REAL DRIVING LIFESTYLE LIFESTYLEMOTORMAGAZIN MOTORMAGAZIN02-1/2014 05/2013 ISBN ISBN978-3-942853-25-5 978-3-942853-49-1
OP I BAC
PEL IS CK.
OPEL RENNT. Das stimmt nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Zum ersten mal seit 15 Jahren haben die Rüsselsheimer in Europa wieder Marktanteile dazu gewonnen. Damit hat Opel-Chef KarlThomas Neumann sein Versprechen eingehalten, dass Opel im Jahr 2013 keine Stücke mehr vom Kuchen verlieren wird. Adam und Mokka sei Dank. Die beiden Modelle haben sich jeweils mehr als 20.000 Mal verkauft. Für Opel-Fans gibt es 2014 nicht nur mehr Modelle, sondern auch mehr Rennen, denn Opel ist wieder dabei, beim Motorsport.
RENNEN SCHAFFEN LEGENDEN. Der ADAC Opel Rallye Cup mit 24 identischen Cup-ADAMs sorgte 2013 f端r Aufsehen, der Auftritt der Astra OPC bei der Langstreckenmeisterschaft auf der N端rburgring-Nordschleife ebenfalls. Denn Rennen verbinden Fans und Hersteller.
MEHR RENNSPORT 2014. Opel Motorsport mit dem Adam R2 geht auch 2014 bei Rallyes und mit dem Astra OPC bei Langstreckenrennen weiter. Der ADAC Opel Rallye Cup umfasst acht Wertungsläufe und dient der Talentförderung. Deshalb ist beim Alter von 27 Jahren Schluss mit Rallye Cup. Wer älter ist, darf bei den ADAC Rallye Masters in der Division 7 mit ADAM-Cup Fahrzeugen an den Start. Den Cup-Junioren winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 100.000.-€ und die Aufnahme ins ADAC Opel Rallye Junior Team am Ende der Saison 2014.
ADAC OPEL RALLYE JUNIOR TEAM.
Dieses Ziel haben Marijan Griebel (24, Hahnweiler, re.) und Fabian Kreim (21, Fränkisch Crumbach) bereits geschafft und pilotieren nun den Opel ADAM R2. Griebel bestreitet acht Läufe der deutschen Rallye-Meisterschaft, einen WM-Lauf bei der ADAC Rallye Deutschland und die EM-Läufe in Lettland, Belgien und Tschechien. Der jüngere Kreim fährt das gleiche Programm bis auf die Läufe in Lettland und Tschechien.
ADAM R2: Von 140PS auf 190PS. Der Adam R2 wiegt gemäß FIA-Reglement 1.030kg und basiert auf der Adam-CupVersion. Chassis und Überrollkäfig entsprechen dem FIAReglement. Er verfügt über einen 1,6Liter-16V-Vierzylinder-Saugmotor mit Rennkolben, variabler Nockenwellenverstellung und 190PS Leistung (2013: 140PS). Ausserdem unterscheiden sich der Auspuffkrümmer, die Ansauganlage, die Kolben und die Wasserkühlung. Dazu kommen ein sequenzielles Getriebe mit Sperrdifferenzial, Asphaltund Schotter-Spezifikationen und eine Bremsanlage mit 31-Zentimeter-Scheiben. In Planung sind Corsa-RennGenerationen in den Klassen R3 und R5.
OPEL ASTRA GTC. Den Opel Astra GTC gibt es auch im Motorsportlook mit Biturbo-Front, Dachspoiler und Seitenschwellern für mehr Aufmerksamkeit bei Gegnern und Publikum (Aufpreis zum OPC: 2.000.-€).
OPEL CORSA OPC. Für den 210PS-starken Opel Corsa OPC kostet das Rennsportoutfit 990.-€ mehr.
