presstige#19 - Doppelbelastung

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Ausgabe 19 | Mai 2011 | www.presstige.org

l e p Dop Belastung Buddhismus HAPPY HOUR GUIDE Schnitzeljagd Handicap Assessment-center presstige | 3


70 % der Praktikanten (m/w) des Fรถrderprogramms Keep in Touch arbeiten jetzt fest bei uns. Ihr Praktikum finden Sie unter

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Editorial D

as Bild des faulen Partystudenten ist falsch. Zumindest für einen
Großteil der Studierenden. Die meisten haben neben dem Studium nämlich
ganz andere Sorgen als ihre Abendplanung: Sie sind doppelt belastet,
weil sie ihr Studium mit einem Nebenjob finanzieren, sich ehrenamtlich
engagieren, mit körperlichen­ Einschränkungen umgehen, ein Kind
versorgen oder sich zum täglichen Training für ihre Sportler- bzw. ­Musikerkarriere aufraffen sollen. Um also mit den Vorurteilen des
faulen Studenten-​ packs endgültig aufzuräumen, haben wir diese Ausgabe dem Thema Doppelbelastung gewidmet. Natürlich haben wir auch wie immer
darüber hinaus fleißig recherchiert und halten für euch spannende,
 informative und unterhaltsame Themen rund ums Uni- und Stadtleben in
Augsburg bereit. Viel Spaß beim Lesen!

Wiebke Henke chefredaktion@presstige.org

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titelmodel: Roman Linzenkircher – titelfoto: Sebastian Baumeister – mit herzlichem dank an alle beteiligten!

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titel

6 Schläfst du noch oder lebst du schon? 9 Studium und Leistungssport 12 Handicap 14 Zwischen Booking und Klausuren

heimwärts 16 Was macht man eigentlich mit… Umweltethik? 17 Vom Beruf zur Berufung 20 In bester Gesellschaft

weltwärts 22 Partner mit Vergangenheit 24 Einwürfe 26 Kindheitsträume werden wahr

spaßwert(s) 28 Eine Woche ohne Geld 31 EInwürfe 32 Quizquatsch gegen Hirnmatsch

vorwärts 35 Sokrates und die Karriere 38 Wunderwaffe oder Mogelpackung

seitwärts 41 Die Geschichte vom zwitschernden Biber 42 Glosse: Brothers in Do-No-Harms

herzwärts 44 Der Weg zum Glück!? 48 Happy Hour Guide 50 Alles Party oder was!?!

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Schläfst du noch oder lebst du schon? Über die Vereinbarkeit von Studium und täglichem Wahnsinn Text: Wiebke Henke – Fotos: Sebastian Baumeister & Ann-Kathrin Wermekes – Umfrage: Verena Simon

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tudierende sollen eierlegende Wollmilchsäue sein. Doch auch für sie sollte es ein Leben abseits vom ­Lebenslaufpimping und der Credit-Point-Jagd geben. Der tägliche Wahnsinn aus Studium, Job und Hobby kann allerdings schnell zu einer Doppelbelastung werden, wenn die Mission Zeitmanagement scheitert. Fast jeder von uns trägt so seinen tagtäglichen Wahnsinn mit sich herum. Der eine mehr, der andere weniger. Meiner heißt presstige. Und Fachschaft. Und Chris. Letzterer ist mein Freund und einer meiner größten Zeitfresser. Zu Recht.

Alles unter einem Hut Immer wieder werde ich gefragt, wie ich das alles ­unter einen Hut bekomme. Meine Lieblingsfrage dabei ist: Schläfst du überhaupt noch? Das tue ich. Und neben mir ein nicht zu verachtender Teil der Studierendenschaft, der sich – wie ich – Tag für Tag mit seinem persön­ lichen Wahnsinn herumschlägt: Der Job – das Studium möchte­ ja finanziert werden. Die Fernbeziehung – sie hält, Skype sei Dank. Das Doppelstudium – der goldene Weg für alle Workaholics und Entscheidungsunwilligen. Die Karriere – ob Plattenvertrag oder Olympische Spiele, der Weg zum Ruhm ist zeitraubend. Doch auch eine Krankheit oder eine Behinderung können eine zusätz­ liche Belastung neben dem eigentlichen Studium darstellen, die es zu meistern gilt. Die Frage ist nur, wie…

Der Übermensch? Es gibt ihn nicht, den Übermenschen, der die Zeit anhält oder langsamer durch die Sanduhr rinnen lässt. Jedem

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Menschen stehen pro Tag 24 Stunden zur Verfügung – nicht mehr, nicht weniger. Das Geheimnis, wie man seinem tagtäglichen Wahnsinn dennoch Herr werden kann, liegt in dem richtigen Zeitmanagement. Vorausschauendes Planen ist dabei essenziell. Das gilt nicht nur für das nächste Referat oder die Arbeitsschichten für die kommende Woche. Auch große Schritte wollen sorgfältig durchdacht sein – das Kinderkriegen beispielsweise. Und wenn man dann alles richtig macht, kann man sich wie Stephanie und Christian Anger pünktlich zu Beginn der Semester­ ferien über den Nachwuchs freuen. Ihre Tochter Lilliana­ kam im Juli 2010 zur Welt. Als Belastung sieht die 23-Jährige ihre Doppelrolle als Mutter und Studentin nicht, „eher als spannende Herausforderung. Meine Tochter ist das Beste, was mir je passiert ist. Das kann­ ich nur weiterempfehlen.“ Seit Lillies Geburt sind Stephanies Prioritäten darum auch klar festgelegt: ­ ­„Zuerst kommt meine Kleine, dann das Studium.“

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ine Doppel­ belas­tung stellt für mich dar, meine ­ Arbeit und das Studium unter einen Hut zu bekommen, vor allem während der Prüfungszeit.“ Deena, 23, Germanistik und Kunstund Kulturgeschichte, 5. Semester


„Meine Tochter­ ist das Beste, was mir je passiert ist.“ Stephanie Anger, 23, Mutter von Lilliana

Von Veränderungen­ und Prioritäten Derartig klare Prioritäten zu setzen, ist sehr wichtig – nicht nur bei der Familiengründung, sondern auch im Sport, im Job oder beim ehrenamtlichen Engagement: Jeder, der einen nicht zu verachtenden Teil seiner Zeit langfristig in ein Projekt investiert, wird früher oder später schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen. Diese sind häufig mit Veränderungen und Einschränkungen verbunden und nicht immer einfach zu fällen.

Wer zu viel auf einmal will, wird irgendwann feststellen müssen, dass wichtige Teile seines Lebens auf der Strecke geblieben sind und er selbst kurz vorm Burnout steht. Denn nicht zu Unrecht berichten die großen deutschen Zeitungen und Zeitschriften schon seit Jahren über das Burnout-Syndrom bei Studierenden: Viele seien emotional ausgebrannt, weil sie keine Pausen machen würden und dem ständigen Druck nicht standhalten könnten,­ schreiben ZEIT, Focus und Co. Auch wenn häufig beschrieben wird, wie man dem Burnout vorbeugen ­ kann, sind diese Tipps nicht immer so einfach zu >>

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er Zukunftsdruck, den man als Bachelorstudent hat, ist eine Doppelbelastung. Auch das "sich allein durchkämpfen" während des Studiums, ohne Familie direkt hier in Augsburg.“ Kristin, 25, EWS, 5. Semester (links im Bild)

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ür mich ist das Zeitproblem, das durch Studium und Arbeit nebenher entsteht, eine doppelte Belastung. Das Studium ist straff, aber das Geld braucht man auch.

Sabine, 26, EWS, 5. Semester (rechts im Bild)

befolgen, wie sie klingen. Meist wird angeregt, sich ­einen Ausgleich z. B. in Form von Sport zu suchen, auf ein soziales Netz aus Familienmitgliedern und Freunden zu bauen, Arbeiten auch einmal zu delegieren, seine To-Dos an den persönlichen Biorhythmus ­anzupassen (schwierige Denkaufgaben in Hochphasen, Haushalts­ tätigkeiten o. ä. während der Tiefs erledigen), sich bewusst zu entspannen (hierzu bitte das Handy und den Router ausschalten!) und gesund zu leben (ausgewogene Ernährung, keine Zigaretten, kein Alkohol, kein Koffein). Darüber hinaus sollte man aus seinen Fehlern lernen und sie nicht wiederholen. Es gibt nämlich meistens einen guten Grund, warum man beim ersten Versuch gescheitert ist…

Erst denken, dann handeln Um das Burnout-Risiko von vornherein gering zu halten, sollte man sich aber unbedingt im Vorfeld aus­ reichend Gedanken machen, ob und wie viel Zeit man in ein Projekt investieren kann – und welche Auswirkungen diese Entscheidung mit sich bringt. Denn was nützt eine Beziehung, wenn man keine Zeit für den Partner hat? Und sind ehrenamtliches Engagement oder ein Nebenjob es wert, häufiger auf die netten Abende mit Freunden zu verzichten, weil man noch für eine Klausur lernen oder ein Referat vorbereiten muss? Diese und ähnliche Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Es gibt keine mathematische Formel, mit der man den

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perfekten Tageszeitplan berechnen könnte. Wichtig ist, dass man glücklich ist mit dem, was man tut, und es eben nicht als Belastung erlebt. Denn das ist auf Dauer­ ungesund. Stephanie möchte sich deshalb nach dem Studium selbständig machen, um Job und Familie bestmöglich vereinbaren zu können. Denn nur wer Spaß an seinem persönlichen täglichen Wahnsinn hat, ist Herr seiner Lage – ganz nach dem Motto: Ich schlafe noch UND lebe schon! •

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llgemein­ empfinden wir eigenlich nichts als wirkliche Belastung. Außer vielleicht Abspülen und Hunger zu haben während der Vorlesung. Oder eine Fernbeziehung, wenn wir eine hätten.“ v.l.n.r.: Phillip, 25, Fabian, 24, Alex, 26,­ Stoffi, 24, alle Jura, 10. Semester


Studium und Leistungssport Zwischen Leistungsdruck und Zeitproblemen Text: Desirée Löbel – Fotos: Armin Binz/privat

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eistungssport und Studium?! Für viele ist alleine der Gedanke an 15 Stunden Training in der Woche unvorstellbar. Doch dann auch noch gleichzeitig studieren? Es ist machbar, wie der Augsburger Olympiasieger Alexander Grimm seit fast drei Jahren beweist. Doch für Sportler, die aufgrund des Studiums umziehen müssen, kann der Weg zum sportlichen Erfolg sehr steinig werden. Diese schmerzliche Erfahrung musste erst kürzlich eine unserer Redakteurinnen machen.

Neue Stadt, neuer Verein, neuer Trainer. Das Studium in einer anderen Stadt und der damit verbundene Umzug können für Leistungssportler dazu führen, dass der Sport zunächst in den Hintergrund gerät. Erst einmal muss man sich in der neuen Stadt zurechtfinden. Sind der Umzug und die Ummeldung bei der Stadt geschafft, so stehen auch schon die Uni-Angelegenheiten an: ­Wählen der Kurse, Zurechtfinden in der Uni, neue Leute kennen lernen. All das ist sehr zeitaufwendig. Doch es folgen noch weitere, ganz alltägliche Dinge wie Putzen, Einkaufen, Kochen oder Papierkram. Da ist es nicht ­gerade unwahrscheinlich, dass erstmal keine Zeit bleibt, sich über einen neuen Verein zu informieren, Kontakt aufzunehmen, die Mitgliedschaft zu beantragen und dann stundenlang zu trainieren.

Vom Studium und Eiskunstlaufen Als ich letztes Jahr nach Augsburg gezogen bin, erging es mir genau so. Dreizehn Jahre bin ich in Ulm Eis gelaufen. Nach dem Abitur musste ich die Entscheidung treffen, wo ich studieren möchte. Natürlich habe ich mir eine Stadt ausgesucht, wo ich weiterhin trainieren kann. ­Augsburg hat viele gute Eiskunstläufer. Doch leider war

nach meinem Umzug nicht alles so einfach, wie ich mir das gewünscht hatte. Am Anfang war alles so neu für mich. Neue Stadt, erste eigene Wohnung, neue Menschen. Als die Eingewöhnungsphase vorbei war, kontaktierte ich meinen neuen Trainer. Voller Vorfreude ging ich zum ersten Training. Nach dreizehn Jahren stand nun ein komplett anderer Mensch mit neuen Trainingsmethoden vor mir auf dem Eis. Dadurch war meine Euphorie erstmals gedämpft. Doch ich redete mir ein, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis ich mich an die neue Situation gewöhnt hätte…

Die vorübergehende Lösung In den folgenden Wochen versuchte ich erfolglos ­jemanden zu erreichen, der mir sagen konnte, wann wieder Training war. Somit war die Eislaufkarriere in Augsburg erstmal passé und ich versuchte, so oft wie möglich nach Ulm ins Training zu fahren. Da dies aber maximal zweimal die Woche möglich war, fühlte ich mich in den folgenden Monaten total unausgeglichen und schlecht gelaunt. Das alltägliche Auspowern durch das Training und damit der Ausgleich zum Studienstress während der Klausurwochen fehlten mir enorm. In den Semesterferien habe ich deshalb die Gelegenheit genutzt, wieder jeden Tag in Ulm zu trainieren. Außerdem habe ich erneut versucht, Kontakt zu dem Trainer in Augsburg aufzunehmen. Ich bin gespannt, ob ich trotz der Anfangsschwierigkeiten nächste Saison wieder Wettbewerbe laufen kann. Dies ist natürlich nur möglich, wenn das tägliche Training in Augsburg nächstes Semester klappt. Aber ich werde alles dafür tun! Eines habe ich aus dieser Situation gelernt: Man darf den Mut niemals verlieren, auch wenn man zwischenzeitlich nicht mehr weiter weiß. Vielleicht muss man >>

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„Man darf den Mut niemals verlieren…“ Desirée Löbel, Eiskunstläuferin

einige Kompromisse eingehen, um den Traum vom sportlichen Erfolg weiter verfolgen zu können. Aber im Endeffekt zählt nur, dass man seinen Traum weiterleben kann, egal wie!

Alexander Grimm: Olympiasieger­ aus und Student in Augsburg Viele dieser Probleme hat Alexander Grimm glück­ licherweise nicht. Er ist in Augsburg aufgewachsen und hat das Glück, dass sein Wunschstudiengang an der Fachhochschule Augsburg angeboten wird. Alexander Grimm, Kanute beim Verein Kanu Schwaben Augsburg, wurde im Jahr 2008 Olympiasieger. Danach wollte er sich ein zweites Standbein aufbauen, damit er für später eine gute Grundlage hat, um auch im Beruf erfolgreich zu sein. Mittlerweile ist er 24 Jahre­alt, studiert im sechsten Semester Maschinenbau und trainiert gleichzeitig mindestens zehn Stunden die Woche. Doch wie macht er das? Es passiert nicht selten, dass Alexander Grimm schon aufs Wasser geht, während es noch dunkel ist und ­andere Studenten den Kater vom Vortag auskurieren.

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Vor allem in der Zeit während des Pflichtpraktikums­ war das keine Seltenheit für ihn. Vor einem harten ­Arbeitstag ging es morgens um sieben Uhr aufs Wasser, um eine Einheit zu trainieren. Am Abend nach der Arbeit, während seine Kollegen sich schon auf ihren wohlverdienten Feierabend freuten, folgte die zweite Trainingseinheit.

