ratgeber bauen 1/2013

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ratgeber bauen

ratgeber bauen neubau • umbau • Renovieren

Ausgabe 1/2013

19. Jahrgang Deutschland  2,50 Österreich:  2,85 Benelux:  2,95 Schweiz: SFr 5,20

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Dachboden wird Traumwohnung Tipps und Ideen für den Ausbau des Dachgeschosses

Dachsanierung

Schäden frühzeitig erkennen

Trockenbau

Neue Wände im Handumdrehen

Massiv- oder Fertighaus Beide Bauweisen im Vergleich


Bauen und Renovieren ­ liegen auch 2013 im Trend

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und 60 Prozent der Wohneigentümer planen laut einer Umfrage der BHW-Bausparkasse in diesem Jahr eine Bau- beziehungsweise Mo­dernisierungsmaßnahme durchzuführen. Eine der beliebtesten Maßnahmen in diesem Zusammenhang ist der Ausbau des Dachgeschosses, mit dem der ehemals muffige Stauraum zum lichtdurchfluteten Wohngeschoss wird. Ob Gäste- oder Kinderzimmer, Wellness- oder Hobbybereich – das Oberstübchen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Groß und Klein. Wie Sie die Platzreserve unter den Sparren erschließen können, zeigen wir Ihnen in unserer Titelstrecke anhand gelungener Projekte (Seite 10), praktischer Produkte wie Raumspartreppen (Seite 22) und typischer Arbeitstechniken. Standard für Letzteres ist die Wandverkleidung und Raumaufteilung mit Trockenbau-Elementen Dr. Wieland Mänken (Seite 18). Was Sie nicht nur beim Dach bei der Dämmung beachten müssen, erfahren Sie in unserer Marktübersicht (Seite 28), in der wir eine Auswahl der verschiedensten Dämmstoffe vorstellen und ihre Eigenschaften und Anwendungsgebiete erläutern. Auch der Neubau boomt und verzeichnet steigende Zahlen. Wer ein

Haus bauen möchte, kann zwischen der Massivbauweise und einem Fertighaus wählen. Beide Bauweisen haben sich hierzulande bewährt, auch das Fertighaus gibt es bereits seit rund 80 Jahren. Sein Marktanteil liegt bei rund 15 Prozent, in einigen Bundesländern, zum Beispiel in Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg, wird sogar jedes fünfte neu genehmigte Eigenheim in Fertigbauweise errichtet. Eine eindeutige Empfehlung, ob massiv oder fertig besser ist, gibt es nicht. Wir stellen Ihnen beide Bauweisen im Vergleich vor und erklären die jeweiligen Besonderheiten (Seite 44). Ganz gleich, ob Sie nun Ihre Wohnwelt nur etwas neu gestalten möchten oder sich der großen Herausforderung eines Neubaus stellen: Viel Erfolg beim Bauen und Renovieren und viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber Besuchen Sie uns auch auf facebook. com/ratgeberbauen

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team: Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 Köln Tel.: 02203/3584-192 | Fax: 02203/3584-185 E-Mail: ratgeberbauen@maenken.com | Internet: www.ratgeberbauen24.de

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Inhalt Neuheiten 6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

S p e c ia l 56 BAU 2013 Neuheiten von der Messe 58 Werkzeuge Helfer für jede Gelegenheit

Ti t e l t h e m a 10 Sanierung Unterm Dach Platz schaffen 14 Dachschaden Frühzeitig handeln

60 Innentüren Trends 2013

16 Oberstübchen Gut gedämmt

62 Ein Comeback Kork ist wieder da

18 Dachausbau Neue Wände mit Trockenbau

64 Wirkungsvoll Kreative Wandgestaltung

22 Steil nach oben Raumspartreppen

68 Wellness pur Traumbäder

24 Nach Maß Rollladen für jedes Femster

70 Klein, aber fein Das Gäste-WC

26 Energiefresser Rollladenkästen

72 Waschen Die familienfreundliche Art

B a u pa r x is 28 Dämmstoffe Ein Überblick 35 Kellersanierung Ökologische Alternative 36 Fassadensanierung Ein Anzug nach Maß 38 Blickfang Begrünte Fassaden 39 Wandheizung Für ein gutes Raumklima 40 Energie sparen Heizung erneuern FOTOS: Velux, Fachverband Mineralwolleindustrie, Viebrockhaus, Villeroy & Boch, ixxi TITELFOTOS: Velux, epr/hagebau, Knauf, Viebrockhaus

t r e nd

42 Vorwandinstallation Auf zum Traumbad

r e po r t a g e 44 Massiv- oder Fertighaus Der Vergleich 50 Familienfreundlich Bauen nach Wunsch

garten 73 Glashaus Erweiterung des Eigenheims 74 Kleiner Garten Große Wirkung

S e r vi c e 76 Kirche unterstützt Baugeld vom Pfarrer 77 Bauherrenrisiko Verschleppte Insolvenz 79 Bauabnahme Mängel rechzeitig erkennen

sons t i g e s 59 Werkzeugtester gesucht 80 Hersteller

52 Hand in Hand Design und Nachhaltigkeit 54 Mediterrane Optik Wohngesund Bauen

ter ugtes e z k r We Und UCHT! S er GE Gewinn . 59 S

5 Auf dem Titel angekündigte Themen


DachAUSBAU

Titel

Für ein mollig-warmes Schlafzimmer unter dem Dach ­musste der alte Speicher erst gedämmt werden. Mit viel Liebe zum Detail haben die Jägers eine alte „Hamburger Kaffeemühle“ aus den 1920er Jahren restauriert. Aus dem dunklen Wäscheboden wurde ein lichtdurchflutetes Schlafzimmer mit angeschlossenem Duschbad.

