presstige #11 - Weihnachten fällt aus

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Ausgabe 11 – Winter 2008/09

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Weihnachten

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Mitten im Leben! G

laubst Du an die Krise? Die Welt geht unter, das Ende ist nah. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr, wir werden alle sterben, von einem übermächtigen Sog in die Tiefe gerissen. Stille? Stimmt nicht. press|tige lebt. Und wie! Mit unserer Nummer 11 stehen wir mitten im Leben. Provokant fragen Anna Schmidt und Tanja Bickel, warum Weihnachten ausfällt, weil doch alle nach Hause fahren – oder etwa nicht (S. 6) ? Aus dem prallen Leben gegriffen hat Evelyn Müller ihre Story über die Kunst des Schenkens (S. 10). Und wer schon immer wissen wollte, wer die Geschenke auf den Gabentisch legt, wird dank Franziska Obst fündig (S. 14). Jede Krise hat ihre Gewinner. Gewonnen hat Johannes Blindhuber (Foto), nämlich ein iPhone (siehe Bild unten). Gewinnen kannst auch Du. Deinen Traumjob – weil die Firmen sich ab jetzt bei Dir bewerben (S. 24). Einen würdigen Abgang mit dem Schierlingsbecher? Kete Shabani verrät wie (S. 43). Und Geld für Dein Auslandsstudium dank der Praxistipps von Carolin Westphal (S. 53).

In der Krise gewinnen Werte an Bedeutung. Unsere Personal-Expertin Paula gibt wertvolle Tipps für den Umgang mit Berufskollegen – was tun, wenn der Chef einen fahren lässt (S. 18)? Wie die Unternehmen Soft Skills bewerten und was das für sie überhaupt ist, lest ihr in Manuel Schöns Umfrage ab Seite 22. Wertvolle Erfahrungen haben auch unsere Autoren Christopher Große und Michael Sentef gemacht, als sie sich ins Augsburger Nachtleben begeben haben (S. 38). Dem Wert des Lebens im Univiertel sind Lieve Langemann und Jan Koenen auf den Grund gegangen (S. 33). Von einer Krise ist nichts zu spüren in der Augsburger Musikszene. Da mischen auch Studenten kräftig mit, haben Kete Shabani und Franziska Obst herausgefunden (S. 30). Mitten im Leben spielt auch das Unitheater – inklusive Mord, erfuhr Fumi Machida (S. 36). Kriselnde Lehramtsstudenten finden dank Bettina Schäferling berufliche Alternativen (S. 29). Glaubst Du jetzt immer noch an die Krise? Pfarrer Schwartz verrät im Kaffeeplausch den Sinn der Besinnung

(S. 57). Dr Schdoinerne Ma isch immer optimistisch (S. 28) und wer ihn schon lange mal verstehen wollte, lese Petra Schellers und Patrick Bauers Kaleidoskop des Schwäbischen (S. 54). Eine Neuerung in der Chefredaktion bringt diese Weihnachtsausgabe mit sich: Michael Sentef, bisher Ressortleiter für Karriere und Politik, unterstützt Jan Koenen. Wir hoffen, Euch gefällt unsere Arbeit. Besinnliche Feiertage und einen guten Jahresanfang 2009 wünschen Euch

Michael Sentef und Jan Koenen chefredaktion@presstige.org Lust auf Fotografie? Schickt uns Eure schönsten Neujahrsfotos an chefredaktion@presstige.org. Eure prickelndsten Schnappschüsse werden auf www.presstige.org veröffentlicht. Lob, Kritik? leserbriefe@presstige.org

Mitmachen? Gern. personal@presstige.org

Suche, biete, brauchsodringend: Eure Kleinanzeigen gehen an chefredaktion@presstige.org.

Ausgewählte Beiträge erscheinen in Freude, Freude: Gewinnspielsieger Johannes Blindhuber (mitte)

presstige #12 im April 2009.

mit den press|tige-Herausgebern Thomas Schwartz und Christopher Grosse

presstige | 3 Titelmodelle: Nadya Khan & Miguel Angel Vargas Coronado Titelfoto: Stephan Weixler


Inhalt 3

Kultur

Editorial

Titel

30

Augsburg außer Rand und Band Aufstrebende Studenten-Bands im Porträt

6

Weihnachten fällt aus! Wo verbringen auswärtige Studenten die Feiertage?

36

Das Unitheater stürmt die Bühne Märchenwald und Mord

10

Mehr Denken beim Schenken Statt Wollpulli und Stricksocken: Kreative Weihnachtsgeschenke

43

Ich denke, also gewinn’ ich! Philosophy Slam: Bühne frei für große Denker

14

Vom Himmel hoch – wer kommt da her? Christkind oder Weihnachtsmann? Wer wo wie die Geschenke bringt

Sport 46

Hochschule 16 36

53

Einwurf: Auf dem Weg zur Open University?

Stadtleben 33

Was macht eigentlich ... die Professur für Digitale Medien? Ganz reale Second-Life-Forschung

Univiertel | Viertel Uni Ein Blick zwischen die Betonbauten

38

Kohle für Kirgisistan Wie finanzierst Du Dein Auslandssemester? Mit Geld vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst. 5 Goldene Regeln.

WENN DIE NACHT AM TIEFSTEN Nächtlicher Streifzug durch Augsburg: Ein Lehrstück mit Dialog

44

Happy Hour Guide

54

Wo sich Fuchs und Löwe a „Guats Nächtle“ zuschwätze Der Augschburger Dialekt unter der Lupe

28

Hier schwätzt dr Schdoinerne Ma Gefrorene Gedanken eines Stadtheroen

48

Glosse Neues vom Trixxer

57

Auf einen Espresso mit Pfarrer Schwartz Mit besinnlicher Weihnacht Ernst machen

58

Impressum

Karriere 18

22

Pimp Your Brain Gut fürs Gehirn: Training für den Muskel im Kopf

Soft Skill Service Paulas Persönliche Personalberatung: Das Zwischenmenschliche Unternehmensumfrage Wie wichtig sind Soft Skills bei Deiner Bewerbung?

24

Leicht und locker zum perfekten Job Wie sich die Unternehmen bei Dir bewerben

29

Albtraum Klassenzimmer Berufliche Alternativen für Lehrämtler

50

Das rat’ ich Dir

Traumjob oder Albtraumjob?

4 | presstige


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Weihnachten fällt aus! Oder doch nicht? Wie verbringen Studenten und Hochschulmitarbeiter, deren Heimat nicht das Augsburger Umland ist, die Feiertage? Wer bleibt HIER, wer fährt WEG? Text & Interviews: Anna Schmidt, Tanja Bickel & Michael Sentef Fotos: Tanja Bickel & Christopher Große – Illustration: Patrick Bauer

D

ie Türchen am Adventskalender gehen auf – und Tag für Tag bleiben im Dezember mehr Fenster in den Augsburger Studentenwohnheimen dunkel. Zum Familienfest will keiner hier bleiben, wenn die Familie in der Ferne wartet. Aber was ist mit den Studenten, die sich nicht einfach in den nächsten Zug setzen können, um zu ihren Lieben zu fahren? Erasmus-Studenten profitieren von zahlreichen Billigflügen, die sie auf direktem Wege einmal quer durch Europa oder um die halbe Welt transportieren. Doch nicht alle fahren weg. Wir haben uns auf den Weg gemacht und auswärtige Studenten nach ihren Plänen für die Weihachtszeit gefragt. Ihre Wurzeln liegen in den nahen Bergen oder im fernen Sudan. Und einer kommt sogar aus Bethlehem – der Wiege des Weihnachtsfestes. Ein bunter Blumenstrauß aus Traditionen erwartet Euch. Und rein kulinarisch mehr als nur der Augsburger Presssack. Lest selbst.

Der Hauptgrund, warum ich nicht in Augsburg bleibe, sind meine Freunde. Wir verbringen die Feiertage traditionell mit den engsten Freunden – das sind bei mir die Freunde aus der Schule, mit denen ich auch dieselbe Universität besucht habe.

6 | Titel

Michael „Misha“ Sekania (30) aus Georgien, schreibt seine Doktorarbeit am Lehrstuhl für Theoretische Physik III bei Professor Arno Kampf.

Spezielle Weihnachtsbräuche haben wir auch – nämlich ein spezielles Essen. Es gibt Satsivi, gekochtes Huhn oder kleinen Truthahn mit Walnüssen und speziellen Gewürzen wie Koriander. Das isst man traditionell in Westgeorgien, wo ich ursprünglich herkomme; das ist das mittlerweile durch die Nachrichten bekannte Abchasien. Wir haben auch spezielle Nachspeisen: Churchkhela, Nüsse mit einer Paste aus Traubensaft und Mehl. Und Gozinaki, geröstete und gehackte Walnüsse mit Honig. Zu trinken gibt es Sekt, dazu singen wir ein georgisches Lied. Und dann Rotwein oder Cognac.“

WEG! Beste Freunde besser als Augsburg

„An Weihnachten bin ich in Georgien, oder ich fahre nach Frankfurt oder Mainz. Dort möchte ich Weihnachten und vor allem Silvester mit meinem besten Freunden verbringen. Unser Weihnachtsfest ist am 7. Januar – wir sind orthodoxe Christen.


Elias Awad (23) aus Palästina, studiert im 7. Semester BWL.

„Ich werde dieses Jahr in Deutschland bleiben, weil ich leider kein günstiges Flugticket gefunden habe. Vielleicht feiere ich Weihnachten mit einer deutschen Familie in Witten, das sind Bekannte von uns. Meine Familie geht am 24. Dezember nachts um 24 Uhr in die Kirche und feiert den Gottesdienst. Am 25. Dezember vormittags trifft sich die ganze Familie Awad in einer Halle, um einander zu gratulieren. Dann essen wir mit der Familie meines Onkels zu Mittag. Am 25. Dezember abends findet in Bethlehem eine Kerzenprozession als Ruf für Frieden im Heiligen Land statt.“

WEG! Ski foahn, Berge und falsche Lieder

René Kaecke (25) aus Fischen bei Oberstdorf, schreibt seine Diplomarbeit am Lehrstuhl für Theoretische Physik III bei Professor Dieter Vollhardt.

„Ich feiere Weihnachten zu Hause in Fischen mit meinen Eltern und meinem Bruder. Warum ich nicht in Augsburg bleibe? Weil ich da nicht Ski fahren kann! Außerdem treffe ich mich mit meinen früheren Spielkameraden. Es ist einfach schön da. Ich kann in Ruhe in den Bergen sein. Früher haben wir an Weihnachten immer zusammen gesungen. Das war sehr lustig. Ich weiß gar nicht, warum wir das nicht mehr machen. Vor allem erinnere ich mich gern an verwirrte ältere Damen, die den Text kurzerhand umformulieren – sich einfach nicht erinnern können. Eine von ihnen hat knallhart gesungen: Stille Nacht, gute Nacht, Gottes Sohn, gut gemacht.“

HIER! Leider gab’s keinen günstigen Flug >>

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HIER! Damit der Freund Deutschland kennen lernt

Mahmoun Hemmida (31) aus dem Sudan, Doktorand am Lehrstuhl für Experimentalphysik V bei Professor Alois Loidl. „Ich bin an Weihnachten in Augsburg. Ich feiere hier, weil ich einen Freund aus dem Sudan erwarte, der Deutschland kennen lernen möchte. Wir beide sind Muslime. Weihnachten feiern wir als internationales Fest – ich war an Weihnachten nie im Sudan. Wenn ich nach Hause fahre, dann immer im Februar, wenn Semesterferien sind. Als Kind war ich in Nordafrika und in Europa – in Frankreich und Großbritannien. Mein Vater war Diplomat, da waren wir viel unterwegs. Ich vermisse meine Familie schon sehr. Im Dezember feiern wir auch ein anderes Fest, das Kurbanfest, wie es die Türken nennen.

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Weihnachten in Bethlehem Niemand weiß genau, wann Jesus geboren wurde. In der Ostkirche gedachte man seit alter Zeit am 6. Januar der Erscheinung des Erlösers. Im Westen gilt dieses Datum dem Dreikönigsfest. Der 25. Dezember wurde zunächst in Rom zum Geburtsfest des Herrn, das im Deutschen Weihnachten genannt wird. Die Armenier haben ihren Weihnachtsfeiertag wegen ihrer Ablehnung des gregorianischen Kalenders am 18. Januar. Am 24. Dezember feiern die römisch-katholische Kirche und die protestantischen Kirchen Heiligabend. Der Feiertag beginnt um 11 Uhr vormittags, wenn politische und kirchliche Würdenträger sich zu Rachels Grab begeben, um den lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu empfangen. Dann folgt ein langer Festzug, in dem Pfadfindergruppen den Patriarchen zum Krippenplatz geleiten. Dort ist um 13 Uhr der offizielle Willkommensgruß, zu dem Franziskaner und Seminaristen in liturgischen Gewändern erscheinen. Abends gibt es Chorgesänge und ein Feuerwerk auf dem Krippenplatz. Höhepunkt ist die mitternächtliche römischkatholische Messe in der Katharinenkirche. In der Nacht werden noch viele andere Messen in der Geburtsgrotte zelebriert. Am 6. und 18. Januar nehmen die Weihnachtsfeiern der orthodoxen, koptischen und armenischen Kirche einen ähnlichen Verlauf. Aufgezeichnet von Elias Awad

HIER! Kamerun für zwei Wochen lohnt sich nicht

Babak lebt seit mehr als drei Jahren in Deutschland. Obwohl er muslimisch aufgewachsen ist, hatte er keinerlei Anpassungsschwierigkeiten an das Weihnachtsfest. „Ich habe im Iran viele christliche Freunde und habe dort auch in einem christlichen Viertel gewohnt“, erklärt er. Deshalb kannte er Weihnachten bereits vor seiner Ankunft in Deutschland. Gerne denkt er an seine letzten beiden multikulturellen Weihnachtsfeste in Augsburg zurück. Diese hat er zusammen mit anderen internationalen Studenten bei einem leckeren Büffet mit Speisen aus den verschiedensten Ländern verbracht. In diesem Jahr möchte Babak nach Dresden reisen, um dort zusammen mit Freunden das Fest zu feiern. „Weihnachten ist ein Familienfest“, erzählt er, „ich bin schon ein bisschen traurig, dass meine Familie nicht hier ist“. Deshalb rät er allen Studenten, die Weihnachten ebenso nicht mit ihrer Familie feiern können, die Festlichkeiten „auf jeden Fall nicht alleine“ zu begehen – am besten dann im Kreis lieber Freunde!

Dimitri kommt ursprünglich aus Kamerun und lebt zurzeit im Wohnheim Göggingen. Weihnachten feiert er auch dieses Jahr wieder nicht im Kreise seiner Familie, sondern mit Freunden in Augsburg – seit vier Jahren seine neue „Heimat“. „Für zwei Wochen lohnt es sich einfach nicht nach Kamerun zu fliegen, auch wenn es natürlich schön wäre, wenn ich mit der gesamten Familie das Fest feiern könnte“, erzählt Dimitri. Ganz traditionell begibt er sich aber auch in Deutschland am 24. Dezember in die Kirche. Anschließend wird gemeinsam mit Landsleuten ein schmackhaftes Abendessen zubereitet. Typischer Festtagsschmaus ist dabei Reis mit Erdnusssoße oder Maniok – eine Knolle, die im Dampf oder in Wasser gekocht und oft frittiert wird. „Die Weihnachtszeit und die damit verbundenen freien Tage nutze ich aber auch intensiv zur Prüfungsvorbereitung“, verrät der HS-Student.

WEG! Babak Fallah (27) aus dem Iran, promoviert in Physik/Materialwissenschaften.

8 | Titel

Lieber Dresden als Augsburg

Dimitri Teugueka (27) aus Kamerun, studiert Elektrotechnik an der Hochschule Augsburg.


WEG! Für Schweineschmalzplätzchen nach Spanien

Anh Tuan Do (27) aus Vietnam, studiert BWL.

Maria Polez (20), Dulce Garcia (19) & Carmen Garrido (21) aus Spanien. Die drei Mädels studieren BWL. Maria, Dulce und Carmen, ErasmusStudentinnen aus Spanien, werden das Weihnachtsfest nicht in Augsburg verbringen. Sie studieren seit Oktober in Augsburg und werden noch zwei Semester bleiben. Da Weihnachten auch in Spanien ein Familienfest ist, zieht es sie zurück in die Heimat, wo sich ihre Familien bereits auf sie freuen. Auf ihre

Geschenke müssen sie allerdings noch etwas warten: „Diese gibt es traditionell erst am 6. Januar“, berichten die drei. Sie freuen sich schon besonders auf das typisch spanische Weihnachtsgebäck „Mantecados“ – Plätzchen aus Schweineschmalz. „Das beste Gebäck, das man sich vorstellen kann“, schwärmen Maria, Dulce und Carmen.

Hier! Aber Straßenfest à la Vietnam gibt’s leider nicht

Noch vor drei Jahren feierte Anh Tuan das Weihnachtsfest in seiner Heimat Vietnam – einem Land, in dem verschiedene Glaubensrichtungen und Religionen tief verwurzelt sind und nebeneinander existieren. So gibt es im Vietnam auch viele Christen, die mit ihren Traditionen und Festen die vietnamesische Kultur bereichern. „Weihnachten ist im Vietnam eine Art großes Straßenfest, das alle Leute zusammen ausgelassen feiern. Ganz anders also als in Deutschland, wo man eher zu Hause bei der Familie bleibt!“, erzählt der BWLStudent und lächelt. „Ich bin zwar nicht sehr religiös, aber die Weihnachtszeit ist auch für mich etwas Besonderes!“, so Anh Tuan weiter. Wie die meisten Auslandsstudenten, die hier bleiben, wird auch er dieses Jahr das Fest mit Freunden feiern. „Wir werden abends gemeinsam essen und einfach eine schöne Zeit miteinander verbringen“ verrät der 27-Jährige.

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Stadtleben | 9

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Mehr Denken beim Schenken oder wie man mit Geschenken aufs Siegertreppchen kommt Text: Evelyn Müller – Fotos: Natalie Stanczak

M

omentan werden die meisten Menschen richtig sportlich. In der Innenstadt versucht jeder, den Geschwindigkeitsrekord beim Hindernislauf mit menschlichen Hürden zu brechen. In den Geschäften geht es dann ans Gewichtheben sowie an die neueste Olympiadisziplin: Beine in den Bauch stehen. Und warum dieser neue Ausbruch an Sportlichkeit? Ganz einfach: Weihnachten steht vor der Tür. Alles also nur für einen einzigen Moment: die Bescherung, oder besser gesagt, das Beschenken. Doch leider lohnt dieser Sportstress oft gar nicht. Denn in vielen deutschen Familien spielen sich am 24. Dezember ähnliche Szenen ab. Beispielsweise alle Jahre wieder bei Hans B.. Er weiß genau, dass er von seiner Frau nur ein müdes Lächeln und ein „Oh danke, lieb von dir“ bekommen wird. Er hat halt doch leider wieder nicht das richtige Parfüm ausgewählt und die neue gelbe Strickjacke scheint ihr auch nicht zu gefallen. Seine Kinder bekommen dagegen was sie sich wünschen. Aber sie haben die Geschenke ja auch vorher bei ihm „bestellt“, sogar mit Angabe der Artikelnummer. Auch er freut sich nicht so richtig über den Geldschein seiner Mutter. Klar kann er sich kaufen, was er will, aber hat das Ganze als Kind nicht irgendwie mehr Spaß gemacht? Hans B. ist kein Einzelfall. Tatsächlich sind die meisten Erwachsenen unzufrieden mit ihren Geschenken. So gaben bei einer Umfrage im Auftrag von DaWanda 85 % der Befragten an, dass sie sich kreativere

10 | Titel Karriere

Geschenke wünschen. Schenkt man – egal was man tut – immer nur das Falsche? Sollte man vielleicht gleich ganz auf Schenken und Geschenke verzichten? Oder was soll man schenken?

