The Red Bulletin Jänner 2015 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

HANNES REICHELT

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„ K itzbühel ist wie Fallschirmspringen“

STUNDEN PARTY

DANIEL KEHLMANN

SO ÜBERSTEHST DU 200.000 BASS-SCHLÄGE

JÄNNER 2015

€ 2,50

schreibt in The Red Bulletin

MADS MIKKELSEN

HANNIBAL Und was wir von Dr. Lecter lernen können


Adrenalin in seiner schärfsten Form. Das neue Audi TTS Coupé mit 2.0 TFSI-Motor und 228 kW (310 PS). Fordert heraus.

www.audi.at/tts Kraftstoffverbrauch gesamt: 6,8 –7,1 l/100 km. CO2-Emission gesamt: 157–164 g/km. Symbolfoto.



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DIE WELT VON RED BULL

28 SNOWBOARD ANTARCTICA

Atemberaubende Bilder eines eiskalten Snowboard-Trips ans südliche Ende der Welt.

RED BULL MEDIA HOUSE, KENNETH WILLARDT/CORBIS OUTLINE (COVER), TERO REPO, VITALI GELWICH

WILLKOMMEN! „Abgesehen von seinen Ernährungs­ gewohnheiten ist Hannibal Lecter kein ­typischer Psychopath. Machen Sie nicht den Fehler, ihn zu reduzieren!“ Sätze wie diese machen Mads Mikkelsen zum Glücksfall eines Interview-Partners: schlagfertig, ironisch, ernsthaft, offen. Beim Red Bulletin-Termin in London war der Däne zudem rührend um unser aller Fortkommen bemüht. Er verriet etwa, wie man jene Stufe der Weisheit erreicht, auf der man „nur den eigenen Gedanken und der ­inneren Musik“ zu folgen gelernt hat: „durch Radfahren“ nämlich. Mehr ab Seite 40. Viel Vergnügen mit diesem Heft! Die Redaktion THE RED BULLETIN

„Glücksgefühle gibt es nur, wenn du Grenzen überwindest.“ HANNES REICHELT, SEITE 50

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JÄNNER 2015

AUF EINEN BLICK GALLERY 10 GALLERY  Augenblicke des Monats

BULLEVARD 16 CHANGE Das Leben ist Veränderung. (Auch wenn man sein Leben ändert.)

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FEATURES 28 Snowboard Antarctica Wie man Eisberge mit dem Snowboard befährt: hier die Bilder.

MADS MIKKELSEN

Der Däne ist Hannibal Lecter. Und mag ihn sogar. Ein Interview über Leben und Tod.

40 Mads Mikkelsen

Europas aktuell größter (und fleißigster) Filmstar im Exklusiv-Interview. Sprüche, Stürze, Anekdoten: das Beste aus 75 Rennjahren.

50 Hannes Reichelt

Der Abfahrts-Star und die unglaub­ liche Geschichte seines Streif-Siegs.

58 Stéphane Peterhansel

Rallye Dakar 1: Das sagt der Routinier.

70 64 30 STUNDEN PARTY

200.000 Bass-Drum-Schläge, 20 DJs, 8500 Tänzer: Wenn das Fabric in London Geburtstag feiert, dann ordentlich.

60 Matthias Walkner

Rallye Dakar 2: Das sagt der Rookie.

KTM FREERIDE E

Mountainbike-Trial-Superstar Danny MacAskill ist frisch verliebt: in eine KTM, die mit Strom fährt.

46 58 STREIF: ZUM 75ER

Volle Hosen, niedergerannte Zäune, 50.000 Weißwürste: das Special zum Jubiläum des Abfahrts-Klassikers. 6

STÉPHANE PETERHANSEL

„Unterm Helm bist du immer allein“: Der elffache Dakar-Sieger ist 49. Und fährt den Jungen immer noch davon.

ACTION! 64 PROFI-GEAR  Danny MacAskill 65 TRAINING  NBA-Star Harrison Barnes 66 CITY-GUIDE  Auf nach Danzig! 68 TRAVEL  Schweizer jumpen Woopy 70 NIGHTLIFE  Party-Marathon im Fabric 76 CLUB  Lürzer Alm, Obertauern 77 MUSIK  Pop-Genie Ariel Pink 78 GAMING  Wie Gott in der Sandkiste 80 WINGS FOR LIFE WORLD RUN Winterfit 83 WINTER-SPECIAL  Musts der Saison 106 TV-HIGHLIGHTS Red Bulls TV-Fenster 108 SAVE THE DATE  Was so ansteht 110 READ BULL  von Daniel Kehlmann 112 IMPRESSUM 114 MAGIC MOMENT

THE RED BULLETIN

KENNETH WILLARDT/CORBIS OUTLINE, ALEX DE MORA, KTM, JUERGEN KLECHA, FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

46 Streif


Mario Matt

Olympiasieger & Weltmeister

Schon ein Glas Happy Day (250ml) gibt genug Vitamin C f端r den Tag. Vitamin C tr辰gt zu einer normalen Funktion des Immunsystems und zur Verringerung von M端digkeit und Erm端dung bei.

RAUCH. Schmeckt wie frisch vom Baum.


CONTRIBUTORS MIT AN BORD IM JÄNNER

„Ich hing am Tandem-Para­ gleiter-Piloten und fotografierte die Eisberge der Antarktis von oben.“ Tero Repos Ausflug hat sich gelohnt. „Snowboard Antarctica“, Seite 28.

ALEX DE MORA

TERO REPO

DANIEL KEHLMANN

Im Sommer schickten wir den Londoner Modefotografen auf ein verregnetes Musik­festival in Südengland, um eine haushohe Roboter-Spinne zu fotografieren. Dieses Mal fanden wir für de Mora einen wettermäßig weniger exponierten Platz: den Londoner Underground-Tempel Fabric. Zu einer Geburtstagsparty. Die allerdings 30 Stunden lang dauerte. „Von Samstagabend bis Montag früh zu fotografieren war ziemlich anstrengend“, sagt de Mora. Dafür war es trocken. „30 Stunden Party“, ab Seite 70.

Dass er als Finne kein besonderes Problem mit Kälte hat und als langjährig erfahrener Freerider ein Gefühl für Tiefschnee, waren nur zwei Voraussetzungen, um diesen Job zu meistern: eine SnowboardExpedition per Segelboot in die Antarktis („Snowboard Antarctica“, ab Seite 28). Für den 36-Jährigen hielt der Trip dennoch eine echte Herausforderung bereit: „Wir hatten einen Tandem-Paragleiter dabei. Ich hing am Piloten dran und fotografierte während unseres Flugs die Eisberge von oben.“

Ein Besucher nimmt in einem dänischen Museum einige Tage Quartier: Für seine Kurzgeschichte hat der mehrfach preisgekrönte Autor vom Leben abgeschrieben. „Ich war in Dänemark im Wohnhaus einer Dichterin, tatsächlich war es dort so schön, dass mir der Gedanke kam, einzuziehen.“ Hier enden die Parallelen: Tanja Blixens Bücher in ihrem Museum/Wohnhaus haben wenig mit jenen der Dichterin in Kehlmanns Story gemeinsam, und auch der Held ist wagemutiger. „Im schönen Haus“, ab Seite 110.

THE RED BULLETIN WELTWEIT

The Red Bulletin erscheint in elf Ländern. Im Bild: das Winterspecial-Cover in den USA

BACKSTAGE

Fotoshoot des Monats mit Vitali Gelwich Kitzbühel und Berlin, wie passt das zusammen? Zunächst gar nicht, wie Fotograf Vitali Gelwich am Set in Innsbruck gestand: „Ich stand erst ein einziges Mal auf Skiern.“ Vor dem Shooting mit Streif-Sieger Hannes Das Kitzbühel-Sieger-Interview, ab Seite 50 Reichelt bekam Gelwich deshalb einen AbfahrtsCrashkurs in Form eines YouTube-Videos von Reichelts Siegerfahrt 2014 in Kitzbühel. Fazit des Berliners: „Voll krass.“

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Profi mit Hut: Vitali Gelwich (li.) foto­ grafierte Hannes Reichelt in Innsbruck.

THE RED BULLETIN


Es gibt nichts geschenkt.

Im Tarif Hallo XL Plus. Aktion gültig bis 31.12.2014. 20 € Servicepauschale /Jahr. 24 Monate Mindestvertragsdauer. 69 € Aktivierungsentgelt. Details: www.drei.at / weihnachtsbonus



K AL AHARI -WÜ STE , S Ü DAFRI K A

BLITZSTART „Du, dein Auto und der Horizont“ – mit diesem Slogan lockt die Kalahari Desert Speedweek seit 2012 Oldtimer-Fans aus der ganzen Welt in die ­Trockensavanne. Das Versprechen: Gas geben ohne Verkehrsregeln – ob im Klassiker-Boliden oder auf dem Bike. Die Jagd nach dem Speed-Rekord startet im südafrikanischen Teil der Wüste. Vorteil der ­Location: Sie ist doppelt so groß wie Spanien. Platz zum Ausrollen gibt’s also genug. www.speedweeksa.com Bild: Tyrone Bradley

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LO N D O N , G RO S S B RITAN N I EN

STREET-STYLE Das Konzept der Red Bull Local Heroes-Tour ist simpel: Vier BMX-Profis bereisen Großbritannien auf der Suche nach lokalen Skateparks und Talenten. Fehlt der Skatepark, trickst man auf artfremdem Terrain – etwa der Westminster Bridge vor dem britischen Parlament. Die Radwege-Markierungen werden dabei mitunter optimistisch ausgelegt, wie die Pros Anthony Perrin, Simone Barraco, Bruno Hoffmann und Kriss Kyle (v. li.) zeigen. www.redbull.com/bike Bild: Rutger Pauw/Red Bull Content Pool

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YU C ATÁN , M E XI KO

FALL-STUDIE Ein gigantisches Tauchbecken mitten im Dschungel? Diese für Mexiko typischen „Cenotes“ entstehen, wenn Decken von Kalksteinhöhlen einstürzen und sich der ­Krater darunter mit Süßwasser füllt. Ein perfekter Ort für das Finale der Red Bull Cliff Diving World Series 2014. Im Bild sehen Sie die Aufwärmsprünge der Athleten. ­Abgesprungen wurde in 19 Meter Höhe, der zu dem Zeitpunkt bereits als Weltmeister feststehende Gary Hunt (GBR) rotiert als Zweiter von links. www.redbullcliffdiving.com Bild: Romina Amato/Red Bull Cliff Diving

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B U L L E VA R D

* Sagt Mark Twain. (Der übrigens seinen Namen geändert hat.)

REVOLUTION

JETZT BIST DU DRAN!

NST DIE D U K A NÄ N D E R N . W E LT H S E L B S T. C O D E R DZI W E I T E I S T D A S I E R I G E R .* SCHW

Der Schnellsprecher als Buchautor: Russell Brand macht der Welt Lust auf politischen Aktivismus. In seinem früheren Leben ging er als Terrorist verkleidet zur Arbeit, war heroinabhängig und prahlte öffentlich mit ­seinen Bettgeschichten. Heute scheint Russell Brand geläutert: Das britische Multitalent isst vegan, praktiziert Transzendentale Meditation. Und nimmt sich jetzt die Welt zur Brust: In seinem Buch „Revolution“ ruft der Jesus unter den Comedians zum radikalen Wandel des politischen Systems auf. Und wie? Fang am besten bei dir selbst an! BUCHTIPP: Russell Brand, Revolution. Erschienen bei Cornerstone, 2014.


BULLEVARD

DEINE ENTSCHEIDUNG

Sexy Seitenwechsel

MUSST DU DICH VERÄNDERN? NIMM ES IN DIE HAND!

Die wichtigsten Fragen im Leben lassen sich einfach beantworten. Wenn du ehrlich bist.

Demonstranten weltweit zeigen: Wenn du etwas bewirken willst, musst du auch etwas tun. Das:

BIST DU UNGLÜCKLICH?

J

N

N

ZEIG GRÖSSE! Aktivisten gegen das Freihandelsabkommen TTIP schleppen schwer an ihrem „Chlorhuhn“.

WÄRST DU GERNE GLÜCKLICH?

J

WILLST DU DEIN LEBEN VER­ ÄNDERN?

J

ZIEH DICH AUS! Da Radfahren in Madrid immer gefährlicher wird, entblättern sich Radler für mehr Radwege.

MACH WEITER WIE BISHER.

N

N

BIST DU BEREIT, FÜR EINEN NEU­ START ZU LEIDEN? SO RICHTIG?

N

J

THE RED BULLETIN

Nein

SCHREIB ES AUF! FEMEN demonstrieren gegen sexuelle Aus­ beutung von Frauen. Da schaut kein Polizist weg.

WIE? ERFÄHRST DU AUF DEN NÄCHSTEN SEITEN.

N

Lass dich überraschen! Andreja Pejić heißt dieses Model aus Australien, das es liebt, unsere Vor­ stellungen von „männlich“ und „weiblich“ durch­ einanderzuwirbeln. Geboren und aufgewachsen als Junge, entdeckte Andrej als Teenager seine weibliche Seite und eroberte schließlich die Laufstege von Paris – in Männer- und in Frauenmode. Vom Männer­ magazin „FHM“ unter die 100 Sexiest Women gewählt, lebt die 23-Jährige heute ganz offiziell als Frau.

CHANGE YOUR LIFE!

Ja

MACH STUNK! Misthaufen vorm Ber­ liner Reichstag: ATTACGlobalisierungsgegner haben die Nase voll.

J

DEAN CHALKLEY, GETTY IMAGES, FOTOLIA, REUTERS(4), CORBIS

J

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BULLEVARD

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ENTDECKE DEIN WAHRES ICH UND ENTFALTE DEIN VOLLES POTENTIAL Wir zeigen dir, wie du in sieben Tagen zu einem völlig neuen Menschen wirst. Und zu einem viel, viel besseren.

MONTAG

DIENSTAG

MITTWOCH

FINDE DEN FEHLER!

SUCHE DEN SINN!

RAUS AUS DEM ALLTAG!

Kein Mensch ist perfekt. Und du schon gar nicht, oder? Antwortest du auf nur EINE dieser Fragen mit JA, dann bleiben dir nur noch sechs Tage, endlich NEIN sagen zu lernen.

Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Hinterfrag deinen Alltag und sei ehrlich zu dir selbst. So wirklich ehrlich!

