ratgeber bauen 3/2011

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ratgeber bauen neubau • umbau • Renovieren

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ratgeber bauen

www . r a t g e b e r b a u e n 2 4 . d e

Ausgabe 3/2011

17. Jahrgang Deutschland  2,50 Österreich:  2,85 Benelux:  2,95 Italien:  3,40 Schweiz: sFr 5,20

Ökologisch bauen

Mit nachwachsenden Rohstoffen ein gesundes Wohnklima schaffen

special

Effiziente Fertighäuser Zeitgemäß und flexibel

Zehn Jahre Passivhaus

Erfahrungen einer Baufamilie und das Neueste aus der Architekturszene

Heizen mit Holz

Eine umweltfreundliche Antwort auf steigende Brennstoffkosten

Gartengeräte Nützliche Helfer für Bauherren mit dem grünen Daumen


Ökologisch bauen, Energie und Geld sparen

W

eil sich Wohnwünsche verändern, wird in Deutschlands Häusern gerne gesägt, gehämmert und gebohrt. Nach einer Studie der Universität Hamburg setzen drei von vier Hausbesitzern beim Modernisieren, Um-, An- oder Ausbauen der eigenen vier Wände den natürlichen Bau- und Werkstoff Holz ein. Holz eröffnet viele Möglichkeiten für individuelle Gestaltung und Eigenleistungen, ob beim Verschönern der Wohnräume, beim Einbau neuer Holzfenster oder Holztüren, beim Dachausbau, einer Treppenneugestaltung, beim Auffrischen von Garten, Balkon oder Terrasse oder bei der Fassadensanierung. Schließlich setzen immer mehr Bauherren auch beim Hausneubau auf den ökologischen Baustoff. Mehr dazu ab Seite 10. Passivhäuser sind aus dem Baugeschehen mittlerweile nicht mehr wegzudenken. In vielen Architektenwettbewerben wird der Passivhaus-Standard inzwischen als selbstverständliche Entwurfsgrundlage gesehen. Das Passivhauskonzept „Hybrid 2050 technologies“ kombiniert die Stärken der Holzund der Massivbauweise miteinander (mehr dazu lesen Sie ab Seite 22). Wie Passivhäuser sind auch Plushäuser luftdicht und wärmedämmend „verpackt“, nur dass Fotovoltaikanlagen sowie weitere Gebäudetechnik nicht nur die Heizkosten extrem reduzieren, sondern sogar einen

Energie-Überschuss erzeugen. Wir stellen Ihnen dazu ab Seite 24 das Konzept von Werner Friedl vor. Der Architekt plant und baut seit vielen Jahren Passivhäuser. Die Familie Frank aus Viernheim hingegen lebt bereits seit zehn Jahren in einem Passivhaus. Ihre fast ausschließlich positiven Erfahrungen schildert sie im Interview ab Seite 18. Jedes achte hier zu Lande errichtete Ein- und Zweifamilienhaus ist übrigens ein Fertighaus. „Die energiesparende Konstruktion hebt diese Eigenheime genauso von der breiten Masse ab wie die architektonische Vielfalt“, verspricht Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), der in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiert. Mehr in unserem Special ab Seite 41. Viel Energie und damit Geld lässt sich auch bei Bestandsimmobilien einsparen. Lesen Sie dazu unsere Tipps zur Wärmedämmung (S. 54) und zur Heizungstechnik (S. 28). Viel Erfolg beim Bauen und Renovieren und viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team: Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 Köln Tel.: 02203/3584-131 | Fax: 02203/3584-186 E-Mail: ratgeber-bauen@maenken.com | Internet: www.maenken.com

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Inhalt Neuheiten 6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

Ti t e l t h e m a 10 Bauen mit Holz Eine lohnende Investition

p r a x is 54 Unter der Haube Dach dämmen 56 Energetisch sanieren Wärmebrücken 58 Alternatives Konzept Holzfaserplatten

14 Klimaholzhaus Die Natur als Vorbild

garten

16 Umweltaktiv Ein Haus, das atmet

60 Grundausstattung Gartengeräte

18 Zehn Jahre Passivhaus Interview

61 Kinderleicht Mit Motorkraft

22 Hybrid Holz und Stein kombiniert

64 Buchtipps Rund um den Garten

23 Broschüre ­Unterwegs zum Plusenergiehaus 24 Nachhaltig gebaut Das Architektenhaus

Service 65 Rechtstipps Aktuelle Urteile in Kürze

S p e c ia l

66 Nicht zu teuer Richtig finanzieren

28 Heizen der Zukunft Innovative Systeme

t r e nd

32 Die Sonne hilft Neue Produkte 36 Heizen mit Holz Wärme aus dem Wald 39 Pellets Wie ökologisch sind sie? 41 Fertighäuser Effizient und variabel

74 Homeoffice Wohnen und arbeiten 76 Das richtige Licht Experteninterview

47 Fertigkeller Warme Füße für das Haus

78 Schlafzimmer Wie im Luxushotel

r ep or tage

s o ns t i g e s

48 Holzverliebt Lärche, Birne, Massaranduba Fotos: Baufritz, Inthermo, Paradigma, Gira, FPX Titel: Kiesel Bauchemie, Puren, djd/Initiative Holz und Pellets, Viking

70 Vernetztes Haus Mehr Wohnkomfort

50 Panoramahaus Blick auf den See 52 Bungalow und Loft Musterhaus

24, 39, 76 Expertenwissen 27 Advertorial 80 Hersteller

53 Moderne Architektur Altes Wirtshaus

5 Auf dem Titel angekündigte Themen


Titelthema

Ökologisch Bauen

Ökologisch Bauen

Titelthema

Von den positiven Eigenschaften des Rohstoffes profitieren auch zehn Ferienhäuser auf Rügen, die gänzlich in Holzbauweise erschaffen wurden.

