REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 04/2013 ISBN 978-3-942853-22-4
AUTO SHANGHAI 2013
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INHALT
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社论 EDITORIAL 800.000 oder mehr Menschen strömen zur Automesse in Shanghai. 27 Hallen mit 111 Weltpremieren, 2.000 Ausstellern aus 20 Ländern locken sie an. Mobilität wird für die Chinesen immer wichtiger und der Nachholbedarf ist riesig. In Deutschland kommen auf 1.000 Menschen mehr als 530 Pkw, in China 12. Deswegen verkaufen die Hersteller und gerade die PremiumMarken in China Autos in Massen. Mehr als in allen anderen Märkten zusammen. Im Januar 2013 kauften die Chinesen 1,7 Millionen Autos, 50% mehr als im Vorjahr. In Deutschland setzen die Autobauer im GANZEN Jahr rund 3 Millionen Fahrzeuge ab. Die chinesischen Käufer zeichneten sich bisher durch den Hang zum Luxus und vor allem zur Länge aus. Deshalb gibt es von sehr vielen Modellen Langversionen. Der Fahrer sitzt vorne und der Geschäftsmann gemütlich hinten. Gerne beim Businesstalk mit einem Kunden oder bei der Durchsicht der nächsten Unterlagen. Kein schlechtes Konzept bei den chronisch überlasteten Straßen in den Mega-Cities. Wie sollen auch die Straßenbauer mit dem Autoboom zurecht kommen? Eines der Probleme neben der Umweltverschmutzung und der Rohstoffverknappung bei der explodierenden Mobilität. Fragen, deren Antworten wir gemeinsam suchen und finden müssen. Egal, ob in Europa oder in China. Nun, also nichts wie hin zur Messe nach Shanghai, einer der interessantesten Metropolen der Welt. Viel Spaß. Reinhold Deisenhofer Herausgeber
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ie hübscheste Variante der Kompakt-SUV stellt Mercedes-Benz auf die etwas längeren vier Beine. Nicht nur den schönsten SUV, sondern das interessanteste Auto der Messe. Bester Beweis: die Menschentraube auf der Auto Show in Shanghai um den GLA herum. Und zwar nicht nur unmittelbar nach der Pressekonferenz, sondern immer. „Raus aus dem Alltag“ signalisiert sein Design mit der kraftvollen Front und der konturierten Haube mit Powerdomes.
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Scheinwerfer mit Lasertechnologie sind nicht nur hell, sondern auch Laserbeamer. Sie können Fotos oder Videos aus dem Smartphone, der Festplatte oder dem Internet auf Flächen projizieren. So geht Auto-Kino heute. Damit es den Superstrahlern nicht zu heiß wird, haben sie sogar Ventilatoren.
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ei der Coming-home-Funktion pulsiert das blaue Licht und signalisiert, dass der GLA auf den Fahrer „wartet“. Über die Flanke streckt sich die „Dropping-Line“ von den Scheinwerfern bis zu den hinteren Radhäusern. Die Heckleuchten zitieren die A-Klasse. Unterfahrschutz, Allradantrieb und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sind natürlich an Bord. Der 2-Liter-Turbo leistet 211 PS.
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nnen besticht der Stuttgarter durch puren Luxus. Leder mit handgefertigten Sichtn채hten. Die L체ftungsd체sen mit blau beleuchteten Lamellen machen einen sehr futuristischen Eindruck.
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er Stuttgarter ist so auf jeden Fall der h체bschere BMW X1 und wird sp채ter gegen den X2 und den Audi Q2 antreten.
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„ iebling, ich habe den X6 geschrumpft?“ Dieser schlichte Satz könnte manchem X6-Besitzer beim Anblick des neuen X4 über die Lippen kommen. In Anlehnung an den etwas seichten Hollywoodstreifen aus dem Jahr 1989 eine durchaus berechtigte Äußerung. Schließlich ist der kleine X6-Bruder mit 4,65 Meter immerhin 23 Zentimeter kürzer als der X6 und genauso lang wie sein technischer Bruder, der X3, aber vier Zentimeter niedriger.
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o duckt sich der Bayer auf die StraĂ&#x;e und wird durch die breiten Scheinwerfer, die Charakterlinienen an der Seite und das dominante Heck noch breiter. Und das mit Recht, denn das SUVKonzept kommt an.
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om X6 hat BMW schon mehr als 200.000 Stück verkauft. Das Doppelte als in den kühnsten Plänen. Das hatte niemand erwartet. An diesen Erfolg soll der X4 anknüpfen. Ein guter Plan, schließlich ist der X4 wesentlich kompakter und daher weniger polarisierend. Eine Cashcow wird er ebenso werden.
