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Bauen
INNOVATION DURCH WEITBLICK
DIE RENAISSANCE NATÜRLICHER MATERIALIEN
von Elisa Beck
Unsere Welt ist schnelllebig und direkt: Informationen, Bestellungen und Kontakte sind stets nur einen Klick entfernt. Der Fortschritt durch Digitalisierung zeigt sich auch in der Baubranche. Dennoch sehnen wir uns gleichzeitig nach Beständigkeit und Konstanz. Hier kommen natürliche und recycelte Materialien ins Spiel, die im wahrsten Sinne des Wortes ein Revival erleben. Wirken sie auf den ersten Blick unkonventionell, so übertreffen sie durch innovative Nutzung und Verarbeitung teilweise konventionelle Materialien und Vorgehensweisen. Digitalisierung und Nachhaltigkeit müssen sich jedoch keineswegs ausschliessen, sondern bilden zusammen ein starkes Team. Als Ergebnis dieser Fusion zeigen die folgenden Seiten zukunftsweisende und umweltschonende Projekte und Gebäude ohne Abstriche bei Ästhetik und Komfort.
WAS HAT DIE MATROSCHKA-FIGUR MIT DIGITALEM BAUEN ZU TUN?
ENTWICKLUNGEN IN DER DIGITALEN PLANUNG
von Luc Aebersold, Gianluca Costa, Marcel Kaeser und Rebecca Locher
Wegen der Digitalisierung in der Bauindustrie muss die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche intensiver und offener gehalten werden. Durch diese Erkenntnis wurde im Rahmen der gemeinsamen Abschlussarbeit der Vergleich zur Matroschka-Figur hergestellt: Diese verkörpert als vereinfachte Darstellung die Vorstellung des Konstrukts der Familie und deren Zusammengehörigkeit.
In Bezug zum digitalen Planen hat dieser Hintergrundgedanke dieselbe Funktion. Ein Bauwerk wird in der Planung aus verschiedenen Körpern zusammengesetzt, dies ist vergleichbar mit den ineinander gestapelten russischen Figuren. Die Geometrie und der Inhalt müssen in beiden Fällen im Einklang sein, damit ein reibungsloses Zusammenbauen funktioniert.
Die digitalen Prozesse verändern mit rasanter Geschwindigkeit alle Bereiche unseres Lebens. Davon ist auch die Baubranche betroffen. Dank einer innovativen Arbeitsweise werden heutzutage Gebäude digital entworfen, geplant und konstruiert. Mittels Nutzung und Austauschen der fachspezifischen 3D-Modelle kommunizieren und bearbeiten Architekten, Bauingenieure und Fachplaner den Fortschritt eines Bauprojekts.
Um diesen Ansatz zu unterstützen, haben wir in unserer Arbeit die drei Themenbereiche Flächen- und Volumenkonzept sowie Datenaustausch aufgegriffen, welche aus unserer Sicht den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit aufzeigen. Die Herausforderung liegt darin, diese Konzepte so einfach wie möglich zu halten und nur mit den notwendigen Daten zu versehen.
ZWISCHEN STRUKTUR UND VARIATION
Wenn die Daten in der Basis nicht korrekt gepflegt und übergeben werden, ist es für den weiteren Planungsverlauf schwierig, den Informationsfluss zu halten, da das nachträgliche Ergänzen von fehlenden Eigenschaften aufwendig ist.
Die Herausforderung hierbei liegt darin, dass diese Form der Planung bei Neubauten bereits eine Vorgabe für den Entwurf der Planung beinhaltet, wobei die architektonische Freiheit eingeschränkt wird. Hingegen ist bei einem Bestandsbau die Variantenvielfalt bereits durch die vorgegebene Struktur eingeschränkt. Die von uns behandelten Konzepte können als Onlinetool zur Verfügung gestellt werden. Dieses Tool soll den Architekten zur Unterstützung von Planung und Beratung durch die Bauherrschaft dienen. Mittels Kommentarfunktion können die Auftraggeber ihre Wünsche direkt einbringen. Dank solch einer koordinierten Arbeitsweise können die Planungsbeteiligten ein Projekt erarbeiten, welches in Bezug auf Kosten und bestellte Informationen transparent ist. Das erarbeitete Konzept bezieht sich auf drei Sichtweisen:
BESTELLER
Dem Auftraggeber ist der Prozess zur Erreichung des Ziels mehrheitlich unklar. Dies ist meist die Folge mangelnder Beratung und Kompetenzen. Das führt dazu, dass der Auftragnehmer durch eine mangelnde Bestellinformation des Auftraggebers nicht präzise definieren kann, was seine Lieferung beinhalten soll.
DATENAUSTAUSCH
Im OpenBIM-Prozess ist es durchaus möglich, dass jeder Projektbeteiligte auf einem anderen CAD-Programm arbeitet. Durch den Austausch, welcher nicht über ein natives Format erfolgt, entstehen bei geometrischen Bauteilen viele Reibungspunkte, welche programmspezifisch gelöst werden müssen.
PROZESSMETHODIK
Durch die Digitalisierung im Baugewerbe ist eine effizientere Methodik der bestehenden Arbeitsprozesse ein wichtiger Teil der Optimierung des Planungs- und Bauablaufs. Die BIM-Methode spielt hierbei die Hauptrolle der Entwicklung einer nachvollziehbaren Kostenverwaltung und einer effizienteren Bestimmung des Bauvorhabens in Hinsicht auf einen reibungslosen Austausch der Daten aller Beteiligten.
DER DIGITALE WORKFLOW
Damit eine erfolgreiche Zusammenarbeit erreicht werden kann, müssen alle in der Digitalisierung dieselbe Sprache sprechen. Je nach Ausbildung und Wissensstand ist es für die verschiedenen Fachbereiche schwierig, die gewünschten Daten zu liefern. Die zentrale Rolle in der Zusammenarbeit ist die Annahme des digitalen Workflows.
Ziel ist es, auf den Zug der Digitalisierung aufzuspringen und die Workflows proaktiv statt kontraproduktiv anzunehmen. Die Komfortzone muss von jedem Projektbeteiligten verlassen und die Transparenz in den unterschiedlichen Disziplinen sollte in den Vordergrund gestellt werden. Der gemeinsame Arbeitsprozess im Team führt zu einem verständnisvollen Workflow. Erfahrungsmässig läuft dieser bei einer Gebäudeplanung nicht immer gleich ab. Es stellen sich zusätzliche Herausforderungen dar, wenn sich ein Projektbeteiligter gegen den vereinbarten Planungsprozess stellt und die Daten nicht in der gleichen Qualität (Modellierung, Dateninformation, Planübersetzung) abgibt. Daher ist es umso wichtiger, dass die Bauherrschaft als
Besteller die Forderungen klar formuliert, um den BAP (BIM-Abwicklungsplan) sowie das IDM (Information Delivery Manual, Informationslieferungshandbuch) als Bestandteil des Vertrags zu definieren.
Folgende Punkte möchten wir als Input für die Erstellung des IDM aus der Sicht des modellbasierten Datenaustausches weitergeben: • Die Struktur ist nach Inhalt des BAP zusammenzustellen. • Der IFC-Übersetzer muss pro
Software klar definiert werden. Weitere Punkte, welche wir in Bezug zum Thema BIM und 3D-Modellierung im Alltag festgestellt haben, sind die folgenden: • Ein IDM muss so früh wie möglich in den Prozess integriert und festgelegt werden, um die
Doppelspurigkeit auszugrenzen. • Die CAD-Fachspezialisten müssen so früh wie möglich ins
Projektteam integriert werden, um die technischen Anforderungen respektive das technische
Know-how in die Projekte einbinden zu können. • In den Firmen muss ein Umdenken stattfinden. Die Schulungen der Mitarbeiter müssen gezielter und spezifischer auf die jeweilige Position im Unternehmen abgestimmt werden.
• Die Semantik muss im IDM festgelegt werden. • Einfügepunkte für Position und
Ausrichtung sind zu definieren. • Ein internes Prüfprotokoll für die
Richtigkeit der Modelle vor dem
Austausch mit externen Fachbereichen ist zwingend notwendig. • Vor Projektstart ist ein
Testaustauschmodell zu erstellen, um mit den Projektbeteiligten die Fehlerquellen beim
Datenaustausch zu minimieren bzw. zu beheben.
Das Ergebnis der Analyse des MatroschkaPrinzips im digitalen Bauen zeigt auf, dass trotz technischer Neuerungen die menschliche Kommunikation unabdingbar ist. Es gilt, Innovation nicht nur zu erzählen, sondern auch zu entwickeln, zu testen und anzuwenden.
ANMERKUNG
Die komplette Abschlussarbeit kann über die Autoren bezogen werden.
Durch einen gemeinsamen Workflow gelangt man zum Erfolg.
Die Digitalisierung zeigt sich auch in der Baubranche.
REBECCA LOCHER
ist Architektin BA FH bei der Büro B Architekten AG.
GIANLUCA COSTA
ist Architekt MSc AAM bei der Krayer Architektur GmbH.
MARCEL KAESER
ist Bautechniker HF bei der Ingenieurbureau Heierli AG.
LUC AEBERSOLD
ist Consultant BIM/CAD Support bei der Amstein + Walthert Bern AG.
Natürliche Materialien sorgen für gemütliche Atmosphäre
KLIMASCHUTZ BEGINNT BEI DER MATERIALWAHL
HOLZBAU AUF DEM VORMARSCH
Interview mit Hanspeter Kolb von Sara Steinmann
Energieeffiziente Neubauten zu bauen ist eine riesige Herausforderung, dabei kann die Bauphysik einen wichtigen Beitrag leisten. Doch im CAS Bauphysik im Holzbau geht es um viel mehr als um Klimaschutz und energieeffiziente Gebäude. Zentrale Themen sind Wärme- und Feuchteschutz, Luftdichtheit sowie Schallschutz und Brandsicherheit.
Hanspeter Kolb ist Studienleiter des CAS Bauphysik im Holzbau
Herr Kolb, warum ist Bauphysik
so wichtig?
Der Klimawandel ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Je nach Quelle werden circa 30 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase durch Gebäude und deren Betrieb verursacht. Die Bauphysik kann dazu beitragen, energieeffiziente Neubauten zu konstruieren. Entscheidend ist die Jahresbilanz: Eine Nullsumme bei der Energiebilanz ist ideal. Noch besser ist, wenn ein Gebäude mehr Energie erzeugt, als es selbst braucht. Neubauten künftig energieeffizienter zu bauen und den bestehenden Gebäudepark zu sanieren, fordert uns heraus. Die Bauphysik ist dabei zentral, weil es um Themen wie Energieverbrauch für Heizungen, sommerlichen Wärmeschutz, Luftdichtheit und Innenraumklima geht. Ausserdem rücken wir immer näher zusammen und die Mobilität verstärkt sich. Dabei steigen auch die Anforderungen an den Schallschutz – ein weiteres zentrales Thema der Bauphysik.
Kennen Sie ein Beispiel eines Gebäudes, das mehr Energie erzeugt, als es für den Eigenbedarf benötigt?
Beim neuen Schulhaus in Port ist dies der Fall. Es wurde weitgehend als vorgefertigter Holzelementbau erstellt und die hohen Anforderungen an die Nachhaltigkeit wurden seit Planungsbeginn berücksichtigt. Das Gebäude erzeugt dank Photovoltaikanlagen auf dem Dach genügend Strom für den Eigenbedarf und sogar noch so viel mehr, um den Jahresbedarf von rund 50 Haushalten in der Umgebung zu decken. Klimaneutralität ist keine Utopie – meiner Ansicht nach müsste eine Nullsumme für Neubauten normal sein. Es ist möglich und lohnt sich auch wirtschaftlich.
Welche Rolle spielt der Holzbau beim Klimaschutz?
