REAL DRIVING LIFESTYLE MOTORMAGAZIN 05/2013 ISBN 978-3-942853-23-1
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hristopher Kolumbus ist Schuld. Schließlich hat der Amerika 1492 entdeckt. Dachte er. Hat er aber nicht. Indien denken viele. Hat er aber genau genommen auch nicht. Er wollte vielmehr nach Hinterindien oder besser gesagt nach China und landete dann auf den Bahamas. Warum ist Columbus nun Schuld und woran? Tja, der gute italienische Entdecker in spanischen Diensten steht heute noch als Denkmal in Barcelona herum. Die 60 Meter hohe Statue am Placa del Portal de la Pau erinnert an den großen Seefahrer und ist nicht zu übersehen. Mir dient sie als Orientierungspunkt. Wenn ich hier bin, kenne ich mich ein bisschen aus in Barcelona. Dennoch komme ich mir wie Columbus vor, wenn ich vom Flughafen aus eigentlich zum Hotel am Montjuic in Richtung Osten will, mich aber in Nullkommanix eher etwas abseits und rund 15 Kilometer südwestlich ausserhalb von Barcelona in Molins de Rei wieder finde.
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as ist nicht weiter schlimm, da das Motorjournalistendasein nicht frei von Irrungen und Wirrungen ist. Tatsächlich verinnerlicht der autotestende Mensch sehr schnell die wichtigste Grundregel: Folge nie einem vorausfahrenden Journalisten. Gerüchte besagen, dass verstörte Journalisten auch noch Wochen nach einer Fahrzeugpräsentation in der Nähe von Flughäfen, Lunchpunkten oder Hotelparkplätzen umherirren.
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er Grund ist einfach und deshalb umso beschämender: Journalisten verfahren sich gerne. Trotz Roadbook, trotz Navigationssystem und trotz der 52. Präsentation am selben Ort. Mir geht es nicht besser und ich entdecke weder Amerika, noch Hinterindien oder China, dafür aber die 25.000 Einwohner-Stadt Molins de Rei zwischen dem linken Ufer des Flusses Llobregat und der Bergkette Serra del Collserola. Das besonders Schöne an den „Königsmühlen“ ist dann auch nicht die Altstadt, sondern ein altes Fabrikgelände direkt in der Innenstadt. Dort fotografiere ich - nun nach Sonnenuntergang - den Ibiza Cupra.
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chlieĂ&#x;lich hat er mit seinen 180 PS dazu gefĂźhrt, dass ich mir nichts Dir nichts so weit von der geplanten Strecke ab gekommen bin, weil der Spanier so gut geht und ich vor mich hin grinsend einfach durch die Gegend gebraust bin.
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as Tor zum Gelände steht offen und gibt den Blick auf einen stabilen Untergrund und eine einzige noch stehende Gebäudewand frei. Vereinzelte Fensterbögen mit Gitterstäben geben der Location einen gespenstischen Eindruck. Der Vollmond vervollständigt das Bild und lässt die Konturen und die Leuchten-architektur des Spaniers noch definierter wirken.
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um Glück bin ich nachts nicht mehr so ängstlich wie als kleines Kind, als ich nicht ohne Bodyguard in den Keller gehen wollte. Gruselige Geister, garstige Gespenster oder mächtige Monster warteten ohne Zweifel im Dunkel auf mich. Egal, ob im Keller oder im Kinderzimmer, wenn das Licht ausgeschaltet wurde, würden sie mich mit Haut und Haaren und natürlich unter Höllenqualen verspeisen, war ich mir sicher.
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ichts davon trat ein und so ist es heute kein Problem für mich bei Dunkelheit zu fotografieren. Nach der Session in der alten Fabrik zieht es mich zur Übernachtungsmöglichkeit in Barcelona. Der kürzeste Weg ist nicht immer der beste, manchmal aber doch, denn das Navi schickt mich nicht über die Autobahn, sondern über die Landstraße BV-1468 zum Ziel. Das ist eine große Freude, denn die Serpentinen machen mit dem Cupra Riesenspaß.
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er leichte Flitzer (1.259kg) saust beeindruckend leichtfüßig und gleichzeitig präzise kontrollierbar um die Kurven. Das 20mm tiefere Sportfahrwerk und die 17-Zoll-Felgen geben intensiv Rückmeldung von der Straße. Die genaue Lenkung und die guten Bremsen vergrößern die Vorfreude auf den nächsten Tag, denn dann geht es mit dem Cupra auf die Rennstrecke. Die BixenonScheinwerfer leuchten die Bergstraße weiträumig aus. Hinter einer Biegung genieße ich in einer Parkbucht den Blick auf Barcelona bei Nacht.
