editorial G
länze mit Deinen Photoshop-Fähigkeiten – lautet der Haupttitel der vorliegenden Ausgabe. Nicht ohne Grund. Es geht uns aber weniger um die sich nähernde Weihnachtszeit, zu der alles in einem einzigartigen Licht strahlen wird, sondern mehr darum, wie man seine Photoshop-Fähigkeiten erfolgreich darstellen kann. Im Internet stößt man regelmäßig auf Photoshop-Wettbewerbe, Quizveranstaltungen und -Gewinnspiele. Wie soll man aber die Perfektion in der Bildbearbeitung erzielen, welche Techniken sind die effektivsten und schließlich welche PhotoshopWerk zeuge können für das Schaffen des außergewöhnlichen Bildes benutzt werden? Wir hoffen, Euch mit dem aktuellen Heft auf einige dieser Fragen Antworten geben zu können.
Und so wird Euch Peter Licht im Cover-Tutorial aufzeigen, wie Ihr einfache Studioaufnahmen in beeindruckende Portraits verwandeln könnt. Empfehlenswert sind natürlich die StammRubriken: digitale Fotografie, Fotomontage, Workshops und Photoshop im Akt, in denen Ihr erfahren werdet, wie Ihr die Perfektion in dem jeweiligen Bereich der digitalen Bildbearbeitung erreicht. Auf der Heft-CD – für mehr interaktives Lernen – haben wir Euch diesmal zwei praktische Videoworkshops, Software für die Bearbeitung Eurer digitalen Bilder und wie immer Royality Free-Fotos zur Verfügung gestellt. Ich möchte Euch auch auf die neue Ausgabe von .psd PHOTOSHOP EXTRA hinweisen, die bereits im Handel erhältlich ist. Darin haben wir für Euch eine Sammlung der besten Schrittfür-Schritt-Tutorials rund um das Thema Retusche zusammengestellt. Ob das ungelungene Portraits sind, Schwarzweißfotos, die Ihr gern in Farbe sehen oder alte Bilder, die Ihr mittels Photoshop restaurieren möchtet – in der exklusiven Ausgabe von .psd PHOTOSHOP findet Ihr viele praktische Anleitungen und sofort umsetzbare Tipps. Also, glänzt mit Euren Photoshop-Fähigkeiten! Anna Dorazińska Chefredakteur anna.dorazinska@psdmag.org
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Break Free Julia Dresch
ausgabe 01/2010
Inhalt
CD Inhalt
Galerie 4
da Silva
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Peter Licht
In diesem Tutorial mÜchte ich Wege aufzeigen, um Studioaufnahmen nur mit Camera Raw und wenigen Einstellungsebenen so zu verändern, dass sie sich vom fertigen Bild komplett unterscheiden.
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News
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Rezensionen
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Tipps&Tricks Torsten Kieslich
Impressum
www.psdmag.org/de
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Interview Almut Adler
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Kommende Ausgabe
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Digitale Fotografie The Devil may cry Madeleine Juda
Inspire me
Wendy Lipovsek
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Dieses Foto war von Anfang an als Schwarz-WeißAufnahme gedacht. Es soll den Kontrast zwischen dem weichen runden Wassertropfen und den stacheligen Löwenzahnsamen verdeutlichen. Das Schwarzweiß wird hier benutzt, um die beiden – doch recht fragilen Dinge – härter aussehen zu lassen. Die Wassertropfen stehen dabei symbolisch für Tränen.
Digitalkosmetik der Fotos Eric Berger
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Bei hochwertigen Portraits gehören die folgenden Arbeitschritte inzwischen zu meinem Standartprogramm. Unten sehen Sie die unbearbeitete Datei direkt aus der Kamera, aufgenommen im Schatten mit Aufhellblitz.
Fotomontage Visuelle Harmonie mit Formverläufen 28162 aka David DELIN
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Beim Erstellen des Bildes hatte ich zum Ziel, die Formverläufe an die Gestik der Tänzerin auf dem Foto anzupassen, um eine ästhetische, mit einem Hauch von Poesie versehene Komposition zu schaffen.