Klimaschutz beginnt schon bei der Wahl des Materials. Idealerweise verwendet man Materialien, die vor unserer Haustür wachsen, etwa den Rohstoff Holz. Während es wächst, bindet es CO2, die Transportwege sind kurz und die Verarbeitung braucht verhältnismässig wenig Energie. Zudem ist Holz ein eher schlechter Wärmeleiter, was dazu führt, dass es sich warm anfühlt und die Wärmebrückenproblematik geringer ist als bei Beton und Stahl. Bleibt Holz trocken, ist es praktisch unendlich haltbar, hat also eine gute Dauerhaftigkeit. Am Ende des Prozesses kann es recycelt oder relativ einfach entsorgt werden, indem man es umweltgerecht verbrennt. All diese Punkte sprechen für den Baustoff Holz.
Was spielt bei der Planung heute eine wesentliche Rolle?
Der sommerliche Wärmeschutz – ebenfalls ein zentrales Thema in der Bauphysik – wird heute immer wichtiger. Wir möchten die Sommerhitze nicht in den Räumen haben oder zumindest die Kühle der Nacht nutzen, um sie wieder «loszuwerden». Dabei spielen Baustoffe wiederum eine gewisse Rolle. Holz als eher leichter Baustoff ist da nicht gerade der Spitzenreiter. Je dichter ein Material ist, desto mehr Wärme kann es aufnehmen – und wieder abgeben, wenn es kalt wird. Ich denke hier etwa an Beton oder Backstein.
PERFEKTER HALT
FÜR PROFIS
Der Schallschutz rückt in den Fokus. Die Bauphysik spricht viele verschiedene Themen an.
Allerdings spielt die Verschattung eine viel wichtigere Rolle: Wie lässt sich die direkte Sonneneinstrahlung durch die immer grösser werdenden Glasflächen verhindern und eine gute Nachtauskühlung der Bauten erreichen? Sommerlicher Wärmeschutz hat also viel mit der Architektur und dem Gebäudekonzept zu tun. Auch diese Themen werden in der Bauphysik angesprochen.
Warum ist es wichtig, dass Architektinnen und Architekten, Holzfachleute und Bauphysikerinnen und Bauphysiker Hand in Hand zusammenarbeiten, um die Vorteile des Materials Holz optimal zu nutzen?
Bauen wird immer komplexer. Bei all den Themen, die sich vereinen, gibt es kaum jemanden, der überall durchblicken kann. Es ist also Teamwork angesagt. Und je früher alle Spezialistinnen und Spezialisten unter dem Lead einer cleveren Architektin oder eines Architekten zusammenarbeiten, desto besser kann optimiert werden und desto weniger wird vergessen. Dabei geht es nicht nur um den Holzbau, sondern um alle Bauthemen: Architektur, Materialwahl, Sicherheit, Energieeffizienz, sommerlicher Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz, Haustechnik et cetera. Da ist es auch angebracht, das Einmaleins des Holzbaus zu kennen und zu wissen, dass etwa zu grosse Spannweiten im Holzbau nur mit viel Aufwand umsetzbar sind. Im CAS wird dieses Wissen vermittelt. Wir wünschen uns auch immer, dass viele Menschen mit unterschiedlichen «Rucksäcken» zusammenkommen, gegenseitig voneinander lernen und die Perspektive wechseln können.
Welche Rolle spielt dabei die Planung, wenn viele Leute zusammenkommen?
Die Planung und das Konzept sind absolut zentral. Zum Beispiel kann man beim Schallschutz darauf achten, dass lärmempfindliche Räume nicht neben lärmigen Räumen oder bei angrenzenden Wohnungen Badezimmer unbedingt neben Badezimmer liegen. Ein grosser Vorteil von Holz ist zudem die Vorfertigung, das beschleunigt den Bauprozess. Bedingung ist allerdings auch hier eine rechtzeitige Planung – zum Beispiel der Haustechnik, damit diese bereits im Werk integriert werden kann. Lastminute-Anpassungen auf dem Bau, wie man es im Massivbau manchmal sieht, liegen da nicht mehr drin.
CAS BAUPHYSIK
Wenn Sie mehr über alle bauphysikalischen Aspekte beim Planen und Umsetzen von Holzbauten erfahren wollen, besuchen Sie die Website des CAS: www.bfh.ch/ahb/casbauphysik
HANSPETER KOLB
Ist Studienleiter von mehreren Weiterbildungsangeboten an der Berner Fachhochschule
www.bfh.ch/ahb
BEWEGUNG IM BAUMANAGEMENT
VON DER PLANUNG BIS ZUR REALISIERUNG
Interview mit Matthias Stammherr und Daniel Gerny von Niggi Freundlieb
Nicht nur Bewegung, sondern auch frischen Wind in die Baumanagement-Branche der Region bringt die MOVEO Baumanagement GmbH aus Pratteln. Vornehmlich für Architekten, aber auch für private und öffentliche Bauherren sowie Investoren entwickelt, plant und realisiert das Unternehmen seit rund zwei Jahren Bauprojekte aus einer Hand oder in Teilbereichen. Mit der angeschlossenen Schwesterfirma MOVEO Projekte GmbH werden zudem seit Mitte 2020 eigene oder Kundenprojekte von der Idee bis zum fertigen Bau erarbeitet.
Professionelles Baumanagement für moderne Gebäude: Eigenprojekt Mehrfamilienhaus in Pratteln
Daniel Gerny ist Leiter GU/TU bei der MOVEO Baumanagement GmbH. Matthias Stammherr ist Geschäftsleiter der MOVEO Baumanagement GmbH.
Die MOVEO Baumanagement GmbH besteht aus einem Team um die Geschäftsleitung, zusammengesetzt aus Matthias Stammherr (Geschäftsleiter), Daniel Gerny (Leiter GU / TU) sowie Raymond Burkart (Leiter Ausführung) und verfügt über langjährige Erfahrung in allen Bereichen des Baumanagements. Die MOVEO Baumanagement GmbH stellt die Projektorganisation und -leitung, ermittelt die Kosten, erarbeitet die Terminpläne und erstellt die Ausschreibungen. Vor Ort übernimmt das Pratteler Unternehmen die Bauleitung, kümmert sich um eine einwandfreie Bauausführung, führt die Baubuchhaltung und ist als Generalplaner verantwortlich für die Koordination aller beteiligten Planer sowie aller mit der Ausführung betrauten Gewerke.
Die MOVEO Baumanagement GmbH, welche in den letzten zwei Jahren für rund 20 Projekte verantwortlich zeichnete, ist schwergewichtig im Neubau von Mehr- und Einfamilienhäusern für Privatpersonen tätig, realisiert aber auch Bauprojekte für das Gewerbe oder das Gesundheitswesen. Dabei machen Bauleitungen rund 80Prozent ihrer Aufträge aus, 20Prozent entfallen auf Umbauten. Im Interview geben Matthias Stammherr und Daniel Gerny Einblicke in die MOVEO Baumanagement GmbH sowie in die MOVEO Projekte GmbH und sprechen über ihre Unternehmensphilosophie.
Die MOVEO Baumanagement GmbH ist noch ein junges Unternehmen. Was hat Sie dazu bewogen, eine eigene Firma zu gründen?
Matthias Stammherr: Ich bin Eidg. Dipl. Hochbautechniker HF und habe als Bau- und Projektleiter sowie Geschäftsstellenleiter bei anderen Unternehmen viel praktische Erfahrungen im Bereich Baumanagement gesammelt. Durch eine anderweitige Zusammenarbeit mit Daniel Gerny, welcher bereits im Immobilienbereich selbstständig war, ist zu dritt die Idee entstanden, eine eigene Firma zu gründen. Mich hat vor allem die Perspektive gereizt, selbstständig Entscheidungen zu treffen und unsere Ideen in einem eigenen Unternehmen zu realisieren.
Daniel Gerny: Mit einer Wirtschaftsmatura im Rucksack hatte ich unter anderem bei einer Bank Immobilien für Grossfirmen betreut und bin so immer mehr in den Immobilienbereich und dann sogar in die Selbstständigkeit gerutscht. Irgendwann
Reiheneinfamilienhäuser müssen nicht bieder sein – dies zeigt das Bauprojekt in Dornach. Bauherr: MOVEO Projekte GmbH
ANGEBOTE DER MOVEO BAUMANAGEMENT GMBH
• Projektorganisation und Projektleitung • Qualitäts-, Kosten- und
Terminplanung • Ausschreibung (Devisierung) • Verhandlungen mit Unternehmern • Vergabeanträge und Verträge • Qualitäts-, Kosten- und Terminüberwachung • Bauleitung • Bauadministration und -buchhaltung • Abnahmen und Bauübergabe • Mängelbehebung • Garantiewesen • Bauherrenberatungen und Bauherrenvertretungen • Gesamtleitungen • Generalplanungen
Neubau Alterswohnungen in Oberwil mit Autoeinstellhalle. Das Baumanagement macht kreative Ideen greifbar. Bauherr: Putrino Immobilien AG, Architekt: Lupo&Zuccarello Architekten AG
Es werden private und institutionelle Investoren beraten.
setzte sich bei mir der Gedanke durch, mich auch auf praktischer Ebene mit Immobilien zu beschäftigen – also vor allem auch, wie Immobilienprojekte von Grund auf geplant und realisiert werden können – und dafür auch die entsprechende Verantwortung zu übernehmen. Mit einem eigenen Unternehmen ergab sich die Chance, etwas zu bewegen, aber auch eine eigene Firmenkultur zu schaffen.
Was verstehen Sie denn unter einer eigenen Firmenkultur?
Daniel Gerny: Wir pflegen nach innen und aussen gleichermassen eine offene Kommunikation. Das heisst, alle Themen kommen auf den Tisch, werden angesprochen und ausdiskutiert, denn es müssen innert kürzester Frist Entscheide gefällt werden, um ohne Zeitverlust Lösungen zu finden. Zentral ist natürlich die Kommunikation mit den Kunden, die wir laufend und transparent über den Stand der Projekte informieren.
Matthias Stammherr: Innerhalb der MOVEO Baumanagement GmbH haben wir eine extrem flache Hierarchie. Dies ermöglicht kurze Entscheidungswege und speditives Arbeiten. Wir sind sehr entscheidungsfreudig und schieben diese Entscheide nicht hinaus, denn dies hätte Kostenfolgen auf den Baustellen. Der TeamGedanke wird bei uns grossgeschrieben, und bei wöchentlichen Mittagessen, aber auch Familienausflügen, Skiwochenenden oder Weihnachtsessen wird der «Team Spirit» hochgehalten.
Wer sind die Kunden der MOVEO Baumanagement GmbH?
Matthias Stammherr: Unsere Kunden sind in erster Linie Architekten, aber auch private und öffentliche Bauherren, sowie Investoren.
Daniel Gerny: Konkret kümmern wir uns darum, die kreativen Pläne des Architekten umzusetzen – und das unter Massgabe der SIA-Normen, welche vorgeben, wie Bauten in bautechnischer Hinsicht zu gestalten sind. Dabei nutzen wir unser grosses Netzwerk, beauftragen von den Fachplanern bis zu den einzelnen Gewerken sämtliche Projektbetei-
Der Neubau dieses Mehrfamilienhauses in Arlesheim bietet grosse Aussenflächen.
ligte, koordinieren diese und bieten dem Auftraggeber alle Leistungen der Bauleitung aus einer Hand. Da wir nahe am Markt sind und täglich Offerten einholen, können wir in kalkulatorischer Hinsicht transparent und marktgerecht agieren, was sich positiv in der Endabrechnung niederschlägt.
Matthias Stammherr: Durch unser Knowhow unterstützen wir den Architekten in der Praxis und ermöglichen ihm, hochstehende Architektur zu erschaffen, welche auch durch aussergewöhnliche Ideen und/oder spezielle Materialien geprägt ist. Solche Vorgaben sind für uns spannende Herausforderungen, an denen wir täglich wachsen.