Der Alltag eines studierenden Leistungssportlers Während der normalen Vorlesungszeit sieht sein ­Tagesablauf ähnlich aus. Meistens beginnt der Tag an der Fachhochschule. Dort erfüllt er sein Pensum wie alle anderen Studenten auch. Doch wenn die anderen während der Freistunden in der Bibliothek zu finden sind, ist Alexander mit seinem Kajak auf dem Wasser. Nach dem Training heißt es dann im Bootshaus duschen, ­Studiensachen schnappen und mit dem Auto erneut auf zur Fachhochschule. Natürlich darf die zweite Trainingseinheit auch während der Studienzeit nicht fehlen. So heißt es am Abend statt zu lernen oder ­Referate vorzubereiten: ab ins Training! Um das


Studium und das Kajakfahren unter einen Hut zu bringen, ist eine sehr gut durchgeplante Woche ein Muss. Dank Alexanders Sportart und der guten Kooperation seines Trainers ist das möglich. Da Alexander einen Einzel­ sport betreibt und jederzeit aufs Wasser gehen kann, besteht für ihn die Möglichkeit, jede Woche e­ inen neuen Trainingsplan zu erstellen, der an den Studienplan angepasst wird. Nur so ist es für Alexander möglich, an den meisten Vorlesungen teilzunehmen. Eine Ausnahme sind die Techniktrainingseinheiten, für die er die ein oder andere verpasste Vorlesung in Kauf nimmt. Bei diesen ist es sinnvoller, mit anderen Sportlern zusammen zu trainieren, da man sich bei den anderen vieles abschauen kann.

Wettbewerbe und verpasste Vorlesungen Da Alexander für manche Wettbewerbe ins Ausland reisen­muss, kann es sein, dass er auch während der Vor­ lesungszeit eine ganze Woche verpasst. Um den Anschluss nicht komplett zu verlieren, verzichtet er deshalb bei Wettbewerben ab und zu auf die ein oder andere Stunde

Schlaf, um Studienbücher durchzuwälzen.

Auf einige Dinge muss man hin und wieder ver­zichten.

So ergeht es vielen, die versuchen, Sport und Studium miteinander zu vereinen. Nicht nur auf Schlaf, sondern auch auf einige andere Dinge müssen sie hin und wieder verzichten: ­Geburtstage, ein einfacher Abend mit Freunden oder Zeit zum lernen. Aber wie bei allem­gibt es auch hier immer zwei Seiten. Denn Sport kann einige Fähigkeiten mit sich bringen, die für das Stu­dium sehr nützlich sind. Dazu zählen ein hohes Durchhaltevermögen, Disziplin und ein gutes Zeitmanagement. Nicht zu vergessen ist der positive Effekt auf den Körper, den der Sport mit sich bringt: Bewegung fördert die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn und trägt so zu einer besseren Merkfähigkeit bei. Deshalb gilt bei Lernblockaden: Eine Runde Joggen­kann wahre Wunder bewirken, auch wenn man dadurch vielleicht etwas Zeit zum Lernen verliert! •

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Handicap Von Kommilitonen mit Behinderung Text & Fotos: Franziska Hiemer

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as Piktogramm „Behinderung“ zeigt uns deutlich unsere häufigste Assoziation mit diesem Begriff: ­einen Rollstuhlfahrer. Und das, obwohl wir uns bewusst sind, dass nicht jeder Behinderte im Rollstuhl sitzt und nicht bei jedem das Handicap erkennbar ist. Wie viele unserer Kommilitonen behindert sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, denn eine Bekanntgabe bei Immatrikulation ist freiwillig. Nichtsdestoweniger haben sich diese drei Mitstudenten entschlossen, offen mit ihrer Behinderung umzugehen, und gewähren uns einen Einblick in ihren Studienalltag.

„Nicht in Watte packen, aber Rücksicht nehmen“… …ist Reiners Rat im Umgang mit Behinderten. Dass auch er behindert ist, sieht man ihm auf den ersten Blick nicht an. „Das sagen viele“, meint er. Reiner kam mit einer rechtsseitigen Lähmung auf die Welt. Dass davon­nicht mehr viel zu sehen ist, hat er seinen E ­ ltern zu verdanken: Sie gingen mit ihrem Sohn früh zur Krankengymnastik und lehrten ihn das nötige Selbstbewusstsein. Trotzdem dauerte es 15 bis 20 Jahre, bis der heute 24-Jährige offen mit seiner Behinderung umgehen konnte. Doch auch heute befindet er sich noch manchmal im Zwiespalt: „Auch im Studium versuche ich so lange normal zu sein, bis es nicht mehr geht und ich mir eingestehen muss, dass ich z.B. nicht so schnell schreiben kann wie andere.“ Deshalb nimmt Reiner seit der Kollegstufe eine Prüfungszeitverlängerung in Anspruch – so auch im seinem Masterstudiengang Medien und Kommunikation.

seinem Hörsaal fragt. „Ich habe eine Sehbehinderung“, lautet dann seine Antwort. Dass der Global Business Management-Student wie sein Vater an hereditärer ­Makuladystrophie leidet, vermutete er erstmals beim Sehtest für den Führerschein. Die Hypothese bestätigte sich und die Symptome wurden stärker. Die Gesichter seiner Freunde kann der 19-Jährige nur noch schwer wieder­ erkennen und auch das Erkennen kleiner oder entfernter Buchstaben und Objekte fällt ihm schwer. Auch seinen Führerschein musste Max abgeben. Bei dieser Krankheit degeneriert sich die in der Netzhaut befindliche Makula­ („Gelber Fleck“). Da sich in der Makula die meisten Sehnerven befinden und dieser Teil der Netzhaut für das Fokussieren verantwortlich ist, ist Max zunehmend auf das periphere Sehen angewiesen. „Ich betrachte oft Dinge aus den Augenwinkeln“, beschreibt er sein Vorgehen. Um ihn zu unterstützen, drucken Max’ Dozenten ihm beispielsweise die Klausuren in größerer Schrift aus und „zu Hause am PC ist alles durch ein, zwei Klicks vergrößert“, erklärt Max.

„Du stehst direkt davor!“ …diesen Satz hört Max oft, wenn er andere Studenten nach dem Weg zu

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„Ich betrachte oft Dinge aus den Augenwinkeln.“ Max, 19, Global Business Management-Student


Unterwegs mit Führhündin­ Daggy

„Einfach Bücher durchblättern und überfliegen […] geht leider nicht“

…fühlt sich Moritz sicherer­ und lässt sich von ihr auf dem Weg helfen. Seit ihm mit fünf Jahren zusammen mit einem Tumor auch die Sehnerven entfernt werden mussten, ist er blind. Schnell begann Moritz seine anderen Sinne stärker zu nutzen und lernte innerhalb eines Jahres mit der neuen Situation umzugehen. „Als Kind stellt man sich leichter um“, erklärt er. Im Alter von sechs Jahren konnte Moritz deshalb in eine normale Grundschule eingeschult werden und auch das Gymnasium schloss er mit Erfolg ab. Nun studiert der 22-Jährige im achten Semester Jura. Um wie andere Studenten bequem mit dem Computer arbeiten zu können, besitzt sein Laptop eine externe, veränderliche Braille-Zeile. Diese zeigt ihm jeweils circa eine Zeile des Textes an, den er gerade auf dem Bildschirm aufgerufen hat. Klausuren erhält Moritz zeitgleich als Dateien auf seinen Laptop, füllt sie aus, druckt sie aus und gibt sie ab. „Ob ich Prüfungszeitverlängerung in Anspruch nehme, entscheide ich spontan“, erklärt Moritz. Abhängig macht er diese Entscheidung von der Länge des Textes: Das Lesen dauert länger und den Text zu überfliegen und farbig zu markieren ist nicht möglich. Um Bücher lesen zu können, muss Moritz diese von einem speziellen Scanner einlesen lassen, wodurch der Text Buchstabe für Buchstabe auf dem Computer erscheint. Das Lesen übernehmen dann die Braille-Zeile und Moritz’ Tastsinn. Dieses Verfahren ist gerade bei der Recherche zu Hausarbeiten zeitaufwendig: „Einfach Bücher durchblättern und überfliegen, um zu erkennen, ob sie sich eignen, geht leider nicht“, bedauert er. Seit August letzten Jahres ist ein deutscher Schäferhund namens Daggy an seiner Seite. „Den Weg muss ich schon noch selber wissen, aber sie hilft dabei ungemein.“ Daggy findet auf Kommando eine sichere Möglichkeit zur Überquerung der Straße, einen freien Sitzplatz im Zug und umgeht Hindernisse. Ein Hindernis, dem sowohl Moritz als auch Reiner und Max immer wieder begegnen, ist der Umgang Anderer mit ihrem Handicap. Auch – und gerade weil – den dreien bewusst ist, dass viele nicht wissen, wie sie sich gegenüber Menschen mit Handicap verhalten sollen, wünschen sie sich einen „rücksichtsvollen“, „offenen“ und „lockeren“ Umgang. •

Moritz, 22, Jurastudent


Zwischen Booking und Klausuren Wenn das Hobby beginnt, das Studium zu organisieren Interview: Julia Kling, Franziska Hiemer, Cathrin Cailliau – Fotos: Cathrin Cailliau/privat

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ährend des Studiums noch in einer Band vollen Einsatz zeigen? Für Jochen Lutsch ist das Normalität. Er ist als Trompeter in der Band Dub à la Pub aktiv und studiert Sport und Musik auf Realschullehramt sowie parallel Musik (mit Schwerpunkt Trompete) auf Bachelor. presstige hat sich für euch mit Jochen getroffen, um mit ihm über diese Doppelbelastung und ihre Auswirkungen auf sein Studium zu sprechen.

presstige: Wie bist du dazu gekommen, in der Band Dub à la Pub zu spielen? Jochen Lutsch: Wie es oft in Musiker­ kreisen läuft: Ein Bekannter, der mit mir Sport studiert, ist ein ganz guter Freund des Bassisten, der ein Gründungsmitglied von Dub à la Pub ist. Er meinte: „Geh’ doch mal in die Probe!“ Seitdem bin ich dabei.

Universität Augsburg) üben kann. Explizit für Dub à la Pub zu üben ist eher punktuell. Unabhängig von der Band übe ich regelmäßig Trompete spielen, damit ich fit bin. Das ist genau wie das Sporttraining mein „täglich Brot“.

Übst du zu Hause selbst noch einmal?­ Ja, auf jeden Fall. Ich habe das Glück, dass ich im LMZ (Anm. d. Red.: Leopold-Mozart-Zentrum; Zentrum für Musik und Musik­pädagogik der

Unser Thema heißt Doppelbelas­ tung: Siehst du Band und Studium denn überhaupt als eine Doppelbelastung an oder ist Belastung gar nicht das richtige Wort? Genau das ist die Frage. Das „Dop-

Leidet denn die Uni darunter, dass du so viel Zeit in die Band ­investierst? Wie viel Zeit nimmt die Band in Ich hoffe nicht. Bisher habe ich alle Klausuren und Scheine auf Anhieb Anspruch? Viel. Das ist immer schwer zu unter- bestanden und glaube auch gar scheiden, denn wo fängt die Band an, nicht so schlecht. Es beeinflusst die wo hört die Band auf? Ich kümmere­ Studienleistungen ein bisschen, man mich speziell um das Booking der sagt, man besteht alles, aber ohne Band und versuche deshalb auch im- die Band würde wahrscheinlich alles mer ein Auge auf Plakate zu werfen, besser sein. Wobei? Vielleicht wäre auch alles gehe sozusagen mit offenen Augen durch das Leben. Außerdem stehen schlechter, wenn man die Band nicht Proben, CD-Aufnahmen, das Texte hätte und dann nicht so glücklich schreiben, und das Verschicken, bei- wäre, weil man keinen Ausgleich hätte. spielsweise von CDs, an.

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pelt“ passt super, vielleicht ist auch „Tripel“ und mehr das richtige Wort. Aber „Belastung“, das ist ­natürlich die Frage. Ich suche es mir freiwillig aus: Ich studiere freiwillig zwei Sachen, spiele freiwillig in der Band mit und finde es super. Ja, es ist eine Doppelbelastung, aber eine schöne. Was für Fähigkeiten braucht man, damit man Studium und Band ­unter einen Hut bekommt? Organisationsgeschick, man sollte belastbar sein, sich nicht gleich über alles total aufregen, sondern vernünftig handeln und Verständnis für andere mitbringen.


Auch situationsgerechtes Handeln, keine Angst vor „großen Leuten“ oder (im Bezug auf die Band) vor Agenturen haben. So ging’s bei mir im Studium bisher immer. Ich hatte noch nie eine Situation, in der ich gesagt habe „Krass, da komm ich jetzt gar nicht weiter.“ Disziplin ist nicht verkehrt, wobei ich sicherlich nicht der Vorzeigestudent bin, was Disziplin und Arbeitsmoral angeht. Ich mache immer gerne alles nebenher, manches leider auf den letzten Drücker. Vielleicht habe ich auch einfach nur Dusel. Aber ich denke, wichtiger ist es, vernünftig zu handeln, abzuwägen und darüber nachzudenken, was einem selbst wichtig ist. Denkst du, dass du diese Fähig­ keiten bereits hattest oder erst durch die ­Arbeit mit der Band erworben hast? Gute Frage. Für mich ist es normal, viele Sachen zu machen. Ich hab ein paar Trompetenschülerchen, die meinen immer, sie haben so viel zu tun: Nachmittags Schule, jeden Tag Trompete üben, dann noch eine Klausur und noch dazu Zeitungen austragen.“ Dann sag ich: „Ja … und? Was ist dabei?“ Was hattest du für Hürden oder Schwierigkeiten im Studium und wie hast du diese bewältigt? Keine anderen oder schwierigeren Hürden als andere Studenten. Jede Prüfung ist irgendwie machbar, die haben schon Tausende vor mir gemacht und genauso gut bestanden – dann schaffe ich das auch. Ich hatte das Glück, relativ viel Unterstützung von meinen Eltern zu erhalten und dass ich immer einen guten Job hatte. Als Musiker hat man immer mal hier und da eine Mukke, hat ein paar Schülerchen, das läuft so nebenher. Was motiviert dich? Wahrscheinlich einfach auf der Bühne zu stehen. Man hat einen riesen

Die 10-köpfige Band Dub à la Pub mit Trompeter Jochen Lutsch (rechts)

Spaß daran, zu sehen, wie die Leute vor der Bühne die Musik aufnehmen. Die Leute freuen sich und ­ haben Spaß, die Musik zu hören oder dazu zu tanzen, alles drum herum zu vergessen. Es ist wirklich Wahnsinn, wenn das, was man macht, gut ist und ankommt. Stößt man bei den Dozenten auf ­ Verständnis, wenn man mal ­Aufschub braucht? Bis jetzt habe ich erst einmal Aufschub gebraucht, aber das lag nicht an der Band. Der Dozent hatte auch kein Verständnis dafür. Bisher habe ich – bis auf das eine Mal – alles fristgerecht erledigen können. Wenn man etwas nicht fristgerecht erledigt, ist es ja nicht so, dass man gleich ­ exmatrikuliert wird. Meine Einstellung ist: „Da geht die Welt auch nicht unter, dann mach ich es eben nächstes Semester.“ Wie sehen die Zukunftspläne von Dub à la Pub aus? Das Ziel der Band ist, schöne Auftritte auf großen Bühnen zu spielen. Da sind wir auch momentan auf einem ganz guten Weg. Wir haben jetzt endlich einen Slot auf dem Chiemsee Reggae Summer bekommen, das ist

„Ja, es ist eine Doppel­ belastung, aber eine schöne.“ Jochen, Trompeter bei Dub à la Pub

s u p e r. Und am Tag drauf spielen wir dann einen ziemlich coolen Support von Gentleman in Gießen. Ist ein Leben, in dem man seine Interessen oder sein Hobby ausleben kann, mehr wert als ein sehr gutes Studium mit Note 1,0? Ich glaube schon. Ich erlebe so viele coole Sachen. Klar ist es so, dass jemand, der nur schlechte Noten hat, nie zu einem Bewerbungs­ gespräch eingeladen wird. Aber ich denke, mit einem durchschnitt­lichen Zeugnis und viel Engagement kann man einen besseren Eindruck hinterlassen, als wenn man einen Durchschnitt von 1,0 hat. Gerade beim Lehramtsstudium ist in der Praxis Fingerspitzengefühl nötig, und das steht in keinem Buch. •

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Was macht man eigentlich mit…

Umweltethik Umweltschutz auf Masterniveau Text: Mieke Schöning – Illustration: Annette Robbins

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pril 2010. Im Golf von Mexiko explodiert die Ölplattform Deepwater Horizon des Energiekonzerns BP. Die Folge: Eine der größten Umweltkatastrophen unserer Zeit. Nur ein Beispiel vor dem Hintergrund eines weltweit immer brisanter werdenden Konflikts: Wie weit dürfen Wissenschaft und Wirtschaft für den Fortschritt gehen? Und was ist überhaupt ökologisch richtiges Handeln? Um Fragen dieser Art kompetent beantworten zu können, gibt es den Masterstudiengang Umweltethik an der Uni Augsburg. Seit diesem Wintersemester läuft der Master als Nachfolger des gleichnamigen Diplom­ studiengangs. Wer bereits in einem sozial- oder wirtschafts­ wissenschaftlichen Fach oder in katholischer Theologie einen Abschluss gemacht hat, bekommt in Augsburg die Chance, ein in Deutschland einzigartiges Fach zu studieren.

