell die Zuneigung des Kindes gewinnen möchte, sich dafür aber verstellt und eigene Gefühle und Bedürfnisse vernachlässigt, dann wird sich keine tragfähige Beziehung entwickeln können.“ Denn Beziehungen in Patchworkfamilien sind komplex – auch unter „neuen“ Geschwistern. „Es ist nicht leicht für Kinder, sich auf neue Geschwister aus einer anderen Familie einzustellen und unterschiedliche Regeln und Erziehungsverhalten zu akzeptieren. Eltern und Partner/-In sollten sie dabei unterstützen, indem sie Raum für Gefühle schaffen und die Emotionen respektieren – und Unterschiedlichkeit und Individualität würdigen“, rät Beham. Denn dann könne die neue Situation sich zu dem entfalten, was sie im besten Falle wirklich ist: eine wundervolle Bereicherung für alle Beteiligten.

Dass ich ein Einzelkind bin, habe ich an dieser Stelle bereits verlautbart. Tja, ein Geschwisterchen hätte ich mir allerdings durchaus vorstellen können, wenn ich es mir so recht überlege. Da hatte aber meine Mutter naturgemäß ein Wörtchen mitzureden und so kam es, dass ich eben geschwisterlos aufgewachsen bin. Ich kann es mir auch gar nicht wirklich vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn da plötzlich ein Schwesterchen oder Brüderchen nachgekommen wäre. Was ich ziemlich sicher weiß, ist, dass ich wohl selbst ein hohes Maß an Aufmerksamkeit eingefordert habe – mit welch fragwürdigen Methoden ich das auch immer bewerkstelligt haben mag. Und ganz so geschwisterlos bin ich ja eigentlich auch wieder nicht aufgewachsen: Bei mir waren es meine engsten Freunde, die – meist etwas jünger als ich – bis heute durchaus als Geschwisterersatz herhalten (müssen). In unserer Kindheit fuhr man gemeinsam auf Ferienlager, verbrachte die Jugend zusammen in Proberäumen und Musikclubs – und nach dem Auszug aus den elterlichen Wohnungen teilte man sich Wohngemeinschaften. Eifersüchteleien und schimmlige Töpfe inklusive. Das kann natürlich ein echtes Geschwisterchen nicht ganz ersetzen – dafür blieb uns das Buhlen um die elterliche Aufmerksamkeit erspart, da wir ja jeder selbst mit Eltern versorgt waren. Aber dennoch hatte man das Gefühl eines familiären Umgangs und konnte sich auch über Vorkommnisse oder Probleme im jeweils eigenen Familiengefüge austauschen. Ich stelle mir vor, dass das bei einem Geschwisterchen aus zweiter Ehe vielleicht ähnlich ist – denn man teilt sich in diesem Falle ja trotzdem quasi mehrere Familien und hat daher gelegentlich durchaus Bedarf, sich mit jemandem „außerhalb“ der elterlichen Konstellation auszutauschen. Und wie bei echten Halbgeschwistern kannte man natürlich die Familien seiner Freundinnen und Freunde sehr gut – schließlich waren die Eltern oft befreundet. So erhielt man selbst Einblick in die Familie des anderen. Das Schönste daran ist, dass diese meine „unechten“ Geschwister bereits seit vielen Jahrzehnten ein fixer Teil meines engsten Freundeskreises sind. Und daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Also hab ich irgendwie doch auch ein bisschen Halbgeschwister.

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Leben und wir

Schule zu Hause Rund 2.000 Kinder in Österreich besuchen keine Schule. Sie sind zum häuslichen Unterricht gemeldet und lernen selbstständig oder werden von ihren Eltern unterrichtet. von sandra prinz

Im September beginnt für Österreichs Pflichtschüler/-innen wieder der sprichwörtliche Ernst des Lebens. Früh aufstehen, büffeln, bis der Kopf raucht und bestmögliche Leistungen erzielen. Aber auch Freunde wiedertreffen, Spaß haben und Neues lernen. Für etwa 2.000 Kinder trifft das nicht zu. Sie werden zu Hause unterrichtet oder dürfen frei lernen. Eine, die das Leben ohne Schule gut kennt, ist Teresa H. Sie lebt derzeit als Korrespondentin in San Francisco und arbeitet als Journalistin für unterschiedliche Printund Online-Medien. „Ich war niemals in der Schule und habe so die gesamte Schulzeit als Externistin absolviert.“ Den Wunsch, in eine öffentliche Schule zu gehen, hatte Teresa nie. Unterrichts- oder Schulpflicht, das ist hier die Frage Im Vergleich zu Deutschland besteht in Österreich zwar eine Unterrichts-, jedoch

keine Schulpflicht. Laut § 11 Abs. 2 des Schulpflichtgesetzes kann die allgemeine Schulpflicht durch die Teilnahme am häuslichen Unterricht erfüllt werden. Eltern können ihre Kinder vor Beginn eines neuen Schuljahres vom Schulbesuch ab- und für den häuslichen Unterricht anmelden. Der zuständige Stadt- oder Landesschulrat erteilt die Zustimmung, sofern die Gleichwertigkeit des häuslichen Unterrichts zum schulischen Unterricht gegeben ist. Homeschooler und Freilerner Warum sich Eltern für Homeschooling entscheiden, hat vielfältige Ursachen. Manche haben religiöse Gründe, andere entscheiden sich für den häuslichen Unterricht, weil ihr Kind besondere Bedürfnisse hat. Wieder andere wollen ihr Kind vor Schulstress, Leistungsdruck, Noten und Mobbing bewahren oder ihm die Freiheit geben, sich keinem Schulalltag

mit festgesetzten Zeiten unterordnen zu müssen. Das Kind soll selbst entscheiden können, wann es was und wie lernen möchte. „Ich konnte auswählen, wonach ich lerne und etwa auch, welche Bücher ich lesen will. Alle Entscheidungen selbst zu treffen, war für mich immer so selbstverständlich, dass ich auch heute weniger Angst davor habe, mich für etwas zu entscheiden“, erzählt Teresa. Das Familiennetzwerk der Freilerner ist eine Plattform für schulfreies Lernen in Österreich. Auf der Homepage ist zu lesen, dass die Begriffe Homeschooler und Unschooler im Kern wesentliche Grundsatzhaltungen zum Lernen und Sich-Bilden junger Menschen beschreiben und vereinen. Homeschooling hat in der Praxis viele Ausprägungen. Es gibt sehr strukturierte, traditionelle Unterrichtsformen, wo ein Elternteil sozusagen als Lehrer den häuslichen Unterricht übernimmt, aber auch offenere Lernfor-

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Klara, Benjamin und Ferun beim Keksebacken. Als Freilerner dürfen die Kinder selbst bestimmen, was sie wann lernen möchten.

men sind möglich. Unschooling bedeutet, dass ein Kind aus freiem Antrieb all das entdecken, ausprobieren und nachahmen darf, was für sein Leben relevant ist. Freilerner dürfen also ihren eigenen Interessen völlig autonom folgen. Die Eltern von Freilernern sehen sich als Begleiter, nicht als Lehrer ihres Kindes. Christine K. ist Mitglied beim Familiennetzwerk der Freilerner (www.freilerner.at). Sie lebt auf einem Bauernhof im Waldviertel und hat drei Kinder: Klara (9), Benjamin (7) und Ferun (3). „Ich finde es wichtig, das Kind einfach zu begleiten. Ich bin auch sehr

Film- und Buchtipps Gerald Hüther und Ulli Hauser: Jedes Kind ist hoch begabt: Die angeborenen Talente unserer Kinder und was wir aus ihnen machen; btb, € 10,30 Prof. Dr. Gerald Hüther ist ein renommierter deutscher Hirnforscher, der sich für frühe Erfahrungen im menschlichen Leben interessiert und deren Einfluss auf die Hirnentwicklung untersucht. Anschaulich macht er darauf aufmerksam, dass alte Anschauungen über Schule, Bildung und Erziehung überdacht werden sollten. Erwin Wagenhofer: Alphabet – Angst oder Liebe?; Alive AG, € 14,99 Erwin Wagenhofer setzt sich in Alphabet kritisch mit den Themen Bildung, Bildungsinhalte, Schule und Wissensvermittlung auseinander. Er dokumentiert, wohin schulischer Leistungsdruck und das Festhalten an alten Strukturen und Mustern führen können. André Stern: … und ich war nie in der Schule; Herder Spektrum, € 10,30 In diesem Buch beschreibt Stern, wie er sich als Freilerner mit Mathematik, Technik, Tanz, Literatur, Gitarrenbau und Sprachen beschäftigen und ungestört seine Talente entdecken konnte – ohne Stress, Konkurrenzkampf und Notendruck. John Holt und Patrick Ferenga: Bildung in Freiheit. Das JohnHolt-Buch zum eigenständigen Lernen; Genius, € 24,80 John Holt und sein Schüler Patrick Ferenga sind Pioniere der amerikanischen UnschoolingBewegung. Sie beschreiben detailreich und mit vielen Fallbeispielen, warum häuslicher Unterricht funktioniert.

achtsam mit Worten, weil mir Erziehen und Unterricht einfach nicht gefallen“, sagt Christine. Wichtig ist, dass die Kinder mit Begeisterung bei der Sache sind und selbstbestimmt ihren Impulsen folgen können. Freie Bildung erfolgt nicht notwendigerweise zu Hause, sondern auch in Form von Ausflügen, Begegnungen mit Menschen verschiedener Berufsgruppen oder dem Forschen und Entdecken in der freien Natur. Christine möchte ihre Kinder nicht erziehen. Sie will, dass sie sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln können: „Ich kann ja auch nicht an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst!“ Die Externistenprüfung Kinder, die zu Hause lernen, müssen jedes Jahr vor Schulschluss eine Externistenprüfung an einer öffentlich-rechtlichen Schule ablegen. Falls der Nachweis über die bestandene Externistenprüfung nicht erbracht wird oder das Kind die Prüfung nicht schaff t, muss es im darauffolgenden Schuljahr die Klasse an einer öffentlichen Schule wiederholen. Kommen die Eltern der Forderung, ihr Kind in die Schule zu schicken, nicht nach, ist mit monatlichen Geldstrafen zu rechnen. Teresa beschreibt die Externistenprüfung als wesentlichen Nachteil von häuslichem Unterricht. Die Absolvierung dieser Prüfungen zum Ende jedes Schuljahres war mit großem Druck verbunden. „Durchfallen war nicht erlaubt, sonst hätte ich das Schuljahr in einer Schule wiederholen müssen“, meint sie – in dieser Aussage ist die Anspannung, die damit verbunden war, heute noch spürbar.

» Ich kann ja auch nicht an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst! « Vonseiten des Freilerner-Netzwerkes, das die Externistenprüfung stark kritisiert, wurde im November 2013 eine Initiative gestartet. Es soll erreicht werden, dass die Kinder zur Externistenprüfung in der derzeitigen Form nicht mehr antreten müssen. Christine erklärt: „Freilernen passt nicht mit dem Lehrplan zusammen.“ Ihre Tochter Klara beispielsweise wird bald zehn. Sie hat aber erst vor Kurzem angefangen zu lesen, weil es für sie bis jetzt einfach nicht so wichtig war. Dafür war sie immer schon sehr körperbetont, konnte mit neun Monaten gehen und beschäftigt sich derzeit besonders gern mit Akrobatik. „Das darf auch so sein!“, betont die dreifache Mutter. Kritik aus dem sozialen Umfeld Schule zu Hause – das ist doch nicht möglich! Eltern, die sich für den häuslichen Unterricht entscheiden, müssen natürlich auch mit Kritik umgehen: Wie wollt ihr sicher sein, dass euer Kind alles lernt, was es fürs Leben braucht? Hat euer Kind genügend Sozialkontakte? Teresa bestätigt, dass ihr und ihren Eltern diese und ähnliche Fragen immer wieder gestellt wurden. „Ich dachte schon damals, dass das alles doch einfach so passiert und h er bst 2015 |

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Interview

Nina Petz ist Psychotherapeutin in freier Praxis, schwerpunktmäßig für Kinder und Jugendliche. Als Eltern- und Kidscoach sieht sie sich mit den vielfältigsten Anliegen rund um Erziehung und Bildung konfrontiert. Sie ist Mutter von zwei Kindern (5 Jahre und 5 Monate). Ihr 5-jähriger Sohn ist freilernend, besucht allerdings von Montag bis Freitag einen kleinen Lernverein, den Nina Petz gemeinsam mit Freunden gegründet hat. Acht Kinder im Alter von fünf bis

Ein autonomes, selbstbestimmtes Leben: Früher war Teresa Freilernerin, heute arbeitet sie als freie Journalistin und Bloggerin.

gar nicht mal so kompliziert ist. Egal, ob beim Sport, im Urlaub oder einfach bei Freunden und Freundinnen von meinen Eltern, die auch Kinder haben: Gelegenheit, mit anderen Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen gibt es ausreichend.“ Christine meint: „Am Anfang wurden wir für unsere Entscheidung sicherlich mehr kritisiert, aber ich lasse das nicht mehr so zu.“ Dennoch – es gibt auch positive Resonanz. Viele Menschen reagieren erstaunt und zeigen Interesse. „Wenn sich ein Gespräch ergibt, und es hört sich für mich stimmig an, dann führe ich es gerne weiter“, ergänzt Christine. Und denen, die sich nun noch fragen, ob Kinder, die nie eine Schule besucht haben, in ihrem späteren Leben vielleicht einmal das Gefühl haben werden, etwas verpasst zu haben, sei mit Teresas Worten geantwortet: „Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn ich in die Schule gegangen wäre, da ich es eben nicht bin. Ich weiß nur, dass ich glücklich mit der Zeit bin, die ich als Kind und als Jugendliche hatte, und das ist mir persönlich heute wichtig!“

Aus welchen Gründen entscheiden sich Eltern für den häuslichen Unterricht? Die meisten Freilerner-Eltern sind mit dem aktuellen Schulsystem unzufrieden. Sie möchten ihre Kinder beim Lernen aktiv unterstützen. Und vor allem sollen die Kinder selbst bestimmen können, was sie wann lernen möchten. Viele sind auch der Ansicht, ein Kind müsse nicht „beschult“ werden, da es sich alles selbst beibringen kann; Lernen sei ein natürlicher Prozess. Hierbei stehen die Eltern ihren Kindern zur Seite und geben – auf Wunsch des Kindes – auch Input, sei es durch gemeinsames Erarbeiten eines Themas oder Besuche bei Experten. Auf diese Weise wird Wissen durch Erleben und Erforschen aufgenommen. Auch wollen manche Eltern den Nachwuchs so lange wie möglich vor Leistungsdruck, Noten und Medienkonsum schützen. Was würden Sie Eltern raten, die ihre Kinder zu Hause unterrichten bzw. frei lernen lassen?

11 Jahren aus fünf Familien lernen und spielen täglich im Wald und in der Jurte. Begleitet werden sie dabei von einer Mutter. Je ein Erwachsener von jeder Familie betreut je einen Tag der Woche mit. Für Tipi nimmt Nina Petz zu den Themen häuslicher Unterricht und Freilernen Stellung. www.ninapetz.at

Es gibt immer wieder Freilerner-Familien, die sich in Gruppen zusammenfinden und sich regelmäßig treffen, damit auch hier zwischen den Kindern eine Gemeinschaft entstehen kann. Das finde ich sehr wichtig! Soziale Kontakte zu anderen Kindern und gemeinsame Projekte sind wichtig für die Entwicklung; zwischenmenschliche Beziehungen pflegen, üben und meistern ist essenziell. Dazu gehört es genauso, Freundschaften zu leben und auch Konfliktlösungsstrategien im Streitfall zu entwickeln. In welchen Fällen würden Sie Eltern von Homeschooling abraten? Wer wenig Zeit hat, beruflich sehr eingeteilt ist, wird wohl sein Kind ohnehin nicht zum häuslichen Unterricht anmelden. Homeschooling erfordert viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen. Auch die Beschäftigung mit dem Lehrplan ist wichtig, da ja die jährliche Externistenprüfung ansteht. Wer Angst hat, dass das Kind daheim zu wenig lernen würde, für den ist Homeschooling wohl nicht das Wahre.

FA KT E N & Z AHL E N Anzahl aller an österreichischen Schulen eingeschriebenen Schüler/-innen 2013/14 ............................ 1.134.863 Anzahl der Schüler/-innen in allgemein bildenden Pflichtschulen in Österreich 2013/14 ......................... 568.157 Anzahl der schulpflichtigen Kinder im häuslichen Unterricht in Österreich 2013/14 ........................................ 1.888 Anzahl der schulpflichtigen Kinder im häuslichen Unterricht in Österreich 2014/15 (ohne Steiermark) . 1.550 Anzahl der schulpflichtigen Kinder im häuslichen Unterricht in Österreich 2012/13 ........................................ 1.828 Quelle: Statistik Austria

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Clemens Haipl Die Geschichte einer Kindheit

Aufgewachsen ist er in einem klassischen Wiener Grätzl in Margareten, erwachsen geworden ist er binnen eines Jahres in Ohio in den USA. Wir sprachen mit Clemens Haipl über Flugzeugmodelle, Kriegsbunker und jugendliche Unfälle. von peter zirbs Wo bist du denn geboren, Clemens? Clemens Haipl: Im Alten AKH in Wien um 8 Uhr in der Früh am 7. Juli 1969. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob ich das war oder mein Bruder, aber ich glaube, das war ich: Meine Mutter hätte mich fast im Auto geboren, weil mein Vater, der Innenarchitekt ist, noch schnell Vorhänge aufhängen wollte. Ich war angeblich ein Wunschkind; deshalb auch mein Name Clemens – was so viel bedeutet wie „der Sanfte“. Es wurde mir oft vorgehalten, dass ich die Erwartungen überhaupt nicht erfüllt hätte. Ich war also weder brav noch sanft. So ein schönes Kind sei ich gewesen! Ich sage dann zu meiner Mutter immer: Und jetzt bin ich nicht mehr schön? Darauf sie: Na ja, aber als Kind warst du wirklich hübsch. Wie ist es weitergegangen mit dem „hübschen Kind“? Als ich bereits ein Teenager war, wurde

ich oft für ein Mädchen gehalten. Alle haben „ganz die Mama“ gesagt, und das hat mich wahnsinnig gemacht. Ich wollte nicht für ein Mädchen gehalten werden! Im Nachhinein kann ich es ein bisschen besser verstehen, da meine Mutter in jungen Jahren eine wirklich außergewöhnlich hübsche Frau war; mit schwarzen Haaren und blauen Augen – aber als 12-jähriger Teenager wollte ich einfach nicht wie ein Mädchen aussehen. Du hast deine Kindheit und Jugend in Wien verbracht? Ja, relativ knapp nach meiner Geburt sind meine Eltern von der Zentagasse in die Schlossgasse gezogen; beide sind im fünften Bezirk in Wien. Ich hab auf Nr. 1 Clemens, der Sanfte – so ein hübsches Kind ist er gewesen. Diesen Satz hört er übrigens gar nicht gern. Ebenso wie den Spruch „ganz die Mama“. Fesch war er aber trotzdem.

gewohnt, das ist oben beim Mittersteig. Damals war dort, wo jetzt der Silberwirt ist, ein altes Wirtshaus mit Kegelbahn, und das jetzige Altersheim war der Phoruspark und die alte Markthalle – dort haben wir immer Fußball gespielt. Und dann war dort ein alter Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg: Er war offiziell abgesperrt, wir sind aber immer hinuntergegangen und haben nach übrig gebliebenen Helmen, Gewehren und Panzerfäusten gesucht. Ich war damals noch in der Volksschule und wusste natürlich nicht einmal, was das genau sein soll. Wir wollten halt Piraten spielen und Schatzkarten finden. Die Markthalle ... ... wurde abgerissen. Aus diesem Anlass gab’s damals eine Demonstration, bei der ich den Sohn von Bruno Kreisky kennengelernt habe: Er war als Demonstrant dort und hat mir einen Sticker in die

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» Wir wollten halt Piraten spielen und Schatzkarten finden. «

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» In Wien musste ich eine normale Frisur tragen und konnte am Abend nie länger wegbleiben. «

Hand gedrückt, auf dem gestanden ist: „Zwangstagsschule? Nein danke!“ Diesen Sticker habe ich heute noch; er pickt im Familiensommerhaus in Münchendorf auf meinem Stockbett. Meine Eltern waren hocherbost, denn sie waren damals sehr katholisch – und dann kommt der siebenjährige Sohnemann mit einem Pickerl von den radikalen Jungsozis nach Hause! Aus der Hand von Kreisky Junior! Du bist die gesamte Volksschulzeit in die gleiche Schule gegangen ... ... genau, in die Volksschule Phorusgasse. Da gibt es eine lustige Geschichte: Am ersten Schultag hat mich meine Mama noch in die Schule gebracht, aber bereits am zweiten Tag meinte sie, dass ich ja mit meinem älteren Bruder gemeinsam hingehen könne. Der hat sich aber natürlich geniert und ist deshalb 100 Meter vor mir gegangen. Nun war es aber so, dass ich noch nicht genau gewusst habe, wie man Straßen überquert – also habe ich die Augen zugemacht und bin einfach losmarschiert. Das hat bis zur letzten Überquerung gut funktioniert. Dort hat mich dann allerdings ein Auto voll erwischt und mich 20 Meter durch die Luft geschleudert. Ich bin auf meiner Schultasche gelandet, und mir ist wie durch ein Wunder nichts passiert. Natürlich stand ich unter Schock und hab mich daher in der Klasse unter der Bank versteckt. Als kurz darauf der Direktor mit einer aufgelösten Frau durch die Klassen gegangen ist, um ein angefahrenes Kind zu suchen, verhielt ich mich still – sie

CLE M E NS HAIP L • Geboren am 7. Juli 1969 in Wien • Volksschule Phorusgasse in Wien, 5. Bezirk • 1986 als Austauschschüler in die USA • 1988 in Wien maturiert • studierte anschließend Publizistik, Theaterwissenschaft und Psychologie • ist seit 1995 Autor und Programmgestalter beim Sender FM4 • moderiert die Sendung „Projekt X“ • produziert Musik (unter anderem Heinz aus Wien, Didi Bruckmayr, Christian Eigner, Depeche Ambros, Ilsa Gold u.v.m.) • Premiere seines neuen Kabarettprogramms „Dackeln im Sturm“ am 22. Oktober 2015 im Kabarett Niedermair • aktuelles Buch „Fifty Shades Of Wien“, erschienen im Metroverlag

haben mich auch nicht gefunden, weil sie dachten, das gesuchte Kind hätte eine Brille getragen. Dabei hab ich ja einfach nur die Augen zugemacht. Jedenfalls habe ich mich ungefähr 30 Jahre lang nicht getraut, diese Geschichte jemandem zu erzählen. Ich dachte, ich hätte etwas ganz Schlimmes gemacht. Da hast du aber riesiges Glück gehabt – eine ziemlich arge Story! Ja, ich hatte da ein paar davon als Kind: Mit 10 Jahren wäre ich beinahe verblutet, weil ich mit meinem Bruder in einem Möbellager in Tirol Räuber und Gendarm gespielt habe. Ich hab mir dort einen offenen Bruch zugezogen; das Blut ist fontänenartig meterweit herausgespritzt – die Burschen haben mich ins Bett gesteckt und mehr oder weniger ausrinnen lassen. Anschließend wurde ich aber mit dem Jeep zum Tierarzt gebracht, der mich wieder zusammengeflickt hat. Noch mehr solche Horrorgeschichten? Na ja: Mit 11 oder 12 habe ich mit der Schere die Stromkabeln meiner Lampe durchgeschnitten. Mir war halt langweilig. Daraufhin hat es mich quer durch das ganze Zimmer geschleudert – und der gesamte Block hatte keinen Strom mehr. Das habe ich alles überlebt. Hast du außer Autounfällen, offenen Brüchen und elektrischem Strom noch anderes Spielzeug gehabt? Ich hatte mit 10 Jahren ein Flugzeug mit einem gummibetriebenen Aufziehmotor, das hat mir total getaugt. Irgendwann ist es mir in Münchendorf in den See geflogen. Mein Vater hat es zehn Jahre später beim Angeln herausgefischt. War zwar kaputt, ich hab mich aber dennoch gefreut. Generell mochte ich alles, was mithilfe von Wind gleitet, fliegt oder

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Leben und wir schwimmt; also auch Segelboote. In Erinnerung geblieben ist mir auch der Delta-Gleiter von Guenther Flugspiele, den ich mit 9 Jahren bekommen habe. Den wollte ich sogar später wieder kaufen und hab deswegen die Firma angeschrieben – leider ist das Modell längst nicht mehr im Programm. Ein etwa ein Meter großer Delta-Gleitdrache mit einer orangefarbenen Figur – der war der Hammer. Nach einem wundervollen Flug im Aufwind einer Vorarlberger Alm ist er in einen Wildbach gestürzt. Obwohl ihn mein Vater repariert hat, waren seine Flugeigenschaften für immer beeinträchtigt. Welche Schule hast du nach der Phorusgasse besucht? Ich bin dann in das Gymnasium in der Rainergasse gegangen, und zwar ganz regulär bis zur sechsten Klasse. Da hätte es mich dann fast erwischt; beinahe wäre ich sitzen geblieben. Aber ich habe einen Deal mit meinem Professor gemacht: Ich sagte ihm, ich ginge als Austauschschüler nach Amerika, dafür sollte er mir einen Vierer geben. Das tat er auch. Allerdings glaubte er, ich bliebe länger in den USA – ich kam aber bereits nach einem Jahr wieder zurück. Erzähl uns von Amerika. Ich war der jüngste Maturant der High School in Ohio, weil ich mit 16 maturiert habe. Es war zwar recht knapp vor meinem 17. Geburtstag, aber trotzdem. Ich hatte dort einen Lehrer, der war ein konservativer Reagan-Fan mit Föhnwelle und Cowboystiefeln; mit dem habe ich mich immer angelegt. Die Klasse hat schon immer Bescheid gewusst und mich angefeuert. Der Typ hat wirklich komische Sachen verbreitet: Er behauptete, Amerika sei frei, und in Europa fahren deswegen alle VW-Käfer, weil alle Kommunisten wären und keine anderen Autos besitzen dürften. Da bin ich natürlich aufgestanden und musste ihm klarmachen, dass das ein Blödsinn ist. Aber eigentlich hat dir Amerika getaugt, oder? Ich habe in Fremont/Ohio bei einem sehr lässigen Paar gewohnt – sie sind nach wie vor sehr gute Freunde und wie eine Familie für mich; vor zwei Jahren habe ich sie das letzte Mal besucht. Ich komme ja aus einem relativ konservativen Elternhaus, und bei meiner Host-Familie in Amerika erlebte ich eine sehr freie Zeit, die mir sehr getaugt hat. Inwiefern? Ich bekam einen Button geschenkt, auf dem stand „Why be normal?“, den habe ich lange auf meiner Jacke beziehungsweise meinem Mantel getragen. Sie haben mich ermutigt, blöd zu sein. Ich ließ mir die Haare blond bleichen und viele Flinserln stechen, hatte dort eine Freundin, trank und rauchte. Es war großartig. In Wien musste ich eine normale Frisur tragen, konnte am Abend nie länger wegbleiben und bekam wenig Taschengeld. Meine amerikanische Host-Familie hingegen ist auch für europäische Verhältnisse sehr liberal gewesen. Sie waren damals 32 Jahre alt; er war ein ehemaliger Hippie und Schlagzeuger, der Leute von REM und den B-52’s persönlich kannte. Für amerikanische Verhältnisse waren das Freaks. In diesem einen Jahr habe ich alles gemacht, was ich zu Hause nicht durfte. Wie war die Rückkehr? Als ich zurückkam, fiel es mir sehr, sehr schwer, mich in Wien wieder zurechtzufinden. Meine Eltern waren ob meiner blonden Haare etwas konsterniert. Ein Drama! Ich habe ein paar Wochen gebraucht, um mich von der Freiheit umzugewöhnen.

