ratgeber bauen EDITION wärme & energie 2/2013

Page 1

wärme & energie

NEUBAU • UMBAU • RENOVIEREN

wärme & energie AUSGABE 2/2013

19. Jahrgang Deutschland: € 3,50 Österreich: € 4,00 Benelux: € 4,00 Schweiz: SFr 7,20

WWW.RATGEBERBAUEN24.DE

U

GE BER B

A

RA T

ITION

EN

ED

S. 5 3 AEG M U IM WE LTITOOL RT VO N CA.

210 E URO ZU GE WIN NNE N

!

MEHR ALS 20 ZÜNDENDE IDEEN Die Energiewende im Eigenheim

10

Special: Kamin- & Kachelofentrends

62

30

39

Energiekosten senken

Wie Sie Strom- und Heizkosten sparen

Dachdämmung

Jetzt kann der Winter ruhig kommen

46

Brennwerttechnik 21 Kessel im Vergleich


Die technischen Hausaufgaben sind gemacht

H

äuser erzeugen heute den benötigen Strom nicht nur selbst, sondern können ihn sogar speichern, damit er rund um die Uhr zur Verfügung steht (siehe Seite 14). Der älteste Brennstoff Holz wird in Form von Pellets mit Solarthermie kombiniert und so Teil eines topaktuellen Heizsystems (siehe Seite 16). Blockheizkraftwerke (siehe Seite 24), die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, oder Wärmepumpen (siehe Seite 22) sind heute technisch ausgereifter Standard. Und wenn Sie im Marktüberblick dieser Ausgabe von ratgeber bauen sehen, wie effektiv der Klassiker Brennwerttechnik fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Erdöl verwertet, dann kommem vermutlich auch Sie nicht umhin, vor dieser technischen Leistung den Hut zu ziehen (siehe Seite 46). Die Liste bemerkenswerter Lösungen, mit denen Dr. Wieland Mänken wir Energie sparen oder regenerative Verfahren einsetzen und stetig verbessern, ließe sich noch weiter fortführen. Auch wenn es bis zur Vollendung der Energiewende noch ein weiter Weg ist: Die technischen Hausaufgaben sind gemacht, woran es hapert, ist die politische Begleitung. Per Umlage

zahlen Verbraucher die Förderung von Ökoenergie derzeit über den Strompreis. Das führt dazu, dass im nächsten Jahr ein Mehr-PersonenHaushalt mit 3500 Kilowattstunden Verbrauch mehr als 1000 Euro für Strom zahlen muss – Tendenz steigend bei weiterem Erfolg der Energiewende. Und die Umwelt wird dabei noch nicht mal wie geplant entlastet, denn unter den heutigen Rahmenbedingungen bleiben schmutzige Braunkohlekraftwerke länger am Netz als geplant. Auch hier ist die Politik gefragt, damit die erforderliche Energiewende weiterhin in der Bevölkerung auf Akzeptanz stößt. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber Besuchen Sie uns auf facebook.com/ ratgeberbauen

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team: Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 Köln Tel.: 02203/3584-192 | Fax: 02203/3584-185 E-Mail: ratgeberbauen@maenken.com | Internet: www.ratgeberbauen24.de


10

30 10 Energiewende Neue Energien lösen die fossilen Energieträger ab oder ergänzen diese. 30 Dachdämmung Wer für gute Dämmung im Oberstübchen sorgt, spart jede Menge Heizkosten. 62 Kamin & Kachelöfen Immer mehr Haus- & Wohnungsbesitzer entscheiden sich für alternative Heizsysteme. Wir zeigen Ihnen die neusten Trends.

42 Heizsaison Wer in der neuen Heizsaison keine unliebsamen Überraschungen erleben will, sollte entsprechende Maßnahmen ergreifen. 72 Küchenplanung Besonders in kleineren Küchen stellt sich die Frage nach der Raumausnutzung. Beschlagsysteme bieten die Lösung.

72

62 42

ratgeber bauen | wärme & energie

02/13


Inhalt Neuheiten 6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

En e r g i e w e n d e

S p e cia l 62 Ofensysteme Welcher Ofen ist der Richtige? 64 Kamin- & Kachelöfen Die neuen Trendöfen

11 Effizient sanieren Altbau wird Zukunftshaus

trend

14 Das Sonnenhaus Ein neues Konzept

72 Küchenplanung Optimale Raumausnutzung

16 Holz in die Hütte Pellets & Co. 18 Gute Kombi Heizen mit Sonne und Holz

garten

20 Neue Techniken Sonne tanken & speichern

75 Außenbeleuchtung Leuchten mit Wirkung

22 Wärmepumpen Mit der Kraft aus der Erde

76 Tropfen für Tropfen Bewässerungstechnik

B a u p r a x is 26 Angenehm warm Fußbodentemperierung 28 Der Energie-Check Volle Kostenkontrolle 29 Flächenheizung Heizung an der Decke 30 Dachdämmung Der Winter kann kommen 32 Clevere Kombi Solarthermie & Wärmepumpe

S e r v ic e 78 Bonitätsauskunft Die Schufa informiert

s o ns t i g e s 53 Gewinnspiel 80 Hersteller, Impressum 82 Vorschau

34 Schornsteintechnik Neuheiten 37 Klein aber effektiv Warmwasserbereitung 38 Rauchmelder Worauf es ankommt 39 Energie-Mythen Was ist wahr? 40 Energiekosten So können Sie sparen 42 Heizen Günstig durch den Winter 46 Brennwerttechnik Ein Marktüberblick wärme & energie

