REAL DRIVING DRIVING REAL LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 05/2013 ISBN 978-3-942853-32-3 978-3-942853-25-5
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innetou lebte praktisch in einem suburbanisierten Gebiet. Der Indianer-Häuptling sprach nicht viel und sah cool und weise aus der selbstgenähten Wäsche. Das war auch ganz gut für Pierre Brice, denn mit seinem charmanten, französischen Dialekt hätte er in den frühen Zeiten des deutschen Bewegtbildes wohl nur Spott und Hohn geerntet. Abahachi von Bully Herbig gab es ja noch nicht und deshalb auch keine humoristische Weiterbildung für das ernste deutsche Volk. Suburbanisierung gab es schon sehr früh.
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uch bei den Cowboys und Indianern. Die Westerndörfer wurden zu Westernstädten und drum herum gab es immer mehr Ranches weit weg vom Trubel der Saloons und Schießereien. Diese frühe Stadtflucht oder Abwanderung aus den Stadtkernen machte nicht nur zu Zeiten von Kutsche und Klepper praktische Transportmittel beliebt, auch in den Frühzeiten der automobilen Entwicklung wurden funktionale Fahrzeuge ein Renner. Der erste Chevrolet SUV war ein Kombi mit Fenstern.
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er Carryall Suburban aus dem Jahr 1935 war praktisch und basierte noch auf einem PKW. Er ist der Vater aller SUVs.
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ierre Brice ist der Vater aller Indianerhäuptlinge. Der französische Schauspieler (Pierre Louis Baron de Bris) war ein guter Kumpel von Alain Delon, wurde durch seine zurückhaltende Art aber zuerst in Italien und Spanien in Sandalen-, Mantel,- und Degenfilmen erfolgreich. Da lagen Karl May-Verfilmungen nahe und anno 1962 wurde Baron Bris alias Brice vom deutschen Produzenten Horst Wendlandt bei den Berliner Filmfestspielen entdeckt. Zur Verfilmung von „Der Schatz im Silbersee“ musste er Pierre Brice allerdings überreden, denn er kannte weder Karl May noch war er mit der Verliererrolle der Indianer zufrieden. Allerdings war er stolz darauf, neben Lex Barker spielen zu dürfen.
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n elf Karl May-Filmen gab der Franzose den Winnetou und wurde zum Kult-Star. Sein Pferd, ein stolzer Rappe, hieß übrigens Ilitschi („Der Wind“). Das von seinem Film-Partner Old Shatterhand nannte Karl May Hatatitla („Der Blitz“). Sechs Jahre nach der Geburt von Pierre Brice brachte Chevrolet den ersten Suburban auf den Markt. Der „Carryall“ begründete mit seiner Praktikabilität die Klasse der SUVs. Heutzutage sind in Europa nicht große FullSize-SUVsbesonders erfolgreich. Inzwischen gehören KompaktSUVs zu den beliebtesten Fahrzeugen. Von 2008 bis 2012 hat sich der Absatz von rund 130.000 Stück auf gut 264.000 Stück mehr als verdoppelt. Bis 2018 sollen sich die Verkäufe noch einmal verdoppeln.
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er Trax passt genau in dieses Segment mit 4,25 Meter Länge und 1,77 Meter Breite. Er ist ebenfalls praktisch und hat Fenster. Er ist innen so groß, dass man ihm diese Größe von aussen gar nicht ansieht. Nur wenige Deutsche werden einen Basketballspieler liegend in ihrem Kompakt-SUV transportieren, aber Größe braucht eben immer einen Vergleichsmaßstab.
Der chinesische Basketballspieler Ming Yao könnte sich mit seinen 2,27 Meter Körpergröße in den Trax legen, denn der Beifahrersitz lässt sich umklappen und gibt jede Menge Platz frei für Regale oder Basketballer. Leider hat nicht jeder immer seinen Lieblingssporler dabei, deshalb tut es zur Not auch ein übergroßes Metermaß zur Demonstration.
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as Kofferraumvolumen liegt bei 356 - 1.370 Liter). Der Trax ist also innen ein SUV und aussen ein kompaktes Fahrzeug. Die hohe Sitzposition ist typisch SUV. Übersichtlichkeit und Handlichkeit sind typisch PKW. Auch im Innenraum ist der Trax sehr übersichtlich und variabel. Acht verschiedene Sitzkonfigurationen bieten Lade- und Sitzmöglichkeiten für alle Ansprüche. Das Infotainmentsystem MyLink verbindet das Smartphone kinderleicht mit dem Fahrzeug.
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elbst erstellte Play-Listen oder Apps lassen sich so mĂźhelos im Trax verwenden. Die Navigations-App BringGo erspart teuere LĂśsungen und bringt einen schnell und sicher ans Ziel. Die Lieder vom Handy sind in Windeseile abspielbereit.