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Interview

Wie sag ich’s meinem Kind:

Schwierige Themen – kinderleicht gemacht. Oder so leicht wie möglich. Diesmal im Fokus: Demenzerkrankungen in der Familie. Psychologin Mag.a Maria Beham erklärt, wie alle Generationen gut damit zurechtkommen können. von luisa siller

© Privat

Demenz Mag.a Maria Beham ist Klinische und Gesundheitspsychologin in Wien und leitet gemeinsam mit Mag.a Jasmin Mandler die psychologische Praxis „die Entwicklungshelferinnen“. Sonnbergplatz 7/19, 1190 Wien www.die-entwicklungshelferinnen.at

© Julia Marschat – vielen herzlichen Dank!

arbeiten. Bei kleineren Kindern im Kindergartenalter ist es völlig ausreichend, die jeweilige Situation vorzubereiten und bei den Basics zu bleiben. Das ist sinnvoller, als sie mit unnötig viel Information zu füttern, die sie möglicherweise nicht verarbeiten können.

Wie lässt sich Kindern Demenz am besten erklären? Maria Beham: Tritt ein Fall in der Familie auf, sind zumeist die Großeltern betroffen. Der Begriff Gedächtnis ist für Kinder recht abstrakt, Bilder können helfen, die Erkrankung begreiflich zu machen. Erinnerungen als Seifenblasen, die sich nicht oder nur sehr schwer fangen lassen, sind ein gutes Bild. Oder das Gedächtnis als Baum, der Oma oder Opa schon das ganze Leben lang begleitet und nun einzelne Blätter verliert. Eben jene Erinnerungen, die dann für den Erkrankten nicht mehr abrufbar sind. Auch mit der „Stillen Post“ lässt sich Demenz gut erklären – man sagt etwas zu Oma

oder Opa, aber am Weg gehen Informationen verloren, weil eben das Gehirn aufgrund der Krankheit nicht einwandfrei funktioniert. Ab welchem Alter ist das sinnvoll? Greifbar wird das Thema Demenz und was sie in Menschen auslöst für Kinder erst etwa ab dem Volksschulalter. Ab dieser Entwicklungsstufe können sie sich in andere hineinversetzen und verstehen, welche Gefühle durch bestimmte Dinge ausgelöst werden. Je nach Umständen kann man Kindern ab sechs Jahren gut erklären, dass Oma oder Opa in nächster Zeit öfter vergesslich sein werden und auch mit den oben erwähnten Metaphern

Welche Spielregeln gibt es im Umgang zwischen Demenzkranken und Kindern? In erster Linie gilt es, den gemeinsamen Alltag, die Interaktion zwischen Kind und Erkranktem, aufrechtzuerhalten. Er tut beiden gut, und gerade im Umgang mit Kindern erleben sich Oma und Opa, die sich im Alltag plötzlich hilflos fühlen, als gebraucht und wertvoll. Aktivitäten wie Singen, Basteln oder Geschichten von früher zu erzählen – eventuell unterstützt von Fotoalben – machen beiden Generationen Spaß. Man benötigt dafür vor allem das Langzeitgedächtnis, das in den meisten Fällen noch eine Weile gut funktioniert. Als Elternteil kann man für einen Rahmen sorgen, in dem sich der Kranke sicher und nicht überfordert fühlt. So werden Zornausbrüche, die bei dementen Menschen immer wieder vorkommen können, vermieden. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass man den Fokus auf all das legen sollte, was trotz der Krankheit noch geht. Davon haben alle am meisten.

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Interview

Sicher unterwegs zur Schule

Für viele Taferlklassler beginnt erstmals die Schule, und für viele Eltern ist dabei der Schulweg eine der größten Herausforderungen. Mag.a Bettina Schützhofer, Leiterin des verkehrspsychologischen Instituts „sicher unterwegs“, gibt Antworten auf die häufigsten Fragen. von markus höller

Mag.a Bettina Schützhofer ist Leiterin des verkehrspsychologischen Instituts „sicher unterwegs“. Die Einrichtung wurde 2006 gegründet und bietet verkehrspsychologische Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen an. Hilfreiche Tipps und fundierte Erkenntnisse zum Thema Schulweg werden hier von diplomierten Verkehrspsycholog(inn)en bereitgestellt. Seit 2011 gibt es kostenfreie Elternworkshops in Volksschulen, seit 2014 auch in Kindergärten. www.sicherunterwegs.at

Ab welchem Alter soll man Kinder auf die Einzelheiten und Gefahren des Verkehrs hinweisen? Mag. Bettina Schützhofer: Optimalerweise bereits im Kindergartenalter. Die ersten Schritte sind dabei, zu erklären, was ein Gehsteig ist, wozu er da ist und warum es wichtig ist, an der Gehsteigkante stehen zu bleiben und gut zu schauen und zu hören, ob man die Straße queren kann. Verkehrssinnbildung beginnt auch damit, dass man Kinder darauf aufmerksam macht, dass ein Auto z.B. blinkt und was es deshalb tun wird. Die Absichten der anderen zu erkennen, will gelernt sein. Verkehrserziehung im Vorschulalter dient auch dazu, die psychomotorischen und kognitiven Kompetenzen für eine sichere Verkehrsteilnahme zu trainieren. So ist es Kindern beispielsweise bis zum achten Lebensjahr aus entwicklungspsychologischen Gründen nur schwer möglich, in einer einmal begonnenen motorischen Bewegung innezuhalten. Motorische Kontrolle, Koordination der Bewegung, Kraft und Ausdauer sind aber

gut trainierbar. Wenn Kinder motorisch nicht gut gefördert sind, sich konzentrieren müssen, damit sie z.B. in einer Zweierreihe dem Vordermann nicht auf die Füße steigen und bereits bei kurzen Strecken ermüden, fehlt die Kapazität, um auch noch auf den Straßenverkehr zu achten. Wir empfehlen, im Spielraum zu beginnen (z.B. im Wohnzimmer oder in einem Turnsaal) und über den Simulationsraum (z.B. einen Verkehrserziehungsgarten) langsam im realen Straßenverkehr zu üben – zunächst in verkehrsberuhigten Bereichen und Tempo-30-Zonen – und dann langsam die Anforderungen zu steigern. Nach welchen Kriterien soll man den Schulweg wählen? Worauf kommt es besonders an? Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Es ist wichtig, bei der Schulwegwahl darauf zu achten, dass man möglichst selten die Straße queren muss und dass man diese nicht an unübersichtlichen, schwer einsehbaren

Stellen queren muss. Es sollten auch Gehsteige vorhanden sein. Schutzwege und Schülerlotsen sind auch wünschenswert. Wie lange soll man das Kind begleiten, bevor es allein gehen kann? Das hängt einerseits von der Komplexität des Schulweges und von der Verkehrsdichte und andererseits vom Kind ab. Dies muss also individuell entschieden werden – hier gibt es keine allgemein gültige Faustregel. Ist es besser, wenn Kinder in Gruppen unterwegs sind? Es gibt Kinder, die sehr vorsichtig sind und solche, die sich vor allem in Gruppen risikobereit gerne draufgängerisch profilieren. Wenn Kinder in Gruppen gehen, ist es empfehlenswert, jeweils ein Kind zu bestimmen, das hier auf die anderen bzw. auf den Verkehr besonders gut achten soll (analog zu den ausgebildeten Vertrauensschülern/-innen in Bussen, die besonders beim Ein- und Aussteigen dafür sorgen, dass es kein Gerangel gibt). Günstig ist, wenn jüngere Kinder gemeinsam mit älteren Kindern gehen, die schon mehr Übung und Erfahrung im Verkehr haben. Worauf ist bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel besonders zu achten? Das Benützen öffentlicher Verkehrsmittel muss ebenfalls geübt werden. Die Wiener Linien bieten für Kinder eigene Schulungen an. Neben dem Ein- und Aussteigen zu Stoßzeiten gilt es, die Ausstattung wie Haltegriffe, unterschiedliche Druckknöpfe für unterschiedliche Haltewünsche etc. zu besprechen.

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Handy, iPod usw. – wie hoch ist ihr Gefahrenpotenzial als Ablenkung? Die Fähigkeit zur geteilten Aufmerksamkeit ist mit 14, 15 Jahren voll entwickelt. Davor ist es Kindern nur schwer möglich, sich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Studien zeigen, dass visuelle Reize dabei über auditive dominieren. Betrachtet man die letzten Unfallstatistiken, so sieht man, dass Ablenkung und Unaufmerksamkeit auch bei den Erwachsenen immer öfter zur Unfallursache werden. Das Gefahrenpotenzial aufgrund von Ablenkung durch Handy, iPod etc. im Straßenverkehr ist sehr hoch. Ich empfehle Eltern, darauf zu achten, dass ihre Kinder diese im Straßenverkehr nicht benutzen. Ist es in Ordnung, die Kinder bei den ersten Alleingängen zu „beschatten“? Auf jeden Fall! Der Schulweg sollte in vier Schritten geübt werden: 1. Eltern gehen mit ihrem Kind und erklären jede Situation. 2. Eltern gehen mit ihrem Kind und das Kind erklärt, was es wahrnimmt und was nun zu tun ist. Dies ermöglicht den Eltern eine Einschätzung, worauf das Kind achtet, was es vielleicht übersieht oder wo noch Hilfestellung notwendig ist. Wichtig ist hier, richtiges Verhalten und richtiges Wahrnehmen immer zu loben. In einem 3. Schritt geht das Kind vor, und die Eltern folgen ihrem Kind in einigen Metern Abstand, was das Kind weiß. Der 4. und letzte Schritt ist das Folgen und Beobachten des Kindes ohne dessen

© Scout (1), Privat (1)

Welche typischen Hotspots am Schulweg sind besonders gefährlich? Ungeregelte Kreuzungen, unübersichtliche, schwer einsehbare Straßenabschnitte und dichter Verkehr bei fehlenden Schutzwegen bergen ein Gefahrenpotenzial. Ein wirklich gefährlicher Hotspot am Schulweg ist aber sehr oft das unmittelbare Schulumfeld. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule und lassen diese aufgrund fehlender Haltemöglichkeiten mitten auf dem Schutzweg (!) oder straßenseitig aussteigen. Kinder bis etwa sechs Jahre halten eine Situation nur dann für gefährlich, wenn sie eine Gefahr sehen. Versperrt in einer Nebenstraße z.B. ein Plakat, ein Kastenwagen oder ein Busch die Sicht, so ist das Queren ihrer Einschätzung nach nicht gefährlich. Ein Kind denkt: „Wenn ich keine Gefahr sehe, gibt es auch keine!“

» Kinder bis etwa sechs Jahre halten eine Situation nur dann für gefährlich, wenn sie eine Gefahr sehen. « Wissen. Die Stabilität im Verkehrsverhalten ist im Volksschulalter noch nicht immer gegeben, sodass dieser Schritt auch notwendig und wichtig ist. Die Fähigkeit zu abstrahieren ist mit ca. 12 Jahren ausgebildet. Davor haben Kinder noch Probleme, eine Verkehrsregel von einer Situation (z.B. Schulweg) auf eine andere (z.B. Weg zur Oma) umzulegen. Jeder Weg muss extra besprochen, gelernt und geübt werden! Wird ein Weg einmal gut bewältigt, ist es jedenfalls empfehlenswert, ihn nach einer längeren Pause wie den Sommerferien erneut zu üben. Sind Gemeinden und/oder Schulen verpflichtet, Schülerlotsen bereitzustellen? Wie kann man selbst welche organisieren? Verpflichtung gibt es hier keine. Man kann aber leicht welche organisieren. Die Funktion kann z.B. von Zivildienern, aber auch von Elternvereinsmitgliedern ausgeübt werden. Wer Schülerlotse sein darf, wie sie ausgestattet sein müssen

und was sie machen dürfen ist im § 29a Abs. 2 StVO 1960 geregelt. Des Weiteren gibt es eine aktuelle Rechtsvorschrift für Schulwegsicherung vom 28.1.2014. Wie kann man als Erwachsener am besten die Perspektive der Kinder einschätzen und verstehen? Die wichtigste Information ist hier das Wissen, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind und ihre Umwelt schon allein aufgrund der geringeren Körpergröße sowie des eingeschränkten nutzbaren Sehfeldes (ca. 110 Grad im Vergleich zu einem Erwachsenen mit 180 Grad) anders wahrnehmen. Um hiervon einen Eindruck zu bekommen, ist es hilfreich, sich auf die Augenhöhe des Kindes zu begeben. „sicher unterwegs“ bietet in Kooperation mit der AUVA seit Jahren für Eltern und Pädagog(inn)en kostenfreie Verkehrssicherheitworkshops für Kindergarten und Volksschule zu diesem Thema an. Vielen Dank für das Interview! h er bst 2015 |

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Leben und wir

Baby, gib mir ein

Zeichen! Immer mehr Eltern besuchen Kurse, in denen ihre Kinder lernen, mit den Händen zu kommunizieren – sinnvoll oder nur übertriebene Frühförderung? Unser Autor wollte es genau wissen und hat auch einen Kurs besucht ... von alexander kords Vier Mamas sitzen am Rand des runden Teppichs, der mitten im Raum liegt. Vor und zwischen ihnen krabbeln ihre fünf Kleinkinder herum und spielen mit den Bällen und Plüschtieren, die auf dem Teppich verteilt sind. Plötzlich beginnen die Eltern zu singen und machen bei einigen Wörtern Gesten mit ihren Händen. Ich wundere mich ein wenig darüber,

© Little Signing Stars (1), Mims / Stock Free Images (1), Alexander Kords (1), Privat (1)

Manchmal ist die Babyzeichensprache selbst für Nichtkönner verständlich: Hand zum Mund führen bedeutet Essen.

weiß aber selbst gar nicht so recht, warum. Wahrscheinlich, weil ich mir unter einem Babykurs für Zeichensprache genau das vorgestellt habe: einen Kurs wie in der Schule. Dass das Unsinn ist, fällt mir irgendwie erst vor Ort ein. Das hier sind Kinder, und die wollen spielen und Spaß haben und nicht lernen. Aber wie sieht so ein Kurs dann aus? Cordula Göss-Wansch, die Leiterin, holt nach dem Begrüßungslied eine bunte Decke hervor, breitet sie auf dem Teppich aus und fragt die Kinder, ob sie Karussell spielen wollen. Luis will, doch während die Mütter die Decke an den Ecken drehen, fängt der Einjährige zu weinen an. Sofort bricht Cordula die Übung ab und nutzt die Gelegenheit, zur heutigen „Lektion“ überzugehen: die Gefühle. Mit empathischer Stimme spricht die 43-Jährige über die Sorgen, die kleine Kinder

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Leben und wir

Kleine Zeichen von toni oberndorfer

» Wichtig ist vor allem, dass Eltern und Kinder einander verstehen. « haben, über die Angst vor ungewohnten Situationen, über den Wunsch, in den Arm genommen zu werden, über Hunger und Durst. Auch dabei begleitet sie die Schlüsselwörter mit den entsprechenden Gebärden. Tatsächlich basieren die Zeichen, die Cordula verwendet, auf denen, die in der Gebärdensprache für Hörgeschädigte verwendet werden, wie sie mir nach dem Kurs erzählt. „Die Zeichen sind allerdings stark vereinfacht, damit die Kinder sich in der Umsetzung leichter tun“, sagt sie. „Aber an sich spielt es keine Rolle, welches Zeichen wofür verwendet wird, wichtig ist doch vor allem, dass Eltern und Kinder einander verstehen.“

den Lehrinhalt zu Hause von Mama und Papa vermittelt. Dass sich das auszahlt, zeigen etwa Katharina und ihre beiden Töchter. Schon die zweijährige Maria hat als Baby die Zeichensprache gelernt, und auch wenn sie inzwischen spricht wie ein Wasserfall, kommuniziert sie mit ihrer jüngeren Schwester Paula mit den Fingern. Und auch Luis, der Kleine, dem das Decken-Karussell so suspekt war, „redet“ mit seiner Mama Regina in Zeichen. Hand zum Mund: Ich hab Hunger! Zeigefinger auf die Unterlippe: Ich will meinen Schnuller! „Dadurch weiß ich, was ihm fehlt, ohne dass er gleich anfangen muss zu schreien“, erzählt Regina. Insgesamt 70 Zeichen lernen der Einjährige und seine kleinen Kurskameraden in zehn Sitzungen – von essenziellen Gesten wie denen für die Gefühle bis hin zu Tieren. Letztere üben die Kinder zum Abschluss des offiziellen Teils des Kurses auch, indem ihre Mütter ein Lied über Hunde, Katzen und Hasen singen. Und zumindest Maria macht diesmal sogar fleißig mit.

Kleinkind spricht mit Baby Vor acht Jahren hat Cordula die Ausbildung zur Leiterin für Babyzeichensprachkurse absolviert, seitdem hält sie in Baden und Tribuswinkel diese muntere Mischung aus Lerneinheiten für die Eltern und Krabbelgruppe für die Kinder ab. Denn während des Kurses interessieren sich die Kleinen kein bisschen für Cordula und ihre Gesten. Das müssen sie aber auch nicht, schließlich bekommen sie

Weniger Frust, mehr Interaktion Als Pionier in Sachen Babyzeichensprache gilt der US-Amerikaner Joseph Garcia. Der arbeitete Mitte der 1980erJahre als Gebärdendolmetscher und stellte dabei fest, dass die Kinder seiner hörgeschädigten Freunde bereits mit sechs Monaten per Handzeichen mit ihren Eltern kommunizierten. Garcia forschte zum Thema, promovierte und begann anschließend, Kindern hörender

Wer braucht schon große Worte? Mit kurzem Augenkontakt zu seinen besten Kumpeln arrangiert mein Sohn ganze Abenteuerwanderungen, Hausbesichtigungen, Waldexkursionen und – nicht zu vergessen – Streiche. Ein kurzer Blick genügt, und sie wissen genau, was der andere im Schilde führt – und rücken schnell in kollektiver Mission zusammen. Noah setzt Zeichensprache nur sehr sporadisch, dafür umso gezielter ein. Händeklatschend „bitte, bitte“ zu deuten – das war wohl seine erste große Geste. Nun ist er zweieinhalb – das „bitte“ kommt ihm schon öfters über die Lippen, dafür sind andere Zeichen zu seinem Repertoire dazugekommen. Er ist ein Charmeur und Küsserkönig. Und weil es Tage gibt, an denen seine Eltern unverschämt oft ein Bussi einfordern, muss für Mama und Papa gelegentlich ein Luftbussi reichen. Die Kusshand: kurz und bündig – und unheimlich effizient. Manch andere Gebärde setzt Noah als Verstärker ein. Etwa um Großes noch größer werden zu lassen. Denn seit seinem Urlaubstrip zum unendlich weiten Grand Canyon weiß er, dass er beide Arme in die Höhe reißen muss – um zu zeigen, dass dies und jenes entsprechend riesiges Format hat. Oder haben soll. Denn von großen Schluchten, Häusern und Baukränen ist es nicht weit zu den in der Größe variierenden Spielzeugtraktoren. Und gar nicht weit hergeholt ist das mit beidarmiger Unterstützung gewünschte – Eis. Am leidenschaftlichsten zeigt der Tütenjongleur seinen sprachgesteuerten Körpereinsatz jedoch beim gegenteiligen Begriff. So richtig „klein“ ist etwa eine Ameise, wenn er sich dabei krümmt, die Augen zukneift und das Daumen-ZeigefingerSpiel tatsächlich nur noch Platz für einen winzigen Termiten dazwischen lassen würde. Ähnlich bewegt er sich, wenn er „Kälte“ zum Ausdruck bringen möchte. Da wandern die Schultern hinauf, der Kopf hinunter und der Oberkörper vibriert – sprich: Er zittert zweifelsfrei vor Eiseskälte. Im Eissalon hat er diese zwei oft demonstrierten Sprachzeichen noch nie kombiniert: „Kalt“ und „klein“ – das gibt es in seiner kugelrunden kulinarischen Welt nicht. Nein, ganz sicher nicht.

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Eltern seine „Baby sign language“ beizubringen. In den 1990er-Jahren führten die beiden Professorinnen Linda Acredolo und Susan Goodwyn eine großangelegte Studie durch, in der sie die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern im Alter von elf Monaten miteinander verglichen: Eine Gruppe beherrschte dabei Zeichensprache, die andere nicht. Es stellte sich heraus, dass Kinder, die frühzeitig mit ihren Händen zu kommunizieren gelernt haben, im Vergleich zu ihren Altersgenossen viel mehr in der Lage sind, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Dadurch verringert sich auch ihr Frustrations- und Aggressionspotenzial. Zudem verbessert sich die Interaktion zwischen Baby und Eltern. Aber was ist mit den negativen Aspekten, die der Zeichensprache für Kleinkinder nachgesagt werden? Kritiker meinen, dass das Verwenden von Gesten die sprachliche Entwicklung der Kinder verzögern könnte. „Eher im Gegenteil“, sagt die Psychologin und Pädagogin Barbara Effenberg. In ihrer Praxis hat sie häufig mit Familien zu tun, für die die Babyzeichensprache ein selbstverständlicher Teil des Alltags ist. „Die Zeichen laden ein Kind früher zu aktiver Kommunikation mit der Umwelt ein, als es sonst möglich ist“, weiß Effenberg daher aus Erfahrung. Sprache, ganz gleich ob in Worten oder in Zeichen, macht Spaß, schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und

Interview

MMag.a Barbara Effenberg ist Psychologin, Pädagogin sowie Sonder- und Heilpädagogin. Sie leitet die Privatpraxis sorgsam in Brunn am Gebirge. www.sorgsam.net

lässt alle etwas Neues lernen. „Daran kann ich keinen einzigen Fehler finden“, so die Psychologin.

ihren Händen zu sprechen. „Die werden selbstverständlich auch nicht dazu gedrängt, weder von mir noch von den Eltern“, sagt Cordula. Später erzählt sie noch von einem einjährigen Buben mit schwerem Hörschaden, den sie in ihrem Kurs hat. „Der hat erst kürzlich ein Hörgerät bekommen, konnte sich aber dank der Zeichen schon viel früher mit seinen Eltern verständigen“, so Cordula. In jedem Satz, den sie über ihre kleinen Schüler verliert, erkenne ich, wie viel Spaß ihr die Beschäftigung mit ihnen macht.