52 Kampf dem Schimmel Tipps & Tricks 53 Werkzeug Innovativer Alleskönner

NEUBA U

ED

wärme & energie EN

3

EB ER

U

T

G

• UMB AU

• REN OVIER EN

ITION

AUSGA BE 2/2 01

RA

FOTOS: Intelligent Heizen, AMK, Contura, FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V., AEG Haustechnik, Progas, epr/Junkers, Paradigma, RWE TITELFOTOS: Spartherm, FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V., Zukunft Erdgas, Intelligent Heizen

24 Mini-BHKW Der Weg zum eigenen Kraftwerk

BA

WWW.R ATGEB ERBAU EN

24.DE

19. Jahrgang Deutschland: € 3,50 Österreich: € 4,00 Benelux: € 4,00 Schweiz: SFr 7,20

S. 53 AEG IM WEMULTIT OO

210 RT VON CA.L EURO ZU GEW INN NEN

r ep or tage 54 Massivhaus Anspruchsvolle Haustechnik

Ab SOFORT gibt es ratgeber bauen auch als E-Paper!

56 Plusenergiehäuser Komfortabel wohnen

Mehr Informationen unter www.ratgeberbauen24.de

MEH R ALS 20 ZÜN DEN DE

Die Energ iewende im Eigenheim Special: Kami 10 n- & Kache lofentrend s

39 Energiekoste n senken

Wie Sie Stromund Heizkoste n sparen

Dachdämmu ng

!

IDE EN

62

Jetzt kann der Winter ruhig kommen

30

Brennwerttec hnik

46

21 Kessel im Vergleich

5 Auf dem Titel angekündigte Themen


TiTel

holZ & PelletS

Holz in die Hütte

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und stetig steigender Brennstoffpreise erlebt der bewährte Energieträger Holz eine Renaissance.

Förderung ein Scheitholzvergaserkessel mit Pufferspeicher wird vom Bundesamt für Wirtschaftsund ausfuhrkontrolle (BaFa) mit 1.400 euro unterstützt, Pelletkessel werden mit 2.400 euro, Pelletöfen mit Wassertasche mit 1.400 euro gefördert. Über den aktuellen Pelletpreis, Fördermöglichkeiten und hersteller informiert auch die app „DePi Pelletinfos“ des Deutschen Pelletinstituts. www.bafa.de und www.depi.de

16

Mit dem a llseits bekannten Lagerfeuer haben moderne Holzöfen nicht mehr viel gemein: Die Füllräume moderner Scheitholzvergaserkessel sind so groß, dass in der kalten Jahreszeit nur alle acht bis zwölf Stunden – das heißt ein bis zwei Mal am Tag – Holz nachgelegt werden muss. In wärmeren Übergangszeiten reicht sogar in der Regel ein Nachfüllintervall von zwei Tagen. Auch der Aschebehälter muss nur ein- bis zweimal im Monat geleert werden, und die Asche kann bequem über den Hausmüll entsorgt oder als wertvoller Dünger im Garten eingesetzt werden.

Kleine eneRgieRieSen Pellets werden aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz (Sägemehle, Hobelspäne, Waldrestholz) hergestellt. Sie werden ohne Zugabe von chemischen Bindemitteln unter hohem Druck gepresst und haben einen Heizwert von circa fünf Kilowattstunden pro Kilogramm. Zwei Kilogramm Pellets ersetzen etwa einen Liter Heizöl bzw. einen Kubikmeter Gas. Für die Lagerung bedeutet dies, dass etwa die doppelte Zahl der verbrauchten Liter Heizöl an Kilogramm Holzpellets bevorratet werden. In Neubauten wird dafür ein Lagerraum individuell eingeplant. Auch bei bestehenden Gebäuden ist dies mit einem so genannten Sacksilo oder einem unterirdischen Tank im Garten kein Problem. Ein weiterer Vorteil ist ein stabiles Preisniveau und der günstigere Preis gegenüber Erdgas und Heizöl. Lediglich die Anschaffung eines Pelletskessels ist teurer ratgeber bauen | wärme & energie

02/13

Fotos: Shutterstock, haas + Sohn, DePi Berlin, holzProKlima / inkje / photocase.com

A

ls ein heimischer Rohstoff mit hoher Versorgungssicherheit bietet Holz günstige, kalkulierbare Preise durch die Unabhängigkeit von Öl und Gas. Zugleich ist er besonders klimafreundlich, da Holz bei der Verfeuerung stets nur so viel CO2 an die Atmosphäre abgibt, wie es im Laufe seines Wachstums gebunden hat. Zudem ist bei dem heimischen Brennstoff eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet. Deutschland verfügt über die höchsten Holzvorräte in Europa. Davon werden derzeit jedoch nur etwa zwei Drittel des jährlichen Zuwachses genutzt und eine nachhaltige Forstwirtschaft ist gesetzlich vorgeschrieben. So stünde auch zukünftig bei weiterhin steigender Nachfrage der erneuerbare Energieträger Holz ausreichend zur Verfügung.


holZ & PelletS

als der Einsatz konventioneller Heizsysteme, wird aber staatlich gefördert.

alTeS Holz Nach Angaben der Initiative HolzProKlima fällt jedes Jahr in deutschen Privathaushalten eine Million Tonnen Altholz an – 13 Kilogramm pro Einwohner. Altes Holz darf aber nicht so ohne Weiteres im eigenen Ofen verbrannt werden, denn dort hinein gehören nur naturbelassene Massivhölzer. Dies können unbedruckte Holzverpackungen für Lebensmittel sein und Palettenhölzer. Holz mit Lacken oder anderen chemischen Stoffen dagegen, zum Beispiel aus dem Baubereich oder Spanplattenstücke, darf nicht zu Hause verbrannt werden. Denn dabei könnten ge-

