Press Brake Buyer's Guide | Blechexpo 2019 Sonderausgabe

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FEATURE-ARTIKEL -

Automatisierung des Werkzeugwechsel-Vorgangs Mit der immer stärker zunehmenden Konkurrenz in der Fertigungsindustrie suchen Metall verarbeitende Firmen nach neuen Wegen, die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der Produktion zu verbessern. Während moderne abkantpressen mit höherer Geschwindigkeit sowie mit größerer Leistungsfähigkeit und Präzision arbeiten als Maschinen von vor 10 Jahren, so behindern Engpässe beim Einrichten und der Auslegung der Werkzeuge weiterhin den Ausstoß und die Produktivität. In vielen Werkstätten, die mehrmals am Tag neu einrichten müssen, kann eventuell ein erheblicher Anteil von Produktionszeit zwischen Biegearbeitsgängen verloren gehen, und zwar auf Grund der Zeit, die für die Bediener erforderlich sein kann, die Werkzeuge auf der Gesenkbiegepresse manuell abzubauen, den nächsten Werkzeugsatz zu finden und an der Maschine anzubringen, sowie zusätzlich die Werkzeuge in der Maschine zu montieren und auszurichten, ehe der nächste Arbeitsgang beginnen kann. Hinzu kommt, dass ein potenzielles Risiko für den Bediener besteht, sich bei der Handhabung der schweren Werkzeuge zu verletzen, sowie auch das Risiko, teure Werkzeuge durch unsachgemäße Handhabung oder fehlerhaftes Einrichten zu beschädigen. Die für jeden Werkzeugwechsel erforderliche Zeit kann auf Grund mehrerer Faktoren stark variieren; dazu gehören die Erfahrung und Schnelligkeit des Bedieners, die Menge an Werkzeugen, die zu entfernen und zu montieren sind, Zurückbringen der Werkzeuge ins Lager, Finden und Montieren des nächsten Werkzeug-

satzes und die Kompliziertheit der neuen Werkzeugeinrichtung. Effektive Werkzeuglagerung und –verwaltung stellt in den meisten Werkstätten eine Herausforderung dar. Sehr oft ergeben sich Produktionsverzögerungen durch die zusätzlich erforderliche Zeit für das Auffinden der Werkzeuge für einen Biegearbeitsgang. In vielen Fällen sind die Ober- und Unterwerkzeuge der Abkantpressen auf Regalen und Gestellen in der Werkstatt gelagert, und sie werden von zwei oder mehreren Maschinen benutzt. Eine effiziente Produktionsstätte verlässt sich dabei auf gewissenhafte Bediener, welche die Lagerung und den Einsatz von Werkzeugen manuell bewältigen; dies ist aber nicht immer der Fall. Man bedenke, wie viel Produktionszeit in der jetzigen Situation verlorengeht, wenn Bediener Zeit aufwenden, Werkzeuge und vielleicht auch nur ein letztes Teil zu suchen, um die Einrichtung zu komplettieren. Vielleicht sind die benötigten Werkzeuge schon auf einer anderen Maschine im Einsatz. Für Produktionsstätten, die an einem Tag viele verschiedene Teile bei einem

Automatische Abkantpressen mit Werkzeugwechsler (ATC) machen das Einrichten und Wechseln von Werkzeugen schneller, zuverlässiger und effizienter. 16

straffen Produktionsablauf fertigen, ist es unbedingt nötig, dass für jede Maschine alle Werkzeuge vorhanden und stets greifbar sind. Hersteller von Abkantpressen haben zur Lösung dieser Probleme intelligente mechanische Systeme entwickelt, die den Werkzeugwechsel völlig automatisieren. Verglichen mit dem manuellen Werkzeugwechsel-Ablauf machen Abkantpressen mit Automatic Tool Changer (kurz ATC) das Maschinen-Setup und den Werkzeugwechsel schneller, verlässlicher und viel effizienter. Diese Systeme stellen dem Bediener auch mehr Zeit zur Verfügung, um andere Aufgaben auszuführen oder um Rohmaterial zum Biegen zu beschaffen, so dass die Produktion beginnen kann, sobald der Werkzeugwechsel-Ablauf abgeschlossen ist. Von den Biegepresseherstellern als Sonderzubehör angeboten, ist ein ACT entweder schon in der Konstruktion der Maschine enthalten oder als separates, integriertes Modul erhältlich. Obwohl die Konstruktionen und ihre Funktionalität variieren und es sich um Spezialausführungen der einzelnen Hersteller handelt, enthalten die ACT Abkantpressen allgemein dieselben Grundelemente. Das beginnt mit dem Werkzeug-Lagerbereich, der sich entweder innerhalb der Maschinengrundfläche befindet oder extern angebracht ist, einem motorisierten System, das die Werkzeuge zwischen dem Lagerbereich und der Werkzeugaufnahme an der Maschine transferiert, und schließlich einem Mechanismus, der die Positionen und Abstände der Werkzeuge entlang der Länge der Maschine bestimmt.

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