Break Free Julia Dresch
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Den Schwerpunkt bei dieser Arbeit stellt das Model dar. Aus drei unterschiedlichen Bildern erstellen wir eine einzigartige Pose, die so nur in dieser Montage zu sehen ist. Mit einer himmlischen, monochromen Umgebung bringen wir diese noch besser zur Geltung.
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In diesem Tutorial zeige ich Euch, wie Ihr ohne zu viel Aufwand ein schönes Hintergrundbild erstellen könnt. Jetzt, wo es draußen wieder kälter wird, habe ich blaue Töne gewählt, sodass Ihr Euch schon an die kalte Jahreszeit gewönnen könnt.
Workshops 3D-Typografie Guillaume Julien
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Das Ziel dieser Übung ist, zu lernen, wie man glänzende Texturen auf 3D-Objekten gestaltet und dabei fotografische Elemente einfügt, deren Farbe und Textur vorher zu bearbeiten ist.
Never Ending Glamour Christian Doczekal
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Ein scheinbar nie endender Glanz von Schönheit inspirierte mich zu dieser Bildidee. Die Perspektive spielt wie in den meisten meiner Bilder eine entscheidende Rolle. Im folgenden Tutorial werden Sie sehen, wie schnell man diese Bildidee umsetzen kann und welche einfachen Tricks es gibt, um eine Beauty-Haut zu schaffen. Seien Sie also gespannt.
Photoshop im Akt Foto-Nachbearbeitung Madeleine Juda
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Dieses Foto sollte weich und warm wirken. Das Gefühl des frischen Lichts der Sonne an einem Sommermorgen oder das weiche, fröhliche Gefühl des Verliebtseins sollte verdeutlicht werden. Bei der Aufnahme des Fotos wurde mit starkem Gegenlicht gearbeitet, damit die Schatten sehr stark wirken.
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Fortgeschritten | 120 Min. Photoshop CS4 | Camera Raw 5.2
photoshop special
da Silva In diesem Tutorial möchte ich Wege aufzeigen, um Studioaufnahmen nur mit Camera Raw und wenigen Einstellungsebenen so zu verändern, dass sie sich vom fertigen Bild komplett unterscheiden. Das Ausgangsbild wurde von einem befreundeten Fotografen (Uwe Hahn http://www.model-kartei.de/sedcard/fotograf/11825 aus Essligen bei Stuttgart) unter professionellen Bedingungen im Studio erstellt. Dabei wurde im Besonderen auf eine perfekte Ausleuchtung und die Arbeit der Visagistin geachtet. Wenn man sich das Ausgangsbild ansieht, so wird man schnell feststellen, dass es zwei Wege gibt, das Bild zu bearbeiten. Der erste und zugleich leichteste Weg wäre es, wenn man das golden Girl so belässt und den goldenen Teint mehr herausarbeitet oder betont. Der zweite und vielleicht es diffizilere Weg wäre es, das Bild komplett in einem anderen Ton erscheinen zu lassen, was natürlich einen entsprechenden Mehraufwand bedeutet. Nun können alle Leser raten: Welchen Weg werde ich beschreiben?
01
Die Rohbearbeitung
Als Erstes öffne ich das Ausgangsbild mit Camera Raw (Bild 1). Da ich das Bild in einer komplett anderen Tonung haben möchte, ändere ich als Nächstes die Einstellung für die Farbtemperatur auf -60 und den Wert für den Farbton auf -20.
02
Die Rohbearbeitung II
Gleichzeitig erhöhe ich die Werte für Fülllicht auf 45 und Schwarzwert auf 15. Zudem, damit die Haut etwas an Kontrast verliert, senke ich den Wert für Klarheit auf -30. Um der Farbtemperatur etwas entgegenzusteuern, erhöhe ich die Dynamik auf 25 und senke die Sättigung auf 19: so erhält man auf einfache Art und Weise schon eine komplett andere Tonung (Bild 2).