10 Dinge, die ich von dir hasse

Erste Faustregel also (auch wenn das den Männern vielleicht nicht gefällt): Zuhören, am besten schon Wochen vorher, dann weiß man, was der andere will. Für alle, die das nicht können oder wollen, hat press|tige hier die Top-Fünf der besten Geschenktipps zusammengestellt.

Aufschlussreich ist schon ein Wis- Geschenktipp Nr. 1: sen darum, was man auf keinen Fall Erlebnis schenken sollte. Auch hier gibt es wissenschaftliche Ergebnisse. So er- Mütter, Väter, Tanten, Onkel, Omas mittelte die Suchmaschine Abacho.de und Opas und Geschwister haben die schwarze Liste der unbeliebtesten schon alles, was man nur haben kann? Weihnachtsgeschenke im letzten Jahr Auch schon alles erlebt? Sicher nicht! Wie wäre es also beispielsweise (siehe Kasten). Ganz oben stehen bei den Frauen Sachen für den Haushalt, damit, ein Erlebnis zu verschenken? Kleidung im Allgemeinen, Socken Im Internet findet man hierzu für jeund Kosmetik. Die Kleidung hat es den Geschmack das Passende. So auch bei den Männern ganz nach kann man ein Abendessen komplett oben geschafft. Besonders verpönt im Dunkeln, in der Luft oder auch sind hier Socken und Krawatten, unter Wasser buchen. Und welcher wiederum gefolgt von der Kosme- Mann würde denn nicht einmal gern tik. Wer jetzt allerdings der Meinung für einen Tag Panzer- oder Baggerfühist, dass Frauen beispielsweise auf rer spielen. Für die kleine Schwester keinen Fall etwas Praktisches haben wäre dagegen vielleicht ein Fotoswollen, irrt gewaltig. Denn Dekoar- hooting oder auch eine eigene CD ettikel und Unnützes belegen die Plät- was. Oder wie wäre es mit Paintball, ze sechs und sieben. Auf den ersten Bungee- oder Fallschirmspringen? Blick bleibt da nicht mehr viel übrig. Natürlich findet man auch genügend Allerdings kommt es eben vor allem Angebote für die weniger abenteuerdarauf an, ob es nun gewünscht war lustigen Eltern. Schon mal an einen >> oder nicht. ÜberraschungsMänner hassen... Frauen hassen... bücher haben beispielsweise 1. Kleidung, allgemein 1. Haushaltsgeräte & -waren oft keinen Erfolg, weil man 2. Socken 2. Kleidung, allgemein kauft, was man selber ger3. Krawatte 3. Socken ne liest – und eben nicht der 4. Kosmetik 4. Kosmetik Beschenkte. Aus dem Einfall 5. Süßigkeiten 5. Süßigkeiten wird so ein Reinfall. 6. Dekoartikel

6. Haushaltsgeräte & -waren

7. Unnützes

7. Bücher

8. Heimtextilien

8. CD, DVD, PC-Software

9. Bücher

9. Dekoartikel

10. CD, DVD, PC-Software

10. Alkohol & Tabakwaren


Jiang Chao (21) Germanistik, 5. Semester (Austausch)

Volker Behr (23) Mathematik, 2. Semester

„Bei uns in China wird Weihnachten

„Ich hab eigentlich noch nichts wirk-

eigentlich nur von Jugendlichen gefeiert, aber

lich Kreatives verschenkt, aber das Beste

das schönste Geschenk überhaupt war ein

war eine Brillenkette für meine Mutter,

Swarowski Kristall, eine lila Blume. Das Beste

weil sie die wirklich brauchen konnte.

was ich selbst einmal verschenkt habe waren

Das schlechteste Geschenk für mich

Lederschuhe für meinen Freund, der bis dahin

waren einmal Unterhosen und das Beste

nur Turnschuhe getragen hat. Das hässlichste

ein Fotokalender mit Familienbildern.“

Geschenk für mich war eine Puppe.“

Julia Reuß (22) Lehramt Realschule Englisch & Geografie, 5. Semester

Maurice Gerlach (21) BWL, 1. Semester

„Ich hab einmal eine Aufbewahrungskiste für eine Freundin gebastelt. Richtig schön bemalt und mit Perlen und so verziert.

Alevisos Theodoratos (23) Jura, 5. Semester

Das Beste für mich war einmal eine Reise nach Senegal, die ich von meiner Freundin geschenkt bekommen habe. Schrecklich finde ich Kinogutscheine, die sind total langweilig.“

„Mein schlechtestes Geschenk war eine „Das kreativste Geschenk von mir war

spanische Fliege, ein Aphrodisiakum, von ein

ein selbst gebasteltes Buch mit guten Ratschlä-

paar Freunden. Ich fand das nicht so lustig.

gen und Weisheiten für meine Mutter. Das

Dagegen war das Beste was ich bekommen

beste Geschenk, das ich jemals bekommen

habe eine Fotocollage mit der griechischen

hab, war eine Kette mit Anhänger von mei-

Flagge als Poster. Das fand ich ziemlich cool,

nem Freund und das schlechteste eine billige

weil ich ja Grieche bin. Das Kreativste was

CD mit irischer Musik von einer Freundin.“

ich verschenkt habe, war eine Reise nach Berlin in Kombination mitpresstige dem Musical | „Tanz der Vampire“ für meine Freundin.“

11


Massagegutschein gedacht? Oder haben die Eltern nichts mehr zu tun, seit die Kinder aus dem Haus sind? Dann wäre doch vielleicht ein Zeichen-, Aquarell- oder Airbrush-Workshop etwas (alles gesehen bei www.mydays. de). Natürlich gibt es auch die eher „low budget“-Variante unter den Erlebnisideen und die lautet: der gute alte Gutschein muss her. Beispielsweise für einen Theaterbesuch mit Mama, einen Museumsbesuch mit Papa oder Karten für die Augsburger Puppenkiste. Für die kleinen Geschwister gibt es einen Ausflug in den nächsten Vergnügungspark oder, wenn das Geld nicht reicht, eine Schnitzeljagd am nächstgelegenen Spielplatz. Und für die Großeltern? Vielleicht ein Ausflug ins Heimatkundemuseum? Oder einen Kochtag mit Oma? Einfach alles – solange es nicht im Schrank verstauben kann...

Geschenktipp Nr. 2: Personalisiertes Geschenke mit persönlicher Note kommen eigentlich immer gut an. Der Klassiker hierunter sind Fotos in den verschiedensten Varianten. So kann man fast alles mit seinem persönlichen Fotomotiv bekommen: Poster, Leinwand, Kalender, Fotoalbum, Puzzle, Kissen, Memoryspiele oder auch Pokerkarten (z.B. unter http://www. dm-digifoto.de). Etwas ausgefallener ist es, einen Gutschein für ein selbst gemischtes Parfüm zu verschenken (www.myparfuem.de) oder für die hungrige Verwandtschaft statt der Plätzchen dieses Jahr mal ein selbstgemischtes Müsli (www.mymuesli.com).

Auch das Basteln liegt dieses Jahr wieder voll im Trend: eine Geschenktruhe mit verschiedenen Gutscheinen oder eine Fotocollage, ein gemaltes Bild, ein selbstgebackenes Lebkuchenherz oder auch ein angemalter Blumentopf.

Geschenktipp Nr. 3: Brauchbares Hier liegt die Betonung wirklich auf brauchbar, das heißt, es sollte etwas sein, was der Beschenkte (!) auch wirklich verwenden kann. Wer das ganze Jahr über keinen Apfel isst, freut sich auch nicht über einen Apfelentkerner. Geschmäcker sind verschieden. Wenn Papa also erzählt hat, dass ihn das Kabel seiner Maus schon lange ärgert oder Mama sich täglich über den Topf beschwert, an dessen Henkeln sie sich ständig die Finger verbrennt, heißt es Vorsicht: hier herrscht Geschenke-Alarm! Es gibt auch brauchbare Dinge, von denen man noch gar nicht wusste, dass man sie brauchen könnte. Beispielsweise einen Spinnenfänger, mit dem man die Spinnen aus etlicher Entfernung einfangen und sicher nach draußen befördern kann. Auch einen Schokoladenbrunnen würden die meisten Frauen wohl als überaus brauchbar einschätzen (gesehen bei www.styleon.de). Oder wie wäre es mit einem Wecker, der wegfährt? Könnte eventuell sogar müde Schüler und Studenten aus dem Bett locken (gesehen bei www.techgalerie.de, die Autorin haftet nicht für eventuelle Wutanfälle).

Geschenktipp Nr. 4: Eigentlich Unnützes Geht ja gar nicht? Geht ja wohl! Es gibt so viele schöne Dinge, die eigentlich keinen wirklichen Nutzen haben, aber halt doch Spaß machen. Ganz besonders wichtig ist hier natürlich der komplette Deko-Bereich. Wer jetzt allerdings an die klassischen Kerzen denkt, sollte dann doch noch einmal Kreativ-Nachhilfe nehmen. So gibt es Tattoosticker für das Geschirr, mit denen langweiliges weißes Geschirr durch Muster oder auch Aufschriften wie „Das perfekte Dinner“ oder „Guten Appetit“ verziert werden kann. Außerdem gibt es natürlich auch Wandsticker in allen Größen, Formen und Farben, mit denen man nicht nur Wänden, sondern auch Schränken, Tischen und anderen Möbel ein neues Gesicht verleihen kann. Verschönern kann man übrigens auch seinen Laptop – mit „Designskins“. Oder anders gesagt: mit bunten Klebefolien zum auf- bzw. abziehen. Auch hier findet man noch andere wunderschöne, (fast) unnütze Dinge. Wie wärs denn, heuer mal Sudoku-Toilettenpapier zu verschenken – natürlich nur für Leute, die das nicht beschissen finden. Oder wie wäre es für die kleinen Geschwisterchen mit einem Schneemann-Kit mit Pfeife, Karottennase und rotem Schal? Einem Cocktailbrunnen? Einem Badewannenradio in U-Bootform? Bierbänder für die Bierflasche, um es im Partygedränge nicht zu verlieren? Ein Schraubendreherset in pink und plüschig für die Schwester? Juwelen-Eiswürfelformen (alles gesehen bei www. styleon.de)? Und falls es noch ein we„Ich hab schon total viele kreative Sachen verschenkt. Aber das Beste war eine Sterntaufe für meine Freundin. Außerdem

Florian Grieshammer (20) Lehramt Gymnasium Englisch & Geschichte, 1. Semester

12 | Karriere

hab ich auch einmal Ringe selber gemacht und ein Lied für meine Freundin geschrieben. Die schönsten Geschenke für mich waren ein Anhänger von meiner Freundin und ein Tattoo von meinen Eltern. Geärgert hab ich mich einmal über ein Geschenk, als ich mir ein Snowboard gewünscht und eine Snowboardbrille bekommen hab.“


Antje Poggensee (21) Erziehungswissenschaft, 1. Semester

Anna Atzl (20) Erziehungswissenschaft, 1. Semester „Ich finde Kerzen auch furchtbar und einmal habe ich sogar ein billiges Nagel-

„Das schönste Geschenk für mich war eine Reise nach Paris, die mir mein Freund

feilenset bekommen. Was ich selbst einmal

geschenkt hat. Das originellste Geschenk

Schönes verschenkt habe, war ein Advents-

von mir war ein Fotoalbum, welches ich

kalender mit selbst gehäkelten Säckchen mit

selbst für ihn gestaltet hab. Was ich ganz

Filz dekoriert. Mein peinlichstes Geschenk

schrecklich finde, sind Kerzen als Geschenk.“

war ein Stringtanga, den ich vor meiner Englischlehrerin ausgepackt habe!“

nig ausgefallener sein soll, gibt es auch die Möglichkeit, eine Sterntaufe, ein Mondgrundstück, eine Plantage in Afrika, einen Lordtitel aus Irland oder auch einen deutschen Adelstitel zu verschenken (gesehen bei www.bres.de).

Geschenktipp Nr.5: Dienstleistungen Wären wir also wieder bei den Gutscheinen angekommen… Hier ist nun wirklich genügend Raum für kreative Gedankenspiele. Und man kann oben-

drein auch noch richtig Geld sparen. Man könnte doch einmal für die ganze Familie ein mehrgängiges Menü zaubern (billiger als Essen gehen). Oder den gestressten Vater mal selbst massieren. Mit den kleinen Geschwistern einen Basteltag machen oder auch Schlittenfahren gehen. Oder für die eher pubertierenden Geschwister mal den Abholservice beim Weggehen spielen. Und Mütter und Omas freuen sich auch immer wieder, wenn sie mal nicht putzen müssen. Gehört vielleicht der Speicher ausgeräumt? Ein Zimmer gestrichen? Blumen umgepflanzt?

Am Ende ist es eigentlich ganz egal, was man schenkt – solange es dem Beschenkten gefällt. Falls es also sein sehnlichster Wunsch ist, Socken zu bekommen, dann bekommt er eben Socken. Wer nur schenkt, um zu schenken, kann sich das schenken. Wichtig ist ausschließlich, dass man sich Gedanken gemacht hat. Und dann lohnt sich eben auch der Einkaufssport – und die nächste Olympiade kann kommen! | Weitere Geschenkideen unter: http://www.trash.de

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Vom Himmel hoch – wer kommt da her? Weihnachtsmann oder Christkind: wer bringt denn nun die Geschenke? Text: Franziska Obst – Illustration: Alexander Stelz

E

s ist eine Frage des Glaubens – so viel ist sicher! Katholische Familien werden vom Christkind beschenkt, die Protestanten warten Heiligabend auf den Weihnachtsmann. Doch nehmen wir die zwei Gabenbringer einmal etwas genauer unter die Lupe.

Tatverdächtiger #1: der Weihnachtsmann Bei Kommilitonen nachgefragt, wie der Weihnachtsmann aussieht, hört man folgendes: „Ja, ganz klar, der

14 | Kultur

trägt einen roten Anzug, ist eher füllig und hat einen langen weißen Bart“, so Danielle Bittorf (27), Studentin der Medien und Kommunikation. Und auch, dass der Weihnachtsmann eher älteren Semesters ist, ist unstrittig – allerdings müsste man ihn sich noch viel, viel älter vorstellen. Denn seine Geschichte reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war es die Aufgabe des Nikolaus, in der Nacht vom 5. zum 6. Dezember die Kinder und Familien zu beschenken. Begleitet wurde er dabei von seinem Helfer Knecht Ruprecht. Schon damals lief es nach dem Schema „Guter Bulle,

böser Bulle“. Nikolaus belohnte die fleißigen und braven Kinder, Ruprecht hingegen bestrafte die faulen. Im Laufe der Zeit verschmolzen diese zwei Figuren zu einer einzigen: dem Weihnachtsmann. Geblieben sind die Stiefel, der Sack und die Rute sowie der rote Bischofsornat des Nikolaus. Wer jetzt schreit „Nein, nein! Der Weihnachtsmann ist doch eine Erfindung von Coca Cola“, dem sei gesagt: Nicht ganz richtig. Coca Cola hat lediglich dazu beigetragen, das Bild des Weihnachtsmannes zu prägen und ihn weltweit berühmt zu machen.


Tatverdächtiger #2: das Christkind Das Christkind verdankt seine Existenz Martin Luther. Dieser kämpfte seinerzeit stark gegen die Verehrung von Heiligen. Deshalb bewirkte er 1535, dass nicht mehr der Nikolaus, sondern der „Heilige Christ“ für die Bescherung der Kinder und Familien zuständig sei. Damit nicht genug. Zusätzlich verlegte er den Tag der Gabenbringung auch noch vom Nikolaustag auf den uns heute allen bekannten 24. Dezember. Doch unter dem „Heiligen Christ“ konnte sich dann niemand etwas vorstellen und so entwickelte sich im Laufe der Zeit das „Christkind“. Wie ein typischer Weihnachtsabend in christkindlichen Häusern aussieht, weiß die 23-jährige Julia Thienel, Studentin der Neueren Deutschen Literatur: „Als ich noch klein war, musste ich nach dem Kaf-

feetrinken auf mein Zimmer. Dann habe ich gewartet, bis im Wohnzimmer das Glöckchen klingelte. Da wusste ich: Jetzt gibt’s Geschenke!“. Fälschlich wird oft angenommen, dass es sich beim Christkind um das neugeborene Jesus-Kind handelt. Dem ist nicht so. Das Christkind stellt eine Figur aus Weihnachtsumzügen und Krippenspielen dar. Darin werden Maria und Joseph oft von engelsgleichen Wesen in weißen Gewändern und mit goldenem, lockigem Haar begleitet. Und eben der Anführer dieser Truppe ist unser heutiges Christkind.

„Fröhliche Weihnacht überall ...“ Doch, liebe Mitmenschen, ist es nun wirklich entschieden, wer die Geschenke bringt? Nein! Dafür gibt es auch noch zu viele andere Weih-

nachtsfiguren auf der ganzen Welt, wie etwa den vermeintlichen UrWeihnachtsmann Joulupukki, ansässig in Finnland, oder gar Väterchen Frost mit seiner Enkelin „Snegurotschka“, die den Kindern in Russland die Gaben bringen. Doch spielt es eigentlich eine so große Rolle, wer genau die Geschenke bringt? Wichtig ist doch, dass wir so nah am Jahresende endlich einmal zur Ruhe kommen, Hektik Hektik sein lassen und die Zeit mit unserer Familie genießen. Egal, ob wir in Süddeutschland feiern und das Christkind für uns mit der Glocke läutet oder ob in Ostdeutschland der Weihnachtsmann für uns den Kamin herunterrutscht. Wir sollten dankbar sein für die Stunden, die wir miteinander verbringen, denn der Alltag und der Unistress holen uns schneller wieder ein, als uns lieb ist. |

Kultur | 15


Ein wurf

Auf dem Weg zur Open University? Studentische Tagung informiert am 16. Januar über die Hochschule der Zukunft

W

er oder was ist eigentlich diese Net Generation? Kann ich zu Hause vom Bett aus lernen? Wie geht es mit der Uni weiter? Lernen wir bald alle nur noch über das Internet? Wen solche Fragen interessieren, der sollte am 16. Januar die zweite w.e.b.Square-Tagung zum Thema „Open University oder: die Zukunft der Hochschule“ (14.30 Uhr; Raum 1005, Geb. L1) besuchen. Hier gibt es von Studenten, Professoren und Dozenten interessante Beiträge zur

16 | presstige

Zukunft der Hochschule. So stehen beispielsweise Vorträge zu frei zugänglichen Lernressourcen, Web 2.0 und informellem Lernen sowie über Hochschulen im Wettbewerb auf dem Programm. Ein Muss für jeden, der später mal „was mit Medien“ machen möchte. | Evelyn Müller Weitere Informationen gibt es unter http://websquare.imb-uni-augsburg. de/konferenz/programm09


Wollen Sie Ihren Chef in der Presse sehen? Oder mit ihm an einem Tisch sitzen? Die Antwort dürfte eindeutig sein. Vor allem bei Deloitte. Denn uns geht es in erster Linie darum, Menschen und ihre Fähigkeiten zusammenzubringen. Und zwar über alle Hierarchiestufen hinweg. Dafür haben wir eine ganz einfache, aber umso wirkungsvollere Lösung gefunden: Teams. Teams, die oft sogar interdisziplinär zusammengesetzt sind. Das heißt, es kommen Wirtschaftsprüfer, Steuerexperten, Corporate Finance-Berater und Unternehmensberater für bestimmte Aufgaben zusammen. Das garantiert, dass man grundsätzlich alles im Blick hat. Jede Disziplin und die Auswirkungen eines Lösungsansatzes darauf. So kommen wir schnell auf den Punkt und zu Lösungen, die dem Kunden einen langfristigen Mehrwert bringen. Und den Mitarbeitern ständig den Blick über den Tellerrand garantieren. Dabei lernen permanent alle von allen. Oft auch Vorgesetzte von ihren Mitarbeitern. Wenn Sie mehr über uns und Ihre Karrieremöglichkeiten bei Deloitte wissen möchten, finden Sie die wichtigsten Infos auf unserer Website: www.deloitte.com/careers

Und wann kommen Sie auf den Punkt?

