presstige #18 – Zeitlos

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Ausgabe 18 | Januar 2011 | www.presstige.org

ZEITLOS

AKTZEICHNEN HAPPY HOUR GUIDE PISTENTEST AUSZEIT DOPPELTER ABIJAHRGANG


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Editorial E

in neues Jahr beginnen viele mit guten Vorsätzen. Dabei muss Altbewährtes nicht immer schlecht sein. Zeitlose Dinge, beispielsweise. Denn wer könnte sich schon einen Bond-Film ohne Bond-Girl vorstellen? Einmal ungeachtet dessen, ob 007 von Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan oder Daniel Craig verkörpert wird… Doch nicht nur der Figur des James Bond und anderen zeitlosen Dingen wie dem Smoking oder dem „Kleinen Schwarzen“ haben wir diese Ausgabe gewidmet. Denn auch Menschen können zeitlos sein – im positiven wie im negativen Sinne. Den negativen Aspekt der Zeitlosigkeit beleuchtet der Leitartikel auf Seite 6, den positiven stellen einige unserer Redakteure im „Auszeit“Artikel auf Seite 8 vor. Aber natürlich haben wir auch über die Zeitlosigkeit hinaus für euch recherchiert. Freut euch also auf spannende, lustige, kritische, mal mehr und mal weniger ernste Themen. Viel Spaß beim Lesen!

Wiebke Henke chefredaktion@presstige.org

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titelmodels: Christine Wangler & Max Wittig – titelfoto: Sebastian Baumeister, Moritz Köppendörfer & Christian Oliar – Coverdesign: Christoph Kückner – mit herzlichem dank an alle beteiligten!

editorial | 3


INHALT titel

6 8

Zeitlos Achtung! Lagerkoller

heimwärts 12 16 17 18 20

„Wir wissen nicht, was uns erwartet“

Alles für die Kunst Einwurf Komfortabler Kosmos Was macht man eigentlich mit…Top Math?

weltwärts 21 24 25

Aufs 17 Dach Aufs gestiegen Dach gestiegen Augsburg 18 Augsburg als Studentenstadt?! als Studentenstadt?! Einwürfe 20 Einwürfe

spaßwert(s) 26 29 31 32 34

Eine Woche ohne Uhr und Wecker Tausche Kuli gegen Haus Fragen des studentischen Alltags Quizquatsch gegen Hirnmatsch Das perfekte Low-Budget-Studentendinner

vorwärts 37 40

Coole Hot Spots Beruf(ung) Entwicklungspolitik

seitwärts 42 43 45

Glosse: Brothers in Undergarms Und was gefällt euch? Eine Frage der [Karri]ehre

herzwärts 46 48 50

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Ene Mene Meck und schon ist sie weg Happy Hour Guide Vorschlag statt Vorsatz!



. s o l t i e Z

Von grauen Herren, Zigaretten und Stundenblumen Text: Wiebke Henke – Illustration: Christoph Knobl

E

in Krankenhausflur. Neben mir ein leerer Stuhl. Dort hat gerade noch ein Mann gesessen. Ein alter Mann, in der Hand einen Tropf. Jetzt ist er hinter der Tür verschwunden. Hinter der Tür, aus der nun die laute, nüchterne Stimme des Arztes in mein Ohr dringt: „Lassen Sie sich nur operieren, wenn Sie die Zeit noch unbedingt benötigen, um Ihre Angelegenheiten zu erledigen. Eine OP bringt Ihnen höchstens zwei Wochen, das lohnt sich normal nicht.“ Die Worte des Arztes rotieren in meinem Kopf. Was sind zwei Wochen, gemessen an einem ganzen Leben? Die Tür geht auf. Ich kann den alten Mann nicht ansehen. Aber ich kann auch nicht wegschauen. Nicht, als er sich neben mich setzt und sich eine Träne aus dem linken Auge wischt. Nur eine einzige Träne. Wie viele hätte ich wohl geweint?

Nur eine einzige Träne Ich muss an eine Geschichte denken. Als ich noch ein Kind war, hatte ich ein Lieblingsbuch: Momo und die grauen Herren. Momo ist ein kleines Mädchen. Eines Tages kommen die grauen Herren in ihre Stadt.

6 | titel

Sie sind Zeitdiebe, die den Menschen ihre Stundenblumen stehlen. Jeder Mensch hat eine begrenzte Anzahl solcher Blumen. Jede Stunde blüht eine neue auf, um gleich wieder zu verwelken – unwiderruflich. Die grauen Herren leben vom Rauch der Zigaretten, die sie sich aus den Stundenblumen der Menschen drehen. Jedes verrauchte Blütenblatt ist für seinen Besitzer verloren. Nur Momo kann den grauen Herren widerstehen. Letztendlich lüftet sie ihr Geheimnis und rettet die Zeit ihrer Freunde – und damit auch ihre Freunde selbst. Ich betrachte den alten Mann neben mir. Zeit kommt einem immer so belanglos vor, so unendlich. Zumindest solange man sie hat. Bis man aus dem Alltagstrott gerissen wird. Durch einen Unfall. Durch eine Krankheit. Durch etwas Böses. Etwas, das nicht sein darf. Nicht darf, weil man damit nicht klarkommt. Weil es das geliebt-gehasste Routineleben auf den Kopf stellt. Weil es Veränderungen bedeutet. Dieses Etwas schleicht sich nicht in das Leben, es ist auf einmal da. Ohne Vorwarnung. Und so plötzlich, wie es auftaucht, so plötzlich wird man sich seiner Stundenblumen bewusst. Der Blumen, die gezählt sind. Der Blumen, die bis jetzt unbeachtet verwelkten.


Im Universum der Zeitlosen Man könnte unsere Gesellschaft guten Gewissens als eine Gesellschaft der Zeitlosen bezeichnen. Nicht, weil wir uns keine Gedanken um die Zeit machen würden. Das tun wir. Mehr als genug. Der Drei-Uhr-Termin, die Zigarettenpause, die acht Stunden Schlaf jede Nacht – bis der Wecker morgens um sechs Uhr zehn klingelt. Worüber wir uns keine Gedanken machen, das sind die ganzen, bisher in unserem Leben verschwendeten Stunden. An sie denken wir erst, wenn es zu spät ist. Wenn Sätze wie „Ich möchte doch noch so gerne…“ oder „Ich wollte aber immer schon mal…“ explosionsartig in unserem Kopf auftauchen. Wenn wir nicht wissen, von was oder wem wir uns zuerst verabschieden sollen – und wie wir uns überhaupt verabschieden könnten. Gibt es doch noch so viele nicht ausgesprochene Worte, so viele unterdrückte Träume, so viele Tränen, die geweint werden wollen.

Keine Chance auf eine zweite Chance Doch wenn der Selbstbetrug von unendlich nachwachsenden Stundenblumen nicht mehr aufrecht zu halten ist, wenn ihre Zahl überschaubar zu werden scheint, dann wird aus dem zeitlosen Menschen ein verzweifelter Mensch.

Dann will er seinen persönlichen grauen Herren all die verlorene Zeit, die Asche aller verrauchten Blütenblätter, aus den Händen reißen. Alles rückgängig machen. Anders machen. Sein Leben noch einmal neu leben. Doch der Mensch hat nur dieses eine Leben. Es gibt keine zweite Chance. Das wird mir bewusst, als ich meinen quietschenden Tropf über den grauen Boden in das Zimmer des Arztes schiebe. Für mich hat er keine negativen Nachrichten. Und doch fühle ich mich wachgerüttelt. Das böse Etwas hat mich gestreift und meine Augen geöffnet. Ich weiß nicht, ob der alte Mann ein schönes Leben hatte. Ob er seine Zeit genutzt hat. Kann nicht sagen, ob geliebte Menschen ihn auf diesem letzten Pfad seines Lebens begleiten. Ich kann es nur hoffen, ihm danken. Und die mir verbliebene Zeit bewusster nutzen. ◊


AUS ZEIT ! g n u t Ach

Lagerkoller

Auf und davon – Auszeit vom Alltag. Warum immer mehr Studenten dem Ruf des Ausreißens folgen und wie die Pause richtig genutzt wird. Text: Patricia Ott – Illustration: Madeleine Schuster

S

topp. Cut. Schnitt. Bitte sofort anhalten! Manchmal muss man das Gewohnte hinter sich lassen, um sich neu zu motivieren. Im besten Fall gestärkt zurückkehren und dann wieder volle Kraft voraus fahren. Der gewohnte Campus, die altbekannten Gesichter, dieselben Straßen, die gleiche Stadt – alles wie immer. Eigentlich war’s immer so nett, man hat sich einfach wohlgefühlt, aber dennoch – plötzlich ist alles anders. Das sonst so Vertraute wirkt auf einen Schlag ungemein schnöde. Die Brust wird eng, das Atmen fällt schwer, ein seltsames Gefühl der inneren Unruhe breitet sich aus. Klarer Fall: Diagnose Lagerkoller. Man ist auf ein-

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mal seltsam unzufrieden, die Leute nerven, das Fach ist langweilig, die Stadt zu klein. Das Studium macht keinen Spaß mehr, man quält sich zur Uni und zweifelt am Sinn des eigenen Tuns. Die rettende Lösung: Auszeit. Dabei muss Auszeit nicht gleichbedeutend mit Nichts-Tun sein. Ganz im Gegenteil: Nur eine richtig genutzte Auszeit kann einem neue Wege zeigen, neue Ziele eröffnen und einen weiter bringen. Im besten Fall gewinnt das Altgewohnte, das einem vielleicht vor dem Aufbruch so langweilig, so spießig, so unbedeutend vorkam, neu an Bedeutung. In den folgenden Artikeln könnt ihr euch von einigen Ausreißern inspirieren und vielleicht selbst vom Fernweh packen lassen.


1700 Kilometer ohne

TERMINE

Zwei Wochen „I do it my way“ in Australien

Text: Julia Kling

W

ie ich mit gefühlten 5m² fahrbarem Untersatz die größte Freiheit überhaupt erlebte. Mit dem Camper die Ostküste Australiens entlang – für mich ein Traum, der in Erfüllung ging. Freiheit, Ungezwungenheit und die Möglichkeit, einfach dort zu bleiben, wo es mir gefällt. Im Sommer 2009 ging es von Cairns bis nach Brisbane. Einfach losfahren, schauen, was kommt, am nächsten schönen Strand halten und bleiben, solange ich will. Jeden Tag genießen – von morgens bis abends. Nichts ist vorgegeben, keine Termine,

Alter

keine Hektik. Zwei Wochen lang Sonne, Meer und jede Menge Erlebnisse, wie ich sie nur ohne einen festgezurrten Plan haben konnte: Beispielsweise eine Fahrt durch brennendes Buschland, nach der ich letztendlich in Gladstone gelandet bin, der Stadt mit der größten Aluminiumraffinerie Australiens, aber auch dem genialsten Campingplatz des ganzen Trips. Und wenn es heute mal wieder zu stressig wird und ich nicht weiß, womit ich anfangen soll – einfach Augen zu, Film ab und schon liege ich wieder am Whitehaven Beach und höre das Meer rauschen.

SCHWEDE

Wie mich ein halbes Jahr Erasmus zum Wikinger en vogue machte

S

chweden – Elche, Michel aus Lönneberga, heiße Frauen. Über diese Assoziationen hinaus gibt es noch weitaus mehr über das kühle Königreich zu wissen. Meine Affinität zu Skandinavien hat die Wahl für mein Auslandssemester auf Schweden fallen lassen – und ich sollte es nicht bereuen. Das Land hat nur etwa neun Millionen Einwohner, die sich auf eine riesige Fläche von knapp 450.000 km2 und drei größere Städte verteilen. Angesichts der dünnen Besiedelung stolpert man nicht nur an jeder Ecke über malerische Seen, Uferstege und Wälder, die wirklich geradewegs einem Inga LindströmFilm entsprungen sein könnten – nein, man hat die Natur meist auch ganz für sich alleine. Auch wenn ich mich vor meinem Auslandsaufenthalt nicht gerade als Naturfreak bezeichnete, lernte ich in Schweden alle möglichen Outdoor-Aktivitäten kennen und lieben: Wandern, Joggen, Langlauf, Segeln, Kanu-, Huskyschlitten- und Schneemobilfahren. Mein persönliches Bullerbü stellte für vier Monate die Stadt Karlstad dar, die mit knapp 60.000 Einwohnern für schwedische Verhältnisse relativ groß ist. Für meine deutschen Verhältnisse blieb sie aber immer eine Kleinstadt und dabei ist anzumerken, dass in einer solchen auch nicht viel anderes als Natur geboten ist – meine Motivation, ein echter Wikinger zu werden, hatte daher eher das Credo, aus der Not eine Tugend zu machen. Die Schweden sind schön. Besonders meine männlichen deutschen Freunde konnten sich angesichts meiner Auslandspläne anzügliche Bemerkungen über heiße

Text: Patricia Ott Schwedinnen nicht verkneifen. Meiner Erfahrung nach mag dieses Klischee auf die jüngere Generation teilweise zutreffen (auf Frauen und Männer gleichermaßen). Das liegt wohl aber auch daran, dass die Schweden sehr viel Wert auf ihr Äußeres legen und somit auch Vorreiter in Sachen Mode und Styling sind. So manch gewöhnungsbedürftiger Trend dringt jedoch gar nicht erst bis nach Deutschland durch und lasst es mich so sagen: Manchmal ist das auch ganz gut so…

Vorsicht Elchtest Bleibt noch die Zuneigung der Deutschen zu den Elchen zu klären, welche in Schweden gemeinhin bekannt ist und oft belächelt wird. Warum wir so verrückt nach den riesigen Tieren sind, ist mir selbst nicht ganz klar, aber ja, auch ich habe eine Elchfarm besucht und war begeistert. In freier Wildbahn sind die Tiere allerdings nur selten anzutreffen, was angesichts ihrer Körpermasse von bis zu 800 Kilogramm besonders für Autofahrer von Vorteil ist. Mein Fazit: Schweden, ein Land, in das man sich vielleicht erst auf den zweiten Blick verliebt. Meiner Beziehung zum skandinavischen Königreich konnten weder Dunkelheit noch Kälte oder horrende Lebensmittel- sowie Alkoholpreise einen Abbruch tun. Am Ende heißt der Michel im schwedischen Original übrigens Emil und ich werde definitiv wiederkommen zu den Elchen, den stilbewussten Schweden und meinem persönlichen Bullerbü. »

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Low

BUDGET

Urlaub abseits von Malle&Co

Marokko – „Adieu, Costa Blanca!� und trotzdem nicht arm

Text: Friederike Walter

D

ie Semesterferien stehen vor der TĂźr und die von Papi gesponserte Freundin fliegt mal wieder nach Australien? Der beste Kumpel hat das ganze Semester auf den Boarder-Urlaub in Norwegen gespart? Keine Sorge, du bleibst dieses Jahr nicht allein zu Hause. presstige liefert dir Reisetipps fĂźr den schmalen Studentengeldbeutel!

Wer schon immer in die WĂźste oder wenigstens zu Aladin ins Wunderland wollte, sollte sich schnellstmĂśglich auf den Weg nach Marokko machen. Das KĂśnigreich an der nordwestlichen KĂźste Afrikas (auch per Fähre von Spanien aus zu erreichen) katapultiert einen mit Sahara und Wasserpfeifen, den orientalischen Souks und SchlangenbeschwĂśrern in eine andere Welt. FĂźr Marrakesch reichen drei Tage, nicht verpassen darf man den traumhaft schĂśnen Jardin Majorelle und die Medina mit ihrem StraĂ&#x;enlabyrinth voll duftender GewĂźrzstände, wild gestikulierender Händler und knatternden Mopeds. Von Marrakesch aus lassen sich zwei- bis dreitägige Kameltouren in die Sahara organisieren (Kosten um die 120 Euro). Wer keine Lust auf Beduinenzelte und

Temperaturen bis zu 50° C hat, fährt per Bus oder Sammeltaxi weiter in die bunte Hafenstadt Essaouira und gĂśnnt sich ein bisschen Strandzeit. * Hinkommen: Ryanair fliegt ab 80 Euro (Hin und ZurĂźck) von Frankfurt-Hahn und DĂźsseldorf-Weeze nach Marrakesh, Agadir und Fez. * Schlafen: In einer der vielen wunderschĂśnen Riads, wie die Gästehäuser mit schattigen InnenhĂśfen in Marokko heiĂ&#x;en. Die schĂśnsten findet man z. B. auf www.tripadviser.de. FĂźr fĂźnf bis sechs Euro pro Nacht kann man aber auch in Mehrbettzimmern in diversen Hostels Ăźbernachten (www.hostelworld.com, www.hostels.com). * Tun: Handeln! Vom genannten Preis sollte man letztendlich nur ca. ein Drittel bezahlen. * Nicht tun: In Shorts und Trägertops rumlaufen denn wir befinden uns in einem muslimischen Land! Auf offener StraĂ&#x;e Händchen zu halten oder Zärtlichkeiten auszutauschen, wird genauso ungern gesehen und gilt als unhĂśflich. * Minimal-Budget fĂźr zwei Wochen (ohne Flug): 300 Euro.