Gebäude aus Holz sind nicht nur von bester Qualität, sondern erfreuen sich auch einer stetig steigenden Beliebtheit.

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H Foto: Jens Frank für Wasserferienwelt „Im Jaich“

Nachwachsendes Allroundtalent

olz ist so vielseitig einsetzbar, wie kaum ein anderer Werkstoff“, weiß Thomas Goebel, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes des Deutschen Holzhandels (GD Holz). Holzhäuser erfüllen höchste Ansprüche an Schall-, Wärme- und Brandschutz. Wände in Holzständerbauweise tragen zu einem gesunden Raumklima bei, denn dank ihrer höheren Oberflächentemperatur wird bereits eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius als behaglich empfunden. Weil sich Wohnwünsche verändern, wird in Deutschlands Häusern gerne gesägt, gehämmert und gebohrt. Nach einer Studie der Universität Hamburg setzen drei von vier Hausbesitzern beim Modernisieren, Um-, An- oder Ausbauen der eigenen vier Wände

den natürlichen Bau- und Werkstoff Holz ein. Und dies durchschnittlich alle fünf Jahre. Holz eröffnet dabei viele Möglichkeiten für individuelle Gestaltung und Eigenleistungen. Ob beim Verschönern der Wohnräume, beim Einbau neuer Holzfenster oder Holztüren, beim Dachausbau, einer Treppenneugestaltung, beim Auffrischen von Garten, Balkon oder Terrasse oder bei der Fassadensanierung.

Gesundes Raumklima „Dem Rohstoff Holz sind fast so gut wie keine Grenzen gesetzt. Der nachwachsende Rohstoff ist leicht zu verarbeiten und sehr flexibel einsetzbar“, unterstreicht Goebel. Neben seinen optischen Qualitäten trägt Holz

außerdem aufgrund seiner feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften zu einem gesunden Raumklima bei. Wie eine natürliche Klimaanlage nimmt es Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und speichert sie. Sobald die Luft trockener wird, wird die Feuchtigkeit abgegeben. Damit hat Holz eine regulierende Wirkung. Beispielsweise reguliert ein Holzfußboden das Klima innerhalb der Wohnung und wertet sie zusätzlich auf. Im Trend liegen hier vor allem heimische Hölzer wie Eiche, Buche, Ahorn und Lärche. Ob Massivholz-Parkett, Fertigparkett oder Dielen – Holzfußböden heimischer Baumarten überzeugen nicht nur aus ästhetischer Sicht. Sie tragen auch zum Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden bei, sind robust, widerstandsfähig und langlebig. Selbst nach jahrelanger Nutzung können sie abgeschliffen

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Titelthema

Ökologisch Bauen

Bauen mit Holz

Titelthema

Buchtipp

Das Besondere an den zwischen 46 und 72 Quadratmeter großen Ferienhäusern: Sie schwimmen auf dem Wasser. Nach der vollständigen Montage in der Yachthafen-Halle wurden die 60 Tonnen schweren Gebäude zum Wasser gerollt und mit einem Boot zum Liegeplatz geschleppt. Die schwimmenden Holzhäuser werden oft schon zwei Jahre im Voraus gebucht. Sie können das ganze Jahr über gemietet werden und sind daher mit Heizungen ausgestattet.

Ökologisches Bauen, das Rohstoffvergeudung und Umweltbelastung möglichst gering hält und das die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt, ist der neue Imperativ der Architektur – ein vielversprechender Weg, sich den heutigen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen zu stellen. Der großformatige Bildband mit Texten von Sabrina Leone, Gianpaola Spirito und Leone Spita unternimmt eine faszinierende Reise durch die mannigfaltigen Formen ökologischer Architektur: Gebäude, die ihren Energiebedarf autark decken, die aus natürlichen oder recycelten Rohstoffen bestehen und die Formen aus der Natur übernehmen. Beeindruckende Fotos, Skizzen und Texte machen deutlich, welche ästhetischen Chancen energieeffizientes Bauen birgt: Organische Elemente integrieren sich umweltschonend in die Umgebung, Gebäude fügen sich harmonisch in ihr Umfeld ein, natürliche Materialien werden Teil einer kunstvollen Gestaltung. Ökostrukturen Gebunden, 304 Seiten, mit 322 Farbfotografien, White Star Verlag, Preis: 38 Euro, ISBN: 978-3-86726-159-3, Format: 26 x 36 cm

werden und erstrahlen mit einer neuen Oberflächenbehandlung wieder wie neu. Holz ist ein äußerst schlechter Wärmeleiter, also schon von Natur aus wärmegedämmt. Deshalb ist für die Beheizung eines optimal konstruierten Holzhauses mitunter nur die Hälfte der Energie notwendig, die man in einem Steinbau vergleichbarer Fläche benötigt. Wer an seinem Haus eine Fassadensanierung vornehmen möchte, ist ebenfalls beim Baustoff Holz richtig. Mit einer Holzfassade ist es auf preiswerte, sichere und einfache Art möglich, die Außenwände zusätzlich zu dämmen. So bleibt die Kälte draußen und die Wärme drinnen. In Kombination mit einer Wärmedämmung halten Holzfassaden das Mauerwerk frostfrei und lassen die Temperatur der Innenwände steigen.

