19 minute read

Garten

Next Article
Editorial

Editorial

NATÜRLICHE ÄSTHETIK

DER GARTEN ZWISCHEN BESTÄNDIGKEIT UND WACHSTUM

von Elisa Beck

Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Wer einen Blick über den Zaun in den Garten des Nachbarn wirft, wird sehen, wie gross die Unterschiede in der Gestaltung schon mit wenigen Metern Abstand sein können. Der eine wählt moderne Farben und klare Kanten, der andere begeistert sich für natürliche Materialien und wuchernde Bepflanzung. Doch ein Aspekt ist immer gleich: Von unserem Garten wünschen wir uns Beständigkeit, aber auch einen Kontrast zur Wohnung. Eine Terrasse am Haus ist der perfekte Übergang zwischen diesen beiden Bereichen, verbindet sie doch die Bequemlichkeit und den Schutz vor Wettereinflüssen der Innenräume mit der lebendigen Kraft und dem eigenmächtigen Wachstumsdrang der Pflanzen im Aussenbereich. Wie wir diesen Wohnraum unter freiem Himmel gestalten und welchen Einfluss der Klimawandel darauf nehmen wird, zeigen die folgenden Seiten.

LASS DIE SONNENBLUME IN DEIN HERZ

NEUE FARBTUPFER FÜR GARTEN UND BALKON

von Caroline Zollinger

Die Sonnenblumen sind die Stars des Sommers. Neue, besonders blühfreudige Sorten versprechen monatelangen Augenschmaus, ohne viel Arbeit zu bereiten. Kompakt, verzweigt, vielblütig und dauerblühend, das sind die neuen Sonnenblumen…

Ein endlos hoher Stängel, obendrauf eine riesige Blüte. So stellt man sich gemeinhin eine Sonnenblume vor. Doch das war einmal. Die neue Generation Sonnenblumen, botanisch Helianthus genannt, übt sich punkto Höhe in vornehmer Zurückhaltung. Sie wächst stattdessen kompakt und verzweigt. Bei der Blütenfülle lässt sie sich aber nicht bitten: Bis zum ersten Frost öffnen sich unermüdlich neue Blumen, die selbst an trüben Tagen für sonnige Stimmung sorgen.

Zu den neuen Züchtungen zählen «Sunbelievable Brown Eyed Girl» mit apart braunrötlicher Mitte oder «Sunblast» mit klassisch dunklem Zentrum. Ab Mitte Mai sind die gelben Schönheiten in den Gärtnereien als vorgezogene Pflanzen erhältlich. Mühsames Aussäen und Warten, bis die Sonnenblumen endlich gross genug und dem Angriff durch Schnecken gefeit sind, entfällt. Nach dem Kauf in der Gärtnerei oder im Gartencenter müssen die Sonnenblumen zu Hause nur noch ins Beet oder in einen grösseren Topf oder Kübel gesetzt werden. Bald schon geht das Blütenspektakel los.

«Es ist wichtig, einen genügend grossen Topf zu wählen, damit die Sonnenblumen

im Laufe der Saison ihr volles Blüh-Potenzial entwickeln können», rät Othmar Ziswiler von JardinSuisse, dem Unternehmerverband der Gärtner.

FÜR TOPF ODER BEET

Die kompakten Sonnenblumen-Sorten sehen in hohen, schlanken Gefässen bei einem sonnigen Eingang ebenso stimmig aus wie im niedrigen, quadratisch geformten Kübel auf der Terrasse. Als Partner zu ihren Füssen eignen sich hängend wachsende Arten aus dem Sommerflor-Sortiment wie beispielsweise die als Strukturpflanze beliebte Ipomoea (Süsskartoffel) besonders gut. Auch im Gartenbeet sind die neuen Sonnenblumen mit ihrer Blütenfülle die Stars des kommenden Sommers.