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chon beim X6 hat sich gezeigt, dass die Kunden f端r das Fahrzeug, das auf dem X5 basiert, gerne etwas mehr bezahlen und es dann auch noch mit gewinnbringender Sonderausstattung vollstopfen. Das wird BMW auch beim X4 gefallen.
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er Numéro 9 in Peking war schon toll. Stylish, futuristisch und umwerfend schön. Was macht man als Autobauer dann? Weiter so. Der Wild Rubis ist raffiniert und einfach großartig. Das fängt bei den Voll-LED-Scheinwerfern an: sie bestehen aus drei beweglichen Modulen.
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s geht weiter mit einer dreidimensionalen K端hlergrillarchitektur mit einem strahlenden DS-Emblem und setzt sich 端ber die Flanke mit einem besonderen optischen Trick fort. Die Dachreling geht in die Heckklappe 端ber.
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ie schmalen Seitenfenster betonen den sportlichen Eindruck der mehr als 4,60 Meter langen SUVCrossover-Studie.
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er Antrieb des Plug-InVollhybriden leistet 295 PS und kann bis zu 50 km rein elektrischen Vortrieb anbieten.
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ür Porsche sind China und die USA die wichtigsten Märkte. Im Reich der Mitte muss aber auch ein Zuffenhausener Länge beweisen. Deshalb gibt es den neuen Panamera nun auch in einer Version mit 15 Zentimeter mehr Radstand und Luftfederung. Der überarbeitete Panamera hat neue Lufteinlässe, neue Scheinwerfer und eine geänderte Heckklappe. Insgesamt ist er konturierter und wirkt besonders an der C-Säule und am Heck sportlicher. Die Stoßfänger sind straffer geformt und die Rückleuchten etwas kleiner geworden.
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usserdem ist das hintere Kennzeichen etwas nach unten gerutscht. Das streckt das Heck. Der Plug-In Hybrid mit 420 PS Systemleistung heiĂ&#x;t e-hybrid und schafft durch seine 9,4 kW/hBatterie fast 40 Kilometer rein elektrisch und seine LithiumIonen-Akkus sind an einer normalen Haushaltssteckdose in rund vier Stunden wieder voll aufgeladen.
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ur mit Strom kann der Plug-InPanamera maximal 136 km/h schnell fahren und kostet bei jedem Tempo gute 110.000.-â‚Ź. FĂźr den EU-Mix gibt Porsche nur 3,5 Liter an.
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en will ich haben. Deshalb steht ein Concept, das nicht so auf die Straße kommen wird, so weit vorne. Denn: Die Coupé-Studie wird Einfluss auf künftige Modelle haben. Das hoffe ich. Das Plug-In-Konzept hat 415 PS, ist 4,89 Meter lang, zwei Meter breit und nur 1,67 Meter hoch. Das macht mächtig was her.
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lache A-und C-S채ulen machen den die f체nfsitzige Flunder noch breiter. Horizontale Linien spielen an der Front und an der Seite eine dominierende Rolle.
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in 299PS starker V6-TSI plus zwei Elektromotoren mit 54 PS vorne und 114 PS hinten lassen das SUV-CoupĂŠ in weniger als 6 Sekunden von Null auf Hundert sprinten und bis fast 240 km/h weiter beschleunigen.
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nnen sorgen eine besondere Beleuchtung, ein 10-Zoll groĂ&#x;er Touchscreen und Instrumente in 3D-Darstellung fĂźr Aufmerksamkeit.
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an muss auch mal 端ber der Tellerrand hinaus sehen. Wir in Deutschland lieben zwar Kombis, der Rest der Welt findet aber Limousinen viel besser. Vielleicht sind wir nicht nur das Volk der Dichter und Denker, sondern der Maler und Lackierer.
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paß beiseite. Nur, weil wir Kombis cooler finden, müssen das nicht alle tun. Die Audi A3 Limousine ist für viele Märkte daher genau das Richtige.
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ie Flanke wird durch eine intensiv gewölbte Seitenlinie und die etwas stärker heraus gezogenen Radhäuser noch markanter.
Insgesamt ist die Stufen hecklimousine für die USA und China 15 Zentimeter länger als der A3 Sportback. Der Kofferraum fasst 425 Liter.
