SCHIAPARELLI
Shocking Schiap
JULIA ROBERTS
TOMMY HILFIGER & DEE OCLEPPO
HEADSPACE Soul
JOSEPH BEUYS
Hinter der Fettecke















































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JULIA ROBERTS
TOMMY HILFIGER & DEE OCLEPPO
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JOSEPH BEUYS
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BIG BANG INTEGRAL
Gehäuse aus 18K King Gold mit integriertem Armband. Manufakturwerk UNICO mit Chronographfunktion.
Entdecken Sie den Ferrari Roma! Das neue 2+ Coupé mit Mittelmotor vereint zwei Eigenschaften, die man mit dem Cavallino Rampante verbindet: einmalige Leistung und unvergleichliches Handling.
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*Kraftstoffverbrauch (l/100km): innerorts 14,4, außerorts 7,9, kombiniert: 10,3 CO2Emission kombiniert: 234 G/KM. ** Hinweis: Die angegebenen Werte für Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen wurden gemäß der Europäischen Verordnung (EG) Nr. 715/2007 in der zum Zeitpunkt der Typgenehmigung gültigen Fassung ermittelt. Die Werte bezüglich Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen beziehen sich auf den NEFZ-Zyklus. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem ’Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen’ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.
Bratmann
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Design Editor Delilah Werdermann
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Publishing House
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Prinz auf der Erbse
Yayoi Kusama
Ich sehe was, was Du nicht siehst
Leon Löwentraut
Art Attack
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Zurück in die Zukunft
Architekturbiennale
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Jaden Smith
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A Matter of Trust
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Fast zu schön, um wahr zu sein
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Seiser Alm Mit Adlern fliegen
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Sheeran by Lowden
Hongqi & Aurus
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M.O. im
Bentley
Art Beat
Golden Record
Heeelloooo, somebody out
Es ist an der Zeit, neu zu sortieren! Was es dazu braucht? Einen klaren Verstand und die Entscheidung, Du selbst zu sein. Deshalb heißt diese 80. Jubiläumsausgabe von QUALITY „BE YOU“. Ein echtes Statement, verbunden mit dem nötigen Selbstbewusstsein, sich selbst erkannt zu haben und sich für andere erkennbar zu machen, um mutig neue Schritte zu gehen. Neue Wege heißt für QUALITY nicht nur über Nachhaltigkeit zu sprechen, sondern selbst ökologischer zu sein. Denn das ist auch im Magazinbusiness möglich! Die Covercard von QUALITY beweist es, und wir wünschen uns viele, die mit uns Nachhaltigkeit leben wollen, ohne den Spaß und den Genuss am Leben zu verlieren. Immer wieder finden wir Visionäre in der Mobilität, in der Architektur oder auch in zukunftsweisenden Technologien und wir werden nicht müde, ihnen neue Türen und Sichtweisen zu eröffnen. Diese Ausgabe strotzt vor Menschen und Ideen mit großem Selbstbewusstsein, sei es ein Interview mit einem frühen Begleiter von Joseph Beuys, der uns mitnimmt auf die geistige Reise eines Ausnahmekünstlers in dessen einhunderstem Jubiläumsjahres, eine Reise zwischen Fettecke und Eisbein, sowie
die junge und bereits jetzt schon sehr bekannte Vertrauensforscherin Eva SchulteAustum, die die Wirren ihres persönlichen Lebenslaufs in positive Energie umwandeln konnte. Ohne Vertrauen kein Glück! Es klingt so einfach und ist doch so komplex.
„Mit Adlern fliegen“ könnte ein Statement von Eva sein, ist es aber nicht. Denn es geht um eine Luxusdestination auf der Seiser Alm, die in der Zeit von Social Distancing nicht die Enge, sondern viel Raum und Natur zu bieten hat. In einer Jubiläumsausgabe darf es auch an Glamour nicht fehlen: von Julia Roberts, Coco Chanel über Elsa Schiaparelli und ihr grandioses Haute Couture-Haus in Paris bis hin zu Jaden Smith; der Reigen an Menschen ist bunt und vielfältig. Der Glanz des Besonderen, auch in Bezug auf Orte oder Dinge findet sich in dieser Ausgabe nahezu an jeder Ecke. So bleibt abzuwarten, was Sie selbst am meisten begeistert, ganz nach der von QUALITY aufgestellten Devise „BE YOU“.
Tulum, Miami, Malé, London, Ibiza, Glasgow, Berlin, Kapstadt. Mehr als die Hälfte des Jahres ist Patrick für seine Kunden in der Welt unterwegs. Bei aller Reisefreudigkeit liebt er jedoch am meisten das norddeutsche Wind- und Regenwetter an der See. Und da er zwischendurch glücklicherweise immer noch Zeit findet für die Dinge die einfach Spaß machen, hat er kleinen Abstecher in die klassische Archäologie gewagt und in ein wunderbares FashionEditorial verwandelt. Privat liebt er es mit seinen Jungs zu kicken, zu bouldern oder mit seinen drei Hunden durch die Wälder zu streifen. Langweilig wird es bei ihm nie!
Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass Oliver Rauh nicht nur ein Garant für schöne Bilder ist, sondern auch für die beste Stimmung am Set, aber immer fokussiert auf das Ergebnis. Eine ganz besondere Leidenschaft hat ihn inzwischen zum „The Bavarian Gent“, also zum Mann der modernen bayerischen Tracht gemacht. Als PR- und Advertising-Director gestaltete er das Marken-Image vieler Marken wie Ray Ban oder Hugo Boss. Außerdem stylt(e) er Kampagnen und Prominente wie Lady GaGa, August Wittgenstein, Victoria Swarovski und viele mehr. Auch für uns hat er schon mehrere Strecken geshootet und für diese Ausgabe ist er sogar zwei Mal am Start.
Neben ausdrucksstarken Portraits ist Matthias Groppe für seine eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen sowie Architekturbilder bekannt. Der Fotograf hat ein Gespür für das gewisse Etwas und ein Auge fürs Detail. Mit seiner Arbeit verwandelt er sogar banale Stills und Product-Shots in ästhetische Kunstwerke. Auch für QUALITY zückte Matthias Groppe schon oft seine Kamera. In zahllosen Shootings inszenierte er Luxuskarossen auf seine typische Art und Weise: stilvoll, aber natürlich. So fotografierte er bereits den Bentley Bentayga in einer Waldkulisse oder, wie für diese Ausgabe, den Bentley Flying Spur V8 vor der Kulisse des Marta Herford Museums.
Arnaud Ele hat schon viel von der Welt gesehen: In Kamerun geboren, in Frankreich und der Schweiz aufgewachsen, studierte er Filmproduktion an der Geneva Film School. So wurde er nicht nur für seine Modefotografie bekannt, sondern auch für seine Dokumentarserien sowie für seine zahlreichen Video-Kollaborationen mit Künstlern, Sängern und Tänzern. Wohin Arnaud auch geht, er richtet seinen Blick stets auf die Intimität und enthüllt unter dem Erscheinungsbild seiner Szenen verborgene Geschichten: das intuitive Szenario des Bildes und die Erforschung neuer Erzählformen, die den Moment mit Wahrhaftigkeit darstellen. Für QUALITY ist er zum ersten Mal mit seinem spannenden Editorial „Blurry“ dabei.
Die Chefetagen in einer großen Privatbank sind oft wie heilige Hallen. Eine Bank, die ihren modernen Style erneut beweist, liegt direkt an Hamburgs schöner Alster: DONNER & REUSCHEL mit Hauptsitz in München und Hamburg öffnete exklusiv für uns ihre Pforten für ein ganz besonderes Fashionshooting. Money Affairs mal anders!
USA oder Deutschland? Alexandra Felts fühlt sich in beiden Kulturen heimisch, denn sie wurde in den USA geboren, besuchte aber in Deutschland amerikanische Schulen. Nach der High School besuchte sie zwei Jahre ein College in Paris, um dann in München Philosophie und Kommunikationswissenschaften zu studieren. Schreiben ist Alexandras Metier, beim Münchner Merkur und bei Madame schrieb sie über Mode, Kunst, Design, Lifestyle und Personality, bis das Ressort Motion frei wurde und sie ihrer Leidenschaft für Autos nachgehen konnte. Seit vielen Jahren ist Alexandra als selbstständige Journalistin unterwegs und schreibt unter anderem für die FAZ, die Auto-Agentur Spotpress und nun auch für QUALITY.
„Offenbach. Not Paris.“ So lautet das Motto von Christoph Klutsch, denn für talentierte Fotografen muss man nicht extra nach Paris. Ursprünglich wollte er Basketball-Profi werden, die Dynamik der Bewegungen hat er dann doch lieber in seine mitreißenden und provokativen Fotografien verwandelt. Sein Interesse entwickelte Christoph, als er als Art Director und Creative Planner für verschiedene Werbeagenturen tätig war. Neben L‘Officiel, Harpers Bazaar und Elle shootete er jetzt auch für uns ein stylisches Editorial. Wenn er mal nicht die Kamera in der Hand hält, widmet er sich dem schönen Leben mit dem Surfboard unter dem Arm, dem Meer vor der Nase und gutem Essen.
Mitten in Herford liegt das einmalige Marta Herford Museum für Kunst, Architektur, Design. Entworfen vom Architekten Frank Gehry, präsentiert das international ausgerichtete Museum ein abwechslungsreiches Programm aus zeitgenössischer Kunst, architektonischer Spurensuche und grundsätzlichen Fragen an das Design. Aktuell sind die spannenden Ausstellungen „Trügerische Bilder – Ein Spiel mit Malerei und Fotografie“ bis zum 15.08. sowie bis zum 03.10. „Entdeckungen“ von Benjamin Katz zu sehen.
Seit der Netflixserie „Das Damengambit“ (engl.: „The Queen‘s Gambit“) ist Schach kein verstaubter Denksport mehr für Rentner, sondern total in. Wer ein ganz ausgefallenes Schachspiel sucht, sollte beim „Lapis Chessboard“ von Bergman Interiors genauer hinschauen. Handgemacht in der Region des Comer Sees, besteht das Brett aus hellem und dunklem Furnier. Die Spielfiguren bestehen aus gebürsteter Bronze oder gebürstetem Messing. Wie ein Schmuckstück passt die Einarbeitung des strahlend blauen Lapislazulis perfekt dazu. www.bergmaninteriors.com
Mit „ICONS“ hat Stefanie Hering eine besondere Selektion von zeitgenössischer Porzellankultur herausgebracht, die nur von Meistern ihres Fach angefertigt werden. In der einzigartigen „ICONS“-Selektion sind gleich fünf monolithische Formen vertreten. Ein Muster aus großen, kreisrunden Löchern stellen die Stabilität auf eine harte Probe, breite Streifen, ein Netzdekor, Kringel und schmale Kreise erstrahlen im weißen Porzellan und versprühen ihren Reiz durch kleinste Unterschiede in der Oberflächentextur. www.heringberlin.com
Gibt es eine optisch ansprechende Lampe, die für eine viren- und bakterienfreie Umgebung sorgt? Klar, und zwar von Artemide! Die Technologie „INTEGRALIS“ ist nicht nur eine innovative Beleuchtungslösung, sondern sorgt auch gleichzeitig für keimfreie Räume. Die pathogenen Mikroorganismen werden durch das Licht illuminiert und je nachdem, wie viele Menschen sich wann im Raum befinden, wird die Hygienedosis angepasst. Die Lampe wird über die dazugehörige App bedient, die über ein digitales Interaktionssystem betrieben wird, das für alle zugänglich ist. Design, Licht und Hygiene in einem, was will man mehr? www.artemide.com
Bären sind nicht immer süß, Teddys dafür umso mehr. Mit dem geliebten Maskottchen von Moschino hat sich Creative Director Jeremy Scott mal wieder selbst übertroffen und präsentiert in knalligem Candy Pink ein Dufthighlight. Der Duft „Moschino Toy2 Bubble Gum“ verspricht Spaß und gute Laune, für den ein echter Bubble Gum-Akkord extrahiert wurde. www.moschino.com
Etwas frische Luft gefällig? Kevin Chiam hat das perfekte Gadget mit dem „Airtomo“ auf den Markt gebracht: das Gerät reinigt verschmutzte Luft durch trockenen und zerstäubten Wasserdampf. Als U-Bahn-Pendler, der mit Asthma zu kämpfen hatte, wollte Chiam unbedingt ein Tool entwickeln, das dieses Problem lösen kann. Das Herzstück des „Airtomo Air Purification“-Systems ist eine Art Druckwandler. Er vibriert mit einer hohen Frequenz und überträgt diese Energie auf das enthaltene Wasser. Wenn Wasser aus der Zerstäubungsoberfläche austritt, zerbricht der feine Dampf in gleichmäßigen Tröpfchen die Schmutzpartikel. Zusätzlich erkennen die Infrarotsensoren Menschenmassen und über WLAN kann der Wasserdampf aktiviert werden. www. kevinchiam.com
Sarben sind pure Emotion. Inbesondere Pastells, also pudrige Nuancen mit einem hohen Weißanteil wie Rosa, Vanille, Apricot oder Pistazie, klingen verführerisch und kreieren das perfekte Wohlgefühl. Aus der Kindheit begleiten uns Pastellkreiden oder Eiscremes in diesen Farben. Schon Modeikone Christian Dior beschrieb in seinem „Kleinen Buch der Mode“ von 1954 Rosa als Farbe des Glücks und der Weiblichkeit. „Jede Frau sollte ein rosafarbenes Kleidungsstück im Schrank haben“, so die Worte des Meisters. In diesem Sommer ist nichts leichter als das, denn alle Pastelltöne ziehen sich durch unzählige Kollektionen. Für Männer wie für Frauen sind den pastellfarbenen Fantasien keine Grenzen gesetzt, ganz wie in den Fünfzigern, als selbst die schönsten Automobile in pudrigem Türkis oder sanftem Hellgelb über die Straßen glitten. Von Kopf bis Fuß lassen sich die Pastells der Designer mühelos kombinieren: ein frisches Mintgrün, ein Blau wie der Frühlingshimmel über uns oder ein leichtes Zitronengelb. Bei den Frauen sind vor allem Kleider, Röcke und High-Heels in sämtlichen Varianten angesagt wie bei Marina Moscone, Dee Ocleppo und Claudia Li. Cinderella lässt grüßen. Männer greifen zum lässigen Business-Outfit, zum Beispiel von Brioni und Ardusse, oder zum Alltagslook von Homme Plissé Issey Miyake. So wird der Alltag: like ice in the sunshine!
„The Collection preview is a symbol of organized rebellion within the youth. There are three looks we are currently showing and they were all designed to evolve consciousness and the way you see clothes“, erklärt Jaden.
Fresh, stylisch und absolut angesagt: Das ist Jaden Smith. Der junge Entrepreneur, der nur Jaden genannt wird, kann aber viel mehr als „nur“ der Sohn des berühmten Schauspielers Will Smith zu sein. Zwar wurde er bekannt durch die Rolle des Christophers in „Das Streben nach Glück“, in dem er an der Seite seines Vaters spielte, doch mittlerweile hat Jaden seinen ganz eigenen Weg gefunden, den vor allem junge Leute in den USA, aber auch international feiern.
von Delilah Werdermann
Hip-Hop, Rap und mit einer Prise Pop versehen, das kann Jaden Smith: 2017 und 2019 veröffentlichte er seine Alben „Syre“ und „Erys“, aber mit seinem dritten Album „CTV3: Cool Tape Vol. 3“, das im vergangenen August veröffentlicht wurde, launchte er ein mehr als cooles Sommertape. Bis heute hat das Album fast mehr als 200 Millionen Streams weltweit erreicht, was nicht nur an den angesagten Singles „Cabin Fever“ und „Rainbow Bap“ sowie der Kollaboration „Falling For You“ mit Justin Bieber liegt. Neben seiner Karriere als Model, Schauspieler und Sänger ist es aber die Mode, die zu seiner größten Leidenschaft gehört. 2012 war es zunächst nur ein kleiner Freundeskreis, der um die kreative MSFTSrep-Bewegung entstand, zu der auch unter anderem seine Schwester Willow Smith gehört. Doch ab 2014 ging es erst richtig los für das Künstlerkollektiv, das für das englische Wort „Misfits“, also „Außenseiter“ steht und „rep“ als Abkürzung für „Republic“. Neben Fotografien, Kurzfilmen, Musik und dazugehörigen Videos fokussierte sich Jaden als Modedesigner immer mehr auf seine eigene Modelinie für MSFTSrep, auf der Website hieß es 2015: „MSFTSrep Is Nothing – That Has The Potential To Become Everything.“ Alles oder nichts? Genau darum geht es dem jungen Gründer, denn sein Label symbolisiert die eigene individuelle Kreativität und Freiheit sowie das Potenzial für persönliches Wachstum, denn jeder von uns kann ein „Misfit“ sein. So ist es wenig erstaunlich, dass die Wahl des Special Guest für die diesjährigen Pitti Immagine Uomo #99, die vom 12. Januar bis 05. April online zu sehen war, auf den jungen Jaden fiel. Für das ultimative Modeevent des Jahres, das traditionell in Florenz stattfindet, hat er an drei verschiedenen Looks gearbeitet: ein maßgeschneiderter Anzug, ein Hoodie-Kleid sowie eine Daunenjacke mit passender Schneehose. Die wilde und kreativ gestaltete Kollektion beschreibt Jaden als ein „Symbol der organisierten Rebellion innerhalb der Jugendkultur“. Der gesamte kreative Prozess illustriert für Jaden einen Dialog zwischen verschiedenen philosophischen Theorien, kombiniert mit dem Studium der Fotografie, welches von verschiedenen Geschichts- und Wissenschaftsbüchern inspiriert wurde. Diese besondere Kollektion von MSFTSrep wird ab kommenden Herbst und Winter 2021 weltweit in verschiedenen Stores erhältlich sein. Und getreu dem Motto von MSFTSrep trägt die Kollektion auch keinen Namen. Aber wir finden, dass ein stylischer „Außenseiter“ ohne Namen sowieso viel cooler und spannender ist!
Ist das Leben in den USA der 70er- und 80er-Jahre wirklich so, wie wir denken? Antworten liefert die Berliner Helmut Newton Stiftung in „America 1970s/80s“ mit gezeigten Werken von Evelyn Hofer, Sheila Metzner, Joel Meyerowitz und Helmut Newton. Während Meyerowitz eine fast liberale, individualistische Gesellschaft und ein freizügiges Amerika abbildet mit seinen Portraits, waren es bei Newton vor allem Mode- und Aktportraits, so entstanden viele Bilder der „Berühmten und so fotografierte er viele Bilder der Berüchtigten“ Hollywoods, die unter anderem für den Playboy, Vanity Fair oder Interview entstanden. Metzner verband mit Newton als auch seiner Frau June eine enge Freundschaft. Ihre bislang unveröffentlichten
Portraits aus Südfrankreich zeigen minimalistische Fotografien mit charakteristischer Nahansicht, einer zarten Tönung und dem Hang zum Tagtraumhaften.
30 Aufnahmen von Hofer befinden sich in „June's Room“, die in den 60er- und 70er-Jahren in New York entstanden sind und ein Straßenportrait mit Szenen, Panoramen sowie Interieurs in Schwarz-Weiß und Farbe nachzeichnen.
Helmut Newton Stiftung/Museum für Fotografie America 1970s/80s Bis 10. Oktober 2021 helmut-newton-foundation.org
Wenn es zwei Namen gibt, die die französische und russische Moderne prägten, sind es die Brüder Mikhaïl und Ivan Morozov. Im 20. Jahrhundert trugen sie weltweit eine der außergewöhnlichsten Kollektionen zusammen, wovon die Fondation Louis Vuitton erstmals 200 Werke in „Icons of Modern Art – The Morozov Collection“ zeigt. Darunter befinden sich Werke der französischen Künstler Rodin, Monet, Toulouse-Lautrec, Renoir, Cézanne, Gauguin und Matisse sowie von Repin, Vrubel, Korovin, Golovin, Serov, Larionov, Goncharova und Malevich auf russischer Seite. In enger Zusammenarbeit mit der Staatlichen Eremitage, dem Puschkin Museum und der Tretjakow Galerie wird die Sammlung der Brüder Morozov seit ihrer Entstehung nun zum ersten Mal auch außerhalb Russlands präsentiert.
Quality No. 79/80 – Summer 2021
Mit Bilbao und Painting begibt man sich auf eine visuelle Geschichte der Stadt Bilbao im 19. Jahrhundert, die trotz des Einmarsches der Franzosen, der Belagerung durch die Carlisten – eine monarchistische politische Strömung im innerspanischen Kulturkampf von der napoleonischen Besatzung bis 1936 – und der verschiedenen Cholera-Epidemien (die erste 1834, die vierte und letzte 1893) betroffen war. Als wirtschaftlich große Stadt hat Bilbao eine bedeutende Anzahl an großen Künstlern hervorgebracht, die zuvor durch Paris gereist waren. Durch 27 Bildszenerien und damalige populäre Lieder tauchen wir in die Geschichte der heutigen Industrieund Hafenstadt in der Provinz Bizkaia ein: Gemälde, die Handelsschiffe zeigen, das Leben der Bourgeoisie und der Dorfbewohner, Ruderer und deren Kampf um Leben und Tod auf See, sportliche Helden, die alltäglichen Aufgaben im Fischereihafen oder die Feierlichkeiten in einem baskischen „anteiglesia“ (Dorfbezirk).
Guggenheim Museum Bilbao Bilbao and Painting Bis 29. August 2021 www.guggenheim-bilbao.eus
siehst...
Was für die einen nichts weiter als ein simples Kinderspiel ist, ein beliebter Zeitvertreib auf langen Autofahrten, ist für Yayoi Kusama pure Realität –die Realität einer Künstlerin, deren Werk beweist, wie nah Genie und Wahnsinn beieinander liegen.
AMixed Media kann auch Interieur: „The End of Summer“ (1980) zeigt Möbel und Haushaltsgegenstände mit genähten Stoffen und Farben.
York und der Rekonstruktion ihres ikonischen „Infinity Mirror Rooms“ von 1965. Highlight der Ausstellung ist die von Yayoi Kusama eigens für den Gropius Bau entworfene Neuinszenierung des verspiegelten Raumes. Als weiteres Novum präsentiert sich die Einbettung Kusamas künstlerischer Aktivität in Deutschland und
„A Bouquet of Love I Saw in the Universe“ lautet der Titel der ersten, in Deutschland gezeigten Kusama-Retrospektive die ser Größenordnung. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern in den Hallen des Martin-Gropius-Baus in Berlin werden von April bis August Arbeiten aus über 70 Jahren Schaffenszeit der japani schen Künstlerin gezeigt.
Die fast 300 Werke umfassende Ausstellung präsentiert ne ben frühen Skulpturen und Gemälden auch Modearbeiten sowie umfangreiches Archivmaterial inklusive seltener Fotografien und Filme, welche die einzigartige Performance-Kunst Kusamas zei gen. Der Dualismus zwischen Selbstinszenierung und Selbstaus löschung, die Arbeit mit dem eigenen Körper bis hin zum Wunsch, mit den eigenen Werken zu verschmelzen – das sind die zentralen Themen der Gegenwartskünstlerin, ebenso wie ihre Aufgabe, die Rolle der Frau in der Kunst neu zu definieren.
1929 in Matsumoto geboren, wuchs Yayoi Kusama inmitten des Zerfalls des japanischen Kaiserreiches auf, in einem Militär staat, welcher keinen Platz für Frauen in der Kunst hatte. Doch jeglichen politischen oder familiären Ressentiments zum Trotze, und vor dem Hintergrund einer beginnenden psychischen Krank heit, besuchte sie ab 1948 die Kyoto School of Arts and Crafts. Bereits 1952 folgte die erste Einzelausstellung in ihrer Heimat stadt. Dort beginnt die Retrospektive und führt entlang der wich tigsten Etappen aus Kusamas Schaffenszeit, wie ihrer Zeit in New
Wegen ihrer Erkrankung kehrte Kusama 1973 nach Japan zurück, wo sie sich schließlich vier Jahre später freiwillig in eine Nervenheilanstalt einweisen ließ, in der sie bis heute lebt und arbeitet, und das mit Erfolg: Yayoi Kusama ist, trotz psychischer Krankheit (oder gerade deswegen?), die meistverkaufte Künstlerin der Welt und hat mit ihren Arbeiten zeitgenössische Künstler wie Andy Warhol und Damien Hirst inspiriert. Grenzen zu sprengen mag relevanter und auch fokussierter ausgeübt werden, wenn der Künstler den Lebens- und Schaffensraum minimiert.
Für Kusama ist jeder Tag ein Leben für die Kunst und mit der Kunst, ohne mit alltäglichen Belangen konfrontiert zu werden. 2017 eröffnete die mittlerweile über 90-Jährige dann obendrein auch noch ihr eigenes Museum in Tokio – Zwangsneurose hin oder her... Wir lieben die Arbeiten dieser vielleicht wichtigsten Künst-
Ein Comedian-Autor, ein richtiger Comedian und (k)ein Konzept: „Gemischtes Hack“ von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt ist ebenfalls nicht mehr aus den Podcastlisten wegzudenken. Seit 2017 erzählen beide Anekdoten aus ihrer Vergangenheit und ihrem beruflichen Alltag, wodurch ein unverwechselbarer, zum Teil recht dunkler Humor entsteht. Fester Bestandteil jeder Folge ist der Anfang, der mit einem Rapzitat von Lobrecht beginnt sowie „Fünf schnelle Fragen (an...)“. Seit 2020 wurde die Rubrik in ein wöchentliches Interviewformat mit Gästen umgewandelt. Derzeit ist ihr Erfolg unschlagbar, 2020 waren sie auf Platz 2 der internationalen Podcasts von Spotify, die über die Group Session gestreamt wurden und auf Platz 1 der
Mit „TED Talks Daily“ startet man an jedem Wochentag mit den neuesten Audio-Vorträgen in den Tag. Zusammen mit der Moderatorin und Journalistin Elise Hu begibt man sich während des Hörens auf einen Weg zu Ideen, die zum Nachdenken anregen – von künstlicher Intelligenz über Zoologie bis hin zu allem, was irgendwie dazwischen liegt. Wie bei der bereits bekannten Konferenzserie „TED Talks“, deren Videos kostenlos abrufbar sind, sind hier die Denkanstöße von weltweit führenden Denkern und
Keiner entkommt ihnen, denn seit 2016 reden sich Jan Böhmermann und Olli Schulz mit „Fest & Flauschig“ die Seele vom Leib. Der Titel der ein- bis zweistündigen Folgen ist meistens nur ein schönes Beiwerk, denn bei den ausufernden, banalen, aber auch lustigen Dialogen des Duos weiß man nie, wo die Reise genau hingeht. Nicht umsonst sind sie das Aushängeschild der deutschen Podcastszene, auf Spotify sind sie eines der erfolgreichsten Duos mit 100.000 Hörern. Ob man die unstrukturierten Folgen mit Nonsens mag, ist Geschmackssache, bis 2022 bleiben uns Böhmermann & Schulz auf jeden Fall erhalten.
In diesem Jahr ist die Trendfarbe Gelb angesagter denn je. Sie symbolisiert Heiterkeit und Optimismus, aber auch einen scharfen Verstand. In der Musik finden sich haufenweise Lieder, die zumindest das Wort „Sonne“ oder „gelb“ im Titel haben. QUALITY hat die zehn spannendsten Songs für Sie herausgesucht, die gute Laune machen oder auch zum Nachdenken anregen.
YELLOW SUBMARINE (1966) THE BEATLES
Paul McCartney, der selbst in der Hafenstadt Liverpool aufgewachsen ist, machte die „Yellow Submarine“ nicht nur zu einem Kinderlied, sondern auch zu einem internationalen Erfolg. Das Lied erzählt aus der Perspektive eines Seemannes, der Kindern sein Leben beschreibt.
YELLOW RIVER ( 1970) CHRISTIE
Mit dem „Yellow River“ von Christie ist zumindest nicht der Huang He in der Volksrepublik China gemeint. Der Song wurde während des Vietnamkrieges veröffentlicht, weshalb er oft so interpretiert wurde, dass ein Soldat am Ende seiner Wehrpflicht das US-Militär verlässt.
WALKING ON SUNSHINE (1981) KATRINA & THE WAVES
Auch wenn die Band mehr oder weniger ein One-Hit-Wonder war, so ist ihre erfolgreichste Single „Walking on Sunshine“ ein wahrer Kassenmagnet. Bis 2010 soll der Song jedes Jahr eine Million US-Dollar eingespielt haben und gilt als wahres Musikjuwel in der Geschichte von EMI.
SUNSHINE REGGAE (1982) LAID BACK
Dänen können kein Reggae? Das dänische Duo Laid Back kreierte den Sommerhit des Jahres 1983, der in Deutschland, Österreich, Italien und vielen europäischen Ländern rauf und runter gespielt wurde. Der nach dem Lied benannte Film „Sunshine Reggae auf Ibiza“ machte das Lied noch populärer als es schon war.
ICE IN THE SUNSHINE ( 1986 ) BEAGLE MUSIC LTD.
„Like ice in the sunshine, I‘m melting away on a sunny day“ ist der Song zum berühmtesten Werbespot von LangneseEiscreme. Neben der „Gute-LauneMacher“-Werbung am Strand, brachte Beagle Music Ltd. 1986 die passende Single-Auskopplung auf den Markt.
LEMON TREE ( 1995) FOOLS GARDEN
Den populärsten Zitronenbaum der Geschichte verewigte Fools Garden musikalisch. Peter Freudenthaler schrieb den Song innerhalb von 20 Minuten im Schlafzimmer, als er auf seine Freundin wartete. Das Wort „Lemon Tree“ suchte er aus, weil es gut klang.
YELLOW LIGHT ( 2011 ) OF MONSTERS AND MEN
Gelb ist immer eine fröhliche Farbe? Naja, nicht ganz. „Yellow Light“ ist einer der weniger bekannten Songs aus dem Debütalbum „My Head is an Animal“ der isländischen Folkband Of Monsters and Men. Durch poetischen Symbolismus wird eine verworrene Liebesgeschichte erzählt.
SOMMER, SONNE, KAKTUS! ( 2013) HELGE SCHNEIDER
Helge Schneiders Songs haben definitiv viel Witz und Ironie. Der denglische Sprachenmix von „Sommer, Sonne, Kaktus!“ fasst die heiße Jahreszeit in ihrer dämlichsten und besten Form zusammen: „No more come nach Haus‘. Sommer, Sonne Kaktus. Ja-ja, der Holiday is noch nich‘ aus.“
SONNE IN DIE STADT ( 2019) BANDA SENDEROS & 257ERS
Mit diesem Lied wird die Sonne in die Stadt gebracht, zumindest in Essen. Für das Video wurden alle Klischees, die man mit Essen verbinden kann, herausgeholt: Bier der Marke „Stauder“, auf Asche kicken und Bockwürstchen grillen in Fußballklamotten.
SONNE 2020) BALBINA Oftmals wurde das berühmte Lied „Sonne“ von Rammstein gecovert. Doch das beeindruckendste Cover stammt von der Künstlerin Balbina aus ihrem Album „pUnKt“. Statt schwerer Gitarren setzt sie auf Elektrobeats, choralen Gesang und eine mystische Stimmung.
Sobald es um abstrakte Kunst geht, scheiden sich die Geister: Für die einen sind es wahllos angeordnete Farben und Formen, für die anderen ist es künstlerische Expertise oder gar Genius, der viel mehr erzählen kann, als nur unordentlich platzierte Pinselstriche. Noch polarisierender wird es, wenn diese Kunst von einem sehr jungen Künstler, schon früh als Wunderkind betitelt, geschaffen wird. Der jetzt 23-jährige Leon Löwentraut mischt seit Jahren die Kunstszene auf.
„Painting is quite simply my passion.“ Das Credo von Leon Löwentraut ist simpel, doch die Durchschlagskraft seiner Kunst ist vielmehr als nur „simply“. In den letzten Jahren avancierte er zu den gefragtesten Künstlern in Deutschland und machte sich in ternational einen Namen durch seine Kunst begleitet von einem absolut exzellenten und stimmigen Marketing, bestimmt durch seine Eltern, aber auch mit etlichen hervorragenden Galeristen und Protegés. Leon, der laut seiner Eltern schon mit elf Jahren begann, sich intensiv um die Malerei zu kümmern, schaffte dies ohne Kunststudium und ohne die Erfahrung eines Meisterschülers, auch ohne die zuweilen harte Kritik einer Künstlergruppe. In der etablierten Kunstszene ist wenig Raum für Selfmade-Künstler. Der Weg ist härter, die Kritik gnadenloser und man streitet sich munter um den künstlerischen Wert seiner Werke. Den monetären Wert legt Leon Löwentraut selbst fest und die Rechnung scheint aufzugehen. Seine Gemälde polarisieren, begeistern und irritieren gleichermaßen. Beim Betrachten seiner Werke hat man den Eindruck, es gibt nur ein „ganz“ oder ein „gar nicht“. Entweder liebt man seine Art zu malen und sich auszudrücken oder man kann sich mit seiner Kunst überhaupt nicht anfreunden. Mit seinen 23 Jahren gilt er nicht nur als jung und erfolgreich, sondern auch als provokant. Bunt und wild
Die wilde Kreativität drückt sich bei Leon Löwentraut nicht nur in seinen Bildern aus, sondern auch in seiner Maltechnik. Selbst seine Hose könnte als Kunst durchgehen.
wirkt sein Stil, energievoll und farbgewaltig. Auf den Leinwänden ist viel los, zahllose Linien schlängeln sich manchmal wie Luftschlangen um nie endende Kreise, dynamisch gesetzte Querstriche verbinden sich nahtlos miteinander, Farben explodieren auf wenigen Zentimetern. Dass dieser expressive und psychedelische Look Vergleiche zu anderen sehr bekannten Künstlern herstellen lässt, leuchtet ein. Doch wie definiert sich Kunst und das Künstler sein? Bedarf es die Zeit sehr guter Lehrmeister und die damit verbundene Kritik und Selbstkritik, um sich zu entwickeln? Braucht man ein großes erlerntes Wissen, um einen eigenen Weg gehen zu können? Leon Löwentraut würde das sicher verneinen, denn er bezieht seine künstlerischen Ideen ausschließlich aus sich selbst, präsentiert mit einem fundamentalen Selbstbewusstsein. Es ist wohl auch genau diese Haltung und dieses ein wenig trotzige Rebellentum, dem Kunst-Establishments die lange Nase zu zeigen, welches für eine junge Generation an Kunstsammlern unglaublich attraktiv wirkt. Die Summen, die fließen, steigern sich von Jahr zu Jahr und so mancher junge Sammler wartet schon recht lange auf seinen ersten Leon Löwentraut. In Venedig, direkt am Markusplatz wurde der Startschuss zu seiner exklusiven Ausstellungstournee „Leonismo“ gegeben, die in verschiedenen europäischen Kunstmetropolen wie Venedig, München, Paris und vielen anderen Städten gezeigt wird. „Leonismo“ zeigt 30 neue Gemälde, ExklusivEditionen sowie Kohlezeichnungen und sogenannte „Tondi“, also Rundbilder, die Löwentraut exklusiv als Hommage an die großen Meister angefertigt hat: „Es ist eine große Ehre für mich, neben so großen Meistern wie Tizian und Veronese ausstellen zu dürfen, auf die ich voller Hochachtung und Ehrfurcht blicke.“ In der Biblioteca Nazionale Marciana, in der sich schon Marco Polo verewigt hat und viele gekrönte Häupter zu Gast waren, war es vielleicht die erste glanzvolle Veranstaltung des Jahres, die in jeder Hinsicht ein Erfolg für den jungen Künstler war. So war auch Prinz Badr bin Abdullah Bin Farhan zugegen, der so begeistert von der Ausstellung und den Werken des jungen Leon war, dass er für das Greenbox Museum of Contempoaryner sechsstelligen Summe bezahlte. Doch wie wurde aus dem Wunderkind der selbstbewusste Leon, der uns heute gegenübersteht? Farben und Malerei wurden für Leon schon in sehr jungen Jahren zum Lebensmittelpunkt, der Übergang vom kindlichen Interesse bis zur ernsthaften Malerei war schnell und fließend. Schon mit elf verkauft er die ersten kleinen Bilder und 2015 malte er mit Stefan Raab bei TV total ein Action-Painting-Bild, bei dem sich der Moderator sicher war, dass er innerhalbpferdchen kreiert hatte. Eines hat sich der junge Künstler definitiv bewahrt: seine Authentizität und sein Glaube an sich selbst. Seine coole und lässige Art spiegelt wider, dass er in erster Linie für sich selbst malt, ohne Zwänge. Die Leinwand auf dem Boden, malt er gerne viele Stunden am Stück, mit lauter Musik aus verschiedenen Genres und so wird nicht selten die Nacht zum Tage. Er ist schließlich jung, er ist energiereich und das sehr disziplinierte Arbeiten nach einem bestimmten Rhythmus liegt ihm nicht im Blut. Manchmal dauert es Tage oder gar Wochen bis er wieder in seinen „Flow“ kommt, doch dann spielt Zeit keine Rolle. „Zufrieden ist er erst, wenn ein Bild in seinen Aufen gut geworden ist. Die Anerkennung des Publikums ist für ihn das iTüpfelchen – nicht mehr, aber auch nicht weniger!“, heißt es auf seiner Website. Erst kürzlich wurde er von Forbes unter die „30 under 30“ (die 30 wichtigsten deutschen Persönlichkeiten unter 30 Jahren) gewählt. Ungeachtet dessen, ob die Kunst von Leon Löwentraut den persönlichen Geschmack trifft oder auch mal für hochgezogene Augenbrauen sorgt, die Aufmerksamkeit hat er auf seiner Seite. In Venedig lernte QUALITY Sammler und Galeristen kennen, die voller Begeisterung über die Werke des jungen Künstlers sprachen. Seine Kunst hat etwas in ihnen bewegt. Dies ist vielleicht das wichtigste Kriterium von Kunst. Für viele Künstler bleibt dieses Ziel unerreicht. Also schauen wir genau hin, wohin es Leon Löwentraut noch treibt, im freien Diskurs mit dem KunstEstablishment, ganz ungezwungen, unbeirrbar und dennoch mit einer gewissen Leichtigkeit. Denn Kunst darf alles.
ZUTATEN
50 ml Gin Mare (mit Zitronengras angereichert)
25 ml Zitronensaft
15 ml Mandelsirup
Zitrone und Himbeeren
Alle Zutaten in einem Shaker gut schütteln und abseihen. Anschließend in einem Martini-Glas servieren, mit Zitrone und Himbeeren garnieren. Das Glas in einer Schüssel mit Eis kalt stellen.
Die mystische Insel Es Vedrà, die zu Ibiza gehört, bietet einen spektakulären Blick auf das Mittelmeer und auf dieser 380 Meter hohen Felseninsel befindet sich das 7Pines Kempinski Ibiza. Auf dem sonnengeküssten Rooftop wurde ein fruchtiger und aromatischer Cocktail kreiert, der nach der Insel benannt wurde. Nicht fehlen darf die Mandel und Zitrone, einige der Hauptzutaten der iberischen Küche.
Geschüttelt, nicht gerührt. So trank James Bond stets seinen Martini. Und so unterschiedlich wie die Menschen sind, sind es auch die Cocktails. Der eine mag Tequila, der andere mag es lieber fruchtiger und der nächste bevorzugt etwas Würze. QUALITY hat einige Rezepte zum Selbermixen gesammelt, um der beste Barkeeper im Haus zu werden.
Doch bevor der Rührlöffel geschwungen wird, gibt es eine kurze Cocktail-Typologie, denn anhand des Lieblingsdrinks soll man leicht den Charakter erkennen: Wer gerne den herben Gin Tonic trinkt, soll besonders entschlossen und zielstrebig sein sowie immer auf der Suche nach Herausforderungen. Fruchtig-süßes Gesöff wie die Piña Colada wird zwar von Barkeepern etwas verachtet, aber laut der Typologie soll diese Person sehr gelassen sein und macht das Beste aus ihrer Situation. Den berühmten Cosmopolitan mögen vor allem extrovertierte Großstädter, doch spätestens seit „Sex and the City“ hat dieses Getränk seinen Charme etwas verloren. Und Martini-Connaisseurs mögen auch abseits der Bar das elegante Leben. Wenn Sie sich übrigens fragen, warum James Bond seinen Lieblingsdrink stets aus dem Shaker und nicht aus dem Rührglas wollte, kriegt hier die Antwort: Der Drink wird kälter durch den direkten Kontakt mit dem Eis beim Schütteln, kommt aber auch mit einem größeren Wasser- als Alkoholanteil daher. Und ob es eine Olive oder eine Silberzwiebel in den Martini schafft, darüber streiten sich bis heute die besten Barkeeper.
Ein Klassiker unter den Cocktails ist wohl die Magarita. Wer es etwas leichter und frischer mag, sollte die Variante vom Luxushotel Bairro Alto, das sich Mitten im Herzen von Lissabon befindet, ausprobieren. Die „Paloma“ ist ein komplexer, aber angenehmer Cocktail, bei dem nicht nicht nur die Tauben vom Dach „Una paloma blanca“ singen.
