Basel Live Magazin 2019 Nr. 3

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MAGAZIN

Leuchtende Festtage

-minu Der Weg zum Roman

Basler Münster Mystische Orte

Wett­rb e bew f Seite au 28/29

Didi Offensiv In der Welt des Quiz 3 | 2019


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Gruss aus Basel Pro Innerstadt Basel

Impressum Eine redaktionelle Verlagsbeilage der Riehener Zeitung, des Allschwiler Wochenblatts, des Birsfelder Anzeigers, des Muttenzer & Prattler Anzeigers, des Birsigtal Boten, des Neubad Magazins und des Quartierkuriers. Erscheinungstermin: 21./22. November 2019 Herausgebende Verlage: LV Lokalzeitungen Verlags AG, Greifengasse 11, 4058 Basel, Riehener Zeitung AG, Schopfgässchen 8, 4125 Riehen, Cratander AG, Rheinsprung 1, 4051 Basel, Friedrich Reinhardt AG, Rheinsprung 1, 4051 Basel, Tel. 061 264 64 50, media@reinhardt.ch Redaktion: Michael Martin Gestaltung: Franziska Scheibler Inserate: Martina Eckenstein, Tel. 061 645 10 00, m.eckenstein@reinhardt.ch Coverfoto: Pro Innerstadt Basel Offizieller Partner: Pro Innerstadt Basel, Verein Basler Weihnacht Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen und die Verwendung des Inhalts in elektronischen Medien bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Verlags. www.reinhardt.ch

E

uropean Best Destinations nennt sich die Organisation; zu Hause ist sie in Brüssel und sie hat sich auf die Fahne geschrieben, zusammen mit angeschlossenen (nationalen und lokalen) Verbänden europäische Kultur touristisch zu fördern. Und weil «Interaktion» ein Schlagwort der digitalen Moderne ist, hat sie ihre über fünf Millionen Online-Besucher aufgefordert, den schönsten Weihnachtsmarkt in Europa zu wählen. 200 000 User haben an dieser Umfrage teilgenommen – und damit sind wir auch in Basel gelandet. Denn unbestrittenermassen ist der Basler Weihnachtsmarkt der schönste in der Schweiz, die Kulissen, die Lichter, die Stimmung – rund eine Million Besucherinnen und Besucher werden jedes Jahr gezählt, und in

dieser Zahl sieht man auch die touristische Dimension des Anlasses. Der Basler Weihnachtsmarkt taucht denn auch in der Rangliste von «European Best Destinations» auf, als einzige Schweizer Stadt, aber der Titel «Best Christmas Market 2019» ging nach … Estland, genauer gesagt in die Kapitale Tallinn. Bis wir auf den Namen Basel treffen, müssen wir etwas am Maus-Rädchen drehen; Budapest, Strassburg, Wien, Erfurt, Posen … und dann, auf Platz 15, kommt das Geschehen auf dem Barfüsser- und Münsterplatz. 2018 hatte Basel noch Platz 8 erreicht. 2019 liegt man immerhin noch vor Zagreb, dem Sieger von 2018. Und spätestens jetzt ist allen klar, was man von dieser Rangliste halten darf. Einerseits wenig, weil es ein Spiel ist. Andererseits viel, weil Basel als «Flachland-Destination» es geschafft hat, auch im Winter für Gäste aus aller Welt attraktiv zu sein. Davon können andere Städte in Europa nur träumen. Oder anders gesagt: Fragen Sie mal einen Käse-Verkäufer in den Bergen, wie er im Sommer Fondue in der Stadt verkaufen will.



Inhalt

6–9

Gladiators bei den Gladiatoren

Live in Basel

34–36 Der Kraftort über dem Rhein

Zehn mystische Orte im Münster

22–26 Basler Weihnachten 10–17

Wett­rb bewe

40–41 Die Welt des Quizzens

!Neu!

42–43

Grüsse aus Basel

28–29

18–20 -minu Die rosa Seekuh

44–46 Live in Basel: EVENTS

30–32

Spo r t he l d en i m Was s er


Live in Basel

, t r o d Hüte INGEHÖRE WO HÜTE H

N

Die eine oder andere Träne wurde verdrückt, als «Schwarz Modes» nach über 100 Jahren das Geschäft an der Ecke Spalenberg/Gemsberg die Türen schloss. Doch nun sind die «Hüte» zurück an dem Ort, wo offenbar Hüte hingehören. Als Nachmieter eingezogen ist eine Filiale der Risa Hutwerkstatt, die mit ihren Eigenprodukten, hergestellt im aargauischen Hägglingen, seit 1919 auf dem Schweizer Hutmarkt präsent ist – mit bis zu 100 Jahre alten Maschinen und dem Flair für das traditionelle Hutmacherhandwerk.

Man kann nie wissen, wann Wissen was nützt. 6  Basel Live

Versaille Noël Doré Die kunstvollen Kreationen der Blumenboutique Fleurs des Rois zaubern einen Hauch von Weihnachten in Ihr Zuhause oder verbreiten einen leuchtenden Adventsglanz an Ihrem Arbeitsplatz. Dieses Jahr gilt es, kunstvoll gefertigte Adventsdekorationen zum Thema «Versaille – Noël Doré» zu entdecken. Zudem können Sie verführerische Düfte, wunderschöne Weihnachtskränze, Signature-Weihnachtsbouquets oder die berühmten Boîtes de Noël kennenlernen.

FLEUR DES ROIS

100 Jahre Volkshochschule: In dieser Zeit hat sich viel verändert. Vor allem die Geschwindigkeit, in der sich inzwischen alles verändert. Eines ist aber gleichgeblieben: Die Magie des Wissens. Wir glauben an die Magie, das Glücks­ gefühl, das wir spüren, wenn Wissen entsteht. Man kann zwar nie wissen, wann Wissen was nützt – aber was man sicher weiss: Etwas Neues lernen macht glücklich! • Lernen Sie eine neue Sprache • Vertiefen Sie sich in die Kunstgeschichte Europas • Beschäftigen Sie sich mit der menschlichen Psyche • Drehen Sie einen Film


SCH A LL UND R AUC H

Nikhil Bigler hat lange Jahre als Geschäftsführer der Cargo-Bar gearbeitet. Im Mai hat er am anderen Rheinufer, in der Rheingasse, ein Lokal für akustische und viele weitere Genüsse eröffnet – das Schall und Rauch. Kleine Live-Konzerte, DJ-Abende, Lesungen, regionale Weine, Cocktails, Häppchen von der Bar – und das mit einem grosszügigen Fumoir, das während Konzerten ganz geöffnet werden kann.

EIN

U P DAT E

First in 2ndhand N A C H H A LT I G E M O D E - G E S C H E N K E

FÜR DIE FITNESS Das «update Fitness» auf dem Dreispitz-Areal bietet eine breite Auswahl modernster Kraftgeräte. Sie erlauben es, die komplette Muskulatur intensiv und gezielt zu bearbeiten. Im riesigen Kraftgerätepark befinden sich auch zahlreiche rollstuhlgängige Geräte. Alle Leistungen und die Nutzung der vor­ gestellten Geräte sind beim Abschluss eines Abos im update Fitness Basel Dreispitz enthalten – und das Abo gilt für alle weiteren Fitnessstudios unseres Unternehmens ohne weitere Kosten.

In der gepflegten Secondhand-Boutiqe am Rümelinsplatz finden modische Frauen und Männer nicht nur für sich selbst ein neues Weihnachts-Outfit, sondern auch einzigartige Geschenke für Ihre Liebsten. So geht nachhaltig Schenken! Wir freuen uns auf den modischen Austausch mit Jung und Alt! Öffnungszeiten: MO: 14–18.30, DI / MI / FR: 11–18.30, DO: 11–19 SA: 11–17

Basel Live  7


Live in Basel

Viva Mexico im Cartell Die mexikanische Küche gehört zu den schmackhaftesten der Welt – zu geniessen unter anderem auch im Cartell an der Henric Petri-Strasse 24, wo Rodolfo die vielfältige, authentische Küche aus seiner Heimat mit aktuellen Trends aus der ganzen Welt verbindet. Das Cartell ist ein Restaurant für Lunch, Dinner, Take-Away und für einen guten Feierabend-Drink. Das Essen wird stets aus sorgfältig ausgewählten Lebensmitteln (zumeist von regionalen Produzenten) frisch zubereitet. Serviert wird nichts, was die Crew nicht auch gerne selber isst.

!Neu!

Bolia A N

D E R

E I S E N G A S S E

Skandinavisches Design ist in, und Basel ist seit vielen Jahren eine helvetische Hochburg für Liebhaber des nordischen Looks. Dazu passt auch die Neueröffnung einer Bolia-Filiale an der Eisengasse. Bolia steht für neues skandinavisches Design, Kreativität und Qualität; und das seit 19 Jahren, geprägt von Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und Designermöbeln, die grösstenteils in Europa von lokalen Produzenten und Polsterern hergestellt werden. 8  Basel Live

Adventszeit IM HAUS ZUM KIRSCHGARTEN

Zur Weihnachtszeit erstrahlt das Haus zum Kirschgarten in einem besonderen Glanz. Die beeindruckende frühklassizistische Architektur des Hauses wird durch die Aus­ stellung von geschmückten Weihnachtsbäumen stilvoll ergänzt. Der historische Baumschmuck stammt ursprünglich aus Basler Haushalten und dokumentiert verschiedene Epochen und Stilrichtungen. 1. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020, Veranstaltungen unter www.hmb.ch


IM NEUEN RAHMEN

Dandy Delirium Wer es für sein Outfit gerne exzentrisch mag, dem kann es nicht zu bunt werden, wenn er die Boutique Dandy Delirium an der Spalen­vorstadt 32 betritt. Hier hat der US-Gitarrist David Max nach vielen Reisejahren sein Liebesglück gefunden und, inspiriert von Andy Warhol, Punk und vom Look schriller Dandys, sein Geschäft eröffnet. Mit Mode und Accessoires für den Ausgang und – wer will – auch für die Arbeit.

Tarzan wurde 2001 von Manuel Rieder und Caesar von Däniken gegründet. Aus dem Spass, für Freunde T-Shirts zu bedrucken, wurde eine Leidenschaft und aus dieser entstand das heutige Street­fashion-Label, das individuelles Mode­bewusstsein mit ökologischer Verantwortung paart. Tarzan entwirft ganze Bekleidungskonzepte und produziert die passenden Textilien zu attraktiven Konditionen; zu entdecken in der neuen Boutique am Spalenberg 39.

Was für Käse ... im Wirth’s Huus

Seit 60 Jahren versorgt Käsespezialist Wirth die Region Basel mit den feinsten Käsesorten der ganzen Schweiz. Das Wirth’s Huus wird mittlerweile in der dritten Generation geführt. Vater Alex hat sein Käsegeschäft mit Catering und Partyservice im Sommer seinem Sohn Lucas übergeben, ohne dass aber die Kundschaft auf sein immenses Knowhow verzichten muss. Und passend zur Jahreszeit gibt es auch wieder die unvergleichlichen FondueMischungen und Raclette-Spezialitäten in verschiedenen Reifegraden.

Basel Live  9


Tag

JEDEN

ETWAS

Weihnachtliches Der etwas flexibilisierte Adventskalender von «Basel live» führt durch die vielfältigen Aktivitäten und Attraktionen der Weihnachtsstadt Basel – vom ersten Türchen am 1. Dezember bis zum Heiligen Abend gibt es an (fast) jedem Tag etwas zu erleben und zu unternehmen. Daniel Schaub

1. Das Weihnachtstram, das mit einem Santiglaus ab der Schifflände durch die Basler Innenstadt kutschiert, ist vor allem bei Kindern höchst beliebt. Ein Be 2/2 Oldtimer lädt zu einer rund einstündigen Rundfahrt ein. Tickets gibt es beim Pfauen Coop City. Das Weihnachtstram verkehrt neben dem 1. Dezember auch an den folgenden Mittwochnachmittagen des 4., 11. und 18. Dezember sowie an den Wochenenden 7./8., 14./15. und 21./22. Dezember. Neu werden auch buchbare ApéroFahrten für Erwachsene angeboten.