Trend aus den USA Eigentlich ist der Kurs vorbei, trotzdem bleiben die Mamas noch eine Weile auf dem Teppich sitzen, lassen ihre Kinder spielen und unterhalten sich. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt einer solchen Veranstaltung: Sie eignet sich perfekt als Plauderrunde für Gleichgesinnte – junge Eltern, häufig Mütter, die sich über Themen wie Windeln, Füttern und Durchschlafen austauschen. Währenddessen erzählt mir Cordula weiter von der Babyzeichensprache. In den USA, so berichtet sie etwa, gehört ein solcher Kurs zur Grundausstattung eines Kleinkinds, im deutschsprachigen Raum ist das Thema hingegen noch nicht so weit verbreitet. Manchmal, sagt Cordula, hat sie Kinder in ihren Kursen, die einfach keine Lust darauf haben, mit

Lockere Hausübungen Schließlich machen sich die vier Mamas dann doch auf den Weg nach Hause, wo sie mit ihren Kindern das Gelernte wiederholen und vertiefen. Aber wieder nicht wie im Unterricht, sondern in alltäglichen Situationen. Am Esstisch etwa, beim Wickeln oder beim Vorlesen. Noch bevor die Kleinen sprechen lernen, beherrschen sie so einen Wortschatz von 80 oder mehr Wörtern und wissen bereits, wie ein einfacher Satz gebildet wird. Den wichtigsten Aspekt aber bringt Barbara Effenberg prägnant auf den Punkt: „Für mich wirkt es immer wie ein inneres Freudenfest des Babys, wenn es seine Mutter zum ersten Mal zum Kühlschrank schickt, um etwas Bestimmtes herauszuholen.“ Infos und Kurse in ganz Österreich: www.zwergensprache.at

Welche Vorteile sehen Sie in der Babyzeichensprache? Barbara Effenberg: Sie verfeinert vor allem die Kommunikation vom Kind mit den Eltern. Letztere haben den Vorteil, Sprache zu beherrschen, während das Kind bis zu seinem ersten Wort auf der passiven Seite gefangen ist – also zuhören und verstehen kann, aber nicht sprechen. Mit den Babyzeichen, die nicht zwingend Handzeichen sein müssen, ermöglicht man dem Kind, früher aktiv an Gesprächen in der Familie teilzunehmen. Für viele Kinder und Eltern ist es eine große Erleichterung, sich dadurch klar verständigen zu können.

ständige Anwesenheit naher Bezugspersonen, weil die Kinder natürlich eigene Hand-, Kopf- oder Fußbewegungen erfinden. Viele Eltern sind unsicher, was sie mit der Babyzeichensprache anfangen sollen, und gerade für sie sind Kurse ein guter Weg. Und natürlich gibt es Eltern und Babys, die den Trubel und die vielen Kontakte lieben, die so ein Kurs mit sich bringt.

Muss man unbedingt einen Kurs besuchen, um seinem Kind die Zeichensprache beizubringen? Man kann sie auch aus Büchern lernen, man kann aber auch einfach abwarten, bis das Kind mit sieben oder acht Monaten von allein Zeichen verwendet. Das erfordert ein gewisses Feingefühl und die

Setzen Eltern, die ihren Kindern die Zeichensprache beibringen, diese unnötig unter frühen Lerndruck? Das Baby kommuniziert so oder so, egal, ob seine Eltern es bemerken oder ignorieren. Es teilt sich ständig mit, sendet Signale, hört zu und sucht nach Beachtung und Austausch mit uns Großen. In seinem ersten Jahr lernt das Baby mehr Neues als jemals wieder im Leben. Für mich wirkt es daher grotesk, wenn behauptet wird, dass man es in dieser Zeit mit ein paar Zeichen überfordern könnte.

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Mode und so

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Mode und so

Tradition im Spaßgewand

Steiermark 1974: Die Tracht ist eine Botschaft für Tradition und Geselligkeit.

Seit ein paar Jahren erlebt Trachtenmode einen regelrechten Boom. Kaum eine feierliche Sommernacht in Kitzbühel oder am Wörthersee geht mehr ohne Dresscode „Wies’nstyle“ über die Bühne. Und selbst in Wien gehört es längst zum guten Ton, einschlägige Events wie den Neustifter Kirtag, den Trachtenpärchenball oder die Wiener Wies’n in Dirndl und Lederhose zu besuchen. Ganz alltäglich Die Geschichte der Tracht begann bereits vor Jahrhunderten im ländlichen Raum. Anders als heute war sie hauptsächlich Alltags- und Arbeitskleidung und ließ sogar den gesellschaftlichen

Stand einer Person erkennen. Die weniger reiche Bevölkerung hatte meist eine Werktagstracht für Alltag und Arbeit und eine Festtagstracht für den Kirchgang am Sonntag oder andere festliche Anlässe wie Hochzeiten. Im städtischen Bereich gab es auch Berufs- oder Amtstrachten, die eine Zugehörigkeit zu verschiedenen Berufsgruppen unterstreichen sollten. Erste Bauerntrachten entstanden im 15. Jahrhundert und bestanden vorerst aus Hanf- und Leinenstoffen. In Österreich und Deutschland entstanden zuerst Arbeitstrachten und Jagdgewänder. Wer die erste Tracht tatsächlich erfand, ist allerdings nicht klar. Im Laufe der Zeit vermischten sich

© Steiermark Tourismus/Erich Hagspiel (1), Privat (2), LUPI SPUMA/www.lupispuma.com (1)

Tracht galt schon immer als Inbegriff für Geselligkeit und Tradition. Heute wird sie als trendiges Statement auch wieder vermehrt von jungen Menschen getragen. Auf der Suche nach den Gründen für die Renaissance von Dirndl und Lederhose. von katharina peyerl

etliche modische Elemente, woraus dann erste Volkstrachten entstanden. Diese waren in Bezug auf Farbe, Schnitte und Muster schon genauer definiert. Heute kennt man in Österreich viele regionale Trachten wie etwa das Ausseerdirndl, den Steireranzug, die Wachauer- oder Gmundnertracht. Die große Auswahl an unterschiedlichsten Mustern, Farben und Stilen ist also das Ergebnis einer langen modischen Entwicklung. Dresscode: Dirndl Der Zugang zur Trachtenmode hat sich verändert, wie der ehemalige Direktor des Österreichischen Museums für Volks-

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Mode und so kunde Franz Grieshofer in den letzten Jahren beobachtet hat. „Unbekümmert von früheren Ideologien ist die Tracht heute Bestandteil der jungen Spaßgesellschaft und wird etwa auf Almfesten und dem Oktoberfest getragen“, sagt der Trachtenexperte. Früher verband man diese Kleidung hauptsächlich mit Traditionsbewusstsein, heute dient sie oft als Freizeitkleidung und Dresscode für Events. „Durch den allgemeinen Trend bekommt aber auch die traditionsbewusste Trachtenpflege wieder Auftrieb“, meint der Experte. In vielen Regionen in Österreich ist die Tracht allgegenwärtig und auch eine Selbstverständlichkeit geblieben. „Das sieht man am Paradebeispiel Ausseerland“, meint Grieshofer, wo Tracht ganz selbstverständlich im Alltag getragen wird – von Jung und Alt. Auch Familie Wabnegg aus Deutschlandsberg trägt gerne Tracht – besonders bei feierlichen Anlässen. „Gemeinsam in Tracht auf ein Fest zu gehen, bestärkt das Zusammengehörigkeits gefühl als Familie“, erzählt Sandra Wabnegg, die mit ihrer 3-jährigen Tochter Anna auch gerne im Partnerlook geht – beide besitzen ein Ausseerdirndl im gleichen Design. Papa Peter und der einjährige Sohn Michael wiederum treten oft als zünftiges Duo in Lederhosen auf. „Wir haben sowohl unsere Hochzeit als auch die Taufen der Kinder in Tracht gefeiert“, erinnert sich Sandra Wabnegg gerne zurück. „Besonders die Oma schenkt den Kindern gerne Dirndl und Lederhose. Sie weiß, dass sie ihnen so immer wieder eine Freude machen kann.“

erster Linie praktisch sein und möglichst lange halten. Auch die Art, wie die Tracht getragen wurde, sendete Signale aus. Eine ledige Frau knotete die Masche ihrer Dirndlschürze links zu, während liierte, verlobte und verheiratete Frauen die Masche auf der rechten Seite banden. Wer die Masche mittig des Kleides trug, signalisierte seine Jungfräulichkeit oder aber Unentschlossenheit. Die Schleife hinten trugen oft verwitwete Frauen und

Tracht gehört für Familie Wabnegg aus der Steiermark zum Familienleben dazu.

Bedienungen in ländlichen Gaststätten. Als einer der adeligen Trachtenliebhaber galt Erzherzog Johann von Österreich. Für den passionierten Jäger gehörte sein ländlicher Anzug einfach zum Alltag dazu. Aus der Tracht der Jäger sowie einzelnen Elementen militärischer Uniformen entstand dann schließlich der Steireranzug. Was früher teils strenge Kleiderordnung war, ist heute zu einem trendbewussten Statement geworden. Was die vergangene und die heutige Zeit allerdings sehr wohl gemeinsam haben, ist die Besonderheit, die mit dem Tragen einer Tracht verbunden wird. Schon in der k.u.k.-Zeit galt es als chic, seine Tracht auszuführen. Städter, die zur Sommerfrische aufs Land wie an den Grundlsee oder nach Bad Ischl fuhren, passten sich gerne dem dort typischen Kleidungsstil an. „Besonders unsere Tochter verbindet etwas ganz Besonderes mit Tracht“, sagt Sabine Christiner aus Graz. Von jeher trug die heute fast 4-jährige Anika gerne Dirndl oder Lederhose, wenn spezielle Unternehmungen anstanden. „Wenn wir zur Buschenschank gehen, zieht sie von sich aus immer ein Dirndl an, weil sie so einen Ausflug einfach damit verbindet“, erzählt die junge Mutter.

Trend im Wandel der Zeit Früher sollten Dirndl und Lederhose in

Sabine Christiner und Tochter Anika tragen im Alltag gerne Tracht.

Perfekte Kulisse: Fesch aufgedirndlt in feinem Zwirn von Lena Hoschek.

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Mode und so

Interview

Manchmal animiert die kleine Tochter ihre Eltern auch dazu, in Tracht aus dem Haus zu gehen, um einen Bummel in die Stadt zum Eis Essen zu machen. „Früher hatte sie allerdings lieber Lederhosen an“, erinnert sich Sabine Christiner. „Heute liebt sie aber besonders lange Dirndln.“ Mama Sabine trägt selbst lieber kurzes Dirndl und besitzt auch eine echte steirische Vulkanlandtracht, während ihr Mann Wolfgang diverse Lederhosen für alle Anlässe besitzt.

ist für ihre vintage.inspirierte Mode bekannt und gründete im Jahr 2005 ihr eigenes Modelabel. Die österreichische Designerin bringt zweimal jährlich eine Prêt-à-porter-Kollektion heraus, unter dem Trachtenlabel „Lena Hoschek Tradition“ gibt es zwei Mal im Jahr eine Trachtenkollektion – erhältlich in Wien, Graz und Berlin in den eigenen Stores sowie im Onlineshop. www.lenahoschek.com

„Dirndl-G’wand bleibt Dirndl-G’wand“ Wie hat sich Tracht Ihrer Beobachtung nach in den letzten Jahren verändert? Lena Hoschek: Tracht ist definitiv kommerzieller geworden und folgt dadurch auch gewissen Trends. Ich persönlich verbinde Tracht jedoch stets mit Tradition, altem Handwerk und Heimatgefühl. Qualität und die behutsame Weiterentwicklung von Tracht liegen mir daher sehr am Herzen. Dirndl-G’wand soll Dirndl-G’wand bleiben und eben nicht unbedingt Modernität und kurzlebige Trends widerspiegeln. Unser unausgesprochenes Gütesiegel ist daher auch die Fertigung durch liebe- und durchaus mühevolle Handarbeit. Die Seidenschürzen werden noch von Näherinnen handgezogen, und auch die lieblichen Rüschen und aufwendigen Borten an Mieder und Blusen werden handgelegt. Was meinen Sie: Wieso ziehen in den letzten Jahren auch vermehrt jüngere Leute gerne wieder Tracht an? Zum einen hat das sicherlich mit dem großen Angebot an wiederbelebten Volksfesten und Kirtagen zu tun und zum anderen mit dem wieder aufgeflammten Interesse am Brauchtum. Tracht wird zudem immer mehr international vermarktet. Das Dirndl ist quasi zum charmanten Markenbotschafter für Österreich geworden – im Idealfall unverkitscht. Was ist für Sie das Besondere an Trachtenmode? Tracht ist seit meiner Kindheit stets fixer Bestandteil meiner Garderobe. Mit 13 habe ich mit meiner Großmutter mein

erstes eigenes Dirndl geschneidert und dabei meine Leidenschaft für das traditionelle Handwerk entdeckt. Das Besondere daran ist wohl die damit einhergehende Weitergabe von Kultur und Werten an nachfolgende Generationen. Tracht und Folklore machen einen großen Teil unserer Herkunft aus. Welche Farben, Muster und Schnitte sind derzeit angesagt, und wie sehen die persönlichen Lieblingstrends ihrer aktuellen Kollektion aus? Die Herbst/Winter-Kollektion 2015/16 präsentiert sich durch die kräftigen Farbkombinationen sehr frisch und lebhaft. Die Farben reichen dabei von Waldgrün über Senfgelb bis hin zu beerigen Tönen wie Ribisel. Außerdem wird es auch erneut trachtige Bänderröcke geben, die mit frechen Herzerlblusen und tailliert geschnittenen Walkjankern mit Schößchen kombiniert werden können. Gibt es Muster, Farben oder Schnitte, die generell besonders beliebt sind? Meiner Erfahrung nach sind die klassischen Dirndln in zarten bis kräftigen Naturfarben mit kleingemusterten Baumwolldrucken stets sehr beliebt. Ihre Einschätzung: Tragen junge Frauen lieber lange Trachtenkleider, kurzes Dirndl oder sogar Lederhose mit Bluse? Ich denke, das Dirndl ist die unangefochtene Nummer eins. Es bringt einfach die schönsten Attribute einer Frau gekonnt zur Geltung. Und das ist es doch, was wir alle wollen ...

© LUPI SPUMA/www.lupispuma.com (1), Hilde van Mas (1)

Neu entdeckt Seit Jahren erobert Landhausmode nach und nach die Freizeitabteilung der Kleidergeschäfte. Besonders am Ende des Sommers ist Saison für Dirndl, Lederhose und Accessoires. „Diese Mode erlebte in den letzten Jahren wirklich eine Art Wiedergeburt“, stellt Franz Schweitzer, Inhaber des Trachtenmodengeschäftes „Gwand und Schuh“ in Herzogenburg, fest. Seiner Meinung nach könnte das daran liegen, „dass sich viele Menschen heute wieder nach mehr bodenständiger Ursprünglichkeit sehnen“. Auch wenn Trachten vielerorts heute eine andere Bedeutung für die Träger haben als noch zu Großmutters Jugendzeit, ist dieses ursprüngliche Traditionsbewusstsein doch ein Stück weit geblieben.

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Mode und so

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Essen und Gesundheit

Kleine Superhelden

© Verlag Kneipp Kulinarik (1), Burtscher-Pap (1), Marilyna (1)

Superfood ist wortwörtlich in aller Munde. Richtig kombiniert, kann mit den vitalstoffgeballten Lebensmitteln der tägliche Nährwertbedarf effizienter gedeckt werden. Doch Vorsicht: Nicht überall, wo „super“ draufsteht, ist auch „super“ drin. von lisa strebinger

„Deine Nahrungsmittel seien deine Heilmittel“ lautet das weise Zitat des altgriechischen Arztes und Philosophen Hippokrates von Kos. Die Ernährungsbewegung „Superfood“ versucht genau dieses Leitmotiv wieder in die Köpfe der Menschen zu bekommen. Ob AcaiFrucht, Chia-Samen, Chlorella-Algen oder Weizengras – die Liste der als Superfoods deklarierten Nahrungsmittel ist lang. Doch mit dem Superfood-Trend verhält es sich ein wenig wie mit einer guten Geschichte: Vieles ist Blödsinn, aber ein Funken Wahrheit steckt doch drin. Das ist super Es gibt keine fachliche Definition des Wortes „Superfood“, der Begriff ist nicht

geschützt. „Manche Hersteller verwenden den Begriff ja schon beinahe willkürlich und bewegen sich dabei auf einem schmalen Grat zwischen gesetzlich erlaubt und eben nicht“, warnt Ernährungswissenschaftlerin Mag. Veronika Macek-Strokosc. Sie rät dazu, nicht alles blind zu kaufen, wo „super“ draufsteht. Die Expertin stellt aber auch Folgendes klar: „Jedes als Superfood verkaufte Lebensmittel kann einen guten Beitrag zu unserer Ernährung leisten. Sich jedoch nur auf Superfood zu konzentrieren und dieses sogar in einer großen Menge zu konsumieren, halte ich nicht für sinnvoll, da dann auf die Aufnahme von anderen wichtigen Nährstoffen vergessen wird.“ Tatsächliche Superfoods enthalten

jedenfalls von gewissen Nährstoffen besonders viel und sind eben deshalb besonders super. Beispielsweise enthalten Mangold, Brom- sowie Himbeeren, Amaranth, Weizenkeime und Paranüsse überdurchschnittlich viel Magnesium – eine Tatsache, die diese Lebensmittel zu vermeintlichen Superfoods macht. Keine Wunder Wer also Superfood auf seine Einkaufsliste setzen will, dem sollte gleichzeitig klar sein, dass man mit dessen Konsum nicht einfach alle schlechten Ernährungsgewohnheiten auslöschen kann. Wer tagtäglich Pizza und Süßkram in sich hineinstopft und Sport verabscheut, dafür als Ausgleich vor dem Zubettgehen

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einen Green Smoothie hinunterschüttet, der darf sich nicht wundern, dass der gewünschte Gesundheitseffekt nicht eintritt. „Das Problem, das wir heute haben, ist, dass wir uns immer noch falsch ernähren. Obwohl wir es bereits besser wissen sollten. Der Mensch hat einen geringeren Energiebedarf bei zeitgleich erhöhtem Nährstoff bedarf. Wir essen aber generell zu kalorienreich und zu nährstoffarm. Es wird Zeit, dass wir die Ernährung an den Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Dazu gehört aber mehr, als einfach nur ein paar gesunde Lebensmittel willkürlich in den Speiseplan zu integrieren“, macht Primarius Dr. Meinrad Lindschinger vom Institut für Ernährung und Stoffwechselerkrankungen in Laßnitzhöhe aufmerksam. Er schwört auf den Einsatz von Superfood, aber nur, wenn er richtig gehandhabt wird. Essen mit Funktion Functional Eating, auf Deutsch „Essen mit Funktion“, nennt sich die Ernährungstechnologie, auf die Lindschinger baut. Per Fragebogen und ausführlichem Gesundheitscheck verpasst er seinen Patienten eine auf sie zugeschnittene SuperfoodKombination. Das mag für den einen das Magerjoghurt mit Beerenobst und Chia-Samen sein, für einen anderen ist es das Kalbssteak mit Spinatgemüse und Vollkornnudeln. „Superfood geht weit über das Wort ,super‘ hinaus. Mein Team und ich unterscheiden zwischen BalanceFood für eine allgemeine Gesundheit, Brain-Food für geistige Leistungsfähigkeit, Beauty-Food für mehr Schönheit, Erotic-Food spricht für sich selbst, SoulFood für gestresste Menschen, PowerFood für Sportler und New-Food für die besondere Abwechslung. Dabei nehmen wir auch Rücksicht auf das Alter und auf das Geschlecht“, erklärt Lindschinger. Der Fachmann macht deutlich, dass es nicht das „non plus ultra Superfood“ gibt, das für alle geeignet ist und jeden ein Stück gesünder macht. Jeder benötigt nun einmal etwas anderes, und jeder muss die Lebensmittel auch anders kombinieren, erst dann stellt sich der erhoff te gesundheitliche Erfolg ein Daheim schmeckt’s am besten Dabei müssen die Lebensmittel nicht zwangsläufig exotische Namen tragen und aus Übersee nach Österreich gekarrt werden. Zwar ist es durchaus erfreulich, dass die moderne Zeit es möglich macht, auch Nicht-Heimisches einmal ausprobieren zu können, aber der

Interview

Essen und Gesundheit

Isabella Burtscher-Pap hat ursprünglich Landschaftsarchitektur studiert und sich dabei auf Heilkräuterkunde spezialisiert. Für gesunde Ernährung hat sie sich immer schon interessiert, besonders aber seit sie Mutter ist – ihre Tochter ist heute 9 Jahre alt. 2014 hat die 43-Jährige ihr Buch „Superfood to go“ herausgebracht (erschienen im Verlag Kneipp Kulinarik um € 17,99).

Sie nehmen in Ihrem Buch über 40 heimische und exotische Superfoods unter die Lupe. Was ist das Resümee, das Sie daraus ziehen? Superfoods sind schnell und praktisch anzuwenden. Innerhalb kürzester Zeit können bestimmte Lebensmittel den erhöhten Nährstoff bedarf von gestressten Eltern, bewegungsfreudigen Kindern oder Teenagern in anstrengenden Lernphasen decken. Superfoods sind keine Art von Diät oder Ernährungsumstellung, sondern Zusatzlebensmittel, die man einfach in seine normalen Essgewohnheiten einbauen kann, um einen positiveren Effekt zu erzielen. Superfoods sind aber immer nur ein Zusatz und können schlechte Ernährungsgewohnheiten nicht einfach aufheben. Aber was ist denn Superfood überhaupt und warum lohnt es sich, gleich ein ganzes Buch darüber zu verfassen? Die heutigen Ernährungsgewohnheiten sind sehr stark von Nahrungsergänzungsmitteln geprägt – mein Buch steht antagonistisch dazu. Ich will zeigen, dass es natürliche und gesunde Alternativen zu Kapseln, Tabletten und Co. gibt. Superfoods sind jene Lebensmittel, die von gewissen Nährstoffen einen überdurchschnittlich hohen Anteil aufweisen – im Vergleich zu anderen Lebensmitteln. Außerdem wirken die meisten Superfoods generell immunstärkend und antioxidantisch – das heißt, sie können freie Radikale binden, die beispielsweise den Ausbruch einer Krebserkrankung oder frühzeitige Alterung begünstigen. Derzeit gibt es ja einen regelrechten Hype rund um Matcha-Tee, AcaiFrucht, Chia-Samen und andere exotische Superfoods. Haben wir denn in Österreich keine heimischen Pflanzen, die auch super sind? Doch, haben wir, na klar. Wenn es nicht so wäre, dann hätte der Mensch bei uns ja gar nicht überlebt (lacht).

Ich bin z.B. ein großer Fan der Himbeere und der Brennnessel. Letztere wird oft aufgrund der Brennhaare gemieden, aber wenn man sie zu einer Suppe, einem Omelette oder Gemüse verkocht, dann werden diese zerstört. Sogar, wenn man mit ihr einen Rohkost-Smoothie zubereitet, z.B. gemeinsam mit einer Mango, brennt beim Trinken nichts mehr. Und wie ist es nun mit den exotischen Varianten? Sind diese zu empfehlen oder gar nur ein Verkaufsschmäh? Nicht überall, wo Superfood draufsteht, ist auch Superfood drin. Aber ich bin froh, dass uns die heutige Zeit exotische Lebensmittel zugänglich macht, weil sie den Essensplan erweitern und neue Geschmäcker offenbaren. Wenn man Superfood kauft – egal, ob Beeren, Nüsse oder Gemüsearten – bitte immer darauf achten, dass „in Rohkostqualität“ und „aus biologischem Anbau“ draufsteht. Denn nur pur und unverfälscht ist Superfood auch wirklich super. Muss man denn sonst noch etwas beachten, auch in Hinblick auf die Ernährung bei Kindern? Mit manchen Superfoods sollte man speziell umgehen. Die meisten sollte man nicht über 42° C erhitzen, damit man die Nährstoffe nicht zerstört. Ausnahme ist z.B. der Matcha-Tee, den man mit 80° C aufgießen kann. Auch Goji-Beeren sollte man ein paar Minuten in heißem Wasser quellen lassen oder kochen, bevor man sie isst. Superfoods sollte man, wie alle Lebensmittel, eher kühl und dunkel lagern. Acai-Pulver stelle ich sogar samt der ganzen Packung in den Gefrierschrank. Kinder können grundsätzlich alle Superfoods zu sich nehmen, aber man darf sie nicht zwingen, etwas zu essen, das ihnen nicht schmeckt. Meine Tochter mag z.B. keine ChlorellaAlgen, die schmecken ihr zu fischig. Dafür liebt sie Chia-Pudding oder knabbert gerne Hanfsamen.