Voller Durchblick in Sachen Umwelt Der Studiengang zeichnet sich besonders durch Inter­ disziplinarität und individuelle Gestaltungsmöglich­ keiten aus. Denn obwohl das Fach an der katholisch-theologischen Fakultät angesiedelt ist, geht in Umweltfragen natürlich nichts ohne Fachwissen aus den Natur- und Geisteswissenschaften. Wer nicht weiß, wie seine Umwelt funktioniert, kann schließlich schlecht beurteilen, was ihr hilft oder schadet. Deshalb stehen auch Fächer

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wie Politikwissenschaften, Recht und Geografie auf dem Stundenplan – immer mit einem ökologischen Bezug. „Schwerpunkt ist aber schon die Ethik“, betont Diplom-Theologe Sebastian Kistler, der Studienberater des Fachs. Durch ein freies Wahlmodul können sich die Studenten in allen am Studiengang beteiligten Diszi­ plinen weiter spezialisieren.

Als Berater in die Wirtschaft Breitgefächertes Wissen und vor allem ihre normative Kompetenz sollen die Master-Absolventen attraktiv für den Arbeitsmarkt machen. Ihre Zukunft sieht Kistler vor allem als Berater in wirtschaftlichen Unternehmen. Aber auch Institutionen aus Politik, Kirche und dem Bildungswesen sind potentielle Arbeitgeber. Für Ariane Kropp, Studentin der Umweltethik, macht die außergewöhnliche Kombination den besonderen Reiz dieses Faches aus. „Beispielsweise weiß ich, wie eine Biogasanlage funktioniert und möchte nach Abschluss meines Studiums auch begründen können, ob und inwieweit diese sinnvoll und gut ist“, erklärt sie. Sie kann sich ­einen Beruf in der Entwicklungszusammenarbeit sehr gut vorstellen.

Grünes Licht für’s Sommersemester Der neue Master muss jetzt natürlich erst – passend zum Thema – wachsen und gedeihen. „Momentan ­haben wir noch viele freie Studienplätze“, sagt Sebastian Kistler lächelnd. Für das kommende Sommersemester sind aber schon einige Bewerbungen eingegangen. Grünes Licht also für einen Weg in eine umweltbewusstere Zukunft… •


Text & Illustration: Birgit Zurmühlen – Fotos: privat

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eden Tag stehen sie im Hörsaal und versuchen, uns Studenten ihr Wissen zu vermitteln. Doch wie wur­ den diese Menschen zu unseren Professorinnen und Professoren? presstige erklärt, welche Möglichkeiten es für eine wissenschaftliche Karriere gibt und welchen Weg zwei Professorinnen der Uni Augsburg letztlich durchlaufen haben. Was folgt nach der Universität? Dieser Frage müssen sich alle Hochschulabsolventen am Ende des Studiums stellen. Neben dem eher typischen Weg in die freie Wirtschaft gibt es aber eine Alternative, an die zu Beginn nur wenige denken: die Karriere in der Wissenschaft. Diese kann auf vielen verschiedenen (Um-)Wegen beschritten werden. Die erste Hürde zum Professor ist aber immer die Promotion, deren Bestandteile die Dissertation (Doktorarbeit) und eine mündliche Prüfung sind. Es folgt das sogenannte Postdoktorat – eine Qualifizierungsphase, die vor allem dazu genutzt wird, Erfahrungen im Ausland zu sammeln.

Wenn das Postdoktorat zu Ende ist, hat der aufstrebende Wissenschaftler mehrere Alternativen: zum Beispiel

eine Arbeit als Nachwuchsgruppenleiter. Dabei geht es nicht wie man vielleicht denken mag um einen Posten bei den Pfadfindern, sondern um die eigenständige Leitung einer Forschungsgruppe. Der Nachteil: Vor­ erst ist der Nachwuchswissenschaftler nicht in der Lehre tätig. Wer sein Wissen sofort weitergeben will, kann sich – zunächst für drei Jahre – auf eine Juniorprofessur bewerben. Diese entspricht einer ordentlichen Professur und wird nach einer erfolgreichen Zwischenevaluation um weitere drei Jahre verlängert. Dann folgt die Habilitation. Der „klassische“ Weg ist die direkte Habilitation, die die Erstellung einer Habilitationsschrift und einen öffentlichen Vortrag beinhaltet. Die konkreten Bedingungen regeln die Universitäten unterschiedlich. Während dieser Zeit ist der Habilitand einem Professor untergeordnet. Ob und für welches Fachgebiet ein Bewerber habilitiert wird, entscheidet der jeweilige Fakultätsrat. Nach der Habilitation darf er den Titel „Privatdozent“ führen und selbstständig an deutschen Hochschulen lehren und forschen. Hierzu muss er sich für Professuren bewerben. An der Hochschule, an der die Habilitation abgeschlossen wurde, ist das nicht möglich. Auf Prüfungsdruck folgt also Bewerbungsstress. >>


Den Ablauf einer Bewerbung erklärt der Dekan der philosophisch-sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg, Professor Dr. Werner Schneider, wie folgt: Beim sogenannten „Vorsingen“ müsse ein öffentlicher Vortrag vor einem Berufungsausschuss und der „akademischen Öffentlichkeit“, also vor Studierenden und Dozenten, gehalten werden. Anschließend finde ein Bewerbungsgespräch mit dem Ausschuss statt; dessen Mitglieder werden von der Universitätsleitung auf Vorschlag des jeweiligen Fakultätsrats bestellt. Professor Schneider zufolge würden die Stellen in der Regel öffentlich ausge­ schrieben. Wer letztendlich zum Vorsingen eingeladen werde, bestimme der Berufungsausschuss. Dieser entscheide dann per Abstimmung auch darüber, wer die Stelle erhalte.

Prof. Dr. Eva Matthes

Lehrstuhl für Pädagogik, philosophisch-sozialwissenschaftliche Fakultät, Uni Augsburg Ziel: mehr Internationalität

Wie kann so eine wissenschaftliche Karriere konkret verlaufen? Professor Dr. Eva Matthes, Inhaberin des Lehrstuhls für Pädagogik an der Universität Augsburg, hat ursprünglich Lehramt studiert. Ein Professor bot ihr die Promotion in Erziehungswissenschaft an und setzte sich für ein Stipendium ein. Neben der Begeisterung für das Fach war die finanzielle Unterstützung durch den Freistaat ausschlaggebend für den „völlig unerwarteten Lauf“ ihrer Karriere.

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Für eine wissenschaftliche Laufbahn seien Kontakte sehr wichtig, so Matthes. Deshalb nahm die Professorin nach ihrer Habilitation in Erlangen-Nürnberg unbezahlte Lehraufträge in Leipzig an: „Ich hoffte, dass ich dort eine berufliche Perspektive finde.“ Parallel dazu war sie zwei Jahre als Privatdozentin beschäftigt: „Während dieser Zeit war ich verpflichtet, ohne Bezahlung jedes Semester zwei Wochenstunden an der Universität, die mich habilitiert hat, zu lehren – bis ich eine feste Anstellung habe.“ Und wie kam Professor Matthes nach Augsburg? Bei ihrem „Vorsingen“ sei sie sehr aufgeregt gewesen. Das auf den Vortrag folgende Seminar aber beeindruckte die Professoren und vor allem die Studierenden: „Ich habe die Kommission fast vergessen und war voll in meinem Element!“ Jungen Menschen empfiehlt Matthes eine wissenschaftliche Karriere: „Wir haben zu wenig wissenschaftlichen Nachwuchs.“ Allerdings sieht sie die hohe Anzahl befristeter Stellen in Deutschland als Problem. Außerdem wünscht sich die Professorin weniger Zeit für Verwaltungsaufgaben aufwenden zu müssen. Trotzdem sei es „ein wunderschöner Beruf – eher eine Berufung. Ich habe viel Kontakt zu jungen Menschen und das ist doch ein Privileg!“


Professor Dr. Monika Polzin, seit 2010 Juniorprofessorin für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Völkerrecht, war vor ihrer Berufung drei Jahre als Anwältin in München beschäftigt. Nach ihrer Promotion war sie zwei Jahre Rechtsreferendarin beim Oberlandesgericht München und verbrachte in diesem Zusammenhang vier Monate an der deutschen Botschaft in Peking. Außeruniversitäre Erfahrungen sind für sie sehr wichtig: „Ich habe viel darüber gelernt, wie Recht funktioniert und angewendet wird. Diese Erkenntnisse kann ich an meine Studenten weitergeben.“ Ebenso wegweisend für ihre Karriere sind für die Professorin die Netzwerke, die sie im In- und Ausland geknüpft hat. Bei dem Professor, für den sie bereits als wissenschaftliche Hilfskraft arbeitete, schreibt sie ihre Habilitation. Außerdem lernte sie während ihres Masterstudiums in New York Juristen aus der ganzen Welt kennen. Auslandserfahrungen hätten bei ihr großen Einfluss auf ihre Karriere gehabt, weil sie sich als Völkerrechtlerin mit internationalem Recht befasse und so die Rechtssysteme anderer Länder kennen lernte. Ausschlaggebend, in der Lehre tätig zu sein, war für sie vor allem, dass auch sie ihre Juniorprofessur als Berufung sieht.

Juniorprofessur für ­öffen­tliches Recht mit Schwerpunkt Völkerrecht, juristische Fakultät, Uni Augsburg Ziel: eine Professur bekommen Sie habe „nicht das Gefühl, zur Arbeit zu gehen“. Auf die Frage, was sie für ihren Werdegang geplant habe, antwortet sie: „Meine Habilitation und eine richtige Professur zu bekommen, das sind meine nächsten großen Ziele.“ Beide Professorinnen machen keinen Hehl daraus, dass das deutsche System für Nachwuchswissenschaftler nicht optimal ist. Nach Zahlen des statistischen Bundesamtes müssen ein Drittel der jungen Wissenschaftler unter 30 Jahren mit einer zeitlichen Befristung zufrieden sein, insgesamt liegt die Rate der Zeitverträge bei 11,1%. Dennoch rät Professor Polzin jedem „seinen Neigungen zu folgen. Wenn ein Student eine wissenschaftliche Karriere anstreben will und die Leistungen dementsprechend sind, soll er diesen Weg auch einschlagen.“ •


In bester Gesellschaft Der 5-Euro-Business-Wettbewerb und seine diesjährigen Gewinner Text: Franziska Hiemer – Fotos: Christian Oliar – Illustration: Annette Robbins

N

ach dreimonatiger Teamarbeit wurden am 2. Februar die drei Gewinner des Unternehmensgründungswettbewerbs 5-Euro-Business bekannt gegeben. Verlierer gab es jedoch keine, denn jeder Teilnehmer ist um viele Erfahrungen und Kompetenzen reicher.

Seit mittlerweile zehn Jahren werden in Augsburg jedes Wintersemester ganz normale Studenten zu Unternehmensgründern auf Zeit. Sie bilden für drei Monate Teams, suchen nach innovativen Ideen, gründen eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), erhalten sinnbildliche 5 Euro Startkapital und setzen ihren Plan in die Tat um. Zur Verwirklichung steht den jungen Unternehmen je ein Wirtschaftspate zur Seite und Rahmenprogramme klären z.B. über Marketingstrategien und rechtliche Grundlagen auf. Abschließend stellen die Teilnehmer ihre Ergebnisse in Präsentationen einer erfahrenen Jury aus der Wirtschaft vor. Die besten Ideen­ werden daraufhin mit Preisgeldern von 1000, 700 und 500 Euro belohnt – so auch dieses Jahr wieder an Universität und Hochschule Augsburg im Rahmen des 5-Euro-Business-Unternehmensgründungs­ wettbewerbs* geschehen.

Innovative Ideen zahlen sich aus Stilsicher Essen – verspricht die Idee der diesjährigen Sieger: Ein kostenloses Kochbuch für Studenten. Dieses verteilt das Team zu Beginn des Sommersemesters mit einer Auflage von 5000 Exemplaren an seine Kommilitonen von Uni und Hochschule. Es vereint sowohl Rezepte von Studenten als auch beliebte Gerichte bekannter Augsburger Restaurants. Finanziert wurde das Kochbuch durch Werbeanzeigen und hat den Siegern neben den 1000 Euro Preisgeld rund 2000 Euro Gewinn eingebracht, die sie gerne in eine zweite Auflage investieren würden.

umgesetzt werden. Durch Abfalltonnen mit drei Kammern, die durch Aufdrucke von Werbekunden bezahlt werden, lassen sich die jährlich anfallenden 44 Tonnen Abfall bequem trennen. Das umweltfreundliche Konzept stößt bei Uni und Werbekunden auf großes Gefallen. Obwohl Christina Boss und Lukas Eberle bereits beschlossen hatten, ihr Projekt fortzusetzen, ist das positive Feedback auf ihre Idee ein zusätzlicher Ansporn, bis zum Sommer eine GmbH zu gründen. Im Internet keine Spuren mehr zu hinterlassen, hatte sich der dritte Gewinner, Sebastian Sterz, als Ziel gesetzt. Durch den eigens programmierten melting link lösen sich gepostete Angaben nach einer vorher bestimmten Zeit auf und sind dann nicht mehr auffindbar. Seiner Meinung nach war seine Idee zu abstrakt, sodass er bereits im Vorfeld damit gerechnet hatte, beim „Get Together“ keine weiteren Wettbewerbsteilnehmer dafür begeistern zu können, sich seinem Projekt anzuschließen. Viele verschiedene Kompetenzen seien laut ­Sebastian Sterz aber wichtig, denn er als Informatiker habe beispielsweise keine Ahnung von normalen Benutzeransprüchen an seinen melting link, gibt er offen zu. Aus diesem Grund sollte Sebastians „Einzelteam“ auch eine Ausnahme bleiben.