Das Leben beginnt erst außerhalb der Komfort­ zone. Also: Geh raus und mach genau das Gegenteil von all dem, was du sonst machst. Spür den Wind of Change!

DU … …  bist zu schüchtern, dein eigene­s Spiegelbild anzuspreche­n? …  aktualisierst deine Status­ meldungen nur noch per Copy and Paste? …  stehst morgens nur auf, damit du dich am Abend wiede­r hinlegen kannst? …  schaffst es nicht mal im ­Sitzen, deine Zehen zu ­berühren? …  betrachtest den abwechseln­ den Verzehr von Fertigpizza und Chicken Nuggets als ­ausgewogene Ernährung? …d enkst bestenfalls dann an Neustart, wenn dein Com­ puter abstürzt?

Dann wird’s höchste Zeit, die Ärmel hochund dein Leben ­umzukrempeln.

1. Wenn du eine Sache an dir schlagartig ändern könntest, wäre das: A   mein Körper B   mein Charakter C   meine Intelligenz

Und änderst du im Alltag jetzt schon was d ­ aran?

2. Gibt es eine Sache, die du ­immer schon tun wolltest, aber nie ­getan hast – obwohl sie kein Geld kostet? A  Ja.

Worauf wartest du also? B  Nein.

Weil du so einfallslos bist?

3. Hast du ein Geheimnis, das deine Beziehung gefährdete, wenn es öffentlich würde?

Ist dein Geheimnis so krass oder deine Beziehung so schwach? B  Nein. Ist deine Partnerin/dein Partner so verständnisvoll oder dein Leben so glatt­ gebügelt?

A   Weltberühmt,

aber unglücklich. B   Steinreich, aber unbeliebt. C   Im Beziehungsglück, aber

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Geh in eine Boutique, zieh in der Garderobe alle deine Kleider aus, lege sie ins Regal neben der Kasse, zwinkere der Verkäuferin „Stimmt so!“ zu und spaziere nackt bei der Tür hinaus.   Sag deinem Chef, du würdest ernsthaft dar­ über nachdenken, sein Gehalt zu kürzen.   Ruf deine Mutter an und ­erkundige dich, ob sie immer brav ihren Teller leer isst.   Frag deine Freundin, was sie gerade denkt. Wenn du keine hast, frag deine Therapeutin.

A  Ja.

4. Welches dieser Schicksale würdest du wählen?

Nur wer seinen eigenen Stil findet, kann mit beiden Beinen im Leben stehen.

Schleich dich in eine Selbst­ hilfegruppe für ehemalige Sektenmitglieder ein und stell dich als ihr neuer A ­ nführer vor.

mittellos. Und welches der drei kommt deinem echten Leben am nächsten? Wirklich C? Bist du dir sicher?

„Alle denken nur darüber nach, wie man die Menschheit ändern könnte, doch niemand denkt daran, sich selbst zu ändern.“ LEO TOLSTOI (1828 – 1910)

THE RED BULLETIN

FOTOLIA(2), REUTERS, CORBIS

DER PERFEKTE WOCHENPLAN


BULLEVARD

4 5 6 7

DONNERSTAG

FREITAG

SAMSTAG

SONNTAG

KNÜPFE KONTAKTE!

BEWEG DEINEN HINTERN!

AKZEPTIERE DEINE LASTER!

WILLKOMMEN IM NEUEN LEBEN!

Soft Skills sind eine harte Währung: Nur wer seine Mitmenschen begeistert, kann sein Sozialkapital maximieren. Also, misch dich unters Volk!

Widme diesen Tag deinem Körper. Geh Rad fahren. Oder schwimmen. Mach einen Klimmzug. Oder lauf zumindest die letzten zehn Meter zum Bus.

Fünf Schritte vorwärts, ein Sprung zurück: Komm dem Jo-Jo-Effekt zuvor und schließ Frieden mit deinem inneren Schweinehund!

Und, spürst du schon, wie die Kraft deines neuen Selbst in deinen Adern pulsiert? Dann lass dich einfach fallen und genieße jeden Moment!

Schmeiß den Ofen an und leg eine Pizza ein – belegt mit Chicken Nuggets.   Trink vierzehn Flaschen Wein wie Gérard Depardieu. Wenn du dann noch stehen kannst (zwinker!), hab ­hemmungslosen Sex.   Am Ende des Tages schreibst du einen Brief an dich selbst. Die Zeilen erinnern dich dar­ an, dass du für dein früheres Leben zu alt geworden bist.

Entblöße dein wahres Ich – und deine Mitmenschen werden auf dich fliegen!

EISBRECHER

FOTOLIA(2), REUTERS, GETTY IMAGES, NASA

Betretenes Schweigen ist dein Markenzeichen? Bald nicht mehr! Versuche heute, mit fünf wildfremden Leuten ins Gespräch zu kommen. SMALLTALK-TIPPS   Streue interessante Fakten ein, am besten übers Wetter. Beispiel: „Wussten Sie, dass über 80 Prozent der Men­ schen, die vom Blitz getrof­ fen werden, Männer sind?“   Mach deinem Gegenüber ein nettes Kompliment. Etwa: „Schickes Toupet! Darf ich das mal anprobieren?“   Interessante Fragen halten jedes Gespräch am Laufen: „Wann haben Sie zuletzt über die Endlichkeit Ihrer Existenz nach­ gedacht?“

THE RED BULLETIN

ENTSPANNUNG MIT YOGA Die Skorpion-Übung in drei einfachen Schritten: 1  Einatmen. 2  Ausatmen. 3   Skorpion-Stellung

einnehme­n.

Am Montag sehen wir uns wiede­r !

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BULLEVARD

QUANTIFIED ART

LESE-STOFF Für Karrieristen: Diese Klassiker führen dich zur Macht. Merk dir jeweils nur einen Satz!

NICCOLÒ MACHIA­VELLI: IL PRINCIPE „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblicks ab, dass ­einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“

ES GIBT IMMER EIN ERSTES MAL

AVANTGARDE IM ALLTAG Joggen, Hände waschen, T-Shirts tragen: Ja, auch diese Dinge mussten erst erfunden werden. Unser Dank den drei Helden.

IGNAZ SEMMELWEIS Der Budapester Arzt bat seine Kol­ legen, sich vor OPs die Hände zu waschen. Und erntete Spott dafür.

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JERRY MORRIS Konnte in den 1950ern nach­ weise­n: Regelmäßig laufen ist ge­ sund. Und nicht bloß anstrengend!

ROBERT GREENE: 48 LAWS OF POWER „Von Wagemut ver­ ursachte Fehler lassen sich durch noch mehr Wagemut korrigieren. Alle bewundern den ­Tapferen; niemand ver­ ehrt den Feigling.“

DEIN NEUES, ECHTES SELFIE Mit Bewegungsdaten lässt sich einiges anstellen: Missbrauch oder Kunst. Schritte, Likes, Suchanfragen: Alles, was wir tun, lässt sich in Zahlen messen. Oft ohne unsere Zustimmung. Die USKünstlerin Laurie Frick macht das Beste aus ihren Daten, nämlich Kunst. Für alle, die es ihr gleichtun wollen, hat sie eine App entwickelt, die den Blick auf dich verändern wird. FRICKbits ­sammelt deine Standortdaten. Je mehr du dich bewegst, desto bunter werden die Bilder.

Du kannst deine Kunst mit ande­ ren teilen. Oder sie löschen. Mit­ samt deinen Da­ ten, hoffen wir.

KOBAL COLLECTION, GETTY IMAGES, IMAGO

MARLON BRANDO trug in „A Streetcar Named Desire“, was damals als Unter­ wäsche zu verbergen war: ein weißes T‑Shirt. Heute ist es total normal.

DALE CARNEGIE: HOW TO WIN FRIENDS AND INFLUENCE PEOPLE „Sprechen Sie zu den Menschen über sie selbst, und sie werden Ihnen stundenlang zuhören.“

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DIE GANZE WELT AM HANDGELENK. EINFACHE BEDIENUNG VIA BLUETOOTH. DUALE ZEITANZEIGE FÜR 300 STÄDTE.

„Es geht nicht darum, Standards zu entsprechen. Sondern immer wieder neue zu setzen.“ Christian Horner, Teamchef Infiniti Red Bull Racing.

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BULLEVARD

KARRIERE-KNICK

ZURÜCK AN DEN START

MICHAEL JORDAN beendete 1993 seine Basketball-Karriere, um, ja, BaseballProfi zu werden. 1995 war er zurück in der NBA.

Nicht jeder Kurswechsel führt an bessere Ufer. Wir lesen immer nur von Mensche­n, die ihr Leben komplet­t geändert und so zum Erfolg gefunden haben. Doch bei diesen Berühmtheiten ist es genau umgekehrt gelaufen – vielleicht, weil sie ihre wahre Berufung schon längst entdeckt ­hatten.

NAOMI CAMPBELL wollte auch als Sängerin durchstarten, doch ihr DebütAlbum floppte. Wer es anhört, weiß, warum.

LUDWIG WITTGENSTEIN fühlte sich zum Lehrer berufen – fünf mühsame Jahre später war er wieder Philosoph. Logisch.

„Das Leben ist nirgends leicht.“ LUDWIG WITTGENSTEIN (1889 – 1951) FRANKIE MUNIZ beschloss 2006, eine Karriere als Profi-Rennfahrer einzuschlagen. Und gewann prompt – einen Fairness-Award.

BEZIEHUNG

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GETTY IMAGES(4)

DIETMAR KAINRATH

KAINRATH – DAS KLEINE 2  ×   2

ERZIEHUNG

THE RED BULLETIN


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BULLEVARD

UPDATE FÜRS LEBEN

Mehr Zukunft ins Heute! Bitte.

GIBT’S DA KEINE APPS DAFÜR?

Wie sollen wir unser Leben ändern, wenn es diese Dinge noch immer nicht gibt? Okay, das mit der Liebe: Liebe gibt es, fehlt nur der Mut.

BEAMEN STATT FLIEGEN Spart Zeit und vielleicht auch Energie. Doch die TomatensaftLobby ist einfach zu mächtig.

MUND AUF, DAMIT WAS AUS DIR WIRD!

Doch. Hier sechs Buttons, die dein Leben besser machen.

Diese drei Delikatessen verändern dich von innen. Glaub uns das!

SCHÖNER Diese Hanfsamen be­ rauschen zwar nicht, lie­ fern aber den perfekten Proteinflash. Dein Körper verbrennt kein Gras, sondern Fett – und wird schön schlank und fit.

STÄRKER In Asien ranken sich Mythe­n um Schlangen­ blut, das neben der Immun­abwehr auch die Manneskraft stärken soll. Harte Fakten freilich gibt es dazu kein­e. Bleibt nur der Selbstversuch.

SCHWITZEN Sieben Minuten am Tag reichen für den Adoniskörper. Mit „FitnessCoach“.

WINGMAN „BroApp“ schickt deiner Freundin SMS, wenn du es vergessen hast.

ARSCHTRITT Egal welches Ziel du hast: „Beemin­ der“ erinnert dich, am Ball zu bleiben.

STECHUHR „Toggl“ misst deine Arbeitszeit und merkt genau, wenn du herumtrödelst.

ENDLOS-PARTY Findet immer de­n besten Club, die beste Bar in deiner Nähe: „event0“.

GLÜCKSBRINGER Beginne den Tag positiv mit einem Eintrag im „Five Minute Journal“.

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FREIE LIEBE Es lebe die Polyamorie! Wie man mit nur einem Partner ewig glücklich wird, bleibt uns nämlich ein Rätsel.

ALLESKÖNNER Waschmaschine und Computer waren ein guter Anfang. Aber wo bleibt er denn nun, der Haushaltsroboter?

Und was bringt das neue Jahr?

CORBIS(3), FOTOLIA(3), GETTY IMAGES(3)

NACHWUCHS Mit ihnen hätten wir gut lachen: Zähne, die ewig nachwachsen. Kann doch kein Problem sein, Biotech-Nerds!

DIETMAR KAINRATH

DIALOG DER DOSEN

KLÜGER Weinbergschnecken sind das Brain Food schlecht­ hin. Ihre Omega-3-Fett­ säuren regen das Ge­ dächtnis an, und das Schilddrüsenhormon T3 steigert unsere Hirn­ aktivität. Blitzschnell!

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BULLEVARD

WIRKLICH GUTE VORSÄTZE

TU DAS IM NEUEN JAHR! Mit dem Rauchen aufhören, weniger trinken, mehr Sport: Gähn! Wir haben fünf echt hilf­ reiche Tipps für den Rest deines Lebens.

Ach du heilige Schei*e! Auf diese Gadgets können wir gern verzichten.

Denkkappe Kraniale Neurostimulation, so nennen Wissenschaftler das, was dieses Ding mit dir anstellt. Einfacher gesagt: Foc.us regt mit Stromstößen dein Gehirn an und soll dich so leistungsfähiger machen. Elektro-schockierend!

Nervensäge

HAB VIERMAL SEX! (RELAX – PRO WOCHE!) Eine griechische Studie zeigt: Menschen, die ­mindestens viermal die Woche Sex haben, verdienen um drei Prozent mehr als solche, die nur einmal in der Woche dürfen. Oder wollen. Oder können.

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LASS DICH NICHT BEFÖRDERN! Wer mehr kann, als sein Job ihm abverlangt, wird befördert. So lange, bis die Stufe seiner Unfähigkeit erreicht ist. Besagt das sogenannte Peter-Prinzip – und so mancher Chef ist der lebende Beweis.

PROKRASTINIERE – ABER RICHTIG! Schiebst du gern Dinge auf? Wissenschaftler haben herausgefunden: Das muss nichts Schlechtes bedeuten. Wer bewusst vertagt, kann mit Druck besser umgehen. Und surft auf der Adrenalinwelle.

HAPIfork schlägt Alarm, wenn du zu viel Essen in dich hineinschaufelst. Wer sich von der Gabel nicht bevormunden lassen will, muss mit der Hand essen. Das macht wirklich happy!

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VERLASS DICH NICHT AUF DEIN BAUCHGEFÜHL! Intuition führt in die Irre, weil wir uns auf unsere Umwelt nicht verlassen können. Deshalb: Nur überlegte Entscheidungen treffen! Nobelpreisträger ­Daniel Kahneman hat darüber lange nachgedacht.