KostengĂźnstige MĂśglichkeiten fĂźr eine Auszeit

Text: Viktoria Rohde

Auszeit ja, Geld nein? Kein Problem, presstige liefert euch einige Tipps, wie man sich auch mit wenig Geld einen Auslandsaufenthalt leisten kann: 1. Aupair Als Aupair bezahlt man lediglich die Reisekosten selbst, Unterkunft und Verpflegung, sowie monatliches Taschengeld werden von der jeweiligen Gastfamilie Ăźbernommen. Kostenlose Anmeldung und Suche nach Gastfamilien: www.aupairworld.de 2. Freiwilligendienst Mindestens ein halbes Jahr oder länger als Freiwilliger in einem beliebigen Hilfsprojekt arbeiten. Flug, Unterkunft und Verpflegung werden bezahlt, man muss lediglich eventuelle Impfkosten tragen und einen bestimmten Spendenbetrag sammeln. Infos: www.weltwärts.de 3. Work & Travel Arbeiten in einem fremden Land, um den Auslandsaufenthalt und die Reisen zu finanzieren. Allerdings ist ein „Startkapital“ notwendig. Infos und Tipps (+gĂźnstige Flugangebote extra fĂźr Studenten): www.statravel.de 4. Die presstige Vorstellungsrunde im Ăœberblick: o$ERÄş.AMEÄşDERÄş3TILLEÄşpÄş7IEÄşEINEÄş!USZEITÄşIMÄş+LOSTERÄşUNTERÄş.ONNENÄşUNDÄş-Ă?NCHENÄşVONÄşSTATTENÄşGEHT

o!LTERĺ3CHWEDE ĺ6ONĺ%RASMUSĺIMĺHOHENĺ.ORDEN ĺ6ORURTEILENĺÓBERĺ3CHWEDENĺUNDĺDERĺDEUTSCHENĺ,IEBEĺ ZUĺ%LCHEN

o Äş+ILOMETERÄşOHNEÄş4ERMINEÄşpÄş%INEÄşAUSTRALISCHEÄş&REIHEITSGESCHICHTE

o6OMÄş4AUCHENÄşMITÄş:ITRONENHAIENÄşUNDÄş&RANZOSENÄşINÄşDERÄş7Ă“STEÄşpÄş$ASÄş)NTERVIEWÄşZUMÄş4HEMAÄş3ABBATJAHRÄş ZEIGT ÄşWIEÄşMANÄşSICHÄşAUCHÄşIMÄş*OBÄşEINEÄş!USZEITÄşNEHMENÄşKANN

Äş o,OWÄş"UDGETÄş5RLAUBÄşABSEITSÄşVONÄş-ALLE #OÄşpÄş5NSEREÄşPRESSTIGE 2EISETIPPSÄşFĂ“RÄş-AROKKO ÄşUNDÄş!LENTEJO

o+INDER Äş+Ă“CHE Äş+ÂťSE ÄşpÄş6ONÄşEINEMÄş*AHRÄş!UPAIRÄşINÄşDERÄş3CHWEIZ

o3URĂźNGÄş53!ÄşpÄş:WEIÄş-ONATEÄş!MERIKA ÄşWILDFREMDEÄş-ENSCHENÄşUNDÄşIHREÄş3OFAS ĺ³BERÄş#OUCHSURĂźNGÄşUNDÄş SEINEÄş4Ă“CKEN

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STRESS lass nach!

Experten-Tipps für Stress-Experten Text: Katharina Weber

Dr. Anne Frenzel

du liegst dein gesamtes Leben! Damit ihr nicht euer komplettes Dasein verschlafen müsst, hat presstige sich auf die Suche nach Experten gemacht, die noch jede Menge andere Lösungen im Umgang mit Stress kennen.

Woran merken Sie, dass Sie im Stress sind? Stress wird in der Psychologie als schlechte Passung zwischen den Anforderungen, die an jemanden gestellt werden, und dessen persönlichen Fähigkeiten definiert. Ich merke, dass ich im Stress bin, wenn ich das Gefühl habe, die Anforderungen werden größer und ich daran zweifele, ob ich diesen gerecht werden kann. Schlafprobleme oder weniger Appetit können

Gerhard Smits

D

em Alltagsstress kann nur entgehen, wer’s vermeidet, aufzustehen. Wenn dieser schlaue Spruch der einzige Weg sein soll, um der Hast der Welt zu entkommen, bedeutet das: Entweder du erliegst deinem Leben oder

Anzeichen dafür sein.

ist neu berufene Professorin für Psycholo-

Was sind konkrete Schritte von „Ich kann nicht

ist Pastor einer Freikirche (Freie evangeli-

gie und definiert Stress ganz anders, seit sie

mehr“ zu „Ich schaff das schon“?

sche Gemeinde) in Augsburg und hilft den

Mutter geworden ist.

Das Einholen von Hilfe ist ein wichtiger Baustein:

Menschen, die er in der Seelsorge begleitet,

Mit jemandem reden, Unterstützung suchen und

auch mit Stresssituationen umzugehen.

Aufgaben abgeben. Ein weiterer Schritt ist, die Anforderungen klarer zu definieren. Vage Dinge erscheinen schlimmer und weniger bewältigbar als konkrete Dinge. So sollte man beispielsweise nachschauen, wie viele Seiten man für die Klausur

Was hilft, wenn alles zu viel wird?

tatsächlich lesen muss und Lerntipps einholen, bevor die große Panik ausbricht. Ein guter Zeit-

Da muss man zweifach arbeiten. Das

plan gehört hierbei in jedem Fall dazu.

erste ist, die Situation, in der ich ge-

Was tun, damit aus Anforderungen keine Überforderungen werden?

rade stecke, so zu gestalten, dass sie

Erstens viel schlafen und zweitens eine zeitlich definierte Stressphase akzeptieren und auf „schö-

überlebbar wird. Also Dringendes und

ne Dinge“, die Zeit rauben (z.B. Feiern gehen) verzichten und nach der Phase nachholen. Wohl

Wichtiges mit Vorrang zu erledigen

gemerkt: Die „schönen Dinge“ sollten danach unbedingt wieder aufgenommen werden.

und beim Rest: Mut zur Lücke! Das

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Menschen, die Stress haben,

Zweite ist das langfristige Arbeiten

haben es auch ein bisschen gut. Sie stehen voll im Leben und werden von vielen verschiedenen

an der eigenen Persönlichkeit. Ich bin

Fronten beansprucht. Das ist ein gutes Zeichen, weil der Mensch auch etwas zu tun haben will.

überzeugt, dass ein gesunder Selbst-

Einsamkeit, Arbeitslosigkeit o. Ä. sind stressfrei, aber trotzdem unangenehm.

wert eine gute Grundlage ist, um mit

Ute Godlinski

Stress umzugehen. Was gehört zu einem ausgeglichenen Leben?

Wie kann ich mich vor Burn-Out

Das richtige Maßhalten in allen Dingen des Lebens,

schützen?

im „Hier und Jetzt“ zu sein und Freude am Leben

Ich selbst war vor einigen Jahren ganz

zu haben. Das bedeutet z. B. gesunde Ernährung und

knapp vor einem Burn-Out. Was mir

das richtige Maß von Aktivität und Entspannung.

heraus geholfen hat, war das Arbeiten

Wichtig sind ausreichend Schlaf und kurze Entspan-

an meiner Persönlichkeit und meinem

nungsphasen im Alltag. Dazu zählt für einen Mo-

Selbstwertgefühl und damit verbunden

ment auf dem Rücken liegen, einfach mal aus dem

auch, wie ich Leute von mir abhängig

Fenster schauen oder vor der Tür tief durchatmen.

mache, um mich besser zu fühlen. Das

ist Yogalehrerin, kennt Stress in Alltag und

Yoga bietet eine ideale Unterstützung, den Tag z. B.

hat mich wiederum von Lob und Be-

Beruf, liebt aber jede Minute des Yoga-

mit einer kurzen Meditation zu beginnen.

stätigung der anderen abhängig ge-

Unterrichtens.

Ihr Rat, um Burn-Out vorzubeugen?

macht. Mein Schritt heraus aus der

Sich selbst wertzuschätzen. Die meisten unserer Ak-

Gefahr war, in Empfang zu nehmen,

tivitäten sind ein Mittel, um Wertschätzung von au-

was Jesus Christus mir für einen Wert

ßen zu holen.Konkret: Lernen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und für sie einzutreten,

beimisst, und mich damit unabhängi-

Grenzen zu setzen und Nein zu sagen. Auch dankbar und zufrieden zu sein für das, was wir

ger von den Meinungen der Menschen

haben, hilft.

zu machen. ◊


Wir wissen nicht, "was uns erwartet " Wie die Uni Augsburg den doppelten Abiturjahrgang bewältigen will Text: Anna Bachmann & Sabina Porchia – Fotos: Sebastian Baumeister, Anna Bachmann & Sabina Porchia

Ü

berfüllte Hörsäle, überforderte Dozenten, überstrapazierte Studenten: Schreckensszenario doppelter Abiturjahrgang. Selbst wenn es nicht ganz so schlimm kommt – eines ist klar: Wenn im nächsten Wintersemester gleich zwei Abiturjahrgänge an die Unis stürmen, wird es eng in bayerischen Hörsälen. 2004 führte der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber in Bayern in rasantem Tempo das achtstufige Gymnasium G8 ein. Im Schuljahr 2009/2010 trat der erste Jahrgang in die radikal reformierte Oberstufe „Q11“ ein. „Überstürzt und zu wenig durchdacht“, so lautet oft das Fazit von gestressten Schülern, besorgten Eltern und entnervten Lehrern. Streiks und Proteste der Schüler mit Parolen wie „Wir sind überarbeitet, unsere Lehrpläne nicht“ ließen nicht lange auf sich warten. Diese richteten sich vor allem gegen die Erhöhung der Wochenstundenzahlen: Schule bis zum späten Nachmit-

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tag, Hausaufgaben bis in die Nacht – das ist oft der Alltag eines „G8lers“. Waren es 2004 die bayerischen Gymnasien, die vor großen Herausforderungen standen, sind es heute die Universitäten, die diese Last tragen. Ging es damals darum, bei den Schulen die Ausbildungszeit zu kürzen, müssen heute die Unis Platz und Personal aufstocken. Doch sind die Hochschulen ebenso wenig auf die Folgen der Reform vorbereitet wie die Schulen auf die Reform selbst?

Das doppelte Chaos Im Wintersemester 2011/2012 drängen gleich zwei Abiturjahrgänge an die Unis: Der erste Jahrgang der „G8ler“ legt die Abiturprüfung zeitgleich ab mit der letzten Generation des neunjährigen Gymnasiums.


Hinzu kommt, dass zum 1. Juli 2011 die allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt wird – eine Maßnahme, durch die zusätzliche Studienanfänger an die Unis drängen. Theoretisch könnten also alle Absolventen der zwei Abiturjahrgänge von 2011 sofort mit dem Studium beginnen. 22.000 Studenten könnten sich bald an den Augsburger Hochschulen tummeln; zur Zeit sind es 16.000. Aber wie bereiten sich die bayerischen Hochschulen allgemein und die Uni Augsburg im Speziellen auf diese besondere Situation vor?

Expansion gegen Explosion Insgesamt wendet der Freistaat Bayern für den personellen Ausbau an den Hochschulen bis 2013 eine Milliarde Euro auf. Die Universität Augsburg erhält von 2009 bis 2013 in fünf Raten etwa 28,8 Millionen Euro, um 100 neue Stellen im Bereich der Lehre zu schaffen. Damit die ohnehin chronische Raumnot an der Uni Augsburg nicht noch vergrößert wird, haben die Verantwortlichen verschiedene Projekte in Angriff genommen: Kernstück ist ein neuer Hörsaal im „Sigma Technopark“ in der Nähe der Tramhaltestelle „Fachoberschule“. Der Hörsaal befindet sich in einer längerfristig angemieteten Halle, die hierfür umgebaut wurde. Er verfügt über 740 Plätze – ein Fortschritt zu bisher maximalen 600 im Hörsaal I. Zudem hat die Uni Räume im Büro-Center Messe angemietet. Ebenso ist angedacht, ab Ende 2011 die Räumlichkeiten in der Eichleitner- und in der Schillstraße sowie die des Bauamtes zu nutzen. Jedoch stößt diese Idee nicht unbedingt auf Begeisterung: Sie widerspreche dem Campuskonzept der Universität und sorge für lange Wege zwischen den Vorlesungsorten, meint Klaus Prem, der Pressesprecher der Universität. Sollte es trotzdem nicht möglich sein, alle Studenten in einem Hörsaal unterzubringen, sollen Videoübertragungen die Teilnahme an den Veranstaltungen ermöglichen.

gleich einschreiben. Dies unterstützt die Uni Augsburg: Knapp 80 Prozent der grundständigen Studiengänge bietet sie für das Sommersemester an und hofft, dass dieses Angebot Zuspruch fi ndet. Denn je mehr Abiturienten bereits im Sommer ihr Studium beginnen, desto angenehmer wird die Situation für alle im Wintersemester. Die Abiturprüfungen der „G8ler“ fi nden im Mai und Juni 2011 statt. Um sich auf den doppelten Abiturjahrgang vorzubereiten, habe die Uni Augsburg „das getan, was man tun konnte“, versichert Prem. Schwierig wird es trotzdem: Erst kürzlich hat die bayerische Staatsregierung beschlossen, im nächsten Jahr voraussichtlich 200 Millionen Euro an den Unis einzusparen. Dies sei nötig, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, rechtfertigt sich der Freistaat.

„Irgendwie zurecht kommen“ Oben investieren, am Fundament sparen – für viele ein Widerspruch. Auch der Pressesprecher versteht nicht, warum Ausbauprogramme gefördert und gleichzeitig grundsätzliche finanzielle Mittel gekürzt werden. Hat dies doch zur Folge, dass Studiengebühren, die eigentlich der Verbesserung der Lehre dienen sollen, letztlich zu deren Aufrechterhaltung herangezogen werden müssen. Es ist schwer kalkulierbar, wie viele Anfänger sich tatsächlich in den kommenden Semestern immatrikulieren. Wer lässt sich von den Horrorszenarien abschrecken und wer nicht? „Irgendwie werden wir damit zurecht kommen“, ist sich Prem sicher. Die Frage sei nur, unter welchen Bedingungen. Die Aussicht auf das kommende Jahr bleibt also ungewiss, viele Fragen unbeantwortet und die Erwartungen offen: „Alles, was man sagt, ist im Moment Kaffeesatzleserei“, weiß Prem. Letztlich bleibt nur abzuwarten und zu hoffen, dass die Maßnahmen der Uni fruchten, das bayerische Wissenschaftsministerium vielleicht doch noch einlenkt und am Ende trotz allem jeder Student einen Sitzplatz bekommt. »

Vom Abi in den Hörsaal Darüber hinaus werden die Abiturprüfungen der jetzigen G8- und G9-Jahrgänge entzerrt. Dadurch wird einem Teil der Absolventen die Möglichkeit gegeben, das Studium schon zum Sommersemester 2011 aufzunehmen: Die „G9ler“ werden bereits im März und im April ihre Abiturprüfungen ablegen und können sich dann

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t g a h r c f a e g n

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Umfrage: Anna Kozaczek

„Es ist ein Experiment“, sagt Professor Alois Loidl. presstige hat den Unipräsidenten zur Herausforderung „doppelter Abiturjahrgang“ befragt – und wollte wissen, wie Schüler und Studenten die Belastung im kommenden Semester einschätzen:

Elias Wuermeling (19), Peutinger-Gymnasium, K13 Ich denke, dass es schwierig wird, wenn so viele junge Leute an die Hochschulen ström en. Ich hoffe, die Unis sind darauf gut vorbereitet. Was mir besonders Sorgen macht, ist, dass zusätzlich zum doppelten Abiturjahrgang die Wehrpflicht ausg esetzt wird. Direkt nach dem Abi im Sommersem ester mit dem Studium zu beginnen, kommt für mich allerdings nicht in Frage. Ich will erst mal meine freie Zeit nutzen und eventuell „work and travel“ machen.

Mathias Fiedler (29), Sozialwissenscha ften, 3. Semester

Der doppelte Abiturjahr gang heißt für die Uni Aug sburg, dass kaum etwas vorbereitet ist. Erst Anf ang des Semesters wurde angefangen, das Gebäud e D aufzustocken. Da der Umbau voraussichtlich nicht rechtzeitig fertig wird, müssen Räume angemi etet werden, was zusätzlich Geld kostet. Die Uni ist nur für 8.000 Studierende ausgelegt und hat jetzt schon 16.000. Man hätte in den Jahren zuvor weitaus meh r tun können, um sich darauf vorzubereiten. Hinzu kommt die geplante Aus setzung der Wehrpflich t.

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(19), cher i e l h c , ina S ramt Sabr ulleh h c s d Grun ster e m e S . 1 lten doppe für den g r u iele b V t ist. i Augs gerüste die Un s d s n a e bei d h , d nke usreic säle sin Ich de nicht a ie Hör g d n era d g b n r ü u jah chon hr voll Abitur jetzt s sind se d n e e g e g n g n ä ü u n n lt ng ass ge ransta Studie llen, d n ungsve e r te d s h r n o a fü in e vorh nicht v den E Räum u z nn mir d a n t k u h c t h e gestell ng ger füllt. Ic jahrga in äfte ein r r e u k it m r b h f e A gen au neue L pelten it wirkun m dop s m e u d n A e m h usamm te auc sind, u z n e n r ö a k min n. Das ich Se werde muss. wenn elegen aben, b h n r m te s e m Studiu e den S mmen den ko

Dass

Vere n Mar a Lechn ia-T her er (18), K13 esia -Gym nasi

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nach

|gefragt

Professor Dr. Alois Loidl, kommissarischer Präsident der Universität Augsburg: „Drei Viertel der Studiengänge der Univer-

Aber das Sommersemester beginnt extrem

Im Bayernvergleich sind wir vergleichsweise

sität Augsburg können zum Sommersemes-

spät und ich bin sicher, dass die Klausuren

schlecht ausgestattet und arm!

ter 2011 studiert werden. Die Fakultät für

einfacher sein werden. Alles andere wäre

Darum hoffen wir, dass uns die Kür-

Wirtschaftswissenschaften (iBWL und iVWL)

verrückt. Vielleicht haben es die Neuen,

zungen durch den Freistaat Bayern nicht

wird es aufgrund der riesigen Anfängerzahlen

also die letzten G9er und die ersten G8er,

zu stark treffen. Der Zeitpunkt ist denkbar

wahrscheinlich nicht schaffen. Trotzdem sind

letzten Endes sogar leichter als die anderen.

blöd. Die CSU will keine Nettoneuverschul-

wir gut gerüstet. Ich denke, sogar besser als

Sie müssen auf jeden Fall keine große Angst

dung. Aber es gibt politische Signale, dass

die meisten anderen bayerischen Unis.

haben. Es ist ein Experiment und es mag teil-

uns die Stellen für den doppelten Abiturjahr-

Für die Anfänger wird es eng werden

weise sehr schwierig sein und phasenweise

gang wie geplant zugewiesen werden. Die

und teilweise schwierig. Vielleicht kom-

vielleicht auch chaotisch zugehen. Aber wir

Sorge, dass an anderer Stelle gekürzt wird,

men noch die Bundeswehrsoldaten, die

haben alles getan, was möglich war – und

bleibt. Wichtig ist, dass die Studienbeiträge

im Rahmen der Aussetzung der Wehr-

ich bin sicher, wir werden diese Herausfor-

immer der Verbesserung der Lehre dienen.

pflicht

werden.

derung schaffen. Das Problem großer Stu-

Es muss jeder Eindruck vermieden werden,

Das bedeutet zusätzliche Belastungen und

dierendenzahlen ist ja für die Uni Augsburg

dass Studienbeiträge eine Querfinanzierung

wahrscheinlich müssen die im doppelten Ab-

nicht neu: Wir haben bayernweit am meisten

von Leistungen sind, die der Staat kürzt. Ich

iturjahrgang Studierenden mehr Einschrän-

Studierende pro Professor bzw. Professorin.

hoffe, diese Message kommt bei den Politi-

kungen hinnehmen und vielleicht auch effek-

Der Kanzler meint, wir sind effizient und

kern und Politikerinnen an und sie halten

tiver arbeiten.

schlank aufgestellt. Man kann auch sagen:

sich daran.“ ◊

nicht

mehr

eingezogen

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Alles für die Kunst

Wofür es sich lohnt, das letzte Hemd zu geben

Text: Katharina Stephan & Anna Wagner – Illustration: Christoph Knobl

E

in junger Mann tritt in die Mitte des hell erleuchteten Raumes. Er ist blond, mittelgroß und muskulös. Langsam besteigt er ein niedriges Podest. Dreißig Augenpaare fixieren ihn und verfolgen jede seiner Bewegungen. Eine seltsame Spannung liegt in der Luft. Der Mann bleibt ruhig stehen, blickt um sich und hält schließlich schützend die Arme vor seinen Körper. Er ist nackt. Dies ist nicht etwa eine Szene aus einem gewöhnlichen Alptraum oder gar aus einem besonders schlechten 80er-Jahre Pornostreifen. Nein, dies ist die wöchentliche Routine im Zeichensaal der Hochschule Augsburg.