Sie glänzen in Einzelstellung ebenso wie in Kombination mit Gräsern oder anderen Sommerblumen. Dass die neuen Sorten nicht in die Höhe schiessen, sondern buschig und mehrfach verzweigt sind, macht sie für die Kombination mit anderen Pflanzen ganz besonders attraktiv. Die maximale Wuchshöhe und -breite beträgt je nach Standort rund 60 bis 80 Zentimeter. Am liebsten ist ihnen ein sonniger bis halbschattiger Ort. Die Pflege der Sonnenblumen ist denkbar einfach. Sie danken regelmässiges Giessen und Düngen mit laufend neuen Blüten. Wer Abgeblühtes entfernt, schafft Platz für immer neue Blumen. Die neuen Sorten sind in der Regel pollenfrei gezüchtet, bilden also keinen Blütenstaub aus. Dies soll sich verlängernd auf die Blütezeit auswirken und ist überdies für Allergiker eine gute Nachricht. Trotzdem werden sie von Bienen und anderen Insekten geschätzt, die sich am Nektar bedienen.

AB IN DIE VASE!

Sonnenblumen lassen sich gut als Schnittblumen in die Vase holen. Damit sie möglichst lange halten, schneidet man sie am besten früh morgens. Den Stängel mit einem scharfen Messer leicht schräg anschneiden und dabei Quetschungen vermeiden. Vor dem Einstellen taucht man die Stielenden für einige Sekunden in 70 Grad heisses Wasser oder sengt sie mit einem Feuerzeug kurz an. Die Hitze sorgt dafür, dass sich die Schnittstelle schliesst und keine Fäulnis entstehen kann. Dies macht die Blumen bis zu einer Woche lang haltbar.

IMMER SCHÖN DER SONNE NACH

Sonnenblumen sind ihrem Namen getreu echte Sonnenanbeterinnen. Der botanische Name Helianthus leitet sich aus dem griechischen Wort «helios» für Sonne ab. Wer Sonnenblumen etwas genauer beobachtet, stellt Erstaunliches fest: Die Blütenköpfe junger Pflanzen drehen sich tagsüber von Ost nach West und nachts wieder zurück. So können sie ein Maximum an Licht ergattern und sich optimal entwickeln. Sind die Pflanzen einmal ausgewachsen und haben nicht mehr die Kraft, sich zu drehen, richten sie ihre Blütenstände fix nach Osten aus.

CAROLINE ZOLLINGER

ist Autorin bei JardinSuisse.

www.jardinsuisse.ch

Die Sorte «SunBlast» hat rein gelbe Blütenblätter mit schwarzer Mitte. Elegante Türwächter: die neuen Sonnenblumen im Duett mit Zierkartoffeln als hängende Strukturpflanzen.

DAS BESTE AUS GARTEN UND BEET HERAUSHOLEN

FÜR JEDEN PLATZ DIE PASSENDE ANBAUART

von Lukas Hader

Gartenarbeit und das Aufziehen von eigenem Gemüse und Obst liegen hoch im Kurs. Selbst auf einem kleinen Balkon kann man tolle Ergebnisse erzielen. Und mit einem Hochbeet oder Gewächshaus wird man beinahe zum Selbstversorger. Die Arbeit im Garten sollte jedoch gelernt sein, denn gesunde Pflanzen und lebendige Böden sind die Grundlage für eine gute Ernte.

Die Gartengestaltung ist eine individuelle Aufgabe.

Die Lust an der Gartenarbeit ist so gross wie noch nie und wurde durch die Pandemie sogar befeuert. Kleinpflanzen, Stecklinge und Zubehör sind sehr gefragt, die Garten-Center gut besucht. Bevor man die Früchte harter Arbeit ernten kann, ist aber einiges zu tun. Wer erst kürzlich Gartenbesitzer geworden ist oder das Anbauen von Gemüse und Obst bisher vernachlässigt hat, der sollte sich erst einmal Gedanken machen, wie die Jungpflanzen im Garten am besten angelegt werden.