Platz ist in der kleinsten Kaffeemühle! Zu teuer, zu laut, zu weit weg: Lange war das jung verheiratete Paar Sarah und Hanno Jäger vergeblich auf der Suche nach einem gemeinsamen Zuhause. Im Norden Hamburgs fanden sie schließlich ihr Traumhaus: eine betagte Kaffeemühle aus den 1920er Jahren. Das knapp bemessene Platzangebot der restaurierungsbedürftigen Doppelhaushälfte lösten die Jägers mit einem Ausbau des alten Wäschebodens zum lichtdurchfluteten Schlafgemach unter dem Dach.

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stauriert. Und auch für die eher knapp bemessene Wohnfläche von rund 40 Quadratmetern war die Lösung schnell gefunden: Als geräumiges Schlafzimmer mit angeschlossenem Duschbad bot sich der alte Trockenboden unter dem Dach an.

Dachfenster sorgen für Licht, Luft und Ausblick Bis zu diesem Zeitpunkt glich der Wäscheboden des Backsteinbaus einem dunklen Speicher, der bestenfalls zum Trocknen der Wäsche oder als zusätzliche Stellfläche genutzt werden konnte. „Als künftiges Schlafzimmer wollten wir den Dachraum vor allem heller gestalten, um nach dem Aufwachen gut gelaunt in den Tag zu ratgeber bauen 01/13

Fotos: Velux

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eit im Norden des Hamburger Stadtteils Volksdorf erstreckt sich die „Siedlung Wensenbalken“ mit ihren nahezu quadratisch gebauten Doppel- und Reihenhäusern aus rotem Backstein. Ein typischer Baustil der Hansestadt aus den 1920er und 30er Jahren, der von den Hamburgern noch heute liebevoll als „Kaffeemühle“ bezeichnet wird und als bezahlbare Immobilie gerade bei jungen Familien immer beliebter wird. Auch Sarah und Hanno Jäger haben sich sofort in „ihre“ Kaffeemühle verliebt: „Als wir zum ersten Mal in dem 85 Jahre alten Haus standen, wussten wir gleich: Das isses!“, erinnert sich das frisch verheiratete Paar. Für ihren Traum vom Leben in der Kaffeemühle haben die Jägers die verwohnte Doppelhaushälfte von Grund auf re-

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Titel

DachAUSBAU

DachAUSBAU

Titel

Von der verwohnten Atmosphäre der 20er Jahre blieb nichts übrig: Die neue ­Küche im Erdgeschoss ist ein echtes Schmuckstück.

Im Wohnzimmer kamen unter den Teppichen tadellose Pitchpinedielen zum Vorschein, die nur noch abgeschliffen und lackiert werden mussten. Leitungen und Heizkörper mussten komplett ersetzt und Außentüren sowie Fenster und Fliesen erneuert werden.

starten“, berichtet der Bauherr aus der Planungsphase der Umbauarbeiten. Für natürlichen Lichteinfall und besonders viel Tageslicht setzte das Paar auf insgesamt vier Velux-Dachfenster. Mit viel Licht, Luft und Ausblick sorgen sie für ein behagliches Wohnklima auf dem ehemaligen Speicher. Für müheloses Lüften auf Knopfdruck verfügt eines der Dachfenster in der Elektroausführung über eine automatische Öffnungsfunktion. „Für mich ist es noch heute ein echtes Highlight, mit der Funksteuerung vom Bett aus die Fenster öffnen und, wenn es zu kühl wird, auch wieder schließen zu können. Aber auch automatische Lüftungszeiten lassen sich damit ganz einfach einstellen“, freut sich Hanno Jäger. Vor plötzlich einsetzendem Regen muss das Paar trotzdem keine Angst haben: Durch einen eingebauten Regensensor schließt das Fenster im Fall der Fälle ganz von selbst.

Fotos: Velux

Eine warme Mütze für die Kaffeemühle

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Um den Dachbereich der Kaffeemühle in ein warmes und energie­ effizientes Schlafgemach zu verwandeln, stand im nächsten Schritt eine solide Wärmedämmung auf dem Plan. Denn früher waren Haus und Himmel nur durch die Dachpfannen getrennt. An eine Dämmschicht dachte damals noch niemand. „Man konnte richtig spüren, wie die kalte Luft durch die Dachpfannen zog. Das hätte die Heizkosten immens in die Höhe getrieben“, weiß Hanno Jäger. Erst ein

Zwischensparren-Klemmfilz und eine entsprechende Membran machte das Dach des Hauses dicht und verhalf dem künftigen Schlafzimmer mit angeschlossenem Duschbad zur notwendigen Isolierung. „Die Dachziegel selbst waren glücklicherweise noch in Ordnung und mussten nicht ausgetauscht werden“, so der Bauherr.