Pflichttermin Aktzeichen Jeden Dienstagabend um 17.10 Uhr widmen sich Studierende der Studiengänge Kommunikationsdesign und Multimedia der Hochschule Augsburg für eineinhalb Stunden der hohen Kunst des Aktzeichnens. Zunächst klingt es ungewöhnlich, dass eher computerorientierte Fächer den Kurs in ihrem Stundenplan auflisten. Jedoch spielen auch im Bereich Design das Verständnis für Perspektive, Proportion und Verkürzung eine große Rolle. Aktzeichnen als angewandte Kunst vermittelt Kenntnisse, die beispielsweise in der Werbung und für das Design eines Autos unabdingbar sind. Und die Studenten haben ihren Spaß dabei.

Michelangelo trifft David Sieht man sich im Raum um, glaubt man zunächst, man befände sich in einer Parallelwelt. Das Modell steht nackt in der Mitte, so selbstverständlich, als trüge es die schönsten Kleider. Die Zeichner sitzen oder

stehen vor ihren Zeichenblöcken, vom Hip Hopper in Baggy Pants bis zur Gothic-Frau in Schnürstiefeln ist alles vertreten. Etwas bizarr kommt einem die ganze Szenerie schon vor. Schnell wird allerdings klar, dass es sich hierbei um Arbeit handelt. Und vor allem um eines: Kunst. Es herrscht eine konzentrierte Stille im Zeichensaal, durchbrochen nur vom beständigen Kratzen der Bleistiftminen. Die Zeichner messen mit den Blicken, um das Erfasste sogleich auf Papier zu bringen. Das Modell posiert wie eine griechische Statue, alle zwei Minuten muss es die Stellung ändern. Anstrengend sieht das aus. Der junge Mann wechselt ständig vom Liegen ins Sitzen, vom Sitzen ins Stehen. Er ist Schüler, Anfang 20, heißt Ralf und arbeitet seit circa vier Monaten als Aktmodell. Beinahe jede Woche posiert er in der Hochschule. „Ich bin über eine Freundin dazu gekommen, die auch Aktmodell ist“, sagt Ralf. „Dann habe ich mich überwunden und es einfach gemacht.“ Die Hauptmotivation des Schülers ist nicht das Geld, bei einem spärlichen Gehalt von zehn Euro die Stunde nicht weiter verwunderlich. Die Frage, wofür er dann sein letztes Hemd gebe, beantwortet er ebenso knapp wie eindeutig: „Für die Kunst.“


Aktmodell zu sein, ist keine Kunst Der Dozent, der mit seinem Künstlerhut ein Bruder Picassos sein könnte, läuft durch die Reihen und gibt Tipps und Anweisungen. „Geometrische Formen sehen und einbeziehen“ und „Schulter- und Beckenachse beachten!“, tönt es durch den Raum. Hin und wieder zeichnet auch er, nur mit einem Kuli bewaffnet. Udo Westermeyer ist seit 15 Jahren Dozent und Kunsterzieher am Gymnasium St. Stephan. Früher unterrichtete er Aktzeichnen auch an der Universität Augsburg. Die Bandbreite an Modellen, die für ihn posieren, erstreckt sich von der Kunstgeschichte-Studentin bis zum Berufsmusiker der Philharmonie. Für jede Aufgabenstellung ist ein anderer Körpertyp gefragt. Zum Modellieren eignet sich eher die korpulente Frau, dünnere Modelle sind für filigrane Zeichnungen und barocke Figuren für

Licht- und Schattenzeichnungen geeignet. Aktmodell kann prinzipiell jeder werden. Die einzigen, wesentlichen Eigenschaften, die man mitbringen muss, sind Durchhaltevermögen und vor allem Fantasie: Schließlich muss man sich ständig neue Posen einfallen lassen.

Nackt bis auf die Seele? Doch was bedeutet es für einen Menschen, sich immer wieder vollkommen nackt den Blicken Fremder preiszugeben? Ralf empfand es insbesondere beim ersten Mal als äußerst unangenehm, eine Überwindung. Schamgefühl hat er dabei auch heute noch. Ein unbeschwerter Umgang mit dem eigenen Körper ist also auch für einen so freizügigen Menschen nicht unbedingt selbstverständlich. Ralf beispielsweise macht sich Gedanken darüber, wie sein Körper auf andere wirkt. Er lässt sich lieber von älteren Menschen zeichnen als von Jüngeren, aus Angst, Letztere könnten schlecht von ihm denken. Sein Körpergefühl hat der ungewöhnliche Nebenjob auch nicht verbessert, dann schon eher der Sport, mit dem er sein Kapital fit zu halten pflegt. Und doch würde er das Modellstehen jedem weiterempfehlen. „Wenn man der Typ dafür ist und sich frei genug fühlt, ist es eine Bereicherung“, so der Schüler. Wer also nun auf den Geschmack gekommen ist, sollte nur keine falsche Scheu an den Tag legen. Ein Glück, dass der Dozent auf der Suche nach neuen Modellen ist! Wer nun doch noch zögert, sich zu entblättern, dem sei gesagt, dass eines nicht der Fall ist: In dem hellen Zeichensaal herrscht weder die Atmosphäre eines Pornofilms, noch die eines Alptraums. Gearbeitet wird professionell und hochkonzentriert. Alles für die Kunst. ◊

e f r ü w n i e f r n i EEinwü E würf „Wetten, dass…?“ wir die Stadtwette gewinnen? Seit September letzten Jahres steht fest: „Wetten, dass…?“ kommt nach Augsburg. Etwa 2.000 Zuschauer erwartet Thomas Gottschalk am 19. März um 20.15 Uhr in der Schwabenhalle auf dem Messegelände. Das erste Mal stattete „Wetten, dass…?“ Augsburg am 6. Februar 1982 einen Besuch ab. Damals moderierte noch Frank Elstner die Show. Thomas Gottschalk selbst war nur Gast. Im Januar 1999 kam Gottschalk wieder mit „Wetten, dass…?“ nach Augsburg, dieses Mal als Moderator. Star der Show war Border Collie Rico. Er kannte jedes seiner 77 Spielzeuge mit Namen. Für Schlagzeilen sorgte auch Toni Bartl, der mit seinem Bagger auf einer Harmonika den „Schneewalzer“ spielte. Für die Saalwette ließen die Augsburger „Panther“ ihre Hüllen fallen. Die Wetten und das Programm für die diesjährige Show stehen noch nicht fest. Aber eines ist klar: Wessen Eishockeyspieler damals vor einer sexy Showeinlage nicht zurückschreckten, der wird auch der Stadtwette furchtlos ins Auge blicken können. Top, die Wette gilt! (nw)

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Komfortabler Kosmos Seit August leitet Professor Alois Loidl die Uni Augsburg als kommissarischer Präsident. Doch wer ist der Mensch hinter dem Titel? Text: Julia Kling & Tassilo Holz – Fotos: Christian Oliar

W

ir treffen Professor Dr. Alois Loidl im Flur vor dem Büro des Präsidenten. Der Wind hat ihm die schulterlangen Silbersträhnen auf der Fahrradfahrt zur Uni zerzaust. Durch das Vorzimmer weist Loidl uns den Weg in das Büro, das zurzeit seines ist. Ein Porträt von dem Mann, der seit August die Geschicke der Uni Augsburg leitet. „Sehr unerwartet.“ Die erste Frage ist noch nicht ausgesprochen, schon fällt uns der Professor ins Wort. Mit Eindrücken und Meinungen hält er nicht hinterm Berg, das wird sich auch im weiteren Gesprächsverlauf zeigen. Ausführlich, ohne große Emotionen antwortet er auf die Frage, wie er vom Tod des damaligen Präsidenten Wilfried Bottke erfahren hat, des-

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sen Amt er seitdem kommissarisch ausübt. Schnörkellos. Pragmatisch. So sieht er auch den Umstand, dass gerade er jetzt Chef der Uni ist: Die amtierende Gewalt gehe eben auf den dienstältesten Vizepräsidenten über. Diesen Posten hatte der Physikprofessor zuvor fast sieben Jahre lang inne.

„Bei Konflikten muss einer den Kopf hinhalten“ Was hat sich verändert, seitdem er Präsident ist? „Nicht viel“, sagt Loidl. Wenn er spricht, klingt sein weiches Österreichisch durch. Das Tagesgeschäft teile man unter Präsident und Vizepräsidenten auf, „sehr kollegial“. Was sich wirklich ändere, sei, dass „einer den Kopf hinhalten

muss, wenn es irgendwo Konflikte gibt – und das bin dann ich“. Eine für Loidl typische Antwort, gerade heraus und direkt. Aber keinesfalls unüberlegt. Genauso, als wir wissen wollen, welche Schwerpunkte er als Präsident setzen will: „Herr Bottke war jemand, der keine Revolution und Neuerung wollte. Er liebte die Universität, wie sie früher war, basierend auf der Freiheit von Forschung und Lehre. Alle Fakultäten sollten im Gleichklang sein. Die große Linie wird sich in dem Jahr nicht ändern.“ Vom Führungsstil Bottkes will Loidl sich nicht distanzieren. Und tut es dann doch: „Aber ich bin doch etwas ökonomischer und leistungsorientierter eingestellt.“ Die Beteiligung an der Exzellenzinitiative und dass die Drittmitteleinnah-


men stimmen, sei für ihn wichtig. Auch für Projekte wie die Gründung der Fakultät für angewandte Informatik oder des Instituts für Material Ressource Management begeistert sich der Physikprofessor.

Das Ende der Geisteswissenschaften? Die Stimmung im Präsidentenbüro ist angenehm. Draußen segeln dicke, wässrige Flocken vom Himmel, die schmelzen, sobald sie den Boden berühren. Drinnen amüsiert sich der Professor über unsere Feststellung, dass demnach keine großen Veränderungen anstünden: „Ich mache die geisteswissenschaftlichen Fakultäten nicht zu.“ Es ist offensichtlich, welche Bereiche der Uni unter Loidls Ägide im Fokus stehen. Trotzdem klingt es glaubwürdig, wenn er beteuert, dass das Gleichgewicht zwischen Naturund Geisteswissenschaften nicht verloren gehen dürfe. Auch wenn sich Loidl, ganz Realist, absichert und die unausgesprochene Forderung, diesem Grundsatz finanziell gerecht zu werden, gar nicht erst aufkommen lässt: „Wir sind arm!“ Wieder eine typische Äußerung. Loidl selbst bezeichnet sich als jemanden, der „oft ziemlich flapsig“ ist und „vieles sagt“ – der aber auch zu seiner Meinung stehe und sich „nie groß verneigen würde – weder vor den Dekanen, noch vor den Studierenden“.

„Ich kenne diese Uni und ihre Pappenheimer“ Die eigene Meinung offen vertreten und „den Leuten erklären können, was man will und denkt“ – diese Eigenschaften soll auch die neue Präsidentin oder der neue Präsident mitbringen. Außerdem seien Gremienerfahrung und Erfahrung in Forschung und Lehre „unabdingbar“. Das heißt, die Kandidaten sollen Loidl zufolge einen ähnlichen Werdegang vorweisen können wie er selbst: „Ich bin hier als Dekan, Prorektor und Vizepräsident groß geworden, ich kenne diese Uni und ihre Pappenheimer sehr gut.“ Die große Glasfront im Büro ermöglicht eine weitläufige Sicht: Mensa, IHK-Gebäude und Staatsarchiv umschließen den achteckigen Platz mit Tramhaltestelle – den Eingang und Mittelpunkt des Kosmos Uni Augsburg. Loidl scheint sich hier wohlzufühlen. Seit er ins Büro gerauscht ist, die Jacke in die Schrankwand und das Sakko über den Bürostuhl gehängt hat, verstärkt sich dieser Eindruck zunehmend.

„Herr des Verfahrens ist der Universitätsrat“ Noch bis Juli ist Loidl im Amt, dann wird er abgelöst – oder auch nicht? Uns erscheint es immer weniger abwegig, dass Loidl zum Kandidatenkreis zählt. Die Stelle ist ausgeschrieben, bis zum 28. Januar

können die Anwärter ihre Unterlagen einreichen. „Eine Findungskommission sichtet die Bewerbungen“, erklärt der Professor. Diese erstelle eine Liste mit Vorschlägen für ein weiteres Gremium, den Universitätsrat. Dieser sei „Herr des Verfahrens“ und für die Präsidentenwahl am 8. Juni zuständig. In ihm sitzen neben drei Professoren der Uni Vertreter aus Wirtschaft und Politik. Loidl akzeptiert diesen „Einfluss von außen“ und dass die Hochschule „das Management ernster nehmen“ soll. Doch auch hier relativiert er: „Die beste Managementfunktion nützt nichts, wenn man nicht weiß, was eine Universität ist.“ Dieses Wissen fordert Loidl auch von der neuen Präsidentin oder dem neuen Präsidenten – und schreibt es nicht zuletzt sich selbst zu. Ein Hauch von Weiß bedeckt mittlerweile den Platz. Lange wird unser Gespräch nicht mehr dauern. Deshalb, jetzt oder nie: Werden Sie sich bewerben, Herr Loidl? Ein Schmunzeln und die erste Antwort, die nicht spontan wirkt, in diesem Gespräch: „Ich will es elegant umgehen: Ich habe die letzte EULe geleitet und als letzten Punkt die Benennung der Findungskommission angesetzt. Da habe ich gesagt, dass alle, die in der EULe sitzen und glauben, sie könnten in irgendeiner Weise in Frage kommen als Präsident oder Präsidentin, den Raum verlassen mögen. Dann haben den Raum verlassen: Frau Döring-Mannteufel, Herr Wiater und ich. Herr Horn ist eleganter Weise schon drei Minuten vorher gegangen.“ ◊

Zum Weiterlesen Wer genau sitzt im Universitätsrat? Und welche Projekte will der Uni-Präsident in seiner Amtszeit noch vorantreiben? Ausführliche Antworten dazu gibt Professor Loidl

im

kompletten

Interview

auf:

www.presstige.org

heimwärts | 19


Was  macht  man  eigentlich  mit‌ Â

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Top Math?

In Lichtgeschwindigkeit zum Doktortitel Text: Simone Drilling – Illustration: Sarah Volpert

u hast in deinem Leben bereits exzellente Leistungen im Fach Mathematik erbracht? Du bist Ăźberdurchschnittlich leistungsfähig? Du besitzt mathematische Kreativität? Nein? Dann sei nicht traurig, denn so wird es den meisten gehen. Nur wenige kluge KĂśpfe kĂśnnen diese Anforderungen erfĂźllen. FĂźr sie gibt es den Elitestudiengang TopMath, den die TU MĂźnchen in Kooperation mit der Universität Augsburg anbietet. Er ermĂśglicht auĂ&#x;ergewĂśhnlich begabten Mathematik-Studenten, in zwĂślf Semestern ihren Doktor zu machen.

terphase fällt bei TopMath weg. Das bedeutet eine Zeitersparnis von zwei bis drei Jahren“, erklärt DiplomIngenieurin Denise Lichtig. Seit Juni 2010 betreut sie die TopMathler und stellt unter anderem die Verbindung zum Elitenetzwerk Bayern her.