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The devil may cry Dieses Foto war von Anfang an als Schwarz-Weiß-Aufnahme gedacht. Es soll den Kontrast zwischen dem weichen runden Wassertropfen und den stacheligen Löwenzahnsamen verdeutlichen. Das Schwarzweiß wird hier benutzt, um die beiden – doch recht fragilen Dinge – härter aussehen zu lassen. Die Wassertropfen stehen dabei symbolisch für Tränen.
Anfänger | 40 Min. Photoshop CS3
digitale fotografie
01
Bildauszug festlegen
Um das Bild interessanter zu machen und den Fokus mehr auf die einzelne Träne zu lenken, wird das Foto mit dem Freistellungswerkzeug [C] entsprechend beschnitten.
02
Schwarz-Weiß filtern
Da es am Ende ein Schwarz-Weiß Foto sein soll, wird nun mit Bild>Anpassungen>Schwarzweiß... das Foto entfärbt. Es werden dabei allerdings weder die Vorgaben verändert, noch manuell die Graustufen angepasst, da es bei den voreingestellten Filtern teilweise zu starkem Rauschen kommen kann.
03
Den Kontrast anpassen
Da alles noch recht stumpf wirkt, wird nun der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß erhöht. Dies geschieht per Bild>Anpassungen>Helligkeit/Kontrast mit folgenden Werten +11, +100. Jetzt wirkt das Bild viel klarer.
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Digitalkosmetik
der Fotos
Bei hochwertigen Portraits gehören die folgenden Arbeitschritte inzwischen zu meinem Standartprogramm. Unten sehen Sie die unbearbeitete Datei direkt aus der Kamera, aufgenommen im Schatten mit Aufhellblitz.
Sie nun OK drücken wechseln Sie das Bearbeiten RollUp auf Rottöne und reduzieren Sie hier die Sättigung auf ca – 40. Dadurch erscheinen die Augen heller und klarer! Drücken Sie OK und heben Sie die Auswahl auf. Nun Perfektionieren Sie die Helligkeit der Zähne. Wie bei den Augen wählen Sie das Freihandlasso mit einer weichen Auswahlkante von 1- 2 Pixel! Wählen Sie nun die Zähne aus und rufen Sie den Dialog Farbton / Sättigung auf. Erhöhen Sie im Standard Farbbereich die Labhelligkeit auf rund 20 + Wechseln Sie im Rollup dieses Menuefensters auf die Gelbtöne. Reduzieren Sie nun die Sättigung der Gelbtöne um 10 – 30 Werte. Motivabhängig!
Figure 1. Die Ebene des Ausgangsbilds wird dupliziert
Figure 3. Filter Matter machen
Figure 2. Weichzeichnung der oberen Ebene
Z
u Beginn wird eine Tonwertkorrektur auf das ganze Bild ausgeführt. (Bei gehaltener Alt – Taste während der Reglereinstellung verhindern Sie ein Beschneiden der Lichter oder Tiefen). Nun zoomen Sie auf den Bereich der Augen heran und wählen das Freihandlasso aus. In der Optionsleiste wählen Sie eine weiche Auswahlkante von 1 oder 2 Pixel. Nun wählen Sie mit dem Lasso nur den weissen Bereich der Augen aus. Mit gehalter Shift Taste können Sie sämtliche Bereiche hintereinander auswählen, bis die Auswahl in abgebildeter Form aktiv ist. Ein Grafik Stifttablett oder eine kabellose Sensormaus erleichtern dies erheblich! Rufen Sie nun das Menuefenster Farbton/Sättigung auf. Erhöhen sie zuerst im Standard Farbereich die Labhelligkeit auf 20 – 30. Bevor
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Figure 4. Negative Ebenenmaske
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digitale fotografie
Im ersten Schritt wird die Hintergrundebene dupliziert ([Strg]+[J]/[Comand]+[J]). In der duplizierten Ebene werden die Falten mit dem Ausbessernwerkzeug eingekreist und per Drag&Drop durch fehlerfreie Haut ersetzt. Sie können alternativ dazu auch das Stempelwerkzeug verwenden.