Neuer Glanz für einen Klassiker Schließlich war die umfangreiche Restaurierung des alten Hauses dran. Leitungen und Heizkörper mussten komplett ersetzt, Außentüren, Fenster und Fliesen sowie die gesamte Sanitärinstallation erneuert werden. „Eine tolle Überraschung war es, als unter den festgeklebten Teppich- und Linoleumböden die intakten Pitchpinedielen zum Vorschein kamen, die nur noch abgeschliffen und lackiert werden mussten. Und auch die alten Original-Innentüren konnten wir retten und aufarbeiten. Allein diese beiden Details versprühen eine unglaublich charmante Wohnatmosphäre, die wir nicht mehr missen möchten“, bringt Hanno Jäger den Erfolg der Restaurisierungsarbeiten auf den Punkt. Drei Monate haben sie letztlich gedauert und 95.000 Euro verschlungen. Aber es hat sich gelohnt: „Mit dem Aus- und Umbau dieser alten Kaffeemühle haben wir uns unseren Traum vom Wohlfühlwohnen in den eigenen vier Wänden endlich erfüllt“, freut sich das Paar über ihr neues Zuhause in Hamburg-Volksdorf. Mehr Informationen unter www.velux.de l

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Trockenbau

TITEL

Wenn die Glättkelle zum Einsatz kommt, ist die Trockenbauwand schon fast fertig. Nach der Endverspachtelung kann sie tapeziert oder verputzt werden (Knauf).

Neue Wände schnell gebaut

Einziehen einer Zwischenwand: Die Trockenbauplatten werden hier auf einem Ständerwerk aus Metallprofilen befestigt (ZDB).

Beim Ausbau des Dachbodens mit Gipsfaserplatten fällt kaum Schmutz an. Eine Trocknungszeit wie beim Bauen mit Nassmörtel ist nicht erforderlich (Fermacell).

Wenn es darum geht, Altbauten zu sanieren, sind Trockenbauplatten ideal. Sie werden zum Zwischenwände einzuziehen.

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b ein Dachausbau ansteht oder aufgrund von Familiennachwuchs aus einem Raum zwei werden sollen – in solchen Fällen kommt der sogenannte Trockenbau zum Einsatz. Der Vorteil gegenüber einer „nassen Bauweise“ mit Putz oder Mörtel: Im Leichtbau bleiben die Materialien trocken, und es fällt kaum Schmutz an. Ein rascher Baufortschritt und die schnelle Nutzung der umgebauten Räum-

Ein frei stehender Raumteiler in Leichtbauweise trennt hier Wohnzimmer und Essplatz. Ein auf Augenhöhe eingebautes Lichtband setzt Akzente und erhellt – ganz ohne hässliche Stromauslässe – beide Seiten des Zimmers respektive der Trennwand (Knauf).

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lichkeiten zählen zu den weiteren Pluspunkten. Die am häufigsten verwendeten Materialien im Trockenbau sind Gipsfaser- und Gipskartonplatten. Sie sind nicht brennbar und können auch in Feuchträumen verwendet werden. Der Handel bietet Platten für unterschiedlichste Verwendungszwecke in verschiedenen Größen an, zum Beispiel sogenannte Ein-Mann-Platten. (ca. 150 x 100 Zentimeter). Größere Platten ermöglichen zwar einen schnelleren Baufortschritt, sind aber beim Dachausbau nicht immer die beste Lösung: Die Bodenluke ist oft kleiner, als angenommen. Deshalb vorher nachmessen, ob sie auch durchpassen. Beide Plattenarten lassen sich gleichermaßen problemlos be- und verarbeiten: Gipskartonplatten werden an der Oberfläche mit einem Messer angeritzt und dann über einer Kante abgebrochen. Gipsfaserplatten schneidet man mit einem Fuchsschwanz oder einem speziellen Plattenreißer zu. Die Schnittkanten werden mit einem Kantenhobel geglättet, bis sie eine leichte Rundung aufweisen. So lassen sie sich später leichter verputzen. ratgeber bauen 01/13

Fotos: djd/Knauf Bauprodukte, Saint-Gobain Rigips GmbH

Beispiel eingesetzt, um anstatt eines nassen Verputzes Mauern zu verkleiden oder um neue

Auch runde Geometrien sind mit speziellen biegsamen Gipsplatten möglich. Vor der Montage werden die Platten behutsam gedehnt (Rigips).

Mauerwerk verkleiden Bei der Verkleidung einer Wand werden die Platten entweder mit Ansetzbinder direkt auf die Rohwand geklebt oder auf eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall montiert. Die Anschlussfugen zwischen

neuer Gipskartonwand und bestehendem Mauerwerk müssen so verschlossen werden, dass später keine unschönen Risse entstehen. Dafür bietet der Handel spezielle Produkte als Kombination von Dichtmasse und Kleber an. Sind die Fugen verspachtelt, werden sie nach dem Aushärten eventuell abgeschliffen.

Danach können die Wände ganz normal tapeziert, gestrichen oder verfliest werden.