ADAC OPEL RALLYE CUP. Im ADAC Opel Rallye Cup steht die Förderung der Nachwuchsfahrer nun noch stärker im Vordergrund. Die Nachwuchspilotin Melanie Schulz im REAL DRIVINGInterview. Melanie, wie sind Sie zum Rennsport gekommen? Ich bin mit dem Motosport aufgewachsen. Mein Vater und mein Bruder waren auch im Motosport unterwegs und so wurde mir der Rhythmus praktisch in die Wiege gelegt. Ich habe schon mit 7 Jahren angefangen Kart zu fahren, mit 16 dann Autoslalom und dann mit 18 die erste Rallye. Und jetzt der ADAC Opel Rallye-Cup, das macht sehr viel Spaß. War der Einstieg in den Kart-Sport früh oder spät für Sie? Man darf erst ab 7 Kart fahren, da musste ich warten. Ich habe mir von Anfang an den Respekt der Jungs erarbeitet. Im Auto sind wir schon Konkurrenten, aber außerhalb nicht. Da zählt der Teamgedanke. Ich kann auch hingehen und mir Tipps holen. Wir verstehen uns gut, es herrscht eine sehr schöne Atmosphäre. Mein Ziel ist es ins Nachwuchsförderungsprogramm zu kommen.
Wie wichtig ist die Vorbereitung auf die Rennen? Fitness und Ausdauer sind sehr wichtig. Denn, wenn wir den ganzen Tag im Auto sitzen und es im Sommer draussen über 30 Grad warm ist, da wird es mit Rennanzug, Helm und Sicherheitsunterwäsche im Auto richtig heiß. Einen Tag vor dem Rennen schauen wir uns die Strecke an. Wir machen den sogenannten „Aufschrieb“ mit dem Beifahrer. Das ist die Vorbereitung auf das Rennen. Wir fahren sie im normalen Straßentempo ab und besichtigen die Strecke zweimal. Beim ersten Mal schauen wir, dass wir schon das meiste im Aufschrieb haben und beim zweiten Mal gibt es auch schon mal Kommentare von der Beifahrerin. Aufschrieb heißt aber auch, dass so wenig wie möglich drin stehen soll. Das macht einen schneller. Je mehr sie mir sagen muss, desto mehr muss ich ihr zuhören und mich darauf konzentrieren. Das Zusammenspiel muss funktionieren als Team. Man muss sich blind vertrauen. Ich kann ihre Schrift zum Beispiel gar nicht nicht lesen.
Wie lief Ihre Saison? Wir sind immer ins Ziel gekommen und noch nie abgeflogen. Darauf sind wir als einziges Damenteam sehr stolz. Was machen Sie beruflich? Ich arbeite ganz normal bei WMF im B端ro. Meine komplette Freizeit widme ich dem Rallyesport und meine Eltern sind sehr stolz auf mich.
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rfolgreiche Nachwuchsförderung mit dem ADAM und ein stimmiges Angebot für den Breitensport - Opel hat seine hochgesteckten Ziele 2013 übertroffen und ist für 2014 sehr gut aufgestellt. Rennsport, Nachwuchsförderung und bezahlbarer Motorsport haben bei Opel eine lange Tradition. Der Grund ist einfach: der Wettbewerb liegt in der Natur des Menschen. Bereits zwei Fahrer und zweimal zwei oder vier Räder sind die Basis für ein Wettrennen.
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eshalb nun ein Blick in die mehr als 100 Jahre Motorsport in der Geschichte von Opel: Opel, der ehemalige Nähmaschinen- und Fahrradhersteller, kauft 1898 die Anhaltische Motorwagenfabrik des Dessauer Hofschlossermeisters Friedrich Lutzmann. Damit beginnt die Automobilherstellung bei Opel. Die Rennsportgeschichte von Opel startet im Jahr 1899 mit dem Opel Patent-Motorwagen „System Lutzmann“ mit 3,5PS und 20km/h Höchstgeschwindigkeit.
Am Anfang war der Wagen, der Motorwagen.
Der Opel Patent-Motorwagen “System Lutzmann“ im Jahr 1899.
OPEL AUF OPEL UND CARL JÖRNS. Schon 1901 gewinnt Heinrich Opel, einer der fünf Söhne (Carl, Wilhelm, Heinrich, Fritz und Ludwig) des Firmengründers Adam Opel, das Bergrennen auf den Königsstuhl. Das Jahr 1906 wird besonders erfolgreich. 1907 holt Opel Werksfahrer Carl Jörns dann den Kaiserpreis bei der 125 Kilometer langen Taunus-Rundfahrt für den besten deutschen Wagen. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs im Jahr 1914 folgt Sieg auf Sieg und Opel festigt seine Spitzenstellung unter den international erfolgreichsten Rennställen.
