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Wirtschaftsring Pustertal: Stau und Bürokratie - welchʼ Graus
Der Bezirksausschuss des Pustertaler Wirtschaftsringes hat sich vor kurzem getroffen um über aktuelle Themen zu diskutieren. Dabei kam einmal mehr die leidige Bürokratie und die noch längst nicht optimierte Mobilität im Grünen Tal zur Diskussion. Von der Politik wurde die konkrete Umsetzung von Lösungen eingefordert. Zudem wurde auch über die sich zuspitzende Covid-19-Situation debattiert.
Der Bezirk Pustertal im Südtiroler Wirtschaftsring pflegt seit jeher einen intensiven Austausch. Kürzlich trafen sich die Spitzenvertreter der Wirtschaftsverbände bei Auto Brenner in Bruneck, um gemeinsam mit Landesminister Philipp Achammer die aktuelle wirtschaftliche Situation zu beleuchten und weitere wichtige Themen zu besprechen. Mobilität, die Unterstützung der lokalen Wirtschaft, die Raumordnung und die ständig wachsende Bürokratie sind einige Dauerbrenner, welche die Funktionäre sehr beschäftigen. Achammer gab den Wirtschaftsvertretern auch einen Überblick zu aktuellen Themen aus der Landesregierung: „Der Recovery Fund ist auch für Südtirol eine große Chance. Derzeit werden die Kernprojekte, die wir den zuständigen Stellen in Rom vorlegen wollen, definiert. Darunter fallen beispielsweise auch wichtige Infrastrukturprojekte im Bereich Mobilität“, so der Landesrat. Was hingegen die Corona-
Bezirkspräsident Rudolf Rauchenbichler ging in der anschließenden Diskussion auf einige Pustertaler Dauerbrenner wie Mobilität, Bürokratie und Urbanistik ein. Er forderte Nachbesserungen.
Hilfen für heimische Kleinunternehmen angeht, so haben bisher über 15.000 Kleinunternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten eine einmalige Unterstützung erhalten. „Diese Maßnahme war wichtig, um die betroffenen Betriebe gezielt zu unterstützen und gleichzeitig Arbeitsplätze zu sichern“, so der Landesrat. Hannes Mussak, der Landespräsident des Wirtschaftsringes, verwies auf die aktuelle Zuspitzung der Corona-Krise. „Die nächsten Monate werden entscheidend sein. Es gilt jetzt auf die eigenen Stärken zu vertrauen, sich gegenseitig zu unterstützen und gleichzeitig mutig zu sein.“
DIE PUSTERTALER DAUERBRENNER
Bezirkspräsident Rudolf Rauchenbichler sprach in der anschließenden offenen Diskussion dann einige Dauerbrenner an: „Bei der Raumordnung fehlen noch Durchführungsverordnungen, vor Ort herrscht deshalb sehr viel Unsicherheit“, gab er zu bedenken. Ein weiteres starkes Anliegen der Pustertaler Wirtschaftsvertreter ist es, dass im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe alle gesetzlichen Spielräume zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft genutzt werden. Auch müsse man den Bürokratieabbau weiter konsequent angehen. Wenn es um Mobilität geht, ist fürs Pustertal hingegen ein Gesamtkonzept wichtig, das einen fließenden Verkehr sicherstellt, waren sich die Wirtschaftsvertreter einig.