2. Vom 1. bis 23. Dezember 2019 öffnet sich jeden Tag im Theater Basel ein

Türchen im Advents­ kalender. Geschichten, Lieder,

Heiteres, Besinnliches – Team und Ensemble laden täglich von 17 bis 17.30 Uhr im Foyer der Grossen Bühne des Theaters Basel zu einer weihnachtlichen Kultur­überraschung. www.theater-basel.ch

3. «Die Weihnachtskrippe in ihrer Vielfalt». Die Sonderausstellung im Spielzeug Welten Museum am Barfüsserplatz zeigt historische und aktuelle Krippen vom Zeitalter des Barock bis zur Gegenwart. Ab 22. November bis zum 9. Februar 2020. www.spielzeug-welten-museum-basel.ch


4.

Die Klingentalfähre «Vogel Gryff» wird zur

Weihnachts­ fähre und ist festlich dekoriert – ein wunderbarer Seitenwechsel vom Klein- ins Gross­basel über den winterlichen Rhein. www.vogelgryff-faehri.ch

5.

6. Auch in diesem Jahr birgt «Em Bebbi sy Adväntsbox» auf dem Martkplatz zum Feierabend musikalische Feuerwerke und Überraschungen jeweils am Donnerstagabend ab 17 Uhr. In Zusammenarbeit mit den Machern von «Em Bebbi sy Jazz» wird auf der Bühne mit dem markanten luminierten Stern ein etwas moderneres, freakigeres und frecheres Konzertprogramm inszeniert. Foodtrucks und eine gemütliche Lounge laden zum Verweilen in dieser ganz speziellen Atmosphäre ein. Der Eintritt ist frei.

7.

Ab in den Märchenwald: Die Robi-SpielAktionen, Prix-Social-Träger des Jahres 2018, sorgen auf dem Münsterplatz wiederum für viele märchenhafte Erlebnisse für die Kinder, die sich aktiv mit Weihnachten beschäftigen können, zum Beispiel mit dem Verzieren von Lebkuchen. www.robi-spiel-aktionen.ch

www.basellive.ch/advent

Um 17 Uhr fahren die

Santigläuse auf ihren Harleys vom Messeplatz in die Innenstadt mit anschliessender Bescherung für die Kinder auf dem Marktplatz. Es heisst: Harley Niggi-Näggi. www.hognws.ch

8. «Basel im Weihnachtszauber» ist eine szenische Stadtführung von Basel Tourismus, die neben den Schönheiten der Weihnachtsstadt Basel auch viele Geschichten und Interessantes zum Brauchtum in der Weihnachtszeit vermittelt. Führungen werden am 1., 7., 8., 14., 15., 21. und 22. Dezember jeweils um 16 Uhr angeboten, an den Samstagen auch in englischer Sprache. Reservierung unter: www.basel.com/guidetours


9.

10. Am Weihnachtswunschbaum auf dem Rümelinsplatz hängen keine Kugeln, sondern alle Passanten können dort ihre eigenen wasserfesten Wunschzettel aufhängen. Während der Adventszeit stehen in Basel vier weitere grosse Weihnachts­bäume: am Münsterplatz (geschmückt von Johann Wanner), auf der Wohlterrasse an der Mittleren Brücke, auf dem Marktplatz und im Rathaushof.

Der Basler Krippenweg lädt ein, in der manchmal hektischen Vorweihnachtszeit innezuhalten und durchzuatmen. Die ausgestellten Weihnachtskrippen tun dies diskret und unaufdringlich und verbinden zu einem sinnlichen Altstadtrundgang, der auch den Blick frei gibt auf die verschiedenen Charaktere von Dekoration und Beleuchtung in den einzelnen Strassenzügen, die dank viel privater und unternehmerischer Eigeninitiative entstehen.

www.baselwuenscht.ch

www.krippenweg.ch

11.

Der «Rhystärn» , das neue Bijou der Basler Personenschifffahrt, verkehrt in der Weihnachtszeit als «Wiehnachtsstärn». Eine Rheinfahrt im winterlichen und weihnachtlichen Basel ist eine besondere Art, die Atmosphäre zu erleben. Auf dem Schiff kann der Aufenthalt mit Eisstock-Gaudi oder Fondueplausch verbunden werden. www.bpg.ch

12.

13.

Das Herz der Basler Weihnacht bildet der Weih­ nachtsmarkt (offizielle Eröffnung am 28. November; bis 23. Dezember) auf dem Barfüsserplatz und dem Münsterplatz – einer der grössten seiner Art in der ganzen Schweiz mit jährlich rund 900 000 Besucherinnen und Besuchern. Mit rund 160 Ständen in rustikalen und weihnachtlich geschmückten Holzchalets preisen Kunsthandwerker und Händler ihre Waren an. Von regionaler Feinkost bis zu handgefertigten Spielwaren und Schmuckstücken ist für alle etwas dabei.

12  Basel Live

Im September dieses Jahres feierte der weit herum bekannte Weihnachtsshop von Johann

Wanner sein 50-Jahr-Jubiläum. Ein

Besuch am Spalenberg 14 lohnt sich nicht nur in der Adventszeit, denn das Geschäft ist ganzjährig geöffnet. Aber natürlich läuft nun in weihnachtlicher Umgebung besonders viel. Geöffnet ist täglich ausser am Montagvormittag, auch am Wochenende jeweils von 10 bis 17 Uhr. www.johannwanner.ch


14.

Das öffentliche Basler Wunschbuch im Innenhof des Rathauses liegt seit 1994 jedes Jahr auf, um all das in sich aufzunehmen, was sich Menschen aus der Region und aus aller Welt in der Adventszeit wünschen. Hier geht es nicht bloss um materielle Wünsche, sondern auch um Hoffnungen auf Frieden, Liebe und Gesundheit. Das Wunschbuch lässt sich ab dem 28. November öffnen und schliesst am 2. Januar 2020.

16.

15. Die Geschäfte in der Basler Innenstadt haben an diesem Sonntag und auch am 22. Dezember zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet. Der Zauber der Weihnachtsstadt kann so in geschäftiger Atmosphäre mit dem Kauf von Geschenken und dem Stöbern in der Stadt verbunden werden.

17.

Auch auf dem Marktplatz herrscht in der Adventszeit buntes Markttreiben. Jeden Montag steigt von 8.30 bis 14 Uhr der Schlemmer­m arkt, von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 7 bis 14 Uhr, am Freitag und Samstag von 7 bis 18 Uhr (ausser 30. November und 7. Dezember: Schliessung bereits um 14.30 Uhr).

Der

«Cirque Noël de Bâle»

feiert seine Premiere. Das festliche Erlebnis auf der Rosentalanlage für Gross und Klein ist bis 31. Dezember im Programm. www.cirquenoel.ch

www.basel.ch/maerkte

18. Shopping­e rlebnis in der Basler Innenstadt. Viele Geschäfte haben während der Adventszeit bis 20 Uhr abends geöffnet. Ein abendlicher Bummel in der einzigartig beleuchteten Altstadt ist immer eine gute Idee.

19. Fondue gehört in der Winterzeit fix auf den Schweizer Menüplan. Immer mehr Angebote gibt es dazu auch in der Basler Adventszeit, zum Beispiel in der Sennenhütte auf dem Claraplatz (täglich von 11 bis 20.30 Uhr), auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz, neu im dekorierten Winterpavillon des Sorell Hotel Merian direkt am Rhein, in der Baracca Zermatt oder traditionell in der Walliserkanne, die vorübergehend vom Basler Gastro-Urgestein Peter Wyss geführt wird.

Basel Live  13


20. Der Gässli-Märt Glaibasel ist eine ganz besondere Ergänzung zur Adväntsgass im Kleinbasel. Zum vierten Mal bieten rund 45 lokale Händler im Färbergässlein ihre Waren an. Geöffnet Freitag/ Samstag, 20./21. Dezember, von 14–20 Uhr und Sonntag, 22. Dezember, von 12–18 Uhr. www.gaesslimaert.ch

22.

21. Ab 22. November bis 5. Januar ist das

Gourmet-Kleintheater

wie schon seit vielen Jahren wieder auf der Rosentalanlage zu Gast. Erstklassiges kleinkünstlerisches Programm und 4-Gang-Menü von Starkoch Peter Moser. www.palazzocolombino.ch

23.

www.muensterkantorei.ch

Der wichtigste Mann in Sachen Änisbrötli ist ein Solothurner. Linus Feller ist der letzte in der Schweiz verbliebene Produzent von Änismodel – und mit seinem Änis-Paradies Stammgast am Basler Weihnachtsmarkt auf dem Münsterplatz. Insgesamt bietet er über 1100 verschiedene «Mödeli» zur feinsten Verzierung des Gebäcks an, einzelne sind über 400 Jahre alt – und jedes Jahr kommen neue dazu. www.springerle.ch

14  Basel Live

Das Basler Münster feiert 2019 das 1000-Jahr-Jubiläum des frühromanischen Münsters von 1019 (vgl. ab Seite 22). Die Münsterkantorei Basel lädt am vierten Adventssonntag ab 18 Uhr zu ihrem traditionellen Adventskonzert im Münster. Präsentiert werden u.a. von Bach «Magnificat», von Mozart «Exsultate, jubilate» und von Poulenc «Gloria».

24. Der Heilige Abend. Kein Weihnachtsmarkt mehr in Basel, Zeit, um zu Hause nicht nur das Weihnachtsessen vorzubereiten, sondern um seine Basler Weihnachtserfahrungen auf den sozialen Medien zu teilen: mit #xmasinbasel, #lovebasel und @baselswitzerland kann man auf der Instagram- oder Webseite von Basel Tourismus landen.


Basler Weihnacht 2019 1 Ba r f üs serk i rche 2 Basler R athaus

m it Wu nschbuch 3 Basler Mü ns ter 4 Mä rchenwa ld 5 Wei h nacht sf ä h re 6 Cla ra k i rche 7 Wieh nacht s-Drä m m l i

Übersichtspläne auf der nächsten Doppelseite

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Weihnachtsmarkt vom 28. November bis 23. Dezember auf dem Barfüsserplatz und Münsterplatz. Täglich geöffnet von 11 bis 20.30 Uhr. Robi-SpielAktionen 5. bis 22. Dezember. Montag bis Freitag 13.30 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 19 Uhr. M a r kt h a nde l und Ha ndwe rk 1

LÜSCHER-ZONE DESIGNER Schmuck

2 PIRATES-SHIP.CH Schatztruhen und

Schmuckboxen 4 COCO Blech- und Holzschilder 5 WINTELER Krippenfiguren und Krippen 6 MASCIORINI

Schmuck- Stein- und Holzringe 7 BADER Socken Foulards Schals 8 BRAUN Textilien 9 GERHARD Tiffany-Artikel 10 HAVEL ARTISANAT & SWISSHERB Duftsortiment 11 KYBURZ Messer Scheren 1 2 LOPEZ-MEURY Schmuck und Foulards 13 GYSIN Engel Steinschmuck Nateletuis 21 CASHMERE PALACE

Cashmereartikel für Sie und Ihn 22 BRENNER Cello’s Bienehüsli 23 REIMANN Asiatische Artikel 24 ASIASPIEL Denkspiele 2 5 ARGENTO Modeschmuck 26 BIG TIME STEMPEL GMBH

Stempel und Zubehör 27 SCHMIDLIN Naturlederwaren 2 8 PETER Heimtextilien Tischdecken 29 GUBLER Tischlämpchen 30 ZUM PINOCCHIO Holzspielwaren 31 SANTA CLAUS GMBH Weihnachts-Zinnfiguren 32 MEIER Mineralien Edelsteine 33 GEISER Holzspielwaren 3 4 BRENNEISEN Lederwaren 35 THE PRETTY SIXTY STORE Deko- und Geschenkartikel 36 REX METALL AG Kreativspiele 37 GAUTSCHY Glaswaren