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© Feinstoff

Essen und Gesundheit Mehrwert ist fraglich. „Viele exotische Superfood-Arten sind extrem teuer, da das Anbaugebiet klein ist, die Ernte oft händisch erfolgt, Transportwege lang sind, die Absatzmenge gering ist und die Marketingkosten beachtlich sind. Die CO -Belastung ist dadurch oft enorm“, ² gibt Ernährungswissenschaftlerin MacekStrokosc zu bedenken. „Man sollte sich beim Kauf außerdem überlegen, ob diese Produkte biologisch und nach den FairTrade-Richtlinien hergestellt wurden.“ Macek-Strokosc geht sogar so weit, alle unsere heimischen Lebensmittel als Superfood zu bezeichnen. Beispielsweise enthalten diverse Kohlsorten, Petersilie und Paprika gewaltig viel Vitamin C. Ribiseln und Heidelbeeren sowie Sonnenblumenkerne und Weizenkeime

5 Superfoods für kids

2) Himbeeren sind voll mit Eisen, Vitamin C, Provitamin A, Vitamin B, Kalzium, Kalium, Magnesium und Folsäure. Die roten Beerchen stärken die Abwehrkräfte, wirken verdauungsregulierend und fördern die Blutbildung. Anwendungsbeispiel: Am besten genießt man sie roh: Ob direkt von der Staude genascht, über ein Dessert gestreut oder in einen Salat gemischt – Himbeeren schmecken immer.

4) Chia-Samen stammen aus Mexiko. Ihre Heilkraft war bereits den Mayas bekannt. Die schwarzen Samen enthalten eine große Portion Ballaststoffe, die Vitamine A, Niacin, Thiamin, Riboflavin und Folsäure. Sie machen lange satt, helfen bei Magenproblemen, fördern die Wundheilung und wirken gewichtsstabilisierend. (Achtung: nicht mehr als 15 g pro Tag) Anwendungsbeispiel: Chia-Samen sind geschmacksneutral und können ins Müsli oder Joghurt gemischt werden. Besonders lecker ist der ChiaPudding. Dazu einfach für 2 Portionen 4 EL Chia-Samen in 250 ml Mandelmilch (oder einer anderen Nuss- oder Getreidemilch) mischen und für mind. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen, bis die „Pudding“-Konsistenz entsteht. Kann z.B. mit Honig, Zimt und Vanille verfeinert und mit Obst und Nüssen garniert werden.

3) Hanfsamen zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Proteinen, Edestin, essenziellen Fettsäuren, Gammalinolensäure, Vitamin E und diversen Mineralien aus. Sie stärken das Immunsystem, fördern die Herzgesundheit, stabilisieren den Hormonhaushalt und sorgen für Ausgeglichenheit. Anwendungsbeispiel: Kinder lieben es, sie zu knabbern. Man kann sie aber auch ins Müsli mischen oder über einen Salat bzw. eine Suppe streuen (statt Backerbsen).

5) Avocados zählen zu den fettreichsten Früchten und enthalten neben gesunden Pflanzenfetten Vitamine wie z.B. Vitamin A und E, Alpha- und BetaCarotin, Biotin und Folsäure. Die grüne Frucht stabilisiert die Blutfettwerte, macht lange satt und stärkt die Sehfähigkeit. Anwendungsbeispiel: Das Fruchtfleisch kann man mit anderen Zutaten zu einem Smoothie mixen oder mit Salz und Zitronensaft zu einem leckeren Aufstrich oder Dip mischen.

1) Rohkakao steckt voller Tryptophan, Phenylethylamin, Anadamide, Arginin und Magnesium. Er macht schlau, ist reich an Antioxidantien, beruhigt, stoppt Heißhungerattacken und macht rundum glücklich. Anwendungsbeispiel: 1 EL in ein Glas Mandelmilch einrühren, 1 EL Honig dazu und mit einem Elektromixer gut vermischen.

stecken wiederum voller Vitamin E, das krebserregende freie Radikale bindet, also antioxidantisch wirkt. Fleisch, Fisch, Molkegetränke und Hafer überzeugen unter anderem mit einer großen Menge an Vitamin B6, das uns glücklich und zufrieden macht. „Ein abwechslungsreicher Speiseplan, der aus regionalen und saisonalen Lebensmitteln und viel Obst und Gemüse besteht, ist immer noch die beste Art, eine ausgewogene Nährstoffaufnahme sicherzustellen. Und das Wichtigste ist vermutlich, dass die Produkte Rohkostqualität haben – also unverarbeitet sind – und aus biologischer Landwirtschaft stammen“, ergänzt die Spezialistin. Superfood für Kindergarten, Schule und Büro Was mit Sicherheit wahrlich super ist, ist, dass der Ernährungstrend namens Superfood neue Ideen geschaffen hat, wie man in der heutigen kurzlebigen und stressigen Zeit schnell zu einem Energiekick kommt. Leckere ObstGemüse-Smoothies, getrocknete Beeren oder Nüsse zum Knabbern machen es möglich, sich auch unterwegs schnell einmal mit Nährstoffen zu versorgen. Hinzu kommt, dass der Begriff Superfood auch skeptische, Gemüse meidende Kinder hellhörig werden lässt. Denn macht man ihnen einen Rohkostteller als „Superfood“ schmackhaft, das vielleicht sogar „Superkräfte“ verleiht, werden die Kleinen vermutlich eher zugreifen, als wenn man erklärt: „Los, iss das, das ist gut für deine Gesundheit!“

T ip p s de r R e dak t ion Feinstoff – Der österreichische SuperfoodHersteller produziert Powernahrungsmittel in Rohkostqualität, die 100 % vegan und biologisch sind. Besondere Highlights sind die fertig gemixten Smoothie-Mischungen, die man auch „to go“ verwenden kann. www.feinstoff.net Dancing Shiva – In dem Wiener LadenRestaurant kann man ausgefallene Speisen genießen oder die Superfood-Zutaten für zu Hause kaufen. Die Philosophie: Lebensmittel müssen ehrlich produziert, ganzheitlich verarbeitet und genussvoll gegessen werden. Auch im Angebot: Ernährungsberatung und Kurse rund um Superfood und gesunden Lebensstil. www.dancingshiva.at

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Kochschule

Zutaten

Für den Germteig * 250 g Mehl (ca. 20 g) * ½ Packung Germ * 130 ml Milch * 3–5 EL Zucker er * 2 EL zerlassene Butt * 1 Ei * 1 Prise Salz * Ei zum Bestreichen Für die Mohnfülle ahlen) * 150 g Mohn (gem ker Zuc EL 3–4 * * 130 ml Milch ucker * 1 Packung Vanillez

Rezept von Bernadet te W., OÖ

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Mohnschnecken Zubereitung 1 Ca. 40 ml Milch erwärmen, bis sie lauwarm ist. 1,5–2,5 EL Zucker und ca. 20 g zerbröselte Germ mit dem Schneebesen glatt rühren und mit einem guten EL Mehl bestäuben. Das Dampfl mit einem Geschirrtuch abdecken und bei Zimmertemperatur gehen lassen, bis es ca. das doppelte Volumen hat und die Oberfläche Risse bekommt. 2 Das Dampfl mit den restlichen Teigzutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, zu einer Kugel formen und nochmals abgedeckt an einem warmen Ort aufgehen lassen. 3 Inzwischen für die Mohnfülle die Milch langsam aufkochen lassen und dann vom Herd nehmen. Vanillezucker, Zucker und Mohn gut einrühren und

unter gelegentlichem Umrühren quellen lassen. 4 Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen und die Fülle auftragen. Am unteren Rand ca. 3 Finger breit frei lassen und den Teig wie einen Strudel einrollen. 5 Mit einem angefeuchteten Messer 1–2 Finger breite Scheiben schneiden

WISSENSWERTES: Mohn ist nicht gleich Mohn. Die Familie der Mohngewächse umfasst rund über 100 Arten. Die bei uns wohl bekannteste Art ist der Klatschmohn, auch Mohnblume genannt. In Österreich hat der Mohnanbau eine lange Tradition. Angebaut werden hauptsächlich Blaumohn (intensiver herber Geschmack, geeignet für pikante Speisen wie Mohnsemmerl und Salate), Graumohn (sehr feiner Mohngeschmack,

und diese auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech schön auflegen. Nochmals ein wenig aufgehen lassen und mit etwas verquirltem Ei bestreichen. 6 Im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad 20–30 Minuten backen, bis die Schnecken goldbraun geworden sind und die ganze Wohnung duftet.

geeignet für Mehlspeisen) und Weißmohn (intensives Walnussaroma, vielseitig einsetzbar). TIPP: Für Naschkatzen: Die fertigen Schnecken mit einer gut durchgerührten Mischung aus Staubzucker, Wasser und etwas Zitronensaft bestreichen. VARIATIONEN: Schmeckt auch mit Nuss-, Nutellaoder Vanillefülle ausgezeichnet.

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Essen und Gesundheit

Selbst gekocht

Interview

Foodblogger gibt es viele. Aber nur wenige sind so jung wie Lara-Marie. Die 11-Jährige über Küchenunfälle, Lieblingsspeisen und scharfe Messer. von lisa strebinger

Was macht dir am Kochen und Backen am meisten Spaß? Ich finde es toll, dass ich vieles genau nach meinem Geschmack kochen kann. Außerdem macht es mir Spaß, wenn ich in der Küche ein bisschen herumexperimentiere – nicht alle Rezepte funktionieren sofort. Hilft dir deine Mama auch manchmal? Das Kochen und Backen mach ich komplett allein, denn ich werde ganz nervös, wenn meine Mami anfängt, in meinen Rezepten herumzupfuschen. Aber beim Fotografieren, Schreiben und Online-Stellen kann ich nicht auf sie verzichten. Wie kreierst du ein neues Rezept? Meistens bekomme ich spontan irgendeine Idee, die ich gerne umsetzen will. Oft kommt dabei zwar etwas ganz anderes heraus, als erwartet, aber gerade das macht es auch so spannend! Zu meiner Regenbogen-Torte hat mich z.B. ein Foto von einem Regenbogen inspiriert. Kochbücher benutze ich natürlich auch oft – und davon habe ich wirklich sehr, sehr viele.

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Gibt es eine lustige Geschichte, die dir mal beim Kochen passiert ist? Ja, einmal hab ich Cupcakes mit weißer Schokoladenfüllung gemacht. Und nachdem ich sie aus dem Backofen herausgeholt habe, merkte ich, dass der Teig eingetrocknet und total explodiert war, denn die Füllung wurde einfach zu heiß. Wie oft geht denn beim Kochen was schief? Und was machst du dann? Früher gingen viele Experimente schief, aber jetzt kommt das ziemlich selten vor. Und selbst wenn meine Backwerke mal nicht so lecker aussahen ... geschmeckt haben sie immer noch super.

Lara-Maries Kochblog: http://lara-marie-kocht.mp2.at

Wann hast du zum Kochen und Backen angefangen? Lara-Marie: Ich hatte schon immer eine große Leidenschaft fürs Backen und hab meiner Mami von klein auf viel in der Küche assistiert. Sie musste meine experimentellen Backwerke immer fotografieren und brachte mich schließlich auf die Idee, einen Kochblog zu machen. Im Oktober 2012 veröffentlichte ich meinen ersten Eintrag – da war ich 8,5 Jahre alt. Heißes Backrohr, scharfe Messer, Mixer mit Klingen – viele denken, Kochen und Backen sei zu gefährlich für Kinder ... Na ja, ich benütze auch sehr viele Küchenutensilien. Aber bei manchen Küchengeräten, wie z.B. dem Pürierstab, hilft mir meine Mama. Klar, ich habe mich auch schon

mal geschnitten oder verbrannt, aber ich komme damit klar und gehe immer vorsichtig mit allen Geräten um. Ich benutze immer scharfe Messer, obwohl viele Leute glauben, dass dies für Kinder gefährlich ist. Aber in Wirklichkeit verletzt man sich mit einem stumpfen Messer viel schneller, weil man leichter abrutschen kann. Was kochst du denn am liebsten? Mein Lieblingsgericht, das ich oft selber mache, sind Nudeln mit Tomatensoße. Außerdem liebe ich amerikanische Pancakes. Wenn ich sie ein bisschen farbenfroher haben möchte, füg ich einfach bunte Streusel hinzu. Ich liebe aber auch Makronen aus Paris – Frankreich ist mein Lieblingsland. Und außerdem mag ich selbst gemachte Smoothies und Eiscreme, z.B. Mango-Eis.

Was meinst du: Ist Kochen schwer oder kann das jeder lernen? Es hängt mit dem Rezept zusammen ... Mein Pesto zum Beispiel ist ganz einfach. Aber wenn man versucht, die original französischen Makronen zu backen, kann es sehr kompliziert werden: Für diese Masse braucht man ca. vier Anläufe, bis es klappt. Aber jeder kann kochen und backen! Was machst du, wenn du gerade mal nicht kochst und backst? Ich liebe meinen Hund Pablito und meine Katze Merissimo, für die ich auch ab und zu frische Leckerlis backe. Außerdem mag ich Reiten, Klettern, Eistanzen, Aerial Silk, Tauchen, mit meinen Freunden Zeit verbringen und auch kreatives Arbeiten.

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Essen und Gesundheit

Genuss ohne Gluten

© McDonald’s Österreich (1), Fotolia (2)

Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ist eine Erkrankung, die die Ernährung der Betroffenen ihr Leben lang prägt. Burger können sie jetzt trotzdem essen, denn McDonald’s Österreich bietet nun auch gluten- und weizenfreie Bun-Brötchen für Cheeseburger, Hamburger und Co. an. von markus höller

Hamburger und Cheeseburger, die Klassiker und das Fundament einer weltweiten Burgerkette wie McDonald’s, sind die typische Mahlzeit on the go oder im Restaurant, wenn es einmal schnell gehen muss. Doch für viele Menschen ist aufgrund einer bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeit der schnelle Snack zwischendurch oft ein extrem aufwendiger Hürdenlauf, da mitunter kleinste Mengen an Gluten bei unvorsichtiger Auswahl des Menüs schon zu erheblichen Beschwerden führen können. McDonald’s

hat hier eine Vorreiterrolle übergenommen und – schon lange vor der EU-weiten Verordnung zur Kennzeichnung von Inhaltsstoffen bei Speisen – die Zutaten und Allergene offengelegt. Um wirklich allen Gästen eine umfangreiche und schmackhafte Palette an Speisen anbieten zu können, wurde erst vor Kurzem die „Make it Veggie“-Option für den fleischlosen Burgergenuss eingeführt: Insgesamt sechs Produkte, die paniertes oder gegrilltes Hühnerfleisch enthalten – von Wraps über Burger bis

hin zu Salat – können zum gleichen Preis vegetarisch bestellt werden, mit einem Veggie-Schnitzel anstatt des ChickenPattys. Trotzdem gab es bis jetzt immer noch eine Gruppe, die auf Burger ganz verzichten musste: Menschen mit Glutenunverträglichkeit. Burger ohne Bun? Wer unter Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie leidet, hat es speziell im westlichen Kulturkreis nicht leicht, was die

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Essen und Gesundheit

Ernährung betrifft. Da praktisch alle Zubereitungen irgendeine Art von Getreide beinhalten, sind die enthaltenen Gluten schwer zu vermeiden – die Verdauungsprobleme folgen auf dem Fuß. Burger blieben McDonald’s-Besuchern mit Zöliakie daher bisher vorenthalten. Eine Heißhungerattacke auf dem Heimweg von einer lustigen Runde? Ein schneller Snack unterwegs mit dem Auto? Kindergeburtstag? Leider nein, denn wie bitte soll man denn einen Burger ohne Bun genießen? Einmal so richtig in einen saftigen Triple Cheeseburger beißen – bei glutenfreier Ernährung undenkbar. Bis jetzt! Der glutenfreie Burger Seit Mitte 2015 ergänzen österreichweit in allen McDonald’s Restaurants glutenfreie Burger die Auswahl. Hamburger, Double Hamburger, Cheeseburger, Double Cheeseburger, Triple Cheeseburger und Hamburger Royal TS können individuell mit dem neuen gluten- und weizenfreien Bun bestellt werden. „Wir möchten mit unserem neuen Brötchen eine Möglichkeit bieten, ganz unkompliziert in jedem McDonald’s Restaurant österreichweit einen glutenfreien Burger mit vollem Geschmack zu genießen“, so Andreas Schmidlechner, Managing Director von McDonald’s Österreich, über die neueste Innovation im Sortiment. Die glutenfreie Variante der Burger kann mit einem Aufpreis von 1 Euro bestellt werden. Dafür garantiert McDonald’s mit seinen gewohnt hohen Qualitätsstandards Burgergenuss auch für Zöliakiebetroffene. Wie das möglich ist? Das Bun wird aus Reismehl und Maisstärke hergestellt. Um im Handling und für die Kunden Verwechslungen zu vermeiden, unterscheidet sich das Bun durch die Sesam-Bestreuung auch optisch von den regulären Hamburger-Brötchen. Und zusätzlich kennzeichnet ein Aufkleber auf der Verpackung die glutenfreien Burger. Zufriedene Erwachsene, sorgenfreie Eltern Nicht nur, dass nun viele beliebte McDonald’s-Burger für Gäste mit Glutenunverträglichkeit verfügbar sind, erleichtert es auch Eltern mit betroffenen Kindern vieles im Alltag. „Mit Hamburger und Cheeseburger können wir damit auch ein glutenfreies Menü im Happy Meal anbieten: ein Anliegen, das von vielen Eltern geäußert wurde“, ist Andreas Schmidlechner froh über die neue Ergänzung im Sortiment. Um ganz sicherzuge-

Fakt e n u nd z ahl e n Etwa 1 Prozent der Bevölkerung verträgt kein Gluten. 9 von 10 Betroffenen wissen nicht, dass sie Zöliakie haben. Rund zehn Jahre dauert es, bis bei einem Erwachsenen Zöliakie diagnostiziert wird.

hen, dass es zu keinen Kreuzkontaminationen kommt, wird es zusätzlich zu den strengen Vorschriften in der Küche auch laufend unangekündigte Tests und Probennahmen in den Restaurants geben.

Gäste abhängig, der offene Dialog über Plattformen wie die McDonald’s-Website oder die Präsenz in sozialen Medien ermöglicht so direkte und zielgerichtete Verbesserungen.

Erfolg aus dem Dialog Der Anstoß zur Entwicklung des glutenfreien Burgers kam dabei direkt von McDonald’s-Gästen. „Damit gehen wir auf den Wunsch von Menschen ein, die sich gluten- oder weizenfrei ernähren. Entsprechende Produkte wurden vielfach und verstärkt bei uns nachgefragt, etwa über unsere Plattform ‚Unser Essen. Eure Fragen‘“, erläutert Andreas Schmidlechner. Wie schon zuvor die „Make it Veggie“-Option ist die kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung des Sortiments bei McDonald’s wesentlich vom direkten Feedback der

Zöliakie – was ist das? Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ist eine Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten, dem in vielen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiß. Sie besteht lebenslang, ist oft erblich und kann neben erheblichen Verdauungsbeschwerden und dem eingeschränkten Wohlbefinden auch die Entwicklung von Karzinomen im Verdauungstrakt bzw. Diabetes begünstigen. Gluten kommen in Weizen, Gerste, Roggen und Hafer sowie deren Abstammungen und Kreuzungen (z.B. Dinkel, Grünkern, Kamut) vor; Mais, Reis und Hirse sind frei davon. Die einzige Abhilfe ist eine streng glutenfreie Diät, dank spezieller Produktentwicklungen und genormter Kennzeichnung ist bewusstes Einkaufen und Ernähren mittlerweile problemlos möglich. h er bst 2015 |

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Freie Zeit Krawuzikapuzi – 65! • Film-Highlights • Fernsehen war gestern • Schauen, Spielen, Lesen, Hören • Ausg’steckt is! • Basteltipp • Partytime bei McDonald’s gut verstaut

Aufräumhelfer Wir alle kennen das: Spielzeug überall auf dem Boden verstreut. Ratzfatz weggeräumt ist es mit dem Spielteppich von Play and Go: einfach zusammenziehen und schnell wieder Boden unter den Füßen sehen. Um € 34,–. www.playandgo.eu

Um mit Kindern coole Sachen zu basteln, braucht es keine Werkstatt oder exotischen Materialien. Made by Papa zeigt 67 Projekte aus Papier, Karton, Draht, Dosen und Holz: AlienTürdeko, Vogelfutterfalle, Raketenfahrzeug ... und Geschenkideen für Mama. Von Scott Bedford, TOPP. Um € 20,60.

Familie in der Box

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Nach dem gleichen Prinzip wie die russischen Matroschka-Puppen funktioniert die Family Box von Londji: Vater John, Mutter Marie, Thomas, Charlotte und Baby Lena können ineinandergesteckt werden. Um € 20,63 bei www.carrousel-kids.at

Das ist Rick, ein Hase mit neonpinken Streifen, der lieber gezogen wird als herumzuhoppeln. Weil’s ja auch so gemütlich ist. Handgemacht vom italienischen Studio delle Alpi aus FSC-zertifiziertem Birkensperrholz, bemalt mit umweltfreundlicher Farbe und sowas von hübsch! Um € 48,– bei www.mina-lola.com oder beim Mini Markt Vienna (siehe S. 34).

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Läuft gut! Bei den über 50 Rote-Nasen-Läufen in ganz Österreich ist es nicht wichtig, wie schnell man läuft, sondern nur, dass man läuft. Denn für jeden zurückgelegten Kilometer wird Geld an die Roten Nasen gespendet, die mit ihren Clowns Lachen und Lebensfreude zu kleinen und großen Patienten bringen. Der Wiener Lauf findet am 13.9.2015 statt. Anmeldung und Info: www.rotenasenlauf.at

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www.kidscampus.at

Promotion

Je früher Kinder und Jugendliche verstehen, dass sie die Welt aktiv mitgestalten und unsere Umwelt und den Planeten Erde schützen können, desto selbstverständlicher wird dies für sie als Erwachsene sein. Bereits zum dritten Mal will die Konferenz der Kinder Denkanstöße und Informationen liefern, erstmals unter dem Namen Kids Campus. Letztes Jahr waren 1.300 Schülerinnnen und Schüler dabei, als es darum ging, wesentliche Themen unserer Zeit zu beleuchten. Auch dieses Jahr gibt es zwei altersadäquate Programme für Schülerinnen und Schüler von 8 bis 13 sowie von 14 bis 18 Jahren. In mehreren Stationen erfahren die Teilnehmer/-innen in spannender Form wichtige Fakten und Informationen rund um Umwelt, Naturschutz, alternative Energien und Ressourcenschonung, Technologien der Zukunft, Gesundheit, Bildung und Kultur. Wissenschaftler/-innen, Expert(inn)en und Pädagog(inn)en stehen den Kids

Rede und Antwort und liefern Anstöße zum Weiterdenken. Die Teilnahme ist für Schulklassen und Gruppen ab 5 Personen kostenlos möglich, das Programm dauert ca. 90 Minuten. Jede Gruppe wird von einem eigenen Guide durch die Stationen geführt. KIDS CAMPUS 24. & 25. September 2015 MuseumsQuartier Wien, Dschungel Info und Anmeldung: www.kidscampus.at h er bst 2015 |

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Freie Zeit

Krawuzikapuzi – 65!

© Adrian Batty (1), G&G Verlag (1), Urania Puppentheater (2)

Das Urania Puppentheater feiert heuer das 65. Jahr seines Bestehens: Aus den eigentlich als Unterhaltung für Kinder gedachten Aufführungen ist mittlerweile ein Stück österreichischer Kultur für jedes Alter geworden. von peter zirbs

Manfred Müller spielt den Kasperl und ist seit 1995 Direktor des Urania Puppentheaters. Dem Pezi wiederum leiht Alexandra Filla seit Ende der 90er-Jahre ihre Stimme und ihre Hand.

Ein Gespräch mit Kasperl und Pezi führt man nicht alle Tage. Dementsprechend nervös war der Schreiber dieser Zeilen, als er davon erfuhr. Denn er ist – wie Generationen vor und nach ihm – mit den beiden aufgewachsen. Oder sagen wir es so: Zumindest waren sie eine Kinderzeit lang seine Begleiter. Wer allerdings dahintersteckt oder besser gesagt, drinnensteckt, ist trotz der unglaublichen Bekanntheit der beiden relativ vielen Menschen nicht wirklich geläufig. Klar, es sind Aufführungen des Urania Puppentheaters – aber viel mehr habe auch ich nicht gewusst. Umso spannender war es also, nach all der langen Zeit ein kleines bisschen hinter die Kulissen blicken zu dürfen.