Freies Schaffen schafft Freude

Fabian Reffel ist einer von fĂźnf Augsburger TopMath-Studenten. Hier hat er seinen Bachelor in Wirtschaftsmathematik gemacht und schreibt Im Wintersemester 2004/05 starte- seit dem Wintersemester 2009/10 te das Projekt TopMath an der TU im Rahmen des Elitestudiengangs an MĂźnchen und der Universität Augs- seiner Doktorarbeit. Ganz ohne Masburg. Mathematik-Studenten kĂśn- ter-Veranstaltungen geht es jedoch nen bereits nach vier Semestern zu nicht: Neben dem Anfertigen der TopMath wechseln oder nach einem Promotion mĂźssen die Studenten eiabgeschlossenen Mathematik-Ba- nige Vorlesungen und Seminare besuchelor. Der Elitestudiengang bietet chen. Mit dem Doktortitel wird ihnen die MĂśglichkeit, direkt nach dem später ein Honours Master verliehen. Grundstudium mit der Promotion „Das Tolle an TopMath ist, dass man zu beginnen. „Die klassische Mas- seinen Studienaufbau individuell festlegen kann. Wir dĂźrfen von Anfang an unsere eigenen Interessenschwerpunkte setzen und sind dadurch sehr frei in unserem Arbeiten“, schwärmt Fabian. Von Analysis Ăźber mathematische Physik bis hin zur Zahlentheorie kĂśnnen die TopMathler verschiedene Themenbereiche vertieft behandeln. Sowohl den Bachelor-Studenten als auch den WIR HABEN Doktoranden steht während DIE BLOND LIZENZ! der kompletten Studienzeit Jetzt: ein Professor als persĂśnlicher Farbpflegeprodukt gratis zu jeder Farbbehandlung* Mentor zur Seite. „Der nimmt Ihr WELLA Salon im Allgäu! sich gerne mal zwei Stunden BurgbergerstraĂ&#x;e 13 87544 Blaichach

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DĂŹ EĂŹ FĂŹ

Zeit fĂźr mich, so kann man in Ruhe alle Fragen klären“, zeigt sich der 24-Jährige begeistert. Die Kooperation zwischen Augsburg und MĂźnchen klappe sehr gut, so Fabian, nur wenige Male im Semester mĂźsse er wegen PrĂźfungen, Workshops oder Vorträgen in die Landeshauptstadt fahren.

Alles eine Frage der Organisation Bei seiner späteren Berufswahl will sich Fabian noch nicht festlegen. „Ein Hauptziel von TopMath ist es, die Studenten an eine wissenschaftliche Karriere heranzufĂźhren und sie gleichzeitig zu FĂźhrungskräften von Banken, Versicherungen oder groĂ&#x;en Informatikunternehmen auszubilden“, so Lichtig. Fabian weiĂ&#x; aus Erfahrung: „Die meisten Absolventen landen in der freien Marktwirtschaft.“ Ein Grund dafĂźr ist die begrenzte Zahl von Arbeitsplätzen an den Universitäten. Und wie fĂźhlt man sich als Student eines Elitestudiengangs? Angst, als ein Ăœberflieger Ă la Albert Einstein abgestempelt zu werden, hat Fabian jedenfalls nicht. Auch Ăźber zu wenig Freizeit kann sich der 24-Jährige nicht beklagen. „Das Studium erfordert viel Selbstengagement und Eigenverantwortung. Das ist aber alles eine Frage der Organisation“, sagt der TopMathler. Elitestudiengänge gebe es inzwischen an fast jeder Fakultät, das sei heutzutage nichts Besonderes mehr. „Fremden wĂźrde ich es beim ersten Kennenlernen aber trotzdem nicht auf die Nase binden“, fĂźgt er lachend hinzu. â—Š


Text & Fotos: Sebastian Baumeister & Moritz Köppendörfer

M

it genügend Abstand zum Boden der Tatsachen sehen viele Dinge vollkommen anders aus. presstige zeigt euch alltägliche Orte aus einer nicht alltäglichen Sicht – garniert mit einer wohldosierten Ration an Fakten rund um das Augsburger Stadtzentrum.

Nichts weist darauf hin, dass der Rathausplatz in seiner heutigen Form erst seit einigen Jahrzehnten existiert. Grösstes Gebäude auf dem früher wesentlich kleineren Platz rund um den Augustusbrunnen war die Augsburger Börse. Nach schweren Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Ruine in den Nachkriegsjahren abgetragen. Bereits beschlossene Pläne zur Neubebauung scheiterten 1962 an Bürgerprotesten.

Im 14. Jahrhundert galt die Stadt wegen ihrer Befestigung als schwer einnehmbar. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde jedoch der Grossteil der Mauern abgerissen. Heute zeugen noch insgesamt fünf Tore, mehrere Türme und Mauerreste sowie die Überbleibsel des Stadtgrabens vom einstigen Festungscharakter Augsburgs.

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Als markantester und zugleich recht einsamer Vertreter der Augsburger Skyline überragt der Hotelturm mit insgesamt 153 Metern alle anderen Bauwerke der Stadt.

Auf dem ehemaligen Gelände von HasenBräu entstand in den letzten Jahren das sogenannte Kaiserviertel. Den Alteingesessenen ist dieses Areal vor allem wegen der alten Mahagoni Bar ein Begriff. Sie musste dem Neubauprojekt weichen.

Einst war sie eine von Gebäuden unterbrochene Abfolge von Marktplätzen, gesäumt von prachtvollen Bauten und Brunnen. Diese sind weitgehend erhalten, wenngleich sich die Maxstrasse heute hauptsächlich als abendliche Ausgehmeile definiert.

Der 93 Meter hohe Zwiebelturm der Stadtpfarrkirche St. Ulrich und Afra überragt die gesamte Altstadt und ermöglicht eine aussergewöhnliche Aussicht von der Innenstadt bis zu den Alpen. Über 500 Jahre Baugeschichte prägen das heutige Erscheinungsbild der Basilika.


Das Römische Museum beherbergt Ausstellungsstücke aus der Frühzeit der über 2000-jährigen Geschichte Augsburgs. Untergebracht ist es in der Kirche eines ehemaligen Dominikanerklosters.

Die Fläche um die Augsburger Kammgarnspinnerei war die letzte gro e Brache der einstmals prägenden Textilindustrie. Erster Meilenstein der inzwischen angelaufenen Sanierung stellte die Eröffnung des Textilmuseums dar. Im weiteren Verlauf soll auf dem Gelände unter anderem ein Studentenwohnheim entstehen.

Augsburg? Puppenkiste! Diese nicht gerade seltene Assoziation wird die Stadt wohl nicht so schnell loswerden. Aber wozu auch? Es gibt weitaus unglücklichere Möglichkeiten, mit denen Auswärtige die Stadt in Verbindung bringen könnten.

Der Renaissancebau wurde 1624 fertiggestellt und 1985 zum 2000-jährigen Stadtjubiläum nach langer Restaurierung wiedereröffnet. Mit dem Goldenen Saal hat es sich zu der meist besuchten Sehenswürdigkeit der Stadt entwickelt. Der Rathausplatz ist nicht nur im Sommer ein Treffpunkt für Jung und Alt: Etliche Cafés, Bars und Restaurants laden zum Entspannen ein.

Der Kö, das pulsierende Herz der Innenstadt. Tausende Menschen wuseln dort täglich umher, hunderte Strassenbahnen schlängeln sich im Takt hindurch. Umringt werden sie dabei von einer endlosen Autokarawane. Doch bald wird das Bild dieses Knotenpunktes ein völlig Neues sein: Im Frühjahr soll mit dem Umbau des Königsplatzes begonnen werden.


Augsburg als Studentenstadt?! D

Eine Stadt, zwei Meinungen

ie Uni Augsburg zählt in diesem Jahr so viele Erstsemester wie noch nie zuvor. Doch was hat die Stadt Augsburg den Neuankömmlingen zu bieten? Gibt es hier ein ausgiebiges Studentenleben?

Peinliche Heimat – Ansichten eines Augsburgers Text: Markus Kotowski Augsburger sind Grantler und ich bin einer von ihnen. Es ist Freitagnachmittag, mein Name ist nicht Kevin und trotzdem ich bin allein zu Haus. Willkommen in der exemplarischsten aller Beispiel-WGs in Augsburg. Eigentlich wären da ja noch 4 Mitbewohner. Eigentlich, denn von Donnerstag bis Sonntagabend, in den Ferien und an Feiertagen sind die zu Hause. Im Landkreis, im Allgäu, in München. „In Augsburg verpasst man ja eh nichts.“ Und das ist gar nicht so falsch. Denn Augsburg ist einer dieser Orte, auf die man das Siegel „Studentenstadt“ nur schwer kleben kann. „Stadt der Heimfahreruni“ passt schon eher. Der erste Etikettenschwindel wartet nebenan. Das Univiertel ist vieles, aber mit Sicherheit kein Viertel der Studenten – „Klein Moskau“ hat es die dpa genannt und damit sicher nicht Unrecht. Statt hier die Studentenwohnheime zu vereinen, hat man diese lieber auf alle Himmelsrichtungen verteilt und dafür gesorgt, dass der gemeine Student nun eben in einer Hässlichkeit aus Stahlbeton sieben Kilometer vom Campus entfernt lebt. So gibt es kein Zentrum studentischen Lebens jenseits der Massenabfertigung in Hörsaal und einem Bierzelt namens Mensa. Folglich bleibt der Einfluss auf Kunst und Kultur überschaubar, im weitgehend uninspirierten Nachtleben ist er wohl noch kleiner. Augsburg ist eine überalterte Stadt, der junge Kreative mehr als guttun würden. Doch wer bleibt gern an einem Ort, mit dem er sich nicht identifizieren kann? Augsburgs überregionales Medienecho besteht – zu Recht – aus einer Ansammlung von Peinlichkeiten: Das vermurkste Eishockeystadion, die „Bloggerabmahnung“, das „Dönerverbot“ und ein Moralfeldzug gegen Gunther von Hagens „Körperwelten“. Nur vier von unzähligen Beispielen, mit denen man sich bundesweit lächerlich gemacht hat. Auch in der Leitung der

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„fortschrittlichen Reformuniversität“ wollte man da offenbar mithalten und hat deshalb ein simples ModelCasting als unvereinbar mit dem universitären Leben erklärt. Immerhin, und das hat schon Berthold Brecht bemerkt, es gibt ja noch den Zug nach München.

Augsburg aus der Sicht einer Nicht-Süddeutschen Text: Viktoria Rohde Als ich zuhause in Nordrhein-Westfalen erzählte, dass ich bald in Augsburg studieren würde, fragten mich zunächst viele: „Wo ist denn Augsburg?“ oder „Gibt es da neben der Puppenkiste tatsächlich auch eine Uni?“. Dass Augsburg als Studentenstadt eher unbekannt ist, wurde mir relativ schnell klar. Auch Augsburgs Medienecho erreicht den Nordwesten Deutschlands nicht. Mir war somit lediglich der Spruch bekannt: „Das Beste an Augsburg ist der Zug nach München.“ Dennoch war ich sehr optimistisch und freute mich auf den Umzug nach Bayern. Und ich wurde nicht enttäuscht. Meiner Meinung nach hat Augsburg für Studenten ziemlich viel zu bieten. Da wären beispielsweise die Cafés rund um den Moritz- und den Rathausplatz oder diverse Clubs und Bars, überwiegend in der Maxstraße, die mit Happy-Hour-Preisen locken. Allerdings ist mir sehr schnell aufgefallen, dass ich als „Nicht-Bayerin“ zu der Minderheit der Augsburger Studierenden gehöre. In den ersten Wochen fühlte ich mich sogar schon mit den Leuten verbündet, die auch nicht aus Bayern, sondern aus Baden-Württemberg kommen (immerhin ein anderes Bundesland!). Viele fahren am Wochenende spontan nach Hause zu ihren Eltern, was sich für mich zeitlich nicht lohnen würde. Also bleibe ich mit meinen Freunden nicht-bayerischer Herkunft in Augsburg und teste das Nachtleben. Ich wurde schon mehrmals vorgewarnt, dass die wenigen Studentenclubs hier irgendwann langweilig würden und man dann lieber nach München ausweiche. Aber ich muss sagen, dass ich bisher positiv überrascht bin: Auch wenn Augsburg als Studentenstadt außerhalb Bayerns nicht besonders bekannt ist, fühle ich mich hier sehr wohl und bin der Meinung, dass man hier ein ausgiebiges Studentenleben führen kann. ◊

E


e f r ü e f w r n ü i E w n i e E f r ü Einw Wo Kindheitserinnerungen wach werden

Augsburger Kinderuni Plaudertaschen packen aus Sie ist ein ganz persönlicher und treuer Begleiter in allen Lebenslagen, der man alles anvertrauen kann: Wertvolles, Nützliches und Geheimnisvolles. Die Handtasche, das wohl älteste und vielfältigste Accessoire der Welt. Für die einen ist sie einfach praktisch, für die anderen Statussymbol oder gar Fetischobjekt. Und das Spannende daran: Hinter jeder Tasche steckt eine Geschichte. Welche Geheimnisse in Augsburger Taschen zu finden sind, erfährt man in der Ausstellung „Augsburger Plaudertaschen packen aus“ vom 3. Februar bis zum 5. März 2011 in der neuen Stadtbücherei. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines praxisorientierten Seminars von Studierenden des Faches Europäische Ethnologie. Ihr Ziel war es, dem Phänomen der Tasche auf den Grund zu gehen und herauszufinden, was deren Inneres über ihren Träger aussagt. Neben der „Frau auf der Straße“ gewährten auch bekannte Augsburger Persönlichkeiten einen Blick in die Tiefen ihrer Taschen. Unter dem Aspekt „Alltag“ werden diese Einblicke in Form einer Fotoausstellung präsentiert. Die Ausstellung beleuchtet zudem die Geschichte der Handtasche mit originalen Exponaten sowie Fotografien aus den jeweiligen Jahrzehnten. (sj)

Dem Studentenalltag entfliehen und noch einmal Kind sein – die Sonderausstellung „Von Königen, Prinzessinnen und Prinzen“ im Augsburger Puppentheatermuseum macht’s möglich! In detailreichen, liebevoll gestalteten Vitrinen könnt ihr schöne Prinzessinnen, edle Prinzen und mächtige Könige aus dem Ensemble der Puppenkisten-Marionetten bewundern. Ein Fotostudio, in dem man Bilder von sich selbst in Kostümen machen kann, ein Kino und weitere Multimedia-Stationen zaubern Interaktivität. Den Höhepunkt der Ausstellung bilden Originalkostüme aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Die märchenhafte Sonderausstellung ist bis 1. Mai 2010 geöffnet und schafft den Spagat zwischen Vertrautem und Weiterbildung. Weitere Infos findet ihr auf: http://diekiste.net. (fh)

Kinderuni Schon mal Google Earth benutzt? Dieses praktische Programm, das einem Luftaufnahmen aus aller Welt ebenso zeigt wie den kürzesten Weg zum nächsten Kino? Solche und ähnliche Programme werden immer beliebter. Wie aber funktioniert die Technik hinter dem Ganzen? Kinder, die sich solche Fragen stellen, bekommen am 29. Januar Antworten darauf. Dann findet die zweite Kinderuni dieses Semesters zum Thema „Geographische Informationssysteme – Helfer im Alltag, im Beruf und in der Forschung“ statt. Für alle, die nicht genau wissen, was die Kinderuni ist: In der Veranstaltung erklären Professoren Kindern wissenschaftliche Inhalte auf altersgemäßem Niveau. Unterstützt werden sie dabei vom Kasper der Augsburger Puppenkiste. Die Kinderuni findet dreimal pro Semester statt und ist kostenlos. (ra)


Eine Woche ohne Uhr und Wecker… geht das? Text: Martina Egger – Illustration: Birgit Zurmühlen

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ie studiert Sozialwissenschaften und ist einfach nie pünktlich. Wieso nicht gleich ganz ohne Uhr und Wecker leben? Da spricht doch nichts dagegen, denkt sich Martina Egger und startet einen Selbstversuch.

Sonntagabend: Gespannt und aufgeregt Eine Woche ohne Uhr und Wecker, das kann ja was werden. Ich komme schon mit Uhr immer und überall zu spät… Jetzt heißt’s erst mal, alle Uhren aus meinem Leben verbannen. Los geht’s bei Laptop und Handy: Uhr verbergen. Die Uhren in meinem Zimmer verfrachte ich unters Bett, hänge die Küchenuhr ab, stecke den DVDPlayer aus und klebe die Herduhr mit schwarzem Klebeband ab. Ich bitte meine Mitbewohnerin Julia, mich diese Woche zu wecken. „Das überleg ich mir noch, siehste ja dann“, spottet sie. Ich spreche mir selbst ein Verbot aus, andere nach der Uhrzeit zu fragen, bei der Tram auf die Anzeige zu schauen und das Kirchturmläuten zu zählen.

Montag: Alles ganz easy Julia weckt mich: „Es ist Zeit.“ Ich frage ganz nervös: „Kann ich noch duschen?“ Sie grinst mich an: „Ich denke.“ Also los. Simon soll mich heute abholen, wir haben zusammen Seminar. Ich frühstücke mit Julia und warte. Und warte. „Also, dein Seminar läuft ja schon.“ Waaaaaas?! Wo ist Simon? Verdammt. Also doch die Tram. Auf dem Weg fange ich an zu rechnen. Wenn mein Seminar schon losgegangen ist, als ich noch beim Frühstück gesessen habe, und ich zur Tram zehn Minuten und mit der Tram 20 Minuten zur Uni brauche, dann bin ich jetzt schon über eine halbe Stunde zu spät. Dann gehe ich lieber gar nicht. Ich hocke mich in die Nähe der Seminarräume. Eine Kommilitonin setzt sich neben

26 | spaßwert(s)

mich: „Du darfst mich auch nicht fragen, wie spät es ist?“ Nein darf ich nicht, aber zum Glück haben wir später denselben Kurs – wenn sie geht, ist es also soweit. Schon jetzt bin ich unselbstständig und hänge mich an andere Leute. In Vorlesungen schreibe ich fleißig jeglichen Blödsinn mit, anstatt auf die Uhr zu schauen. Bis jetzt gestaltet sich alles ganz einfach, weil ich den ganzen Tag mit Leuten aus meinem Studiengang unterwegs bin.