39 SCHMELZER Karten Kalender

67 KRAYER Spiegel Glas

40 VÖGTLI Glasgestaltung Kunstkarten

68 HAVERLAND-LORENZ

4 4 HEINTZ Glasbläserei 4 5 KASHMIR ART GMBH Silberschmuck 46 STETTLER

Kleinartikel aus Tessiner Stein 47 UTINGER-RYSER Klein- und Blechspielzeug 48 WINKELMANN Weihnachtspapiersterne 49 FALLEGGER-GESCHENKE Geschenkartikel 50 REDES-IMPORT Alpaka-Strickwaren 51 ATELIER MUSE Naturprodukte 52 SEELHOFER Spielwaren 5 5+ WEIZENKORN Holzspielwaren Kerzen 57 DIETHALM-RODRIGUEZ Weihnachtsbaumschmuck 58 WIDE WORLD DESIGNS LLC Wollprodukte 59 KLINGE Zauberstifte 60 BOUTIQUE BLACK & WHITE Geschenkartikel 61 BOUTIQUE BLACK & WHITE Tönhäuser 62 SPIEGELBERG Geschenkartikel 63+ MERCIFAIR GMBH Geschenkartikel 65 SANDRO INFANTI DESIGNS Unikatschmuck 66 LEUTENEGGER Traubenkernkissen

Edelsteinschmuck Filzartikel 69 MÜLLER Weihnachtsschmuck 70 BETMA Töpferei Floristik 71 STRITZERLAND Textilien 73 STIFTUNG JOB TRAINING

Kerzenziehen Kerzen 77 HACHEM Holzart 78 AKUT STORE

Asiatisches Kunsthandwerk 118+ DADA LARIS HUT-PAVILLON

Hüte und Accessoires 131 ABER HALLO GMBH

Produkte aus Olivenholz 132 DUFTSCHLOSS AG Duft-Essenzen 135 BRAUNWARTH Kerzenwerkstatt 137 GRIEDER Amedysli Strick-Kappen 139 PEPPINO-KINDERMODE

Kindertextilien 140 SERIEYS Textilien 141 BAUD 3D-Puzzels 143++ B ASLER PAPIERMÜHLE Papierartikel 143 14 5 KULPA Weihnachtskugeln 146++ B ATU Edelsteine 146 148 WALLNÖFER Holzschnitzereien 149 CANDY FLOWERS Taschen Geldbeutel 1 53 HAAG Koch- und Backartikel aus Silikon 1 54 FIMOWELT Fimofiguren 1 5 5 DI MICCO

Krippen und Figuren aus Neapel


Ve rp f le g un g und L e b e n sm i t tel 3 GALLIATH Italienische Spezialitäten 14+ LANG METZGEREI AG Engel-Café 17 LANG METZGEREI AG

Grill- und Backwaren 18+ CONFISERIE JONASCH

Confiserie und Weihnachtsgebäck 38 MEERKÄMPER Delikatessen 41 MENZ Schaumküsse 4 2 VOM FASS Delikatessenhandel 43 GEPPERT Dresdner Stollen 53 SWISS BUSINESS CATALYST

Süsswaren 54 DI GIOVANNA SA Liköre 72 SEIFERT Marzipan und Nougat 74 STADTCASINO Glühwein 75 SPRÜNGLI AG Backwaren Champagner 76 HERZIG Glühwein Confiserie 80 BOOS Holzofenbäckerei 81 WOLF Wolf’s Weihnachtscafe 82 MURER Weihnachtspyramide 1 21 GASSER-WOLF Weihnachtsstube 1 23 SCHMIDT Lebkuchen 1 24 SCHOGGIPETER Heisse Schokolade 1 2 5+ 5 + Z IHLMANN Chäsbängel 1 27 BUCHSER Berliner-Bäckerei 1 2 8 LIECHTI Feuerzangenbowle 1 29 GASSER Crêperie Waffeln 130 GWÜRZEGGE GMBH Gewürze Tee 133 LEUPPI Confiserie 13 4 SERIEYS ERLEBNISGASTRO­ NOMIE Raclette- und Fonduestube 136A D ES ARTS AG Fondue Dog 136A 138 MOTEL ONE SWITZERLAND GMBH

Glühweinstand 14 2 BLIIB GSUND NATUR VERSAND

Bio-vegane Lebensmittel 1 50 ALPHÜSLI Berg- und Alpkäse 1 51 THIERSTEINER BRÄU Glühbier 1 52 LUONGO Grill

Ma r kt handel und Ha ndwerk 1 ADAM Krippenställe und -zubehör 2 NICOLET Fun-Schilder 3 TÖPFEREI LATTNER Keramiktassen 4 REHO AG

Duftkerzen Holzkunsthandwerk

6 INDIAN & TIBETAN HANDICRAFTS

Seidenschals Textilien 7 DIETHELM Basler Textil-Souvenirs 8 EHRMANN Textil-Kunsthandwerk 9 TALADNOI Geschenkartikel 10 MÜLLER Swatch-Uhren und Souvenirs 10A SCHAUMBURG Accessoires aus Holz

11 CORIENNE TAMSCHICK KERAMIK Keramikprodukte 1 2 TONHAUS SCHLÜNZEN

Keramik Licht- und Dufthäuser 13 STARGEMS Steinschmuck und Mineralien 14 EBERHARDT Glaswaren 1 5 THE BEACH HOUSE Shabby Chic & Vintage Style 16 MARTI Strickmützen Geschenkartikel 17 JOHN Tigerente und Freunde 18 KANU NATURKOSMETIK Kosmetikprodukte 20 KUNTERBUNTE VILLA Handgestricktes Genähtes 22 PERLKÖNIG GMBH Schmuck 23 LEDERWAREN WEISS GMBH Lederwaren 2 5 AZEEVA Russisches Kunsthandwerk 26 ATELIER MANU.MACHT Seiden- Leinen- Jersey-Loop-Schals 27 ABER HALLO GMBH Windlichter mit Weihnachtsmotiven 2 8 G’SCHÄNGG BOX Innovative Produkte aus Holz 31 SANTA CLAUS GMBH Basler Weihnachtsschmuck 32 GLASHÜTTLI RIEHEN Glasbläserei Glasartikel 33 MEIER Moshiki Wickelröcke und Accessoires

40 SPYCHER-HANDWERK AG

Schafwollverarbeitung 43 CREADIVA Ballons

Verpf leg ung und Lebens mi t te l 5 HOCHULI Öpfelchüchli 16A STERN’S MAGENMORSELLEN

Magenmorsellen 19 KAISER-LIKÖRE Himbeer- und

Erdbeerliköre Konfitüren 21 GWÜRZHÜSLI BIZARRO AG

Gewürzmischungen Geschenke 24 CREADIVA BY CREARIS GMBH

Geschenke für Geniesser 2 5A INNERLIGHT GMBH Teeblumen 29 CHRÄBELIBECK 10 Aromen Chräbeli

und Gebäcke 30 WIDMER Frische Curry-Saucen 3 4 ÄNIS-PARADIES Änisprodukte 35 MARGOT Raclette-Stube 36 HOWALD GRILLBRATEREI AG

Fleischspiesse vom Holzkohlengrill 37 SCHLINGLOFF Baumstriezel 38 HÄRDÖPFELHÜSLI Kartoffelpuffer 39 WACKER + SCHWOB AG

Fonduestübli Backwaren Regio-Artikel 41 CONFISERIE ZUCKER-TRUHE

Confiserie Churros 4 2 EICHE METZGEREI UND PARTYSERVICE AG Grillwaren 4 4 ROBI-SPIEL-AKTIONEN

Gutzi-Backstube 4 5 ROBI-SPIEL-AKTIONEN Holzfällerbar

Unterhaltung 46 ROBI-SPIEL-AKTIONEN Märchenwald

1 56 LÄCKERLI HUUS AG Läckerli Süsswa-

ren

Unte rh a ltun g 136 WOLF Kinderriesenrad

Basel Live  17


«Durchs rosa Leben treiben lassen» Der bekannteste Basler Autor, -minu, hat im Friedrich Reinhardt Verlag seinen ersten Roman veröffentlicht – «Die rosa Seekuh». Im Interview mit dem Basel Live Magazin erzählt -minu den Weg von einer 20 Jahre alten Idee bis hin zur Realisierung einer autobiografischen Geschichte.  Interview Michael Martin

Wenn von Autoren die Rede ist, kommt häufig die Redewendung vor, Schreiben sei ein Prozess. Ist denn auch der Weg von Kolumnen, wie wir sie von -minu kennen, hin zum ersten Roman von -minu ein Prozess gewesen? Und mit welcher Idee, mit welchem Ziel haben Sie sich an die Arbeit gemacht? -minu: Es war überhaupt kein Prozess. Es war der ewig lodernde Wunsch: endlich einmal ein Buch zu schreiben. Bis anhin schrieb ich ja nur Kurzgeschichten, Kolumnen, Reportagen. Aber ein Roman ist etwas ganz anderes … das habe ich gemerkt, als ich aufs leere Blatt stierte, den Bleistift annagte und dachte. «Hallo jetzt  … wie heben wir da ab?» Inwiefern unterscheidet sich das Schreiben eines Romans von der Arbeit an Kolumnen?

Es war – wenn wir das schwere Wort «Prozess» verwenden sollen – ein verdammt schwieriger Prozess, in den Rhythmus des Buchs hinein­ zukommen. Und durchzuhalten. Man muss es sich so vorstellen: Du tauchst ins Wasser. Du weisst: Dort drüben weit weg ist das andere Ufer. Erst da darfst du wieder hochkommen … Jetzt kannst du nur noch hoffen, dass dir der Atem für die lange Strecke reicht. Man muss bei 4 Millionen Buchstaben die Spannung länger höher halten als bei nur 3500. Warum ist das Buch ein autobio­ grafischer Roman und nicht eine Biografie geworden? Eine Biografie hat mich nie gereizt. Ich habe so viel über mein Leben der Familie und das Leben mit meinem Partner geschrieben, dass es mich gelangweilt hätte, so etwas einfach auf Buchumfang auszuwalzen. Was war am Schreibprozess für die «Rosa Seekuh» schön, was war schwer? Schön war, dass ich Unschönes weg­lassen konnte. Schwer war zu entscheiden, was unschön ist …

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«Schön war, dass ich Unschönes weglassen konnte. Schwer war zu entscheiden, was unschön ist …» Hätten Sie diesen Roman schon vor 20 Jahren schreiben können? JA KLAR – ICH W O L L T E IHN SCHON VOR 20 JAHREN AUF MEINEN 50. GEBURTSTAG HIN SCHREIBEN. ABER ES GING NICHT. IMMER KAM ETWAS DAZWISCHEN. BIS ICH MIR SAGTE: WEG NACH WIEN. DORT BIST DU NICHT ABGELENKT!

Ich habe dann für drei Jahre eine Wohnung gemietet. Und «weg von meiner Welt» im neunten Bezirk der Donau­ stadt ist die rosa Seekuh geboren. Sie sind vielen bekannten Persönlichkeiten begegnet; welche Begegnung hat Sie am meisten beeindruckt?


Der erste Roman: Um in Ruhe schreiben zu können, hat -minu in Wien für drei Jahre eine Wohnung gemietet.

Nurejew hat mit mir eine Nacht verbracht. Er war nicht umwerfend. Aber er gab eine gute Geschichte ab. Fasziniert war ich von sogenannten prominenten Freunden nie. Ich musste Roger Federer in Rom mal in einem Seitenzimmer der Hotelküche treffen. Er musste sich total vor der Öffentlichkeit abschotten. Auch Prominente haben nicht immer nur ein rosa Leben. Menschen wie die Frauen meiner Mutterseite haben mir wesentlich mehr Gänsehaut verursacht – und das kann man positiv wie negativ sehen. Welches ist Ihre Lieblingsszene in der «Rosa Seekuh»? Ich glaube, die Schlussphasen über das Alter und der Epilog, aber auch die Beschreibungen meiner Familie haben ganz spezielle Momente.

Die Beziehungen in Ihrem Elternhaus sind ja, gerade für die damalige Zeit, sehr aussergewöhnlich mit Vater, Mutter und Tante, die eine teilweise skurrile Ménageà-trois geführt haben. Wie viel davon ist Fiktion? Ich möchte eigentlich nicht verraten, was in diesem Buch fiktionales Schreiben und was bittere oder süsse Wahrheit ist. Der Leser soll einfach eintauchen, nicht gross hinterfragen – und sich durch das rosa Leben treiben lassen.