Schwimmende Holzhäuser Von den positiven Eigenschaften des Rohstoffes profitieren auch zehn Ferienhäuser auf Rügen, die gänzlich in Holzbauweise

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erschaffen wurden. Das besondere an den zwischen 46 und 72 Quadratmeter großen Häusern: Sie schwimmen auf dem Wasser. Nach der vollständigen Montage in der Yachthafen-Halle wurden die 60 Tonnen schweren Gebäude mit dem Portalkran zum Wasser gerollt und von dort aus mit einem Boot zum Liegeplatz geschleppt. Für ein angenehmes Raumklima und den Niedrigenergiestandard nach EnEV wählten die Planer einen dampfdiffusionsoffenen Wandaufbau. Dazu sahen sie eine raumseitige Beplankung der Holzrahmen mit speziellen Gipsfaserplatten vor, die gleichzeitig als Dampfbremse fungiert, und auf der Außenseite diffusionsoffene mitteldichte Holzfaserplatten (DWD). Als Füllung der 16 cm dicken Wandelemente wählten sie eine Zellulosedämmung mit hoher Dichte. So erreichen die Außenwände einen U-Wert von 0,22 W/ (m.K). Auch Deutschlands Nachbar Luxemburg setzt auf Holz. Das Großherzogtum hat sich vorgenommen, die CO2-Emissionen landesweit

bis 2020 um stolze 30 Prozent zu senken. Dank attraktiver Fördermöglichkeiten nimmt die Nachfrage nach Energieplus-Häusern aus Massivholz, die sogar einen Energieüberschuss produzieren, beharrlich zu. Ummantelt werden die Häuser mit einem Holzfaser-Wärmedämmverbundsystem, das vor sommerlicher Hitze, winterlicher Kälte, Schlagregen und Schall schützt. Wand- und Dachelemente bestehen aus hochwertigem Massivholz.

1.000 Holzfachhändler Egal, ob Sie bauen oder renovieren wollen: Empfehlenswert für den Holzkauf ist dabei immer der Holzfachhandel. Bundesweit gibt es rund 1.000 Holzfachhändler. Sie verfügen über sehr gute Ausstellungen, ein tiefes Sortiment und qualifiziertes Beratungspersonal und sind über ganz Deutschland verteilt. Unter der Internetadresse: www.holzhandel. de kann man nach der Eingabe seiner Postleitzahl den nächsten Holzhändler in seiner Region leicht finden. l ratgeber bauen 03/11

Fotos: Jens Frank für Wasserferienwelt „Im Jaich,“ Trivselhus AB, TRAVEL HOUSE MEDIA

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Titelthema

Ökologisch Bauen

Ökologisch Bauen

Ein Haus, das atmet

Titelthema

Der großzügige, lichtdurchflutete Wohnbereich mit Essen und Kochen fördert die Kommunikation der Bewohner. Im Dachgeschoss gehen Schlafzimmer, Ankleide, Bad und Sauna sowie der Balkon fließend ineinander über.

Die junge Bauherrenfamilie wünschte sich ein lichtdurchflutetes, modernes Studiohaus mit zukunftsweisender Energietechnik. Ein Holzhaus vereint all diese Eigenschaften.

E

s nimmt das Treibhausgas CO2 aus unserer Atmosphäre auf, lagert es ein und versorgt uns mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Kurz: Holz ist genial! Auch als Baustoff ist der nachwachsende Rohstoff unschlagbar: Während eine Wandfläche von 50 Quadratmetern Beton- oder Ziegelmauer beim Bau fünf Tonnen CO2 erzeugt, bindet die gleiche Fläche einer Holz-Riegelrahmenkonstruktion 1,5 Tonnen des Treibhausgases. Mit einer Wohnfläche von 185 Quadratmetern ist das neue Holzhaus der Bauherrenfamilie ein wahrer CO2 -Speicher: Rund 35.000 Kilogramm des Gases entzieht es der Atmosphäre. Aufgrund der Bauplatzsituation wurde das von „Isartaler Holzhaus“ gebaute Einfamilienhaus nach Süden, mit freiem Blick über die Felder und Wiesen, gestaltet. Die vielen Glaselemente erlauben es, die unverbaubare Landschaft in jeder Jahreszeit zu genießen. Auf der Nordseite, zur Siedlungsstraße hin, wurde das Haus geschlossen. Nur die notwen-

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digen Fensteröffnungen unterbrechen Fassade und Dach. Dies schützt nicht nur die Bewohner in Ihrer Privatsphäre und macht das Haus sehr gemütlich, sondern schirmt auch vor Wärmeverlusten an der Wetterseite ab. Der großzügige, lichtdurchflutete Wohnbereich mit Essen und Kochen fördert die Kommunikation der Bewohner. Im Dachgeschoss gehen Schlafzimmer, Ankleide, Bad und Sauna sowie der Balkon fließend ineinander über. Ganz besonderen Wert wurde auf die zukunftsweisende Heiztechnik mit kontrollierter Lüftung inklusive Wärmerückgewinnung und Luftwärmepumpe gelegt. Die Drei-Scheibenisolierverglasung unterstützt den sehr geringen Restwärmebedarf optional. Eine Solaranlage trägt zur Brauchwassererwärmung bei. Die diffusionsoffene Konstruktion bietet der Familie ein hervorragendes Wohnklima im Sommer wie im Winter. l ratgeber bauen 03/11

Fotos: Isartaler Holzhaus

Die diffusionsoffene Konstruktion bietet der Familie ein hervorragendes Wohnklima im Sommer wie im Winter.