Zusatzarbeit, Zusatzwissen

Mülltrennung kann an der Uni dank des zweitplatzierten Unternehmens Clean Campus zukünftig einfach

Viele Studenten können sich aus zeitlichen Gründen nicht vorstellen, neben der Uni auch noch am 5-EuroBusiness teilzunehmen. Doch Christina meint, „wenn man bei einer Sache mit Leidenschaft dabei ist, nimmt man gerne in Kauf, dass das Privatleben und die Freizeit abnehmen“. Von den Teams wurde viel Organisationsgeschick gefordert, weshalb sich die Stilsicher EssenMitglieder einmal pro Woche trafen, um die Aufgaben zu verteilen. Der Hauptgrund für die Teilnehmer beim Wettbewerb mitzumachen, war der Erwerb von Praxiser­ fahrung. Und die kann man nun einmal am besten in

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*Des Bildungswerks der Bayrischen Wirtschaft e. V. Bereich Wirtschaft im Dialog und HOCHSPRUNG Hochschul­ Programm für UnternehmensGründungen.


Projekten sammeln, welche den nötigen Raum bieten, Ideen umzusetzen. Hinzu kämen die gefragten Soft Skills wie Teamfähigkeit, Eigeninitiative und Entscheidungskompetenz, meint Markus Rager, Leiter des Lernund Servicezentrums der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Auf die Frage hin, ob sie denn nochmals mitmachen würden, antworten alle Teilnehmer mit einem eindeutigen „Ja“. Es wurden wertvolle praktische Fähig-­ keiten gewonnen, Kontakte zur Wirtschaft geknüpft und erste Erfahrungen mit der Selbstständigkeit gemacht. Nicht zuletzt aus diesen Gründen rät Sebastian seinen Kommilitonen, „auch einfach mal beim 5-EuroBusiness ­mitzumachen“.

Tipps und Tricks – Hürden und Glücksmomente Den zukünftigen Teilnehmern rät Stilsicher Essen, sich bereits vorher Gedanken darüber zu machen, wie zeitintensiv sie ihr Projekt einschätzen, um auf die anfallende Arbeit mental besser vorbereitet zu sein. Eine

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gute Grundlage bildet in diesem Kontext auch der Zusammenschluss von Teilnehmern mit ähnlichen ­Arbeitseinstellungen, weiß Christina durch ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Clean Campus-Partner Lukas. Offenheit und gegenseitige Motivation sind außerdem Grundvoraussetzung für eine gelungene ­ Teamarbeit, denn nicht jeder Teilnehmer kann wie ­Sebastian rückblickend feststellen, dass es „immer einfach gut lief“. So stellten zum Beispiel für Christina und Lukas von Clean Campus die aufwendigen und langen bürokratischen Wege Hürden dar, aufgrund derer sie oft nicht weiterarbeiten konnten. Doch dass ihre Ideen­ letzten Endes so gut ankamen und der Erfolg ihnen ­ Recht gab, ist für alle Existenzgründer auf Probe Belohnung genug und Ansporn weiterzumachen. Neben Stress und den großen und kleinen Sorgen gab es auch immer wieder freudige Ereignisse: „Wenn der Tag gut lief und man sich am Abend noch zur Teambesprechung traf, dann waren das für mich echte Glücksmomente“, beschreibt Reinhard Blech (Stilsicher Essen). Zahlreiche nützliche Informationen rund um das Projekt erhaltet ihr unter: www.5-euro-business.de •

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Stilsicher Essen Clean Campus Lukas Eberle, 21, iBWL, 3. Fachsemester Christina Boos, 21, iBWL, 1. Fachsemester

Markus Mardaus, 24, Politikwissenschaften, 5. Fachsemester; Reinhard Blech, 30, Lehramt Anglistik/­ Geschichte, Erweiterungsfach Spanisch, 5. Fachsemester; Björn Bastian, 20, iBWL, 3. Fachsemester; Tim Stockschläger, 21, VWL, 1. Fachsemester; Bettina Blum, 22, Romanistik, 5. Fachsemester

Melting Link Sebastian Sterz, 29, Physik/Informatik Kontakt: melting-link.com

Stilsicher Essen auf facebook: http://www.facebook.com/profile. php?id=100001916885552&ref=ts

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NAG Partner mit Vergangenheit Augsburg und seine Partnerstädte in der Welt Text: Sandra Junger & Daniela Ponholzer

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ayton, Inverness, Amagasaki – Was haben diese­ drei Städte gemeinsam? Sie befinden sich zwar auf verschiedenen Kontinenten, aber alle drei sind Partner­städte von Augsburg. Doch wie wird man zu einer Partnerstadt? Und was bringt uns Studenten das eigentlich? Wikipedia weiß: Ein Partner ist ein Freund, „mit dem man ein gemeinsames Interesse teilt.“ Eine Definition,­ die auch bei Partnerschaften zwischen Städten gut passt. Dort geht es hauptsächlich um den kulturellen Austausch. Mit Augsburg und seinen Partnerstädten verhält es sich nicht anders.

Sieben Städte, drei Kontinente Mit sieben Städten, verteilt auf drei Kontinente, unterhält die Stadt Augsburg partnerschaftliche Beziehungen: Von Europa (Bourges, Liberec und Inverness) über Nordamerika (Dayton) bis nach Asien (Amagasaki, ­Jinan und Nagahama) reichen die offiziellen Augsburger­ Städteverbindungen. Seit mehr als 50 Jahren entwickeln sich Kontakte in den unterschiedlichsten Bereichen. Die geknüpften Beziehungen setzen sich bis heute fort, neue Verbindungen kommen regelmäßig hinzu. Aus offiziellen Partnerschaften entstehen nicht selten persön­liche Freundschaften und innige Beziehungen.

Unterschiedliche Geschichten – ein Gedanke Doch wie kam es zu diesen Städtefreundschaften? Die Entstehungsgeschichten der einzelnen Partnerschaften sind zwar sehr unterschiedlich, am Anfang stand jedoch immer der gleiche Gedanke: Möglichkeiten des Kulturaustausches zu bieten und dadurch zur internationalen Völkergemeinschaft und zum besseren gegenseitigen Verständnis beizutragen. Aus diesem Grund ergriff

Vom wirtschaftlichen Anlass zur Partnerschaft Etwas anders begann die Partnerschaft mit der amerikanischen Stadt Dayton (Ohio). Dort befindet sich der Hauptsitz von NCR, einem der ältesten IT-Unternehmen weltweit. Mitte der 1940er Jahre eröffnete das Unternehmen seine deutsche Hauptniederlassung in Augsburg. So entstanden die ersten Kontakte zwischen Augsburg und Dayton, welche schlussendlich zu einer offiziellen Partnerschaft führten. Ähnlich verhielt es sich auch bei den beiden japanischen Städten Amagasaki­und Nagahama. Die Initiative zur Partnerschaft ging Ende der 1950er Jahre vom damaligen Firmenchef der japanischen Yanmar-Diesel-Werke, Magokichi Yamaoka,­ aus. Dieser stiftete nach dem Krieg zum Gedenken an Rudolf Diesel auch den japanischen Gedächtnishain im Wittelsbacher Park.

Partnerstadt gesucht! Wer nach einem Lebenspartner sucht, hat zahlreiche Möglichkeiten: Im Internet beispielsweise gibt es Partnerbörsen und Flirtseiten noch und nöcher. Aber wie „findet“ eine Stadt den perfekten Partner? Geschicht­ liche Beziehungen etwa im Bereich der Wirtschaft würden eine große Rolle spielen, erklärt Rainer Irlsperger, der Beauftragte für Städtepartnerschaften in Augsburg, und stellt weiter fest: Oft scheitere schon die Suche nach der passenden Stadt. Hat man diese doch (noch) gefunden, richtet der Augsburger Oberbürgermeister eine formelle Anfrage an die Auserwählte, in der auf den historischen Hintergrund und die Inhalte der angestrebten Partnerschaft eingegangen wird. Im l­etzten

DAYTON LIBEREC

INVERNESS 24 | weltwärts

die Kulturabteilung des Britischen Generalkonsulats in München die Initiative und verhalf Augsburg 1956 zu seiner ältesten Partnerstadt, dem schottischen Inverness.


JINAN

GAHAMA BOURGES Schritt entscheidet der Augsburger Stadtrat über ­Partnerschaftsangebote.

Kulturelle und soziale Bereicherung Augsburgs Städteverbindungen vergegenwärtigen sich nicht nur in Straßen und Plätzen wie Bourges-Platz, Dayton-Ring, Amagasaki- und Nagahama-Allee. Auch die sozialen und kulturellen Beziehungen zu den Partner­städten bereichern die Stadt und ihre Bürger. Die Palette der Begegnungen reicht von Sportgemeinschaften,­ Musik- und Heimatgruppen bis hin zu Kunst- und Kulturvereinen. Im Mai dieses Jahres ist beispielsweise­ der Besuch einer Abordnung des „Town Twinning Committees Inverness“ im Rahmen des Mozartfestes­ geplant. Zur Frauen-Fußball-WM im Juli werden auch Fußballmannschaften der Partnerstädte erwartet. Zudem entsendet Augsburg eine Jugenddelegation in die beiden japanischen Partnerstädte.

Studentenaustausch ­ durch Städtepartnerschaft Es gibt für Studenten auch einige weitere interessante Möglichkeiten, von den Augsburger Partnerschaften zu profitieren: Die Universität Augsburg pflegt regelmäßige Austauschkontakte zu Universitäten in Dayton (USA), Jinan (China) und teilweise auch mit Amagasaki­ ­(Japan). Zudem findet alle zwei Jahre ein Jugendaustausch mit Japan statt, bei dem sich jeder Student ­bewerben kann. Wer spezielle Fragen und Wünsche zum Thema Studentenaustausch oder -reisen hat, kann sich beim Büro für Städtepartnerschaften melden. Über die

AMAGASAKI Städtepartnerschaft mit Bourges kam der erste Kontakt der Hochschule Augsburg mit der ENSIB (Ecole Nationale Supérieure d’Ingénieurs de Bourges) zustande,­ auf gemeinsame Kurzprojekte folgte schließlich ein ­Erasmus-Vertrag zwischen den Hochschulen.

Studieren in der Partnerstadt Norbert Kula, 23, ermöglichte dies, in beiden Städten zu studieren – erst in Bourges und dann als Austausch­ student in Augsburg. Auf diese Idee brachte ihn eine für Studenten aus Bourges organisierte Reise in die schwäbische Partnerstadt: „Es war für mich ein neues Projekt, noch einmal nach Augsburg zu kommen, um als Erasmus-Student Wirtschaft zu studieren“, begründet Norbert seine Entscheidung für das Auslandssemester in Augsburg. Dadurch bekam er nicht nur die Möglichkeit, sein Deutsch zu verbessern. Er konnte auch die beiden Städte miteinander vergleichen. Auch in Bourges wird die offizielle Partnerschaft auf Straßenschildern verewigt: Dort gibt es sowohl eine „Avenue d’Augsbourg“ als auch eine „Allée d’Augsbourg“. Außerdem wird mit Hinweisschildern am Ortseingang auf die Partnerstadt hingewiesen. In Augsburg hat Norbert seine Studienstadt nicht nur auf Schildern wiedergefunden: „Ich habe in einem Augsburger Laden Sirup aus Bourges entdeckt“, sagt Norbert. Könnte natürlich ein Zufall sein. Oder – wie das Austauschprogramm der örtlichen Hochschulen – ein Schritt zu einen tieferen Beziehung. • Als kleiner Tipp: Unter bestimmten Voraussetzungen fördert die Stadt Augsburg Austauschmaßnahmen und Einzelprojekte mit den Partnerstädten, zum Beispiel durch die Bezuschussung von Reisekosten. Weitere Informationen dazu unter: www.augsburg.de

Fertig machen zum Träumen – und den Sommer 2011 buchen! Im UNI Reisecenter Urlaub zu buchen bedeutet, dass Ihr Urlaub vom ersten Tag an ein voller Erfolg wird. Wir beraten Sie ausführlich, haben viele Geheimtipps und betreuen Sie bis zu Ihrer Rückkehr. Unsere Serviceleistungen für Sie: • Vermittlung aller namhafter Reiseveranstalter • Flug-,Bus- und Schiffsreisen aller Art • Individuelle Reiseangebote weltweit • Nur Flug, Hotel, Mietwagen & Camper • Städtereisen, Musicals und Shows Das kompetente Team vom UNI Reisecenter ist immer für Sie da. Bei uns sind Sie bestens aufgehoben. Katharina Marksteiner mit ihrem Team. UNI Reisecenter Inh. Katharina Marksteiner Hermann-Köhl-Str. 7

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e f r ü Einw Zwischen Zauberflöte und Mozartkugel

Feiern im Namen der Geschichte Ritter, Prinzessinnen, Könige und Kriege – so stellen­ sich viele die Vergangenheit vor. Aber wie war es ­damals wirklich? Vom 1. bis zum 8. Juni könnt ihr euch davon beim historischen „Wertachbrucker Thor Fest“ selbst ein Bild machen. Acht Tage lang werden Gaukler, Musikanten, Handwerker und allerlei andere bunte Gestalten der Zeit um 1600 Augsburg bevölkern. Zusammen lassen sie die Vergangenheit wieder aufleben und bieten ein Spektakel der besonderen Art. Highlight dabei ist das Schwarzbier, das die Brauerei Thorbräu nach historischer Rezeptur extra für dieses Fest braut. Außerdem haben alle, die in historischen Gewändern kommen, freien Eintritt. Das Fest ist ganz einfach zu erreichen mit der Straßenbahnlinie 2, Haltestelle Senkelbach. (ra)

Hardrock lässt dein Herz höher schlagen? Reggae ent­ ­ spannt dich bis in die Haarspitzen? Mit anderen Worten: Du bist ein Musikjunkie? Dann nichts wie los zum 60. Mozartfest in Augsburg (14. bis 22. Mai). Anders, als der Name vermuten lässt, werden nicht nur Werke von Mozart, sondern auch Stücke der Söhne­ von Bach aufgeführt. Das Musikfest steht diesmal nämlich ganz im Zeichen der Beziehungen zwischen den Kompositionen der Künstler. Für das Fest kommen einige namhafte Solisten und Ensembles nach Augsburg. Und wer jetzt sagt, er könne mit Klassik nichts anfangen und kenne Mozart höchstens in Schokoladenform, dem bietet sich eine erstklassige Möglichkeit, das zu ändern. Alle Infos zum Fest findet ihr unter: www.mozartstadt.de. (ra)

Flucht in eine fremde Sprache Sich verständigen, sich verstehen – Sprache stellt für Flüchtlinge oft Hoffnung und Hindernis zugleich dar. Unüberwindlich erscheint diese Hürde, wenn man nicht Lesen und Schreiben kann oder einem die Schriftzeichen der neuen Sprache fremd sind. Mit Alphabetisierungskursen für Asylsuchende vor allem aus arabischen oder afrikanischen Ländern leistet das „Beratungs- und Integrationszentrum für Flücht­ linge in Augsburg und Schwaben“ in der Schießgraben­ straße praktische Hilfe. Die Stütze dieser unbedingt ­notwendigen Arbeit sind die ehrenamtlichen Dozenten­ der Kurse. Um möglichst vielen Flüchtlingen diese Chance ermöglichen zu können, sucht das Beratungszentrum dringend Freiwillige. Kontakt: Margot Laun, Tür an Tür Integrations­projekte, 0821 - 455 429 23, margot.laun@tuerantuer.de (ms)

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Kindheitsträume werden wahr Die Jagd auf die Schnitzel kann beginnen… Text: Sarah Scherer & Anja Zimmerer – Illustration: Madeleine Schuster

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etzen wir uns gemeinsam in die Zeitmaschine und beamen uns um einige Jahre zurück… – Frei von ­Sorgen, Stress und Hausarbeiten kannst du mit einem Kribbeln im Bauchen deinen Kindergeburtstag kaum noch erwarten. Konfetti, Luftschlangen und Luftballons schmücken das Zimmer. Auf deiner Geburtstags­ torte brennen acht Kerzen. Du schließt die Augen, bläst auf einen Schlag alle Kerzen aus und wünschst dir ­etwas. Dein Wunsch geht in Erfüllung: Deine Eltern haben für dich eine Schnitzeljagd organisiert. Eine schöne Erinnerung, aber dennoch: Die meisten von uns sind aus diesem Alter raus. Oder etwa doch nicht? presstige lässt deinen Kindheitstraum noch einmal aufleben und lädt dich auf eine aufregende Tour quer durch Augsburg ein. Also, raus aus dem Fernsehsessel, schnapp dir ein paar Freunde und erkunde Augsburg. Achja: Psst, es gibt übrigens auch Schätze zu gewinnen!­ Das Los entscheidet, wer angesagte Rucksäcke der ­Firma „Deuter“ ergattern kann.