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns. © 2008 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft


liche n ö s r s pe r a t u n g a l u a P lbe a n o s Per

Soft Skill Service

#2

Soft Skills sind für Dich ein Buch mit sieben Siegeln? Macht nichts – Paula hilft auch den Hard-Fact-Freaks im Zwischenmenschlichen auf die Sprünge. Und verbessert damit Deine Karrierechancen* – für das Leben, nicht für die Uni lernen wir! Text: Michael Sentef – Illustration: Christoph Kückner

P

aula kennt sich aus mit Verhaltensregeln im Geschäftsleben. Gerade, wenn es nicht ums Fachliche geht, sondern um den menschlichen Umgang mit Kollegen, ist ein Fauxpas schnell passiert. Wie Du den

Sprung in den Fettnapf vermeidest und Dich in heiklen Situationen am besten aus der Affäre ziehst, verrät unsere Personal-Expertin Paula Dir im zweiten Teil von Paulas persönlicher Personalberatung.

Paula rät:

Wütend! Andreas macht sich Sorgen. Er wird gerade in einer neuen Firma eingearbeitet. Der Arbeitsaufwand ist hoch, die neuen Kollegen gestresst. „Als ich meine Kollegin dann mal fragte, ob man das so oder doch anders im Programm eingeben muss, hat sie mich total übel angepampt. Ob ich mir nichts notiert hätte! Klar hab ich alles notiert, aber ich hab ihr dann auch gesagt, dass sie mir genau diesen Fall nicht erklärt hatte!“

Andreas ist wütend, weil er auf unfreundliche und aggressive Kollegen trifft. Er sieht wahrscheinlich auch, dass er die Kollegen entlasten könnte, würde er nur vollständiger eingearbeitet. Er ärgert sich, als er wieder einmal nicht weiter weiß. Statt jedoch einer arbeitenden und ohnehin gereizten Kollegin direkt seine Frage zu stellen, hätte er geschickt zunächst fragen können, ob die Kollegin gerade einen Moment Zeit für ihn hat. Sie hätte dann die Möglichkeit ihm mitzuteilen, wenn es ihr im Augenblick nicht so gut passt. Auch seine nächste Antwort hätte Andreas geschickter formulieren können. Wenn jemand aufgebracht ist, bezieht er sehr schnell Dinge auf sich und versteht sie als Anschuldigungen. Andreas hätte statt in der persönlichen Form („Sie

haben mir das noch nicht erklärt“) besser in der neutraleren „Ich-Form“ gesprochen („Dieser Fall kam bisher noch nicht vor, daher habe ich bisher andere Informationen notiert.“). Andreas sollte aber auch vermeiden, sich selbst herabzusetzen. Es ist besser, positive Formulierungen zu verwenden. Gut kommt in Konfliktsituationen immer an, wenn man die Situation aus seiner Wahrnehmung heraus beschreibt („Ich habe den Eindruck, Sie sind gerade sehr im Stress“), seine Gefühle mitteilt („und jetzt fühle ich mich wie in der Schusslinie, was mich verletzt“) sowie eine gemeinsame Lösung anbietet („Wie können wir solche Situationen in Zukunft vermeiden?“). Wichtig ist, stets den Gesamtzusammenhang im Blick zu behalten. Denn häufig geht es in einem Konflikt wie diesem um ganz andere Dinge. >> * siehe Unternehmensumfrage ab S. 22

18 | Karriere


© 2008 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.

Globales Denken. Gemeinsame Werte. Weltweite Vernetzung.

Willkommen bei KPMG. Sie haben ehrgeizige Ziele? An der Hochschule haben Sie überdurchschnittliche Leistungen erbracht und suchen eine berufliche Herausforderung in einem dynamischen Umfeld? Und Sie haben durch Ihre bisherigen Einblicke in die Praxis klare Vorstellungen für Ihren eigenen Weg und davon, wie Sie Ihr Potenzial in eine berufliche Karriere überführen möchten? Dann finden Sie bei KPMG ideale Voraussetzungen für Ihre persönliche und Ihre berufliche Entwicklung. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung für einen unserer Geschäftsbereiche Audit, Tax oder Advisory. www.kpmg.de/careers


Peinlich!

Paula rät:

Tina berichtet von einem Meeting mit ihrem Chef und ihren Kolleginnen: „Mein Chef vor uns am Flipchart, ich und meine Kolleginnen saßen am Tisch. Da kam plötzlich dieses verdächtige Pffffffft! Wir schauten alle angestrengt auf unsere Unterlagen. Doch als er dann ganz verschämt „Entschuldigung“ stammelte, konnten wir nicht mehr. Seither sagen wir auch immer, dass uns alles „pupsegal“ ist!“

Körpergeräusche werden laut Business-Knigge heutzutage nicht mehr kommentiert. Also auch kein „Gesundheit“ – außer wenn man sich in einer Region aufhält, in der dies noch erwünscht ist oder mit älteren Menschen zu tun hat. Durch die Entschuldigung lenkt der Chef die Aufmerksamkeit auf seine Peinlichkeit. Dies kann er tun, wenn er sehr selbstbewusst und locker mit der Situation umgehen kann.

Unangenehm!

beiseite. Natürlich ist es schön, wenn im Unternehmen gefeiert und zu besonderen Anlässen auch mal ein Glas gehoben wird. Es gibt jedoch auch Firmen, in denen der „Freitag-AbendSekt“ zum Standard geworden ist. Als sie 14 Jahre alt war, musste Nadine sich vermutlich auf dem Schulhof dem Gruppendruck beim Rauchen stellen. „Cool“ zu sein hat sie im Beruf jedoch nicht mehr nötig. Wenn sie nicht trinken möchte, sollte sie das einfach sagen und auch dazu stehen. Niemand kann sie nötigen, eine Droge zu nehmen. Mit genügend Selbstvertrauen meistert sie diese Situation locker. Nadine sollte jedoch am nächsten Tag im Büro ihren Chef nochmals auf das Du ansprechen. Oft genug werden in geselliger Runde Duz-Angebote ausgesprochen, die sich allerdings im Büroalltag nicht halten lassen – sei es, weil es eine Unternehmensvorgabe ist oder weil die andere Person es einfach nicht mehr möchte. Nadine sollte also einfach neutral fragen, ob das Du auch im Business-Alltag gilt. Und wenn wieder auf das Sie zurückgerudert wird, ist das auch nicht weiter schlimm, es hat garantiert nichts mit Nadine als Person zu tun.

Nadine erzählt von der Weihnachtsfeier in ihrer Firma: „Das war alles eigentlich echt toll! Luxuriöses Ambiente, leckeres Essen, lockere Atmosphäre. Gleich zu Beginn haben wir alle ein Glas Schampus in die Hand gedrückt bekommen und so ging das dann auch den ganzen Abend weiter. Irgendwann wollte ich echt nicht mehr, aber meine Kollegen haben mich dazu gedrängt, immer weiter zu trinken. Und zu später Stunde kam dann auch noch mein Chef zu mir her, hat mir den Arm um die Schultern gelegt und mir ins Ohr gesäuselt, ich könne ihn ab jetzt duzen, er sei der Jörg. Auch wenn der Abend ganz lustig war – dass ich zum Trinken genötigt werde, mag ich nicht so. Darf ich das aber ablehnen oder denken die dann, ich sei langweilig oder kein Teammitglied? Und was mache ich jetzt mit meinem Chef? Duze ich ihn?“ Paula rät: Nadine hat Glück: Sie ist in einem Unternehmen, das trotz der derzeitigen Lage noch etwas zu feiern hat! Spaß

Humor heilt vieles. Da er aber offensichtlich selbst unsicher ist, überträgt sich dieses Gefühl auf seine Mitarbeiterinnen. Deren Lachen ist auch ein Ausdruck von Scham. Es kann zwar die Situation auflockern, aber auch dem Chef das Gefühl geben, er werde ausgelacht.

Acht geben und sich zur Wehr setzen sollte sich Nadine allerdings bei körperlichen Annäherungsversuchen. Diese sind Eingriffe in ihre Intimzone und sind von Kollegen oder Vorgesetzten absolut zu unterlassen. Auch hier gilt: Selbstbewusst auftreten und deutlich zeigen, dass diese Art der Annäherung nicht erwünscht ist. Falls es dennoch nicht endet, so kann dies als Belästigung verstanden werden. In diesem Fall sollte Nadine unbedingt mit dem Betriebsrat oder anderen zuständigen Stellen sprechen.

Habt Ihr selbst schon einmal Situationen erlebt, in denen Ihr nicht wusstet, wie Ihr Euch verhalten sollt? Oder habt Ihr Fragen zu Bewerbungen? Zu Dos und Don’ts im Business-Alltag? Fragt Paula! Sendet Eure Frage einfach an paula@presstige.org.

20 | Karriere Stadtleben


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Alles was uns bewegt presstige | 21

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Wie wichtig sind Soft Skills bei Deiner Bewerbung? Wir haben bei Unternehmen nachgefragt: Fachwissen und Soft Skills – „das Zwischenmenschliche“ – werden von den meisten Unternehmen inzwischen als gleichwertig angesehen. Doch woran erkennt man, ob ein Bewerber die erforderlichen Soft Skills mitbringt – und welche werden gefordert? Text: Manuel Schön & Wiebke Henke – Illustration: Alexander Stelz

Welche Soft Skills brauchen Bewerber? Wir alle arbeiten in Teams, daher sind uns Team- und Kommunikationsfähigkeit besonders wichtig. Positiv kann man sich auch

Welche Soft Skills brauchen Bewerber?

durch außeruniversitäres Engagement von anderen Bewerbern abset-

Das hängt vom jeweiligen Stellenprofil ab. Allgemein sind Sozial-

zen. Darüber hinaus sind bei uns Eigeninitiative, Kreativität, Durch-

verhalten und Talente des Bewerbers entscheidend.

setzungsvermögen und unternehmerisches Denken gefragt.

Woran erkennen Sie diese Soft Skills?

Woran erkennen Sie diese Soft Skills?

Die Soft Skills eines Bewerbers versuchen wir sowohl aus dem

Soft Skills wie Einfühlungsvermögen, Kooperationsfähigkeit oder

Lebenslauf, dem Bewerbungsschreiben und insbesondere im Be-

rhetorische Fähigkeiten sind zunächst aus einer Bewerbung nur

werbungsgespräch zu erfahren.

mittelbar zu erkennen, da sich Soft Skills insbesondere im persönlichen Kontakt zeigen und bewerten lassen. Umso wichtiger

Kontakt: Michael Fischer

ist es daher, möglichst aussagekräftige Unterlagen zu erhalten,

m.fischer@alpine.hosokawa.com

in denen ein Bewerber neben chronologischen Daten zu seinem Lebenslauf auch auf Punkte wie außeruniversitäres Engagement, Freizeitaktivitäten oder auf bereits absolvierte Lehrgänge, Semi-

Welche Soft Skills brauchen Bewerber?

nare, Weiterbildungen usw. eingeht. Der Bewerber hat damit die

Teamfähigkeit, Kooperation, Kommunika-

Möglichkeit, bereits in seiner Bewerbung ein abgerundetes Profil

tions- und Konfliktfähigkeit, Interkulturelle

von sich zu zeigen. Der Personaler kann so mögliche Fähigkeiten

Kompetenz, Motivation, Integrationsfähigkeit, Engagement, Belast-

im Soft Skill-Bereich besser abschätzen.

barkeit, Flexibilität, Verantwortungsbewusstsein.

Kontakt: Nikolaus Heiszenberger,

Woran erkennen Sie diese Soft Skills?

nikolaus.heiszenberger@audi.de

Ein erster Abgleich der Kompetenzen eines Bewerbers mit dem

22 | Karriere


Anforderungsprofil erfolgt, sofern möglich, anhand der Bewer-

wird. Auch (Arbeits-)Zeugnisse geben Auskunft über Soft Skills,

bungsunterlagen. Im Vorstellungsgespräch wird dieses dann

außeruniversitäre Aktivitäten, Mitgliedschaft in Vereinen und

genauer überprüft. Indizien für Soft Skills können sein: Lebens-

Gruppen, Hobbies oder Hochschulämter. Mannschaftssportarten

laufanalyse (frühere verantwortungsvolle Position in einem Un-

als Hobbies geben zum Beispiel Auskunft über die Teamfähigkeit.

ternehmen, Ehrenämter, persönliche Interessen/Hobbies, Aus-

„Briefmarken sammeln“ wäre hingegen ein Anhaltspunkt dafür,

landstätigkeiten, Zeugnisse der vorigen

dass der Bewerber eher im „stillen Kämmerlein“ sitzt.

Arbeitgeber usw.). Der Bewerber Kontakt: Werner Müller

sollte diese Punkte im Vorstel-

werner.mueller@presse-druck.de

lungsgespräch mit Beispielen belegen können. Hierbei spielt

Welche Soft Skills brauchen Bewer-

das Urteilsvermögen und die Erfahrung der Personalverantwort-

ber?

lichen eine wesentliche Rolle.

Das hängt vom Bereich und der jeweiligen Position ab. Bei

Kontakt: Sabine Heel

IT-Entwicklern sind fachliche Kompeten-

sabine.heel@fujitsu-siemens.com

zen beispielsweise wichtiger als Soft Skills. Woran erkennen Sie diese Soft Skills? Welche Soft Skills brauchen Bewerber? Wichtig sind eine positive

Grundeinstellung

sowie Offenheit und Kritikfähigkeit. Mann muss offen Fragen formulieren können und sollte auch

Soft Skills erkennt man hauptsächlich im Bewerbungsgespräch, da man allein aus dem Lebenslauf oder dem Anschreiben solche Fähigkeiten nur schwer herauslesen kann. Auch rhetorische Fähigkeiten kann man nur im Gespräch testen.

keine Scheu haben „dumme Fragen“ zu stellen. Für das Team brauchen wir keine Einzelkämpfer. Man muss auch das eigene Ich hinten anstellen

Kontakt: Claudius Ullrich claudius.ullrich@weltbild.com

können. Woran erkennen Sie diese Soft Skills? Gerne gesehen wird, wenn man neben Prak-

Welche Soft Skills brauchen Bewer-

tika auch außeruniversitäres Engagement

ber?

vorweisen kann.

Bei

uns

stehen

Teamfähigkeit und Kommunikations-

Kontakt: Hardy Degner hardy.degner@conogy.de

fähigkeit im Vordergrund. Außerdem sind gerade im Verkauf „soziale

Kompetenzen“

wie

Auftreten und sich präsentieren wichtig. Welche Soft Skills brauchen Be-

Woran erkennen Sie diese Soft

werber?

Skills?

Offenheit und Kommunikation

Seine Persönlichkeit und ob der

sind die wichtigsten Skills. Ein-

Bewerber ins Team passt, soll

zelkämpfer sind nicht gefragt.

vor allem durch das Gespräch

Woran erkennen Sie diese Soft

geklärt werden.

Skills? Schon durch das Anschreiben

Kontakt: Karin Porsche

kann man Aussagen über den

karin.porsche@sska.de

Bewerber treffen, z.B. wenn es sich um ein standardisiertes Anschreiben handelt oder wenn nicht auf das Unternehmen eingegangen

Karriere | 23


Leicht und locker zum perfekten Job Finanzkrise, Rezession, Depression? Für Studierte ist die Welt noch in Ordnung. Du registrierst Dich einfach auf www.absolventa.de – und die Unternehmen bewerben sich bei Dir.

S

eit vergangenem Sommer ist alles anders: Fast 500 Firmen suchen mittlerweile bei ABSOLVENTA geeignete Kandidaten für Traineestellen und feste Jobs. Der Bewerbungsspieß wird umgedreht. Studenten und Hochschulabgänger erstellen ihr Profil im Internet – für sie ist das kostenlos, sie bleiben zunächst anonym. Die Unternehmen erhalten die persönlichen Kontaktdaten erst, wenn die Absolventen das Angebot interessant finden und sie ihre Kontaktdaten freischalten. Dafür zahlen die Firmen eine Vermittlungsgebühr. Diese Gebühr stellt sicher, dass Studenten und Absolventen nur ernst gemeinte Angebote erhalten.

Bittsteller war gestern. Heute wirst Du umworben. „Bisher kam man sich bei den Unternehmen mitunter wie ein Bittsteller vor“, sagt Lukas große Klönne, Pressesprecher von ABSOLVENTA. „Unser Motto dagegen lautet: Gefunden werden statt bewerben.“

24 | Karriere

Dass es für das ABSOLVENTAPrinzip einen Markt gibt, war schnell klar. „Wir hatten schon 17.500 Absolventen nach 19 Tagen, als wir im März die Seite zur Registrierung geöffnet hatten“, erzählt große Klönne. Seit Mai können auch Unternehmen darauf zugreifen. Nur drei Monate später waren 350 Firmen dabei, bald wird die 500er-Marke geknackt werden. Namhafte Arbeitgeber wie KPMG, Siemens, Google und MAN nutzen ABSOLVENTA im Kampf um die besten Talente.

Kooperation mit press|tige Für Dich als press|tige-Leser gibt’s nun ein besonderes Schmankerl: Du musst nicht erst bei ABSOLVENTA anklopfen und auf einen FreischaltCode warten. Dein Zauberwort wartet bereits auf Dich. Mit dem Codewort „presstige“ kannst Du Dich auf www.absolventa.de registrieren und Deinen Marktwert testen.

Text: Michael Sentef – Fotos: Jan Koenen, Absolventa.de & privat

Lukas grosse Klönne: „Gefunden werden statt bewerben“

„Durch die Zusammenarbeit mit Bayerns größtem studentischem Magazin press|tige erhoffen wir uns viele neue hochqualifizierte Absolventen“, erläutert große Klönne. Und press|tige-Herausgeber Christopher Große ergänzt: „press|tige erreicht regelmäßig über 10.000 leistungsstarke Studierende an den Augsburger Hochschulen. Wir freuen uns sehr, dass wir künftig gemeinsam mit unserem Partner ABSOLVENTA den Augsburger Absolventen bei ihrem Jobeinstieg helfen können.“ |


Verena Rotter (24) Politikwissenschaft:

Martin Bigelmayr (27) BWL:

Als ich von Absolventa gehört habe, dachte

Ich finde den Gedanken, den Bewerbungsprozess

Eine Plattform wie Absolventa bietet Unterneh-

ich: Nicht schlecht, da mach ich auch mit. Ich

einmal umzudrehen, gut. Allerdings würde ich

men die Möglichkeit, anonym nach neuen Mit-

glaube aber, dass die Chance, in den Augen der

mich nicht komplett auf diese Schiene verlassen,

arbeitern zu suchen. Gut für mich, denn so wer-

Firmen gut abzuschneiden, auch stark von der

sondern mich parallel noch auf die konventionelle

de ich vielleicht von Firmen gefunden, die ich

Gestaltung meines Profils abhängt.

Art bewerben. Das beweist schließlich Initiative.

von selbst gar nicht in Betracht gezogen hätte.