Letztes Jahr haben Sie die MOVEO Projekte GmbH gegründet. Welche Idee steht dahinter?
Mattias Stammherr: Neben dem Bereich Baumanagement wollen wir in Eigenentwicklungen investieren und auch private und institutionelle Investoren diesbezüglich beraten. Die MOVEO Projekte GmbH ist eine Schwesterfirma der MOVEO Baumanagement GmbH und entwickelt Bauprojekte von der Idee bis zum fertigen Hochbau. Diese können dann von der MOVEO Baumanagement GmbH, welche die Gesamt- oder Teilverantwortung für die Erstellung und Ausführung eines Bauprojektes übernimmt, realisiert werden. Damit bieten wir ein Gesamtpaket an, das gleichzeitig Entwicklung und Ausführung beinhaltet, und können die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen sowie neue Potenziale erkennen und kundengerecht umsetzen.
Was macht die MOVEO Projekte GmbH?
Daniel Gerny: Wir erstellen Machbarkeitsstudien, Vorstudien und Vorprojekte, Zustandsanalysen und Projektevaluationen. Wir bewerten Bauland und/oder baufällige Immobilien, eruieren die Wünsche und Ziele von Investoren und Grundeigentümern, analysieren Einflussfaktoren und prüfen die Machbarkeit eines Projektes. Insgesamt schaffen wir auf die Investoren und Grundeigentümer zugeschnittene architektonische, technische, wirtschaftliche und juristische Rahmenbedingungen und entwickeln zusammen mit ihnen die Projektidee bis hin zur konkreten Planung und Realisierung.
MOVEO Baumanagement GmbH & MOVEO Projekte GmbH | Hohenrainstrasse 24 | CH-4133 Pratteln Tel. +41 (0) 61 836 70 70 | info@moveogmbh.ch | www.moveogmbh.ch
HISTORISCHER GUTSHOF MODERN GERAHMT
NEUES QUARTIER IN SCHAFFHAUSEN
von Nicola Schröder
Ein denkmalgeschützter Gutshof als Herz einer familienfreundlichen Wohnüberbauung: Das alte «Gloggeguet» dient heute als Namensgeber für ein neu entstandenes Quartier in Schaffhausen-Herblingen. In seiner neuen Funktion als Kinderhort charakterisiert es gleichzeitig die Intention des neuen Gebäudeensembles, das von der Steiner AG entwickelt wurde.
Parkähnlich erstreckt sich das grosszügige Grundstück des Glockenguts über das ländliche Herblingen. Das ehemalige Bauerndorf liegt nur wenige Kilometer von Schaffhausens Zentrum entfernt. Inmitten der grünen Umgebung und gleichzeitig nah an städtischer Kultur besitzt es einen hohen Erholungs- und Freizeitwert. Eine Fläche von insgesamt 24’223 Quadratmetern bot den erfahrenen Projektentwicklern der Steiner AG Raum für die Vision, eine abwechslungsreiche Wohnumgebung für Jung und Alt zu schaffen – mit Kinderspielplatz, Blumenwiesen und freien Grünflächen voller hochstämmiger Bäume und Ziersträucher. Ende März 2018 erhielt das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Theo Hotz Partner AG und Bergamini Partner Architekten die Baubewilligung. Das schützenswerte Hauptgebäude des ehemaligen Gutshofs bildete dabei den Ausgangspunkt für den Entwicklungsplan. Nachdem die Steiner Investment Foundation als Investorin in das Projekt einstieg, konnte im Herbst 2018 bereits der Baustart für die familienfreundlichen und naturnahen Wohnungen erfolgen.
OFFENES GELÄNDE
Inzwischen wird das alte Gebäude des Gutshofs von vier modernen Mehrfamilienhäusern würdevoll umrahmt. Dabei stellte es eine besondere Herausforderung dar, die unterschiedlichen Bauten und ein derart grosses Areal möglichst einheitlich zu gestalten und aus einem Guss zu realisieren. Hier half eine Besonderheit der Parzelle im nordwestlichen Bereich, die sich zunächst als Problem darstellte: eine starke Hangneigung. Die Lösung war, diese unbebaut zu lassen. Der tatsächlich bebaute Teil umfasst heute eine Fläche von 10’330 Quadratmetern, während sich die erhaltene Grünfläche als eine Bereicherung für das Quartier erweist.
Als erste Baumassnahme erfolgte der Umbau des zweigeschossigen Gutshofs zum Kinderhort – in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Dafür liessen die Architekten vorab ein texturiertes 3D-CADModell erarbeiten, das ihnen im ArchiCAD Dateiformat zur Verfügung stand. Das von der HMQ AG erstellte Modell bot sämtliche Grundlagen, welche für eine detailliertere Einschätzung des historischen Gebäudewerts und seines geschichtlichen Werdegangs sowie für die schonende Sanierung nötig waren. Der anstossende Schopf wie-
derum wurde abgerissen und durch ein Der alte Gutshof wird durch die Mehrfamilienhäuser stimmig ergänzt.
Die Wohnungen sind grosszügig und modern geschnitten.
neues Mehrzweckgebäude mit gleichem Standort und ähnlicher Kubatur ersetzt. Im Erdgeschoss beherbergt dieser Neubau einen Gemeinschaftsraum, der tagsüber vom Hort genutzt wird und abends wie auch an Wochenenden den Bewohnerinnen und Bewohnern der Überbauung zur Verfügung steht. «Der Raum soll der Überbauung als neue Mitte Identität geben», erklärt Peter Herzog, Teamleiter Immobilienentwicklung bei Steiner. Das Ensemble aus den beiden Gebäuden blieb daher freigestellt und fügt sich stimmig in die Kulisse des offen dahinterliegenden Hangs ein. U-förmig umgebend angeordnet wuchs schliesslich Schritt für Schritt die Neubausiedlung.
Die neuen Wohngebäude passen sich dem schlichten Gutshof mit einer geradlinigen Architektur und korrespondierenden Farben optisch an und bringen mit ihren Loggien, Balkonen und Terrassen die Innenräume hell und luftig mit dem Aussenbereich zusammen. Von innen erlauben sie einen grosszügigen Blick auf das grüne Areal und teilweise bis in die Ferne. Die Gebäude des Areals sind locker verteilt und durch ein Wegenetz miteinander verbunden. Vom Quartier aus erreicht man den Kindergarten, die Primarschule sowie diverse Einkaufsmöglichkeiten in wenigen Gehminuten. So präsentiert sich die gesamte Überbauung gleichzeitig naturdurchlässig und urban verdichtet.
NACHHALTIGE ANLAGE
Die vier neuen Mehrfamilienhäuser umfassen insgesamt 27Miet- und 71Eigentums-
INFOBOX
Projekt:
Gloggeguet
Ortschaft:
Schaffhausen-Herblingen
Bauzeit:
Oktober 2018 bis Mai 2021
Bauvolumen:
rund 40Millionen CHF
Bauherrschaft:
Steiner Investment Foundation
Immobilienentwicklerin und Totalunternehmerin:
Steiner AG
Architekten:
Theo Hotz Partner AG und Bergamini Partner Architekten
wohnungen. Es handelt sich um 2.5- bis 5.5-Zimmerwohnungen mit einer Fläche von 65 bis 130 Quadratmetern. Alle Wohnungen beinhalten einen gehobenen Ausbaustandard und sind sowohl für Familien als auch für Paare oder Einzelpersonen zugeschnitten. Mit den Preisen und unterschiedlichen Wohnungsgrössen will man eine Durchmischung von Einpersonen- und Familienhaushalten erreichen. «Preislich bewegen wir uns im mittleren Segment», bestätigt Peter Herzog.
Unter dem Gelände sorgt zusätzlich eine Tiefgarage mit 136Parkplätzen für Raum. Sie wurde für alle Neubauten direkt erschlossen. Im jeweiligen Untergeschoss der Häuser entstanden mit Keller-, Trocken-, Technik- und Veloräumen weitere komfortable Stau- und Arbeitsflächen. Ein Lift im zentralen Treppenhaus verbindet sie mit den einzelnen Etagen.
Die Gebäude wurden im Minergie-Standard realisiert und werden mit klimafreundlichen Erdsonden-Wärmepumpen beheizt. Für die Erstellung wurde zudem, wenn möglich, auf nachhaltige Betonsorten mit Zement aus Mischabbruch zurückgegriffen. Hier erfolgte eine Zumischung von rezyklierten Gesteinskörnern.
BEDARFSGERECHTE PLANUNG
Die gesamte Überbauung fusst auf einem Gestaltungsplan, der während des Prozesses sowohl den zuständigen Ämtern als auch den Anwohnerinnen und Anwohnern vorgelegt wurde. Das habe zum Vertrauen zu diesem grossen Projekt beigetragen, erklärt Herzog. Der Kinderhort stünde darüber hinaus auch Kindern aus der Umgebung offen, nicht nur den Bewohnern des Glockenguts. Weitere Dienstleistungen sind in der Überbauung jedoch nicht geplant. Die Flächen sind dem Wohnraum vorbehalten. «Allerdings», so Herzog, «eignen sich die Erdgeschosswohnungen zur Herblingerstrasse hin allenfalls auch als Arztpraxen.» Neben der Möglichkeit der Miete wolle man mit der Überbauung auch dem Nachholbedarf der Schweiz im Bereich Eigentumswohnungen begegnen. Reto Niedermann, CEO der Steiner Investment Foundation, erklärt dazu die Wahl des Standortes: «Der Schaffhauser Markt ist stabil, das macht Investitionen attraktiv.» Bereits vor dem Aufrichtefest wurde eine komplette Musterwohnung fertiggestellt und eingerichtet, in der sich Interessenten einen Eindruck von der Wohnqualität verschaffen konnten. Tatsächlich ist sie ein Beispiel, wie man bestehende Bauten und neue Architektur in Einklang bringt und dabei eine schöne und ruhige Anlage mit gleichzeitiger Nähe zur Kultur und einer belebten Innenstadt gewinnt. «Mit der Überbauung haben wir aufgezeigt, wie wir verdichtet bauen können und die Qualität des Ortes bestehen bleibt», sagt Peter Herzog.
Trotz Pandemie konnten die Bauarbeiten unter Einhaltung der geltenden Schutzbestimmungen nach Zeitplan durchgeführt werden, sodass die Wohnungen im Frühling 2021 bezugsbereit sind.
Steiner AG | Hagenholzstrasse 56 | CH-8050 Zürich | Tel. +41 (0) 58 445 20 00 | info@steiner.ch | www.steiner.ch
GUT BEDACHT
GÜTESIEGEL GARANTIERT HÖCHSTEN STANDARD
von Daniela Schwitter
Ein Dach muss Wind und Wetter trotzen – und das über lange Zeit. Die in Anlehnung an reale Bedingungen getesteten Unterdachbahnen gehen weit über die Normanforderungen der SIA hinaus und bieten zusätzlich eine zehnjährige uneingeschränkte Garantie. Dächer, die diesen Anspruch erfüllen, erhalten von der technischen Kommission Steildach des Kompetenzzentrums Gebäudehülle Schweiz das Gütesiegel.
Die aus Fachleuten der Gebäudehüllen-Branche bestehende Kommission hat sich in jahrelanger Arbeit intensiv mit dem Thema «Unterdachbahnen für ausserordentliche Beanspruchung» befasst. «Die Erfahrungen von SteildachSpezialisten zeigten, dass es bisher sehr schwierig war, verbindliche Aussagen zur Lebenserwartung von Unterdachbahnen zu machen. Die gültigen SIANormen bildeten diese zu wenig ab», so Marco Röthlisberger, Projektleiter Technik von Gebäudehülle Schweiz. Das Gütesiegel von Gebäudehülle Schweiz schafft hier Abhilfe. Dank des neuen Labels erkennen die Spezialisten sofort, ob es sich beim gewählten Produkt um eine hochqualifizierte Unterdachbahn handelt. Das
Ampack ©
Hochqualifizierte Unterdachbahnen sind dank des Labels leicht zu erkennen.