Peter Mayrl von Auto Brenner gab den Bezirksausschussmitgliedern im Rahmen des Abends schließlich einen Einblick in das Unternehmen. Auto Brenner vertreibt sowohl Neuwagen als auch Gebrauchtwagen. „Dass wir auch auf den Gebrauchtwagenmarkt setzten, hat uns in der Krise geholfen. Natürlich ist auch bei uns die Nachfrage für einige Zeit komplett eingebrochen. Jetzt zieht sie wieder an. Die Südtiroler zeichnet eben aus, dass sie auch in sehr schwierigen Situationen den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern nach vorne blicken und anpacken“, so Mayrl. // sw
DIE NAHVERSORGUNG IN HOCHABTEI DIE BILANZ PASST
Die Ortsobmänner des Handels- und Dienstleisterverbandes (hds) von Corvara, Alex Rottonara, und von Abtei, Norbert Frenademez, blicken mit Genugtuung auf die schwierige Phase des Lockdowns im Frühling und auf die Sommersaison 2020 zurück. Dabei sind die Prognosen im Frühjahr noch sehr schlecht gewesen, denn es wurde ein Rückgang von bis zu 50 Prozent prognostiziert. Es kam aber gottlob anders: „Alle Bereiche im lokalen Handel haben sehr gut gearbeitet, auch wenn die Sommersaison heuer im Tourismus relativ spät gestartet ist“, sagt Alex Rottonara. Dabei gilt es anzumerken, dass alle wichtigen Events wie etwa beispielsweise die Maratona dles Dolomites heuer nicht stattfinden konnten. Norbert Frenademez berichtet, dass während des Lockdowns im Frühjahr die Umsätze im Lebensmittelhandel gestiegen sind. Die Schließung der Gastronomie bescherte ein regelmäßiges Essen zu Hause und dementsprechende Einkäufe. „Für die kommende Wintersaison, die normalerweiVor kurzem wurde im Rahmen der Vollversammlung der Pustertaler Industriellen die Bezirksspitze neu bestimmt. Toni Schenk wurde – wenig überraschend – als Bezirksvertreter bestätigt. Sein Vize ist Peter Rech. Gemeinsam wollen sich die Unternehmervertreter vor allem für die weitere Verbesserung der Erreichbarkeit und eine Potenzierung der Energieversorgung im Pustertal einsetzen. Darüber hinaus wollen die Akteure die Zusammenarbeit mit den Schulen auf hohem Niveau halten. Gerade in Bezug auf die Mobilität sollen Akzente gesetzt werden: „Gemeinsam mit der Politik wollen wir an einem Gesamtkonzept für die Pustertaler Straße arbeiten. Wir wünschen uns auch lung des Bahngleises zwischen Bruneck und zen, desto mehr werden die Straßen entlasspezialisiert ist, inzwischen 70 Mitarbeiter
Die beiden hds-Ortsobmänner Alex Rottonara und Norbert Frenademez: Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf und Hoffnung für die Zukunft. Die lokale Verwurzelung habe bislang Früchte getragen.
se in Hochabtei Anfang Dezember startet, erwarten wir uns etwas weniger Touristen aus dem Ausland, weshalb mit einem leichten Umsatzrückgang zu rechnen sein wird“, so Rottonara. Die lebendigen Orte mit den Geschäften, der Gastronomie und den Dienstleistern tragen wesentlich zur Lebensqualität bei, sind Rottonara und Frenademez überzeugt. Daher sei wichtig, dass die örtliche Bevölkerung die lokalen Geschäfte auch weiterhin „leben“ lässt. Für dieses Vertrauen gebührt allen ein großer Dank. // mast
UNTERNEHMERVERBAND PUSTERTAL und erzielte im Vorjahr einen Umsatz von TONI SCHENK BLEIBT AM RUDER 13 Millionen Euro. „Seit unserer Gründung haben wir rund 8.000 Projekte betreut“ so Vitralux-Geschäftsführer Josef Blasbichler. eine Machbarkeitsstudie für die VerdoppeDer neue Bezirksausschuss des Unternehmerverbandes beim Treffen in der Vitralux in Bruneck. Brixen: umso mehr Menschen die Bahn nut- DER NEUE BEZIRKSAUSSCHUSS tet“, ist Schenk überzeugt. Dem Bezirksausschuss der Pustertaler scheid Welsberg AG), Robert KargruDer Pustertaler Sektor des Unternehmerver- Industriellenbetreibe gehören neben ber (Kargruber-Stoll GmbH), Walter Niebandes zählt 89 Mitgliedsunternehmen mit Anton Schenk (GKN Sinter Metals) und dermair (Moessmer AG), Stefan Rubner insgesamt 7.200 Beschäftigten. Eine davon Peter Rech (Intercable) folgende Perso- (Rubner Holding AG), Sonja Schmidist die Vitralux in Bruneck, wo die Veranstal- nen an: Thomas Ausserhofer (Union- hammer (Schmidhammer J. GmbH), tung stattfand. Im Jahr 1996 von 20 jungen bau AG), Alexander Burger (GKN Drive- Helmuth Weger (Weger Walter GmbH) Mitarbeitern eines Metallbetriebes gegrün- line Bruneck AG), Gert Gremes (Gremes und Ingo Plaickner (Plaickner Bau det, zählt das Unternehmen, das auf die Rea- GmbH), Michael Hellweger (Systems GmbH). // lisierung von Fassaden, Türen und Fenstern GmbH), Andreas Kaufmann (Walter// rewe