Dienstag: Doch nicht ganz so einfach Julia hat schon jetzt keine Lust mehr, für mich aufzustehen und Wecker zu spielen. Verdammt. Ich wache auf, die Sonne scheint, es ist schon sehr hell (ich bin dabei, mir die Hell- und Dunkelstufen eines Tages anzueignen). Die 10-Uhr-Vorlesung habe ich bestimmt schon verpasst, davon bin ich überzeugt. Auf dem Weg in die Uni zähle ich Laubblätter am Boden der Tram, um nicht auf die Uhranzeige zu schauen. In der Uni ist noch gar nichts los, vielleicht ist es doch noch nicht so spät. Also doch noch in die Vorlesung? Ich treffe eine Kommilitonin: „Na, auch zu spät?“ Anscheinend, nur wie viel zu spät? Ich frage sie: „Wie lang geht denn die Vorlesung noch?“, in der Hoffnung, so die Uhrzeit herauszufinden. „Bis Viertel vor zwölf.“ Danke, das weiß ich auch. Die Vorlesung kann noch eine Stunde gehen oder auch nur fünf Minuten. Nach gefühlten drei Stunden ist mir so langweilig, dass ich wieder gehe, bevor ich noch auf die Uhr schaue. Zuhause habe ich keine Ahnung, wie spät es ist. Blöd, ich habe um fünf Uhr einen Termin im Fitnessstudio. Julia schreibt mir eine SMS, wenn ich ungefähr los muss. Ich mache mir etwas zu Essen, telefoniere mit Freunden, die mich alle auslachen, bis dann endlich ihre SMS kommt: „Du hättest vor na halben Stunde losmüssen!“ Ja, ganz lustig. Ich beeile mich, soweit das jetzt über-


haupt noch möglich ist, und komme total verschwitzt im Fitnessstudio an. „Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr“, ärgert sich mein Trainer. Ich erkläre, dass ich leider keine Uhr habe. Er findet das ziemlich lustig und ist schon gar nicht mehr böse. Nach dem Training fragen mich ein paar Leute aus der Uni, ob ich mit in die Mahagoni Bar gehen will. Ich habe morgen erst um zwölf Uni und sowieso keine Uhr. Also ja. Party machen ohne Uhr ist ganz schön anstrengend, weil ich irgendwie den Zeitpunkt verpasse, an dem ich aufhören sollte zu trinken…

Mittwoch: Katertag Ich wache auf. Absolut keinen Schimmer, wie spät es sein könnte. Jedenfalls noch vor fünf, denn es ist noch hell. Erstmal Facebook. Nachricht: „Wo warst du? Hat da wohl jemand keine Uhr?“ Alles klar, mein Seminar ist wohl schon vorbei. Mit dem Schädel hätte ich’s eh nicht hin geschafft. Ich bleibe im Bett. Das ist super, weil die Zeit mir heute total egal ist.

Donnerstag: Verloren im Raum der Zeit Julia verabschiedet sich am Morgen von mir und ich weiß, ich habe meine Vorlesung schon verpasst. Julia hat um zehn Uni, meine Vorlesung war um acht. Auf zum nächsten Seminar. Ich komme in der Uni an und hätte wirklich gerne eine Uhr. Ich bin total desorientiert, alle um mich herum laufen hektisch irgendwohin. Ich weiß nicht mal, wann mein Seminar anfängt. Aber hey, ich bin pünktlich. Das ist eindeutig ein Erfolg, weil ich ohne Uhr nie pünktlich bin. Um halb sechs habe ich ein Treffen am Königsplatz. Ich schätze die Zeit nach der Dämmerung und komme zu spät.

Freitag: Arbeitstag Ich habe wahnsinnig viel zu tun. Da ich keine Uhr habe, fange ich gleich nach dem Aufstehen an mit Aufräumen, Putzen und Referatsvorbereitungen. Ein Vorteil ohne Uhr ist: Ich mache meine Erledigungen immer sofort, weil ich ja nicht weiß, wie viel Zeit mir noch bleibt. Am Abend kommen zwei Freundinnen und wir schauen einen Film. Die Uhrzeit spielt keine Rolle.

Samstag: Orientierung im Raum der Zeit Heute habe ich um zehn einen Workshop. Zur Sicherheit holt mich ein Freund ab. Vor lauter Angst, zu spät aufzustehen, stehe ich anscheinend viel zu früh auf. Dafür hat mein Abholservice wohl verschlafen. Toll. Beim Workshop weiß ich eigentlich die ganze Zeit, wie spät es ist, weil alle anderen darüber reden. Als ich heimkomme, muss ich mich auch schon für’s Frittenbude-Konzert fertig machen. Auch jetzt weiß ich ungefähr, wie spät es ist. Nach dem Konzert besuchen wir noch Freunde und irgendwann, zwischen zwei und drei Uhr, fahren wir mit dem Nachtbus nach Hause.

Sonntag: Vorfreude auf morgen Schlafen. Aufstehen, Referat fertig machen, schlafen. Am Abend stehe ich auf und freue mich richtig auf morgen: Endlich wieder mit Uhr und Wecker leben.

Montag: Verdammt! Wie blöd kann man eigentlich sein? Vor lauter Freude, dass ich am nächsten Tag wieder einen Wecker habe, habe ich gestern vergessen, mir einen zu stellen! Und das, wo ich doch um acht Uhr ein Referat halten sollte…

Und was hab ich daraus gelernt? Drei verpasste Seminare, zwei verpasste Vorlesungen, jeden Tag ausschlafen, Schwierigkeiten dabei, Verabredungen auszumachen und einzuhalten – dafür teilweise pünktlicher als mit Uhr. Fazit: Ein Leben ohne Uhr ist möglich und auch irgendwie entspannter. Man muss nur damit rechnen, den einen oder anderen Termin zu verpassen und die eine oder andere Person zu verärgern. Ach ja und merkt euch: Bei Referaten eine dreiviertel Stunde zu spät zu kommen, ist nicht besonders spaßig, davor also immer schön brav den Wecker stellen. Und am besten auch noch hören… ◊

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Tausche Kuli gegen Haus Zwei Kontrahenten, zwei rote Kugelschreiber und ein Ziel: Wer tauscht sich am weitesten nach oben in Augsburgs Studentenwohnheimen? Text: Lisa Hartmann & Michael Klink – Fotos & Illustration: Sebastian Baumeister

V

Der Tausch nimmt seinen Lauf

LISAS TEIL. Im Zug nach Augsburg werden letzte Vorkehrungen für unseren Tauschmarathon getroffen: Jeder erhält einen neuen roten Kugelschreiber, der sich in den kommenden drei Stunden hoffentlich als Schlüssel zu Reichtum und Glorie erweisen wird. Ich persönlich könnte ja zumindest eine neue Stereoanlage gut gebrauchen. Die Münze entscheidet: Michi macht sich auf zum Wohnheim in Göggingen, ich dagegen kann im Univiertel mein Glück versuchen.

Scheinbar befinden sich vormittags nur schlaftrunkene oder aber gar keine Menschen im Wohnheim. Erst nach gefühlten 1.000 Türen erhalte ich endlich eine Packung Spaghetti samt Tomatensoße für meinen Kugelschreiber. Selbst wenn darauf nichts mehr folgen sollte – mein Mittagessen ist gesichert. Aus den Nudeln werden wenig später eine Tasse und eine Packung Kräutertee – letzterem folgen zwei Energiedrinks. Noch kein Haus, aber immerhin. Für meine Dosis Koffein bekomme ich einen Block, der mir bald darauf ein Bad Religion Album einbringt – sogar noch Original mit DM-Preis von 28,95. In jedem Fall eine Wertsteigerung zum anfänglichen Kuli und für einen Liebhaber der Band vielleicht sogar Grund genug, mir meine neue Stereoanlage zu vermachen. Meine verbliebene weiße Tasse beschert mir eine Küchenreibe plus Soßensiebe. »

on der Büroklammer zum Traumhaus allein durch Tauschhandel? Der Kanadier Kyle MacDonald hat es 2005 vorgemacht. Stellt sich die Frage, wie tauschfreudig Augsburgs Studenten sind. Jeweils mit einem Kugelschreiber bewaffnet, wagen zwei Redakteure den Wettstreit im Wohnheim.

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Meine Beute wird immer kleinteiliger. Immerhin bringt mir die Weihnachtstasse ein Weizenglas ein – in Bayern ein nicht zu verachtendes Tauschobjekt. Und tatsächlich hat jemand gerade zufällig ein Gitarrenstimmgerät zu viel, dafür aber ein Weizenglas zu wenig – der Deal steht.

„Kennen wir uns nicht?“ Die Reibe wird in zwei Tafeln Schokolade umgesetzt. Dann treffe ich auf meinen bislang härtesten Tauschpartner: Alex. Nach langem Feilschen finden wir einen Kompromiss: Schokolade gegen eine Dose Gulasch und einen einzeln verpackten Teebeutel, womit ich „mehr als zufrieden“ sein dürfe. Anstatt weiter brav meinen Text abzuspulen, haue ich beim Anblick des nächsten Öffnenden den ersten und peinlichsten Anmachspruch meines Lebens raus: „Kennen wir uns nicht von irgendwoher?“ Jackpot. Platz eins der Fragen auf der Liste „Wie-komme-ich-ganzungezwungen-mit-ihm-ins-Gespräch-und-löse-dabei-nurpeinliche-Berührung-aus“. Irgendwie kann ich Max dann aber doch noch verständlich machen, was ich eigentlich will – und dass das definitiv nicht seine Handynummer ist. Zudem stellen wir fest, dass wir tatsächlich einen Kurs zusammen haben, und oben drauf gibt es noch einen Dosenöffner und ein Duplo. Für Letzteres bekomme ich zwei große Kissen und für den hartumkämpften Teebeutel eine Tasse und ein Glas. Damit stehe ich vor folgendem Problem: Wie soll ich den halben Hausstand überhaupt noch mit zwei Händen tragen, um ihn fachmännisch vor jeder Tür aufs Neue präsentieren zu können?

Ein (fast) unmoralisches Angebot Während ich nach einer Lösung suche, spricht mich Robin an. Ihn beeindruckt mein Sammelsurium an Schätzen, in dem sich mittlerweile auch das Buch einer Pulitzer-Preis-Trägerin befindet. Obwohl er eigentlich dringend weg wollte, geht er nochmal in seine Wohnung zurück und bietet mir eine Flasche Beeren-Cocktail sowie eine Stresemann-Biographie für meine Kissen, die Soßensiebe und den Dosenöffner. Abgemacht – die Kissen hätte ich ihm, aus logistischen Gründen, sogar gratis zu allem dazugegeben. Zudem zeigt Robin Interesse am Stimmgerät. Bevor wir aber ins Geschäft kommen, muss er los. Dafür trifft Michi ein. In seinen Händen hält er einen rot-goldenen Gegenstand. Ich fürchte fast, das sieht nach einem Sieg für ihn aus. Aber Halt – ein besonders exklusives Angebot wird mir noch vom zurückkehrenden Robin unter unterbreitet: Ein Abend mit ihm in einer Bar und auf seine Kosten gegen das Stimmgerät. Ich verzichte. Dankend.

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MICHIS TEIL. Studentenwohnheim Göggingen: Nach einigen erfolglosen Versuchen öffnet sich endlich die erste Tür und vor mir stehen zwei gut gelaunte Studentinnen. Mit einem verschmitzten Lächeln erläutere ich den beiden unser Spiel. „Coole Idee!“, begeistern sie sich. „Aber eigentlich haben wir schon genug Kulis. Allerdings könnten wir uns für was Süßes begeistern.“ Das dürfte ja nicht allzu schwer sein…

Die Theorie des Tauschens Hinter der nächsten Tür befindet sich ohne Zweifel Leben. Jedenfalls klingt es dahinter wie auf einem mindestens mittelgroßen Metalfestival. Ich klopfe also. Die Tür öffnet sich und eine verschlafen wirkende junge Frau schaut mich fragend an. Doch kein Festival. Schade. Mit ungebremster Begeisterung erzähle ich ihr von unserem Wettstreit. Leider kann sie meinen Enthusiasmus nicht teilen. Doch so leicht will ich mich nicht geschlagen geben. „Nicht mal was Süßes?“ – „Ich hätte ’ne Mandarine. Aber die ist echt mickrig.“ Der Tausch steht, zurück zum ersten Zimmer! „Ihr wolltet doch was Süßes.“ Ich habe Erfolg. „Oh, ähm, ja. Aber was gebe ich dir dafür? Wie wär’s mit ’nem Abendessen?“ – „Dir ist aber klar, dass ich das mit jedem Bewohner dieses Hauses tauschen kann?“ Scheinbar nicht. Alternativ erhalte ich eine rote, etwas angebrannte Duftkerze. Ich male mir schon aus, wie ich mit meinem neuen BMW an Lisa vorbei rase, nachdem ich zufällig an eine verzweifelte Mädels-WG geraten bin, der in just diesem Moment die Duftkerzen ausgegangen sind. Doch die Realität holt mich schnell wieder ein. Gefühlte fünfzig Zimmer später habe ich noch immer keinen Abnehmer gefunden. Dann endlich erhalte ich eine herzförmige Christbaumkugel. Für diese gibt’s eine original „Traumschiff Surprise“-Tasse. Das Geschäft boomt! Nur drei Türen weiter treffe ich auf den ersten Mann. Er bietet mir das bisher außergewöhnlichste Tauschobjekt: batteriebetriebene Fingerdrums mit Sound und Beleuchtung. Nach gut dreißig Minuten wilden Trommelns gewinnt das rationale Denken wieder die Oberhand und ich ziehe weiter.

Wie ein fliegender Händler Auch wenn ich mich nur schwer von den Drums trennen kann, finde ich schnell eine würdige Tauschpartnerin und komme über eine Flasche Wein schließlich zu einem kaum benutzen Mixer. Jetzt geht das Geschäft richtig los! Denke ich. Über 150 Türen später hat sich leider noch immer kein Abnehmer gefunden. Ich komme mir langsam wie ein fliegender Händler vor, der versucht, das neueste


Staubsaugerwunder an den Mann zu bringen. „Schönen guten Tag! Du sieht aus wie jemand, der gute Margaritas zu schätzen weiß!“ Die Tür schlägt zu. Langsam läuft mir die Zeit davon… Der Mixer ist sicher nicht schlecht, aber wer weiß, was Lisa schon hat. Als ich gerade an einer der letzten Türen klopfen möchte, höre ich einen Schrei. „Hast du den Mixer noch? Ich hab was, das dich interessieren könnte.“ Ich werde zu der Tür geführt, vor der ich gerade noch schroff abgewiesen wurde. Und da steht er, der Gegenstand, der mir den Sieg bescheren wird!

Der Showdown Zurück an der Uni hole ich Lisa, die einen halben Hausstand mit sich herumträgt, im Wohnheim ab. Als sie mich sieht, muss sie grinsen. Ich besitze eine funktionstüchtige Nachbildung eines Popcornstandes im Jahrmarktdesign. Das Duell ist entschieden. Lisa versucht es trotzdem: „Ich biete dir ein Gitarrenstimmgerät und diese Bad-ReligionCD für die Popcornmaschine.“ ◊

n e n g e a g s r g a a F r t l l F A n e h n tisc n e e d g u t s a s r e Fd

Warum sind die Hörsäle nach Personen benannt? Hörst du noch oder schläfst du schon? Ob wissenswerte Infos, gähnende Langeweile oder ausgiebiges Plaudern – an ihre zahlreichen, im Hörsaal verbrachten Stunden haben Studenten viele Erinnerungen. Dabei denken sie jedoch kaum an die berühmten Persönlichkeiten, nach denen die Wissenshallen in Augsburg benannt sind. In den 1980er Jahren kam die Diskussion um die Benennung unter dem damaligen Präsidenten der Universität, Josef Becker, auf. Nicht alle waren von der Idee begeistert, denn welchen Personen der Zeitgeschichte gebührt eine derartige Würdigung? Eine konsensfähige Bandbreite musste her. So kam es, dass heute ein Heiliger wie Albertus Magnus (HS 1) und der Widerstandskämpfer Claus Graf von Stauffenberg (HS 4) neben dem Schriftsteller Bertolt Brecht (HS 3) und Co. die Namensschil-

der der Hörsäle im Hörsaalzentrum zieren. Die Studenten nehmen davon im Unialltag kaum Notiz. Nicht wenige stellen nach einigen Semestern fest: „Wie, der HS 1 hat einen Namen?!“ Die Benennung sei mittlerweile eher eine „kosmetische Angelegenheit“, räumt Dr. Stefan Paulus, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europäische Kulturgeschichte, ein. Auch wirtschaftliche Verflechtungen spielen heute bei der Namensgebung neuer Hörsäle eine Rolle. So können Sponsoringpartner der Juristischen Fakultät Namensrechte an Hörsälen oder Seminarräumen im Juragebäude erwerben. Der ursprünglichen Intension, das Augenmerk auf Personen der Zeitgeschichte zu richten, bleibt man dadurch nicht mehr ganz so treu. (jkü)


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SPIELER 2

Die Auflösungen zu den Rätseln können unter www.presstige.org runtergeladen werden.

Text: Aline Ehrenreich, Annika Schmidt & Julia Kühnemuth – Illustration: Madeleine Schuster

SPIELER 1

Hirn

matsch

Quizquatsch gegen

…sudoku

4 5 2 3 4 9

6 5 3

7

1 4

3

6

1 9

8 8 5

5 2

7 8 5 2 3

7 4 4

8 2 7

schiffe versenken…


kreuzworträtsel …Wie gut kennt ihr Augsburg? 1

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a k

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SENKRECHT

1. Alternative zum Denksport 2. Ugs. Bezeichnung des Campushügels 3. Studentisches Aufputschmittel 4. Symbol auf dem Augsburger Wappen 5. Andere Bezeichnung für Augsburg 6. Augsburg (ital.) 7. Europäisches Austauschprogramm für Studenten 8. Talentshow für Augsburger Studenten 9. Augsburger Volksfest 10. Allgemeiner Studierendenausschuss (Abk.) 11. Figur aus der Augsburger Puppenkiste

g

l 12. Knotenpunkt Augsburgs 13. Gebürtiger Augsburger Schriftsteller 14. Sommerlicher Erholungsort Augsburgs 15. Beliebter Studiengang an der Uni Augsburg 16. Haltestelle zwischen Königsplatz und Universität 17. Aktuelle Speisestättefür Augsburger Studenten 18. Tägliches Mensagericht 19. Straßenbahnlinie zur Uni 20. Freie Theatergruppe Uni Augsburg 21. Virtueller Augsburger Campus 22. Anlaufstelle für IT-Fragen an der Uni Augsburg

WAAGERECHT

21

a

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hollywood… in punkt

ca. 1/4 Jahr

und strich

Welche vier Filme sind hier dargestellt?