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reportage

reportage

Holz-Aluminium-Fenster und -Türen mit dreifach-Wärmeschutzverglasung Ug= 0,7 sorgen im Inneren für schöne Holzoberflächen, im Außenbereich bieten sie den bestmöglichen Schutz.

Aus Liebe zum Holz Lärche, Birne oder Massaranduba – das Herz des Bauherren schlägt ganz klar für Holz.

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raum durch Faltschiebetüren zur großzügig angelegten Terrasse. In seiner Fortführung bietet er Schutz durch die filigrane Glasüberdachung. Im Inneren wurde die Offenheit der Bauweise fortgeführt, so kann man von der Galerie aus das Geschehen im Erdgeschoss mitverfolgen.

Leichtigkeit im Inneren Der Küchenmöblierung ist in Birnenholz gehalten und wirkt durch seine zentral angeordnete Kochinsel großzügig und offen. Ein weiteres Highlight: Kühlschrank und Backofen wurden plan in die Seitenwand eingebaut, wodurch die Küche noch besser genutzt werden kann. Auf der Rückseite der Einbauten verbirgt sich eine kleine Speisekammer. Alle Küchenarbeitsbereiche sind mit Platten aus Granit ausgestattet, die Schubläden verfügen über Selbsteinzüge mit Anschlagdämpfung. Die zweiteilige Glasschiebewand zwischen Küche und Essbereich ist im unteren Drittel satiniert ausgeführt, so

bleiben ungewollte Blicke auf Wunsch draußen, der obere Klarglasstreifen vermittelt Weite und Raumgefühl. Die dunkel gebeizte Massivholztreppe setzt durch die harmonische Farbabsetzung zum Natursteinboden gestalterische Akzente. Das Treppengeländer aus bruchsicherem Acrylglas trägt zur Sicherheit bei, passt bestens zu den Glasschiebeelementen und verleiht Leichtigkeit. Auch das Schlafzimmer verbirgt so manches, was man auf den ersten Blick nicht vermutet. Geschickt integrierte, indirekte Beleuchtung, sichtbare Holzbalken bis unter das Dach mit Raum teilendem Ankleidekubus. Dieser als eigener Raum zu sehende Kubus bietet jede Menge Platz zum Ankleiden und zum übersichtlichen Verstauen. Der mit farbig abgesetzten Paneelen verkleidete Ankleideraum ist im oberen Bereich verglast, somit bleibt die optisch offene Raumarchitektur erhalten. Auch im großen Bad neben dem Ankleidekubus fällt einem auf, dass hier nichts dem Zufall überlassen wurde. Egal, ob man es sich ratgeber bauen 03/11

lieber in der großzügigen Wanne bequem macht oder eher das Duschen in der von beiden Seiten offenen, bodenbündigen Dusche bevorzugt, jeder dieser Bereiche hat sein eigenes Flair.

Fassade aus Lärchenbohlen

Fotos: Sonnleitner

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s war Liebe auf den ersten Blick. Als der Bauherr das SonnleitnerMusterhaus „Rosenheim“ im Referenzhauspark in Ortenburg bei Passau sah, stand für ihn fest: So soll auch mein Haus später aussehen. Gesagt, getan. Fast 1:1 übernahm er eine Vielzahl von Details. Beim Betreten des Hauses eröffnet sich eine variable Wohnwelt. Natursteinböden und harmonisch abgestimmte Parkettböden verzaubern den Betrachter nicht weniger als der offene Blick durch den hellen Flur bis hin zum Esszimmer, dem Wintergarten und der angrenzenden Terrasse. Diele, Küche und Essbereich lassen sich durch in die Wände integrierte und teils satinierte Glasschiebewände bei Bedarf unterteilen. Der moderne Kamin über Eck schafft in den kalten Monaten nicht nur behagliche Wärme, sondern verbindet Essbereich und Wohnzimmer zu einer harmonischen Einheit. Der bis unters Dach reichende Wintergarten fügt sich nicht nur optimal in das Gesamterscheinungsbild ein, sondern öffnet den Wohn-

Die Begeisterung für den nachwachsenden Werkstoff zeigt sich auch beim Wandaufbau: Sogar der Dämmstoff zwischen den beiden 50 mm starken Massivholzbohlen besteht aus 200 mm Holzfaserplatten. Durch diese diffusionsoffene Bauweise werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal beeinflusst und so ein angenehmes Wohnraumklima geschaffen. Die Kombination mit Putz im Erdgeschossbereich auf der Wetterseite sieht nicht nur schön aus, sondern reduziert auch ungeliebte Wartungsarbeiten. Für Schutz vor Wind und Wetter sorgt auch der umlaufende Dachüberstand. Wie die Fassade ist auch der Carport aus massiven Lärchenbohlen gefertigt und schützt

den Eingangsbereich. Zusätzlich wurde eine Garage passend zum Wohnhaus gebaut. Die aus tropischen Massaranduba-Dielen gefertigte Terrasse umschließt das Haus an allen vier Seiten und lädt förmlich zum Gang ums Haus ein. Dank des großen Terrassendachs aus Glas – welches gleichzeitig die Verlängerung des Wintergartens darstellt – kann man auch bei leichtem Regen draußen sitzen. Auf dem Dach wurden – optisch passend zum Dachstein - drei flache Kollektoren zur Warmwassererzeugung montiert.