Über die Magie Wobei: So stimmt das auch nicht, denn wirklich zusehen lassen sich die Betreiber und Puppenspieler eigentlich nicht. Das hat aber einen Grund, wie Manfred Müller im Gespräch erklärt: „Immer wieder kommen langjährige Zuseher und Abonnenten, die gerne bei einer Aufführung hinter der Bühne zusehen wollen. Ich sage darauf immer: ,Das wollen Sie nicht sehen. Der Zauber würde verloren gehen.‘ Und die Besucher verstehen das zum Glück auch.“ Denn diese Magie, versichert Müller, ist einer der wichtigsten Aspekte des Puppentheaters. Natürlich gehört dazu auch die Bühnentechnik. Mittlerweile verfügt die Puppenbühne über eine variable Größe

und allerlei Tricks, die einer Aufführung hollywood’sche Effekte verleihen, wie eine Regen-, Schnee- und Nebelmaschine. Auch darauf ist man stolz: Schließlich wird das Urania Puppentheater finanziell kaum unterstützt; aufwendige Änderungen und Restaurationen nimmt man mit Bedacht und viel eigenem Einsatz vor. Auch Spielweise und Dialoge sind im Laufe der Jahre merklich flotter geworden, erzählt Manfred Müller. Es wird persönlich Auf meine Frage, wie es denn eigentlich dazu gekommen ist, nicht nur mitzuspielen, sondern auch der Theaterdirektor zu werden, muss sowohl Manfred Müller, der neben seiner Direktorenfunktion auch

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Freie Zeit den Kasperl spielt, etwas weiter ausholen: „Gegründet wurde das Puppentheater nach dem Krieg von dem Lehrer Hans Kraus. Seine Frau Marianne erzählte mir, dass er bereits als Kind eine selbst gebastelte Puppenbühne hatte. All seine Cousins und Verwandten mussten zusehen – und mussten auch Eintritt zahlen.“ Manfred Müller lacht, wenn er diese bezeichnende Anekdote erzählt. Er selbst ist 1973 zum Urania Puppentheater gestoßen. Eigentlich durch Zufall, denn er wusste nicht, dass ein Job ausgeschrieben war. Dort wurde er gleich in den Keller geschickt – er würde wohl Heizer werden, dachte er sich. Doch es kam anders: Unten angekommen, wurde ihm klar, dass es sich um Kasperl und Pezi handelt. Bezug zum Puppentheater hatte Manfred Müller davor eigentlich wenig – wohl aber Schauspielerfahrung in Laientheatern. Seine ersten Tage mit dem damaligen Direktor Kraus waren denkwürdig: Er wurde an die Technik gestellt, um die RevoxBandmaschinen und das Mischpult zu bedienen. Kaum startete er das erste Band, schoss Hans Kraus von hinten zu ihm, griff vehement an die Regler und schimpfte wie ein Rohrspatz ob der vermeintlichen Unfähigkeit des Neuzugangs. Der wiederum war kurz etwas geschockt, blieb aber dennoch dabei. Am zweiten Tag nach den Vorstellungen sprach Müller mit Direktor Kraus und versuchte ihm klarzumachen, dass es mit ihnen wohl nicht funktionieren würde. Doch Kraus beschwichtigte ihn und drängte ihn zum Bleiben. „Er war einfach ein fürchterlicher Hysteriker“, meint der jetzige Direktor Müller. Enge Bande Dennoch war man ein Team, mehr noch – eine Familie, wie Alexandra Filla, die sympathische Darstellerin des Pezi, bestätigt. Auch ihr Einstieg verlief ähnlich spontan und dramatisch: „Ich bin aus meiner burgenländischen Heimat zum Studieren nach Wien gekommen. Meine Mutter sagte mir, wenn ich hier studieren will, bräuchte ich einen Nebenjob. Über eine Zeitungsannonce suchte das Urania Puppentheater „junge, kreative Mitarbeiter/-innen“. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sich dahinter verbarg. So versprach sie ihrer Mutter, die auf die Annonce gestoßen war, dort vorstellig zu werden. „Dann bin ich also im Büro gelandet und vor mir saßen Kasperl und Pezi. Die kannte ich natürlich nur aus dem Fernsehen!“ Auf jeden Fall durchlief sie die gleiche „technische“ Schule wie

Oben: Die Bühne wurde im Laufe der Jahre immer trickreicher. Rechts: Die Gründer des Puppentheaters Hans und Marianne Kraus.

auch Manfred. Gespielt hat sie da noch lange nicht. Und sie hat viele Menschen kommen und gehen gesehen: Hans Kraus’ cholerisch-autoritären Führungsstil hielten eben nur die abgeklärtesten und selbstbewusstesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch. „Ich bin wie der Manfred picken geblieben. Mich hat das Puppenspielen einfach nicht mehr losgelassen“, meint sie nicht ohne Begeisterung. Bis in den Traum verfolgt Die Übergabe der Figuren Kasperl und Pezi war aber für beide ein anfänglich traumatisches Erlebnis. Der alte Direktor Hans Kraus starb überraschend im Jahr 1995, und Hans’ Frau Marianne, die auch den Pezi spielte, übernahm mit Manfred Müller die Leitung und Produktion. „Hans Kraus ist mir die ersten drei Wochen in meinen Träumen erschienen. Es waren regelrechte Albträume“, erinnert sich

BUCHTIPP Manfred Müller: Kasperl und Pezi – Meine liebsten Vorlesegeschichten; G&G Verlag, € 9,90. Lustige, spannende und lehrreiche Geschichten mit den beliebten Charakteren.

Manfred. „Ich musste ihm im letzten Traum sagen: ,Du lebst nicht mehr! Geh weg! Lass mich in Ruhe!‘ Erst dann ist er mir nicht mehr aufgetaucht.“ Ähnlich ging es Alexandra Filla. Nie hätte sie gedacht, einmal den Pezi zu übernehmen. Doch die Krebserkrankung von Marianne Kraus in den späten 90er-Jahren erforderte eines Tages, dass Alexandra spontan einspringen musste. Und dabei ist es bis heute geblieben. Von der schwerkranken Marianne die Puppe mit den Worten „Du bist jetzt der Pezi“ überreicht zu bekommen, war allerdings ebenfalls zumindest denkwürdig. In der Gegenwart angekommen Fans hat das Urania Puppentheater immer noch viele; zahleiche Hürden verschiedenster Natur mussten und müssen dennoch immer noch genommen werden. Stichwort: Unterstützung durch die Stadt Wien. Denn neben den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt es hier, Kulturgut zu sichern. Um den medialen Veränderungen Rechnung zu tragen, gibt es eine extra produzierte DVD, weitere sollen halbjährlich folgen. Auch sonst ist man Modernisierungen gegenüber aufgeschlossen. Denn – und das ist Manfred Müller und Alexandra Filla sehr wichtig – es geht auch darum, dass das Puppentheater mehrdimensional ist. Wie die Kinder reagieren, hat sofortigen Einfluss auf das Stück; die wunderschöne und aufwendige Puppenbühne trägt das Ihre zu dem mitreißenden Erlebnis bei. „Die Welt da draußen war und ist nicht immer schön. Wenn man die Pforten zur Puppenbühne betritt, bleibt diese Welt draußen. Hier drinnen geht es auf und hinter der Bühne um Freundschaft und Solidarität“, sagt Manfred Müller ohne jeden Anflug von Übertreibung. Und genau das ist die unerschöpfliche, immerwährende Magie von Kasperl und Pezi. h er bst 2015 |

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Film-Highlights © Sony Pictures, Warner Bros., Walt Disney Studios, Constantin Film

Von Graf Dracula bis Peter Pan, von Rabe Socke bis Ritter Trenk – unterschiedlicher könnten die Helden des Kinoherbstes kaum sein ...

Hotel Transsilvanien 2 Vorauss. Starttermin: 16.10.2015

Seit Graf Dracula nicht mehr nur Monster in sein Hotel Transsylvanien lässt, strömen unzählige Menschen in die schaurige Herberge. Doch während die Geschäfte gut laufen, ist er um seinen

niedlichen Enkel Dennis besorgt, der – halb Mensch, halb Vampir – immer noch keinerlei Anzeichen zeigt, dass auch ein Vampir in ihm steckt. Also versucht Drak mit Hilfe seiner Freunde endlich

das Monster aus seinem Enkerl herauszukitzeln. So richtig knifflig wird es, als plötzlich Draculas Vater Vlad unangekündigt vorbeischaut. Lustiges MonsterKomödien-Abenteuer – auch in 3D!

Vorauss. Starttermin: 20.8.2015

Vacation – Wir sind die Griswolds

„Die schrillen Vier auf Achse“ mit Chevy Chase zählt zu den unvergesslichen Komödien der 80er. Nun wird der schrille Spaß um die Familie Griswold neu aufgelegt: Mehr als 30 Jahre sind vergangen, seitdem Rusty Griswold von seinen Eltern Clark (Chevy Chase) und Ellen auf große USA-Reise mitgenommen wurde. Mittlerweile ist Rusty selbst Vater von zwei Söhnen. Weil es in seiner Familie nicht so gut läuft, nimmt er nun seinerseits die Griswolds mit auf eine Reise durchs Land. Ihr Ziel ist der aufregendste Themenpark des Landes, Walley World, und natürlich ist alles nicht so einfach, wie Rusty sich das vorgestellt hat. Ein skurriles Gag-Feuerwerk über den etwas anderen Familienurlaub.

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Freie Zeit

Alles steht kopf Vorauss. Starttermin: 1.10.2015

Rileys Familie zieht vom Land in eine fremde große Stadt. Jetzt sind ihre Emotionen gefragt, die im Kontrollzentrum im Kopf der 11-Jährigen leben, ihr durch die bislang schwerste Zeit ihres Lebens zu helfen. Freude versucht, das Positive herauszustellen, doch Angst, Wut, Ekel und Traurigkeit gewinnen immer mehr die Überhand. Die Gefühle sind sich uneins darüber, wie sie das Mädchen am besten durch den veränderten Alltag navigieren. Als Freude und Kummer plötzlich tief im Gedächtnis des Mädchens verschwinden, liegt es an den anderen drei Emotionen, das Chaos wieder in den Griff zu bekommen. Es beginnt eine aufregende Reise durch ihnen unbekannte Hirnregionen, die von den Emotionen alles abverlangt – auch, über den eigenen Gefühlsrand hinauszuwachsen ... Wunderbar kreativer Film aus dem Hause Pixar vom Regisseur von „Oben“ und „Die Monster AG“ – auch in 3D.

Vorauss. Starttermin: 20.8.2015

Der kleine Rabe Socke 2 Das große Rennen

Durch ein Missgeschick purzelt dem frechen kleinen Raben Socke die gesamte Ernte der Waldtiere in den Fluss. Jetzt muss ganz dringend Nachschub her, bevor Frau Dachs etwas merkt! Das Geld

für die neuen Wintervorräte will Socke beim großen Rennen durch den Wald gewinnen. Doch die Konkurrenz ist groß: Der rasende Rinaldo, ein Papagei aus Südamerika, macht Socke und sei-

nen Freunden Eddi-Bär und Bibermädchen Fritzi das Leben ganz schön schwer ... Lustige Adaption der Kinderbuchreihe mit der Stimme von Jan Delay.

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© Constantin Film (2), Warner Bros.

Freie Zeit

Vorauss. Starttermin: 30.10.2015

Ritter Trenk Ein Drache treibt im Fürstenreich sein Unwesen. Um dem ein Ende zu setzen, veranstaltet der Fürst ein Turnier: Der Sieger soll mit dem Heer des Fürsten gegen den im Wald hausenden Drachen in den Kampf ziehen und bekommt – sofern er ihn bezwingt – einen Wunsch erfüllt. Auch der Bauernjunge

Trenk Tausendschlag zieht zum Turnier. Für ihn wäre ein Sieg die einmalige Gelegenheit, seinen zu Unrecht gefangenen Vater aus der Knechtschaft zu befreien. Bloß gut, dass ihm bei seinen turbulenten Abenteuern stets der Gaukler Momme Mumm, die junge Ritterstochter Thekla und der Ritter Hans

tatkräftig zur Seite stehen. Gemeinsam nehmen sie ihren ganzen Mut zusammen und begeben sich in die Höhle des feuerspeienden Drachen. Animationsfilm nach der sechsbändigen Kinderbuchreihe der Autorin Kirsten Boie über Freundschaft, Zusammenhalt und das Erwachsenwerden.

Vorauss. Starttermin: 9.10.2015

Vorauss. Starttermin: 6.11.2015

Pan

Lieber Weihnachtsmann Der 6-jährige Antoine wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der Weihnachtsmann ihn auf seinem Schlitten mitnimmt. Wie durch ein Wunder landet Santa wirklich auf dem Balkon des Buben. Es handelt sich um einen Einbrecher, der wie Santa beruflich von Dach zu Dach reist. Gemeinsam macht sich das ungleiche Duo auf den Weg. Liebenswerte Weihnachtskomödie aus Frankreich. 58 | h er bst 2015

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Peter Pan wird von Piraten aus dem Waisenhaus entführt und in die bunte Welt von Nimmerland gebracht, in der nicht nur Schiffe fliegen können. Dort erkennt Peter Pan sein wahres Schicksal: Der mutige Junge will gemeinsam mit Tiger Lily und James Hook die Bewohner der Insel vor Blackbeard (Hugh Jackman) und der Piratenbande retten. Spannende Adaption des Klassikers – auch in 3D. Die konkreten Altersfreigaben werden kurz vor Filmstart bekannt gegeben.

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ERLEBE WIE HARVEY UND SEINE WILDEN FREUNDE DEN MAGISCHEN WALD AUF DEN KOPF STELLEN!

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SERIE!

© 2015 VIACOM INTERNATIONAL INC. ALL RIGHTS RESERVED. NICKELODEON, HARVEY BEAKS AND ALL RELATED TITLES, LOGOS AND CHARACTERS ARE TRADEMARKS OF VIACOM INTERNATIONAL INC.

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Freie Zeit

Fernsehen war gestern Riesige Flachbildfernseher und Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime. Die Fernsehgewohnheiten haben sich drastisch verändert. Dennoch verbringen Jugendliche weit weniger Zeit vor dem Fernseher als man glaubt – denn sie nutzen am liebsten YouTube. Ein kurzer Überblick. von markus höller

Dude Perfect

Dagi Bee

EvanTubeHD

Fünf Typen, die Trickshots mit Basketbällen zu einer nie dagewesenen Kunstform erhoben haben. Immer spektakulärere Ideen, freche Kommentare und jede Menge Sport bescheren den Dudes 1,5 Millionen Euro im Jahr.

Auch im deutschen Sprachraum kann man gut von YouTube leben. Die 20-Jährige hat über 2 Millionen Abonnenten, die ihr in Sachen Mode und Styling an den Lippen hängen. Ist mit Liont, ebenfalls erfolgreicher YouTuber, zusammen.

Der achtjährige Evan und sein Papa Jared testen vor der Kamera Spielzeug. Mit seiner fröhlichen und doch kritischen Art bringt es der kleine Mann auf über eine Million Euro pro Jahr und sichert sich damit eine blendende Zukunft.

Alles begann am 23. April 2005: Als Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim, ehemalige Mitarbeiter des Bezahldienstes PayPal, das knapp 20 Sekunden lange Testvideo „Me at the zoo“ auf die von ihnen kurz zuvor gegründete Video-Plattform YouTube hochluden, ahnten sie noch nichts. Nichts von der über einer Milliarde Usern, die 10 Jahre später die Seite nutzen; oder von den 300 Stunden Videomaterial, die heute minütlich (!) hochgeladen werden. Auch nicht von den 1,6 Milliarden Dollar, um die Google nach nicht mal zwei Jahren den Gründern den Dienst abkaufte. Und erst recht nichts davon, wie sehr YouTube das Medienverhalten einer ganzen Generation, die Kommunikationsbranche, den Journalismus und letztlich die Gesellschaft verändert hat.

iPad in der Küche aufbaut, kann ich mich schon auf süße Leckereien freuen. Denn dann hat sie wieder einen der höchst professionell gemachten YouTube-Clips einer Video-Bloggerin gefunden, die Schritt für Schritt die Zubereitung von beispielsweise Cupcakes erklären. Als begeisterter Videogamer greife ich selbst gerne auf Hilfe aus dem Internet-Fernsehen zurück: Wenn ich bei einem Spiel wirklich mal nicht weiterkomme, gibt es sicher schon ein Video, in dem ein Jugendlicher genau erklärt, was wo bei welchem Level zu tun ist. Das gegenseitige Zusenden oder Facebook-Posten von lustigen Clips gehört mittlerweile ja ohnehin zur Auflockerung des Büroalltags dazu. Und Partys der großen Tochter beziehen den Großteil der Musik längst nicht über iPods oder Streaming-Dienste wie Spotify, sondern über YouTube. Weil es so einfach ist: Titel eingeben, und sofern nicht eine der

lästigen Länderbeschränkungen aus Copyrightgründen oder gar Werbung kommt, geht das Musikvideo schon los.

Video immer und überall Wenn meine jüngere Tochter heute das

Ein Milliardengeschäft Apropos Werbung. Natürlich hätte Google nicht so viel Geld bezahlt, wenn dahinter nicht ein riesiges Business stecken würde. Das Modell ist einfach: Sobald ein Video genug Klicks erhalten hat, kann Eigentümer Google Werbung dazuschalten. Für jeden weiteren Klick erhält dann der ClipEigentümer seinen Anteil an Werbeeinnahmen gutgeschrieben. Das kann schon sehr lukrativ werden: Der koreanische Sänger Psy hat allein mit den Einnahmen aus dem modernen Videoklassiker „Gangnam Style“ – mit über zwei Milliarden Klicks einsamer Rekordhalter – geschätzte zwei Millionen Dollar eingestreift. Unterm Strich ist aber weit mehr drin, denn YouTube-Bekanntheit führt schnell zu

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© YouTube

TheRadBrad Bradley Colburn gilt als der Meister aller Walkthroughs, also Anleitungen zum Meistern von Spielelevels. Was mit einer Begeisterung für den Shooter „Call Of Duty“ begann, beschert ihm heute einen Fulltimejob und über 2 Millionen Euro jährlich.

Ruhm im echten Leben und zu „richtigen“ Werbe- und Sponsorverträgen, die meist wesentlich höher dotiert sind. Ein schönes Beispiel dafür ist die Geschichte rund um Matt Harding, der mit einem Zusammenschnitt von Tanzszenen auf verschiedenen Stationen seiner Weltreise schnell bekannt wurde und seither vom Kaugummihersteller Stride gesponsert wird, um weitere Orte zu bereisen und Videos zu drehen. Er ist einer der frühesten YouTube-Stars. Heute gibt es zig Menschen aller Altersklassen, die ihren Lebensunterhalt über ihre Präsenz auf YouTube bestreiten, und das durchaus in Rockstar-Dimensionen. Viral, was ist das? Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ein Video „viral geht“. Das heißt, dass es plötzlich die Runde macht und immer mehr Menschen, auch mehrmals, das Video ansehen. Die Zahl der Klicks kann dabei exponentiell ansteigen und einen sogar in die konservative Berichterstattung bringen. Im Guten wie im Schlechten, denn heute kann dank Smartphone praktisch überall gefilmt und in wenigen Minuten online bereitgestellt werden. Newsredaktionen und Kriminalermittler nutzen so auch YouTube-Videos, um sich ein möglichst komplettes Bild von Sachverhalten zu machen. Auch die Werbebranche giert danach, mittels viraler Videos Markenbot-

FAKTE N U ND Z AHL E N Anzahl an YouTube-Nutzern .......................................................................................................................... über 1 Milliarde Länge des Videomaterials, das pro Minute auf YouTube hochgeladen wird ............................... 300 Stunden Anzahl der Länder, in denen YouTube verfügbar ist ..................................................................................................... 75 Anzahl der Sprachen, in denen YouTube verfügbar ist ................................................................................................ 61 Anzahl der Views des meistgeklickten YouTube-Videos „Gangnam Style“ von Psy ............ 2.374.980.471* Quelle: YouTube, *Stand: 16. Juli 2015, 1:07

PewDiePie

Money Boy

Der Schwede Felix Arvid Ulf Kjelberg ist mit einem geschätzten Einkommen von ca. 7 Millionen Euro im Jahr der Topverdiener. Mit seinen humorvollen Videospieltests hat er sich die Herzen der Fans erobert und bezieht seine Einkünfte u.a. von Disney.

Der in jeder Hinsicht kontroverse Rapper aus Österreich nutzt neben allen anderen Kanälen vor allem YouTube, um sein trashiges Image zu kultivieren. Auch wenn YouTube nicht seine Haupteinnahmequelle ist, sind seine Videos ein echter Renner.

schaften möglichst günstig zu verbreiten. Die Mechanismen, ob und warum ein Video zum Trend wird, sind aber nach wie vor sehr kompliziert und lassen sich kaum am Reißbrett konstruieren. YouTube im Haushalt Wo viel Licht, da viel Schatten. YouTube und die praktisch omnipräsente Verfügbarkeit stellen auch die Erziehungsarbeit vor neue Herausforderungen. Sei es inhaltlich oder rein nur von der Datenmenge her: Elterliche Kontrolle und Information sind wichtig. Auch wenn YouTube grundsätzlich keine bedenklichen Inhalte wie Pornografie anbietet, sind in der Vergangenheit oft schwierige Inhalte verfügbar gemacht worden, die für junge Menschen äußerst problematisch werden können – man denke nur an Darstellungen von tödlichen Unfällen oder grausame Propaganda

von Terroristen. Auch religiöse und politische Radikalisierung findet immer wieder über YouTube-Kanäle statt. Wichtig ist hier das Gespräch über konsumierte Inhalte und entsprechende Aufklärungsarbeit, idealerweise auch gemeinsames Nutzen der Seite. Auch die Datenmengen sollten bei der – von jungen Menschen ja bevorzugt über das Smartphone genutzten Seite – im Auge behalten werden. Videos verbrauchen sehr viel Datenguthaben, und eine Überziehung kann schnell teuer werden. Ansonsten aber ist YouTube auch für das Familienleben eine Bereicherung, es können Videos geteilt werden, man kann sich beispielsweise über Urlaube informieren, und natürlich hilft das schier unendliche Angebot an Material auch bei Arbeiten für die Schule. Denn nicht nur Backen kann man über YouTube lernen, sondern auch das Periodensystem. h er bst 2015 |

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Schauen, Spielen, Lesen, Hören Der Herbst hat nicht nur bunte, sondern auch graue, trübe Tage im Programm. Uns egal! Denn dafür gibt es massig Spiele, Bücher, CDs und Co. für die Unterhaltung zu Hause.

0 – 3 Jahre

Oldie but Goldie. Rotkäppchen, Dornröschen und Co. – mit farbenfrohen Illustrationen aus den 70er-Jahren für nostalgische Eltern. Märchen der Brüder Grimm, Esslinger. Ab 3. Um € 10,30.

Allroundtalent. Hängt mit seinen großen Pfoten von Autositz oder Kinderwagerl und sorgt mit Rassel, Glöckchen, Spiegel und Knisterfolie für lustige Abwechslung bei langen Fahrten. Aktiv-Lemur Georges von Lilliputiens. Ab 3 Monate. Um ca. € 30,–.

Kleiner Wortschatz. Vom Zuhause bis zum Garten, vom Tier bis zum Fahrzeug – über 200 Begriffe sind hier übersichtlich und hübsch illustriert. Das alles von Y. Kawamura, Coppenrath. Ab 18 Monate. Um € 11,30.

Buntes Treiben. Aus vielen Bäumen wird ein Wald, aus vielen Autos ein Stau – das Einzelne wird hier zum Großen und Ganzen. Mit charmanten Retro-Bildern. Eins, zwei ... und die ganze Welt von Élisa Géhin, Prestel. Ab 2. Ab 21.9. um € 13,40.

Starke Fantasie. Nicht nur Paula versteckt was, auch Oma hat ein Geheimnis ... Warmherzige, witzige Geschichte über (unsichtbare) Freunde. Als Paula den Löwen vor Oma versteckte von Helen Stephens, atlantis. Ab 4. Um € 15,40.

Herrlich philosophisch. Auf der Suche nach sich selbst triff t der Bär die eigentümlichsten Gestalten. Heitere Selbstfindung! Der Bär, der nicht da war von Oren Lavie, Kunstmann. Hörspiel ab 6. Ab 11.9. um € 11,99.

4 – 6 Jahre

Alle gegen die Katze. Flink müssen die Vorratskammern geleert werden, bevor die Katze kommt. Kooperativer Spielspaß für die ganze Familie. Mmm! von Pegasus. Ab 5. Um € 19,95.

Kinderspiel des Jahres. Die Ameisen müssen schnell ans Ziel, ohne von den Spinnen erwischt zu werden. Bei jedem Spielzug wird entschieden, ob Spinnen oder Ameisen und vielleicht auch das Rindenstück bewegt werden. Genial dreidimensional mit Magnetmechanismus! Spinderella von Zoch. Ab 6. Um ca. € 30,–.

Beschwingt. Die schlecht gelaunte Tante Pimpernell kann den Kindern Pips Geburtstagsfest nicht verderben. Lustige Gute-Laune-Story. Frau Pimpernell im Hummelfell von Sigrid Eyb-Green, Jungbrunnen. Ab 4. Um € 14,95.

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Freie Zeit

© Hersteller, Verlage, Verleiher, Simone Porteder (Illustration)

7 – 9 Jahre

Klassiker neu aufgelegt. Auf der Suche nach seinem verlorenen Halsband erlebt der übermütige Dackel Fridolin die unglaublichsten Abenteuer. Fridolin von Franz Caspar, Orell Füssli. Ab 8. Um € 13,40.

Für Jungs & Mädels. Jim und seine schrullige Piratenfamilie wollen herausfinden, wer das Museum geplündert hat. Spannendes Abenteuer mit Witz und Grusel. Die Jolley-Rogers im Bann der Geisterpiraten von Jonny Duddle, Loewe. Ab 8. Um € 10,30.