Eine Nummer größer Strebst du nach Höherem, haben wir für dich und deine­ Freunde noch eine Steigerung des Ganzen in Petto. Um die zweite Runde auf der Suche nach dem Schatz einzuläuten, treffen wir uns in der vierten Vorlesungswoche (der genaue Termin wird noch über facebook bekannt gegeben) um 14.30 Uhr mit allen Jagdwilligen zu einer großen Schnitzeljagd am Rathausplatz. Nur wer die große Jagd gemeistert hat, darf sich am Ende zur Preisverleihung in die Brauerei Riegele begeben. Dort wartet als Erfrischung bereits ein Freibier auf euch! Sucht uns über facebook, tragt euch in die Veranstaltung „presstige organisiert deine Schnitzeljagd durch Augsburg“ ein und erhaltet weitere Infos. Es warten auch hier tolle Haupt- und Trostpreise ­darauf, entdeckt zu werden – ihr dürft gespannt sein! •

Let's get ready to rumble Um die Jagd nach den Schnitzeln starten zu können, benötigst du die vor dir abgebildete Schatzkarte. Darauf befinden sich verschiedene Stationspunkte, an die du dich begeben solltest, um das Rätsel zu lösen. Die Suche nach dem Schatz dauert circa eine bis eineinhalb Stunden. Welche Anlaufstellen der Route du nacheinander wählst, liegt dabei allein in deiner Hand. Aus allen Antworten des Rätsels ergibt sich ein Lösungswort, das an schnitzeljagd@presstige.org ­ge­­­ schickt werden soll. Einsendeschluss ist der 30. Mai 2011. Danach werden die Sieger von uns umgehend kontaktiert.

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Mitmachen und gewinnen! Nimm an unserer Schnitzeljagd teil und gewinne einen angesagten Rucksack der Firma „Deuter“.


2. Dom:

Die Aufgaben der Schnitzeljagd*

Die Anzahl des gesuchten Gegenstandes lautet: 24 + 3 x 6 – 36 + 4 x 3 – 10. Dieser besitzt immer

*Aus gewohnter Manier werden die Umlaute ä, ö und ü als ae, oe und ue verwendet. Zahlen, die in den Lösungen vorkommen, werden ent­sprechend den Buchstaben des Alphabets zugeordnet; z. B. 1 = A, 2 = B, 3 = C usw.

die gleiche Farbe. Was wird gesucht? Antwort: _ _ _ _ Gesucht wird eine Kombination aus Zahlen. Sie

sse ga n e it su Je

befindet sich eine Ebene unter der Erde, im Inneren des Doms. Durch ein Säulenlabyrinth gehe hindurch in die Tiefen. Aufgepasst, ziehe den Kopf ein. Verlassen und ganz allein befindet es

Klinik St. Barbara

Peu

1. Fronhof:

sich an einem Standort, der kaum zu sehen ist.

r. erst ting

Der Wolf trägt das Kindelein in seinem Maule. Antwort: _ _ _ _ _ _

O b st m ark t

Das Gesuchte ist stark und zerbrechlich zugleich. Haare schmücken das Haupt. Die Augen

Pilgerha usstr. .

Leonhardsberg Brechthaus

4. Bei den sieben Kindeln 1:

Inzwischen gibt es sie überall. Ein allbekanntes Zeichen, meist in der Farbe Rot, wird für sie rungsgemäß an Türen. Es ist in Deutschland nicht korrekt mehrere zu besitzen. Was wird gesucht? Antwort: _ _ _ _ _ _

r Lec V ordere

der Arbeit entspannte ich mich bei einem Glas

St. Ulrich und Afra

dein Ziel. Wann bewohnte die Familie Brecht

Am

ll wa S ch

b e rg

5. City Galerie: Um den nächsten Standort des Rätsels zu finden, musst du zunächst die Buchstabenkombination

R e m b olds

1492 besuchte ich die Weinschanke. Nach

M ilc h

„Bei den sieben Kindeln 1“ führt dich näher an

Forsterstr.

Brecht war gerngesehener Gast darin.

Folge den Spuren Brechts und besuche sein zweites Elternhaus. Eine kupferne Gedenktafel

Antwort: _ _ _ _ bis _ _ _ _

se rgas Bäcke

Wende dein Gesicht dem Rathaus zu und finde die Treppen hinunter. Nur noch so viel: Bertolt

stammt aus der Feder Bertolt Brechts.

dieses Haus?

h

Zentrum

3. Rathaus: mich. Begebe dich in Richtung Osten und steige

hat schon verloren.“ Dieser berühmte Spruch

Hi

verwendet. Dieses Zeichen befindet sich erfah-

Halderst r.

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft,

aben r Gr h ere Lec Ob r er n te

groß und rund, die Zähne scharf wie Messer.

Wein. Es ist schon spät. An meinem Gewand bin ich zu erkennen. Ich koche nicht, dennoch

tr.

entschlüsseln. AWSRDSREA Antwort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ Begebe dich an diese Stelle. Sieh dich um. Die Flagge welchen Landes weht in deinem Blickfeld? Antwort: _ _ _ _ _ _ _

stopfe ich die Mäuler. Ich mag die Stille, doch mit Krach und Rabauk nimmt es ein Ende. Wer bin ich? Antwort: _ _ _ _ _ _

6. Augsburger Puppenkiste: Tri tra trullala, der Kasper, der ist wieder da. Besuche deine Kindheitsidole aus der Vergangenheit, Jim Knopf, Urmel und Räuber Hotzenplotz und begebe dich ins Lummerland.

Lösungswort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Gesucht wird eine Person. Diese bringt Men-

Schau dir das fünfte Lösungswort an. Gesucht wird die Quersumme der zweiten Zahlenkombina-

schen durch diverse unterhaltsame Kleinkunst-

tion. Gefolgt von dem dritten Buchstaben des ersten Lösungswortes. Weiter geht es mit der ersten Zahl

programme zum Lachen. Sie verewigte sich mit

des dritten Rätsels. Der letzte Buchstabe des sechsten Lösungsworts schließt sich an. Gefolgt von dem

folgenden Worten im Gästebuch des berühm­

sechsten Buchstaben im Alphabeth. Der fünfte Buchstabe des siebten Rätsels wird daran anschließend

testen Marionettentheaters Deutschlands:

gesucht. Folgend wird der dritte Buchstabe der zweiten Antwort gesucht. Als nächstes benötigst du den Buchstaben des Alphabets der sich aus 6 – 2 x 2 ergibt. Weiter geht es mit dem vierten Lösungswort. Sein häufigster Buchstabe ist gesucht. Nun ist das letzte Lösungswort an der Reihe. Der dritte Buchsta-

„Endlich gibt es ein Museum!! Wunderbar hier in Erinnerungen zu schwelgen. Bis bald.“ Antwort: _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

be des zweiten Wortes bildet den Abschluss.

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Eine Woche ohne Geld Wer überleben will, muss freundlich sein – nicht reich Text: Rebecca Kania – Illustration: Florian Saule

S

ieben Tage leben, ohne einen einzigen Cent auszugeben? Ist das möglich? – Für Studenten ist Geld unverzichtbar – und trotzdem immer knapp. Doch ist es auch komplett ohne Geld möglich, ein normales Studentenleben zu führen? Unsere presstige-Redakteurin wagt für euch den Selbstversuch! Eine Woche ohne Geld – für einen Pleite­ geier im Dauerzustand wie mich kein Problem. Das denke ich zumindest und sehe der Woche gelassen entgegen. Meine Freunde wundern sich sowieso laufend, wie ich mit meinem recht überschaubaren Einkommen auskomme. Ihre Unterstützung habe ich somit schon einmal. Mit dieser Hilfestellung werde ich die Woche sicher gut überstehen. Die einzige Schwierigkeit könnte durch die 25 Kilometer-Fahrt zur Uni entstehen, aber das lässt sich sicher auch regeln. Am Abend vor Tag eins meines Experiments treffe ich letzte Vorbereitungen: Mein gesamtes Bargeld kommt zusammen mit Bank- und Kreditkarten in den Tresor meiner Mutter, der Schlüssel wird von ihr sorgsam versteckt und ist damit unauffindbar. Auf in eine Woche ohne den schnöden Mammon!

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Hoch motiviert: Montag Fünf Minuten bevor mich meine Nachbarin für die Uni mit dem Auto abholt, drückt mir Mama noch eine ­Banane in die Hand. Die mag ich zwar nicht, packe sie aber vorsichtshalber mal ein. Geld habe ich ja keines – also lieber gleich wie in der grauen Vorzeit zum Tauschmittel greifen. In der Uni setze ich mich mit meiner ­Banane in die Cafete. In einer halben Stunde bin ich hier mit ein paar Freundinnen verabredet. Sie sind natürlich eingeweiht: Großzügig geben sie mir vier Zigaretten, ­einen Chai Tee Latte und ein Bounty aus. Nachmittags steht die Vorlesung über didaktisches Handeln an. Als wäre das nicht schlimm genug, muss ich danach noch eineinhalb Stunden warten, bis meine Mitfahrgelegenheit mich wieder mit nach Hause nehmen kann. Ziemlich langweilig, so lange allein rumzusitzen. Aber zumindest kostenlos. Aus Langeweile versuche ich, meine Banane gegen einen Kaffee zu tauschen, und versage auf ganzer Linie. Da hilft alles Flirten nichts. Etwas frustriert steige ich später in das Auto meiner Mitfahr­gelegenheit ein. Meine Laune bessert sich jedoch mit einem Schlag, als spontan ein Cocktailabend geplant wird. Bei dieser Gelegenheit erhalte ich eine zweite Chance: Ich flirte den Barkeeper an und bekomme tatsächlich einen Touch Down von ihm geschenkt – da geht’s dem eigenen Ego doch gleich besser!

Das Blatt wendet sich: Dienstag Punkt 6.30 Uhr klingelt der Wecker. Seit wann denn das? Ach ja, meine Mitfahrgelegenheit hat heute schon in der ersten Stunde Seminar, also nichts wie raus aus den Federn und ab in die Uni. Den ganzen Tag im Bett bleiben – das kann doch jeder! Um acht Uhr bin ich in der Uni. Die Kaffeebar hat zu, alle meine Freunde liegen im Bett und ich sitze mutterseelenallein vor den Kursräumen. Meinen Liebes­ roman habe ich vergessen, also lese ich meine wahnsinnig interessanten Vorlesungsskripte. Aus Geldmangel­


lernen – das gab’s noch nie. Gegen Mittag bekomme ich eine SMS, ob ich nicht Lust auf ein Tässchen Kaffee hätte. Geld für eine Handykarte habe ich nicht, also klingel ich so lange an, bis mein Kommilitone mich verärgert zurückruft. Wenigstens habe ich jetzt ein Date und somit die Chance, zum Essen eingeladen zu werden. Er spendiert mir tatsächlich eine halbe Leberkässemmel und wir machen uns ein paar schöne Stunden in der ­Cafete. Irgendwann fällt mir sogar noch meine Banane von gestern ein – die ist mittlerweile zwar mehr braun als gelb, aber das muss reichen, um satt zu werden. Ich bin ja nicht Krösus. Dafür tausche ich im Laufe des ­Tages Insiderwissen über einen Kurs gegen zwei Bissen von einem Schokoriegel. Nach meinen Kursen kommt mir die Erkenntnis: Irgendwas ist schief gelaufen. Ich stehe allein an der Uni, von meiner Mitfahrgelegenheit weit und breit keine Spur. Also fahre ich mit dem Semesterticket bis zum äußersten Rand des Gültigkeitsbereichs. Dann laufe ich über eine Stunde nach Hause. Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen. 22 Uhr. Ich bin am Ende. Ich will für immer schlafen. Motivation: Tendenz schwindend.

Auf Entzug: Mittwoch Es ist anstrengend, nicht Auto fahren zu können. Nach ausgiebigem Ringen um Motivation gewinnt schließlich der Schweinehund und ich beschließe, dass ich das rest­ liche Benzin in meinem Tank verfahren darf. Somit kann ich heute ausschlafen und mehr oder weniger pünktlich in der Uni erscheinen. Heute ist wieder einer der wenigen­ Tage, an dem meine besten Freundinnen und ich zur selben Zeit in der Uni sind – kommt davon, wenn jeder etwas anderes studiert. Großzügig werden sie diesmal erst, als ich ihnen mein Leid in Form des unfreiwilligen Spaziergangs klage: Ich bekomme einen Chai Tee Latte und die dazu gehörige Zigarette. Mein Essen für heute hat mir meine Mama gesponsert: zwei Tafeln Schokolade, einen Apfel und einen Joghurt. Am Abend lädt mich ein Bekannter zum Essen ein. Ich erzähle ihm von meinem Selbstprojekt und meinem übergroßen Hunger. „Dann bestell dir alles, was du willst“, bietet er mir lächelnd an. Eindeutig der Held des Tages.

fahre ich gemeinsam mit einer Freundin in die Uni und nach meinem Kurs sofort mit zu ihr. Restaurant al Susa – sie kocht für mich. Sehr großzügig. Nur für die Zigaretten nimmt sie mir das Versprechen ab, dass ich in der nächsten Woche für unseren Konsum verantwortlich bin. Ich stimme begeistert zu. Diese Abmachung verstößt nicht gegen die Regeln. Eindeutig Grauzone. Wir machen uns einen schönen Abend und schmieden Pläne, wie dieses Wochenende das Feiern finanziert wird. Ich verlasse mich auf den Alkoholkonsum der anderen und die daraus hoffentlich resultierende Großzügigkeit.

Endlich feiern: Freitag Freitag ist ein schöner Tag. Keine Uni, also auch keine Fahrprobleme. Die einzige Schwierigkeit ist mein Arzttermin. Ich kann die Praxisgebühr nämlich nicht bezahlen. Ich versuche, die Arzthelferin zu überreden, dass ich das Geld nächste Woche bringen darf. Nach einer halben Stunde stimmt sie entnervt zu. Wenn Selbstversuch, dann wenigstens konsequent. Um 21 Uhr kommen meine Freunde zu mir. Jeder bringt sich selbst etwas zum Trinken mit und meine­These,­dass Alkohol und Großzügigkeit positiv >>

Bei meiner Ersten will ich Spa§. Nicht Trouble.

