wärme & energie 1/2013

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neubau • umbau • Renovieren

AU S GA B E 1 / 2 0 1 3

www . r a t g ebe r b a u en 2 4 . de

19. Jahrgang Deutschland: €  3,50 Österreich: €  4,00 Benelux: €  4,00 Schweiz: SFr  7,20

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wärme & energie

wärme & energie

Die Vorteile der energetischen sanierung

Nützliche Tipps für den Kamineinbau

Sonnenstrom speichern Vorratsspeicher für schlechte Zeiten

Nie mehr kalte Füße

Passender Bodenbelag zur Fußbodenheizung

Energie aus Luft & Erde Effektiv heizen mit Wärmepumpen


Sparen ist die größte noch nicht ­genutzte Energiequelle

W

enn im Zusammenhang mit Bauen und Sanieren von der Energiewende die Rede ist, dann denken die meisten an Alternativen zu den fossilen Brennstoffen oder zur Atomkraft. Die Sonne oder Mini-Blockheizkraftwerke bieten bereits heute weit ausgereifte technische Möglichkeiten, Strom und Wärme zu erzeugen. Noch nicht so weit entwickelt ist die Einbindung von Brennstoffzellen, von denen sich auch die Automobilindustrie einen großen Schub verspricht. Doch auch hier gibt es bereits Modellprojekte, mit denen die Markteinführung vorangetrieben wird. Ob sie noch in den Kinderschuhen stecken oder sich nun schon seit Jahren bewährt haben: Die genannten und weitere Bausteine zur Energiewende stellen wir Ihnen in unserer Titelstrecke „Bauen und Sanieren im Zeichen der EnergieDr. Wieland Mänken wende“ (ab Seite 10) vor. Der Begriff „Bausteine“ trifft dabei sehr gut, was Fachleute als einen „Trend zur multivalenten Wärmetechnik“ beziehungsweise „Hybridisierung von Heizsystemen“ bezeichnen. Denn in Zukunft wird es nicht mehr nur ein einziges Heizsystem geben. Stattdessen werden zwei oder noch

mehr Wärmequellen die Heizanlage speisen. Kombinieren ist also angesagt. Die größte noch ungenutzte Energiequelle dürfte aber die Einsparung von Energie sein. Vernünftiges Lüften, die besser eingestellte Heizung oder eine optimale Dämmung bewirken sehr viel. Doch eins darf man nicht vergessen: Die Energiewende kostet Geld. Gelingen wird sie nur, wenn sie bezahlbar ist und eine Win-win-Situation entsteht, von der nicht nur die Umwelt, sondern auch Bauherren und Sanierer profitieren. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber Besuchen Sie uns auch auf facebook. com/ratgeberbauen

So erreichen Sie das ratgeber bauen Team: Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 Köln Tel.: 02203/3584-192 | Fax: 02203/3584-185 E-Mail: ratgeberbauen@maenken.com | Internet: www.ratgeberbauen24.de

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Inhalt Neuheiten 6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

53 Wärmebrücken So lassen sie sich vermeiden 54 Elektrowerkzeuge Präzise messen

r e p o r t ag e

Ti t e l t h e m a

55 Viel Platz Raum für Wohnträume

12 Energiesparend bauen Fachbegriffe

56 Fit für die Zukunft Pelletsheizanlage

14 Energieträger Vernetzung ist angesagt

58 Glasschaumschotter Ökologische Dämmung

16 Wohnraumlüftung Für mehr Hygiene

60 BHKW Sanierung der Weißen Stadt

18 BHKW Das Kraftwerk für Zuhause

62 Solarenergie Regenerativ nachgerüstet

20 Brennstoffzellen Zukunftstechnik

64 Frischer Wind Energie dank Sonne und Wind

22 Heizung erneuern Kosten senken

66 Unabhängig Das energieautarke Haus

24 Smart Grid Intelligentes Stromnetz 26 Speicher Sonnenstrom auf Vorrat

t r e nd

28 Solarwärme Mit der Sonne heizen

69 Einer für alles Der Wärmepumpentrockner

30 Sonnenfänger Kollektoren und Module

70 LEDs Kleine Leuchte ganz groß

S e r vi c e

B a u pa r x is

72 Energetische Sanierung Fördergelder

34 Kamineinbau Was zu beachten ist

73 Hoch geschätzt Handwerksarbeit vom Profi

43 Pelletofen Energie durch Sonne und Holz 44 Brennholz Richtig aufbereiten und lagern 46 Pellets und Holz Umrüsten lohnt sich 48 Immer warme Füße Fußbodenheizung 50 Fußbodenheizung Nachrüsten im Altbau

74 Klangerlebnis Sound im Garten 76 Grillsaison Kochen im Grünen

s o ns t ig e s 54 Gewinnspiel 80 Hersteller, Impressum 82 Vorschau wärme & energie

42 Schornsteinsystem Einer für alle

ga r t e n

S p e c ia l 52 Dämmung Fördert sie Schimmelbildung?

wärme & en ergie NEUBA U

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AUSGA BE 1/2 013

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51 Effiziente Alternative Flüssiggas

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40 Kleiner Zugregler Große Wirkung

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36 Kamine und Öfen Ein Überblick

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FOTOS: Outdoorchef, Ökofen, Contura, Helma, Creaton, Dimplex, Zehnder, Solarworld, Hagos eG TITELFOTOs: Hagos eG, Solarworld, Schlüter Systems, Dimplex

32 Wärmepumpen Energie aus Luft und Erde

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DIE VO RTE ILE DE R EN ERG ETI SCH EN SAN IER

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Nützliche

24.DE

19. Jahrgang Deutschland: € 3,50 Österreich: € 4,00 Benelux: € 4,00 Schweiz: SFr 7,20

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Tipps für den Kamineinba

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Mehr Informationen unter www.ratgeberbauen24.de

Sonnenstrom speichern

Vorratsspe icher für schlechte

Zeiten

Nie mehr kalte

Passender

Füße

Bodenbela g zur Fußbodenh eizung

Energie aus Luft & Erde

Effektiv heizen mit Wärmepum

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5 Auf dem Titel angekündigte Themen


T i te l

Energiewende

Bauen und Sanieren im Zeichen der Energiewende Spätestens seit der Katastrophe in Fukushima ist die Energiewende in aller Munde. Doch es greift zu kurz, sie auf die bloße Abkehr von der Atomkraft zu reduzieren. Energiewende bedeutet auch, den Energiebedarf und -verbrauch zu senken, Energie statt in großen Kraftwerken dezentral zu erzeugen und nachhaltig die vorhandenen Ressourcen zu nutzen. Wir zeigen ­Ihnen, welche Einsatzmöglichkeiten es dafür im privaten Haushalt gibt und welche Vorteile

Fotos: Shutterstock (2)

die energetische Sanierung bietet.