Andrea Kaiser (22) Jura:

Wissen, wo’s lang geht: Das ABSOLVENTA-Team bringt Dich zum perfekten Job

Anmelden und durchstarten

Das demokratische Stipendium

Mit ABSOLVENTA und press|tige kommst Du zu Deinem Traumjob – ohne Dich zu bewerben. Die Firmen bewerben sich bei Dir.

Du brauchst Geld und die Studienstiftung fördert Dich einfach nicht? Macht nichts. Das demokratische Stipendium von Absolventa e.V. schafft neue Chancen. Deine Noten sind egal. Wichtig ist, dass Du mit Deinen Argumenten überzeugst. Noch mindestens bis Januar 2009 kannst Du Dich auf Deinem ABSOLVENTA-Account unter „Karriere“ bewerben. Mit insgesamt 25.000 Euro aus Firmenspenden werden die überzeugendsten Bewerber gefördert. Die erste Auswahlphase läuft – bewirb Dich jetzt und lass Dir diese Gelegenheit nicht entgehen. Mit Deinem Zugangscode „presstige“ geht’s los auf www.absolventa.de.

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Karriere | 25


Das Unitheater stürmt die Bühne Wie Augsburger Studenten den Märchenwald bereisen und einen Mordfall lösen

E

in Mann liegt auf dem Boden. Ohne Herzschlag, kalt. Die Umstehenden schauen sich an und suchen nach einer Erklärung. Ein Student versteht sofort und umrahmt den Mann mit weißer Kreide. Es ist ein Mord passiert! Ein Mord im Seminar.

Krimi, Komödie... das Panoptikum bietet alles

Infos: Mord im Seminar. Der Tod kommt vor dem Referat. Termine: 17., 18. und 19.12. ab 20 Uhr Ort: Kulturhaus Abraxas Karten: Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 5 Euro Reservierung im Abraxas möglich, Vorverkauf in der alten Cafete (Uni) ab 1.12.!

Text: Fumi Machida – Fotos: Jana Kaiser aus den verschiedensten Fakultäten, beispielsweise aus Jura oder Mathematik. Insgesamt sind aber überwiegend Lehramtstudenten und Germanisten vertreten. Das Klischee, es gäbe nur Frauen auf der Bühne, widerlegt das Panoptikum gründlich. „Wir haben ein eingeschworenes Team, in dem immer Männer mitmachen“, so Nora. Bis heute sind immer ein bis zwei Stücke in einem Jahr aufgeführt worden. Die Mischung macht’s: Mal eine Boulevardkomödie (Peter Shaffer. Komödie im Dunkeln), mal ein Märchen (Der verlorene Zauberspiegel). Im Mai 2008 ergab sich das erste Mal die Gelegenheit, ein neues Stück in Zusammenarbeit mit einer Regisseurin und Studenten aus Pittsburgh, USA zu inszenieren. Das Ergebnis war ein Drehbuch, gemischt geschrieben auf Deutsch wie auf Englisch. Die Mitspieler des Panoptikums können stolz auf sich und ihren Fortschritt sein, vor allem, wenn man die lobenden Kritiken der Augsburger Allgemeine liest.

Was würdest Du machen, wenn Dein Kommilitone oder Dein anspruchsvoller aber netter Dozent während eines Seminarausfluges ermordet wird? Zum Glück passieren solche Tragödien seltener in unserem Alltag als auf der Bühne, und präsentiert werden sie uns à la Agatha Christie von der studentischen Theatergruppe Panoptikum. Bald ist Weihnachten und für die Schauspielerin Nora Schüssler (24) bedeutet dies die Zeit der Proben und der Premiere eines neuen Stückes. Die Lehrämtlerin und Studentin der Ethik der Textkulturen gründete im Jahr 2005 das Panoptikum. Die Bühnenge- Hinter den Kulissen... schichte der Unitheatergruppe begann Aber wie kommt eine solche rein mit Ein Sommernachtstraum, gespielt im Dezember desselben Jahres. Die studentische Theatergruppe zustaninteressierten Teilnehmer kommen de? Wo finden die Teilnehmer die

26 | Kultur

Zeit und noch dazu das Geld für die Requisiten? „Für Mord im Seminar proben wir seit September. Wir treffen uns immer zwei Mal in der Woche. In der letzten Woche wird den ganzen Tag von morgens bis abends geprobt“, erklärt Nora. Für den Erfolg muss man sich einfach Zeit nehmen. Dafür haben laut Nora die meisten Dozenten auch Verständnis. Die Kostüme werden bei vielen Vorstellungen selbst genäht, wie bei Ein Sommernachtstraum, manche wiederum werden vom Augsburger Stadttheater geliehen, so auch das Dornröschenkleid und das „Böser Wolf“-Kostüm. Mit dem Umsatz der Eintrittskarten werden die Kulissen, die Requisiten und vor allem die Miete für das Kulturhaus Abraxas bezahlt. Doch all dies soll sich bald ändern: Das Panoptikum wurde im November die offizielle Theatergruppe der Universität Augsburg. „Das heißt, von nun an bekommen wir finanzielle Unterstützung von der Uni“, freut sich Nora. Ob dieser Geldsegen die Motivation der Schauspieler noch weiter fördert? Macht Euch selbst ein Bild davon: Vor Weihnachten werden die Studenten noch drei Mal die Bühne stürmen. |



Hier schwätzt dr Schdoinerne Ma:

Gefrorene Gedanken eines Stadtheroen Text: Dominik A. Hahn

W

eihnachda isch ja d'Zeit dr Wünsch. Abr halt au dr Hoffnunga. Jeztda isch dr Augschburgr an sich ja oinr, der si viel Hoffnunga macht. Zum Beischbiel, dass es au amal a Schwab ins Kabinedd vom Minischdrbräsidenda neischaffd. Odr dass auf dr Weddrkart vom ZDF heute-schornaal mal Augschburg schdeha tut, anschdatt immr nur Kempda. Odr halt au oinfach, dass es no a andre Schdraß geba könnt als d'Maxschdraß, wo was los isch. Da isch dann halt zwar au ab sechse abends koi Siach mehr auf aufm Bürgaschdeig wega dr Schberrschdund, abr ma hätt halt amal a Auswahl. Abr des sin ja alles gar koine Hoffnunga nedda, sondern eh'r so Hirng'schbindsde. Dr Seinsch Walter dagega, der macht si richtige Hoffnunga. Au so reale, weisch. So mit Bodenzial, dass des au klappa könnt. An FCA hat'r gseah. Wie se im UEFA-Bogal-Final schbiela und an null zu drei Rückschdand aufhola und des dann au no im Elfmedrschießa g'winna. Also i moin,

des kannsch scho als realischdisch bedrachda. Ung'fähr so als wie dass dr Gribl Kurt die kompledde Amdszeid durchhalda könnt. Odr dr Weihnachtsbaum aufm Radhausblatz wiedr blaue Lichdr naufkriegd. Odr halt ebb au, dass des Schdadion vom AEV bis in zwei Jahr rundnum g'schlossa isch. Obwohl, des soll ja wirklich passiera, hab i ma saga lassa. So ganz draua tu i dem G'schwätz abr no ned. I denk da bloß an des groß ankündigde Brojegd des neua Schdadions am Augschburga Hauptbahnhof – so a Schweizer, Materazzi hieß der odr so ähnlich, wollt da a feine Arena baua lassa, wo so außarum no einkaufa hättsch geha könna. Quasi a Dult umd Eisfläch rum. Da hasch dann abr au nix mehr von g'kehrt. Dr Herr Materazzi odr so hatt wahrscheinlich kei Zeit mehr g'habt, weil er nach der Sache mitm Sidann so berühmt g'worra isch – und berühmt sei und Augschburg, des passt halt au irgadwie ned zamm. Ja, und dann wollt dr ehemalige Mischdr Vollschlank, also dr Leypoldt, von dr immens erfolgreicha Augschburg AG ja d'Mess fluta, warta bis es kalt

g'nug isch und dann drum num a neis Schadion baua lassa. Von Arrabern. Weil die sie so gut mit Kälde auskenna, könnt i ma vorschdella. War dann halt au wiedr nix. Weil sie nausg'stellt hat, dass dr Leypoldt gar ned dr Typ für Winterschbord isch. Also au so für Schbord so im Allg'meina. Der isch lieba nach Thailand ausg'wandert. Rein beruflich, verschdeht si. Und Weihnachda hat der beschdimmd au nie g'mocht. Apropos AG. I bin scho a weng erleichderd, dass d'Augschburg AG nimmr da isch. Weil an dr Börs hamms ja jetzda scho an Haufa Gulda ins Blumsglo g'schmissa. Und wenn i bloß dran denk, dass ganz Augschburg Insolvenz hätt anmelda müssa, krieg i's Zittra. Obwohl, vielleichd hätt ma dann au a paar Milliarda ausm Säckel vom Schdeinbrück kriegt. Und damit dann endlich a neue AEV-Arena errichda lassa könna. Mei, sin wir bleed. Und so bleibt des halt au wiedr nur a Wunsch. Abr zu Weihnachda isch des ja erlaubd. An g'segnedn Heiligabend wünscht eich eir Konrad Hackher alias dr Schdoinerne Ma. |

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Albtraum:Klassenzimmer Was macht man eigentlich mit Lehramt – außer Lehramt? Denn: Nicht in jedem steckt ein Thomas Gottschalk oder Dieter Nuhr.

„I

mmer diese störenden Schüler!“, ächzt Sven P. *. Schon bei seiner ersten Erfahrung im Klassenzimmer, als Referendar, war für ihn klar: So kann es nicht weitergehen. Mit dieser Ansicht ist er nicht allein. Zwar halten in Deutschland 13 von 14 Lehramtsstudenten bis zum Referendariat durch, doch nur zwei von ihnen bleiben bis zum regulären Pensionsalter im Dienst.

Kaum einer hält durch Für Greta K. * war der Umgang mit den Schülern nicht das Problem. Dennoch war sie als Lehrerin unglücklich: „Ich war mit großer Unlust am Start und empfand sehr vieles als unwichtig“, berichtet sie. „Irgendwann wollte ich dann abbrechen, das wiederum hat die Schulleitung unterbunden und mich fast zwei Jahre durchgeschleppt.“ Nach dem zweiten Staatsexamen war es mit der Arbeit im Klassenzimmer trotzdem vorbei: „Ich habe mich nie wieder als Lehrerin beworben.“

Nie wieder Schule – aber was nun? Die Möglichkeiten nach dem Abbruch sind je nach Fächern verschieden. Wer eine Fremdsprache studiert hat, kann sich als Dolmetscher oder Übersetzer versuchen. Ein ehemaliger Deutschlehrer passt ins

Text: Bettina Schäferling – Illustration: Patrick Bauer Verlagswesen. Der studierte Sportlehrer Sven P. hilft nun Hausfrauen im Fitnessstudio ihren Winterspeck loszuwerden.

Soft Skills helfen auch in anderen Jobs

Der Umstieg kostet Zeit und Geld Allgemein stellt sie aber doch klar: „Ohne die Bereitschaft, Zeit und Geld zu investieren, ist es nicht so leicht sich umzuorientieren.“ Viele Abbrecher sind sich darin einig, dass es nach dem Abbruch wichtig ist, erst einmal gründlich über die weitere berufliche Zukunft nachzudenken. Übergangsjobs seien besser als ein erneuter Fehlgriff, meint auch Sven P. Und aus wem als Lehrer nichts wird, der kann immer noch in die Politik gehen. Oder Komiker werden wie Dieter Nuhr. Und schließlich dürfte auch der Lehrer Thomas Gottschalk bei Wetten, dass...? nicht ewig den Showclown mimen. |

Auf einen gemeinsamen Nenner kommen Lehrämtler bei den Soft Skills. So besitzen die meisten gute rhetorische Fähigkeiten – sie sind es gewohnt vor Gruppen zu sprechen. Daneben sind sie oft im Umgang mit Kindern geübt. Daher bleiben zahlreiche Abbrecher der sozialen Schiene treu. „Ich wollte in die Sozialarbeit, da ich gut darin bin, Schüler in Lebensfragen und bei Problemen zu beraten“, erzählt Greta K. weiter. Nach einem Praktikum im Jugendamt bekam Berufe für Lehrämtler sie das Angebot für eine Teilzeitstelle im KinderJe nach Studienfach: hort, nebenbei besuchte //Arbeit im Buchhandel, in Bibliotheken oder in Archiven sie den Aufbaustudien//Berufe in der Werbebranche oder in gang ErziehungswissenMeinungsforschungsinstituten schaft mit Hauptfach //Mitarbeit in der Fort- und Weiterbildung Sozialpädagogik. Für //Kommunikationstraining sich selbst zieht sie heu//Tourismusbranche te folgendes Fazit: „Ich //Erlebnispädagogik bin eine hochqualifizierte Fachkraft im Bereich Soziale Berufe: der beruflichen Bildung //Erzieher von sozial Benachteilig//Verhaltens- oder Gesprächstherapeut ten und sehr froh, keine //Arbeit in der Ehe-, Familien- oder Erziehungsberatung unglückliche Lehrerin //Pastoralreferent zu sein.“

* Name von der Redaktion geändert

Karriere | 29


Augsburg außer Rand und Band Reif für Anajos Erbe: Pop-City hat mehr zu bieten als Nova International und Anajo. Wir haben für Euch die Lauscher aufgesperrt und die Tourbusse der Bands aufgesucht, in denen Studenten gscheit rocken. Ab dafür! Text: Franziska Obst & Kete Shabani – Illustration: Alexander Stelz

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Hallo, hier ist Jeffrey! Willkommen im Karussel der Gefühle: von melancholisch über aufbrausend energetisch. Die vierköpfige Band, die vor mehr als drei Jahren gegründet wurde, weiß ihre Zuhörer durch den Jahrmarkt der Stilfragmente zu führen. Inspiriert, so die Band, wird sie von ehrlicher, handgemachter Musik. Nix Überproduziertes, bitte. Bands, „denen man glaubt, was sie über ihre Songs transportieren wollen“. Glückwunsch! Schwer für uns, dieser Kombo, die musikalisch irgendwo zwischen Indie und Alternative anzusiedeln ist, ihre liebevoll durchmischte Musik nicht abzukaufen. Seit 2003 darf sich die Uni Augsburg über eine eigene Bigband freuen. Zu verdanken hat sie dies den beiden Gründern Daniel M. Eberhard und Thomas Fink, zu damaliger Zeit noch Lehramt-Studenten mit Hauptfach Musik. Inzwischen hat sich die Bigband auch außerhalb des Campus einen Namen gemacht. So erhielt sie beim Bigband-Wettbewerb des Bayerischen Musikrates einmal den zweiten und einmal den dritten Preis. Von Ende November bis Ende Dezember stellt sich die Band der Herausforderung einer Tour mit der erfolgreichen Augsburger Studentenband Anajo. Die Termine erfahrt ihr auf der Homepage der Uni Bigband. Diese vierköpfige Band sollte man unter keinen Umständen „canceln“. Denn ihnen zuzuhören lohnt sich auf jeden Fall! Die unterschiedlichen Musik-Vorlieben der einzelnen Bandmitglieder (die Palette reicht von AC/DC bis hin zu Keith Urban) spiegeln sich auch in ihren Songs wider. Kein Song klingt wie der andere. Besonders spannend: Das jüngste Bandmitglied, Drummer Maxx, ist gerade einmal 13 Jahre alt. „Früh übt sich“, sagen wir da nur. Erst über Namensumwege von „Bunch of Haufen“ über „Man Alive!“ kamen die zwei Bandmitglieder Markus und Andreas auf ihren jetzigen Namen Senario. Unser erster Gedanke beim Hören der Songs: Das kann man echt hoch und runter hören! Der zweite Gedanke: Sollte sich Jack Johnson jemals nach Augsburg verirren, an der Tür dieser Jungs sollte er auf jeden Fall klopfen. Musikalisch surfen sie nämlich auf der gleichen Welle. Ihr aktuelles Album „This weird, crystallizing moment“ könnt ihr kostenlos auf ihrer Homepage runterladen.

Bandmitglieder: Kevin Thoma (27), Stefan Spoo (31), Matthias Strigza (20), Christoph Elwert (26) Studienrichtung: u.a. Geographie, BWL

Jeffrey

Stilbeschreibung in drei Wörtern: Entwaffnend, ehrlich, durchdacht Hobbykeller oder Starolymp?: Vor der Pforte des Star-Olymps mit aufgedrehten Verstärkern stehen, um mal zu sehen, ob man uns denn reinlassen würde. www.myspace.com/jeffreyonline

Bandmitglieder: „Erstsemestler“ und „Alte Hasen“ zwischen 20 und 30, insgesamt etwa 20 Mitglieder (wechselnde Besetzung) Studienrichtung: u.a. Wirtschaftsmathematiker, Lehramt Musik

Uni Bigband

Stilbeschreibung in drei Wörtern: offen-dynamisch und bunt gemischt Nächster Auftritt: 5. Febuar, Komödie Augsburg, „Big Band Battle“ gemeinsam mit der Uni Bigband Regensburg www.uni-big-band-augsburg.de

Bandmitglieder: Andy Müller (27), Richie Kircheis (26), Flo Deuring (26), Maxx Hertweck (13)

Cancelled

Studienrichtung: u.a. Lehramt Grundschule, Informationsund Elektrotechnik, BWL Stilbeschreibung in drei Wörtern: Rock – vielseitig – mehrstimmig www.myspace.com/cancelledband

Bandmitglieder: Markus Sieber (21), Andreas Beirer (21)

Senario

Studienrichtung: beide iBWL Stilbeschreibung in drei Wörtern: Drei Wörter? Uns reicht eins: Awesome! Song der euch verbindet: Goldenes Handwerk – Die Ärzte www.senariomusic.com >>

Kultur | 31


Bandmitglieder: Paul (27), Heinrich (22), Eduard (26) & Rodolpho Kentsch (26) Studienrichtung: u.a. Lehramt Physik/Mathe, Informatik, Lehramt Musik Stilbeschreibung in drei Wörtern: Laut (aber dennoch) absolut mädchentauglich

Kentsch

Hobbykeller oder Starolymp: Warum gehen, wenn man stehen kann. Wir bleiben erstmal da, wo wir sind, außer uns holt jemand ab. www.kennensiekentsch.de

Bandmitglieder: Stefan Mordstein (26), Simon Walter (21), Thomas Schrettle (20) Studienrichtung: Englisch/ Französisch (Stefan) Stilbeschreibung in drei Wörtern: Gut, besser, am besten! Oh, das sind vier ...