Mädelsabend: Donnerstag Endlich Donnerstag. Die Hälfte der Zeit ist über­ standen. Allerdings kommt jetzt der schwierige Teil: das Wochenende. Zum ersten Mal bin ich froh, dass der Yum-Club vorübergehend zugemacht hat. Mittags

ahl: W e t s r e Ð t r h a Erste F jungesportal.de gibt’s im Beratung und Information ebüro, Fuggerstraße 11 ADAC Service-Center & Reis 50 288 -12 oder -15 0 821 86150 Augsburg, augsburg@sby.adac.de


korrelieren,­bewahrheitet sich: Meine Freunde legen zusammen, damit ich den Diskoeintritt für heute zahlen kann. Auf der Party läuft dann alles wie geschmiert: Ich setze mein bezauberndes Lächeln auf und die Beschaffung von Alkohol und Zigaretten ist kein Problem mehr. Die zwei Euro für den Nachtbus danach habe ich leider nicht, da bleibt nur nach Hause zu laufen. Aber wenigstens brauche ich dieses Mal nur 15 Minuten.

Letzte Hürde: Samstag Mittags werde ich durch wildes Handyklingeln geweckt – meine beste Freundin. Ich weiß, dass Ignorieren­ zwecklos ist, da sie sehr penetrant sein kann, also gehe ich ran. Und schon wieder eine Attacke auf meinen absolut leeren Geldbeutel: Ob ich nicht Lust hätte, mit ihr in irgendeinem neuen, supertollen Laden einkaufen zu gehen. Habe ich, dafür aber kein Geld. Treu wie ich bin, gehe ich trotzdem mit und verbringe gefühlte zehntausend Stunden damit, meiner Freundin zuzuschauen, wie sie begeistert von einem Ständer zum anderen fetzt. Geht es so den Männern, wenn sie mit ihren Freun­ dinnen einkaufen gehen müssen? Ich werde das nie ­wieder von einem Mann verlangen. Am Abend stürzt sich meine Clique wieder ins Augsburger Nachtleben. Zumindest die anderen. Ich bleibe­ brav zu Hause und trauere meinem Studentenleben hinterher. Irgendwann hat meine Mutter Mitleid und wedelt mit einem Zwanzig-Euro-Schein. Dieser Versuchung bin ich nicht gewachsen. Zwei Sekunden später stehe ich vorm Spiegel und style mich in Windeseile. Das schlechte Gewissen meldet sich schwach, kann mich aber nicht davon abhalten, mit dem Auto Richtung ­Innenstadt zu rasen. Keiner darf mir mein Wochenende kaputt machen, nicht mal ich selbst. Selbstprojekt hin oder her – jetzt wird gelebt.

Der Tag danach: Sonntag Nachmittägliche Sonnenstrahlen scheinen in mein Zimmer und holen mich aus meinem Tiefschlaf. Verschlafen reibe ich mir die Augen und lasse die letzte Woche Revue passieren. Das Experiment ist offiziell vorbei. Und aufgrund meiner Weggehsucht leider auch gescheitert. Aber auch wenn ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe, war die Woche einzigartig. Wirklich erstaunlich, wie großzügig die Leute sein können. Länger als eine Woche hätte mein Umfeld meinen neuen Lebensstil aber sicher nicht mit­ finanziert. Als Dankeschön gibt es heute Abend ein großes Raclette-Essen bei mir. Natürlich absolut kostenlos. •

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e f r ü Einw Eine gute Tat im Uni-Alltag

Auf geht’s Augsburg, auf geht’s! Tooooooorr! Dieser und andere Jubelschreie werden im Sommer in der impuls arena zu hören sein. Vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 findet die Fußball-Frauen-WM in Deutschland statt, an der 16 Nationen teilnehmen werden. Augsburg ist einer der neun Austragungsorte. Hier werden drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale statt­finden. Doch eine Karte für ein Spiel zu ergattern, ist nicht so einfach. Der normale Kartenverkauf ist bereits beendet. Zwischen dem 18. März­und dem 17. Juli 2011 findet im Rahmen­der „Last-MinuteSales“ nach dem Prinzip „first come, first served“ der Verkauf von Restkarten und Rückläufer­ karten statt. Die Karten kosten zwischen 9 und 200 Euro und können über die offizielle Internet­seite der FIFA bestellt werden. (dl)

Man kann es durchaus eine Win-Win-Situation nennen. Denn durch das universitäre Programm „Do it!“ kommt dein soziales Engagement nicht nur hilfsbedürftigen Menschen zu Gute, sondern auch dir. Wer sich im Rahmen von „Do it!“ 40 Stunden in einem sozialen Projekt einbringt, erhält dafür ein Zertifikat und obendrauf jede Menge praktische Erfahrungen. Für j­eden ist etwas dabei: Das Angebot reicht von Kinderbetreuung über Deutschunterricht für Migranten bis hin zur Gestaltung von Broschüren und Online-Auftritten. Die Idee, tatkräftige Studenten mit einem Zertifikat zu entlohnen und so den Dienst an anderen Menschen zu fördern, wurde erstmals im Wintersemester 2009/10 umgesetzt. Auch dieses Semester kann man wieder Gutes tun und dabei die eigenen Kompetenzen erweitern. Für das Zertifikat bedarf es einer Anmeldung bis zum 4. Mai 2011. Also nichts wie los! Denn wie heißt es so schön: „Jeden Tag eine gute Tat!“ (kw)


Wandle das erste Wort über die vorgegebenen Zwischen­ schritte in das letzte Wort um. Dabei muss sich bei jedem Schritt ein Buchstabe ändern. Bilde sinnvolle Wörter!

Beispiel:

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Welche Bands verstecken sich hinter den Bildern? – Zeichnungen von Cathrin Cailliau

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Die Auflösungen zu den Rätseln können unter www.presstige.org runtergeladen werden.

Text: Aline Ehrenreich, Annika Schmidt & Julia Kühnemuth – Illustration: Madeleine Schuster


Suche Begriffe rund ums Thema Sommer. Die gesuchten Wörter können sowohl­ vertikal­als­auch horizontal und diagonal versteckt sein.

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Sokrates und die Karriere Was machen Geisteswissenschaftler nach der Uni? Text: Michael Klink – Fotos: Sebastian Baumeister

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„ ch weiß, dass ich nichts weiß“ – eine gültige Prüfungsantwort? Leider nein. Trotzdem erfreuen ­ sich geisteswissenschaftliche Studiengänge großer Beliebtheit. So auch in Augsburg, wo die PhilologischHistorische Fakultät mit gut 4.500 Studierenden den mit Abstand größten Fachbereich der Universität ausmacht. Einen wunden Punkt hat allerdings jeder Geisteswissenschaftler, in dem die lieben Bekannten ­ und Verwandten nur allzu gerne herum bohren: „Und was machst du später einmal damit?“ Häufig fehlt die passende Antwort, denn anders als bei manchen anderen Studiengängen bekommt der Geistes­ wissenschaftler keine vorgefertigten Arbeitsfelder präsentiert. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, als Geisteswissenschaftler seine Brötchen zu verdienen. „Man sollte sich dringend früh die Frage stellen, ob man an der Universität bleiben und forschen oder

lehren will oder lieber in eine ganz andere Ecke gehen möchte“, erklärt Markus Mayer vom Lehrstuhl für Alte Geschichte. „Man sollte außerdem neben dem Studium Praktika in verschiedenen Bereichen machen und möglichst bald wissen, was man machen möchte.“

Berufe für Historiker Speziell für historische Studiengänge bietet der Lehrstuhl für Alte Geschichte deshalb regelmäßig Veranstaltungen aus der Reihe „Berufe für Historiker“ an. Neben den klassischen Berufsfeldern wie Lehramt oder der A ­ rchivarbeit werden hier auch verschiedene Alterna­tiven vorgestellt. So gab es etwa vergangenes Sommersemester eine Übung, in der eine Römerausstellung geplant und ausgeführt wurde. Neben historischem Fachwissen konnten die Teilnehmer grundlegende E ­ rfahrungen mit >>

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der Planung und anderen betriebswirtschaftlichen Aufgaben machen, die bei der Organisation solcher Events anfallen. Innerhalb des Kurses bildeten die Studenten verschiedene Gruppen, die jeweils ein fachwissenschaftliches Thema und einen organisatorischen Bereich, wie Marketing oder Budgetplanung, bearbeiteten. Am ­Semesterende wurde schließlich die geplante Ausstellung im Augsburger Rathaus eröffnet. Ein anderes ­Seminar beschäftigte sich mit Historien­filmen. Neben der Analyse bekannter Filme wurde hier der Beruf des fachwissenschaftlichen Beraters bei Film und Rundfunk beleuchtet. Eines haben diese Kurse alle gemeinsam:­das Zusammentreffen von Theorie und Praxis.

Wer sich also für alternative Bereiche interessiert, sollte sich selbstbewusst für einige Praktika bewerben und stets im Hinterkopf behalten, welche Kompetenzen er durch sein Studium erlangt hat. Denn wer am Ende seines Studiums ein entsprechendes Profil vorweisen kann, wird sich auch beim Kampf um eine Arbeitsstelle behaupten können. Also: Carpe diem! •

Aus der Uni in die Arbeitslosigkeit? Laut dem Arbeitsmarktbericht 2009 der Agentur für Arbeit hat sich dieser für Geisteswissenschaftler im letzten Jahrzehnt positiv ent­wickelt. In den Jahren 2000 bis 2009 ist die Arbeitslosigkeit in

Als Soziologe in die IT?

diesem Bereich um fast ein Drittel gefallen, so dass durchschnittlich 7.700 Geisteswissenschaftler arbeitslos waren. Das ist im Vergleich mit anderen Akademikergruppen ein hoher, aber nicht beängstigen-

Einen ungewöhnlichen Berufsweg hat beispielsweise der frühere Augsburger Soziologie-Student Christian Gebert­ eingeschlagen. Er ist heute Leiter der IT bei Real I.S., einer Münchner Kapitalanlagegesellschaft. „Mir war ­ eher wichtig, die Optionen zu kennen, die mir verschiedene Berufsfelder bieten. Dabei hat sich bereits während meiner studienbegleitenden Tätigkeiten meine Neigung zur Projektarbeit herauskristallisiert“, erinnert sich ­Gebert. „Wo diese Projekte umzusetzen sind, war demnach zunächst eher zweitrangig. Neben der eigentlichen Leitung bin ich vor allem Projektmanager.“ Dabei erscheint Christian Gebert heute das am wertvollsten, was vielen Studenten zunächst den letzten­ Nerv raubt: die Selbstorganisation. „Anders als in der Schule oder in anderen Studiengängen müssen Geistes­ wissenschaftler ihr ‚Projekt Studium‘ meist selbst ­bewältigen.“

Sich ein Profil erarbeiten Laut einer Veröffentlichung der Agentur für Arbeit über die Beschäftigung von Akademikern im Jahr 2009 zeichnet sich auf dem Arbeitsmarkt ein sehr geringes Angebot an Stellen ab, die explizit für Geisteswissenschaftler ausgeschrieben sind. Studenten dieses Fachgebiets sollten sich also frühzeitig über Arbeitsfelder informieren und durch einschlägige Praktika ein marktgerechtes Qualifikationsprofil erarbeiten. Denn Arbeitgeber schätzen vor allem Selbstorganisation, Methodenkompetenz und interkulturelle und kommunikative Fähigkeiten, die besonders bei Philologen zu finden sind. Zusätzlich können praxisbezogene Zusatzqualifikationen, wie etwa BWL- oder Informatik-Kenntnisse, bei der ­Arbeitsplatzsuche helfen.

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der Wert. Zum Beispiel gab es bei den Naturwissenschaftlern nur etwa 4.700, bei den Betriebswirten aber rund 7.000 Arbeitslose.


Praxisbezogene Angebote an der Uni Jobtalk am Montag An sechs Montagen während des Semesters stellen im Rahmen des Alumni-Netzwerkes der Uni ehemalige Studierende sich und ihre Branche vor. Weitere Infos unter: http://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/career-service/studierende/jobtalk/ geist_sozial/

Begleitstudium Problemlösekompetenz Hier kann man in studentischen Projekten sein Wissen umsetzen und in unterschiedliche ­Bereiche hineinschnuppern. Zur Auswahl stehen unter anderem die Mitarbeit bei presstige, dem Uni-Radio Kanal C oder der studentischen Unternehmensberatung. Ein Zertifikat bescheinigt die erfolgreiche Teilnahme. Weitere Infos unter: http://begleitstudium.imb-uni-augsburg.de/

Weitere Angebote des Career Service Der Career Service der Uni bietet jedes Semester zahlreiche Möglichkeiten, sich neben dem Fachstudium berufsbezogen weiterzubilden. So kann man etwa im Programm „Do it!“ Erfahrungen in sozialen Einrichtungen sammeln oder den Kurs „BWL für Geisteswissenschaftler“ besuchen, der sich sogar auf das Bachelor-Studium anrechnen lässt. Weitere Infos unter: http://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/career-service/studierende/­ veranstaltungen/

Welcher Beruf passt zu mir? Beim Jobtalk am Montag hat er erfahren, was man mit seinem Studienfach alles werden kann.

Welche Zusatzqualifikationen sind sinnvoll und wie kann ich sie erwerben? Sie hat sich auf der Internetseite des Career Service informiert und sich gleich für zwei Trainings zum Thema Projektmanagement und Moderation angemeldet.

Career Service: Wir machen dich fit für den Sprung ins Berufsleben! www.uni-augsburg.de/career-service

Wo kann ich frühzeitig Kontakte zu Arbeitgebern knüpfen? Auf einer Exkursion ist er mit der Personalerin des besuchten Unternehmens ins Gespräch gekommen – und hat seinen Praktikumsplatz sicher!

Wie bewerbe ich mich richtig? Er war zur Beratung im Career Service – und weiß jetzt, wie das perfekte Anschreiben aussieht!

Universität Augsburg Career Service


WMogelpackung? underwaffe

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Das Assessment-Center unter der Lupe. Text: Sarah Scherer & Anja Zimmerer – Illustration: Sebastian Baumeister

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ingeschlossen mit vier anderen Personen in einer Höhle. Zentimeter um Zentimeter steigt der Wasserspiegel unaufhaltsam an. Nur einer von uns fünf kann gerettet werden. 30 Minuten Zeit, um den Glücklichen auszuwählen… Nein, das hier ist kein Albtraum, aus dem man morgens erwacht und erleichtet feststellt: „Puh, nur schlecht geträumt!“ Es ist die Realität, zumindest im Szenario eines Assessment-Centers. Viele Unternehmen setzen Assessment-Center ein, um ihre Bewerber auf Herz und Nieren zu prüfen. Gerade erst die Abschlussprüfung des Studiums in der Tasche, schon befindest du dich in einer weiteren Stresssituation. Na prima, hat das denn nie­ ein Ende?