Zwischenwände einziehen Anders als bei gemauerten Innenwänden ist es im Trockenbau ganz einfach, eine neue

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TITEL

Trockenbau

Wand einzuziehen. Als erstes wird ein Ständerwerk aus Holz oder Metall errichtet. Gegenüber Holz, das sich bei Nässe verzieht, haben vorgefertigte Metallprofile den Vorteil, dass keine Spannungsrisse und Verformungen auftreten können. Sind die Ständer montiert, wird nach dem Beplanken der ersten Wandseite und der Verlegung etwaige Elektro- und Sanitärinstallationen im Wandhohlraum eine Dämmung eingebracht. Danach wird auch die zweite Wandseite beplankt. Beim Bau mit Metallprofilen genügt es, die Stöße der Platten zu verspachteln, um eine

feste Verbindung zu erzielen. Nur in Bereichen, die stärkeren Bewegungen ausgesetzt sind – etwa auf einer Holz-Unterkonstruktion oder im Anschlussbereich von Dachschrägen –

sollten die Stoßkanten zusätzlich mit Fugendeckstreifen verbunden werden. Die Spachtelmasse wird danach durch das Gewebe gedrückt, bis die Fuge satt gefüllt ist. l

Gipsfaser und Gipskarton Bei Gipskartonplatten wird ein Gipskern mit Karton umhüllt. Gipsfaserplatten sind ein faserverstärkter Werkstoff. Sie bestehen aus einem Gemisch (Gips und Zellulosefasern), das unter hohem Druck gepresst wird. Beide Varianten sind gut für das Raumklima, denn sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie später ab.

Die Anschlussfugen zwischen Gipskartonwand und Mauerwerk müssen so verschlossen werden, dass später keine unschönen Risse entstehen. Für derartige Anschlussfugen gibt es zum Beispiel einkomponentige Hybriddichtstoffe, die die Vorteile eines Klebers mit einer flexiblen Dichtmasse vereinen (Power-Elast von Knauf).

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Fotos: djd/Knauf Bauprodukte, Saint-Gobain Rigips GmbH

Der Kantenschutz AquaBead besteht aus einer Kunststoffleiste mit Papier-Ummantelung und Nach dem Zuschnitt geht die Verkleidung von Wand, einem stärkebasierten Kleber: mit Wasser einsprühen, andrücken, fertigspachteln (Rigips). Drempel und Dachschräge schnell von der Hand (Rigips).


BauPraxis

Fassade sanieren

Fassade sanieren

Fassadensanierung nach Maß

Pilze bietet die Technologie Vorteile. NQG-Beschichtungen nehmen dank ihrer Oberflächenstruktur nicht nur weniger Wasser auf, sie trocknen auch viel schneller ab – schneller als Algen- und Pilze wachsen können. Mehr Informationen unter www.caparol.de Auch der Hersteller Krautol bietet wasserabweisende Fassadenfarben an. Silaperl basiert auf Silikonharz und verfügt ebenfalls über eine

Steht eine Sanierung an, setzen viele Hausbesitzer auf einen „Anzug von der Stange“: Fassa-

Baupraxis

mikrostrukturierte Oberfläche. Trifft Schlagregen auf die Fassade, wird der Regentropfen so geformt, dass sein Randwinkel ca. 130 Grad beträgt. Der Tropfen kann an der mikrostrukturierten Putzoberfläche einfach ablaufen und dabei zugleich locker anhaftende Schmutzpartikel ablösen, aufnehmen und vom Haus entfernen. Mehr Informationen unter www.krautol.de l

dendämmung, neue Fenster, neue Heizung – fertig ist das Energiesparhaus. Weit gefehlt! So wie jedes Haus anders ist, sind auch individuell abgestimmte Sanierungsmaßnahmen sinnvoll.

Dünne Dämmschicht An der Hauswand zählt jeder Zentimeter, denn eine zusätzliche Dämmschicht verkleinert die Fensterflächen übermäßig. Außerdem ist es kostspielig, wenn der Dachüberstand für die Dämmung verlängert werden muss. Schlanke Dämmsysteme, beispielsweise das

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System Carbon S, dessen Kernstück eine Hochleistungsdämmplatte ist, schaffen Abhilfe. Nur zehn Zentimeter dick erfüllt sie mit einer Wärmeleitzahl von 0,024 W/mK auch die Anforderungen der gesetzlichen Energieeinsparverordnung. Sie besteht aus einer Mischung aus Polystyrol und einem hochdämmenden Polyurethan-Kern. Das carbonfaserverstärkte Dämmsystem schützt die Außenwand gegen Stöße und Risse. Die Carbonfasern befinden sich dabei in einer Spachtelmasse, die zusammen mit einem Armierungsgewebe auf die Dämmplatten aufgetragen wird. Nur wenige Millimeter dick schützt diese elastische Schutzschicht gegen Fußbälle, Fahrradlenker und Hagelschlag und auch gegen temperaturbedingte Spannungen und Risse bei starker Sonneneinstrahlung.