CARL JÖRNS - 288 SIEGE AUF OPEL. Carl Jörns (geboren 1875) wird einer der erfolgreichsten Rennfahrer aller Zeiten. Bis zum Ende seiner Karriere im Jahr 1926 gewinnt er 288 Rennen - ausschließlich auf Opel.
AB 1918 GEHT DIE ERFOLGSSERIE WEITER. Nach dem zweiten Weltkrieg setzen die R체sselsheimer die Titeljagd fort. Die Art der Rennen spielt dabei kaum eine Rolle: auf Asphalt, im Gel채nde oder am Strand gehen Opel-Fahrzeug erfolgreich an den Start.
MIT RAKETEN AUF SPITZE 230. 1928 stellt Fritz von Opel mit den ersten Raketenfahrzeugen Rekorde auf. Der „RAK 1“ beschleunigt im April in nur 8 Sekunden von Null auf Hundert. 120 Kilogramm Sprengstoff verteilt auf 24 Rohre befeuern den „RAK 2“ nur einen Monat später und machen ihn 230km/h schnell.
ÜBER STOCK UND STEIN. In den 30er Jahren treten Opel-Fahrzeuge häufig bei Geländeprüfungen, Gleichmäßigkeitsrennen und Langstreckenfahrten an.
REKORD, OLYMPIA UND KAPITÄN. Nach dem zweiten Weltkrieg nehmen zunächst Privatfahrer auf Kapitän, Olympia und Rekord an Rennen teil. Ab 1950 starten wieder OpelWerksteams bei MotorsportVeranstaltungen.
DER KADETT IN DEN WILDEN 60ern. Immer mehr Sportfahrer entdecken in den 60ern das Potenzial des Kadett: Zun채chst des Kadett A mit 1,2-Liter Hubraum und 40PS bei 670kg Gewicht und sp채ter die Qualtit채ten des st채rkeren Kadett B.
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b 1968 nimmt Opel wieder offiziell am Motorsport teil und lobt für 1969 einen Sportpokal aus und gründet die Abteilung „Sportförderung“. Die Bandbreite der Opel-Sporteinsätze wird immer größer. Serienbelassene Fahrzeuge messen sich beim Auto Cross auf Wiesen und Feldern. In Deutschland, Holland und Schweden werden Fahrer auf Opel Rallyemeister. Bei der Rallye Monte Carlo werden die Rüsselsheimer zur zweitbesten Marke hinter Porsche. Die Modelle Ascona und Commodore vervollständigen die Fahrzeugpalette, dann kommen noch der Manta und der Opel GT dazu.
Apropos GT: Um dem Diesel-Angebot von Mercedes-Benz und Peugeot etwas entgegen zu setzen, stellt 1974 ein luftwiderstandsoptimierter GT zwei Weltrekorde und 20 internationale Bestmarken auf: mit dem ersten Diesel-Motor aus R端sselsheim.
Anfang der 70er legt Opel den Fokus von der Rundstrecke auf die Rallye-Piste und ein Newcomer fährt erfolgreich Opel: Walter Röhrl aus Regensburg. Mit seinem Co-Piloten Jochen Berger gewinnt er die ersten Rennen für Günter Irmscher und dann für das Opel-EuroHändlerteam.
1974 nimmt Opel die Renn-Einsätze wieder selbst in die Hand und RÜhrl/Berger werden RallyeEuropameister. Das Ziel ist nun die Weltmeisterschaft. Mit dem Ascona wird das nichts, aber der C-Kadett GT/E steht schon bereit.
Der Kadett C GT/E wird im Breitensport zum erfolgreichsten Sportger채t in der zweiten H채lfte der 70er Jahre, international jedoch vom Pech verfolgt.
