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MASSGESCHNEIDERTE VERSICHERUNGSLÖSUNGEN Innovative Lösungen für KMU der Groupe Mutuel

MASSGESCHNEIDERTE VERSICHERUNGSLÖSUNGEN

Innovative Lösungen für KMU der Groupe Mutuel

In der Schweiz sind Unternehmen verpflichtet, Mitarbeiter*innen einen optimalen Versicherungsschutz zu gewährleisten. Doch welche Versicherung macht nebst den obligatorischen Versicherungen Sinn und läuft man nicht Gefahr, in der Masse der Angebote irgendwann den Überblick zu verlieren? Stefan Schlatter, Leiter Vertrieb Unternehmensgeschäft Deutschschweiz bei der Groupe Mutuel, bringt Licht ins Dunkel und erklärt, welche Versicherungslösungen das Unternehmerleben einfacher machen.

Interviewpartner: Stefan Schlatter Autorin: Isabelle Riederer dass hier der berüchtigte Röschtigraben zum Tragen kommt. So ist es in der Westschweiz bei vielen Unternehmen üblich, dass das Krankentaggeld eine sehr niedrige Wartefrist hat. Die Wartefristen betragen dort oft ein, zwei, drei, manchmal auch fünf Tage. Durch Corona sind diese Ausgaben für die Krankentaggelder in der Westschweiz massiv gestiegen – und damit auch die Schadenszahlungen. In der Deutschschweiz ist das eher unüblich, hier sind die Wartefristen häufig höher und das Krankentaggeld wird erst nach 30, 60 oder sogar 180Tagen ausbezahlt. Somit waren die Schadensfälle in der Deutschschweiz geringer.

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Schlatter, wie hat sich die Abwesenheit durch Krankheiten in den letzten Jahren in Unternehmen entwickelt?

Stefan Schlatter: Es gibt dazu offizielle Zahlen des Bundesamtes für Statistik, die auf eine hochinteressante Entwicklung hinweisen. So zeigt sich, dass im Krankheits- und Unfallbereich – beides wird jeweils zusammengefasst – 2011 durch das Fehlen von Mitarbeiter*innen in Unternehmen durch Krankheit oder Unfall 182 Millionen Arbeitsstunden verloren gingen. 2019 – also kurz vor Pandemiebeginn – waren es 217 Millionen Arbeitsstunden und im letzten Jahr waren es 237 Millionen Arbeitsstunden. Das ist über die letzten zehn Jahre gerechnet ein Anstieg von 55 Millionen fehlenden Arbeitsstunden, was einer Zunahme von 30 Prozent entspricht. Damit zeigt sich auch gleich eine klare Tendenz, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt. Und umgerechnet auf die Kosten sind das rund 16 Milliarden Franken pro Jahr. Im Bereich Krankheit gibt es drei grosse Diagnosegruppen: Rund 35 Prozent der Krankheitsfälle betreffen den Bewegungsapparat, 25 Prozent schwere Krankheiten und 25 Prozent betreffen psychische Beschwerden. Hierbei stellen wir auch fest, dass einzig die psychischen Beschwerden zunehmend sind.

Corona hat diesbezüglich sicher ebenfalls eine grosse Auswirkung, oder?

Es hatte und hat Auswirkungen, aber auch hier muss man differenzieren. Interessant ist, Für die Gesamtschweiz sieht man aber eine sehr starke Zunahme der sogenannten Long-Covid-Fälle und einer daraus folgenden Arbeitsunfähigkeit.

Ist Long Covid nicht auch ein praktischer Vorwand für Mitarbeiter*innen, die einfach keine Lust haben zu arbeiten, aber trotzdem weiter ihren Lohn beziehen wollen?