Pelletofen: eine Schnecke transportiert die Pellets aus dem Vorratsbehälter (oben) zum brenner.

sundheitsgefährdende Schadstoffe in die Luft gelangen. Wenn Holz nicht „behandelt“ wurde, kann es auch recycelt werden. Das im Haus verwendete Holz ist meist massiv und naturbelassen oder „veredelt“, also verleimt, gestrichen, lackiert, beschichtet – jedoch frei von Holzschutzmitteln. Diese Art von Holz ist stoff-

TiTel

lich und energetisch verwertbar. Bei dem Begriff „mit Holzschutzmitteln behandelt“ sprechen Altholzverwerter vielmehr von „belastet“ oder „kontaminiert“. Solche Produkte sind nicht recycelbar. Sie gehören aus Verbrauchersicht auf den Sondermüll und werden in speziellen großen Biomassekraftwerken verwertet. l

Holzbrennstoffe per mausklick Brennholz.com, ein vom ofenhersteller Brunner entwickeltes bundesweites onlineportal für holzbrennstoffe, bringt Brennstoffproduzenten und Verbraucher zusammen. ob Scheitholz, Pellets, hackschnitzel oder andere Produkte rund um heizen mit holz – mit nur wenigen Klicks kann der ofenbesitzer einen regionalen anbieter suchen und den Brennstoff bestellen, den er benötigt. www.brennholz.com

altholz darf im privaten ofen nur verbrannt werden, wenn es sich um naturbelassenes masssivholz handelt.


Titel

Solarthermie & Pellets

Heizen mit Sonne und Holz Die kombinierte Nutzung von Solarthermie und Pellets zur Wärmeerzeugung bietet zahlreiche Vorteile.

N

eue Techniken machen unabhängiger vom Preis für fossile Brennstoffe. Außerdem sorgt die Warmwasseraufbereitung durch Sonnenenergie dafür, dass die CO 2 Emission des Haushalts deutlich reduziert wird. Eine vor kurzem erschienene Studie des Forschungs- und Testzentrums für Solaranlagen des Instituts für Thermodynamik und Wärmetechnik der Uni Stuttgart bestätigte, dass Solarthermie sowohl energetisch als auch wirtschaftlich besser abschneidet als Systeme mit einer Fotovoltaik-Anlage. Für die Nutzung solarer Wärme

haben sich in Deutschland zwei Modelle etabliert: Flach- und Röhrenkollektoren. Erstere sind aufgrund ihres einfachen Aufbaus zwar kosteng ü n s t i ge r, aber nicht so effizient wie die Röhrenvariante, die

mehr Leistung erbringt als die flachen Verwandten. Diese besitzen einen höheren Wärmeverlust und können nur einen bestimmten Anteil der Sonnenstrahlung sammeln. Röhrenkollektoren erzielen im Vergleich dazu deutlich höhere Gewinne und liefern mit weniger Fläche ganzjährig so viel Energie, dass das Brauchwasser erwärmt und das Heizungssystem zusätzlich unterstützt wird.

Eine besonders hohe Solarausbeute erreichen Kollektoren mit doppelwandigen Röhren, unter denen speziell geformte Parabolspiegel angebracht sind.

18

ratgeber bauen | wärme & energie

02/13


Solarthermie & Pellets

Doppelt hält besser

Fotos: Paradigma (2)

Eine besonders hohe Solarausbeute erreichen Kollektoren mit doppelwandigen Röhren, unter denen speziell geformte Parabolspiegel angebracht sind. Diese Reflektoren lenken jeden Sonnenstrahl in einem optimalen Winkel auf die Röhren und sorgen auch an bewölkten Tagen und damit über den Sommer hinaus für Energie. Das Vakuum zwischen den Röhrenwänden gewährleistet, dass die eingefangene Sonnenkraft komplett der Wärmeversorgung zugute kommt und nicht abstrahlt. Nach diesem Thermoskannen-Prinzip ist auch der Aqua Plasma des Anbieters Paradigma gebaut, dem das Gütezeichen der europäischen Normungsorganisation für solarthermische Produkte, Solar Keymark, den höchsten Wärmeertrag am Markt bescheinigt. Dies ist der Plasma-Technologie zu verdanken, mit der die Röhrenoberflächen behandelt werden und die für eine maximale Umwandlung von Licht beziehungsweise Strahlung in Wärme sorgt. Mit ihrer hohen Ausbeute eignen sich diese Kollektoren besonders für die Warmwasseraufbereitung mit Heizungsunterstützung. Wie bei allen Systemen des Herstellers fließt auch in den Röhren dieses Kollektors normales Heizungswasser, das durch die Sonne direkt

erwärmt. Dadurch sind die Anlagen wartungsarm, langlebig und lassen sich ohne Probleme auch in bestehende Systeme integrieren. Eine attraktive Förderung erhalten Bauherren und Modernisierer durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Seit März dieses Jahres kann der BAFA-Zuschuss zudem mit einem Kreditprogramm der Förderbank KfW kombiniert werden. Informationen gibt es auf www.bafa.de und www.kfw.de.

Pelletheizung als optimaler Partner Zu den ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ergänzungen zum Energiesammler auf dem Dach zählen neben Gasbrennwertheizungen vor allem die Pelletheizungen: Während ein Großteil des Warmwasserbedarfs und ein Teil der Raumwärme durch die Solarthermie gewährleis­ tet ist, sichert die Pelletheizung wohlige Temperaturen im Haus.