Die Mischung macht’s Einige Rätsel geben dem Unkundigen die neuartigen Fensterläden auf, denn von außen erkennt man nicht, wie diese Lärchenläden funktionieren. Des Rätsels Lösung ist dabei so einfach: Es handelt sich um vertikal und elektrisch verschiebbare Fensterläden – sie ersetzen herkömmliche Raffstores oder Rollläden. In manchen Bereichen punktet das Holzhaus

durch die Kombination verschiedener Werkstoffe. Das Balkongeländer zum Beispiel wurde aus fein geschliffenem Edelstahl gefertigt und verfügt über einen runden Handlauf aus Lärche. Holz-Aluminium-Fenster und Türen mit dreifach-Wärmeschutzverglasung Ug= 0,7 sorgen im Inneren für schöne Holzoberflächen, im Außenbereich bieten sie den bestmöglichen Schutz gegen Witterungseinflüsse jeglicher Art. Dieser Werkstoffverbund spart maßgeblich Energie und ist pflegeleicht zugleich. Unscheinbar ist das Heizsystem: die in das Wandsystem integrierte Wandflächenheizung kombiniert mit Fußbodenheizung. Deutlich höhere Oberflächentemperaturen der umschließenden Wandflächen und die davon ausgehende Strahlungswärme sorgen für Behaglichkeit. Die Wandheizung gibt Strahlungswärme ab, durch die – anders als bei Heizkörpern – die Raumluft erwärmt, aber nicht umgewälzt wird. Das System ist also besonders für Allergiker geeignet. l

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reportage

reportage

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Panorama-Haus im Bauhausstil Der schlichte Holzkubus passt sich perfekt den örtlichen Gegebenheiten an. Während er sich im Untergeschoss an den Hang schmiegt, hat man von der Dachterrasse einen herrlichen Blick auf den nahen See.

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Fotos: Baufritz

Fotos: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Das Haus mit vier Geschossebenen verfügt über insgesamt 145 Quadratmeter Wohn-Nutzfläche. Im Inneren wurde viel Wert auf Offenheit gelegt.

chlicht und modern – angelehnt an die Bauhausarchitektur – ist das individuell geplante Einfamilienhaus von Familie Bretschneider in Schondorf am Ammersee. Der Kubus ist von außen horizontal mit naturbelassenem und wartungsarmen Lärchenholz verschalt. Zum Sicht- oder Sonnenschutz können neben Jalousien auch passende Schiebefaltläden vor die bodentiefen Fenster gezogen werden, die im Inneren Lichtspiele erzeugen und von außen den Eindruck eines geschlossenen Holzwürfels erwecken. Im wahrsten Sinne ein Höhepunkt ist die Dachterrasse im Obergeschoss, von der aus die Bewohner einen unverbauten Blick über den Ammersee genießen können. Die Dachterrasse sowie die Terrasse im Erdgeschoss, über die man Zugang zum Garten erhält, sind ebenfalls aus Lärchenholz. Das Haus mit vier Geschossebenen verfügt über insgesamt 145 Quadratmeter WohnNutzfläche. Im Inneren wurde viel Wert auf Offenheit gelegt: Im Erdgeschoss bildet den Familien-Treffpunkt der offen gestaltete Koch, Ess- und Wohnbereich. Ein Design-Kaminofen mit Holzregal dient als „Raumteiler“ und verbreitet im Winter wohlige Wärme. Raumhohe Fenster und großzügige Verglasungen nach Osten und Süden lassen ganzjährig viel Licht und Landschaft herein. Die geradläufige

Luxhaus A Z

Treppen führt ins Obergeschoss, das Platz für ein Schlafzimmer mit Ankleide und ein großzügiges Bad mit freistehender Badewanne bietet. Eine Galerie mit edlem Ganzglasgeländer stellt die Verbindung zum Erdgeschoss dar. Im Dachgeschoss dient ein „Penthaus“ mit Zugang zur Dachterrasse als Refugium, als Rückzugsort mit fantastischer Aussicht. Das Untergeschoss, das durch die Hanglage optimal genutzt werden kann, erweitert das Raumangebot. Neben Technik- und Hauswirtschaftsraum bietet es noch ausreichend Platz für ein kleines Appartement mit Bad und Kochnische. Auch die Garage ist ins Untergeschoss integriert. Edle „Farbtupfer“ von außen finden sich in der Gestaltung des „Penthauses“ in Form von Fassadenplatten und der Fenster in Anthrazit sowie in den roten Haustüren wieder. Auch die technischen Fakten können sich sehen lassen! Beispielhaft ist die WasserWärmepumpe, die kombiniert mit dem 37 cm starken Wandaufbau mit natürlicher Hobelspandämmung als KfW-Effizienzhaus 70 geringste Energiekosten erzielt. Zudem schützt es mit einem einmaligen Gesundheitskonzept, das den Einsatz schadstoffgeprüfter Materialien bis hin zur Schutzhülle gegen Elektrosmog einschließt, nicht nur die Bewohner des Hauses, sondern auch die Umwelt. l

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Garten

Gartengeräte

Tipp: Achten Sie bei der Anschaffung Ihrer Gartengeräte auf Qualität – umso besser klappt es mit der Gartenarbeit!

Gartengeräte gibt es für alle erdenklichen Arbeiten. Nicht jeder Hobbygärtner benötigt alles, eine Grundausstattung sollte jedoch in keinem Garten fehlen.