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ratgeber bauen | wärme & energie

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Energiewende

T i te l

In dieser Rubrik: 12 Energiesparend bauen Fachbegriffe kurz erklärt 14 Vernetzung ist angesagt Energieträger und Systeme kombinieren 16 Kontrollierte Wohnraumlüftung Lüftungsanlage für mehr Hygiene 18 Blockheizkraftwerke Das Kraftwerk für Zuhause 20 Brennstoffzellen Zukunftstechnik vor Markteinführung 22 Heizung modernisieren Den Energiebedarf senken 24 Smart Grid Das Stromnetz wird intelligent 26 Sonnenstrom speichern Sonnenenergie auch bei Nacht nutzen 28 Solarwärme Mit der Sonne heizen 30 Sonnenfänger Module und Kollektoren 32 Wärmepumpen Energie aus Luft und Erde

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T i te l

Energiewende

Energiesparend bauen Schon vor dem ersten Spatenstich sollten Bauherren den Energiebedarf ihres künftigen Heims im Auge haben. Daher ist es wichtig zu wissen, was Begriffe wie EnEV, EEWärmeG, Energieaus-

W

er sich für den Neubau eines Hauses entscheidet, sollte gleich zu Beginn der Planungen die Energieeffizienz im Auge behalten. In Zeiten hoher Gas- und Ölpreise bieten Neubauten mit geringem Energiebedarf viele Vorteile: So ist man unabhängiger von den Entwicklungen der Energiepreise. Dank komfortabler Technik, angenehmer Raumwärme und einem gesunden Raumklima verfügen energieeffiziente Häuser auch über großen Wohnkomfort und einen hohen Wohnwert. „Gerade bei Neubauten ist es sinnvoll, hocheffizient zu bauen. Die Techniken sind ausgereift und der Mehraufwand im Vergleich zu einem Standardbau gering. Bauherren, die besonders energetisch bauen, erhalten zudem Unterstützung vom Staat“, erklärt Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena). Zugleich müssen Bauherren bestimmte gesetzliche Mindestanforderungen bei Neubauten beachten.

Wichtige Verpflichtungen Mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt der Gesetzgeber vor, wie viel Energie ein Neubau maximal für Heizung und Warmwasser benötigen darf. Ziel ist ein möglichst niedriger Energieverbrauch in Gebäuden. Die EnEV lässt dem Bauherrn viel

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Spielraum, wie er die Anforderungen erreicht. So können Gebäudehülle und Anlagentechnik gemeinsam bei der Berechnung des künftigen Energiebedarfs berücksichtigt werden. Ebenso muss ein Teil des Wärmebedarfs mit Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Das schreibt das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vor. Dabei können die künftigen Hausbesitzer selbst entscheiden, in welcher Form die Erneuerbaren Energien genutzt werden. Sie müssen lediglich darauf achten, dass ein bestimmter Prozentsatz der Wärme mit dem jeweiligen Energieträger erzeugt wird. Bei Solarenergie sind es zum Beispiel 15 Prozent, bei Holz oder Holzpellets 50 Prozent. Wer keine Erneuerbaren Energien nutzen kann oder möchte, muss den Wärmebedarf beispielsweise durch höhere Dämmstärken zusätzlich verringern. Zum Abschluss der Bauarbeiten müssen Hauseigentümer die Qualität ihres Hauses mit einem Energieausweis nachweisen. Der Energieausweis informiert über die energetische Qualität des Hauses. Dieses Dokument gehört ebenso zum Haus wie der Bauantrag oder der Grundbuchauszug.

Unterstützung durch den Staat Für Häuser mit geringem Energiebedarf hat die KfW den Begriff Effizienzhaus eingeführt. Alle aktuellen Neu­bauten müssen minderatgeber bauen | wärme & energie

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Fotos: Hanlo Haus, Deutsche Energieagentur (dena), Shutterstock

weis oder Effizienzhaus bedeuten.


Energiewende

T i te l

stens den Effizienzhaus-Standard 100 vorweisen. Die KfW fördert den Bau von Häusern, die deutlich besser sind als dieser Standard. So werden Hausherren, die KfW-Effizienzhäuser 70, 55 und 40 bauen, mit Darlehen oder Zuschüssen unterstützt. Je niedriger die Zahl, desto geringer der Energieverbrauch. So benötigt ein neu gebautes „Effizienzhaus 55“ beispielsweise nur 55 Prozent der Energie, die der Gesetzgeber als Maximum für Neubauten vorschreibt. Je besser der geplante energetische Standard des Hauses ist, desto höher sind die Anforderungen an die Qualität der auszuführenden Arbeiten. Außerdem muss für die Förderung der Effizienzstandard von einem Sachverständigen bestätigt werden. Beim Neubau von Effizienzhäusern 40 und 55 ist die Förderung zusätzlich daran gebunden, dass eine energetische Fachplanung und Baubegleitung durch einen Sachverständigen verbindlich durchgeführt wird. Unter www.energie-effizienz-experten.de finden Interessierte bundesweit Fachleute, die in diesen Förderprogrammen aktiv sind. Das Passivhaus verfügt im Vergleich zum Effizienzhaus über noch bessere thermische Eigenschaften. Die Wohnraumbelüftung erfolgt durch eine zentrale Anlage. Zudem wird aufgrund der hohen Wärmedämmung keine klassische Heizung mehr benötigt und trotzdem ein Höchstmaß an Wohnkomfort gewährleistet. Ein überwiegender Teil des Wärmebedarfs des Hauses wird mit passiven Quellen wie der Sonneneinstrahlung gedeckt, sodass es jährlich mit maximal 15 Kilowattstunden Heizenergie pro Quadratmeter auskommt. Das gesamte Bausystem muss dabei die Zertifizierungsauflagen des Darmstädter Passivhausinstituts erfüllen. Um den hohen Anforderungen in puncto Energieeffizienz gerecht zu werden, verbindet das Passivhaus-System zwei Faktoren beim Bau: eine speziell auf die örtlichen Anforderungen des Grundstücks angepasste architektonische Planung und eine abgestimmte Haustechnik. l

Energieeffiziente Bauweisen Vom sogenannten Super-Effizienzhaus bis zum Passivhaus: Die Möglichkeiten der energieeffizienten Bauweise erläutert auch eine Broschüre des Fertighausherstellers Hanlo. Vorgestellt werden nicht nur verschiedene Haustypen sondern auch die einzelnen Komponenten wie Heizung, Lüftung, Fens­ ter und Türen oder Solar- und Photovoltaikanlagen. Übersichtlich und leicht verständlich bietet die Broschüre einen Überblick über das energietechnische Gesamtkonzept der Häuser. Bauherren können die kos­t enlose Broschüre „Bauweise“ direkt bei Hanlo anfordern – per Telefon (033830-65566) oder E-Mail (info@hanlo.de). Weitere Infos unter www.hanlo.de

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Energiewende

Das Netz denkt mit Um die Stromversorgung auf die Erneuerbaren Energien auszurichten, ist ein sogenanntes intelligentes Netz notwendig, das Erzeugung, Transport, Speicherung und Nachfrage durch moderne Informations- und Kommunikationstechnik verknüpft und entsprechend steuert.