Die letzte Pandemie ereignete sich vor 100 Jahren, das hat keiner von uns mit-

Das ist die Ausgangslage. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Krankheit und Unfall. Die vorhergenannten Zahlen betreffen zwar Krankheit und Unfall, aber dies variiert je nach Branche. Im Durchschnitt entfallen von den 16Milliarden knapp 80Prozent auf Krankheit und nur 20Prozent auf Unfälle. Dies liegt insbesondere daran, dass in den letzten Jahren aufgrund der gesetzlichen Vorschriften sehr viel in die Unfallprävention investiert wurde.

erlebt. Folglich gab es auch für keinen Versicherer in der Schweiz Erfahrungswerte und dennoch glaube ich, dass die Branche sich sehr gut geschlagen hat, auch durch das Ergreifen zahlreicher Massnahmen. Auch aktuell beobachten wir die Entwicklung sehr genau, betreiben aktives Monitoring, werten Daten aus und erheben neue. Bei Long-Covid-Fällen arbeiten wir mit der gleichen Aufmerksamkeit und Genauigkeit wie bei allen anderen Krankheits- oder Unfallfällen und wägen exakt ab. Aber es gibt immer schwarze Schafe.

Wie geht es weiter? Werden wir alle drei Monate eine BoosterImpfung erhalten?

Ich kann Ihnen hier nur meine persönliche Meinung sagen und ich persönlich würde eine regelmässige Impfung begrüssen. Die Groupe Mutuel gibt diesbezüglich keine Empfehlungen ab.

Wie geht es mit dem Testprozess weiter?

Diese Entscheidung überlässt die Groupe Mutuel dem Bundesrat. Ich finde, dass der Bundesrat während der Pandemie sehr gut gearbeitet hat. In Krisenfällen braucht es eine Person, die Entscheidungen fällt. Man muss diese Entscheidungen nicht immer gutheissen, aber es ist wichtig, dass jemand diese Verantwortung übernimmt.

Seit der Pandemie boomt das Home Office. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung und wie schätzen Sie den zunehmenden Anteil an Home Office ein?

Ich erinnere mich noch, als im März 2020 der Lockdown kam und alle Mitarbeitenden innerhalb von 48 Stunden ins Home Office wechselten – und zwar so, dass sie normal weiterarbeiten konnten. Darauf bin ich sehr stolz. Unser Vorteil war, dass wir schon vor Corona am Projekt Home Office gearbeitet haben und bereits über die komplette IT-Struktur verfügten. Ursprünglich sollte das Home Office-Projekt «Nomad» im Herbst 2020 eingeführt werden, die Pandemie und der Lockdown haben dies dann enorm beschleunigt. Nachdem der Lockdown und die Home Office-Pflicht aufgehoben wurden, haben wir das Projekt Home Office weitergeführt, so können Mitarbeiter*innen mit einem Pensum von 80 bis 100 Prozent in Absprache mit dem Vorgesetzten zwei Tage von zu Hause aus arbeiten. Mittlerweile hat sich dieses Projekt sehr bewährt und wird auch rege genutzt. Interessant ist, dass nicht alle den Montag und den

Freitag freinehmen, sondern es sich über die ganze Woche verteilt.

Aber das Spannungsfeld «mehr Krankheit, mehr Home Office» kann doch einem Versicherer keinen Spass machen, oder?

Wir bei der Groupe Mutuel haben die Erfahrung gemacht, dass die Mitarbeitenden bei kürzeren Krankheiten wie einer Grippe oder einer Erkältung auch im Home Office immer noch etwas arbeiten. Das ist schon auch ein Vorteil des Home Office. Natürlich kann man hier über die Nachteile diskutieren, insbesondere wenn es darum geht, ob man noch die Kontrolle über die Mitarbeitenden hat oder nicht. Es gibt zwar auch Kontrollmechanismen, die den Datenschutz nicht verletzen, aber natürlich ist es schwieriger, ein Team zu führen, das man nicht sieht. Ein wichtiges Instrument bleibt aber hier das Vertrauen und natürlich gibt es immer mal wieder Leute, die ein System ausnutzen.

Wie kann ich als Unternehmer strukturiert Krankheit abbauen?