Label unterstützt Fachleute somit massgeblich bei der Wahl des für das Bauprojekt idealen Materials.
TESTKRITERIEN UND BEDINGUNGEN
Die mit dem Gütesiegel von Gebäudehülle Schweiz zertifizierten Unterdachbahnen wurden in Anlehnung an reale Bedingungen getestet und erfüllen insbesondere folgende Kriterien:
Die Unterdachbahnen wurden während einer Dauer von sechs Monaten gegen Witterungseinflüsse getestet und anschliessend einer erhöhten Wasserdurchgangsprüfung unterzogen.
Die Produkte wurden über einen Zeitraum von 5 000 Stunden einer UV-Bestrahlung ausgesetzt und anschliessend bei 80 Grad Celsius 90 Tage lang gelagert. Danach erfolgte auch hier der Test einer erhöhten Wasserdurchgangsprüfung.
Zusätzlich mussten die Hersteller nachweisen, dass alle Anschlusskomponenten und Nageldichtungen die gleiche Lebensdauer aufweisen wie die mit dem Gütesiegel zertifizierte Unterdachbahn.
SICHERHEIT FÜR VERARBEITER UND BAUHERREN
Neben den qualifizierten Anforderungen, die wesentlich über die Norm hinausgehen, gewähren die Hersteller eine uneingeschränkte Garantie von zehn Jahren auf die zertifizierte Unterdachbahn. Bei Mängeln innerhalb dieser Frist erstattet der Hersteller den Schaden inklusive aller Behebungskosten. Die Garantiefrist von zehn Jahren bietet so Verarbeitern und Bauherren Sicherheit und Klarheit für ihr Bauprojekt.
DIE POSITION AM MARKT STÄRKEN
Die Zertifizierung erfolgt nach erfolgreicher Durchführung eines detaillierten Zulassungsverfahrens. Erste Unterdachbahnen diverser Hersteller konnten bereits mit dem Gütesiegel von Gebäudehülle Schweiz ausgezeichnet werden. Der Hersteller erhält damit auch eine Plattform für seine hochwertigen Produkte. Die Kriterien des Gütesiegels werden nämlich auch in der Aus- und Weiterbildung des Bildungszentrums Polybau thematisiert. Zudem macht Gebäudehülle Schweiz über diverse Kanäle wie Fachtagungen, Merkblätter oder Fachzeitschriften aktiv auf die zertifizierten Unterdachbahnen aufmerksam. So soll sich das Gütesiegel langfristig als neuer Qualitätsstandard etablieren.
HILFSMITTEL FÜR ARCHITEKTEN UND PLANER
Äussere Einflüsse wie Stürme oder Verschmutzung können das Deckmaterial von Steildächern beschädigen. Umso wichtiger wird die Dichtfunktion der Unterdachbahn. Grundsätzlich empfohlen wird für alle Unterdachbahnen, bei denen eine möglichst lange Funktionsdauer gewünscht ist, ein mit dem Gütesiegel zertifiziertes Produkt einzusetzen. Insbesondere unter Solaranlagen sind Unterdachbahnen mit Gütesiegel empfehlenswert.
VIELSEITIGE ELEKTRONISCHE ZUTRITTSLÖSUNGEN
––––SYSTEMARCHITEKTUR je nach Anforderung online, offline, funkvernetzt, Cloud-basiert und mobil.
––––SYSTEMPLATTFORM mit Türbeschlägen und -zylindern, Wandlesern, Spindschlössern, Software, Apps u.v.m.
––––SYSTEMKOMPONENTEN für Innen- und Aussentüren, automatische Türsysteme, Tore, Aufzüge, Spinde, Möbel, Zufahrten u.v.m.
DANIELA SCHWITTER
ist Mitarbeiterin Marketing & Kommunikation bei Gebäudehülle Schweiz.
www.gebäudehülle.swiss
SANIEREN FÜR DIE ZUKUNFT
INFORMATIONSKAMPAGNE BIETET UNTERSTÜTZUNG
von Helena Jansen und Evridiki Macioschek
Der Bundesrat hat beschlossen, den Ausstoss von Treibhausgasen in der Schweiz bis 2050 auf null zu reduzieren. Immobilien gehören zu den grössten Energieverbrauchern in der Schweiz. Besonderes Potenzial steckt dabei in der Sanierung älterer Gebäude. Energieeffiziente und professionell umgesetzte Modernisierungen sind auch das Anliegen der schweizweit führenden Steinwollproduzentin Flumroc AG.
Das Bürogebäude der Flumroc AG nach der Sanierung.
Im Rahmen der Energiestrategie 2050 wollen Bund und Kantone bekanntlich unter anderem den Energieverbrauch im Schweizer Gebäudepark reduzieren und den entsprechenden CO2-Ausstoss deutlich senken. Mit gutem Grund: In der Schweiz fallen über 40 Prozent des Energieverbrauchs und rund ein Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen im Gebäudebereich an. Es herrscht ein Sanierungsstau und daher besteht hoher Handlungsbedarf, da lediglich eines von hundert betroffenen Häusern pro Jahr energetisch saniert wird. Insbesondere mit der Erneuerung der bestehenden Immobilien kann dieser Energieverbrauch massiv gesenkt werden.
AM ANFANG STEHT DIE GEBÄUDEHÜLLE
Sanierungen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050. Am Anfang jeder Erneuerung steht dabei das Dämmen der Gebäudehülle. Ein sehr gut gedämmtes Haus braucht weniger Heizenergie im Winter und weniger Kühlleistung im Sommer. Abgestimmt auf die Dämmung können energieeffiziente Fenster eingebaut werden. Danach folgt die Anwendung moderner Gebäudetechnik. Von einer gut geplanten und ganzheitlich umgesetzten Sanierung profitieren die Bewohner in vielfacher Hinsicht. Sie sparen auf lange Sicht Kosten und geniessen gleichzeitig modernsten Wohnkomfort. Zudem sind Sanierungen in den meisten Fällen ressourcenschonender als Rückbauten.
HOCHWERTIGE DÄMMPRODUKTE AUS DER SCHWEIZ
Bauherren können heute zwischen verschiedenen erprobten und ökologischen Baustoffen auswählen. So eignen sich zum Beispiel die vielseitig einsetzbaren Dämmprodukte der Schweizer Steinwollproduzentin Flumroc AG ausgezeichnet für energieeffiziente Sanierungen. Das Extra-Plus von Steinwolle: Das leicht zu verarbeitende Material liefert einen ausgezeichneten Schallschutz und sorgt mit einem Schmelzpunkt von über 1 000 Grad Celsius ausserdem für einen hervorragenden Brandschutz. Die Produkte von Flumroc erfüllen höchste ökologische Ansprüche in Bezug auf die Gewinnung des Rohstoffs, den Transport, die industrielle Verarbeitung, den Einsatz am Gebäude und die Wiederverwertung beim Rückbau. Daher
Anwendungsbeispiel der Generation FUTURO.
eignen sie sich besonders für Bauten nach Minergie-ECO-Standard.
Mit der Generation FUTURO bietet Flumroc zudem Dämmprodukte mit natürlichem Bindemittel an. Die Bewohner der entsprechend sanierten Gebäude geniessen ganzjährig ein angenehmes Raumklima und profitieren von einem ausgesprochen hohen Wohnkomfort.
Dass sich auch Gewerbebauten problemlos energieeffizient sanieren lassen, hat Flumroc übrigens bereits im Jahr 2014 mit dem Umbau ihres eigenen Firmensitzes in Flums bewiesen. Auch noch nach über sechs Jahren würde das Unternehmen die umgesetzten Sanierungsmassnahmen jederzeit weiterempfehlen.
GEMEINSAM FÜR ENERGIEEFFIZIENTE SANIERUNGEN
Mit der neuen Informationskampagne «Ja, ich will – Sanieren für die Zukunft» unterstützt Flumroc die Umsetzung der Schweizer Energiestrategie 2050. Flumroc zeigt mit ihrer Kampagne, dass sie neben dem passenden Produkt auch Aufklärungsarbeit leistet. Potenzielle Bauherren schrecken vor dem Aufwand einer energetischen Sanierung häufig zurück. Flumroc zeigt auf, dass mit der richtigen Unterstützung, der richtigen Vorgehensweise und einer genauen Planung eine erfolgreiche Umsetzung durchaus möglich ist. Und ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann, liefert sie anhand eines konkreten Beispiels zur Orientierung mit. Lassen Sie sich überzeugen und erfahren Sie mehr darüber, wie man energetisch sanieren sollte. Für Sie. Für Ihre Familie. Für das Klima.
JA, ICH WILL. SANIEREN FÜR DIE ZUKUNFT.
Flumroc stellt seit 70Jahren aus Schweizer Gestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind Wärmedämmung sowie Schall- und Brandschutz. Sie ist die einzige Schweizer Herstellerin von Steinwolle und bietet Produkte sowohl für den Baubereich als auch für die technische Dämmung an.
Mehr Informationen zum Thema Sanieren oder zu den besonderen Eigenschaften der Flumroc Steinwolle, finden Sie auch unter jaichwill.flumroc.ch
Flumroc AG | Industriestrasse 8 | CH-8890 Flums | Tel. +41 (0) 81 734 11 11 | info@flumroc.com | www.flumroc.ch
Frovin / Lacuna ©
FREILUFTZIMMER IM DACHGESCHOSS
DIE WOHNUNG NACH DRAUSSEN ERWEITERN
von Georg Lutz
Unter den Dächern schlummert jede Menge ungenutzter Wohnraum. Das ist bei der heutigen urbanen Wohnsituation Unsinn. Immer mehr oberste Etagen werden auch aus diesem Grund um- oder ausgebaut. Gerade Dachwohnungen entfalten einen besonderen Reiz, wenn sie über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen.
Hohe Ansprüche: In exponierter Lage sind die Türen der Witterung deutlich stärker ausgesetzt als etwa Terrassentüren, die sich in einen geschützten Garten öffnen.
Dächer haben eindeutig mehr Potenzial. Es braucht nur wenige technische Lösungen. Beispielsweise lassen sich mit raffinierten Falttüren Wohnungen mit wenigen Handgriffen auf ganzer Breite nach draussen öffnen – ohne störende Türelemente und Rahmen. So wird der Freisitz in luftiger Höhe an schönen Tagen zu einem wahren Freiluftzimmer – die schöne Aussicht über städtische Dach- oder dörfliche Naturlandschaften inklusive.
Die ausgeklügelten Konstruktionen bestehen aus mehreren Flügeln und ermöglichen eine Öffnung von bis zu sechs Metern Breite. Die Anforderungen an die Türen sind hoch, schliesslich sind sie in exponierter Lage der Witterung deutlich stärker ausgesetzt als etwa Terrassentüren, die sich in einen geschützten Garten öffnen. «Die gesamte Konstruktion muss robust und durchdacht aufgebaut sein», erklärt Theo Opgenorth von Frovin. Der Fenster- und Türenexperte setzt bei Falttüren ganz auf eine Zusammenarbeit mit dem Premium-Produzenten Lacuna. «Die dänischen Kollegen kennen natürlich die Anforderungen des skandinavischen Wetters besonders gut.» Klirrende Kälte im Winter, Hitze im Sommer, heftiger Regen und dazu salzhaltige Seeluft. In der Schweiz gibt es keine Seeluft, aber auch Wetterextreme, die das Material aushalten muss.