Figure 5. Pinselwerkzeug
Figure 8. Weichzeichnung „aufmalen”
Figure 6. Kontextsensitives Menü Pinselspitze
Figure 9. Ebenen verschmelzen
Figure 7. Pinseldeckkraft reduzieren
Bestätigen Sie Ihre Änderungen nun mit OK und heben Sie die Auswahl auf. Beachten Sie dass eine professionelle Retusche nicht auf den ersten Blick erkannt werden soll!
Kampf den Falten oder der Regler der virtuellen Verjüngung
Nachdem ich im letzten Beauty Tutorial die Augen und die Zähne des nebenstehenden Portraits mit den unterschiedlichen Korrekturen von Farbton/Sättigung und Lab Helligkeit aufgebessert habe, zeige ich Ihnen diesmal wie Sie Falten und Krähenfüßchen zuerst verschwinden lassen und mit unserem Altersregler feintunen.
Figure 10. Ausgangsbild
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Anf채nger | 60 Min. Photoshop CS3
fotomontage
Visuelle Harmonie mit Formverläufen
Beim Erstellen des Bildes hatte ich zum Ziel, die Formverläufe an die Gestik der Tänzerin auf dem Foto anzupassen, um eine ästhetische, mit einem Hauch von Poesie versehene Komposition zu schaffen.
01
Quelldatei
Um diesem Tutorial zu folgen, brauchen Sie vor allem eine gute Dosis kreativer Inspiration und ein paar im Internet gefundene Pinsel (wenn Sie Illustrator besitzen, können Sie Ihre eigenen Formverläufe benutzen). Der Effekt kann mit irgendeinem Foto in hoher Auflösung verwirklicht werden, deswegen gibt es keine Quelldatei. (Sie finden das Foto der Tänzerin bei Fotolia #338074). Links zu den benutzten Pinseln: http://www.brushking.eu/ 299/random-splatter-brushes-ps7+.html. Formverläufe: http://myphotoshopbrushes.com/ brushes/id/245
02
Formschnitt
Schneiden Sie die Tänzerin unter Zuhilfenahme des Zeichenstiftes [P] aus. Erstellen Sie eine Auswahl aus diesem Pfad (rechter Mausklick auf den Pfad>Auswahl erstellen) aus und kopieren Sie sie [Strg]+[V].
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Break Free
Den Schwerpunkt bei dieser Arbeit stellt das Model dar. Aus drei unterschiedlichen Bildern erstellen wir eine einzigartige Pose, die so nur in dieser Montage zu sehen ist. Mit einer himmlischen, monochromen Umgebung bringen wir diese noch besser zur Geltung. Fortgeschrittene | 180 Min. Photoshop CS3
fotomontage
01 Hintergrund
Wir erstellen eine neue Datei im Format 1000 x 1500 px. Für den Hintergrund öffnen wir die Datei Meer.jpg (von stockii.deviantart.com), sowie Wolken.jpg (von breedstock.deviantart.com) und ziehen beide in unsere Arbeitsdatei. Wir positionieren die Wolken am oberen Bildrand und darüber das Meer am unteren Bildrand. Nun erstellen wir eine neue Ebene, wechseln zum Kopierstempel und erstellen einen Übergang zwischen den zwei Bildern. Dabei ist zu beachten, dass die Option Aufnehmen: Alle Ebenen ausgewählt sein muss. Mit einer neuen Farbton/ Sättigungs-Ebene ändern wir noch die Farben, sodass wir einen monochromen Hintergrund erhalten (Standard: Farbton -27; Cyantöne: Sättigung -25; Blautöne: Sättigung -50).
02
Vögel
Für die Vögel verwenden wir vordefinierte Pinselspitzen. Durch einen Doppelklick auf die Vögel.abr-Datei laden wir diese Pinselspitzen in Photoshop. Auf einer neuen Ebene mit etwa 20% Deckkraft malen wir unterschiedliche Vögel in schwarzer Farbe, die wir aus den Pinselvorgaben auswählen. Ich habe hierbei zwei Ebenen mit unterschiedlich großen Vögeln erstellt, um mehr Tiefe zu erzielen.
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Licht
Um das Einbinden des Models noch einfacher zu gestalten, hellen wir den Hintergrund ein wenig auf. Dazu erstellen wir eine neue Ebene, setzen die Vordergrundfarbe auf weiß und wählen das Verlaufswerkzeug. Dann machen wir einen radialen Verlauf von weiß nach transparent im rechten unteren Bildrand.