D

ie Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen: Ein wachsender Teil der Stromerzeugung erfolgt dezentral, hängt von Wind und Sonneneinstrahlung ab und steht daher nicht immer bedarfsgerecht zur Verfügung. Darauf muss sich das gesamte Versorgungssystem ausrichten. Die flexible Steuerung des übrigen Kraftwerkparks, der Einsatz von Speichern und die Anpassung der Stromnachfrage (Lastmanagement) gewinnen deshalb

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an Bedeutung. Ein „intelligentes Stromnetz“ kann helfen, Erzeuger, Speicher und Verbraucher durch moderne Informations- und Kommunikationstechnik zu verknüpfen. Um mittels Lastmanagement die Schwankungen Erneuerbarer Energien auszugleichen, müssen Stromproduzenten und Verbraucher viel mehr Informationen austauschen. Das Stromnetz muss deshalb „intelligenter“ werden, als es heute ist. Um einen Informationsfluss zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern zu ermöglichen, wird

ratgeber bauen | wärme & energie

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Fotos: unendlich-viel-energie.de, Bundesverband Wärmepumpe, Shutterstock

Titel


das Energieversorgungssystem künftig durch moderne Informationsund Kommunikationstechnik ergänzt. Der Begriff „Smart Grid“ oder „intelligentes Stromnetz“ umfasst die Vernetzung aller Bestandteile des Energieversorgungssystems (Netze, Erzeugungsanlagen, Speicher und Verbraucher) mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Ziel ist es, Stromangebot und -nachfrage optimal aufeinander abzustimmen und den Kraftwerkspark dadurch effizient auszulasten. Smart-Grid-fähige Hausgeräte bietet zum Beispiel bereits Miele in Kooperation mit SMA Solar Technology AG an. Dabei ermittelt eine zentrale Steuerungseinheit, der sogenannte Sunny Home Manager, welche Leistung die Photovoltaik-Anlage in den kommenden Stunden erbringen wird, etwa durch Auswertung der Wettervorhersage aus dem Internet. Zu den Hausgeräten gelangen diese Informationen über ein Gateway, das seinerseits der Steuereinheit meldet, welche Geräte startbereit sind, welche Wasch-/Trocken-/Spülprogramme angewählt wurden, wie viel Energie hierfür benötigt wird und wann Wäsche oder Geschirr fertig sein müssen. Ein Beispiel: Waschmaschine und Geschirrspüler sollen um 19 Uhr ihre Arbeit beendet

haben. Laut Wetterprognose scheint ab Mittag die Sonne, sodass um 13 Uhr zunächst der Geschirrspüler startet und erst zwei Stunden später die
Waschmaschine. Denn der Home Manager berücksichtigt, dass die PV-Anlage nicht genug Strom liefert, um beide Geräte gleichzeitig, plus weitere Verbraucher zu versorgen. Und: Sollte die Photovoltaik-Anlage insgesamt nicht genügend Strom Smart Grid-fähige Geräte, hier das produzieren, startet die Wasch- Label für Wärmepumpen, erkennt maschine davon unabhängig mit man an dem SG-Ready-Zeichen. Strom vom Energieversorger. Die vernetzungsfähigen Miele-Hausgeräte und der Sunny Home Manager von SMA sind bereits im Handel. Die Installation kann über den kompetenten Elektrofachhandel sowie über Fachhandwerks­ partner von SMA erfolgen. l

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BauPraxis

Kamineinbau

Was ist beim Kamineinbau zu beachten? Immer mehr Baufamilien erfüllen sich den Traum von einem Kaminoder Kachelofen. Neben dem Typ, Modell, Standort und Brennstoff spielen beim Einbau auch Gebäude­eigenschaften eine wichtige Rolle.

Info

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Fotos: Contura, Shuttrestock

Unverändert durch das neue Schornsteinfeger-Handwerksgesetz bleibt, dass 2013 die Feuerstättenschau sowie Bauabnahmen nur der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger vornimmt. Allerdings darf er einen Kaminofen, den er in seinem Bezirk verkauft oder installiert hat, nicht gleichzeitig auch abnehmen. Verbraucher haben nun die Freiheit, einen Schornsteinfeger ihrer Wahl und auch vermehrt private Handwerksbetriebe mit bestimmten Wartungsarbeiten zu betrauen. Aber diese Freiheiten bedeuten auch mehr Verantwortung für den Hauseigentümer. Ab 2013 ist es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sämtliche Wartungsarbeiten fristgerecht von einem Fachbetrieb seiner Wahl durchgeführt werden. Denn das fehlerfreie Funktionieren von Feuerstätten ist unverzichtbar. www.verband-wohneigentum.de

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Kamineinbau

Beratung
vom Fachmann

Der Besuch vom Schornsteinfeger ist unumgänglich. Er weiß nicht nur, welche Heizleistung ein Schornsteinzug verträgt und welches Kamin-Modell sich für die Raumgröße eignet, sondern kennt sich außerdem mit den Emissionsbestimmungen aus.

Der Brennstoff

Gegenüber einem mit Holz befeuerten Kaminofen erspart man sich beim Kauf eines Gaskamins viel Arbeit und Dreck. Allerdings ist dafür ein direkter Gasanschluss und gegebenenfalls ein Elektroanschluss für die Zündung in unmittelbarer Nähe erforderlich. Kamine, die mit Bioethanol betrieben werden, benötigen keinen Schornstein, haben aber oft keine Heizleistung. Das Ethanol sollte möglichst rein und schadstofffrei sein, um Geruchsbelästigungen zu verhindern. Ethanol darf nicht nachgefüllt werden, während der Kamin brennt oder noch heiß ist. Pelletöfen haben einen hohen Wirkungsgrad, und die Pellets verbrennen ohne viele Rückstände. Aber auch Pelletöfen benötigen einen Elektroanschluss in der Nähe und zudem einen Schornstein, da bei Betrieb Abgase entstehen.