G

anz gleich, ob Sie eine Harke oder einen elektrischen Rasenmäher kaufen: Achten Sie beim Erwerb immer auf gute bis beste Qualität der Geräte. So haben Sie nicht nur lange Freude an der Arbeit im Garten, die hochwertigeren Systeme lassen sich auch leicht kombinieren. Modulsysteme mit Aufsätzen zum „Anklicken“, bei denen ein Stiel für verschiedene Ansätze verwendet werden kann, sind ideal, wenn Sie nur wenig Stauraum zur Verfügung haben. Achten Sie bei der Auswahl immer auf eine Stiellänge, die zu Ihrer Körpergröße passt. Zur Grundausstattung gehören: 1. Spaten: Zum Ausheben von Pflanzenlöchern, Ausstechen von Pflanzenballen sowie zum Abstechen von Rasensoden. Das Spatenblatt und die Hülse, mit dem es am Stiel befestigt ist, sollten aus einem Stück Edelstahl geschmiedet sein. 2. Grabegabel: Sie ähnelt einer „Mistforke“ und wird zum Umsetzen von Kompost sowie zum Ausheben von Stauden und Pflanzen bis mittlerer Größe verwendet. Sie können mit ihr auch den Boden bis in größere Tiefen durchlüften und lockern. Wie ein Spaten sollte sie in einem Stück geschmiedet sein. 3. Grubber/Kultivator: Setzen Sie ihn zum Lockern der Beetoberfläche ein. Er ist auch zum Jäten geeignet. Qualitätsware ist aus einem Stück geschmiedet. 4. Bügelrechen: Er dient zum Abrechen von Rasenflächen und glättet den Boden nach dem Umgraben. Starre, eng stehende Zinken sorgen für Stabilität. Unbeschichtete Metallaufsätze sind langlebig. 5. Federrechen: Vorsichtiges Abrechen von Laub und Ähnlichem von Flächen und Beeten gelingt mit ihm gut. Mit einem Querbügel lassen sich die Abstände der Zinken bedarfsgerecht verändern. 6. Harke: Sie eignet sich zum Glätten von frisch aufbereiteten Beeten. Starre, etwas weiter gestellte Zinken – es gibt verschieden breite Ausführungen – sind an einem stabilen Querbalken befestigt.

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7. Sauzahn: Mit dem sichelartig nach unten gebogenen großen Haken können Sie schonend den Boden auflockern. 8. Rosenschere: Sie dient zum Abschneiden lebendiger Pflanzenteile. Durch eine zweischneidige Ausführung vermeiden Sie ein Quetschen der Zweige. Achten Sie darauf, dass die Schere wirklich gut in der Hand liegt und nicht scheuert. 9. Astschere: Mit ihr lassen sich auch diverse Äste problemlos schneiden. Durch die langen Schenkel überbrückt man nicht nur Distanzen, sondern nutzt auch die Hebelwirkung für einen kraftsparenden Schnitt. 10. Heckenschere: Für den Schnitt von kleineren Heckenflächen oder Formgehölzen reicht eine Handschere meist aus. Teflonbeschichtete Klingen mit Wellenschliff, die nicht rosten, sind die erste Wahl. 11. Rasenkantenschere: Durch die waagrechten Scherblätter ist sie ideal zum Abschneiden von Rasenkanten und Gras. 12. Halbmondkantenstecher: Er sieht aus wie ein nach unten hin abgerundeter scharfer Spaten und dient zum Abstechen von Grassoden und Rasenkanten. Achten Sie auf einen sehr soliden Stiel mit festem Griff. 13. Rasenmäher: Für größere Flächen ab 100 Quadratmeter sollte er mit einem eigenen Antrieb ausgerüstet sein. Bei kleinen Flächen bis zu 100 Quadratmeter ist ein handbetriebener Spindelmäher am besten. Passen Sie den ausgewählten Mäher auf jeden Fall an die Größe Ihres Rasens an. 14. Unkrautstecher: Das lange, dolchartige Gerät erleichtert das Jäten von Unkräutern mit langen Wurzeln. 15. Pflanzkelle: Unentbehrlich beim Pflanzen von Stauden, Sommerblumen und Zwiebelpflanzen und zum kleinflächigen Erdaushub. 16. Fugenkratzer: Entfernt Unkraut aus Plattenritzen und -fugen. Je nach Ausführung lassen sich die Aufsätze als Handgerät oder mit langem Stiel nutzen. 17. Straßenbesen: Säubert Platten, Gehwege, Terrassen und ähnliches. Am besten eignet sich ein Besen mit festen, stabilen Borsten. ratgeber bauen 03/11

Fotos: Stihl, Viking, Max Bahr

Grundausstattung für den Garten


se r v i c e

baufinanzierung

Baufinanzierung

se r v i c e

Der Staat fördert Familien beim Bau oder Kauf von Haus oder Eigentumswohnung.