Genial erfunden. Brennende Uhren, gefrorene Musik und eine Konzentrationshaube – ein Buch voller Erfindungen, die verblüffen und beeindrucken. Das funktioniert? von M. Mycielska, A. & D. Mizielinski, Moritz. Ab 9. Um € 15,40.

Gelbes Hörvergnügen. Die Minions Kevin, Stuart und Bob begeben sich auf eine aufregende Reise, um einen neuen Anführer zu finden. Minions – Das Original-Hörspiel zum Kinofilm von Universal Music. Ab 6. Um ca. € 7,–.

Määääh! Das freche Knet-Schaf der „Wallace & Gromit“-Macher im eigenen Kinofilm – auf der Suche nach dem Bauern in der großen Stadt. Abenteuerliches Roadmovie! Shaun das Schaf – Der Film. DVD um ca. € 17,–.

Ab 10 Jahren Spannung bis zum Schluss. Dorian erhält in einer Villa Unterschlupf. Als Gegenleistung soll er Werbegeschenke verteilen. Doch dann gerät er in Gefahr ... Ungekürzte Lesung des fesselnden Jugendthrillers. Layers von U. Poznanski, der Hörverlag. Ab 12. Um € 14,99.

Verrückte Verfolgungsjagd. Bisher sind alle Expeditionen ins Verbotene Land gescheitert. Das soll sich nun dank Alex, Martha und dem Hund mit der Augenklappe ändern. Doch der böse Davidus Kyte ist hinter ihnen her. Alex, Martha und die Reise ins verbotene Land von R. Montgomery, Hanser. Ab 10. Um € 15,40.

Pfiffig es Stic karte h kämpfe nspiel. Vier König n um d e stellun ie Vor g. m Kar ten Reihum spie achtau le möglic s und versu n sie hst ge chen, schick ten. D t zu er sie an Stichgewinn punkschlie er ver ße teilt Lands chaf ts nd je nach a r nigreic t in se inem K h önicht. – ob er will Ugo! v oder o n Kosm Ab 10. Um € o 12,99. s.

Game of Thrones für Junge. Der grausame Brutan herrscht über das Land. Eine Prophezeiung besagt, dass seine unehelichen Kinder ihn stürzen sollen. Doch die Drillinge müssen erst zueinanderfinden. Erster Band der düsteren FantasyTrilogie um Macht und Schicksal. Die Chroniken von Toronia von J.D. Rineheart. Ab 10. Um € 17,50.

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Ausg’steckt is!

© Evert F. Baumgardner

Was passiert, wenn Fernseher, Computer, Smartphone und Tablet abgedreht bleiben – für eine ganze Woche. Ein Selbstexperiment. von p.a. reichmann

Irgendwann ist dann auch mal gut. Man kommt jeden Abend erschöpft vom anstrengenden Tagwerk nach Hause zu seinen Lieben, und die einzigen Lebewesen, die sich einem freudig erregt nähern, sind der Hund – und die Katze. Der Fernseher dudelt, das Radio plärrt, Prinzessin Tochter, ins zarte Teenager-Alter gewachsen, tippselt auf dem Smartphone rum und zieht sich lustige (für SIE lustige ...) YouTube-Videos auf Maximallautstärke rein (logisch, bei dem Umgebungslärm hört sie sonst nichts); Muttern sitzt am Computer und tippselt dort irgendwas ins

soziale Netzwerk rein. Alle voll konzentriert inmitten einer Geräuschkulisse wie in Kairo am Basar Khan El-Khalili. Ein unerträglicher Brei aus Radiogetöse, Fernsehlärm, Tastaturanschlägen und YouTube-Clips. Am Wohnzimmertisch ein aufgeklapptes Notebook und ein herumliegendes Tablet. Nach einer kurzen, aber intensiven Panikattacke handle ich – und dreh ab. Alles. Lautstarker Protest, die Emotionen kochen kurz hoch, als hätte ich jemandem die Aorta durchtrennt – aber: Zumindest hat man mich erkannt. „Ja, ich bin’s! Hallo

Leute, ich bin zu Hause!“ (Und so was von ruhebedürftig.) Also Familienrat einberufen und verkündet: „Leute, wir ziehen jetzt mal den Stecker raus.“ Sind wir tatsächlich zu digitalen Zombies mutiert, die bei leerem SmartphoneAkku sofort in Schnappatmung verfallen und vor Panik knapp am Infarkt vorbeischrammen? Kann doch nicht sein. Nach einer erstaunlich kurzen und einsichtig geführten Diskussion dann final der Beschluss: Hurra, wir drehen den ganzen viralen digitalen smarten Technikkrempel mal für eine Woche ab! Kein Fernsehen,

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Tag 2: Erste Erkenntnis aus Tag 1: Zeitungen sind auch nichts. Steht derselbe Müll drin, wie er online zu finden ist. Tot, Krieg, Krise, Verdammnis, Sintflut, Weltuntergang, Verbrechen ohne Ende. Danke, kein Bock drauf. Ab zum Bücherregal. (Wir haben ein Bücherregal? Ja, wir haben ein Bücherregal!) Teen-Tochter zeigt mir stolz, was sie heute mit Mama gebastelt hat. Cooles Teenie-Chick bastelt? Ja, sie bastelt, und sehr kreatives Zeug auch noch. Ich bin von den Socken. Tag 3: Das Bücherregal gibt erstaunlich viel her: Manche Bücher sind noch foliert, jedes Regal birgt ein Aha-Erlebnis. Das hab ich? Das hab ich auch? Wow, cool. Kann mich nicht entscheiden, aber zumindest hab ich mal einen groben Überblick über die kleine Heimbibliothek und freue mich. Lesen ist allerdings eine einsame Tätigkeit und nur beschränkt familientauglich. Also wird gesucht und rumgekramt, bis ein Karton voller Spiele am Tisch

Tag 4: Radio ist aus. Warum eigentlich? Weil auch dieses Gedudel langsam nervt, weil die Nachrichten auch nicht mehr hergeben als das, was man weder in der Zeitung noch online lesen will: Tot, Krieg, Krise, Verdammnis, Sintflut, Weltuntergang, Verbrechen ohne Ende. Danke, nein. Die Stille tut gut, das Wetter ist schön – raus in den Garten. Auf der Veranda eine Hopfenkaltschale aufgemacht und gequatscht. Alle zusammen. Und der Garten sieht eigentlich auch cool aus. (Wir haben Blumen? Ja, wir haben Blumen! Schöne sogar.) Tag 5: Das Gartenerlebnis vom Vortag hat jeden schwer beeindruckt, auf der Veranda hängen neue bunte Lichterketten, der Garten ist gepflegt und tippitoppi hergerichtet, die Hängematte (Wir haben eine Hängematte? Ja, wir haben eine Hängematte!) zwischen zwei Bäumen befestigt, darin in Polsterbergen versteckt ein Teenager mit einem Buch, der noch dazu einen ausgeglichenen Eindruck macht (!!). Langsam macht sich ein Gefühl von Frieden und Zufriedenheit breit. Tag 6: Keiner zu Hause. Die Damen haben sich samt Hund auf einen Waldspaziergang begeben. (Ja, wir haben einen angrenzenden Wald, da kann man tatsächlich rein, ohne von Sumpfmonstern gefressen zu werden!) Radio? Nein, danke. Buchregal? Ja, bitte. Und raus auf die Veranda. Oh. Der Griller wurde benutzt. (Wir haben einen Griller? Ja, wir haben einen Griller!) Buch, Getränk, Veranda, Sonnenuntergang – ach, wie herrlich. Den Wald schau ich mir ein andermal an.

Österreichs wichtigste Messe und Show für Modelltechnik, Spielen, Hobby und Basteln /modellbaumesse MB15_200x66_abf_Tipi.indd 64_OHNE-TV_km.indd 65 1

Tag 7: Der Esstisch ist voll mit Papier, Wasserfarben, Ölkreide, Zeichenblättern. Bunte Kunstwerke am Sessel daneben fein sauber gestapelt. Tochter kommt freudestrahlend mit ihren Werken daher und präsentiert. „Hab ICH gezeichnet.“ Wow, die kann das tatsächlich. Die Werke ihrer Mama sehen zwar immer noch besser aus, aber das Talent ist unschwer zu erkennen. Schade, dass ich den malenden Teenager nicht fotografieren und posten darf. Würde im sozialen Netz viele Fragen aufwerfen: Was zur Hölle macht die da? Dass sie sich ja nicht verletzt – um Gottes willen! … Die Woche ist vorbei. Ein erneuter Familienrat ergab folgende Erkenntnisse und auch einen erstaunlichen Finalbeschluss: Es gibt ein Leben abseits der Technik, und das ist schön, liebevoll, respektvoll, friedlich und macht Spaß. Mit echten Menschen, echten Gesprächen, echter Natur, echten Hobbys, echtem Chillfaktor und tatsächlich OHNE Langeweile. Das Hirn ist beim Zubettgehen deutlich befreiter als nach Multi-Channel-Medienkonsum mit First Screen und Second Screen und Smart Screen-Blabla. Der Beschluss? Wir gehen sorgsam mit Medien um. Multichannel? Nein, danke. Wenn ferngesehen wird, wird ferngesehen und sonst nichts. Dann aber auch keine Nachrichten und keine Dauerwerbeblocksendungen, sondern einen Film. Wer am Computer sitzen will, soll am Computer sitzen und sonst nichts. Keine doppelte, parallele oder gleichzeitige Nutzung eines anderen Mediums. Das Smartphone hat Ess- und Wohnzimmertisch-Verbot und darf sich nicht mehr ins Leben einmischen. Die Technik soll UNS dienen, nicht wir sollen zu Sklaven der Technik werden. Es geht auch ohne – und wie gut, hat die Woche eindrucksvoll gezeigt. Also von mir aus kann jetzt jemand den Strom abschalten. Wir sind bereit. „Knips.“

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Tag 1: Es kommen mir vier Lebewesen am Abend entgegen, alle freundlich und gut drauf, das Radio düdelt sanft und leise vor sich hin, am Küchentisch liegen ausgebreitete Zeitungen. (Wir haben Zeitungsabos? Ja, wir haben Zeitungsabos!) Gemeinsames Abendessen am Esstisch ( ja, wir haben einen Esstisch!) und dezente Unterhaltung – jeder berichtet von seinen Erlebnissen des Tages, wir lernen uns kennen. „Scheinen tatsächlich alles nette Leute zu sein.“

steht. (Ja, wir haben Spiele! Haptische Spiele. In Kartons.) Ausklang des Tages mit einem Spieleabend: Mensch-ärgeredich-nicht, Uno, Mühle, Fang-den-Hut. Macht tatsächlich Riesenspaß.

FREIER EINTRITT s für Kinder bi e! hr 10 Ja

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kein Computer, kein Smartphone, kein Tablet, kein Internet, kein YouTube, keine (a)sozialen Netzwerke. Yeah! Radio ist erlaubt. Grinsende Gesichter. Aufregung. Mir fällt ein Witz ein: „Gestern hatten wir Stromausfall. Hab mich mit meiner Familie unterhalten. Scheinen alles nette Leute zu sein.“

Ticket gilt auch für:

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Basteltipp

Basteltipp:

Knet dir was!

Material

1 kg Mehl 500 g Salz 1 Päckchen Weinsteinpulver 3 Päckchen Lebensmittelfarbe

(rot, blau, grün) 1 Fläschchen Rapsöl Teigroller, Ausstechformen Bastelstäbchen, Zahnstocher

Kulleraugen

Kneten fördert die feinmotorischen Fähigkeiten und macht auch noch riesig Spaß. Besonders, wenn man die Knetmasse selber herstellen kann.

© Kinderkistl

1 Teile das Mehl zuerst in drei gleich große Teile. Du kannst natürlich auch eine Küchenwaage benutzen, dann wiege dreimal etwa 330 Gramm ab. 1

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2 Füge nun auch das Salz in drei etwa gleich großen Mengen hinzu. Keine Sorge, es muss nicht ganz genau sein. Jetzt verteilst du noch das Weinstein-Pulver. 3 Zum Schluss gibst du zu jeder Mischung ein Päckchen Lebensmittelfarbe hinzu. 4 Vermische die Zutaten nun jeweils (nimm z.B. eine große Schüssel für jede Farbe) und bitte einen Erwachsenen, in einem Topf etwa 350 ml Wasser (pro Farbe) zum Kochen zu bringen. 5 Sobald das Wasser kocht, kann man es vom Herd nehmen und die Mehlmischung hinzufügen. Gib nun noch etwa ein Drittel des Öls dazu und verrühre alles gut. 6 Sobald die Masse abgekühlt ist, kannst du sie gut durchkneten und deiner Fantasie freien Lauf lassen. Mit Kulleraugen, Ausstechformen, Zahnstocher und Teigwalker kannst du lustige Figuren und Formen machen!

Diese und weitere Bastelkistln findet ihr auf www.kinderkistl.com.

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zeit fÜr ei ne

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Freie Zeit

Partytime bei McDonald’s Die McDonald’s Geburtstagspartys sind seit vielen Jahren ein Klassiker für Kinder und Erwachsene. Abgesehen von der unkomplizierten Buchung und Abwicklung, den Spielen und der professionellen Betreuung sind es vor allem die Burger, die zentraler Bestandteil sind. Coole Sache! von markus höller

Es gibt kaum jemanden, der noch nie selbst als Kind eine Party bei McDonald’s gefeiert hat oder zumindest als Gast einmal eingeladen war. Oder auch den eigenen Nachwuchs mal begleitet und sich gefreut hat, ca. ein bis zwei Stunden Ruhe zu genießen, während geschultes Personal die wild feiernde Bande beaufsichtigt, mit ihnen Spiele spielt und sich um die Verköstigung kümmert. Aktuell gibt es einige Neuerungen im Ablauf der typischen Geburtstagsparty bei McDonald’s, die unter dem Namen „Burger Birthday Party“ ehemals beliebte Elemente und neue Features zu einem völlig neuen Erlebnis vereint. Ein Riesenspaß für Kinder und null Stress für die Eltern.

Küchentour Ein Highlight einer jeden Burger Birthday Party: die spannende Tour durchs Restaurant, hinter die Kulissen und vor allem in die Küche, den wohl faszinierendsten Teil eines McDonald’s Restaurants. Hier sehen das Geburtstagskind und die Gäste, wie mittels der genormten Spezialgeräte Burger, Pommes frites und Co. frisch zubereitet und angerichtet werden. Begleitet von der Party Hostess bekommen alle einen Eindruck, mit welchen Arbeitsschritten jeder einzelne Big Mac, jedes Chicken McNugget und jeder Wrap in Windeseile zubereitet werden. Und zwar so, dass niemand lange warten muss und es in Innsbruck genauso gut schmeckt wie in Paris oder Tokio.

Make your own Burger Ein echtes Highlight dabei ist die eigenhändige Zubereitung eines Burgers für alle Teilnehmer. Mit Schürze, Handschuhen und Kochhaube ausgestattet geht es ans Werk, die Kinder werden zu Köchen. Jeder hat die Gelegenheit, mit den Original-McDonald’s-Zutaten genau den Burger zu bauen, den er dann wenig später mit den anderen genießen kann. Ein Erlebnis der besonderen Art, das vor allem bei den Kleinsten einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Gekoppelt ist das Burgerbauen an ein einleitendes Spiel, bei dem jeder Gast die Bestandteile seines Burgers festlegen kann. Wichtig ist hier, dass die Eltern von Kindern mit Nahrungsmittelunver-

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Freie Zeit träglichkeiten diese der Party Hostess vorher mitteilen! Partytime Nach dem Essen ist vor der Party. Jetzt geht’s richtig ab, zahlreiche Spiele für alle Altersklassen stehen zur Verfügung, dazu gibt es im eigens abgetrennten, festlich geschmückten Partybereich natürlich auch Musik. Keine Geburtstagsparty ist komplett ohne Torte: Zur Wahl stehen Schoko- oder Erdbeertorte mit Sprühfeuerwerk und Smarties. Und natürlich Geschenke! Das Geburtstagskind kann aus einer Vielzahl von hochwertigen Geschenken wie z.B. Plüschtieren oder My little Pony bzw. Transformer-Figuren von Hasbro wählen. Und auch die Gäste gehen nicht leer aus – es gibt für alle was! Die Organisation Die Anmeldung zu einer Party ist ganz einfach: Im Restaurant der Wahl einen Termin reservieren und auf der Anmeldekarte Anzahl (maximal 12) und Alter (4 bis 10 Jahre) der Gäste sowie die gewünschte Torte bekannt geben. Die Eltern bekommen kostenlose Einladungskarten, mit denen das Geburtstagskind

die Freunde einladen kann. Der wirklich größte Vorteil dabei: Die Kosten sind sehr überschaubar und exakt planbar. Zur Basispauschale von gerade mal € 15,– (inkludiert ca. 90 Minuten Betreuung, Partyraum und Rahmenprogramm) kommen dann lediglich die Kosten für tatsächlich konsumierte Speisen und Getränke dazu. Dies kann im Vorfeld mit der betreuenden Party Hostess genau vereinbart werden und vermeidet so unangenehme Überraschungen bei der Abrechnung. Somit ist die Burger Birthday Party eine bleibende Erinnerung und mit Sicherheit eine gelungene Party für alle: das Geburtstagskind, die Gäste und – die Eltern. Denn die haben die Gewissheit, dass absolute Profis ihre Sprösslinge beaufsichtigen, während sie sich in der Zwischenzeit ein wenig entspannen oder mit den anderen Eltern austauschen können. Also: Nichts wie rein in die Küche, ran an die Burger und so richtig abfeiern! Mehr Informationen und Anmeldeformular zum Downloaden auf http://www.mcdonalds.at/ familien/happy-birthday-party

Wordrap mit Liza Glöck, McDonald’s Party Hostess

© McDonald’s Österreich

Was ist deiner Meinung nach der größte Vorteil einer Burger Birthday Party bei McDonald’s? Liza Glöck: Jeder kann es sich leisten, seinem Kind diesen Wunsch zu erfüllen! Eltern, auch die der Gäste, können am selben Ort zusammensitzen und sich einerseits entspannen, andererseits jederzeit für ihr Kind da sein. Worauf sollten Eltern von Geburtstagskind und Gastkindern achten? Es ist wichtig für uns, dass die Kinder nicht gezwungen werden, bei der Party anwesend zu sein, da das Kind sonst eine Mauer aufbaut, die schwer zu durchbrechen ist und keinen Spaß haben wird. Einige brauchen Zeit, sich einem anderen Menschen gegenüber zu öffnen und anzuvertrauen! Eltern

können uns dabei unterstützen, indem sie einfach mitmachen. Wir freuen uns auch über Erwachsene, die gerne spielen. Und: Bezüglich Essen wäre es gut, uns im Vorfeld über etwaige Allergiker, Diabetiker u.Ä. zu informieren. An welche Begebenheiten denkst du gerne zurück? In den 13 Jahren bei McDonald‘s habe ich viele schöne Erinnerungen gesammelt. Man wächst mit den Gästen, besonders den Kindern, zusammen. Wenn sich die Kinder oder Eltern deinen Namen gemerkt haben und dich beim nächsten Restaurantbesuch direkt ansprechen, ist das ein sehr schönes Gefühl. Was mich immer berührt, sind Kinder, die zu mir kommen und sagen: „Das war meine schönste Geburtstagsparty – ich komme nächstes Jahr wieder!“ Ich hatte sogar mal

eine 70-Jährige, die mich nach der Party weinend umarmt und diese Worte gesagt hat. Da hatte ich dann auch Gänsehaut.

Interview

Wie wird man Party Hostess bei McDonald’s? Man bewirbt sich bei McDonald’s in einem der Restaurants, die Partys durchführen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man schon aus diesem Bereich kommt so wie ich, aber es muss nicht zwingend sein. Die zukünftige Party Hostess wird dann eingeladen, einmal bei einer Party zuzusehen. Oft weiß man genau in dem Moment, ob man überhaupt dafür geeignet ist oder nicht. Steht der Entschluss fest, muss ein Kurs besucht werden. Da wird einem alles, was wichtig ist, beigebracht, und man bekommt Tipps aus der Praxis. Nach dem Kursbesuch dürfen unsere Party Hostessen starten, können sich aber bei Bedarf jederzeit wieder Hilfe holen.

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Wir sind weg Reise ohne Kind: Istanbul • Reise mit Kind: Portugal • Cool Kids On The Road • Herbstlicher Spaß • Abenteuerland

voll am sand

Trockenübung

© Hersteller

Ein Strandurlaub hat auch im Herbst noch seine Reize. Vorausgesetzt, man hat die passende Kleidung mit. Die Allwetterjacke von Tchibo etwa schützt kleine Strandentdecker (und nicht nur die!) vor Nässe und Wind. Ab 2. September um ca. € 30,–. www.tchibo.at

Bunte Entdeckungsreise

Nix wie weg!

Der Atlas der Abenteuer von Lucy Letherland nimmt uns auf eine abenteuerliche Reise durch 30 Orte auf 7 Kontinenten mit: etwa zu den Pinguinen in der Antarktis. Das Fernweh ist dabei vorprogrammiert ... Erschienen im Verlag Kleine Gestalten um € 30,80.

Die Fernwehmagnete funktionieren als Erinnerung an den letzten NY-Urlaub ebenso wie als Vorfreude auf den nächsten. Oder man verwendet sie einfach nur, um Urlaubsfotos am Kühlschrank zu befestigen. Um € 5,95. www.moses-verlag.de

Viel zu sehen

Vom Markusplatz in Venedig bis zu den Grachten in Amsterdam gibt’s hier allerhand zu sehen: Das große Europa-Wimmelbuch von Guido Wandrey, Esslinger. Um € 10,30.