50 ml Blanco Tequila
30 ml rosa Grapefruitsaft
20 ml Limettensaft
10 ml Agavensirup
Sodawasser, Eis
Rand des Glases mit Limettensaft benetzen, danach eine kleine Schale Limette in Salz tauchen und damit das Glas am Rand salzen. Alle Zutaten, außer das Sodawasser, in einen Shaker mit Eis füllen und für 30 Sekunden gut durchschütteln. In ein mit Eis gefülltes Highball- oder Longdrink-Glas abseihen und mit Sodawasser auffüllen. Vorsichtig umrühren, mit etwas Grapefruitschale garnieren und genießen.
Dieser Hennessy V.S. (Very Special) passt besonders gut zur grünen Limette. Warum? Hennessy V.S. spiegelt das Knowhow der Maison Hennessy wider. Die sorgfältige Auswahl garantiert die ausdrucksstärksten und charakteristischsten Branntweine, die für viele Jahre in französischen Eichenfässern gereift sind und im Laufe der Zeit einen unnachahmlichen Stil erhalten haben. In der Nase kombiniert dieser Cognac einen intensiven und fruchtigen Charakter mit angenehm harmonisch-holzigen Noten. Am Gaumen kommen kraftvolle Aromen von gerösteter Mandel zum Vorschein, begleitet von frischen und lebendigen
45 ml Hennessy V.S. Cognac
15 ml Rohrzuckersirup
1 Limette, die Hälfte davon in Scheiben Orangenschale
In ein Glas die Limettenscheiben legen, danach den Sirup darüber gießen. Die andere Limettenhälfte auspressen und den Saft in das Glas gießen. Mit Crushed Ice füllen und zum Schluss den Hennessy Cognac hinzugeben. Alle Zutaten gut mit einem Löffel vermischen. Abgerundet wird der Cocktail mit etwas Orangenschale und, je nach Belieben, einer dekorativen Orangenschale am Glas.
Dass Schokolade und Lakritz ein wunderbares Duo abgeben, weiß Lakrids by Bülow schon lange. Gründer Johan Bülow hat es sich nicht nehmen lassen, ein weiteres Mal einen Trumpf aus seinem Ärmel zu spielen. Der Lakritz-Connaisseur hat mit „Root & Cocoa“ einen eleganten und authentischen LakritzSchokoladen-Likör ins Leben gerufen. Auf VodkaBasis wurde ein pechschwarzes Getränk entwickelt, das cremige Schokolade, Gewürzaromen, Lakritz und Bourbon-Vanille miteinander vereint. Der Likör eignet sich wunderbar im Kaffee, in Cocktails oder zur Verfeinerung von Süßspeisen und ist immer ein gern gesehener Gast. www.lakridsbybulow.de
Schillernd, majestätisch und ein Sinnbild für pure Schönheit: Der vom indischen Subkontinent stammende Pfau ist ein wahrer Paradiesvogel, der als heiliges Tier das Rad des Lebens symbolisiert. Die Lauenstein Confiserie hat dem hübschen Tier gleich ein ganzes Designthema im Jahr 2021 gewidmet, deshalb ziert ein oppulentes Pfauenmotiv jetzt die 125 GrammTrüffelauslese. So schillernd und exotisch wie das Motiv sind auch die fünf Pralinenspezialitäten, die für einen mystischen Genussmoment sorgen: Fruchtiges, wie den Mango- und Granatapfeltrüffel, aromatische kleine Wunder, wie den Waldmeistertrüffel und kleine Farbexplosionen in Form des Himbeertrüffels und des Erdbeer-Rhabarber-Trüffels. www.lauensteiner.de
Im Willamette Valley, gelegen in der nordwestlichen Region von Oregon, ist eine geniale Idee entstanden: Anstatt Wasser in Wein zu verwandeln, wurden Wein und Schokolade zu einer ausgefallenen Kreation umgewandelt. Das Resultat sind 12 exquisite Pralinen. Die Macher von Moonstruck Chocolate haben für ihre „The Willamette Valley Winery Collection“ nur die besten Weine der Region verwendet: Stoller's Chardonnay, Montinore's Gewürztraminer, Sokol Blosser's Rosé und Erath's Pinot Noir. Der feine Geschmack des Weins zusammen mit der Schokolade wird komplettiert durch die ausgefallene Optik. www.moonstruckchocolate.com
Mitten im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt im „Casa de la Luz Hotel Boutique“ befindet sich das „Tezontle Restaurant“. Hier kochen mit viel Liebe und Leidenschaft Jorge Sibaja und Ezequiel Gárnica aus dem Bundesstaat Oaxaca. Ihr Auftrag: eine einzigartige kulinarische Reise mit traditionellen Gerichten vereinen. Für QUALITY zeigen sie uns, wie die Sauce „Mole Negro“ – eines der sieben repräsentativsten Gerichte des Bundesstaates Oaxaca
– zubereitet wird. Allein die Zutatenliste ist schon ein Erlebnis, dafür passt sie aufgrund ihres würzig-schokoladigen Geschmacks perfekt zu Hähnchen. Folgen kann man den beiden Köchen sowie dem Hotel auf Instagram (@casadelaluz. mx, @tezontlerest, @jorgesibaja) und unter www.casadelaluz.mx.
• Chilhuacle Negro Chili (8 Stück)
• Mulato Chili (6 Stück)
• Chile Pasilla (6 Stück)
• Zwiebeln (2 Stück)
• Knoblauchzehen (7 Stück)
• Große Tomaten (4 Stück) & kleine Tomaten (6 Stück)
• Tortillas (2 Stück)
• Sesam (1 Tasse)
• Kürbiskerne (¼ Tasse)
• Erdnüsse (¼ Tasse)
• Mandeln (¼ Tasse)
• Rosinen (¼ Tasse)
• Gewürznelken (1 Esslöffel)
• Sternanis (3 Stück)
• Dotterbrot (auch „Oaxaca-Brot“ oder „Pan de Yema“ genannt) (1 Stück)
Schritt 1: Samen der getrockneten Chilis entfernen und in einer Comal-Pfanne anrösten, darauf achten, dass sie nicht verbrennen, damit die Samen nicht bitter werden. Einmal geröstet, werden die Samen dann in heißem Wasser eingeweicht.
Schritt 2: Nüsse, Gewürze (Kreuzkümmel, Gewürznelken, Piment, Sesam, Sternanis, Salz und Zimtstangen) und den Kakao ebenfalls in der Comal-Pfanne anrösten.
Schritt 3: Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten in der Pfanne anbraten, bis eine leichte schwarze Kruste entsteht.
Schritt 4: In einem Topf das Schmalz zum Schmelzen bringen und die Tortillas sowie das Dotterbrot anbraten. Die zuvor gerösteten Zutaten alle in den Topf dazugeben.
• Piment (1 Esslöffel)
• Zimtstangen (2 Stück)
• Kreuzkümmel (1 Esslöffel)
• Oregano (1 Esslöffel)
• Majoran (1 Esslöffel)
• Lorbeerblätter (3 Stück)
• Zucker (3 Esslöffel)
• Kakao oder geschmolzene Schokolade (½ Tassen)
• Butter (1 Tasse)
• Hühnerbrühe
• Salz (3 Teelöffel)
Schritt 5: Restliche Kräuter sowie Zutaten (Banane, Butter, Erdnüsse, Kürbiskerne, Lorbeerblätter, Majoran, Mandeln, Rosinen, Oregano, Thymian und Zucker) hinzugeben und alles gemeinsam anbraten.
Schritt 6: Hühnerbrühe hinzugeben und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
Schritt 7: Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange mixen, bis eine glatte, feine und homogene Masse entsteht.
Schritt 8: Alles in einen Topf geben und bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten kochen lassen.
Wer kennt nicht das Lied „Jungle Drum“ von Emilíana Torrini, das 2009 rauf und runter lief in sämtlichen Radios? Auch QUALITY ist im Dschungelfieber und liefert Inspirationen, damit die eigenen vier Wände einen tropisch-frischen Anstrich bekommen. Denn gerade jetzt träumen wir alle von fernen Welten und spüren den Wunsch, das Home Office zu verlassen. So mancher kommt auf die Idee einen eigenen botanischen Garten ins Haus zu holen, aber es geht auch ohne. Wie wäre es zum Beispiel mit dem schicken Sessel „Bloom“ von Kenneth Cobonpue, der wie ein buntes Blütenblatt gestaltet ist? Dazu passend gibt es vom populären Wallpaperhersteller Londonart die exotische Tapete „Snakes Storm“, die mit ihren bunten Schlangen nicht nur Reptilienfans begeistern dürfte. Umgeben von dieser inspirierenden Exotik ist auch die sizilianische Künstlerin Stefania Boemi, die sich vom Design des beginnenden letzten Jahrhunderts beflügeln ließ. Sie kreiert Objekte in liebevoller Handarbeit, die von der Vergangenheit inspiriert sind und neu designt wurden für die Moderne, zum Beispiel traditionelle anthropomorphe Terracotta-Vasen. Abhängen kann man ganz leicht mit der „Swingrest Collection“ von Daniel Pouzet für DEDON entworfen. Der Hanging Lounger kann sowohl im Inneren als auch auf einer Veranda aufgehangen werden und überzeugt mit viel optischer Klarheit. Zum Aufstellen empfehlen wir den „Cube Console Table“ von Julian Chichester, der an einen großen Stein aus der Natur erinnert. Klare Linien zum Jungle Fever gibt es mit der Lampe „Desk Matrix“ von Nemo Studio, die durch ihr vertikales sowie horizontales Layout auffällt. Wer bekommt da nicht Lust, gleich das ganze Wohnzimmer umzugestalten und währenddessen „The Lion Sleeps Tonight“ von The Tokens zu hören?
Nicht nur das Design der typischen Al Coro-Schmuckstücke, sondern auch die Firmeninhaber und Brüder Corolli haben italienische Wurzeln. So hat die traditionelle italienische Goldschmiedekunst die Basis zu den neuesten prunkvollen Schmuckstücken geliefert. Sie wurden von der florierenden Schmuckkultur Vicenzas inspiriert und mit „il carette elegante“ designt. Modern, sinnlich und romantisch präsentiert sich der Ring mit dem ebenso malerischen Namen „Serenata“. Der Ring aus 750er Roségold mit luxuriösen Goldbahnen wurde dem modischen Layering-Look mit 200 recycelten und von Hand ausgesuchten Diamanten nachempfunden. Dazu passend ist der Armreif „Dolce Vita“. Sichelförmig wurde der Reif aus Roségold gefertigt und mit über 800 nachhaltigen Al Coro Diamanten – in besonderer Farbgebung aus weißen und braunen Brillanten – bestückt, was dem It-Piece einen sanften Ombré-Look verleiht. www.alcoro.com
Da wird man ja ganz gelb vor Neid, zumindest bei diesen Ohrringen von Colleen B. Rosenblat, bekannt für zeitlos schönen Schmuck, der die Natur der Steine respektiert. Die „Hammered Gold“-Ohrringe wurden, wie es vielleicht schon der Name verrät, in 18 Karat Weißgold gehämmert und schwarz rhodiniert. Die BeryllEdelsteine erstrahlen in 13,41 ct. Für Männer gibt es Manschettenknöpfe mit Mondsteinen in 25,75 ct, die als Skarabäus designt wurden –eine beliebte und besondere Formspezialität von Rosenblat. Die Steine wurden in 18 Karat Weißgold gefasst. www.rosenblat.de
Gold ist in dieser Saison total in, auch bei Paco Rabanne. Die „Nano Eight“-Ohrringe bestehen aus sieben Nano Eight-Gliedern –ein Signature-Material – aus Rotgold. Dieser ikonische Schmuck im Stil von Paco Rabanne wird durch einen klassischen Schmetterlingsverschluss veredelt. www.pacorabanne.com
Der „Love“-Armreif wurde erstmals in den 1970er-Jahren in New York entworfen, seitdem hat sich das gute Stück die Herzen von Schmuckliebhabern auf der ganzen Welt erobert. Der immer wieder neu interpretierte Armreif zeichnet sich durch reine Linien und perfekte Proportionen aus und schmiegt sich aufgrund seiner ovalen Form nahezu an jedes Handgelenk an. Er kann nur durch einen speziellen Schraubenzieher, der ebenfalls aus Gold besteht, geöffnet und geschlossen werden. Skurril: New Yorks Krankenhäuser sind auch mit dem kleinen Schraubenziehern ausgerüstet, man weiß ja nie... Das zeitlose Symbol der Handwerkskunst von Cartier gibt es in Rosé-, Gelb- und Weißgold sowie mit und ohne Diamanten.
Groß oder größer? Hier ist es zumindest XL, denn das „XL Link Bracelet“ von Paco Rabanne besteht aus vergoldeten Aluminiumgliedern mit drei dunkelblauen, mit Napa-Lammfell überzogenen Gliedern. Der T-BarVerschluss wurde mit dem Paco Rabanne-Logo verziert. Die gleiche Machart schmücken die „XL Link Double Hoops“, die man über einen klassischen Schmetterlingsverschluss schließen kann. www.pacorabanne.com
Von Frauen für Frauen: So lässt sich das Mailänder Schmucklabel ALIITA bezeichnen. Von Cynthia Vilchez Castiglioni 2015 gegründet, spiegeln die verschiedenen Kollektionen vor allem Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein und die Einzigartigkeit jeder Frau wieder. Die „Princesa“-Kollektion präsentiert verspielte Ketten mit Edelsteinen wie zum Beispiel einen hellblauen Topas kombiniert mit gelben Citrin. Dagegen ist der „Deco Sandwich“Ring ein ikonisches Schmuckstück, das an den Stil der 30er-Jahre erinnert. Er besteht aus 9 Karat Gold, beispielsweise verkörpert der pinke Opal mit rotem Karneol Vitalität, auch andere Edelsteine wie türkisfarbener Amazonit oder ein heller Achat mit pinkfarbenem Rhodonit sind als Ring verewigt worden. www.aliita.com
Das ikonische Double G von Gucci definiert den zierlichen Charme des „GG Running“-Rings aus der „Fine Jewellery“Kollektion. Das Monogrammdetail wird durch aufwendig gravierte diagonale Streifen ergänzt, die mit der Guillochetechnik hergestellt wurden. Das schmale Band des Rings aus 18 Karat Gelbgold verstärkt die zarte Natur des Accessoires und setzt die Hand gekonnt in Szene. www.gucci.com
Bei diesen Ringen von Rona Tilgner geht die Sonne auf. Die „California Sun“ bestehen liegend aus Roségold mit Citrin- und Saphiredelsteinen, stehend dagegen aus Goldberyll und Gelben Diamanten. Also ab ins Flugzeug und auf geht es ins sonnig-warme Kalifornien! www.rona-tilgner.com
Die Auswahl an Hotels in München ist ungefähr so zahlreich, wie die Brezeln und Semmeln, die jeden Tag verzehrt werden. Und auch unter dem Sternenhimmel der Tophotels ist die Auswahl groß. So sind es oft die kleinen Besonderheiten, die ein Hotel wie das Mandarin Oriental München auszeichnen.
er es regional mag, aber trotzdem nicht auf Raffinesse in Sachen Luxus verzichten möchte, der ist im Mandarin Oriental München genau richtig. Die Mandarin Oriental Gruppe versteht es schon seit Langem das Besondere und die Schönheit jeder Region einzufangen und in einem modernen und komfortablen Design widerzuspiegeln. Doch die wichtigste Ressource eines Highend-Hotels sind die Menschen: die Kompetenz, die Servicebereitschaft und vor allem eine dem Gast sehr zugewandte Freundlichkeit. Doch Perfektion bedarf nach einer gewissen Zeit einer Auffrischung, um erneut strahlen zu können. Schon vor, aber auch während Corona wurden umfangreiche Sanierungen in Angriff genommen. Es war die wohl größte Renovierung in der Geschichte des Hotels, die beim feierlichen Ribbon-Cutting im Oktober letzten Jahres gefeiert wurde. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: 48 renovierte Zimmer und 25 Suiten erstrahlen in einem neuen Look, die allesamt etwas Besonderes zu bieten haben. Sehr hochwertige Materialien und ein modernes, aber dennoch zeitloses Interieur in pastelligen Wasserfarben liefern den zurückhaltenden Rahmen. Die spürbare Liebe zum Detail findet sich selbst in kleinsten Elementen wie beispielsweise der luxuriösen Kaffeebar, natürlich bestückt mit regionalen und ökologisch abbaubaren Kaffeekapseln, denn nachhaltiger Genuss ist total in. Auch die Kunst hat wieder vermehrt Einzug gehalten und ist von der Lobby durch die Flure bis in die Zimmer gewandert. Mehr als 100 Berggemälde des Malers Felix Rehfeld an den Wänden sowie von der Porzellanmanufaktur Nymphenburg eigens entworfene Bergreliefs aus Biskuitporzellan oder eine beleuchtete Vitrine mit Kunstgegenständen im Entrée der Suite vermitteln ein ganz besonderes Wohngefühl. So lässt sich bereits viel erzählen, aber es sind die ganz kleinen Dinge, die noch mehr begeistern. Das Buch, welches man kopfüber vor dem Schlafen gehen auf den Nachttisch gelegt hat, hat der Zimmerservice liebevoll zusammen geklappt und mit einem Lesezeichen versehen.
Das Wohnzimmer der Bavaria Suite erstrahlt in neuen, frischen Farben: Für die Gestaltung der Innenräume wurde das Hamburger Designstudio cm-Design beauftragt.
Das Buch, welches man kopfüber vor dem Schlafen gehen auf den Nachttisch gelegt hat, hat der Zimmerservice liebevoll zusammen geklappt und mit einem Lesezeichen versehen.
uch die zugegebener Weise etwas betatschte Brille wurde vom Personal gereinigt und liegt akkurat drapiert auf einem Brillentuch. Die Bettwäsche duftet herrlich nach frisch gewaschener Wäsche. Dieser frische Wäschegeruch ist echter Luxus! „Wir sind stolz darauf, dass wir als eines der ersten Hotels in Deutschland alle Einweg-Plastikartikel in unseren Zimmern und Bädern durch nachhaltige Alternativen ersetzt haben, was unsere Gäste sehr zu schätzen wissen“, so Dominik G. Reiner, General Manager des Mandarin Oriental München.
So wurden die komplett neu gestalteten Bäder in SchwarzWeiß-Tönen mit nachhaltigen Technologien ausgestattet, um den Energie- und Wasserverbrauch zu minimieren. Ebenso hat das Mandarin Oriental weitere Annehmlichkeiten und Services in ihr umfangreiches Programm aufgenommen: von einem personalisierten Butler bis hin zu einer privaten Bar mit täglichen Sushi-Kreationen des gehobenen Restaurants
Matsuhisa Munich – dessen Küchenchef der weltberühmte Nobu Matsuhisa ist – bleiben keine Wünsche offen. Ein Highlight, das viele begeistern dürfte, ist der neue Champagner-Service auf Rollen. Jeden Nachmittag wird der beliebte Schaumwein vom maßgefertigten Trolley direkt im Zimmer angeboten. Wenn das Wetter allerdings schön ist und die Sommernächte lau, zieht es die Gäste auf die vielleicht schönste Rooftopbar Münchens auf einen Drink, ein Glas Champagner oder ein kleines Abendessen mit 360°-RundumBlick. Auch hier bekam der Look ein Refreshment durch die Lounge-Möbel von Roche Bobois. Aber das Mandarin Oriental steht nie still: im April wurde das Parkhaus neben dem Hotel für einen zusätzlichen Erweiterungsbau endlich abgerissen. Das Projekt war bisher zäh, aber in den kommenden drei Jahren sollen hier 50 neue Zimmer und 20 Appartements entstehen. Gerne lassen wir uns überraschen welche Neuerungen und Steigerungen es im Luxusservice bis dahin noch geben kann!
Manche sind eben doch gleicher als andere. Selbst als Stalin und Mao ihre kommunistischen Reiche mit eiserner Hand regierten, ließen sie sich in luxuriösenStaatslimousinen chauffieren. Heute ist die reine Lehre Geschichte, aber Russland und China streben danach, nun mit eigenen exklusiven Prachtautos den Weltmarkt zu erobern.
er Wunsch, sich durch ein Fahrzeug von der Masse abzuheben, die eigene Persönlichkeit und den Einfluss, den man genießt, durch ein Statussymbol auf vier Rädern zu unterstreichen, dürfte so alt wie die Automobilgeschichte sein. Und wer hat‘s erfunden, könnte man fragen? Die Briten und die Deutschen, die noch heute mit Rolls-Royce, Bentley und Mercedes-Maybach rollendes Prestige auf die Straße stellen. Doch was, wenn man auf diesem Gipfel des Auto-Olymp bald enger zusammenrücken muss? Russland und China wollen mit eigenen Prachtmobilen in Eigenbau antreten, um dem Westen sein Vorrecht auf Luxus streitig zu machen: Der Aurus Senat tritt als neuer Player aus Putins Reich an, aus China kommt als Rivale der etablierten Marken der Hongqi H9.
Schon als Russland und China noch selbst ernannte Arbeiter- und Bauernstaaten waren, hatte die Führung das Bedürfnis, mit einer Kapitalistenkarosse zu renommieren. In der Sowjetunion waren es die längste Zeit gewaltige, chromverzierte schwarze Limousinen der Marke ZIL, die mit einem Stander und Spitzenvorhängen heute in Klassikersammlungen verzücken. Praktischerweise hatte man aus der Zarenzeit die der Elite vorbehaltene Spur auf Moskaus Straßen übernommen, sodass beispielsweise Stalin auf dem Weg ins Politbüro nicht allzu lange von gaffenden Proletariern irritiert sein musste. Nicht, dass es damals – anders als heute – Verkehrsstaus in der Metropole gegeben hätte. Später entschied man sich für eigens verlängerte Limousinen von Volvo und schließlich durfte auch die S-Klasse von Mercedes-Benz nicht im Fuhrpark fehlen. Im anderen roten Reich, in China, wollte Mao ebenfalls beweisen, dass man auf amerikanische oder europäische Ingenieurskunst verzichten konnte und befahl den Bau einer eigenständigen repräsentativen Limousine. In 1958 wurde das Unternehmen Hongqi – auf chinesisch „Rote Flagge“ – mit diesem Auftrag gegründet. Auch die ersten opulenten Modelle wie der CA72 und der CA 770 erregen heute Staunen.
Wobei auch staatstragende ehemalige Revolutionäre nicht das Rad neu erfinden konnten. Dass die Inspirationsquellen ihren Ursprung in Stuttgart, Crewe oder gar Detroit hatten, ließ sich unschwer verhehlen. Im Falle von Maos Mobil zum Beispiel handelt es sich auch um ein Machtinstrument, dass den für kommunistische Länder charakteristischen Personenkult beförderte.
Heute praktizieren beide Länder eine Form von Staatskapitalismus und Prestige, Markenbewusstsein und die Sehnsucht nach Luxus dürfen ausgelebt werden. Aber mehr noch: Mit der Konstruktion eines Luxusautos betritt man das Terrain des alten Klassenfeindes und belegt die eigene Expertise, schließlich muss ein Vertreter des Premiumsegments höchsten Anforderungen einer verwöhnten Klientel genügen.
In 2018 verblüffte Vladimir Putin die Öffentlichkeit, als er öffentlich in dem viertürigen Aurus chauffiert wurde. Der Name ist die Verbindung aus Aurum –Gold – und Russland. Laut der offiziellen Erklärung wurde er von russischen Ingenieuren mit Unterstützung von Porsche-Spezialisten und finanziellen Mitteln aus dem Mittleren Osten auf den Weg gebracht. Es gibt eine Cabriovariante des Senats, der übrigens nach einem der Kreml-Türme benannt ist sowie in Planung ein SUV und einen Van. Das Herzstück bildet ein 4,4-Liter-V8, der 598 PS entwickelt und möglicherweise auch nicht komplett in Russland ersonnen wurde. Die neue Marke Aurus wird interessanterweise von einem Deutschen geleitet, Franz Gerhard Hilgert, der zuvor Daimler in Putins Land vertreten hatte und wohl den Bogenschlag zwischen deutscher Autokultur und russischen Ambitionen aus eigener Erfahrung kennen dürfte. Dieses Projekt entstand zwar vor der Coronapandemie, aber vermutlich ist nach wie vor der Export ein vorrangiges Ziel, zumal der Aurus preislich zwischen Rolls-Royce und S-Klasse angesiedelt sein soll.
Anders als Russland, das seinen Reichtum eher den Rohstoffen als einer entwickelten Industriekultur verdankt, lässt China die alte rote Flagge Hongqi, die nun zum Staatskonzern FAW gehört, wieder frisch flattern. Auf dem Genfer Automobilsalon 2019 wurde der H9, die neue Luxuslimousine, erstmals der internationalen Fachwelt präsentiert. Wie die Rivalen großzügig mit rund fünf Metern Länge dimensioniert und wahlweise mit einem Vier- oder Sechszylinder motorisiert, soll das Auto mit dem sachlichen Namen nicht nur die chinesischen Führung und die jungen Milliardäre im Reich der Mitte standesgemäß transportieren: Auch der H9 und mit ihm weitere Baureihen wollen zu einem Preis unter umgerechnet 60.000 Euro den Weltmarkt erobern. Er verwöhnt wie in diesem exklusiven Club üblich mit Holz und Leder, als gelte es, die digitalisierte Welt mit ihren innovativen Materialien von der Kabine fernzuhalten. Dafür hat er bereits Hybridelemente sowie Komponenten für teilautonomes Fahren an Bord. Und als Clou eine rot illuminierte Beleuchtung, die vor dem Fond auf die Straße geworfen wird wie ein persönlicher roter Teppich. Das dürfte noch nicht in der Optionsliste von BMW oder Audi zu finden sein.
Doch der eigentliche Clou der wiederbelebten Marke ist der neue Kreativdirektor Giles Taylor, ehemaliger Chefdesigner von Rolls-Royce und Schöpfer des „Swepttail“, einem Solitär, der exklusiv für einen Kunden entworfen wurde – wie einst in den 20er- und 30er-Jahren, als Karosseriebauer maßgeschneiderte, einmalige Formen für einen bestehenden Unterbau entwarfen. Dazu kommt, dass sein Designcenter für künftige Modelle der Marke in München eröffnet wurde, einem für Newcomer herausfordernden Zentrum für technologische Kompetenz und Exzellenz der Verarbeitung.
Ich will alles und noch viel mehr... Ein unverschämter Wunsch?
Mitnichten, denn Marken wie McLaren schaffen den offensichtlichen Spagat, seinen Kunden ein Fahrzeug anzubieten, das nicht nur High Speed und damit kraftvolle Dominanz auf der Autobahn bietet, sondern gleichzeitig durch sein sehr sportives Design mit den unverkennbaren Flügeltüren ein echter Hingucker ist.
Mancher Blick ist geprägt von Neid, aber die meisten Blicke sind reine Bewunderung und Freude an der Schönheit und Performance eines McLaren. Doch der neue Grand Tourer aus dem Hause McLaren bietet einen exorbitanten Benefit, der für viele nicht sofort ersichtlich ist. Bedeutete jahrzehntelang das Fahren eines Sportwagens gleichzeitig die Beschränkung auf ein Reisetäschchen im Miniformat, so besticht der neue McLaren Grand Tourer mit einer größeren Fahrzeugkarosserie als seine Vorgänger und somit auch mit einem wirklich stattlichen Kofferraum. Vorne lässt sich ein großer Rimowa-Koffer problemlos verstauen, während hinter den Sitzen locker zwei Golfbags Platz haben. Ganz zur Freude des Fahrers und noch mehr zur Freude des Beifahrers. Auch Frauen haben bereits das schicke sportliche Gefährt für sich entdeckt und damit das Gefühl von Speed und Dominanz. Stilsicher lässt sich damit über unberührte Landstraßen fahren, wie QUALITY im eigens kreierten Motionvideo „Nobody will find you“ hautnah erleben konnte. Und im Kofferraum wartet so manch ungeahnter Stauraum der anderen Art... Erstmalig präsentiert auf dem jährlich stattfindenden „Goodwood Festival of Speed“ in Südengland, imponiert
der neue McLaren GT durch ein elegantes Design. Das Fahrzeug, das gerade einmal 1530 Kilo auf die Waage bringt, hat keine Probleme mit hohen Geschwindigkeiten, dafür sorgen die 620 Pferdestärken eingehüllt in CarbonChassis, die den GT auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 326 Stundenkilometern bringen. Der Biturbo-V8Mittelmotor mit vier Litern Hubraum bietet in Verbindung mit den speziell entwickelten P Zero-Reifen von Pirelli eine geräuscharme Beschleunigung und ein fast geräuschloses Anfahren, in gerade einmal 3,2 Sekunden beschleunigt der Sportwagen von 0 auf 100 km/h. Im Cockpit erwartet den Fahrer eine perfekte 180-Grad-Sicht, erhöhte Bodenfreiheit sowie luxuriöse Innenausstattungsoptionen, die für den Langstreckenkomfort ausgelegt sind. Insbesondere die Sitze haben eine sehr komfortable Körperanpassung, sodass lange Strecken wie im Fluge vergehen. Mit der atmosphärischen Ambientebeleuchtung, dem neuen Infotainment-System und der 1200-Watt-Anlage von Bowers & Wilkins mag man am liebsten nicht mehr aussteigen. Also: einsteigen, genießen und so lange fahren, bis der Tank leer ist.
und Bewunderung aus, nicht nur hinsichtlich der schicken Flügeltüren.
Elektro ist in, nicht nur bei Autos, sondern auch bei Scootern. BMW revolutioniert die zweirädrige Elektromobilität auf unseren Straßen mit seinem neuesten Modell BMW CE 04, gepaart mit einem ansprechenden sowie zukunftsweisenden Design und modernen Connectivity-Lösungen.
Zum neuen BMW CE 04 gibt es auch eine neue und modische Fahrerausstattung, zum Beispiel den Jethelm „Sao Paulo“ mit Glasfaserverstärkung.
ch fühle mich wie damals auf dem Bonanza-Rad. Cool und überlegen, mittlerweile aber mit der Welt vernetzt und den einen Schritt voraus. Technik und Style. Ist das Freiheit? Ja, nur besser. Kein Stau, keine Parkplatzsuche. Alles gewonnene Zeit für mich.“ So oder ähnlich äußern sich einige Fahrer des modernen Superscooters. Der neue BMW CE 04 hat unwidersprochen einiges zu bieten. Power ist dabei ein starkes Feature, in nur 2,6 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 50 km/h und ist schneller als jeder andere Standard-Scooter. 42 PS können sich sehen lassen. Der CE 04 wird in Europa zusätzlich in der leistungsreduzierten Variante mit 31 PS für die Inhaber des A1-Führerscheins angeboten. Eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h ist für den EScooter kein Problem und ist somit stadttauglich, aber auch für die Autobahn geeignet. Das Herzstück des BMW CE 04 ist die Lithium-Ionen-Batterie, die über eine ausgedehnte Zellkapazität von 8,9 kWh verfügt. Umgerechnet bedeutet das 130 Kilometer Fahrspaß, entweder auf dem Weg zu Arbeit, für eine ShoppingTour in der City oder für einen spontanen Ausflug nach Feierabend. „Der neue BMW CE 04 ist die logische und gleichzeitig neu gedachte Fortführung der Elektromobilitätsstrategie von BMW Motorrad. Urbane Ballungsräume sind sein Spielfeld. Hier setzt er technisch wie auch optisch neue Standards“, so Florian Römhild, Projektleiter des BMW CE 04. Die mit ordentlich Volt geladene Batterie muss natürlich nach einer gewissen Zeit mit grünem Strom aufgeladen werden und zwar mithilfe des clever integrierten Ladegeräts. Der Strom wird dann je nach Wahl und Verfügbarkeit über das Haushaltsstromnetz, an einer Wallbox oder öffentlichen Ladesäule aufgeladen. Über 4 Stunden dauert der Ladeprozess, wem das zu lange dauert, kann das Schnellladegerät aus der Sonderausstattung wählen, um das Ganze zu verkürzen. Mit dem Schnellladegerät ist der CE 04 in 1 Stunde und 40 Minuten wieder voll geladen. Um dem Fahrer die größtmögliche Effizienz in jeder Situation zu ermöglichen, wurden drei individuelle Fahrmodi entwickelt: „ECO“, „Rain“ und „Road“, in der Sonderausstattung wurde zusätzlich der Modus „Dynamic“ ergänzt. Ein weiteres Schmankerl und ebenfalls sehr unique am Scooterfirmament ist das 10,25 Zoll große TFT-Farb-Display mit integrierter Kartennavigation und Full HD. In der „Full-Screen“-Ansicht wird die ganze Leistungsfähigkeit des Displays sichtbar. Dagegen kann die alternative „Splitscreen“-Ansicht mehrere Funktionsbereiche gleichzeitig und übersichtlich auf dem Display anzeigen, eine unschlagbare Connectivity-Lösung im Scooter-Segment. Über die Con-
nected App erhält der Fahrer die neueste Software für die Navigation und das aktuellste Kartenmaterial. Auch telefonieren ist mit dem BMW CE 04 kein Problem mehr, hinter einem wassergeschützten Staufach kann das Smartphone verstaut und per USB-C-Anschluss aufgeladen werden. Doch neben der ganzen technischen Ausstattung ist es letztendlich auch das Design, dass den Scooter ausmacht. Eine klare Linienführung, die man vor ein paar Jahren noch als futuristisch bezeichnet hätte, trifft auf einen lang gestreckten, niedrigen Fahrkörper. Die Zukunft ist jetzt! Die avantgardistische Silhouette wurde stilsicher mit der Technik verbunden, die zu einem Drittel bewusst sichtbar gehalten wurde. Die zu schweben scheinende Sitzbank, die in sechs Varianten für ein perfektes Sitzgefühl erhältlich ist, schmiegt sich nahtlos an den mattschwarzen Front- und Seitenbereich an. Der neue BMW CE 04 weiß also in sämtlichen Punkten zu überzeugen, sowohl mit äußeren als auch inneren Werten, und beweist einmal mehr, dass Elektromobilität nicht mehr etwas für reine Ökofans ist. Grün ist in diesem Fall ganz schön cool, finden wir. Deshalb ab auf den Scooter mit einem wahrlich elektrisierenden Fahrgefühl.
Ein Traum für jeden Großstadtpendler: Der neue BMW CE 04 ist Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel in einem.
Warum soll eine Navigationsapp lediglich navigieren können? Das Unternehmen RISER aus Wien hat mit seiner gleichnamigen App gleich eine ganze Community für Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen zusammengeführt.
Und da ist ordentlich was los auf den Straßen! Was passiert eigentlich zwischen A und B?
Ein Algorithmus berechnet nicht nur den schnellsten, sondern auch den spannendsten Weg. Die Optionen „kurvig“ und „superkurvig“ verleihen dem Fahrerlebnis das i-Tüpfelchen. Mit dem „Pro“-Paket lassen sich die Fahrten per GPS aufzeichnen und später auf einer 3D-Karte auswerten. Neben Features wie Fahrtenbüchern, Fotoalben, Wetterhinweisen und vielem mehr ist RISER richtig sozial: Freundschaften finden, liken und kommentieren von Ausfahrten sowie Bikes oder dank „PackRide“ eine gemeinsame Ausfahrt erstellen und diese für Freunde in unmittelbaren Nähe freigeben, ist alles mit der App möglich. Wozu braucht man da noch Instagram? www.riserapp.com
Test, Test, Test. Kann mich jemand hören? Cardo Systems, Weltmarktführer in Sachen drahtlose Kommunikationssysteme für Motorradfahrer, bringt mit „Packtalk Black“ das erste Motorrad-Kommunikationssystem mit serienmäßigen 45-mm JBL Lautsprechern auf den Markt. Das elegante und dunkle Design ist ein unschlagbares Duo mit dem ikonischen und unvergleichlichen JBL-Sound. Die hypermodernen, DMC-betriebenen Geräte von Cardo
Netzwerk, das die Verbindung automatisch aufrechterhält. So können sich bis zu 15 Fahrer in einer Entfernung von höchstens acht Kilometern problemlos verbinden oder die Leitung unterbrechen. Durch die „Natural Voice Operation“ ist es möglich, weiter den Blick auf die Straße zu lenken, die Hände am Lenker zu lassen und
Wohin eigentlich mit der schweren Motorradgarderobe? Und gibt es das auch in stylisch? Klar, das Kölner Start-up SUITBASE hat die Lösung, denn Gründer und Allesmacher Torben Bruchbach hat mit „SUITBASE PRO“ ein geniales Konzept entworfen: Kombi, Handschuhe und Protektoren werden an die verstärkten Bügel und variablen Haken gehängt, während der Helm so aufgesteckt wird, dass das Innenfutter nicht beschädigt wird. Für die Luftzirkulation sorgen präzise Maße, damit alles schnell auslüftet und leichter zu reinigen ist. On top verwandelt sich die magnetische Wandplatte zum praktischen Schlüsselboard. Nur hochwertige Materialien wie pulverbeschichtetes Aluminium und Carbon werden verwendet. Das Design mit klaren Linien und in 6 coolen Farben lässt sich einfach an der Wand montieren. Mittlerweile plant Torben neue Farben und Materialien: „Schließlich braucht jeder eine Motorradgarderobe, die zur Ausrüstung passt“. www.suitbase.de
Zahlreiche Automobildesigner sprechen schwärmerisch von Moving Architecture, wenn sie ein Automobil mit exzellenter Linienführung betrachten oder gar selbst eines entworfen haben.
Einige dieser Designikonen sind unumstritten.
Zu einem fürstlichen Automobil gehört auch eine royale Farbe wie ein elegantes Kirschrot. Nicht umsonst ist und war Rot die Farbe der Könige und Kardinäle.
in starres Gebäude mit bewegter Linienführung, in optisch spielerischer Leichtigkeit durch Frank Gehry, dem bekannten Star-Architekten in Szene gesetzt, ist für unsere Redaktion das ideale Pendant zum neuen Bentley „Flying Spur V8“. Die Luxus-Limousine des britischen Automobilherstellers hat eine lange Tradition und wurde erst 2019 mit dem „Flying Spur“ und „Flying Spur W12“ relaunched. 2020 folgte sogleich der „Flying Spur V8“ und auf der Suche nach einem architektonischen Schwergewicht mit der Handschrift Frank Gehrys stieß die Redaktion auf das Marta Herford, ein von dem namhaften Architekten entworfenes Kunstmuseum, welches sowohl innen als auch außen zu brillieren weiß und zahlreiche, sehr unterschiedliche Ausstellungen beheimatet. In der absoluten Luxusklasse sind es die Details, die besonders faszinierend sind: das „Flying B“ als versenkbare und beleuchtete Kühlerfigur, die Schönheit der handgefertigten Ledersitze mit eingestecktem Logo, die elegante Innenbeleuchtung und die schönen geschliffenen VollmetallDrehknöpfe, die das sinnliche Moment dieser Luxus-Limousine ebenso wie das genähte Vollleder-Lenkrad beleben. Das rotierende Armaturendisplay, welches zur glatten Front drehbar ist und ein 12,3-Zoll-Navi sowie analoge Rundinstrumente präsentiert, ist ganz sicher nicht nötig, aber vielleicht gerade deshalb so wunderbar. Das Museum und der perfekte Fit von Architektur, Kunst und Bentleys „Flying Spur“ hat uns motiviert, nicht nur ein Shooting vor Ort zu realisieren, sondern ebenso einen Film zu drehen, der den Bentley noch viel präsenter macht mit all seiner Kraft, all seiner Schönheit und Eleganz. Ein stolzer 4,0-Liter-V8-Biturbomotor mit 550 PS macht mächtig Dampf unter, oder besser gesagt, im Kessel, der sich mit einem brachialen Trompetenklang Ausdruck verleiht. Mit satten 2,3 Tonnen beschleunigt das anmutige und fürstliche Auto von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 4,1 Sekunden. Mit 318 km/h Höchstgeschwindigkeit präsentiert sich der Bentley in seiner besten Form. Unter der Haube schlägt das Herz von Bentley, doch die Technik stammt ursprünglich vom Porsche „Panamera“. Das opulente Arrangement mit eleganter Optik und High-End-Technik beweist einmal wieder mehr, dass hier die Kirsche auf der Sahne von Bentley auf den Straßen unterwegs ist. Und dazu braucht es keine endlos lange Limousine, wie wir sie kennen, sondern Bentleys „Flying Spur V8“ als royales Automobil.