LANGE LEBENSDAUER
Als Grundmaterial setzt Lacuna auf FSCzertifiziertes Massivholz, das eine herausragende Stabilität garantiert. Die Türen werden aus Thermobuche (TMT Composite®), Lärche, Eichen- oder Mahagoniholz gefertigt und erreichen so Lebenszeiten von 30 bis 50Jahren. Um die Belastungen im Zeitraffer zu simulieren, wurde ein Lacuna-Türflügel vier Monate lang im nächstgelegenen Hafenbecken versenkt. Das Element hat den Test im Salzwasser ohne Probleme überstanden. «Für den Einsatz in Dachwohnungen muss zudem die Isolierung besonders zuverlässig und widerstandsfähig sein», unterstreicht Opgenorth. «Als Standard bei den
Panoramablick und helle Räume: Wohnungen in oberen Etagen profitieren enorm von den grossen Glasfronten.
Falttüren hat sich eine doppelte Dichtung im Türrahmen und eine dreifach verstärkte Dichtung zwischen den Rahmen bewährt.»
Beim Design dominiert skandinavisches Understatement, das individuell an die jeweiligen Wünsche und Gegebenheiten angepasst werden kann. Falttüren sind mit und ohne Zierprofilierung sowie mit verschiedenen Oberflächen und Riegelteilungen erhältlich. Die Scharniere, Griffe und Beschläge bestehen immer aus gebürstetem, säurebeständigem, rostfreiem Stahl oder aus hochfestem Aluminium mit einer rostfreien Oberflächenbehandlung. Auf besonderen Wunsch hat Frovin künftig auch nach innen öffnenden Türen im Angebot. «Das bietet sich vor allem für kleine Terrassen oder auch Balkone an. So wird draussen kein Platz verschenkt», macht Opgenorth deutlich. Die Lacuna-Falttüren werden für jede Dachwohnung auf Mass angepasst.
GEORG LUTZ
ist Chefredaktor von bauRUNDSCHAU.
www.frovin.de
Was immer Sie planen. Planen Sie mit dem passenden Hitzeschutz.
Bereits bei der Planung gilt es, sommerliche Überhitzung miteinzubeziehen und dagegen vorzubeugen. Vorsorgen ist effizienter, als später für teures Geld technische Nachrüstungen vorzunehmen.
minergie.ch/hitzeschutz
BEGRIFFE AUF DEM PRÜFSTAND
von Dr. Urs Wiederkehr
Die Begriffe Nachhaltigkeit und Digitalisierung polarisieren. Sie werden als Trendwörter angesehen, die durch ihre Inhaltslosigkeit auffallen: Heute muss alles digital und/ oder nachhaltig sein. Damit haben sie sich zu wahren Kampfbegriffen entwickelt, also zu Gedankenbestandteilen, die zu gesellschaftspolitischen Spaltungen führen können. Es positionieren sich Gruppen, welche sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Digitalisierung möglichst rasch überwunden haben möchten.1
Über die Gründe, warum es so weit gekommen ist, darf gerätselt werden: Führen das Beschäftigen mit den Begriffen oder eher die sich dahinter verbergenden Herausforderungen zum Aufleben von früher gemachten, unangenehmen Erfahrungen? Sind die Begriffe so trivial, also abgedroschen und bedeutungslos, dass sich ein Befassen mit ihnen nicht lohnt? Oder sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit so elementar für die Zukunft der Menschheit, dass sich ein unverkrampftes Auseinandersetzen damit erst recht aufdrängt?
Ich plädiere für Letzteres und werde Sie in der mit dieser Folge startenden Kolumnenserie an meinen Überlegungen teilhaben lassen. Als Ausgangspunkt wähle ich die Theorie der Autopoiesis, welche die beiden chilenischen Neurowissenschaftler und Biologen Humberto Maturana (1928–2021) und Francisco Varela (1946–2001) für die Anwendung bei biologischen Systemen gemeinsam entwickelt haben. Unter Autopoiesis wird die Fähigkeit verstanden, sich selbst erhalten, wandeln und erneuern zu können. Diese Mechanismen haben eine grosse Gemeinsamkeit mit der Entwicklung eines digitalen Systems, einer digitalen Anwendung, denn in den dafür zu definierenden Algorithmen steckt eine grosse Portion von Autopoiesis – selbstverständlich in weit weniger vollkommener Form als in der Natur bei biologischen Systemen. Wundern kann man sich darüber kaum, denn was spricht aus Analogiegründen dagegen, dass künstliche Systeme, die eine quasi dauerhafte Abfolge von Prozessschritten ermöglichen, nicht ähnlich wie natürliche biologische Systeme aufgebaut sind? Vielleicht erstaunt es Sie, oder eben auch nicht, dass die mRNA-Impfstoffe gegen das Corona-Virus auf analogen Wirkungsweisen beruhen. Für mich setzt sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Digitalisierung ein möglichst symmetrisches Zusammenspiel von mindestens zwei Systemen voraus. Damit die Systeme ihre Wirkung aufrechterhalten können, darf ihre Substanz nur massvoll abgebaut werden. Da der Mensch zusammen mit der Technik, also mit Verfahren, die dank Erkenntnissen aus den Naturwissenschaften entwickelt worden sind, viel leistungsfähiger ist als ohne, besteht gegenüber einer Vielfalt von Systemen eine grosse Asymmetrie bezüglich der Einwirkungsmöglichkeiten. So müsste der Stärkere den weniger Starken durch die notwendige Sorgfalt schützen. In Abhängigkeit der beteiligten Systeme sind daraus die notwendigen Handlungen zum Wohle des Zusammenspiels aller abzuleiten.
Nach diesen ersten Vorgaben bin ich Ihnen einige Erklärungen schuldig. So werde ich nicht nur die Entwicklung der Medien von der Sprache über die Schrift und den Buchdruck bis zur Digitalisierung aufrollen, sondern auch Hans Carl von Carlowitz’ (1645–1714) angeblich erste Beschreibung der Nachhaltigkeit. Ich hinterfrage alle Begebenheiten kritisch und zeige Ihnen die Gemeinsamkeiten und die Folgerungen für Ihre Projekte auf.
Ich hoffe, Sie bleiben dran, wenn ich die beiden publizistischen Steckenpferde der bauRUNDSCHAU, um die Worte von Chefredaktor Georg Lutz zu benutzen, verbinde: die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit. Bis zur nächsten Ausgabe.
ANMERKUNG 1) Die Kolumne ist der Beginn einer Serie von Kolumnen zum Themenkomplex Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
DR. URS WIEDERKEHR
ist Dipl. Bau-Ing. ETH/SIA und Leiter des Fachbereichs «Digitale Prozesse» der Geschäftsstelle des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA.
www.sia.ch
GEGEN EINBRUCH SCHÜTZEN
PRÄVENTION UND MASSNAHMEN KONTRA KRIMINELLES VORGEHEN
von Manuela Olgiati
Ein Wohnungseinbruch ist ein Schreckensszenario. Schwer wiegt das Gefühl, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Doch es gibt effektive Schutzmassnahmen, über welche der Verein Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) informiert. Dieser setzt sich dafür ein, dass die Ausbildung, die Beratungsgespräche und die Umsetzung des Einbruchschutzes schweizweit vereinheitlicht und aufeinander abgestimmt sind.
Laptops, Bargeld, Schmuck, Baumaterial, Wein, Velos, Zigaretten: Die Liste ist lang. Einbrecherinnen und Einbrecher haben es auf sehr unterschiedliche Wertsachen abgesehen. Sie verhalten sich so unauffällig wie möglich und kommen dann, wenn niemand da ist. Einbruch ist eines der häufigsten Delikte in der Schweiz.
Die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) als interkantonale Fachstelle im Bereich Prävention von Kriminalität und Kriminalitätsfurcht empfiehlt, sich eingehend mit Einbruchschutz auseinanderzusetzen – und das unabhängig davon, ob man Hausbesitzerin, Mieter, WG-Bewohnerin oder Geschäftsführer eines KMU ist. Der Verein Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) ist Ansprechpartner für Sicherheitsfragen im Einbruchschutz für
EINBRUCHSCHUTZ UND PRÄVENTION
Beim Einbruchschutz setzt der SWS auf das «Drei-Säulen-Prinzip» – eine Kombination aus verschiedenen Massnahmen, die Einbrüche verhindern helfen. Am besten ergeben sich diese kombiniert:
1. Verhaltensweisen und organisatorische Massnahmen. Dazu gehört, dass Sie keine Schlüssel im Schloss stecken lassen, die Fenster und Türen abschliessen und in der Nachbarschaft gegenseitig aufeinander achtgeben.
2. Baulich-mechanische Massnahmen. Hierzu gehören geprüfte Fenster und Türen mit erhöhter Widerstandsklasse, Nachrüstprodukte wie Zusatzschlösser, Verriegelungen und Fenstergitter.
3. Elektrotechnische Massnahmen. Dazu gehört eine Alarmanlage, die den Zugriff über einbruchkritische Stellen frühzeitig erkennt, örtlich anzeigt und an eine Alarmempfangsstelle meldet.
Die Broschüre «Riegel vor!» gibt sieben Tipps, wie man Wohnungen und Häuser gegen Einbrecher schützt. Man findet darin auch die Kontaktadressen der kantonalen und städtischen Polizeikorps sowie Hinweise, was man tun soll, wenn trotzdem eingebrochen wurde.
Eine Haustür kann mit Sicherheitsschloss versehen werden.
Die Normen von Fenstern und Türen stellen hohe Anforderungen an einbruchhemmende Bauelemente.
Mitglieder, Verbände, Behörden und die Bevölkerung.
DIE ARBEIT DER EINBRECHER
Sie kommen dann, wenn niemand da ist. Einbrecherinnen und Einbrecher dringen meist tagsüber in Wohnungen und Einfamilienhäuser ein, wenn die Leute arbeiten und unterwegs sind. In Geschäftsräumen, Büros, Lagerhallen und dergleichen finden Einbrüche häufiger nachts statt, wenn sich niemand mehr in den Räumlichkeiten oder auf dem Gelände aufhält. Sie gehen der Konfrontation mit Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Weg. Weil viele Leute ihre Wohn- und Geschäftsräume zu wenig sichern, steigen sie durch offene Kellerfenster oder Terrassentüren ein. Sie verwenden meist unauffällige, einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher oder Stemmeisen.
EINBRUCHSITUATION SCHWEIZ
Gemäss Statistik des SWS werden aktuell rund 90 Einbruch- und Einschleichdiebstähle pro Tag verübt. Die Delikte erreichten den tiefsten Stand seit der Revision der polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2009. 2020 wurden schweizweit 32’819 Einbruch- und Einschleichdiebstähle registriert. Das sind 9.9Prozent weniger als 2019. Seit 2012 ist die Anzahl konstant rückläufig. «Dafür verantwortlich sind unter anderem polizeiliche Massnahmen in repressiven und präventiven Bereichen», sagt Markus Stauffer, der Geschäftsstellenleiter des Vereins Sicheres Wohnen Schweiz. Die besseren Prognosen seien auch der Zusammenarbeit mit der im Sicherheitsbereich aktiven Privatwirtschaft zu verdanken.
PRÄVENTION VOR EINBRUCHSKRIMINALITÄT
Das liest sich gut, die neuesten Zahlen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einbruchskriminalität in der Schweiz nach wie vor hoch ist. Der SWS klärt über den Einbruchschutz in Häusern und Wohnungen auf, bevor erst Schaden entstehen kann. Trotz sinkender Fallzahlen geschehen immer noch sehr viele Wohnungseinbrüche oder Einbruchsversuche meistens über Fenster und Türen. Da, wo die Täter auf wenig Widerstand stossen, haben sie Erfolg: Ungesicherte Fenster und Türen überwindet der Einbrecher nur mit einem Schraubenzieher innert weniger Sekunden. Andererseits deute der Anteil der abgebrochenen Einbruchsversuche gemäss SWS darauf hin, dass moderne Fenster und Türen mehr Sicherheit bieten. Vorhandene Türen lassen sich zum Beispiel mit einbruchhemmenden Produkten wie selbstverriegelnden Mehrfachverriegelungen und Zusatzschlössern nachrüsten. Hauseigentümer sollten deshalb genau prüfen, ob gegebenenfalls ein Nachholbedarf in Sachen Einbruchschutz besteht. Es lohne sich, in moderne Sicherheitstechnik zu investieren, so der SWS.