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Wir sind weg

Das Leben ist ein Ponyhof Fast jedes Mädchen macht sie durch: die Pferdephase. Klar, dass ein Urlaub am Reiterhof dabei an oberster Stelle steht. Im KinderHotel POST im Salzburger Unken kommen alle auf ihre Kosten: die Kids bei Trab und Galopp, die Eltern bei Wellness, Sport und All-inclusive-Verwöhnpension. Reitpädagogische Betreuung gibt’s hier bereits für Kinder ab vier Jahren. www.kinderhotelpost.at

Für Weltenbummler Die schicke Weltkarte mit den goldfarbenen Kontinenten ist wie ein großes Rubbellos: Nach und nach kratzt man alle Orte frei, an denen man bereits war. So entsteht nicht nur eine wesentlich detailliertere und buntere Karte, sondern auch eine sehr persönliche. Von Luckies. Um € 13,90 bei www.geschenkidee.at

Reisebegleiter Wenn das Erste-Klasse-Ticket mal nicht ins Budget passt: Travel Hoody aufsetzen, entsprechende Sticker draufpicken, Kopf auf den Polster fallen lassen, Augen schließen und genüsslich wegdösen. Um € 24,95. www.donkey-products.com

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Wir sind weg

Tor zum Orient

Reise ohne

Keine andere Weltmetropole kann mit so vielen Superlativen aufwarten wie Istanbul. In ihrer über zweitausendjährigen Geschichte hat die Stadt mehr erlebt als so manche Nation. Ein Muss für Städtereisen-Liebhaber. von markus höller Wenn man an einem der beiden internationalen Flughäfen ankommt und sich auf den Weg Richtung Zentrum macht, zieht einen die Stadt sofort in ihren Bann. Das liegt zum einen am allerorts geschäftigen Treiben: an den fast 15 Millionen Einwohnern, die die pulsierende Metropole ständig in Bewegung halten, zum anderen an der – gemessen an mitteleuropäischen Verhältnissen – auffallend jungen Bevölkerung. Der Eindruck täuscht nicht: Vor dreißig Jahren lebten gerade mal gut fünf Millionen Menschen im Raum Istanbul, der Bevölkerungszuwachs sucht seinesgleichen. Gleichzeitig macht heute den Großteil der in der Stadt lebenden Menschen die Bevölkerungsgruppe der 20- bis 35-Jährigen aus, also ein vergleichsweise sehr junges Publikum. Sightseeing, so weit das Auge reicht Sightseeing ist hier besonders reizvoll, können doch teilweise jahrtausendealte Sehenswürdigkeiten, religiöse Zentren, uralte Handelswege und kulinarische und kulturelle Genüsse aus Dutzenden Epochen und Kulturkreisen erkundet werden. Dies beginnt schon mit der einzigartigen Lage der Stadt: Direkt am Bosporus, der Meerenge zwischen dem Mittel- und dem Schwarzen Meer, überblickt und kontrolliert die Stadt schon seit ca. 600 vor Christus einen der wichtigsten Handels- und Militärknotenpunkte der Welt. Und damit nicht genug, ist Istanbul auch die einzige Stadt, die auf zwei Kontinenten gleichzeitig liegt. Gegründet als Byzanz von Griechen, wurde die Stadt schon früh zum Mittelpunkt von griechischen und persischen Konflikten. Später konnte der römische Kaiser Konstantin I. das gespaltene römische Reich wieder vereinen und erhob Byzanz unter dem Namen Nova Roma zur neuen Hauptstadt – in Erinnerung daran ist auch der Name Konstantinopel geblieben. Der frühchristliche Einfluss, später unter Kaiser Justitian, manifestiert sich am deutlichsten in einem der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Welt, der Hagia Sophia. Diese ursprünglich christliche Basilika wurde

nach der Einnahme der Stadt durch die Osmanen zu einer Moschee umgestaltet und wird heute nur noch als Museum genutzt. Die schiere Größe des über 1.500 Jahre alten Kuppelbaus und der Reichtum an uralten christlichen und muslimischen Kunstwerken lassen einem auch heute noch den Mund offenstehen. Gegenüber, am anderen Ende eines schön begrünten Platzes, findet man die Sultan-Ahmed-Moschee (auch Blaue Moschee genannt), eines der größten und schönsten Bauwerke osmanischer Architektur. Sie ist übrigens eine von über 3.000 Moscheen der Stadt, manche gewaltig und ausladend wie die Neue Moschee direkt am Hafenterminal von Eminönü in der Nähe der Galatabrücke, manche nicht viel größer als ein Einfamilienhaus. Weltliche Freuden Abgesehen von den vielen Orten christlicher und osmanischer Prägung finden sich noch unzählige weitere beeindruckende Bauwerke ohne religiösen Hintergrund. Allen voran der imposante Topkapi-Palast, fast 500 Jahre lang Sitz des Sultans und heute ein Museum, das von unglaublichen Kostbarkeiten – beispielsweise der größten Sammlung historischen Porzellans außerhalb Chinas – bis zu den Gemächern des ehemaligen Harems interessante Einblicke in die morgenländische Kultur bietet. Von praktisch jedem Ort in Istanbul zu sehen ist auch der 67 Meter hohe Galataturm, der sich auf einem erhöhten Ort des alten Istanbul befindet. Das fast tausend Jahre alte Gebäude dient heute als Museum und bietet einen fantastischen Rundblick über die Stadt, über den Bosporus bis zum asiatischen Teil Istanbuls. Diesen erreicht man übrigens per Auto über die imposante Bosporus-Brücke, mittels einer der im 20-Minuten-Takt ablegenden Fähren oder superbequem mit einer U-Bahn, die 56 Meter unter dem Meeresspiegel die Stadtteile verbindet. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist auch der riesige Taksim-Platz, in letzter Zeit immer wieder durch Kundgebungen in den Nachrichten und zentraler Knotenpunkt für die türkische Gesellschaft. Apropos türkische Gesellschaft: Kaum etwas spiegelt so sehr das osmanische Lebensgefühl wider wie ein Besuch am Basar. Da wäre zum einen der Große Basar, der mit vollüberdachten 31.000 m2 ein fast unübersichtliches Gewirr aus Verkaufsbuden, Imbissständen, Teeläden und allerlei Krimskrams bietet. Erstaunlicherweise ist er aber keineswegs eine reine Touristenattraktion – der Großteil der feilschenden und Tee trinkenden Besucher sind Einheimische auf der Suche nach einem Schnäppchen. Wesentlich kleiner, aber ebenso reizvoll ist der direkt neben der Neuen Moschee gelegene Ägyptische Basar oder Gewürzbasar. Hier findet man, wie der Name schon sagt, eine Unzahl an Leckereien und Gewürzen, aber auch Kleinkram aller Art. Türkische Köstlichkeiten Wenn man es geschaff t hat, zumindest einen Teil der unzähligen kleinen Gässchen, historischen Bauwerke (darunter auch die

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Wir sind weg Reste des alten Hippodroms mit einem altägyptischen Obelisken sowie die Konstantinssäule) und zahlreichen Einkaufsstraßen zu besichtigen, ist es Zeit für eine kulinarische Stärkung. Und hier zeigt Istanbul seine lukullische Qualität in allen Bereichen. Egal, ob frisch unter der Galatabrücke gefangener und direkt in einem der kleinen Restaurants auf der unteren Ebene zubereiteter Fisch, mächtige Kebabspieße, traditionell in Tontöpfen gegarte Eintöpfe oder die allgegenwärtigen Süßspeisen wie Baklava und Co. – Essen, und vor allem Streetfood, ist immer und überall in hervorragender Qualität verfügbar. Dazu ein kräftiger türkischer Kaffee oder frisch gebrühter Tee, und das Feinschmeckerglück ist perfekt. Idealerweise widmet man ein Drittel der Reise dem klassischen Sightseeing und zwei Drittel einfach nur dem Schlemmen und Inhalieren des unvergleichlichen Lebensgefühls, das eine Mischung aus alter Tradition, jungen Menschen und westlich geprägtem, aufgeschlossenem Islam ist.

Nightlife mit Blick auf die Bosporus-Brücke

© Go Tourkey Tourism

empfiehlt Istanbul Hotel • Das Senatus Hotel ist ein kleines, aber feines Boutiquehotel direkt im historischen Stadtteil Sultanahmet. Nur einen Steinwurf von der Blauen Moschee entfernt, hat man hier nicht nur einen günstigen Ausgangspunkt für einen Stadttrip zu Fuß, sondern auch hervorragendes und reichliches Frühstück. www. senatushotel.com Essen • Das Seven Hills Restaurant am Dach des gleichnamigen Hotels verfügt nicht nur über eine Dachterrasse bzw. ein rundum verglastes Restaurant mit atemberaubendem Blick über die Hagia Sophia, die Blaue Moschee, den TopkapiPalast und den Bosporus, sondern auch über eine erstklassige Auswahl an frischem Fisch und typisch türkischen Spezialitäten. www.sevenhillsrestaurant.com Süßspeisen • Erlesene Süßspeisen gibt es zwar praktisch an jeder Ecke, besonders feine Kreationen finden man bei Seyidoğlu, einer Kette mit höchsten Ansprüchen, zum Beispiel in der Nähe des Gewürzbasars. www.seyidoglu.com Am Abend • Ein Geheimtipp für alle Tageszeiten, besonders aber am Abend ist die Lounge Palatium. Auf den Gewölben eines konstantinischen Palastes erbaut (über Glasplatten im Boden einsehbar), bietet die Lounge von typischem Kaffee über Snacks und Bargetränke eine große Auswahl. Das bei Schönwetter geöffnete Stoffdach und die gemütlichen Sitzpolster und Diwans lassen einen schnell die Zeit vergessen. www.palatiumcafeandrestaurant.com

Grand Bazaar Hagia Sophia

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Wir sind weg

AUF DER SONNEN S Der Inbegriff von Glücksgefühl wird bei einem Roadtrip und beim Wellenreiten gleichermaßen freigesetzt. In dieser Kombination des Endorphin-Highs lässt sich ein Land besonders intensiv erkunden: eine Reise an die portugiesische Atlantikküste. von marie-thérèse demblin de ville

© Surfers Lodge Peniche (1), Jose Manuel/Images of Portugal (1), Marie-Thérèse Demblin de Ville (5), Turismo de Lisboa (1)

Früh übt sich. Kleine Surfer am Beach von Peniche in der Surfers Lodge Surf School.

Es ist Mitte Oktober, die Temperaturen haben sich draußen wie im Wasser auf angenehme 18 bis 20 Grad eingependelt, und wie jedes Jahr um diese Zeit gastiert die World Surfing Tour am Supertubos Beach in Peniche – der Spot für Surfer schlechthin, weltweit berühmt durch seine röhrenförmigen Wellen, und die erste Destination unseres zweiwöchigen Roadtrips durch Portugal. Einer der Hotspots und Lieblings-Hang-outs der Surfprofis ist die im angrenzenden Ort Baleal gelegene Surfers Lodge Peniche. In unserem ersten „Urlaubszuhause“, wie mein vierjähriger Sohn Theodor unsere wechselnden Quartiere liebevoll nennt, fühlt man sich wirklich gleich wie zu Hause.

Surfing in Style Mit Liebe zum Detail hat der gebürtige Schwede John Malmqvist hier eine stylische, gemütliche und von Nachhaltigkeit geprägte Atmosphäre geschaffen. Dank seiner Vergangenheit als schwedischer Surf-Champion weiß John auch, worauf es bei einer Surfschule ankommt. In kleinen Gruppen von fünf bis sechs Schülern auf einen Surflehrer ist der Lerneffekt maximal. Die Kleinsten sind mit Trockentraining an Land auf Longboards und Skateboard beschäftigt. Ab dem Volksschulalter ist die Koordination dann soweit ausgeprägt und notwendige Schwimmkenntnisse vorhanden, dass Kinder auch Spaß an Surfkursen im Was-

ser haben können. Für kleinere Kinder organisiert die Surfers Lodge Peniche auch individuell abgestimmte Kinderbetreuung. So ist Theodor während meiner Surfsession mit Legobauen, Basteln, Spielen und Vorleseeinheiten happy und gut beschäftigt. Zusammen erkunden wir an einem Abend den nahe gelegenen Almagreira Beach, um den Surfern bei einer Abendsession im Sonnenuntergang zuzusehen. Wenige Tage später zieht es die Pro-Surfer an den Papoa-Felsen, der Peniche vorgelagert ist und wo zeitversetzt nach heftigen Unwettern auf hoher See die Big Waves das Festland erreichen. Es ist schon ein beeindruckendes Spektakel, wenn sich Surfer von einem

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Wir sind weg

N SEITE

Gehört dazu: eine Fahrt mit der nostalgischen Tram 28 durch die Altstadt Lissabons.

Jetski auf haushohe Wellen ziehen lassen, um diese dann mit Affengeschwindigkeit entlangzusurfen. Unweit von Peniche gelegen, befindet sich die Festungsstadt Óbidos, wo Theodor begeistert die Kirche Santa Maria inspiziert und wir später entlang der Stadtmauern die Burg von Óbidos erklimmen, von der aus sich ein fantastischer Blick über die Region ergibt. Besonders ist auch unser Ausflug in die Werkstatt von Fatum Surfboards, wo wir dem Shaper Gero über die Schulter schauen dürfen und gezeigt bekommen, wie Surfboards Schritt für Schritt entstehen. Auf dem Weg ins südlich von Peniche gelegene Örtchen A-Dos-Cunhados

Reise mit

Jeden Tag ein anderer Strand – an Portugals Algarve kein Problem. Und einer ist schöner als der andere.

machen wir einen Zwischenstopp in der Stadt Lourinha, wo sich ein richtig cooles Dinosauriermuseum befindet. Fans der Urzeitriesen wie Theodor und ich werden das Museu Lourinha lieben. Es gibt hier sogar einen nach der Region benannten Lourinhanosaurus! Pure Natur Unser zweites „Urlaubszuhause“ ist das Eco-Resort Areias do Seixo. Eingebettet in ein Naturschutzgebiet, ist man hier wirklich eng mit der Natur verbunden. Die beiden Portugiesen Marta and Gonçalo, die sich bereits seit Jugendjahren kennen und beide in der Region aufgewachsen sind, haben auf dem Strandplateau

bei Santa Cruz ein idyllisches Hideaway geschaffen, das seinesgleichen sucht. Ein Paradies für Kinder dank großzügiger Familienvillas sowie wildromantisches Getaway für Mami und Papi gleichermaßen. Im Kräuter- und Gemüsegarten frisch geerntet, kommen hier vorwiegend Zutaten aus der Region auf den Teller. Das Areal ist weitläufig, und in den Dünen bauen Theodor und ich jeden Tag unermüdlich Sandautos und -burgen. Nach einer gemeinsamen Yogastunde am Rande des Pinienwaldes planschen wir ausgelassen im wunderschönen schiefergrauen Swimmingpool. Später gibt es noch ein Spa-Treatment für mich, wobei Theodor – mit Stiften und Papier beschäftigt – auch mit dabei ist und seiner Mami die wohlverdiente Entspannungszeit gönnt. Herzlichkeit mit Fokus auf das Wesentliche begleiten uns während unseres gesamten Aufenthalts und sind besonders bei den organisierten Aktivitäten wie Kuchen backen, Zutaten für das Abendessen im Garten sammeln und abendlichen Zusammenkünften aller Gäste zu Aperitivi am Lagerfeuer im Baumkreis oder dem Pavillon im mit Schilf umwachsenen Teich spürbar. Paradies für Klein & Groß Unser drittes Ziel befindet sich eine gut halbtägige Autofahrt entfernt am südwestlichsten Zipfel von Portugal. Sagres gilt als einer der beliebtesten Surf Spots, da hier sowohl an der Südküste als auch am Westufer die Wellen geritten werden können – je nachdem, wo Wind- und Wellenbedingungen gerade am besten sind. An der Algarve ist es deutlich wärmer und bis spät in den November sonnig und sommerlich warm. Inmitten des eher kargen Umlandes sticht das Martinhal Familienresort wie eine kleine Oase heraus. Ein Kinderparadies par excellence, wie

v.l.n.r.: Theodor beobachtet Rochen und Haie im großen Aquarium des Oceanàrio, Dinosaurier im Kreisverkehr in Lourinha, Mama-Sohn-Selfie am Almegrheira Beach, Theodor am Weg zum Strand im Martinhal Sagres

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Wir sind weg

empfiehlt Portugal REISEZEIT Von April bis Oktober – die Temperaturen liegen selten unter 15 °C. ANREISE Zweimal täglich fliegt die Austrian Airlines/TAP nonstop von Wien nach Lissabon. Dann geht es direkt vom Airport weiter mit dem Mietauto. Kindersitze, Autobahnmautzähler (sehr praktisch!) und Navigationssystem können vor Ort dazugemietet werden. aua.com | cardelmar.de „URLAUBSZUHAUSE“ Surfer’s Lodge. Die perfekte Kombi aus Surf-Hotel und gemütlicher Lodge: Hier gibt es keine Lobby, sondern ein Wohnzimmer mit Büchern sowie jeder Menge Lego. Ab € 98,–*, surferslodgepeniche.com

sich in den kommenden Tagen herausstellen wird. Unser Zimmer ist geräumig und in hellem Mintgrün gehalten, mit großzügigem Wannenbad und Terrasse mit Blick über die Bucht ausgestattet. Meeresrauschen wiegt uns allabendlich sanft in den Schlaf. Da Theodor und ich es lieben, ausgiebig zu frühstücken, genießen wir im O Terraçao besonders lange den Panoramablick. Gestärkt mit Green Smoothies, Frühstückseiern in allen erdenklichen Variationen und frischen Früchten geht es über eine Holztreppe zuerst an den großen Familienpool und später zum Stand-Up-Paddle-Boarding an den Strand. Mit speziellen Kindermenüs und Spielecken in den vier Hauptrestaurants sind besonders die Abendessen perfekt auf die Bedürfnisse der kleinen Gäste abgestimmt, sodass die Eltern auch schon mal traute Zweisamkeit genießen können. Falls es den Kids mit ihren Oldies untertags einmal zu langweilig werden sollte, bietet Martinhal Kidsclubs für die verschiedenen Altersgruppen an, wobei Schnitzeljagden, Bastelstunden oder Herumtollen in Kletterlandschaften zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen gehören. Lissabon de luxe Auf dem Weg in die Hauptstadt Portugals führt unsere Route in die etwas erhöht gelegene Stadt Sintra, wo wir im kühlen Dickicht meine portugiesische Freundin

Maria mit ihrem kleinen Sohn Mingos treffen, um durch die mystischen Gärten Quinta da Regaleira zu schlendern. So erreichen wir erst abends unser viertes und letztes „Urlaubszuhause“, das Four Seasons Hotel Ritz in Lissabon. Hier ist man wirklich und wahrhaftig in der exklusiven Welt von Fünf-Sterne-Luxus angekommen, wo keine Wünsche offen bleiben. Mehr Luxus geht nicht. Bei der für kleine Gäste konzipierten Schnitzeljagd lernt man zusammen das zehn Stockwerke hohe Hotel besser kennen. Am Dach des in den späten 50ern erbauten Hochhauses befindet sich ein Fitnessstudio mit 400-Meter-OutdoorLaufbahn. Der Indoor-Swimmingpool ist mit seiner Länge von 18 Meter nicht minder imposant. Hier wagt Theodor erste Schwimmversuche – ein Meilenstein. Für unseren eintägigen Aufenthalt in Lissabon geht es in die Unterwasserwelten eines der größten Aquarien weltweit. Im Oceanàrio de Lisboa gleiten riesige Manta Rays, verschiedene Hai-Arten, Rochen, Sonnenfische und Pinguine durch die Pools. Theodor und ich kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und verbringen mehrere Stunden in dem interaktiven Haus der Weltmeere. Am Nachmittag finden wir uns im neunten Stock des Ritz Four Seasons wieder, wo Theodor, in seinen kuscheligen MiniBademantel gehüllt, feststellt, dass er am liebsten noch ganz, ganz lange auf Urlaub bleiben möchte. Ein krönender Abschluss dieser wirklich schönen Reise, die sicherlich nicht unsere letzte gewesen sein wird.

Martinhal Sagres. Entspanntes Familyresort im Südwesten. Special Offers mit Schwerpunkten wie Radfahren, Babys erste Reise mit Steiff, Surfing oder Yoga. Ab € 211,–*, martinhal.com/sagres Four Seasons Hotel Ritz Lisbon. Das Highlight neben sportivem Rooftop-Gym, Indoor-Pool und ESPA-Spa ist die Michelin-prämierte Sterneküche im VerandaRestaurant. Ab € 370,–*, fourseasons. com/de/lisbon SIGHTSEEING Burg Óbidos. 30 Minuten von Peniche entfernt liegen die alten Stadtmauern sowie die Kirche Santa Maria. obidos.pt Fatum. Die Surfmarke hat neben dem Supertubos Beach in Peniche ihr Headquarter. fatumsurfboards.com Dinosauriermuseum. Im Museu Lourinha kommen große und kleine Urzeitfans voll auf ihre Kosten. museulourinha.org Oceanàrio. Im Haus der Weltmeere in Lissabon kann man sich die Nase an riesigen Aquarien plattdrücken und immer wieder Neues entdecken. oceanario.pt EVENTTIPP Rip Curl Pro Portugal, 20.–31.10.2015, Peniche, worldsurfleague.com

© Turismo de Lisboa

Quinta de Regaleira: Abkühlung und märchenhafte Spaziergänge durch die mystischen Gärten

Areias do Seixo. In wildromantischer Idylle treffen Betonelemente auf holzige Interiordetails. Geheimtipp: der frisch gebackene Kuchen des Tages (meist ohne Mehl). Ab € 265,–*, areiasdoseixo.com

*Preise je Nächtigung für 2 Erwachsene und 1 Kind

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Wir sind weg

Volkswagen Caddy

Excellence Child Seat Concept/Volvo

Volkswagen Touran

Mini Countryman

Citroën C4 Cactus

Volvo XC90

BMW 2 Gran Tourer

© Hersteller

Citroën DS5

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Wir sind weg

Cool Kids On The Road Fade Familienkutschen haben ausgedient. Wer sich heutzutage wegen Zuwachs von seinem zweisitzigen Coupé trennt und auf ein familienkompatibles Auto umsteigt, schaut nicht nur auf Sicherheit, Komfort und Kosten – auch Fun- und Imagefaktor werden immer wichtiger. von karolina dabrowski VW fährt gleich mit zwei Modellen auf der Schiene der coolen Familienautos. Die vierte Generation des Caddy wird endlich auf die Bedürfnisse hausgemachter Fußballmannschaften ausgelegt. Neben einem robusten Interieur sowie kantigerem Exterieur bietet der Caddy bis zu 2.805 Liter Kofferraum mit umgelegten Sitzen und 3.030 Liter mit herausgenommener Sitzreihe – ein XXLRaumwunder. Der Innenraum ist mit viel Hartplastik nicht der charmanteste, aber dafür wunderbar robust gegen verspritzten Apfelsaft oder Kinder mit Reisekrankheit. Wer viel in der Stadt unterwegs ist, wird außerdem die Schiebetür sehr zu schätzen wissen. Mit Basisaustattung ist er ab € 18.000,– zu haben. Etwas teurer, ab € 23.350,–, dafür mit mehr Komfort und Ausstattung, kommt der neue Touran daher, den es ab September zu haben gibt. Der Touran ist der coole – und etwas günstigere – Bruder des Sharan, der mit flacherer Dachlinie und lang gezogener Fenstergrafik auch das fahrende Familienoberhaupt dynamischer erscheinen lässt. Wer es noch etwas sportlicher mag, hat die Möglichkeit, ihn in R-Line-Ausstattung zu bestellen. Der Touran bietet Platz für bis zu sieben Personen, davon können fünf gleichzeitig in Kindersitzen Platz nehmen. Zweite sowie dritte Sitzreihe lassen sich komplett im Boden versenken und ergeben eine ebene Ladefläche. Citroën hat für jeden was Auch Citroën schielt mit zwei Fahrzeugen auf die Zielgruppe der Familien, die allerdings unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier wird eine harte Trennung zwischen der Kategorie Fun und Image gezogen. Im Fun-Bereich findet sich der C4 Cactus. Die auffälligen Airbumps (mit Luft gefüllte Weichplastikapplikationen) im Exterieur bringen nicht nur frischen und verspielten Wind in die Gestaltung

von Familienautos, sie schlucken auch gerne ein paar Parkrempler oder unvorsichtige Türöffnungen und sind in vier Farben erhältlich, unter anderem in köstlichem Chocolate. Auch der Innenraum ist etwas verspielter und wirkt dank des Panoramadaches freundlich und hell. Bis zu drei Kinder in Kindersitzen können sich daran erfreuen. Erfreulich erschwinglich ab € 14.000,–. Der Faktor Image wird bei Citroën durch den neuen DS5 abgedeckt, dessen facegeliftete Variante dieses Jahr in Genf vorgestellt wurde. Nicht nur optisch kommt der Kombi schnittig und sportlich daher, auch das Fahrwerk ist sportlich ausgelegt, muss jedoch leider auf den markentypischen Komfort der Hydropneumatik verzichten – nichts für Kinder mit leichtem Schlaf. Mit etwas über € 30.000,– deutlich kostspieliger. Ein Mini für die Minis Mini reagiert auf seine Eltern werdende Zielgruppe und schießt für alle Lifestylebetonten Familien den Crossover-SUV Countryman raus. Der Fahrspaß für Klein und Groß ist hier sichergestellt, und in puncto Design kann ihm so schnell niemand was vormachen. Beim Preis von € 20.400,– in der Basisausstattung und bis zu € 35.000,– als John Cooper Works Version allerdings schon, da fährt ihm die Konkurrenz deutlich davon. BMWs Großraumoffensive Gute Nachrichten gibt es auch für ehemalige Singles, die sich neun Monate nach einer heißen Nacht in ihrem tiefergelegten BMW M3 in einer neuen Lebenssituatuion wiederfinden. Wer einen fahrenden Kindergarten im Premiumsegment sucht, wird neuerdings von BMW gut bedient. Die Familienkutsche 2er Gran Tourer war eine überraschende, aber logische Erweiterung der BMW-Modellpalette. Die XL-Version des

Active Tourer kommt mit Frontantrieb und – gegen ca. € 800,– Aufpreis – als Siebensitzer auf den Markt. Innen und außen lässt der BMW nichts zu wünschen übrig und stellt somit sicher, gleich eine ganze Schar an Nachwuchs einmal als Kunden begrüßen zu dürfen. Gibt es ab knapp € 27.000,–. Luxus-Kindergarten von Volvo Auf premiumverwöhnte Eltern, denen selbst BMW noch zu banal ist, hat Volvo eine Antwort. Zwar momentan nur ein Konzept, zeigt Volvo mit seinem „Excellence Child Seat Concept“, wohin die Reise der luxusverwöhnten Familie gehen kann. Groß darf die Familienbande dabei jedoch nicht sein, denn der LuxusSUV bietet nur Platz für vier Personen. Einen davon – nämlich den Beifahrersitz – nimmt dabei der speziell gestaltete Kindersitz ein. Er lässt sich nicht nur leicht einbauen, er ist auch gegen die Fahrtrichtung ausgerichtet, sodass das fahrende Elternteil sowie Fondpassagiere den Nachwuchs im Auge behalten können. Der restliche Innenraum ist rund um dieses zentrale Thema gestaltet und bietet unter anderem einen beheizbaren Flaschenhalter und ein Ablagefach für Windeln. Ob dieses für gebrauchte oder ungebrauchte Windeln gedacht ist, ist im Konzept noch nicht überliefert. Wer nicht so lange warten will, bis das Excellence Child Seat Concept in Serienproduktion geht und auf preisintensive SUVs steht, kann in den schon erhältlichen Volvo XC90 einstiegen. Ab etwa € 58.000,– zu haben. Wer sich bisher mit der Familienplanung wegen fehlenden Straßenimages zurückgehalten hat, hat nun keine Ausreden mehr. So individuell wie die Bedürnisse der Familien sind, so individuell und breitgefächert ist die verfügbare Auswahl an Modellen, bei der jedes werdende Elternteil fündig werden sollte. h er bst 2015 |

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Herbstlicher Spaß für die ganze Familie

Auch wenn die Blätter fallen und es allmählich wieder kühler wird, eignet sich der Herbst perfekt für aufregende Aktivitäten. Wir haben die besten Tipps für jedes Bundesland (und Südtirol) zusammengestellt. von alexander kords MAMUZ

Niederösterreich

Naturpark Hohe Wand

An den beiden Standorten des MAMUZ, des Erlebnismuseums für Ur- und Frühgeschichte sowie mittelalterliche Archäologie, gibt es nicht nur viel zu