Für die Optik Nach einer Fassadensanierung entscheiden sich viele Hausbesitzer für einen neuen Anstrich. Der Hersteller Caparol bietet beispielsweise eine neuartige Farbe mit sogenannter NQG-Technologie an: Mikroskopisch kleine anorganische Partikel in Fassadenfarben und –putzen erzeugen eine dreidimensionale „Nano-Quarz-GitterStruktur“. Diese macht die Oberfläche extrem hart und stabil. Schmutzpartikel, Feinstaub und Sporen können hier weniger gut anhaften als auf herkömmlichen Fassadenfarben. Durch die NQGTechnologie ist auch die Freilegung von Pigment- und Füllstoffpartikeln durch Abbau des organischen Bindemittels weniger stark ausgeprägt als bei anderen Beschichtungen. Auch gegen Algen und ratgeber bauen 01/13

Fotos: Krautol Caparol

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edes Haus ist anders – das Baujahr, die verwendeten Baustoffe, Lage, Hausform und Haustechnik, all diese Faktoren beeinflussen den Zustand. Und damit auch die Fassadensanierung. Wer sein Haus nach eigenen individuellen Anforderungen sanieren möchte, sollte sich an einen Energieberater werden. Er kann Hausbesitzern erklären, welche Auswirkungen die geplanten Sanierungsmaßnahmen auf das Haus haben – sei es in Sachen Energieeinsparung, Wohnkomfort oder Optik. So lassen sich spätere Enttäuschungen über nicht erreichte Ziele schon im Vorfeld vermeiden, aber auch teure Fehlinvestitionen. Während des Gesprächs mit dem Energieberater sollte die Planung also auch unter Kosten-Nutzen-Aspekten betrachtet werden. So machen sich die Investitionen für Hausbesitzer schnell bezahlt. Die Energieberater vom Ratgeberportal www.energie-fachberater.de stehen Hausbesitzern bundesweit an rund 1.100 Standorten für ein kostenfreies, unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung. Steht der Sanierungsfahrplan, unterstützt der Energieberater weiter bei der Auswahl der passenden Produkte und Systeme und gibt Hausbesitzern Orientierung im unübersichtlichen Markt.

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r e p o r tag e

Ma sssiv Vs. Fert ig

M a s s i v VS . F e r t i g

Massiv oder fertig?

Fertighaus

Ob ein Massivhaus besser ist als ein Fertighaus oder umgekehrt – darüber lässt sich trefflich

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streiten. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen beide Bauweisen vor.

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ür die allermeisten gilt: Man baut nur einmal im Leben. Entsprechend wohl überlegt will das Eigenheim geplant sein – zumal wenn man damit Werte schaffen möchte. Häuser in Massivbauweise, Stein für Stein gemauert, bieten dafür zwei sehr gute Voraussetzungen: Robustheit und Langlebigkeit. Gemauerte Wohnhäuser sind „in“. Dies meint auch Reiner Pohl vom Infozentrum Massiv Mein Haus e.V.: "Die meisten Hausbesitzer und Wohnungseigentümer in spe favorisieren eine Immobilie aus Steinwänden und Betondecken. Gründe sind – neben der Robustheit – sicherlich die geringen Nebenkosten durch Pflege und Heizung, die Wertbeständigkeit sowie die Brandsicherheit dieser traditionell bewährten Bauweise." Auch eine Studie der TU Darmstadt bestätigt die Vorteile eines massiven Hauses: Instandsetzungsarbeiten an der Tragkonstruktion seien bei einer fachgerechten Planung und Bauausführung erst nach 100 bis 120 Jahren notwendig.
 Bei all dem kommen weder eine hohe Energieeffizienz noch eine wirksame Wärmedämmung zu kurz: Moderne Mauersteine für einschalige Außenwände haben so gute Dämmwerte, wie sie die DIN-Normen für Dämmstoffe fordern. „Das gilt für Leichtbeton- und Porenbetonsteine sowie für Wärmedämmziegel. Spitzenprodukte dämmen etwa doppelt so gut wie Holz“, betont Reiner Pohl. Zum Vergleich: Eine Holzwand müsste 73 Zentimeter dick sein, damit sie so gut wie eine 36,5 Zentimeter dicke Außenwand aus modernen Wärmedämmsteinen dämmt. Das Ingenieurbüro „Alware“ in Braunschweig hat mit einer Computersimulation die Auswirkungen der Wärmespeichermassen schwerer Wände und Decken bei einem KfW-55-Effizienzhaus untersucht. Dieser Haustyp unterbietet die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV)

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al eben ein Eigenheim bauen – das geht normalerweise nicht: Bei konventionellen Häusern müssen die unterschiedlichen Firmen und Gewerke aufwändig koordiniert werden. Anders sieht es beim Bau eines Holz-Fertighauses aus. „Planung, Fertigung und Aufbau gehen schnell, Einzugstermin und Preis stehen fest, Individualität ist Trumpf und die hervorragende Wärmedämmung sowie die gute Ökobilanz machen ein Fertighaus für Jahrzehnte zukunftssicher“, fasst Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), die Vorteile zusammen. Um die Idee, ein Haus zu bauen, ohne viel Stress umsetzen zu können, bieten die im BDF vertretenen Hersteller den kompletten Service aus einer Hand an. „Von der Planung des Hauses, über die Konzeptionierung der Innenausstattung und die gewünschte Haustechnik bis hin zur Finanzierung des vereinbarten Festpreises und der Festlegung des fixen Aufbautermins hilft ein Ansprechpartner des Hausherstellers dem Bauherrn bei der Verwirklichung seiner individuellen Wünsche“, so Klaas. Holz-Fertighäuser werden in vor Wind und Wetter geschützten Produk-