IN DIE BAUPLANUNG MITEINBEZIEHEN
Bauprodukte wie Fenster und Türen müssen heute vielfältigen Anforderungen genügen. Im Neubaubereich kann das Thema Einbruchschutz gleich in die Planung miteinbezogen werden. Bauherren sollten hier darauf achten, dass einbruchhemmende Fenster und Türen verbaut werden.
Gemäss SWS gibt es noch viel Verbesserungspotenzial im Einbruchschutz in der Schweiz. Einbrüche seien in allen Kantonen und das ganze Jahr über ein Problem.
Sicheres Wohnen Schweiz (SWS) ist ein gemeinnütziger Verein, der im Juli 2018 gegründet wurde. Einerseits informiert der SWS Bürgerinnen und Bürger über Einbruchschutz, um diesen zu optimieren. Andererseits setzt er sich dafür ein, dass die Ausbildung, die Beratungsgespräche und die Umsetzung des Einbruchschutzes landesweit vereinheitlicht und aufeinander abgestimmt werden. Getragen wird der Verein von Dach- und Branchenorganisationen im Sicherheitsbereich, der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD), der Polizei und der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP). Der SWS bietet für Vereinsmitglieder zertifizierte Ausbildungen zum Sicherheitsberater SWS an.
MANUELA OLGIATI
ist Redaktorin bei bauRUNDSCHAU.
www.sicheres-wohnen-schweiz.ch
MÄCHTIG DRUCK AUF DEN ANKERN
WÄRMEZENTRALE IN KAISERAUGST
von Heike Hübner
Vor den Toren Basels baute die Ernst Frey AG eine Wärmezentrale mit bis zu 14 Meter hohen Wänden aus SCC-Beton. Dafür wurden besonders robuste Schalungen mit widerstandsfähiger Schalhaut, sichere Arbeitsbühnen sowie stabile Schrägstützen benötigt.
Im Herbst 2021 wird die Wärmezentrale für den Wärmeverbund in der Gemeinde Kaiseraugst in Betrieb genommen. Die vom Aargauer Energieversorger AEW Energie AG beauftragte Anlage nutzt Holzhackschnitzel aus regionalen Wäldern sowie Altholz aus dem Umland, um bis zu 1 700 Haushalte zuverlässig mit Wärme zu versorgen.
WENIG PLATZ AUF DER BAUSTELLE
Die Hülle des eingeschossigen Industriegebäudes mit Pultdach weist 69 Meter Länge, 15.4 bis 18.6Meter Breite und 12.2 bis 14.1 Meter Höhe auf. Das Gebäude wurde aus Platzgründen vollständig in die steile Böschung einer ehemaligen Kiesgrube gebaut, die dafür ausgehoben und aufwendig gesichert wurde. Hier bestand teilweise ein Lichtraumprofil von nur einem Meter – wenig Raum also zum Betonieren. Die allgemeine Enge auf der Baustelle erforderte ein durchdachtes Logistikkonzept.
Das Bauunternehmen nutzte die Vorzüge des selbstverdichtenden SCC-Betons (self compacting concrete). Dieses Material ist für die Erstellung hoher Wandbauteile bestens geeignet und erfüllt aufgrund hoher Oberflächenqualität die geforderte Betongüte. Da SCC im getrockneten Zustand fester ist als üblicher Beton, ermöglicht er andere Bauteildimensionierungen – der Zeitaufwand für die Erstellung ist also geringer. Allerdings stellt SCC auch höhere Anforderungen an das Know-how und Können der Schalmeister sowie an die Schalung: Aufgrund des grösseren vorherrschenden Frischbetondrucks werden entsprechend höhere Anforderungen an die Schalung gestellt. Ein weiterer Punkt ist die Dichtigkeit
Die Baustelle stellte verschiedene Herausforderungen.
DATEN UND FAKTEN
Projekt:
Wärmezentrale in Kaiseraugst
Bauherr:
AEW Energie AG, Aarau
Bauunternehmen:
Ernst Frey AG, Violenried
MEVA-Systeme:
Wandschalung Mammut 350, Schrägabstützung Triplex, Sicherheitssystem SecuritBasic
Planung und Betreuung:
MEVA Schalungs-Systeme AG, Seon
der Schalung, da SCC-Beton einen deutlich höheren Wasseranteil hat.
Das Team der Ernst Frey AG um den Bauleiter Christian Müller, setzte für die Schalung der grossflächigen Wände, die MEVA Mammut 350 ein. Die leistungsstarke Industrieschalung erfüllte die nötigen Voraussetzungen auf der Baustelle in Kaiseraugst aufgrund ihrer vollflächigen Frischbetondruckaufnahme von 100 Kilonewton / Quadratmeter sowie der langlebigen alkus-Vollkunststoffplatte. Sie nimmt kein Wasser auf, quillt und schwindet nicht und garantiert mit ihrer robusten, glatten Oberfläche auch nach vielen Einsätzen Sichtbetonqualität.
500Quadratmeter der Mammut 350 waren auf der Baustelle nahe des Rheins im Einsatz, gesichert von 28Triplex-SchwerlastSchrägstützen. 100 Laufmeter des modularen Sicherheitssystems SecuritBasic wurden montiert. Die stattlichen Schalflächen der Mammut 350 (bis 8.75 Quadratmeter pro Element) und die einfache Handhabung des Systems sowie der TriplexStützen ermöglichten zügige Baufortschritte unter Berücksichtigung der hohen Schweizer Sicherheitsstandards. SecuritBasic erfüllt die hohen gesetzlichen Anforderungen, zum Beispiel die Unfallverhütungsvorschriften der SUVA.
SCHNELLE BETONAGE IN VIERMETERSCHRITTEN
Die Betonage erfolgte auf volle Höhe und wies aufgrund des Schrägdachs variable Abmessungen auf. Mammut-350-Elemente der Grösse 300 mal 250Zentimeter wurden komfortabel am Boden zu einer Grundhöhe
Die hohen Schweizer Sicherheitsstandards wurden konsequent umgesetzt.
von neun Metern verbunden, die SecuritBasic-Elemente wurden befestigt und dann mit dem Kran aufgestellt. Aufstockungen von vier bis fünf Metern, ebenfalls im festen Verbund mit SecuritBasic-Bühnen, wurden darauf aufgesetzt. Nach erfolgter Betonage setzten die Arbeiter die kompletten Einheiten einfach um. Der Frischbetondruck wurde mit den installierten Betondruckmessdosen überwacht. Sie zeigten maximale Ankerkräfte um 100Kilonewton an. So konnten jeweils vier Meter hohe Abschnitte betoniert werden, ehe nach 40-minütiger Pause der nächste Abschnitt hergestellt wurde. Die geforderte hohe Sichtbetonqualität erzielte das Team von Ernst Frey beim Einsatz auf der Baustelle mit der langlebigen, robusten, leicht und schnell zu reinigenden alkusVollkunststoffplatte.
MEVA Schalungs-Systeme AG | Birren 24 | CH-5703 Seon | Tel. +41 (0) 62 769 71 00 | schweiz@meva.net | www.meva.net
SCHUTZ AN HEISSEN TAGEN
MIT DEM MINERGIE-HITZESCHUTZ
von Andreas Meyer Primavesi
Minergie-Bauten unterscheiden sich von konventionellen Bauten vor allem in puncto Komfort. Ermöglicht wird dieser durch eine hochwertige Gebäudehülle und die systematische Lufterneuerung. Zudem brauchen Minergie-Gebäude viel weniger Energie, sind frei von fossilen Brennstoffen und wirken damit dem Klimawandel entgegen.
Mehr Lebensqualität durch angenehme Temperaturen.
Aufeinander abgestimmte Anforderungen reduzieren eine Überhitzung des Innenraums. So wird beispielsweise ein Nachweis verlangt, der aufzeigt, dass es im Gebäude an maximal 100 Stunden pro Jahr über 26.5 Grad Celsius heiss wird – viermal weniger als in konventionellen Bauten.
Bereits bei der Planung gilt es, sommerliche Überhitzungen miteinzubeziehen und diesen vorzubeugen. Vorsorgen ist effizienter, als später für teures Geld technische Nachrüstungen vorzunehmen. Frische Luft und angenehme Temperaturen sind bedeutende Wohlfühlfaktoren. Vom beweglichen aussenliegenden Sonnenschutz über die Bodenheizung bis zum Geocooling – Minergie zeigt Ihnen wirksame Möglichkeiten auf. Für die Bewohner ergeben sich sieben Wohlfühlvorteile:
ANGENEHME RAUMTEMPERATUREN
In einem Gebäude mit einem nach Minergie-Baustandard geplanten Hitzeschutz herrschen die bestmöglichen Bedingungen zum Arbeiten, Wohnen oder – sehr wichtig – für erholsames Schlafen. Besonders wenn die Aussentemperatur auch nachts kaum abkühlt, braucht es einen ausgeklügelten Hitzeschutz: tagsüber möglichst wenig Hitze hereinlassen dank Sonnenstoren, klugem Lüften und einer guten Dämmung und nachts die Wärme rasch mittels Nachtauskühlung abführen. Dies wird immer wichtiger für einen gesunden Schlaf.
GUTE PLANUNG FÜR KÜHLE KÖPFE
Der Hitzeschutz sollte von Anfang an bei der Planung eines Gebäudes berücksichtigt
werden. Die Ausrichtung und Lage eines Gebäudes, aber auch die Gestaltung der Fassade sind entscheidend. Wichtig sind dabei insbesondere der Fensteranteil, die Beschattung und die Wärmespeicherfähigkeit im Gebäude. Vor allem in innerstädtischen Gebieten ist ein effizientes System für die Nachtauskühlung einzuplanen.
LICHT IM SCHATTEN
Bereits bei der Planung sollte beachtet werden, dass sich die Fenster eines Gebäudes in den Sommermonaten möglichst vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen lassen. Sind bauliche Verschattungen nicht möglich, können solare Lasten mit dem zertifizierten Minergie-Modul Sonnenschutz gemindert werden.
HITZESCHUTZ, DER MITDENKT
Lamellenstoren und Markisen oder die Nachtauskühlung mittels automatisierter Fenster können mit einer auf das Wetter abgestimmten Steuerung versehen werden. Bei der Nachtauskühlung sind Einbruchschutz und Witterungsschutz zu bedenken. Ohne Automatisierung ist eine Instruktion der Nutzenden über die richtige Bedienung der Sonnenstoren und die Nachtauskühlung sinnvoll.
AKTIVE KÜHLUNG GEHT AUCH NACHHALTIG
Der bauliche Hitzeschutz ist dem aktiven Kühlen vorzuziehen. Meist reicht zudem eine leichte Kühlung mittels Erdsonden. Wenn dennoch nötig, darf man auch bei Minergie aktiv kühlen. Stammt der Strom für ein Klimagerät vom eigenen Dach, ist aktives Kühlen ökologisch verträglich, da gerade dann in der Schweiz genügend erneuerbarer Strom zur Verfügung steht, wenn es heiss und sonnig ist.