Es geht hier um das sogenannte betriebliche Gesundheitsmanagement, wobei man zwischen KMU mit 15 bis 50 Mitarbeitern und grösseren Unternehmen unterscheiden sollte. Bei kleineren Unternehmen haben wir festgestellt, dass das betriebliche Gesundheitsmanagement oft automatisch stattfindet, ohne zusätzliches Coaching oder externe Beratung. Wenn zum Beispiel ein Arbeitskollege krank wird, wird oftmals gar nicht lange diskutiert, und die anderen Mitarbeiter*innen übernehmen automatisch seine Stunden. Das geht natürlich auch nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn ein Mitarbeiter mehrere Wochen oder gar Monate krank ist, dann tragen die Kollegen seine Stunden irgendwann auch nicht mehr. Dennoch hat gerade die CoronaZeit gezeigt, wie schnell unsere KMU reagiert haben und sich der Situation anpassen konnten. Bei grösseren Unternehmen ist die aktive Bearbeitung des Themas sehr wichtig, sie haben auch mehr Ressourcen, um sich aktiv um ein betriebliches Gesundheitsmanagement zu kümmern. In diesen Unternehmen ist das Ziel, das Gesundheitsmanagement systematisch und langfristig in den Führungsalltag zu integrieren, um Massnahmen zu treffen, welche zielorientiert sind, durch das oberste Management getragen werden und eine Wirkung erzielen. Dies können Themen wie Arbeitsorganisation, Führungskultur oder auch Präventionsmassnahmen sein.

Haben Sie ein paar Beispiele für eine gute Prävention?

Es gibt zahlreiche Beispiele, darunter auch solche, die mit wenig Aufwand und Kosten verbunden sind und jeder Unternehmer schnell umsetzen kann. So bieten wir bei der Groupe Mutuel unseren Mitarbeiter*innen jeden Tag frische Früchte an. Man kann darüber streiten, ob es das wirklich bringt, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein wichtiges Instrument sind Besuche von Ergonomen, die den Mitarbeiter*innen zeigen, wie man richtig sitzt oder arbeitet und welche Haltungen zu vermeiden sind, um allfälligen Beschwerden des Bewegungsapparates und vor allem des Rückens vorzubeugen. Auch Ernährungstipps können helfen. Das sind Kleinigkeiten, die aber oft eine grosse Wirkung zeigen.

Ich erinnere mich noch, ich war mal bei einer Firma, die ein ganzes Jahr lang einen Wettbewerb mit allen Mitarbeiter*innen gemacht hat, wer am meisten Bauchumfang verliert. Auch darüber lässt sich streiten, aber in dieser Firma haben alle mitgemacht und es hat ihnen auch Spass gemacht.

Welche Produkte der Groupe Mutuel sind unbedingt zu empfehlen?

Wir als Groupe Mutuel definieren uns als Center of Exellence im Personenversicherungsbereich. Warum? Weil man sich bei uns von der Geburt bis zum Tod versichern kann. Wir bieten Krankenkassen, Lebensversicherungen, Krankentaggelder und Unfallversicherungen für Personen. Natürlich wissen wir, dass Versicherungsprodukte eher steril sind. Insbesondere bei der Unfallversicherung gibt es ein Gesetz, dass jeder eine haben muss. Allenfalls gibt es noch Spielraum bei den Zusatzversicherungen, aber das wäre es dann auch schon. Bei den standardisierten Produkten spielt

der Preis eine grosse Rolle. Wo die Groupe Mutuel unter anderem ihre Stärken hat, ist beim Krankentaggeld. Natürlich gibt es auch hier gesetzliche Vorschriften, aber gerade für KMU ist das Krankentaggeld ein wichtiges Risk Management Tool. Jeder Unternehmer weiss, welche Kosten auf ihn zu kommen. Aber sobald ein Mitarbeiter durch Krankheit oder Unfall fehlt, hat der Unternehmer mit dem Krankentaggeld eine Absicherung, dass er im schlimmsten Fall sogar einen neuen Mitarbeiter für die Zeit einstellen könnte, in der der andere Mitarbeiter abwesend ist.

Bei grösseren Unternehmen heisst das Schlagwort: Alternative Risk Transfer. Als alternativen Risikotransfer bezeichnet man grundsätzlich die Finanzierung von Risiko über nichttraditionelle Deckungen der Risikoträger. Nehmen wir an, eine Firma weiss, dass sie jedes Jahr ungefähr eine Million Franken Kosten aufgrund von Absenzen hat und diesen Beitrag auch selbst decken kann. Doch was ist, wenn die Kosten plötzlich 1.5Millionen Franken betragen? Mit dem Alternative Risk Transfer können grössere Unternehmen exakt diesen Beitrag, der über der traditionellen Deckung liegt, versichern lassen – also nur die halbe Million.