Jigsaw Puzzle

Frei wählbare Frage: Was ist ein Keks unterm Baum? Ein schattiges Plätzchen. www.myspace.com/jigsawpuzzleband

Bandmitglieder: Johanna Hofmann, Julia Neukam, Rafael Riss, Norbert Wenninger, Michael Wimmer, Joschi Hofmann, Alexander „Habbl“ Habermeyer, Peter „Pedl“ Sedlmeyer, Markus Drescher Studienrichtung: u.a. Musikpädagogik, Musiktherapeuten, Soziologie, Kunstpädagogik Stilbeschreibung in drei Wörtern: „Speed-Folk“ (sind zwar nur zwei, aber reicht vollkommen) www.revellingcrooks.com

Revelling Crooks

Bandmitglieder: Florian Ernszt (25), Andreas Mayrhofer (28), Willi Mayrhofer (26), Franziska Hodek (22), Markus Knobloch (24) Studienrichtung: u.a. Europäische Kulturgeschichte Stilbeschreibung in drei Wörtern: fresh – independent – frances Bestes Album?: Eheste bandinterne Einigung: „All my Life“ von den Foo Fighters. www.frances-band.de

32 | Kultur

Frances

Der Frage „Wer ist eigentlich Herr Kentsch“, die immer wieder bei misslungenen Hotelbuchungen auftrat, wenn einmal mehr der Nachname eines Bandmitglieds falsch geschrieben wurde, folgte die Gründung der Band Kentsch im Jahr 2007. Die „Postmodernenretrovereinigung“, wie sich die Band selbst betitelt, erlangt Inspiration von Vorbildern wie Rio Reiser, Jan Vetter und vielleicht auch Whitney Houston, Hauptsache eben mit „Knorke-Faktor“. Wer es versäumt hat diese humorvolle Band beim Max 08 live zu erleben, kann dies spätestens nächstes Jahr bei den geplanten Auftritten in Augsburg, Donauwörth und Landshut nachholen. Vielleicht lassen sich bei dieser Gelegenheit auch so wichtige Fragen klären wie: „Gibt es Kentsch auch in Dosen?“ Als Jigsaw Puzzle sich Anfang 2007 gründeten, nahmen sie sich vor, die beste Band der Welt zu werden. Wir finden, die Jungs sind auf dem besten Weg dahin. Bereits ein halbes Jahr nach der Gründung spielten sie auf dem Oberkeil, einem Festival in der Nähe von Bayreuth, und begeisterten Hunderte von Leuten. Im Moment basteln die drei an Ihrer neuen Platte, geben aber im nächsten Jahr wieder richtig Vollgas. Denn Ihr Talent wollen Sie unter keinen Umständen dem Hobbykeller anpassen. Mit vielerlei Gerät treten die Revelling Crooks an. Genauso vielseitig ist auch der Stil der neunköpfigen Band. Was manche noch als tanzbare ost- und westeuropäische Volksmusik bezeichnen würden, nennen die Revelling Crooks „Balkan-KlezmerCountry-Speedfolk, Pogo & Polka, Ska & Punk“ oder einfach: Tanz- und Trinkmusik. Der kreative Musikmix erfährt auch oft Inspiration aus dem Publikum: nicht selten sind es die Fans, die ihre Bühnenhelden mit exotischen Tipps aus der mongolischen oder kaukasischen Musikszene beliefern. Die Chemie stimmte bei der Gründung der fünfköpfigen Band Frances im Jahr 2005: Ein spontaner Gang ins Tonstudio, um für eine gemeinsame Freundin ein Geburtstagslied einzuspielen, entpuppte sich schon bald als Auftakt für ein gemeinsames, Energie geladenes Musizieren. Frances kommen ihren Inspirationsquellen Incubus, Muse und Dredg qualitativ erfreulich nahe. Mit ihrer Sängerin Franziska erhalten die Songs den gewissen weiblichen Pepp, und als Support der amerikanischen Band Maxeen und mit ihrem Debütalbum „Live Event“ bewiesen sie in den letzten Monaten eines: eine gute Ladung Qualität aus dem Allgäu!


UNIVIERTEL | VIERTEL UNI Zwar heißt es Univiertel, besteht aber nur zu einem Viertel aus Uni. Das jüngste Augsburger Stadtviertel ist den meisten Studenten weitgehend unbekannt – genauso wie drei Viertel der Bewohner mit der Uni nicht viel am Hut haben. Oder ist das nur ein Klischee? press|tige hat zwischen die Betonbauten geschaut und nur Menschen getroffen, die aus Überzeugung dort leben. Text: Lieve Langemann & Jan Koenen – Fotos: Jan Koenen

orgens strömen sie mit Bus, Tram, Fahrrad oder Auto in Heerscharen an die Uni. Nach der Vorlesung geht es wieder nach Hause – gesehen hat der durchschnittliche Student so nur die Gebäude der Universität. Dass sich neben der Hochschule auch ein ganzes, nach ihr benanntes Stadtviertel befindet, wissen die meisten höchstens von entsprechend lautenden Verkehrsschildern. Wenige kommen während ihrer Studentenzeit weiter als bis zum Europaplatz oder in den Supermarkt. Dabei öffnet sich hinter der Salomon-Idler-Straße eine Welt, die mit der Uni nicht viel zu tun hat: Wohnblock neben Wohnblock, Russisch wohin man hört, Grüppchen von Senioren mit Rollatoren an jeder Ecke, Scherben auf dem Boden und daneben gleich in

Rudeln die trinkenden Teenies. Klingt nach Berlin-Kreuzberg-Klischees, die aber auch in Augsburgs Süden gerne aufgewärmt werden, wenn abends „die Flaschen durch die Gegend fliegen“, weiß Lehramtsstudent Fabio. Seit zwei Jahren wohnt der 24-Jährige im Studentenwohnheim Univiertel und ist froh, dass er kein Zimmer Richtung Europaplatz hat.

Der alte Norden – der neue Süden Doch auch das Univiertel selbst lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen, von denen der zuerst gebaute nördliche Teil, in dem auch die Uni liegt, als sozialer Brennpunkt gilt. „Die Geschossbauten des ersten Bau-

abschnitts werden heute von ihren Bewohnern als weniger attraktiv empfunden“, muss sogar eine Broschüre der Stadt Augsburg über diese „städtebauliche Entwicklungsmaßnahme“ eingestehen. Doch wie kam es überhaupt zum Bau dieser Trabantenstadt? Im Jahre 1968 hatte die Stadt Augsburg plötzlich mitten im Stadtgebiet jede Menge Platz, nämlich dort, wo bislang der Flugplatz lag. Heute zeugen nur noch Straßennamen wie Lilienthal, Zeppelin oder Messerschmitt davon, dass dort statt Campus und Plattenbauten einst Landebahn und Hangar standen. Nachdem der letzte Flieger abgehoben hatte, plante die Stadt Augsburg auf dem Gelände des nun „Alten Flugplatzes“ ein visionäres neues Wohngebiet. >>

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Der Europaplatz bei Tag:

Abends gesellen sich hier gern Jugendliche zum Umtrunk.

Stadtleben | 33


der Bauzeit das gesamte Viertel prägten. Bald darauf zog Stammen in dem neu entstandenen Wohngebiet in ein Appartement und ist bis heute überzeugter Univiertler. In seinen Augen ist der Plan der Städtebauer aufgegangen, besonders die vielen Grünanlagen im Süden des Univiertels, der erst Ende der 1980er Jahre entstand, haben es dem Professor angetan. Auch

nyme Steinwüste“ verantworten wollte. Doch auch die gemäßigteren Pläne zur Bebauung riefen damals Begeisterung hervor: „Schwabens Traumstadt entsteht in Augsburg“, titelte die Augsburger Allgemeine Zeitung 1968 anlässlich der Planungen und rief sogleich einen Leserwettbewerb zur Namensgebung aus. Das Univiertel hätte nach Wunsch einiger Einsendungen auch so hübsche Namen wie Neusiedlungsgebiet Messerschmidt-Flughafen oder Siemens-Stadt bekommen.

Nach Wunsch mancher Architekten und Städteplaner wäre Augsburgs Süden das Manhattan Bayerns geworden. Geschwungene Hochhausketten mit bis zu 20 Stockwerken, die einer Welle aus Beton und Balkonen gleichen sollten. Daraus wurde nichts, weil ein neuer Stadtbaurat keine „ano-

Die Namenswahl fiel dann aber doch auf die Universität, deren Grundstein im Oktober 1974 im neu entstandenen Viertel gelegt wurde. Professor Theo Stammen, heute Emeritus am Lehrstuhl Politikwissenschaft, erinnert sich noch an den vielen Lärm und die unzähligen Kräne, die während

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Biotop Betonwüste

Eine Welle aus Beton und Balkonen:

Ein Vorgeschmack auf Schwabens Traumstadt

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„Stärkere Auflockerung der Wohnblöcke

durch differenzierte Fassaden-gestaltung“

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dass man zu Fuß alles rasch erreichen kann und auf nichts verzichten muss, sind für Stammen klare Vorzüge. „Für mich ist das hier ein richtiges Biotop, das mir sehr zuträglich ist – wenn auch mit kleinen Konfliktlinien.“ Geringer Integrationsanreiz:

Besonders ältere Spätaussiedler

Integration auf dem Reißbrett Potential für diese Konflikte bietet vor allem die kulturelle Zusammensetzung. Seitdem nach der Wende viele Spätaussiedler aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion nach Augsburg kamen, entwickelte sich der Stadtteil rasch zu einer beliebten Wohngegend für Russlanddeutsche. In manchen Wohnblöcken machen sie bis zu 70 Prozent der Bewohner aus. So zogen auch Tanja und Alexander Müller vor acht Jahren ins Univiertel: „Vor allem, weil die meisten unserer russischen Freunde hier schon wohnten.“

bleiben gern unter sich

Besonders komfortabel ist für viele das angepasste Einkaufsangebot: Viele Läden bieten ausschließlich Speisen aus der Heimat an, die Bedienungen stammen selbst von dort und machen so einen Alltag ausschließlich in der Muttersprache möglich. Gerade viele ältere Menschen können selbst nach mehr als zehn Jahren in Deutschland kaum Deutsch. Und auch das Klischee vom Jugendlichen, der sich trotz deutscher Schulbildung nur schwer integrieren lässt und lieber unter Landsleuten bleibt, wird auf dem

Original italienische Spezialitäten Die Empfehlung im Uni-Viertel: Seit 10 Jahren italienische Gastlichkeit und einzigartiger Service direkt am Europa-Platz Entdecken auch Sie die einmalige Kombination aus Genuss und Leidenschaft: Im Ristorante “Il Porcino” verbindet sich die ganze Vielfalt italienischer Kochkunst mit höchster Qualität. Erleben Sie die Freude und Unbeschwertheit der berühmten Küche der Romagna, dem kulinarischen Himmelreich Italiens! Alle Gerichte auch zum Mitnehmen!

Europlatz beinahe täglich bestätigt. Aber wie bei jedem Klischee gibt es natürlich auch im Univiertel Menschen, die diesem Bild nicht entsprechen. Seien es die vielen Studenten, die irgendwo zwischen Rumpler- und Bürgermeister-Ulrich-Straße ihre WGs haben. Oder auch Tanja und Alexander Müller, die an der Uni und der Hochschule Augsburg studieren, genauso wie viele andere Studenten mit Migrationshintergrund. Denn so einfach ist die Trennung zwischen Uni und Viertel eben doch nicht.|

Ristorante Pizzeria Salomon-Idler-Straße 24b 86159 Augsburg Tel. 0821 / 59 28 63 - 57 61 98


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was macht eigentlich...

… die Professur für Digitale Medien? Text: Benjamin Regler – Illustration: Christoph Kückner

E

s ist Mittwoch, kurz nach halb drei: Schnellen Schrittes eilst du aus dem Hörsaal. Dein Unterbewusstsein sagt dir, dass du gerade daran bist, einen wichtigen Termin zu versäumen. Ein Blick in das E-MailPostfach gibt Gewissheit: Gerade jetzt solltest du in der Bayerischen Staatsbibliothek in München sein, um mit einer Kommilitonin Literatur fürs nächste Referat zu suchen. Du atmest tief durch und klickst auf den Button mit der Aufschrift Teleportieren. Einen Augenblick später stehst du vor dem mächtigen Portal der Bibliothek und winkst deiner Studienkollegin zu.

Von der Utopie zur Realität Völlige Utopie? Nicht in der Welt, mit der sich Andreas Hebbel-Seeger beschäftigt. Seit diesem Semester ist er Professor an der neu eingerichteten Professur für Digitale Medien des Instituts für Medien und Bildungstechnologie. Dort beschäftigt er sich damit, wie virtuelle Welten in der Hochschullehre zum Einsatz kommen können. An der Universität Hamburg arbeitet er schon seit 1998 an der Umsetzung didaktischer Szenarien in Form von Rollen- und Strategiespielen. Besonders begeistert ist er dabei von der Online-Plattform Second Life: „Das ist für mich ein riesiges Experimentierfeld“. Denn Second Life ist kein

Spiel im herkömmlichen Sinne, in dem ein von den Entwicklern festgelegtes Ziel erreicht werden muss. Im Gegenteil, die Studenten sehen beispielsweise nicht mehr nur die Simulation einer Maschine, sondern bauen eben diese in der virtuellen Welt selbst. „Das Machen ist der zentrale Punkt. Sie entwickeln aus dieser Perspektive eine völlig andere Herangehensweise an ein Problem“, so Hebbel-Seeger. Wie das aussieht, kann man auf dem Campus der Hamburger Hochschulen in Second Life besichtigen: Dort haben Studenten der Wirtschaftsinformatik unter anderem einen Containerterminal eingerichtet.

Echte Professoren in virtuellen Seminaren Nicht nur Studierende technischer Fächer profitieren von den Möglichkeiten virtueller Welten: Einen Amerikanistik-Professor aus Vancouver spontan als Gast für eine Seminarsitzung zu gewinnen, dürfte schwierig sein. Was aber, wenn die Veranstaltung in einem virtuellen Seminarraum stattfindet, den jeder vom PC aus betreten kann? Kritiker werden einwerfen, dass der virtuelle Kontakt niemals den im realen Leben ersetzen kann. Dem stimmt auch Hebbel-Seeger zu: „Das ist absolut nicht das Gleiche. Es ist mir sehr wichtig, einen guten Kompromiss zu finden“. So haben

Mitarbeiter der Universität Hamburg virtuelle Büros in Second Life eingerichtet, wo sie zeitweise mit ihrem Avatar anzutreffen sind – ein Avatar repräsentiert die eigene Person in der virtuellen Welt. Mancher empfindet diese Art der Kommunikation natürlicher als E-Mail oder Videochats. Dagegen ist die Suche nach Literatur in der Bibliothek per Web-Suchformular möglicherweise einfacher als mit dem Avatar an virtuellen Bücherregalen entlangzugehen: „Nicht jedes Szenario erfährt einen Mehrwert, wenn es begehbar wird“. Auf die Frage, welche Funktion aus der virtuellen Wellt im realen Leben leider fehlt, muss Andreas Hebbel-Seeger schmunzeln: „Es gibt Situationen, da frage ich mich: Wo ist eigentlich der Rückgängig-Knopf?“ |

Second Life selbst ausprobieren? www.secondlife.com Die Bayerische Staatsbibliothek residiert auf der „Insel der Information“: http://slurl.com/secondlife/Insel%20 der%20Information/132/23/22 Der Campus Hamburg wurde in Zusammenarbeit der Hamburger Hochschulen mit der Medienagentur „Büro X“ realisiert: http://slurl.com/secondlife/Campus%20Hamburg/126/126/29

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Wenn die Nacht am tiefsten Eine Novembernacht in Augsburg. Wo werden wir stranden? Warum stinken wir nach Rauch? Und wer ist der komische Kerl mit den beiden Mädels? Ein Lehrstück. Text: Christopher Große & Michael Sentef – Fotos: Christopher Große

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H

ier fängt die Geschichte an. Wir müssen dringend los, daher keine lange Einleitung. Es ist schon dunkel. Auf jetzt! 21:03 Uhr. Es ist gestern. Ein einsamer Platz, früher war hier mehr los. Wir sind zwei, er und ich. Beide auf. Wir müssen los, hat er gesagt. Die Nacht ist kurz in Augsburg. Besonders unter der Woche und besonders am Donnerstag, wenn das Gros der Studierenden schon wieder mit Schmutzwäsche unterm Arm die Heimreise zu Mama irgendwo aufs Dorf angetreten hat. Freitag und Samstag ist dann wieder alles anders, wenn das Umland in die Sauf- und Partytempel der Stadt einfällt - laut, unbarmherzig und sehr urtümlich. Wir holen uns an der Total-Tankstelle beim Alten Stadtbad eine Büchse Cola light und eine Schachtel Zigaretten. Nicht zum Rauchen, sondern als Stativersatz für die Kamera. Ganz alter Fotografentrick, hat er gesagt. 21:20 Uhr. McCafé an der Eichleitnerstraße, eigentlich ja Edisonstraße, aber die kennt keiner, draußen, kalt. Ein Wetter wie zum Reingehen. – Zum Glück regnet es nicht mehr, hat er gesagt, und dann hat er das Stativ ausgepackt, das große. Es ist nicht hoch genug, um über die Brüstung an der B17 hinweg das güldene „M“ gut zu inszenieren. Es ist aber hoch genug, um einige stadtauswärts fahrende Autofahrer schockiert in die Bremsen steigen zu lassen.

22:20 Uhr. McCafé an der Eichleitnerstraße, eigentlich ja immer noch Edisonstraße, die aber niemand kennt, drinnen. Es ist verflixt warm.Die Dame am Nebentisch reißt sich den wollenen Mantel vom Leib. – Lass uns reingehen, hat er gesagt, und dann sind die Migrantenjungs mit ihrem tiefer gelegten Dreiergolf um die Ecke gepfiffen, mit Handbremse und so richtig quietschenden Reifen und richtig gekonnt eigentlich, und wir sind reingegangen. Zwei Golden Retriever legen ihre sehr großen, sehr goldenen Köpfe auf den nussbaumhölzernen Boden und ignorieren sanft deliriös das Krähen Amy Winehouses, die wünscht, nicht mehr zum Affen gemacht zu werden. Der Caffe Latte neigt sich dem Ende entgegen. Es geht dem Ende entgegen, hat er gesagt. Ein Telefon klingelt. Jetzt haben wir noch Hunger. Die haben wohl so ne Managementweiterbildung gerade, hat er gesagt, und das finden wir blöde, weil wir doch mit den Managern reden wollten. Der Typ hatte so nen geringelten Pullover an, wie er eigentlich nur von Carlo Colucci oder Bruno Banani sein kann, hat er gesagt, und was sie anhatte und wie die beiden aussahen, wissen wir nicht mehr, aber sie hatten beide Latte Macchiato mit Strohhalm. Carlo Colucci-Träger, dem Jugendalter entwachsen, sonore Stimme – wie Omas Reibeisen: Und sie redet, redet, redet. Sie, dem Jugendalter noch mehr entwachsen, aber jünger wirkend als er, aber auch verzweifelter, alles andere als sonore Stimme – wie eine Jazztrompete: >>

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Mit Amy Winehouse dem Ende entgegen: Im McCafé fühlen sich nicht nur Golden Retriever, sondern auch Zanderfans wohl.

Strozzapreti, die „Priesterwürger“. Sonderwünsche werden immer wohlwollend zur Kenntnis genommen und meistens erfüllt. Max, der Oberkellner, steht an der Tür. Ohne seine weiße Schürze kaum zu erkennen, dafür in tiefgrüner Barbourjacke. So eine wollte er auch schon immer haben, hat er gesagt. Die braucht man auf Sylt, um dazuzugehören, doch seine Mutter habe gesagt, die stinke immer so nach Wachs und die brauche kein Mensch, um irgendwo dazuzugehören, hat er gesagt. Max nimmt sich ein Glas Tiramisù aus der Vitrine und verschwindet. Und hast du die Socken gesehen, die sie anhat. Carlo Colucci-Träger, nun entrüstet: Die Schuhe sind voll Farbe gewesen. Sie: Bevor ichs vergess: Ich wollte dich fragen, obs Zander gibt. Ich hätt so gern zu Weihnachten nen Zander. Carlo Colucci-Träger murmelt etwas Unverständliches. Frag halt Bernhard, ob es einen gibt. Der größere der Golden Retriever hebt kurz seinen Schädel, sein Blick ist müde und leer. Sie: Ich war einmal beim Dr. Bergen – das war die Hölle. Da in der Seitenstraße, so ein Wahnsinn. Da war das letzte Mal sone Praktikantin da, die hat die ganze Zeit im Raum gestanden und mich angeschaut. Carlo Colucci-Träger murmelt etwas Unverständliches. Sie, recht empört: Das war so unangenehm. Ich sitz immer so in dem Stuhl und sie steht so vor mir, weisch.