Bauen ist teuer – umso wichtiger ist die passende Finanzierung. Neben einigen Fallstricken warten auch zahlreiche Fördermöglichkeiten auf (zukünftige) Bauherren. Das Jahr 2010 war noch von der Wirtschaftskrise, aber auch einer starken Erholung im exportstarken Deutschland geprägt. Die Notenbanken haben zwar die Leitzinsen auf den historisch tiefen Ständen belassen, mit dem massiven Aufkauf von Staatsanleihen aber auch die Furcht vor Inflation und Währungsverfall geschürt. Das führte zu steigenden Kapitalmarktzinsen und Baugeldkonditionen. Doch trotz der Anstiege gehören Zinssätze unter 4,5 Prozent effektiv für lange Laufzeiten zu den niedrigsten der vergangenen 50 Jahre. Zinsexperte Robert Haselsteiner,

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Vorstand der Interhyp AG, rechnet für 2011 mit tendenziell steigenden Zinsen. Sein Rat lautet: „Kaufinteressenten sollten nicht zu lange warten, sondern die Gunst der Stunde nutzen, bevor die Preise und die Zinsen zu stark steigen.“ Zukünftige Bauherren sollen aber nichts überstürzen, sondern vor allem beim Abschluss von Verträgen genau hinschauen: „Ratenzahlungen nach Baufortschritt gemäß Zahlungsplan“ – so lautet eine übliche Klausel im Vertrag für ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus. Steht sie im Kleingedruckten des Unternehmers, muss der Hauskäufer grundsätzlich zahlen, wenn die Ratenhöhe dem Wert des tatsächlichen Baufortschritts entspricht. Das ist aber nur selten der Fall, so die Erfahrungen des Verbands Privater Bauherren (VPB). Im Gegenteil, häufig hinkt der Baufortschritt hinter den geleisteten Ratenzahlungen her. Das fängt schon vor Baubeginn an: Mancher Unternehmer kassiert anfangs zu viel Geld, warnt der VPB – der so eingezogene Betrag entspricht oft gar dem Wert eines Kleinwagens. Das heißt: Der Bauherr tritt unfreiwillig in Vorkasse. Verzögert sich das Bauprojekt dann, hat der Bauherr ratgeber bauen 03/11

Foto: VPB

Das Eigenheim richtig finanzieren zu viel gezahlt, ohne reellen Gegenwert. Das muss er sich nicht gefallen lassen: eine Zahlungsplan-Klausel, die die Überzahlung des Unternehmers zulässt, ist gesetzlich nicht bindend. Das gilt allerdings nur, wenn der Zahlungsplan von den Parteien nicht im Detail ausgehandelt wurde. Hier setzen findige Unternehmer an: Sie präsentieren dem Bauherren einen an sich unwirksamen Zahlungsplan und verhandeln dann über einzelne Raten. Diese werden handschriftlich zu Gunsten des Bauherrn abgeändert – aber so geringfügig, dass eine Überzahlung bleibt. Wegen der Änderungen aber sieht der Zahlungsplan aus wie eine so genannte Individualvereinbarung – und die ist immer wirksam. Der Bauherr hat dann das Nachsehen und muss in Vorkasse treten. Deshalb rät der VPB: Bei Änderungen des Kleingedruckten immer vorher den Sachverständigen hinzuziehen. Nicht immer sind Änderungen nämlich zu Gunsten des Bauherrn – auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Dass Bund und Länder Bauherren Fördermittel für die Finanzierung des eigenen Hauses gewähren, wissen die meisten. Doch nicht nur der Staat fördert Familien beim Bau oder Kauf von Haus oder Eigentumswohnung. Die

Aktion pro Eigenheim rät Häuslebauern, auch die zahlreichen weniger bekannten Angebote von Kommunen, Kirchen, Bundesländern und Arbeitgebern zu nutzen. So lassen sich beispielsweise mit den Fördermitteln einiger Kommunen über 50.000 Euro einsparen! Der Staat fördert den Hausbau unter anderem durch Wohn- Die Bundesländer Riester und Fördermittel der KfW. Beim vergeben FördermitWohn-Riester unterscheidet man zwischen tel und bieten für den dem Wohn-Riester-Darlehen und dem Ries- Immobilienerwerb ter-Bausparen für zukünftige Bau- oder zinsgünstige Kaufvorhaben. Die Staatsbank KfW stellt Darlehen an. Bauherren zinsverbilligte Kredite und Zuschüsse beispielsweise für den energieeffizienten Neubau und die energetische Sanierung zur Verfügung. Die Bundesländer vergeben Fördermittel in der Regel über das jeweilige Landesförderinstitut, beispielsweise durch die Landesbank oder Landestreuhandstelle. Diese bieten für den Immobilienerwerb zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse an. Für Immobilien-