1979 ruft Opel den Kadett-Cup ins Leben und ebnet damit auch Fahrern mit kleinem Budget den Weg in den Motorsport. Die Motoren dürfen nicht frisiert werden und leisten serienmäßige 60PS aus 1,2-Liter Hubraum. Fahrwerk und Antriebsstrang müssen ebenfalls unangetastet bleiben.
Sportzubehรถr gibt es zu Sonderpreisen. Das begeistert die Motorsportfans der Marke und bietet viele Mรถglichkeiten neue Talente zu entdecken. Bei der Rallye-EM setzt Opel inzwischen den Ascona B mit Jochi Kleint am Steuer ein.
1979 wird Jochi Kleint mit Co-Pilot Gunter Wanger auf Ascona i 2000 Europameister in der Gruppe 2.
Bis zur Rallye-Weltmeisterschaft dauert es noch etwas.
Walter Rรถhrl und sein Beifahrer Christian Geistdรถrfer schaffen es und werden im Jahr 1982 Rallye-Weltmeister im Ascona 400.
Der Manta B 400 kommt ab 1982 zum Einsatz, Ende 1984 in der seriennahen Gruppe A der Kadett E.
Ende der 80er Jahre kÜnnen im Rallye-Sport nur noch allradgetriebene und sehr teuere Fahrzeuge um Podestplätze fahren. Opel will als Massenhersteller diese Entwicklung nicht mitgehen.
Im Formel 2-Rallye-Weltcup gehen Astra Kit Cars ohne Allradantrieb und mit Saugmotoren an den Start. Ab 1998 startet der Astra B als Kit Car, nun pr채sentiert vom Opel Performance Center OPC.
Im Jahr 2000 stellen die RĂźsselsheimer den Corsa Super 1600 mit 200PS vor (Seite 186/187), bei den Tourenwagen das Astra CoupĂŠ.
Ab 1989 konzentrieren sich die R端sselsheimer mit Omega (bis zu 410PS im Evo) und Astra auf Rundstreckenrennen und die Tourenwagenmeisterschaft.
Der ganz groĂ&#x;e Erfolg auf Asphalt kommt 1996 mit dem Calibra und dem Titel von Manuel Reuter in der ITC.
Erlaubt ist fast alles, was gut und teuer ist. 1997 steigt Opel deshalb aus, da sich die Kosten immer mehr in Richtung Formel1 entwickeln.
Der Einstieg in die Klasse der Super Touren-Wagen mit Zweiliter-Triebwerken mit ca. 320PS folgt. Das Reglement in der DTM 2000 reduziert die Kosten. Nun kommen V8Motoren mit Heckantrieb zum Einsatz.
Opel steht aber auch f端r Formel-Sport. Ab 1988 kommt der ZweiLiter-16V-Motor in den Monoposti der Opel-EuroSerie zum Einsatz.
Aus dieser Nachwuchsklasse schaffen es junge Talente wie Mika H채kkinen oder David Coulthard in die Formel1. Bereits ein Jahr sp채ter kommen Opel-Motoren in der Formel 3 zum Einsatz.
Ab 1995 fahren die Meister bei der Formel 3 mit OpelMotoren.
Bis 2002 fahren die Formel 3-Rennwagen mit Opel-Triebwerken allein in Deutschland 164 Siege ein.
REAL DRIVING Impressum: Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-49-1 Herausgeber: Reinhold Deisenhofer
Redaktion: Reinhold Deisenhofer Mathew Wales Jörg Droll Simon Fühler Sven Pauly Entwicklung: Harald Öhl, www.sib.io
Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Josef Rossmann Mark Deskowski Unipushmedia GmbH www.unipushmedia.net
Diese Sonderausgabe entstand mit freundlicher Unterstützung durch das Opel-Pressearchiv und durch Informationen aus der Publikation „Opel Motorsport mit Tradition“ der Autoren Axel Lengert, Jan-Henrik Muche, Albert Königshausen, Friedbert Weber, erschienen im HEEL-Verlag, Königswinter, ISBN: 3-89880-010-5. So funktioniert REAL DRIVING: Mit dem Finger nach links schieben: Nächster Artikel Mit dem Finger nach unten schieben: Im Artikel in Richtung Ende
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