1 minute read
Milchkühe kennen kein Corona
Franz Gessl - DW 29500
Advertisement
Einen besonders wertvollen Beitrag leisten in der derzeitigen Situation die milchverarbeitenden Genossenschaften – die Berglandmilch, die Gmundner Molkerei und die Vöcklakäserei. Als systemrelevante Unternehmen stellen sie die Versorgung der Bevölkerung mit Milch- und Käseprodukten sicher.
Dabei leistet die gesamte Wertschöpfungskette Großartiges: angefangen von den Milchbauern, die weiterhin tagtäglich ihre Kühe melken über die Sammelwagenfahrer, welche die Milch in die Molkereien transportieren und den Produktionsmitarbeitern, die für die Erzeugung der hochwertigen Produkte verantwortlich sind bis hin zu den Logistikern, die dafür sorgen, dass die Ware in die Regale kommt. So sind die Molkereigenossenschaften sowohl für die Landwirte als auch für die Konsumenten ein unverzichtbarer Partner. Leider wird dies manchmal erst in Krisenzeiten bewusst und geschätzt. Die Molkereigenossenschaften sichern ihren tausenden Milchbauern die Abnahme der Milch und stellen für sie als Miteigentümer einen verlässlichen finanziellen Partner dar. Denn die Milchkühe kennen kein Corona - sie produzieren weiterhin Milch und wollen gemolken werden.
Natürlich ist es am Milch- und Käsemarkt teils zu dramatischen Verwerfungen – sowohl am Heimmarkt als auch im Exportgeschäft – gekommen. Allein die Schließung der Restaurants und Tourismusbetriebe führte zu starken Umsatzrückgängen bei dieser Kundengruppe, welche auch durch Absatzsteigerungen im Lebensmittel
Die oö. Molkereigenossenschaften sind auch in der Krise verlässlicher Partner ihrer Milchbauern.
einzelhandel nicht kompensiert werden konnten. Dazu kommt, dass Mitbewerber, welche absatzmäßig stark an der Gastronomie und Hotellerie orientiert sind, mit Niedrigpreisen auf den Markt drängen und dadurch auch das Preisniveau nochmals nach unten drücken. Im Hinblick auf die Entwicklung des Exportgeschäftes spielt zudem die Entwicklung der Logistikwege eine große und noch schwer abschätzbare Rolle.
Seitens der Molkereigenossenschaften wurde die Produktion mit der gebotenen Flexibilität rasch den drastisch geänderten Rahmenbedingungen auf den Märkten angepasst. Derzeit ist tendenziell eine stärkere Nachfrage nach Haltbarprodukten erkennbar. Darüber hinaus ist seitens der Konsumenten ein wachsendes Bewusstsein für regionale Milch- und Käseprodukte und für die Bedeutung einer funktionierenden regionalen Lebensmittelversorgung beobachtbar. Bleibt zu hoffen, dass diese Wahrnehmung auch von Dauer ist.
Trotz des äußerst schwierigen Umfeldes steht bei den Molkereigenossenschaften die Verarbeitung der Milch ihrer Mitglieder im Sinne des Förderungsauftrages an oberster Stelle. Mit ihrem Wirken wird ein unschätzbarer Beitrag zur Lebensmittelversorgung geleistet.