Fotokanone Wiegt 20 Gramm, ist nicht viel größer als ein Daumennagel und schießt pro Minute zwei Fotos. „Narrative Clip“ speichert also jeden Moment deines Lebens. Da vergeht einem das Lächeln. CORBIS(5)

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TRAG MEHR ROT! Psychologen haben festgestellt, dass Menschen auf Fotos mit rotem Rahmen attraktiver wirken. Kein Glück in der Liebe? Dann helfen im neuen Jahr ein paar rote Klamotten. Spätestens rote Boxer-Shirts!

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Abgebildetes Modell: Infiniti Q50 Eau Rouge Concept. Dieses Modell ist ein Konzeptfahrzeug und nicht im Handel erhältlich. Serienfahrzeuge können von der Studie abweichen. Für mehr Informationen zum Infiniti Q50, besuchen sie www.infiniti.eu


SNOWBOARD

„Dieses Bild schoss ich in den ersten Tagen der Reise“, erzählt Tero Repo. „Ich blieb am Hauptschiff, während die Jungs im Schlauchboot zu diesem Eisberg gefahren sind. Sie mussten sich beeilen – raufklettern, ein paar Schwünge machen, und dann nichts wie runter. Denn Eisberge können verdammt instabil sein.“


ANTARCTICA

EISBERGE RUNTERZUFAHREN IST DIE EINE SACHE. RIDER BEIM RUNTERFAHREN VON EISBERGEN ZU FOTOGRAFIEREN DIE ANDERE. FOTOGRAF TERO REPO ÜBER EIN EISIGES ABENTEUER. TEXT: PAUL WILSON

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„ D IESES FOTO MACHTE ICH ALS PASSAGIER IN EINEM TANDEM-PARAGLEITER.“ 30


„Wir hatten Christoph dabei, ­einen Piloten, und seinen ­Tandem-Paragleiter. Er flog, ich hing mit ihm drin und habe fotografiert. Auf diesem Foto aus der Paragleiter-Perspektive sieht man Lucas und Xavier auf ihren Splitboards (ein Snowboard, das sich in zwei Skier teilen lässt, Anm.). Splitboards waren durchaus sinnvoll, weil man auf langen ebenen Strecken auf Skiern viel schneller vorankommt, als würde man das Snowboard herumtragen.“


E s gibt drei Dinge, die man als Fotograf bei extremen Reisen in Schnee und Eis beherzigen sollte. „Meide jedes Risiko, das du meiden kannst. Hol dir keine Frostbeulen. Und bleib am Leben.“ Das sagt Tero Repo. Und Tero Repo weiß, wovon er spricht. Er fotografiert seit Jahren Snowboard- und Ski-Expeditionen in aller Welt. „Ich war schon oft in gefährlichen ­Situationen“, sagt der 36-jährige Finne – Lawinenabgänge, schwere Stürze, ernsthafte Verletzungen der Rider. „Je mehr Zeit du in den Bergen verbringst, desto mehr schlimme Dinge erlebst du.“ Der jüngste, einmonatige Trip in die Antarktis hätte besser nicht verlaufen können: lange Tage, viel Sonne, die Snow­ boarder Xavier de Le Rue aus Frankreich und Lucas Debari aus den USA konnten Eisberge und Inseln nach jungfräulichen Abfahrten erkunden. Repo war früher selbst Skifahrer. Mittlerweile fühlt er sich hinter der Kamera wohler. „Zum bloßen Vergnügen fahre ich kaum noch Ski. Jetzt nütze ich meine Skills, um meine Arbeit besser machen zu können.“

Links: „Der Ausblick am Morgen von unserer ‚Golden Fleece‘. Ein schweres, 19 Meter langes Segelboot. Kein Eisbrecher, aber eine 20 Zentimeter dicke Schicht kann sie durchbrechen. Wir haben sie auf den FalklandInseln gekauft.“ Oben: „Links Lucas, in der Mitte Xavier, rechts der Kapitän des Schiffs, Jérôme Poncet.“ Rechte Seite: „Im Schlauchboot der Erste Offizier, Lucas ist am Klettern, bereits oben sind Xavier und unser Reiseführer Tony ­Lamiche. Der Eisberg war ein ziemlich großes Ding.“

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„DER KAPITÄN WAR NICHT BEGEISTERT DAVON, DASS WIR AUF EISBERGE KLETTERN. ‚SIE FALLEN OFT IN SICH ZUSAMMEN‘, MEINTE ER.“


„ D IE MEISTEN ABFAHRTEN WAREN SEHR STEIL UND GEFÄHRLICH, ABER WIR HATTEN MIT DEM WETTER IRRES GLÜCK.“

Links: „Ich habe auch ein paar gute Bilder ohne Snowboarder gemacht, zum Beispiel dieses hier von einer Pinguin-Kolonie.“ Oben links: „Dieses Bild ist an Land entstanden, nicht auf einem Eisberg. Xavier und ­Lucas klettern gerade die besichtigte Line hinauf. Sie trugen während des Trips immer die gleiche Montur: Xavier Gelb, ­Lucas Blau. Hinter ihnen, das sind keine Pinguine, sondern Antarktikscharben, glaube ich, eine Art Kormoran.“

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„Wir sind meist ein oder zwei Tage an einem Ort geblieben, um zu sehen, wo die Sonne auftrifft. Das war wichtig, denn es war 22 Stunden am Tag hell. Zu früh am Tag war der Schnee zu hart, zu spät war er zu weich. Jeder kleine Fehler hätte böse enden können, also haben wir uns Zeit für alles genommen. Und jedes Risiko vermieden, das sich vermeiden ließ.“

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Oben: „Mit einem Bier in den Sonnenuntergang. Aber natürlich erst nach den Aufnahmen, zurück am Schiff.“ Rechts: „Unser Reiseführer Tony macht Lucas eine Art Bandage. Bei einem Sturz war eine alte Handgelenksverletzung wieder akut geworden.“ Hauptbild: „Lucas bei einem Frontside 360. Für ihn kein ­besonders aufwendiger Trick, aber in dieser Landschaft sieht er einfach unglaublich aus.“

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„IN DIESER LANDSCHAFT SIEHT JEDER TRICK EINFACH UNGLAUBLICH AUS.“ THE RED BULLETIN

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„ S O KNAPP AM MEER SUCHST DU DIR DEINE LINES GANZ ­B ESONDERS SORGFÄLTIG AUS.“

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THE RED BULLETIN


Oben: „Xavier bei einer Abfahrt an Land. Wir kehrten übrigens auch tagsüber immer wieder aufs Schiff zurück. Wir waren insgesamt zu zehnt auf dem 19 Meter langen Segelboot.“ Links: „Lucas bei unserer Schwimm-Session. Wir sprangen einfach von Deck. Das ­Wasser hatte ein paar Grad über null – es fühlte sich gar nicht so kalt an, wirklich.“ Linke Seite: „Wieder Xavier. Wir suchten nach Lines wie dieser, mit Kanten, auf denen ich ­sicher stehen und doch einen guten Eindruck von der Steilheit geben konnte.“ terorepo.com

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WAS MAN VON HANNIBAL LECTER LERNT Mads Mikkelsen geht im Red Bulletin-Interview die ­größeren Themen an: Leben und Tod, Gott und die Welt. Und das Radfahren. INTERVIEW: RÜDIGER STURM B I L D E R : K E N N E T H W I L L A R D T/ CORBIS OUTLINE 40



„ Abgesehen von seinen Ernährungsgewohnheiten, ist Hannibal Lecter kein typischer Psychopath. Machen Sie nicht den Fehler, ihn zu reduzieren!“


M ads Mikkelsen, 48 Jahre, Däne, Sohn einer Krankenschwester und eines Gewerkschaftsfunktionärs, wahrscheinlich derzeit der größte europäische Filmstar. Zum Red Bulletin-Gespräch erscheint er ein ­wenig ungekämmt, unrasiert, das Hemd lose in die Jeans gestopft, aber hellwach und blendend gelaunt. „Bevor wir beginnen, sollte ich Sie vorwarnen“, sagt er. „Wir Dänen sind sehr gut darin, über uns zu ­lachen. Hinter allem, was wir sagen, steckt ein böser Sinn für Humor.“

the red bulletin: Herr Mikkelsen, Sie waren Bond-Bösewicht, Michael Kohlhaas, Held im ­Wilden Westen und der griechischen Mythologie, aktuell sind Sie Hannibal Lecter. Woher kommt Ihr Faible für extreme Charaktere? mads mikkelsen: Die Antwort ist ganz einfach: Mein Leben ist langweilig. Also muss ein Projekt dramatisch sein, aufregend, verrückt. Ich brauche diesen Kontrapunkt. Komödien zum Beispiel mag ich eigentlich gar nicht. Außer sie sind wirklich durchgeknallt. Keine ausgesprochene Komödie ist „Hannibal“. Aktuell drehen Sie die dritte Staffel der extrem ­erfolgreichen Serie. Hatten Sie gar keine Bedenken, diese legendäre Rolle zu übernehmen? Nicht nachdem ich Bryan Fuller getroffen hatte, den kreativen Kopf der Serie. Er wollte mir die Geschichte in zehn Minuten präsentieren. Nach zwei Stunden sprach er immer noch. Er schwärmte von Hannibal wie von einer Liebesaffäre. Nach diesem Gespräch war mir klar: Mit diesem verrückten Kerl gemeinsam will ich das machen. Wie sehr muss man sich und wie sehr darf man sich auf die Rolle einlassen, wenn man einen ­Kannibalen spielt? Hahaha, Sie meinen, ob ich …?

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Mann mit Ausdauer: Seinen Durchbruch als Schauspieler feierte Mads Mikkelsen erst mit siebenunddreißig im dänischen DogmaStreifen „Für immer und ewig“.

… nicht bis in die letzte Konsequenz, natürlich. Abgesehen von seinen Ernährungsgewohnheiten, ist er kein klassischer Psychopath. Hannibal Lecter ist keine eindimensionale Bestie. Machen Sie nicht den Fehler, ihn zu reduzieren. Er liebt Kunst, Musik, ­Essen, Sprachen – und eben auch das Töten. Das ist eine Leidenschaft für ihn. Es liegt sogar eine gewisse, hm, Liebe darin. Die versuche ich auch zum Ausdruck zu bringen … Klingt das jetzt zu verrückt? Vielleicht wollen Sie diesen Gedanken ja ein wenig erläutern. Er ist eines der schrecklichsten Monster, die wir je ­gesehen haben. Klar. Aber wir können, abgesehen von dieser Grausamkeit, viel von Hannibal lernen. Dass das Leben an der Schwelle zum Tod interessanter ist, zum Beispiel. Weil wir uns dadurch bewusst werden, dass wir das Leben jeden Tag voll auskosten sollen. Hannibal hat auch keine Zeit für Banalitäten, er verschwendet keine Zeit für dumme Menschen. Von ­einer solchen Einstellung kannst du lernen. Dazu kommt, dass mich persönlich sein immenses Selbstbewusstsein einfach fasziniert. Wieso? Weil ich ein unsicherer Mensch bin. Ich bin unsicher, jedes Mal, wenn ich etwas ausprobiere, jedes Mal, wenn ich arbeite. Das Gefühl der Unsicherheit ist ein ständiger Begleiter. Jetzt flunkern Sie. Nein, keineswegs! 44

„ Wenn ich merke, dass ich nachzudenken beginne: ganz schlecht. Dann muss ich die Einstellung wiederholen. Egal was der Regisseur sagt.“ Unsicherheit könnte ja hilfreich sein, wenn Sie ängstliche, zweifelnde Typen spielen. Aber Sie spielen Helden. Wie können Sie zugleich unsicher sein und einen Helden darstellen? Ich muss die Unsicherheit vergessen. Ich weiß, das klingt einfacher, als es ist. Mein Weg ist, zu versuchen, beim Spielen in eine Art Flow-Zustand zu kommen. Dann denke ich nicht, dann bin ich. Wenn ich nachzudenken beginne, wenn mir bewusst wird, was ich tue: ganz schlecht. Sobald ich merke, dass so etwas passiert, muss ich die Einstellung wiederholen. Außer der Regisseur ist begeistert. Keine Ausnahme, nein, ich bestehe darauf, sie zu wiederholen. Ich weiß dann, dass es nicht gut war. Ich weiß das, verstehen Sie? Da kann der Regisseur noch so zufrieden sein. Neigen Sie ein wenig zum Einzelgängertum? THE RED BULLETIN


Unser Job ist auf besondere Weise zugleich sehr ­sozial und sehr antisozial. Wenn wir arbeiten, sind wir nonstop von Leuten umgeben. Sonst könnten wir unseren Job gar nicht machen. Gleichzeitig durchlebt man als Schauspieler seinen ganz eigenen Prozess. Du musst ein fremdes Leben in dir finden und aus­ loten. Dabei muss man komplett allein sein, und man muss das auch können, egal wie viele Leute rund um einen sind. Das muss man lernen. Wenn man mal ­gelernt hat, nur den eigenen Gedanken zu folgen und nur der inneren Musik zuzuhören, dann hat das etwas enorm Inspirierendes. Wie lernt man so was? Innere Reife? Meditation? Durch Radfahren. Ah. Mache ich jeden Tag. Ein oder zwei Stunden allein, länger, wenn ich in einer Gruppe bin. Radfahren ist meine Droge. Sie können jeden Marathonläufer oder Triathleten fragen – wir alle kennen dieses Gefühl. Wenn du auf deinem Rad sitzt und fast Blut spuckst, dann produziert dein Gehirn diese Endorphine. ­Tolle Dinger. Nach denen wirst du süchtig. Wenn ich ein paar Tage nicht Rad fahren kann, bin ich ein verzweifelter Mensch. Herr Mikkelsen, Sie legen gerade ein Drogen­ geständnis ab! Hahaha, bis zu einem gewissen Grad, ja. Natürlich gibt es Fälle, wo du vor Erschöpfung einfach nur schwach wirst und dir eine Grippe einfängst. Das ist dann ein schlechter Trip, wenn Sie so wollen. Aber meistens bekommst du einfach eine feine Dosis ­Adrenalin ab. Manche Leute brauchen die Gefahr für diesen Kick und klettern Berge hoch. Das finde ich überhaupt nicht interessant. Was mich inter­ essiert, ist, mich bis zu jener Grenze zu puschen, an der wirklich nichts mehr geht. An der ich einfach nicht mehr kann. Das erfüllt mich. Was daran, genau? Ich habe schon drüber nachgedacht, was es ist. Aber ich weiß es nicht. Ehrlich. Ich bin wohl tatsächlich einfach süchtig nach Sport. Selbst wenn ich nicht auf dem Rad sitze, mache ich irgendeinen Ballsport –