«Ich bin kein Schriftsteller. Sondern einfach ein Schreiber, der jetzt eine ‹Seekuh› geboren hat.»

Foto Lucia Hunziker

Welche Reaktionen haben Sie auf Ihr Buch schon erhalten? ERSTAUNLICH VIELE POSITIVE REAKTIONEN. Ich war mir ja

bewusst, dass ich keine Literatur rausbringe. Ich bin kein Schriftsteller. Sondern einfach ein Schreiber, der jetzt eine «Seekuh» geboren hat. Die Leute – und selbst die Kritiker – haben das ebenfalls so gesehen. Und mit einem Lächeln aufgenommen. Sie haben vor allem in Basel eine treue Leserschaft, die Sie seit vielen Jahren über Ihre Kolumnen kennt oder zu kennen glaubt. Denken Sie, der eine oder andere Leser wird Sie «neu» oder anders kennen­ lernen, wenn er die «Rosa Seekuh» gelesen haben wird?

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ICH GLAUBE, DASS MEINE LESER MICH IN DIESEM ROMAN SOFORT WIEDER­ ERKENNEN – IN DER FIGUR DES ANDREA, DER HIER VIELLEICHT MEHR VON SICH VERRÄT, ALS SIE BIS ANHIN ÜBER SEIN LEBEN GEWUSST HABEN.

Ist für Sie dieser Roman eine neue Facette Ihrer Arbeit oder ein Finale Ihrer schriftstellerischen Tätigkeit? Ich bin Fatalist. Ich kann nicht sagen, in welcher Form ich weiterschreiben werde. Die Medien-Korsetts verlangen immer kürzere Sätze, weniger Buch­ staben. Die meisten Leute lesen nicht mehr über vier Zeilen. Also müsste die Frage eigentlich heissen: Wo führt die Schreiberei noch hin? Und wer liest morgen noch was? SICHER IST, DASS ICH NICHT AUF­H ÖREN KANN, MIT WÖRTERN ZU SPIELEN, IDEEN ZU FORMEN, GESCHICHTEN ZU ERZÄHLEN – DAFÜR SCHREIBE ICH VIEL ZU GERNE …

Der erste Roman von -minu Der Basler Gesellschaftsjournalist Hanspeter Hammel, durch seine Kolumnen und Bücher besser bekannt unter dem Namen -minu, hat seinen ersten Roman geschrieben – «Die rosa See­kuh» (erschienen im Friedrich Reinhardt Verlag). Er handelt von einem Jungen namens Andrea, der alles andere sein will als ein Junge. Der dickliche Jüngling fliegt von Liebhaber zu Liebhaber und ist stets auf der Suche nach Zuneigung. In Bars. In Parks. Mal bei seinem Tänzer-Idol Nurejew. Dann bei einem Hotelier-Sohn in Paris.

-minu Die rosa Seekuh 336 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag CHF 29.80/EUR 26.80 ISBN 978-3-7245-2361-1

In seinem ersten Roman verwebt -minu geschickt wahre Begebenheiten mit erfundenen Geschichten. «Die rosa Seekuh» beschreibt das Leben einer skurrilen Familie der 50er-Jahre, in welcher seit Generationen nur die Frauen das Sagen haben und ein kleiner Junge zur schrillen Diva heranwächst. Der Bub mischt die Szene auf – und muss bald einmal merken, dass das Leben nicht nur rosa ist.

Und als letzte Frage: Ob Sie das nun tun werden oder ein anderer Autor – worüber müsste in Basel über Basel unbedingt mal geschrieben werden? Basel 2018 mit Büchsen­ Es gibtLive, kein Juli Kochbuch Kombi-Inserat Hörmittelzentrale ravioli, Saucendicker und Aromat- Nordwestschweiz – WIDEX EVOKE Format 180 x 60mm Gewürz – HÖCHSTE ZEIT!

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Zehn mystische Orte im Münster Das frühromanische Heinrichmünster wurde in Basel im Jahr 1019 fertiggestellt. Aus diesem Anlass feiert das Basler Münster das 1000-Jahr-Jubiläum. «Basel live» hat sich mit Münsterbaumeister Andreas Hindemann und Ramon Keller, Leiter der Basler Münsterbauhütte, auf einen Rundgang der anderen Art begeben und zehn mystische Orte entdeckt, die nicht auf den ersten Blick auffallen. Daniel Schaub

DER RÖMISCHE KELLER Tief unter dem Mittelschiff des Münsters sind die ältesten Bauspuren zu finden. Sie stammen aus römischer Zeit und sind der damaligen Besiedlung des Münsterhügels zuzuordnen, haben also noch nichts mit den späteren Münsterbauten zu tun. Speziell ist die Bauweise. Die Steinköpfe der Mauer bleiben sichtbar, in den rund 2000 Jahre alten römischen Originalputz wurden mit einer Kelle feine Linien eingezogen, die Quader vortäuschen. Diese «pietra rasa»-Methode sparte Material ein. Dennoch ist erstaunlich, dass man sich in einem Kellergewölbe so viel Mühe gegeben hat. Der römische Keller wurde bei den grossen archäologischen Grabungen Anfang der 1970er-Jahre freigelegt. Der Münsterhügel war schon in der Spätbronzezeit vor rund 3000 Jahren besiedelt, die Römer verlagerten ihren ursprünglichen Wohnsitz in Basel später nach Augusta Raurica.

DIE KRYPTEN In der Krypta unter der Vierung ist im Zusammenhang mit dem 1000-JahrJubiläum des frühromanischen Münsters in diesem Jahr ein sehr spannender Bereich dem breiten Publikum zugänglich gemacht worden. An diesem Ort sind die Spuren des 1019 erbauten Heinrichmünsters am eindrücklichsten zu sehen. Reste des frühromanischen Mörtelbodens sowie frühere Treppenabgänge, Sockel sowie diverse Stützfundamente, die ihren 1000. Geburtstag feiern, sind zu bewundern. In Zusammenarbeit mit der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt wurde hier eine Informationsstelle zur Baugeschichte des Basler Münsters eingerichtet, wo die verschiedenen Bauphasen anhand von Rekonstruktionsdarstellungen der Basler Münsterbauten abgebildet sind und in Vitrinen Grabbeigaben der Bischofsgräber gezeigt werden. Eine faszinierende Inszenierung schildert den baulichen Wandel in Bild und Ton. Im Umgang der Ostkrypta und im Hochchor können bauliche Veränderungen sehr gut erkannt werden. Der

Baukunst im römischen Keller unter dem Basler Münster. In den Originalputz wurden feine Linien gezogen, die Quader vortäuschen.

1000-jähriges Fundament des frühromanischen Basler Münsters von 1019.

Chorumgang war vor dem Basler Erdbeben von 1356 noch zweigeschossig und mit gegen zehn Meter Raumhöhe eine imposante Sache. Beim Wiederaufbau wurde ein neues Gewölbe eingezogen, wohl um dem Hochchor mehr Raum zu verschaffen. Hebt man hier bestimmte Deckel bei den Pfeilern, kommen noch alte Malereien zum Vorschein, die von der einst vorhandenen Zweigeschossigkeit zeugen. Im Zuge dieser Anpassungen wurde auch das Grab von Anna von Habsburg seitlich an ein Fenster verschoben. Dafür hat man damals die Fensterleibung bis auf die nötige Höhe ausgebrochen und neu gestaltet.


Eine der seltenen, erhaltenen Malereien im Münster. Ein Weihekreuz neben einem Sarkophag in einer spätromanischen Grabkammer.

DIE WEIHEKREUZE Ramon Keller öffnet mit etwas Kraftund Werkzeugeinsatz eine schwere Abdeckung im Fussboden des nördlichen Querhauses. Sie gibt den Blick frei in eine spätromanische Grabkammer mit Sarkophag aus dem 13. Jahrhundert. Das Besondere sind drei noch gut erhaltene Malereien von Weihekreuzen. «Malereien sind im Münster nur noch wenige vorhanden, viele gingen nach der Reformation verloren», sagt Andreas Hindemann. Wer in diesem Grab erstmals bestattet wurde, ist nicht bekannt. In Zweitverwendung lag darin ein gewisser Domdekan Johann von Hohenstein. Im Basler Münster mit dem Kreuzgang sind rund 300 Grabplatten und Epitaphien vorhanden. Bestattet wurden Geistliche, Adlige und Menschen aus dem Basler Bürgertum, aber auch einzelne Handwerker und Bedienstete.

ALTE MAUERN HINTER DER EMPORE Schon der Weg auf die südliche Seitenempore eröffnet eine ganz neue Perspektive. Von der Galerie im südlichen Querhaus gesehen, ist der Blick in die Vierung des Münsters mit deren Bündelpfeiler und die wunderbare Glasmalerei wohl am imposantesten. Ein alter Hinweis an einer Tür bei der Empore hatte wohl seinen Hintergrund: «Knaben, die nicht in Begleitung von älteren Personen dem Gottesdienst beiwohnen, dürfen nicht in den oberen Gängen sich aufhalten. Ihnen werden Plätze in der Nähe des Altars angewiesen». In der Mitte führt eine Luke in einen aussergewöhnlichen Bereich. Hier sind noch die originalen Aussenwände des spätromanischen Münsters (Fertigstellung 1220/30) zu sehen, mit dem das Münster – bis zum grossen Erdbeben – noch fünf Türme aufwies. Gut zu sehen sind noch alte Farbspuren und Putz, aber auch Steinmetzzeichen (die Steinmetze wurden früher nach gefertigten Stücken bezahlt und kennzeichneten diese mit einem Symbol) oder das zierende Würfelfries. Diese Mauern verschwanden ab 1270 hinter den damals an die dreischiffige Basilika hinzukommenden Seitenkapellen.

Das Münsterdach wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts von einer eindrücklichen Stahlkonstruktion getragen.

EIN STÜCK EIFFEL IM MÜNSTERDACH Das Münsterdach mit den charakteristischen Farbziegeln von Villeroy & Boch ist noch aus einem ganz anderen Grund ein Blickfang: 1887/88 wurde der bisherige hölzerne Dachstuhl durch eine Metallkonstruktion ersetzt, dies vor allem vor dem Hintergrund, die Brandlast zu reduzieren. Und natürlich war in jener Zeit Metall ein moderner Baustoff geworden. Die Nieten an den Verbindungsstücken erinnern ein wenig an frühere Brückenkonstruktionen oder den Eiffelturm in Paris, wie es Andreas Hindemann erläutert. 108 Tonnen Stahl wurden damals verbaut. Selbst die Lattung für den Ziegelaufbau ist aus Metall gefertigt. Als in diesem Frühjahr die Kathedrale Notre Dame in Paris brannte, kamen auch Fragen um den Brandschutz im Basler Münster auf. «Ich konnte die Leute entsprechend beruhigen», so Hindemann.

Ein verborgener Blick auf die damalige Aussenmauer des spätromanischen Münsters mit Würfelfries.

Basel Live  23


Der Münsterbaumeister des Jahres 1500, Hans Nussdorf, liess sich mit einer Steinbüste verewigen.

GESTATTEN? HANS NUSSDORF! Die Münsterbaumeister früherer Epochen hatten durchaus das Bedürfnis, ihre Arbeit auch mit einer persönlichen Würdigung der Nachwelt zu erhalten. Und so hängt etwa am Martinsturm, gleich neben dem Raum, in dem drei Schlagglocken jede Viertelstunde die Basler Zeit läuten, eine kleine Steinbüste von Hans Nussdorf, der ein begnadeter Baumeister gewesen ist und mit dem Aufsetzen der Kreuzblume auf dem Martinsturm am 23. Juli 1500 den Wiederaufbau des Basler Münsters zum Abschluss gebracht hat. Auch die bedeutende Basler Münsterkanzel ist unter ihm entstanden. Auf der Büste trägt er eine typische Steinmetzkappe zum Schutz vor Steinstaub. Auch andere Baumeister sind im Münster verewigt, etwa Amadeus Merian, einer der beiden federführenden Architekten, die im 19. Jahrhundert die Steinmetze mit dem Stockhammer über die Steine schickten und so die mittelalterlichen Bearbeitungen und Malschichten auf einen Schlag Geschichte werden liessen.