Die richtige Standortwahl

Idealerweise befindet sich der Kamin in der Nähe des Schornsteins. Der Sicherheitsabstand zu brennbaren Gegenständen, Bauteilen und Wänden beträgt 80 Zentimeter. Außerdem muss der Fußboden unter der Feuerstätte und 50 Zentimeter rund um den Öffnungsbereich der Ofentür aus nichtbrennbarem Material sein. Die Lösung dafür kann ein Fliesenspiegel sein. Brennbare Fußböden (Teppich, Holz, Laminat etc.) lassen sich mit einer Funkenschutzplatte aus Glas oder Stahlblech schützen.

Frischluftzufuhr

Abhängig von der Bauart des Hauses und vom zur Verfügung stehenden Rauminhalt kann es sein, dass der Ofen eine externe Verbrennungsluftzufuhr benötigt. Diese kann direkt über eine Außenwand, eine Verbindung in einen benachbarten Raum (beispiels-

Baupraxis

weise Keller) oder über einen Schacht im Schornstein erfolgen. Ob Frischluftzufuhr erforderlich ist, weiß im Normalfall der Schornsteinfeger.

Schornsteinwahl

Ein Schornstein lässt sich problemlos nachrüsten. Wichtig ist dabei aber eine korrekte Querschnittsberechnung, damit für den neuen Ofen der richtige Zug entsteht. Außerdem sollte bei der Planung berücksichtigt werden, mit wie vielen Feuerstätten ein Schornstein belegt ist. Bei der Wahl des Schornsteins sind auch Informationen über die Art und den Aufbau von zu durchdringenden Wänden, Decken und Dachflächen relevant. Vorhandene Schornsteine müssen in bestimmten Fällen saniert werden.
Auch in diesem Fall weiß der Schornsteinfeger Rat.

Gewicht des Kamins

Bei fachlich korrekter Ausführung haben moderne Estrichsysteme eine sehr hohe Tragfähigkeit. Dem Einbau eines Kaminofens mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm steht bei einer flächigen Verteilung des Gewichts durch den Ofenfuß oder einer Glasplatte in der Regel nichts entgegen. Erst ab einem Gewicht von mehr als 300 Kilogramm ist die Überprüfung der Tragfähigkeit des Estrichs empfehlenswert. Informationen zur Estrichstärke und zum Typ sind in der Regel in den Bauunterlagen zu finden. Auch der Architekt des Gebäudes müsste aus seinen Unterlagen eine Auskunft erteilen können. Bei Feuerstätten mit einer hohen punktuellen Last wie Kaminöfen mit einem hohen Anteil an Speichermedien, gesetzten Speicheröfen oder massiven Heizkaminen ist eine bauliche Lösung zur Lastableitung möglich und sinnvoll.

Kaminofen selbst aufstellen?

Bei einer unsachgemäßen Montage besteht ein hohes Risiko, dass die Anlage vom Schornsteinfeger aus Sicherheitsgründen nicht abgenommen wird und die Arbeit sowie die damit verbundenen Kosten vergeblich waren. l

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BauPraxis

Kamine und Öfen

Überblick

A

uch wenn nach der Beratung durch den Schornsteinfeger einige Kamintypen ausgeschlossen werden können, bleiben genug Möglichkeiten übrig, um die Wahl zur Qual zu machen. Wer aus Platz- oder Kostengründen keinen offenen Kamin bauen kann, wählt beispielweise einen Kaminofen. Er bietet nicht nur Atmosphäre, sondern außerdem einen hohen Wirkungsgrad und eine gute Umweltbilanz – wenn mit Holz gefeuert wird. Vor allem hinsichtlich ihrer Effizienz können sich die Alternativen zum offenen Kamin sehen lassen: Kaminöfen erreichen bei geschlossenen Türen zum Beispiel eine Heizleistungen von ca. 75 Prozent. Verschiedene Kamintypen wie Speicheröfen sind beispielsweise schon ab 390 Euro zu haben. Ist im Haus ein Schornstein vorhanden und nutzbar, summieren sich die Kosten für Gerät, nötige Anschlussteile, Montage sowie Abnahme auf rund 1.100 bis 1.400 Euro. Generell gilt: Heizleistung, Typ, gewünschte und nötige Ausstattung, Qualität und Ofengröße bestimmen den Preis. Nach oben ist der Liebe zur Kaminzimmerromantik keine Grenze gesetzt. Dem folgenden Überblick über die bekanntesten Kamintypen können Sie allgemeine Informationen, wichtige Hinweise und die ungefähre Preisspanne entnehmen. Abschließend finden Sie auf Seite 39 eine Auswahl von Kaminherstellern. l

Brennstoffe, die nicht erlaubt sind Das Verbrennen von feuchtem Holz ist nicht nur unwirtschaftlich, sondern auch mit deutlich erhöhten Schadstoffemissionen verbunden, die die Nachbarschaft und die Umwelt unnötig belasten. Außerdem können durch Kondensatbildung, hervorgerufen durch den hohen Wasserdampfgehalt und die niedrige Abgastemperatur, Schäden am Kamin auftreten. Lackiertes, beschichtetes oder verleimtes Holz sowie Spanplatten dürfen ebenso wie Abfälle nicht verbrannt werden, denn bei der Verbrennung können erhöhte Emissionen entstehen. Die Verbrennung von Abfall gilt als unzulässige Abfallentsorgung und ist strafbar.

Warmluftkachelofen Speicherofen Allgemein:

Allgemein:

Ein Warmluftkachelofen erzeugt schnell Wärme, indem er die Raumluft über Umluftöffnungen in die innere Heizkammer leitet, wo die Luft sich an den Heizkomponenten erwärmt und über Warmluftgitter gezielt wieder an den Raum abgeleitet wird. Moderne Heizeinsätze für verschiedene Brennstoffe bieten hohen Bedienungskomfort, geringen Brennstoffverbrauch und wenig Schadstoffemissionen. Über die Warmluftkanäle lassen sich auch entfernt liegende Räume erwärmen.

Bei einem Speicherofen wird die im Feuerraum erzeugte Wärme in keramischen Materialien gespeichert und über einen langen Zeitraum gleichmäßig an den Raum abgegeben. Zum Typ Speicherofen gehören auch Specksteinöfen. Der Speckstein gibt dann nach und nach die Wärme wieder an seine Umgebung ab. Je nach Bauart können Specksteinöfen bis zu 24 Stunden Wärme speichern.

Brennstoff:

Brennstoff:

Als Heizmaterial bieten sich unterschiedliche Brennstoffe an. Es stehen Holz, Gas, Öl, Kohle oder Braunkohle zur Auswahl.

Für den Abbrand darf nur lufttrockenes, naturbelassenes, stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde (Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen) sowie Presslinge aus naturbelassenem Holz entsprechend DIN 51731 (Holzbriketts, Holzpellets oder andere Presslinge) verwendet werden.