Fußball, Handball, Tennis. Und wenn ich Pause ­mache, schaue ich Sportfernsehen. Ein Rad-Trip, an den Sie sich besonders erinnern? Das war in Los Angeles. Ein Freund hatte zwei Renn­ räder dabei und forderte mich zu einer Wettfahrt ­heraus. Ich war davor einige Zeit nicht gefahren, aber machte mir trotzdem keine Gedanken. Ich bin ja üblicherweise ordentlich in Form. Dann fuhren wir los … die Hügel rund um Los Angeles rauf und runter. Und es war elend. Ich bin fast gestorben. Aus­ sichtslos, ihn zu schlagen. Fürchterlich frustrierend. Nach dem Rennen sagte ich zu mir: Das kannst du nicht auf dir sitzen lassen. Also kaufte ich mir ein Rennrad, bereitete mich vor, und als ich wiederkam, machte ich ihm die Hölle heiß. Das war ein Heiden­ spaß, ich sag’s Ihnen. Man darf sich das so vorstellen, dass Mads Mikkel­ sen rund um Los Angeles auf öffentlichen Straßen private Radrennen gegen seine Freunde fährt? (Lacht.) Nicht als Alltagsbeschäftigung. Aber da war es mir ein echtes Anliegen, die Scharte auszuwetzen. Das konnte ich doch nicht auf mir sitzen lassen! Ich will Ihnen nicht nahetreten. Aber es hat einen Sinn, dass Straßen für Rennen gesperrt werden. Es war auch gefährlich, muss ich zugeben. Mitten auf der Straße gibt es in Los Angeles ja diese riesigen Abflussgitter fürs Regenwasser. Die sind zu groß, als dass du mit dem Rad drüberfahren könntest. Da bleibt dein Vorderrad stecken. Das kann auch bei ­geringeren Geschwindigkeiten als 50 Stundenkilo­ metern unangenehme Folgen haben. Aber ich raste mit knapp 50 Sachen auf so ein Gitter zu. Und sah es zu spät, um ausweichen zu können. Ich wusste: Jetzt gibt es entweder eine kapitale Bruchlandung, oder ich schaffe es drüberzuspringen. Das ist mir dann zum Glück auch tatsächlich gelungen. Das Gitter ­erwischte nur einen kleinen Teil meines Hinterrads. Das war wirklich ziemlich knapp damals. Dankt man in solchen Situationen dem Schicksal, seinem Schutzengel? Ich bin so was von unreligiös, unreligiöser geht gar nicht. Klar, es wäre schön, wenn es ein gütiges höheres Wesen gäbe. Aber bis wir in diesem Punkt Gewissheit haben, sollten wir unser Leben besser selbst in die Hand nehmen. Eigene Taten, eigene Verantwortung, ich halte es lieber so. Muss dennoch ein herrliches Gefühl gewesen sein, nach so einem Schock heil geblieben zu sein … Überhaupt nicht! Ich war verärgert und erschrocken. Ich sagte doch vorhin schon: Ich bin nicht an Gefahren interessiert. Mir gibt das keinen Kick. Aber Sie meinten auch, dass das Leben an der Schwelle des Todes interessanter sei. Was nicht heißt, dass du es fahrlässig riskieren sollst. Herr Mikkelsen, bei allem Respekt, Sie sagen das, während Sie eine Zigarette rauchen. Punkt für Sie, hahaha. Ich hab auch versucht auf­ zuhören. Hat aber nicht geklappt. Überlegen Sie doch mal, wem aller Sie auf dem Rad mit sauberer Lunge die Hölle heiß machen könnten. Sie haben recht. Würde ich aufhören, könnte ich möglicherweise schneller fahren. Vielleicht gelingt’s mir ja, wenn ich es so sehe. 45


75 HAHNENKAMM-RENNEN

HÖLLEN

12. Die Streif ist nach jenem Bauern benannt, der die Alm seinerzeit bewirtschaftete. Allerdings: Der Bauer schrieb sich Strai≠.

75 Streiflichter zum Jubiläum des härtesten Skirennens der Welt

1. 1. „Ich hatte durchaus Todesangst-Gefühle.“ Stephan Eberharter über sein Streif-Debüt 1991 2. „Das soll die schwerste Abfahrt der Welt sein? Da geht es doch zweimal sogar bergauf.“ Hermann Maier, 1999 3. „Is eh lei a Einbahnstraßn. Da kimmt da koana entgegn.“ Werner Grissmann zu einem leicht bangen Hansi Hinterseer, bevor dieser 1975 auch zur Abfahrt antrat

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4. „Ich hatte die Hose­n voll.“ Fritz Strobl zu seiner ersten Streif-Fahrt 5. „Man muss sich nur am Start überwinden, danach kann man eh nicht mehr stoppen.“ Fritz Strobl klingt nach seinem Sieg im Jahr 2000 schon anders. 6. „Meines Erachtens sind die alle ein bisschen lebensmüde.“ Boris Becker, Tennis­ legende und Streif-Fan 7. „Die Streif ist wie ein guter Actionfilm – bis zum Schluss spannen­d.“ Arnold „I’ll be back“ Schwarzenegger, Kitzbühe­l-Dauergast 8. „Als ich das erste Mal am Start stand,

STRECKE  START: 1665 M

STRECKEN­ LÄNGE: 3312 M

ZIEL: 805 M hätte ich das Starthaus am liebsten wiede­r nach hinten verlassen. Aber ich wollte auch nicht derjenige sein, der mit der Gondel ins Tal fährt.“ Didier Cuche, fünffacher Streif-Sieger

9. 9. „Monaco ist das verrückteste Formel-1und Kitzbühel das verrückteste Abfahrtsrennen – beide führen den Menschen an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.“ Niki Lauda, lebendes F1‑Denkmal

13. Der Ursprung des Hahnenkammrennens ist ein Werbelauf des Kitzbüheler Wintersportvereins. Der wählte einen Termin Ende März, um der Welt zu demonstrieren, dass am Hahnenkamm Skifahren auch dann noch möglich ist, wenn in ­anderen Wintersport­ orten schon der Frühling Einzug gehalten hat. 14. 1950 beginnt der Kitzbüheler Ski Club mit der Ausschreibung des 12. Hahnenkammrennens. Wie er damals auf die Zahl 12 kommt, kann heute niemand ­erklären – Historikern zufolge stimmt diese Zählung nämlich nicht. 15. Der erste Gewinner auf der heutigen Abfahrtsstrecke über die Streif ist 1937 der Kitzbüheler Thaddäus

Schwabl. Auf seinen Holzski benötigt er 3:53,1 Minuten. 16. Früher wollten die Pistenchefs mit möglichst wenig Toren auskommen. Das sparsame Ausstecken der Strecke lässt die Rennfahrer kreativ werden: In den 1950er Jahren suchen sie sich ihre eigene Linie am Hang um die Kirschbäume herum. Auch Egon Schöpf und Christian Pravda dürfte­n davon profitiert haben: Ihre Rekorde in den Jahren 1949 und 1951 bzw. 1954 können sie deshalb aufstellen, weil sie unterhalb des alten Bauernhauses am Oberhausberg eine kürzere Linie finden. 17. Die Streif hat eine Länge von 3312 Metern. In den Anfangsjahren des Hahnenkamm­ rennens ist die Abfahrt noch um gut ein Drittel ­länger (4500  Meter). 18. Mit einem Geländewagen käme man auf der Streif wohl nur bis zum Zielhang. Dort ginge es vermutlich nicht mehr weiter. Da Werner Grissmann nicht in Kitzbühel wohnt, hat das nämlich noch keiner ausprobiert. 19. Der Start liegt auf eine­r Seehöhe von 1665 Metern, das Ziel auf 805.

10. „Für die Streif reiche­n 95 Prozent nicht. Du musst alles geben können, um sie zu fahren. Sonst wirft sie dich ab.“ Erik Guay, trotz 100 % reichte es 2013 nur für Platz zwei auf der Streif. THE RED BULLETIN

HELMUT FOHRINGER/APA/PICTUREDESK.COM, KSC

11. „Bei Olympia kann es auch einen Zufalls­ sieger geben. Auf der Streif gewinnen ­immer die Besten.“ Aksel Lund Svindal, A ­ bfahrtsweltmeister und Super-G-Olympiasieger. Sein bestes ­Ergebnis auf der Streif: ein zweiter Platz 2014


26. 31.

THE RED BULLETIN

%

21. Das Starthaus auf 1665 Metern kann ganz­ jährig besucht werden. Dessen Ausblick liefert den Vorgeschmack

22. Nach der „Mause­ falle“ wartet mit dem „Karussell“ die nächste Herausforderung: Eine S-Kombination mit 180-Grad-Kurve führt in den Steilhang hinein – dahinter warten be­ reits die Fangnetze. Die­ se Kurvenkombination in vollem Tempo fahren zu können ist erst seit der ­Erfindung der ­Carvingski möglich.

MAUSEFALLE: 86 %

68

20. Die berüchtigte „Mausefalle“ wird ­Anfang der 1950er Jahre eingerichtet. Den Namen prägte Anton Sailer sen., Vater der Skilegende Toni Sailer. „Iatz schaug amoi, des is wia a Maus­ trappei“, soll er gesagt haben, weil die Ski­ fahrer in ­diesen steilen Hang wie eine Maus in eine alte Drahtmause­ falle hin­unterstürzen.

STEILE STRECKE %

20.

darauf, was die Renn­ läufer auf den nächsten Metern erwartet: Die Ab­ fahrt beginnt mit einem Gefälle von 50 Prozent, nach Bormio (63 %) der zweitsteilste Start im Weltcup. Die ersten 160 Meter werden in durchschnittlich 7,5 Sekunden zurückgelegt.

86

HANS KLAUS TECHT/APA/PICTUREDESK.COM, AGENCE ZOOM/GETTY IMAGES

Am 25. Jänner 2014 beendet der 33-jährige Salzburger Hannes Reichelt Österreichs seit 2007 anhaltende Nichtsiegesserie.

MAX.

ZIEL

TOP-SPEED

153 KM/H

Arnie, immer back in Kitzbühel: „Die Streif ist wie ein guter Action­film – bis zum Schluss spannen­d.“

23. Sprünge über die Mausefalle gehen im Schnitt 60 Meter weit. 80 Meter lang war der bislang weiteste ge­ standene Sprung. 24. 1983 wurde erst­ mals Kunstschnee mühsam auf den Hah­ nenkamm gekarrt – vergeblich. Das Rennen fiel aus. Insgesamt sechs Mal wurde die ­Abfahrt wegen Wärme, Neuschnee, Sturm oder Nebel abgesagt. 25. 2007 werden sogar 2000 Tonnen Schnee vom Großglockner in LKW herbeigeschafft. Kosten: 350.000 Euro. Aller Aufwand bleibt vergebens: Schuld ist ­Orkan „Kyrill“, der warme Luft herbeibläst.

26. Ein Streif-Abfahrer muss einstecken können – nämlich harte Schläge, die dem Zehnfachen des Körpergewichts entsprechen. Solchen Kräften sind sonst nur Kampfpiloten aus­ gesetzt. 27. 21, so alt sind die jüngsten Streif-Abfah­ rer Roland Collombin (SUI, 1973) und Franz Klammer (1975), die es aufs ­Stockerl schaffen. 28. Mit über 37 holt sich Didier Cuche 2012 als ältester Streif-Siege­r die Gams-Trophäe. 29. Etwa 1,3 Millionen Zuschaue­r verfolgen das Wettrennen auf der Streif live im TV. 30. Bei der ersten ­Abfahrt auf der Streif 1937 bewältigen die Renn­fahrer den Steil­ hang nicht in Schuss­ fahrt, sondern in kurzen Schwüngen.

31. 1951 bleibt Christian Pravda vom Kitzbüheler Ski Club mit 2:57,0 als Erster unter drei  Minute­n. 32. 1961 findet das letzt­e Damenrennen auf der Streif statt. Es gewinnt Traudl Hecher. Danach wird die Streck­e aus Sicherheitsgründen für Damen­rennen ­gesperrt. 33. 1987, das letzte wirkliche Duell: In der Kombination siegte ­Pirmin Zurbriggen vor Andreas Wenzel. Sie wa­ ren die einzigen Starter. 34. „Kitzbüheler ­Wunderteam“ werden die Lokalheroen Anderl Molterer, Toni Sailer, Ernst Hinterseer, Hias Leitner, Christian Pravda und Fritz Huber ge­ nannt. Die sechs Ski­ rennläufer dominieren in den 1950er Jahren die ­Hahnenkammrennen.

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Fast 100.000 Zuschauer verfolgen Jahr für Jahr die Hahnenkammrennen hautnah. Die Hälfte davon lockt allein die Abfahrt auf der Streif an.

36. Der „Schwarze Blitz von Kitz“ ist Toni Sailer, zweimaliger Hahnenkammsieger (1956, als er auch den Slalom gewinnt, und 1957). Nach seiner ­Skikarriere wird er ein international gefeierter Film- und Medienstar.

37.

39. 1982 schraubt Harti Weihrather als Erster den Streckenrekord auf unter zwei Minuten – 1:57,20. Sein Rekord hält zehn Jahre lang.

42.

37. Der „Arlberg-Express“, Karl Schranz, siegt dreimal auf der Streif. Nachdem er acht Mal erfolglos angetreten ist, gewinnt er das erste Mal 1966 in der damals neuen Rekordzeit von 2:16,63. 1969 und 1972 folgen seine beiden weiteren Siege.

40. 1975, 1976 und 1977 siegt Franz Klammer auf der Streif. Danach folgen sieben wahrlich magere Jahre – bis er 1984 mit einem sensationellen Comeback seinen vierten Hahnenkammsieg erringt. Die Begeisterung der Zuschauer kennt keine Grenzen: Die Zäune im Zielraum werden niedergetreten, Klammer wird mit Sprechchören gefeiert.