0:53 Uhr. Es ist morgen. Immer noch Il Porcino, eine Mahlzeit später. – Wir lieben dieses Leben, wir lieben diese Welt, und alles was uns wach hält, hängt nicht nur am Geld. Ja, hat er gesagt, wenn er den Maxino sieht, geht ihm immer das Herz auf, aber ihm geht sowieso immer das Herz auf, wenn er das Porcino betritt. Am Nebentisch geht auch einer das Herz auf. Zumindest schüttet die Blonde ihr Herz aus, dem Typ mit der extrahohen Stirn ihr gegenüber. Sie ist zweimal er, sieht aus als käme sie aus Oberursel oder Königstein, in jedem Fall Taunus plus Job in Frankfurt am Main, und hat eine riesige Golduhr am feisten Gelenk. Er hager und kahl im Ringelpolo (wer zum Teufel verschenkt denn immer sowas?), sie – naja – sieht wohl aus.

22:37 Uhr. Bahnhofsmission, draußen, sehr kalt jetzt. – Die Bahnhofsmission hat längst zu, hat die Frau mit dem dicken Wollpulli und der zu großen Nase uns mit ruhiger Stimme gesagt, die macht schon am Nachmittag dicht. Dann müssen eben wir mit unserer Not und unserem Hunger noch ins Porcino. Ob das wohl ein jeder so machen kann, hat er gefragt.

Die Wohle, sehr beredt: Stuttgart hat die Kaiserstraße. Die hat wie jede Straße eine Ecke. Und die Ecke hat ein Restaurant – was heißt Restaurant – das ist zuviel gesagt – eher ne Bauernstube. Der Kahle wiegt den Kopf, fast schon harmonisch. Die Wohle, beschwingt: Und dieses frische Bier, das hat so nen leichten Geschmack – du kannst dich totsaufen. Was so typisch ist: Die Leute kniffeln,

22:58 Uhr. Es ist heute. Mr. Onion’s, drinnen. – Bei Yusuf gibt’s die beste Whiskey-Auswahl der Stadt, hat er gesagt, und mich reingeschleppt. Mein Hunger muss warten, dafür schenkt uns Yusuf eine Runde 16jährigen Schnaps von der Insel Jura. Da gibt es nur eine Brennerei und da wachsen Palmen, obwohl das Schottland ist, hat er gesagt. 23:54 Uhr. Ristorante Il Porcino, der Italiener am Europaplatz, vor der Tür Jugendliche auf Holzbänken, trotz der Eiseskälte. – Beim Italiener seines Vertrauens bekommt man auch kurz vor Mitternacht eine warme Mahlzeit. Der Chef, Bruno Strocchi, kümmert sich persönlich um das leibliche Wohl seiner Gäste. Geheimtipp Penne Madagaskar, hat er gesagt, senza formaggio. Heute aber ausnahmsweise die Strigoli

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Beim Italiener seines Vertrauens bekommt man auch kurz vor Mitternacht eine warme Mahlzeit.


Nur bis ein Uhr geöffnet, aber dennoch ein Fanal in der Augsburger Nacht: Die Sackpfeife.

die Leute spielen – also dieses Bier, frisch und lecker – und dieses Bier ist wahnsinnig lecker, so lecker, bis du versuchst aufzustehen. Der Kahle nickt, zumindest sieht es so aus, vielleicht ist er auch eingenickt. Die Wohle, so wohl wie nie zuvor: Und so diese ganze Atmosphäre, während du so deine Finger abschleckst, so richtig alte Tische, so Tafeln, aus richtig dickem Holz, ein halber Baumstamm – sehr urig! Was mir sehr gut gefallen hat – also das Bier, wahnsinnig lecker. Sie hält inne – aber nur sehr, sehr kurz. Genauso wie der Most, da schmeckst du die Beeren und Früchte so schön raus – aber kein Bier schmeckt so lecker fruchtig wie Most. Da bringt Gianni ihr eine Panna Cotta. „Sehr hübsch“, jauchzt sie. Das hat ja auch Alessia gezaubert, hat er gesagt und seine Cola light weggeschlürft. Das kannst Du jetzt auch zitieren, hat er noch hinterher geschoben. Wir zahlen. Karrrte? Getrrrennte? Sí und sí. 1:26 Uhr. Die Sackpfeife hat leider nur bis 1 Uhr geöffnet – Drei Betrunkene unterschiedlichen Geschlechts torkeln uns in der Bäckergasse entgegen. „Meine Mama hat mir immer Hühnersuppe gemacht!“, plärrt die Dame ihren Herren zu. So geht das nicht.

1:41 Uhr. Antono Vic’s Haifischbar. Es riecht, als habe sich seit dem bayerischen Rauchver bot, Verzeihung: Nichtraucherschutz, aller Rauch, der nun woanders fehlt, in diese eine Lokalität verzogen. – Am Nebentisch ist man sich, dezent alkoholisiert, weitgehend einig. Einer schläft schon. Er wird von einer auf den ersten Blick auffallend wackeligen Konstruktion aus ineinander verkeilten Korbstühlen gestützt. Einer redet. Ich finde das schön. Wenn’s keiner tut, tut’s keiner: F***en. Tust Du doch nicht – ich tu’s! Und weiter, während er seiner Tischnachbarin am Dekolleté herumfingert: Wenn Du nicht f***en kannst, kannst Du nicht leben. Ich glaube, hier wird in größeren Dimensionen gedacht, hat er gesagt. Dann haben wir bestellt. Nur ein Radler für mich. Er bestellt, etwas umständlich: Lagavulin. Um Gottes willen: Kein Eis. Also ganz pur. L-a-g-a-v-u-l-i-n. Die Flasche ist leider leer. Dann eben L-a-p-h-r-o-a-i-g. Der ist auch gut. Es ist Nacht. Ich bin älter als die Zeit, hat er gesagt, und ich habe es ihm geglaubt. Es geht dem Ende entgegen, aber allem Ende wohnt ein Zauber inne – oder so ähnlich. >>

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Wirres Haupthaar und Nickelbrille: Der Philosoph weiss, was Frauen wünschen.

Am Nebentisch kehren die Lebensgeister zurück: Leck mi am Arsch. Hasch Du Feuer? Leck mi am Arsch! I brauch Feuer! Die Tischnachbarin leert ihre Hellesgläser in unerhörter Geschwindigkeit. Die Welt ... des isch alles nimmer des. Davon wird’s au ned besser. Leck mi am Arsch. I brauch Feuer! Indes ist der Andere wieder eingenickt. Überzeugungsversuche: Gehen wir nach Hause! Dein Bett, weisch! Hier stinkt’s, weil die Leut rauchen, manche, weisch! Bett wär besser. Geh aufs Klo und dann geh heim!

Die Sarah könnte da nie wohnen in Berlin, hat er gesagt. Ich glaube ja, dass jeder Augsburger häufiger in Berlin ist als ich, hat er gesagt, obwohl ich doch Berliner bin, und dass kein Augsburger so häufig in Augsburg ist wie ich, hat er gesagt, beinahe verwundert. „Wir wollen Euch ja nicht auf die Nerven gehen!“, stellt jetzt ein Philosoph – oder einer, der sich wenigstens die meiste Zeit des Tages dafür zu halten scheint – mit sehr wirrem Haupthaar und schiefer Nickelbrille sich und seine Begleitung, dessen Auftreten dem der Golden Retriever zu Beginn des Abends erstaunlich ähnelt, vor. An den Rändern seiner Brille hat sich eine braune Kruste gebildet. „Aber wir würden uns glücklich schätzen, wenn wir unser Bier hier weiterhin genießen dürften. Ja? Dann sind wir glücklich.“ Auf eine Antwort verzichtet er und setzt sich neben Auszeitsarah und ihre Freundin.

Der Schlafende scheint anderer Meinung zu sein und rührt sich nicht, während der Gastraum von drei Personen betreten wird. Zwei Mädchen und Valli. Die Eine studiert Tourismus (geht das an der FH, äh, HS Augsburg? Ok, geht. Ich dachte nur in Kempten? Stand da nicht mal was in der press|tige drüber?), die Andere heißt Sarah und nimmt eine schöpferische Auszeit, wie sie selbst anführt aber nicht weiter expliziert, und Valli nimmt ein Helles. „Im Annapam konnte man auch rauchen, da waren wir vorher“, führt Valli aus. Wir öffnen unseren Zigaretten, die wir schließlich ohnehin nicht zu rauchen beabsichtigten, und händigen Valli eine gute Handvoll aus, was dieser mit einem Lächeln quittiert.

„Hast Du gerade meine Zigarette genommen?“, wird der Pseudophilosoph gefragt. „Wenn das Deine sind, dann ja“, antwortet der. „Immerhin eine Zigarette weniger in Deiner Lunge.“ – „Das ist ja schön“, findet Sarahs Freundin. 2:43 Uhr. So kann es nicht weitergehen. Bloc Party sangen einst auf ihrem Album „A Weekend In The City“: „I have decided at 25/ That something must change“. Eine Gebrauchsanweisung haben aber auch sie nicht mitgeliefert. Vielleicht ist Augsburg auch einfach zu alt für den Scheiß. Alle ab. Ende. Wir sind wieder allein. Was werden sie morgen Nacht tun: Colucci und die Zanderliebhaberin, Ringelpolo und sein wohles Weib, der F***er und der Schläfer, die Dame, die Feuer braucht, Valli und Auszeitsarah. Was wir jetzt tun? Wir machen es wie die freundlichen runden kasachischen Murmeltiere und wie Augsburg, die schöne, alte Stadt am Lech: Wir schlafen den Schlaf der Gerechten. | Wo sollen unsere Autoren beim nächsten Mal hingehen? Eure Vorschläge schickt Ihr an chefredaktion@presstige.org

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Und der Haifisch, der hat Zähne: Valli hingegen raucht unser Zigarettenstativ


Ich denke, also gewinn’ ich Jetzt bewerben mit Deinen philosophischen Ergüssen: Am 17. Januar 2009 kannst Du beim Philosophen-Wettstreit im Café Viktor den Schierlingsbecher gewinnen. Text: Kete Shabani – Illustration: Christoph Kückner

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hantippe ist ein böses Weib, haut Sokrates zum Zeitvertreib“ Grund genug hatte die vereinsamte Ehefrau ja: Sokrates, ehrenwerter Gassen-Dialektiker Athens, verbrachte seine Zeit anstatt zu Hause vornehmlich auf Marktplätzen, verworren in Dialogen über Sein und Schein, Gott, Seele und Rest.

Augsburg philosophiert Heute ist Sokrates in der abendländischen Kultur hoch angesehen. Für sein Denken, für sein Reden, für sein Tun. Die Philosophie, so scheint es, brächte Ruhm und Ehre. Für alle Augsburger, die sich auch in unserer Gegenwart zum Philosophieren berufen fühlen, gibt es seit Juli diesen Jahres eine Art modernen Athener Marktplatz: den „Philosophy Slam“. Bei diesem PhilosophenWettstreit treten Alltags-Philosophen mit ihren Texten auf die Bühne und versuchen in vorgegebener Zeit, die Gunst der Jury und des Publikums zu gewinnen – ähnlich, wie beim hierzulande mittlerweile in Kenner-Kreisen etablierten „Poetry-Slams“. Doch der Philosophy Slam unterscheidet sich in zwei Faktoren vom Dichterwettstreit. Die Moderatorin des Events und selbst Studentin der Philosophie,

Izabela Zerebjatjew (24), erklärt dies wie folgt: „Einmal liegt der Unterschied inhaltlich begründet; Polemik und Alltagsproblematik spielen auf unserer Bühne keine Rolle, im Zentrum stehen philosophische Themen.“ Zum anderen ist auch die Form der Austragung eine andere: eine Jury aus dem universitären Umfeld entscheidet über die philosophische Qualität der Texte und kürt damit einen Sieger, ein zweiter wird vom Publikum per Beifallsbekundung gewählt.

Die Philosophie wird bühnenreif Der Geistesblitz zur Gründung eines solchen Slams traf Dr. Gerhard Hofweber beim allwöchentlichen Philosophie-Stammtisch: auf der Suche nach einem neuen Veranstaltungsort, fiel als Vorschlag das Café Viktor, das eine Kleinkunstbühne besitzt. Das Stichwort „Bühne“ nährte die Idee, „die Philosophie bühnenreif zu machen“. Dass sich die Philosophie nicht zu verstecken braucht, zeigte die überragende Resonanz auf den letzten „Slam“. Sowohl die Kritik der Presse als auch die Reaktionen des Publikums fielen begeistert aus und auch andere deutsche Universitätsstädte zogen nach und stellen

nun ähnliche Projekte auf die Beine. „Trotzdem legen wir keinen Anspruch auf große Popularität oder ein dickes Geschäft. Wichtig und interessant ist es, zu sehen, wohin sich alles entwickelt“, so Zerebjatjew.

Philosophierst du noch oder slammst du schon? Für alle Augsburger, die ihre philosophische Ader einmal vor Publikum unter Beweis stellen möchten, bietet sich die nächste Gelegenheit am 17. Januar 2009. Denn für den nächsten Philosophy Slam im Café Viktor können sich alle philosophisch Interessierten – Student oder nicht – bis zum 1. Januar 2009 mit einem selbst verfassten Text anmelden. Neben einem Büchergutschein wartet auf die Sieger ein symbolträchtiger Schierlingsbecher. Daraus trinken sollte man allerdings nicht, wenn man dem Schicksal Sokrates entgehen und beim nächsten Slam wieder dabei sein möchte. |


16:00 – 17:00

17:00 – 18:00

44 | presstige Alle Angaben ohne Gewähr

Zusammengetragen von Evelyn Müller

Nudeloper

Coq

Movie Bar

20:00 – 21:00

Interaktiv auf presstige.org

Viktors

Ratskeller

22:00 – 23:00

Thorbräukeller

Samok City

Platsch Samok City The Post

Papasitos

Nudeloper

Iguana Joe's

Enchilada

24:00 – 01:00

The Post

Papasitos

Murphy‘s Law

Mr. Onions (Univiertel & Barfüßerbrücke)

Iguana Joe's

Flair City

19:00 – 20:00

Havanna Lounge

Essbar

Enchilada

Drei Königinnen

Caipi

Barium 56

Barfly

Mo-Do, Sobis 22:00

21:00 – 22:00

Joe Pena‘s

Commerzienrat

18:00 – 19:00

Altstadtcafé

23:00 – 24:00

König v. Flandern

Täglich

Happy Hour Guide

01:00 – Ende


Sonntag

Samstag

Freitag

Zur Brezn

Donnerstag

Mittwoch

Zur Brezn

Dienstag

Montag

Joe Pena‘s

Thorbräukeller

Park Lounge

Thorbräukeller

Park Lounge

Thorbräukeller

Thorbräukeller

Park Lounge

Mahagoni

Pino

Pino

Park Lounge

Pino

Thorbräukeller

Thorbräukeller

Park Lounge

Thorbräukeller

Pino

Pavian

Madhouse

Peaches

Thorbräukeller

Peaches

Madhouse

Pavian

Nudeloper

Weisses Lamm

Fegefeuer

Weisses Lamm

Fegefeuer

Ostwerk

Tropicana

Rockfabrik

Kantine

Rockfabrik

Circus

Rockfabrik

Mahagoni

Mahagoni

Mo‘Town

Mo‘Town

Mahagoni

Liquid

Mo‘Town

Mo‘Town

Mo‘Town

Liquid

Liquid

ediuG ruoH yppaH 01:00 – Ende

24:00 – 01:00

23:00 – 24:00

22:00 – 23:00

21:00 – 22:00

20:00 – 21:00

gro.egitsserp fua vitkaretnI

| rhäweG enho nebagnA presstige ellA rellüM nylevE nov negartegnemmasuZ 19:00 – 20:00

18:00 – 19:00

17:00 – 18:00

16:00 – 17:00

45


Pimp Your Brain! Hirnsuppe essen hilft nicht. Ein gesunder Körper braucht einen gesunden Geist – sonst endet er wie Paris Hilton oder Lothar Matthäus. Text & Fotos: Natalie Stanczak – Illustration: Patrick Bauer

J

ohannes Blindhuber freut sich über das iPhone, das er beim press|tige-Gewinnspiel abgesahnt hat. Damit kann er künftig nicht nur seine Freunde zum Abendessen einladen und das Kino-Date mit seiner Freundin vereinbaren – er kann auch sein Gehirn auf Zack halten. Bei dem japanischen Zahlenknüller Sudoku muss er rechnen, sich erinnern, kombinieren und Lücken richtig füllen.

In der Praxis von Dr. Kawashima

Geschick und Glück

In der Praxis von Nintendos Dr. Kawashima gibt es kein Entrinnen, nur noch Verjüngungskuren. Durch Gehirnjogging auf Spielkonsolen verringerst Du Dein geistiges Alter, indem Du Musikstücke nachspielst oder Wechselgeld errechnest. Die findige Spielebranche hat längst das Geschäft mit dem Geist für sich entdeckt – und pimpt damit ihre Bilanz.

in Bra p Pim #1!

Intelligent durch Ernährung

Lecithin, der Baustein des Nervenbotenstoffes Acethylcholin, enthalten in Eiern oder Sojaprodukten. Omega3-Fettsäuren, die wichtige Bestandteile von Nervenzellen sind, enthalten in Walnüssen oder Seefisch. Magnesium, schützt die Nervenzellen vor Schäden durch Stress, ist enthalten in Sonnenblumenkernen oder Haferflocken. B-Vitamine bilden Nervenzellen und Botenstoffe und sind enthalten in Milch, Fleisch und Vollkornprodukten. Und schlussendlich Folsäure, die das Erinnerungsvermögen verbessert und die Informationsverarbeitung beschleunigt, enthalten in grünem Salat oder Paprika.

46 | Sport

in Bra p Pim ! #2

Schon lange existiert die Annahme, das Gehirn funktioniere wie ein Muskel. Siegfried Lehrl, Intelligenzforscher an der Universität Erlangen, beschäftigt sich mit der Messung und Veränderung der geistigen Leistungsfähigkeit Gesunder und Kranker. „Das Hirn arbeitet am besten, wenn es stetig trainiert wird, da sich dadurch mehr Vernetzungen zwischen den Nervenzellen ausbilden können“, erklärt Lehrl. Jeder Trainingserfolg bringt ein Glücksgefühl – durch die Ausschüttung des Belohnungsstoffes Dopamin.

Der geile Body im Kopf Glücksgefühle sind schön. Doch hat das Training auch eine Langzeitwirkung? Kann man durch Videospiele oder Sudokus den Intelligenzquotienten erhöhen? „Wer regelmäßig Sudokus ausfüllt, steigert nicht seinen IQ, sondern seine Sudoku-Stärke“, erklärt Intelligenzforscher Lehrl. Wichtig sei beim Gehirntraining wie auch beim körperlichen Training im Fitnessstudio die Anpassung der Anforderung an die eigene Leistung und ein individueller Plan, bei dem sich die Schwierigkeit steigert. Wer nur einmal die Woche Gewichte stemmen geht, wird auch nicht gleich aussehen wie Vin Diesel.


Hirnfoto Clever faulenzen, Sport fürs Hirn Besonders wichtig fürs Gehirn: ausreichend Schlaf! Wissenschaftler empfehlen bis zu sieben Stunden, um tagsüber Gelerntes abzuspeichern. Erst in der Nacht werden die im Hirnarreal des Hippocampus zwischengespeicherten Eindrücke und Informationen auf die Festplatte im Neokortex überspielt und so dauerhaft gesichert. Und: Das Hirn braucht körperliche Bewegung. Bestehende Neuronennetze werden durch regelmäßiges Training dichter geknüpft, die Entstehung neuer Nervenzellen im Hippocampus wird gefördert. Wer seinen Körper pimpt, pimpt also auch sein Hirn!