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Inspire me In diesem Tutorial zeige ich Euch, wie Ihr ohne zu viel Aufwand ein schönes Hintergrundbild erstellen könnt. Jetzt, wo es draußen wieder kälter wird, habe ich blaue Töne gewählt, sodass Ihr Euch schon an die kalte Jahreszeit gewönnen könnt.
Anfänger | 240 Min. Photoshop CS3
fotomontage
01
Vorbereitung
Ich erstelle als Erstes eine neue Datei. Größe 2979 x 1862 Pixel bei einer Auflösung von 300Pixel/Zoll. Eine schöne Größe für ein neues Hintergrundbild. Jetzt öffne ich die Datei TwiggXstock.psd. Das Original findet man hier: twiggxstock.deviantart.com. Platziert es rechts im Bild!
02
Haare bearbeiten
Jetzt benutze ich das Wischfinger-Werkzeug. Aus den Standardpinseln wähle ich die natürlichen Pinsel. Die Stärke und Größe der Pinsel ändere ich andauernd, so dass der Effekt natürlicher aussieht. Um ein paar feine Haare herzuzaubern, benutze ich einen Basis-Pinsel, dessen Größe zwischen 1px und 3px liegt, hierbei ist 98% die optimale Stärke.
03
Hintergrund
Die Grundlage des Hintergrundes besteht aus einem Verlauf, der von #fdfab3 bis #07997d läuft.
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3D-Typografie
Fortgeschrittene | 120 Min. Photoshop CS2
Das Ziel dieser Übung ist, zu lernen, wie man glänzende Texturen auf 3DObjekten gestaltet und dabei fotografische Elemente einfügt, deren Farbe und Textur vorher zu bearbeiten ist.
Never Ending
Glamour
Ein scheinbar nie endender Glanz von SchĂśnheit inspirierte mich zu dieser Bildidee. Die Perspektive spielt wie in den meisten meiner Bilder eine entscheidende Rolle. Im folgenden Tutorial werden Sie sehen, wie schnell man diese Bildidee umsetzen kann und welche einfachen Tricks es gibt, um eine Beauty-Haut zu schaffen. Seien Sie also gespannt.
Anfänger | 60 Min. Photoshop CS3
workshops
01 Weichzeichnen
Öffnen Sie das bereits freigestellte Bild juliafreigestellt.tif mit Photoshop, kopieren Sie die vorhandene Ebene [Strg]+[J] und benennen Sie diese weich. Wählen Sie bei dieser Ebene nun Filter>Weichzeichnungsfilter>Gaußscher Weichzeichner mit einem Radius von 2,5. Nun wählen wir die bereits schwarz-weiße Ebenenmaskenminiatur der Ebene und malen mit weichem Pinsel (Radius ca. 50) und schwarzer Farbe jene Bereiche weg, die nicht weich gezeichnet werden sollen (Augen, Haare, Schuhe, Jacke, Mund, Nase, alle Details, …). Ebenendeckkraft auf 70% reduzieren.
02
Schärfen
Die Ebene july kopieren, scharf benennen und mit [Strg]+[Ä] über der weich-Ebene reihen. Zum Schärfen der wichtigen Bilddetails wählen wir Filter>Scharfzeichnungsfilter>Unscharf maskieren. Mit Stärke 130, Radius 1,7 und Schwellenwert 1 erhalten wir unser gewünschtes Ergebnis. Nach Klick auf die vorhandene Ebenenmaske wählen wir Bearbeiten>Fläche füllen>Schwarz und malen nun mit weißem Pinsel die Schärfe der Augen, Haare, Schuhe und vor allem der Nähte der Lederjacke hervor.