42. Nachdem er seinen Rücktritt vom Skisport bekannt gegeben hat, gewinnt Didier Cuche 2012 zum fünften Mal die Streif und krönt sich zum „König von Kitz“. Keiner hat öfter gewonnen. Bester Österreicher ist Franz Klammer (4 Siege), erfolgreichster Deutscher Sepp Ferstl (Sieg 1978 & 79).

38. 1975 geht ein Stern strahlend auf: Auf der Streif feiert Franz Klammer seinen fünften Abfahrtssieg in Folge – Startschuss einer großen Karriere für den 21-jährigen Kärntner.

STRECKENREKORDE 1937 1966 1997

THADDAEUS SCHWABL KARL SCHRANZ FRITZ STROBL

48

AUT AUT AUT

03:53,10 02:16,63 01:51,58

41. 2004 geht Stephan Eberharter als Trainingsschnellster ins Rennen, fährt eine Linie, die bis dato niemand gewagt hat, und zeigt nach einhelliger Meinung aller Experten die perfekte Fahrt auf der Streif. Es ist sein zweiter Sieg, nach 2002.

43. Dem Sieger auf der Streif winkt mit 70.000 Euro (2014) das höchste Preisgeld im Weltcup. Preisgelder wurden erst 1992 eingeführt. Der Gewinner bekam damals 18.000 Schweizer Franken (entsprach rund 140.000 Schilling). 44. Ein echter Hahnenkammsieger ist streng genommen aber nur,

wer in der bis 2013 gewerteten Kombination aus Abfahrt und Slalom die Nase vorn hat. Der gebürtige Kitzbüheler Andreas Molterer, der Norweger Kjetil ­André Aamodt und der Kroate Ivica Kostelic´ schaffen das vier Mal.

45. 45. Jeder Sieger auf der Streif ist in weißer Schrift auf einer roten Seilbahngondel am Hahnenkamm verewigt. Reihenfolge gibt es keine, weder alphabetisch noch chronologisch. Nur die Nummer eins ist fix vergeben: Sie gehört der Kitzbüheler Ski­ legende Toni Sailer. 46. Im Jahr 2005 animiert Hansi Hinterseer 6000 Menschen zu ­einer Wanderung auf

Die Streif ruft. Und gibt es keinen Schnee, gibt es noch Hansi.

die Streif. Die Belohnung für die Strapazen der Wanderer: Hansi singt auf dem Hahnenkamm. Er selbst reist übrigens mit der Gondel an. 47. Prominente Opfer. Die Streif ist ein bockiges Ross. Abgeworfen hat sie bereits praktisch jeden Rennläufer, der Rang und Namen hat. Oben eine absolut subjektive Liste der spektakulärsten Stürze, chronologisch geordnet. THE RED BULLETIN

JUERGEN KLECHA /KSC, EXPA/PICTUREDESK.COM

35. Mit zwei Abfahrtssiegen, drei Siegen im Slalom und vier Kombinationstriumphen wird Anderl Molterer zum „Weißen Blitz von Kitz“ – 1958 gewinnt der gelernte Zimmermann sogar Abfahrt und Slalom. Ein Erfolg, der überhaupt nur fünf weiteren Sportlern ­gelingt, das letzte Mal dem Franzosen JeanClaude Killy 1967.


10 STÜRZE: DIE STREIF VERZEIHT KEINEN FEHLER 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 1 0.

KLAUS GATTERMANN GER BRIAN STEMMLE CAN PETER RZEHAK AUT FRANZ HEINZER SUI PIETRO VITALINI ITA PATRICK ORTLIEB AUT HANS KNAUSS AUT THOMAS GRAGGABER AUT DANIEL ALBRECHT SUI HANS GRUGGER AUT

1985 HAUSBERGKANTE 1989 STEILHANGAUSFAHRT 1992 MAUSEFALLE 1994 SEIDLALMSPRUNG 1995 ZIELSCHUSS 1999 HAUSBERGKANTE 2001 SEIDLALM 2005 HAUSBERGKANTE 2009 ZIELSCHUSS 2011 MAUSEFALLE

48. 54. 48. Entlang der Streif gibt es 150 Toilettenhäuschen, beheizt und ans Kitzbüheler Kanal­ system angeschlossen. 49. Robert Redford spielt 1969 die Haupt­ rolle in „Downhill ­Racer“, der zum Teil auf der Streif gedreht wird. 50. Die erste TV-LiveÜbertragung des ­Hahnenkammrennens gibt es 1959. 51. Der Seidlalmsee wird 1994 für die künstliche Beschneiung ­angelegt. Heute leben darin Fische, die aber niemand fischen darf. 52. Die bisher höchste Geschwindigkeit wird im Jahr 2006 gemessen: Michael Walchhofer ­erreicht am Zielhang 153 km/h.

DPA / PICTUREDESK.COM, PRESSEFOTO ULMER

53. 1966 wird entlang der Streif Skigeschichte geschrieben: Auf der „Seidlalm“ entsteht die Idee des Weltcups.

54. 1999 verfolgen 100.000 Zuschauer an drei Tagen die Kitz­ bühel-Rennen live an Ort und Stelle – ein bis dato ungebrochener Rekord. Durchschnitt­ lich werden 15.000 Zu­ schauer beim Super-G, 25.000 Zuschauer beim Slalom und 45.000 beim Abfahrtslauf (in Summe: 85.000) erwartet. 55. An den Renntagen sorgen 1450 Personen rund um den Hahnen­ kamm für einen rei­ bungslosen Ablauf.

58. Rund zwölf Kilo­ meter Zuschauerzäune werden an rund 8000 Befestigungsstangen entlang der Renn­ strecken angebracht. 59. Jahr für Jahr er­ reichen zwischen zehn und fünfzehn Prozent der Starter nicht das Ziel. 60. Der Name Kitz­ bühel hat übrigens gar nichts mit Paarhufern zu tun, sondern mit „Chizzo“, einer bajuwarischen Sippe, die sich hier um das Jahr 800 auf einer Anhöhe („Bühel“) ansiedelte.

56. Durchschnittlich 45 TV-Stationen und 30 Radio-Stationen berichten über die ­Geschehnisse rund um den Hahnenkamm. 57. Rund 9700 Meter Fangnetze und Rennzäune (1700 m A-Netze, 6500 m B-Netze und zirka 1500 m G-Zäune) werden aufgebaut und mit 5500 Stück PC/ PVC-Stangen montiert.

Franz Klammer, Österreichs Nr. 1 auf der Streif. Nur Didier Cuche gewann öfter.

Einst Trost für Profis, jetzt im Topf für Promis. Die 5000 Stanglwirt-Weißwürste.

61. 61. Obwohl Kitzbühel gerne als Münchner Vorort (vor allem von Münchnern) gesehen wird, gibt es in Kitzbühel keine Weißwürste (Ausnahme: s. u.). Statt­ dessen gibt’s im Ziel­ raum „HahnenkammWürste“. Sehen aus wie Frankfurter, schmecken aber viel delikater. 62. Kitzbühel hat rund 8200 Einwohner. Zieht man die Zweitwohnsitz­ ler ab, passen alle Kitz­ büheler ins Münchner Olympia-Eisstadion.

63. 63. In Kitzbühel gibt es 6000 Gästebetten und einen Campingplatz mit 50 Stellplätzen. 64. Was 1991 als Auf­ heiterungsversuch für (nieder)geschlagene Skiprofis in kleiner ­Runde begann, mau­ serte sich zur größten ­Après-Ski-Party des Hahnenkamm-Wochen­ endes. Mehr als 5000 Weißwürste werden all­ jährlich beim „Stanglwirt“ für rund 2000 Gäste aufgetischt, der Promifaktor ist bei Ein­ trittspreisen ab 125 Euro bereits inkludiert. 65. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Streif stieg von 88,4 km/h in den 1960er Jahren auf über 105 km/h im neuen Jahrtausend. 66. Steilste Stelle der Streif: die Mausefalle mit 86 Prozent Gefälle. 67. Der Zielhang hat demgegenüber „nur“ 68 Prozent Gefälle. 68. Den knappsten Sieg gibt es 1975: Franz Klammer gewinnt drei Tausendstelsekunden ­(entspricht 10 Zentime­ tern) vor Gustav Thöni. Echt hart für den Süd-

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„Streif – One Hell of a Ride“. Die Höllenritt-Doku ab 25. 12. im Kino. tiroler, finden auch die Rennrichter und begnü­ gen sich fortan mit auf Hundertstelsekunden genauer Zeitmessung. 69. Dreimalige Hahnen­ kammsieger werden mit der einmaligen Hahnen­ kamm-Nadel in Gold mit Brillanten geehrt. 70. Seit 1937 führt das Hahnenkammrennen über die Streif. Der ­aktuelle Strecken­ rekord liegt bei 1:51,58 Minuten (Fritz Strobl, 1997). Theoretisch, ­gemäß Computer­ modellen, seien sogar 1:30,00 möglich. 71. „Feuer und Eis“, 1986 präsentiert, ist ein Streif-Film mit wenig Handlung, aber viel Ac­ tion über Ex-Skifahrer, Ex-Stuntman und Mode­ schöpfer Willy Bogner. 72. Mit dem Snowboard braucht man üb­ rigens rund zwei Minu­ ten für die Streif, mit dem Zipflbob dauert es 9:30 Minuten und mit dem Mountainbike zehn Minuten. Geübte Läufer schaffen die Strecke im Sommer in 39 Minuten – bergauf. 73. Die Streif hat einen eigenen Marsch. Die „Hahnenkamm-Fanfare“ stammt vom Kitzbühe­ ler Komponisten und Stadtkapellmeister

J­ osef Gasteiger. Im „Take Five“, Kitzbühels VIP-Nachtclub schlecht­ hin, wird er nie gespielt. 74. Die erfolgreichste Hahnenkamm-Combo heißt HahnenkammTrio. Ihr bekanntestes Lied, „Du, i möcht dir gern dank schön sagn“, landete in der Jahreswertung des ORF-Landesstudios ­Tirol 1986 auf Platz 1 aller gespielten Titel. 75. Zum 75. Hahnen­ kammrennen erscheint eine neue Doku, „Streif – One Hell of a Ride“, und gewährt grandiose Einblicke in die Gefühlsund Gedankenwelt von Skifahrern wie Aksel Lund Svindal, Max Franz oder Hannes Reichelt, die sich, modernen ­Gladiatoren gleich, enormen Risiken für Leib und Seele aus­ setzen. Der Film (Regie: Gerald Salmina, Länge: 115 Minuten) erzählt die packende Geschichte der Streif – die Ära des Kitzbüheler Wunder­ teams der 1950er Jahre, das Phänomen Franz Klammer, die größten Duelle – und geht ihrem Mythos auf den Grund. Kinostart: 25. Dezem­ ber 2014; das Makingof, „Streif inside“, gibt’s am 15. 12. um 21.50 Uhr bei ServusTV.

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„KITZBU¨HEL IST WIE FALL HANNES REICHELT GEWANN DIE HAHNENKAMM-ABFAHRT 2014 TROTZ KAPUTTER EIN GESPRÄCH ÜBER PREISGELD, INTERVIEW: ANDREAS ROTTENSCHLAGER  BILDER: VITALI GELWICH

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SCHIRMSPRINGEN“ BANDSCHEIBE. UND RISKIERTE DABEI SEIN LEBEN. STURZ-VIDEOS UND WAS EINEN SKIFAHRER WIRKLICH SCHNELL MACHT.


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M FRÜHEN NACHMITTAG DES 25. JÄNNER SCHWINGT HANNES REICHELT IM ZIEL DER STREIF AB. BESTZEIT. BENGALISCHE FEUER. JUBEL BEI 40.000 FANS VOR ORT UND HUNDERTTAUSENDEN VOR DEN TV-GERÄTEN. WAS NIEMAND WEISS: REICHELT STÜTZT SICH NICHT AUS ERSCHÖPFUNG AUF DIE SKISTÖCKE. SEIN RECHTES BEIN FÜHLT SICH TAUB AN. DER ZIEHENDE SCHMERZ IM RÜCKEN IST SO STARK, DASS ER NICHT AUFRECHT STEHEN KANN.

48 Stunden später liegt der Kitzbühel-Sieger auf dem Operationstisch. Schwerer Bandscheibenvorfall, die Ansteuerung der Muskeln in den Beinen ist be­ einträchtigt. Die Olympia-Abfahrt in Sotschi zwei Wochen später verfolgt Hannes Reichelt im Fern­ sehen. Er wäre einer der Favoriten gewesen. „Der Kitz-Sieg hat mein Leben verändert“, sagt der Salzburger beim Red Bulletin-Interview im Oktober. Diesen Monat kommt Reichelts Kitzbühel-Story ins Kino (Start: 25. 12.). Die Dokumentation „Streif – One Hell of a Ride“ folgte dem Salzburger und vier weiteren Athleten ein Jahr lang bis zum Rennen 2014. Man erfährt unter anderem, warum der K ­ ärntner Max Franz mit einem Kinderwagen trainierte. Und was Reichelt im Sommer auf der Streif lernte. the red bulletin: Herr Reichelt, wie beschreiben Sie das Hahnenkammrennen in drei Worten? hannes reichelt: Komplett gestörte Typen. Wie bitte? Das denkst du dir, wenn du am Start stehst und auf die Mausefalle schaust: Wie können Leute da frei­ willig runterfahren? Was sieht man vom Starthaus aus? Wie extrem steil es dort ist. Und dass weiter unten gleich die grauslichste Passage der ganzen Strecke kommt. Das Gefälle auf der Mausefalle beträgt 86 Prozent, Rennfahrer springen dort bis zu 60 Meter weit. Der Sprung ist nicht das Problem. Sondern? Die Anfahrt zum Sprung. Die 90-Grad-Linkskurve ­davor. Du hast kaum Zeit, die richtige Absprung­ haltung einzunehmen. Das kann tragisch enden, wie man beim Sturz von Hans Grugger gesehen hat. Er wurde nicht fertig mit dem Schwung und hat in der Luft überdreht. (Grugger stürzte 2011 im KitzbühelTraining. Der Salzburger erlitt ein schweres SchädelHirn-Trauma und musste in der Folge seine Karriere beenden; Anm.) Wenn man sich als Athlet die Sturz-Videos ­ansieht, hat man da einen technischen Blick? Ich schau mir keinen dieser Stürze freiwillig an. Aber die werden so oft gezeigt, dass du nicht auskannst. Fernsehen, Facebook – irgendwann bin ich über das Grugger-Video gestolpert und hab dann doch hingeschaut. Aber Sie könnten die Videos doch zur Fehler­ analyse nützen … Mir reicht es, wenn mir der Trainer erzählt, was ­passiert ist. Sie waren 25 Jahre alt, als Sie 2006 zum ersten Mal am Start der Streif standen. Ihre Erinnerung an die Premiere?