24  Basel Live

DIE PAPSTGLOCKE Wer sich schon einmal die Mühe gemacht hat, den Aufstieg auf die Münstertürme zu bewältigen, ist an ihr vorbeigekommen. Die grösste von zehn Glocken im Basler Münster ist 6,5 Tonnen schwer. Als sie 1873 gegossen wurde, seien Reste der von Papst Felix V. im Rahmen des Basler Konzils 1442 gespendeten Glocke in den Guss mit eingeflossen. Deshalb wird die Glocke heute auch als «Papstglocke» bezeichnet – und sie wird nur an den höchsten christlichen Feiertagen geläutet. Die Heinrichsglocke ist die älteste im Basler Münster, 1494 erstmals und 1565 nochmals neu gegossen. Sie beeindruckt durch ihren warmen Klang. Das Gebälk, das sie umgibt, konnte auf die Jahre 1492/93 datiert werden. Im Basler Münster gibt es sieben Klang- und drei Schlagglocken. Diese sind an ein Uhrwerk angebunden, das regelmässig von den IWB gewartet wird und im Turmaufgang ebenfalls zu sehen ist. Alle Viertelstunde läuten die Schlagglocken den Baslern die Uhrzeit, hör- aber nicht sichtbar.

In der 1873 gegossenen «Papstglocke» sollen noch Reste der von Papst Felix V. während des Basler Konzils 1442 gespendeten Glocke eingegossen sein.

In der Turmwächterstube am Georgsturm konnten historische Farbfassungen freigelegt werden.

DIE TURMWÄCHTERSTUBE Im Mittelalter war es üblich, dass Turmwächter die Umgebung auf Eindringlinge oder Feuer beobachteten, um rechtzeitig Alarm schlagen zu können. In Basel gab es neben dem Turmwächter auf dem Münster je einen weiteren an der Martinskirche und an St. Niklaus, einer damals am Brücken­ kopf der Mittleren Brücke gelegenen Kirche in Kleinbasel. Mit Posaunen bzw. Sprachrohren gaben sie jede Stunde ein unüberhörbares Signal ab, was erst im 19. Jahrhundert aus Gründen der Nachtruhe abgeschafft wurde. Heute hält der Stadtposaunenchor vom Münsterturm jeden Samstag um 17 Uhr sein Vesperblasen ab. Die Turmwächter hatten ihre eigenen Stuben mit Ofen und gutem Ausblick. Kurz nachdem Andreas Hindemann 2009 Münsterbaumeister geworden war, nahm man sich diese Stube am Georgsturm vor, legte an Fenstern und Türe historische Farbfassungen frei und verlegte anstelle des Parkettbodens, wie einst vorhanden, Tonplatten aus dem Bestand der Basler Denkmalpflege.


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EIN ERHEBLICHER EINGRIFF In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Charakter des Münsters eindringlich verändert. Gut zu sehen ist das am südöstlichen Ausgang der Kathedrale zur Kreuzganghalle. Dort sieht man im Übergang, wie die früher mit feinsten Werkzeugen strukturierten Oberflächen, von denen an der Basis noch einige in ursprünglicher Gestaltung erhalten sind, mit einem Stockhammer bearbeitet worden sind. Das ist ein mehrzackiges Werkzeug, mit dem man damals auch vorhandene Mal- und Putzschichten von den Steinen entfernt hat. Die Steine haben dadurch ihre frühere, sehr feine Oberflächenbearbeitung verloren. Ein gewaltiger Aufwand, immerhin musste damals jeder einzelne Stein im Münster so bearbeitet werden. «Uns tut das aus heutiger Sicht weh», sagt Ramon Keller.

An dieser südöstlichen Türumrahmung ist der Einsatz des Stockhammers im vorletzten Jahr­ hundert deutlich zu sehen.

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Die Münster­ bauer von heute

Spielerei: Wer genau hinsieht, kann die asymmetrische Anordnung der unteren Leibung erkennen.

DIE SPIELEREI AM TORBOGEN Im grossen Kreuzgang, der zwischen 1429 und 1462 entstand, ist am Torbogen, der in den Innenhof führt, bei genauem Hinschauen eine kleine Spielerei des damaligen Baumeisters zu entdecken. Bei der an sich symmetrischen Anordnung der in den Spitz verlaufenden gestuften Leibung ist festzustellen, dass eine Kante links nach aussen, rechts aber nach innen steht. Und dennoch finden die beiden Linien am oberen Ende des Spitzbogens wunderbar zusammen, ohne dass man optisch getäuscht wird. Eine verwechselte Schablone? Eine gebastelte Lösung, weil es nicht ganz aufging? Beides schliesst Ramon Keller aus. «Das war eine bewusste Handlung und ist eine tolle Lösung – ein wunderbares Detail, das ich oft am Ende von Führungen zeige.»

Andreas Hindemann (Bild unten, rechts) ist seit dem Jahr 2009 Basler Münsterbaumeister, er löste damals Peter Burckhardt ab, der diese Funktion 24 Jahre lang innegehabt hatte. Der 55-jährige Basler Architekt ist seither verantwortlicher Projektleiter aller baulichen Massnahmen an der Basler Stadtkirche und Geschäftsführer der 1984 gegründeten Stiftung Basler Münsterbauhütte. Das Team von derzeit acht Mitarbeitenden setzt sich seit 1986 für die Erhaltung der Bausubstanz des Münsters ein und dokumentiert alle Massnahmen zur Weitergabe an spätere Generationen. Hüttenmeister und damit Leiter des Bauhüttenbetriebs ist der Sissacher Steinmetzmeister Ramon Keller (links).


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Grüsse aus Basel

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Der Weihnachtsmarkt ist eine der grössten Touristenattraktionen Basels geworden – aber schon früher hat die Stadt Gäste beherbergt, die dannzumal nicht via Selfie ihre Grüsse nach Hause schickten, sondern mit der guten alten Postkarte. Wie gut kennen Sie denn noch die schönen Ecken von früher, die den Karten als Sujets dienten? Machen Sie mit an unserem Wettbewerb. Angeordnet entsprechend der Zahlenfolge (Fotos rechts) ergeben die Buchstaben auf dem Plan das gesuchte Lösungswort.

1. Preis Pro Innerstadt Bons im Wert von 200 Franken

2. Preis Pro Innerstadt Bons im Wert von 150 Franken

3. Preis Pro Innerstadt Bon im Wert von 100 Franken

4.–10. Preis Basler Bücher aus dem Friedrich Reinhardt Verlag

Ordnen Sie die zehn Motive (rechts) den Buchstaben auf dem Stadtplan zu. Die Zahl beim Objekt entspricht der Reihenfolge der Buchstaben für das Lösungswort.


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Lösungswort Schicken Sie das Lösungswort bis am 31. Dezember 2019 per Post an: Friedrich Reinhardt Verlag | Basel Live Wettbewerb | Rheinsprung 1 | 4051 Basel, oder via E-Mail an: wettbewerb@reinhardt.ch Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.


Spo r t he l d en i m Was s er

I n d e n 193 0 e r - J a h r e n j u b e l t e g a n z B a s e l s e i n e n S c h w i m m e r n z u – i s t d a s k a u m m e h r d e n k b a r. D e r S c h w i m m v e r e i n b e i d e r B a s e l i s t he u t e e i n G ro s s ve re i n , ve r r i c ht e t s e i ne e r fo lg re i c he A r b e i t i nde s vo n de r h k e i t b e i n a h e u n b e a c h t e t . Z u m 10 0 - J a h r - J u b i l ä u m g a b e r Ö f f e nt l i c e i n B u c h z u r i m p o s a n t e n B a s l e r Wa s s e r s p o r t g e s c h i c h t e h e r a u s .

D

en Höhepunkt bewahrte sich Max Rietmann jeweils bis ganz zum Ende auf. Dann sprang der Speaker – in Anzug und Krawatte – vom 10-Meter-Turm im Eglisee und holte sich den verdienten Applaus der Massen ab. 13 000 Menschen waren am 12. Juli 1931 ins neue Basler Schwimmbad gekommen, um ein Spektakel zu verfolgen. Die Schwimmerinnen und Schwimmer des BSC Old Boys trafen einen der führenden Vereine Europas, Bologna Sportiva, zum Meeting. Die Basler Olympiateilnehmer Robert Wyss, Edgar Siegrist und Hans Brenner fordern die Italiener, Alfred Wick, der kühne Turmspringer, der zweimal argentinischer Meister geworden war, begeistert mit seiner filigranen Technik das Publikum.

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Daniel Schaub

Die Wassersportler von Old Boys waren in den 1930er-Jahren national führend und lokale Sporthelden – weit vor den damals bedeutend weniger erfolgreichen Fussballern. Ein paar Monate nach dem legendären BolognaMeeting machten die ungarischen Spitzenschwimmer auf ihrer Rückreise von den Europameisterschaften in

Paris Halt in Basel. Das Eglisee war mit Flutlicht beleuchtet, es war kalt, das Wasser gerade mal 14 Grad kühl. Dr. Istvan Barany, mehrfacher Europameister, legte einen Bahnrekord hin, der noch lange Bestand haben sollte. Und die ungarischen Wasserballer, eben mit Europas Krone geehrt, liessen den Einheimischen keine Chance.

Beim Besuch von Bologna Sportiva gab es 1931 im Eglisee die Rekordkulisse von 13 000 Zuschauern.


WELTREKORD IM RIALTO Das Schwimmen in Basel erlebte einen einzigartigen Aufschwung. 1934 wurde mit dem Rialto das erste Hallenbad der Stadt eröffnet, die Holländerin Rie Mastenbroek sorgte dort schon bald für den ersten und bis heute einzigen Weltrekord in Basler Wasser, über 400 m Rücken. Die Hallenbadgeschichte war schon damals eine des Leidens und der endlosen Geduld. Schon 1881 hatte die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel (GGG) ein erstes Projekt vorgestellt. Doch nach jahrelanger Diskussion entschied die Regierung, stattdessen das Rheinbad St. Johann, das «Rhy­ beli», bauen zu lassen. Ein weiteres Projekt für ein städtisches Hallenbad scheiterte 1901. Als das Volk in einer Referendumsabstimmung 1907 endlich grünes Licht gab, wurde das Projekt am Standort der heutigen Wettsteinanlage wegen Finanzierungsproblemen letztlich doch nicht umgesetzt. Bewegung kam – ähnlich wie später beim für die WM 1954 erbauten Fussballstadion St. Jakob – erst dann in die Sache, als sich Private um die Umsetzung kümmerten. Das Rialto sollte über ein paar Jahre seinen Dienst tun, doch seit auch in der Halle über 50 Meter geschwommen wird, steckt die «Sport-

R i e M a s t e n b ro e k s o rg t e do r t s c ho n b a ld f ü r rs t de n e e n u nd b i s he u t e e i n z i g e n We l t r e k o r d i n B a s l e r Wa s s e r, ü b e r 4 0 0 m Rüc ke n . stadt» Basel wieder im ewigen Dilemma. Zahlreiche Initiativen für ein Hallenbad sind gescheitert, seit 2017 gibt es immerhin die Möglichkeit, durch die temporäre Folien-Überdachung im Eglisee auch im Winter wettkampfmässig zu trainieren.