Lässt tief blicken: Mit Röntgenstrahlen durchleuchten Mediziner bei der Computertomographie den Kopf. Sehen wir hier Natalies Gedanken?

Sel bst ver suc h

Richtig essen hilft Geist und Körper Ausgewogen essen, viel trinken: Wer auf Klausuren lernt oder bald eine mündliche Prüfung hat, sollte die gesunde Ernährung nicht vernachlässigen. Zu wenig trinken führt zu demenzähnlichen Zuständen – der Arbeitsspeicher arbeitet schlecht, Konzentrationsschwächen sind die Folge. Kaffee in Maßen ist erlaubt, auf Traubenzucker sollte man aber auf Dauer verzichten, da es den Blutzuckerspiegel rasant steigen lässt. Der Körper schüttet dann vermehrt Insulin aus, das den Blutzuckerspiegel wiederum drückt. Und zwar unter das ursprüngliche Niveau.

Merry Christmas! Joyeux Noël! Feliz Navidad! C Рождеством! A g’segneds Weihnachdsfeschd!

Pack mer’s!


Glosse

Neues vom Trixxer

Unsere Uni bietet viel mehr, als Du denkst. Die Kunst besteht darin, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Vor allem die sportlichen. Fit werden und dabei sparen.

I

ch habe mir vorgenommen, zum neuen Jahr abzunehmen. Wie ich das schaffen will? Das verrate ich gleich. Neulich rief der Chef an, ich trank gerade den Kaffee in der Cafete, der nur fast, aber nicht ganz so schmeckt, wie Kaffee nicht schmecken sollte. „Du schreibst mir jetzt eine Glosse, in der vorkommen soll, dass die Uni Augsburg toll ist“, sagte er. „Du sollst darin nicht vorkommen, das interessiert keinen.“ Rumms, schon hatte er aufgelegt. Ich beschloss, gleich auszuprobieren, wie toll die Uni ist, hob schwungvoll den noch nicht leeren Becher in

Text: Michael Sentef – Illustration: Alexander Stelz Chefredaktion geändert), und trippelte los. Eine Stunde später war ich kaputt. Der Typ auf dem Laufband nebenan grinste verstohlen, während ich meinen verschwitzten Körper herunter wuchtete und meine Füße nicht mehr spüren konnte. Dann fiel mir ein, dass ich dringend eine Passage aus einem Buch brauchte. Dummerweise war meine Kopierkarte leer. Ärger! Also rannte ich in die Zentralbibliothek, um mir eine neue Kopierkarte zu kaufen, und zurück zur Mathebibliothek, um die Passage zu kopieren. Ich hatte gerade geduscht und schwitzte schon wieder. Blöd, dachte ich, dass es noch immer keine Studentencard gibt, auf der alles drauf ist, Mensacard, Kopiercard, Studentenausweis, Tramfahrschein, V.I.P.-Card in Gold mit Sitzplatzgarantie fürs nächste Seminar und in Platin mit Sprechstundenservice beim Prof, ferner Punktesammeln mit gelösten Übungsaufgaben und Abfeiern mit Gutscheinen für den Eintritt bei Unifeten, Einlass im Sportzentrum, kostenlose Massagen während der Vorlesung und nie wieder Stehen in Trams, wenn man die V.I.P.-Card auch noch in Rotgrünweiß hat, und wenn man sie in Lilablassblau hat ... aber lassen wir das. Ich stelle mir das wie im Schlaraffenland vor. Aber ich bin, als ich gerade zurück zur Zentralbib renne, um mir eine neue Kopierkarte zu holen, weil

„Der Knabe lebt, das Pferd ist tot!, stammelte ich ihr noch entgegen. Dann wurde mir schwarz vor Augen.“ die Luft und vergoss den zum Glück nur lauwarmen Kaffee zu einem Drittel in den Ausschnitt einer blonden Studentin am Nebentisch. Unsere Uni hat wirklich viel zu bieten. Ich entschuldigte mich mit einem frischen Becher Kaffee, worüber sie nicht richtig glücklich war, und stürmte los zum Sportzentrum. Ich besitze eine Nutzerkarte für den Fitnessraum. Dort gibt es jetzt nagelneue Crosstrainer. Das sind Geräte, auf denen man zugleich Treppen steigt und mit den Armen Langlaufbewegungen macht. Dolle Dinger! Ich stellte mein Gewicht ein, 78 Kilogramm (Gewicht von der

48 |

die andere schon wieder leer ist, so sehr in diesen süßen Traum vertieft, dass ich das neue Orientierungsschild am Brückchen über den Bach ramme und mich vor lauter Verwirrung stammelnd bei dem Schild entschuldige. Man muss immer rennen. So viel hat die Uni leider doch nicht zu bieten. Schnaufend kniete ich vor der Bibliothekarin nieder, nicht weil ich sie anbeten wollte, sondern weil meine Knie weich waren wie das Cordon Bleu in der Mensa, vorzugsweise dienstags. „Der Knabe lebt, das Pferd ist tot!“, stammelte ich ihr noch entgegen. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Heute geht es mir wieder gut. Ich benutze den Fitnessraum nur noch selten und genieße das kostenlose Sportprogramm der Uni: die Bibliotheken und die Mensa. Ja, auch dort sind die Wege weit und das Essen ist nicht so gut, dass man davon satt oder dick wird. Und noch eine Fitnessmöglichkeit habe ich entdeckt: Die Blondine, der ich den Kaffee ins Dekolleté geschüttet habe, verfolgt mich jetzt immer mit grimmigem Blick. Sie ist 800-Meter-Läuferin, glaube ich. Anruf vom Chef: „Glosse fertich?“ – „Ja!“ – „Stehst Du wieder im Mittelpunkt?“ – „Ja, aber ich demonstriere an meinem Beispiel, wie toll die Uni ist.“ – „Du alter Trixxer!“, entfuhr es ihm. „Ich komm Dich gleich holen!“ Jetzt wisst ihr, wie ich fit werde und dabei spare. Ich verscherze es mir mit allen und muss ständig davonrennen. Zum Glück ist der Chef nicht so schnell wie die Blondine. |


presstige | 49


Accelerate Unternehmensberatung

Das rat’ ich Dir Unternehmensberater ist für viele ein Traumjob. Doch nicht jeder ist dem stressigen Alltag gewachsen. Text: Michael Sentef – Illustration: Christoph Kückner

50 | Karriere


S

ven G.* kennt das Geschäft. Jetset und Luxus-Hotels? Nein, kein Glamour. Glamourös ist bestenfalls das Jahresgehalt – und auch das nur, wenn man es nicht auf den Stundenlohn umrechnet. Der Kunde ist König, und der König erwartet bedingungslosen Einsatz und messbare Ergebnisse. „Wenn ein Berater für einen Tagessatz zwischen 2.000 und 3.000 Euro engagiert wird, dann will der Kunde für jeden bezahlten Euro Wertschöpfung sehen. Man bekommt einen Raum zugewiesen und muss von morgens bis abends Zahlen crunchen**“, berichtet Sven G. „Abends fällt man ins Hotelbett und fragt sich oft, was man eigentlich geleistet hat.“

Unternehmensberatung ist nicht Hollywood Sven G. hat keine schnurgerade Karriere hinter sich. Er hat BWL mit den Schwerpunkten Unternehmensführung und Marketing studiert und wollte hinterher strategische Vertriebsthemen in einem großen Unternehmen angehen. Dennoch stieg er nach dem Studium im Beratungszweig eines Wirtschaftsprüfers ein, bei einem der Big Player mit namhaften Großkunden. „Ich hatte vorher mit Finanzen wenig am Hut, aber ein interner Kontakt meinte, ich würde gut ins Team passen, weil ich über besondere analytische Fähigkeiten und hohe Ausdauer verfüge“, sagt Sven G. Das sei nichts Besonderes – „Je allgemeiner die Beratung, desto weniger zählt das Fachwissen.“ Problemlösekompetenz, Eigeninitiative und persönliches Auftreten sind die relevanten Kriterien, die meist in ausführlichen Assessment Centern vorab getestet werden. Ganz oben in dieser Hierarchie rangiert die Strategieberatung, darunter kommen

Technologie- und Finanzberatung, wo es fachlich schon etwas spezifischer wird. „Wir hatten Physiker, Juristen, Literatur- und Kommunikationswissenschaftler an Bord – das war nichts Außergewöhnliches, solange die Studienleistungen passten und ein betriebswirtschaftliches Grundverständnis bei den Leuten vorhanden war.“

Berufseinsteiger vergeben, nicht an Young Professionals, die wie Sven G. schon eineinhalb Jahre gearbeitet haben. „Das ist schon ein Problem, wenn man plötzlich feststellt, es war nicht das Richtige, und dann noch einmal fachlich umsteigen will“, gibt Sven G. zu bedenken.

Irgendwann wurde Sven G. die ständige Reiserei zu viel. Freundschaften gingen in die Brüche und die Work-Life-Balance kannte er nur noch vom Hörensagen – will heißen: Es gab keine Freizeit. „An den Wochenenden holt man vor allem fehlenden Schlaf nach“, erinnert sich Sven G. „Darunter leidet natürlich das Privatleben.“ Das allein sei allerdings nicht der Knackpunkt für den Ausstieg gewesen. „Entscheidend war, dass es fachlich nicht gepasst hat. Wäre das mein Ding gewesen, hätte ich mit 60-Stunden-Wochen kein Problem gehabt. Aber es gibt nichts Schlimmeres, als den ganzen Tag etwas zu tun, was keinen Spaß macht. Da wird das Monatsgehalt zum Schmerzensgeld degradiert.“

Also doch alles Mist? Nein! Man muss nur genau prüfen, was man will und sich im Vorhinein darüber klar werden, ob man bereit ist, sich mit den zukünftigen Beratungsthemen der jeweiligen Firma schlimmstenfalls Tag und Nacht zu befassen. „Wenn man allerdings ein Beratungsfeld gefunden hat, das einen interessiert, und man darüber hinaus überdurchschnittlich engagiert und leistungsbereit ist, dann kann die Beratung genau das Richtige sein“, sagt Sven G. Eine schnelle Karriere ist möglich – die jährliche Beförderung mit einer üppigen Gehaltserhöhung ist die Regel, vorausgesetzt, die Leistung stimmt. Nach drei bis fünf Jahren heißt es „up or out“ – Aufstieg ins Management oder weiterziehen. Wer rausgeht, kann meist bei ehemaligen Kunden in einer gehobenen Position einsteigen – mit hervorragenden Gehaltsaussichten. „Die Beratungsfirmen investieren viel in die Schulung der Mitarbeiter. Da kann man einiges mitnehmen, was sich anschließend cash auszahlt!“ Und noch etwas kann den Beratungsjob zum lohnenden Unterfangen machen: Das persönliche Netzwerk, das man sich flugs aufgebaut hat. „Wenn man anschließend in der Branche bleibt, ist das unheimlich wertvoll für die weitere Karriere“, sagt Sven G. Bei ihm freilich nützt das wenig – sobald man die >>

Fürs Netzwerk gut – wenn du in der Ciao, ciao, Privatleben! Branche bleibst

Berufserfahrung verbaut Traineestellen Ob er seine Entscheidung für die Beratung mittlerweile bereut? Ja und nein. Einerseits sei es eine wertvolle Erfahrung gewesen. Die professionelle Arbeitsweise und der hohe Druck des Berateralltags härten ab, und der gute Name im Lebenslauf lässt Personaler aufhorchen. Doch Sven G. gibt zu: „Ich habe mich mit der Berufserfahrung für TraineePositionen aus dem Rennen geschossen.“ Die werden meist nur an

*Name von der Redaktion geändert. **Zahlen crunchen: Zahlen fressen, mächtig rechnen

Karriere | 51


Branche wieder wechselt, ist der Vorteil meist verspielt.

zu vermeiden. „Das kann vorkommen. Es darf dann aber auch angesprochen und kritisiert werden“, sagt Degner. „Wir versuchen, unsere Leute für zwei, drei, vier oder mehr Monate in Projekten zum Beispiel nach München zu schicken. Dort werden Wohnungen angemietet, damit die Berater nicht ständig im Hotel wohnen müssen.“ Freitags ist bei Conogy in der Regel Home Office angesagt. So kann durchaus auch jemand aus Augsburg bei dem Berliner Unternehmen einsteigen und muss nicht seinen Wohnort wechseln.

Jung und dynamisch statt Branchenriese

52 | Karriere

Krieg um Talente –

Wer unbedingt in die Beratung möchte, aber ein flexibleres Arbeitsumfeld und eine individuellere Förderung bevorzugt, für den kann sich der Weg zu einem kleineren Beratungsunternehmen wie die ITBeratung Conogy aus Berlin auszahlen. „Conogy ist immer auf der Suche nach erfahrenen Beratern im SAP Business Intelligence Bereich“, erläutert Hardy Degner von Conogy. Den Vorteil gegenüber einem Branchenriesen heben die ConogyGeschäftsführer Denis Titho und Alexander Behrendt hervor. „In einer kleineren Beratung sind die Aufgaben vielseitiger, was den Job spannender und universeller macht. In der großen bist du nur eine Nummer“, werben Titho und Behrendt, die selbst viele Jahre beim Branchenriesen Accenture gearbeitet haben. Conogy wurde nach rund einjähriger Vorlaufzeit im März 2007 gegründet. Die vier Gründungsmitglieder kannten sich bereits länger. Ihr Ansporn war es, bessere Lösungen anzubieten, als sie in einer großen Beratung möglich waren.„Man kann beim Schritt in die Selbstständigkeit allerdings auch vieles falsch machen“, gibt Hardy Degner zu bedenken. „Man muss anfangs Geld in die Hand nehmen und sich zum Beispiel juristisches Fachwissen einkaufen“, erläutert er. Hardy Degner ist offiziell seit Juni 2007 bei Conogy, kannte vorher schon einen der Gründer aus seiner Wohngemeinschaft und hatte bereits den Businessplan Korrektur gelesen. Er selbst sieht in den flachen Hierarchien und dem lockeren

Hardy Degner von Conogy:

Bessere Entwicklungsmöglichkeiten in einer kleinen Beratung.

und offenen Umgang untereinander einen großen Vorteil der kleineren Beratung. „Wir duzen uns. Und regelmäßig setzen wir uns zusammen und überlegen, was wir verbessern können.“ Neben den fachlichen Anforderungen – im Falle von Conogy das IT-Wissen mit Schwerpunkt SAP – komme es bei einer kleineren Beratung vor allem auf das Menschliche an. „Ich habe es noch nicht erlebt, dass wir jemanden eingestellt haben, ohne dass die Chemie gepasst hätte“, erzählt Degner.

Arbeit auf Zuruf Für Sven G. war auch die Arbeit auf Zuruf ein Punkt, der ihn gestört hat. Beim großen Beratungsunternehmen kam es häufiger vor, dass er in einem Projekteinsatz einen Anruf vom Chef bekam, der eine dringende Aufgabe eines anderen Kunden für ihn hatte. Conogy versucht dies

Sven G. hat nach seinem Ausstieg ein wenig pausiert, ist viel gereist und widmet sich mittlerweile seiner Promotion. Währenddessen sind die Jobs in der Unternehmensberatung begehrter denn je, und auch die Firmen suchen verzweifelt nach geeigneten Bewerbern. Der „War of Talents“ ist voll im Gange und bewirkt, dass hohe Prämien zwischen 2.000 und 5.000 Euro pro Neueinstellung gezahlt werden, sei es an Headhunter oder die eigenen Mitarbeiter, die im privaten Netzwerk rekrutieren. Nach seiner Erfahrung als Berater rät Sven G. Studenten, die mit der Beratung liebäugeln, sich nicht vom falschen Glanz locken zu lassen, den der Begriff Beratung ausstrahlt. „Ständig unterwegs sein, in teuren Hotels wohnen, viel Geld verdienen und schicke Anzüge tragen – das alles verliert schnell an Reiz.“ Spätestens nach einem Jahr, so die Erfahrung von Sven G., sehnt man sich wieder nach der Heimat. „Falls man sein Zuhause wieder richtig schätzen lernen möchte, ist der Berater-Job sicher das Richtige.“ |


Kohle für Kirgisistan Wie finanzierst Du Dein Auslandssemester? Mit Geld vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst. 5 Goldene Regeln. Text: Carolin Westphal

R

uft der Süden oder vielleicht die rus-

nem Studium zieht, die große Frage ist stets:

Dienst (DAAD). Dort kannst Du Dich um

sische Flora und Fauna? Egal wohin es den

Woher das Geld nehmen? Eine Möglichkeit

ein Stipendium bewerben. Hier gibt es die 5

vom Fernweh geplagten Studenten in sei-

bietet der Deutsche Akademische Austausch

goldenen Regeln für die DAAD-Bewerbung.

Unterschätze nie einen Studienplan.

Sei gesegnet mit Geld – oder eben nicht.

„Das wird schon alles ganz easy ablaufen“ – denkste! Oberstes Gebot bei der DAAD-Bewerbung: Nichts geht easy. Sei es das lahme Amt, das Dir schon vor Tagen das dringend benötigte Schreiben schicken wollte. Oder der Englischtest, der die nächsten Wochen komplett ausgebucht ist. Erwarte das Unerwartete und fang so bald wie möglich mit der Bewerbung an!

Studienplan? Was’n das? Der DAAD will wissen, was Du im Ausland so treibst und möchte eine Auflistung aller Seminare, einen Vergleich zu den Seminaren in Augsburg und ein Motivationsschreiben – das alles zusammen geschrieben ist dann der Studienplan. Klingt leicht, isses aber mal wieder nicht. Punkt. Aus. Rechne mit einer Menge Arbeit.

Fragen, fragen, fragen.

Fristenfrust.

So, die Bewerbung ist endlich raus, der Stress erstmal vorbei. Falsch gedacht: Du hast immer etwas vergessen! Immer. Doch irgendwann ist es da, das furiose Finale einer scheinbar endlosen Odyssee: Das Antwortschreiben liegt im Briefkasten. Schweiß perlt von der Stirn, das lange Warten hat ein Ende. War es das wert? Zitternd öffnest Du den Umschlag und darin steht, auf einem schlichten Blatt Papier: „Herzlichen Glückwunsch zum Stipendium!“ Oder eben auch nicht.

Schon beim ersten Antragsformular wirst Du feststellen: Es ist kryptisch und Du brauchst jemanden, der Dir das übersetzt. Wer denkt, er sei durch BaföG-Anträge auf alle Widrigkeiten des bürokratischen Alltags vorbereitet, der täuscht sich. Denn das, was man ausfüllen, einreichen, besorgen und unterschrieben mitschicken muss, ist ohne Hilfe, zum Beispiel aus dem Auslandsamt, kaum zu bewältigen. Deswegen: Fragen! Fehler in den Anträgen können selten rückgängig gemacht werden.

Ein „Das hat ja noch etwas Zeit“ sollte man gleich zu Beginn aus dem Satzrepertoire streichen, denn die Fristen rücken unweigerlich näher. Du willst im Januar in die USA und hättest Dein Visum schon vor spätestens zwei Wochen beantragen müssen? Du hast aber noch nicht einmal eine Zusage von deiner Stipendienstelle und somit keine Ahnung, woher das Geld kommt? Huldige den Glücksgöttern, denn Du wirst sie brauchen! Flehe um Aufschub, erbitte Bevorzugung und hoffe, dass alles gut geht. Meistens klappt’s dann doch ... irgendwie.