Simple Rechnung Für Neubauten bietet sich die mit den Holzpresslingen befeuerte Heizungsanlage unter anderem an, weil Bauherren heute verpflichtet sind, regenerative Energien einzusetzen. Neue

Titel

Förderungen machen die ökologische Heiztechnik auch fürs Nachrüsten im Bestand attraktiv. Besonders einfach ist der Wechsel zu den klimafreundlichen Presslingen, wenn vorher eine Ölheizung in Betrieb war. Dann lässt sich die Fläche der Öltanks optimal für das nötige Pelletlager weiternutzen. Welche Pelletheizung die richtige ist, richtet sich nach dem Wärmebedarf – meist ist eine Leistung von 10 bis 20 Kilowatt nötig. Bei den vollautomatischen Systemen wie beispielsweise der Pelletti III von Paradigma werden die Pellets mithilfe einer Fördertechnik in die Heizung befördert. Diese Anlage unterschreitet die ab 2015 geltenden Emissionsgrenzwerte schon jetzt und bietet Bewohnern denselben Komfort wie eine moderne Öl- oder Gasheizung. „Ob sich der nachträgliche Einbau von Pelletkessel oder Solarthermieanlage lohnt, beantwortet eine simple Rechnung: Je höher der Preis für Heizöl oder Erdgas steigt, desto schneller rechnet sich die Investition in regenerative Heiztechnik. Pauschale Aussagen, wann sich Solaranlagen amortisieren, sind immer problematisch, da viele Faktoren in die Rechnung einfließen, die im Vorhinein nicht zu beziffern sind“, gibt Jürgen Hoffmann von Paradigma zu bedenken. Betrachtet man jedoch die globalen Entwicklungen mit der Ölkrise und den Unruhen in der arabischen Welt, wird deutlich, welchen äußeren Faktoren die Preise fossiler Energieträger unterworfen sind. l

Die Sonne erwärmt das Wasser im Solarkollektor (1). Bei Paradigma wird die Solarwärme mit purem Wasser durch die Solarleitungen (2) gepumpt, während die Solarstation(3) die Funktion der Solaranlage steuert. Mit Hilfe der darin integrierten Energiesparpumpe und des Solarreglers wird das sonnenerwärmte Wasser zum Wasserspeicher gepumpt und die Funktionen der Anlage werden kontinuierlich kontrolliert. Der Wärmespeicher (4) hält die Solarwärme für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung bereit. Sollte mal nicht genug Solarwärme verfügbar sein, heizt der bestehende Heizkessel (5) das Warmwasser nach. So wird Brauchwasser (6) zum Duschen und Baden und darüber hinaus warmes Heizungswasser für Heizkörper, Fußbodenheizung oder Wandheizung erzeugt.

19


TiTel

WärmePumPen

moderne geräte benötigen nur etwa 25 Prozent Strom, um 100 Prozent Wärmeund Warmwasserkomfort zu erzeugen. Die restlichen 75 Prozent der energie holen sie sich kostenlos aus der umwelt.

energie aus der erde Die Wärmepumpen-Technologie ist eine bewährte Lösung für Bauherren und Modernisierer, die Energiekosten sparen und die Umwelt entlasten wollen.

22

Nutzung des Erdreichs durch Wärmepumpen mit Erdsonden. Dafür erfolgt eine Bohrung, die in der Regel nicht tiefer als 100 Meter unter die Erde geht. Was muss ich bedenken, wenn eine Erdbohrung nötig wird? Fachgerechte Planung und der Einsatz professioneller Bohrtechnik sind entscheidend, wenn es um Wärmepumpen geht. Zertifizierte Bohrunternehmen und Fachbetriebe bieten oft Gesamtpakete für die Installation. Darin sind meist auch die Erdbohrung sowie das Einholen der nötigen Papiere in der Planungsphase enthalten.Die Bohrung zur Installation einer Erdwärmesonde muss nämlich zunächst von der zuständigen Behörde genehmigt werden. Es bestehen je nach Bundesland unterschiedliche Richtlinien. Bauherren sollten bei der Auswahl des Bohrunternehmens darauf achten, dass es nach den Qualitätsanforderungen des Arbeitsblattes W120 der Deutschen Vereinigung des Gasund Wasserfaches (DVGW) zertifiziert ist. ratgeber bauen | wärme & energie

02/13

Fotos: epr/Junkers, Quelle: intiative Wärme +

W

ärmepumpen arbeiten äußerst effektiv, denn sie erzeugen Wärme mit Energie aus dem Erdreich, Grundwasser oder der Luft. In einem thermodynamischen Kreislauf „fangen“ sie diese kostenlose Umweltwärme mit Hilfe eines Kollektors ein und „pumpen“ sie auf ein höheres Energieniveau. Der Platzbedarf für die Heizung im Innenbereich ist nicht größer als für einen normalen Heizkessel, Raumbedarf für Tanks oder Schornstein entfallen. Bei der Planung der Heizungsanlage sollte man mit Hilfe eines Fachbetriebes jedoch genau prüfen, welches Gerät sich für die individuellen Gegebenheiten am besten eignet. Die Sole/WasserWärmepumpe nutzt das Erdreich als Wärmequelle, die Wasser/WasserWärmepumpe bezieht die Wärme aus dem Grundwasser und die Luft/ Wasser-Wärmepumpe gebraucht die Außenluft. Bei einer Modernisierung sind vor allem letztere interessant, da sie einfach und sogar im Freien aufgestellt werden können. Im Neubau oder wenn ausreichend Bodenfläche zur Verfügung steht, empfiehlt sich die noch effizientere