DIE RICHTIGE BEETFORM FINDEN

Bevor es ans Handwerken geht, muss erst einmal geklärt werden, welche Beetform in den Garten passt. Ein wichtiger Anhaltspunkt ist dabei natürlich die Grösse. Aber auch andere Begebenheiten können entscheidend sein. Gibt es Mauern oder Wege, die entlang des Geländes führen, gibt es einen Bach oder einen Teich, der bei starkem Regen überlaufen kann? Diese und weitere Dinge sind ausschlaggebend dafür, welches Beet schliesslich angelegt wird. Neben den klassischen Formen wie dem Hochbeet oder der Kräuterschnecke gibt es aber auch Mischformen. Es ist zum Beispiel möglich, auf ein Hochbeet ein Gewächshaus als Aufsatz anzubringen. Das Gemüse ist so nicht nur vor Tieren und Hochwasser geschützt, sondern auch vor besonders niedrigen Temperaturen und starkem Wind. Ob Inselbeet, Streifenbeet, Hochbeet, Blumenkiste oder Gewächshaus – für unterschiedliche Gärten und Balkone gibt es unterschiedliche Lösungen.

WENIG PLATZ? KEIN PROBLEM

Nicht jeder verfügt über einen grossen Garten. Gerade im städtischen Raum ist Kreativität gefragt. Wer wenig Platz hat und diesen so gut es geht nutzen möchte, der kann beispielsweise die Hauswand oder das Balkongeländer zum Anbau von Gemüse, Kräutern oder Zierpflanzen nutzen. Hier ist es sehr wichtig, auf die Ausrichtung zu achten. Sogar kleine Bäume fühlen sich auf halbschattigen Balkonen wohl. Etwas in Vergessenheit geraten, aber gerade auf dem Weg zurück ist die Blumenampel. Hier eignen sich vor allem Kletter- und Schlingpflanzen, aber auch

Verschiedene Beete haben unterschiedliche Wirkungen.

Nutzpflanzen wie Erdbeeren eignen sich und sorgen für einen abwechslungsreichen Mix mit Zier- und Nutzwert.

GESUNDE BÖDEN UND RASEN SIND BESONDERS WICHTIG

Ein Beet sollte nur auf Böden angelegt werden, die über ausreichend Nährstoffe verfügen. Ein gesundes Bodenleben lockt Nützlinge und Regenwürmer an und hilft den Pflanzen beim Anwachsen. Alte Böden sollten vor der Aussaat aufgelockert werden, damit Jungpflanzen gut wurzeln können. Ähnlich verhält es sich beim Rasen. Wird ein neuer Rasen ausgelegt oder angesät, lohnt sich der Einsatz von Düngemitteln. Sie unterstützen das Anwachsen, Blühen, Reifen und die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Boden. Der Experte empfiehlt den Einsatz organischer Dünger, da diese nicht nur umweltschonend, sondern durch ihren pflanzlichen oder tierischen Ursprung besser verträglich für die Pflanzen sind.

JUNGPFLANZEN RICHTIG BEHANDELN

Gerade bei neu angelegten Rasenflächen oder Beeten ist es wichtig, dass die Wurzeln rasch anziehen, denn sie sind es, die der Pflanze Nahrung und Halt geben. So sind die Ergebnisse nicht nur schneller sichtbar, sondern die Pflanzen werden auch auf natürliche Weise gestärkt, sind widerstandsfähiger und wurzeln besser ein.

LUKAS HADER

ist Geschäftsführer von Multikraft.

www.multikraft.com/de

Leiner / HLC ©

Angenehm, das ganze Jahr: Das Terrassenglassystem lässt sich durch verschiedene Features abrunden. Das Dachschiebefenster ist zu 100Prozent wasserdicht

LUFT NACH OBEN

MOTORISIERTE DACHSCHIEBEFENSTER VERHINDERN STAUHITZE

von Benjamin Nelles

Ein Terrassendach aus Glas wertet den Aussenbereich optisch auf und schützt die Bewohner ganzjährig vor Witterungseinflüssen. Ein Nachteil ist oftmals der entstehende Hitzestau sowie die schwierige Be- und Entlüftung – Nicht so bei einem neu entwickelten Modell inklusive cleverer Zusatzlösung.