Eine weitere Versicherungsoption, die für Unternehmer hoch interessant ist, ist die Key Person Insurance. Der plötzliche Tod eines CEO oder die Krankheit eines Mitarbeitenden in einer Schlüsselfunktion kann für ein Unternehmen schwere Folgen haben und im schlimmsten Fall zum Konkurs führen. Mit der Key Person Insurance der Groupe Mutuel kann man sich genau dagegen versichern lassen. Im Grunde ist es wie eine Lebensversicherung, nur dass im Falle des Todes das Unternehmen die versicherte Summe erhält – und nicht wie normalerweise der Ehepartner. Das KMU ist der Versicherungsnehmer und erhält im Falle des Todes durch Unfall oder Krankheit die Versicherungssumme ausbezahlt. Dadurch können mögliche Liquiditätsengpässe überbrückt werden.

Viele Unternehmen wollen zwar die Versicherung wechseln, scheuen aber den Aufwand. Wie hilft da die Groupe Mutuel?

In der Anfangsphase, wenn eine Offerte angefragt wird, wollen wir mit einem kompetitiven Preis gegen Mitbewerber bestehen können. Das ist sicher der erste Schritt. Kommt es zum Abschluss, kommen unsere USPs zum Zug. Dazu gehören unsere persönlichen Schadensachbearbeiter. Jede Firma, die bei uns versichert ist, hat ihren eigenen persönlichen Schadensachbearbeiter, der sich um alles kümmert. Ein zweiter Punkt sind die verschiedenen Tools, mit denen der persönliche Schadensachbearbeiter den Fall bearbeiten und coachen kann. Dazu gehören Schadeninspektoren, die vorbeikommen, und wir haben ein Case-Management, das sich um die Wiedereingliederung von Mitarbeiter*innen in einer Firma kümmert. Ein weiteres wichtiges Instrument ist das sogenannte Onboarding. Das heisst, bei einem neuen Kunden gehen wir als Groupe Mutuel persönlich bei ihm vorbei, erklären ihm den Schadensprozess und möchten ihm gleichzeitig zeigen, dass er sich stets vertrauensvoll an uns persönlich wenden kann. Im Verlauf der Zusammenarbeit besteht auch eine Unterstützung, mit welcher wir den Kunden helfen, Ihre Absenzen zu bearbeiten und diesen grossen Kostenblock zu minimieren. Denn gesunde, motivierte Mitarbeitende und eine damit verbundene tiefe Absenzquote sind nicht nur das

Ziel des Unternehmens, sondern auch das Ziel des Versicherers. Somit ist es unser ureigenes Interesse, die Kunden in diesem Bereich zu supporten.

Gibt es auch ein spezielles Tool für Frauen?

Ja, und da ist die Groupe Mutuel der einzige Versicherer in der Schweiz, der so etwas anbietet. Wir bieten Schwangeren am Arbeitsplatz Unterstützung durch eine Hebamme als CaseManagerin an – dies, wenn die Arbeitnehmerin vom behandelnden Arzt krankgeschrieben wird, jedoch ganz oder teilweise weiterarbeiten könnte und möchte. Die Hebamme sorgt dafür, dass die Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz zum Beispiel so angepasst werden, dass die schwangere Mitarbeiterin dennoch ganz oder teilweise weiterarbeiten kann. Wir haben hier ausgebildete Hebammen im Einsatz, die auch Unternehmer und Mitarbeiterinnen rund um das Thema Schwangerschaft aufklären.

Gibt es gewisse Trends im Bereich Kostenentwicklung und Krankheitsbilder, die sie erkennen?

Was wir ganz klar sehen, ist eine starke Zunahme von psychischen Erkrankungen, insbesondere bei den Arbeitsdepressionen, im Volksmund auch Burn-out genannt. Die Fälle bei den Diagnosen im Bereich des Bewegungsapparats sind tendenziell am Sinken, was auch daran liegt, dass man sehr viel Prävention betrieben hat und die Arbeitsbedingungen vielerorts stark verbessert wurden. Fakt ist: Wenn die Kosten steigen, steigen auch die Prämien. Wir haben zwar keine Shareholder, denen wir in irgendeiner Form verpflichtet sind, aber dennoch müssen auch wir betriebswirtschaftlich und kostendeckend arbeiten.

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