Nix mit: Is´ doch easy!

Was ist der DAAD? Der DAAD ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen und existiert seit 1925. Ziel ist es, die internationalen Beziehungen von deutschen Hochschulen mit dem Ausland zu fördern und besonders begabten Studenten einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen.

Wer kann sich bewerben? Der DAAD bietet 200 verschiedene Programme weltweit an. Bewerben kann sich jeder deutsche und ausländische Studierende oder Graduierte. Gute Noten sind die Grunderwartung des DAAD.

Welche Stipendien? Die Höhe des Stipendiums hängt vom jeweiligen Programm und Land ab und wird nicht pauschal festgelegt. Welches Programm ist das richtige, was wird abgedeckt, welche Fristen müssen eingehalten werden? All das findest Du auf www.daad.de. 

Infos und Hilfe rund um die DAAD-Bewerbung: Julia Schneider, Akademisches Auslandsamt. julia.schneider@aaa.uni-augsburg.de oder Tel.: 0821 - 598 5891

Hochschule | 53


Wo sich Fuchs und Löwe a Guats Nächtle zuschwätze Die Augs(ch)burger im Sprachdilemma Text: Patrick Bauer & Petra Scheller – Illustration: Patrick Bauer

S

üddeutschland 2008:

Ganz Bayern ist vom bairischen * Dialekt besetzt. Ganz Bayern? Nein, denn ein paar mutige Ureinwohner leisten der vorherrschenden Gleichmacherei nach wie vor heftigen Widerstand. Diese tapferen Leute sprechen wahlweise schwäbisch, oberpfälzisch oder fränkisch. Oder irgendetwas dazwischen. Dank einer eigentümlichen Mundart, die sich vor Jahrhunderten weit entfernt der bayerischen* Nation zusammenbraute, nahmen auch die Bewohner Augsburgs lange Zeit das mächtige Fauchen des bayerischen Löwen nur entfernt wahr. Doch inzwischen brüllt er so bairisch wie noch nie gen Westen…

Willkommen in der Hauptstadt Schwabens! Wie, wir sind doch hier in Bayern, denkt sich der auswärtige Leser. Schwaben? Da war doch was… ach ja! Sind das nicht die fleißigen und sparsamen Häuslebauer, die auf ihrer schwäbschen Eisenbahne durch Baden-Württemberg tuckern? Und da war doch noch dieser rote Fuchs, der mit dem Bausparer zwischen den Pfoten. Schlaues Kerlchen! Doch es gibt eben auch noch die anderen Schwaben, jene, die in Bayern zwischen Donau und Allgäu, zwischen Ulm und Augsburg wohnen. Unser geliebtes Unistädtchen am Lech liegt heute an einer der schärfsten Dialektgrenzen Deutschlands: Im Westen sprechen die Menschen schwäbisch, im Osten hingegen bairisch. Doch wie parliert man nun in der Mitte dieser beiden Sprachwelten?

äbisch

schw

risch

bai

Augschburg

54 | Stadtleben

Was der Augschburger schwätzt… Der sprachsensible Besucher merkt sofort: Die schwätze hier anderscht als in der bayerischen Hauptstadt. Und da der Augsburger nicht immer gewillt ist, auf die Sprachgewohnheiten seines Gegenübers Rücksicht zu nehmen, kann es da nicht schaden, ein paar Grundregeln zu beherrschen. Doch auch damit ist nicht jede Situation einwandfrei zu meistern. Denn: Was der Augsburger schwätzt, versteht der Augsburger noch lange net – jedenfalls dann, wenn der eine aus dem südlich gelegenen Bobingen stammt und der andere aus dem nord-östlichen Aichach. Es ist kompliziert. * „bairisch“ bezeichnet den Dialekt an sich, „bayerisch“ alles, was mit dem Bundesland zu tun hat


B IENVENIDOS A MIGOS ! Einen Überblick über den Sprachenflickenteppich gibt der „Kleine Sprachatlas von Bayerisch Schwaben“. Der Mundartforscher Professor Dr. Werner König von der Universität Augsburg hat das Büchlein letztes Jahr zusammen mit Herrn Dr. Renn vom germanistischen Lehrstuhl veröffentlicht. Im Gespräch verriet er uns, wieso es sich lohnt, in Augsburg genauer hinzuhören. press|tige: Herr Professor König, Sie erforschen die Dialekte im bayerisch-schwäbischen Raum nun schon seit über 25 Jahren. Woher rührt Ihre Motivation? Prof. König: „Wenn sich eine Universität mit Sprache beschäftigt, kann der Dialekt nur an Reputation gewinnen. Dialekte sind als Zeugnis unserer Sprachgeschichte wertvollstes Material. Durch unsere Arbeit haben die Leute gemerkt: Moment mal, da steckt ja ein System dahinter! Die deutsche Hochsprache ist aus den Mundarten erst hervorgegangen. Augsburg liegt zwischen zwei großen Dialekten: Im Westen wird geschwäbelt, im Osten gebaiert. Was sprechen denn die Augsburger? „Diese Dialekte wechseln nicht so abrupt, wie es zunächst wirkt. Der Übergang ist in der Regel bis auf wenige Ausnahmen ganz allmählich. Im Süden Augsburgs ist sogar eine Mischform entstanden: Das Lechrainische. In Augsburg gibt es zwar einige typische Abwandlungen der Sprache, die das Schwäbische mit sich bringt – doch allgemeine Regeln kann man nicht wirklich festlegen, dafür ist die Entwicklung zu gebrochen. So wird beispielsweise aus „heiß“ zwar „hoiß“, aus „Zeit“ jedoch nicht „Zoit“. Der eine Vokal wurde im Mittelhochdeutschen wie „ei“, der andere als langes „i“ gesprochen.“ Was ist ein typisches Augsburger Wort? „Wenn sie einen Augsburger fragen, wird er Ihnen „Datschi“ nennen. Doch das ist ein Zwetschgenkuchen, den es überall gibt und der vielerorts so heißt. Es gibt in Augsburg und näherer Umgebung allerdings einige Wörter, die nur hier vorkamen und sonst nirgendwo anders. Zum Beispiel „Ananas“ für die Erdbeere. Oder die „Gschdaddl“ – sie steht für „Tüte“.

Happy Hour täglich von 17 – 20 Uhr

Alle Cocktails für 4,50 Mittwochs Happy Hour All Night long

Leckere mexikanische Küche

muy especial!

Was färbt mehr ab: Der Landdialekt auf die Stadt oder die Stadt auf das Umland? „Der Große verleibt sich immer den Kleinen ein: Bobingen wird von Augsburg gefressen, Augsburg von München, München vom Norden und das ganze Deutsche wird irgendwann vom Englischen gefressen (lacht). Um die Frage zu beantworten: Augsburg färbt auf das Umland ab. Die Städter haben mehr Geld und Einfluss, und die Sprache geht danach. Wie alles in der Welt.“ >>

M E X I C A N C A NStadtleben TINA |

Y

BAR

55 Müllerstr. 19 • 86153 Augsburg • Tel. 0821 38 936 täglich geöffnet ab 17 Uhr


Kleines

Lexikon Baunzer

p rennsup auf dr B Bisch du a m ? schwom daher g krepf! e Henna Bluadig s braham no in A u d h c a Da bis hwomm tkessl gsc Wursch Datschi

sch

ch-Deut

urgis Augschb lnudeln Kartoffe blöd? Bist du

Augschburgify Your Studentlife!

mt Verdam h gar t du noc Da wars elt f der W nicht au en genkuch Zwetsch t nn, Idio Blödma ndere l g g e ie das a S e s eine w a Dr bled d l, a g e ter! chtlt eine run wie ghe au ihm Ghupft H al u dem m opf), Ha a! Grent (K Grent n eine an Tüte gscheit ddl Gschda Bonbon Gutzle in Männle Mole bahn Straßen boa a ss ro d Sch

„S“ hinter einem Konsonanten wird zu „sch“

Magscht no mehr Mensa-Supp?

Aus „eu“ wird meist „ei“, aus „ei“ meist „oi“

Heit mag i gar koi Mensa-Supp,

Aus „au“ wird im Partizip

Geschtern hab i no mehr Mensa-

oft ein kurzes „o“

bin koi Mensa-Suppnfreind! Supp gkofft!

Aus „ü“ wird manchmal „ie“ oder „ia“Wurschtkessl gschwomma

Die Mensa-Nudelsupp aus dieser

Im Partizip wird das vorangestellte

I hab eh noch nie Mensa-Supp

„ge“ meist weggelassen

gmocht, aber des hab i Dir scho

oder auf „g“ verkürzt

Schiessl miaßts Ihr probiert ham !

vor Ewigkeiten sagt!

Am Wortende dreht der Augsburger

Menschenskindre, tu net so rum

„er“ gerne zu „re“ um

wie a Baure und iss halt doi Mensa-Supp!

Da haben wir es vom Experten: Augsburg spricht doch eher schwäbisch als bairisch. Der schwäbische Fuchs verteidigt sein Revier. 1:0 für den Rotpelz. Oder doch nicht? Der bayerische Löwe schleicht umher und tritt hier und da über die Grenze. Wo er auftaucht, hinterlässt er tiefe Spuren bayerischer Lebenseinstellung und Mundart. Dem Preiß ist das nur Recht: Wie der Standard-Bayer redet, ist ihm durch zahlreiche bajuwarische Originale bekannt. Ob Otti Fischer, Lisa Fitz oder Franz Beckenbauer, sie alle demonstrieren deutlich: Mia san Bayern. Und da die bayerische Gemütlichkeit, Lebensart und Sprachkultur allabendlich per Fernsehbildschirm ins gesamtdeutsche Wohnzimmer plätschern, ist’s in Bayern wie zu Haus: Man fühlt sich rundum wohl.

Bayern, des samma mia? Denn in Bayern, da kennt der Preiß und auch der Visitor from overseas sich aus. Flugs bestellt er sich selbstbewusst a Helles und a Hendl auf der Wies’n oder sonst wo im Frei-

56 | Stadtleben

Die Endung „en“ wird meist

Die Studenta von heit wissa oin-

auf „a“ verkürzt

fach net mehr a gute Mensa-Supp zu schätzn !

staat. Steht ja alles im Sprachführer. Vom Plärrer hat er noch nix gehört, Zwetschgendatschi und Baunzer dürften ihn schwer verunsichern. Entsprechend läuft für die Wirtsleute auch das G’schäft mit der Stubn besser als wie das mit’m Stüble, wo anstelle des Fleischküchle selbstverständlich das Fleischpflanzerl auf der Speisekarte steht. Wo man sich (sprachlich) dahoam fühlt, da bleibt man. Warum da noch schwäbisch lernen und verstehen? Gut gebrüllt, Löwe!

Feindliche Übernahme Es droht für die Bewohner Bayerisch-Schwabens nun also doch die linguale Übernahme aus dem Os(ch)ten. Dabei ist man sonst so bemüht, sich von den Münchnern abzugrenzen, deren Stadtgeschichte ja allein schon weitaus weniger bedeutsam ist als die des über 2000jährigen Augschburgs. Nichtsdestotrotz übernahm rgendwann im Laufe der Geschichte München die Macht im

Süden und Augsburg blieb nur der zweite Platz. Als Hauptstadt Schwabens kann sich Augsburg aber auch nicht recht behaupten, jedenfalls nicht überregional. Und so blieb man irgendwie dazwischen hängen – in Stuttgart als Bayer beschimpft und in München als Schwob diskriminiert. Es ist also durchaus verständlich, dass der Augsburger endlich irgendwo dazugehören möchte. Ob ihm am Ende das All-Bavarian Fleischpflanzerl besser schmeckt als das heimische Fleischküchle, erscheint indes fraglich. Und ob Bayerisch-Schwaben an sprachlicher Identität gewinnt, indem es sich der Macht aus dem Osten unterwirft, muss ebenfalls bezweifelt werden. Schlecht schaut’s also aus für den Rotpelz, ein paar blutige Kratzer hat er sich vom Löwen schon eingefangen. Doch eine Hoffnung bleibt: Meistens gewinnt doch der Schlauere. Und Bausparer sind wieder in! In diesem Sinne auf gut datschiburgerisch: Pfiad’s Eich und a Guats Nächtle! |


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Mit besinnlicher Weihnacht Ernst machen Pfarrer Schwartz über gute Vorsätze

Der Studentenpfarrer, press|tige-Herausgeber und Professor für Wirtschafts- und Un-

und Neuanfang durch Besinnung.

ternehmensethik an der Hochschule und der Universität Augsburg, Thomas Schwartz,

Interview: Michael Sentef – Foto: Jan Bürgermeister

bezieht im Interview Stellung.

press|tige: Lieber Herr Schwartz, wie lauten Ihre guten Vorsätze fürs neue Jahr? Pfarrer Schwartz: Meinen Schreibtisch aufzuräumen und regelmäßiger Sport zu machen. Die Betonung liegt auf der Regelmäßigkeit!

ist, was mich in meinem Dasein besser macht. Für mich als Christen ist das sinnvoll, was mich auf meinem Weg zu mir, meinen Mitmenschen und zu Gott weiter bringt. Darauf besinne ich mich. Der grundlegende Sinn liegt in der Bejahung meiner Existenz durch Gott.

Ehe es ins neue Jahr geht, kommen Advent und Weihnachten. Wie stimmen Sie sich auf das Weihnachtsfest ein? Priester müssen ja normalerweise andere Menschen auf Weihnachten einstimmen, gleichsam „von einer Besinnung zur anderen hetzen“. Demgegenüber versuche ich seit Jahren, an jedem Adventstag 30 Minuten etwas zu tun, was mich zur Ruhe kommen lässt. In dieser Zeit ist das Handy aus. Ich höre Musik, lese etwas, was nicht mit Arbeit oder Studium zu tun hat. Manchmal genieße ich bewusst eine Tasse Kaffee und esse Weihnachtsplätzchen. Ich mache mir selbst ein Geschenk, indem ich diese Zeit für mich nutze. Gottes Menschwerdung, die wir an Weihnachten feiern, ist ja schließlich auch ein Geschenk.

Bejahung und Veränderung – wie vereinbaren Sie das? Zunächst muss ich sehen, wo ich stehe und in welche Richtung ich mich bewege. Das herauszuschälen ist Aufgabe der Besinnung. Kann ich dazu Ja sagen? Kann Gott dazu Ja sagen? Oder muss ich mich neu ausrichten? Womöglich neu anfangen? Indem ich mich auf das besinne, was ich als sinnvoll erachte, finde ich die Kraft für neue Anfänge, da mir in der Besinnung die Sinnquelle meines Lebens – Gott – begegnen kann. Besinnung ist für uns Christen kein Selbstzweck. Meditation ist in der christlichen Religion nicht das Ziel, sondern die notwendige Bedingung sinnvollen Lebens. Übrigens, mein Espresso wird kalt.

Was bedeutet für Sie „Besinnung“? In Besinnung steckt das Wort „Sinn“. Besinnung bedeutet für mich eine Scheidung der Gedanken in Sinnvolles und Sinnloses. Sinnvoll

Noch eine letzte Frage: Was wünschen Sie den Studenten zu Weihnachten? Dass sie mal Ernst machen mit dem, was besinnliche Weihnacht

heißt! Dass sie tatsächlich Augenblicke finden, in denen sie ihr Leben unter der Prämisse beschauen können, ob sie dazu Ja sagen können – ob sie darin Sinn finden können. Wer Ja sagen kann zu sich, der kann auch zu anderen Ja sagen. Auch das kann für viele einen Neuanfang bedeuten. An Weihnachten macht Gott mit den Menschen einen Neuanfang: Er begegnet ihnen in ganz neuer Weise – als einer von ihnen. Nicht als Befreier und Weltbeweger, sondern als Kind, das unsere Herzen bewegen will und zu uns Ja sagt. In diesem Sinne: Besinnliche Weihnachten! |

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Ausgabe 11 – Winter 2008/09 – www.presstige.org

HG

Impressum

HG – Herausgebergremium:

Prof. Dr. Thomas Schwartz | herausgeber@presstige.org | V.i.S.d.P. ∞ Thomas Benseler ∞ Ernst Holme ∞ Frank M. Jersch ∞ Alois Knoller ∞ Sebastian B. Priller ∞ Christopher G. Große | christopher.grosse@presstige.org | Herausgeber, Verlagsleitung (i. V.), Anzeigen & Vertrieb, Projekt- und Seminarkoordination Universität, Redaktion

CR – Chefredaktion:

Jan Koenen | jan.koenen@presstige.org | Chefredakteur, Fotografie, Bildredaktion, Anzeigen & Vertrieb, Redaktion Michael Sentef | michael.sentef@presstige.org | Chefredakteur, Ressortleiter Politik & Karriere (bis 31.10.08), Anzeigen & Vertrieb, Redaktion

RL – Ressortleitung:

Wiebke Henke | wiebke.henke@presstige.org | Ressortleiterin Politik & Karriere (seit 1.11.08), Anzeigen & Vertrieb ∞ Nadya Khan | nadya.khan@presstige.org | Ressortleiterin Kultur, Anzeigen & Vertrieb ∞ Viktoria Wagensommer | viktoria.wagensommer@ presstige.org | Ressortleiterin Hochschule ∞ Martina Wengenmeir | martina.wengenmeir@presstige.org | Ressortleiterin Stadtleben & Sport

R – Redaktion:

Simone Angster | simone.angster@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Tanja Bickel | tanja.bickel@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Thomas Erler | thomas.erler@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Lieve Langemann | lieve. langemann@presstige.org | Redaktion ∞ Fumi Machida | fumi.machida@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Philip Meyer | philip.meyer@presstige.org | Redaktion ∞ Evelyn Müller | evelyn.mueller@presstige.org | Redaktion ∞ Franziska Obst | franziska. obst@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Benjamin Regler | benjamin.regler@ presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Jörn Retterath | joern.retterath@presstige. org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Bettina Schäferling | bettina.schaeferling@ presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Petra Scheller | petra.scheller.schaeferling@presstige.org | Redaktion ∞ Anna Schmidt | anna.schmidt@presstige.org | Redaktion ∞ Manuel Schön | manuel.schoen@presstige.org | Redaktion ∞ Kete Shabani | kete. shabani@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb ∞ Carolin Westphal | carolin. westphal@presstige.org | Redaktion, Anzeigen & Vertrieb

G – Gestaltung:

Christoph Kückner | Art Direction, Layout, Anzeigen & Vertrieb, Illustration ∞ Jana Kaiser | Fotografie ∞ Alexander M. Stelz | alexander.stelz@presstige.org | Layout, Illustration ∞ Natalie Stanczak | natalie.stanczak@presstige.org | Fotografie, Redaktion ∞ Jakob Wakolbinger | jakob.wakolbinger@presstige.org | Layout, Illustration ∞ Stephan Weixler | stephan.weixler@presstige.org | Fotografie

P – Personal:

Patrick Bauer | patrick.bauer@presstige.org | Personalleitung, Layout, Illustration, Redaktion, Anzeigen & Vertrieb, Content presstige.org

V – Verlag, Anzeigen & Vertrieb:

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U – Universität:

Dominik A. Hahn | dominik.hahn@presstige.org | Projekt- & Seminarkoordination, Redaktion

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presstige | verlag@presstige.org | Katholische Hochschulgemeinde Augsburg | Hermann-Köhl-Str. 25 | 86159 Augsburg | Tel.: 0821 - 59766-70 | Fax: 0821 - 5 97 66-77 ∞ Druck | Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg ∞ Auflage & Erscheinen | 10.000 Exemplare | 4 x jährlich | Die nächste Ausgabe erscheint April 2009


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