Bei dieser handelt es sich um ein motorisiertes Dachschiebefenster für ein bioklimatisches Terrassenglassystem. Hier entweicht die Stauhitze nach dem Öffnen nach oben und es setzt angenehme Frischluftzufuhr ein. Puristisch, formschön, architektonisch ansprechend – die Bewohner machen sich mit dem System also einerseits wetterunabhängig, verwandeln das «erweiterte Wohnzimmer» andererseits in einen echten Hingucker.

QUALITÄT UND ÄSTHETIK

Heute draussen sitzen oder lieber in den eigenen vier Wänden bleiben? Mit einem Terrassensystem ist diese Frage kein Entweder-oder mehr. Durch das Glassystem bleibt der Nutzer flexibel, wie offen oder geschützt die Terrasse gestaltet werden soll. Die Hochwertigkeit des Systems spiegelt sich auch in den Details wider: So bestehen alle Metallteile aus hochwertig beschichtetem Aluminium und sämtliche technischen Komponenten sind verdeckt angebracht. Das Terrassendach wird auf den Millimeter genau massgefertigt und ist in unterschiedlichen Farben mit Feinstruktur-Oberfläche ohne Mehrpreis erhältlich. Zusammen mit möglichen Sonderformen entsteht so ein System, das sich sämtlichen individuellen Wünschen und architektonischen Herausforderungen bestens anpasst. Der Motor arbeitet leise, ohne eine störende Geräuschkulisse zu erzeugen. Durch die Kombination aus kubischem Terrassenglassystem und motorisiertem Dachschiebefenster wird die Luftzirkulation auf der Terrasse begünstigt.

ERWEITERTE FUNKTIONEN

Zudem erweitern Glasschiebeelemente, eine dimmbare LED-Beleuchtung und Heizstrahler das «Outdoor»-Vergnügen. Einem gemütlichen Sonntagsfrühstück oder langen Sommerabenden auf der Terrasse steht so nichts mehr im Wege. Doch nicht nur bei Sonne, auch an Regentagen ist das Terrassenglassystem ein zuverlässiger Partner. Niederschlag und Wind werden abgehalten, ohne sich hinter dicke Mauern zurückziehen zu müssen. Es ist weiterhin möglich, bei Tageslicht zu lesen, beisammenzusitzen oder das Naturschauspiel im Garten zu beobachten. Die Terrasse wird zum individuell nutzbaren Lebensraum, der in jeder Lebens- und Wetterlage zum Verweilen einlädt.

Dank serienmässigem Funkmotor ist das Dachschiebefenster Smarthome-ready. Somit lässt es sich ganz bequem zum Beispiel per Smartphone oder Funksender steuern – und zusätzlich mit Sonnen- oder Regensensor koppeln. So kann mit einem Klick auf jede Wetteränderung reagiert werden. Sollte niemand zu Hause sein, reagieren die Sensoren eigenständig.

BENJAMIN NELLES

ist Redaktor bei easy-PR/HLC.

www.leiner.de

ÜBERGÄNGE GESTALTEN

FLIESEN IM NATURAL LOOK FÜR DEN AUSSENBEREICH

von Luisa Heyer

Die Outdoor-Saison beginnt. Es wird daher höchste Zeit, Veranda, Terrasse, Garten und Pool auf die warmen Sommertage einzustimmen. Mit ihren vielfältigen Designs und Einsatzmöglichkeiten gestalten die Outdoor-Fliesen von Ceramiche Refin ein modernes Aussenambiente, das zum Wohlfühlen und Entspannen einlädt.

Fliesen im Naturstein-Look sorgen für modernes und gemütliches Aussenambiente.

Bei der Wahl der Materialien für die Outdoor-Bodenbeläge ist es grundlegend, nicht nur die ästhetischen Kriterien, sondern auch und vor allem die technischen Leistungen zu berücksichtigen, um die geeignetsten und funktionellsten Bodenbeläge zu finden, damit diese auch extremen klimatischen Bedingungen standhalten.

Aus diesen Gründen ist das Feinsteinzeug, das frostbeständig ist, Temperaturschwankungen und Verschleiss widersteht und nicht von Schimmel oder Moos angegriffen wird, das ideale Material für die Verlegung in Aussenbereichen – sowohl im Wohnbereich als auch im öffentlichen Bereich. Anpassungsfähige Lösungen für Aussenbereiche umfassen verschiedene Stärken und rutschfeste Finishs mit ansteigendem Abriebgrad, um die Anforderungen der Rutschfestigkeit zu erfüllen, die für OutdoorAnwendungen grundlegend sind.