Quelle: onlinewahn.de

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LOW-BUDGET-STUDENTEN-

Auf die Töpfe – fertig – los! Text: Aline Ehrenreich, Larissa Emmerling, Desirée Löbel, Sarah Scherer, Annika Schmidt und Anja Zimmerer – Fotos: Sebastian Baumeister

U

nvorstellbar, wie viel Zeit man im Supermarkt verbringen kann! Rauchende Köpfe stehen vor vollen Regalen und versuchen verzweifelt, die billigsten Zutaten für ein Drei-Gänge-Menü zu finden. Nicht ganz ohne, mit einer spärlichen Studentenausstattung ein perfektes Dinner zu zaubern!

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Erstmals findet das perfekte Studentendinner an der Universität Augsburg statt. Knackpunkt für die drei Kochteams: So wenig Geld wie möglich für den perfekten Dinnerabend auszugeben. Wer kann am meisten überzeugen? Drei Kochabende, drei Texte: Lassen wir unsere Gaumen – gedanklich – verwöhnen!


Tag

1

Lauchcrèmesuppe mit Croûtons, Maultaschen in Curry-Ananas-Soße, Pfirsich-Mascarpone-Crème,

Klliiiirrrrrrr!! Zwei Sektgläser zerbrechen auf dem Küchenboden. Nach dem Motto „Scherben bringen Glück“ beginnen meine Käuferinnen mit der Vorbereitung für den großen Abend. Essen und gegessen werden. Alltag in meinem Job. Allerdings gehöre ich dieses Mal zur Tischdekoration – und das kann wirklich nicht jeder Gummibär von sich behaupten. Passend zu meiner grünen Farbe und der restlichen Dekoration wird die Vorspeise mit selbstgemachten Croûtons serviert: Lauchcrèmesuppe. Diese sorgt bei den Gästen für ersten Gesprächsstoff: „Lauch! Das kostet nicht viel! Warum sind wir nicht auf die Idee gekommen?“ Um die Zeit zwischen den beiden Gängen zu überbrücken, kleben sich die Gäste Zettel mit Namen auf die Stirn – „Wer bin ich?“ Erschreckende Erkenntnis: Der Bestand meiner bunten Freunde um mich herum schrumpft zunehmend; immer mehr landen in den hungrigen

Tag

2

Mündern! Ich habe Glück – der Hauptgang wird serviert: „Herrgottbescheißer“ – zu Deutsch: Maultaschen – in Curry-Ananas-Soße, vegetarisch oder mit Fleischfüllung. In der Küche herrschen mittlerweile tropische Temperaturen. Zur Abkühlung wird die Nachspeise aufgetischt: Pfirsich-Mascarpone-Crème. Bringen Scherben wirklich Glück? Wir werden es übermorgen bei der Verkündung der Sieger erfahren… Schwupps! Beim Abwasch passiert es und ich finde meinen Platz in Sarahs Magen. Job done! Anja und Sarah

Salat mit Balsamico-Dressing und Croûtons, Fusilli mit Schafskäse, Tomaten und Zucchini, Crèmespeise mit Beeren und Cantuccini

„Buona sera!“ Am zweiten Abend steht alles unter dem Motto „Bella Italia“. Der italienischen Mentalität entsprechend, gibt es bereits im Supermarkt eine lautstarke Diskussion: „Die Cantuccini sind zu teuer!“ – „Was? Du willst nur Eis auftischen?!“ Ein Dutzend Kompromisse später können wir endlich die Küche stürmen. Auch dort typisch italienisches Chaos! Die harten Cantuccini müssen für die Nachspeise zerkleinert werden. Das Statistikbuch hilft. Wir sind wohl etwas zu temperamentvoll – Puff! Die Tüte platzt! Wie ein pompejanischer Ascheregen legt sich eine Schicht aus CantucciniBröseln auf unsere Häupter. Frisch entstaubt servieren wir unseren Gästen die Antipasti: Salat mit Balsamico-Dressing und Croûtons. Es folgt ein Exkurs in die italienische Kultur – Pantomime ist angesagt: Desirée wird zum schiefen Turm von Pisa, Sarah trällert stumm Lieder von Eros Ramazzotti und Anja und Larissa mutieren zu Mafiagangstern. Spätestens zum Hauptgericht verwandeln sich alle zurück. Restlos verputzen wir die Fusilli mit Schafskäse, Tomaten und Zucchini. Ein Glässchen Amaretto hilft beim Verdauen. So findet auch

die Crèmespeise mit Beeren und Cantuccini noch Platz in den Bäuchen. Den leeren Tellern zufolge hat es allen geschmeckt; mit diesem Menü haben wir sicherlich einigen italienischen Mamas Konkurrenz gemacht. Buona notte! Aline und Annika »


Tag

3

Gemßsesticks mit selbstgemachtem Zwiebeldip, Crêpes mit verschiedenen Fßllungen, Topfencrème mit Waldbeere

Im Supermarkt um die Ecke, 14 Uhr am Tag des Dinners: Wir trauen unseren Augen nicht – 1,79 Euro fĂźr TiefkĂźhlbeeren, die wir am Tag zuvor bei der Konkurrenz fĂźr 2,39 Euro gekauft haben! Der „unperfekte“ Start in unser Dinner. Zwei Stunden später. Die Vorbereitungen fĂźr unsere Nachspeise laufen auf Hochtouren. In den beiden Tagen zuvor haben die gemeinen Kalorien tatsächlich unsere Kleider enger genäht! Zu wenig Topfencreme mit Waldbeeren gibt es auch! Deshalb mĂźssen wir wohl oder Ăźbel auf eine grĂśĂ&#x;ere Menge der Nachspeise verzichten. Unsere Kleider werden es uns danken! Das Dinner rĂźckt immer näher, nur noch 45 Minuten. Wir werden hektischer, beginnen sogar mit konfusen Selbstgesprächen! Gerade als wir die Hackfleisch- und GemĂźsefĂźllung fĂźr die CrĂŞpes vorbereiten, klingelt es an der TĂźr. Die Gäste

sind da! Der Geschmack unseres Hauptgerichts leidet an dieser Unterbrechung – wir vergessen, die FĂźllung zu salzen! Die GemĂźsesticks essen wir noch bei entspannter und lustiger Atmosphäre; beim Zubereiten der CrĂŞpes nimmt das UnglĂźck seinen Lauf: Während die eine verzweifelt versucht, den Gasofen zum Laufen zu bringen, verbrennt sich die andere die Finger beim Backen der CrĂŞpes! Zum GlĂźck ist die Verletzung nicht schlimm und wir kĂśnnen unser Hauptgericht ohne groĂ&#x;e VerzĂśgerung servieren. Als krĂśnenden Abschluss genieĂ&#x;en wir die Topfencreme mit Beeren. Nach dem Dinner wird es noch einmal spannend – das Siegerteam wird verkĂźndet‌ DesirĂŠe und Larissa

‌and the winners are: ‌Anja und Sarah! Obwohl sie beim Einkaufspreis mit 13,77 Euro nur Platz zwei erreichen, kĂśnnen die beiden das Kochduell durch die hĂśchste Bewertung ihres Essens mit 34 Punkten fĂźr sich entscheiden. Den ersten Platz in der Kategorie „Low-Budget“ belegen Aline und Annika: 12,89 Euro fĂźr sechs Personen – 2,15 Euro pro Person – kĂśnnen sich sehen lassen! FĂźr den dritten Platz haben 15,49 Euro den Besitzer gewechselt. Zudem: Punktgleichstand auf den Rängen zwei und drei – 27 Punkte fĂźr den Geschmack. Abschlussstatement der glĂźcklichen Gewinner: „Liebe presstige-Leser, die Kocharena ist erĂśffnet! Gutes Gelingen beim Nachkochen!“ â—Š

Rezept fßr 4 Personen Lauchcrème-Suppe 2 Lauchstangen 1 Zwiebel 750 ml Gemßsebrßhe 6 Scheiben Toast

2 Kartoffeln 400 ml Sahne 1 EL SonnenblumenĂśl

Gewaschenen Lauch in feine Scheiben schneiden. Kartoffeln und Zwiebeln schälen; in kleine StĂźcke schneiden. Ă–l im Topf erhitzen und Zwiebeln andĂźnsten. Lauch und Kartoffeln hinzufĂźgen. GemĂźsebrĂźhe zufĂźgen, bei niedrigerer Temperatur 25 Min. kĂścheln lassen. Mit dem Mixstab pĂźrieren, Sahne zugeben und auf niedriger Hitze warm halten. Mit Salz und Pfeffer wĂźrzen. Brot wĂźrfeln und in Butter anbraten. Suppe mit einem EsslĂśffel Sahne und CroĂťtons anrichten. Maultaschen in Curry-Ananas-Sauce ca. 1,5 l GemĂźsebrĂźhe 6 Maultaschen oder 400 ml Sahne GemĂźsemaultaschen 1 Dose Ananas Ananassaft Curry 200 g ger. Käse Maultaschen in GemĂźsebrĂźhe kochen. Dann Maultaschen LQ HLQH $XĂ DXIIRUP JHEHQ HWZDV *HPÂŚVHEUÂŚKH O LP Topf lassen. Sahne und Ananas dazugeben und noch einmal aufkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 6R„H ÂŚEHU 0DXOWDVFKHQ JLH„HQ VREDOG GLHVH GLFNĂ ÂŚVVLJ genug ist; Käse darĂźber streuen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad ca. 15-20 Min. Ăźberbacken, bis der Käse goldbraun ist. 3Ă&#x;UVLFK 0DVFDUSRQH &UĂƒPH 250 g Mascarpone 250 ml Sahne 'RVH 3Ă&#x;UVLFKH

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250 g Joghurt 2 Pck. Vanillezucker

Joghurt und Mascarpone glatt verrĂźhren, mit Vanillezucker abschmecken. Die Sahne steif schlagen und unterziehen. 3Ă&#x;UVLFKH SÂŚULHUHQ &UĂƒPH XQG 3Ă&#x;UVLFKH DEZHFKVHOQG LQ Gläser schichten. 60 Min. in KĂźhlschrank stellen.


Coole Hot Spots Piste, Powdern und Party mit Pleiten, Pech und Pannen. Text: Christina Dorn – Fotos: privat

S

kispringer, Sportlehrer und Alpenkundler: Alte Hasen und junge Hüpfer geben euch wertvolle Tipps, in welchen Wintersport-Gebieten ihr diese Saison voll auf eure Kosten kommt. Chrissy Dorn bringt die Lawine ins Rollen und präsentiert euch die besten Hot Spots im Süden Deutschlands mal ganz cool. Sport ist Mord? Nicht immer. Klar, diverse Bauchlandungen und blaue Flecken lassen sich oft nicht vermeiden. So passiert auch Gerhard Dorn in Grasgehren. Er ist ein langjähriges Mitglied des Deutschen Alpenvereins (DAV) und quasi der Gandalf unter den Bergspezialisten. So einer kommt doch bestimmt jeden Hang run-

ter, sollte man meinen. Doch ich kann euch beruhigen – selbst einem Urgestein wie ihm sind tatsächlich mal die Skischuhe aufgeweicht, haben sich in der Bindung verbogen und die Abfahrt wurde zur Abart. Erst erhebliche Selbstzweifel und Vollbremsungen im Tiefschnee später war der Fehler gefunden. Zum Erstaunen der anderen Wintersportler trugen Gerhard Dorn dann nicht mehr die Ski nach unten, sondern er sie. Trotzdem fährt er immer wieder gerne nach Grasgehren im Allgäu. „Dort hat man quasi eine Schnee-Garantie. Die Pisten sind zwar kurz, aber immer in gutem Zustand“, erzählt er. Ergo: Nie ohne optimales Equipment das Haus verlassen, dann klappt’s auch mit den schwarzen Pisten. »

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Da kann der Hämmerdaddy ein Lied davon singen Tobias Hammer, alias Hämmerdaddy, Profi Freeskier, Team-Coach und Shop-Besitzer (Ridersheaven) lässt mich wissen, dass er, fast schon obligatorisch, regelmäßig einen Teil seiner Ausrüstung vergisst. Bei den Boots ist das noch kein Problem. Doch ein Suchgerät beispielsweise kann Leben retten. Wie auch sein eigenes. Denn Toby wurde 2008 auch schon einmal von einer Lawine verschüttet und wurde nur durch die entschlossene und professionelle Hilfe seiner Jungs gerettet. „Wie ich immer so schön sage, es ist ‚Part of the Game!’ Leider Gottes habe ich schon viele Freunde und Bekannte in Lawinen verloren“, erklärt Toby Hammer. Allerdings sollte man deswegen nicht in Panik verfallen. Mit gutem Equipment und einer optimalen Vorbereitung, wozu das regelmäßige Lesen des Lawinenlageberichts gehört, kann so gut wie nichts mehr schief gehen. Der Freeski-Profi weiß, wovon er redet. Zu seinen Lieblings-Skigebieten zählt er das ganze Allgäu. Obwohl er sich aussuchen kann, ob er den Lift zum Gipfel nimmt oder doch lieber einen Hubschrauber chartert, kommt er gerne wieder ins Allgäu und Kleinwalsertal zurück. Vor allem die Kanzelwand, Grasgehren und das Walmerdingerhorn haben es ihm angetan. In freiem Gelände und

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Tiefschnee kennt er sich also aus, dennoch: „An einziger und erster Stelle <der Sicherheit> (Anm.d.Redaktion) steht, auch mal nein sagen zu können.“

Absprung statt Abfahrt. Ausfall durch Aufprall! Hans-Peter Ipach sagt dagegen „Ja“. Und zwar zum Gebiet Tannheimer Tal, obwohl dort ein wunderschöner Wintersport-Tag ein jähes Ende gefunden hat. Der Skilehrer und Profi beim Deutschen Skilehrer Verband (DSLV) war mit einer Gruppe von Sportstudenten im Doppel-Sessellift auf dem Weg ins Tal. Plötzlich stand der Sessellift aufgrund eines technischen Defekts still. Kennt man ja. Als sich die Wartezeit in schwindelerregender Höhe allerdings von einer auf 30 Minuten verlängerte, warfen die Pechvögel alle unnötigen Dinge (Stöcke, Ski, Boards, usw.) ab, kletterten bis zur Fußauflage des Sessels und sprangen aus circa dreieinhalb Metern Höhe auf den vereisten Boden! Die Après Ski Party war damit für die Jochbein-geprellten und Fußverstauchten gegessen. Kurz nach dem waghalsigen Intermezzo fing der Sessellift übrigens wieder an zu laufen. Hans-Peter Ipach ist bis heute noch überzeugt, dass „der Sessellift mich damals hämisch ausgelacht hat!“


Wenn man zufällig gerade nicht in einem Lift festsitzt, hat das Tannheimer Tal allerdings einiges zu bieten. Eine neue kuppelbare Vierer Sesselbahn, wenig Wartezeit sowie breite, gut präparierte Pisten lassen Skierund Boarder-Herzen höher schlagen. Wen längere Wartezeiten nicht zur Weißglut treiben und wer dafür eine hervorragende Abfahrt zu schätzen weiß, der kommt auf dem Ifen voll auf seine Kosten. In Eigenerprobung festgestellt, kann sich durch die verschiedenen Abfahrten sowohl der Anfänger, als auch der Adrenalinjunkie für dieses Gebiet begeistern. Außerdem nicht zu vernachlässigen – dort, wo die Lifte langsamer fahren, sind meistens auch die Pisten nicht so überlaufen! Also Debütanten, Sportmuffel und Schneehasen, lasst euch von kleinen Stürzen oder Pannen nicht den Spaß verderben! Im Endeffekt sind das doch im Vergleich zum Spaßfaktor nur kleine Wehrmutstropfen auf dem heißen Stein! ◊

Die Mischung macht’s! Die alten Hasen Gerhard Dorn und Hans-Peter Ipach sowie die jungen (Ski-)Hüpfer Toby Hammer und Chrissy Dorn haben für euch die Hot Spots des Wintersports noch einmal zusammengefasst und nach verschiedenen Kriterien bewertet.

Gerhard Dorn

Hans-Peter Ipach

Chrissy Dorn

Toby Hammer Piste

Grasgehren Fellhorn Ifen Walmendingerhorn Kanzelwand Schattwald Nebelhorn

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Text: Marion Einsiedler – Illustration: Annette Robbins

Wie internationale Projektarbeit zum Lebensentwurf werden kann

Beruf(ung) Entwicklungspolitik

ter die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die Mekong River Commission (MRC) und die Weltbank. Angefangen hat alles mit einer Bewerbung um einen Praktikumsplatz bei der deutschen Botschaft in Vietnam, den sie – zu ihrem eigenen Erstaunen – auch bekam. Über das Praktikum stieg sie in das Berufsfeld Entwicklungspolitik ein, in dem sie heute noch „aus Leidenschaft“ arbeitet.

„W

enn man etwas gern macht, gut kann und Spaß daran hat, dann findet man auch einen Weg, das zu tun, was man möchte.“ Das ist Susannes Überzeugung. Susanne ist eine junge Frau, deren Weg mitten hinein in die internationale Entwicklungsarbeit geführt hat. Wie es dazu gekommen ist und was sie dort als Politikwissenschaftlerin bewirkt, hat sie presstige berichtet. Schon während ihres Studiums begann Susanne, für internationale Organisationen und Institutionen im Ausland zu arbeiten, darun-

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Geheimtipp: Exotische Sprachen Dass sich die 28-Jährige dabei von Anfang an bisher vorwiegend in Südostasien aufhielt, verdankt sie dem Sinologie-Grundstudium, das sie neben ihrem Studium der Politikwissenschaft, VWL und Jura an der Universität Leipzig absolvierte. Die Doktorandin empfiehlt deshalb Studenten mit einem ähnlichen Berufswunsch möglichst exotische Sprachen zu lernen. So kann man sich von der Masse der Bewerber abheben. Es muss aber nicht immer Vietnamesisch sein – auch Französisch ist laut Susanne momentan bei Projekten in Afrika sehr gefragt. Heute arbeitet sie in der Umweltpolitik. Wie sie dort gelandet ist? Das weiß Susanne selbst nicht mehr ganz genau. Fernweh, Interesse an ökologischen Fragestellungen und eine große Portion Zufall haben sicher eine Rolle gespielt. Momentan ist sie wieder einmal bei der Weltbank in Washington beschäftigt, wo sie unter Anderem an einer Studie über technische Kapazitäten zur Voraussage klimabedingter Risiken mitarbeitet.