Wärmepumpen

Was mache ich, wenn ich keinen Platz für eine Erdbohrung habe? Für Modernisierer oder Bauherren, die für eine Erdbohrung keinen Platz haben ist die außen aufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpe eine interessante Alternative. Sie nutzt die Außenluft als Energiequelle und ist nahezu überall einsetzbar. Die Aufstellung ist einfach, aufwändige Grabungen oder Bohrungen sind nicht erforderlich. Moderne Geräte haben mittlerweile auch eine wesentlich geringere Geräuschentwicklung, sodass das eigene Heim und die Nachbarn nicht gestört werden. Lässt sich der gesamte Energiebedarf mit der Wärmepumpe decken? In einem Haus ist es ohne Weiteres möglich, den gesamten Wärmeenergiebedarf über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe abzudecken. In der Erde ist ab einer Tiefe von 10 Metern die Temperatur das ganze Jahr über konstant, der natürliche Wärmefluss kann jederzeit und unbegrenzt genutzt werden. Auch Luft/Wasser- Wärmepumpen sorgen ganzjährig für ein warmes Zuhause und ausreichend Warmwasser. Im Vergleich zur Sole/Wasser-Wärmepumpe arbeiten sie an besonders kalten Wintertagen nur etwas weniger effizient. Der Vorteil von Luft/WasserWärmepumpen liegt in den niedrigeren Investitionskosten, weil keine Erschließung der Wärmequelle notwendig ist. Jede zweite heute aufgestellte Wärmepumpe nutzt die Wärmequelle Luft.

Titel

zum Antrieb der Wärmepumpenanlage Geldbeutel und Umwelt zusätzlich schonen. Die Überschüsse können entweder im Haus selbst genutzt oder gegen eine Vergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Mit dem SG Ready-Label gekennzeichnete Wärmepumpen-Baureihen sind für die Kombination mit Solarstrom besonders geeignet. Eine intelligente Steuereinheit regelt das Zusammenspiel von Sonnenenergie und Wärmepumpe. So kann er dafür sorgen, dass in sonnenreichen Stunden die Wärmepumpe warmes Wasser im Haus „auf Vorrat“ erzeugt. Nachts und bei wenig Sonne wird dieser Pufferspeicher dann genutzt. l „Nicht nur in einem Neubau, auch im sanierten Gebäude mit einer guten oder sehr guten Dämmung ist die Wärmepumpe erste Wahl. In den 70er- und 80er-Jahren wurden die Heizkörper häufig überdimensioniert, indem sie einfach an die Fensterbreite angepasst wurden. Das bedeutet, dass in vielen Immobilien aus dieser Zeit die bestehenden Heizkörper ohne weitere Maßnahmen mit geringeren Vorlauftemperaturen betrieben werden können – und je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur, umso geringer sind die Heizkosten.“ Ralf Gößwein von der Initiative Wärme+ in Berlin

Anzeige

Lohnen sich die Kosten für den Einbau? Ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit und Effizienz von Wärmepumpen ist die Jahresarbeitszahl (kurz JAZ). Sie gibt an, wie das Verhältnis von Heizungswärme und eingesetztem Strom ausfällt. Beispielsweise hat die Sole/Wasser-Wärmepumpe eine JAZ von 4. Das heißt konkret: Für ein Einfamilienhaus mit einem Wärmebedarf von 20.000 kWh muss im Jahr nur etwa ein Viertel dieser Energiemenge durch elektrische Energie erbracht werden. Diese Zahl ist jedoch ein Richtwert, der zusätzlich von vielen Faktoren wie der Bauweise des Hauses, der Lage sowie den Heizgewohnheiten abhängt. Neben der Energiekosten­ ersparnis profitieren Bauherren und Modernisierer beim Einbau einer Wärmepumpe zusätzlich von zahlreichen Förderprogrammen vom Bund, Bundesländern, Städten und Gemeinden sowie Energieversorgern. Einen aktuellen Überblick über die verschiedenen Finanzierungshilfen bietet die Förderdatenbank der Initiative Wärme+ im Internet unter www.waerme-plus.de Funktioniert die Wärmepumpe mit jedem Heizsystem? Die Wärmeabgabe im Haus erfolgt wie bei jedem zentralen Heizsystem über Heizkörper oder eine Flächenheizung. Besonders effektiv ist die Kombination mit einer Fußbodenheizung. Wegen ihrer großen Fläche und ihres hohen Anteils an Strahlungswärme reichen der Fußbodenheizung schon geringe Vorlauftemperaturen von 30 bis 35 Grad, um einen Raum zu erwärmen. Das kommt der Wärmepumpe gelegen, denn sie ist dann besonders energiesparend, wenn der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und der benötigten Vorlauftemperatur für die Raumheizung niedrig ist. Im Sommer können Wärmepumpen auch zur Kühlung genutzt werden. Lässt sich die Wärmepumpe auch mit Photovoltaik kombinieren? Da die Wärmepumpen für den Betrieb Strom benötigen, kann der Einsatz von Solarstrom, der mittels Photovoltaikanlage erzeugt wurde,

23


BAUPRAXIS

DACHDÄMMUNG

Für die kalte Jahreszeit Der Winter naht und damit beginnt auch die Heizsaison. Wer rechtzeitig Sanierungsarbeiten am Dach durchgeführt und eine funktionierende Wärmedämmung eingebaut hat, kann der kalten Jahreszeit entspannt ent-

B

eim Dach mit dem Dämmen zu beginnen lohnt sich, denn es nimmt einen großen Teil der Außenfläche eines Hauses ein. Ist es nicht gedämmt, dann verliert man dort teuer bezahlte Heizenergie. Dem gilt es einen Riegel vorzuschieben – ganz gleich, ob der Dachraum für Wohnzwecke genutzt wird, als Abstellraum dient oder völlig leer steht. Hat man das Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft, ist eine nachträgliche Dämmung der ober-

sten Geschossdecke sogar vorgeschrieben. Am besten führt man vor der Dachsanierung einen gründlichen Check durch: Ist das Dach noch überall dicht? Sitzen die Dachziegel fest an Ort und Stelle und weisen keine Risse auf? Diese Punkte kann man mit einer Sichtkontrolle von innen und vom Garten oder von der Straße her klären. Gibt es Zweifel, lassen Sie einen Fachmann nachsehen. Vom Ergebnis hängt das weitere Vorgehen ab. Werden am Dach größere Sanierungsarbeiten fällig, müssen also beispielsweise die Dachziegel erneuert werden, dann ist dies eine günstige Gelegenheit, an eine Dachdämmung von außen zu denken. Dabei wird unterhalb der Dachpfannen eine Dämmschicht hergestellt, die nicht von Sparren oder anderen Teilen des Dachstuhls unterbrochen wird und besonders effizient gegen Wärmeverluste wirkt. Eine Aufgabe für Heimwerker ist das allerdings nicht – hier sind Fachhandwerker gefragt. Ist die Dachdeckung noch intakt, dämmt man in der Regel von innen. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.

OBERSTE GESCHOSSDECKE DÄMMEN Wird der Dachraum nicht genutzt, kann man schnell und preiswert dämmen. Hier genügt es meist, Dämmstoff auf der obersten Geschossdecke zu verlegen – die Mineralwolle liegt dabei auf Stoß, also ohne Zwischenraum dicht aneinander. Das schafft auch der ungeübte Heimwerker, denn Mineralwolle ist sehr leicht zu verarbeiten: Für den Zus c h n it t genügt

30

ratgeber bauen | wärme & energie

02/13

Fotos: FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V., Shutterstock

gegensehen.


DACHDÄMMUNG

BAUPRAXIS

vorsorgen ein Dämmstoffmesser, ein gerades Brett dient dabei als Lineal. Möchten Sie das Dachgeschoss als Lagerraum nutzen, ist auch das kein Problem. Hier können Sie ebenfalls Mineralwolle verwenden, Sie sollten nur eine stabile Lauffläche darüber schaffen. Verwenden Sie Glaswolle, legen Sie erst Kanthölzer aus – ihr Abstand entspricht dabei der Breite des Dämmstoffs. Ist die Glaswolle dazwischen verlegt, schraubt man beispielsweise Dielen auf die Hölzer. Steinwolle ist druckfester. Sie können diese auf Stoß verlegen und Span- oder Gipsfaserplatten als begehbare Fläche darauf auslegen.

DAS DACH ALS WOHNRAUM-RESERVE Natürlich kann man beim Dämmen auch weiter in die Zukunft schauen und das Dach schon soweit fit machen, dass es später als WohnraumReserve dienen kann. Dann dämmt man am besten gleich die Dachschrägen. Das gilt auch, wenn der Dachboden beheizt ist. Sehr gut eignet sich dafür Mineralwolle, die man mit einem Übermaß von 1 bis 2 Zentimetern zuschneidet und einfach zwischen die Dachsparren klemmt. Sie hält dort von alleine. Wenn bei älteren Häusern die Dachsparren nicht tief genug sind, um dazwischen eine ausreichende Dämmschicht unterzubringen, lassen sie sich aufdoppeln. Das bedeutet: Unter den Sparren werden zusätzliche Hölzer befestigt, so dass insgesamt genug Raum für eine wirksame Dämmung entsteht. Eine Alternative dazu ist die Untersparrendämmung. Dabei wird unterhalb der Sparren eine zusätzliche Dämmstoffschicht angebracht. Sie lässt sich beispielsweise zwischen Dachlatten anbringen, die man waagerecht von unten an die Sparren schraubt. Bei alldem gilt es eins zu beachten: Damit die Dämmung auf Dauer wirksam bleibt, müssen Sie sie vor Luftfeuchtigkeit schützen. Zieht nämlich Feuchte in den Dämmstoff und kondensiert darin, lässt seine Wirkung deutlich nach. Verhindern kann das eine Luftdichtheitsschicht, die übrigens auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Man verwendet dafür

oft Spezialfolien, sogenannte Dampfbremsen. Sie werden auf der „warmen“ Seite der Dämmung angebracht und schützen die Mineralwolle vor Durchfeuchtung. Wichtig: Die Folien müssen an allen Anschlüssen oder Durchdringungen luftdicht abschließen. Wer sein Dachgeschoss mit einer Dämmung aus Mineralwolle energetisch auf den aktuellen Stand bringt, hat sofort etwas davon. Die Dämmung wirkt nämlich nicht nur in eine Richtung, sondern sie schützt im Sommer ebenso vor dem übermäßigen Aufheizen des Dachgeschosses durch die Sonne. Vor allem in bewohnten Dachräumen ist das ein Segen. Und zu jeder Zeit gilt: Mineralwolle dämpft auch Schall – Lärm und Geräusche von draußen lassen sich damit wirkungsvoll reduzieren. Weitere Informationen zur Dachdämmung und viele Tipps für Heim werker gibt es unter: www.der-daemmstoff.de

Anzeige

Bieten die Sparren genügend Platz, kann man einfach Mineralwolle dazwischen klemmen und so die Heizkosten senken.

31


SPECIAL Kamin- & Kachelofentrends K AMIN - & K ACHELÖ FE

N

Rüegg Cheminée Fotos: Hersteller (x)

formschön & energieef fi zient

Die runde Scheibe des Odeons ermöglicht eine beeindruckende 270 Grad Sicht auf das lodernde Lichtspiel.

62

ratgeber bauen | wärme & energie

02/13


KAMIN- & KACHELÖFEN

SPECIAL

Ofensysteme im Überblick

Feuer löst seit jeher bei den Menschen eine besondere Faszination aus. Nicht umsonst ist es der Traum vieler, sich genau diesen Wohlfühl-Luxus in die eigenen vier Wände zu holen.

S

ich unabhängig machen von steigenden Energiepreisen und dem Preisdiktat der Öl- und Gaskonzerne“ – immer mehr Haus- und Wohnungsbesitzer läuten die persönliche Energiewende ein und entscheiden sich für alternative Heizsysteme. Sie heizen sparsam, umweltfreundlich und zukunftssicher mit heimischem Holz oder Pellets. Die moderne Heiztechnik eines Kachelofens, Kaminofens oder Heizkamins bringt Wirkungsgrade bis zu 90 Prozent und lässt sich mit vorhandenen Heizsystemen individuell kombinieren. Wer bei Google „Heizen mit Holz“ eingibt, erhält über 2,5 Millionen Suchergebnisse. Der Begriff „Kachelofen“ liefert über fast 2 Millionen Treffer. Regenerative Energien liegen im Trend. Doch oft fehlt der Überblick über die unterschiedlichen Systeme. Ein Besuch beim Kachelofenbauer bringt Klarheit für die persönliche Energiewende. So lässt sich eine Holzheizung zum Beispiel als Zusatzheizung nutzen, als Wärmespender mit Lagerfeueratmosphäre, als leistungsstarker „Dauerbrenner“ oder etwa als Herzstück eines modularen Heizsystems – intelligent kombiniert mit Solar- und Warmwassertechnik. Der Grundofen ist die ursprünglichste Form des Kachelofens: ein ausdauernder Wärmespeicher. Der gemauerte Masse-Speicher-Ofen aus keramischen Speichermaterialien ist als Dauerheizung geeignet. Er spendet je nach Bauart bis zu 24 Stunden milde Strahlungswärme. Mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent eignet sich dieses Heizsystem ideal für Niedrigenergiehäuser. Der WarmluftKachelofen bringt schnelle Wärme. Er erzeugt 70 Prozent Warmluft (Konvektionswärme) und 30 Prozent Strahlungswärme. Der Kombi-Kachelofen (mit gemauerten keramischen Heizgaszügen) verbindet die Vorteile des Warmluft-Kachelofens mit denen des Grund-Kachelofens. Er liefert 60 Prozent Strahlungswärme und 40 Prozent Konvektionswärme. Wenn zusätzlich ein Wasser-Wärmetauscher integriert wird, lässt sich zugleich auch das Brauch- und Heizwasser erwärmen. Der Heizkamin ist die romantisch-moderne Zusatzheizung mit Sichtfenster oder Panoramascheibe für einen freien Blick aufs Feuer. Der Wirkungsgrad dieses Warmluftofens liegt bei ca. 70

Prozent. Noch effizienter ist der Heizkamin mit Wärmespeichersystem oder wasserführendem Kamineinsatz. Der Pelletofen nimmt mit über 90 Prozent Wirkungsgrad eine Spitzenposition bei effizienter, umweltfreundlicher Heiztechnik ein und eignet sich besonders für Niedrigenergiehäuser. Er ist leicht zu befüllen, arbeitet sicher und wird auf Knopfdruck elektrisch gezündet. Es gibt verschiedene Heizsysteme: Einzelöfen, Einzelöfen mit Wassertechnik, halbautomatische und vollautomatische Pelletkessel für die Zentralheizung. Durch den Einbau eines Wasserwärmetauschers und den Anschluss an einen Pufferspeicher können Pelletöfen auch das Herzstück eines modularen Heizsystems für das ganze Haus bilden.

KOMBINATION MIT SONNENENERGIE Immer beliebter sind Kombinationen wie beispielsweise Kachelofen plus Solarthermie. Die Sonnenkollektoren versorgen in der wärmeren Jahreszeit einen Pufferspeicher mit Warmwasser für Küche und Bad. Wenn es kalt ist, wird der Kachelofen mit integriertem Wasserwärmetauscher zugeschaltet. Er speist den Pufferspeicher mit Warmwasser und liefert behagliche Strahlungswärme. Ein mit Scheitholz oder Pellets befeuertes Ofensystem in Kombination mit Solartechnik ist das perfekte Paar für hocheffiziente Zukunftswärme. 

Am besten vom Fachmann Das Angebot verschiedener Systeme ist groß. Die größtmögliche Sicherheit, dass das Heizsystem in Technik und Design optimal auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist, bietet der Ofen- und Luftheizungsbauer – von der Beratung bis zur Wartung. Adressen qualifizierter Fachbetriebe erhalten Interessierte bei der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e.V. (AdK) unter www.kachelofenwelt.de

63


TREND

KÜCHENPLANUNG

Komfortable Bevorratung auf höhenverstellbaren Tablaren und ein von drei Seiten zugänglicher Schrankinhalt mit integrierter Einzugsdämpfung und gedämpftem Selbstauszug.

Optimale Raumaus Moderne Küchen punkten auch hinter den Möbelfronten mit Klarheit, Design und Komfort. Besonders in kleineren Räumen stellt sich die Frage nach einer bestmöglichen Raumausnutzung. Die Antwort darauf sind Beschlagsysteme und individuelle Stauraumkonzepte.