03
Beauty-Haut
Eine recht einfache Methode, um eine BeautyHaut zu erhalten, ist die Zuhilfenahme einer Schwarzweiß-Einstellungsebene. Dazu wählen wir Ebene>Neiue Einstellungsebene>Schwarzweiß und geben die im Screenshot ersichtlichen Werte ein. Dabei werden speziell die in der Haut enthaltenen Rot- und Gelbtöne höher gewählt, um den gewünschten Beauty-Effekt zu erhalten. Der Trick liegt nun darin, auf dieser Einstellungsebene die Füllmethode weiches Licht und Ebenendeckkraft 80% anzuwenden.
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Fortgeschrittene | 60 Min. Photoshop CS3
Foto-
Nachbearbeitung Dieses Foto sollte weich und warm wirken. Das Gefühl des frischen Lichts der Sonne an einem Sommermorgen oder das weiche, fröhliche Gefühl des Verliebtseins sollte verdeutlicht werden. Bei der Aufnahme des Fotos wurde mit starkem Gegenlicht gearbeitet, damit die Schatten sehr stark wirken.
photoshop im akt
01
Zuschneiden
Um dem Bild mehr das Gefühl von Nähe zu verleihen, wird es zuerst mit dem Freistellungswerkzeug zugeschnitten.
02
Erste Farbkorrekturen
Durch das Licht wurde im Foto die Haut sehr verfälscht und hat einen leicht grünlichen Schimmer – dieser wird zuerst etwas weggenommen. Bild>Anpassungen>Gradationskurven, die grüne Kurve am unteren Teil nach rechts verschoben und am oberen Rand ebenfalls bis die Grünfärbung zurückgeht und das Foto einen leicht pinken Farbton erhält.
03
Textur einfügen
Nun wird in einer neuen Ebene die Textur eingefügt und zuerst mit dem Frei transformieren-Werkzeug gedreht und etwas größer gezogen, damit das Bokeh größer wirkt. Die Textur-Ebene erhält erstmal die Füllmethode Multiplizieren.
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Interview mit Almut Adler Almut Adler studierte nach ihrer Fotografenausbildung in Oldenburg Grafikdesign in München. Einige Jahre war sie als freischaffende Grafikerin tätig und absolvierte 1977 eine Zusatzausbildung in Retusche und Airbrush-Technik. Anfang der 80er Jahre arbeitete sie als Beraterin für visuelle Lehrmittel in Somalias Hauptstadt Mogadishu und war dort u.a. für die UNESCO tätig. Sie unternahm mit ihrer Kamera viele Reisen durch Afrika, Amerika, Asien, Europa und eine einjährige Solo-Weltreise. Heute leitet sie Fotogrundkurse für Frauen in München und organisiert Fotoworkshops für Frauen in Spanien. Eine wahre Herausforderung für die Fotografin war 2007 der 800 km lange Jakobsweg – sie lief ihn ohne Kamera! Almut Adler lebt als freie Fotografin und Autorin in München und Andalusien.
PSDM: Fotografieren Frauen wirklich anders als Männer?
Almut Adler: Das möchte ich aus meiner Erfahrung heraus so sagen – Frauen fotografieren lieber weniger technisch und mehr aus dem Bauch heraus, also intuitiv. Männer experimentieren vielfältiger, Frauen sind motivbezogener. Aber zum Fotografieren drücken letztendlich beide auf den Auslöser.
PSDM: Die Frage ist natürlich nicht zufällig, denn vor kurzem wurde Ihr Buch Das weibliche Auge neu aufgelegt. Worin liegen die Unterschiede zwischen der ersten und der aktuellen Auflage? Gibt es da Themen, die Sie in diesem Buch zum ersten Mal angesprochen haben?
Almut Adler: Ja, das Fotografieren im Winter zum Beispiel mit Tipps und Tricks. Es wurden aber auch technische Dinge aktualisiert und einige Grafiken perfektioniert und hinzugefügt. Zudem hat das Buch durch das neue Erscheinungsbild des Verlages und
In diesem spanischen Landhaus finden 4x jährlich Fotoworkshops für Frauen statt, die Almut Adler leitet.
der Hardcover-Version sein Äußeres sehr verändert. Man hält nun ein richtig edles Fotolehrbuch in den Händen. Das übersteht noch Generationen! Der Inhalt des Buches ist zeitlos, so wurde es von mir konzipiert. Deshalb habe ich viele Kamera-Grafiken ins Buch gesetzt. Damit man anhand der Modelle auch nach Jahren nicht den Eindruck gewinnt, ein veraltetes Buch zu lesen. Thematisch können Sie die Grundstruktur der Fotografie nicht neu erfinden. Doch neu sind in meinem Buch kleine Specials, die es bisher in keinem anderen Fotobuch gibt. Ein Fotoquiz, Winkelschablonen zum Ausschneiden und Notizseiten, da ich das Buch in meinen Grundkursen verwende.