Hinweis:

Hinweis:

Die schnelle Aufheizung der Räume durch den Warmlufttransport kann gleichzeitig einen Nachteil darstellen. Durch die stetige Luftzirkulation werden Staub und Partikel in der Luft transportiert. Dies kann besonders für Allergiker unangenehm sein. Die erzeugte Wärme trocknet außerdem leichter die Luft aus als andere Kachelofensysteme. Durch geringere Speicherkapazitäten muss zudem häufiger befeuert werden, da der Warmluftkachelofen so schneller auskühlen kann.

Speicheröfen können bis zu 1.000 kg wiegen. Vor allem Specksteinöfen sind aufgrund des Materials sehr schwer. Ein solcher Ofen darf in vielen Altbauten aus Sicherheitsgründen nicht aufgestellt werden.

Preisspanne:

Preisspanne:

ca. 1.000 Euro bis 5.600 Euro

ca. 400 Euro bis 6.200 Euro

Foto: Contura

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Foto: Haas + Sohn

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Kamine und Öfen

Heizkamin

Kaminofen

Baupraxis

Wasserführender Kaminofen

Allgemein:

Allgemein:

Allgemein:

Die Funktion eines Heizkamins ist mit der eines Warmluftkachelofens vergleichbar. Die kühle Raumluft wird über Zuluftöffnungen in der Verkleidung am Einsatz vorbei geleitet und anschließend über Lüftungsgitter bzw. -kacheln dem Raum als Warmluft wieder zugeführt. Die Rauchgase werden über ein Rohr dem Schornstein zugeführt.

Kaminöfen haben im Gegensatz zu anderen Öfen den Vorteil, dass sie sich relativ problemlos in Miet- und Eigentumswohnungen variabel installieren lassen (in Mietwohnungen unbedingt Einverständnis des Eigentümers einholen). Voraussetzung ist allerdings eine geeignete Anschlussmöglichkeit an den Schornstein.

Bei wasserführenden Kaminöfen wird zusätzlich ein Wärmetauscher mit Wasserkreislauf integriert, der auch an ein bestehendes Heizungssystem mit eigenem Warmwasserspeicher angeschlossen werden kann. Der Anschluss an einen Heizkreislauf kann aber nicht direkt erfolgen, sondern nur über einen geregelten Pufferspeicher.

Brennstoff:

Brennstoff:

Brennstoff:

Für den Abbrand darf nur lufttrockenes, naturbelassenes, stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde (Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen) sowie Presslinge aus naturbelassenem Holz entsprechend DIN 51731 (Holzbriketts, Holzpellets oder andere Presslinge) verwendet werden.

Für den Abbrand darf nur lufttrockenes, naturbelassenes, stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde (Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen) sowie Presslinge aus naturbelassenem Holz entsprechend DIN 51731 (Holzbriketts, Holzpellets oder andere Presslinge) verwendet werden.

Für den Abbrand darf nur lufttrockenes, naturbelassenes, stückiges Holz einschließlich anhaftender Rinde (Scheitholz, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen) sowie Presslinge aus naturbelassenem Holz entsprechend DIN 51731 (Holzbriketts, Holzpellets oder andere Presslinge) verwendet werden.

Hinweis:

Hinweis:

Hinweis:

Eine Integration des Heizkamins in die Zentralheizungsanlage ist problemlos möglich. Kommt ein Heizeinsatz mit Wassertasche zum Einsatz, so wird während des Kaminbetriebs Wasser erwärmt und dem Zentralheizungskreislauf zugeführt.

Die hohe Energieausbeute eines wasserführenden Kamins kommt durchschnittlich zu einem Drittel der direkten Heizung zugute. Zwei Drittel werden im Brauchwasser genutzt. Umweltfreundliche Kombinationen mit thermischen Sonnenkollektoren und Wärmepumpen sind technisch unproblematisch realisierbar.

Preisspanne:

Preisspanne:

Preisspanne:

ca. 700 Euro bis 1.700 Euro

ca. 800 Euro bis 5.100 Euro

ca. 600 Euro bis 3.800 Euro

Foto: Plewa

Foto: Focus Creation

Foto: Haas + Sohn

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BauPraxis

FuSSbodenheizung

Fußbodenheizung und Bod Aufgrund der niedrigen Aufbauhöhe ist eine elektrische Fußbodenheizung ideal für Sanierung und Renovierung. Die Heizkabel werden in eine Matte eingebettet, auf der mit Fliesenkleber die Fliesen befestig werden (Schlüter Systems).

Eine Fußbodenheizung sorgt für ein angenehmes Raumklima. Bei der Wahl des Bodenbelags

I

deal für eine Fußbodenheizung sind Natursteine und keramische Fliesen, da sie Wärme am besten leiten. Auch Parkett lässt sich gut verwenden. Wegen der Fugenbildung, die aufgrund der Holzausdehnung bei Wärme entsteht, werden kleine Parkettstäbe empfohlen. Große Einzelelemente oder Schiffsböden sind zur Verlegung ungeeignet. Außerdem sollten Holz und Parkett nur eingesetzt werden, wenn sie über eine geringe Restfeuchte verfügen. Im Neubau sollte beim Verlegen der Beläge der Feuchtegehalt des Estrichs beachtet werden: Wenn für den Einbau Nassestrich verwendet wird, darf der Bodenbelag erst verlegt werden, sobald

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der Estrich eine Restfeuchte von nur noch 1,8 bis 3,0 Prozent aufweist. Günstig für die Wärmedurchlässigkeit wirkt sich bei Kork oder Teppich die vollflächige Verklebung auf dem Untergrund aus: Je weniger Material- oder Luftschichten zwischen Heizestrich und Raumluft liegen, desto schneller erwärmt sich der Raum. Beim Verkleben der Bodenbeläge ist darauf zu achten, dass nur temperaturbeständige Kleber verwendet werden. Laut Herstellerangaben sind viele Bodenbeläge aber auch bei schwimmender Verlegung für die Kombination mit einer Fußbodenheizung geeignet. Besonders beim Verlegen von Teppichböden ist es wichtig, dass der Belag

für Fußbodenheizungen zugelassen ist. Dies erkennt man dem Hinweis „geeignet für Fußbodenheizung“ oder an einem Symbol, das eine Heizschlange und darüber drei nach oben zeigende Pfeile darstellt. Fußbodenheizungen können entweder mit Warmwasser oder elektrisch betrieben werden. Beim Warmwasser-System fließt warmes Wasser durch ein Rohrsystem, das im Fußboden verlegt ist. Das Heizwasser hat eine Temperatur von bis zu 50 Grad Celsius. Eine elektrische Fußbodenheizung wird wegen ihrer geringen Bauhöhe häufig bei Sanierungen eingesetzt. Sie erhitzt sich sehr viel schneller als eine Warmwasser-Fußbodenheizung, ratgeber bauen | wärme & energie

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Fotos: Schlüter Systems

ist es entscheidend, wie gut er die Wärme in den Raum leitet.