! Kamera läuft… – und Action! Du findest dich in einem Raum mit neun jungen, exzellent gekleideten Rivalen, kerzengerade an einem Tisch sitzend, wieder. Nach dem Motto „Big brother is watching you!“ beobachten dich die Assessoren mit Argusaugen. Wie bist du gestrickt? Wie gehst du Probleme an? Wie löst du diese? Was für berufliche Ziele hast du? Wie gehst du mit anderen um? Wie stabil bist du? Manches davon weißt du nach über zwanzig Jahren wahrscheinlich selbst nicht einmal von dir. Dennoch wollen die Assessoren dies innerhalb von zwei Tagen herausfinden. Jetzt bloß keinen Fehler machen! Zeige Veränderungsbereitschaft, Motivation und unternehmerisches Denken. Aber nicht überall, wo Assessment-Center drin ist, steht es auch zwangsläufig drauf. Dem Bezeichnungs­ dschungel sind keine Grenzen gesetzt: Auswahlseminar, Potenzialanalyse, Profil-Workshop, Kennenlerntage und so weiter. Das Ziel bleibt dabei jedoch immer dasselbe:

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Mit berufsnahen Aufgabenstellungen die Persönlichkeit der Bewerber zu testen. Im Vordergrund stehen meist Soft-Skills, Einfühlvermögen, Überzeugungsfähigkeit­ und Argumentationsverhalten. Was Brad Pitt in Hollywood ist, stellt der unternehmerisch denkende, ­ entscheidungsfreudige und stressresistente Teamplayer­ als Creme de la Creme im AC dar. Gruppendiskus­ sionen, Präsentationsübungen und Rollenspiele gehören dabei zum Inventar des AC. Aber auch schriftliche Aufgabentypen wie Intelligenz-, Leistungs- und Persönlichkeitstests erfreuen sich großer Beliebtheit. Folgst du der Einladung zum Assessment-Center, ­solltest du dir im Klaren darüber sein, dass du um die Präsentation deiner eigenen Person nicht herum kommst. Sie zählt zu den Standardaufgaben des AC und kommt meist zu Beginn, nach der Vorstellung des Unternehmens, zum Einsatz. Das Ziel besteht darin, das Selbstbild des Bewerbers zu erkennen und zu erfassen, ob der Bewerber seine berufliche Entwicklung aktiv vorantreibt. Die vorgegebene Zeit der Übung beträgt 1 bis 3 ­Minuten. Die absoluten No-Gos: Den Lebenslauf nachzuerzählen, sich einseitig auf das Studium zu konzen­ trieren oder Stress- und Unsicherheitsgesten zu zeigen. Wie wird’s besser gemacht? Nenne deinen Namen. Erwähne danach in einem Satz, was du studiert hast. Lenke jedoch anschließend die Aufmerksamkeit sofort auf deine ersten beruflichen Erfahrungen. Dabei solltest du die Frage beantworten, welche praktischen Erfahrungen du bisher im Studium, in Praktika oder Nebentätigkeiten sammeln konntest. Dies könnte wie folgt aussehen: „Praktische Erfahrungen habe ich bei der Unternehmensberatung (Name der Firma) gesammelt, wo ich an einem Projekt zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit mitgearbeitet habe. Des Weiteren konnte ich durch ein Praktikum einen Einblick in das Aufgabengebiet eines Key Account Managers


e­rhalten. Zu meinen Aufgaben zählte dabei einerseits die Durchführung von Markt- und Zielgruppen­­analysen und andererseits die Konzeption und Umsetzung eines Messeauftritts.“ Verwende, wenn möglich, wichtige Schlagworte, die im Anforderungsprofil für die zukünftige Stellenausschreibung zu finden sind, z.B. Key Account. Mit ­einem Hinweis auf einen eventuellen Auslandsaufenthalt rundest du dein Profil ab. Damit belegst du einerseits sichere­Englischkenntnisse. Andererseits hebst du so die Fähigkeit hervor, dich auch in einem anderen Kultur­ kreis einleben zu können. Letztlich schließt du mit ein bis zwei Abschlusssätzen deine Selbstpräsentation ab: „Ich würde mich über die Möglichkeit freuen, bei der (Name der Firma) meine Erfahrungen im Handel, im Kundenkontakt sowie meine Englischkenntnisse im Zuge eines Traineeprogramms einzubringen. Gerne wäre ich dazu bereit, dies auch an unterschiedlichen Einsatzorten zu tun.“ Du kannst dich am besten zu Hause auf deine Selbstpräsentation vorbereiten, wenn du dir ein Grundgerüst deines beruflichen Qualifikationsprofils erarbeitest. Führe dir zu Gemüt, welche Aufgaben du bereits erfolgreich bewältigt hast, sammele konkrete Beispiele und schildere diese praktischen Erfahrungen. Doch auch die klassische sogenannte „PostkorbÜbung“ hat es in sich: Als Vorgesetzter wird dir die Aufgabe gestellt, eine große Anzahl von Dokumenten nach einer Dienstreise durchzuarbeiten, die sich in dieser Zeit in deinem Postfach angestaut haben. Unter enormen Zeitdruck sind wichtige Entscheidungen zu fällen, da die nächste Dienstreise schon kurz bevor steht. Das Ziel dieser Übung ist es, in der Stresssituation eine angemessene Umgangsweise mit den Anforderungen und Problemen zu finden. Als ob dies nicht schon genug wäre, sind alle deine Schritte schriftlich zu begründen. Deine sozialen Kompetenzen, systematisch zielorientiertes Denken und Handeln sowie Aktivitätspotenzial solltest du jetzt unter Beweis stellen. Aber aufgepasst: Das große Auge schläft währenddessen nie, sei dir dessen bewusst.

DieDie Guten insTöpfchen, Töpfchen, Guten ins .

die Schlechten ins Kröpfchen.

Selbstverständlich will jedes Unternehmen nur die ­Rosinen für sich herauspicken. Doch tun sie dies durch die Allzweckwaffe AC wirklich? In letzter Zeit werden auch immer mehr kritische Stimmen laut. Das Spielchen um Wahrheit oder Pflicht der Personaler gerät mehr und mehr ins schlechte Licht. Mogelpackung oder Wunder­ waffe auf der Suche nach dem perfekten ­ Bewerber?

Besonders in der Diagnosequalität der Assessoren scheinen die Schwachstellen des Auswahlverfahrens zu liegen. Oft entscheidet Sympathie statt Fachwissen. Extrovertierte Bewerber ziehen die Arbeitgeber in den Bann und lenken deren Aufmerksamkeit auf sich. Die Spielwiese der Laiendiganostik ist zudem zeit- und kostenintensiv. In das Visier der Skeptiker ist auch der Klassiker, das „See-Not-Spiel“ gerückt. Die Gruppe muss hierbei entscheiden, welche fünf Gegenstände sie von einem sinkenden Schiff auf eine einsame Insel mitnehmen würden. Kritik kann bei diesen Spielchen vor allem am mangelnden Realitätsbezug zu den tatsächlich zu besetzenden Positionen geübt werden.

The Show must

go on

Trotz kritischer Stimmen steht das AC bei der Personalauswahl noch immer hoch im Kurs. Das heißt, dass es auch dich treffen kann. Deswegen ist es wichtig, dich rechtzeitig schlau zu machen und zu versuchen, die Tricks und Tücken zu erkennen. Somit schlägst du deine Konkurrenz in die Flucht!

10 Tipps zum Traumjob • Informiere dich über das Unternehmen und die Branche • Gehe so unbefangen wie möglich an die Übungen heran • Sei authentisch und trete selbstsicher auf • Nehme verschiedene Blickwinkel in Diskussionen ein • Denke dir Small-Talk-Themen aus • Behalte immer die Zeit im Auge • Mache dir bewusst, was deine Stärken und Schwächen sind • Schätze dich nicht zu schlecht ein • Bringe dich aktiv in Diskussionen ein • Achtung: Auch in den Pausen wirst du beobachtet! •


Wieso sagt man eigentlich „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ Heute Pilot/-in, morgen Fußballmanager/-in und übermorgen Umweltschützer/-in. Bei KPMG werden Sie mit einer Vielzahl von Firmen und Branchen zu tun haben. Diese Vielfältigkeit ist auch in unserer Branche einzigartig und sorgt dafür, dass Sie bei uns den bestmöglichen Überblick über die Wirtschaft in all ihren Facetten bekommen. Das ist einer der Gründe, weswegen Bernadette so gern bei uns arbeitet. Und Sie vielleicht bald auch. KPMG. Willkommen im Team. www.kpmg.de/careers

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Die Geschichte vom zwitschernden Biber Aktuelle Infos bei Twitter? Ein kritischer Blick auf die Kurznachrichten des Studentenwerks Augsburg Ein Kommentar von Reiner Schmidt Illustration: Birgit Zurmühlen

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nser Autor will immer top-informiert sein, aber mit der Mensasanierung will ihm das nicht so ganz g­ elingen.

Ich fand den Biber gut. Es war März 2010 und die Mensa­ sanierung an der Uni stand bevor. Die Idee, Baumaß­ nahmen mit einem Maskottchen zu begleiten, war zwar nicht neu,­aber auch nicht gerade schlecht. Der kleine ­Nager sollte nun die große Universitätsfamilie über die Baumaßnahmen informieren und so wunderte es mich wenig, dass er mir immer öfter auf Plakaten und Flyern begegnete. Doch seine Präsenz im Internet überraschte mich. Keine schnöde, langweilige Unterseite der Homepage www.studentenwerk-augsburg.de – nein, Twitter sollte es sein. Unter www.twitter.com/mensasanierung wollte das Studentenwerk Augsburg cool und hip mit Kurznachrichten über den Umbau der Mensa informieren.­

Umbau in 140-Zeichen-Happen? An die Baustelle und das Mensazelt habe ich mich jetzt, ein Jahr später, gewöhnt. Ich weiß, dass ich mittags um die Cafete einen Bogen machen sollte. Mir ist auch bekannt, dass ich mit Bargeld nirgends mehr zahlen kann. Beides hat mir aber nicht der Biber gezwitschert. Er plappert seinerseits lieber die Tweets von CampusKunst nach, piept dem AstA zurück und weist auf die neuen Fotos der Baustelle bei der Bilderplattform flick.r hin. Das mag modern sein, aber informativ ist es leider nicht. Will man wirklich Neues zum Baufortschritt wissen, hat man im Nu fünf neue Fenster geöffnet und ist immer noch nicht schlauer. Wie auch? In 140-ZeichenHappen lässt sich eben kaum etwas erklären – auch die ­Mensasanierung nicht. Die meisten Benutzer von Twitter haben das verstanden. Egal ob Blogger, deutsche Bahn

oder auch die presstige-Redaktion, wir alle machen­kurze Mitteilungen und verweisen dabei häufig auf ­unsere eigene Website. Der Biber hat nichts Eigenes, er verweist stets auf andere Websites und erstickt somit jede Neugier im Keim.

Zwischenlösung Blog Doch es gibt eine Alternative zu Twitter, nämlich die Seite www.uni-augsburg.de/mensasanierung. Der Kontrast zwischen den beiden könnte allerdings kaum größer sein: Auf der Uni-Seite informiert man statisch und zeitlos in schwarz/grau, bei Twitter zwitschert der Biber nur das Aktuellste. Eine Zwischenlösung, ein Blog zum Beispiel, wäre optimal gewesen – eine gemeinsame Website von Universität und Studentenwerk, mit eingebundenen Bildern, aktuellen Nachrichten und dauerhaft gültigen Informationen. Leider sind wir aber nicht bei Wünsch-dir-Was, sondern auf dem Augsburger Uni-Campus und hier kann man scheinbar nur zusammenarbeiten, wenn es ums Geld geht. Wenn es darum geht, Studierende gut und umfassend zu informieren, zieht sich jeder in seinen Turm zurück und lässt den anderen einfach machen. Wie und was dabei wirklich ankommt, hat sich offensichtlich keiner überlegt. Es wirkt billig und bequem, sich als Informationsseite einen Twitter-Account zu besorgen und zeigt die öffentlich-rechtliche Institution Studentenwerk in e­ inem schlechten Licht. Und dort ist sie leider nicht allein. Denn die zentrale Studienberatung der Uni hat sich auch lieber eine Fanseite bei Facebook angelegt und veröffentlicht interessante Nachrichten auf ihrer Pinnwand und nicht auf der eigenen Uni-Homepage – modern, aber nur für „Freunde“ wirklich informativ. •

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Michael Sentef und Christopher Große schreiben gnadenlos ab. Alles! Text: Michael Sentef, Christopher Große & Wiffelhans Gaissner– Illustration: Madeleine Schuster

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m Anfang war SEIN Wort: Ihr Untertanen mögt mir eine Glosse schreiben, und sie soll diesmal von etwas Uninahem handeln. Ihr seid ja jetzt Doktoren. Schreibt doch einfach über eure Disputationen. Ferner wünsche ich kein Plagiat. Bah, wie auch immer. – Wir: Oh Herr, Dein Wunsch sei uns Befehl. (Katzbuckeln. Alle ab.) Voilà – die kürzeste Glosse der Welt, in der Doktoren nicht plagiieren: Wir sind jetzt promoviert. Wir wissen aber fast nichts. Uns fällt auch nichts Sinnvolles ein. Auch nichts Sinnloses. Nichts. And now for something completely different: Pssst. Wir schreiben ab hier gnadenlos ab. Zitieren aber keinen. Wir sind hier so open source mäßig unterwegs. Es gibt kein geistiges Eigentum. Mein Facebook-Foto ist

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auch dein Facebook-Foto. Mein Gedanke ist auch dein Gedanke. Ja, deiner! Was denkst du gerade? Wir sind irre? Totale S­ pinner? Wir schreiben nur Blödsinn? Setz dich, nimm dir nen Keks … DU ARSCH! Die Uni erinnert mich während der Anfänge des Sommers immer wieder an dieses entsetzliche PseudoSchicki-Micki-Selbstbedienungskaffee Caras am Berliner Kudamm. Da schleppen dann nämlich diese aufgetakelten Bratzen ihre in Miss Sixty-Hosen gezwängten Formhinterschinken auf dünnen Stäben, damit meine ich nicht ihre Stöckelschuhe, durch die Gänge. Die Haare sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit blond und zu einem Pferdeschwanz


g­ ebunden – das Haupthaar entweder mit einem äußerst frühlingshaften Stofftuch durchwirkt oder von einer hellblauen one-size-fits-all-Baseballkappe bedeckt, aus welcher hinten lustig der Pferdeschwanz wie eine alte Rinderborste in der Sonne baumelt. Es sind im Übrigen die vorstehend erwähnten Frauen,­denen Arschgeweih und Bauchnabelpiercing viel zu spießig sind, und denen der geistreiche asia­ tische Tätowierer ihres Vertrauens (zu Unrecht) statt den Symbolen für »Lotusblüte«, »Seidenprinzessin« oder »Schmetterling im Wind« die Symbole für »Tiefes Loch«, »Grindiger Rochen« oder »Billiges Flittchen« auf Nacken, Schulterblatt oder Knöchel tätowiert hat (zu Recht). Am eigenen Leib sind Männer in ihrem ­Humor ja viel subtiler. Wir haben eine Vision. Eine neue Generation. Die Generation Omega. Die letzte, finale Generation, die den Endzustand verwirklicht: Weltfrieden. Oder ­wenigstens ein Facebook-Profil für jeden. Einer von uns (MS) wandert demnächst ins Silicon Valley aus. Der andere von uns (CG) hat seine Karriere­ auf dem Silicon Hill (Berlin aka Jeilste Muddastadt von Welt) gestartet und ist hernach unaufhaltsam

a­ ufge­stiegen (Student – Studienabbrecher – PR-Berater – Student – presstige-Gründer – Elitestudent – Doktorand – Consultant – Augsburg). Wir wissen, wovon wir sprechen. Die Zukunft liegt nicht im Internet. Sie liegt auch nicht in Facebook. Die Zukunft liegt… …an dir! Ja, genau du. Was kannst du für dein Land tun? Für die Welt? Für den Weltfrieden? Beide von uns (MS & CG) sind noch nie bei einer Miss-Wahl angetreten. Unverschämterweise sind wir auch noch nie Miss gewesen. Wären wir aber Miss World oder wenigstens Miss Germany, wir hätten uns längst für den Weltfrieden eingesetzt. Und nun zur gnadenlosen Wahrheit: Wir haben gnadenlos alles abgeschrieben. Kein Wort von anderen, kein Gedanke von uns. Wir haben aber auch keinem weh getan. No harm done, dude. Wir sind die Brothers in Do-No-Harms. ER (mit erhobener Hand, sichtlich erzürnt): Pfui Deibel,­ ihr… Wir (hektisch, sichtlich bemüht um die Unschuldsmiene des ehemaligen Verteidigungsministers): …wir müssen weg! Ja, wir haben plagiiert. Ohne zu zitieren. Aber wir haben es ganz ehrlich zugegeben. (Eilig ab.) •


Der Weg zum Glück!? Vom Leben und Studieren als Buddhist Text: Aline Ehrenreich & Julia Kühnemuth – Fotos: Sebastian Baumeister

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rhaben und selbstvergessen zugleich blickt er in die Welt. Schneidersitz und dicker Bauch, so kennen wir ihn. Von überall her leuchtet er uns goldglänzend entgegen – aus der Dekoabteilung oder von Wellness­ angeboten. Kultfigur oder Begründer einer Weltanschauung? Wer ist Buddha wirklich? presstige ist für euch in den Buddhismus eingetaucht.