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m n채chsten Morgen zaubert das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ein L채cheln in mein Gesicht. Ich liebe es beim Beschleunigen ohne Zugkraftverlust hochzuschalten. Das ist, wie damals, als wir zuhause den ersten Fernseher mit Fernbedienung hatten. Endlich umschalten ohne aufzustehen.
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etzt schaltet das DSG auch noch schneller als das menschliche Händchen. Über die Schaltpaddel wechsle ich die Gänge wie ein Hütchenspieler sein Kügelchen, so viel Spaß macht mir die Interaktion mit Getriebe und Motor. Die Strecke führt mich in Richtung Montserrat. Ganz in der Nähe geht es zu einer privaten Rennstrecke.
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is der Morgentau von der Rennstrecke getrocknet ist, suche ich mir eine Position neben der Rennstrecke. Der Blick auf das Gebirgsmassiv bei Montserrat ist beeindruckend. Damit sind wir wieder bei Christopher Kolumbus. Der Entdecker gab auf seiner zweiten Reise einer Insel der Kleinen Antillen den Namen des Benediktiner-Klosters in 712 Meter Hรถhe.
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ch gehe jetzt aber nicht ins Kloster, sondern auf die Strecke. Damit der Ibiza flink um die Ecken wieselt, wuselt ein 1,4 Liter-Vierzylinder mit Kompressor und Turbolader unter der Haube.
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ei niedrigen Drehzahlen haucht der riemengetriebene Kompressor dem MotĂśrchen mehr Leben ein, damit der Cupra richtig hurtig aus dem Quark kommt. Dann hilft der Turbo mit, spielt die Rolle des Anheizers und Ăźbernimmt ab 3.500 U/min ganz.
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is 7.000 Umdrehungen dreht der Benziner willig hoch. Der Cupra spurtet von Null auf Hundert in 6,9 Sekunden und rennt weiter bis 228 km/h. Die 180 PS und 250 Nm Drehmoment bringt der Fronttriebler problemlos auf die Straße. Das liegt an der guten Abstimmung und am elektronischen Sperrdifferential XDS. Gerade bei leichten Kleinwagen mit Vorderradantrieb ist es nicht selbstverständlich Antriebskraft und Lenkbefehle verlustfrei zu übertragen.
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ie stark konturierten, serienmäßigen Sportsitze geben guten Seitenhalt und die eindeutig ablesbaren Instrumente sofort alle wichtigen Informationen weiter. Das Sportlenkrad liegt gut in der Hand und ist abgeflacht. Ich finde schnell die optimale Sitzposition und lasse den Spanier auf die Strecke. Kurvenkombinationen machen richtigLaune, aus den Kurven beschleunigt der Cupra zackig heraus und verzögert ebenso vehement vor der nächsten Schikane.
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as will man mehr? Der Cupra bietet für 23.590.-€ jede Menge Spaß und die gelegenheit mit mit Freunden auf der nächsten Rennstrecke oder einem Parcours beweisen zu können, was in einem steckt. Woher kommt nun der Name Cupra? Na klar, von Cup Racing. So wie Haribo für Hans Riegel, Bonn oder HWA für Hans Werner Aufrecht, NASA für National Aeronautics and Space Administration oder HKO für Hans-Karl-Otto.
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up steht beim Ibiza Cupra nicht für Tee oder Körbchen, sondern für Rennserien und damit sind wir beim Racing. Moderne Menschen amüsieren sich nämlich gerne. Durch Spaß und überraschende Adrenalinschübe gepaart mit Selbstsicherheit und etwas Aufmerksamkeit. Voilà oder Olà, wie der Spanier sagen würde.
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as passt zum starken Ibiza und zu Enjoy2Drive. Bei der Eventreihe in Barcelona, München, Frankfurt/M, Berlin, Köln und Hamburg können Interessierte ihr Geschick mit dem Ibiza CUPRA unter Beweis stellen und Tickets für Rock am Ring 2013 inklusive Zugang zur VIP-Lounge, zur VIP-Tribüne, zur SEAT-Festivalterrasse und zur Aftershow-Party gewinnen.
REAL DRIVING Impressum:
So funktioniert REAL DRIVING:
Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-23-1
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Herausgeber: Reinhold Deisenhofer Redaktion: Mathew Wales Amy Werner Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Harald Öhl
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