FuSSbodenheizung

Baupraxis

enbelag doch dieses schnelle Auf- und Abheizen bekommt nicht allen Bodenbelägen. Die wichtigste Kennzahl für die Duo Fußbodenheizung und den Bodenbelag ist der sogenannte Wärmedurchlasswiderstand (R), der von der Dicke und der Wärmeleitzahl des Materials abhängt. Er sollte möglichst gering und nicht

größer als R = 0,15 W/m2 K sein. Je dicker das Material, desto schlechter leitet es die Wärme und desto schwerer hat es die Wärme, den Bodenbelag zu durchdringen. Die Heizung reagiert in Folge dessen träger, sodass die Vorlauftemperatur erhöht werden muss. Und das heißt mit anderen Worten: höhere Heizkosten. l

Wie gut leiten Beläge die Wärme? Fliesen

Aufgrund der relativ kurzen Aufwärmzeit sind Fliesen, wie auch Natur- oder Beton­s tein, der ideale Belag für eine Fußbodenheizung. Die Keramik speichert die Wärme sehr gut und gibt sie gleichmäßig an die Umgebung ab. Beispielwert: Keramische Fliesen (13 mm) = 0,012 W/m2K

Parkett

Wie dick ist der Boden, wie stark arbeitet das Holz, welche Sorte wird verwendet? Hartholz lässt die Wärme besser durch als Weichholz. Manche Holzarten wie Buche und Ahorn neigen beispielsweise zu stärkerer Fugenausbildung als Eiche. Auch wenn das Holz bei der Verlegung zu feucht ist, bilden sich Fugen. Experten empfehlen den Parkettboden fest zu verkleben, da das Luftpolster bei der schwimmenden Verlegung isolierend wirkt und damit weniger Wärme durchlässt. Beispielwerte: Parkett (8 mm) = 0,060 W/m2K, Parkett (13 mm) = 0,110 W/m2K

Kork

Das angenehm fußwarme Material Kork dämmt sehr gut, was die Kombination mit einer Fußbodenheizung schwierig macht. Mit der „schnellen“ Elektro-Fußbodenheizung kommt Kork nicht so gut zurecht. Während der Heizperiode wird eine relative Luftfeuchtigkeit von 55 bis 60 Prozent empfohlen, da sich bei zu trockener Luft sonst Fugen bilden können oder sich der Belag ablöst. Die Luftfeuchtigkeit in Räumen

mit einer Fußbodenheizung kann mit Hilfe eines Hygrometers ständig überprüft werden. Beispiel: Kork-Fertigparkett = 0,13 W/m2K; Klebekork (4 mm) = 0,05 W/m2K

Laminat

Ähnlich wie Kork reagiert auch eine Fußbodenheizung bei Laminat etwas langsamer und braucht länger, um den Raum aufzuheizen. Wenn die erforderliche Trittschalldämmung nicht bereits ins Laminat integriert ist, muss auch deren Wärmedurchlasswiderstand zusätzlich berücksichtigt werden. Die Oberfläche sollte beim Heizen nicht wärmer werden als 26 Grad, damit sich der Belag nicht wölbt. Beispielwerte: Laminatboden (8 mm) plus Rippenpappe = 0,11 W/m2K

Teppich

Bei Abdeckung der Bodenfläche mit Teppichen kann es zu einem Wärmestau zwischen Bodenbelag und Teppich kommen. Teppich darf auf Fußbodenheizungen nicht verspannt werden, da sonst Lufteinschlüsse entstehen können. Als bewährte Kombination zur Fußbodenheizung gelten Kokos- und Sisalteppiche. Beispielwerte: Nadelvlies-Teppeich (4,5 mm) = 0,07 W/m2K Hilfreiche Links: www.heizungsfinder.de www.waerme-plus.de www.flaechenheizung.de

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spe c i a l

E l e k t r o we r k ze u ge

Präzise messen auf Knopfdruck Zum Messen kurzer Distanzen sind Heimwerker mit Maßband und Zollstock gut bedient. Bei langen Strecken hört der Spaß aber meist auf. Dann sind Laser-Entfernungsmesser schneller und präziser, berechnen Flächen und Volumen automatisch und erleichtern die Kalkulation von Material und Preisen.

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aser-Entfernungsmesser waren früher Profis vorbehalten, weil sie klobig, schwer zu bedienen und teuer waren. Das hat sich längst geändert. Heute liefern Hightech-Geräte im Taschenformat präzise Ergebnisse auf Knopfdruck. Aus Entfernungen berechnen sie automatisch Flächen und Volumen. Das reduziert nicht nur die Fehlerquote, sondern spart auch Zeit und Kosten, weil sich Material und Preis, zum Beispiel für Wand- und Bodenbeläge, punktgenau kalkulieren lassen. Gerade bei umfassenden Renovierungs-, Sanierungs- und Planungsarbeiten zahlen sich die Geräte schnell aus.

Vielseitig, schnell und präzise Beim TLM165 von Stanley zum Beispiel stehen Anwendern vielfältige Messfunktionen zur Verfügung. Distanz-, Dauer-, Flächen- und Volumenberechnungen, Addition und Subtraktion, die Berechnung der kürzesten (Min.) und längsten Entfernung (Max.) sowie indirekte Messungen (Pythagoras) sind in einem robusten, staub- und spritzwassergeschützen Gehäuse verpackt. Bis zu einer Reichweite von 50

Metern ausgelegt, misst der TLM165 Entfernungen fast millimetergenau (+/-1,5 mm). Für Bauherren, die einen größeren Funktionsumfang benötigen, gibt es den TLM330. Mehr Informationen unter www.stanleyworks.de l

Gewinner gesucht! ratgeber bauen verlost gemeinsam mit Stanley drei TLM165 im Wert von je 130 Euro. Mit etwas Glück werden Sie zum Gewinner! Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie einfach eine ausreichend frankierte Postkarte an: Maenken Kommunikation GmbH Redaktion ratgeber bauen Stichwort „Stanley“ Von-der-Wettern-Straße 25 51149 Köln

Einsendeschluss: 5. Mai 2013

Informationen zu Messfunktionen

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Mit einem Laser-Entfernungsmesser lassen sich Innenräume im Vergleich zu Zollstock und Bandmaß schneller und präziser vermessen.