Michael Walchhofer gewann mit Nummer 30. Ich hatte 31. Das hat natürlich keinen gejuckt (lacht). Im Ziel interviewt wurden Sie dennoch. Sie sagten damals: „Ich bin froh, dass ich noch lebe.“ Du bist nach jeder Kitzbühel-Woche froh, wenn du wieder gesund in deinem Wohnzimmer sitzt. Wenn du am Ortsendeschild von Kitzbühel vorbeifährst, 52


Hannes Reichelt, 34, Kitzbühel-Sieger: „Alles, was ich im Ziel wollte, war ein Sessel zum Niedersetzen.“


Kann ein Abfahrer Mut trainieren? Du hast ein Level, das du genetisch mitkriegst. Es ist schwierig, dieses Level durch Training anzu­ heben. Technisch sauber fahren hilft. Die Schwünge in e­ inem Zug durchziehen, ohne dazwischen zu ­korrigieren. Wenn mir das gelingt, fühle ich mich ­sicherer. Mut kommt bei mir von Vertrauen. Warum begeben sich Leute überhaupt in Lebensgefahr, um ein Skirennen zu gewinnen? Wegen des Feelings. Ich bin ein Adrenalin-Junkie. Wenn du volles Risiko gibst und alles geht gut aus, ist das einfach ein Wahnsinnsgefühl beim ­Abschwingen im Ziel. Können Sie dieses Gefühl beschreiben? (Überlegt.) Waren Sie schon Fallschirm springen? Nein. Der Zielschwung in Kitzbühel ist wie die Landung nach dem ersten Fallschirmsprung. Die volle Adrenalin-Ausschüttung. Ihre Belohnung ist also weder Geld noch Ruhm, sondern Adrenalin? Genau. Aber du musst dich überwinden, um diesen Zustand zu erreichen. Es ist nicht so, dass ich jedes Mal Glücksgefühle habe, wenn ich auf Skiern stehe. Die gibt es nur, wenn du eine Grenze überschritten hast.

„ES IST NICHT SO, DASS ICH JEDES MAL GLÜCKSGEFÜHLE BEIM SKIFAHREN HABE. DIE GIBT ES NUR, WENN DU EINE GRENZE ÜBERSCHRITTEN HAST.“ denkst du dir: Geschafft! Das geht übrigens allen Top-Läufern so. Didier Cuche erzählt genau dasselbe. Wie schläft man vor so einem Rennen? Gut. Um 23 Uhr lieg ich im Bett. Ich glaube Ihnen nicht, dass Sie am Abend vor der Streif ruhig einschlafen. Natürlich versuchst du, nicht an das Risiko zu denken. Aber ich kann das gut ausblenden. Das flaue G ­ efühl kommt erst am nächsten Morgen. Wie äußert sich das? Du merkst, wie du langsam nervös wirst. Du spürst das körperlich. Du kannst zum Beispiel nicht so viel essen wie sonst. Vor dem Rennen krieg ich nur noch eine Tasse Tee runter und ein halbes Wurstbrot. Dann geht es ab auf die Strecke. Vor dem Start wirken die Fahrer wie hypnotisiert. Wie erzeugt man diesen Flow-Zustand? Der entwickelt sich schrittweise. Du fängst mit dem Einfahren an. Dann setzt du dich in einen beheizten Raum zum Umziehen. Dort läuft ein Fernseher. Den krieg ich aber nur mehr nebenbei mit. In Gedanken bist du schon auf der Strecke. Dein Gehirn filtert nur die wichtigsten Infos für dich heraus. Zum Beispiel, ob gerade jemand gestürzt ist? Eher wer gerade führt. 54

Den vergangenen Sommer nutzte Reichelt, um neue Sportarten zu trainieren. Er lernte Kitesurfen, ging Stand-up paddeln. „Ich musste den Kopf vom Skifahren freikriegen.“

Sie sind bei Ihrem Kitzbühel-Sieg trotz einer schweren Rückenverletzung gestartet. Wann ­haben Sie die Schmerzen zum ersten Mal bemerkt? Im Juli 2013. Beim Training auf dem Stilfser Joch in Italien. Ich habe einen Schlag abgekriegt. Der ­ziehende Schmerz im Rücken war die ganze Saison da, aber er war auszuhalten. Wann ist der Schmerz akut geworden? Beim ersten Abfahrtstraining in Kitzbühel. Bei 130 km/h auf der Strecke, zack!, wieder ein Schlag. Im Ziel wurden die Schmerzen dann extrem. Ich konnte nicht länger als 15 Minuten im Auto sitzen. Oder mehr als fünf Stunden durchschlafen. Sie sagen, Sie sind um 23 Uhr eingeschlafen, also waren Sie um vier wach? Etwa, ja. Die Schmerzen waren zu stark. Du stehst auf, gehst deine Runden im Zimmer. Was denkt man in der Nacht vor dem Rennen, wenn man seine Runden im Zimmer dreht? Ich dachte nur: „Leg dich wieder nieder, du musst heute fit sein.“ Sie sagten, Sie hätten noch fünf Minuten vor dem Rennen überlegt, das Starthaus wieder zu verlassen. Das stimmt. Warum haben Sie es nicht gemacht? Weil ich vom Einfahren wusste, dass die Schmerzen THE RED BULLETIN


Schneeweisse

Glücksgefühle!

• 489 PISTEN-KM • 1 SKIPASS


Kitzbühel. Das wäre der ultimative Walk of Shame. Also hab ich meine Bauchmuskeln angespannt, um den Druck vom Rücken zu nehmen. Auf der Strecke habe ich dann nichts gespürt. Wann kam der Schmerz zurück? Beim Ausziehen der Skischuhe. Ein extremer Schmerz im Rücken. Es war eine verrückte Situation: Du stehst auf dem Leaderboard, 40.000 Menschen jubeln dir zu, ein Stephan Eberharter kommt und ­gratuliert dir. Mein einziger Gedanke war: „Wo krieg ich einen Sessel her, ich muss mich niedersetzen.“ Ihre Ärzte diagnostizierten einen schweren Band­ scheibenvorfall. Sie mussten sich einer Not­ operation unterziehen und verpassten Olympia. Wo haben Sie die olympische Abfahrt verfolgt? Zu Hause, ich durfte ja nicht fliegen. Wie ging es Ihnen vor dem Fernseher? Miserabel. Du ärgerst dich, dass du die Chance nicht kriegst, da mitzukämpfen. Ich war die ganze Zeit grantig, hab mit meiner Freundin gestritten. Wie lange hat es gedauert, bis Sie das alles ­verarbeitet hatten? Ein paar Wochen nach Kitzbühel war ich mit meinem Arzt essen. Irgendwann sagte er mir, dass mein rechter Fuß während der Abfahrt einfach hätte nachgeben können. Genau wie bei den Lähmungserscheinungen, die ich im Ziel hatte. Wenn das passiert, stürzt du bei 130 km/h auf der Streif. Ab diesem Zeitpunkt war mir Olympia egal. Ich bin dankbar, dass mir nichts passiert ist. Gehen Sie heute anders mit Ihrem Körper um? Ich bin vorsichtiger geworden, wenn es um meinen Rücken geht. Ich mache Kräftigungsübungen, um den Muskeltonus hoch zu halten, gehe öfter zur ­Therapie. Aber wenn ich in einer ähnlichen Situation wäre, würde ich wahrscheinlich wieder so handeln. Das macht einen Rennfahrer nämlich schnell. Was? Dass er sich am Start denkt: Scheiß der Hund drauf! Welchen Luxus haben Sie sich von Ihrem ­Kitzbühel-Preisgeld geleistet? Den Mauritius-Urlaub mit meiner Freundin.

Am 24. Jänner 2015 steigt die 75. Hahnenkamm-­ Abfahrt. „Vorfreude trifft es nicht ganz“, sagt ­Reichelt. „Ich fahre mit Respekt hin.“

„EIN PAAR WOCHEN NACH DEM SIEG HAT MIR MEIN ARZT GESAGT: WÄHREND DER ABFAHRT IN KITZ HÄTTE MEIN RECHTES BEIN EINFACH NACHGEBEN KÖNNEN. BEI 130 KM/H.“

weggehen, wenn ich in der Abfahrtshocke bin. Nur beim Aufrechtstehen hat es weh getan. Ich habe mit mir selber ausgemacht, wenn ich nach der Mause­ falle etwas spüre, höre ich auf. Sie starteten in die gefährlichste Abfahrt der Welt, obwohl Sie nicht hundertprozentig fit waren. ­Entschuldigung, aber das klingt nicht vernünftig. Ich hatte auch ordentlich Bauchweh dabei. Aber dann dachte ich mir: „Was sollen die Leute denken?“ Du gehst nicht rückwärts aus dem Starthaus. Nicht in 56

Für 70.000 Euro? Ich hab ja nicht alles ausgegeben. Den Rest haben Sie aufs Sparbuch gelegt? Oder investiert. Aktien? Immobilien. Ihr spontaner Gedanke zur 75. Streif-Abfahrt im Jänner? So fahren wie letztes Jahr. Den Oberkörper tief ­lassen. Ich glaube, das war mein Siegesrezept. Hatten Sie schon einmal einen Streif-Albtraum? Nein. Weil seit dem Sieg schlaf ich noch besser. „Streif – One Hell of a Ride“: ab 25. Dezember im Kino; der Kitzbühel-Sieger bloggt: www.hannes-reichelt.com THE RED BULLETIN


Aksel Lund Svin da l

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HANS G R UGG E R

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DA NIE L A L B RECH T

Erz 채 hlt vo n Da ron R a h lv e s und Didie r C uc h e

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V ON D E N M A C H ER N VO N M O UN T S T. EL I A S

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Name Stéphane Peterhansel Geburtsdatum/-ort 6. August 1965 in Échenozla-Méline, Haute-Saône Dakar-Debüt 1988 auf Yamaha Dakar-Erfolge 1991, 1992, 1993, 1995, 1997 und 1998 auf Yamaha in der Bike-Kategorie. Wechsel zu den Autos 1999. Siege 2004, 2005 und 2007 auf Mitsubishi, 2012 und 2013 auf Mini. Zusätzlich zwei zweite und ein dritter Platz. Bei 25 Starts nur 2 (!) Ausfälle.


„Wird Ihnen die Dakar eigentlich nie fad, Herr Peterhansel?“ 25-mal am Start, 11-mal als Erster im Ziel. Kein Pilot in der Geschichte der ­legendären Rallye war erfolgreicher als der 49-jährige Franzose Stéphane ­Peterhansel. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Was treibt ihn an?

FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

Text: Werner Jessner

the red bulletin: Also, haben Sie i­ nzwischen nicht schon alles gesehen? Seit 1988 fängt Ihr Jahr gleich an. stéphane peterhansel: Ach, meine große Leidenschaft ist das Erkunden ­neuer Länder. Da sich die Streckenführung jedes Jahr ändert, gab es bislang noch ­immer etwas Neues zu entdecken. Aber dazu müsste man nicht unbedingt Rallyefahrer werden. Stimmt. Im September habe ich zum ­Beispiel Lesotho mit dem Fahrrad durchquert. Warum das? Lesotho wird komplett von Südafrika ­umschlossen. Ich war da noch nie, und da die Dakar in Südamerika fährt, wird sie mich auch nicht so schnell hinbringen. Warum mit dem Fahrrad? Irgendwie muss man sich ja körperlich auf die Dakar vorbereiten. Trotzdem: 25 Dakar-Starts … Meine zweite Leidenschaft ist eben Motorsport. Für mich ist die Dakar die perfekte Kombination. Irgendwann wird man es dann trotzdem gesehen haben, im Wesentlichen. Die Dakar in Afrika bin ich 19 Mal gefahren. Jedes einzelne Mal war der Himmel anders, vom Sand und den Gerüchen ganz zu schweigen. Wo war es am schönsten? Landschaftlich hat mir Algeriens Süden sehr gut gefallen. Als komplette Ver­ anstaltung war die Route von Paris nach Kapstadt am abwechslungsreichsten. In Südamerika ist alles rund um die Kordilleren sehr spektakulär. Nass, trocken, extreme Höhe: Als Reisendem wird dir da schon was geboten. THE RED BULLETIN

Das ideale Alter, die Dakar zu gewinnen? Als ich 35 Jahre alt war, habe ich meinen Landsmann Jean-Louis Schlesser (geb. 1948, Rallye-Dakar-Sieger 1999 und 2000; Anm.) für einen alten Mann gehalten. Heute bin ich noch immer jünger als er bei seinem letzten Sieg. 49 ist doch kein Alter! Im Kopf bin ich noch jung, und körperlich fühle ich mich auch tadellos. Wie lange fahren Sie noch? Einen sechsten Sieg in der Auto-Kategorie hätte ich schon noch gerne. Am Bike habe

„Algeriens Süden gefiel mir sehr gut, die Kordilleren auch. Da wird dir als Reisendem was geboten.“ ich auch sechsmal gewonnen. Das ergäbe ein rundes Bild. Mein Vertrag mit Peugeot Sport läuft jedenfalls über drei Jahre. Haben Sie einst aus Angst Motorrad ­gegen Auto getauscht? Eher aus Überlebensinstinkt. Bei zehn Starts am Bike hatte ich keinen einzigen schweren Unfall. Ich habe Fahrer vor mir sterben sehen, andere sitzen im Rollstuhl. Subjektiv hatte ich immer das Gefühl, ­alles unter Kontrolle zu haben. Doch das war vielleicht trügerisch. Und dann war noch diese Langeweile … Langeweile?!? Ja. Unter deinem Helm bist du immer ­allein, im Himmel und in der Scheiße. Im