A

ls elegant-ergonomische Lösung im Oberschrankbereich erweisen sich KlappenSysteme, die in verschiedenen Breiten angeboten werden. Im Gegensatz zu mehreren schmalen Möbeltüren, die alle einzeln geöffnet werden müssten, um an die jeweiligen Schrankinhalte zu gelangen, bieten Klappen-Systeme den vollen Überblick. Außerdem ermöglichen sie einen schnellen, bequemen und direkten Zugriff, volle Kopf- und Bewegungsfreiheit in der Küche sowie die bestmögliche Raumausnutzung des Oberschranks. Die unterschiedlichen Klappen-Systeme lassen sich dank der Beschlagtechnik zudem leicht, sanft und ergonomisch öffnen und schließen – auf Wunsch auch mit elektrischer Öffnungsunterstützung.

DURCHDACHTES DESIGN

Dieser platzsparende elektronische Türöffner kann auch nachgerüstet werden. Antippen mit der Fußspitze genügt und der Frontauszug öffnet sich.

72

HOCH HINAUS Beschlagsysteme sorgen bei Hochschränken beispielsweise nicht nur für Topkomfort, sondern auch für besondere ratgeber bauen | wärme & energie

02/13

Fotos: AMK (5)

Im Unterschrankbereich kommen Auszüge und Schubkästen mit individuell einstellbaren Organisationssystemen zum Einsatz, um das Staugut geordnet und rutschfest aufzubewahren. Viele Schubkastensysteme bringen hervorragende Laufeigenschaften und hohe Stabilität (z. B. bis 80 kg belastbar) mit; sie sind mit einer Dämpfung ausgestattet und schließen sich daher sanft und geräuschlos. Ein weiterer Vorzug liegt in ihrer Gestaltungsfreiheit: Eyecatcher hinter den attraktiven Möbelfronten sind Schubkastensysteme in Farbe oder mit speziellen Design-Einschubelementen aus Kunststoff, Holz, Stein, Glas oder Leder. Um den Raum in den Küchenecken optimal auszunutzen, werden unter anderem Eckschränke mit speziellen Dreh- und Schwenkauszügen eingesetzt.


KÜCHENPLANUNG

nutzung

TREND

Ergonomischer Zugriff und viele Stauraummöglichkeiten: Auch bei der Gestaltung dieser Schubkästen bleiben kaum Wünsche offen.

„Öffnungserlebnisse“: Denn während sich die Schranktür fast wie von selbst öffnet, fährt gleichzeitig ein Innenauszug samt Tablaren automatisch aus dem Hochschrank heraus. Stufenlos höhenverstellbare Tablare ermöglichen einen direkten Zugriff auf den gesamten Schrankinhalt von drei Seiten aus. Und dank integrierter Dämpfung erfolgt auch hier das Schließen der Hochschranktür angenehm geräuschlos.

NACHRÜSTBAR Und dann gibt es beispielsweise eine neue platzsparende Öffnungsunterstützung für das Mülltrennsystem mit mehreren Vorzügen: Zum einen nimmt der Einbau des elektronischen Türöffners, der in den Schrankboden integriert wird, so wenig Platz weg, dass im hinteren Bereich des Schranks noch genügend Stauraum bleibt. Zum anderen öffnet sich die Abfalltrennung hinter dem Frontauszug ganz bequem durch leichtes Antippen mit der Fußspitze im Sockelbereich, denn dort befi ndet sich der Öffnungssensor. Sehr praktisch, wenn man zum Beispiel gerade beide Hände voller Gemüseabfälle oder Teig an den Fingern hat, denn Griff und Möbelfront bleiben dadurch schön sauber. Außerdem lässt sich das platzsparende Öffnungssystem auch in bestehenden Küchen nachrüsten, da es für Frontauszugssysteme unterschiedlicher Hersteller geeignet ist. 

Da geht was rein – auch schweres Staugut – und lässt sich schön übersichtlich aufbewahren: Der stabile Schubkasten kann bis maximal 80 Kilogramm beladen werden.

Minimalistisches Design mit nur 12,8 Millimeter schmalen Seitenwänden und einem pfiffigen Inneneinteilungssystem: Die kleinen Boxen sind mit einer magnetischen Anbindung ausgestattet.

73


VORSCHAU

2 1 3 Das lesen Sie im nächsten Heft:

4

1 Den Durchblick behalten Fenster bringen Licht ins Haus. Dank moderner Technik sind sie heute wahre Energiesparer, die so gut dämmen wie eine Wand.

2 Schön schräg Ein Dachausbau schafft schnell und günstig neuen Wohnraum. Da die Gebäudehülle schon besteht, muss nur noch der Innenausbau erfolgen.

3 Barrierefrei bauen Wer möglichst lange in der eigenen Wohnung leben möchte, muss gewisse Vorkehrungen treffen. Dazu gehört vor allem ein barrierefreies Badezimmer.

4 Bodenbeläge verlegen 5 Praktische Tipps fürs Schlafzimmer Ein gutes Gewissen ist ein gutes Ruhekissen – bei der Einrichtung des Schlafzimmers sollten Sie aber auch den Lärmschutz und die Beleuchtung im Auge habe.

WEITERE THEMEN Bungalows: Ebenerdig wohnen Keller ausbauen: Tipps & Tricks Sicherheit im Haus: Neue Konzepte Lichtplanung: Neue Trends

Nicht versäumen – die nächste Ausgabe

ratgeber bauen erscheint am 20. November 2013

Änderungen bei der Themenauswahl vorbehalten

82

ratgeber bauen | wärme & energie

02/13

Fotos: Esprit Home, Haro, KWC, Perfecta, Velux

5

Klick-Systeme erfordern nicht zwingend eine professionelle Verlegung. Auch Heimwerker können diese Arbeiten durchführen.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.