BESTÄNDIG UND ÄSTHETISCH

OUT2.0 ist die Auswahl der Fliesen mit einer Stärke von 20 Millimetern, die speziell für Anwendungen in Aussenbereichen entwickelt wurde und für viele Kollektionen von Refin erhältlich ist. Das Ergebnis der Forschung von Refin im Outdoor-Bereich versichert eine erhöhte Beständigkeit gegen Belastungen und Lasten und kann für eine aufgestockte Verlegung auf Dachböden, für die traditionelle Klebverlegung auf Estrich oder für die Trockenverlegung auf Sand, Kies und Gras verwendet werden. Damit bestätigt sie sich als praktische und vielseitige Lösung für die Realisierung von externen Bodenbelägen. Die grosse Auswahl an verfügbaren Lösungen ermöglicht es, originale Annäherungen zwischen geschlossenen Bereichen und Aussenbereichen zu kreieren oder die Outdoor-Bereiche mit einer ästhetischen und stilistischen Kontinuität in eine natürliche Fortsetzung der Innenbereiche umzuwandeln.

Die Fliesenkollektionen für Aussenbereiche ermöglichen es, Bodenbeläge in Holz- oder Naturstein-Optik und sogar Zement-

oder Tonfliesen-Optik zu kreieren, mit dem Mehrwert der Vorteile einer praktischen Reinigung und vor allem mit dem technischen Widerstand, den nur Feinsteinzeug garantieren kann, indem es Performance, Ästhetik und Vielseitigkeit vereint.

LIEBE ZUM DETAIL

Die Kollektion Tune bringt mit den Farben Rock, Lava und Desert einen Natural Swing ins Outdoor-Living. Bei Tune verschmelzen zarte Änderungen und Maserungen sowie eine unregelmässig poröse Oberflächenstruktur zu einem harmonischen Gesamtbild. Während sich Rock und Lava mit sanften Grautönen auf dezente Weise in das Ambiente schmiegen, bringt die sandfarbene Optik von Desert ein warmes und langersehntes Urlaubsflair direkt nach Hause.

Mit einer Stärke von 20Millimetern ist Tune fester Bestandteil der OUT2.0-Kollektion: frostsicher, leicht zu reinigen und beständig gegen Chemikalien, Flecken sowie sämtliche Witterungsverhältnisse. Neben Tune finden sich noch 16 weitere Indoor-Modelle in der Outdoor-Kollektion wieder und verlegen somit den Living-Bereich nach draussen.

LUISA HEYER

ist PR-Consultant bei GeSK Berlin.

www.refin-fliesen.de

Ein echter Allrounder für innen und aussen.

Die Outdoor-Kollektion OUT2.0 verbindet Widerstandsfähigkeit und Stil.

BIS INS DETAIL DURCHDACHT

HERAUSFORDERUNGEN FÜR OUTDOOR-KÜCHEN

Interview mit Benjamin Zbären von Georg Lutz

«Jede Küche ist ein singulärer Auftritt» – dieser Leitsatz gilt für die Verantwortlichen bei Zbären auch beim Thema Outdoor-Küchen. Gleichzeitig ist eine Küche im Garten auch ein atmosphärisch besonderer Kommunikationsraum mit spezifischen Herausforderungen. Wir führten dazu ein Hintergrundsgespräch mit Benjamin Zbären, dem Geschäftsführer der Zbären Kreativküchen AG.

Sie bezeichnen Ihre Outdoor-Lö-

sung nicht als Küche, sondern als «stimmungsvollen Gesellschaftsraum». Was verstehen Sie darunter?

Wenn man im Freien kocht oder zusammen ein Essen zelebriert, geschieht dies ja meist in der Freizeit. Wir wollen es uns gut gehen lassen, brauchen eine stimmungsvolle Atmosphäre. In der Innenküche sind wir ja dann oft vom Arbeitsalltag geprägt. Wir stehen nicht selten unter Stress, wenn wir schnell ein Mittagessen zubereiten oder es beim Frühstück nur zu einem schnellen Kaffee reicht.