Politikwissenschaft ganz praktisch Durch ihre Arbeit kam Susanne schon viel in der Welt herum. Für umwelt-

politische Projekte reiste sie unter anderem nach Laos, Vietnam und in die USA. Regelmäßige Arbeitszeiten oder ein fester Wohnsitz? Diese Dinge fehlen vielleicht in Susannes Arbeitsalltag, nicht aber ihr selbst. Einblicke in verschiedene Kulturen und Lebensbedingungen gehören für sie zu den wertvollsten Erfahrungen, die sie durch ihren Job sammelt. Auch wenn das bedeutet, dass ein am Flughafen gebrochener Zeh in Laos mit dem Röntgengerät des örtlichen Zahnarztes und Isolierband behandelt werden muss. Die Projekte, in denen sie vor Ort arbeitet, fördern die nachhaltige und optimale Nutzung von Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser. Ein internationales Team arbeitet im Auftrag einer Organisation an einem konkreten Projekt. Während Techniker über den Einsatz von Turbinen beraten und Hydrologen Wasserverhältnisse untersuchen, sind Politikwissenschaftler wie Susanne oft an der Gesamtkoordination beteiligt.

Diplomatie versus Fortschritt Die unterschiedlichen Spezialisten im Team sind sich durchaus nicht immer über die Vorgehensweise einig. Susanne wird manchmal vorgeworfen, den technischen Fortschritt zu „bremsen“, indem sie relevante politische Aspekte berücksichtigt. Beispielsweise halten es Ingenieure für eine großartige Idee, hochauflösende Luftaufnahmen eines Flusslaufs zu erstellen, der durch mehrere Staaten führt. Der Politikwissenschaftler muss dann schon mal auf politische Konflikte zwischen diesen Staaten aufmerksam machen. Die Regierungen wären schließlich alles andere als begeistert, detaillierte Bilder ihres Territoriums auf dem Schreibtisch eines Regierungsmitglieds des benachbarten Landes zu wissen. Ein wichtiger Teil der Arbeit der Politik-


wissenschaftler ist also die Information und Sensibilisierung der Kollegen in Bezug auf die politische Lage in einer Region. Als Mediatorin versucht Susanne, die Interessen der Dorfbewohner und Mitarbeiter unter einen Hut zu bringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Ein Kulturschock war ihr dabei bis vor Kurzem fremd. Den erlebte die Vielreisende ausgerechnet in Washington. Dort stellte sie zum Beispiel fest, dass ein mangelhaftes Gesundheitssystem in einem westlichen Staat befremdlicher als fehlende medizinische Versorgung in einem Entwicklungsland wirkt.

Glück im Beruf, Pech in der Liebe? Ein weiteres Hauptgebiet bei Susannes Arbeit ist die Forschung. Für ihre Doktorarbeit vergleicht sie den

Erfolg von 104 Fluss-Organisationen, die sich mit dem Wassermanagement und der bestmöglichen, umweltfreundlichen Nutzung von Flüssen auseinander setzen. Dabei bestimmt sie Kriterien, durch die die Arbeitseffizienz der Organisationen gemessen werden kann. Dass sogar der vietnamesische Umweltminister eine ihrer Studien gelesen hat, konnte sie selbst anfangs nicht glauben. Solche Erfolge hängen für Susanne nicht nur von wissenschaftlichem Know-How, sondern auch von der richtigen Einstellung zum Beruf ab. Ihrer Meinung nach bilden Gelassenheit und Organisationstalent die Grundlage für ein angenehmes Leben zwischen Kontinenten und Projektdeadlines. Das gilt für sie vor allem auch im privaten Bereich. Insbesondere ihre Beziehung, für die sie eine Zeit lang öfters nach Kanada fl og, musste in den vollen

Terminkalender integriert werden. Obwohl Susanne es genießt, dass ihr Freund nun bei ihr in Washington wohnt, fand sie die Zeit des Pendelns dank guter Organisation nicht allzu schlimm. Wenn dann noch die weltweite Krankenversicherung abgeschlossen ist und die SkypeKontakte zu Familie und Freunden hergestellt sind, ist man ein bisschen angekommen. In seiner ganz eigenen Welt irgendwo auf der Welt. ◊

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Brothers in Undergarms

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Michael Sentef und Christopher Große schreiben eine eindeutige Glosse Text: Christopher Große & Michael Sentef – Illustration: Florian Saule

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m Anfang war SEIN Wort: Ihr Untertanen mögt mir eine Glosse schreiben, und sie soll von dem leidigen Thema der sklavischen Ladenöffnungszeiten in unserem schönen Freistaat Bayern handeln. Ferner wünsche ich einen Migrationshintergrund. Also im Hintergrund. Bah, wie auch immer. – Wir: Oh Herr, Dein Wunsch sei uns Befehl. Katzbuckeln. Alle ab. Voilà – die kürzeste Glosse der Welt, in der sklavische Ladenöffnungszeiten garniert mit einem Migrationshintergrund so was von erschöpfend behandelt werden: Die Ladenöffnungszeiten in Bayern sind ganz großer Mist! Eine Zumutung für jeden hart arbeitenden Teil der Bevölkerung – außer für den im Supermarkt hart arbeitenden Teil der Bevölkerung. Einer von uns (CG) hat als Berliner einen Migrationshintergrund und kann in seiner Heimat („Preußen“) auch nachts um halb drei ein Pfund Schweinenackensteaks oder wahlweise frisch gedünstete Broccoliröschen kaufen. Der andere von uns (MS) kommt aus Baden-Württemberg und sogar dort („Entenklemmerprovinz“) gibt’s bis 22 Uhr feine Maultäschle. Davon sollte sich Bayern eine Scheibe Nackensteak oder etwas Sprossenkohl abschneiden. Basta. And now for something completely eindeutig different: Nacktscanner! Neulich waren wir in London am Flughafen. Auch dort: Nacktscanner, mit denen argwöhnische Sicherheitsleute unbescholtenen Bürgern („Generalver-

dacht“), mit Verlaub, auf die Klöten glotzen können. Wahlweise auch auf die Möpse. Nacktscanner sind ebenfalls ganz großer Mist! Einer von uns (CG) wurde am unentbehrlichen Sicherheitscheck („connection flight“) bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten bei nur zwei Versuchen für den Körperscan nominiert. Erfreuter Kommentar („Habe ich was gewonnen?“) sowie großzügiges Angebot („Gerne ziehe ich mich hier und jetzt vor Ihnen aus“) wurden von der humorfreien Sicherheitsdame („…“) geflissentlich ignoriert. Auch unsachliche, westentaschenpathologische Vergleiche („Ihr seid mittlerweile geisteskranker als die Amis“) und unsachliche, westentaschenpsychologische Anwürfe („Ihr seid nur noch schizophren“) bewirkten nichts. Nicht einmal sein sachdienlicher Hinweis („Ich bin aus Deutschland und nicht aus irgendsonem fucking Nirgendwo“) fand bei der gestrengen Dame („…“) Anklang. Widerstrebend („Die können mich mal“) verschwand CG im Nacktscanner – und mit ihm verschwand sein letzter Rest Intimsphäre („Allgemeines Persönlichkeitsrecht“). Alternativ zum Scanner befinden sich mittlerweile auch Abtastungen mit intimem Kontakt im Angebot („Dürfte ich Ihnen bitte aus Sicherheitsgründen das Gemächt kraulen, der Herr?“ – „Noch eine schnelle Mutterschoßmassage, die Dame? Wir möchten wirklich nur vermeiden, dass Sie das Flugzeug in die Luft jagen!“). Wo soll das enden? Zunächst bei IHM: Mickrige Schreiberlinge, zetert ER. Ihr wollt mich wohl, mit Verlaub, verarschen. Das geht mir, nochmals mit Verlaub, ganz schön auf den Sack. Ihr seid so vulgär, ihr, ihr … bah! – Wir: Nichts läge uns ferner, oh Herr! Aber diese intimen Details aufzuklären, noch dazu in Eurem Dienste, bereitet uns unaussprechliche Freude. Schon Aristoteles hat vor der Opferung der Freiheit auf dem Altare der Sicherheit gewarnt. Ergo stehen wir in seiner direkten Nachfolge – bloß direkter, intimer, mehr 21. Jahrhundert – und mit Migrationshintergrund. Wir sind die Brothers in Undergarms. ER (mit erhobener Hand, sichtlich erzürnt): Pfui Deibel, ihr … Wir (hektisch, sichtlich bemüht um die überzeugende Unschuldsmiene des Mittelstandspräsidenten): … wir müssen weg! Eindeutig – die Ladenöffnungszeiten, oh Herr: In drei Minuten schließt der Supermarkt. Das geht uns auch ganz schön auf die Eier! Eilig ab. ◊

Widerstrebend verschwand CG im Nacktscanner und mit ihm sein letzter Rest Intimsphäre…

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Und was gefällt euch? Ein kleiner Button erobert das Internet Text: Maria Hennl – Illustration: Florian Saule

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in Klick genügt. Ein Klick auf den „Gefällt mir“Button und ein kleiner erhobener Daumen registriert, was mir gefällt. Zum Beispiel die spontane Ankündigung zu Francas WG-Party. Gefällt mir, denn ich war eingeladen. Das Foto von Freddie, das ihn auf genau dieser WG-Party zeigt: Gefällt mir auch. Und darunter ein Link auf ein Foto von Freddie in Shorts am Strand von Rio: Gefällt mir erst recht! Schweren Herzens beschränke ich mich darauf, dass mir nur das Foto gefällt. Denn unter Freddies Profil gibt es leider noch keinen „Gefällt mir“-Button. Schöne freundliche Facebook-Welt. Ein Klick, und meine Freunde sehen, was mir gefällt. Im Gegenzug sehe ich, was ihnen gefällt. Und so kommt einiges an Gefälligkeiten zusammen, wobei es mir ziemlich leicht fällt, meinen Gefallen auszudrücken. Früher war dafür noch mehr Aufwand nötig. Mühsam musste ich Buchstaben für Buchstaben in eine Nachricht tippen, um Freddie mitzuteilen, dass ich seine Urlaubsfotos toll finde und dass ich auch gerne einmal nach Rio fahren würde. Jetzt klicke ich auf den kleinen Button – und schon weiß nicht nur Freddie, sondern mein ganzer Freundeskreis von meinem Fernweh.

Kein Platz für Ungefälligkeiten Gelegenheiten, meinen Gefallen an allen möglichen Dingen auszudrücken, gibt es ausreichend. Aber warum gibt es eigentlich keinen „Gefällt mir nicht“-Button? Eine kleine Hand, deren Daumen nach unten zeigt und mein Nichtgefallen ausdrückt. So ließ zum Beispiel Jan letzte Woche wissen, dass er mit Caro auf das Jamiro-

quai-Konzert geht. Hätte es zu diesem Kommentar einen „Gefällt mir nicht“-Button gegeben, ich hätte ihn sofort gedrückt! Schließlich hatte er MIR vor einem Monat die zweite Karte versprochen! Stattdessen musste ich ihn anrufen. Ganze drei Mal musste ich seine Nummer wählen, bis ich ihn endlich erreicht hatte. Und ihm den Marsch blasen konnte. Vielleicht hatte dieses persönliche Gespräch aber auch etwas Gutes: Jan entschuldigte sich sofort und lud mich für die kommende Woche auf ein Konzert im Olympiastadion ein. Einige Dinge klärt man doch lieber weiterhin persönlich.

Speed-Dating via Facebook Durch das Bewerten von Leuten in den sozialen OnlineNetzwerken ergäben sich übrigens auch tolle Möglichkeiten, neue Bekanntschaften zu schließen. Findet mich ein Typ sympathisch, so versieht er mich mit einem „Gefällt mir“-Zeichen. Sehe ich das auch so, verleihe ich ihm das gleiche Prädikat. Cool, ich gefalle Tobi! Daraufhin bekommen wir beide eine Nachricht zugestellt. Seine Handynummer wird zusammen mit einem Mut machenden Daumen-hoch-Zeichen gleich mit übermittelt. Eine neue Form des Speed-Datings also. Auf die fünf Minuten Kennenlernphase kann ich getrost verzichten. Auf welcher Schule Tobi war, was er studiert, seine Hobbies und mit wem er zuletzt den Urlaub verbracht hat, weiß ich als routinierter Profilstalker eh schon längst. Und was ihm gefällt, sowieso. Finde ich an dem Typen keinen Gefallen, klicke ich „Gefällt mir nicht“, und schon wird aus dem E-Flirt ein E-Korb. Schade, dass man nicht alle Probleme so einfach los wird… ◊

Gefällt mir nicht seitwärts | 43


Wir suchen für unsere Unternehmensbereiche KUKA Aktiengesellschaft, KUKA Roboter GmbH und KUKA Systems GmbH

Sie studieren und wollen wissen, wie innovative Automatisierungslösungen geplant und realisiert werden? Sie suchen Praxiskontakte? Dann lernen Sie unser Unternehmen kennen und sammeln Sie erste Erfahrungen als Prakti-­ kant (m/w) oder Diplomand (m/w). Ihre Chance:

Interdisziplinäre Strukturen, eine länderübergreifende Organisation und Innova-­ tionsfreudigkeit sind die Basis erfolgreicher Lösungen. Für Fertigungssysteme und Roboter ist KUKA weltweit Partner aller namhaften Automobilhersteller und Automobilzulieferer. Auch für Aerospace, Solartechnik, verschiedene Sparten der General Industry sowie für die Bereiche Logistik, Medizin und Entertainment bietet KUKA intelligente Automatisierungslösungen. Ihre Vorteile:

Wir bieten Ihnen hochinteressante Perspektiven in einem innovativen Unter-­ nehmen. Bei KUKA können Sie Ihr im Studium erworbenes theoretisches Wissen umsetzen und erste Einblicke in die Welt der Automatisierung gewinnen. Und auch nach dem Abschluss stehen Ihnen bei uns die Türen offen: Aufgrund unseres dynamischen Wachstums haben wir ständig Bedarf an Hochschul-­ absolventen.

Die KUKA Aktiengesellschaft mit Sitz in Augsburg ist eine international tätige Gruppe mit weltweit 6.000 Mit -­ arbeitern und einem Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro. Innovative Roboter-­ technik und maßgeschneidertes Automatisierungs-­Engineering bilden die zwei Kernbereiche der AG. Zu-­ kunftsweisende Lösungen und das perfekte Zusammenspiel beider Un-­ ternehmensbereiche machen KUKA zu einem der weltweiten Technologie-­ und Innovationsführer.

Aktuelle Stellenangebote und Ansprechpartner finden Sie unter www.kuka.jobs

www.kuka.com


Eine Frage der

[Karri]ehre Über die Notwendigkeit von Praktika und den Traum vom perfekten Lebenslauf Text: Martina Wengenmeir – Illustration: Kristina Gerzen

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uf welcher Schule bist du denn gerade?“ Diese Frage lässt mich genauso schmunzeln wie der plötzliche Übergang der freundlichen Personalerin vom „Du“ zum „Sie“, als sie erfährt, dass ich im Sommer mein Masterstudium abschließen werde. Als sie mich anschließend darauf hinweist, dass Praktika unheimlich wichtig sind, wenn man im Medienbereich arbeiten möchte, kann ich sie leider nicht mehr ernst nehmen. Nicht, dass die Dame auf einem Ausbildungstag für Medienberufe irgendetwas Falsches gesagt hätte, ganz im Gegenteil. Dieses Wissen einem Studienabsolventen mitzuteilen, erscheint jedoch ein wenig unzeitgemäß. Sie scheint wohl nicht zu wissen, dass uns als Teil der Generation Praktikum selbige während des gesamten Studiums verfolgen, um am Ende nicht ewig als Dauerpraktikant im Sumpf des Arbeitsmarktes stecken zu bleiben. Unzeitgemäß also, weil der Zeitpunkt darauf hinzuweisen quasi mit der Übergabe des Abiturzeugnisses längst überschritten ist und sich seitdem die praktischen Erfahrungen elegant in die Lücken der vorlesungsfreien Zeit meines Studiums schmiegen. Und nicht nur das, es sind ja nicht allein die Praktika, die auf dem Arbeitsmarkt beinahe lebenswichtig sind. Ein gepflegter Lebenslauf sollte zudem Auslandserfahrung, Zusatzqualifikationen wie Sprachen- und Computerkenntnisse sowie ehrenamtliches Engagement bezeugen. Die von Personalern gewünschte Lückenlosigkeit ist dadurch kein Problem: Es bleibt gar keine Zeit für Lücken. Denn so ganz nebenbei soll ja auch noch ein angesehener Abschluss mit tadellosen Noten erworben werden. Also wird während des ganzen Studiums auf mehreren Nebenschauplätzen geackert und gewerkelt, um am Ende alles zu haben: Zeugnisse der Sprachkurse in China, das Praktikum in der renommier-

ten Werbeagentur und die Bestätigungen der Word- und Excelkurse vom Rechenzentrum. Letztendlich führt der überquellende Anhang irgendwann zu ihm, dem perfekten Lebenslauf. Und da liegt es nun, das über Jahre geschliffene Stück, unter einem Berg anderer, ebenso perfekter Mappen auf dem Schreibtisch in einer Personalabteilung. Innerhalb von durchschnittlich zehn Sekunden pro Lebenslauf wird nun vom Besitzer dieses Schreibtisches die Entscheidung gefällt, ob der jeweilige Bewerber zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht. Zehn Sekunden, in denen Glück, Zufall oder Vitamin B über den nächsten Eintrag auf einer Seite perfekt dokumentierten Lebens entscheiden. Jahrelange Arbeit in lediglich zehn Sekunden also dahin? Nur für den, der nicht sehen will, wie er sich selbst dadurch weiterentwickelt und einiges an Lebenserfahrung hinzugewonnen hat. Während ich mich noch im Gedankenwirbel bereits gewonnener und noch zu machender Erfahrungen befinde, schaut mich die eifrige Personalerin erwartungsvoll und fragend an. Scheinbar erwartet sie eine Reaktion auf ihre Aussage zur Bedeutung von Praktika. Angemessen wäre wohl ein: „Sie haben ja keine Ahnung, wie wichtig!“ Ich schweige allerdings lieber. Auch ihr Vorschlag, mich doch für ein Praktikum in ihrer kleinen Fernseh-Produktionsfirma zu bewerben, kann mich nicht motivieren. Ich will einen Job, nicht noch eine weitere Orientierungshilfe. Und bei ersterem wird mein Lebenslauf hoffentlich auch ohne dieses Praktikum innerhalb der zehn kritischen Sekunden überzeugen können. So verabschiede ich mich mit einem müden „Vielleicht“ und freue mich, dass mir dieses Gespräch zumindest einen neuen Stift und Block eingebracht hat. ◊

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Ene Mene Meck und schon ist sie weg Was Augsburger Studenten die Zeit raubt Text & Fotos: Annika Schmidt – Illustration: Marlene Zehnter

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rinnerst du dich noch an die gute alte Zeit der Kinder-und Abzählreime? Die Sommer waren noch endlos und Uhren nur Teil der Spielzeugwelt. Der Tag schien unendlich viele Stunden zu haben, die nur darauf warteten, gefüllt zu werden. Doch was ist seitdem passiert? Heute hat dich der Alltag fest im Griff. Der Kampf mit dem Terminplaner ist an der Tagesordnung. Du ringst um jede Minute. Alles folgt dem Motto: Zeit ist knapp, Zeit ist Geld. Am liebsten würdest du ein paar zusätzliche Stunden in den Tag schmuggeln. Aber wohin versickert sie eigentlich, die Zeit? presstige hat bei Augsburger Studierenden der Hochschule und der Uni nachgefragt.