Fotos: Stanley, Wolf Haus

• Enfernungsmessung: bis 50 Meter (1) • Flächenberechnung: aus zwei Messungen ermittelt das Gerät automatisch die Fläche (2) • Volumenberechnung: aus drei Messungen wird das Volumen berechnet (3) • Pythagoras: ermittelt indirekt aus zwei (4) oder drei Messungen (5) horizontale oder vertikale Distanzen, bestimmt auch Teilhöhen, z. B. Balkon- und Fensterhöhen • Min-Max-Tracking: zum Ermitteln der kürzesten (Abb. 6 oben) und längsten (Diagonale) Entfernung (Abb. 6 unten) • Dauermessung: zum Abtragen vorgegebener Maße (z. B. wenn man einen 5Meter-Abstand von einer Wand ermitteln möchte, bewegt man das Gerät zum Ziel) • Addition/Subtraktion: Messwerte zu vorherigen addieren oder subtrahieren

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Wind- und Sonnenkraft

Das Plus-Energie-Haus Avenio 체berzeugt durch seine hervorragende Energiebilanz und seine familienfreundliche Aufteilung.

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Fotos: Rensch Haus

Frischer Wind in Frechen


Wind- und Sonnenkraf t

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Das neue Musterhaus Avenio in Frechen ist Null-Emissionshaus und Plus-Energie-Haus zugleich. Die Elemente Sonne und Wind sind die Energielieferanten der Zukunft und stellen in diesem Haus aber schon heute ihre Kraft und ihr Potenzial unter Beweis.

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as Musterhaus Avenio von Rensch-Haus deckt den Energiebedarf seiner Bewohner selbst. Die Energieerzeugung erfolgt nicht nur über eine moderne Photovoltaik-, sondern auch über eine innovative Windkraftanlage. Die so gewonnene Energie wird zur Beheizung des Hauses und zur Warmwasser­erzeugung genutzt. Der Stromüberschuss wird an den Netzbetreiber verkauft. Dieses Konzept benötigt keine fossilen Brennstoffe und ist somit nicht nur CO2 neutral, sondern sogar CO2 -einsparend.

Familienfreundliches Raumprogramm Die gegenläufig versetzten Pultdächer – kombiniert mit asymmetrisch angeordneten Flachdachanbauten – sind die prägenden Stilelemente des neuen Musterhauses. Auf zwei Etagen mit über 170 Quadratmetern Wohnfläche bietet dieses Haus ein durchdachtes und familienfreundliches Raumprogramm, das ohne Grundrissänderung sowohl auf Keller als auch auf Bodenplatte gebaut werden kann. Modern und großzügig von Glasflächen umgeben, präsentiert sich der Essbereich, der in direkter Verbindung zur offenen Küche steht. Auch das lichtdurchflutete Wohnzimmer befindet

sich in direktem Anschluss, ist aber dennoch vom Koch- und Essbereich optisch abgetrennt. Im Dachgeschoss befinden sich die beiden Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer mit begehbarer Ankleide sowie das Familienbad mit walk in-Dusche. Gut platziert ist im Dachgeschoss auch das offene Internetbüro, das allen Familienmitgliedern einen Bereich für die PC- und Internet-Nutzung bietet. Rundum ein intelligentes und zeitgemäßes Wohnkonzept, das nicht nur bei jungen Familien alle Wünsche erfüllt. Mehr Informationen unter www.rensch-haus.com l

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Daten & Fakten Hersteller: Rensch Haus Bezeichnung: Avenio Wohnfläche: EG 99 m² DG 78 m² Gesamt 177 m² Jahresheizwärmebedarf: 16,4 kWh/m²a Jahresprimärenergiebedarf: 6,3 kWh/m²a Jahresprimärenergiebedarf (max.): 99,0 kWh/m²a Bauweise: Holztafelbau, 260 mm Dämmung mit Mineralwolle, 30 cm dicke Außenwand, U-Wert: 0,135 W/m²K Dach: 26°/35° versetztes Pultdach, Pfetten- Vollholzdachstuhl, 240 mm Dämmung mit Mineralwolle, U-Wert: 0,177 Wm²K, Tonziegel Heizung: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Kontrol- lierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, Wirkungsgrad 90 Prozent Gewährleistung: 5 Jahre nach BGB, 30 Jahre Garantie auf die tragende Konstruktion

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Garten

Grillgeräte

n o s i a s l l i r G e i D t e n f f ö er t s i Grill-Fans aufgepasst! Warum nicht zu Ostern den Grill für die Familie und Freunde anwerfen? Während der Grillmeister seine Spezialitäten auf dem Grill wendet, können die Kinder Ostereier suchen oder im Garten spielen. Die restlichen Gäste plaudern derweil am festlich geschmückten Ostertisch bei einem Kaffee. Hier ein paar Tipps, damit alles reibungslos klappt.

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Stellen Sie den Grill stets auf einen festen, ebenen, hitzeunempfindlichen und nicht brennbaren Untergrund. Platzieren Sie Ihren Grill niemals in oder an Durchgängen oder anderen engen Stellen. Bitte halten Sie Kleinkinder und Haustiere unbedingt von Ihrem Grill fern. Vorsicht bei der Verwendung von Öl am Grill – der Grillrost sollte nur wenn es unbedingt erforderlich ist mit einem in Öl getränkten Küchentuch eingerieben werden. Zuvor mariniertes oder in Öl eingelegtes Grillgut sollte unbedingt mit einem Küchentuch abgetupft werden, um ein Herabtropfen des Öls oder der Marinade und somit Flammenschlag zu vermeiden. Grillen Sie nicht in der Nähe von leicht entzündlichen Gegenständen. Verwenden Sie niemals Wasser zum Löschen von Flammen. Grillen Sie niemals in geschlossenen Räumen (auch nicht in der Garage).

Welche Grilltypen gibt es? Holzkohlegrill:
Der Holzkohlengrill wird mit Holz, Holzkohle oder Grillbriketts befeuert. Über der Glut liegt ein Grillrost. Beim direkten Grillen liegt das Fleisch direkt über der Glut, während es beim indirekten Grillen etwas versetzt neben der Glut liegt.
Wegen des offenen Feuers, der damit verbundenen hohen Temperatur und der Rauchentwicklung ist der Holzkohlengrill für den Betrieb im

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Garten gedacht. Von einem Grillen in geschlossenen Wohnräumen ist dringend abzuraten. Gasgrill:
Der Gasgrill nutzt als Brennstoff Gas und erreicht damit keine Glut zum Grillen, sondern es wird mit der offenen Flamme gegrillt. Zu diesem Zweck ist in den Gasgrill meist ein Lavastein oder Ähnliches integriert, um Hitze zu speichern. Praktischerweise entfällt beim Gasgrill das Anheizen und auch die Temperatur kann von Hand geregelt werden, weshalb der Gasgrill auch gerne in der Gastronomie eingesetzt wird. Kontaktgrill:
Beim Kontaktgrill liegt das Fleisch auf einer gusseisernen oder teflonbeschichteten Platte. Diese Platte wird (ähnlich wie beim Braten in der Pfanne) erhitzt. Kontaktgrills sind vorwiegend für den Einsatz im geschlossenen Raum gedacht. Auf jeden Fall ist für die meisten Kontaktgrills ein Stromanschluss nötig.
Eine Ausnahme bildet der Steinplattengrill. Hier wird die Platte (aus Stein) durch eine Spiritusflamme oder durch Brennpaste aufgeheizt.