Die männliche Jugend grüsst 1919 aus dem Egliseeholzbad – dem heutigen «Fraueli». Fotos: Sportamt Basel-Stadt

Sporthallen in Basel – eine kleine Leidensgeschichte Als 1931 das Schwimmbad Eglisee und 1934 das Hallenbad Rialto eröffnet wurden, da waren das beispielhafte Anlagen in der ganzen Schweiz, um die Basel beneidet wurde. Die Infrastruktur bildete die Basis für sportlichen Erfolg und Aufschwung. Dasselbe galt später auch für die Bauten des Fussballstadions St. Jakob (1954), des Sportbades St. Jakob (1955 und 1968), der Sporthalle St. Jakob (1976) oder des St. Jakob-Park (2002). Doch Sportstätten kommen rasch in die Jahre, an anderen Standorten wurden noch modernere Anlagen erstellt, die Voraussetzungen und Bedürfnisse ändern sich, die Ansprüche ebenso. Die Sporthalle St. Jakob wurde bis im Oktober 2018 umfassend saniert – doch es war primär eine Sanierung für den Event- und kaum für den eigentlichen Sportbetrieb. Die Swiss Indoors, der grösste Sportanlass Basels, hatte primär Anforderungen an das Umfeld der Sporthalle, die Logistik, die Ausstattung, die Zugänge und Zufahrten. Einen Sportboden wie zuvor gibt es in der St. Jakobshalle nicht mehr.

Einst grosse Vereine wie der RTV Basel tragen ihre Heimspiele schon länger nicht mehr im «Joggeli» aus, im Zentrum stehen Grossanlässe mit Strahlkraft, wie der CSI, Night of the Jumps, die Curlingoder die Badminton-WM. Für den Breitensport ist kaum mehr Platz. Daneben gibt es in Basel gerade noch drei Dreifach-Sporthallen, im Rankhof, im Pfaffenholz und in den Sandgruben, wo es immerhin nationales Spitzenunihockey zu sehen gibt. Dazu kommen Sparten­ angebote wie die Rollsporthalle beim Buschweilerhof oder die Beachhalle beim Bahnhof St. Johann. Die St. JakobArena, 2002 eigentlich fürs Spitzen­ eishockey gebaut, geriet nach dem Konkurs des EHC Basel in Schieflage, die damalige Betreiberin «Basel United» stieg aus, die Genossenschaft hatte Liquiditätsprobleme. 2016 übernahm der Kanton Basel-Stadt für 3,4 Millionen Franken die Anlage, die primär dem Trainingsbetrieb und den Meisterschaften des EHC Basel/Kleinhüningen dient. Events sind selten geworden in dieser Arena. das

Basel Live  31


Ein Buch zu 100 Jahren Wassersport Die Schwimmer des BSC Old Boys 1950 an den Jugendmeisterschaften.

OLYMPIATEILNEHMER ALS PRÄSIDENT In diesem Jahr feiert der Schwimm­ verein beider Basel, der vom ehemaligen Olympiaschwimmer Roger Birrer präsidiert wird, sein 100-jähriges Bestehen. Der Schwimmklub Basel wurde 1919 von den Pionieren gegründet, die im damaligen «Pfalzbadhysli» unterhalb des Münsters im Rhein schwammen und sprangen. Drei Jahre später gründeten einige Spitzen­ athleten, unter ihnen die besagten Max Rietmann und Robert Wyss, eine Schwimmsektion beim BSC Old Boys, 1924 folgten mit dem SK Neptun und dem SV Poseidon zwei weitere Schwimmvereine. Die Kräfteverhältnis-

Der Schwimmklub Basel w u r d e 19 19 v o n d e n P i o n i e re n ge g r ü nde t , d i e i m d a m a l i ge n « P fa l z b a d hy s l i » u n t e r h a l b d e s Mü ns t e rs i m R he i n a m me n u nd s p ra nge n . schw se verschoben sich innerhalb der Basler Clubs immer mal wieder, doch irgendwann hatte Basel den Anschluss an die nationale Spitze verloren. Es folgten Kooperationsmodelle mit Schwimmvereinigungen und Anfang der 1990er-Jahre zwei Fusionen: Zu-

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Foto: Erwin Jäggi

nächst taten sich der SKB und Neptun zusammen, zwei Jahre später folgte auch OB. Der heutige Schwimmverein beider Basel war entstanden. Mit der Grösse und neuen finanziellen Möglichkeiten, die unter anderem zur Verpflichtung professioneller Trainer führte, nahm das Schwimmen neuen Aufschwung. Martin Weiss, Philipp Gilgen, Hanna Miluska, Seraina Prünte oder der noch heute aktive Yannick Käser machten auch international Schlagzeilen. Aktuell verfügt der Schwimmverein beider Basel mit Jill Vivian Reich, Tolunay Akçay, Vanessa Rebmann oder Maurin Lampart wiederum über ein starkes Elite-Team, das an nationalen Wettkämpfen um Titel und Medaillen mitwirken kann. Der SVB umfasst jedoch nicht bloss die Schwimmer, sondern auch die Triathleten der Wildcats, eine Artistic Swimming Abteilung und Wasserballteams. Präsident Roger Birrer selbst gehörte 1994 zu jenem Team, das den bisher einzigen Meistertitel in dieser Spielsportart nach Basel holen konnte. Birrers Geburtstag ist übrigens identisch mit dem Gründungsdatum des damaligen SK Basel – dem 17. September. Er selbst hat in Sachen Hallenschwimmzentrum in Basel die schon so oft enttäuschte Hoffnung noch nicht aufgegeben. «Der SV beider Basel wird seine Visionen für die nachfolgenden wassersportbegeisterten Generationen weiter mit Herzblut verfolgen», sagt er.

1919. Das war für den Schwimmsport in der Region ein markantes Jahr. Damals gründeten einige Mitglieder der Schwimmschule an der Pfalz unter dem Basler Münster den Schwimmklub Basel. Wenige Jahre später erlebte das Schwimmen in Basel durch den Bau der schweizweit modernsten Anlagen im Eglisee und im Hallenbad Rialto einen enormen Aufschwung. Tausende von Zuschauern verfolgten internationale und nationale Meetings, Basler Schwimmer sorgten an Olympischen Spielen und Europameisterschaften für Aufsehen. 1991 und 1993 fusionierten die drei Basler Schwimmvereine SK Basel, SK Neptun und die Schwimmsektion des BSC Old Boys zum heutigen Schwimmverein beider Basel. Das 100-JahrJubiläum des Vereins ist Anlass, die bewegte und bewegende Geschichte des Schwimmens, des Wasserspringens, des Wasserballs, des Triathlons und des Artistic Swimming in Basel erstmals umfassend aufzuarbeiten. 1919 – 100 Jahre Schwimmverein beider Basel ISBN 978-3-033-07337-1 www.svbasel.ch


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Gladiators bei den Gladiatoren Den römischen Gladiatoren zu Beginn der christlichen Zeitrechnung ist die Sonderausstellung «Gladiator – Die wahre Geschichte» im Antikenmuseum gewidmet. «Basel live» begab sich mit Gladiatoren der Neuzeit, der American-Football-Familie von Bärbel und Dwaine Wood, auf eine Zeitreise.  Daniel Schaub

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ls sich 1989 einige Footballspieler der Basilisk Meanmachine entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen, unter ihnen Markus Schlageter, da kamen sie am Gründungsort Kaiseraugst auf einen naheliegenden Namen: «Raurica Gladiators» nannte sich der Club in Anlehnung an die ehemalige Römerstadt Augusta Raurica. American Football ist ein körperbetonter Sport, der Zweikampf ist ein zentrales Element, neben Taktik, Strategie, Schnelligkeit und vielen anderen Anforderungen mehr. Auch das waren Gründe, um auf die Bezeich-

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nung der Gladiatoren zu kommen. Dwaine Wood wurde 1990, mit dem Umzug des Vereins nach Pratteln, Headcoach der «Pratteln Gladiators». Und mit ihm begann eine langjährige Erfolgsgeschichte, die 2014 mit dem Gewinn der bisher einzigen Schweizer Meisterschaft ihren Höhepunkt erlebte. Im Jahr 2000 hatten die «Pratteln Gladiators» die Fusion mit «Basilisk Meanmachine» vollzogen und nannten sich fortan «Gladiators beider Basel». EIN SCHWEIZER REKORD Nun steht Dwaine Wood mit seiner Frau Bärbel, die seit 1995 das Präsidium des Clubs innehat, im Untergeschoss des Basler Antikenmuseums und lässt sich inspirieren von der aktuellen Sonderausstellung «Gladiator – Die wahre Geschichte». Die Vergleiche drängen sich auf und Bärbel Wood sieht viele Parallelen, aber auch Unter-

schiede zu den heroischen römischen Kämpfern vor rund 2000 Jahren. «Football ist ein Mannschaftsspiel und nur im Team kann man erfolgreich sein – die damaligen Gladiatoren waren Einzelkämpfer, die sich in direkten Duellen gegenüberstanden.»

«Football ist ein Mannschaftsspiel und nur im Team kann man erfolgreich sein – die damaligen Gladiatoren waren Einzelkämpfer.» Bärbel Wood


Der Untertitel der zwei Millionen Franken teuren Sonderausstellung – «Die wahre Geschichte» – lässt sich nicht nur mit zahlreichen Vorurteilen gegenüber römischen Gladiatoren erklären, Dwaine Wood fällt dazu auch einiges ein im Zusammenhang mit seinem Sport. «Viele denken, dass man sich mit American Football seinen Körper ruiniert. Die Wahrheit ist, dass niemand so austrainiert und gekräftigt ist, wie die American-Football-Spieler.» Er sagt, dass der Schweizer Rekord in der militärischen Sportprüfung von einem seiner Jungs von den Gladiators gehalten werde. URSPRÜNGE IN GRIECHENLAND Die Gladiatorenkämpfe, das lässt sich gleich zu Beginn der Ausstellung in

Erfahrung bringen, haben ihren Ursprung in Griechenland. Dort wurden als Bestattungsritual von höherrangigen Aristokraten Einzelkämpfe zu deren Ehren durchgeführt. Auch im römischen Reich waren diese Kämpfe zunächst Teil von Totenfeiern. Erst später wurden sie zu grossen Spektakeln in den Amphitheatern. Von Caesar ist eine Gladiatorenkampfveranstaltung überliefert, in denen es zu 320 Duellen gekommen sein soll. Die meisten Gladiatoren überlebten und nicht immer waren es Sklaven, die in den Kampf geschickt wurden. Für Männer aus unteren sozialen Schichten boten die Gladiatorenkämpfe sogar die Chance zum sozialen Aufstieg. Die besten Kämpfer waren Helden des Volkes – zu vergleichen

mit den Fussballstars von heute. Oder den Footballern in den USA. Denn in der Schweiz ist American Football keine Publikumssportart, auch wenn die Qualität in der Liga durchaus beachtlich ist. «Ein paar Zuschauer mehr wären sicherlich förderlich», sagt Bärbel Wood, deren Verein auch grossen Wert auf Nachwuchsarbeit legt. 2016 wurden die U19- und 2017 die U16-Junioren der Gladiators Schweizer Meister und im Gegensatz zu den führenden Clubs, die zuletzt den Titel bei den Aktiven untereinander ausmachten, verzichten die Gladiators auf den Zuzug von ausländischen Spielern in der Masse. Dwaine Wood sieht das realistisch. «Es ist natürlich ein Unterschied, wenn ich aus drei Millionen Football-Spielern in den USA die besten auswählen kann, oder ob ich einen Burschen aus Pratteln nehme.» Dennoch hat die Familie Wood die Motivation, sich mit allem Herzblut diesem Sport zu verschreiben, nie verloren – seit 30 Jahren kämpfen sie unentwegt für die Anerkennung, die Förderung und den Erfolg.