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Baufinanzierung

besitzer jenseits der 50 ist ein WohnRiester-Bausparvertrag eine durchaus interessante Option. Im Schnitt spart ein Rentner monatlich 519 Euro, wenn er – statt zur Miete – im schuldenfreien Wohneigentum lebt. Ein Zweipersonenhaushalt profitiert noch mehr. Hier erreicht die „ImmobilienRente“ laut Statistischem Bundesamt einen Durchschnitt von 613 Euro. Wenn jedoch noch Schulden auf dem Eigenheim lasten, empfiehlt sich eine schnelle Tilgung mithilfe des Staates – nämlich mit Hilfe eines WohnRiester-Vertrages. Jeder gesetzlich Rentenversicherte, der vier Prozent seines Vorjahres-Brutto-Einkommens in einen Wohn-Riester-Bausparvertrag einzahlt, erhält die volle staatliche Grund-Förderung in Höhe von 154 Euro im Jahr. „Wohn-Riester ist auch für Paare ab 50 interessant“, so Angelika Sosnowski von der BHW Bausparkasse, „denn der Lebenspartner kann mitsparen, selbst wenn er nicht rentenversicherungspflichtig beschäftigt ist.“ Als Der Traum vom Partner ist er mittelbar zulageberechtigt, es greift sonnigen Lebens- die so genannte „Ehegattenförderung“. abend kann auch im Jedes Kind, das noch Kindergeld bezieht, wird Ausland wahr werden darüber hinaus mit 185 Euro gefördert. Für entschied der europä- Paare ohne Kinder summiert sich die staatliche ische Gerichtshof. Förderung über 16 Jahre auf die stolze Summe von rund 4.900 Euro – ohne Steuer-ersparnisse. Tipp: Stehen Modernisierungsarbeiten an der Immobilie an, können Riester-Sparer ihr Guthaben plus Zulagen aus dem zuteilungsreifen Wohn-Riester-Bausparvertrag in einen neuen Wohn-Riester-Vertrag überführen. Das zinsgünstige Darlehen können sie dann für die Modernisierung einsetzen. Der Traum vom sonnigen Lebensabend kann nun auch mit Wohn-Riester wahr werden: Bisher mussten Riester-Sparer, die im Ruhestand ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen, die staatlichen Förderbeträge zurückzahlen. Laut Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist diese Regelung unzulässig. Künftig kann Wohn-Riester auch dazu genutzt werden, Immobilien im EU-Ausland zu finanzieren. Bedingung ist, dass es sich um den Hauptwohnsitz des Anlegers handelt. Barrierefreiheit wird belohnt. Auch wer im Rahmen einer allfälligen Modernisierung Barrieren beseitigt und altersgerecht modernisiert, wird mit Geld vom Staat belohnt. Unabhängige Bauherren-Berater unterstützen Bauherren und Wohneigentümer bei der Planung und Umsetzung solcher altersgerechter Lösungen. Renate Schulz, Diplomingenieurin und Bauherren-Beraterin beim Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB), rät Häuslebauern, schon bei der Planung eines Neubaus

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an altersgerechtes Wohnen und Leben zu denken: „Bei rechtzeitiger Planung ist der Zusatzaufwand etwa für barrierefreie Zugänge und genügend Bewegungsraum in Küche oder Bad nur gering und in jedem Fall weitaus günstiger als nachträgliche Umbaumaßnahmen.“ Ein Geheimtipp ist die Förderung durch Kommunen. In der Datenbank „Baugeld vom Bürgermeister“ sind bereits 671 Kommunen aus ganz Deutschland aufgelistet, die Familien mit Kindern beim Erwerb von Wohneigentum unterstützen. So beträgt beispielsweise die städtische Grundstücksverbilligung in Stuttgart für eine Familie mit zwei Kindern bis zu 54.000 Euro. Noch weniger bekannt ist, dass auch die katholische und evangelische Kirche Familien bei der Finanzierung von Wohneigentum unter die Arme greifen. So vergeben katholische Bistümer zinsgünstige oder sogar zinslose Darlehen an bauwillige Familien. Zusätzlich bestellen katholische Bistümer sowie evangelische Landeskirchen Erbbaurechte, mit denen Bauherren im Vergleich zum Kauf eines Grundstücks deutlich sparen können. Auch hier hat die Aktion pro Eigenheim eine Übersicht erstellt. Beim Arbeitgeberdarlehen stellt das Unternehmen dem Arbeitnehmer – über die Entgeltzahlung in Form von Lohn oder Gehalt hinaus – einen Geldbetrag zur Verfügung, den dieser im Rahmen einer bestimmten Laufzeit wieder zurückzahlt. Viele Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern zinsgünstige, bisweilen sogar zinsfreie Darlehen. Die Aktion pro Eigenheim bietet auf ihrer Internetseite www.aktion-proeigenheim.de eine umfangreiche Übersicht der verschiedensten Fördermittel. l ratgeber bauen 03/11

Foto: VPB

se r v i c e


Vorschau

Das lesen Sie im nächsten Heft:

1

Steigende Energiepreise und auch das weiter wachsende Bedürfnis nach gesunden und klimafreundlichen Baumaterialien führen zu einer erhöhten Nachfrage nach hochwertigen und wirtschaftlichen biologischen Dämmstoffen.

2

2 Erneuerbare Energien Heizungsysteme auf Basis von Bioenergie, Solarthermie oder Erd- bzw. Umweltwärme sind ihren fossilen Mitbewerbern in puncto Treibhausgas-Emissionen überlegen.

4 Sturmfest Für die Sturmsicherung auf dem Dach sorgen spezielle Befestigungssysteme, mit denen die Ziegel an besonders gefährdeten Stellen zusätzlich gesichert werden.

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3 Brennwertkessel Die Modernisierung einer alten Heizungsanlage mit Brennwerttechnik ist die einfachste Lösung zur energetischen Sanierung.

5

WEITERE THEMEN Gartenplanung Es gibt keine bessere Zeit als den Herbst, um sich zu überlegen, wie man den Garten noch schöner, ertragreicher und pflegeleichter gestalten kann. Mini-BHKW Die Bundesregierung will den Anteil der Blockheizkraftwerke an der Stromerzeugung bis 2020 verdoppeln. Wir stellen aktuelle Systeme für den privaten Nutzer vor.

82

5 Kamine Funkelnde Glut und loderndes Feuer faszinieren. Kamine und Kachelöfen sorgen für ein wärmendes Erlebnis. Und wasserführende Öfen mit oder ohne Solaranlage sind gut für die Umwelt und das Portmonnee.

Nicht versäumen – die nächste Ausgabe von

ratgeber bauen

Sonderheft wärme & energie

erscheint am 12. Oktober 2011 ratgeber bauen 03/11

Fotos: Wienerberger, Viessmann, CWA, Storch, Ökofen

4

1 Biologische Dämmung


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