Kochen im Freien hat sicher nicht nur für mich immer noch viel mit Campingurlaub zu tun. Es ist Urlaub man streift die Zwänge des Alltags ab, aber viele Küchengeräte und auch die Möbel kommen sehr abgerüstet daher.

Das ist bei uns überhaupt nicht. Unsere Kunden habe den gleichen Komfort wie in einer Innenraumlösung zur Verfügung. Wir machen da keine Kompromisse. Aber, da liegen Sie richtig, unsere Stimmung im Garten, ist oft eine ganz andere. Darauf

Die Blockküche in Graubünden passt zu dem Bergpanorama.

Benjamin Zbären ist Geschäftsführer der Zbären Kreativküchen AG. Jeder Funktionsraum ist klar aufgeteilt und besticht durch passendes Design.

gilt es als Lösungsanbieter für OutdoorKüchen einzugehen. Wenn ich nur schnell etwas zubereiten will, koche ich meist nicht im Garten oder auf der Terrasse. Dort bin ich, wenn ich Freunde, beispielsweise am Samstagabend zu einem festlichen Menü einlade. Dort muss die Qualität in jeder Hinsicht stimmen.

Es geht um Kommunikation und Präsentation. Bedeutet das nicht eine andere Hierarchie, oft steht ein Grill im Mittelpunkt. Wir sitzen wieder um das Feuer, Ist das nicht ein uraltes Bild?

Ja, ich habe das Feuer, um das wir uns kommunikativ setzen. Das Wetter ist schön wir geniessen einen lauen Sommerabend. Da kommt Phantasie ins Spiel.

Eine Aussenlösung muss Wind und Wetter aushalten. Gleichzeitig legen Sie einen sehr grossen Wert auf Designqualität. Ist das nicht ein Widerspruch?

Das ist, ohne Frage, eine Herausforderung. Es gibt Lösungen, die schliessen sich direkt an die Gebäudehülle an. Wir sprechen hier von überdachten Terrassen oder Wintergärten. Da kann man die Gratwanderung zwischen Design und Material gut bewältigen. Insellösungen im Freien brauchen wetterbeständige Materialien. Da darf es keine Kompromisse geben. Das beginnt bei ganz alltäglichen Herausforderungen. So sollte bei Gartenmöbeln das Kondenswasser ablaufen. Es ist auch klar eine Aussenküche braucht mehr Pflege und Wartung. Dies ist ein wichtiger Aspekt bei der Kundenberatung. Wir kennen das ja auch von unseren Autos. Diese leiden im Freien auch mehr, als wenn es in einer Garage steht.

Sie arbeiten aber vermutlich mit etwas anderen Materialien im Innen und Aussenraum?

Nicht unbedingt, es geht um Themen wie Wasser und UV-Strahlung den Materialien zusetzt. Sie reagieren ja oft sehr unterschiedlich. Das gilt es im Griff zu haben. Nehmen Sie nur das Beispiel Natursteine. Sie entwickeln sich im Freien ganz anders als im Innenraum. Meist werden die Materialien mit der Zeit stumpf. Genau aus diesem Grund braucht es mehr Pflege und Wartung.

«Bei uns ist jede Lösung ein Unikat.»

Eine Outdoor-Küche ist oft auch eine Brücke zwischen Aussen- und Innenraum. Das ist noch eine Herausforderung. Aus welchen Aufgabenfeldern besteht diese?

Hier braucht es oft andere Partner, beispielsweise Gartenarchitekten. Wichtig ist aber, egal ob Aussenlösung oder einen Innenlösung ansteht, dass sich die unterschiedlichen Beteiligten regelmässig austauschen.

Auf Ihrer Webseite bildet die Küche im Garten einen Halbkreis. Ist das eine typische Lösung und aus welchen Gründen?