Weihnachtsausstellung

22. November 2019 – 5. Januar 2020

Bärbel und Dwaine Wood mit ihrer Tochter – die Gladiators der Neuzeit in der Ausstellung im Antikenmuseum.

mkb.ch

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«Wir haben heute die Cheerleaders.» Bärbel Wood

PARALLELEN IN DER AUSRÜSTUNG Parallelen zu den römischen Gladiatoren gibt es sicherlich auch in der Ausrüstung. Footballer tragen wie die Gladiatoren von damals massive Helme zum Kopfschutz. Dazu gibt es in moderner Ausführung auch einen Brust-, Schulter- und Rückenschutz. Was fehlt, sind die Waffen. Im American Football kann nur die eigene Körperkraft eingesetzt werden – dies allerdings mit aller Konsequenz. Die Ausstellung vermittelt ein eindrückliches und vor allem auch historisch abgesichertes Bild der römischen Gladiatoren. Eine Hochburg der Gladiatorenkämpfe war die süditalienische Stadt Pompeji. Sie zeigt ein Relief

sowie ein Wandbild der dortigen Gladiatorenkämpfe, die im Jahr 59 nach Christus zu grossen Krawallen zwischen verfeindeten Zuschauern aus Pompeji und Nuceria führten, die in einem Blutbad mit vielen Toten endeten. Der damalige Kaiser Nero überliess den Senatoren die Entscheidung über die Konsequenzen – und diese verboten kurzum für die folgenden zehn Jahre die Gladiatorenkämpfe in Pompeji. Eine frühe Form der Stadionsperre, die wir aus dem heutigen Hooliganismus im Fussball kennen. Bei den Gladiatorenkämpfen ging es mitunter brachial zu. Im Rahmenprogramm standen Tierhetzen oder Hinrichtungen von Straftätern. «Wir haben heute die Cheerleaders», schmunzelt Bärbel Wood. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Dass die Gladiatoren damals nicht nur gesellschaftliche Randfiguren waren, zeigt auch deren Verehrung auf einem in einer herrschaftlichen Villa in Augusta Raurica im Jahr 1961 entdeck-

ten Bodenmosaik von beeindruckender Grösse von 6,55 auf 9,80 Meter. Dieses Mosaik wurde bei der Bergung in verschiedene Segmente zerlegt und in diesen Einzelteilen an verschiedenen Orten aufbewahrt. Nun wurde es umfassend saniert und ist in der Ausstellung in Basel erstmals in seiner gesamten Pracht zu bewundern. Es zeigt in fünf Bildern Gladiatorenkampfhandlungen von damals – allein dieses Mosaik lohnt den Besuch der Ausstellung. Dazu sind verschiedene Fundstücke aus der Gladiatorenkaserne von Pompeji zu bewundern.

«Gladiator – Die wahre Geschichte» Sonderausstellung im Antikenmuseum Basel (bis 22. März). Öffentliche Führungen jeweils am Sonntag, 11.30 Uhr. gladiator.antikenmuseumbasel.ch

Kopfschutz war bei den römischen Gladiatoren und ist bei den Gladiators im American Football essenziell.

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Der Kraftort über dem Rhein Während sich im Sommer Tausende Menschen im Rheinbad Breite tummeln und sich im Fluss abkühlen, verwandelt sich der Ort in den Wintermonaten zu einer stillen Sauna-Oase.  Philipp Schrämmli

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nde Oktober, Rheinbad Breite. Die «Sauna am Rhy» hat ihren Betrieb vor wenigen Tagen eröffnet. Es ist einer der letzten sonnigen Herbsttage. Daniel Keller empfängt mich auf der Terrasse des «Rhybadhysli» zum Gespräch, wir blicken auf den Fluss. «Unglaublich, diese Ruhe», sagt Keller. Er hat recht. Zwar rattern rechts von uns die Lastwagen über die Autobahnbrücke, links dreht beim Münster das Riesenrad der Herbstmesse seine Kreise, über uns brummt ein Flugzeug. Aber Keller hat recht. Die weite Aussicht, der Rhein, der still und langsam Richtung Norden fliesst, das praktisch menschleere Kleinbasler Ufer gegenüber, das alles wirkt sehr beruhigend. Man entflieht dem hektischen Treiben der Stadt,

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auch wenn man mittendrin ist. «Für mich ist das hier ein Kraftort», sagt Keller. Am Rhein ist Keller das ganze Jahr hindurch. Und er liebt alle seine Facetten. Er liebt den Fluss im Sommer, wenn es um ihn herum wuselt und alles in ihm schwimmt, er liebt ihn im Winter, wenn er majestätisch und gemächlich fliesst und alles um ihn herum abdämpft und verlangsamt. «In jeder Jahreszeit hat der Rhein seine eigene Schönheit», sagt Keller. Keller ist Teilzeit-Fährimaa auf der Münster-Fähre, er fährt Weidling und ist Mitglied im Verein Rheinbad-Breite. Und Letzteres ist entscheidend, wenn man wissen will, warum das Rheinbad heute auch eine Sauna ist. «Wir haben es einfach bedauert, dass das Badehaus im Winter leer steht», sagt Keller. «Wir», das sind neben ihm Dominik Hächler und Hubert Lutz, die

Mitinitianten der Sauna am Rhy. Zwei, drei Jahre hätten sie an ihrer Idee herum gesponnen, bevor sie vor zehn Jahren dann das erste Mal die Sauna einheizten. «Die Investitionskosten waren sehr hoch, deshalb konnten wir nicht von heute auf morgen starten.» Nebst dem Bau der Sauna mieteten sie mehreren Jurten, die als Empfangs­raum und als Ruhebereich dienen. Eigentlich als Provisorium gedacht, könne er sich diese traditionellen Nomaden-Zelte heute nicht mehr wegdenken. «Die Jurten haben etwas Faszinierendes, vielleicht weil sie rund sind, kommt man in ihnen so gut zur Ruhe», sagt Keller. Von Anfang an war die Sauna am Rhy ein Renner. Die Wärmesuchenden kämen nicht nur aus dem Quartier, sondern aus allen Ecken der Region. «Und weil wir vor nicht allzu langer Zeit in einem Magazin der SBB erwähnt wurden, haben wir jetzt auch Besucher, die von noch viel weiter her kommen, aus der ganzen Schweiz.» Wenn man zu den Stosszeiten am Feierabend einen Platz wolle, empfehle er zu reservieren. Mehr als 24 Personen gleichzeitig lasse man nämlich nicht auf die Anlage. Und auch wenn die Nachfrage da wäre, expandieren wollen die Betreiber nicht.


Wo Sauna-Träume wahr werden: eine Oase im Rheinbad Breite mit der Möglichkeit, sich im winterlichen Rhein abzukühlen.

«Die Jurten haben etwas Faszinierendes, vielleicht weil sie rund sind, kommt man in ihnen so gut zur Ruhe.» «Wir wollen klein bleiben, keine Massenveranstaltung, wir wollen etwas Spezielles sein», sagt Keller. Speziell ist natürlich auch der Ort, wo sie die Besucherinnen und Besucher nach einem Sauna-Gang abkühlen: im Rhein. «Fast alle», sagt Keller, würden in den Fluss steigen; sich öffentlich nackt zu zeigen, da hätten die wenigsten Skrupel. «Abends ist es im Winter ja dunkel. Und sowieso, das geht alles blitzschnell.» Besonders zu empfehlen sei das Bad im Rhein, wenn an der Luft Minustemperaturen herrschten und der Fluss wärmer ist. Beliebt sei die Sauna unter ande-

Fotos BLM

rem deshalb, weil man «an nichts denken» müsse, sagt Keller. Bademantel, Schlappen, Tücher, alles ist im Eintrittspreis inbegriffen. Das erlaube auch Spontanbesuche, sogar Tagestouristen könnten so in die Sauna kommen. Geöffnet hat die Sauna jeden Tag, am Montag ist der Zutritt nur Frauen gestattet. Wenn eine Gruppe das wünscht, kann sie auch die ganze Anlage mieten, dies ist allerdings nur vormittags oder nach 22 Uhr möglich. Trotz der Absicht, den Betrieb klein und überschaubar zu halten, könnte auf die Sauna-Betreiber in den nächsten Jahren eine grössere Veränderung zukommen. Der Verein Rheinbad Breite plant nämlich zusammen mit der Stadt, das Rheinbad zu vergrössern. Und zwar in beachtlichem Masse, angedacht ist, dass das Rheinbad künftig doppelt so viel Fläche beanspruchen kann wie heute. «Wenn das geschieht und auch die Garderoben und die sanitären Anlagen umgebaut werden, planen auch wir einen moderaten Ausbau», sagt Keller. Spruchreif sei dies aber noch nicht.

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Die Welt des Quizzens Das «Didi Offensiv» am Erasmusplatz ist als Fussball-Bar jedem Sportliebhaber ein Begriff. Was weniger bekannt ist: Es ist auch ein Treffpunkt für schlaue Köpfe. Philipp Schrämmli

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ediale Aufmerksamkeit zu erzeugen, das ist nicht die grösste Herausforderung für Benedikt Pfister. Als seine Fussball-Bar «Didi Offensiv», die er zusammen mit seiner Partnerin Kathy Wildman und seinem Bruder Raphael Pfister führt, im Oktober dieses Jahres ihr fünfjähriges Bestehen feierte – unter anderem mit vielen Spielern der FCB-Aufstiegsmannschaft von 1994 – berichtete so gut wie jedes regionale Medium über dieses Ereignis. Fussball, FCB, eine Beiz im Kleinbasel, die fünf Jahre überlebt – die Geschichten schreiben sich beinahe von selbst. Gleichwohl freut sich Benedikt Pfister

speziell, als ihn das «Basel Live Magazin» um ein Interview bittet. «Das ist wirklich toll, dass mal jemand über unsere Quiz-Abende schreiben will», entfährt es ihm. Auf den ersten Blick deutet im Didi Offensiv nicht allzu viel darauf hin, dass es in dieser Beiz besonders geistreich zugehen soll. Das Lokal ist geschmückt mit Fussballutensilien, Fan-Schals hängen an den Wänden, Bilder von vergangenen Fussballhelden, und an der Bar kleben unzählige Zeitungsartikel, die von epischen Schlachten und allerlei Skurrilitäten aus der Welt des Fussballs erzählen. Trotzdem sagen die Pfisters, es sei von Anfang an immer die Idee gewesen, mehr sein zu wollen als «nur» eine Fussball-Bar.

Stimmungsvolle Abende am Erasmusplatz: Quizfreunde vor dem Didi Offensiv.

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Foto zVg

Schon im ersten Monat nach ihrer Eröffnung 2014 hätten sie ihr erstes Quiz durchgeführt. «Wir kannten solche Formate aus englischen Pubs und wollten das auch in Basel einführen», sagt Benedikt Pfister. Der Erfolg war durchschlagend. Bereits das erste Ratespiel sei gut besucht gewesen. Und die Nachfrage habe in den letzten fünf Jahren nicht nachgelassen, sondern zugenommen. Mittlerweile organisieren die Pfisters jeden Monat mehrere Quiz-Abende in unterschiedlichen Kategorien: «Fussball» lautet natürlich eine, es gibt aber auch «Allgemeinwissen», «Musik», «Basel», «Architektur» und sogar: «Harry Potter» … «Diese Quiz-Abende sind für uns aus verschiedenen Gründen nicht mehr wegzudenken», sagt Raphael Pfister. Einerseits seien sie ein wirtschaftlicher Faktor, füllen sie die Beiz doch an Abenden, an welchen nicht gerade Bayern München gegen Borussia Dortmund spielt, sondern vielleicht eher Augsburg gegen Paderborn. «Zum anderen sorgen die Abende für eine Diversifizierung unseres Publikums», sagt Raphael Pfister. Bei einem Allgemein-Quiz steige der Frauenanteil unter den Gästen manchmal auf rund 50 Prozent, was bei Fussballübertragungen nicht der Fall sei. «Das merken


Wer löst das «Didi-Quiz»? 1. An der Messehalle 2 hängt eine grosse Uhr. Frage: Wo in Basel hängt eine baugleiche Uhr? a) An der Clarakirche b) In der alten Universität c) Im Kraftwerk Birsfelden d) Am St. Johann-Tor

wir auch hinter der Bar. An Quiz-Abenden verkaufen wir sicherlich mehr Aperol Spritz und Hugo als während einer Champions-League-Partie.» Viele dieser Rätsel-Abende werden von Externen organisiert, die einfach Freude an der Sache haben. «Um dieses Engagement sind wir sehr froh, weil der Aufwand, ein Quiz zusammenzustellen, enorm ist», sagt Benedikt Pfister. Je

«Um dieses Engagement sind wir sehr froh, weil der Aufwand, ein Quiz zusammenzustellen, enorm ist.» spezieller ein Quiz sei, desto mehr Leute kämen, die nicht zum Didi-Offensiv-Stammpublikum zählten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des «Harry Potter»-Quiz zum Beispiel seien eine eingeschworene Gemeinschaft und würden teilweise aus der Innerschweiz anreisen. «Ich habe zwar fast alle ‹Harry Potter›-Filme gesehen», sagt Benedikt Pfister, «aber bei diesem Quiz würde ich alleine maximal einen halben Punkt holen, so hoch ist das Niveau.»