Innovationen gibt es in jedem Bereich, auch in Sachen Transport. So futuristisch wie der Name von Virgin Hyperloop ist, ist es auch das ambitionierte Projekt: Eine supermoderne Hyperloop-Station mit sogenannten Pods, in die Passagiere steigen und mit rasend schneller Geschwindigkeit von A nach B gebracht werden. Das Team in Nevada arbeitet mit Hochdruck daran, die magnetisch schwebenden Pods zu bauen, damit sie eines Tages mit bis zu 1.200 km/h durch die Gegend flitzen. Die neuesten Prototypen von Virgin Hyperloop sollen Features wie kabelloses Laden, ein
künstliches Oberlicht mit simuliertem Tageslicht und LED-Anzeigebenachrichtigungen zur Aktualisierung des Reisefortschritts beinhalten. Die einzelnen Pods bieten Platz für bis zu 28 Passagiere und fahren ohne Zwischenstopps direkt an ihr Ziel. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Ticketpreise zwischen den Strecken variieren werden, jedoch mit erschwinglichen Preisen. www.virginhyperloop.com
Auch wenn einige von uns fliegende Autos als Hirngespinst abtun, so weit sind wir gar nicht mehr davon entfernt: Hyundai will tatsächlich eine eVTOL-Lufttaxistation noch in diesem Jahr in England eröffnen und hat sich deswegen mit der britischen Regierung, dem Stadtrat von Coventry und Urban Air Port (UAP) zusammengetan. Der „Flughafen“ wird als modulare „PopUp“-Architektur beschrieben, die bei Bedarf angehoben und verschoben werden kann. Die versenkbare Landeplattform hat einen Durchmesser von 40 Metern und ist größer als die bis dato größten H3-Hubschrauberlandeplätze, sodass bei Bedarf auch der Hubschrauber unter-
gebracht werden kann. UAP behauptet selbst, dass der ökologische Fußabdruck eines Urban Air Port® AirOne® 60 % kleiner ist als der eines herkömmlichen Hubschrauberlandeplatzes, was schwer vorzustellen ist. Ein astronomisches Projekt mit einer astronomischen Summe: Hyundai und UAP haben 1,2 Millionen Pfund aus dem „Future Flight Challenge“-Programm der britischen Regierung zugesprochen bekommen. www.urbanairport.co.uk & www.hyundai.de
Haben die S- und U-Bahnen dieser Welt bald ausgedient?
Seit November 2020 finden zumindest die ersten Testfahrten in Nevada mit den futuristischen Pods statt.
Elegant, präzise, sportlich: So präsentiert sich das 8er Cabriolet 840i von BMW. Dabei muss sich keiner zwischen zeitlosem Luxus und cooler Sportlichkeit entscheiden, denn das Cabriolet macht in jeder Hinsicht eine gute Figur, auch im Design verwöhnten Italien.
Strahlender Sonnenschein, kein Wölkchen ist zu sehen: Perfektes Cabriolet-Wetter!
bwohl Cabriolets einen leichten 80er- und 90er-Touch haben, hat es sich BMW vielleicht gerade deshalb nicht nehmen lassen, nach dem 8er Coupé ein weiteres Auto mit viel frischem Wind um die Nase auf dem Automobilmarkt zu launchen. Mit 333 PS unter der Haube, fast fünf Metern Länge und einem Gewicht von 1915 Kilogramm, weiß der schicke BMW 840i zu beeindrucken. Innerhalb von 5,5 Sekunden beschleunigt das Cabriolet von 0 auf 100 km/h und bei 250 km/h Höchstgeschwindigkeit hält nicht mal die beste Frisur trotz „Drei Wetter Taft“. Eine sportliche Fahrt mit engen Kurven ist für den BMW 840i ein Kinderspiel dank des „sDrive“-Hinterradantriebs. Hier treffen ein präzise abgestimmtes Fahrwerk mit Rennsportgenen aufeinander. Das Stoffverdeck, das auf Wunsch in Anthrazit mit Silbereffekt erhältlich ist, lässt sich auf Knopfdruck mit exzellenter Geräuschdämmung selbst während der Fahrt bei 50 km/h problemlos öffnen und schließen, und das gerade einmal in 15 Sekunden. Doch nicht nur das Stoffverdeck ist ein Hingucker, auch die lang gestreckte, flache Silhouette, die auf die makellosen Chromlinien am Heck sowie an den Seiten trifft, lässt sich sehen. Der Luxussportwagen wurde zusätzlich mit einer Active Air StreamNiere an der Front ausgestattet, die für eine Verringerung des Luftwiderstands sorgt und für eine wesentlich bessere Aerodynamik, denn die Luft wollen wir beim Fahren lieber über unsere Köpfe wehen lassen. Während der BMW 840i durch seine Power mit viel Fahrspaß überzeugt, wird bei den vielfältigen Innenausstattungsoptionen nicht enttäuscht werden. Die angenehme Ambientebeleuchtung ergibt mit der Lederausstattung „Merino“ oder „Vernasca“ ein harmonisches Gesamtkonzept, auf den Multifunktionssitzen mit aktiver Sitzbelüftung und Nackenwärmer für mollige Wärme lässt es sich auch auf ausgedehnten Touren bequem sitzen. Zu einer guten Fahrt gehört ebenso gute Musik, die aus dem optionalen Diamond Surround Sound System von Bowers & Wilkins ertönt. Zwölf gezielt platzierte Lautsprecher sorgen für ein faszinierendes Klangerlebnis. Zusätzlich unterstützt der intelligente Sprachassistent, der zum Beispiel die besten Routen für einen spannenden Roadtrip findet, allerdings etwas schwerhörig ist, sobald das Verdeck geöffnet ist. Die guten alten Straßen- und Landkarten haben also bis heute nie ausgedient. Letztendlich ist der BMW 840i wohl für einige Cabrioliebhaber ein wahrgewordener Traum. Und mit so einem tollen Auto vergehen die Minuten während eines Roadtrips wie im Fluge, nur schade, dass irgendwann der Tank leer gefahren ist...
en modischen Auftakt für das Fischnetz liefert das Märchen „Die kluge Bauerntochter“ der Gebrüder Grimm. Vom König bekommt sie das Rätsel, dass sie sowohl angezogen als auch entkleidet zugleich zu ihm kommen soll. Kurzerhand entschied sie sich für ein Fischnetz. Vor allem Frauen sind seit jeher von dem Stoff, aus dem Löcher gemacht sind, fasziniert. Er ist nicht mehr aus den Fashionkollektionen dieser Welt wegzudenken, denn er spielt mit der lasziven Transparenz, die Raum für Phantasien freigibt, aber niemals zu viel Haut zeigt. Entblößung ohne Enthüllung mit Raffinesse. Vor allem Burberry und Dawid Tomaszweski katapultieren das Fischnetz in eine andere Dimension; hier ist weniger mehr. Doch Netz ist nicht gleich Netz: so ist den vergangenen Jahren der weiche und hauchdünne Meshstoff unglaublich populär geworden. Dabei ist er schon 150 Jahre alt: Erst Adidas machte 1980 Mesh wieder modefähig, als er Aertex in seinen Kollektionen verarbeitete. Ultracool wurde der Look spätestens, als Madonna 1984 bei MTV in einem Tanktop aus Netz auftrat. Heute gesellen sich zu den Fischernetzen noch stylische Cut-out-Schnitte dazu, die den Kleidungsstücken eine individuelle Note in unendlichen Stilvarianten geben. Burberry, FENDI und Paco Rabanne machen es vor wie es geht. Wer würde da nicht freiwillig ins Netz gehen?
lorale Prints oder auch Blumenmuster waren eigentlich nie ganz aus der Mode, auch wenn sie sich in bestimmten Zyklen zu wahren Blumenwiesen entfalten. Für Männer erblühten sie in den 70er- und 80er-Jahren auf den spektakulären Hawaiihemden und so manch modische Entgleisung war vorgejammert. Dabei sind Blumendecors erstaunlich vielseitig, wie die neuesten Kollektionen beweisen: romantisch, cool, rockig oder verspielt. Lediglich die Wahl der Farbe und Art der Blume ändert sich Jahr für Jahr. Schon Miranda Priestly wusste in „Der Teufel trägt Prada“, dass florale Prints nicht die modische Neuerfindung des Rades sind.
Bereits in China im 12. Jahrhundert wurden Kostüme kunstvoll mit diversen Blüten bestickt. Populär wurde der blumige Trend, als im Mittelalter die ersten Stoffe vom Osten nach Europa kamen und italienische Weber herausfanden, wie sie eigene Stoffe mit Blumenarten herstellen konnten. Heute sind die lebendigen Blumensträuße auf allen Laufstegen zu finden und werden stilsicher von Mann und Frau getragen. Kleider in allen ausgefallenen Formen und Farben wie beispielsweise von Rodarte und Marni oder als ausgefallene Sari-Variante von Tory Burch sind der letzte Schrei. Bei den Männern ist die Brand XULY.Bët der Vorreiter, die mit großen als auch kleinen Blumenmustern in puncto Anzügen und Hemden trumpft.
„Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank, wie lieb von Dir.“
Beim „Plantcube“ ist immer Frühling, unabhängig von der Jahreszeit. Die Greens wachsen hier sogar wesentlich schneller als beim traditionellen Anbau, weil ideale Bedingungen herrschen.
Zwei diametral auseinander strebende Trends schreien geradezu nach einer Lösung. Zum einen leben immer mehr Menschen in Ballungszentren und der Gemüsegarten steht nicht mehr zur Verfügung. Zum anderen ist das Bedürfnis nach gesunder Kost ausgeprägter denn je.
immer wenn ein Bedarf sehr groß wird, gibt es kluge Erfinder, die nach Lösungen suchen. Nicht erst seit Corona hat sich Maximilian Lössl auf den Weg gemacht, Vertical Farming in den individuellen Haushalt zu bringen. Wer selbst unter die urbanen Gärtner gehen will, hat mit der Mini-Vertical-Farm von Agrilution, dem „Plantcube“, eine Lösung direkt für das eigene Zuhause. Greens – Salate, Blattgemüse und Kräuter – können ganzjährig im eigenen Heim angebaut werden. Mithilfe des „Plantcubes“ wurde nämlich der Ort des Konsums so nah wie möglich an den Ort der Produktion gebracht, um unnötige Transport- und Kühlungsketten sowie Plastikverpackungen komplett zu vermeiden. Gerade mal so groß wie ein Standardkühlschrank, befindet sich
im Inneren ein wahres Paradies für Pflanzen: ein in sich geschlossenes Ökosystem mit kontrolliertem Licht und Klima sowie einer automatisierten hydroponischen Bewässerung. Durch ein intelligentes zweilagiges Schubladensystem können neun unterschiedliche Greens auf jeder Ebene in der Senkrechten angepflanzt werden. Zusätzlich werden die Greens unter kontrollierten Bedingungen in einem geschlossenen Raum ohne Erde
produziert, hierfür wird ca. 60 % weniger Dünger und ca. 98 % weniger Wasser benötigt. Durch die optimalen und kontrollierten Bedingungen im Plantcube, wie bei einem perfekten Frühlingstag, sind die Salate, Kräuter und Microgreens besonders reich an Nährstoffen, voller Geschmack inklusive. Vom häuslichen Gourmet über den Ökofan bis hin zur Spitzengastronomie ist man bereits auf den Geschmack gekommen. Geschmack ist das eine, doch die Vision von einer gesunden Ernährung jetzt und in der Zukunft, die zugleich technologisch fortschrittlich und ökologisch nachhaltig ist, treibt CEO Maximilian Lössl seit vielen Jahren an: „Unsere Generation kann erstmals technologische Möglichkeiten nutzen, um so viel mehr über Pflanzen, ihr Wachstum und ihre Bedürfnisse zu lernen. Diese Erkenntnisse sind es, mit denen wir langfristig die Ernährung der Welt gesünder und effizienter machen werden“, erklärt er. Bisher umfasst das Pflanzen-Portfolio von Agrilution 37 verschiedene Greens, die in Dailies, Essentials und Chefs unterteilt werden. Das Saatgut befindet sich in sogenannten Seedbars mit 100 % biologisch abbaubarem Substrat. Und als das Neueste vom Neuen kann jetzt jeder ab sofort mit dem „Plantcube“ seinen eigenen Tee anbauen, die Balance-Line bietet sieben unterschiedliche Seedbar-Bundles. Beispielsweise beleben der „Immunity Boost“ oder „Lebenskraft/Vitality“ mit koreanischer Minze, Thymian oder Zitronenmelisse den Körper und Geist, Sorten wie „Abendstimmung/ Night Time“ oder „Innere Ruhe/Inner Peace“ bringen mit Duftnessel, Salbei sowie verschiedenen Basilikumarten die wohlverdiente Ruhe nach einem anstrengenden Tag. Zwar muss man hier etwas länger warten, bis man seinen Tee in der Tasse hat als bei handelsüblichen Teebeuteln, aber dafür mit gutem Gewissen und immer mit einer individuellen Note versehen. Und wie heißt es so schön: „Gut Ding will Weile haben.“ Also abwarten und Agrilution-Tee trinken!
Quality No. 79/80 – Summer 2021
as berühmte Cannes Filmfestival zieht die Top-Akteure dieser Welt an. Zwischen Luxusyachten, Edelboutiquen, dem Boulevard de la Croisette und endlosen Sandstränden tummelt sich alles, was Rang und Namen hat. Doch die Gemeinde an der Côte d‘Azur mit ihrem mondänen Charme und dem mediterranen Flair hat noch mehr zu bieten als das: Seit Februar ist es das Zuhause eines einzigartigen Unterwassermuseums mit überdimensionierten Skulpturen. Doch bis das ambitionierte Projekt im wahrsten Sinne des Wortes auf Grund und Boden stand, dauerte es ganze vier Jahre. Die Idee für das Museum entsprang dem kreativen Geist von Jason deCaires Taylor, der britische Künstler ist weltweit für seine Unterwasserinstallationen bekannt. Doch das Unterwassermuseum in Cannes ist sein allererstes Projekt im Mittelmeer: Eine Reihe von sechs monumentalen dreidimensionalen Portraits mit einer Höhe von jeweils über zwei Metern und einem Gewicht von zehn Tonnen befinden sich jetzt auf dem französischen Meeresgrund, in der Nähe der Insel Sainte-Marguerite. Platziert wurden die Kolosse in einer Tiefe zwischen zwei und drei Metern auf weißen Sandflächen, dazwischen oszillieren Wiesen aus grünem Neptungras, das viel Sauerstoff produziert und oft als „Lunge des Meeres“ bezeichnet wird. Durch die geringe Tiefe und die Nähe zum Ufer kann das Museum leicht besucht werden, oder besser gesagt „betaucht“ werden. Denn das kristallklare Wasser ist ideal zum Schnorcheln geeignet. Wozu braucht man eine Tauchausrüstung, wenn auch nur eine simple Taucherbrille für den Museumsbesuch reicht? Doch die Portraits sind keine Fantasiegebilde, die Gesichter sind Nachbildungen von Bewohnern der Gemeinde, zum Beispiel von Maurice – ein 80-jähriger alter Fischer – oder Anouk, ein 9-jähriger Grundschüler. Auffällig ist die Zweiteilung von jedem Portrait, das wie eine Maske wirkt. Ironischerweise befand sich auf der Insel Sainte-Marguerite 1687 die Gefängniszelle des Mannes mit der eisernen Maske, bis er 1698 in die Bastille gebracht wurde. Zurück in der Gegenwart steckt hinter der geteilten Maske eine tiefe Metaphorik für deCaires Taylor. Als Symbol für den Ozean zeigt die eine Seite die Stärke und Belastbarkeit, die andere Seite illustriert die Zerbrechlichkeit und den Verfall. Denn unter der schillernden Meeresoberfläche existiert seit Millionen von Jahren ein zerbrechliches und fein ausbalanciertes Ökosystem, das zunehmend durch den Menschen zerstört und verschmutzt wird. Bevor aus dem stillgelegten Bereich ein Unterwassermuseum werden konnte, musste der Standort allerdings erstmal auf Vordermann gebracht werden. Zum Beispiel wurde Meeresschutt entfernt, um Platz für die Kunstinstallationen zu schaffen, die aus pH-neutralen Materialien entworfen wurden. deCaires Taylor ist es gelungen, ein einzigartiges Museum zu entwerfen, welches unsere kulturellen Gewohnheiten auf den Kopf stellt und zugleich ein ökologisches Statement zum Erhalt der Meere setzt.
Auf nach Cannes, nicht nur mit Abendgarderobe, sondern mit Tauchequipment, damit sich „the Place to be“ von einer weiteren inspirierenden Seite zeigen kann.
Cannes steht für Luxus, Lifestyle und das besondere Licht der französischen Riviera, welches schon mehrere Generationen weltbekannter, internationaler Künstler angezogen hat.
Doch auch ohne Sonnenlicht wird Cannes Kultur zu Kult.
von Delilah Werdermann
Champagner ist bei Perrier-Jouët auch Frauensache, nicht nur weil ihn mehr Frauen als Männer lieben. Im Hause Perrier-Jouët geht man zurück zu den Wurzeln, indem erstmalig eine Frau als Kellermeisterin das Zepter in der Hand hält. Séverine Frerson steht somit in der direkten Nachfolge von Rose-Adélaïde Jouët, der einstigen Mitbegründerin des Champagnerhauses.
„Als ich durch die Weinberge von Perrier-Jouët spazierte, fühlte ich mich gleich wie zu Hause.“
Ein Ort der Festlichkeiten,
die Maison Belle Epoque in Épernay.
Er gehört zu den 57 berühmtesten „Grandes maisons“ unter den Champagnern und nicht nur Kenner wissen ihn zu schätzen: der Perrier-Jouët. Das Paradebeispiel unter den trockenen Champagnern hat im Laufe der Zeit einen festen Platz an festlichen Tafeln erhalten. Das hinter dem edlen Tropfen eine lange Geschichte steckt, macht ihn umso spannender und wertvoller, deshalb wird jeder neue Jahrgangs-Champagner sehnsüchtig erwartet. Erst kürzlich wurde der 2013 „Belle Epoque“ gelaunched, vorgestellt von der neuen Kellermeisterin Séverine Frerson und produziert von dem langjährigen Kellermeister Hervé Deschamps. Dabei zeigt dies vor allem eines: ein Champagner verbindet! Es gibt keine abrupten Brüche, sondern vielmehr einen nahezu familiären Geist, der von Generation zu Generation weitergetragen wird. Bereits 2018 kam Frerson zu Perrier-Jouët, wo sie zunächst an der Seite von Hervé Deschamps arbeitete. Umso mehr freut sie sich, dass sie eigene Akzente setzen wird: „I remember walking into the courtyard and feeling surprisingly serene. Maison Perrier-Jouët already felt like home – no doubt because its values are ones I share.“ Ihre ersten Missionen werden bereits an begonnene Projekte anknüpfen, wie der stärkere Einsatz für eine nachhaltige Landwirtschaft, dass die Cuvées besser an das Klima angepasst werden und dass der Stil von Perrier-Jouët gestärkt wird. Man sieht: Frauen spielten bei Perrier-Jouët schon immer eine große Rolle. Alles begann im westlich von Reims gelegenen Épernay. Hier heiratete Pierre-Nicolas-Marie Perrier 1811 Rose-Adélaïde Jouët. Sie war eine kultivierte, temperamentvolle junge Frau aus einer normannischen Kaufmannsfamilie, ihr Vater stellte Calvados her. Dagegen war Pierre ein begeisterter Botaniker und ein erfolgreicher Winzer mit ganz klaren Vorstellungen, wie ein Champagner hergestellt werden sollte. Beide verband eine gemeinsame Vision, sie teilten die Liebe zur Kunst und Natur. Erfreulicherweise besaß die Familie von Pierre bereits einige Weinberge in der französischen Gemeinde Dizy und nach nur einem Jahr wurde aus den Eheleuten ein passioniertes Unternehmerpaar. Während sich Rose-Adélaïde dem Weinanbau und der Weinherstellung widmete, war ihr Ehemann Pierre für das Business zuständig. Schnell hatten beide den internationalen Markt ins Auge gefasst, bereits 1815 stellten sie ihren Champagner auf Messen in Großbritannien aus und 17 Jahre später war der US-amerikanische Markt erobert. Das Geheimnis des Erfolgs lag in der Machart des Champagners: während damalige Sorten vor allem einen hohen Zuckergehalt hatten, verstanden Pierre und Rose-Adélaïde, dass ein trockener Champagner nicht nur eine höhere Qualität liefert, sondern wesentlich bekömmlicher ist. Schnell etablierte sich der trockene Typus und die Konkurrenz machte es ihnen nach. Noch heute lagern in den Weinkellern von Perrier-Jouët 200 Jahre alte Schätze, 2009 wurde der älteste Champagner der Welt, ein Vintage aus dem Jahre 1825, geöffnet und verkostet. Was den Perrier-Jouët-Champagner auszeichnet, ist sein floraler und eleganter Geschmack, stets versehen mit einer intensiven Chardonnay-Note. Die heute im Cramant liegenden Weinberge, die mehrere hundert Hektar umfassen, besitzen einen hohen
Kreideanteil, wodurch der Champagner von Perrier-Jouët einen angenehmen Fruchtcharakter entwickelt. Interessanterweise besteht jeder einzelne Champagner aus dem Hause Perrier-Jouët aus einem Cuvée der fünf bedeutendsten Weine, die im Herzen des „magischen Dreiecks“ der Champagne hergestellt werden, nämlich Cramant und Avize, Mailly sowie Aÿ und Dizy. Bezeichnend für Perrier-Jouët ist auch der Jugendstil, der seit dem 19. Jahrhundert in der künstlerischen Ausgestaltung des Champagner Hauses seinen Höhepunkt findet. Eine prestigeträchtige Ikone ist der Perrier-Jouët „Belle Epoque“, ein ausgezeichneter Jahrgangs-Cuvée, verziert mit zarten japanischen Anemonen auf einer hauchdünnen EmailleSchicht im Jugendstil, der nach sechsjähriger Flaschenlagerung zu beeindrucken weiß. Im Laufe der letzten Jahre und Jahrhunderte wurde dieser Champagner zum absoluten Liebling auf den Festtafeln. Napoleon III., Queen Victoria oder die Fürstin Grazia Patricia von Monaco, die den Perrier-Jouët als ihren Lieblingschampagner bezeichnete.
So ist es eine rührende Hommage, als Prinz Albert von Monaco auf seine verstorbene Mutter mit einem „Belle Epoque“ auf seine Ehe mit Charlene Wittstock antößt. 2017 feierte man die Wiedereröffnung der historischen Maison Belle Epoque in Épernay, die bei der Party in den üppigen Gärten einen neuen Spirit durch den neu eingeführten Blanc de Blancs erhielt. Im Sommer diesen Jahres wird dieser wunderbare Platz erstmalig auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, indem man die faszinierende Jugendstil-Kulisse mit all seinen Kunstexponaten, besuchen kann, um dort hervorragende Champagner zu verkosten. Seien es jahrgangslose Champagner oder der neueste Jahrgang, der mit einem Bouquet aus Früchten wie weißer Pfirsich, Birne und Grapefruit sowie Anklängen von Ananas und Frühlingsblumen besticht: wer einen ausgezeichneten Champagner mit Eleganz und Stil sucht, trifft mit dem Perrier-Jouët die richtige Wahl. Wir sind gespannt auf die individuelle Handschrift von Séverine Frerson und den Impulsen, die sie für das Champagnerhaus zu setzen vermag.
Seit Wally Koval die Community „Accidentally Wes Anderson“ gegründet hat, ist der Hype aus den Medien nicht mehr wegzudenken. Die international wachsende Community, die die Bildästhetik des berühmten Filmemachers Wes Anderson auf der ganzen Welt in Fotografien festhält und bei Instagram unter @accidentallywesanderson teilt, ist jetzt auch als Buch verewigt worden: 200 reale Orte, die tatsächlich Filmkulissen von „Die Royal Tenenbaums", „Moonrise Kingdom“ oder „Grand Budapest Hotel“ sein könnten. Die Filme von Wes Anderson zeichnen sich vor allem durch ihre einzigartige Bildsprache aus mit ungewöhnlichen, überraschenden, teils bizarren Szenerien. Ergänzt wurden die Bilder, die meistens durch ihre perfekte Symmetrie und die seichten Pastelltöne auffallen, mit Geschichten zu den fotografierten Plätzen und Gebäuden sowie den Menschen, die sich dahinter verbergen.
Wally Koval, „Accidentally Wes Anderson. Orte wie aus ›Grand Budapest Hotel‹ und anderen Filmen des Regisseurs“, DuMont Buchverlag, 2020 www.dumont-buchverlag.de
Für Fans von unnützem Wissen und für Wissenschaftsnerds hat National Geographic das ultimative Buch herausgebracht: „Wow! Unglaubliche Fakten genial illustriert“. Zusammen mit Designer, Illustrator und Schriftsteller Dan Marshall entstand ein Buch mit spektakulären Fakten über unser Universum, illustriert mit Marshalls unverkennbarer Grafik in einem stylischen Schwarz-Weiß-Design.
Jede Seite präsentiert einen anderen spannenden Fakt mit Wow-Faktor und gibt eine neue Sichtweise auf unser Leben. Das Buch entstand übrigens aus Dan Marshalls Leidenschaft für gutes Grafikdesign, fremde Orte wie das Universum und der visuellen Vermittlung von Wissen. Dan Marshall, „Wow! Unglaubliche Fakten genial illustriert“, National Geographic Verlag, 2021 www.nationalgeographic.de & www.verlagshaus24.de
In T.C. Boyles neuestem Werk „Sprich mit mir“ benimmt sich der Protagonist wahrlich affig, denn er ist ja auch ein Affe. Doch der Schimpanse Sam, der in eine TV-Show von Professor Schermerhorn gebracht wird, kann nicht nur seinen Namen sagen und Gebärdensprache sprechen, nein, er kann auch noch einen Cheeseburger bestellen! Doch als die schüchterne Aimee die Bildfläche betritt und Sam sich in ein richtiges Individuum verwandelt, werden die Visionen des Professors zerschmettert. Außer ihm glaubt keiner an das Menschliche im Tier und Sam wird für Tierexperimente an der Universität beschlagnahmt. Aimee fasst einen verrückten Plan. Wer ist also menschlicher? Das Tier oder das Tier im Menschen?
T.C. Boyle, „Sprich mit mir“, Hanser Literaturverlage,
Die Freundschaft bestand auch hinter der Kamera: Givenchy war es, der für seine Muse Audrey Hepburn das berühmte kleine Schwarze in „Frühstück bei Tiffany“ auswählte.
Als Hommage an die Freundschaft von Audrey Hepburn und Hubert de Givenchy hat Philip Hopman eine wunderbare Biographie geschaffen, die auf charmante Weise den Aufstieg zum Ruhm und eine jahrelange Freundschaft nachzeichnet. Als Audrey in Paris zum ersten Mal auf Hubert trifft, während sie für ihren neuesten Film die Kleider aussucht, scheint es, als ob seine Couture für die Filmikone geradezu wie auf den Leib geschneidert wirkt. Der Beginn einer wunderbaren Symbiose... Philip Hopmans liebevolle und bunte Aquarelle bereichern das Lesevergnügen und erinnern selbst an kleine Modeskizzen. Philip Hopman, „Audrey & Hubert. Die Geschichte einer Freundschaft“, Midas Collection, 2021 midas.ch
Wuff! 340
Hunderassen gibt es auf der Welt, doch sie teilen alle einen gemeinsamen Vorfahren: den Wolf.
Dass Turnschuhe sowie Sneaker heutzutage nicht nur ein simples Schuhwerk sind, wissen die meisten von uns. Sie können sogar ein richtiges Hyperobjekt werden. Deswegen haben sich Nike und Virgil Abloh, Men’s Artistic Director bei Louis Vuitton, wieder zusammengetan, um mit „ICONS“ 10 Ikonen der Sneaker-Geschichte neu vorzustellen und präsentieren ein Make-of zum Nachlesen. Denn jeder Schuh ist ein Stück Industriedesign, eine ReadymadeSkulptur und ein ganz persönliches Kleidungsstück. Das Buch entführt in einen kreativen Prozess sowie hinter die Kulissen und dokumentiert Textnachrichten von Abloh an die Nike-Designer, Prototypen und noch nie gesehene Schätze aus den Archiven von Nike. Wir finden Swooshes, die von Air Jordans abgetrennt und mittels Klebeband oder Garn wieder angebracht wurden und Ablohs typische, in Anführungszeichen auf den Air Force 1 gekritzelte Textfragmente. So wird das Buch gleichzeitig Toolbox und Katalog in einem. Virgil Abloh & Nike, „ICONS“ (englische Ausgabe), TASCHEN, 2021
Reisen rund um den Globus haben die Sicht auf das perfekte individuelle Urlaubsfeeling extrem erweitert. So hat die Familie Sanoner, Inhaber der ADLER Hotelgruppe, sich von dem lässigen und dennoch sehr exklusiven Lodge-Prinzip inspirieren lassen und haben ruckzuck die ersten „Lodges“ in den Dolomiten entstehen lassen.
Es waren die Lodges Namibias, die die Brüder Andreas und Klaus Sanoner vor etlichen Jahren besuchten und deren entspannte sowie luxuriöse Atmosphäre auf sehr ausgedehnter Fläche den Denkanstoß lieferte. Lässiges Miteinander, große Naturverbundenheit und ein Rundum-Sorglospaket sind die Grundpfeiler dieses besonderen Ortes in den Dolomiten. Die ADLER Lodge ALPE liegt im Naturschutzgebiet der Seiser Alm auf ca. 1800 Metern Höhe und bis der Grundstein gelegt werden durfte, brauchte es ganze 15 Jahre. „Die Gebäude fügen sich perfekt in die Landschaft ein, sind flach gebaut und aus natürlichen Materialien geschaffen. Wir haben aber nicht nur Ideen aus Afrika mitgebracht, sondern bringen auch etwas zurück. Beispielsweise unterstützen wir ein Brunnenprojekt in Afrika, dadurch wird ein ganzes Dorf mit Wasser versorgt“, erklärt Franziska Sanoner, Tochter und Managerin des Familienbetriebs. Die Auflagen wurden allesamt erfüllt und entstanden ist eine großzügige Lodge mit 12 Chalets und 18 Junior-Suiten. Sensibel wurde die afrikanische Form- und Farbsprache in die traditionelle Holzarchitektur einer Alpe integriert, beispielsweise ein in 12 Meter hohes Totem, hölzerne Wandpaneele und Kuhfelle kombiniert mit Lederarrangements. Alle Lodges wurden aus den Hölzern Südtirols gebaut, innen wie außen. Seit 2014 empfängt die ADLER Lodge ALPE ihre Gäste und ist im
Winter wie Sommer immer sehr gut ausgebucht, denn exzellentes Essen und eine ebenso exzellente Auswahl an Getränken sowie ein stimmungsvolles und großzügiges Spa, nicht zu vergessen mit einem 35 Grad warmen Infinity-Pool, sind im Preis inkludiert. Die Auszeichnungen ließen nicht lange auf sich warten, zum Beispiel als „schönstes Hotel in Europa“ und als „eines der 20 besten Ferienhotels der Welt“. Es ist ein Ort zum Runterkommen, zum Sport treiben oder einfach nur, um die gute Luft und die Natur zu genießen. Im Frühjahr leuchtet lila die Soldanelle, im Sommer die fünfblättrige Alpen-Grasnelke, Eulen, Gämse und Steinadler tummeln sich hier ebenfalls. Gemütlich auf der Terrasse zu sitzen oder in den bequemen und doch modernen Gemeinschaftsbereichen durch die Panoramascheiben einfach mal das Licht- und Wolkenspiel auf der Seiser Alm zu beobachten, ist fast schon wie Meditation. All das sind sicher Gründe, um immer wieder zu kommen. Direkt vom Hotel geht es auf die Piste mit einem nahezu amerikanischen Skiservice, was natürlich ein echtes Plus für jeden Wintersportler ist. Im Sommer geht es dann eben auf Schusters Rappen oder mit dem EMountainbike in die Berge. Nahezu alles ist möglich. Die ADLER Lodge RITTEN unterscheidet sich vor allem durch die Lage und durch ihre Familienfreundlichkeit: „Im Unterschied zur Kettenhotellerie sind wir als Familienunternehmen viel stärker an einer Weiterentwicklung der Region interessiert.
Im Relaxraum der ADLER Lodge ALPE hat man einen exzellenten Blick auf die Seiser Alm.
Wir arbeiten eng zusammen mit den lokalen Playern“, so Franziska Sanoner. Schnell ist man in Bozen, der Landeshauptstadt Südtirols, oder anderen Ausflugszielen. Der Look ist noch moderner und expressiver in der Architektur, das beeindruckende Ensemble wurde 2019 eingeweiht: Das Haupthaus besteht aus Restaurant, Bar, Lounge und zwei großen Terrassen, im Untergeschoss befinden sich Spa, Pool und Gym. Zwei schlanke Gebäude mit jeweils 10 Junior-Suiten und einer großen Family-Suite erstrecken sich über das gesamte Obergeschoss. Und am Naturteich oder am Hang darunter befinden sich 20 Chalets, von denen sich vier über zwei Stockwerke erstrecken. Ein besonderer Augenschmaus ist das schwarze Holzkleid, das sich nahtlos an den angrenzenden Wald anschließt. Hölzerne Skulpturen wie Eulen, Adler und Drachen zieren die Giebel. In der Lounge und im Restaurant sind als dekoratives Element Decken- und Stützbalken mit Ethnomustern in kräftigen Rot- und Grüntönen bedruckt, und beleben so die Räume. Das Herz der gesamten Lounge ist der große offene Kamin, in dem an kühlen Abenden ein Feuer brennt. Alles in allem hat man die Qual der Wahl und das auf höchstem Niveau. Auch Nachhaltigkeit wird bei den ADLER Spa Resorts & Lodges groß geschrieben:
Hannes Pignater (rechts im Bild) ist seit Eröffnung Küchenchef der ALDER Lodge RITTEN.
"Wir haben aber nicht nur Ideen aus Afrika mitgebracht, sondern bringen auch etwas zurück."
„Wir stehen in Verbindung mit unseren Gästen und ihren Bedürfnissen. Unsere Gäste sind sehr offen für Nachhaltigkeit. Das heißt auch nicht, dass sie auf etwas verzichten müssen. Ökologisch bevormunden möchten wir niemanden. Bettwäsche und Handtücher werden bei uns nicht jeden Tag gewechselt, außer jemand fragt explizit danach. Unser Ziel ist es, Komfort und Exzellenz mit ökologischer Nachhaltigkeit zu vereinen. Die Gäste machen da inzwischen auch sehr aktiv mit.“ Erst vor Kurzem erhielten die ADLER Spa Resorts & Lodges das Qualitätssiegel „ADLER Regional Partner“, denn die Küchenchefs verwenden für ihre Speisekarte mit Vorliebe alles, was aus der Region kommt. So sind schnell über 100 Partnerschaften entstanden und unter jedem Gericht ist die Herkunft der Zutaten vermerkt. Beispielsweise das Bio-Rind fürs Tartar stammt vom „Weberhof“, der Räucherkäse von der Sennerei „Drei Zinnen“ im Hochpustertal. Ob Obst, Milch, Käse, Fleisch oder Gemüse: Alles landet klimafreundlich in bester Qualität mit artgerechter Tierhaltung und nachhaltigem Anbau in den Küchen der Lodges. Schnell wird klar, dass gerade in Zeiten der Pandemie diese besonderen Hotelleriekonzepte zu echten Gewinnern werden, denn die großzügigen Flächen für eine kleine Gästeanzahl mit exzellentem Service inmitten der Natur lassen jeden richtig durchatmen. Mit dem Auto gut erreichbar hat man schnell sein Ziel erreicht, da lohnen sich auch schon mal ein paar Tage exklusive Auszeit. Der Luxusurlaub muss also nicht immer auf abgelegenen Inseln in der Südsee erlebt werden, manchmal reicht auch schon die frische Luft der Berge, um sich zu wahren Höhenflügen verleiten zu lassen.
Wer ein richtiger Vogelflüsterer sein will, muss auch wissen, wie man mit ihnen kommuniziert. Wer ihre Stimmen nachahmen will, kann mit den Vogelpfeifen von KooKoo üben. Die formschönen Pfeifen stammen aus einer kleinen französischen Manufaktur, die seit 25 Jahren in liebevoller Handarbeit Lockpfeifen für heimische Vögel entwickelt und produziert. Jedes Instrument ist ein Unikat und wird aus Weißdornholz, Buche sowie Ahorn gefertigt und mit Messing, Leder oder Kautschuk je nach Melodie des Vogels ergänzt. Die Pfeifen befinden sich in einem kleinen Holzkästchen mit Beschriftung und Zeichnung am unteren Boden, dazu gibt es eine kleine Anleitung. www.kookoo.eu
Schon mal etwas von einer Lachskanone gehört? DemUnternehmen Whooshh Innovations aus Seattle ist im Sinne des Naturschutzes eine großartige Erfindung gelungen. Die moderne Wasser- und Energiewirtschaft macht es den stromaufwärts schwimmenden Lachsen unmöglich, den ein oder anderen Staudamm zu überwinden. Aber wie wäre es, wenn man die Lachse wie Münchhausen auf seiner Kanonenkugel zu ihrem Ziel befördert? Am unteren Ende dieser Kanone befindet sich eine Rutsche, aus der kontinuierlich Wasser fließt. Stromaufwärts schwimmende Fische werden instinktiv vom fließenden Wasser angezogen und schwimmen die Rutsche auf die gleiche Weise hinauf, als wenn sie versuchen würden, über einen Wehr zu schwimmen. Der Fisch gleitet dann durch den Erkennungsscanner, in dem mehrere Kameras in weniger als einer Sekunde insgesamt 18 Fotos aufnehmen. Diese Bilder werden sofort von einem Computersystem analysiert, das die Art, Größe und andere Eigenschaften jedes Tieres ermittelt. Von dort aus gleitet der Fisch durch eine weitere Rutsche in ein Rohrsystem, das mit sehr geringem Luftdruck den Fisch sanft durch das Rohr ins Wasser schickt. Auf diese Weise können Biologen nicht nur verfolgen, welche Fische sich im Fluss befinden, das
2021 ist das Superwahljahr, nicht nur in der Politik, sondern auch bei den Vögeln. Seit 50 Jahren Jahren wird beim NABU der „Vogel des Jahres“ gewählt, doch dieses Mal konnte bis zum 19. März jeder, statt nur ausgewählter Fachleute, seine Stimme für einen gefiederten Kandidaten abgeben. Im Rennen waren zehn nominierte Vögel: Stadttaube, Kiebitz, Rauchschwalbe, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Haussperling, Eisvogel, Rotkehlchen, Feldlerche und Amsel. Die Wahlplakate mit Sprüchen wie „Schnabel auf für bunte Felder!“, „Freie Bahn für freie Flüsse!“ oder „I want Moor!“ würden so manchen Politiker alt aussehen lassen. Gewonnen hat das Rotkehlchen mit 59267 Stimmen und trägt zum zweiten Mal den Titel „Vogel des Jahres“, wir gratulieren! www.vogeldesjahres.de & www.nabu.de
Du hast doch einen Vogel!
Ja, und zwar ganz viele auf dem Handy! Mit der NABUApp „Vogelwelt“ kann man detaillierte Informationen zu 307 Vogelarten abrufen mit 1400 einzigartigen, freigestellten Bildern. Jedes Portrait zur jeweiligen Art gibt Auskunft über das Aussehen, Bestimmung und Verwechslungsmöglichkeiten, Ökologie, Gesang, Gelegen, Verhalten sowie Häufigkeit und Bestand. Mitgeliefert werden europäische Verbreitungskarten, die Möglichkeit zur Erstellung von Beobachtungslisten und viele weitere Features. Mit zusätzlichen In-AppKäufen gibt es Vogelstimmen mit 1000 Gesängen und Rufen, professionelle Filmclips und – kein Witz – ein „Eierpaket“ mit Bildern von Eiern und Maßstabsvergleich zu jeder in der App enthaltenen Vogelart. www.nabu.de
Mit der warmen Jahreszeit kommen nicht nur die angenehmen Seiten des Lebens zum Vorschein, sondern auch die unangenehmen: fiese Mückenstiche! Vor allem unterwegs in der Natur sind die Plagegeister nicht weit entfernt, doch nicht immer hat man gleich ein Mittel zur Linderung gegen den Juckreiz zur Hand. Mit „heat_it“ von Kamedi ist das alles kein Problem mehr. An den USB-Port des Smartphones wird das kleine Gerät angeschlossen und durch die kurzzeitige Wärme – das Wirkprinzip der Hyperthermie – werden sowohl Schmerz als auch Juckreiz sekundenschnell gelindert. Mückenstich adé. Über die App kann man die Dauer und Hautstelle zusätzlich einstellen. „heat_it“ ist mit Android als auch iOS kompatibel und so klein, dass es sogar an einen Schlüsselbund passt. www.heatit.de
Dass Venedig ein touristisches Juwel und Gesamtkunstwerk ist, weiß man bereits seit vielen Jahrhunderten. Daher ist der Andrang nach wie vor groß: sei es um ein paar Tage oder eine Woche zu verweilen und das unglaublich beeindruckende Angebot an Kunst, Architektur und Kultur zu genießen. Und ein neu hinzugekommenes Hotel auf der authentischen Guidecca versprüht ein ganz eigenes Venedig-Feeling im Gegensatz zu den großen Hotelikonen am Markusplatz.
liche Silhouette Venedigs und speist wie in Mamas venezianischer Küche. Apropos der Blick: Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt ein Zimmer mit Blick auf das Wasser buchen. So wird man nachts von der leise plätschernden Lagune in den Schlaf geträumt, um tagsüber am maritimen Leben teilzuhaben. Wassertaxis, kleine Sportboote, Vaporettos oder kleine Versorgungsschiffe bilden ein quirliges Durcheinander zusammen mit zuweilen großen Kreuzfahrtschiffen. Ein kleines Hotelgeheimnis wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: Die Präsidentensuite ist vielleicht die Schönste in ganz Venedig. Leuchtende Wasserfarben gepaart mit vielen Elementen venezianischen Kunsthandwerks dekorieren die Räume im hohen Turm des Molino Stucky. Die dicht an dicht gesetzten traditionellen
venezianischen Fenster eines alten Palastes gewähren einen permanenten Ausblick auf die Schönheit der Lagunenstadt. Vielleicht sind es gerade diese Elemente, die trotz der Geräumigkeit eine hohe Intimität und Gemütlichkeit versprühen? Diese Präsidentensuite ist wie eine Schatzkiste: eine eigene Terrasse mit direktem Zugang zum Pool, ein Jacuzzi mit angeschlossenem Fitnessraum und on top – im wahrsten Sinne des Wortes – der Turm, der das Molino Stucky krönt. Klettert man den Turm bis zu obersten Spitze empor, so ergattert man den wohl besten Blick außerhalb des Campanile. Manchmal ist es viel schöner nah dran zu sein als mittendrin. Eintauchen in den venezianischen Trubel und gleich darauf zurückkehren auf die beschauliche Guidecca, das tut auch während der Biennale gut.
Alternative Wohnformen sind, je länger das 21. Jahrhundert voranschreitet, immer präsenter und gewinnen zunehmend an Gewicht. Doch können neue Trends und Sichtweisen in Sachen Wohnen tatsächlich globale Probleme lösen? Unter dem Motto „How Will We Live Together?“ rückte diese brisante Frage bei der 17. Architekturbiennale in Venedig in den Fokus.
gGiudecca: Die kleine langgezogene Inselgruppe im Süden Venedigs ist einer der beliebtesten Stadtteile der Serenissima. Seit 2007 befindet sich hier das von der Hilton-Gruppe geführte Hilton Molino Stucky Venice, das gerade einmal 10 Minuten vom historischen Stadtkern entfernt liegt. Als größtes Hotel und Konferenzzentrum in Venedig nimmt das Hotel ein unfassbar großes Areal ein, weshalb es gerne als modernes venezianisches Wahrzeichen bezeichnet wird. An der ausgezeichneten Rooftopbar oder im einzigartigen Dachswimmingpool kann man den Blick über die magischen Dächer Venedigs schweifen lassen. Wer jetzt denkt, dass das großzügige Urlaubsfeeling durch Massen an Tagestouristen gestört wird, kann wieder aufatmen. Auf die Giudecca verschlägt es vor allem echte Venezianer, Künstler sowie Studenten, die sich zu einem bunten Potpourri vermischen. Dass die einstige Getreidemühle aus dem Jahre 1884 eine bewegte Geschichte zu erzählen hat, erhöht das Charisma des ungewöhnlichen Hotelkomplexes. Mittellos und zu Fuß kam der junge Schweizer Giovanni Stucky nach Norditalien,
von Susanne Filter
erlernte dort das Müllerhandwerk und wurde schnell erfolgreich. Schon bald erkannte er, dass der Transport übers Wasser effektiver ist als über die italienischen Lande. Kurzerhand ließ er eine Getreidemühle mit mehreren tausend Mitarbeitern auf Venedigs Giudecca errichten, was die Stadt nachhaltig veränderte. Als Entrepreneur und Förderer der Stadt wurde er weit über die venezianischen Grenzen bekannt, bis er 1910 ermordet wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die einst florierende Mühle 1955 aufgegeben und sich selbst überlassen. Erst durch die liebevolle und aufwendige Renovierungen des Hilton wurde das Gebäude wiederbelebt. Heute warten im Inneren 379 Zimmer und Suiten. Die Qualität der leckeren und authentischen venezianischen Küche kann man direkt im Hotel genießen, aber auch in Harry's Dolci und im Restaurant des Hotel Cipriani, alles fußläufig entfernt. Kleinen Geldbeuteln sind ebenfalls keine kulinarischen Grenzen gesetzt, wie beispielsweise im Restaurant Al Redentor, einfach und unkompliziert sitzt man direkt am Wasser mit Blick auf die abend-
lLange hatten der Kurator Hashim Sarkis und Präsident Roberto Cicutto auf diesen einen Moment gewartet: die Eröffnung der Architekturbiennale. Nach zahlreichen Verschiebungen aufgrund der Pandemie fiel der Startschuss für die 17. Ausgabe rund um die Giardini, einer kleinen grünen Oase zwischen dem Markusplatz und vielen Anlegestellen, endlich Ende Mai. Wer es bereits im Mai zur Biennale schaffte, erlebte ein Venedig, das erst langsam wieder erweckt wurde nach dem erzwungenen Dornröschenschlaf. Keine Kreuzfahrtschiffe, die engen Gassen um den Markusplatz nicht wie immer notorisch verstopft und Luft- sowie Wasserqualität hatten sich über den langen Zeitraum der Pandemie zusehends erholt. evor die eigentliche Frage „How Will We Live Together?“ überhaupt im Rahmen der Biennale im Raum stand, hatte sie sich bereits bei einem Blick hier und da selbst beantwortet. In einer Zeit des Anthropozäns, in der wir Menschen immer bewusster und sensibilisierter mit den globalen Konsequenzen unseres Handelns und Tuns konfrontiert werden, scheint der Flair von Weltstädten wie es einst das antike Babylon war, immer mehr zu einem Risiko zu werden.
vELEMENTAL: Chileans and Mapuche, building places to get to know each other (KÜNÜ), building places to parley (KOYAÜ-WE).
1500cm.
Viel Theorie, der aber mit wenig Praxis begegnet wird. Zumindest antwortet die 17. Architekturbiennale auf ihre ganz eigene Art und Weise: 63 Länder wollen mit ihren Länderpavillons der Frage auf den Grund gehen, wir wir in Zukunft leben wollen. Eine einfache Frage, aber mit vielen und auch nicht eindeutigen Antworten. Schnell wird beim Rundgang durch die verschiedenen Pavillons klar, dass weniger elementare Designfragen im Raum stehen, was architektonisch gefällt oder zumindest gefallen darf. Vielmehr geht es um gesellschaftliche Themen wie Mobilität, soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, Migration, Klimawandel, Nachhaltigkeit und die zunehmende Digitalisierung. Ironischerweise setzten viele Pavillons bereits auf den digitalen Raum, wie der deutsche Pavillon beweist. Ein leerer weißer Kubus, auf dessen Wände QRCodes projiziert werden, trägt zur Stille bei. Schnell wird das Smartphone gezückt, wer allerdings keins besitzt, schaut ins Leere, und es öffnet sich ein Link zu Interviews, Bildern und Videos: „2038 The New Serenity – Die Neue Gelassenheit“ zeigt den Wandel unserer Gesellschaft durch eine globale Katastrophe. „Schöne neue
Welt“ könnte das Projekt auch lauten, denn das Video zeigt eine idyllische Welt: grüne Städte, Privateigentum ist nur noch sekundär wichtig, eine regenerative Kreislaufwirtschaft bringt Sozialismus und Kapitalismus in Einklang, glückliche Wale schwimmen in den Weltmeeren herum. Fakt und Fiktion scheinen nahtlos auf dem Display zu verschwimmen und dafür bräuchte man nicht mal nach Venedig reisen, denn die gesamte Biennale ist online abrufbar. Und gerade in Venedig als Kulturmetropole fällt es doch schwer, Streamings gegen ein richtiges Kunst- und Designerlebnis einzutauschen. Etwas weniger fiktiv geht es im Giardini-Pavillon mit der Videoinstallation „OCA RED“ vom indigenen Filmemacher Takumã Kuikuro zu. Im Video tanzen Bewohner des Reservats am Rio Xingu um die sogenannten „Ocas“, oval, mit Schilf bedeckt, dem menschlichen Körper sehr ähnlich. Didgeridooähnliche Töne sind zu hören, mit Füßen wird auf den Boden rhythmisch gestampft. Bewohnt werden die Ocas gemeinschaftlich von allen.
"HOW WILL WE LIVE TOGETHER?"
Was im Amazonas schon längst Alltag geworden ist, ist in Deutschland und anderen westlichen Ländern erst langsam auf dem Vormarsch: Shared Communities und Mehrgenerationenhäuser. Denn wer ab einem bestimmten Alter noch mit seinen Eltern oder einem Elternteil zusammenlebt, der wird schon schief von der Seite angesehen oder steht nahezu unlösbaren Problemen gegenüber. Ein Thema, was die Architekturbiennale ebenfalls anspricht, ist der knappe Wohnraum. Vor allem in Großstädten dürften viele davon ein Lied singen, beispielsweise in Paris. Farshid Moussavi möchte mit ihrem Pariser „Lot 19 Residential Block“ zeigen, dass sich die sozialen Ungleichheiten nicht an den Häuserwänden spalten. 91 Sozialwohnungen, 110 Studentenzimmer und 10 luxuriöse Appartements befinden sich in dem 11-stöckigen Wohnblock. Durch die einheitliche Fassade soll der Isolation vorgebeugt werden, alles sieht gleich aus, von den Fluren bis hin zur Eingangstüre. Wer sich dahinter verbirgt, lässt sich kaum erahnen. Obwohl die Architekturbiennale vor allem an uns appelliert, dass wir dringend neue Wohn- und Stadtraumkonzepte benötigen, so bleibt ein bittersüßer Geschmack. Wie viel Utopie und Dystopie die einzelnen Projekte und Visionen beinhalten, lässt sich selbst beim genaueren Betrachten nicht genau definieren. Letztendlich sind wir vor allem von den Bauweisen der diversen Architekten abhängig, denn sie bauen nicht nur Wände mit Balken, die zu einem Raum werden, sondern auch Gemeinschaftskonzepte, die Menschen formen und gleichzeitig spalten können. Nach uns die Sintflut? Ohne Architekten gäbe es zumindest keinen Wohnraum, doch dürfen sie nicht ganze Gesellschaften in ein bestimmtes Kostüm zwängen. „Zeige mir, wie Du wohnst, und ich sage Dir, wer Du bist.“ Schon Christian Morgenstern wusste, wie wichtig ein persönliches Wohnumfeld sein kann und der externe Einfluss sollte nur so groß sein, wie er in Zukunft nötig ist. Die derzeitige Architekturbiennale hat das Potenzial zu spalten, aber ganz sicher regt sie zur Diskussion an und das ist sicher das Wertvollste, was sie bewirken kann.
Statt nur Pakete zu versenden, arbeitet Amazon an neuen Headquarters. Der neueste Coup trägt den simplen Namen „HQ2“. Direkt in Arlington, einem County von Virginia, das lediglich der Potomac River von Washington D.C. trennt, soll der architektonische Meilenstein liegen. Das Design wurde tatsächlich von der Doppelhelix-Struktur der DNA und vom Poop-Emoji inspiriert. Auf dem Gelände werden drei neue 22-stöckige Gebäude entstehen, die nach der höchsten Nachhaltigkeitszertifizierung des US-amerikanischen Green Building Councils gebaut wurden. Sie werden vollständig über eine ausgelagerte Solarenergie betrieben und bieten Büroflächen auf einer Fläche von 2,8 Millionen Quadratfuß genug Raum. An mehreren Wochenenden im Monat soll das Areal auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein, unter anderem sollen ein Amphitheater, ein „Waldhain“ für Märkte, Konzerte und Filme im Freien, Einzelhandelsflächen, Restaurants, Kindertagesstätten, Imbisse und ein Hundeauslaufplatz integriert werden. Und das alles in einem riesigen Softeis (oder ist es doch eher ein PoopEmoji?) aus schillernden Glasfassaden. www.aboutamazon.com
nøhetta ist es wieder gelungen ein nachhaltiges Büro in Norwegen fertigzustellen: Das „Powerhouse Telemark“ in Porsgrunn in der Provinz Vestfold og Telemark wird als Gebäude über seine gesamte Lebensdauer mehr Energie produzieren, als es benötigen wird, einschließlich der Energie für den Bau. Das Gebäude besteht aus 11 Etagen, dabei hat Snøhetta das Prinzip der Standardisierung angewendet, um unnötigen Abfall zu reduzieren. Vom Boden bis hin zu den Toiletten sieht auf jeder Etage alles identisch aus. Zudem wurde das gesamte „Powerhouse Telemark“ aus nachhaltigen Materialien gebaut, dazu gehören unter anderem lokale Holz-, Gips- und Teppichfliesen, die zu 70 Prozent aus recycelten Fischernetzen bestehen. Die Außenfassade weist ein schiefes
Design mit einer 45-Grad-Neigung auf, in der sich ein Photovoltaik-Baldachin befindet. Zusammen mit der Photovoltaikzellen bedeckten Südfassade wird eine Gesamtleistung von 256.000 kWh pro Jahr erreicht, was laut Snøhetta etwa dem 20-fachen des jährlichen Stromverbrauchs eines durchschnittlichen norwegischen Haushalts entspricht. www.snohetta.com
„Hier und jetzt müssen wir uns überlegen, wie unsere Arbeit nicht nur den Menschen, sondern auch andere Spezies auf diesem Planeten beeinflusst“, erklärt Snøhetta-Gründer Kjetil Trædal Thorsen zum Bau des „Powerhouse Telemark“.
Der „Toyota Tacoma“ ist eines der beliebtesten Fahrzeuge in der amerikanischen Überlandfahrt, aber Dimension und Gewicht sind für manchen Fahrer ein Hindernis. TruckHouse hat sich diesem Problem angenommen und verwandelt den „Tacoma“ in einen Expeditionsgeländewagen mit einer ultraleichten Bauweise, die aus der Luft- & Raumfahrt stammt. Der weiße Look des nur über 227 Kilogramm schweren Trucks wird durch mehrere Panoramafenster abgerundet. Das Interieur bleibt noch ein kleines Geheimnis: Laut Layout sollen ein Bett, ein ausklappbarer Esstisch mit Sofa, ein geräumiges Bad und eine Küche mit Herd, Waschbecken und Kühlschrank die Ausstattung komplettieren. www.truckhouse.co
Urbaner Lifestyle und Outdoor-Abenteuer mit einer fahrenden 3-ZimmerWohnung in einem: Das steckt alles im „VANDERER“. Der neue Urban Camper kommt direkt aus dem Allgäu und ermöglicht einen Möbeltransport, einen Camping-Trip mit vier Personen oder einen spontanen Familienausflug. Die Outdoor-Genussecke bietet sowohl ein Induktionsfeld als auch einen Gaskocher, während die höhenverstellbare Küchenzeile durch ein Waschbecken ergänzt wird mit Kühl- und Gefrierkombination zwischen den Sitzen. Gleichzeitig lässt sich die abgesenkte Küchenzeile als Liegefläche für optimalen Schlafkomfort nutzen. Dazu gesellen sich zwei weitere Schlafplätze im Aufstelldach mit Weitblick und luxuriöser Aussicht. www.vanderer.eu
Außerhalb Woodstocks war der „Flowcamper“ vor allem zu Beginn als Psychdelic Hippie-Camper bekannt. Mittlerweile wurde abseits der bunten Muster und Neonfarben immer mehr hölzernes Interieur integriert, wie das neueste Modell „Casper“ beweist. Statt Hippie-Feeling zieren der Spruch „Van your life“ sowie Bergspitzen die Türen. Im Inneren wurde eine Mini-Berghütte in einem VW T6.1 geschaffen. Das Modell ist PKW und Transporter zugleich, denn durch die verschiebbaren und herausnehmbaren Sitze entsteht flexibler Stauraum. Auch die L-förmige Küchenzeile aus nordischer Fichte bietet viel Komfort. Ein optionales Highlight ist das Klappdach, das „Casper“ um zwei zusätzliche Schlafplätze, Stehhöhe und eine wunderbare Sonnenterrasse erweitert. www.flowcamper.de
Direkt aus Japan kommt die nächste Generation für das mobile Homeoffice: das „Nissan NV350 Office Pod Concept“. Auf vier rollenden Rädern versteckt sich im Inneren ein ausfahrbarer Arbeitsplatz mit Drehstuhl, iMac und komfortabler Arbeitsfläche. Dabei kann der „Nissan NV350“ auch in wenigen Minuten in ein Outdoor-Office verwandelt werden oder in eine schicke RooftopLounge inklusive großem Sonnenschirm auf dem Autodach, um sich nach einem harten Tag den Wind um die Nase wehen zu lassen. Durch den transparenten Büroboden aus Polycarbonat kann man die Natur darunter betrachten, über einen plätschernden Bach geschoben, hat man einen sehr hübschen Büroteppich, der gar keiner ist. Für alle Morgenmuffel wurde die integrierte Kaffeemaschine natürlich nicht vergessen. www.nissan.co.jp
George Lowden hat sich in den letzten Jahrzehnten im Geschäft des handwerklichen Gitarrenbauens einen exzellenten Namen gemacht. Spätestens seit Ed Sheeran mit ihm kollaborierte, sind seine Gitarren weltweit für ihre besondere Qualität und ihren einzigartigen Klang berühmt.
Die „Sheeran by Lowden“ gibt es mittlerweile in acht Ausführungen sowie zwei Größen (S sowie „the Wee“) und ist beliebter denn je.
owdens Gitarren werden alle in Handfertigung und für den Kunden maßgeschneidert hergestellt. Persönliche und individuelle Wünsche des jeweiligen Musikers werden dabei berücksichtigt. Eine klassische Lowden-Gitarre wird aus hochwertigem Klangholz, wie Rosenholz aus den Honduras oder Madagaskar hergestellt. Mensur, Halsweite und Resonanzkörper der Gitarre werden filigran und aufwendig produziert. Manchmal dauert es allerdings zwei bis drei Jahre bis man seine bestellte Lowden-Gitarre bekommt. Die Nachfrage ist groß! Für Kunden, die solange nicht warten wollen oder sich die hochwertig angefertigten Gitarren nicht leisten können, gibt es eine Alternative. Aus dem Lowden Workshop werden günstigere Gitarren angeboten, die der Philosophie und Bautraditions George Lowdens entsprechen.
ngefangen hatte Lowdens Karriere im Jahr 1961, als er mit zehn Jahren seine aller erste Gitarre baute. Dies geschah mit Hilfe seines Vaters, einem irischen Bootsbauer. Die Gitarre hatte einen quadratischen Resonanzkörper und Angelschnüre als Saiten sowie verbogene Nägel als Bünde. Mit 18 Jahren startete er schließlich einen weiteren Versuch und baute seine erste elektrische Gitarre. Sein Traum war es für Stars wie Eric Clapton oder Jimi Hendrix Gitarren herzustellen. So richtig ins Rollen kam sein Geschäft dann im Jahr 1976, als er zu experimentieren begann. Er kombinierte unter anderem verschiedene Holzsorten zum Bau seiner Gitarren und bekam Hilfe und Unterstützung von den damals bekannten Gitarrenbauern Stephen Delft und Chris Eccleshall. Bald danach kam der Durchbruch, als ein bekannter Pariser Gitarrenladen auf seine Gitarren aufmerksam wurde. George Lowden begann sein Geschäft zu vergrößern. Von 1980 bis 1985 wurde ein Teil seiner Gitarren unter seiner Aufsicht und Qualitätskontrolle in der Nähe von Nagoya in Japan produziert. Als in den 80er-Jah-
ren die elektronische Musik auf dem Vormarsch war und die Nachfrage für Akkustikgitarren sank, gründete Lowden eine neue Werkstatt in Irland. 2014 bestellte Gary Lightbody, ein irischer Musiker, schließlich eine Gitarre für keinen Geringeren als Ed Sheeran. George begann Eds Stil und Spieltechnik zu beobachten, um eine Gitarre anzufertigen, die Eds Technik perfekt entsprechen würde. Dadurch enstand die bisher kleinste Lowden-Gitarre, die inzwischen als „Wee Lowden“ bekannt wurde. Als Resumee dieser Zusammenarbeit wird mitlerweile eine Lowden-Gitarre produziert, die sich „Sheeran by Lowden“ nennt und speziell für junge aufstrebende Musiker gedacht ist. So arbeitet George Lowden bereits jetzt an seiner eigenen Legende in der internationlen Musikszene.
Seine Gitarren sind gefragter denn je und bereits jetzt für viele Profimusiker ein Objekt der Begierde.
Unverkennbar ist der Klang der Saiten einer einzigartigen LowdenGitarre.
Für den neuen Männerduft aus dem Hause Hermès hat Parfumeurin Christine Nagel ganz neue Wege eingeschlagen.
Mit „H24“ kreierte sie eine innovative Signatur aus der Hermès Duftwelt, weg von den konventionellen Holznoten, hin zu einer pflanzlicheren Duftcharakteristik.
Das botanische Rückgrat bildet dabei Muskatellersalbei, der sich durch seine Noten von Heu und geschnittenem Gras sowie einer sanft animalischen Amber-Basis auszeichnet. Hinzu gesellen sich die Narzisse, welche für filigrane Bitternoten sorgt sowie leichte Tabaknoten für eine kantige Seite. Abgerundet wird der Duft durch Rosenholzessenz aus Südamerika sowie Sclarene, einem erdigen Duftstoff, der der Komposition eine metallische Schwingung verleiht und mit dem berauschenden Duft von warmen Bügeleisen auf Stoffen die perfekte Verbindung zum Prêt-à-porterUniversum von Hermès darstellt. www.hermes.com
Mit „Orchid Leather“ haben van Cleef & Arpels den ersten, naturinspirierten Herrenduft mit Ledernuancen geschaffen. Dazu kombinierte Parfumeur Julien Rasquinet 2 ikonische Parfumingredienzen: die Zistrose und Vanilleschote. So entsteht ein überraschend würzigsüßer Lederduft mit moschusartigen, ledrigen Noten von Amber und Holz. Umhüllt werden diese Nuancen durch geheimnisvollen Weihrauch und würziger, kandierter Pflaume sowie Kardamom. Kraftvoll & raffiniert! www.vancleefarpels.com
L'Ateliero heißt das neue Parfumlabel, welches 2020 von Rudi und Aurelia Bedy ins Leben gerufen wurde. Inspiriert durch unzählige Reisen durch die Welt, beschloss das Ehepaar, seine eigene Duftlinie zu kreieren. Diese umfasst, neben 5 Damendüften, 4 Herren-Parfums mit einem Ölanteil von über 25 %. Mit ihren Parfums wollen die Duftliebhaber den Lebensstil und die Persönlichkeit ihrer Kunden dezent, aber wahrnehmbar unterstreichen. So entstanden Duftkreationen wie „The One“ mit maritimen Noten, Lorbeeren und Zitronen, „Victorious“ mit Noten aus Moschus, Ananas und Birke, „Provokateur“ mit Zimt, Bernstein und Leder, sowie „Irrésistible Man“, der mit Lavendel Kardamom und frischer Minze die Sinne betört. www.lateliero.de
Die Parfümerie Krigler wurde 1904 von Albert Krigler in Berlin gegründet und durch die besonderen Duftkompositionen dank Berühmtheiten wie Audrey Hepburn populär. Eine Hommage an die 20er-Jahre bildet der verführerische Duft „Villa Americana 220“, denn er lässt die französische Riviera inklusive der Villa Americana am Cap d'Antibes wiederaufleben. Die milde Duftseife wirkt dank Noten von Zitrone, Magnolie, Sandelholz sowie Bernstein erfrischend und erinnert durch die maritimen Noten an das Mittelmeer und laue Sommerabende. Die edel parfümierten Seifen reinigen sanft die Haut und werden von Kunsthandwerkern in der französischen Provence nach altbewährtem Rezept handgefertigt. www.krigler.eu
ØY! ØY!
In Zusammenarbeit mit der norwegischen Designerin und Bildhauerin Katja Dahl präsentiert Sprekenhus die „Home Fragance Diffuser“-Kollektion. Der Gründer Alexander Sprekenhus zeigt damit seine Verbundenheit zu seiner norwegischen Heimat und den Vega-Inseln. Denn „ØY" ist das norwegische Wort für Insel und gleichzeitig Name der handgefertigten Diffuser. Die skandinavische Tradition des Labels begründet bei der Duftskulptur deren funktionales Design und Minimalismus. So entstand eine raffinierte Verbindung zwischen zartem Porzellan und dem norwegischen Naturstein Larvikit. Wird die Porzellankugel mit Duftöl beträufelt, verströmt sie einen wohlriechenden, eleganten Duft und schafft dadurch ein olfaktorisches Erlebnis im eigenen Zuhause. www.sprekenhus.com
Vegane Kosmetik wird immer beliebter und wichtiger: Dear Dahlia bietet zeitlose Kosmetikprodukte mit veganen High-Performance-Formeln. Inspiriert wurde die Brand von der Dahlie, die wegen ihrer schönen Blüte auch als „Königin der Gärten“ bekannt ist. Alle Produkte enthalten den Blütenextrakt Dahlia Variabilis, der antioxidativ wirkt und die Haut vor Alterung schützt. Als Symbol einer zeitlosen Ästhetik wurde ein oktogonales Marmordesign mit roségoldener Farbe gewählt. Zwei besondere Highlights sind der flüssige Glitzerlidschatten „Paradise Shine Eye Sequins“ sowie die Rouge- und Lidschattenpalette „Blooming Edition Secret Garden Palette“ mit Perlglanz-Farben. www.deardahlia.com
Mit Uslu Airlines gibt es was auf die Lippen und zwar ordentlich Farbe! Die neuen Trendfarben der Frühlingssaison vermitteln Hoffnung sowie Optimus und davon kann man und frau ja nie genug haben, oder? Die Farben „Pirouette Rose“, „Pickled Pepper“, „Millenial Purple“, „Orange Ochre“ und „Blue Atoll“ vermitteln Frische und Heiterkeit, die wir hoffentlich auch ohne Maske zu sehen bekommen. Zum Lippenstift gibt es auch die passende Nagellackfarbe, so gesellt sich „KAT kataia“ zu „LEIB ibiza“ oder „APP asapa“ zu „TDK taldykurgan“. Alle Lippenstifte enthalten pflegendes Vitamin E und wurden wie die Nagellacke nicht an Tieren getestet. www.usluairlines.com
Wunder2 hat gleich mehrere Wunder in petto, zum Beispiel drei KajalstiftKollektionen: Essential, Metallic und Glitter mit insgesamt 21 Farben stehen zur Auswahl. Ein weiteres Must-Have ist der flüssige Eyeliner „Super-Stay Liquid Eyeliner“, der mit seiner präzisen Spitze und 5 Farben einen tollen Augenaufschlag zaubert. Bei den Lippen überzeugen die „Must-Have-Matte Lipsticks“ mit einer Tragezeit von sechs Stunden und schonender Pflege durch Hyaluronsäure. Erhältlich sind die Lippenstifte in den vier Trendfarben „Needed Nude“, „Crush for Coral“, „Gimme Red“ und „Better Burgundy“. Alle Produkte sind wasserfest, kaum abfärbend, on top vegan und nicht an Tieren getestet. www.wunder2.de
Alle meine
NARS startet gleich mit zwei neuen Kollektionen durch: Die „Euphoric Color Complex“-Kollektion besticht mit lichtreflektierenden Farbpigmenten, die der Haut einen natürlichen Look verleihen und voll mit dem angesagten Glow-Trend gehen. Die Kollektion umfasst die „Euphoria Face Palette – Glow to Another Dimension“, den Highlighter „Euphoria Face Dew“ und die flüssigen Lippenstifte „Afterglow Lip Shine – Surreal Feel. Divine Shine.“ Dagegen sorgt die „Air Matte Lip Color“-Kollektion für neu definierte Lippen. Faszinierende Farben mit einem Hauch Matt werden kombiniert mit aufpolsternden, weichen Pigmenten, die die Lippen in federleichte Farbe hüllen. Der Color Diffusion Complex sorgt für ein Weichzeichner-Finish und ein angenehm cremiges Tragegefühl. www.narscosmetics.com
Für Frühlingsgefühle im Bauch sorgen die 4 neuen, strahlenden Farben von Herzlack. Inspiriert durch die zarten Grüntöne und filigranen Blumen des Frühlings, entstanden so 4 einzigartige Farben, von frischem Grün über warmen Goldgelb bis hin zu leuchtendem Korallenrot und magischem Lila. Anders als herkömmliche Lacke, bestehen die Herzlacke aus bis zu 90 % natürlichen Inhaltsstoffen auf pflanzenbasierter Formel mit 100 % ökologischem Glitzer aus nachwachsenden Rohstoffen, ganz ohne Mikroplastik. www.herzlack.de
Unsere Nagelhaut gehört zu den wohl am vernachlässigsten Körperregionen. Dabei ist eine intakte und gesunde Nagelhaut gerade jetzt wichtig, denn diese schützt den Nagel vor Schmutz und Keimen, die schmerzhafte Entzündungen auslösen können. Ella Brantë schenkt dem Nagelbett die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt: Mit dem antibakteriellen „Nail & Cuticle Oil“. Enthaltendes Öl aus Wacholder und der Manuka-Pflanze schützt Nagel und Nagelhaut vor Bakterien wie Keimen, die den Nagel und die Nagelhaut schädigen könnten. Gleichzeitig regt enthaltenes Ingweröl die Durchblutung und somit das gesunde Wachstum der Nägel an, während Karottensamenöl die Regeneration der Nagelhaut unterstützt. Jojoba- und Zitronenöl schützen zusätzlich vor Austrocknung und sorgen für einen frischen Duft. www.ellabrante.com
Nagellack entfernen und gleichzeitig die Fingernägel pflegen? Der 2-Phasen Nagellackentferner von Nailberry macht‘s möglich. Der „Clean Bi-Phase Nail Colour Remover“ in der edlen Glasflasche pflegt die Nägel schon während des Ablackierens. Grund dafür ist die innovative 2-Phasen Technologie: Phase 1 repariert, regeneriert und härtet den Nagel mit AHA-Säuren, während die 2. Phase die Nagelgesundheit, dank nährendem Wildrosenöl, verbessert und Nägel sowie Nagelhaut intensiv nährt und mit Feuchtigkeit versorgt. Da der Nagellackentferner frei von Aceton ist, reinigt er die Nägel sanft, ohne sie dabei auszutrocknen. www.nailberry.co.uk
Dimgo lautet der Name der 2020 gegründeten Beautybrand, die sich der plastikfreien Herstellung von Seifen verschrieben hat. Kreativer Kopf hinter dem grünen Label ist die Gründerin Diana Gomez. Die Kolumbianerin stellt mit großer Passion feste Naturkosmetik im eigenen Atelier in Köln her. Bei ihren Zero Waste Soaps verzichtet sie auf Müll wie Palmöl oder Parabene. Stattdessen basieren die hübschen Hingucker auf natürlichen Ölen aus Oliven, Kokos, Mandeln sowie Shea- und Kakaobutter. Dank ihrer cremigen Konsistenz, bieten die handmade Seifen eine ideale & verantwortungsbewusste Alternative zu flüssigen Handseifen. www.dimgohandmade.com
Manucurist lautet das französische Label, welches sich der Gesundheit und Schönheit der Fingernägel verschrieben hat. Das Familienunternehmen stellt seit 1996 Produkte aus dem Bereich der Nagelpflege her. Dabei achtet Gaelle Lebrat-Personnaz, die die Brand 2005 übernahm, vor allem auf Responsibility. Statt bedenklicher Inhaltsstoffe wie Kampfer oder Formaldehyd, setzt Manucurist auf pflanzliche Inhaltsstoffe aus Kartoffeln, Weizen oder Baumwolle. So auch bei „Green Flash“, der ersten weltweit grünen Version der Gelnägel. Aus pflanzlicher Biomasse gewonnen und mit erneuerbaren Energiequellen hergestellt, entstanden acrylfreie Gellacke mit extrem haltbaren Finish ohne Plastikeffekt. Die Linie umfasst eine Kollektion von pflanzlichen Lacken in zahlreichen Farben. Dank des „Sunshine Topcoats“ werden die Nägel langanhaltend versiegelt, erstrahlen in einem brillanten Glanz und werden mit den natürlichen UV-Strahlen der Sonne ausgehärtet, ganz ohne Lampe. Professionelle Maniküre für Zuhause! www.manucurist.com
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In Zusammenarbeit mit der Porzellan Manufaktur Nymphenburg kreierte
Designer Ted Muehling diese vielseitig einsetzbaren Becher. Ob für Wasser, Champagner oder als Stiftehalterauf dem Schreibtisch, im Badezimmer oder als Windlicht. Erhältlich in zwei Ausführungen.
Zuzahlung 100 € pro Stück.
Entspannung und auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu achten, ist vor allem in unserer schnelllebigen Welt wichtiger denn je geworden. QUALITY hat sechs spannende App herausgesucht, die einem beim Abschalten, Meditieren und vielem mehr helfen.
GARDIFY (IOS, ANDROID)
Smart gärtnern geht jetzt ganz leicht mit der App „gardify“. Der digitale Gartenmanager bildet mit wenigen Klicks den eignen Garten virtuell ab, Pflanzen lassen sich aus der Datenbank abspeichern. Mit dem weltweit einzigartigen Öko-Scan werden die ökologischen Aspekte des eigenen Gartens sekundenschnell analysiert.
Klassische Autofahrerhandschuhe aus extraweichem Peccaryleder in Rot oder Schwarz, handgenäht, mit sportlichem Oberhandausschnitt und lederüberzogenem Druckknopf. Größe 6.5, 7 oder 7.5. Zuzahlung: 30 €
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CALM (IOS, ANDROID)
Mehr Entspannung und Wohlbefinden gibt es mit „Calm“. Die Meditations-App bietet ein breit gefächertes Programm: Verschiedene Meditationsanleitungen beschäftigen sich mit den Themen Angst, Stress, Dankbarkeit und Fokus, während beruhigende Einschlafgeschichten und Atemübungen einem helfen, schneller im Alltag abzuschalten.
HEADSPACE (IOS; ANDROID)
Passend zur Netflix-Serie „Headspace: Guide to Meditation“ konnten sich bereits 66 Millionen Menschen von der passenden App „Headspace: Meditation & Schlaf“ überzeugen. Hunderte von Kursen und Übungen widmen sich unter anderem der Entspannung, Achtsamkeit sowie Stressbewältigung und sorgen für viele Glücksmomente.
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Hochwertige verstellbare Baseball Cap mit der limitierten Bestickung des Quality Q, erhältlich bei einer einmaligen Zuzahlung von 10 €.
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SEVEN (IOS, ANDROID)
Wem ein ausgiebiges Training zu lang ist, sollte „Seven“ ausprobieren. Die App bietet ein abwechslungsreiches Intervall-Training, das jeweils sieben Minuten lang ist. Nach den Übungen, zum Beispiel klassische Liegestützen, Kniebeugen oder dem Hampelmann, folgt eine 30-sekündige Pause, bis es weitergeht. Einfach, aber doch effizient.
FOREST (IOS, ANDROID)
Mehr Konzentration und weniger am Handy hängen? Klingt paradox, aber mit „Forest – Stay focused, be present“ ist das möglich. Der Timer legt eine ungestörte Konzentrationsphase fest, währenddessen wird ein virtuelles Samenkorn gepflanzt, woraus ein ganzer Baum entsteht. Mit den gewonnenen Münzen als Belohnung lässt sich auch in der Realität eine Baumpflanzung bezahlen.
WATERMINDER (IOS, ANDROID)
Die preisgekrönte Tracker-App „WaterMinder“ erinnert täglich daran, genug Wasser beziehungsweise Flüssigkeit zu trinken. Mit den intuitiven und ansprechenden Grafiken wird der individuelle Flüssigkeitshaushalt berechnet; wie viel man tatsächlich getrunken hat, lässt sich einfach über die App protokollieren.
Nachhaltigkeit ist schon seit ein paar Jahren in der Mode angekommen, jedoch eher stiefmütterlich in eine alternative Ecke geschoben, wurde den Designern der Schick und das Modegefühl oftmals abgesprochen. Schließlich trägt man Mode nicht nur aus ökologischen Aspekten, sondern soll die Augen verführen und einen kleinen Glücksmoment zaubern. Doch das vermeintliche Mauerblümchen ist auf dem besten Wege wahrgenommen zu werden durch eine neue innovative Generation von Kreativen. Denn auch bei Kunden wächst das
Interesse an „grünen“ und doch bunten Labels. Schon im letzten Jahr ging die Pitti Uomo 99 mit dem „Sustainable Style Award“ für junge Designer voraus. Jetzt startet die zweite Auflage dieses einmaligen Projekts.
von Alexandra Felts
„Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Stil. Das ist der Ausgangspunkt des Projekts“, sagt Giorgia Cantarini, Modejournalistin und Talentscout, die zugleich die Auswahl der Nachwuchsdesigner kuratiert. Nach dem großen Erfolg mit der Premiere des „Sustainable Style Award“ im letzten Jahr startet jetzt die Pitti Uomo 99 als internationale Fachmesse für Menswear in Florenz die zweite Auflage eines einmaligen Projekts, dessen Herausforderung darin liegt, Stil und eine ästhetische Sprache der Mode mit Umwelt, Herstellung und gesellschaftlicher Verantwortung zu vermählen. Was noch vor Jahren auf Catwalks und in den Posts der Influencer nachrangig und höchst unsexy schien, rückt jetzt in den Mittelpunkt. Zertifizierte Materialien, recycelte Stoffe, innovative Hybridformen für ein Outfit und die Einsicht, dass die Qualität eines Produkts in Zukunft auch mit sozialer Verantwortung innerhalb der Lieferketten verknüpft sein muss. In Kreisläufen zu denken, das lineare Fertigen mit seinem enormen Ausschuss aufzuheben – darin liegt auch die Kreativität der Nachwuchsdesigner.
Die kurze Halbwertzeit von Modetrends, die verschwenderische Lust an der Fülle scheinen zunehmend für viele in der Modewelt inzwischen aus der Zeit gefallen. Diesem Umdenken möchte die Pitti Uomo zusammen mit Partner Reda Group eine global beachtete Plattform schenken. Im letzten Jahr wurde der amerikanische Designer Spencer Phipps mit seiner Marke Phipps International zum ersten Sieger gekürt. Er bekommt nun die Chance, eine Capsule Collection aus Merinowolle für Rewoolution, der Activewearmarke von Reda, zu entwerfen.
Für den „Reda x Sustainable Style Award #2“ kamen 15 internationale Designtalente in die engere Wahl, die sich verantwortungsvoller Menswear verschrieben haben und in der ganzen Welt ihre Ateliers haben: von Peru bis Südamerika, vom Vereinigten Königreich bis Thailand, und natürlich darf Italien nicht fehlen. Was diese so diverse schöpferische Gruppe vereint, ist die Vielfalt ihrer Looks, die belegen, wie anziehend und cool nachhaltige Fashion aussehen kann. Wer mit Schaudern an unförmige Teile und Schlabberlook denkt, wird begeistert Vorurteile revidieren.
Das ist zum Beispiel Luca Kemkes aus Amsterdam, die ausgerechnet in Heimtextilien fürs Schlafzimmer – Tagesdecken und Duvets! – die verkannten Stoffe für romantisch urbane Outfits entdeckt. Das Duo DNI aus Peru und Vitelli aus Italien setzen auf die handwerklichen Traditionen ihrer Länder und entwerfen Knitwear, die lokalen Gemeinschaften Arbeit gibt oder wie im Fall von Vitelli mit recycelten Garnen arbeitet. Klassische industrielle Lieferketten, die dunkle Seite der Modebranche, durchbricht auch die Ukrainerin Ksenia Schnaider, die Secondhandkleidung und Vintagedenim von Kievs Straßenmärkten verarbeitet. Die engagierten Mailänder von KidsofBrokenFuture definieren den Begriff Streetwear neu, denn sie arbeiten eng mit Aktivisten zusammen.
Young N Sang aus Südkorea verfolgt mit seiner Mode einen in seinem Land noch schlummernden Ansatz: textile Nachhaltigkeit. Seine kritische Haltung verdeutlicht er mit dem geschickten Einsatz von Pop Codes mit Abfallprodukten, um ungewöhnliche Gewebe und Accessoires zu entwerfen. Die in Bordeaux ba-
sierte Italienerin Flavia La Rocca hat 2019 bereits den Green Carpet Fashion Award gewonnen und arbeitet mit Modulen, alle aus zertifizierten und recycelten Stoffen, die sich zu einer reduzierten, auf das wesentliche beschränkte Garderobe fügen. Philip Huang aus Thailand hat sich mit den traditionellen Färbetechniken seiner Vorfahren beschäftigt, Nous Etudions setzt auf veganen Unisex-Minimalismus und entwirft demnächst einen Vegan-Sneaker für Nike. Ein weiteres Beispiel dafür, dass inzwischen auch die Giganten auf das wirtschaftliche Potenzial dieses Umdenkens aufmerksam geworden sind. Einige der jungen Designer haben schon einen Namen wie der Brite S.S. Daley, der genauso wie Reamerei Genderbarrieren in Frage stellt.
Wie Giorgai Cantarini sieht auch Agostino Poletto, der General Manager der Pitti Immagine, das Projekt einer umfassend nachhaltig verstandenen Mode als Zukunftsvision, die sich aber schon jetzt realisieren lässt. Es geht für beide nicht darum, sich einen schönen grünen Schein zu verleihen, sondern, dass die Mode in einer sich rasch verändernden und von Klimaveränderungen betroffenen Welt Entwicklungen und Trends wie ein Seismograph erspürt. Und auf ihr den Geist einer Zeit einzukleiden. Was die Arbeiten dieser jungen Designer so inspirierend werden lässt, ist, dass sie den Blick vom Mainstream wenden und Schönheit und Möglichkeiten dort entdecken, wo andere achtlos vorbeigehen.
„Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Stil. Das ist der Ausgangspunkt des Projekts.“
Giorgia Cantarini
Die Lautsprecher „Phantom I“ & „Phantom II“ vom französischen Hersteller Devialet sind ein unschlagbares HiFiSoundsystem. Die ultrakompakten, kabellosen Lautsprecher zeichen sich nicht nur durch ein ikonisches Design – das durch die französischen Gärten des 18. Jahrhunderts inspiriert wurde – sondern durch außergewöhnliche Präzision in der Klangqualität aus. Der „Phantom“ ist der ultimative Connected Speaker mit einem Hochtonlautsprecher, der für einen ultratiefen Bass und höchste Klangdichte sorgt. Über Bluetooth, Airplay 2, Spotify und vielen mehr lässt sich die Musik kinderleicht abspielen. Für die Pariser Oper wurde sogar eine Edition mit Blattgoldauflage entworfen. www.devialet.com
Fast zwei Drittel der aktiven Sportler sollen beim Training Kopfhörer tragen. Bei den 16- bis 24-Jährigen sollen es sogar über 90 Prozent sein. Philips TV & Sound bringt gleich vier neue Modelle in Sachen Sportkopfhörer auf den Markt, die Outdoorenthusiasten als auch Athleten begeistern werden.
Beispielsweise ist das Flaggschiff A7306 True Wireless mit Pulsmessung und UV-Reinigung ausgestattet, während das Modell A6606 Wireless Neckband mit Bone Conduction Vibration als Knochenschall-Kopfhörer für eine bessere Wahrnehmung von Umweltgeräuschen und hervorragenden
Klang sorgt. Integrierte LEDs bei der Variante A6606 geben extra Sicherheit beim Training in dunkler Umgebung, einzigartige, gelgefüllte On-Ear Pads für kühlenden Komfort wurden für die Kopfhörer A4216 entworfen. www.philips.de
Kabellose In-Ear Kopfhörer sind total in. Zusammen mit dem britischen Visionär und Industriedesigner Ross Lovegrove hat das KEF Akustik-Team die brandneuen „Mu3 Noise Cancelling True Wireless“-Kopfhörer entworfen. Die Active Noise Cancellation-Technologie von KEF ermöglicht es, Außengeräusche zu eliminieren für einen beeindruckenden und unverfälschten Sound beim Musikhören. Durch den Umgebungsmodus, bei dem auf Knopfdruck die aktive Geräuschunterdrückung teilweise deaktiviert wird, nimmt man sofort wahr, was um einen herum passiert. de.kef.com
Wie klingt eigentlich der Sound eines LEGO Steins?
Die Antwort gibt es jetzt dank „White Noise“, eine Wiedergabeliste, die beim Entspannen helfen soll. Sie besteht aus verschiedenen Audiospuren, die die ikonischen Klänge der LEGO Steine wiedergibt, die Generationen auf der ganzen Welt kennen. Jeder Stein kreiert ein einzigartiges Geräusch, weshalb Audiodesigner mit über 10.000 Steinen auf der Suche nach den perfekten beruhigenden Klängen experimentierten. Das Ergebnis ist eine einmalige Klanglandschaft mit Tracks wie „It All Clicks“, der das Zusammenfügen von zwei Steinen einfängt oder „The Waterfall“, in dem Tausende von LEGO Steinen übereinander gegossen werden. www.lego.com
Ohrringe als Kopfhörer? Das gibt es doch nicht! Doch, denn die „NOVA H1 Audio Earrings“ revolutionieren das Musikhören auf eine neue Art. Die kabellosen Kopfhörer bestehen aus einer Süßwasserperle mit einem silber- oder goldfarbenen Clip. Das Klangerlebnis wird über das Ohrläppchen als Out-of-Ear-Technologie transportiert: Eine Tonebene wird zu einer vorhandenen Tonebene hinzugefügt, die sie umgibt, dadurch kann man auch weiterhin Umgebungsgeräusche wahrnehmen. Die Audio Earrings wurden speziell für Frauen ohne sogenannten „Tussifaktor“ entwickelt und können den ganzen Tag getragen werden, die Aufladung erfolgt über ein kleines Case. Die Audioperlen lassen sich überall vielfältig einsetzen: im Home Office, beim Fahrradfahren oder während eines Spaziergangs. Bis dahin muss man sich aber noch etwas gedulden, die Audio Earrings von NOVA werden erst im Spätsommer verfügbar sein. www.nova-audio.com
Paris: Die französische Stadt an der Seine ist nicht nur bekannt als die Stadt der Liebe, sondern auch weltweit als ein führendes Zentrum für Mode, gutes Essen, Kultur und Kunst. Es ist also kein Wunder, dass hier die Museen wie Champignons aus dem Boden schießen. Denn bald gibt es eine neue Heimat für die berühmten Sammlungen des Kunstsammlers François Pinault: die „Bourse de Commerce“.
von Delilah Werdermann
Es muss vor ungefähr sechs Jahren gewesen sein, als sich François Pinault dazu entschloss, seine Kunstsammlungen für immer in Paris auszustellen. Dass der Ort, den sich der Gründer der Holdinggruppe Artémis und Luxusgütergruppe Kering ausgesucht hatte, kein gewöhnlicher sein kann, war schnell klar. Ein historisches Denkmal im 1. Arrondissement von Paris, gelegen in der Topgegend von Les Halles und der Rue du Louvre, sollte es werden, das im Laufe der letzten vier Jahrhunderte mehrere Bau- und Stilphasen erlebt hatte und stetig ergänzt wurde. Dazu gehörten unter anderem die Medici-Säulen als letzter Über-
rest des Hôtel particuliers, erbaut von Katharina von Medici im 15. Jahrhundert, die Rundform und Innenfassaden der ersten Halle au Blé (1763 bis 1767) und die eiserne Kuppel (1806 bis 1813). Das neue, restaurierte Museum „Bourse de Commerce – Pinault Collection“ soll dabei nicht nur ein simpler Ort der Kunstausstellung sein, sondern auch als Schnittstelle zwischen zeitgenössischer Kunst und dem französischen Kulturerbe. 5.000 Werke der zeitgenössischen Kunst – vor allem Gemälde des 20. und 21. Jahrhunderts – zählen zu seiner Sammlung, was er in Paris ausstellen will, bleibt noch ein kleines Geheimnis.
Auch über den geschätzten Wert gibt es keine Angaben und Pinault hüllt sich bei dieser Frage lieber in ein lächelndes Schweigen. Für Umbauten ist er jedenfalls bekannt, denn seine Immobilien in Venedig, zu denen der barocke „Palazzo Grassi“ und die alte Zollstation „Punta della Dogana“ gehören, wurden bereits renoviert und zeigen seit 2006 sowie 2009 Teile seiner Sammlungen. Kein geringerer als der japanische Stararchitekt Tadao Andõō, der unter anderem den Pritzker-Preis erhalten hat, wurde dafür beauftragt. Auch für die „Bourse de Commerce“ wurden Tadao Andõō Architect & Associates zusammen mit der Agentur NeM / Niney et Marca Architectes, der Agentur Pierre-Antoine Gatier und Setec bâtiment ins Boot geholt, um das historische Gebäude zu renovieren. Ronan und Erwan Bouroullec erhielten den Auftrag, alle Möbel für die „Bourse de Commerce“ zu entwerfen und auszuwählen. Ein architektonisches Staraufgebot und ambitioniertes Projekt, wenn man bedenkt, dass Pinault nach eigenen Aussagen mit der „Bourse de Commerce“ zu „einer Renaissance des Pariser Kulturraums“ beitragen will. Im Juni 2017 begannen die ersten Spatenstiche, bis im März 2020 alles finalisiert worden war: „The idea was to regenerate a historic site: honouring the memory of the city inscribed in its walls and interior, while bringing in another structure, on the model of nestled Russian dolls: a composition setting up a living dialogue between the new and the old, creating a space full of life, as should be the case for a place devoted to contemporary art. The vocation of this architecture was to weave together the web of time, past, present and future, as in the projects for Venice“, so Andõō, der mit der „Bourse de Commerce“ bisher sein größtes Projekt in Frankreich realisiert hat. Das Ergebnis sind insgesamt zehn Ausstellungsgalerien auf fünf Etagen, deren rondoartige Bauform nicht nur optisch ein Hingucker ist. Der Durchmesser des Zylinders wurde geändert, um ihn an den Raum anzupassen, fast fünf Meter Abstand befinden sich jetzt zwischen der historischen Fassade und der Betonwand, auch „Passage“ genannt als Anspielung auf die Architektur der Pariser Passagen. Dazu soll das Auditorium mit 284 Plätzen ein Ort für Gespräche, Konferenzen, Konzerte und vieles mehr
werden, während das Studio, eine riesige „Black Box“ im Untergeschoss, ideal für Video- und Audiopräsentationen ist. Das Foyer rund um das Auditorium soll zukünftig auch für Performances und Installationen genutzt werden. Doch neben der architektonischen Vielfalt ist die „Bourse de Commerce“ vor allem ein Ort, der für alle künstlerischen Disziplinen offen ist und alle dazu einlädt, die einzigartige Pinault-Sammlung im Zuge der zeitgenössischen Kunst zu erkunden und entdecken. Die Synergie verschiedenster Akteure in ihrem kulturellen und sozialen Umfeld, sei es „parisian“, national oder international, wird zu einem regen Kunstaustausch beitragen. Aber einen kleinen Wermutstropfen gibt es ungeachtet der großen Freude, denn trotz der pünktlichen Fertigstellung wurde die Eröffnung aufgrund der Coronapandemie immer wieder verschoben. Aber jetzt ist es soweit, am 22. Mai öffnete das Museum endlich seine Pforten, damit wir wieder ein Stück Kunst genießen können.
Doch neben der architektonischen Vielfalt ist die „Bourse de Commerce“ vor allem ein Ort, der für alle künstlerischen Disziplinen offen ist und alle dazu einlädt, die einzigartige Pinault-Sammlung im Zuge der zeitgenössischen Kunst zu erkunden und entdecken.
PHOTOGRAPHY BY
PATRICK SCHWALB
Suit ELISABETTA FRANCHI
C/O TEMPELHAMBURG.DE
Blouse MARCEL OSTERTAG
Pumps JIMMY CHOO
Blouse COSTER COPENHAGEN
Skirt ELISABETTA FRANCHI C/O TEMPELHAMBURG.DE
Photography: Patrick Schwalb / Styling: Tu Anh Ngo c/o Liganord / Hair & Make-up: Eva Hennings using Bumble&Bumble (Hair) and M2 Beauté (Make-up),
Digital Operator: Keno Schwalb / Assistant: Freya Hinrichs / Model: Emily Liptow c/o Modelwerk
„Vertraue mir!“ säuselte die Schlange Kaa in dem Walt Disney-Blockbuster „Das Dschungelbuch“. Dürfen wir vertrauen und wie viel Vertrauen ist gesund? Eva Schulte-Austum, eine der bekanntesten Vertrauensforscherinnnen nimmt kein Blatt vor den Mund und zeichnet uns einen vertrauensvollen Weg im Dschungel der Möglichkeiten. In Zeiten großer Veränderungen und möglicher Werteverschiebungen hat sich das kleine Wort „Vertrauen“ ungeahnt präsent in den Vordergrund geschoben. Im Gespräch mit Eva Schulte-Austum wollen wir herausfinden, was Vertrauen für uns bedeutet, und warum wir uns so schwer damit tun, einander zu vertrauen.
Jeder von uns hat seine Wurzeln. Örtliche Wurzeln sind vertraute Plätze. Kann man Vertrauen auch in Plätze haben und nicht nur in Menschen?
Man kann... Letztendlich unterscheidet die Forschung drei Grundarten: Vertrauen in sich selbst, Vertrauen in andere Menschen und Vertrauen ins Leben oder besser Gottvertrauen. Die Dinge hängen sehr eng zusammen. Die Forschung sagt beispielsweise: „Selbstvertrauen ist die Basis, um anderen Menschen zu vertrauen.“ Ich glaube, das ist zu kurz gedacht. Ich glaube, dass wir insbesondere durch andere Menschen lernen können, uns wieder zu vertrauen. Ich glaube gerade in der heutigen Zeit, wo alles extrem schnell und globalisiert ist, brauchen wir Vertrauen, denn Vertrauen schafft Schnelligkeit und senkt die Kosten in Unternehmen. Versuchen Sie mal alles bis in den kleinsten Winkel zu kontrollieren, das kostet ziemlich viel Zeit, Energie und Nerven.
„Wer nicht vertraut, der nimmt sich jede Möglichkeit auf echte Nähe, Geborgenheit, gute Beziehungen und ein glückliches Leben.“
Eva Schulte-Austum
wenn wir vertrauen, können wir enttäuscht und verletzt werden. Wer aber nicht vertraut, der nimmt sich jede Möglichkeit auf echte Nähe, Geborgenheit, gute Beziehungen und ein glückliches Leben. Und ich glaube, die Frage ist nicht, ob wir es uns leisten können, zu vertrauen. Die Frage ist eher, ob wir es uns leisten können, nicht zu vertrauen. Und die Antwort dafür liegt auf der Hand.
Man kommt auf die Welt mit einer Art Urvertrauen. Dieses Urvertrauen, das sich auf Vater und Mutter bezieht, „Ich will dich beschützen!“, die mir Essen geben. Ich glaube, dass kleine Kinder in erster Linie so gut wie gar kein Misstrauen haben. Das wird doch wahrscheinlich erst mit der Schulzeit kommen, oder?
Die Erfahrung zeigt allerdings, dass insbesondere viele ältere Menschen wieder mehr Angst und auch mehr Misstrauen haben. Wie erklären Sie sich das?
Da kommen verschiedene Dinge zusammen. Aus der Forschung wissen wir, dass je älter wir werden, desto misstrauischer werden wir. Hintergrund ist der: Wir brauchen fünf positive Erfahrungen, um eine negative auszugleichen. Und im Laufe des Lebens treffen wir nicht immer fünf Mal so viele positive Erfahrungen wie negative.
Das wäre fantastisch, wenn es so wäre.
Also Menschen, die nicht vertrauen, sind Kontrollfreaks. Würden Sie das so unterschreiben?
Definitiv. Denn das Gegenteil von Vertrauen ist nicht Misstrauen, das Gegenteil von Vertrauen ist Kontrolle. Ich bin zwar Vertrauensforscherin und ein großer Vertrauensverfechter, aber ich bin auch ein Freund des klugen Vertrauens. Das heißt, sich bewusst sein, wem kann ich wirklich guten Gewissens vertrauen und da aktiv Vertrauen zu investieren. Aber es gibt durchaus gute Gründe, bestimmten Menschen nicht zu vertrauen. Es ist einfach das herauszufinden.
Meinen Sie, dass es wirklich einfach ist? Weil es gibt auch die nahezu perfekten Betrüger. Menschen, die andere Menschen manipulieren können. Wie aus der Literatur die Figur des Felix Krull.
Angenommen Sie schenken jemanden Vertrauen und werden enttäuscht, dann merken Sie, Sie haben einen Fehler gemacht. Wenn sie jemandem misstrauen, dann können Sie gar nicht überprüfen, ob dieses Misstrauen gerechtfertigt ist, weil Sie ja nicht die Möglichkeit haben, den positiven Fall zu überprüfen. Natürlich,
Misstrauen ist komplett erlernt. Es hat viel mit Prägung zu tun, wie wachsen wir auf, was vermitteln uns unsere Eltern, wie gehen Eltern mit Beziehungen um, wie gehen Eltern mit Menschen um, was denken Eltern über das Leben? Das prägt uns natürlich. Aber zu sagen „Wir haben das nicht in der Hand“ oder „Wir sind Opfer der Umstände“, das finde ich falsch, denn damit nehmen wir uns selber unsere eigene Kraft und Entscheidungsfreiheit
Wir starten alle als Baby nach der Geburt mit 100-prozentigen Vertrauen in unsere direkten Bezugspersonen. Danach nimmt das Vertrauen erstmal sukzessive ab. Und zwar durch die Erziehung der Eltern, durch das Umfeld, durch die Schule, dass Deine beste Freundin Dich total enttäuscht hat oder was auch immer. Aber je älter man wird, umso größer ist das Vertrauen in sich selbst und umso mehr vertraut man wieder seiner Intuition. Rein theoretisch müsste doch das Vertrauen wieder mehr anwachsen, je älter ich werde.
Ja, das wäre der absolute Knaller. Ich glaube tatsächlich, dass wir vieles selber in der Hand haben. Also für mich ist zum Beispiel Dankbarkeit ein extrem wichtiger Energiespender und ich nehme mir jeden Abend die Zeit, meinen Tag Revue passieren zu lassen und zu schauen: „Wofür bin ich dankbar?“ Ich schreibe quasi ein Tagebuch. Abends sind es immer drei Dinge, für die ich dankbar bin und drei Dinge, die ich für andere Menschen getan habe. Das gibt mir die Möglichkeit zu reflektieren und zu fokussieren; die positiven Momente zu sammeln und denen mehr Gewicht zu geben. Aus der Neurowissenschaft wissen wir: unser Gehirn ist plastisch, es verändert sich. So trainiere ich jeden Tag meine Dankbarkeit und jeden Tag auch den Fokus auf die schönen Dinge. Und ich bin sehr sicher, das dies ein wesentlicher Faktor ist, warum ich vergleichsweise gut gelaunt und gelassen durch diese Zeit komme.
Würden Sie glauben, dass Elefanten aus Seifenblasen Kuchen machen können? Geht anscheinend prima!
„Wir brauchen fünf positive Erfahrungen, um eine negative auszugleichen.“
Eva Schulte-Austum
Vor circa fünf Jahren haben Sie sich auf eine längere Reise begeben, sozusagen eine Vertrauensforscherreise. Warum?
Ich wusste schon vorher, dass wir Deutschen nicht gerade Vertrauensweltmeister sind, aber was können wir von den Menschen in anderen Ländern in Bezug auf Vertrauen lernen? Ich habe mir acht Länder angeschaut, die deutlich mehr zwischenmenschliches Vertrauen praktizieren als in Deutschland. Das sind alles Länder, wo das Glück sehr ausgeprägt ist.
Wie in Dänemark?
Die Skandinavier sind allesamt außergewöhnlich, was das Thema Vertrauen angeht, und ich habe mit Meik Wiking gesprochen, dem weltweit bekannten Glücksforscher und mehrfachen Bestsellerautor, der das Buch „Hygge“ und „Lygge“ geschrieben hat, also ein Buch über Glück und das andere über Hygge, über Gemütlichkeit. Und er sagt: „Wir haben in über 15 Jahren Forschung herausgefunden, dass das Vertrauen in andere Menschen der wichtigste Glücksfaktor überhaupt ist.“
Was ist aus Ihrer Sicht das Land des größten Vertrauens, welches Sie kennengelernt haben? Gab es für Sie ein sogenanntes Wow-Erlebnis?
Dänemark war wirklich sehr beeindruckend. Also die lassen dort beispielsweise in Kopenhagen Kinderwagen mitsamt den Kindern vor der Tür stehen und die Eltern sitzen im Café und da guckt keiner auf die Kinderwagen. Da käme auch keiner auf die Idee, den Kinderwagen mitzunehmen. Das ist vielleicht das intensivste Vertrauen. Die Dänen schließen auch ihre Türen nicht ab.
Was sind die Vertrauensfaktoren, die dafür sorgen, dass das Vertrauen dort so hoch ist?
Die Dänen haben einen sehr starken Gemeinschaftssinn.
Also wer viel hat, trägt viel zur Gemeinschaft bei. Wer wenig hat, trägt wenig zur Gemeinschaft bei. Und ein Zweites, was mir in Schweden und Dänemark begegnet ist, ist eine besondere Art von Respekt: das Thema „Augenhöhe“. In Schweden gibt es das „Jante“Gesetz, kein Gesetz im rechtlichen Sinne, sondern eine soziale Norm, die besagt: Niemand ist besser, niemand ist schlechter, wir sind alle gleich. Und so erzählte mir ein Geschäftsmann, ein CEO eines internationalen Konzerns im Interview: „Wissen Sie eigentlich, was das größte Kompliment ist, das Sie einem Schweden machen können?“ Und ich sagte: „Nein?!“ Er: „Wenn Sie ihm sagen, er ist ein totaler Durchschnittstyp.“ Das, wofür man in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz schräg angeguckt wird, ist in Schweden ein Kompliment, weil es um Augenhöhe geht. Es geht nicht darum „Mein Auto, mein Haus, mein Boot“, dieses „Ich bin schneller, ich bin besser, ich bin stärker“, sondern es geht wirklich darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen.
„Wenn wir spüren, uns schenkt jemand Vertrauen, dann setzt das an einen ganz sensiblen Punkt an: an unserer Ehre.“
Eva Schulte-Austum
Wie groß sind unsere Erwartungen an unser Leben und wie groß sind die Erwartungen unserer Gesellschaft?
es an Vertrauen fehlt, wenn es schmerzt. Manchmal werden wir enttäuscht und beschließen dann, um uns zu schützen, wir vertrauen niemandem mehr. Wir glauben Misstrauen schützt uns vor schlechten Erfahrungen, und das Gegenteil ist der Fall. Wir wissen aus der Forschung, dass, wenn wir Menschen misstrauen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden extrem. Wenn wir aber dem anderen eine Chance geben, wird uns der andere tatsächlich häufig wegen diesem Mut wertschätzend und respektvoll behandeln. Wenn wir spüren, uns schenkt jemand Vertrauen, dann setzt das an einen ganz sensiblen Punkt an: an unserer Ehre. Wenn wir merken, da vertraut uns jemand und der spricht das auch noch aus, dann sind wir in der Regel bereit, ziemlich viel dafür zu tun, dass dieses positive Bild, was jemand von uns hat, bleibt. Ich spreche dabei von „klugem Vertrauen“.
Mit dieser Thematik hat sich auch Andrea Illy sehr beschäftigt. Warum sind die Italiener nicht so glücklich, wie beispielsweise die Dänen? Er hat festgestellt, dass die meisten Italiener zu Ich-bezogen sind. Italiener sind eigentlich keine Gemeinschaftsmenschen. Aber eben dieser Gemeinschaftssinn ist es, den die Nordländer quasi implementiert haben.
Tatsächlich sind es die Länder, in denen der Gemeinschaftssinn sehr hoch ist, wo auch das Vertrauen und damit das Glück einhergeht. Glück ist im Grunde genommen ein Produkt von guten Beziehungen. Man kann nicht alleine glücklich sein. Es gibt diesen spannenden Film „Cast Away“ mit Tom Hanks, der wie Robinson Crusoe auf einer Insel strandet und alles, was er hat, ist ein Volleyball. Dem malt er dann Augen und spricht mit ihm, weil er es nicht aushält, alleine zu sein. Dann kommt eine Szene, wo der Volleyball auf dem Wasser über Bord geht und Tom Hanks leidet wie ein Hund und dabei ist es nur ein Volleyball. Das zeigt, was für eine Bedeutung soziale Beziehungen für uns haben, und warum es uns so unfassbar schmerzt, wenn Beziehungen enden. Und Vertrauen ist dieses unsichtbare Band, was Menschen verbindet, was man nicht sehen kann, was man aber sehr wohl spürt. In der Regel denken wir erst darüber nach, wenn
Es gibt neun Vertrauenstipps, die uns helfen, gute und stabile Beziehungen zu führen. Egal, ob zu Kunden, Kollegen, dem eigenen Chef, Freunden oder der eigenen Familie. Und das sind Verschwiegenheit, Ehrlichkeit, Respekt, Transparenz, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Unterstützung, Empathie und Neutralität. Hinter Neutralität versteckt sich vor allen Dingen der Vertrauensvorschuss. Und diese Dinge helfen uns nicht nur, das Vertrauen anderer Menschen zu gewinnen. Sie dienen uns auch als Kompass und als Orientierung: wem können wir vertrauen und bei wem sollten wir durchaus vorsichtig sein? Und jemand, der Versprechen nicht hält, wie Jens Spahn beispielsweise, der ist da gerade ein gutes Beispiel, er verspricht viel und hält nichts. Kommunikation in den Medien degeneriert derzeit stark zu einem Sprachrohr der Politik, das fühlt sich zuweilen befremdlich an. Ich habe im letzten Jahr deutlich mehr Interviews abgesagt, als zugesagt, weil ich gesagt habe: „Mein Ziel ist Vertrauen zu stiften, Mut zu machen, Optimismus in die Welt tragen und Zuversicht zu geben.“ Und mein Ziel ist es nicht, Angst zu machen und Misstrauen zu schüren. Aber Angst und Misstrauen verkaufen sich besser. Und diese Perspektive hat mir geholfen deutlich kritischer hinzuschauen und ich bin dem gegenüber, was die Politik derzeit tut, sehr kritisch. Ich bin kein Corona-Leugner, denn den Virus gibt es.
... und Ihre Schlüsse daraus?
Mitte März 2020 hatten wir den ersten Lockdown und Ende März habe ich angefangen, mich mit den psychologischen Auswirkungen zu beschäftigen. Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie fragil die menschliche Psyche ist. Ich hatte eine Idee davon, was auf uns zukommt. Die Forschung zeigte damals schon anhand einer großen Metastudie, veröffentlicht im „The Lancet“ – also dem renommiertesten Medizinmagazin der Welt
– anhand von anderen Epidemien, wie SARS und Ebola – wie ein Lockdown, definiert als Minimum sieben Tage zu Hause bleiben – die Psyche von Menschen beeinflusst und welche Langzeitfolgen das hat. Das weiß auch die Politik. Was ich ihnen ankreide ist, dass sie kein Wort darüber verlieren, was das für die Gesamtbevölkerung bedeutet, sehr wohl aber leicht Gesetze ändern, die ihnen gerade in den Kram passen. Und ich finde man kann an vielem meckern, die Frage ist für mich: Was kann man besser machen? Es ist die Transparenz, also Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Und nicht darauf zu warten, dass jemand fragt, sondern die von Anfang an so zu kommunizieren, dass die Menschen verstehen, warum Dinge getan werden.
Frau Schulte-Austum, was mich gerade wirklich interessiert: Vertrauen hat auch mit sozialer Kompetenz zu tun, mit dem gelebten Miteinander. Wie reagiert mein Umfeld auf mich, wie reagiere ich auf mein Umfeld? Jetzt laufen wir mit Masken rum, wir können ja noch nicht mal mehr die Gesichter identifizieren in ihrer Mimik, ist der böse oder lacht der mich an? Da geht ganz viel soziale Kompetenz und Einschätzungsvermögen verloren. Gerät meine innere Werteskala ins Wanken, wenn ich keine Möglichkeit mehr habe, sie mit dem Leben abzugleichen?
Ja, und wir werden nach dieser Zeit wieder lernen müssen, anders auf andere Menschen zuzugehen. Was wir aktuell in der Gesellschaft merken, dass das Misstrauen steigt und es hat viel damit zu tun, wie Politiker reagieren. Diese haben Vertrauen eingefordert: „Wir entscheiden und ihr handelt danach.“ Aber sie tun das sehr intransparent und sind nicht kontinuierlich in ihren Entscheidungen. Dazu gibt es so viele Beispiele. Das Vertrauen in die Politik und das politische System eines Landes korreliert extrem stark mit dem Vertrauen in andere Menschen. Das Vertrauen in Menschen, die uns ohnehin nahe waren steigt, wenn wir uns bewusst Zeit nehmen in diese Beziehung zu investieren, wie anrufen, eine Karte schreiben, oder eine WhatsApp schreiben. Das Vertrauen in völlig fremde Menschen nimmt aber ab, weil jeder ist ja momentan eine potentielle Gefahrenquelle.
Dazu fällt mir eine aktuelle kleine Episode ein. Der kleine 3-jährige Sohn meiner Physiotherapeutin war immer ein sehr fröhliches und Menschen zugewandtes Kind. Er lief auf alle Menschen zu und nahm sie in den Arm. Meine Therapeutin sagte, sie wusste sich keinen anderen Rat und hat ihm im ersten Lockdown bereits eingebläut: „Du musst aufpassen, Du darfst fremde Menschen nicht anfassen, sie könnten ja krank sein.“ Sicher ein gut gemeinter Rat, aber nun läuft er vor allen Menschen davon und ruft „Kranke Menschen, kranke Menschen!“ Wie soll dieser kleine Junge ein normales Verhältnis zu anderen Menschen bekommen?
Absolut, und die Auswirkungen werden wir erst später merken, aber dann umso heftiger. Die Anzahl der psychischen Erkrankungen ist während der Pandemie bereits um ein Vielfaches gestiegen. Nicht alle, die gerade behandlungsbedürftig sind, gehen zum Arzt oder lassen sich behandeln. Es wächst gerade eine Generation von Kindern heran, die in einem sehr elementar wichtigen Alter lernen: Menschen sind gefährlich.
Was können Sie sich für Konsequenzen vorstellen, die da kommen könnten?
Ich glaube, dass wir als Gesellschaft Gefahr laufen, unsere Beziehungsfähigkeit zu verlieren. Und die Schäden werden wir erst in fünf oder zehn Jahren in voller Härte spüren. Und wenn man das Ganze mal wissenschaftlich basiert weiterspinnt, dann geht es um Menschen, die einsam sind, die werden schneller krank und sind länger krank. Sie leiden häufiger unter HerzKreislauf-Erkrankungen und sie sterben schneller. Das heißt, diese Pandemie beeinflusst uns viel mehr als nur dieses Wohlgefühl „Geht es jetzt gerade jemandem gut oder nicht?“, sondern sie nimmt unweigerlich Einfluss auf unser komplettes Leben. Auch auf die Art und Weise, wie gesund wir bleiben. Wie glücklich werden wir sein? Und das sagt uns da draußen niemand, weil man das nicht hören möchte. Diese Dinge sehe ich und sie lassen sich wissenschaftlich belegen. Der Forscher Manfred Spitzer hat vor circa 2 Jahren zwei Studien zum Thema Einsamkeit geschrieben. Daraufhin habe ich geschaut wie Vertrauen und Einsamkeit zusammenhängen. Und da zeigt sich: Menschen, die wenig soziale Kontakte haben, die sich einsam fühlen –die sind schneller krank, weil das Stresslevel viel höher ist und die Entzündungswerte schneller steigen. Sie sind länger krank und werden nicht so schnell wieder gesund. Sie sterben statistisch gesehen schneller. 2 bis 3 Jahre früher, Männer noch schneller als Frauen. Das
ist also etwas, was wir sehr ernst nehmen sollten. Und ich habe mir noch nicht die Mühe gemacht, das Ganze mal statistisch hoch zu rechnen gegen die Fallzahlen von Corona und gegenüber Sterblichkeit. Aber ich finde das ist etwas, über das muss man sprechen.
Dadurch, dass natürlich immer mehr Angst geschürt wird, hat man kaum positive Ausblicke. Also egal, ob Sie lesen oder ob Sie fernsehen oder ob Sie Menschen sprechen, es gibt nur ganz wenige positive Impulse.
„Ich glaube, dass wir als Gesellschaft Gefahr laufen, unsere Beziehungsfähigkeit zu verlieren.“
Eva Schulte-Austum
Ich muss etwas lachen, ja und nein. Also ich bin kein Freund zu sagen: „Oh, von außen kommt nichts Positives!“ Sondern ich bin ein Freund davon zu sagen: „So, Leute, wartet nicht auf das Licht am Ende des Tunnels. Seid selber das Licht im Tunnel, macht euch Licht, euch selber und anderen.“ Investieren wir unsere Zeit in gute Beziehungen, das geht auch über Distanz. Also ich schreibe beispielsweise im Jahr über 700 Karten. Man macht sozusagen ein Beziehungsangebot. Beziehungen zu intensivieren und zu erhalten ist das Wichtigste in dieser Zeit. Meine Familie ist mir sehr wichtig, und wann immer es geht, verbringen wir Quality Time miteinander.
Das verstehe ich gut. Die Familie ist die Basis unseres Urvertrauens. Wie holt man sich das zurück, wenn man wie Sie mit 13 ein so einschneidendes Erlebnis wie Missbrauch hat?
„Wie macht man das?“... Das ist eine gute Frage. Ich hatte das große Glück, dass ich eine Mentorin hatte, – ohne dass sie es jemals gesagt hat – die mir immer das Gefühl gegeben hat: „Du kriegst das hin, Du wirst wieder gesund. Ich glaub‘ an Dich.“ Selbst in der Zeit, als es mir wirklich sehr schlecht ging und als mein Leben am seidenen Faden hing. Und das hat mir wiederum geholfen, eine andere Perspektive zu wählen: Okay, wenn da jemand ist, der wirklich an mich glaubt, dann kann ich wieder lernen, selber an mich zu glauben.
Haben Sie diese Mentorin noch in Ihrem Leben?
Ja, sie ist ein ganz wichtiger Teil und einer der mit Abstand wichtigsten und wertvollsten Menschen in meinem Leben. Das Vertrauen anderer – also dieses etwas für möglich halten –entfacht Mut. Also wenn ich zurückblicke, war meine Mentorin jemand, der mir geholfen hat, meinen Mut zu finden, meinen Weg zu gehen. Dinge zu tun, die unkonventionell sind, wie zum Beispiel meine Reise durch die Welt, um Vertrauen zu erforschen.
Wie lange waren Sie in der Welt unterwegs?
Insgesamt über einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Die Reisen habe ich dann alle in meinem Buch „Vertrauen kann jeder“ beschrieben. Was machen Menschen in anderen Ländern anders, was können wir davon lernen? Spannende, teilweise sehr ungewöhnliche und auch persönliche Geschichten, denn Zahlen und Fakten vergessen wir sehr schnell wieder. Wir sollten Geschichten erzählen, die sich in den Köpfen der Menschen festsetzen. Es gibt ein schönes Zitat von Jorge Bucay und der sagte: „Kindern erzählen wir Geschichten, damit sie einschlafen. Erwachsenen, damit sie aufwachen.“
Was kann man tun um die Menschen wieder positiver in die Welt blicken zu lassen? Corona muss nicht heißen, dass ich in eine Depression oder Lethargie verfalle. Interessant ist auch, was müssen diejenigen tun, die an den verantwortlichen Positionen sitzen? Das heißt, wer in der Kommunikationsbranche ist, seien es Magazine, Zeitschriften, Fernsehen, die Politiker oder Sie im Coaching. Wir müssen uns vielleicht neue Wordings ausdenken. Oder ist es den Fokus auch auf andere Themen zu richten? Alles unter der Prämisse: Kommunikation muss vertrauenswürdig sein!
Vertrauen und Medien – das ist ja immer so eine Hassliebe. Es liegt natürlich immer am einzelnen Medium und es liegt auch immer an den Menschen, die hinter der Marke stehen. Das gilt für Unternehmen ganz genauso wie für einzelne Magazine oder Marken. Menschen vertrauen nicht einer Marke, sie vertrauen den Menschen, die für sie diese Marke ausmachen. Aber was können wir tun? Ich finde es ganz wichtig, Optimismus auszustrahlen und als gutes Vorbild voranzugehen, den Fokus auch bewusst auf die schönen Dinge zu legen.
„ Menschen vertrauen nicht einer Marke, sie vertrauen den Menschen, die für sie diese Marke ausmachen.“
Eva Schulte-Austum
Verantwortung zu übernehmen und sich der Vorbildrolle bewusst sein. Das heißt auch Dinge und Ideen teilen, die unsere Gesellschaft voranbringen.
Das Allerwichtigste ist genau das, was Sie die ganze Zeit sagen, das ist die rein menschliche Komponente. Betrachte ich Ihren Lebenslauf, so hatten Sie schon in jungen Jahren immense Hürden zu nehmen. Wird man so zu einem Kontrollfreak?
Absolut! Noch heute bin ich ein großer Strukturliebhaber. Aufgrund meiner Geschichte, der Misshandlung in Kinderjahren, habe ich eine Essstörung entwickelt. Ich habe einfach aufgehört zu essen, also im Volksmund heißt das Magersucht, weil ich Kontrolle über mein Leben zurückgewinnen wollte. Wenn ich schon den Rest nicht kontrollieren konnte, dann war das mit 13 das Einzige, was ich in der Hand hatte. Es ging mir nie darum, dünn zu sein. Es war vielmehr: „Es entgleitet mir alles und es macht mir alles Angst.“ So wollte ich Sicherheit gewinnen. Als ich kein Vertrauen mehr hatte, da war Kontrolle mir total wichtig. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, eine gute Balance zwischen beidem zu finden.
Aber ist das ein dauerhaftes Thema für Sie? Das ewige Abwägen zwischen Kontrolle und Vertrauen?
Kontrolle ist für mich ein Thema, aber kein Thema im Sinne von ein „übergeordnetes Thema“. In Deutschland denken wir sehr in Schwarz und Weiß. Und ich glaube, dass wir da mehr von den asiatischen Sichtweisen übernehmen sollten. Wir brauchen sowohl Vertrauen als auch Kontrolle. Beides in Reinform führt ins Verderben. Ich habe gerne einen Plan, aber ich habe auch immer wieder festgestellt, – nicht erst durch Corona – dass man den besten Plan haben kann, aber dass das Leben sich selten danach richtet. Mit allen Hürden und all den Tiefen, die ich erlebt habe, habe ich jedes Mal gemerkt: Okay, ich kann mich auf mich verlassen und auf ein paar Menschen – egal, was kommt – die an meiner Seite sind.
Sie haben eben dieses Wort „Gottvertrauen“ erwähnt. Da musste ich natürlich ein bisschen schmunzeln, weil ich im ersten Moment sofort an Münster, Ihre Heimat, gedacht habe. Da gibt es ja viel „Gott“.
„Ich finde, die Kirche ist keine schlechte Einrichtung, aber mir gefällt das Bodenpersonal nicht.“
Eva Schulte-Austum
Ja, definitiv! [lacht]
Wobei das wahrscheinlich gar nicht so religiös gemeint ist, aber ich habe mir Gedanken darüber gemacht, ob sehr religiöse Kulturen mehr Vertrauen implementiert haben?
Nein! Erstaunlicherweise nicht. Es geht nicht um Religion, es geht um die Art des Glaubens. Wenn wir uns Deutschland angucken, dann gibt es ein NordSüd-Gefälle und die Norddeutschen vertrauen deutlich mehr als die Süddeutschen. Woran liegt das? Im Norden sind mehr Protestanten als Katholiken und umgekehrt. Katholiken arbeiten sehr stark mit Strafe und bei den Protestanten ist das eben nicht der Fall. Wenn wir das Ganze globaler angucken, dann sind muslimisch geprägte Länder extrem stark im Misstrauen und die buddhistischen geprägten Länder, sind die, die sehr viel vertrauen.
Interessant. Das heißt, eigentlich ist der Katholizismus gar nicht so bekömmlich?
Tatsächlich. Ich finde, die Kirche ist keine schlechte Einrichtung, aber mir gefällt das Bodenpersonal nicht.
Kommt auf das Bodenpersonal an, ich muss sagen, es gibt Unterschiede. Gott sei Dank!
Ich glaube, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die ich nicht verstehe. Denn ich bezeichne mich als religiös. Und ich glaube, dass es sowas wie Karma gibt. Ich glaube tatsächlich, dass die Dinge, die wir aussenden, auch zu uns zurückkommen: Wenn wir uns freundlich anderen gegenüber verhalten, wenn wir respektvoll mit denen umgehen, wenn wir andere unterstützen, dann wird das über kurz oder lang zu uns zurückkommen. Es gibt einen schönen Satz, den mag ich sehr: „In the world, where you can be anything, be kind.“ Und ich glaube, das ist etwas, was wir gerade in dieser Zeit nicht häufig genug sagen können. Wenn wir anderen nett und freundlich, respektvoll gegenübertreten, wenn wir bereit sind, eine Extrameile für andere zu gehen, ohne was dafür zu erwarten, wenn wir Menschen unterstützen, weil wir sagen, die kämpfen für eine gute Sache, dann wird das zu uns zurückkommen.
„Toleranz ist das Zauberwort.“
Eva Schulte-Austum
Auch in der Kommunikation der Menschen stelle ich fest, dass viele Angst haben sich offen zu äußern, weil sie viel zu häufig getadelt oder von der Gesellschaft nicht mit Respekt behandelt werden.
Toleranz ist das Zauberwort. Toleranz ist nicht zu sagen: „Ach, die hat so eine Meinung wie ich, ist schon in Ordnung!“ Sondern Toleranz ist eigentlich da, wo es schwierig wird. Wo wir selber merken, eigentlich sind wir damit nicht einverstanden.
Das ist legitim, ich kann nicht mit jedem einer Meinung sein. Aber unsere Gesellschaft und das, was wir uns über viele, viele Jahrzehnte erarbeitet haben, ist darauf aufgebaut, dass wir in der Lage sind, einen freien Diskurs zu führen. Indem wir miteinander reden, machen wir uns Gedanken und daraus bildet sich ein gesellschaftlicher Konsens. Und dieser gesellschaftliche Konsens kann sich ja nur weiterentwickeln, indem wir uns ständig austauschen. Indem wir uns ständig aneinander reiben.
Ich glaube, was wir brauchen ist, ein ehrlicher, auch mutiger Diskurs über Themen: hart zur Sache, aber immer respektvoll dem Menschen gegenüber. Und dieses Bashing, was in Social Media stattfindet aufgrund unterschiedlicher Dinge, ob das jetzt Bodyshaming ist oder jemand sagt etwas, was uns nicht passt, und dann schreibt Schmusekätzchen78 darunter. Das verändert unsere Gesellschaft, das macht Angst.
Haben Sie bei Social Media selber auch schon offene Fronten erfahren?
Ich erinnere mich an eine Situation, da hatte ich einen Kommentar zu einem SPIEGELArtikel abgegeben, der in meinen Augen sehr respektlos war. Das allererste Mal, dass ich einen Leserkommentar geschrieben habe. Und daraufhin habe ich ziemlich Gegenwind gekriegt und habe gemerkt, wie schlecht sich das anfühlt. Und ich würde es trotzdem wieder tun, weil ich habe für eine Sache eingestanden, die mir wichtig ist und das ist Respekt und respektvoller Umgang. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber man kann nicht Menschen diffamieren.
Liebe Frau Schulte-Austum, ich danke Ihnen für dieses aufschlussreiche und vertrauensvolle Gespräch.
Wann haben Sie zuletzt ein Gedicht gelesen? Lange her? Keine Zeit für diese oft als zu kompliziert verschriene Form? QUALITY liebt Lyrik und möchte Sie anregen, sich wieder aufs Neue für diese Musik in den Worten und Zeilen zu begeistern. Verse, die Hunderte von Jahre alt sind, vermögen uns genauso zu inspirieren, die Welt neu zu betrachten, wie die Werke aktueller Dichter. Zeitlos eben. Wir werden Ihnen künftig in jeder Ausgabe einen Dichter oder Dichterin zusammen mit einem Gedicht vorstellen. Den Auftakt zu QUALITY Poetry macht die Literaturnobelpreisträgerin von 2020.
Die 1943 in New York geborene Louise Glück dürfte bis zur Kür mit dem Nobelpreis auch den Lyrik-Liebhabern hierzulande weitgehend unbekannt gewesen sein. Die Amerikanerin und Professorin für Englisch an der Yale University hat in den USA bereits die renommiertesten
Preise erhalten für ein Werk, das die großen Themen wie Liebe und Einsamkeit umkreist, aber auch Naturbetrachtungen sprechen lässt. In einer klaren Alltagssprache und in freier Form, zugleich zugänglich und vielschichtig.
So lebst du, wenn du ein kaltes Herz hast. So wie ich: in Schatten, geschlängelt über kühlen Fels, unter den mächtigen Ahornbäumen.
Die Sonne berührt mich kaum.
Manchmal seh ich sie zu Beginn des Frühlings, weit entfernt steigt sie auf.
Dann wachsen Blätter über sie, verbergen sie ganz. Ich spüre, wie sie durch die Blätter scheint, flackernd, wie jemand, der mit einem Metalllöffel gegen den Rand eines Glases schlägt.
Nicht alles, was lebt, verlangt gleichermaßen nach Licht. Einige unter uns erzeugen ihr eigenes Licht: ein Blatt, silbern wie ein Weg, den keiner nehmen kann, ein flacher See aus Silber im Dunkel unter den mächtigen Ahornen.
Doch das weißt du längst.
Du und die anderen, die ihr glaubt, für die Wahrheit zu leben, und mithin alles liebt, was kalt ist.
Bereits in den 90ern schaffte sie international den Durchbruch mit der berühmten Liebeskomödie „Pretty Woman“ an der Seite von Richard Gere. Seitdem sind ihr das Publikum als auch Regisseure auf der ganzen Welt verfallen, 1991 folgte der wohlverdiente Oscar und in den kommenden Jahren weitere Filmerfolge wie „Die Akte“ (1993), „Die Braut, die sich nicht traut“ (1999) oder „Ocean‘s Eleven“ (2001). Romantische als auch dramatische Filmrollen stehen ihr gut zu Gesicht, wofür sie 2016 bei den Filmfest-
Sie ist eine der strahlendsten Schauspielerinnen, die Hollywood je hatte, nicht nur aufgrund ihres Lächelns: Julia Roberts. Ihr Lächeln ist auch nach vielen Jahrzehnten ihr unumstrittenes charmantes Markenzeichen. Und eine der weltweit erfolgreichsten Schauspielerinnen hat in vielerlei Hinsicht etwas zu bieten.
von Delilah Werdermann
spielen von Cannes geehrt wird. Ihr erster Auftritt auf den berühmten Stufen des Festivalpalastes von Cannes – barfuß, bekleidet mit einem langen schulterfreien schwarzen Abendkleid und geschmückt mit einem smaragd- und diamantbesetzten Collier aus der Haute Joaillerie-Kollektion von Chopard – wird durch Julia Roberts‘ Natürlichkeit und Grazie zu einem der unvergesslichsten Momente des Festivals. Kein Wunder, dass sie seitdem die freigeistige Frau von morgen verkörpert.
„A„Sie oder niemand! Für mich kam nur Julia Roberts in Frage, um das Lebensgefühl zu vermitteln, das ich mit »Happy Sport« verknüpfe“
Caroline Scheufele, Chopard
“uch Carolin
Scheufele, Co-Präsidentin von Chopard, ist ein begeisterter Fan von Julia Roberts und bat sie kurzerhand, das Gesicht bei der Präsentation der neuen „Happy Sport“-Modelle zu sein, die mittlerweile zu wahren Ikonen geworden sind: „Sie oder niemand! Für mich kam nur Julia Roberts in Frage, um das Lebensgefühl zu vermitteln, das ich mit »Happy Sport« verknüpfe“, erklärt Caroline Scheufele mit Nachdruck. Der Vorschlag stieß auf spontane Gegenliebe bei der berühmten Schauspielerin. Zur Kampagnenumsetzung holte Chopard natürlich nur die Besten wie den Regisseur Xa-
vier Dolan ins Boot, der bereits für viele Filme beim Filmfestival von Cannes nominiert wurde und für die Intensität, mit der er die Emotionen seiner Protagonisten vor der Kamera einfängt, bekannt ist. Mit einem Kurzfilm zeigt er eindrucksvoll, wie Julia Roberts sich die Lebensfreude, die die „Happy Sport“-Uhren ausstrahlen, instinktiv zu eigen macht. Der Regisseur übernahm auch die künstlerische Leitung für eine durch den Fotografen Shayne Laverdière umgesetzte Fotoserie.
Mit dem kleinen, aber feinen „Happy Talk“ erfahren wir, was sie zum Lachen bringt, was sie über nachhaltigen Luxus denkt, die Verbindung zu Chopard und vieles mehr!
Etwas, das Sie sofort glücklich macht
Der Sonnenaufgang. Sofort ist aber sehr speziell…
Ein Film, der Sie glücklich macht?
„Die Nacht vor der Hochzeit“ ist ein Film, der mich glücklich macht, egal, ob ich ihn mir ansehe oder ob ich nur an ihn denke.
Ihre Ratschläge zum Glücklichsein?
1. Sei freundlich zu anderen;
2. Umgib Dich mit liebevollen, freundlichen und mit-fühlenden Menschen;
3. Küssen und gleich danach tanzen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an einer Frau am meisten?
Tiefe, Lebensfreude und eine starke Persönlichkeit.
Ihre größte Extravaganz? Reisen.
Was bringt Sie zum Lachen?
Klugheit – lustige Sachen weniger, es sind eher die cleveren Dinge wie ein intelligenter Sinn für Humor.
Was rufen bewegliche Diamanten in Ihnen hervor?
Vielleicht die Vorstellung, dass etwas geschehen wird…
Welche Gefühle weckt Ihre „Happy Sport“-Uhr in Ihnen?
Es ist etwas Besonderes, eine Uhr zu besitzen und bei jedem Blick darauf all diese glitzernden Diamanten herumwirbeln zu sehen. Das ist richtig toll und eine fantastische Sache.
Was bedeutet es heute, eine frei denkende Frau zu
Es bedeutet, mit seinen eigenen Überzeugungen im Einklang zu sein und sie mit seinem Umfeld zu teilen. Nicht alle Frauen besitzen diese Freiheit, und ich bin dankbar, sie zu haben.
Welche Bedeutung hat nachhaltiger Luxus für Sie?
Ich würde sagen, dass nachhaltiger Luxus etwas ist, dem noch immer zu wenige Marken genügend Beachtung schenken. Mit Chopard ist es so, dass die Marke eine Vorreiterrolle einnimmt, indem sie zeigt, dass sie ein Bewusstsein dafür hat. Sie ist ein Wegweiser und Beispiel, dem andere Marken folgen werden
Was ist das Besondere an Chopard?
Für mich verkörpert Chopard dieses zeitlose Bild von Eleganz, Ausstrahlung und Weiblichkeit. Man denkt sich: „Wenn ich erwachsen bin, will ich Spaß haben und Uhren und Ohrringe von Chopard tragen“… Und schauen Sie mich jetzt an, nun bin ich erwachsen!
Ihr Lieblingsmotto?
Das Motto, das ich stets wiederhole: „Da musst Du durch“.
Wie fühlen Sie sich gerade?
Ich bin sehr glücklich, wir hatten so einen schönen Tag und ich spürte eine große Verbundenheit, was ich nicht erwartet hatte. Wirklich, ich bin überglücklich.
Spannung entsteht durch Reibung: Die Sängerin Celeste ist mit ihrer unverkennbaren Stimme ein akustischer Mix aus Samt und Sägespänen wohl das beste Beispiel. Sie hatte nie eine Gesangsausbildung und dennoch nennt man sie bereits im gleichen Atemzug mit Amy Winehouse, Aretha Franklin oder Sade und hält Celeste für eine würdige Nachfolgerin. Ihr Leben ist bunt und musikalische Grenzen sieht sie eher als Herausforderung. In Zeiten von Corona konzentrierte sich die in London lebende Sängerin voll und ganz auf ihr erstes Debütalbum und brillierte zugleich als Modeikone für Gucci. QUALITY war mit Celeste im Gespräch, um mehr Facetten dieser inspirierenden Künstlerin kennenzulernen.
von Stephanie Sommerfeld
Eine Frage, die Du sicher nicht mehr hören kannst: Du wirst oft mit Sängerinnen wie Amy Winehouse, Adele und Aretha Franklin verglichen. Wie stehst Du selbst zu diesem Vergleich?
Zunächst einmal finde ich diesen Vergleich schmeichelhaft, aber ich bin mir auch bewusst, dass das ich damit in große Fußstapfen trete. Ich denke, als Künstler können diese Vergleiche anfangs ziemlich wichtig sein. Sie suggerieren einem, was man als Künstler erreichen kann, besonders in seiner Darstellung in den Medien. Aber ich versuche auch, mir diese Vergleiche nicht zu sehr zu Kopf steigen zu lassen und herauszufinden, was meine eigene Stimme ist und den Leuten letztendlich zu zeigen, warum ich anders bin.
2019 hast Du Deine EP „Lately“ veröffentlicht. Wirst Du auch ein Album veröffentlichen?
The Independent beschrieb die Single „A Little Love“ als eine Art „Juwel, mit dem Celeste an die rauchige Sinnlichkeit von Eartha Kitt erinnert.“
Nun, ursprünglich sollte mein Album im September 2020 herauskommen, aber jetzt verzögert sich alles. Ich denke, es ist schwer für die ganze Musikindustrie, sich anzupassen. Es gibt so viele Veröffentlichungen und Touren, die sich dieses Jahr verzögern werden. Aber ehrlich gesagt bin ich irgendwie glücklich darüber, weil es bedeutet, dass ich mehr Zeit damit verbringen kann, am Album zu arbeiten und hoffentlich wird es am Ende etwas, auf das ich wirklich stolz bin und genau so, wie ich es haben wollte. Da das Veröffentlichungsdatum erst im September war, hatte ich nicht wirklich viel Zeit, um mich dem Schreiben und der Fertigstellung dieses Werks zu widmen. Das ist also zumindest eine Sache, die ich im Moment tun kann. Ich meine, wir werden sehen, wie das Jahr verläuft und sich wieder ein bisschen mehr für Musik öffnet. Offensichtlich kann man im Moment nicht einfach ins Studio gehen und Musik aufnehmen. Wenn du nicht dein eigenes Studio hast, wirst du es schwer haben, ein Studio zu finden, das im Moment offen ist. Normalerweise habe ich meine Band im Studio. Wir sind zu fünft und dann haben wir zwei Techniker und normalerweise gibt es mindestens einen Assistenten für den Techniker. Die gemeinsame Arbeit im Studio ist im Grunde der zweite Teil meines Schreibprozesses. Normalerweise mache ich die Demos alleine oder mit einer anderen Person. Anschließend zeige ich
den Song meiner Band und wir nehmen ein LiveArrangement auf. Am Ende bringt der Produzent alle Teile des Sounds zusammen. All das ist Teil des Prozesses.
Du nutzt deine Zeit also weise und haupstsächlich dazu, Deine Arbeit zu verbessern. Auch Deine geplante Tour mit mehrere Gigs in Deutschland musste verschoben werden. Wie hast Du Deine Zeit stattdessen verbracht, abgesehen vom Schreiben und der Musik?
Nun, ich versuche einfach, die Dinge weiterzumachen, die ich normalerweise mache. Ich finde einfach einen anderen Weg, es zu tun. In den ersten Wochen des Lockdowns habe ich mir Aufnahme-Equipment bestellt, das ich in meinem Schlafzimmer aufgebaut habe. Ich hatte verschiedene Leute bei mir sitzen, arbeitete an intrumentalen Ideen und dachte über Dinge nach, an denen ich noch arbeiten kann. Bis ich wieder im Studio arbeiten kann, werde ich mich hauptsächlich dem Schreiben widmen. Wir werden einfach sehen, wie es läuft.
Du hast Dir quasi ein kleines Heimstudio gebaut. Vermisst Du die Arbeit im Studio mit der ganzen Band oder hast Du Dich mittlerweile ans Homeoffice gewöhnt?
Es ist schön, von zu Hause aus zu arbeiten, aber es ist ziemlich schwierig, mich selbst aufzunehmen. Ich vermisse die Studioatmosphäre und die Arbeit mit meiner Band, die alle wirklich gute Freunde sind. Ich vermisse sie, mit ihnen abzuhängen und Musik zu machen. Deshalb reden wir auch ziemlich viel miteinander. Das ist also das, worauf ich mich am meisten freue. Und ich weiß, dass sie das auch tun. Sobald sie wieder eine Stimme hören, die zu ihren Instrumenten singt, bin ich mir sicher, dass es etwas entfachen wird, das längst in Vergessenheit geraten war.
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du Deinen eigenen Song zum ersten Mal im Radio gehört hast?
Ich glaube, ich war am Anfang ziemlich fassungslos. Ich denke, ich war 17, als ich meinen Song zum ersten mal für jemand anderen geschrieben hatte und meine Stimme war dabei, aber ich habe sie dazu gebracht, meinen Namen rauszunehmen, weil es nicht wirklich meine Art von Musik war. Ich saß nachts um ein Uhr im Auto, als ich von einer Party kam und es kam im Radio, und ich war völlig verblüfft. Ich erinnere mich, dass ich und meine Freunde auf dem Rücksitz nur gelacht haben und dann kamen wir bei meinem Freund zu Hause an. Das war das erste Mal, dass ich mich selbst gehört habe.
Natürlich ist mir bewusst, dass meine Songs im Radio gespielt werden können. Ich will dann immer wissen, was für ein DJ sie speziell gespielt hat, weil man dadurch eine Vorstellung von der Zuhörerschaft bekommt und wer es sich tatsächlich anhört. Aber eigentlich habe ich meine eigene Musik nur etwa dreimal im Radio gehört. Ich höre nicht wirklich viel Radio. Wenn ich mit meinen Freunden im Auto unterwegs bin, habe ich meistens eine Playlist von meinem Telefon oder so etwas in der Art laufen. Einmal habe ich einen meiner Songs in einem Restaurant gehört, was eigentlich ganz witzig war, weil es in einem Moment kam, als ich gerade mit meinem Manager zusammensaß und wir über meine Musik diskutiert haben.
Deine Karriere begann also zunächst als Songwriter für andere Künstler?
Ja, das ist richtig. Nun, anfangs war es nicht meine Absicht, Songs für andere Leute zu schreiben, aber am Ende war ich nur noch im Studio und arbeitete mit anderen Writern und Produzenten, die mehr daran interessiert sind, Musik für die Charts zu produzieren und kommerzieller zu pushen. Das war, als ich 17 oder 18 war. Ich hatte ein paar Songs, die ich ursprünglich für mich selbst geschrieben, aber nie veröffentlicht habe. Zu dieser Zeit war ich noch nicht unter Vertrag, also war ich froh, dass ich wenigstens Musik für andere schreiben und in den Studios von London abhängen konnte.
Du wurdest in Los Angeles, Kalifornien, geboren, bist aber in Brighton, England, aufgewachsen. Wie alt warst Du, als Du von den USA nach Großbritannien gezogen bist?
Nun, ich wurde in L.A. geboren, aber ich habe dort nur gelebt, bis ich anderthalb Jahre alt war. Ich habe also überhaupt keine Kindheitserinnerungen. Alle meine L.A.-Erinnerungen sind ziemlich aktuell, weil ich für meine Musik dort war. Ich habe einige Zeit dort verbracht, um Musik zu schreiben, um die Prozesse des Aufnehmens und solche Dinge zu verstehen. Es gibt dort immer noch viele Studios, die in demselben Zustand sind wie in den 60er- oder 70-er Jahren. In L.A. sind sie recht leicht zu finden, während in
Sobald sie wieder eine Stimme hören, die zu ihren Instrumenten singt, bin ich mir sicher, dass es etwas entfachen wird, das längst in Vergessenheit geraten war.
Großbritannien die meisten alten Studios abgerissen, in Wohnungen umgewandelt oder modernisiert wurden. Man kann aus ihnen nicht wirklich den gleichen Sound herausholen wie aus den Räumen, die in den 60ern, 70ern oder sogar 80ern gebaut wurden. Aber die, die ich bevorzuge, sind die, die in den 60erJahren gebaut wurden. Man stellt da einfach ein paar Trommeln und ein Mikrofon rein und bekommt so einen besonderen Sound, den man aus anderen Räumen nicht bekommt. Durch die alten Wände, die Materialien und die Isolierung, die damals verwendet wurden, erhält man einen Sound, der irgendwie an die alten Schallplatten erinnert und das ist die Art von Musik, die ich wirklich liebe.
In einem anderen Interview sagtest Du, dass Du Deine Liebe zur Musik durch Deinen Großvater entdeckt hast. Was ist Deine schönste Erinnerung an Deinen Großvater in Bezug auf Musik? Erinnerst Du Dich vielleicht sogar an den genauen Moment, der Deine Leidenschaft auslöste?
Ja, ich glaube, das erste Mal, dass ich Stimmen wie Aretha Franklin gehört habe, war im Auto meines Großvaters. Als wir von L.A. nach England kamen, zogen wir in diesen Ort namens Dagenham, der so etwas wie ein Teil von London ist, aber eigentlich näher an Essex, sehr weit östlich in London. Damals war ich wie gesagt eineinhalb Jahre. Als ich sechs Jahre alt wurde, zogen wir nach Brighton um. Ich lebte dort mit meiner Oma, meinem Opa und meiner Mutter. Ich habe viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, vor allem wenn meine Mutter arbeiten musste und sie tagsüber auf mich aufgepasst haben. Ich erinnere mich, dass mein Onkel auch dort war. Er war viel jünger als meine Mutter und sie war in ihren Zwanzigern. Wir lebten also alle zusammen in diesem Haus. Meine Oma und mein Opa spielten einfach die Musik, die sie, glaube ich, hörten, als sie in ihren Zwanzigern waren; zum Beispiel The Surpremes, Aretha Franklin und so weiter. Ich erinnere mich, dass sie mir einmal von einem Frank Sinatra-Konzert erzählten, das sie besuchten. Ich weiß nicht mehr, wo es war, vielleicht war es im Sainsbury‘s Park, und mein Opa sagte, dass er zwei Stunden zu spät auf der Bühne war. Es gab so etwas wie rote Vorhänge vor der Bühne und alle fingen an, sich zu ärgern und Sachen auf den Vorhang zu werfen, bis er sich langsam wegbewegte und Frank Sinatra dahinter auf der Bühne zum Vorschein kam. Er begann die Show mit seinem Song „The Lady is a Tramp“ und sobald er die ersten beiden Zeilen sang, brüllte die Menge einfach los und konnte nicht genug davon bekommen. Er war der absolute Superstar zu dieser Zeit. Das ist die Art von Musik, mit der ich aufgewachsen bin.
Erst als ich 11 oder 12 war, bekam ich einen iPod und einen Computer und fing an, meine eigene Musik zu hören und selbst zu entscheiden, welche Art von Musik ich hören wollte. Natürlich habe ich als Kind auch Popmusik gehört, Bands wie Destiny‘s Child, Mis-Teeq und die Sugababes. Als ich ins Teenageralter kam, habe ich angefangen, auf YouTube und iTunes zu schauen und Musik für mich zu entdecken. Aber mein Ausgangspunkt war immer die Musik, die mir meine Familie vorgespielt hat, also bin ich natürlich immer noch stark von ihnen und ihrer Ära beeinflusst, weil ich in diesem Alter noch nicht wirklich moderne Musik gehört habe. Allerdings höre ich jetzt neue Musik und ich bin mir dessen bewusst, aber ich kenne mehr die älteren Künstler, als die neueren.
Du hast britische Wurzeln, aber auch jamaikanische Vorfahren, oder?
Ja, meine Großeltern, mit denen ich hier gelebt habe, sind Engländer und meine Familie väterlicherseits ist jamaikanisch. Viele von ihnen leben in Jamaika, aber einige leben auch in Amerika. Sie sind Teil dieser Ära, in der die Leute unter britischer Herrschaft zur Schule gingen. Meine Oma, ich glaube, sie ist 79, hatte einen englischen Pass, als sie ein Teenager war. Damit war es für sie einfacher, in die USA oder nach Großbritannien zu ziehen. Deshalb findet man auch viele Jamaikaner in England oder sie sind nach Amerika gezogen. Als Jamaika unabhängig wurde, waren meine Tanten und Onkel meist um die 40 oder 50 und nicht in der Lage umzuziehen, also sind sie immer noch in Jamaika. Also ja, ich habe Familie in England, Amerika und in Jamaika.
Würdest Du sagen, dass Deine Kultur und Traditionen einen großen Einfluss auf Deine Kunst haben?
Ich denke, beides schwirrt unterschwellig immer mit. Es muss nicht unbedingt eine bewusste Entscheidung sein. Wenn man einfach so ist, wie man ist, dann passiert es ganz natürlich. Es gibt Zeiten, in denen ich das Gefühl habe, dass ich ein bisschen ausgeprägter oder spezifischer sein und bestimmte Leute ansprechen muss, aber eigentlich mag ich es, wenn diese Dinge mühelos sind, um ehrlich zu sein. Ich versuche nie, mich zu sehr anzustrengen. Am Ende lasse ich einfach das geschehen, was auf natürliche Weise herauskommt, und wenn es zum Beispiel etwas Politisches ist, dann ist es einfach so. Ich mag es nie, wenn Dinge zu wörtlich genommen werden, sondern eher zweideutig, sodass die Leute die Songs auf eine Art und Weise interpretieren können, die zu ihnen und ihrem Leben passt.
Gibt es irgendwelche letzten Worte, die Du an unsere Leser richten möchtest?
Nun, ich möchte nur „Hallo“ sagen und dass ich es vermisse, nach Deutschland zu kommen und zu spielen. Ich werde hoffentlich bald zurück sein. Ich glaube, ich habe letztes Jahr mehr in Deutschland als in England gespielt. Also werde ich zurückkommen! I‘ll be back!
Celeste will durchstarten, auch wenn die Pandemie allen Musikern gerade schwere Zeiten beschwert. Im März und April 2022 plant sie eine Tournee durch England und Schottland.
Schon Audrey Hepburn wusste es: Paris is always a good idea!
Sei es in Bezug auf Mode, Architektur oder Lebensart, nirgendwo wird eine Dame stilvoller geschmückt und am besten mit dem Schmuck einer der eindrucksvollsten Schmuck- und Designmarken der französischen Metropole: Nur einen Katzensprung vom geschäftigen Place de la Concorde und dem schönen Barockschlosspark Jardin de Tuileries entfernt, liegt „Goossens Paris“. Hinter der großen Glastür befindet sich der erst im letzten November eröffnete Flagshipstore der berühmten Schmuckmarke direkt gegenüber von Chanel.
von Delilah Werdermann
Und das nicht ohne Grund, denn die enge Verbindung der beiden Marken hat eine lange und gewichtige Tradition. Alles begann in den späten 1940er-Jahren, als der Gründer Robert Goossens, Sohn des Besitzers einer Gießerei im Marais, ein kleines Goldschmiedeatelier eröffnete, was man heute wohl als „Start-up“ bezeichnen würde. Aus ihm wurde ein brillanter Juwelier, der sein Handwerk verstand und von einer unglaublichen
Neugier angetrieben wurde, die bis dahin gültigen Grenzen der Schmuckherstellung zu überschreiten. Bis heute hat sich das Design kaum verändert: Taktile, mutige Schmuckstücke, die „down to earth“ sind und mit verschiedensten Metallarten, Halbedelsteinen sowie für Modeschmuck typischen Steinen hergestellt wurden. Als Inspiration für den barocken Schmuck dienten etruskische, byzantinische und ägyptische Vorbilder.
DAlle Schmuckstücke von Goossens wurden seit jeher in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Links ist der berühmte Weizenähren-Tisch zu sehen, der speziell für Chanel angefertigt wurde.
Hier entstanden auch viele Schmuckstücke, in dem Goossens und Chanel gemeinsam auf dem Fußboden saßen, umringt von unzähligen Schalen, die mit Süßwasserperlen, Halbedelsteinen und Strass gefüllt waren. Wahrlich ein opulenter Kleinmädchen-Traum!
iese Vorgehensweise beeindruckte nicht nur seine Generation, sondern auch die gesamte Welt des Couture-Schmucks nachhaltig. Seine Broschen, Armreife und Colliers mit Rubinen, Amethysten und Koralle wurden von den Pariser Frauen nur zu gerne mit CoutureKleidern getragen. 1953 kommt der große Durchbruch, denn es ist das Jahr, in dem er auf die berühmte Gabrielle „Coco“ Chanel trifft, die sofort das kreative Potential erkennt. Sie selbst kombinierte gerne echte Juwelen mit Modeschmuck und rief den „Poverty de Luxe“-Stil, wie es die Vogue beschrieb, ins Leben. Goossens präsentierte ihr seine Kreationen, die schon fast martialisch wirkten, von denen sie aber sofort begeistert war: „Sie sind wunderschön. Und wenn man uns fragt, woher sie stammen, dann sagen wir: Das sind Ausgrabungen aus der Rue Cambon!“
Von dem Moment an verband Chanel und Goossens eine be-
sondere Freundschaft. Zusammen erfanden sie antike und byzantinische Juwelen, denn Chanel hatte großen Spaß daran, verschiedenste Materialien zu verwenden, damit man das Originale vom Künstlichen nicht mehr unterscheiden konnte: Metallarbeiten ähnelten denen in der Herstellung von kostbarem Schmuck, Glaspaste und Bergkristall imitierten echte Steine. Für Goossens, den Chanel gerne ihren „barbarischen Byzantiner“ nannte, war jedes Material kaum wie das andere, doch er war in der Lage jedes zu bearbeiten, sei es Holz, Elfenbein, Leder oder Schildpatt. Chanel beauftragte ihn aber nicht nur für die Haute Joaillerie zu ihren aktuellen Kollektionen und Schmuckdesigns der Chanel-Kostüme, er fertigte auch private Stücke für sie und ihre Freunde an. Zudem bestellte sie bei ihm diverse Möbel, Lüster und Spiegel, um ihr berühmtes Appartement in der Rue Cambon 31 zu dekorieren.
Hier entstanden auch viele Schmuckstücke, in dem Goossens und Chanel gemeinsam auf dem Fußboden saßen, umringt von unzähligen Schalen, die mit Süßwasserperlen, Halbedelsteinen und Strass gefüllt waren. Wahrlich ein opulenter Kleinmädchen-Traum! Oft kopiert und nie erreicht in Sachen Interieur ist auch der von Goossens angefertigte Weizenähren-Tisch, den er in den 60ern persönlich für Chanel anfertigte. Der Sofatisch „Table basse gerbe de blé“ bestehend aus einer Glasplatte, die auf einem Ährenbündel steht, befindet sich immer noch in ihrem Appartement. Wer übrigens in Paris ist, kann sich auch wie Coco Chanel betten und den Flair des Hause Chanels hautnah erleben. Im Hotel Ritz am prachtvollen Place Vendôme lebte sie 34 Jahre, denn zum Schlafen ging es immer ins Ritz, obwohl ihr Apparment direkt gegenüber lag.
Die heutige Suite, die vor allem während der Fashion Week fast immerausgebucht ist, wurde selbst von Chanel eingerichtet. Viele originale Möbelstücke sind bis heute erhalten geblieben, somit auch die Symbiose zwischen ihr und Goossens.
Seit Ende der 1950er-Jahre hatte das Haus Goossens zusätzlich seinen Savoir-Faire als Modeschmuck- und AccessoireHersteller international um die sogenannten „Juwelen der Räume“ erweitert: Kronleuchter, Spiegel, Lampen und andere Dekorationsgegenstände waren nun auch „made by Goossens“.
Auftakt war eine Diskussion in Chanels Appartement. Sie bat ihn ein Objekt zu entwerfen, das eine Bergkristallkugel, die ursprünglich aus einem Kronleuchter stammte, ergänzen könn -
te. Goossens entwarf ein Piedestal, auf dem die Kugel stehen konnte: ein Trio goldener Löwen, die das Sternzeichen der Designerin sowie ein ikonisches Symbol von Chanel symbolisierten. Doch zu seiner Klientel gehörte nicht nur Chanel, sondern auch Yves Saint Laurent, Christóbal Balenciaga, Madame Grés und Christian Dior, für die er ebenfalls außergewöhnliche Schmuckstücke herstellte. 2005 schloss sich das Atelier von Goossens Paraffection an, eine Tochtergesellschaft von Chanel, um das Savoir-Faire der Métiers d‘Art zu bewahren, zu der auch Traditionsmarken wie Lesage, das 1924 gegründete Stickereihaus, und Maison Michel, die seit den 1930er-Jahren Hüte herstellen, gehören.
Bis zu seinem Tod im Jahre 2016 war Goossens ein geschätzter Mann, der bei den bedeutendsten Couture-Häusern und in der Schmuckwelt sowohl für seinen Anspruch als auch seine Leidenschaft bekannt war. Als Karl Lagerfeld 1983 Chanel als Kreativdirektor und Chefdesigner übernahm, sah er in Goossens das perfekte Pendant, um die Accessoires für seine Kollektion anzufertigen. Glücklicherweise konnte Robert Goossens sein Talent sowie das Erbe des Unternehmens an seine Kinder Martine und Patrick weitervererben, die heute die Entwicklung der einzigartigen von Hand gefertigten, perfektionierten Stücke fortsetzen und weiterhin mit vielen bekannten Modehäusern und Designern zusammenarbeiten.
Martialisch und doch grazil: Diese beiden Eigenschaften konnte nur Goossens vereinen.
„Our creation exists only through our freedom of tone, expression and by the fact that we have been able to turn our classical training into a fantasy.“
Patrick Goossens
Zahlreiche aktuelle Schmuckstücke sind aktualisierte Versionen von Archivgegenständen, die vor Jahrzehnten von Robert Goossens entworfen wurden: „Our creation exists only through our freedom of tone, expression and by the fact that we have been able to turn our classical training into a fantasy“, erklärt Patrick Goossens. In Zukunft soll neben dem gut laufenden Atelier in der Avenue George V. auch ein Store in den USA entstehen, wahrscheinlich in New York. Bereits 2015 wurde auf der Faubourg Saint Honore, einen Steinschlag entfernt von der Rue Cambon, eine weitere Boutique eröffnet. Ironischerweise kennen viele Kunden und Kundinnen, die aus aller Welt den ikonischen Goossens-Schmuck tragen, meistens nicht die Geschichte hinter dem Unternehmen, doch kaum jemand würde das Schmuckstück freiwillig hergeben. Und das ist doch die größte Wertschätzung für eine exzellente Arbeit.
Shorts
Socks
Es wäre spannend gewesen, einen geistig aktiven 100-jährigen
Beuys befragen zu können zu den brisanten Themen unserer Zeit. Seine mutige und komplexe Sichtweise würden uns sicher bereichern und in ganz besonderen Kunstwerken ihren Ausdruck finden. Da es uns nicht vergönnt ist, diese künstlerische Ausnahme Persönlichkeit
Joseph Beuys im 100-jährigen Beuys-Jahr persönlich zu befragen, hat
QUALITY Bernd Klüser, den Inhaber der gleichnamigen Münchner
Galerie und jahrzehntelangen Beuys-Gefährten auf ein Gespräch gebeten. Beuys zu verstehen ist nicht immer einfach, da es bedeutet sich auf seine verschachtelten, intellektuellen Gedankengänge einzulassen und dennoch oder gerade deswegen lohnt es sich.
Herr Klüser, Sie sind jemand, der Joseph Beuys schon sehr früh gekannt und über viele Jahre begleitet hat. Was kommt Ihnen als erstes in den Kopf beim Gedanken an 100 Jahre Beuys?
Im Rückblick zeigt sich, dass die Wahrnehmung von Beuys, seinem Werk und seinem Leben in den letzten Jahrzehnten überdeckt wurde durch Entwicklungen eines „anything goes“ - Kunstmarktes, der immer kommerzieller wird. Als Ergebnis kontrollieren heute die großen Auktionshäuser und einige international aufgestellte Blockbuster - Galerien den Großteil des Marktes. Eine kritische, geistig anspruchsvolle und visionäre Haltung, wie sie für Beuys typisch ist, ist in diesem Kontext kaum gefragt. In der Pandemiekrise entwickelte sich verstärkt ein weiter Mainstream, der mit moralischen und ethischen Argumenten die westlich geprägte Kunstgeschichte in Frage stellt. Die Rolle der Frauen in der Kunst steht ebenso im Fokus wie die Repräsentanz von Minderheiten. Ob diese Forderungen mit dem Beuys´schen Evolutionsbegriff in Einklang zu bringen sind oder überzogene Befindlichkeiten die Hauptrolle spielen, muss sich erst noch zeigen.
Ich erinnere mich besonders gerne an die ersten Jahre der Documenta zurück und die Dinge, die er dort gemacht hat. Ich fände es unglaublich interessant, wie seine Kunst heute aussähe, wenn er sich mit der heutigen Politik und gesellschaftlichen Situation auseinandersetzen müsste. Was würden Sie denken?
seine monumentale Skulptur der 7.000 Eichen auf der Documenta. Die Arbeit ist da, sie lebt heute noch und alle Bäumchen, die gepflanzt wurden, haben sich inzwischen zu großen Bäumen entwickelt. An diese Herausforderung hätte sich wohl kein anderer Künstler gewagt: mit existenziellem Risiko ein Musterbeispiel zu setzen, wie man in Zukunft mit der Natur umzugehen hat. Beuys hat mir einmal gesagt: „Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts musste der Mensch vor der Natur geschützt werden. Danach hat sich das Verhältnis umgekehrt.“ Die Nichtbeachtung dieser Erkenntnis sieht man heute: Die Natur hat zurückgeschlagen, ob das nun Pandemien sind wie die aktuelle oder massive Klimaveränderungen.
Sie haben Beuys sehr früh kennengelernt. Wie alt waren Sie selber, wie alt war Beuys?
Bevor ich Beuys kennenlernte, hatte ich ihm schon einige Briefe geschrieben und 1968 mit meiner Frau die ersten Zeichnungen erworben. Persönlich traf ich ihn (zusammen mit Jörg Schellmann) zum ersten Mal 1970, da war ich 24 und Jurastudent. Mein Hauptinteresse galt allerdings der zeitgenössischen Kunst. An Beuys heranzukommen war in der Tat nicht einfach. Er hatte sich ja lange verweigert, irgendeine Aktivität anzufangen, die mit dem Kunstmarkt zusammenhing. Seine erste Galerieausstellung fand 1965 in der Düsseldorfer Galerie Schmela statt, da war er 44 Jahre alt.
Woher kam denn eigentlich Ihr Interesse zur Kunst? Das ist als Jurist eher unüblich, oder?
Quostiunt moluptati illes ut volorep ernatiis suntis et eatemque et eaque int, ut volo dolupta
Die Frage kann ich natürlich ohne Spekulation nicht beantworten. Ich weiß nur, dass er viele Entwicklungen vorweggenommen hat, zum Beispiel sein Part bei der Gründung der Partei der Grünen, die er auch finanziell sehr unterstützt hat. Eine damals fast visionäre Idee. Die Auseinandersetzung zwischen den Menschen und ihrem Verhältnis zur Natur, die aktuelle Frage der Nachhaltigkeit – das sind alles Dinge, die in seinem Werk substantiell angelegt sind. Insofern ist mit dem Œuvre eine Forderung verbunden: sich bewusst zu machen, dass fehlgelaufene Entwicklungen verändert werden können und müssen. Das hat Beuys in seinem Werk nicht nur symbolhaft gemacht. Da ist beispielsweise
Die Kunst war einfach ein Interesse, das sich mit 13 oder 14 eingestellt hat und das ich sehr intensiv verfolgt habe. Ich verbrachte viele Stunden im Wuppertaler Von der Heydt-Museum, manchmal auch zu Lasten der Schule. Schon als Schüler hatte ich Kontakt zu Ernst Wilhelm Nay, dem damals bedeutendsten deutschen Maler. Er hatte keine Kinder und war wirklich neugierig, was die Leute meiner Generation dachten und sich vorstellten. Daraus ist eine fast verwandtschaftliche Beziehung geworden. Er ist dann relativ früh verstorben (1968), aber seine Frau ist zum Beispiel die Patentante unserer Tochter Julia. Dass ich Jura studiert habe, war vor allem zum Gefallen meiner Mutter beziehungsweise Schwiegermutter, nach dem Motto: Der Junge lernt was Anständiges.
„Wer nicht denken will, fliegt raus.“
Joseph Beuys
Als Sie dann mit 24 den ersten Kontakt zu Beuys aufgenommen haben, was war Ihre Idee dahinter?
Sowohl mein damaliger Kommilitone Jörg Schellmann als auch ich hatten großes Interesse, Editionen zu machen. Schellmann hatte schon Erfahrungen mit Editionen von Richard Hamilton, Donald Judd und Christo. Ich hatte viel mit der Galerie Heiner Friedrich in München zu tun, die damals eine der besten Avantgarde - Galerien in Europa war und von vielen Künstlern besucht wurde, sodass man die Gelegenheit hatte, zu diskutieren und sich auszutauschen, ob das nun die amerikanischen Künstler waren oder die deutschen, wie Polke, Richter, Palermo und Baselitz – man lernte im Grunde alle kennen. Wir wollten Editionen herausgeben, weil das vom finanziellen Aufwand der geringste war und das planten wir auch mit Beuys. So publizierten wir 1971 mit seinem Einverständnis das erste Œuvreverzeichnis seiner Editionen, damals gab es circa 35. Wir befürchteten, schon ziemlich spät dran zu sein, aber am Ende seines Lebens waren es über 500, von denen eine große Anzahl von uns herausgegeben werden konnte. Heute, in achter Auflage, gilt das einzige von Beuys autorisierte Verzeichnis als Standardwerk mit über 500 Seiten. Die ersten Ausstellungen folgten und 1976 kam der große Durchbruch mit seiner Installation „Zeige deine Wunde“.
„Er hatte einen ausgeprägten rheinischen Humor und ein herzerfrischendes Lachen, aber keinen Sinn für Ironie, wohl, weil sie ihm zu doppeldeutig ist.“
Und war Beuys beim ersten Treffen so, wie Sie Ihn sich vorgestellt haben?
Wir hatten natürlich zu Beginn keine klare Vorstellung, wie Beuys war. Es hieß immer, er sei sehr schwierig und stelle hohe Anforderungen. Das letztere war insofern richtig, als er gute Vorbereitung, präzise Arbeit und durchgängige Konzentration erwartete. Da musste man schon das Beste geben. Aber die Arbeitsatmosphäre war immer konstruktiv und positiv. Pausen gab es auch bei längeren Sitzungen nicht, selbst wenn er einen Kaffee machte. Er hatte einen ausgeprägten rheinischen Humor und ein herzerfrischendes Lachen, aber keinen Sinn für Ironie, wohl, weil sie ihm zu doppeldeutig ist. Beuys war eine hochkomplexe
Persönlichkeit mit einem für uns junge Studenten fast unfassbaren strukturierten Wissensfundus. Sowohl im Bereich der Geisteswissenschaften, als auch der Naturwissenschaften. Diese Basis erlaubte ihm, alle neuen Informationen nicht nur wahrzunehmen, sondern sie unmittelbar in die vorhandene Struktur abzuspeichern. Hinzu kam seine künstlerische Begabung, seine Fähigkeit Gefühl, Intuition, Kreativität, Innovation und Formfindung in seinen Werken umzusetzen. Eine gesamtheitliche Sicht, die versuchte, den Menschen in all seinen Facetten zu erfassen. Beuys hatte das Ziel, Aufklärung, Idealismus und Romantik, oder Geist und Materie so zu verbinden, dass sie ein neues, zukunftsgerichtetes Menschenbild ermöglichten.
Beuys war immer gut darin, sich zu inszenieren und hat sogar Geschichten um seinen Flugzeugabsturz erfunden. Er wäre sicherlich ein guter Influencer geworden, hätte es zu seiner Zeit schon Social Media gegeben. Was meinen Sie dazu? Haben Sie ihn auch so empfunden, dass er sich selbst inszenierte?
Er hatte ohne Frage ein Bewusstsein dafür, aber wenn er beispielsweise einen Hut getragen hat, dann hatte das einen Sinn. Nach dem Flugzeugabsturz hatte er eine extrem empfindliche Schädeldecke. Das war also nicht nur Show, sondern reine Notwendigkeit. Dennoch ergab sich dadurch sein Wiedererkennungswert. Im Umgang mit anderen Menschen ist er mit unglaublicher Geduld auf jeden eingegangen, hat seine Vorschläge angeboten, ohne rechthaberisch zu sein. Das hat ihn einerseits von anderen abgehoben, andererseits aber auch eine gewisse Flexibilität mit sich gebracht. Er konnte mit seinem Humor und seinem Lachen Leute für sich gewinnen. Ich erinnere mich an eine Diskussion mit einem dialektisch geschulten Altkommunisten in Hamburg, die ging über mehrere Stunden und war wirklich unbarmherzig in der sachlichen Auseinandersetzung. Zum Schluss endete alles in Lachen und sein Dogmatiker gegenüber bat Beuys ihm ein Buch zu signieren. Alles löste sich in Wohlgefallen auf. So etwas wie Hasssituationen, wie wir sie heute oft erleben, sind fast nie entstanden. Es gab nur wenige unvereinbare Situationen, auch wenn es in der Sache manchmal hart herging. Er hat sich aber auch mal getäuscht, als er zum Beispiel nach Amerika ging mit der Devise: „I like America and America likes me!“ Das ist zwar ein sehr schöner Marketing-Satz, aber für die Amerikaner bis heute unverständlich. Allein die Thematik von Beuys, Verletzung, Geburt, Tod, die
Beschäftigung mit ganz existenziellen Dingen, die andere gar nicht wahrnehmen konnten, weil sie sich nicht darauf eingelassen haben: für Amerikaner waren das Tabu-Themen. Dekorativ war seine Kunst auch nicht, man konnte nicht damit angeben. Wer eine Beuys-Arbeit in seinem Fifth-Avenue-Apartment hatte, der wurde als nicht ganz gescheit angesehen. Es hat mal jemand den klugen Satz gesagt: Die meisten Leute (das betrifft auch viele Sammler sowie große Teile der InternetGeneration) sind „overinformed & undereducated“. Ich kann zwar heute jede Information abrufen, aber wenn ich kein Gerüst habe, in das ich sie sinnvoll einbauen kann, dann ist die Information vielleicht von kurzfristigem Wert, aber als Erkenntnis wertlos.
Wenn Sie an Ihre Anfänge denken: Hat sich die Aufgabe eines Galeristen im Laufe der Zeit verändert?
Zweifellos hat sie sich massiv verändert. Früher musste man wirklich kämpfen, auch wenn im Nachhinein alles gut gegangen ist, aber in der damaligen Situation war das existenziell. Nach der Installation von „Zeige deine Wunde“ wurde Beuys sogar gedroht, er müsse vergast werden. Viele der üblen Reaktionen haben wir in einer Dokumentation publiziert. Auch wir wurden bedroht, das ging schon ziemlich heiß her. Ein grundsätzlich anderes Denken musste auf den Weg gebracht werden,
„Im Umgang mit anderen Menschen ist er mit unglaublicher Geduld auf jeden eingegangen, hat seine Vorschläge angeboten, ohne rechthaberisch zu
sein.“
speziell in München. Auch heute setzt man sich für seine Künstler ein, aber nicht mehr unter solch existentiellen Bedingungen. Zudem sind Künstler heute völlig anders organisiert. Beuys hatte eine Unzahl an Arbeiten geschaffen, ganz ohne Assistenten, er hat also mehr oder weniger alles selber gemacht. Erfolgreiche Künstler haben heutzutage oft 20 oder mehr Mitarbeiter. Von daher gesehen, ist die Position der Künstler eine total andere geworden. Wenn man sich für junge Künstler einsetzt und versucht, sie sinnvoll aufzubauen, dann ist die Arbeit als Galerist im Prinzip gleich geblieben.
Die Ausstellung, welche 1976 im Maximiliansforum unter dem Namen „Zeige deine Wunde“ stattfand, war das erste große Projekt, das Sie mit Beuys zusammen gemacht haben, oder?
Ja, das war das erste große, aber es wurde zum Skandal, als 1979 das Lenbachhaus die Arbeit gekauft hatte und Geld ins Spiel kam. Dabei hatten wir einen Mäzen gewinnen können, der die Hälfte der Ankaufssumme stiftete, unter der Voraussetzung, dass die Stadt die andere Hälfte bezahlt
– es ging um 135.000,- Mark. Bis zu diesem Beuys-Kauf durfte man für das städtische Museum Lenbachhaus nur Arbeiten erwerben, die einen Bezug zu München hatten. Unter dem Druck der Presse wurde die Einschränkung nach dem Erwerb des Environments aufgegeben, sodass das Lenbachhaus frei agieren konnte und ganz neue Maßstäbe setzte. Dadurch entstand eine Konkurrenzsituation zu den vor sich hindämmernden Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die sich dementsprechend aufrappeln und aktiver werden mussten. Eine einzige Arbeit von Beuys hat also die gesamte Museumsstruktur Münchens massiv verändert. So entstanden Sammlungen, die heute weltweit sehr angesehen sind, während man München noch in den 70erJahren vom Rheinland her als tiefste Provinz belächelte. Beide Münchner Museen verfügen zum Beispiel seit geraumer Zeit über Beuys Bestände, die auch von großen internationalen Museen beneidet werden.
Warum kam denn dieser große Shitstorm nach dem Kauf? Warum war man so sauer und aggressiv?
Die Aggression entstand deshalb, weil das Museum ein Werk erwerben wollte, dessen Hauptteil aus zwei Leichenbahren mit ergänzenden Elementen bestand. Das war für Menschen, die keine Kenntnisse von zeitgenössischer Kunst hatten und wenn überhaupt nur konventionelle Münchner Museumsstrukturen kannten, nicht zu verstehen. Zudem thematisierte das Environment existenzielle Fragen wie Tod oder Wunden und zusätzlich war die Person Beuys hochumstritten. Auf der anderen Seite stand eine couragiert agierende Presse (Süddeutsche Zeitung und Abendzeitung), die sich für die Kunstfreiheit und den Erwerb einsetzte. Ergänzend gab es vor zahlreichen Besuchern eine öffentliche Diskussion im Museum, an der Politiker, Kunsthistoriker und Beuys teilnahmen. Er meisterte in der angespannten Atmosphäre die verbale Auseinandersetzung so souverän, dass danach kaum noch jemand wagte, gegen die Entscheidung zu sein und als unbedarfter Spießer dazustehen.
Wie sehr hat Beuys Sie als seinen Galeristen bei der Arbeit miteinbezogen?
Es gab sehr häufig eine Form von Zusammenarbeit. Wenn wir Vorschläge machten, war er immer offen dafür. Manches wurde umgesetzt, anderes verworfen. Die veralteten Leichenbahren aus „Zeige deine Wunde“ stammten wohl aus den 30er-Jahren und hatten einen spezifischen Charakter. Sie waren noch mit Zinkblech versehen und nicht mit Edelstahl. Schellmanns Bruder, der Pathologe in Erlangen war, hatte sie entdeckt. Zur Abholung mitten in der Nacht hatten wir uns einen alten VW-Bus geliehen, um sie am frühen Morgen nach Düsseldorf in die Akademie zu Beuys zu bringen. Die Ausstellung hieß „Zeige deine Wunde: Raum mit Doppelobjekten“, also gab es alle Objekte in diesem
Raum in doppelter Ausführung. Für Beuys war diese Doppelung wichtiger Bestandteil seiner Grundidee. Einige Objekte hatte er zum Aufbau selber mitgebracht, andere von uns vorbereiten lassen. Er benötigte zum Beispiel zwei skelettierte Vogelschädel, die ich nach längerer Suche auf unserem Grundstück fand. Als er die Schädel sah, konnte er sie sofort der Singdrossel zuordnen.
Sie haben auch viel mit Warhol zu tun gehabt. Haben Warhol und Beuys sich bei Ihnen kennengelernt?
Die beiden haben sich 1979 in der Galerie Hans Mayer in Düsseldorf bei einer Warhol-Ausstellung kennengelernt. Der Galerist hat Beuys angerufen und ihn gebeten, vorbeizukommen, um Warhol zu treffen. Da haben die beiden sich zum ersten Mal gesehen, allerdings ohne sich länger zu unterhalten. 1980 haben wir dann die erste Ausstellung mit Warhol gemacht mit Portraits von Joseph Beuys. Weil es ein ziemlicher finanzieller Aufwand war, waren drei Galerien daran beteiligt; die eine war die Galerie Lucio Amelio in Neapel, die zweite waren wir und die dritte eine Galerie Fürstenberg in Genf. Bei den ersten beiden Eröffnungen waren beide Künstler anwesend, in Genf nur Andy Warhol. In Neapel und München kamen so viele Besucher wie nie. Nach der Preview inszenierte Amelio ein pompöses Fest, bei uns gab es ein Abendessen mit über 100 Gästen in den privaten Räumen. Da beide Künstler in München und Neapel nicht nur am Eröffnungstag zusammen waren, hatten sie die Gelegenheit sich intensiver persönlich zu unterhalten.
Passten die beiden zusammen? Beuys wurde einmal als der idealtypische Gegenspieler zu Warhol bezeichnet. Wie sehen Sie das?
Die beste Voraussetzung, dass Künstler gut miteinander auskommen ist, dass sie in ihren Bereichen keine Konkurrenten sind. Bei Beuys und Warhol war diese Voraussetzung in der Tat
„Beide bezogen radikal innovative Positionen und veränderten
den Kunstbegriff und die Möglichkeiten von Kunst von Grund auf.“
„Als Berufsbezeichnung gab er immer „Bildhauer“ an.“
idealtypisch gegeben, obwohl sie auch vieles gemeinsam hatten. Beide bezogen radikal innovative Positionen und veränderten den Kunstbegriff und die Möglichkeiten von Kunst von Grund auf.
Inhaltlich lagen natürlich Welten zwischen ihrem künstlerischen Selbstverständnis: Warhol als der prototypische Amerikaner mit allen Amerikanismen, die dazu gehören und Beuys als europäisch intellektuell geprägter Künstler mit seinem spezifischen Sendungsbewusstsein. Entscheidend war aber, dass sie sich nicht nur respektierten, sondern eine persönliche Sympathie hinzu kam. Später besuchte Warhol, wenn er im Rheinland war, Beuys auch im privaten Umfeld.
Alleine, dass Warhol Portraits von Beuys anfertigte ist eine große Wertschätzung. Wie kam es überhaupt dazu?
Weil wir das vorgeschlagen haben.
Beuys war jemand, der auch Themen wie Politik, Gesellschaft und Umgestaltung angegangen ist. Viele Künstler wagen sich an solche Themen nicht heran. Wie haben Sie seine persönliche Haltung zu seiner Zeit wahrgenommen? War er zufrieden?
Wenn einer etwas verändern will, dann ist er auch nicht zufrieden. Das ist eine Grundhaltung, die ihn dazu bewog, immer weiter voranzugehen. Er war zum Beispiel sehr unglücklich mit der Entwicklung der Grünen Partei, weil er nicht wollte, dass es eine etablierte Partei wird und damit konkrete Machtansprüche verbindet. Eines der negativsten Erlebnisse für ihn war, dass die Grünen ihm über einen Listenplatz kein Bundestagsmandat verschafft haben. Das hat ihn tief getroffen.
Als was bezeichnete Beuys sich eigentlich selber? Künstler, Politiker...?
Beuys hatte kein eigenes gedrucktes Briefpapier. Name, Adresse und Berufsbezeichnung standen immer handgeschrieben auf seinen Briefen. Als Berufsbezeichnung gab er immer „Bildhauer“ an.
Sie haben Beuys auch auf vielen anderen Ausstellungen begleitet. Wie sah das konkret aus?
Das Spektrum der Zusammenarbeit bei Ausstellungen war sehr vielfältig. Es begann bei der Materialbeschaffung, wenn Beuys zum Beispiel kurzfristig eine Eisenbahnschiene von 1 Meter Länge wünschte, um sie in der Galerie zu bearbeiten. Für Zeichnungen und Objekte mussten wir ihm Hasenblut besorgen, bei Editionen die gesamte Auflage erstellen. Rahmen und Objektkästen nach seinen Entwürfen kamen hinzu. Für die Installation von kleinen Bronzen benötigte er einmal gebrauchte Bibliothekstische, ein anderes Mal Röntgenbilder in bestimmter Größe. Die Platzierung der einzelnen Werke erfolgte in bewundernswerter Weise mit großer Sicherheit und sehr schnell, sowohl in den Ausstellungsräumen als auch in den Vitrinen.
Beim Aufbau von Museumsausstellungen konnte ich häufig mehrere Tage dabei sein zum Beispiel zwei Mal bei „Zeige deine Wunde“, der großen Ausstellung im Münchner Lenbachhaus 1981, der Installation von „Das Ende des 20. Jahrhunderts“ im Haus der Kunst und des „Plastisch/thermischen Urmeters“ in Basel 1984. Nach seinem Tod im Januar 1986 war ich mit den jahrelang gewonnenen Erfahrungen in eine Vielzahl von Ausstellungen und Installationen verantwortlich involviert: in Berlin, London, Hamburg, München, Pittsburgh, Venedig oder Calais. Hinzu kamen weitere Ausstellungen in der Galerie, Textbeiträge für Museumskataloge und eigene Publikationen
Haben Sie noch Kunstwerke von Beuys in Ihren Beständen?
In unserer privaten Sammlung befinden sich etwa 140 Beuys-Zeichnungen und 10 Skulpturen. Alle Werke sind als Dauerleihgabe seit vielen Jahren in der Pinakothek der Moderne, damit sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Eine umfangreiche Gruppe von Objekten und Skulpturen haben wir vor über 10 Jahren dem Museum gestiftet. Größere Werke aus dem Galeriebestand konnten wir alle an Museen vermitteln, aber es bleiben noch einige Originalarbeiten, ungefähr 25 Zeichnungen aus allen Schaffensperioden und eine große Anzahl von Grafiken und Multiples. Eine Ausstellung mit diesem Bestand wird demnächst eröffnet. Zusätzlich verfügen wir über einen Block von mehr als 300 Editionen, der unter anderem auch den „Schlitten“, den „Filzanzug“, das „Schweigen“ und viele weitere selten gewordene frühe Editionen enthält. Diese Werkgruppe soll zusammen bleiben und ihren Platz in einem Museum finden.
Gerade jetzt im Beuys-Jahr könnte das doch ein gutes BusinessModell für Sie werden, oder?
Das wäre durchaus hilfreich, besonders in Pandemiezeiten. Die Beuys-Preise sind in der Relation zur Bedeutung des Künstlers ja aktuell noch sehr niedrig, weil der Zeitgeist der letzten drei Jahrzehnte anspruchsvolle Kunst an den Rand gedrängt hat. So waren wir über viele Jahre die einzige Galerie auf der Kunstmesse in Basel, die relevante Beuys-Arbeiten ausgestellt hatte.
Gibt es irgendwelche Anekdoten oder skurrilen Dinge, die mal passiert sind?
Ich kann Ihnen vielleicht keine Anekdote erzählen, aber eine Geschichte, die typisch für Beuys war. Im Münchner Lenbachhaus Museum gab es 1981 eine umfassende Beuys-Ausstellung, an der wir intensiv beteiligt waren. Alle haben engagiert und oft bis in den Abend hinein mitgearbeitet. Als die Ausstellung stand, gab Beuys jedem Mitarbeiter des Museums einen mit Dank versehenen signierten Katalog, zusätzlich hatte er einen 50 DM-Schein beigelegt. Das mag eine kleine Geste gewesen sein, aber ähnliches habe ich nie bei einem anderen Künstler erlebt. Er hat jeden Menschen gleich behandelt und als Persönlichkeit wahrgenommen. Man kann sich kaum vorstellen, was es heißt wie Beuys auf einer Documenta 100 Tage lang jeden Tag 8 Stunden mit den Besuchern zu diskutieren. Mit Menschen, die mit allen möglichen persönlichen Problemen kommen, aber auch mit vielen guten und sachlichen Fragen. Er ist bis zur Erschöpfung auf jeden eingegangen. Zusätzlich kochte er noch zwei Mal die Woche für seine Mitarbeiter der Freien Universität. Beuys kochte gerne deftige ländliche Kost und streute dann Unmengen von Pfeffer auf sein Essen. Gesundheitsfördernd war das sicherlich nicht und stand auch im Widerspruch zu seinem berühmten Satz „Ich ernähre mich durch Kraftvergeudung“. Alkohol hat er fast gar nicht getrunken, aber immer viel geraucht, was seiner Frau natürlich nicht gefiel. Irgendwann entwickelte er eine Technik, die brennende Zigarette so in der Hand zu verstecken, dass sie auch in seiner Nähe das kurzfristige Rauchen nicht wahrnahm.
Sie meinten, Sie hätten unglaublich viel gelernt von Beuys. Was war das Wichtigste davon?
Das Wichtigste war wohl, dass man sich Zeit seines Lebens mit gesunder Neugier ein fundiertes, in sich strukturiertes Wissen aufbaut. Parallel dazu sollte die Offenheit bestehen, seinen Gefühlen und seiner Intuition im richtigen Maße zu vertrauen, um ausgewogene Entscheidungen treffen zu können,
mögliche Ängste überwindet und so eine Basis für sinnvolle Veränderungen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld schafft. Man könnte in der Beuys´schen Diktion auch sagen: Verstandeskräfte und Empfindungskräfte in das richtige Verhältnis bringen oder noch prägnanter mit dem Zitat: „Wo Wahrnehmung begriffen wird, da ist Wirklichkeit“. Es versteht sich von selbst, dass ich an diesem Idealbild noch mächtig arbeiten muss.
„Wo Wahrnehmung begriffen wird, da ist Wirklichkeit.“
BY
Im Jahr 1977 startete die NASA mit der Voyager-Mission ins All. Das wohl ehrgeizigste Projekt der raumfahrenden Menschheit. Auf Voyager 2 befindet sich heute noch eine goldene Schallplatte – sie erzählt von der Erde und uns Menschen. Und irgendwann, Lichtjahre entfernt, könnten Aliens sie abspielen und so neugierig auf uns werden, wie wir auf sie... und viel spannender, wie haben wir 1977 die Menschheit definiert ?
von Alexandra Felts
„Und? Warum sind sie nicht schon längst hier?“ Diese berühmt gewordene Frage stellte 1950 der Physiker Enrico Fermi. Der Kalte Krieg zwischen USA und UDSSR zog damals herauf, gleichzeitig begeisterten sich immer mehr – durchaus vernünftige – Erdlinge für angeblich gesichtete UFOs und spekulierten lustvoll über die kleinen grünen Männchen vom Mars. Der Nobelpreisträger argumentierte, dass jede außerirdische Zivilisation, welche die gewaltigen Raum-Zeit-Distanzen zur Erde überwinden könnte, sich im Zuge dieser
Leistung vermutlich selbst schon mit parallel entwickelten Hightech-Waffen ausgelöscht hätte. Doch der Blick ins Sternenmeer am Firmament löste bei Wissenschaftlern immer wieder die Frage, ja, die Sehnsucht nach außerirdischen Lebensformen aus. Da draußen im Kosmos, irgendwo inmitten der schier endlosen Sternennebel und Galaxien, müsste es doch intelligentes Leben geben, oder? Und wenn sie, die Aliens, uns nicht besuchen, Professor Fermi, dann schicken wir ihnen eben eine Botschaft der Freundschaft und der Neugier!
„Und? Warum sind sie nicht schon längst hier?“
D„Wenn wir die einzigen im Universum sind, ist das eine ziemliche Platzverschwendung.“ – Dieser Satz ihres Vaters prägt die Funkamateurin Ellie Arroway, gespielt von Jodie Foster, seit ihrer Kindheit („Contact“, 1997).
und war von der dort versenkten Zeitkapsel fasziniert, die mit irdischen Dokumenten und Artefakten befüllt war. Sollten in ferner Zukunft Außerirdische auf der Erde landen, so die Idee, würde dieses Gefäß Zeugnis ablegen von unserer Kultur und von dem, was uns wichtig erschien. Als Motto für die Voyager-Mission und ihre Botschaft wählte er Senecas Spruch „per astra ad aspera.“ Und diese Nachricht an die Sterne sollte tatsächlich für ihn und sein Team mühevoll werden. Die NASA-Ingenieure konzentrierten sich vornehmlich auf die Konstruktion der beiden Voyager-Sonden (Schwesterschiff Voyager 1 startete fast zeitgleich auf einer anderen Flugbahn), da blieben für die Fertigstellung der „Golden Rekord“ als nice to have nur wenige Monate. Wenige Monate, in denen auch fundamentale Anliegen geklärt werden mussten, ehe man überhaupt dieses irdische Potpourri zusammenstellte. Wie überhaupt für Außerirdische, die Voyager 2 und den außen angebrachten goldenen Datenträger entdecken sollten, eine universell verständliche Bedienungsanleitung entwickeln, um die darauf aufgezeichneten Codes, Formeln, Bilder und Musikstücke zu entschlüsseln? Wie sich um Himmels Willen dafür in eine außerirdische Intelligenz hineinversetzen? Und wie das auch bei Reisenden auf der Erde geschieht, stellten die Forscher alsbald erstaunt fest, dass diese Voyage zu den Sternen auch eine Reise der Erde zu sich selbst ist:
iese Nachricht von unserem kleinen blauen Planeten gibt es tatsächlich – sie befindet sich auf einer mit Gold überzogenen kupfernen Datenplatte und ist seit August 1977 – im Mai jenes Jahres kam der erste Film der „Star Wars“-Saga in die Kinos – mit der Raumsonde Voyager 2 unterwegs. Ihr Schöpfer war der 1996 verstorbene Astrophysiker Carl Sagan, der zusammen mit einem Team von interdisziplinären Experten im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde NASA ein so umfassend wie möglich gestaltetes Profil von uns zusammenstellte. Sagan wurde in den 80ern erstmals einem Millionenpublikum durch seine faszinierende TV-Doku „Cosmos“ bekannt. Gleichzeitig lieferte sein Roman „Contact“ die Vorlage für den gleichnamigen Film mit Jodie Foster. Darin spielt sie eine Astronomin, die sich einen Traum erfüllt, den Sagan selbst hegte. Durch Wurmlöcher in Raum und Zeit zu reisen, in der Hoffnung auf einen Erstkontakt mit einer fernen und überlegenen Spezies. Sagan selbst gehörte auch zu einer besonderen Spezies: Naturwissenschaftler, die ihre Forscherleidenschaft mit allen Menschen teilen wollen.
„Wir sind alle Sternenstaub.“ Dieser berühmte Satz stammt von Carl Sagan. Denn die Erde entstand vor rund vier Milliarden Jahren aus herumwirbelndem kosmischem Staub und Sternenexplosionen, die sich durch eine Verkettung glücklicher Umstände allmählich zu einem festen Körper fügten. Für Sagan bedeutete folglich der menschliche Aufbruch ins Universum eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Die Wahl hätte auf keinen Geeigneteren fallen können, denn als Junge besuchte er 1939 die New Yorker Weltausstellung
Die Sonne und mit ihr die Erde sollen schon in rund 7,6 Milliarden Jahren verglühen.
Das
könnte für Besucher eng werden.
Was ist für uns prägend, was wollen wir kommunizieren? Sollten die Informationen ausschließlich positiver Natur sein oder sollten Krieg, Zerstörung, Hunger und Epidemien als Aspekte menschlicher Erfahrung Platz finden? Man entschied sich dagegen. Nicht aus intergalaktischen PR-Gründen, sondern, weil unsere Zivilisation, unsere Erde zum Zeitpunkt der Voyager 2-Entdeckung in Milliarden von Jahren – das ist tatsächlich die zugrunde gelegte Größenordnung – vielleicht schon nicht mehr existiert. Die Sonne und mit ihr die Erde sollen schon in rund 7,6 Milliarden Jahren verglühen. Das könnte für Besucher eng werden. Die goldene Schallplatte für die da draußen ist also auch unsere Erinnerung an uns, wie wir wurden, was wir waren. Es sollten Grußbotschaften in den verschiedenen Sprachen und Dialekten der Erde, auch verklungenen wie Sumerisch, enthalten sein. Aber wie auswählen? Lücken waren unvermeidlich. Schon damals in 1977 galt es, die rein westlich überhöhte Optik zu vermeiden. Auch bei den Musikstücken sollten natürlich Bach, Mozart und Beethoven dabei sein (gerade die bei Bach stark erlebbare Verwandtschaft zwischen Musik und Mathematik würde vielleicht gerade in den außerirdischen Hochintelligenzen etwas zum Klingen bringen), aber statt italienischer Oper dann doch lieber ethnisch diverse Kompositionen mit einer großen stilbildenden Tradition. Dazu gehören neben japanischer und chinesischer Musik auch Werke von Louis Armstrong und mexikanische Mariachi-Weisen. Bob Dylan wollte genauso wie die Beatles bei dem Projekt dabei sein, aber das Copyright für die ausgewählten Stücke lag kurioserweise nicht bei den Künstlern.
Eine Schallplatte für die Ewigkeit? Musik, diverse Klänge und andere Geräusche der Zivilisation sollen ein Andenken an die Menschheit sein. Ob außerirdische Lebensformen allerdings Plattenspieler zum Abhören besitzen, ist eine andere Frage.
Wie Sagan in seinem sehr lesenswerten Buch zu dieser HerkulesAufgabe, „Murmurs of Earth“, erzählt, bestand ein Experte für die altindische klassische Musik Raga auf einem bestimmten Stück, das seiner Meinung nach Aliens die einzigartige Vollendung dieser Form zeigen würde. Als sich diese Aufnahme nicht auffinden ließ, meinte der Professor streng: Weitersuchen, auch wenn der Raketenstart verschoben werden muss. In der Küche eines indischen Restaurants in New York fand sich dann zufällig in einem Stapel noch rechtzeitig eine kostbare Aufnahme. Als späte Wiedergutmachung für den Walfang entschied man sich, den Gesang der Buckelwale, Ausdruck einer komplexen und intelligenten Spezies, ebenfalls in der Liste der Weltsprachen aufzuzeichnen. Aber, so die angefragten Experten, bitte nur die Aufzeichnung eines Wals, der 1970 vor der Insel Bermuda sang. Einer der am Projekt beteiligten Astrophysiker meinte damals lakonisch, dass kluge Aliens vermutlich diese Sprache leichter entschlüsseln würden, als Mandarin, Französisch, Sumerisch, Englisch, Georgisch, Mongolisch, Farsi, Hindi und so weiter.
Es war die Rede von Pornos, die so ihren Weg ins All fänden. Was sollte die galaktische Zukunft von uns denken?
Neben der Musik fanden auch Klänge der Erde und der Zivilisation ihren Weg auf die Datenplatte. Vulkanausbrüche, Stürme, das Blubbern von Schlammlöchern sollten die Sounds der jungen Erde im Entstehen wiedergeben. Um die Evolution der menschlichen Spezies und ihrer technischen Entwicklung von der frühen Steinzeit bis zur Moderne von 1977 darzustellen, wählte Sagans Team beispielsweise das an einanderreiben von Feuersteinen, das Zischen des Feuers, den Klang von Pferdehufen und einem Fuhrwerk, Dampfmaschinen, Autos, Züge, Flugzeuge und den Start einer Rakete. Bei den fachübergreifenden Überlegungen zur Außenwirkung unseres Mutterplaneten scheute sich Carl Sagan auch nicht, mit Arthur C. Clarke, Robert Heinlein und Isaac Asimov die drei größten Sciencefiction-Schriftsteller als Berater zu holen. Was hatten sie anderes getan, als sich in ihren anspruchsvollen Romanen wiederholt mit der Begegnung Mensch und E.T. im Weltraum oder auf der Erde zu beschäftigen? Es war auch geplant, Reproduktionen von irdischen Kunstwerken in die Zukunft zu schicken, doch diese Hürde schien unüberwindbar.
Welche Werke? Wie einen Schlüssel zur Interpretation liefern?
Auch auf religiöse Bauten und Zeugnisse wurde verzichtet – wer auswählt, entscheidet sich auch gegen etwas. Da schien der Ärger mit den Befindlichkeiten auf der Erde programmiert.
War schon die Zusammenstellung der Auswahl „Best of Earth“ in nur wenigen Wochen herausfordernd genug, gab es auch noch bürokratische Hürden und schließlich noch Konfliktstoff rund um die goldene Schallplatte.
Bereits 1972 war mit der Pioneer 10 eine Sonde gestartet, die ebenfalls die äußeren Riesenplaneten im Vorbeiflug erkunden sollte. Sie hatte auch eine goldene Plakette dabei, allerdings eher eine SMS ans All. Eine kurze Grußbotschaft und eine Gravur vom nackten Erdmann mit ebenfalls nackter Erdlingin und der Sonde zum Größenvergleich. Erst als das Voyager 2-Projekt mediale Aufmerksamkeit zu erregen begann und wieder nackte Menschen –von vorne – gezeigt werden sollten, gab es einen Aufruhr. Als wäre es nicht genug, dass die NASA als staatliche Behörde langwierige Abstimmungen verlangte und übrigens kaum Mittel für Sagans Vision bereitstellte, protestierten Kirchen und konservative Politiker. Es war die Rede von Pornos, die so ihren Weg ins All fänden. Was sollte die galaktische Zukunft von uns denken? Man forderte, die Genitalien unkenntlich zu machen. Geduldig erklärten die Forscher, weshalb das aus außerterrestrischer Sicht kontraproduktiv sein könnte. Feministinnen ärgerten sich darüber, dass nur der Mann die Hand zum kosmischen Gruß erhob. Andere meinten, der erhobene Männerarm könnte vielleicht auch als Bedrohung aufgefasst werden. Die NASA wurde nervös und die Abbilder verschwanden, ersetzt durch unbedenkliche Silhouetten der beiden Geschlechter.
Eigentlich besteht die Schallplatte nicht aus Gold, sondern aus vergoldetem Kupfer. Auf der Hülle befinden sich symbolische Hinweise, wie die Platte abgespielt werden kann.
Zu den vielen Informationen auf der goldenen Schallplatte gehörte ebenfalls ein enorm komplexer auf der Basis der Strahlenphysik und der Lebensdauer pulsierender Neutronensterne ausgetüftelter Wegweiser zu unserem solaren System und zum dritten, das Leitgestirn umkreisende Planeten. Ganz im Sinne Albert Einsteins, der Naturwissenschaften und der Mathematik, galt die Annahme, dass diese Gesetze universell sind, überall Anwendung finden und deshalb von außerirdischen Intelligenzen dekodiert und richtig interpretiert würden. Wer Voyager 2 auf seiner Reise aufgabelt, so die Hypothese, verfügt bereits über für uns noch unvorstellbare Antriebstechnologie und hat mit den Zahlenreihen und binären Codes kein Problem.
Es gab neben dem Protest konservativer Kreise auch einen britischen Physiknobelpreisträger, den die Idee eines Voyager-Navis zur Erde entsetzte. Was, wenn sie böse sind und kommen, um uns zu vernichten? Da war die UN optimistischer. Kurt Waldheim formulierte damals als Generalsekretär in Sätze gesetzte Harmonie, betonte unsere friedlichen Absichten und die Hoffnung, von fremden Wesen in Demut zu lernen.
Im Jahr 1977 war die heutige Digitalisierung ein so ferner Wunschtraum wie die aktuelle Erkundung der Mars-Oberfläche. Bill Gates und Steve Jobs tüftelten noch an ihren ersten Hard- und Softwareversuchen. Als Trägermedium für diese anspruchsvolle Sammlung erschien seinerzeit eine LP ideal, zumal Edison als Erfinder 100-jähriges Jubiläum feierte. Aus Kupfer und mit Gold eingekleidet ist sie nicht nur langlebig und vor kosmischer Strahlung geschützt, sondern stört auch nicht die Signale, die Voyager 2 an die Erde sendet. Sie enthält 90 Minuten Sendezeit. Die Schallplattenfirma Columbia war von dem Projekt begeistert und kümmerte sich um die einzelnen Freigaben der Musikstücke sowie um die Pressung, ein Start-up in Colorado um die Kodierung der 118 Bilddokumente, viele damals als Dias, der Computerhersteller Honeywell sprang ebenfalls zur Lösung technischer Übertragungsprobleme mit ins Sagan-Raumschiff. Neben einer Bilderklärung, wie die Schallplatte abgespielt werden soll, befindet sich auch ein als Nadel funktionierender Stift im Angebot.
Inzwischen ist der Bote von der Erde über 19 Milliarden Kilometer von unserer Sonne entfernt. Die Schwestersonde Voyager 1 und Pioneer 10 befinden sich ebenfalls als einzigartige Exponate der neugierigen Menschen im interstellaren Raum.
Es hat allein über vierzig Jahre gedauert, bis Voyager 2 die Grenze zwischen dem Einflussbereich unseres Sonnensystems und der Schwelle zur Milchstraße passierte. Ursprünglich sollten diese einsamen Erkundungstechnologien zu Jupiter und Saturn aufbrechen und Aufnahmen und Daten schicken. Die gestochen scharfen Bilder, die wir alle schon beispielsweise von Saturn und seinem Gasring gesehen haben, sie wurden von Voyager geliefert. Die Kräfte des Riesenplaneten Jupiter sind so groß, dass die Sonden, die von einem speziellen Treibstoff bewegt werden, noch weiter in Richtung Uranus und Pluto und schließlich an die Grenze zur uns umgebenden Galaxie katapultiert wurden. Die Missionen dauern an und somit viel länger als geplant.
Obwohl nach und nach Bordsysteme schwächer werden, senden sie über das Deep Space Network, einer Serie von Radioteleskopen, die auch feinste Nuancen aus dem All aufzeichnet, Daten und Messungen vom Magnetfeld oder den Sonnenwinden. Sie werden auch von dem SETI-Programm genutzt, das seit Jahrzehnten nach Lebenszeichen aus dem Kosmos forscht. In 40.000 Jahren könnte sich Voyager 1 dem Stern Gliese 445 auf rund 1,7 Lichtjahre nähern.
Was, wenn sie böse sind und kommen, um uns zu vernichten?
Und Voyager 2? Selbst dann, wenn sie nicht mehr sendet und sich im Vakuum des Raums nicht mehr steuern lässt, sorgt diese für eine schier ewige Haltbarkeit konstruierte Golden Rekord dafür, dass Aliens in Millionen oder Milliarden von Jahren versuchen können, sich ein Bild von uns zu machen. Ein Foto aus der VoyagerMission ist zu einer Ikone geworden: Es wurde am 14. Februar 1990 von Voyager 1 aufgenommen, als die Sonde Uranus in Richtung Grenze des Sonnensystems passiert hatte. Das Kontrollzentrum drehte die Kamera zurück und das gesendete Bild zeigte einen kleinen, so fragilen zartblauen Punkt, Milliarden von Kilometern entfernt. Das sind wir, und wäre es nicht schön, wenn sich jemand da draußen in fernster Zukunft für uns interessieren würde? Wenn man genug hat von den irdischen Nachrichten und den Egos, von Covid und Wahlkampf, sollte man einen Blick in den samtigen Abendhimmel werfen. Das Schönste von uns rast mit 15.000 Stundenkilometer in die Ewigkeit.
PHOTOGRAPHY BY
PATRICK SCHWALB
Mit freundlicher Unterstützung der Donner&Reuschel Bank
Als am 20. Januar Lady Gaga zur Amtseinführung von Präsident Joe Biden die Nationalhymne sang, waren alle Augen auch auf ihre Robe gerichtet. So spektakulär und bedeutungsvoll wie alles, was der Star bei seinen Shows trägt: eine dunkelblaue, sich an den Körper schmiegende Kaschmirjacke zu einem überbordend weiten Rock aus roter Failleseide und als Akzent eine Brosche in Form einer großen, goldenen Taube. Selten wirkte die modische Zeichensprache so sehr wie ein klares, politisches Statement.
Elsa Schiaparelli, wenn sie diesen Moment hätte erleben können, wäre über die Nationalfarben der USA erfreut gewesen, über die Frieden stiftende Taube, welche die Überwindung der Zwietrachtjahre zuvor signalisieren sollte und sie hätte sich köstlich über die Versuche der Presse amüsiert, ihren Namen auszusprechen, der nur Insidern so leicht von der Zunge geht, wie anderen Prada, Chanel und Dior. Und nun rückte dieses Kleid in den Fokus der Weltöffentlichkeit und wurde zusammen mit dem Namen einer der revolutionärsten Modekünstlerinnen des 20. Jahrhunderts millionenfach geteilt.
Am Tag der Amtseinführung saßen Tausende von Kilometern entfernt an der Pariser Place Vendôme Daniel Roseberry und sein Team vor dem Bildschirm und warteten gebannt auf den Auftritt der Sängerin. Als sie die Bühne betrat, brach das Atelier in Jubel und Tränen aus, denn der Schöpfer dieser Erscheinung wusste bis zum letzten Augenblick nicht, welches Ensemble Lady Gaga tatsächlich auswählen würde. Ein Geheimnis so streng gehütet wie Oscar-Preisträger. Der
DFür Roseberry ist Schiaparelli alles, nur nicht gewöhnlich: „Es sind Kleider, die einem den eigenen Körper bewusst machen, die Dich dazu bringen, darüber nachzudenken, wie Du Dich durch die Welt bewegst.“
„Wie sieht Kunst heute aus? Was ist Identität? Und wie ziehen wir uns für das Ende der Welt an?“
er passionierte Zeichner und Kunstliebhaber hatte viele Jahre bei Thom Browne in New York – dieser hatte übrigens Michelle Obamas Mantelkleid zur damaligen Amtseinführung entworfen – an Projekten gearbeitet und eines Tages ins Ungewisse hinein gekündigt. Umso mehr kam für viele verblüffend, dass sich Diego Della Valle nicht für einen klangvollen Namen aus dem ständig wechselnden Karussell der Topdesigner entschied, sondern mit Roseberry einen Mann wählte, der gleichzeitig der erste US-Amerikaner an der Spitze eines Haute-Couture-Hauses sein sollte. Nicht wenige Traditionalisten dürften eine Augenbraue gehoben haben. In einem ersten Post für den InstagramAccount von Schiaparelli knüpfte er das Band zwischen der legendären Gründerin und seiner Philosophie. Er schrieb: „Schiaparelli war eine Meisterin der Moderne. In ihrem Schaffen drückten sich das Chaos und die Hoffnung der turbulenten Ära, in der sie lebte, aus.“ Und er fügte Fragen hinzu, die programmatisch erscheinen: „Wie sieht Kunst heute aus? Was ist Identität? Und wie ziehen wir uns für das Ende der Welt an?“
junge Amerikaner Roseberry war 2019 zum Erstaunen der Modeszene zum Artistic Director der Maison Schiaparelli, das 2012 von Diego Della Valle, dem Besitzer von Tod´s gekauft worden war, berufen worden. Er hatte bereits ein Bühnenoutfit für den exzentrischen Star entworfen –wie auch für Beyoncé und Kim Kardashian – und somit ihre Maße, als er z usammen mit anderen Designern den Auftrag erhielt, ein Kleid für die Inauguration zu kreieren. Wie er in einem Interview erzählte, hatte er zusammen mit seinen Haute-Couture-Spezialisten kaum Zeit, um zu zeichnen, die Stoffe
festzulegen und schneidern zu lassen. Elsa Schiaparelli hat in ihrem verrückten, verzauberten Leben ganze Kollektionen in Eisenbahnen, Flugzeugen und dunklen, zugigen Dachkammern entworfen. S eine dritte Couture-Kollektion hat Roseberry während des Corona-Lockdown auf einer New Yorker Parkbank entwickelt.
Beide verbinden erstaunliche Gemeinsamkeiten. Wie die Tochter aus vornehmer römischer Gelehrtenfamilie, konnte der junge Texaner ebenfalls keine klassische Schneiderlehre oder Modeausbildung vorweisen.
© Courtesy of Maison Schiaparelli
Artistic Director Daniel Roseberry
EIn Elsa Schiaparelli’s own creations and in today’s spirit of Schiaparelli, the Maison explores parts of the human body. Eyes, ears, nose, lips, and hands were among Elsa’s obsessions and were particularly evident in the collaborative artistic relationship of Schiaparelli and Salvador Dalí.
lsa Schiaparelli, die unkonventionelle und lebensbejahende Künstlerin der Mode, Freundin der Surrealisten, Prinzessinnen, High-Society-Persönlichkeiten und Hollywoodstars wie Marlene Dietrich und Greta Garbo, liebte die Verbindung aus Exzentrik und Eleganz. Aber sie war durchaus praktisch veranlagt. Auf die Frage, wie man der Apokalypse mit Stil und Esprit begegnet, hätte sie vermutlich Entwürfe aus ihrem persönlichen Archiv gezogen. Die Frau, die einen Hut schuf, auf dem ein Schuh thronte und in den 30er - Jahren innovative Kleider aus Glas und Kunststoff ersann, hat auf Einladung von Stalins Sowjetunion ein kostengünstiges, leicht zu fertigendes Ensemble entworfen, bestehend aus einem schlichten schwarzen Kleid für Tag wie Abend und dazu einen weiten Mantel mit rotem Futter. Der Entwurf fand leider nie die Zustimmung der Parteispitze. Für ihre Kundinnen in London, die unmittelbar mit der deutschen Bombardierung rechnen mussten, entwarf sie einen weiten Mantel mit Kängurutaschen, um Habseligkeiten zu verstauen und damit die Hände frei zu haben, außerdem ein Outfit, in das man rasch schlüpfen konnte, um rechtzeitig, aber stilvoll zum nächsten unterirdischen Luftschutzbunker zu eilen. Sie zeichnete eine Uniform für das Rote Kreuz, das ebenfalls nicht den Segen der hohen Herren fand. Dafür wurde ihr Entwurf für die Heilsarmee, die sie unterstützte, tatsächlich nach dem Zweiten Weltkrieg umgesetzt.
Zu schockieren, mit den Usancen der vornehmsten aller Modewelten zu brechen, hat Schiaparelli als reiner Selbstzweck nie interessiert. Sie ließ ihrer Fantasie freien Lauf und entwarf in einem Grenzen sprengenden Geist des „Was wäre wenn?“ Warum nicht von ihrem guten Freund Salvador Dalí einen Hummer auf ein Abendkleid malen lassen? Eine Robe, die Wallis Simpson, die Herzogin von Windsor und treue Kundin, unbedingt haben musste. Warum nicht eine Puderdose in Form einer Telefonwählscheibe? Ein Schneiderkostüm mit vielen Schubladentaschen (von einem Dalí-Bild inspiriert)? Eine Zirkuskollektion mit verrückten kleinen Hütchen wie sie traditionell die edlen Musikclowns in der Manege tragen? Eine andere Kollektion mit applizierten und aufgemalten Masken, die ihr guter Freund Jean Cocteau entwarf? Warum nicht von ihrem Freund, dem Dada- und Surrealistendichter Louis Aragon, eine gefärbte Kette aus Aspirintabletten designen lassen?
Andererseits war Schiaparelli auch die Revolutionärin, die früh die Allüre und Identität einer Marke verstand. In 1935 eröffnete sie die erste Boutique mit Ready-to-Wear und legendären Schaufensterdekorationen – damals in maßgeschneiderten Zeiten unerhört. Ein sensationeller, geradezu demokratischer Erfolg, konnten doch auch Kundinnen, für die eine kostspielige, einmalige CoutureKreation nie in Frage kam, dort vergleichsweise günstige Pullover, Röcke, Taschen und andere Accessoires kaufen. Außerdem
„Ich brauche immer die Freiheit, mich ausdrücken zu können. Ich war wohl immer eine Draufgängerin.“
Elsa Schiaparelli
haben Generationen von Frauen dieser pragmatischen Exzentrikerin den Einzug des Reißverschlusses in die Frauenmode zu verdanken. „Ich brauche immer die Freiheit, mich ausdrücken zu können. Ich war wohl immer eine Draufgängerin“, schrieb sie in ihrer 1954 erschienen, enorm lesenswerten Autobiographie „Shocking Life“.
Ihr Ruhm sprengte die geradezu klösterliche Enge der damaligen Pariser Modewelt. Sie hatte einen Teil des Krieges in den USA verbracht, kümmerte sich mit Hilfe einflussreicher Freunde um Spenden für geflüchtete Kinder im freien Teil
nd noch etwas hat man Elsa Schiaparelli, deren Namen mit Lady Gaga und Daniel Roseberry nun auch wieder einem größeren Publikum geläufiger sein wird, zu verdanken. Die Farbe, die für sie immer mehr war als ein Markenzeichen: Shocking Pink. „Leuchtend, unmöglich, lebensspendend. Das Licht der Fische und Vögel dieser Welt vereinend. Die Farbe von China und Peru, und fern des westlichen Kanons“, schreibt sie in „Shocking Life“. Das erste Parfum aus dem Hause Schiaparelli hieß natürlich „Shocking“. Den Flakon dazu entwarf Leonor Fini, eine der schillerndsten Surrealistinnen.
Frankreichs, traf Präsident Roosevelt und hielt Vorträge vor Tausenden von Amerikanern, um an das Schicksal Frankreichs zu erinnern. Schon vor Kriegsende kehrte sie an die Place Vendôme zurück, wo eine Rumpfmannschaft versuchte, den modischen Hunger der Pariserinnen innerhalb der Mangelwirtschat zu stillen. Man kann es sich heute nicht mehr vorstellen, aber ihr Haus war weltweit der Inbegriff von Pariser Fashion. Jeden Tag nach der Libération von Paris standen US-Soldaten vor der Boutique Schlange, um für Partnerinnen und Mütter zu Hause Parfum oder eines dieser unglaublich schicken Hütchen zu kaufen.
Dabei hatte alles mit einem kleinen Pullover angefangen, den man auch heute sofort wieder tragen wollte. Als Tochter des Orientalisten Celestino Schiaparelli in einem Palazzo geboren, war sie im Gegensatz zu ihrer schönen, religiösen Schwester ein Wildfang, der die Bibliothek des Vaters verschlang, früh Gedichte schrieb und zum Horror der vornehmen Familie veröffentlichen konnte und fand, dass Konventionen, auch erotische, da waren, um gebrochen zu werden. Nach einer enttäuschenden Kurzehe mit einem Grafen in London, der sie ihre geliebte Tochter Gogo verdankte, ging Elsa nach New York, wo sie sich mit Gabrielle Picabia, der Frau des großen DadaKünstler Francis Picabia anfreundete. Sie reiste mittellos mit Gabrielle nach Paris und überlegte, wovon sie leben sollte, sie war bei ihrer Familie in Ungnade gefallen. Sie hielt sich und ihre Tochter mit Jobs über Wasser. Bis sie 1927 an einer Frau einen Pullover in einer faszinierenden Technik entdeckte und herausbekam, dass eine armenische Strickerin diese Handwerkskunst beherrschte. Sie fand die Strickerin, entwarf verschiedene Designs und ließ die Nadeln ihrer neuen Mitarbeiterin fliegen. Der berühmteste dieser Pullover hatte eine stilisierte Schleife am Hals, unterlegt in einer Stricktechnik, die sie wie ein Relief wirken ließ.
Der große Modeschöpfer
Paul Poiret hat te bei einem Kennenlernen ihre spezielle Persönlichkeit sofort erkannt und der ungewöhnlichen und mittellosen jungen Frau viele seiner legendären Ensembles geschenkt, die sie bei Abendeinladungen und im Nachtleben trug. Bei diesem Entree in die modische Gesellschaft kam auch der Pullover zum Einsatz. Alle wollten ihn haben, und bitte auch gleich einen Rock dazu. Dann kamen die ersten Einkäufer und verlangten nach mehr von diesen Must-haves der Saison. Aus dem Einfall einer Quereinsteigerin wurde Schiaparelli geboren. Durch Gabrielle wurde sie in den Kreis der Avantgarde, die damals Paris auch zur Hauptstadt der Künste werden ließ, aufgenommen. Picasso, Man Ray oder Marcel Duchamps waren enge Freunde, genauso wie die berühmten stilprägenden Society-Ladys, Aristokratinnen und Botschafterinnen. Auch das ist heute leider kaum noch vorstellbar: Die Künstlerfreunde entwarfen begeistert für sie und empfanden die Herausforderung, ihre Kunst in Mode zu transponieren, wie eine spannende Osmose. Es war Paris. Mode galt damals mehr als die Reduktion auf Kleidung und Kommerz. Es war eine Haltung.
Es gab in Paris auch eine andere Gabrielle, die ebenfalls die Schönen und Reichen einkleidete und den Typus der modernen Frau zwischen den Kriegen prägte. Die Animosität zwischen Coco Chanel und Elsa Schiaparelli ist legendär, wenngleich nicht alle Anekdoten wahr sein dürften. Für Chanel war „die Italienerin“, wie sie sie beharrlich titulierte, eine exaltierte Mondäne ohne einen Schimmer von Schneiderkunst, die nichts von Identität und Stil verstand und Verrücktheiten schuf, die kaum ein Mensch tragen konnte. Schiaparelli wiederum nannte Chanel nur „die kleine Modistin“ – eine Anspielung auf die Anfänge der Maison Chanel. Das wohl einzig Verbindende zwischen den beiden großen Designerinnen dürfte die Entdeckung von Tweed für Frauen gewesen sein.
Schiaparelli wiederum nannte Chanel nur „die kleine Modistin“ –eine Anspielung auf die Anfänge der Maison Chanel.
In ihrer Autobiographie erwähnt sie nur einmal den Namen der Antipodin. Schiaparelli war berühmt für ihrer verrückten und ungezwungenen Dinnerpartys, wo sich Gott und die Welt traf. Auch Chanel war einmal eingeladen und, wie süffisant von der Autorin bemerkt wurde, etwas irritiert angesichts der extremen Farben und Materialien der Einrichtung und des Services.
Jedes Stück in ihren vielen Wohnungen und Häusern erzählte eine Geschichte. Sie legte keinen Wert auf kostbare Antiquitäten oder Designobjekte, die nur teuer waren. Mit ihrem sicheren Gespür für die geheimen Wahlverwandtschaften zwischen den Dingen, kaufte sie genauso gut auch auf Straßenmärkten in ihrem geliebten Tunesien, auf Landmärkten oder beim Trödel.
Im Jahr 1952 schloss sie ihr Domizil an der Place Vendôme. Die Nachkriegs -
zeit hatte den Geschmack an ihren surrealistischen Kapriolen verloren. Ab 1947 begann der Siegeszug von Christian Diors „New Look“ und später erlebte Chanel eine zweite Karriere mit dem Kostüm aus Tweed, das nun alle Filmstars und Celebritys tragen wollten. Nicht nur die Medien hatten bei Joe Bidens Amtseinführung ein Problem damit, diesen Namen auszusprechen. Schon zu Elsas Zeit war es für manche ein Zungenbrecher. So nannte sie sich selbst schelmisch Schiap.
Nicht immer einer Meinung, aber stets im Einklang: Tommy Hilfiger und Dee
we‘re
Berühmte Power Couples gibt es viele und in der Modeindustrie ist es vor allem ein Paar: Tommy Hilfiger und Dee Ocleppo. Gemeinsam haben sie ein Modeimperium geschaffen, das Menschen auf der ganzen Welt begeistert, aber jeder auf seine ganz eigene Art und Weise.
von Susanne Filter
Die Tailored Collection von Tommy Hilfiger und Lardini fokussiert sich vor allem auf einen soften und nicht konstruiert wirkenden Look, beispielsweise durch Nadeloder Blockstreifen.
Bei QUALITY konzentrieren wir uns auf die besonderen Dinge, die das Leben schöner machen. Mode ist ein großer Teil davon, daher fühlen wir uns geehrt, einen Insider-Einblick von ModeIkonen wie euch zu bekommen. Tommy und Dee, Sie beide arbeiten schon eine Weile zusammen in der Modebranche und sind seit 2008 verheiratet. Wie können wir uns das Leben als Modepaar beziehungsweise Fashion Couple vorstellen? Ist es überhaupt möglich, Job und Privatleben zu trennen, wenn man zusammen arbeitet und lebt?
Dee: Eigentlich ist es für uns ganz einfach. Denn wir leben zusammen und Mode ist eine Leidenschaft von uns beiden, also macht es Spaß. Wenn wir zusammen sind, ist alles miteinander verbunden. Wir reden über Mode, Arbeit und die Ziele, die wir haben, über die Richtung, in die das Geschäft gehen soll und so weiter. Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir schon so lange zusammen leben, aber wir denken sehr ähnlich. Wir sind uns meistens einig. Was würdest Du sagen, Tommy?
Tommy: Ich würde sagen, wir sind uns 99 Prozent der Zeit einig. Das Einzige, worüber wir uns nicht einig sind, ist, ob wir in Dee‘s Marke jetzt schon Herrenschuhe und Herrenmode integrieren sollten oder lieber noch ein paar Jahre warten (lacht).
Entscheiden Sie immer beide, ob etwas auf den Markt kommt, welches das perfekte Design ist ? Oder haben Sie auch unterschiedliche Meinungen zu einem bestimmten Produkt oder Design? Und was würden Sie in dieser Situation tun?
Tommy (Dee lacht im Hintergrund): Sie trifft ganz allein die Entscheidungen. Ich berate sie nur dahingehend, was meiner Meinung nach gut aussieht oder sich auf dem Markt verkaufen würde oder ob es der richtige Preis ist und solche Sachen. Ich gebe ihr nur meinen Rat, aber sie ist die kreative Kraft hinter der Marke.
Dee: Ich würde sagen, es ist 50/50. Wenn er etwas nicht mag, denke ich in der Hälfte der Fälle noch einmal darüber nach und stimme ihm schließlich zu.
„Sie trifft immer die letzten Entscheidungen.“
Tommy Hilfiger
Dee: Ja, ich ziehe beispielsweise Accessoires der Kleidung vor. Ich besitze definitiv mehr Schuhe und Taschen als Tommy, aber ich liebe auch Kleidung. Ich liebe Kleider und habe eine Sammlung von Vintage-Kleidung. Wir sind vor kurzem von Conneticut in unser neues Zuhause gezogen und bis dahin war mir gar nicht bewusst, dass ich so viel Zeug besitze. Ich glaube, man weiß gar nicht, wie viel Zeug man anhäuft, bis man umziehen muss.
Ist man über fünfzig, wird es immer schwieriger, Vintage-Kleidung zu tragen. Denn manchmal mag es so aussehen, als wäre man in seinen eigenen Kleidern gealtert. Dann hat nicht nur das Kleid einen Vintage Appeal, sondern auch man selbst.
Dee: Ich weiß, was Sie meinen. Ich bin 54 und ich habe bestimmte Stücke in meiner Sammlung, einfach nur zur Inspiration, nicht unbedingt zum Tragen. Aber was ich immer an Vintage-Kleidung geliebt habe, sind die Stoffe und die Einzigartigkeit der Stücke. Natürlich fallen manche Stücke mit der Zeit auseinander und müssen neu angepasst werden, aber ich liebe Vintage immer noch.
sind nicht nur lecker, sondern sind auch in dieser Saison total im Trend. Bei Judith
es
Bei anderen Gelegenheiten sage ich vielleicht: „Nein, diesmal stimme ich nicht mit dir überein“, und mache es einfach auf meine Art. Aber am Ende ist es wirklich sehr ausgeglichen.
Tommy: Sie trifft immer die letzten Entscheidungen. Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber sie ist auch die Kreativdirektorin einer Firma namens Judith Leiber und sie ist diejenige, die das Leiber-Business mit ihrer kreativen Vision, mit ihrer Magie, die sie in die Projekte steckt, komplett umgedreht hat. Vor Dee waren LeiberTaschen für alte Damen. Sie waren für Frauen, die in Judith Leibers Alter waren, und sie ist 100. Aber ich spreche hier von mindestens 65 Jahre alten Damen. Jetzt, durch Dees Re-Design, sind es Kim Kardashian, Paris Hilton, Jennifer Lopez, Lady Gaga, Rihanna – all die coolen Leute in Hollywood, die Leiber-Taschen tragen. Auf der Met-Gala letztes Jahr wurden alleine 90 LeiberTaschen getragen, von Gigi & Bella Hadid und all den großen Stars. Und das liegt daran, dass Dee der Marke eine Richtung gegeben hat, die sie nie hatte.
Dee Ocleppo hat es geschafft, den Taschen von Judith Leiber eine unvergleichliche Attitüde zu verleihen.
Ich verstehe. Es ist schwierig, das Alter der Zielgruppe zu ändern. Wissen Sie zum Beispiel, dass die älteste Zeitschrift der Welt „The Lady“ in London ist? Deren Leser sind meist um die 80 und der Herausgeber sagte: „Jedes Mal, wenn eine Leserin stirbt, nimmt sie eine Lady mit ins Grab.“ Sie beide sind Designer. Haben Sie die gleichen Design-Ideen und ähnliche Vorlieben, was Material, Farben und so weiter angeht?
Tommy: Ich denke, ich bin eher ein Experte für Herrenmode, da ich die Marke Tommy Hilfiger nach meinen eigenen Vorlieben entwickelt habe. Dee als Frau hat eine sehr feminine Einstellung zu ihren Produkten und weiß genau, was sie (die Frau) tragen möchte.
Glauben Sie, dass es wegen Covid eine große Veränderung in der Fashionwelt geben wird? Was denken Sie, wie wird die Mode im nächsten Jahr aussehen?
Dee: Ich hoffe ehrlich gesagt, dass die Leute es satt haben werden, ihre Trainingsanzüge zu tragen. Ich hoffe, dass wir uns wieder zurechtmachen und stylen, nachdem der Lockdown vorbei ist. Ich persönlich freue mich wirklich darauf, mich in Schale zu werfen und mir die Haare zu machen, rauszugehen, mich großartig zu fühlen und großartig auszusehen. Ich vermisse das wirklich. Ich liebe es natürlich auch, im Trainingsanzug herumzuhängen, wie es jeder tut. Ich denke, das ist toll für die Wochenenden oder für bestimmte Anlässe, aber es sollte kein tägliches Outfit sein. Ich vermisse es, mich schick zu machen, eine neue Tasche zu kaufen oder schöne Schuhe zu tragen und ich liebe es auch zu sehen, was andere Leute tragen. Aber im Moment geht niemand aus, niemand zieht sich schick an und das seit fast einem Jahr. Sogar auf Instagram... Ich denke, es ist an der Zeit, zurück zur Normalität zu kommen.
Wird es etwas völlig Neues in der Mode geben? Neue Materialien, digitale Mode oder etwas, das wir noch gar nicht im Kopf haben? Arbeiten Sie auch an dieser Art von Ideen oder ist es eher die glamouröse, damenhafte Frau, die Sie ansprechen wollen?
Dee: Nun, die Basis und der Kern der Marke ist definitiv die modische, damenhafte Frau, aber wir sind immer auf der Suche nach neuen Technologien. Wir wollen nicht in der Vergangenheit stecken bleiben und arbeiten gerade an einem virtuellen Laden, in dem man in ein virtuelles Bekleidungsgeschäft geht, das wie ein italienischer Garten gestaltet ist und dort die Produkte sieht. Es ist, als wäre man in einem Shop in einer Fantasiewelt. Ich bin sehr begeistert und dankbar für die ganze Technologie, die es gibt. Stellen Sie sich vor, mitten in einer Pandemie ohne sie zu leben – ohne Internet, Telefon und Facetime. Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich denke, dass die Pandemie all das in einer schnelleren Geschwindigkeit vorangetrieben hat. Jetzt können wir ein virtuelles Geschäft besuchen, virtuelle Produkte kaufen und in einer virtuellen Welt leben, und ich mag es, auch ein Teil davon zu sein. Ich denke, dass man in all dem auch eine Menge Inspiration finden kann.
Look aus der aktuellen
„100 % Recycled Denim“-Kollektion von Tommy Hilfiger.
Hinter den Kulissen: Die italienische Handwerkskunst und der hohe Qualitätsanspruch begeistern Dee und ihren Mann jedes Mal aufs Neue.
Sie haben die kleinere, exklusivere Firma, während Ihr Mann der Chef der Großen ist. Wo liegen die Hauptunterschiede?
Dee: Nun, sagen wir es mal so: Ich bin neidisch auf ihn und ich glaube, er ist neidisch auf mich.
Tommy: Glücklicherweise habe ich ein großartiges Team, das das Tommy Hilfiger-Geschäft von Amsterdam aus leitet. Ich beneide Dee, dass sie ein sehr straffes, kontrolliertes Geschäft mit nicht so vielen Mitarbeitern hat. Ich denke, wenn man ein kleineres Unternehmen hat, hat man mehr Kontrolle. Aber keine Sorge, ich beschwere mich nicht und bin sehr glücklich. Ich berate Dee nur dann mit meiner Erfahrung und meinem Erfolg, wenn es für sie hilfreich ist. Aber sie hat ihren eigenen Geschmack und ihre ganz eigene Richtung, wie die Marke aussehen soll. Sie hat die Fähigkeit zu sehen, was der Kunde will.
Ihr virtueller Store wird von einem italienischen Garten inspiriert, Ihre Lederwaren kommen aus Italien und Ihr gesamtes Markenimage hat einen italienischen Appeal. Ihre Marke Judith Leiber ist im Grunde eine italienische Marke mit einem amerikanischen Blick, oder?
Dee: Ich weiß nicht. Ich bin zufällig Amerikanerin und ich schätze, das ist ein Automatismus. Aber was wirklich interessant ist, ist, dass Ihr Magazin QUALITY heißt, denn für mich geht es immer zuerst um Qualität (und nicht um Luxus). Luxus bedeutet für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge, während Qualität messbar ist. Luxus basiert auf der Meinung jedes Einzelnen und ist subjektiv. Qualität, wie wir sie in Italien in den Manufakturen und im Kunsthandwerk finden können, ist unvergleichlich. In diese Fabriken in Italien zu gehen und zu sehen, wie hart die Leute arbeiten und wie akribisch sie bei der Herstellung des Produkts vorgehen, ist für mich sehr bedeutungsvoll. Ich bin eine kleinere Marke und gebe nicht Millionen von Dollar für Marketing aus, wie die großen LVMH-Marken. Ich arbeite buchstäblich in den gleichen Fabriken wie all diese Marken, mit der gleichen Qualität, aber ich habe nicht diese riesigen Marketing-Margen, die auf den Verbraucher abgewälzt werden. Deshalb kann ich einen interessanteren Preis anbieten, habe aber trotzdem ein Top-Qualitätsprodukt.
Dees Lieblingsfarbe ist zwar pink, aber das klassische Schwarz darf in keiner Kollektion fehlen!
„Ich bin neidisch auf ihn und ich glaube, er ist neidisch auf mich.“ Dee Ocleppo
LLieben Sie es eigentlich, Ihre eigene Kleidung zu tragen? Oder kleiden Sie sich privat ganz anders?
Dee: Ich mag beides. Ich trage auf jeden Fall meine eigenen Sachen, weil ich sichergehen will, dass alles in Ordnung ist und dass sie funktionieren, aber auch, weil ich sie liebe. Es gibt nichts Schöneres, wenn man ein Kompliment für ein Kleidungsstück bekommt, das man selbst designt hat. Manchmal ist es mir sogar peinlich und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Natürlich probiere ich auch gerne andere Marken aus und schaue, was für mich funktioniert. Die Marken, die ich am meisten mag, sind von hoher Qualität; Dinge, die in Europa hergestellt werden und einen einzigartigen Stil haben. Ich denke, bei Tommy ist das genauso.
Wie wandelbar ist Ihr Kleidungsstil? Folgen Sie bestimmten Modetrends oder bleiben Sie lieber bei Ihrem Stil, den Sie seit Jahren entwickelt haben?
Tommy: Ich würde sagen, ich bin eher klassisch und traditionell. Dee ist eher gewagt. Sie ist es gewohnt, viele verschiedene Arten von Outfits zu tragen, von avantgardistisch bis glamourös, und trägt viele verschiedene Looks, während ich mich wohler fühle, wenn ich mich traditionell-klassisch kleide. Aber das war nicht immer so: In den Siebzigern sah ich aus wie ein Hippie mit langen Haaren und Schlaghosen. Dann habe ich ein paar verschiedene Phasen durchgemacht, aber zum größten
„Es gibt nichts Schöneres, wenn man ein Kompliment für ein Kleidungsstück bekommt, das man selbst designt hat. “
Dee Ocleppo
Er mag es klassisch, sie lieber ausgefallen.
Und bekannterweise ziehen sich Gegensätze ja an, oder?
Familiär gesehen sind Sie halb Ire und halb Schweizer. Wo fin den Sie diese beiden sehr unterschiedlichen Kulturen in Ihrer eigenen Person wieder? Was ist irisch an Ihnen, was ist schweizerisch und was ist amerikanisch?
Teil sah ich immer ziemlich amerikanisch aus.
Tommy, Sie haben gerade über Ihre Hippie-Phase gesprochen und andere Stilperioden erwähnt, die Sie durchgemacht haben. Was waren das für Phasen?
Tommy: Ich wurde immer von meinen musikalischen Helden beeinflusst. Rock ’n’ Roll hat die Garderobe meiner Jugend stark geprägt. Ich habe mich im Laufe der Jahre auch mit anderen Mode-Momenten beschäftigt –den kastenförmigen Silhouetten in den 80ern, Hoodies und Sneakers in den 90ern. Ich habe auch immer die adretten Styles bewundert, die mein Vater trug und das ist und bleibt seit vielen Jahren meine erste Wahl.
Sind Sie im Laufe der Zeit weniger „edgy“ geworden, was es einfacher macht, den Geschmack vieler anzusprechen?
Tommy: Ich habe immer die zeitlosen Looks ausgewählt und ihnen eine moderne Note gegeben. Dieser „klassisch-amerikanisch coole“ Look und das damit verbundene Gefühl ist das Herzstück unserer Designs geblieben. Letztendlich steht der Verbraucher im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir hören immer aufmerksam zu, was er will, und liefern es auf die Weise, die unserer Marken-DNA entspricht.
Tommy: Eines der größten Charakteristika Amerikas ist, dass es ein wahrer Schmelztiegel für sämtliche Kulturen und Nationalitäten ist. Ohne den Einfluss all dieser verschiedenen Gemeinschaften wäre die Vorstellung, „Amerikaner“ zu sein, sehr unterschiedlich. So sehe ich mich auch –als ein Sohn des amerikanischen Traums.
Woher kommt eigentlich Ihre Liebe zu Italien?
Dee: Nun, mein erster Mann, mit dem ich zwei Kinder habe, ist Italiener. Ich bin selbst halb Italienerin und als ich jünger war, bin ich sehr oft nach Italien gereist, um dort zu modeln. Daher habe ich natürlich eine Affinität zu diesem Land. Aber auch unabhängig davon finde ich, dass Italien eines der schönsten Länder ist, die es gibt. Ich bin ein großer Fan des Essens, der Menschen und all der schönen Regionen und deren Weine. Es ist einfach ein fabelhaftes Land. Als ich verheiratet war, habe ich in Monaco gelebt, also ganz in der Nähe. Ich fühle mich mit Italien sehr verbunden. Jetzt, mit dem Lockdown, ist es leider sehr schwierig, das Land zu besuchen. Das letzte Mal war ich, glaube ich, im September dort.
Was vermissen Sie im Moment am meisten, außer natürlich in Italien zu sein?
Dee: Am meisten vermisse ich die Familie. Ich bin sehr traurig, dass ich meine Kinder nicht oft sehen kann. Meine Eltern sind zwar in der Nähe, aber wegen des Virus können wir uns kaum sehen. Ich vermisse auch meine Freunde und das Reisen im Allgemeinen. Aber am meisten vermisse ich die Menschen in meinem Leben. Wie ich schon sagte, kann ich mir nicht einmal vorstellen, wie es ohne Facetime und so weiter sein würde. Wir können so froh sein, dass wir wenigstens diese Technologien während der Pandemie haben.
„Ich stehe ständig im Wettbewerb mit mir selbst und weiß, wie ich das, was ich tue, weiter verbessern kann.“
Dee Ocleppo
Denken Sie, dass Mode einen positiven Einfluss auf unser denken und Fühlen haben kann? Ist das wichtig für Ihre nächsten Kollektionen? Mode als eine Quelle für neue Energie und positives Denken?
Dee: Ja, vielleicht. Ich war schon immer ein Fan von hellen, kräftigen Farben. Für die Kaschmirkollektion habe ich zum Beispiel Rosa als Farbe gewählt, da diese Farbe für mich eine besondere und sehr starke Energie hat. Ich stimme also zu, dass wir nach dieser langen, anstrengenden und ermüdenden Zeit eine Menge positiver Vibes brauchen. Ich denke, wir sind inzwischen alle fertig damit. Die Menschen sind müde und traurig. Es war genug Einschränkung und Anstrengung für uns alle. Vor kurzem haben Tommy und ich unsere erste Impfung bekommen. Jetzt habe ich das Gefühl, dass wir unserem halbwegs normalen Leben wieder ein Stückchen näher kommen. Ich hoffe, dass das bald für alle gilt. Es ist wirklich eine schwere Zeit und deshalb müssen wir alle positiv bleiben und nicht zulassen, dass Traurigkeit oder Depression die Oberhand gewinnen. Ich denke, wir müssen positiv bleiben und weiter arbeiten, inspiriert bleiben und weiterhin großartige Publikationen, Inhalte, Kleidung und all die anderen Dinge schaffen, die uns Spaß machen.
Tommy, wird es bei Ihnen oder in Ihrer Kollektion eine Veränderung in Bezug auf die Positivität geben? Werden wir in zukünftigen Kollektionen andere Formen, Farben und Materialien sehen, vor allem im
Tommy: Nun, wir waren schon immer dafür bekannt, viele Farben zu verwenden. Worauf wir uns wirklich konzentrieren, ist Nachhaltigkeit und auch technische Stoffe, und Stoffe mit Komfortfaktoren; viel Stretch und viele Stoffe, die für Sport und zum Wandern oder im Freien verwendet werden können. Wir mögen technische Stoffe, aber uns ist auch die Nachhaltigkeit sehr wichtig. Diese beiden Faktoren sind für mich und meine Marken sehr wichtig.
Last but not least: Gibt es bei zwei so erfahrenen Designern wie Ihnen manchmal Designfehler in Ihrem eigenen Stil, auch wenn Sie in die Vergangenheit zurückblicken? Wenn ja, was waren das für Fehltritte oder Fehler?
Was war die Idee hinter der pinken Sohle Ihrer Schuhe? Wurde sie von den kultigen roten Sohlen von Louboutin inspiriert?
Dee: Nein, ganz und gar nicht. Die Leute denken das die ganze Zeit. Als ich anfing, Taschen zu entwerfen, war das 2011 und als ich meine ersten Taschen entwarf, sagte ich zu Tommy: „Ich habe es so satt, in meine Handtasche zu schauen und nie etwas zu finden.“ Deshalb habe ich das Innenfutter eingebaut, denn wenn man ein buntes Innenfutter in einer Tasche hat, schaut man nicht nur in ein schwarzes Loch, sondern man kann die Sachen, die man mit sich herumträgt, tatsächlich sehen und findet sie. So fing es an und deshalb hatten meine allerersten Taschen ein pinkes Innenfutter. Als wir die Schuhe gemacht haben, habe ich mir überlegt, wie wir diese Idee weiterführen können. So wurde die Idee der pinken Sohle geboren. Es stimmt, Louboutin hat die rote Sohle gemacht und ich bin mir sicher, dass sie definitiv inspirierend war, aber sie kam wirklich von dem rosa Futter in der Tasche.
Dee: Ich denke, alles, was ich entworfen habe, hat immer zu neuen Ideen und neuen Herausforderungen im Design geführt. Ich stehe ständig im Wettbewerb mit mir selbst und weiß, wie ich das, was ich tue, weiter verbessern kann. Meine anfänglichen Taschenentwürfe wurden aus schweren Materialien gefertigt, die die Taschen beim Tragen ebenfalls zu schwer gemacht haben. Fehler zu machen, ist etwas, das ich als wichtige Lernkurve für jeden Designer betrachte.
Haben Design- oder Styling-Fauxpas das Potenzial, ein echter Trend zu werden, wenn sie denn von den richtigen Leuten getragen werden?
Dee: Ich denke, ein Design- oder Styling-Fauxpas kann durchaus funktionieren, wenn jemand versteht, dass man die Kleidung trägt und nicht umgekehrt, dass die Kleidung einen trägt. Es gibt bestimmte Persönlichkeiten, die das durchaus mit Sinn für Humor schaffen können. Ein perfektes Beispiel wäre der verstorbene Designer Alber Elbaz, der seine Kragen charakteristischerweise mit übergroßen Seidenfliegen befestigte und es sah sowohl charmant als auch schick aus. Pharrell wäre ein weiteres perfektes Beispiel. Pharrell ist jedoch auch jemand, der alles tragen kann und dabei noch toll aussieht.
OMeditation und das Streben nach mentaler Gesundheit wurde vom Nischenthema zum Milliardenmarkt. Jetzt hat Netflix mit der innovativ animierten Serie „Headspace –Guide to Meditation“ einen Erfolg für mehr Akzeptanz dieser Praktiken gelandet.
Zurecht?
von Gloria von Bronewski
Im Grunde ist Meditation nicht viel mehr ist als Konzentrationstraining und wurde bisher meist als „Wunderpraktik“ der Buddhisten und Gurus belächelt. Dennoch hat sie ihr Stigma in den vergangenen Jahren verloren. Achtsamkeitsübungen haben nachweislich positive Auswirkungen auf stressbedingte Beschwerden, psychiatrische Störungen und – so die wersten Hinweise – auch auf das Immunsystem, wie wissenschaftliche Forschun-gen bewiesen. Bereits zehn Minuten Meditation pro Tag können die kognitiven Fähigkei-ten nachweislich verbessern. „Die Annahme ist, dass dies zu einer gesünderen Alterung führt“, sagte Mediziner Rudolph Tanzi bei der Veröffentlichung der Studie der Harvard Medical School. Die Schwierigkeit besteht allerdings für Laien oft darin, die Übungen regelmäßig durchzuführen, um von diesen Effekten zu profitieren. Spotify hat bereits vergangenes Jahr damit begonnen, neben Musik auch Achtsamkeitsübungen in seine neuen „Daily Wellness“-Wiedergabelisten aufzunehmen – allerdings bisher nur in den USA und in Großbritannien. Solche Praktiken sollen nun aber auch in Deutschland umsetzbar sein, so leicht wie das Anschauen einer neuen Serie. Denn der weltgrößte Streaminganbieter hat sich nun dem Themengebiet angenommen. Netflix hat „Headspace – Guide to Meditation“ ist eine Serie von geführten Meditationen, die aus acht 20-minütigen Episoden besteht, die in Zusammenarbeit mit der Firma hinter der gleichnamigen App entstanden sind. Sie soll Anfängern einen Leitfaden für die Meditation an die Hand geben, „indem sie freundlich zu ihrem Geist sind“, wie der Headspace-Gründer Andy Puddicombe bereits im Trailer
verspricht. Dabei wirken bereits die Namen der einzelnen Episoden vielversprechend, sie sollen jeweils gegen die vorherrschenden psychischen Sorgen der Menschheit helfen: Der Umgang mit Frustration, Stress, Schmerz und Wut oder das Finden von Glück, Fröhlichkeit oder, ganz allgemein, der Freude am Leben.
Die Wahl des Erzählers ist clever. Puddicombe wird von britischen Magazinen oft als derjenige beschrieben, der „das, was Jamie Oliver für das Essen getan hat, für die Meditation“ tun soll, so schrieb der Guardian. Kurz gesagt, er soll Achtsamkeit der breiten Masse zugänglich zu machen. Denn in der zweiten Hälfte jeder Episode führt Puddicombe den Zuschauer durch eine Meditation, wobei eine konsistente, bewegte Animation die visuelle Untermalung liefert. In der ersten Episode ist es ein Schnörkel, in der zweiten Episode sind es die Sonne und die Wolken, dabei aber stets so ansprechend entworfen wie ein animiertes Aquarell. Puddicombe ist überzeugt, dass diese Visualisierung zum Erfolg der Meditation beiträgt und vergleicht die Wirkung mit der einer berühmten Comic-Serie: „Animationen haben etwas Magisches, in jedem Alter. Wenn man sich „Die Simpsons“ anguckt – egal, ob man 5 oder 80 Jahre alt ist – wird man etwas davon mitnehmen und etwas Eigenes in die Charaktere projizieren.“
Aber es sind nicht nur die Animationen und Puddicombes Stimme, die seine Fans faszinieren. Mit Anfang 20, gelangweilt von seinem Studium der Sportwissenschaften, entschied sich Puddicombe, Meditation zu lernen – in einem Kloster im Himalaya. Nach zehn Jahren Praxis wurde er als tibetisch-buddhistischer Mönch ordiniert. Die Erkenntnisse dieser Reisen zu teilen, sei das Ziel von „Headspace“ und dieser Serie: „Damit Sie nicht in den Himalaya gehen müssen“, sagt der heute 48-jährige Brite zum Start der Serie. „Ich bin ein ziemlich einfacher Mensch und ehrlich gesagt, als ich das erste Mal wegging, konnte ich mit vielen der Techniken, die gelehrt wurden, nichts anfangen. Sie waren zu kompliziert für mich und es gab zu viel Mystik um sie herum. Am Ende musste ich ein Kloster ausfindig machen, in dem alles, was ich zu tun hatte, darin bestand, mich hinzusetzen und meinen Atem zu beobachten, obwohl das an sich schon eine ziemliche Herausforderung ist“, erklärt Puddicombe im Interview mit Netflix seine bodenständige und nachvollziehbare Herangehensweise mit der Meditation.
Dabei könnte man Netflix, Spotify und „Headspace“ berechtigterweise nachsagen, dass sie die Thematisierung der mentalen Gesundheit nicht aus reiner Nächstenliebe anstreben. „Stress, Einsamkeit und Burnout explodierten bereits vor der Pandemie, und ein stärkerer Fokus
auf mentale Wellness war in den letzten Jahren ein kultureller Megatrend. Die Menschen werden sich der Bedeutung von integrativen Lösungen wie Meditation, Schlaf und Gehirngesundheit bewusst, und die Unternehmen stürzen sich darauf, alle möglichen Lösungen anzubieten“, sagt Ophelia Yeung, Senior Research Fellow des Global Wellness Institute (GWI).
Der Forschungsbericht des Unternehmens mit dem Titel „Defining the Mental Wellness Economy“ kommt zu dem Ergebnis, dass die globale „Mental-Wellness“Wirtschaft bereits heute einen Wert von 120,8 Milliarden US-Dollar hat, basierend auf den Verbraucherausgaben in vier Märkten: Sinne, Räume und Schlaf (49,5 Mrd. US-Dollar), gehirnfördernde Nahrungsergänzungsmittel und Pflanzenstoffe (34,8 Mrd. US-
Dollar), Selbstverbesserung (33,6 Mrd. US-Dollar) sowie Meditation und Achtsamkeit (2,9 Mrd. US-Dollar). „Während die meisten mentalen Wellness-Möglichkeiten kostenlos sind – wie Zeit in der Natur oder mit Freunden zu verbringen – suchen die Menschen zunehmend nach nicht-klinischer Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher mentaler Herausforderungen, und hier kommt die „MentalWellness“-Industrie ins Spiel“, so Yeung. Dabei sind es nicht nur die Umstände des Lebens in der Pandemie, welche die Psyche der Menschen heute verstärkt leiden lässt.
Eine britische Studie der Oxford University fand kürzlich heraus, dass jeder Dritte von Covid-19 Genesene empfänglicher dafür wird, nach der Erkrankung unter psychischen Problemen zu leiden. Der wirtschaftliche Faktor wird auch bei dieser Netflix-Serie deutlich. Denn Puddicombe nutzt den Streaminganbieter, um mit seinen Botschaften und Lektionen ein größeres Publikum zu erreichen, als er es durch seine Website, YouTube-Videos und TED-Talk bisher schaffen konnte. Das Vermögen des Briten wird heute auf über 100 Millionen USDollar geschätzt. Im Grunde genommen ist die Serie allerdings ein Podcast mit einigen interessanten visuellen Elementen, die Puddicombes Audiospur begleiten. Dennoch funktioniert das Serienformat, indem der Zuschauer nur 20 Minuten auf seinem Handy investieren muss, was der Länge einer Folge „Friends“ entspricht.
„ Es ist eine falsche Idee, dass Meditation in einer bestimmter Umgebung stattfinden muss, losgelöst vom Rest unseres Lebens. Aber es ist universell, zeitlos und jeder kann es lernen.“
Es ist eine falsche Idee, dass Meditation in einer bestimmter Umgebung stattfinden muss, losgelöst vom Rest unseres Lebens. Aber es ist universell, zeitlos und jeder kann es lernen.
Der Headspace-Gründer ist außerdem überzeugt, dass man mit seiner Serie Meditation leichter in den Alltag integrieren kann: „Man kann sich um 20 Uhr eine Folge Narcos ansehen und anschließend um 21 Uhr auf Headspace wechseln.
„Aber genau dieser Gedanke der andauernden Verfügbarkeit des Meditationsguide spiegelt die Herausforderung wider, den von der Technik gebrochenen Fokus im Alltag und das Unbehagen mit noch mehr Technik lösen zu wollen. Bereits zu Beginn der Sendung schießen bereits orangefarbene Punkte über den Bildschirm: „Unser Leben ist voll von Ablenkung, voll von Stimulation“, sagt der „Headspace - Gründer” in einer der acht Folgen, womit er den Widerspruch der Serie gut zusammenfasst. Mit dieser Kontroverse spielt auch die Nachfolgeserie, „Headspace – Guide to Sleep“, die seit Ende April auf Netflix verfügbar ist. Eine erneut widersprüchliche Idee, die ausgerechnet von dem Streaminganbieter kommt, der durch sein psychologisch gezielt ausgelöstes „Binge-Watching“ bisher einer der Gründe für viele schlaflose Nächte war. Aber wie auch der Erfolg des Meditationsguides zeigt, wird Netflix voraussichtlich mit diesem Angebot erneut gekonnt eine Lücke schließen, von der wir zuvor nicht wussten, dass sie existiert.
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