AUCH IN ZUKUNFT COOL BLEIBEN
Die Prognosen sind eindeutig: Wir werden als Folge des Klimawandels in Zukunft etwas weniger heizen und dafür vermehrt kühlen müssen. Eine gute Gebäudehülle hat auf beides einen positiven Einfluss. Vermehrt wird aber die optimierte Gebäudehülle in Kombination mit beweglichem Sonnenschutz und Nachtauskühlung nicht mehr ausreichen, um kontinuierlich angenehme Innenraumtemperaturen zu garantieren. Dann kann man das Haus mit eigens produziertem Photovoltaik-Strom kühlen,
Storen verhindern eine direkte Sonneneinstrahlung.
zum Beispiel in Kombination mit einem elektrischen Tagesspeicher. Noch ökologischer und stromsparender ist die Nutzung von Geocooling. Diese moderne Technologie funktioniert via Erdsonde und ohne den Einsatz einer Kältemaschine. Statt dem Erdreich im Winter nur die Wärme zu entziehen, wird im Sommer die angenehme Kühle des Erdreichs genutzt und gleichzeitig die Wärme zurückgeführt. Damit sind wir für eine wärmer werdende Zukunft gewappnet, ohne die Erwärmung weiter voranzutreiben.
GUT GERÜSTET MIT ENERGIEEFFIZIENTEN GERÄTEN
Elektrische Geräte brauchen nicht nur Strom, sondern geben auch Wärme ab. Daher sind energiesparende LED-Leuchten, effiziente elektrische Geräte und energieoptimierte IT-Systeme fürs Innenraumklima im Hochsommer sehr wichtig.
Minergie | Bäumleingasse 22 | CH-4051 Basel | Tel. +41 (0) 61 205 25 50 | info@minergie.ch | www.minergie.ch/hitzeschutz
INSPIRIERENDE STILWELTEN
EINRICHTUNG NACH WUNSCH
von Elisa Beck
Vor dem inneren Auge sieht ein stilvoll eingerichteter Wohnbereich von Mensch zu Mensch anders aus. Die Möglichkeiten sind schier endlos: Soll die Wohnung minimalistisch, klassisch oder doch eher opulent sein? Der Einrichtungsservice SimmenHome bietet hier nicht nur eine grosse Auswahl, sondern hilft auch bei der Orientierung und Umsetzung.
Wer schon einmal in einer leeren Wohnung gestanden hat, kennt die Mischung aus Vorfreude auf die Gestaltung und Unsicherheit, wie die Einrichtung aussehen soll. In der Luft liegt das Versprechen einer gemütlichen, praktischen oder auch stylischen Zukunft in diesen vier Wänden. Erstmal sieht der neue Bewohner allerdings nur weisse Wände, deren Potenzial optimal genutzt werden will. Auch wenn die eigenen Vorlieben ein guter Leitfaden sind, lohnt es sich, hier einen Profi zu Hilfe zu holen. In dieser Situation bieten die Stilwelten von SimmenHome Inspiration für jeden Geschmack. Vom Ausbau und der Einrichtung einzelner Räume bis hin zur Komplettausstattung nach Mass wird die Immobilie im individuell gewählten Stilkonzept angelegt und eingerichtet. Als Händler bietet SimmenHome ausserdem die passenden Designermöbel an.
DEN INDIVIDUELLEN STIL HERAUSKITZELN
SimmenHome bündelt damit die wichtigsten Aspekte der Einrichtung: Beratung für Stil und Ausbau sowie ein grosses Angebot für die Einrichtungsgegenstände. Dabei können je nach Geschmack auch verschiedene Stile kombiniert oder vermischt werden.
Einmalig in der Schweiz ist die grosse Auswahl von 150 Marken und über 3 800 Ma-
Der Umbau sorgt für mehr Freiräume.
Das Haus wurde von Grund auf umgebaut.
terialmustern im SimmenStore. Darunter befinden sich Möbel für Schlaf- und Wohnzimmer, aber auch Ausstattung für Küche und Bad sowie Wohnaccessoires für jeden Geschmack und Stil. Neueste Trends und Entwicklungen werden beobachtet und umgesetzt. David Imfeld hat sich bei der Veredlung von Grundriss und Einrichtung seines Einfamilienhauses im Showroom in Pfäffikon beraten lassen: «Für die Auswahl haben wir uns vor Ort getroffen und gemeinsam Vorschläge angeschaut und ausgesucht. Auf dieser Grundlage haben wir neue Möbel gekauft und die Anregungen von Simmen einfliessen lassen. Auch für den Umbau wurden verschiedene Vorschläge gemacht, die wir dann besprochen haben. Wenn etwas gezeigt wurde, dann hat es immer gepasst. Es war eine kurze Bauphase von drei Monaten, in denen alles komplett erneuert werden musste: Bäder raus, Böden raus, Küche raus, Wände ausschlagen, neu streichen und einrichten. Es ist sehr viel in dieser Zeit passiert, die Zusammenarbeit hat gut funktioniert.»
RUNDUM GUT BERATEN
Eine komplexere Thematik als Einrichtung und Farbwahl stellen für viele Personen die «harten Fakten» dar, also Grundriss, Raumplanung und -aufteilung. Hier können sich die Wenigsten auf ihre Intuition verlassen.
Der Service «DoubleCheck with Patric Simmen» bietet daher eine unverbindliche und geschulte Zweitmeinung zu bestehenden Projektunterlagen. Im persönlichen Gespräch werden die individuellen Bedürfnisse sowie die vorgegebenen Rahmenbedingungen besprochen und abgeglichen. «Anfänglich haben wir anhand von Handskizzen unkompliziert einen Überblick geschaffen, sozusagen nach Feierabend. Ich konnte also tagsüber normal arbeiten. Am Abend haben wir dann gezeichnet, Skizzen ausgetauscht und in diesem Prozess ist die Vorlage entstanden», erläutert Imfeld dieses Vorgehen.
Die Grundrisse liefert die SimmenGroup stets mit einem Möblierungsvorschlag, damit der Kunde direkt eine Vorstellung über die Möglichkeiten der Raumgestaltung erhält. Hier ist Fantasie gefragt: Es sind vorerst nur die fixen Einbauten wie Sanitäreinrichtung, Küchenspülen, Stufen oder Schränke eingezeichnet.
Das Einfamilienhaus von David Imfeld ist nach dem Umbau nicht mehr wiederzuerkennen: Wände wurden herausgerissen oder umgesetzt, sodass Räume und Durchgänge vergrössert wurden, Boden, Küchen
Die Räume versprühen mondänen Charme.
und Bäder sind neu und sorgen für modernes Lebens- und Wohngefühl.
FAZIT
Nach der Überarbeitung ergeben sich für alle Beteiligten einige Vorteile. «Ich wollte mithilfe von SimmenHome einen neuen Stil in das Haus einbringen. Was die Realisierung angeht, sind sie Vollprofis. Allein verliert man sich darin, aber die Beratung kann sagen, was zueinander passt und das Ergebnis ist stimmig», weiss Imfeld als Eigentümer. Die Immobilie ist schöner und praktischer zu bewohnen, langfristig ist sie zu einer zukunftssicheren Wertanlage geworden. Die Einrichtung rundet das Gesamtpaket ab: Das Zusammenspiel von ausgewählten Möbeln und Innendesign ist ebenso gemütlich wie modern.
SimmenStyle AG | Zentrum Staldenbach 1 | CH-8808 Pfäffikon | Tel.+41 (0)44 728 90 20 | info@simmengroup.ch | www.simmengroup.ch
TU Kaiserslautern, FG Massivbau ©
Wand aus Recyclingbeton in Thionville.
DER EWIGE KREIS
MATERIAL-RECYCLING BEI BAUSTOFFEN VORANTREIBEN
von Julia Reichelt
Wie aus Abfall im Bauwesen etwas Neues und Nützliches entsteht, zeigt das EU-Projekt SeRaMCo (Secondary Raw Materials for Concrete Precast Products). Als Lead-Partner im Verbund hat die Technische Universität Kaiserslautern (TUK) vier Jahre lang marktfähige Lösungen zur Rezyklierung und Wiederverwendung von Bau- und Abbruchmaterial für Bauwerke erforscht. Pilotobjekte zeugen davon, dass Bauen mit Fertigteilen aus Beton, der auf rezyklierter Gesteinskörnung basiert, innovativ und nachhaltig zugleich ist. Damit ist die Grundlage geschaffen, den ökologischen Fussabdruck der Bauindustrie zu verringern.
Prof. Dr. Ing. Christian Glock, der an der TUK das Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion leitet, unterstreicht die Relevanz von SeRaMCo: «Etwa die Hälfte der in Europa vorhandenen Primärrohstoffe, darunter Ton und Kalkstein aus Steinbrüchen, kommen im europäischen Bausektor zum Einsatz, der zugleich ein Drittel aller Abfälle produziert». «Bis zu 95Prozent der Inertabfälle von Abbruchgeländen werden bislang als Verfüllmaterial und für den Strassenunterbau verwendet. Nur ein Bruchteil davon gelangt in den Wertstoffkreislauf der Zement- und Betonherstellung zurück. Diese Lücke können wir jetzt schliessen.»
VOM GEBÄUDE ZUM MATERIAL UND ZURÜCK
Der Kreislauf beginnt beim planmässigen Gebäudeabriss, einer speziell im Projekt entwickelten hochwertigen Materialaufbereitung von Sand und Gesteinskörnungen bis hin zur Zementherstellung aus rezyklierten Sanden und der Betonherstellung mit rezyklierten Gesteinskörnungen. Sprich: Sand und Gesteinskörnungen kommen wieder und wieder in Bauten zum Einsatz.
«Ergebnis unserer Forschung sind neue Zement- und Betonmischungen sowie innovative Betonfertigteile aus rezyklierten Gesteinskörnungen», so Glock. «Mit zwei bereits abgeschlossenen Pilotobjekten konnten wir schlussendlich zeigen, dass Bauen damit sehr gut möglich ist.»
An einem Autobahnrastplatz in der Nähe des französischen Thionville haben die Projektpartner in interdisziplinärer Zusammenarbeit im September 2020 eine Wand aus L-förmigen Fertigteilen errichtet. Diese besteht zu 100 Prozent aus Recyclingbeton und heisst, mit dem Namen des Rastplatzes versehen, Besucherinnen und Besucher willkommen. Das zweite Bauwerk, ein Pavillon mit einer Fläche von knapp fünf mal sieben Metern aus Fertigteilen, die rezyklierte Baumaterialien enthalten, entstand im Pirmasenser Stadtteil Husterhöhe. Das dritte Objekt, ein Parkour-Park im belgischen Seraing, befindet sich in Planung.
INTERNATIONALES VORBILD
«Sichtbarkeit hat das Projekt auch dadurch bekommen, dass wir bei den europäischen RegioStars Awards 2020 in der Kategorie «Circular economy for a green Europe» die Finalrunde erreicht haben», ergänzt Glock. «Das hat das gesamte Forschungsteam motiviert, zumal es bestätigt, dass unsere Forschungs- und Entwicklungsarbeit eine Vorbildfunktion hat.»
Am Projekt SeRaMCo waren elf Industrie- und Forschungspartner aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden beteiligt. Die EU hatte das Vorhaben im Rahmen ihres transnationalen Förderprogramms Interreg Nord-West Europa mit 4.3 Millionen Euro gefördert.
JULIA REICHELT
ist Redaktorin an der TU Kaiserslautern.
www.nweurope.eu
Grüne Gebäude punkten durch Schlüsselfaktoren.
SICHER, EFFIZIENT UND LANGLEBIG
DIE NEUE SCHIEBETÜR-GENERATION FÜR HOHE ANSPRÜCHE
von Daniela Eckerle
Am Anfang eines Gebäudes steht die Planung. In dieser Phase geht es um die Bedürfnisse und die geeigneten Lösungen dafür. Unabhängig von der Grösse und den Ansprüchen an ein Projekt ist bereits bei der Planung klar, dass am Anfang des Gebäudes die Tür steht. An ihr führt kein Weg vorbei, denn durch sie betreten und verlassen Personen das Gebäude.