Foto ps

Alleine tritt aber praktisch nie jemand an. Erlaubt sind Teams bis zu fünf Personen. «Dadurch wird das Quiz zu einem gesellschaftlichen Anlass», sagt Raphael Pfister. «Na­ türlich geht es darum, sein Wissen unter Beweis zu stellen, aber die Stimmung unter den Teams ist nie nur kompetitiv, sondern immer auch gesellig.» Ein gutes Quiz zeichne sich durch die richtige Mischung aus. Es brauche einfachere Fragen, die von einer grossen Zahl der Teilnehmenden beantwortet werden können, aber auch sehr knifflige Aufgaben, bei denen man die Köpfe zusammen­ stecken und manchmal verschiedene Antwortmöglichkeiten vorgeben müsse. «Speziell bei der Allgemeinwissens-Kategorie achten viele Teams auf die richtige Zusammensetzung, also dass sie verschiedene Wissensgebiete abdecken und auch, dass nicht alle Teammitglieder gleich alt sind», sagt Raphael Pfister. Zu gewinnen gibt es bei den QuizAbenden ausser Ruhm und Ehre übrigens nicht viel. Den Siegern winkt ein Getränk nach Wahl, den Zweiplatzierten ein Prosecco, den Dritten ein Bier – und die Letztplatzierten bekommen einen Shot: Den «Shot des Vergessens» …

2. Was ist auf dem Wappen von Basel-Stadt zu sehen? a) Ein Holzstab b) Ein Bischofsstab c) Ein Zeitungsstab d) Ein Militärstab 3. Was war einst auf der heutigen Rosentalanlage? a) Ein Friedhof b) Ein Freizeitpark c) Ein Schwimmbad d) Ein Parkhaus 4. Nach welchem Trainer ist die Fussballkulturbar Didi Offensiv benannt? a) Guy Mathez b) Christian Gross c) Helmut Benthaus d) Claude Andrey 5. Gegen welchen Verein fand das allererste Trainingsspiel des FCB statt? a) RTV Basel b) VfB Stuttgart c) Inter Mailand d) FC Kleinbasel 6. Nebst Wild Maa, Leu und Vogel Gryff gibt es im Kleinbasel seit rund 20 Jahren auch a) einen Elch b) einen Bären c) einen Oryx d) ein Känguru

Lösung: 1. c; 2. b; 3. a; 4. d; 5. a; 6. b

Freunde des Fussballs und des gepflegten Quizzens: Dominik (r.) und Raphael Pfister.

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Live in Basel EVENTS © Historisches Museum Basel, Natascha Jansen

VERANSTALTUNGSHIGHLIGHTS NOVEMBER 2019 BIS JANUAR 2020 IN BASEL Bis 19.01.2020 GOLD & RUHM. GESCHENKE FÜR DIE EWIGKEIT KUNSTMUSEUM BASEL

Bis 26.01.2020 LEN LYE. MOTION COMPOSER

Bis 22.03.2020 ÜBERMENSCH. FRIEDRICH NIETZSCHE UND DIE FOLGEN HISTORISCHES MUSEUM BASEL – BARFÜSSERKIRCHE

Zum 175. Geburtstag des deutschen Philosophen und Gesellschaftskritikers stellt eine kulturgeschichtliche Ausstellung Werk und Wirkungsmacht Friedrich Nietzsches bis in die Gegenwart vor.

MUSEUM TINGUELY

Len Lye (1901–1980), geboren in Christchurch (NZ), ist einer der wichtigsten Experimentalfilmer der 1930er- bis 1950er-Jahre. In der Ausstellung wird das Werk von Lye in seiner ganzen Breite gezeigt, mit einem besonderen Augenmerk auf den Beziehungen zwischen den verschiedenen Medien.

Jeweils am Donnerstag «ZU GAST IM PARADIES» – DEGUSTATIONEN MIT PROFIS

© Courtesy Len Lye Foundation and the British Postal Museum and Archive

FRISCHEPARADIES

Unter dem Motto «Zu Gast im Paradies» finden im Frischeparadies (Singer­ strasse 12, 4052 Basel) spannende Degustationen statt. Dabei entdecken Sie das vielseitige Angebot an Weinen und Spirituosen sowie Fleisch, Fisch und Food im direkten Gespräch mit Winzern, Manufakturen sowie Fach­ leuten. Besonders Wert wird dabei auf die Harmonie von Speis und Trank gelegt und so werden zu den Degustationen jeweils verschiedene Häppchen und passende Getränke serviert. Weitere Informationen unter frischeparadies.ch/events

Bis 05.04.2020 TASCHEN – IKONEN & WERT­ ANLAGEN. GESCHICHTE EINES ZEITLOSEN ACCESSOIRES SPIELZEUG WELTEN MUSEUM BASEL

Die aktuelle Sonderausstellung im Spielzeug Welten Museum Basel ist der Himmel auf Erden für Handtaschenliebhaber. Mit rund 400 Exponaten trägt sie die ganze Taschen­geschichte ab 1550 bis hin zu Taschen-Kunst­ objekten in ihrem Gepäck. Darunter auch Ikonen wie die Kelly Bag von Hermès oder Laufstegtaschen von zeitgenössischen Designern und Künstlern wie Úna Burke, Stasha Chimbur oder Ming Ray. Die Sonderausstellung läuft bis 5. April 2020 und ist in dieser Form exklusiv nur in Basel zu sehen. © Lisa Klappe

Mit einer gross angelegten Ausstellung zu den Anfängen des Basler Münsters um 1000 n. Chr. ist das Historische Museum zu Gast im Kunstmuseum. Kostbare Schatzkunst aus Elfenbein und Gold ebenso wie monumentale Bronzen werden als Weltpremiere zusammen mit der goldenen Basler Altartafel aus Paris gezeigt.

Taschen-Kunstobjekte aus Alabaster von Barbara Ségal

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ROSENTALANLAGE, BASEL

© www.PALAZZOCOLOMBINO.ch

Das ungewöhnliche Gourmet-Theater PALAZZO kombiniert Haute Cuisine und erstklassige Unterhaltung. In der exklusiven Atmosphäre eines nostalgischen Spiegelzeltes erwartet Sie ein exquisites Vier-Gang-Menü. 30.11.2019 BASLER STADTLAUF MARKTPLATZ, BASEL

Der Basler Stadtlauf bietet den Teilnehmern ein einmaliges Laufer­lebnis. Der Anlass beginnt um 17 Uhr mit den Läufen der Jugend­lichen, anschliessend folgen die verschiedenen Kategorien der Erwachsenen. Die Laufstrecke, die mitten durch die eihnachtlich beleuchtete Altstadt führt, sorgt dabei für eine einzig­artige Atmosphäre. 26.11.–23.12.2019 ADVÄNTSGASS IM GLAIBASEL RHEINGASSE, BASEL

Wer in diesen Tagen durch die Rheingasse spaziert, kann den Eindruck erhalten, er befände sich auf einem Dorfplatz. Anwohner und Standbetreiber halten einen entspannten Schwatz, tauschen sich aus und kosten dabei vielleicht ein exotisches Curry. Oder soll es lieber ein Winterklassiker sein, zum Beispiel Raclette oder Fondue? So oder so, Geniesser kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten!

28.11.–23.12.2019 BASLER WEIHNACHTSMARKT BASLER INNENSTADT

Mitten in der Innenstadt, eingebettet in die vorweihnachtlich geschmückte historische Altstadt, befindet sich der malerische Weihnachtsmarkt auf dem Barfüsserplatz und auf dem Münsterplatz. Auf Letzterem befindet sich ein prachtvoller, vom bekannten Dekorateur Johann Wanner geschmückter Weihnachtsbaum. Auf dem Claraplatz im Kleinbasel finden Sie zudem ein feines kulinarisches Angebot in der Sennenhütte. 28.11.–23.12.2019 ROBI-SPIEL-AKTIONEN «WEIHNACHTLICHER MÄRCHENWALD» MÜNSTERPLATZ, BASEL

Im weihnachtlichen Märchenwald auf dem Münsterplatz können Kinder Kerzen ziehen, giessen und verzieren, Fackeln herstellen, Schmieden, Leb­

kuchen verzieren, Schlangenbrot essen und heisse Schokolade trinken, mit der Kindereisenbahn fahren, Gutzi backen, Zinn giessen, die Sternen­ werkstatt besuchen, Weihnachtsge­ stecke basteln, am Glücksrad drehen, Münzen prägen und vieles mehr. 1.–23.12.2019 ADVENTSKALENDER – THEATER BASEL THEATER BASEL

Das Theater Basel öffnet täglich ein Türchen seines besonderen Kalenders. Jeden Abend wartet im Foyer eine kleine Überraschung. Der Eintritt ist frei. 14.–15. Dezember 2019 MODESCHMUCK APÉRO ANNA K. RÜMELINSPLATZ 15

Jeannette Keller ist mit ihrer grossen Auswahl an erlesenem Vintage-Modeschmuck zu Gast bei der Secondhand-Boutique ANNA K. am Rümelinsplatz 15. Finden Sie Last-MinuteGeschenke für sich oder Ihre Liebsten bei Weihnachtsgebäck und einer Tasse Adventstee (Samstag, 14. Dezember, 11 bis 17 Uhr, und Sonntag, 15. Dezember, 13 bis 17 Uhr) www.anna-k.ch

© Elias Bötticher

22.11.2019–05.01.2020 PALAZZO COLOMBINO

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Live in Basel EVENTS 17.–31.12.2019 CIRQUE NOËL DE BÂLE ROSENTALANLAGE, BASEL

© 2019. Digital image Whitney Museum of American Art

Hereinspaziert – Hereinspaziert! Manege frei für den neuen Stern am Basler Weihnachtshimmel. Vom 17. bis 31. Dezember 2019 auf der Rosentalanlage – neben dem Spiegelpalast des Palazzo Colombino – wird zum zweiten Mal der Basler Weihnachts­ zirkus Cirque Noël de Bâle sein Zirkuszelt aufschlagen. Es wird ein festliches Weihnachtserlebnis für die ganze Familie, ob Jung oder Alt, Klein oder Gross – alle sind herzlich willkommen. 9.–12.01.2020 LONGINES CSI BASEL ST. JAKOBSHALLE, BASEL

Im Januar 2020 wird Basel wieder zum Treffpunkt der besten Springreiter der Welt. Auf ihren nicht minder berühmten Pferden werden sie den HallenGrand-Prix reiten und bestreiten. Am Weltklasse-Turnier erwartet den Zuschauer höchste Spannung. 13.01.2020 VOGEL GRYFF KLEINBASEL

26.01.–17.05.2020 EDWARD HOPPER

DIVERSE ORTE, BASEL

FONDATION BEYELER

Einmal im Jahr öffnen die Basler Museen zu ungewohnter Zeit ihre Pforten und geben ihren Gästen die Gelegenheit, nachts durch die Sammlungen zu streifen. Rund 40 Museen und Kulturinstitutionen der Region Basel bieten einen Spartenmix aus Kunst und Kultur im Dialog mit Literatur, Musik, Film, Theater.

In der Frühjahrsausstellung 2020 zeigt die Fondation Beyeler Werke von Edward Hopper (1882–1967), einem der bedeutendsten amerikanischen Maler des 20. Jahrhunderts. Den thematischen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Hoppers ikonische Darstellungen der unendlichen Weite amerikanischer Landschaft und Stadtlandschaft.

© Cartoonmuseum Flavia-Schaub

Traditioneller Kleinbasler Brauch. Die Veranstaltung beginnt mit der Talfahrt des Wild-Maa-Flosses auf dem Rhein und endet spät in der Nacht mit den Schlusstänzen. Vogel Gryff heisst der Feiertag der drei Ehrengesellschaften des Kleinbasels, der auch heute noch im Januar zelebriert wird.

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