Das ist keine typische Lösung. Bei uns ist jede Lösung ein Unikat. Hier stehen massive Blöcke im Vordergrund, die in einem Halbkreis angeordnet sind. Jeder Block beinhaltet einen Funktionsraum. So befindet sich in einem Block der Grill. Das war ursprünglich ein preisgekröntes Projekt auf der Giardina. Heute steht die Küche in Graubünden in Morissen. Dort hat man einen unglaublichen Blick auf die Berge. Das passt zu der Blockformation der Küche.

Die Wohnkultur und der Gartenraum gehören zu den Profiteuren der Pandemie. Man meidet eher den öffentlichen Raum – gleichzeitig wird das Private immer öffentlicher. Kann man so den Zeitgeist während und kurz nach der Pandemie zusammenfassen?

Ja, das spüren wir im Gespräch mit unseren Kunden. Die eigenen vier Wände sind fast schon zwangsläufig wichtiger geworden. Man hat schlicht mehr Zeit sich mit seinem Innenraum zu beschäftigen. Man ist oft im Home Office und durfte phasenweise wenige Gäste empfangen. Da sieht man dann eher Renovierungspotenziale wie vor der Pandemie. Man will sich Zuhause noch mehr wohl fühlen. Aber ich glaube, dass nach der Pandemie dieser Trend sich wieder auf einem Normalmass einpendelt.

Zbären Kreativküchen AG | Bahnhofstrasse 26 | CH-3777 Saanenmöser | Tel.+41 (0)33 744 33 77 | design@zbären.ch | www.zbaeren.ch Zbären Kreativküchen AG | Gerechtigkeitsgasse 29 | CH-3011 Bern | Tel. +41 (0) 31 311 18 80 | design@zbären.ch | www.zbaeren.ch

Geschichten über den Klimawandel müssen zum Handeln anregen.

EIN BLICK INS JAHR 2085

JUGENDLICHE SÄEN IHREN GARTEN DER ZUKUNFT

von Manuela Dahinden und Juanita Schläpfer-Miller

Die Geschichte der Pflanzen in Zeiten des Klimawandels ist sowohl global als auch lokal von Bedeutung – jede Region wird unterschiedlich betroffen sein. Mithilfe des Plant Science Center werden aktuell neun Klimagärten in der Deutschschweiz ermöglicht. Schulen sind eingeladen, mit dem Bau eines Klimagartens Zukunft erlebbar zu machen und einen Dialog über den Klimawandel zu säen. Dadurch kann eine persönliche, emotionale Verbindung zu den oft abstrakten globalen Klimaszenarien hergestellt werden.

Der Klimagarten 2085 entstand aus einer sehr einfachen Frage. Obwohl wir lernen, globale Klimaszenarien zu verstehen, ist es oft schwierig, sich vorzustellen, was das für uns in der Mitte Europas bedeutet. Was wird die Zukunft für uns und unsere Nachkommen bringen?

KLIMAGARTEN UND KLIMAPARADOX

Zwei Klimaszenarien werden in Gewächshäusern von April bis September simuliert. Die Temperaturen wurden auf plus drei und plus 6.5 Grad Celsius über den heutigen durchschnittlichen Temperaturen im Sommer eingestellt. Die Hälfte der Pflanzen in jedem Gewächshaus bekommt 30 Prozent weniger Wasser. Das Szenario von plus drei Grad Celsius simuliert die Bedingungen, die wahrscheinlich herrschen werden, wenn die CO2-Emissionen so reduziert werden, wie es in der Vereinbarung von Paris 2015 festgelegt wurde. Das Szenario von plus 6.5Grad Celsius simuliert die vorhersehbare Situation, wenn die globale Erwärmung wie bisher fortschreitet. Diese Werte wurden von MeteoSchweiz/ETH CH2018 für den Nordwesten der Schweiz für das Jahr 2085 berechnet. Pflanzen, die heute im Norden der Schweiz gut gedeihen, wie etwa Weidelgras, Sonnenblumen, Weizen, Mais und Zuckerrübe, werden sowohl in den Gewächshäusern als auch auf einer angrenzenden Freifläche angepflanzt. Damit wird ein Vergleich möglich zwischen dem, was wir heute anpflanzen, und was uns in Zukunft erwarten könnte. Die Schülerinnen und Schüler können selbst aktiv werden und Messungen an den durch Wassermangel und Hitze gestressten Pflanzen vornehmen.