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„Planung, Fertigung und Aufbau gehen schnell, Einzugs­ termin und Preis stehen fest, Individualität ist Trumpf und die hervorragende Wärmedämmung sowie die gute Ökobilanz machen ein Fertighaus für Jahrzehnte zukunfts­ sicher.“

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um 45 Prozent. Die Ingenieure kommen zu dem Ergebnis, dass massiv gemauerte Häuser gegenüber Leichtbauweisen weiterhin im

Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des BDF

„Die meisten Hausbesitzer und Wohnungseigentümer in spe favorisieren eine Immobilie aus Steinwänden und Beton­decken. Gründe sind – neben der Robustheit – sicherlich die geringen Nebenkosten durch Pflege und Heizung, die Wertbeständig­ keit sowie die Brandsicherheit dieser traditionell bewährten Bauweise.“ Dr. Reiner Pohl, Infozentrum Massiv Mein Haus e.V.

Vorteil sind. Sie können die Sonnenwärme besser speichern und benötigen daher während der Heizperiode weniger Wärme, was sich positiv auf die Emissionen und die laufenden Energiekosten auswirkt. Weitere Infos unter www.massiv-mein-haus.de l

Massiv Mein Haus Die Initiative Massiv Mein Haus ist eine Interessengemeinschaft von Herstellern und Verbänden der Steine- und Mörtelindustrie. Kostenlose Info-Broschüren zur Massivbauweise können bei Massiv Mein Haus e.V. unter Telefon 0385-20794013 bestellt werden.

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Fotos: KS Original, Sonnleitner

Massivhaus

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tionshallen mit Hilfe von High-Tech-Anlagen und modernen Fertigungsstraßen in Form gebracht. Dafür, dass alles in den richtigen Bahnen verläuft, sorgt die Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF) mit Sachverständigen, die sowohl die Vorfertigung als auch die Montage auf der Baustelle regelmäßig überprüfen. Das Ergebnis ist eine zuverlässig überwachte Bauqualität, die dem Bauherrn Sicherheit gibt. Die Holztafeln, die dann später die Wände des neuen Eigenheimes bilden, werden noch in der Produktionshalle mit hochwirksamen Dämmstoffen versehen und anschließend mit Bauplatten aus Holzwerkstoffen oder Gips verschlossen. Das verleiht ihnen eine hervorragende Wärmedämmung, die sie zu topmodernen Energiesparhäusern macht. Nachdem die Fenster und die Türen eingebaut wurden und der Grundputz aufgetragen ist, montieren Fachleute die fertigen Wand-, Decken- und Dachelemente auf dem Grundstück des Bauherrn innerhalb von wenigen Tagen zu einem regendichten Haus, dessen Innenausbau bereits nach einigen Wochen abgeschlossen ist – je nach der mit dem Kunden vereinbarten Ausbaustufe schlüsselfertig durch den Haushersteller oder mit Geld sparenden Eigenleistungen des Kunden. Aber auch nach Fertigstellung des Hauses ist keineswegs Schluss mit dem Service: Viele Unternehmen bieten für die Jahre nach dem Einzug einen Kundendienst an, der dem Hausbesitzer zum Beispiel bei Umbaumaßnahmen mit Rat und Tat l zur Seite steht. Mehr unter www.fertighauswelt.de

Musterhäuser des BDF Die Adressen von mehr als 600 Baubeispielen führender Hersteller von Fertighäusern sind als kostenloses Verzeichnis des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) erhältlich. Das Musterhaus-Verzeichnis des BDF kann unter www.bdf-ev.de heruntergeladen werden. Eine mobile Musterhaus-Suche für das iPhone bietet die App „FertighausFinder“, die kostenlos bei iTunes erhältlich ist.

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r e p o r tag e

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Auf über 180 Quadratmetern bietet das Massivhaus Platz für reges Famlilienleben.

Der helle Wohn-/Essbereich lädt zum gemütlichen Beisammensein ein. Neben einem komfortablen Elternschlafzimmer bietet das Haus außerdem Platz für zwei geräumige Kinderzimmer sowie für ein seperates Kinderbad. Außerdem verfügen das Schlafzimmer und die Kinderzimmer über Lufträume mit Solardachfenstern.

Bauen nach Wunsch

Das neue Haus erfüllt aber nicht nur in der Gestaltung hohe Maßstäbe, sondern auch energetisch. Es wird als KfW-Effizienzhaus 55 verwirklicht. Für die Erreichung dieses Standards sorgt unter anderem die luftdichte Gebäudehülle. Auf Wunsch kann das Haus auch als KfW-Effizienzhaus 40 geplant und gebaut werden. Im Haus kommen zwei Wärmepumpen – eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kombiniert mit einer Abluft-Wärmepumpe – zum Einsatz. Dieses System stellt rund 380 Liter Warmwasser zur Verfügung und ermöglicht auch die Kühlung des Hauses über die Fußbodenheizung. Mit einer leistungsstarken Photovoltaikanlage wird eigener Strom produziert, sogar mehr als für Heizung und Warmwasserbereitung tatsächlich verbraucht wird. Eine Lithium-Ionen-Hausbatterie er-

Dieses Massivhaus von Viebrockhaus steht ganz im Zeichen der Familie und wird auch hohen energetischen Ansprüchen gerecht.