Auto kannst du deine Gefühle mit dem Copiloten teilen. Ihr Lieblingsauto? Ich hatte immer sehr schnelle Autos, lauter Allradler. 2015 starte ich zum ersten Mal mit einem heckgetriebenen Buggy, dem Peugeot 2008 DKR. Selbst wenn ich jetzt, drei Monate vor dem Start, nicht das Gefühl habe, dass das Auto schon siegfähig ist, ist es doch jenes, das mir am meisten Spaß macht. Muss der Werksfahrer wohl sagen. Im Ernst! Buggys gesteht das Reglement mehr Federweg als den allradgetriebenen Autos zu, das kommt meinem weichen, ruhigen Fahrstil entgegen. Je schlechter die Piste, desto besser der Peugeot. Wer wird eigentlich schneller sein: Teamkollege Carlos Sainz oder Sie? Derweil noch er. Er hat schlicht mehr ­Erfahrung mit Buggys. Sie könnten ja immer noch auf Trucks umsteigen. Hab ich letztes Jahr einmal probiert. Da geht nix weiter. Kann man mit Autofahren nicht vergleichen. Kein Bedarf! Oder Skateboard. Zum letzten Mal bin ich vor zehn Jahren geskatet, als ich beim Aufräumen der ­Garage über mein altes Board gestolpert bin. Es ging zwar noch ganz gut, aber der Sport hat sich seit meiner Blütephase vor fast vierzig Jahren doch sehr verändert. Wir sind noch Slalom-Bewerbe gefahren. Der junge Mensch von heute weiß gar nicht mehr, dass es das einmal gegeben hat. Ein Eingeständnis des Alters? Eher, dass man ständig dranbleiben muss, will man den Zug nicht verpassen. www.peugeot-sport.com

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MATTHIAS WALKNER

„Aufbruch auf den Everest“ Wildes Tempo, große Höhe, kranke Temperaturen, kaum Schlaf, radikale Eigenverantwortung: Der ehemalige Motocross-Weltmeister Matthias Walkner aus Salzburg bestreitet im Jänner 2015 seine erste Rallye Dakar. Text: Werner Jessner, Bild: Robert Maybach

„80 Prozent der Dakar-Starter sind Abenteurer, zehn Prozent ambitionierte Amateure, zehn Prozent Profis. Man kann es mit einer Everest-Expedition vergleichen, wo es nur ein Zehntel tatsächlich auf den Gipfel schafft und der Großteil nicht über das Basislager hinauskommt.“ Pit Beirer, KTM-Sportdirektor „Die Idee des Rallyefahrens ist: Es gibt täglich Überraschungen, und selbst erfahrene Teams müssen ständig improvisieren.“ Heinz Kinigadner, Mentor „Matthias wird in Situationen kommen, von denen er keine Ahnung hat, dass sie überhaupt existieren.“ Alex Doringer, KTM-Dakar-Teamchef „Ich schau mir das einmal an, aber ich denke schon, dass ich das kann.“ Matthias Walkner, Dakar-Rookie Wenn am 4. Jänner 2015 die aktuelle Rallye Dakar in Buenos Aires startet, steht mit dem 28-Jährigen aus Kuchl erstmals seit Heinz Kinigadner wieder ein Österreicher bei der weltweit bedeutendsten Offroad-Rallye am Start und meint es ernst. Matthias will auf den Gipfel, er will vorn sein statt nur dabei. Heißt? „Gesamt unter den Top-15, an guten Tagen eine Etappenplatzierung zwischen fünf und zehn“, präzisiert Kini, „und in drei Jahren soll er dann siegfähig sein.“ Dabei schaut er dem ohnehin nicht sonderlich wortgewaltigen Walkner beim Interview im Allerheiligsten von KTM Racing kerzengerade in die Augen. „Speedmäßig hat’s der Hiasi drauf. Viel schneller als er kann auch ein Marc Coma nicht fahren. Was fehlt, ist der Rest.“ Walkners Schweigen ist Programm. Praktizierter Speed ist seine Sprache. Der WM-Titel der MX3-Klasse im Jahr 2012 60

ging in der Öffentlichkeit ein wenig unter, was aber nicht an Matthias’ Leistung lag, sondern an mangelhafter Vermarktung der MX3-WM (die folgerichtig 2014 letztmals veranstaltet wurde). Kini war es, der Walkner zum Umstieg in den Rallye-Sport riet: „Du bist schnell, im richtigen Alter und hast alle Chancen, eines Tages die Rallye Dakar zu gewinnen. Das klappt aber nur, wenn du dich hundertprozentig darauf konzentrierst. Die Dakar ist gnadenlos.“ Heißt: Lass deine Liebe gehen, die ­kuscheligen Fahrerlager, wo du ein Star

Matthias Walkner, der Ghost Faced Killer auf der KTM, gab die adäquate Antwort auf seine Art. bist, die bekannten Strecken und den Respekt der Gegner. Stattdessen: Brich auf in eine fremde Welt und finde deinen Weg. Rallye bedeutet: großes, schweres ­Motorrad mit viel Benzin an Bord, hohe Geschwindigkeiten, unbekanntes Terrain mit metertiefen Löchern und berghohen Dünen. Dazu die Notwendigkeit selbständigen Navigierens in fremdem Geläuf, Entscheidungen von großer Tragweite mehrfach am Tag: Wem vertraust du, welcher Spur folgst du? Profis blinzeln bei Tempo 160 einmal auf das am Lenker montierte Roadbook und antizipieren die nächsten drei Wegpunkte. Abenteurer müssen pro Wegpunkt dreimal schauen, um die Infor-

mation zu erfassen und zu verarbeiten. Das potenziert das Sturzrisiko. Wenn du irgendwann allein bist: Wann kehrst du um, und wann ziehst du den eigenen Weg durch, obwohl dir die Situation ungut vorkommt? „Das geht nur mit Erfahrung“, sagt Matthias Walkner in entwaffnender Ehrlichkeit, „und die habe ich nicht.“ Aber er hat die besten Lehrmeister. Sein Teamkollege ist mit Marc Coma der Rekordsieger im aktuellen Starterfeld, KTM ist seit 2001 ungeschlagen, das Team des virtuosen Alex Doringer kennt all die kleinen Tricks und Kniffe. Matthias kommt aus einem Profi-Umfeld, in dem es niemals Ausreden gab. Marcel Hirschers Vater Ferdinand ist sein Trainer, die Free­ skierin Eva Walkner seine Schwester. ­Jemand, der so sozialisiert wurde, weiß, wie er für das eine, das große Ding zu ­leben und zu trainieren hat. Beinahe 5000 Meter Seehöhe, selten mehr als fünf Stunden Schlaf pro Nacht: „Vor der Dakar werde ich mich auf einen Gletscher zurückziehen, im Zelt schlafen und täglich lange Ausdauereinheiten trainieren.“ Einzig der Dakar-Veranstalter war ­unschlüssig, ob Rookie Walkner für ein Werks-Bike bereit sei, und wählte die Marokko-Rallye als Maßstab: Man werde ihn ganz genau beobachten und im Zweifelsfall keine Startgenehmigung erteilen, Kini hin, KTM her. Matthias Walkner, der Ghost Faced Killer auf der KTM, schluckte das überfällige Götzzitat runter und gab die Antwort auf seine Art: Platz 11 bei seiner ersten Wüstenrallye überhaupt, letzte Etappe auf Platz 6 beendet, mitten unter der Weltelite. Der erste Schritt am Weg zum ­Everest ist getan, mit festem Tritt. www.matthiaswalkner.com THE RED BULLETIN


Name Matthias Walkner Geburtsdatum/-ort 1. August 1986 in Kuchl Erfolge Motocross-Weltmeister der Klasse MX3 2012, Sieg bei der Hellas-Rallye. Diverse Kategorie-Siege am Erzberg. Hobbys Mountainbiken und Grillen Unterstützer „Zu viele, um sie hier auf­ zulisten. Wir sehen uns nach dem Ende der Dakar in Kuchl zur Dakar-Party.“


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Das sind Ihre idealen Begleiter, wenn es mal wieder richtig laut wird. Seite 77

Ihr Programm im J채nner

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Power Ranger

ANSTECKENDE BEGEISTERUNG: MOUNTAINBIKE-TRIAL-HERO DANNY MacASKILL LIEBT DIE STROM-KTM.

MARCO CAMPELLI

PROFI GEAR, Seite 64

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ACTION!

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Megaskill & Kilowatt KTM FREERIDE E  TRIAL-SUPERSTAR DANNY MacASKILL IST VERLIEBT IN SEIN MOTORRAD, DAS MIT STROM FÄHRT. Danny MacAskill, der 28-jährige Trial-Profi aus Schottland, ist nun auch motori­ siert unterwegs.

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Die KTM Freeride E machte mir als Radfahrer den Umstieg denkbar leicht. ­Keine Gänge, keine Kupplung, kein heißer Auspuff, am Lenker zwei Brems­hebel wie beim Fahrrad. Nach ein paar Tagen fuhr ich schon Wände hoch! Andere Dinge, die ich am Fahrrad blind kann, etwa Fakie Manuals, brauchen mit der

KTM eine perfekte ­Abstimmung. Ich ­benutze die KTM Freeride E, um Trails frei zu fahren, auf denen ich dann mit meinem Mountainbike trainiere. Ob es je ein Motorrad-­ Video von mir geben wird? Ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt. Dafür muss ich aber noch ein wenig üben!  www.ktm.com

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THE RED BULLETIN


ACTION!

WORKOUT

Warum Harrison Barnes Schnellkraft trainiert? Darum.

Harrison Barnes, 22, ist Small ­Forward des NBATeams Golden State Warriors.

Hochsprung BASKETBALL  SO BRINGT SICH HARRISON BARNES, FORWARD DER GOLDEN STATE WARRIORS, FÜR DIE NBA-SAISON IN FORM. „Die Fähigkeit, das Maximum aus dem Körper rauszuholen, unterscheidet die ­außergewöhnlichen von den guten Ath­ leten“, sagt NBA-Profi Harrison Barnes. „Im Profi-Basketball heißt das vor allem: Explosivität und Schnelligkeit.“ 2013, in seiner ersten Saison beim Team aus ­Oakland, Kalifornien, erreichte Barnes in den Playoffs einen 16-Punkte-Schnitt. Nach einer durchwachsenen Folgesaison sicherte sich der 2,03 Meter große Forward die Dienste von Personal Coach Travelle Gaines, der über 300 Football-Profis be­ treute und auch Stars wie Sean „P. Diddy“ Combs fit machte. Sein Hauptaugenmerk: die Beinarbeit und der schnelle Übergang von der Defensive in die Offensive. „Wir trainieren viele Sprungkraft- und Lauf­ übungen“, so Gaines. „Entscheidend: star­ ke Knöchel und Zehen für einen schnell­ kräftigen Absprung.“  www.nba.com

I N D I E K N I E! „Kniebeugen mit Schulterdrücken sind ein großartiges Ganzkörper-Workout“, schwärmt Coach Gaines. „Die besten Ergebnisse erzielt man mit 2 bis 3 Sätzen zu 12 bis 15 Wiederholungen.“

Trainieren wie ein NBA-Profi. In einem Video gibt Harrison Barnes Einblicke in sein persönliches Workout. Jetzt auf www.redbulletin.com

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FUSSFESSEL

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HERI IRAWAN

SKLZ LATERAL RESISTOR „Dieses Widerstandsband habe ich immer ­dabei“, sagt Gaines. „Einfach über den Knöcheln fixieren und für einige Sekunden hochintensive Schrittmuster – z. B. Sidesteps, Sternschritte, Ausfallschritte – ausführen … das kräftigt die Hüften und verbessert die Schnellkraft.“

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Aufrechter Stand, Füße hüftbreit, Kurzhanteln auf Schulterhöhe, Arme nah am Körper

Kniebeuge ausführen, Oberkörper bleibt aufrecht, Knie über den Füßen

Beim Hoch­ kommen Hanteln über den Kopf stoßen. Zum Abschluss in die Ausgangs­ position zurückkehren

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ACTION!

MY CITY

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„Eine Million gute Bekannte“ DANZIG  FEINER JAZZ, IRRE ARCHITEKTUR, FAMILIÄRES FLAIR – WAS DIE POLNISCHE HAFENSTADT ZUM REISE-GEHEIMTIPP MACHT.

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„Auf den ersten Blick erinnert Danzig an westeuropäische Hafenstädte wie Amsterdam oder Brügge“, sagt der polnische Star-DJ Tomek Hoax über seinen Geburtsort, „wegen der Backsteinkirchen und der Kanäle hier. In Wahrheit aber ist Danzig einzigartig: Es bildet mit den Nachbar-Citys Sopot und Gdynia die aufregende ‚Dreistadt‘ (‚TrÓjmiasto‘), die für ­jeden Geschmack etwas parat hat: Sopot, die Party­ metropole, Gdynia, die Ruheoase, Danzig, die Altstadt mit Cafés, Pubs und Jazzbars. Die Menschen? Eine Million Dreistädter leben hier, und jeder scheint jeden zu kennen. Zu den Touris ist man offen, und denen gefällt’s: Es werden von Jahr zu Jahr mehr.“

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EXTR A KI C K ACTION IN UND UM DANZIG

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2 KRUMMES HAUS Jana Jerzego Haffnera 6 „Touristisch – aber ein Mustsee: das irre Konstrukt bauten zwei polnische Architekten, inspiriert von bizarren Grafiken des Schweden Per Dahlberg. Innen? Shops, Kneipen, Spielhallen … und viel Trubel.“

3 MURALE Stadtteil Zaspa „Ein Bezirk mit einmaligem Flair: Hier verzierten Street-­ Artists die grauen kommunistischen Wohnblocks mit riesigen Graffiti. Wer alle sehen will, sollte zwei Stunden Gehzeit einplanen. Es zahlt sich aus.“

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4 NEIGHBOUR’S KITCHEN Szafarnia 11 „Frage: Essen in Danzig? Antwort: Neighbour’s Kitchen. Der Laden ist mega-beliebt und bietet Luxusmenüs wie auch Burger – für hohe Ansprüche: Selbst die Burger-Brötchen werden hier selbst gemacht.“

5 FOOD TRUCKS Dreistadt

„Unsere Food Trucks sind ­legendär. Es sind mobile und knallbunte Imbisswagen, die dort auftauchen, wo was los ist. Mein Lieblings-Truck? ‚Mukabar‘ mit seinen genialen Falafel-Sandwiches.“

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WRACKTAUCHEN

WINTER-SKATEN

Segelboote auf Kufen, blankes Eis, Speed … Die zugefrorenen masurischen Seen sind ein ­Paradies für Eissegler.