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EAT hat den Sprung nach China geschafft, leidet aber darunter, dass die Spanier nicht in China produzieren und die Fahrzeuge dadurch teuer werden. Es ist nicht leicht Ibizas, Leons oder Alhambras zu verkaufen, wenn zum Beispiel der Bruder Polo viel billiger ist. Dennoch h채lt die Tochter durch und will durch das sportliche Design punkten.
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esignchef Alejandro Mesonero: „Das einzigartige an Seat ist der Sexappeal der Fahrzeuge. Die Autos sprechen durch ihre Proportionen und ihren Stil sofort die Sinne an. Der Leon SC ist der aktuellste Vertreter unserer Design-DNA. Unsere Autos sind sehr agil und dynamisch. Es macht Spaß sie zu fahren. Wir als Designer übersetzen diese hohen Ansprüche in Metall. Der Leon SC ist das Maximale an Sportlichkeit und Emotionen. Das passt sehr gut zum chinesischen Markt, der sich gerade öffnet. Die Kunden lieben das Exotische an Seat. Sie lassen sich von unseren Produkten verführen. Das sieht man in ihren Augen.“
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arum steht bei Opel in Shanghai der Messestand im Vordergrund? Nun, weil es eine Sensation ist, dass die Rüsselsheimer dort stehen. Jahrzehntelang haben die GM-Kollegen die Opelaner, sagen wir es mal diplomatisch, davon überzeugen können, sich auf andere Märkte als den chinesischen zu konzentrieren. Jetzt darf Opel auch in China zeigen, was in der Marke steckt. Dafür viel Glück und Erfolg.
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o einen futuristischen Tapir muss man sich erst einmal ausdenken. Nissan nennt das gute Stück „Friend ME“.
Nett sieht das Concept Car auf jeden Fall aus. Die Studie soll ja auch nur ein Blick in die Zukunft sein und Designelemente und Ausstattungen für den chinesischen Markt vorstellen.
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koda heißt auf deutsch riesig. Das stimmt zwar nicht wörtlich, aber im übertragenen Sinn. Der Octavia ist groß, der Kombi noch größer, der Superb ist riesig und der Superb Combi noch riesigerer. Da hilft keine korrekte Grammatik, denn das Fahrzeug aus dem Volkswagenkonzern ist ein Raumwunder. Jetzt noch etwas markiger von vorne und daher auch in China ein gutes Angebot.
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ie Front soll wie ein Wasserfall sein, die Scheinwerfer wie wie Flügel. Hmm... es gab den Riviera von 1963-1999 und im Jahr 2007 auch schon mal ein Buick Riviera Concept. Das jetzt ist „New“. Wir finden die Studie wunderschön.
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er Hyundai HCD-14 stand auch schon in Detroit und Genf. Aber, was so schön ist, darf man auch mehrmals zeigen.
Mehr als fünfmal wäre aber langweilig. Denn der V8 hat technisch wenig zu bieten und ist eben einfach nur schön. Das gibt´s ja auch bei Menschen.
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s hätte so schön sein können, aber wer in Shanghai auf eine Automesse geht, sieht natürlich auch chinesische Hersteller. Seltsam, oder?
Die sind inzwischen teilweise sehr westlich, aber mitunter auch noch... anders. Viel Spaß dabei und zum Schluß der Ausgabe gibt es noch das häßlichste Auto der Messe.
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in Skoda ist ein Skoda ist ein Skoda oder in China ein sehr ähnliches Fahrzeug von Brilliance. Carat (nächste Seite) verlängert Bentleys. Auch mal um 60 Zentimeter, wenn nur 35 Zentimeter nicht reichen sollten. Haval, eine Tochter von Great Wall, macht Autos, die auch bei uns laufen könnten.
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ie Mutti Great Wall macht da eher mobile Gebilde, die man auch mit Lego-Bausteinen hätte zusammen stecken kÜnnen.
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as ist kein Porsche Cayenne der ersten Generation, sondern ein Hawtai. Wundersamerweise verwandelt er sich, je nach Perspektive in etwas Skoda-artiges. Apropos artig: Samurair端stungs-artige Frontends kann Hawtai auch.
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ataaaaaaaaa - und hier ist es: Das häßlichste Auto der Messe. Zwar nur eine Windkanalstudie von Tongjiauto, aber welche Art Windkanal haben die Chinesen nur? Diese Kiste ist ein Augenschmaus für jeden Masochisten. Und einen Kabinenroller haben sie auch noch vom GM Envy abgekupfert.
Impressum:
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Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-22-4
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Herausgeber: Reinhold Deisenhofer Redaktion: Mathew Wales Amy Werner Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Harald Öhl
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