Mein größter Zeitfresser ist das Internet, dort wird man ständig auf neue Sachen aufmerksam gemacht. Dann stöbere ich auf Facebook herum oder lese Artikel. Oft lenkt mich auch der Fernseher vom Lernen ab, oder ich fange an zu putzen. Einerseits brauche ich zwar Ordnung, um richtig lernen zu können, andererseits hält es mich auch davon ab. Außerdem gehe ich manchmal raus zum Joggen oder backe, wofür dann eigentliche Lernzeit draufgeht.

Mein Zeitmanagement ist recht optimiert. Weder bin ich auf Facebook, noch besitze ich einen Fernseher. Ich bemühe mich, meine Zeit optimal auszunutzen. Das ist einer meiner Vorsätze. Nebenbeschäftigungen gibt es bei mir kaum. Selbst mein Weg zur FH dauert zu Fuß nur zehn Minuten. Im Sommer fahre ich mit dem Fahrrad, dann geht es noch schneller. Als Informatiker bin ich allerdings oft am PC, da verbringe ich schon auch mal Zeit in Foren oder auf Newsseiten.

Theresa Stegmüller (23), Lehramt Realschule Englisch, Musik und Französisch, 8. Semester

Ulrich Hornung (22), Technische Informatik (HS), 7. Semester Darja Koscheleva (20), Informatik (HS), 1. Semester Ich sitze viel am PC oder am Laptop, um für das Studium zu arbeiten. Wenn ich zwischendrin eine Pause mache, dann gehe ich gern auf Facebook. Da schweife ich dann schon mal eine Weile ab. Ansonsten fange ich oft an aufzuräumen, wenn ich eigentlich lernen will. Da findet sich immer was. Auch das Schlafen frisst viel Zeit, in der ich lieber etwas anderes machen würde. Abends bereue ich es immer, wenn ich mich habe ablenken lassen anstatt zu lernen.

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Saron Duchardt (21), Medien und Kommunikation, 1. Semester Am Computer verbringe ich viel unnötige Zeit und werde leicht abgelenkt, vor allem von sozialen Netzwerken, aber auch von Informationsseiten. Ansonsten versuche ich, Arbeit und Freizeit strikt zu trennen, und schweife deshalb nur selten vom Lernen ab. Als Zeitvergeudung betrachte ich das Straßenbahnfahren und Behördengänge wie die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt. Andere zeitfressende Tätigkeiten, wie beispielsweise Kochen, kann man sich dagegen nicht sparen.

Jonathan Smith (25), Mechatronik (HS), 1. Semester Da ich erst eingezogen bin, nimmt das Renovieren bei mir momentan sehr viel Zeit in Anspruch. Außerdem sehe ich gern fern oder halte mich in sozialen Netzwerken wie Facebook auf. Das lenkt mich nicht nur vom Lernen, sondern auch von persönlichen sozialen Kontakten ab. Man trifft sich einfach weniger direkt mit den Leuten. Viel Zeit verbringe ich auch damit, zu kochen, einzukaufen und den Haushalt zu schmeißen, aber das finde ich trotzdem wichtig.

Simon Heimler (24), Interaktive Medien (HS), 1. Semester Ich arbeite viel mit dem Computer und dem Internet, deshalb lasse ich mich davon auch immer wieder ablenken. Das Internet bietet 1000 Möglichkeiten, sich zu verirren. Man verliert sich in der Vielfalt der Möglichkeiten und dafür geht Zeit drauf. Wenn ich beim Recherchieren manchmal vom Thema abkomme, dann habe ich das Gefühl, Zeit vergeudet zu haben. Darüber hinaus klaut mir nur der Schlaf Zeit, aber darauf möchte ich auch nicht verzichten.

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Sanije Mestane (22), Kommunikationsdesign (HS), 3. Semester Die Arbeit, die ich von der Uni mit nach Hause nehme, kostet mich am meisten Zeit. Während ich lerne, bin ich auf Facebook oder Skype. Die Kommunikation mit anderen ist mir sehr wichtig. Manchmal räume ich auch mein Zimmer auf, um das Lernen noch eine Weile aufzuschieben. Dazu kommen das Zugfahren und mein Nebenjob. Diese Zeit würde ich lieber anders verbringen. Trotzdem macht es für mich am Ende des Tages Sinn, wie ich meine Zeit aufgeteilt habe.

herzwärts | 47


16.00 – 17.00

17.00 – 18.00

Alle Angaben ohne Gewähr

Zusammengetragen von Kathrin Unsöld

Download auf presstige.org

Schlachthof

Sausalitos

Café Viktor

Ratskeller

22.00 – 23.00

Samok City

Platsch

Movie Bar

20.00 – 21.00

Papa Sitos

Murphy’s Law

Flaircity

Corso

Sausalitos

Samok City

Papa Sitos

Nudelbar

Platsch (Fr. + Sa.)

Mr. Onions

Joe Pena’s

Iguana Joe’s

Enchilada

24.00 – 01.00

Ratskeller

Nudelbar

Mr. Onions

Iguana Joe’s

Flannigan’s Post

Essbar

Enchilada

Drei Königinnen

Cohiba

Caipi

Barium 56 (Mo. - Sa.)

19.00 – 20.00

Joe Pena’s

Commerzienrat

18.00 – 19.00 Altstadtcafé

23.00 – 24.00

König v. Flandern

Täglich

Happy Hour Guide

01.00 – Ende

21.00 – 22.00


Samstag

Freitag

Donnerstag

Mittwoch

Dienstag

Montag

Joe Pena’s

Sausalitos

Nudelbar

Peaches

Mo Club

Peaches

Weißes Lamm

Weißes Lamm

Kantine

Circus

Rockfabrik

Henry’s Coffee World

Mo Club

Mahagoni Bar

Barfly

Mo Club

Mahagoni Bar

Barfly

Mo Club

Mahagoni Bar

Weißes Lamm

Mo Club

Mahagoni Bar

Liquid

Liquid

ediuG ruoH yppaH 01.00 – Ende

24.00 – 01.00

23.00 – 24.00

22.00 – 23.00

21.00 – 22.00

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20.00 – 21.00

19.00 – 20.00

18.00 – 19.00

17.00 – 18.00


Lisa

Hartma

Anna

Glas Wasdem Weggehen ein „Mein Tipp: Vor m trinken. siu ne setablette Mag ser mit einer Brau vorzubeugen g Ta n ste ch nä am Hilft den Kater .“ as abzuschwächen oder zumindest etw

Anner

-Party Freunde zu einer Sushi „Ladet doch mal eure cht wirklich viel ma en roll zu hi Sus ein. Zusammen die schluss man denkt und im An Spaß, ist viel leichter als und essen. Anzen nsit me am zus ng kann man stundenla spiel auf n Rollen gibt es zum Bei leitungen zum richtige m.“ i.ht ush hi/s /sus com http://attilahildmann.

Ramona

Stephan

„Man sollte unbedingt Mal die Band Silverchair gehört haben, weil sie einfach den besten Grunge gespielt haben, den es gibt. Hier zu empfehlen ist das

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ben solltet is

JUNGER jeden Fall einmal gesehen ha Story f -Serie! Die „Was ihr au re Vampier de spanan so as w en et lg

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Tipp: A n einem Wanderu heißen n Sommert machen g durch den ag eine A und dan llgäuer n in ein ten Gum Eistobel er der z pen bad ahlreich en, um jetzt noc en eiska sic h lImpress kein Bild vor A h zu erfrischen ugen ha ionen u nter ww t kann si ! Wer w.eistob c el.de ho h erste len.“

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Augsburg) hats! Die Preise sind mehr als erschwinglich und der Kauf dient zudem einem guten Zweck. Einfach mal vorbeischauen!“

Aus der presstige-Redaktion gibt es für das neue Jahr viele Tipps und keine gebrochenen Vorsätze

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it guten Vorsätzen verhält es sich meist wie mit Weihnachtsdekoration: Kaum ist das neue Jahr ein paar Tage alt, sieht und merkt man nichts mehr von ihnen. Man besucht das Fitnessstudio wieder unregelmäßig statt regelmäßig, fragt doch öfter statt seltener nach Feuer für die Kippe – und man packt, wie gewohnt, mehr statt weniger Süßkram in den Einkaufswagen. Wir von presstige pfeifen deshalb in diesem Jahr auf Vorsätze und präsentieren euch lieber unsere persönlichen Tipps für 2011 – Nachahmung dringend empfohlen!

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Text: Reiner Schmidt

Vorschlag statt Vorsatz!

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„Mein Tipp: Ein Pfenningbaum. Die perfekte n t rs ache legen henk ch d t Ze ‚Ma chaffen is ann) gesc n Händen e selber m Pflanze für chaotische Studenten. Sie ist pflegeleicht s n e m – Er unst us d und ger a K r und benötigt nur sehr wenig Wasser. Und hält desg eh n la (Ver nicht m er möge s h e c halb sogar die Semesterferien durch!“ “ ich e Bü ahr! enlich ächste J h ö on R w Hennl man v ürs n o f R top is n Tip ale h „Ich packe meinen Rucksack: eine ische Thermosrle al einen histor ie vermischt re hen Enge k kanne Tee, Kekse, eine Mütze, warm c .S We erlic einm e Handhaben ittelalt sollte ass ein schuhe, meine Schlittschuhe… und gelesen des m n, sod „Jeder é n auf geht’s l e te n b is o n a s o r e g G ische P ta a o to d r c n is ins Curt-Frenzel-Eisstadion bec reignisse u enten und P cht in die h r mit. oder in die n E u lem Eishalle Haunstetten! Und wer keine ser ta oniste rische tiven E SchlittDer Le Protag Gemit fik er die schuhe besitzt, aber trotzdem mal tsteht. it den n m e lands s l t r o ie e wieder ein p v üb b RE e r s O h fi e e F s d d R paar Runden drehen möchte: t man fesseln und lebt un N DE n Schli r L ttsch uhe E le t H n k e ßte können vor Ort ausgeliehen werden.“ in Löbel S LÄC beneff ch des grö Welt e pp: DA en Ne : Ein Besu es Uld positiv [Buchti – „Mein Tipp . t s ls el d A W n la der te Eng Kirchturms ers. Nach 768 Stufen hat schich st r n “ de ü .] k, M ic A bl mer den Aus TUN emberauben it zer Bergen man einen at nach Ulm m den schwei g d ur un sb !“ e ug rt itz A hö sp Kling nn von ttemberg ge bis zur Zug ste: Man ka Baden-Wür das aller Be „Mein lm schon zu U l oh reicht. Und lie w ob , Rezep ticket fahren chen mit bstes – dem Bayern Z Tomaten Kartoffelp t i m „ m E in M ü e re e Hähnchenb burg e e i r n (für 2 P hähnf e e Tipp e ru l st r r M s in t ei ersonen): a r ne : Da rella in Sc Party kleine Aufl schm erstem M libu, Ap udel‘. s Au heiben schn aufform le geträ eckt. gIch felsa al ge ei ge de n n, Mozzan D k an un n d h ft un trunk E passierte To damit das Lass ‚Apd et abe den t es e in Muss Fleisch bede maten zerk e zen und in was für je n und w le uch s M cken. in er n, i x m die Form ge it Salz und Zimt ar üb d chme aus ben. Das G Pfeffer wür Ofen back cken e unver anze 30 M en. Während !“ gessl errascht, wi hier zum inuten bei dessen Kar e iche pürieren. M 175° im toffeln koch ilch, etwas Party lecker es en , schälen un Salz und M Appetit!“ nach d uskatnuss t. dazugeben. Guten

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Impressum Ausgabe 18 – Januar 2011 – www.presstige.org

CR – Chefredaktion

Wiebke Henke | chefredaktion@presstige.org | Chefredaktion, Begleitstudiumskoordination, Layout, Beisitzerin presstige e.V. ∞

RL – Ressortleitung

Sophia Druwe | Ressortleitung ∞ Sabrina Gebhardt | Ressortleitung ∞ Tassilo Holz | Ressortleitung ∞ Patricia Ott | Ressortleitung ∞ Rosina Obermayer | Ressortleitung Online ∞

R – Redaktion

Ramona Anner | Redaktion ∞, Anna Bachmann | Redaktion ∞, Simone Drilling | Redaktion ∞, Martina Egger | Redaktion ∞, Aline Ehrenreich | Redaktion, Marion Einsiedler | Redaktion ∞, Larissa Emmerling | Redaktion ∞, Lisa Hartmann | Redaktion ∞, Maria Hennl | Redaktion ∞, Franziska Hiemer | Redaktion ∞, Sandra Junger | Redaktion ∞, Julia Kling | Redaktion ∞, Michael Klink | Redaktion ∞, Markus Kotowski | Redaktion ∞, Anna Kozazcek | Redaktion ∞, Julia Kühnemuth | Redaktion ∞, Desiree Löbel | Redaktion ∞, Sabina Porchia | Redaktion ∞, Viktoria Rohde | Redaktion ∞, Sarah Scherer | Redaktion ∞, Annika Schmidt | Redaktion ∞, Reiner Schmidt | Redaktion ∞, Katharina Stephan | Redaktion ∞, Kathrin Unsöld | Redaktion ∞, Anna Wagner | Redaktion, Marketing und Vertrieb ∞, Friederike Walter | Redaktion ∞, Katharina Weber | Redaktion, Personal ∞, Nadine Weckerle | Redaktion ∞, Martina Wengenmeir | Redaktion ∞, Anja Zimmerer | Redaktion ∞

P – Personal

V – Verlag

Chrissy Dorn | anzeigen@presstige.org | Geschäftsführung, Marketing- und Vertriebsleitung, Redaktion ∞

H – Herausgeber

presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V. | c/o Medienlabor | Institut für Medien und Bildungstechnologie | Universität Augsburg | Universitätsstraße 2 | 86135 Augsburg | Tel.: 0821 1270800 | Fax: 01577 99 3324690 | Kto.-Nr.: 2 50 40 90 18 | BLZ: 720 500 00 | Stadtsparkasse Augsburg | Vereinsregisternummer VR200819 | Amtsgericht Augsburg | www.presstige.org Christopher G. Große | Vorstandsvorsitzender (V.i.S.d.P.) ∞ Michael Sentef | Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ∞ Marc Schüßler | Vorstand Marketing & Vertrieb, Schatzmeister ∞ Jörn Retterath | Schriftführer ∞

Beirat

Thomas Benseler, Michael Hofmann, Ernst Holme, Alois Knoller, Sebastian P. Priller, Bernd Pitz, Thomas Schwartz

D – Druck

presstige | verlag@presstige.org | Druck | Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg ∞ | Auflage & Erscheinen | 10.010 Exemplare | 4 x jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2011

Svenja Schischek | personal@presstige.org | Personal ∞

G – Gestaltung

Madeleine Schuster | artdirection@presstige.org | Art Direction, Layout, Illustration ∞, Kristina Gerzen | Layout, Illustration ∞, Christoph Knobl | Layout, Illustration ∞, Annette Robbins | Layout, Illustration ∞, Florian Saule | Layout, Illustration ∞, Sarah Volpert | Layout, Illustration ∞, Marlene Zehnter | Layout, Illustration ∞, Birgit Zurmühlen | Layout, Illustration ∞

F – Fotografie

Sebastian Baumeister | Redaktion, Layout, Illustration, Fotografie ∞, Christian Oliar | Fotografie ∞, Moritz Köppendörfer | Redaktion, Fotografie ∞

B – Begleitstudiumskoordination Kathrin Stangl | Begleitstudiumskoordination ∞

presstige – Bayerns größtes studentisches Magazin (gegründet 2004) wird seit 2010 herausgegeben vom unabhängigen gemeinnützigen presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V. Jetzt unter www.presstige.org/mitglied im presstige-Förderverein Mitglied werden und ein einzigartiges ehrenamtliches Projekt unterstützen! Journalistische Unabhängigkeit fördern – Wissen und Medienvielfalt schaffen! Jeder Euro hilft uns bei der Herausgabe von presstige und bei der Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten! (Alle Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.)


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