Mit Blick auf die weiteren Entstehungsphasen treten verschiedene Bedürfnisgruppen auf, die unterschiedliche Ansprüche an die Tür stellen. Ausschreibung, Realisierung, Bewirtschaftung und Normen üben genauso einen Einfluss aus wie Architekten, Planer, Betreiber und Besucher. Mit der schlichten Schliessung des Lochs in der Aussenhülle ist es also bei Weitem nicht getan. Gerade in stark frequentierten oder öffentlichen Gebäuden muss die Aussentür viele komplexe Anforderungen erfüllen.
Bei der Entwicklung der neuen Generation automatischer Schiebetüren hat dormakaba die unterschiedlichen Anspruchsgruppen berücksichtigt. Das Resultat ist die innovative Energiespar-Schiebetür ST PRO Green, ausgestattet mit dem neuen Antriebssystem ES PROLINE.
SCHÖN NACHHALTIG
Mit den Ansprüchen an ein Objekt geht oftmals auch die Vision einher. Das Gebäude soll nicht nur einen bestimmten Zweck erfüllen, sondern beispielsweise auch nach-
haltig sein oder bestimmten Designansprüchen gerecht werden.
Das gewachsene ökologische Bewusstsein und die Forderung nach mehr Effizienz sind die Triebfedern für die Umsetzung von Green Buildings und stellen neue Anforderungen an Material und Gebäude. Saubere Technologien, Emissionsreduktion und Ressourcenschonung sind die Schlüsselfaktoren grüner Gebäude.
Sowohl bei der Produktion als auch bei der Nutzung der neuen Schiebetür-Generation stand die Nachhaltigkeit deshalb im Zentrum. Energieeffizienz und Ressourcenschonung spielen deshalb sowohl bei der Produktion als auch beim Einbau und Betrieb eine grosse Rolle. Besonders deutlich wird das bei der erheblichen Einsparung laufender Energie- und Heizungskosten sowie der Verringerung des CO2-Ausstosses. Dazu trägt beispielsweise die thermische Trennung durch das Profil mit DreifachVerglasung bei, mit dem die aktuellen Vorgaben der Energiesparverordnung EnEV erfüllt werden können.
Um Einbussen in puncto Design zu minimieren, stand bei der Entwicklung des neuen Antriebssystems nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch die Leistung im Fokus. Dank des neuen Antriebs können Türflügelgewichte bis zu 400 Kilogramm mit einer Durchgangsweite von bis zu drei Metern realisiert werden. Das bietet grössere Gestaltungsfreiheit für viele Türsituationen ohne Verzicht auf Sicherheit, da die Schiebetür auch für Flucht- und Rettungswege zertifiziert ist. Damit sich die Tür harmonisch in die Gebäudearchitektur einfügt, wartet der designorientierte Antrieb zudem mit einer Sensorverkleidung auf. Sensoren für die Aktivierung und Absicherung werden in das Antriebssystem integriert. Störende Aufsätze und Aufbauten können so vermieden werden.
MODULAR FÜR ALLES, WAS KOMMT
Nicht immer ist während den ersten Phasen des Bauprozesses bereits klar, welche praktischen Anforderungen die Eingangstür erfüllen muss. Hier profitieren Fachplaner und Betreiber von der Modularität des neuen Antriebssystems ES PROLINE für ein- und zweiflügelige Schiebetüren oder Teleskopschiebetüren. Sie bietet die optimale Lösung für nahezu alle Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche. Viele erweiterte Funktionen und der modulare Aufbau erhöhen die Investitionssicherheit, wenn sich die Anforderungen im Laufe der Planung oder des Betriebs ändern.
Sicherheit spielt gerade bei Aussentüren eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund ist die ST PRO Green auch mit zertifiziertem Einbruchschutz (RC2) erhältlich. So ist während der Geschäfts- beziehungsweise Öffnungszeiten ein komfortabler Zutritt gewährleistet. Zu anderen Zeiten sorgen eine durchgehende Bodenschiene, ein im Antrieb vorhandener Sabotageschutz, ein verstärktes Profilsystem, das SicherheitsIsolierglas und eine Mehrpunkthakenverriegelung im Bereich der Hauptschliesskante für hohen Schutz gegen Einbruch und Vandalismus.
Individuell wählbare Verrieglungen, programmierbare Funktionen und vielfältiges Zubehör machen die neue SchiebetürGeneration auch zur idealen Lösung für Flucht- und Rettungswege.
Die Grundsteuerung des ES PROLINE bietet neben den Standard-Funktionsprogrammen vier programmierbare Ein- und Ausgänge. Mit diesen lassen sich beispielsweise Funktionen wie Apothekenschaltung, Schleusensteuerung oder Anschluss eines bauseitigen Warmluftschleiers umsetzen. Damit sorgt der Antrieb für Nachhaltigkeit, weil er sich an neue Anforderungen anpasst. Auch die neue Antriebstechnologie steuert zur Nachhaltigkeit im Betrieb bei: Der neue Motor kommt ohne Getriebe aus, was zu weniger Verschleiss führt.
Eine grosse Auswahl an Zubehör, beispielsweise Programmschalter und Taster, runden das Antriebssystem ab. In Kombination mit den eigenen Zutrittsmanagementsystemen bietet dormakaba hier alles aus einer Hand.
SICHERES WILLKOMMEN
Besucher und Mitarbeitende bringen Leben in ein Gebäude – unabhängig davon, wie lang sie darin verweilen. Ihre Bedürfnisse spielten bei der Entwicklung der neuen Schiebetür-Generation ebenfalls eine zentrale Rolle.
So sorgt die neue Motorentechnologie für ein besonders leises Schliessen der Schiebetür. Die verbesserte Reaktionszeit der Türöffnung und -schliessung bietet mehr Sicherheit und Energieeffizienz. Besucher und Mitarbeitende sind dadurch keinen störenden Geräuschen der Tür ausgesetzt und geniessen ein komfortables und angenehmes Begehen des Gebäudes. Schliesslich unterstützt das klare Design einen reibungslosen Personenfluss, sodass bereits die Eingangstür ein sicheres Willkommen für alle ausstrahlt.
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ENORMES POTENZIAL
DIGITALISIERUNG SETZT STANDARDS
von Andreas W. Kaelin
Das Potenzial der Digitalisierung wurde in der Corona-Krise für viele erstmals richtig greif- und erlebbar. Man sah sich plötzlich konfrontiert mit Videotelefonie, Home Office, Homeschooling, Online-Bestellungen und QR-Codes. Und es hat grösstenteils gut funktioniert – das Potenzial von digitalen Hilfsmitteln im Alltag wurde entdeckt und angewandt.
Für die Bau- und Immobilienwirtschaft bietet die Digitalisierung ebenfalls immense Chancen und neue Möglichkeiten. Die Branche steht noch am Anfang, wie die neuste Ausgabe des Digital Real Estate Index des Consulting-Unternehmens pom+ zeigt. Die Schweiz erreicht dort in der Digitalisierung 4.1 von 10 Punkten. Das Potenzial ist also noch lange nicht ausgeschöpft.
DAS POTENZIAL IST RIESIG
Die Digitalisierung gestaltet bestehende Prozesse effizienter und ermöglicht neue Anwendungen wie den Einsatz von Augmented Reality, um Leitungen und Sensoren im Gebäude für Wartungsarbeiten sichtbar zu machen – wie bei Vermessungen mittels Drohnen, datengesteuerter Baulogistik oder der Qualitätssicherung durch Bildanalyse. 2-DPläne, Modelle oder Beauty-Renderings sind beispielsweise aufwendig zu erstellen und wenig flexibel in der Anwendung. Hier bietet Augmented Reality eine innovative und kostensparende Alternative zu den bestehenden Visualisierungsmöglichkeiten.
DIGITALE VERNETZUNG ALS NEUER GOLDSTANDARD
Ein gemeinsames Verständnis des Bauobjektes und eine klare Kommunikation sind zentral in der Bauwirtschaft, um Missverständnisse und somit teure Fehler zu verhindern. An jedem Bau sind zahlreiche Akteure beteiligt: vom Bauherrn über den Handwerker, das Bauunternehmen und den Architekten bis hin zum Immobilienverwalter. Jeder dieser Akteure generiert grosse Mengen an Daten, die häufig nicht gut aufeinander abgestimmt sind oder sogar ungenutzt bleiben.
Dabei wäre es wichtig, dass die bestehenden Informationslücken überwunden werden können, da dies eine Grundvoraussetzung für reibungslose Abläufe ist. Damit alle Daten-Teile ineinandergreifen können, muss die Digitalisierung übergreifend an-
gegangen werden. Sie startet bei der Planung eines Gebäudes und wird über den gesamten Lebenszyklus aufrechterhalten. Das sogenannte Building Information Modelling (BIM) verspricht grosse Effizienzsteigerung durch einen durchgehenden Informationsfluss. Künftig geht der Trend gar in Richtung Echtzeitübertragung der Daten. Eine solche Vernetzung erfordert von den Beteiligten viel Mut zu Veränderung, Zusammenarbeit und Transparenz, lohnt sich jedoch mit Sicherheit.
BAUBEHÖRDEN GEHÖREN MIT INS BOOT
Ein wichtiger Akteur bei jedem Bauprojekt sind die Baubehörden – deshalb hört digitale Vernetzung auch nicht am Baustellenzaun auf. Der Blick auf die kantonalen Bewilligungs- und Meldeverfahren zeigt, dass wir von der durchgängigen Digitalisierung eines Bauprojekts noch weit entfernt sind. Viele Bewilligungsverfahren verlaufen heute noch auf Papier und nicht alle Inventare und Register sind einfach digital zugänglich. Solche Medienbrüche kosten Zeit und sind eine Fehlerquelle. Die Baubehörden sind als wichtiger Akteur in einem Bauprojekt angehalten, die Digitalisierung medienbruchfrei voranzubringen, indem
Augmented Reality hilft bei der Visualisierung.
sie geeignete Schnittstellen und Standards bereitstellen.
Es gibt zwar bereits einige Kantone und Gemeinden, die nun ihr E-GovernmentAngebot mit der Möglichkeit eines elektronischen Baugesuchs erweitern, doch sind noch lange nicht alle Kantone und Gemeinden auf dem gleichen Stand der Digitalisierung. Basel-Stadt geht bei ihrem E-Government-Angebot beispielsweise noch einen Schritt weiter und will bis Ende 2023 alle Bewilligungs- und Meldeverfahren im Bau- und Verkehrsdepartement digitalisieren. Mithilfe der E-Government-Infrastruktur des Kantons Basel-Stadt sollen dann die Daten der Gesuche automatisiert übernommen und digital bearbeitet werden, wodurch schliesslich digitale Bewilligungen ausgestellt werden können.
«DIGITAL FIRST» SOLL ZUR REGEL WERDEN
Der Druck auf die Behörden, ihre Dienstleistungen vermehrt digital anzubieten, wächst. Der Bundesrat hat den Handlungsdruck erkannt und dieses Jahr ein Digitalisierungs-Gesetzesprojekt für die öffentliche Verwaltung lanciert. Das Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBaG) will erstmals die öffentliche Verwaltung verpflichten, ihre Dienstleistungen konsequenter digital anzubieten. Mit der zunehmenden Digitalisierung der Behörden wird eine wichtige Lücke in der umfassenden Vernetzung aller Beteiligten in der Bau- und Immobilienwirtschaft geschlossen.
Nur wenn das Potenzial der Digitalisierung von allen Beteiligten erkannt und ausgeschöpft wird, können Effizienzgewinne realisiert werden. Es ist daher an der Zeit, dass sich alle – von der Planung über die Bauherrschaft bis zur Bewilligung und Bauleitung – mit der Digitalisierung auseinandersetzen und sie als Chance für das eigene Tätigkeitsgebiet nutzen. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen und den politischen Rahmenbedingungen kann der Wandel gelingen. Die Technologien sind da. Jetzt gilt es, sie konsequent einzusetzen.
ANDREAS W. KAELIN
ist Stellvertretender Geschäftsführer bei digitalswitzerland.
www.digitalswitzerland.com