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uf über 180 Quadratmeter Wohnfläche, die sich über zwei Etagen erstrecken, wurde in vielen Details an die Abläufe des Familienlebens gedacht. So findet im Erdgeschoss ein einladender Lebensbereich Platz, der eine abtrennbare Küche und einen direkt angeschlossenen separaten Hauswirtschaftsraum sowie einen Extra-Technikraum umfasst. Neben dem offen gestalteten Wohn-/Essbereich ist in dem Familienhaus sogar ein

separates Spielzimmer für die kleinen Bewohner vorgesehen. Das Familienkonzept setzt sich auch im Obergeschoss fort: Das Schlafzimmer mit Ankleide und Wellness-Bad bietet Komfort für die Eltern. Zwei große Kinderzimmer sowie ein separates Kinderbad lassen aber auch für den Nachwuchs einen Traum Wirklichkeit werden. Außerdem verfügen das Schlafzimmer und die Kinderzimmer über Lufträume mit Solardachfenstern.

möglicht es, den selbst produzierten Strom auch zu speichern und den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent zu steigern. Neben den Solarmodulen und dem Wechselrichter arbeitet hier parallel ein intelligentes Hausmanagementsystem. Es regelt, wie viel Strom selbst verbraucht wird, in die Batterie fließt oder ins öffentliche Netz eingespeist wird. Der in der Batterie gespeicherte Strom wird genutzt, um die Versorgung des Hauses für den Abend und die Nacht sicherzustellen. Außerdem ist das Haus mit einem intelligenten Haussteuerungssystem für Heizung, Licht und Musikanlage und einem Carport mit Photovoltaikanlage, sowie einer RWE-Lade-Box ausgerüstet. Weitere Informationen unter www.viebrockhaus.de l

An das Elternschlafzimmer sind ein großzügiges Wellness-Bad und eine Sauna angeschlossen, die zum Entspannen einladen.

Fotos: Viebrockhaus

Im Erdgeschoss befindet sich eine abtrennbare Küche mit angeschlossenem separaten Hauswirtschaftsraum sowie einem Extra-Technikraum.

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trend

Innentüren

Innentüren

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1 | Moderner Landhausstil

4 | Fast unsichtbar

Einzigartige Farben, Maserungen und Strukturen sind bei Oberflächen gefragt. Die Massivholztüren Piatta aus Kiefer und Fichte verbinden Eleganz und Geradlinigkeit auf eine natürliche Weise und lassen einen modernen Landhausstil entstehen. Die Reihe ist FSC™ zertifiziert und erfüllt als wohngesundes Produkt die Kriterien des Sentinel-Haus Instituts. www.jeld-wen.de

Die Designinnovation MET verschmilzt fast vollständig mit der Wand. Mit diesem Zargensystem folgt Josko dem Trend nach schlichter Optik. Das Herzstück des Türensystems ist eine spezielle Aluzarge, die verputzt bzw. gestrichen werden kann und so „unsichtbar“ wird. Besonders schön ist dieser Effekt bei glatten Türen, die Ton in Ton mit der Mauer gestrichen werden. www.josko.de

2 | Schlicht besticht

Hereinspaziert! Türentrends 2013

5 | Sehen und fühlen

3 | Hanseatische Stiltür

In der Innenraumgestaltung sind nach wie vor manuelle Dreh-, Pendel- oder Schiebetüren in Ganzglasausführung gefragt. Sie schaffen eine offene und transparente Atmosphäre und tragen durch den permanenten natürlichen Lichteinfall auch zur Energieeinsparung bei. Mit dem Modell Beyond hat Dorma eine formschöne Verbindung aus Komfort und Design geschaffen. www.dorma.com l

Köhnlein Türen haben ihr Sortiment um zwölf neue Dekore erweitert. Die Modelle punkten nicht nur mit einer markanten Optik, sondern auch mit einer schönen Haptik, denn die CPLOberflächen weisen eine sicht- und fühlbare „Holzstruktur“ auf. www.koehnlein-tueren.de

6 | Glasklar

Fotos: Jeld-Wen, KTM, Jesko, Köhnlein Türen, Dorma

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Unter dem Motto „Schlicht besticht“ hat das Unternehmen Kleine Türen Manufaktur eine neue Innentürenserie entwickelt, die den Ansprüchen an gutes Design Rechnung trägt. Die puristische Optik der Cube-Innentürserie wurde bereits mehrfach mit Designpreisen ausgezeichnet. Hervorgehoben wurden die Funktionalität der Türen, die hohe Qualität und die Innovation der Serie. www.ktmbocholt.de

Pünktlich zur BAU 2013 präsentiert Jeld-Wen eine neue Modellreihe: Opus. Das dreistufige Profil der Opus-Tür sorgt für eine effektvolle Tiefenwirkung, die den klassischen Charakter der hanseatischen Stiltür unterstreichen soll. Auf Wunsch sind die Modelle auch mit einem Lichtausschnitt erhältlich. www.jeld-wen.de