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ie sechs eingebauten Lautsprecher und der vorinstallierte Verstärker erzeugen überraschend guten Sound. Die Bedienelemente am Lenkrad greifen direkt auf das Multimedia-System zu. SIRI Eyes erkennt Sprachbefehle aufs Wort und kann Nachrichten versenden oder Termine planen. Die hohe Sitzposition ist typisch SUV. Die Sitze sind bequem und reisetauglich. In der Mittelkonsole finden gleich vier Becher oder Tassen Platz. Über dem traditionellen Handschuhfach gibt es noch eine weitere Klappe mit Platz für dies und das. Die Abstimmung ist angenehm straff - nicht zu hart und keinesfalls zu weich. Übersichtlichkeit und Handlichkeit sind typisch PKW. Die Rückfahrkamera macht das Einparken zu einer Sache von Sekunden.
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er zweigeteilte K端hlergrill mit der Chevrolet- Fliege sorgt f端r einen bulligen Auftritt. Unter seiner Haube wohnen Pferde. Und zwar ganz sch旦n viele: 115 (1,6 Liter Benziner), 140 (1,4 Liter TurboBenziner) oder 130 (1,7 Liter Turbo-Diesel). Bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg sind nur rund 40 Pferde im Einsatz. Seit 1952 finden die Auff端hrungen im Freilichttheater am Kalkberg statt - gerne auch mit Pierre Brice.
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ie Handschalter haben eine Start-Stopp-Automatik, die serienmäĂ&#x;ige Sicherheitsaussattung umfasst sechs Airbags, ESC, Traktionskontrolle und ABS.
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ie beiden stärkeren Motorvarianten haben für höhere Fahrdynamik auf befestigten Straßen und bessere Traktion im Gelände vier angetriebene Räder, die automatisch je nach Situation die Antriebskraft verteilen. Der stärkste Trax mit 140 PS schafft den Sprint von Null auf Hundert unter 10 Sekunden. Das Gelände in Kroatien, dem Produktionsland der meisten Karl-May-Filme, ist mitunter anspruchsvoll.
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er Trax meistert Steigungen, Wasserdurchfahrten und Geröllstrecken problemlos. Seine dynamischen Fahreigenschaften kann der Trax auf den kroatischen Landstraßen ausspielen. Auf deutschen Autobahnen ist der stärkste Trax bis zu 194 km/h schnell. Der Turbobenziner ist drehfreudig und macht einen sehr agilen Eindruck. In Verbindung mit der präzisen Lenkung und der geringen Seitenneigung wirkt der Trax spritzig.
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owohl Indianer- als auch Cowboypferde brauchen Wasser. Der Trax braucht Treibstoff - zwischen 6 und 8 Liter in der Praxis. Viele Gäule im Wilden Westen hatten keine Häuptlinge oder Shatterhände auf dem behaarten Buckel, sondern Pritschenwagen am Hintern. Als Zugmaschine kann der Trax auch dienen. Mit Anhängerkupplung kann der Chevi bis zu 1.200kg gebremst ziehen. Genug für ein ordentliches Boot an der kroatischen Adria.
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er TRAX ist sicher, komfortabel und schon in der Basisversion gut ausgestatttet. Der Allradantrieb ist nur in den stärkeren Motorisierungen erhältlich, aber auch bei Kompakt-SUVs gilt bekanntlich, dass sie nach Off-Road aussehen und Ausritte ins Gelände auch gut meistern, aber nur selten darin zum Einsatz kommen. Ein TRAX kostet ab 16.990.-€ und damit rund 2.000.-€ weniger als der baugleiche Opel Mokka.
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uch Schauspielerin Valerie Niehaus fährt einen TRAX.
Frau Niehaus, wie sind Ihre Erfahrungen?
Ich fühle mich im TRAX sehr wohl und das ist wichtig für mich, weil ich viel Zeit im Auto verbringe. Ich sitze gerne etwas höher, das ist ja typisch für SUVs. Ich mag die Übersichtlichkeit. Das gibt ein Gefühl der Sicherheit und macht es richtig gemütlich im TRAX unterwegs zu sein. Wie praktisch ist der TRAX?
Der Chevrolet TRAX ist groß, obwohl er ein kompaktes Fahrzeug ist. Er wirkt von aussen bullig und ist innen so geräumig, dass ich schon problemlos ein Fahrrad einladen konnte. Ich kaufe ab und zu auch mal Möbelstücke und da passt wirklich eine Menge rein. Wie klingt der TRAX?
Er fährt sich ruhig und die Audioanlage ist eine echte Überraschung. Sie klingt sehr gut.
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ie übersichtlich ist der Trax?
Der Trax lässt sich sehr gut einparken. Allerdings bin ich ein richtiger Profi in Bezug auf Strafzettel. Ich habe in Berlin schon einige bekommen und meinen Teil zur Finanzierung des Berliner Haushalts beigetragen.
Der Trax geht auf den Carryall Suburban aus dem Jahr 1935 zurück. Gehen wir zurück in Ihrer Automobilgeschichte. Was war Ihr erstes Auto?
Das war ein Kadett E Caravan. Ich war richtig stolz darauf. Natürlich hätte ich gerne einen Porsche gehabt, aber wenigstens mein Kennzeichen hat dazu gepasst: „VP“ für „Valeries Porsche“ stand darauf.
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Entwicklung: Harald Öhl
Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-32-3
Redaktion: Reinhold Deisenhofer Mathew Wales Amy Werner Simon Fühler
Herausgeber: Reinhold Deisenhofer
Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Josef Rossmann Mark Deskowski Unipushmedia GmbH
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