Welche Grillmethoden eignen sich wofür? Das direkte Grillen mit der gleichen Temperatur auf dem gesamten Grillrost ist für das schnelle Zubereiten von Steak, Gemüsespießen und Ähnlichem besonders geeignet. Grillzeit < 30 Minuten. Großes Grillgut wie Braten oder ganzes Geflügel wird indirekt gegrillt. Dabei werden die Hitzequellen an den Rand des Grills verlegt, um zu verhindern, dass die direkte Hitze das Grillgut außen verbrennt, bevor es innen gar ist. Das Prinzip entspricht dem der Umlufthitze im Backofen. Grillzeit > 30 Minuten. Bei der 50/50-Methode wird die Hitzequelle auf eine Hälfte des ratgeber bauen | wärme & energie

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Fotos: Shutterstock (6)

Vorsicht beim Grillen ist wichtig!


Grillgeräte

Grills verschoben, wodurch zwei unterschiedliche Hitzezonen entstehen. Die sehr hohe direkte Hitze, die sich über der Hitzequelle befindet, dient dabei zum Angrillen – in der indirekten Zone wird dann schonend fertig gegart. Besonders mittelgroßes Grillgut wird so besonders zart und bleibt schön saftig.

Was gilt es beim Grillgut zu beachten? Für den perfekten Grillgenuss benötigen Sie hochwertige Zutaten. Hier lohnt sich der Weg zum Fachhandel, denn nur dort erhalten Sie verlässliche Informationen über die Produkte. Während Fisch und Gemüse gar nicht frisch genug sein können, sollte Rindfleisch mindestens zwei Wochen gereift sein. Direktes oder indirektes Grillen oder von beidem etwas? Lesen Sie das Rezept und die Anweisungen zur Vorbereitung des Grills. Versuchen Sie nicht, Zeit einzusparen, indem Sie das Grillgut auf den Grill legen, bevor er bereit ist. Lassen Sie die Kohle so lange durchglühen, bis sie leicht mit grauer Asche bedeckt ist. Widerstehen Sie auch der Versuchung, das Grillgut flachzudrücken, denn dadurch geht nur der herrliche Geschmack verloren. Falls Sie sich für einen Holzkohlegrill mit Deckel entschieden haben, vergewissern Sie sich, dass das Grillgut auf den geschlossenen Grill passt. Es sollte ein Abstand von mindestens 2,5 Zentimetern zwischen Grillgut und Deckel bestehen, um die Hitzezirkulation nicht zu beeinträchtigen. Sehen Sie nicht alle paar Minuten unter dem Deckel nach, denn jedes Mal entweicht Hitze, sodass es insgesamt länger dauert, bis das Grillgut gar ist. Wenn nicht anders im Rezept vorgesehen, wenden Sie das Grillgut nur einmal während des Grillens, damit es nicht austrocknet. Wenn Sie mit geschlossenem Deckel grillen, vermeiden Sie Flammenschlag, verkürzen die Grillzeit und erzielen insgesamt schmackhaftere Resultate.

garten

kann. Dann auf dem heißen Grill rund vier Minuten je Seite angrillen. Danach mindestens vier Minuten je Seite bei indirekter Hitze weiter grillen. Das Steak nach dem Grillen nicht direkt anschneiden, sondern es kurz in Alufolie einwickeln und für ca. drei Minuten ruhen lassen – so verteilen sich die Fleischsäfte neu und das Steak sollte den perfekten Gargrad erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg: eine Kerntemperatur von 56 bis 58 °C (Medium).

Nach dem BBQ ist vor dem BBQ • • • •

Reinigen oder wechseln Sie die Fettauffangschalen regelmäßig – das verhindert zusätzlich das Risiko von Fettbränden. Roste unter hoher Hitze ausbrennen, abbürsten und ggf. einen Grillreiniger benutzen. Emaille- und äußere Grillteile nur mit speziellem Grillreiniger säubern. Gusseisen nur von Hand reinigen, nie in der Spülmaschine!

Wenn Sie alle diese Hinweise beachten, wird Ihr OsterBBQ garantiert zu einem wahren Fest und die GrillFans unter Ihren Liebsten werden mit Sicherheit Feuer und Flamme sein. Mehr Informationen unter www.weber.com

So gelingt das perfekte Steak Mindestens vier Zentimeter hoch sollte das perfekte Steak sein, gleichmäßig marmoriert und bereits drei bis vier Wochen gereift. Das Steak mindestens eine Stunde vor Grillbeginn aus dem Kühlschrank holen, damit es sich der Umgebungstemperatur anpassen

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Vorschau

2 1 3 Das lesen Sie im nächsten Heft:

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1 Bauen mit Glas Mehr Raum, mehr Glas, mehr Spaß: Wintergärten sorgen für mehr Wohnkomfort und großzügige Fenster holen die Sonne ins Haus.

2 Pool & Badeteich Ferien und Urlaubsfeeling vor der Haustür: Es muss nicht immer der klassische Swimmingpool sein, auch naturnahe Lösungen erfreuen sich großer Beliebtheit.

3 Traumhauswahl Wir stellen Ihnen Traumhäuser aus verschiedenen Preiskategorien vor. Zur Wahl stehen Fertighäuser und Häuser konventioneller Bauart.

4 Elegante Bäder

WEITERE THEMEN Sonnenschutz: Markisen, Jalousien & Co. Mähroboter: Rasenpflege leicht gemacht Küchen: Vom Evergreen weiß bis modern rustikal Treppen: Designobjekt und Blickfang

5 Parkett Retrostyle und Used-Look sind „der“ Trend bei Holzböden. Mit auf alt gemachten Parkettdielen huldigen die Hersteller der „guten alten Zeit“.

Nicht versäumen – die nächste Ausgabe ratgeber bauen Edition

Traumhäuser erscheint am 30. April 2013

Änderungen bei der Themenauswahl vorbehalten

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Fotos: Internorm, Axor, vdp/Parador, Biotop, Regnauer

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Die Zeiten schlichter Nasszellen sind vorbei – die Bäder von heute sind ein behaglicher Ort der Besinnung und Erholung.


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