PSDM: Worin unterscheidet sich – Ihrer Erfahrung nach – das weibliche Auge vom männlichen? 72
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interview mit almut adler
Almut Adler: Wie anfangs schon erwähnt – zwischen einer Gabo und einem Helmut Newton liegen doch Welten, oder? Andererseits zwischen Bettina Reims und Peter Lindbergh auch ... Es ist natürlich auch immer eine Typfrage. Bei Aufnahmen von Männern entdecke ich oft den Hang zum Perfektionismus, auf Kosten der Bildaussage. Frauen konzentrieren sich auf ihr Motiv und achten dabei sehr auf Ästhetik und Farbgestaltung.
PSDM: Worauf legen Frauen beim Fotografieren am meisten Wert?
Almut Adler: Auch hier ist es eine Typfrage. Sie können doch auch nicht sagen, dass alle Frauen Schokolade lieben – ich zum Beispiel nicht ;-). Die eine Frau legt Wert auf einen harmonischen Bildaufbau und eine hübsche Farbgebung, die andere fährt auf ausgefallene Perspektiven ab oder setzt als Stilmittel einen schrägen Horizont ein. Worauf jedoch fast ausnahmslos alle Frauen abfahren ist, wenn ich ihnen sage, dass sie nur die Hälfte aller Knöpfe an ihrer Kamera bedienen und einstellen müssen. Männer sind mehr technikverliebt, sie möchten an jedem Knopf drehen und wissen was dann passiert.
PSDM: Wie schon der Titel des Buches darauf hinweist, richtet sich dieses Fotolehrbuch in erster Linie an Frauen. Ist es wirklich nur den Bedürfnissen der Frauen angepasst? Werden Männer mit dieser Ausgrenzung klarkommen?
Almut Adler: In erster Linie ist es den Bedürfnissen eines Fotoanfängers angepasst – wie lerne ich am effektivsten. Männer kommen ganz bestimmt auch damit klar, wenn Sie sich darauf einlassen mögen. Wir Frauen kommen ja auch damit klar, wenn Fotobücher von Männern geschrieben werden, mit männlichem Wortschatz und Technikverständnis. Im weiblichen Auge werden Männer keineswegs ausgegrenzt, es ist eben nur aus der weiblichen Sicht geschrieben. Ich bekam sogar Fanpost von Männern, die sich bei mir bedankt haben, weil das Buch so verständlich geschrieben ist. Es gibt also durchaus Männer, die ähnlich ticken wie wir Frauen.
PSDM: Was findet der potenzielle Leser in Ihrem Buch? Sind es nur technische Tipps oder lehren Sie auch, mit der Intuition umzugehen? Oder ist diese Fähigkeit unlehrbar?
Almut Adler: Das weibliche Auge ist ein Lehrbuch mit starken visuellen Akzenten, ein Bilderlehrbuch sozusagen. Das Kapitel 7 Das Fotomotiv nimmt den größten Raum ein. In meinen Büchern steht immer das Bild im Vordergrund. Wir sind lesemüde geworden und haben in Lehrbüchern eine Abneigung gegen Buchstabenwüsten entwickelt. Damit möchte ich aufzeigen, WAS alles fotografiert werden kann, WIE es aufgenommen werden kann und dass anderes Sehen durchaus erlernbar ist. Wenn wir Autofahren lernen, erwarten wir doch auch nicht, dass dies nach zehn Fahrstunden schon so reibungslos klappt wie nach zwei oder zehn Jahren. Selbstinitiative ist beim Fotografieren unerlässlich. Die Kamera ist nichts anderes als ein Instrument – wir müssen
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