Oberösterreich Erst im Mai wurde in Natternbach die IKUNA Indianerwelt eröffnet. Im Tipidorf erfahren die Kleinen hautnah, wie nordamerikanische Ureinwohner einst gelebt haben. Acht Indianerstämme wie die Commanchen und die Lakota werden in authentisch gestalteten Zelten vorgestellt, zwei weitere Tipis sind den Rollen von Häuptling und Medizinmann gewidmet. Auf einem riesigen Spielgelände stehen unter anderem eine Riesenschaukel und eine Kletterrutsche bereit, nach dem Toben gibt es im Restaurant regionale Spezialitäten im indianischen Stil zu essen. In den Salzwelten Hallstatt, dem ältesten Salzbergwerk der Welt, steht die mit 64 Metern längste Holzrutsche Europas, zudem erweckt das neu errichtete Bronzezeit-Kino die Arbeitswelt der Bergleute vor 3.500 Jahren zum Leben – in modernstem 4K. www.ikuna.at www.salzwelten.at

IKUNA

Salzwelten Hallstatt

sehen, sondern auch auszuprobieren. Im Forscherlabor im Schloss Asparn/Zaya werden Klein und Groß zu Archäologen, indem sie Fundstücke ausgraben, restaurieren und untersuchen. Und im Museum Mistelbach wird bis zum 29. November die spannende Geschichte von Ötzi erzählt. Wer gerne mal mit Lama und Alpakas wandern gehen möchte, hat im Naturpark Hohe Wand Gelegenheit dazu. An jedem ersten Sonntag des Monats startet um 14 Uhr vom Tiergehege aus eine 90-minütige Wanderung. Wer nicht vom Lama angespuckt wird, bekommt als Belohnung einen Lamaführerschein. www.mamuz.at www.naturpark-hohewand.at

Wien Wenn der Herbst nicht allzu stürmisch ist, bietet sich ein Besuch im Waldseilpark Kahlenberg an. Hier, hoch oben über der Stadt, gibt es 18 Parcours mit einer Gesamtlänge von 1,8 Kilometern und insgesamt 135 abwechslungsreichen Übungen. Die fünf einfachen Strecken sind mit einer Höhe von bis zu sieben Metern auch für größere Kinder geeignet, die Kleinen können inzwischen auf dem Wichtelparcours das Balancieren üben. Keine Angst: Alle Kletterer werden sicher angeseilt. Und sollte es regnen, geht es ins ZOOM Kindermuseum im MuseumsQuartier. Dort können die Kleinen den Ozean entdecken, wechselnde Ausstellungen bewundern und sogar eigene Kunstwerke schaffen. www.waldseilpark-kahlenberg.at www.kindermuseum.at

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© Naturparke Niederösterreich/Naturpark Hohe Wand, MAMUZ/AtelierOlschinsky, Ikuna, SalinenTourismusGmbH, Salzburger Land/H. Raffalt, Alpentherme Gastein, Waldseilpark Kahlenberg, ZOOM Kindermuseum/J.J. Kucek, naturhautnah.at, Bernhard Huber/Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH

Wir sind weg


© Naturparke Niederösterreich/Naturpark Hohe Wand, MAMUZ/AtelierOlschinsky, Ikuna, SalinenTourismusGmbH, Salzburger Land/H. Raffalt, Alpentherme Gastein, Waldseilpark Kahlenberg, ZOOM Kindermuseum/J.J. Kucek, naturhautnah.at, Bernhard Huber/Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH

Wir sind weg

Alpentherme Gastein

Salzburger Almenweg

Salzburg Mehr als 350 Kilometer lang ist der Salzburger Almenweg, der sich durch den gesamten Pongau zieht. Aber keine Sorge: Die Strecke ist in 31 Etappen eingeteilt von denen die meisten familienfreundlich sind. Der Einstieg ist an jedem beliebigen Ort möglich. Unterwegs kommen die Wanderer an insgesamt 120 Almhütten

vorbei, die zur Einkehr einladen. Als ideale Motivation, vor allem für Kinder, lassen sich Wandernadeln erwerben. An jeder Alm entlang des Weges gibt es Stempel, schon für eine absolvierte Etappe erhält man in jedem Tourismusbüro im Pongau einen Enzian in Bronze zum Anstecken. Besonders geeignet für eine Wanderung mit der ganzen Familie ist die zehnte Etappe von der Schloss-almbahn bis ins

Angertal. Zunächst fährt man mit der Gondelbahn auf gut 2.000 Meter Höhe, und von dort aus geht es 6,5 Kilometer lang fast ausschließlich sanft bergab. Vom Ziel aus fährt ein Linienbus zurück zum Ausgangsort. Bei Schlechtwetter empfiehlt sich etwa der Besuch der Felsentherme oder der Alpentherme in Gastein. Die Wasserwelten bieten Rafting- und Speed-Rutschen, ein Kleinkinderparadies mit Babybecken und Wickelzone und sogar ein Wasserkino mit beliebten Kinderfilmen. www.salzburger-almenweg.at www.felsentherme.com www.alpentherme.com

Vorarlberg

Waldseilpark Kahlenberg ZOOM

In der Gemeinde Egg hat die Familie Metzler einen offenen Bauernhof so gestaltet, dass die Besucher sämtliche Tätigkeiten hautnah miterleben können. Beim Melken der Kühe und Ziegen kann sogar selbst Hand angelegt werden, außerdem gibt es für Kinder eine Kuschelzone mit Kleintieren. Anschließend stehen Käse und andere Molkereiprodukte zum Verkosten bereit. Für eine herbstliche Wanderung eignet sich besonders der Natursprünge-Weg Brandnertal. Der ist vier Kilometer lang und auch für Kinder- und ausleihbare Bollerwagen geeignet. Auf dem Weg können die Kleinen an interaktiven Stationen die vielfältige Natur der Alpen entdecken, Rast bietet das Restaurant Frööd mit seinem Naturspielplatz. www.naturhautnah.at www.vorarlberg-alpenregion.at/brandnertal/bergbahnen/angebot-am-berg/ naturspruengeweg

Bauernhof Metzler

Natursprünge-Weg Brandnertal

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Wir sind weg

Im Mai wurde in Mautern der Wilde Berg eröffnet, der vielfältige Attraktionen für die ganze Familie bietet. Im Wildpark etwa leben 270 Alpentiere wie Bären, Wölfe und Steinböcke, auf dem Kinderbauernhof können Ziegen gefüttert und Hängebauchschweine gestreichelt werden. Und der Kinder-Stadl ist voll mit Rutschen, Kletterwänden, Hängebrücken und jeder Menge Heu zum Reinspringen. Außergewöhnliches kann man auch am Erzberg erleben. Dort macht man erst mit einem 860 PS starken Schwerlaster – dem größten Taxi der Welt – einen Ausflug, bevor man live bei einer Sprengung dabei sein kann. Auf einem 90-minütigen Rundgang durch ein Schaubergwerk erfahren Groß und Klein schließlich alles über den Erzabbau.

Erzberg

Burgenland

Der Wilde Berg

In einem kleinen Waldstück bei Neuhaus am Klausenberg gibt es den Märchenwald Mühlgraben. An 15 liebevoll gestalteten Stationen werden die Geschichten von „Frau Holle“, „Rapunzel“, „Schneewittchen“ und vielen anderen Figuren erzählt, die Kinder sonst nur aus dem Märchenbuch kennen. Ein Labyrinth, ein Streichelzoo und ein riesiger Spielplatz mit jeder Menge Attraktionen laden auch nach der Runde zum Verweilen ein, geöffnet ist immer samstags, sonntags und an Feiertagen. Für ein bisschen mehr Action hat das Unternehmen GG Transport & Logistik im Gewerbepark Rechnitz gesorgt. Auf dem Firmengelände wurde nämlich eine 1.000 Meter lange Kartbahn aufgebaut. Daneben gibt es auch eine kleinere Strecke, auf der Kinder ab zwei Jahren in Elektroautos fahren können. www.kindermaerchenwald.at www.speedarena.at

www.derwildeberg.at www.abenteuer-erzberg.at

Gufyland

Brotmarkt

Südtirol Auf dem Burghügel von Schloss Tirol in der Nähe von Meran befindet sich Gufyland, ein Pflegezentrum für verletzte Greifvögel. Dort werden sie wieder zu Kräften gebracht und anschließend in die Natur entlassen. Bis Anfang November veranstaltet das Zentrum jeden Tag um 11:15 und um 15:15 Uhr eine Flugvorführung, bei der man Adler, Falken und Bussarde aus nächster Nähe betrachten und ihre Sturzflüge bewundern kann. Zwischen 2. und 4. Oktober lädt Brixen zum Südtiroler Brotund Strudelmarkt. Auf dem Domplatz lassen sich traditionelle Brotsorten probieren, dazu erfährt man viel Wissenswertes über die Backtradition Südtirols. Kleine Bäcker können außerdem in der Kinderbackstube eigenes Brot herstellen.

Tirol Im Sommer ist die Region Serfaus-Fiss-Ladis um eine Attraktion reicher geworden. Der Erlebnispark Hög an der Mittelstation der Alpkopfbahn bietet Spaß für die ganze Familie. Rund um den Högsee können u.a. eine Holzkugelbahn, ein Holzfällerspielplatz, der Geschicklichkeitsparcours „Alte Stallung“ und zwei Trampoline in Form von Kuhfladen ausprobiert werden. In einer riesigen Milchkanne erfahren große und kleine Gäste, wie der See entstanden ist, aufregend wird es auf der 1,5 km langen Sommerrodelbahn „Schneisenfeger“. Wer mit seinen Kindern lieber auf Schatzsuche gehen will, kann dies im Bären Caching Park in Serfaus tun. Per Smartphone wird man zu Stationen geführt, an denen man Zahlencodes finden muss, um am Ende dem Schatz des Bären auf die Spur zu kommen. www.serfaus-fiss-ladis.at/de/sommer/erlebnispark_hoeg www.serfaus-fiss-ladis.at/de/sommer/highlights/baeren-caching

Erlebnispark Hög

www.gufyland.com www.suedtirolerspezialitaeten.com/de/brotmarkt/ brotmarkt.html 82 | h er bst 2015

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© Steiermark Tourismus, Katharina Wassler, Gufyland, Institut für Wirtschaftsförderung Bozen, Andreas Kirschner (2), Speedarena, Kindermärchenwald, Almmatura/biohiasl.at, Mario Rabensteiner

Steiermark

Bären Caching Park

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Wir sind weg

Kärnten

Speedarena Rechnitz

Märchenwald

In Sirnitz in der Gemeinde Albeck steht das Almgasthaus Hiasl Zirbenhütte, das nicht nur zu zünftiger Hausmannskost und zum Übernachten auf 1.670 Metern Seehöhe einlädt. Große und kleine Gäste können hier auch ihre Almmatura erwerben. Die gibt es beim erfolgreichen Absolvieren von praktischen Übungen wie Melken, Holzbearbeitung und dem Verkosten von regionalen Spezialitäten. Die Aufgaben werden dem Alter der Teilnehmer angepasst. Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt, hält die Kärnten Therme in Villach einen einzigartigen Spaß bereit. Bis Ende September finden dort nämlich immer freitags Schwimmkurse für Meerjungfrauen statt. Die mindestens sieben Jahre alten Nixen lernen dabei, wie man mit einer Schwanzflosse elegant durchs Wasser gleitet.

Almgasthaus Hiasl Zirbenhütte Kärnten Therme

www.biohiasl.at/hiasl-zirbenhuette www.kaerntentherme.com

Sommerzeit ist Ferienzeit

FAMILIENZEIT © Steiermark Tourismus, Katharina Wassler, Gufyland, Institut für Wirtschaftsförderung Bozen, Andreas Kirschner (2), Speedarena, Kindermärchenwald, Almmatura/biohiasl.at, Mario Rabensteiner

Das Familienangebot im Hotel St. Georg ist ein Hit: In der Sommerzeit wohnen zwei Kinder bis 14 Jahre in der Familiensuite gratis. • 3 bzw. 7 Nächte in der Suite für die ganze Familie (mit bis zu 2 Kinder bis 14 Jahren GRATIS) • Halbpension mit Frühstücksbuffet (mit Obst & Bioecke) und 4 Gang Wahlmenü • eigenes Kindermenü • Gratis Gasteincard für viele Ermäßigungen • Wellness in der Vitaloase mit Thermal-Innenpool und Saunalandschaft • inklusive Familien-Wertguthaben von 35,- € (bei 3 Nächten) bzw. 100,- € (bei 7 Nächten) für Ihre Getränke im Restaurant 3 Nächte pro Familie ab 599,–

€ 7 Nächte pro Familie ab 1399,– € Reisezeitraum bis 31.10.2015 Preis zzgl. 2,- € Kurtaxe pro Person/Tag

Hotel St. Georg | Dr.-Zimmermann-Str. 7 | A-5630 Bad Hofgastein | Tel. +43 (0)6432 6100 -0 | info@stgeorg.com | www.stgeorg.com Palace Gastein Hotel Betriebsges.m.b.H / Hotel St. Georg | Dr.-Zimmermann-Str. 7 | 5630 Bad Hofgastein

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Wir sind weg

Abenteuerland

Tipps

Auf geht’s in einen spannenden Herbst. Was man in der bunten Erntezeit nicht verpassen sollte, haben wir für euch zusammengetragen. von theres arnold VORARLBERG 1) Aqua Hochseilgarten Vorarlbergs größter Hochseilgarten über Wasser liegt idyllisch und zauberhaft eingebettet in einer eindrucksvollen Schlucht über der Bregenzer Ache. Empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. Wo: Bersbuch 349, 6866 Andelsbuch Wann: Aug.: tägl. 11–17 Uhr, Sept.: Sa, So und Feiertag 11–17 Uhr und Mo–Fr auf Anfrage. Ab Okt.: auf Anfrage. Letzter Einstieg jeweils 15 Uhr Wie viel: Je nach Parcours Erw. ab € 45,–, Kinder (8–17 Jahre) ab € 20,– www.aktiv-zentrum.at 2) Textil-Werkstatt. Kreativnachmittag in der Textil-Werkstatt. Filzen, Spinnen, Weben, Stricken und Co. – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wo: 6942 Krumbach Wann: Mo–Sa nach telefonischer Voranmeldung Wie viel: ab € 50,– für 3 Stunden für 1 bis 8 Personen inklusive Material www.textil-werkstatt.at TIROL 3) Theater-Workshops YA! Young Acting bietet an 4 Standorten unterschiedliche Theaterkurse für Kinder von 7 bis 17 Jahren an. Wo: Innsbruck, Imst, Brixlegg, Kitzbühel, YA! Young Acting, Faberstraße 29j, 6230 Brixlegg Wann: Kursstarts KW 43 Wie viel: Schnuppern € 10,– (werden bei Teilnahme angerechnet), Semesterkurse ab € 120,– www.youngacting.at 4) Wassererlebnisweg Hopfgarten Kinderwagentaugliche Familienroute entlang der Schwarzach, auf der die Nutzung der Wasserkraft wunderbar veranschaulicht wird. Gehzeit ca. 2,5–3 Stunden Wo: Brunnen des Kulturhauses Hopfgarten, Dorfzentrum, 9961 Hopfgarten in Defereggen Wann: frei zugänglich. Wie viel: gratis www.defereggental.org

SALZBURG 5) Soccerpark Auf der Fußballgolf-Anlage stehen 18 Bahnen zur Verfügung. Das Ziel ist, den Ball mit dem Fuß mit so wenigen Schüssen wie möglich einzulochen. Empfohlen ab ca 6 Jahren. Wo: Oberaustraße 33, 5072 Wals-Siezenheim Wann: Sept. + Okt.: täglich ab 10 Uhr, Nov.: je nach Witterung Wie viel: Kinder (0–13 Jahre) € 6,–, Jugendliche (14–17 Jahre) € 7,50, Erw. € 9,– www.soccerpark.at 6) Marmormuseum Im Marmormuseum gibt es alles über die Entstehung, den Abbau, die Bearbeitung und den Transport des Marmors zu entdecken. Wo: Adnet 18, 5421 Adnet Wann: Mo 14–16:30 Uhr, Mi 9–11:30 Uhr, Sa 10–12:30 Uhr, jeden ersten So im Monat 10–11:30 Uhr Wie viel: Erw. € 4,–, Kinder € 2,50 marmormuseum.adnet.at OBERÖSTERREICH 7) Kamelreiten im Landl Erst werden die Kamele geputzt, gestriegelt und gesattelt – und dann geht es

auf die Reitbahn oder auf Wunsch zu einem Ausritt in die Natur. Wo: Kamelreiten-Landl, Christian Parthl, Dingbach 7, 4707 Schlüßlberg Wann: nach tel. Vereinbarung +43 (0)699 11 11 29 22 Wie viel: ab € 40,– pro Stunde www.kamelreiten-landl.at 8) Baumkronenweg Über eine Länge von mehr als 1.000 m schwingt sich eine Konstruktion gänzlich aus Holz zwischen den Baumkronen hindurch und gibt Einblick in die Flora und Fauna des Waldes. Wo: Knechtelsdorf 1, 4794 Kopfing Wann: bis Anfang Nov. täglich 10–18 Uhr Wie viel: Erw. € 9,–, Kinder (0–5 Jahre) gratis, Kinder (6–15 Jahre) € 5,50 www.baumkronenweg.at STEIERMARK 9) Motorikpark Gamlitz Auf 30 Stationen kann die Freude an der Motorik und Koordination entdeckt werden. Different-Walking, Balance-Parcours, Erdwellenlaufen, Sensorikweg, Klettertour und vieles mehr.

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© Artur Bodenstein

Wo: Obere Hauptstraße 3, 8462 Gamlitz Wann: ganzjährig, rund um die Uhr geöffnet. Wie viel: gratis www.motorikpark-gamlitz.at 10) Klangtunnel Interaktiv und kreativ alles rund um den Klang und das Ohr erkunden. „War der Urknall überhaupt ein Knall?“, „Kann man mit den Ohren sehen?“, aber auch „Wie hört sich ein Tinnitus an?“ Wo: Schloss Birkenstein, Kaiserfeldg. 3, 8190 Birkfeld Wann: bis Ende Okt. Do–So 9–17 Uhr Wie viel: Erw. € 7,–, Kinder (0–6 Jahre) gratis, Kinder (7–14 Jahre) € 4,– www.klangtunnel.at KÄRNTEN 11) Kristallausstellung im Mautturm Die eindrucksvollsten Kristallfunde der südlichen Hohen Tauern können in dieser

Sonderausstellung bestaunt werden. Wo: Mautturm, Marktgemeinde Winklern Nr. 9, 9841 Winklern Wann: Aug.: täglich 9:30–17 Uhr, Sept. und Okt.: täglich 10–16 Uhr Wie viel: Erw. € 5,50, Kinder € 3,– www.winklern.at BURGENLAND 12) Werkstatt Natur Waldnachmittag Herbst Früchte des Waldes und Erntezeit im Wald, das sind die Hauptthemen dieses Waldnachmittages in der Werkstatt Natur für Kinder von 4–10 Jahren. Wo: Werkstatt-Natur, Lehrnertal 3, 7221 Marz Wann: 23.10., 14 Uhr, Voranmeldung erforderlich Wie viel: Erw. € 12,–, Kinder € 10,– www.werkstatt-natur.at

NIEDERÖSTERREICH 13) Waldläuferbande In einem Workshop wird hier das Wissen, Schnüre aus heimischen Pflanzen selbst herzustellen, an Groß und Klein weitergegeben. Wo: Wildnisschule Waldläuferbande, Raglitzer Straße 122, 2620 Raglitz Wann: 19.9., 10 Uhr, Voranmeldung erforderlich Wie viel: freie Spende www.waldlaeuferbande.at WIEN 14) Aerial Silk Kids Aerial Silk ist eine Form von Akrobatik, die an speziellen von der Decke hängenden Tüchern ausgeübt wird. Bewegungsfreude, Tanz und spielerische Akrobatik stehen dabei im Vordergrund. Empfohlen ab ca. 6 Jahren. Wo: Aerial Silk Vienna, Domgasse 8, 1010 Wien Wann: nächster Kursbeginn 18.9. Wie viel: Schnupperstunde € 10,–, Kurs € 100,–, Anmeldung erforderlich www.aerialsilks.at h er bst 2015 |

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Pro und Kontra

PRO Von Trude Peters

Das Fest am Vorabend von Allerheiligen löst ja bei einigen Erwachsenen richtigen Ärger aus. Amerikanisierung! Unterwerfung unter die Konsumindustrie! Pubertätsfest für Erwachsene! Kommerzdesaster! oder Ähnliches ist da zu hören. Jedoch hat das Oktober-Reizwort Halloween nicht nur Fantasie und Spaß, sondern auch Geschichte zu bieten. Auch wenn es die meisten gar nicht wahrhaben wollen: Ursprünglich kommt das Fest aus Irland, war der keltische Neujahrstag, und man feierte das Ende der Erntezeit und den Beginn des Winters. Da die Kelten rund um dieses Fest glaubten, dass die Tore zur Totenwelt durchlässiger sind, verkleideten sich die Menschen, um sozusagen als Buddy eines „echten“ Toten durchzugehen. Warum jetzt viele so ein Theater um den 31. Oktober machen und ihn am liebsten verschlafen wollen, verstehe ich nicht. Was ist denn schlimm daran, einmal im Jahr die ausgeflippte, verrückte, schräge oder auch dunkle Seite, die jeder in sich hat, rauszuholen? Den Rest des Jahres dürfen wir sowieso wieder in unseren Alltag verschwinden. Kinder verstehen das, deswegen gehen sie in ihrer Rolle als Hexe, Werwolf, Mumie oder Graf Dracula voll auf. Wenn so ganz nebenbei die Furcht vor diesen Fabelwesen genommen wird – doppelt gut. Für die, die jetzt argumentieren: „Es gibt ja den Fasching.“ Ja, stimmt, aber warum nur ein Tag buntes Treiben, wenn man zwei haben kann? Eben ;-) Selbst das „Süßes oder Saures“, also das Gehen von Haus zu Haus, von Tür zu Tür, hat lange Tradition. Das ist ja für manche die letzte Bastion, wenn es ums Schlechtmachen von Halloween geht und das Fest nur als eine Geschäftemacherei der Industrie gesehen wird. Sogenannte „Heischegänge“ hat es aber immer schon gegeben – sie sind also keine böse Erfindung aus dem bösen Amerika. So manches Zuckerl versüßt den Grusel, und seien wir mal ehrlich: Wer hat nicht schon mal heimlich Süßigkeiten aus dem Sack der Kinder gemopst ... :-)

KONTRA

© The Ann Arbor News

Halloween feiern

Von P.A. Reichmann

Der Sommer geht zu Ende, das Vieh kehrt wieder heim, detto die Seelen der Verstorbenen. Große Feuer werden entzündet, und der Totengott Samhain wird geehrt. Zumindest war das mal so, damals bei den Kelten. Die Iren haben den Brauch nach Amerika mitausgewandert, von dort hat er die Welt erobert wie Coca Cola oder Kaugummi. Heute weiß keiner, worum es bei Halloween überhaupt geht. Wie auch bei Ostern, Weihnachten und dem Nationalfeiertag. Fragen wir doch mal 100 junge Menschen – 90 Prozent werden überraschend sinnbefreite Antworten geben. Seit der industriellen Revolution wird jedes Brauchtum und jedes Fest dermaßen verkommerzialisiert, dass man nur mehr zum Verweigerer werden kann. Alle Supermarktketten beginnen bereits Anfang Oktober, allerlei Kürbis-Grusel-Plunder zu verkaufen, Süßigkeiten, Spielzeug, Kommerzmüll. Und wir spielen alle brav mit, kaufen Dreck für unsere Kinder, anstatt ihnen vielleicht die historische Bedeutung zu erklären. Nein, wir feiern hier am 31. Oktober nicht Halloween, weil wir gar nicht wissen, was wir feiern. Wir höhlen Kürbisse aus, wir kaufen Verkleidungsgrütze und Süßigkeiten, um den Kindern ihren „Süßes oder Saures“-Ausflug zu ermöglichen. Einerseits lustig, dass sich die Kleinen Kostüme und Gruseldeko basteln, andererseits sind wir alle nur Opfer der Konsumgüterindustrie. Verschwörungstheoretiker meinen ja, dass der unverkaufte Schokokürbis wieder eingeschmolzen und uns zwei Wochen später als Nikolo verkauft wird, drei Wochen später als Schokoweihnachtsmann, und alle übrig gebliebenen Santa Cläuse werden uns drei Monate später als Schokohase serviert. Und was passiert mit den Schokohasen, die nicht verkauft werden? Klar. Die werden zu Schokokürbissen – ein ewiger Kreislauf der Konsumgüterindustrie. Und wir kaufen brav. Vielleicht sollte man in Schulen so was wie eine Stunde „Brauchtum & Feiertage“ einführen. Um den kleinen Menschenkindern die historischen Hintergründe zu erklären. Vom 1. MaiFeiertag bis zu Halloween. Dann würde ich am 31.10. auf „Süßes oder Saures“-Geschrei reagieren, anstatt das Licht auszuschalten und die Türklingel zu deaktivieren. Niemand zu Hause!

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