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Kork

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Kork feiert ein Comeback Kork ist warm, weich und hygienisch. Kein Wunder, dass er groß im Trend liegt. Ob als wohngesunder Dämmstoff, umweltfreundlicher Boden- oder Wandbelag, trendiges Küchenaccessoire oder exklusives Möbelstück – Kork inspiriert Designer zu den vielfältigsten Produkten für den Wohnbereich. minus fünf Grad Celsius kalt, Hitzewellen von rund 40 Grad und auch heftige Niederschläge ist der Baum vom mediterranen Klima her gewöhnt. Im Laufe der Geschichte wehrten die Korkeichenwälder zudem manche Feuersbrunst ab. Und es kommt noch besser: Kork kann immer wieder vollständig recycelt werden. Beispielsweise wird beim Pressen des Granulats das eigene Harz der Rinde verwendet und kein künstlicher Klebstoff. Das schont die Umwelt und macht so ein Produkt zu einem rundum gesunden Mitbewohner. Inzwischen haben auch zahlreiche Designer den außergewöhnlichen Rohstoff aus der Rinde der Korkeiche als das Trendmaterial für Möbel und Wände entdeckt. Die Palette reicht von Geschirr über Wandbeläge bis hin zu Sitzgelegenheiten – auch für den Outdoorbereich. Mehr Informationen unter www.schoener-leben-mit-kork.de und www.kwg-kork.de l

Kork ist gesund Korkboden zum Beispiel ist besonders allergikerfreundlich, da er Staub und Milben gar nicht erst aufnimmt und leicht zu reinigen ist. Zudem ist er gelenkschonend, nicht umsonst wird von „Waldbodeneffekt“ gesprochen, der beim Betreten eines weichen Korkbodens entsteht. Letztlich hält er die Füße warm und sorgt für ein rundum wohliges Gefühl. Quelle: Deutscher Kork-Verband e.V.

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Fotos: Deutscher Kork-Verband e.V., kwg-kork.de, Apcor, Haro

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ür Häuslebauer zählen vor allem Materialien, auf die sie sich zu 100 Prozent verlassen können. Besonders wichtig dabei: Stoffe, die natürlich sind. Ob in Wänden als Korkgranulat, am Boden als Trittschalldämmung oder als Korkbelag – der Alleskönner kommt vielen Konstruktionen zugute. Das liegt zum einen an seinem geringen Gewicht und zum anderen an seiner hohen Elastizität. Kork verbindet viele Eigenschaften, die beim Hausbau unabdingbar sind: Er ist wärmeisolierend und geräuschdämpfend, extrem leicht, schwer brennbar und nimmt praktisch keine Feuchtigkeit auf. Zudem ist er hochbelastbar und alterungsbeständig. Überhaupt liegt Robustheit bei Kork bereits in der Natur der Sache. Die Korkeiche lässt eine Temperatur von bis zu

Der dekorative Wandbelag aus Kork kann für verschiedene Räume und Zwecke eingesetzt werden. Naturkork gibt jedem Raum eine besondere Note und schafft vor allem eine gesunde Umgebung (KWG).

Verschiedene Korkstrukturen geben dem Boden eine individuelle und natürliche Optik. Kork ist zudem besonders trittelastisch und dämmt Lärm und Wärme (Haro).

Ein Korkboden sorgt für ein natürlich wohliges Gefühl an den Füßen und schützt gleichzeitig die Umwelt (Apcor). Kork eignet sich auch fürs Bad, da das Material keine Feuchtigkeit aufnimmt und fäulnisresistent ist (KWG).

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Vorschau

2 1 3 Das lesen Sie im nächsten Heft:

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Ein eigenes Kraftwerk im Keller, Wärmepumpen oder Lüftungsanlagen sind nur einige von vielen Möglichkeiten, mit denen sich der Energieverbrauch senken lässt.

2 Kamine und Kachelöfen Kamin- und Kachelöfen spenden nicht nur behagliche Wärme und verwandeln den Raum in eine Wohlfühloase. Ebenso ist die Warmwasseraufbereitung über einen Kaminofen möglich, womit man zusätzlich Energie einsparen kann.

3 Heizen mit Holz Im Wald vor der Haustür wächst eine umweltfreundliche und CO2 -neutrale Energiequelle: Holz.

4 Fußbodenheizung Fliesen sind der beliebteste Bodenbelag bei einer Fußbodenheizung, doch auch andere Kombinationen sind möglich.

5 Heizkörper Wärmen und gut aussehen – die Heizkörper von heute überzeugen durch Funktion und Formgebung.

WEITERE THEMEN Energieeffiziente Häuser: Clevere Lösungen Rund ums Haus: Sound im Garten Licht: LEDs & Sparlampen Solar: Kollektoren und Module Änderungen bei der Themenauswahl vorbehalten

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Nicht versäumen – die nächste Ausgabe ratgeber bauen Edition

wärme & energie erscheint am 27. März 2013

ratgeber bauen 01/13

Fotos: Dimplex, Stihl, epr/Schlüter Systems, Zehnder, Austroflamm

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1 Energetisch bauen und sanieren


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