Der Klimagarten 2085 offeriert ein interaktives Format, um das Klimaparadox zu tangieren. Dieses bezieht sich auf den Wider-

spruch zwischen dem, was die Bürger und die Politik über den Klimawandel wissen, und ihrem fehlenden Handeln. Warum handeln wir angesichts des wissenschaftlichen und ethischen Konsenses nicht? Der Fall der gescheiterten Schweizer CO2-Gesetze vom 13.Juni 2021 ist ein aktuelles Beispiel. Diskussionen zum Thema, wie man den Klimawandel besser kommunizieren könnte, konzentrieren sich darauf, wie wichtig es ist, individuelle und soziale Reaktionen zu verstehen, und wie man die Menschen zum Handeln ermuntern kann. Das Hauptproblem ist die viel zu abstrakte Darstellung von Klimavorhersagen: Es ist wichtig, dass wir Geschichten über den Klimawandel erzählen – Geschichten, welche das Publikum zum Handeln bewegen.

LEBENSRÄUME VERÄNDERN SICH

Das Zurich-Basel Plant Science Center ist das Kompetenzzentrum für Pflanzenwissenschaften der drei Hochschulen ETH Zürich, Universität Zürich und Universität Basel. In der Schweiz wird der Klimawandel mit grosser Wahrscheinlichkeit zu häufig auftretenden Hitzewellen, Trockenperioden oder Starkniederschlägen führen. Dies hat nicht nur Verluste in der landwirtschaftlichen Produktion zur Folge, sondern verändert auch unsere Landschaften und Ökosysteme. In den alpinen Regionen steigt aufgrund der Klimaerwärmung die Schneefallgrenze und die Gletscher schmelzen. Dies wiederum beeinflusst die Wasser-, Boden- und Luftqualität. Die Böden werden trockener und nährstoffärmer und es kommt häufiger zu Erosionen. Damit verändern sich die Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere. Einheimische Arten werden durch neue wärmeliebende Arten verdrängt. In den letzten Jahren hat die Biodiversität in der Schweiz einen deutlichen Rückgang erfahren. Der Erhalt der Artenvielfalt spielt nicht nur für die Ökosysteme eine wichtige Rolle, sondern auch für die landwirtschaftliche Produktion. Je grösser die Anzahl von Arten oder Sorten in einem Garten, einer Wiese oder einem landwirtschaftlichen Feld ist, desto produktiver ist die Pflanzengemeinschaft. Pflanzengemeinschaften haben auch den Vorteil, dass sie besser mit veränderten Umweltbedingungen umgehen können und ihre Individuen besser vor Naturfeinden schützen.

Die Klimaerwärmung hat aber nicht nur Nachteile. Gerade die nördlichen Länder werden profitieren. In der Schweiz dürfte sich die Erwärmung positiv auf den Anbau von Mais, Soja und den Rebbau auswirken. Wir ermutigen speziell die Hobbygärtner zum Anbau von mehr Wintersorten. Aufgrund der milderen Winter könnte zum Beispiel Mangold ganzjährig angebaut werden. Das Konzept des Klimagartens lautet «Slow Media». Es geht darum, das langsame Wachsen der Pflanzen zu beobachten, Überlegungen über die Zukunft anzustellen, den Erzählungen zu lauschen und einen Rahmen zu finden, der zum Handeln anregt.

ANMERKUNG 1) Schlaepfer-Miller, J, & Dahinden, M, (Eds) 2017,

Klimagarten 2085. Handbuch für ein Öffentliches Experiment,

Park Books

DR. JUANITA SCHLÄPFERMILLER

ist Outreach Manager bei Zürich-Basel Plant Science Center.

DR. MANUELA DAHINDEN

ist Managing Director – Research Communications&Fundraising bei Zürich-Basel Plant Science Center.

www.klimagarten.ch

Schülerinnen und Schüler werden selbst aktiv.

This article is from: