2 minute read
WIRTSCHAFTSGESCHEHEN kompakt
Usa
Anstieg der Erzeugerpreise stärker als erwartet. Die Erzeugerpreise in den USA sind zu Jahresbeginn stärker gestiegen als erwartet. Sie legten im Januar um 6,0 Prozent zu. Die Preise gelten ab Fabrik – also bevor die Erzeugnisse weiterverarbeitet oder gehandelt werden. Sie gelten als frühes Signal für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die Inflation erweist sich also trotz bereits erfolgter Zinserhöhungen hartnäckiger als prognostiziert. Unter den Zinserhöhungen leidet aktuell vor allem der Immobilienbereich: Deutlich weniger USAmerikaner:innen können sich zurzeit die Finanzierung eines Eigenheims leisten.
Advertisement
DOW JONES
Stand 30.12.2022 33.147,25
Stand 09.03.2023 32.254,86
Veränderung in % - 2,69 %
Veränderung absolut - 892,39
China
Weniger Übernahmen in Europa. Chinesische Investoren haben ihre Firmenkäufe in Europa stark reduziert. Im vergangenen Jahr gab es nach einer Analyse der Unternehmensberatung EY europaweit noch 139 Übernahmen oder Beteiligungen chinesischer Investoren an europäischen Firmen, das sind 16 weniger als 2021. Der geschätzte Wert dieser Deals soll rund vier Milliarden Euro betragen. Viel deutlicher wird das Ausmaß der chinesischen Zurückhaltung vor allem im längerfristigen Vergleich zum Rekordjahr 2016. Damals hatte EY 309 Firmenkäufe oder -beteiligungen chinesischer Investoren in Europa mit einem Gesamtvolumen von 86 Milliarden Euro gezählt. Im heurigen Jahr rechnen Expert:innen wieder mit einem leichten Anstieg.
Veränderung in % + 0,73 %
Veränderung absolut + 144,33
Großbritannien
2022 knapp an der Rezession vorbei. Die britische Wirtschaft hat eine Rezession vorerst noch vermieden. Das BIP stagnierte zum Schlussquartal im Vergleich zu einem negativen Sommer, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Von einer technischen Rezession wird gesprochen, wenn das BIP eines Landes zwei Quartale in Folge zurückgeht. Im Gesamtjahr 2022 wuchs die britische Wirtschaft um vier Prozent. Das Land ist damit das einzige der G7Industrienationen, dessen BIP noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat. Die Aussichten bleiben jedenfalls trüb: Die Bank von England (BoE) prognostizierte, dass Großbritannien eine milde, aber langanhaltende Rezession bevorsteht.
Österreich
Schwierige Zeiten für den Außenhandel. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen hohen Energiepreise bzw. Rohstoffengpässe belasten die österreichische Außenwirtschaft. Die Gesamtexporte von Waren und Dienstleistungen sind zwar 2022 um 8,8 Prozent gestiegen, die Importe um 5,1 Prozent. Doch der positive Mengeneffekt im Warenhandel konnte vom (negativen) Preiseffekt nicht ausgeglichen werden. Die Warenhandelsbilanz hat sich somit verschlechtert und das Handelsbilanzdefizit stieg um 7,6 Milliarden auf 20,5 Milliarden Euro. Auch 2023 soll laut Wifo-Expert:innen aufgrund der internationalen Rahmenbedingungen ein durchwachsenes Jahr für den Außenhandel werden.
Japan
Japans Wirtschaft 2022 langsamer gewachsen als 2021. Die japanische Wirtschaft hat sich noch nicht von Corona erholt. Im vergangenen Jahr verlangsamte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts auf 1,1 Prozent. 2021 war die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,1 Prozent gewachsen. Die Zahlen kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Vor kurzem wurde der Ökonom Kazuo Ueda zum neuen Notenbankchef ernannt. Von ihm erwarten die Märkte eine Reform der aggressiven geldpolitischen Lockerung des Amtsinhabers Haruhiko Kuroda, der im April nach zehn Jahren aus dem Amt ausscheiden wird. Doch Japans langsame Erholung schränkt den Handlungsspielraum ein.
Deutschland
Unternehmensstimmung besser. Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat sich im Februar weiter aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 91,1 Zähler von 90,1 Punkten im Vormonat, wie das Münchner ifo-Institut mitteilte. „Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich allmählich aus ihrer Schwächephase heraus“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest. Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen zwar unzufriedener als im Januar, die Erwartungen mit Blick auf die nächsten sechs Monate legten aber zu. Doch das ifo warnt vor zu viel Zuversicht. „Die deutsche Wirtschaft wird um eine Rezession nicht herumkommen“, so ein Experte. „Diese wird aber mild ausfallen.“
Was die aktuelle Marktphase verlangt