Siddhartha Gautama Shakyamuni. Kaum jemand kennt die Person, die sich hinter Buddha verbirgt. War er nur ein weiser Mann, dem die Antworten auf die Fragen des Lebens in den Schneidersitz gefallen sind? Im Gegenteil: Sein Weg zur Erleuchtung war lang. Abstammend von einem Königsgeschlecht, wurde Buddha­ ca. 563 v.Chr. im heutigen Nordindien geboren. Er genoss eine sorgenfreie Kindheit fernab von Leid. Kein Grund also, sich mit tiefgründigen Fragen des Seins zu beschäftigen. Innerhalb kurzer Zeit begegnete er einem Alten, einem Kranken, einem Toten und einem Asketen. Seine Erkenntnis daraus: Alles Leben ist Leid. Während wir die beste Freundin anrufen, zur Flasche greifen oder zum Seelenklempner rennen würden, rasierte sich Buddha den Kopf und zog als Asket in die Welt hinaus. Seine Intention: die Selbsterlösung vom Leid. Hungern, Dursten und Selbst­kasteiung verhalfen ihm nicht dorthin. Erst eine tiefe Meditation brachte die Erleuchtung. Buddha durchbrach den Kreislauf der ewigen Wiedergeburt, indem er sich von allen weltlichen Versuchungen abwandte. Sein Ziel: ein dauer­ hafter Zustand von Weisheit, höchster Freude, Furchtlosigkeit und Mitgefühl mit allen Wesen. Diesen Zustand bezeichnen die Buddhisten als Nirwana. Aus Siddhartha wurde Buddha, der Erwachte. Bis zu seinem Tod lehrte er noch 45 Jahre seinen Weg zur Erleuchtung, ehe er nach seinem Tod das Parinirwana erreichte, eine Form der absoluten Ruhe und Verschmelzung mit dem Kosmos. Heute hat Buddha circa 400 Millionen Anhänger weltweit.

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Mit den Augen einer Buddhistin Eine davon ist Kathrin*. Die 35-Jährige hat nach Umwegen ihre Berufung als Lehrerin entdeckt. Nun studiert sie im ersten Semester Grundschullehramt an der Uni­ versität Augsburg. Vor sechs Jahren entschied sie sich für den Buddhismus. „Der Buddhismus hat mir zum ersten Mal schlüssig und logisch erklärt, wie die Welt funktioniert. Früher habe ich mir immer gedacht, wie ungerecht die Welt ist.“ Der Gedanke vom Karma besagt nämlich, dass das Verhältnis von guten und schlechten Taten über die Wiedergeburt entscheidet. Somit ist jeder für sein Schicksal selbst verantwortlich. Ob Mensch oder Kröte, es liegt in deiner Hand. Alles hat seine Ursache, auch wenn diese im vorherigen Leben liegt. Ihre katholisch gläubigen Eltern kann Kathrin vom Buddhismus nicht überzeugen: „Inzwischen ist eine gewisse Akzeptanz da. Verständnis ist jedoch zu viel gesagt.“ Die Reaktionen ihrer Kommilitonen sind sehr unterschiedlich. Von „Wie kann man denn nur so etwas machen?!“ bis hin zu regem Interesse.

Exoten in Augsburg Gleichgesinnte findet Kathrin im Buddhistischen Zentrum Augsburg. Beim gemeinsamen Zusammensein kann sie sich hier mit anderen austauschen. Auch Interessierte sind willkommen. „Der Buddhismus ist ein wunder­bares Geschenk. Es ist schön, ihn weitergeben zu können“, schwärmt Kathrin, fügt aber hinzu, dass Buddhisten ­keinesfalls missionieren. Im Gegenteil: Jeder hat die Freiheit, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Das wird auch im Buddhistischen Zentrum Augsburg vermittelt. Intensive Gespräche und Meditationen gefolgt von gesprochenen Mantras und Gesängen – ein Besuch verspricht einen Abend, der den Horizont erweitert. Ein erneutes Kommen bleibt aber jedem selbst überlassen.

es schwierig, den Buddhismus in ihr Studium einzubinden. Lediglich die Pädagogik bilde eine Schnittstelle zu ihrer Welt­ anschauung, da hier besonders auf die positive Einstellung gegenüber den Mitmenschen eingegangen werde. Und das möchte Kathrin später auch ihren Schülern vermitteln.

„Ohne Praxis gibt es keinen Buddhismus“ Auch Felix* sieht im Buddhismus einen Mehrwert für seinen späteren Beruf. Der 23-Jährige ­studiert im dritten Semester Medizin in München. „Im Moment hat der Buddhismus keinen großen Einfluss auf mein Studium, da ich noch nicht mit Patienten konfrontiert bin. In Zukunft werde ich aber sicherlich großen Nutzen daraus ziehen können, auch auf emotionaler >> Uhr Coffeeum toPatienten go105x143.qxp:. 22.09.2009Ebene 10:22

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Unbedingt probieren!

Relaxt in den Alltag Kathrin lebt ihre buddhistische Überzeugung auch außerhalb des Zentrums aus. Jeden Morgen nimmt sie sich 20 Minuten Zeit, in denen sie meditiert. Im Schneidersitz zählt sie die Perlen ihrer Gebetskette (Mala). Dabei versucht sie, ihren Geist zu entspannen, um gestärkt in den Tag zu starten. Deshalb möchte sie gerade in stressigen­ Zeiten nicht auf die Meditation verzichten. „Das hat für mich einfach Priorität, es ist mein Lebensinhalt“, erklärt sie. „Indem ich mich aus dem Rad des Alltags löse, kann ich viel lockerer mit diesem umgehen.“ ­Fachspezifisch ist

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besser begegnen zu können.“ Im Gegensatz zu Kathrin­ muss der Buddhismus bei Felix momentan zurück­ stecken. Verglichen mit früher hat er heute nicht mehr viel Zeit zu meditieren. Dennoch möchte er auf die Meditation nicht verzichten. „Ohne Praxis gibt es k ­ einen Buddhismus“, meint Felix. „Probleme aus dem zurückgelassenen Alltag werden klein und kleine Dinge im Hier und Jetzt gewinnen an Bedeutung.“

Eine Prise Buddhismus, eine Messerspitze Christentum Anders als bei Kathrin geht Felix’ Familie sehr tolerant mit seiner buddhistischen Weltanschauung um. Sein Vater tendiert zum Heidentum, während sich dessen Lebens­gefährtin ebenfalls zum Buddhismus bekennt. Felix’ Mutter ist Christin. „Jeder kocht so sein Süppchen“, ­ eligion witzelt er. In seinem Freundeskreis spielt R kaum eine Rolle. Leider ist es für Felix nicht einfach, gleichaltrige Buddhisten kennen zu lernen. Die meisten Menschen würden erst im mittleren Alter zum Buddhismus finden, so Felix. Er ist bereits mit 18 Jahren auf den Buddhismus aufmerksam geworden. Ein Freund hatte ihm einen zehntägigen Meditationskurs empfohlen. Ganz nach dem Motto „mit gehangen, mitgefangen“, stellte er erst mittendrin fest, auf was er sich da eingelassen hatte: „Zehn Tage, zehn Stunden am Tag die Augen geschlossen zu haben und nur mit seinem eigenen Geist konfrontiert zu sein, ist sehr intensiv.“

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Mehr als eine Modeerscheinung Solch exzessive Meditationen sind jedoch kein Muss. Im Buddhismus kann jeder für sich entscheiden, welchen Weg er einschlagen möchte: Will ich nur für mich selbst den Buddhismus erfahren oder mich einer Gemeinschaft anschließen? Oder will ich gar überregionale­ Kurse besuchen und mich mit Buddhisten aus aller Welt austauschen? Im Buddhismus geht es darum, eigene Erfahrungen zu machen. Somit wird der Buddhismus nicht als typische Religion angese­ hen, sondern vielmehr als eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Dabei gibt es fünf grundsätz­ liche Regeln: Nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, keine ausschweifende Sexualität, keine Rauschmittel. Felix bringt es für sich auf den Punkt: „Der Buddhismus ist ein Weg, der sich über Jahr­tausende bewährt hat, nachvollziehbar und selbst erfahrbar ist – noch zu Lebzeiten und nicht erst nach dem Tod.“ Hinter dem Begriff „Buddhismus“ verbirgt sich also weit mehr als eine Modeerscheinung. •

* Name von der Redaktion geändert

Informationen zu „Buddhistisches Zentrum Augsburg der Karma Kagyü Linie“ gibt es unter: www.buddhismus-bayern.de/augsburg


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16.00 – 17.00

17.00 – 18.00

Alle Angaben ohne Gewähr

Zusammengetragen von Kathrin Unsöld

Download auf presstige.org

Schlachthof Café Viktor

Samok City

Ratskeller

22.00 – 23.00

Sausalitos

Platsch

Movie Bar

20.00 – 21.00

Papa Sitos

Murphy’s Law

Flaircity

Corso

Sausalitos

Samok City

Papa Sitos

Nudelbar

Platsch (Fr. + Sa.)

Mr. Onions

Enchilada

24.00 – 01.00

Ratskeller

Nudelbar

Mr. Onions

Flannigan’s Post

Essbar

Enchilada

Cohiba

Caipi

Barium 56 (Mo. - Sa.)

19.00 – 20.00

Joe Pena’s

Commerzienrat

18.00 – 19.00 Altstadtcafé

23.00 – 24.00

König v. Flandern

Täglich

Happy Hour Guide

01.00 – Ende

21.00 – 22.00


Samstag

Freitag

Donnerstag

Mittwoch

Dienstag

Montag

Sausalitos

Nudelbar

Peaches

Mo Club

Peaches

Weißes Lamm

Weißes Lamm

Circus

Rockfabrik

Mo Club

Mahagoni Bar

Barfly

Mo Club

Mahagoni Bar

Barfly

Mo Club

Mahagoni Bar

Weißes Lamm

Mo Club

Mahagoni Bar

Liquid

Liquid

ediuG ruoH yppaH 01.00 – Ende

24.00 – 01.00

23.00 – 24.00

22.00 – 23.00

21.00 – 22.00

20.00 – 21.00

19.00 – 20.00

18.00 – 19.00

17.00 – 18.00

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Die presstige-Redaktion verrät euch, was das Augsburger

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Nachtleben so zu bieten hat

tudentenleben heißt Partyleben. Zumindest dann, wenn keine lästigen Referate, Prüfungen oder Hausarbeiten anstehen. Augsburg ist zwar keine Partymetropole wie Berlin oder München, doch hat das Nachtleben hier schon einiges zu bieten. Ob wild, rockig, stylisch oder chillig – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. presstige beantwortet euch die Frage, wo ihr mal so richtig die Sau rauslassen oder euch einfach gemütlich zurücklehnen könnt.

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Text: Sandra Junger

Alles Party oder was!?!

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Impressum Ausgabe 19 – Mai 2011 – www.presstige.org

CR – Chefredaktion

Wiebke Henke | chefredaktion@presstige.org | Chefredaktion, Begleitstudiumskoordination, Beisitzerin presstige e.V. ∞

RL – Ressortleitung

Sophia Druwe | Ressortleitung ∞ Sabrina Gebhardt | Ressortleitung ∞ Tassilo Holz | Ressortleitung ∞ Patricia Ott | Ressortleitung ∞ Rosina Obermayer | Ressortleitung ∞

R – Redaktion

Ramona Anner | Redaktion ∞, Cathrin Cailliau | Redaktion, Fotografie ∞, Aline Ehrenreich | Redaktion ∞, Franziska Hiemer | Redaktion, Fotografie ∞, Sandra Junger | Redaktion ∞, Rebecca Kania | Redaktion ∞, Julia Kling | ­Redaktion ∞,­ Michael Klink | Redaktion, Marketing und Vertrieb ∞, Julia Kühnemuth | Redaktion ∞, Desiree Löbel | Redaktion ∞, Daniela Ponholzer | Redaktion ∞, Sarah Scherer | Redaktion ∞, Annika Schmidt | Redaktion ∞, Reiner Schmidt |­ Redaktion ∞, Mieke Schöning | Redaktion ∞, Verena Simon | Redaktion ∞, Kathrin Unsöld | Redaktion ∞, Katharina Weber | Redaktion, Personal ∞, Anja Zimmerer | Redaktion ∞

P – Personal

Svenja Schischek | personal@presstige.org | Personal ∞

H – Herausgeber

presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V. | c/o Medienlabor | Institut für Medien und Bildungstechnologie | Universität Augsburg | Universitätsstraße 2 | 86135 Augsburg | Tel.: 0821 1270800 | Fax: 01577 99 3324690 | Kto.-Nr.: 2 50 40 90 18 | BLZ: 720 500 00 | Stadtsparkasse Augsburg | Vereinsregisternummer VR200819 | Amtsgericht Augsburg | www.presstige.org Dr. Christopher G. Große | Vorstandsvorsitzender (V.i.S.d.P.) ∞ Dr. Michael Sentef | Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ∞ Marc Schüßler | Vorstand Marketing & Vertrieb, Schatzmeister, kommissarischer Geschäftsführer ∞ Jörn Retterath | Schriftführer ∞

Beirat

Prof. Dr. Thomas Schwartz (Vorsitzender), Thomas Benseler, Michael Hofmann, Ernst Holme, Alois Knoller, Sebastian P. Priller, Bernd Pitz

D – Druck

presstige | verlag@presstige.org | Druck | Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg ∞ | Auflage & Erscheinen | 10.010 Exemplare | 4 x jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint im Juli 2011

G – Gestaltung

Madeleine Schuster | artdirection@presstige.org | Art Direction, Layout, Illustration ∞, Katharina Beck | Layout, Illustration ∞, Annette Robbins | Layout, Illustration ∞, Florian Saule | Layout, Illustration ∞, Birgit Zurmühlen | Layout, Illustration, Redaktion, Marketing und Vertrieb ∞

F – Fotografie

presstige – Bayerns größtes studentisches Magazin (gegründet 2004) wird seit 2010 herausgegeben vom unabhängigen gemeinnützigen presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V.

Sebastian Baumeister | Fotografie, Layout, Illustration ∞, Christian Oliar | Fotografie ∞, Ann-Kathrin Wermekes | Fotografie ∞

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B – Begleitstudiumskoordination Kathrin Stangl | Begleitstudiumskoordination ∞

Journalistische Unabhängigkeit fördern – Wissen und Medienvielfalt schaffen! Jeder Euro hilft uns bei der Herausgabe von presstige und bei der Ausbildung junger Journalistinnen und Journalisten!

V – Verlag

(Alle Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar.)

Anna Wagner | anzeigen@presstige.org | Marketing- und Vertriebsleitung ∞


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