Versunkene Meeresschiffe tauchend erkunden? An der Danziger Küste ist dies auch im Winter möglich.

Der 1500-m²-Outdoor-Skate­ park ist neu. Dank des milden Meeresklimas macht Skaten hier sogar im Winter Spaß.

icesailing.org

balticdive.pl

abiskatepark.pl

THE RED BULLETIN

WOJTEK ROJEK, LUKASZ PIETRZAK(2), TOMEK HOAX(2), FOTOLIA(3)

TOP FIVE TOMEKS CITY-HIGHLIGHTS

1 SFINKS 700 Al. Franciszka Mamuszki 1 „Danzigs bester Club. Hier spielen internationale wie lokale Top-DJs. Chef ist der welt­ berühmte Jazzpianist Leszek Moz˙dz˙er. Er ist oft vor Ort und improvisiert gern am Piano mit den DJs. Einzigartig.“

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Resident DJ: Tomek Hoax, 35, aus Danzig

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ACTION!

TRAVEL

Eine zunehmend beliebte Art, den Belag des Wintersportgeräts zu schonen

HÖHEN & TIEFEN ADRENALIN-RAUSCH AUF SCHWEIZER ART

GESCHÜTTELT Sich einmal wie James Bond in „Golden­Eye“ fühlen? Der 220-MeterBungee-Jump vom Locarno-Damm im Südschweizer Tessin macht’s möglich. trekking.ch

Big Air, aber sehr Snowboard- oder Ski-Spaß, kombiniert mit dem ­Adrenalinkick des Drachenfliegens? Gibt es seit ein paar Jahren. Nennt sich Woopy Jump und bekommt in den Schweizer Alpen mehr und mehr Aufwind – und Anhänger, die mit rund 50 km/h einen eisigen Hang runterbrettern, Board oder Ski an den Füßen und ­einen deltaförmigen, aufblasbaren Flügel auf den Rücken geschnallt. Damit verwandeln sie Sprünge in schwerelose Segelphasen mit bis zu 30 Sekunden Airtime. „Es fühlt sich an, als würde man fliegen“, erzählt Emma Shore, eine kanadische Snowboarderin, die Woopy Jumping im Westschweizer Skigebiet Schwarz­ see (Lac Noir; Kanton Freiburg) ausprobiert hat. „Der Drachen ist federleicht, und während des Gleitens fühlt man sich einfach schwerelos.“ Noch steckt der Sport in den Kinderschuhen. Nur eine Handvoll Wintersportresorts in der Schweiz, der Heimat des Woopy Jumping, bieten entsprechende Kurse und Leih-Equipment. Aber die Begeisterung derjenigen, die ihre ersten Höhenflüge schon hinter sich haben, ist riesig. „Ich bin schon viel geboardet und habe einige Jumps hinter mir“, sagt Shore. „Aber mit einem Drachen auf dem Rücken ist das was ganz anderes. Es ist wirklich der Hammer.“ jump.woopyjump.com

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INSIDER-TIPP GANZ ODER GAR NICHT „Das Wichtigste ist, dass du dich zwischen Schnee und Luft entscheidest“, sagt Emma Shore. „Denn wenn du beim Abheben zögerst, klappt es nicht. Also lass dich auf den Drachen ein und flieg los!“

GESPRUNGEN Helikopter-Rundflug über die Alpen, Ausstieg auf 4500 Metern für einen atemberaubenden Tandem-Fallschirmsprung. helicopterskydive.com

Die Guten schaffen bis zu 30 Sekunden Airtime.

Und so lenkt man

„Es gibt zwei Arten zu lenken“, sagt Laurent de Kalbermatten, Erfinder des Woopy-Drachens. „Entweder wie beim Drachenfliegen den Schwerpunkt verlagern oder unabhängig an den Steuerbügeln ziehen und so den ­Neigungswinkel des Drachens verändern.“

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THE RED BULLETIN

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30 Stunden Seth Troxler (oben) ist einer von 20 hochkarätigen DJ-Gratulanten. Beim Fabric-Geburtstag spielt er zwei Sets: die Frühschicht um zehn Uhr morgens und die Afterparty 20 Stunden später.


PARTY

200.000 Bass-Drum-Schläge, 8500 Tänzer, 20 DJs, drei Floors: Im Oktober feierte Londons bester UndergroundClub Fabric seinen 15. Geburtstag. Mit einem Party-Marathon von Samstagnacht bis Montag früh. Text: Florian Obkircher  Bilder: Alex de Mora

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Samstag, 23:00

Oliver Bourke ist gerüstet. Im Jutebeutel hat er Zahnbürste, Haargel und Sonnenbrille da­ bei. „Ungewöhnliche Nächte verlangen nach ungewöhn­ lichen Maßnahmen“, sagt er. Der 25-jährige Grafikdesigner ist hier, um zu feiern. 30 Stun­ den lang. Denn Londons bester und größter Underground-Club Fabric ­feiert sein 15-jähriges Bestehen mit einem Party-­ Marathon bis Montag früh. Seit einer Stunde steht Bourke in einer 150-MeterSchlange an. „Seit ich 18 bin, komme ich her. Die DJs im ­Fabric haben mich musikalisch erzogen“, sagt er. „Und heute sind 20 der weltbesten am Start: Ricardo Villalobos, Seth Troxler, Craig Richards …“

23:02

Ein dreistöckiges viktoriani­ sches Backsteingebäude, ­dezenter „Fabric“-Schriftzug über der schweren Metall­ doppeltür, davor Absperrgitter. 72

Rechts werden die Karten­ besitzer abgefertigt, links drängen sich die, deren Namen auf der Gästeliste stehen. Und die, die darauf hoffen. „Hier!“, brüllen vier Leute der zier­ lichen jungen Frau mit GlitzerMake-up entgegen, Jo Neill, 25, unter der Woche Architek­ tin, samstags Wächterin an der Party-Himmelspforte. „Name?“ „Andy Harris.“ „Leider nicht auf der Liste.“ „Aber … Seth Troxler hat mir versprochen …“ „Sorry, Darling, bitte stell dich auf der anderen Seite an.“ In normalen Nächten ­stehen 300 Namen auf Neills Liste, heute sind es 842. Wer Neill passiert hat, muss durch einen Metalldetektor, bevor die Leibesvisitation durch den kastengroßen Türsteher folgt, samt Taschenkontrolle.

Sonntag, 00:14

Der Spitzname des Clubs ist Labyrinth, und das nicht ganz ohne Grund. Die drei unter­

irdischen Dancefloors sind durch zwei breite BacksteinTreppengewölbe miteinander ­verbunden. Es sind die Haupt­ verkehrsadern des Clubs. ­Dazwischen Balkons, Bars, ­Toiletten – und ausreichend verwinkelte Wendeltreppen und enge Gänge, um sich gründlich zu verlaufen. Be­ schilderungen gibt es keine. „Raum 3? Hier links, durch den Gang rechts, die Treppe hoch. Alles klar?“

00:18

In Raum 3 lehnt Keith Reilly an der Bar. Kurzhaarschnitt, Dreitagebart, schwarzes T‑Shirt, der Fabric-Chef. Nach dem 19. Oktober 1999 befragt, schmunzelt er. „Die erste Nacht war chaotisch. Drei Stunden vor Einlass hatten wir noch keinen Strom“, sagt der 55-Jährige. „Am Ende der Party stellten wir fest, dass keiner von uns wusste, wie man das Gebäude verriegelt. Also blieben wir einfach und feierten weiter.“

Reillys Idee damals war, e­ inen Underground-Club von Musikliebhabern für Musik­ liebhaber zu betreiben. „Einen Ort, an dem der Besucher nicht nach seinem Outfit be­ urteilt wird“, sagt er. „Und das zu einer Zeit, als es in London fast nur Schnösel-Clubs gab, in denen HandtäschchenHouse lief.“ Über 4000 Künstler traten seither bei 2600 Events auf, annähernd fünfeinhalb Millio­ nen Besucher tanzten in dem ehemaligen Fleischkühlhaus. Allein beim Geburtstagsfest werden 8500 erwartet. 2007 und 2008 wurde das Fabric vom Szene-Organ „DJ Magazine“ zum besten Club der Welt gewählt. Nach dem Erfolgsrezept befragt, sagt Reilly nur ein Wort: Authen­ tizität. Und führt aus: „Die Guettas und Aviciis dieser Welt legen nicht bei uns auf, auch wenn viele dieser gelackten Superstar-DJs gerne würden. Wir buchen nur DJs mit Vision und Leidenschaft.“


01:15

Raum 1 ist das Zentrum der Party-Kathedrale. Zehn Meter hohe, unverputzte Ziegel­ wände, über die Decke ziehen sich dicke Metallrohre. Grüne Laserstrahlen schneiden durch die Nebelwand. Die DJ-Kanzel ist kaum erhöht und von einem zwei Meter hohen Metallgitter umgeben, sodass man den DJ eigentlich nicht sieht. Soll auch so sein. Denn der Star hier ist die Musik. Und die schießt aus vier riesigen hängenden Lautsprechern aus ­allen Ecken auf die hunderte Tänzer nieder. Der Fußboden ist mit 400 Sensoren aus­ gestattet, die Schallwellen in Vibrationen umwandeln. Der Bass wumst so arg, dass beim Tanzen die Knie schlottern.

04:15

Ein bulliger Security-Typ ­bewacht die Metalltür neben dem clubeigenen Bankomaten. Nur wer ein goldenes Plastikarmband mit der Aufschrift „Rockstar“ trägt, darf passieren. Der Backstage-Raum. Wer hier rumhängt, ist wichtig. Oder fühlt sich so. An die 40 Szenegestalten drängen sich in dem 15 Quadratmeter großen, dunkelrot ausgemalten Zimmer. Es ist stickig und heiß. Der kleine Ventilator in der Ecke heillos überfordert.

04:18

Tatsächlich ein Rockstar unter den Rockstar-Band-Trägern ist Normski. Angegrauter Vollbart, kratzige Stimme, leuch­ tende Augen. Ständig klopft

„DIE GUETTAS UND AVICIIS DIESER WELT LEGEN NICHT BEI UNS AUF, AUCH WENN SIE DAS GERNE WÜRDEN.“

ihm jemand auf die Schulter, immer wieder wird er umarmt. Vielen der hier Anwesenden brachte Normski bei, was House-Musik ist. In den späten 1980er Jahren moderierte er die erste Dancemusic-Sendung im britischen Fern­sehen. Das selbstbewusste Lebensmotto des Party-Vete­ranen: „Ich brauch das Nachtleben nicht, das Nachtleben braucht mich.“ Im Fabric ist er seit 15 Jahren Stammgast. „Äußerlich hat sich der Laden kaum ver­ ändert, er ist immer noch so abgefuckt wie am Anfang“, sagt er. „Und das ist gut so, die Leute kommen wegen der Musik. Um die Champions League der DJ-Welt spielen zu sehen. Frag britische DJs nach ihrem Karriereziel. Die Antwort ist immer die gleiche: einmal hier aufzulegen.“

Bei der größten Party des Jahres arbeiten 245 Leute im Fabric. Vom Barpersonal über den Pizzabäcker bis zu den DJs. Einer davon ist Craig Richards (Mitte, oben). Seit der Eröffnungsnacht vor 15 Jahren steht er ­jeden Samstag hinter den Plattenspielern in Raum 1. Rechts unten: DJ James Jackson und Szene-Veteran Normski plaudern im Backstage-Raum über die Anfangstage des Super-Clubs.

09:32

Super Marios kleiner HipsterBruder betritt den BackstageRaum: Seth Troxler. Lockenkopf, Schnauzbart, Hüftgold. 73


„Seth! Seth!“ Zwei hübsche Frauen fallen ihm zur Begrüßung um den Hals. Der US-DJ sieht erschöpft aus, obwohl sein Set erst in einer Stunde beginnt. Wie plant man einen Gig um 10.30 Uhr? Schläft man vor oder gleich gar nicht? „Letzteres. Ich komme direkt vom Flughafen. Vor ein paar Stunden hab ich noch bei ­einem Festival in Amsterdam aufgelegt.“

11:45

Laut Plan hätten Marcel Dettmann und Ben Klock schon vor zwei Stunden abdrehen sollen. Die beiden Stamm-DJs aus Berlins legendärem Club Berghain schwitzen seit elf Stunden hinter den Plattenspielern in Raum 2. Als Abschluss­ nummer spielen sie „Idioteque“ von Radiohead. Als Dettmann von der Kanzel steigt, wirkt er erstaunlich frisch. „Die ersten drei Stunden haben sich etwas gezogen, aber dann ist die Zeit verflogen“, sagt er. War das heute das längste Set seiner 74

Karriere? „Nein. Im Berghain hab ich einmal 16 Stunden am Stück gespielt.“ Die Dienst­ woche ist für ihn noch nicht zu Ende. In drei Stunden geht sein Flieger nach Amsterdam, weiter zur nächsten Party.

14:00

Halbzeit. 15 Stunden Party sind geschafft, Zeit zu verschnaufen: Drei junge Frauen machen auf den Lederfutons in Raum 2 Yoga-Übungen. In Raum 1 hockt eine Gruppe junger Männer an der Wand, wie Embryos, Beine angewinkelt, Kopf zwischen den Knien. Einer von ihnen ist Oliver Bourke. Seine Augen sind klein und rot. Er muss nicht erwähnen, dass er vergessen hat, Deo-Spray in seine Tasche zu packen. Er ist entschlossen durchzuhalten. „200.000 Bass-Drum-Schläge“, murmelt er. „Ich hab’s mir ausgerechnet. 30 Stunden Techno. Das bedeutet zirka 200.000 BassDrum-Schläge. Ich will keinen einzigen verpassen.“

16:05

Wie stärkt man sich beim ­Party-Marathon, wenn man den Club nicht verlassen will? Im Raucherhof gibt’s einen Pizza-Truck. An die 100 Pizzas hat der Koch mit gezwirbeltem Schnurrbart in den letzten drei Stunden gebacken. Der Bestseller bislang: „Smokey Seth“ mit würzigen Schweinefleischstreifen und scharfer Jalapeño-Salsa-Sauce, nach einem Rezept Seth Troxlers. „Deftige Kost“, sagt der Koch beim Anblick von Bourke. „Vielleicht nimmst du besser ein Stück Margherita, das verträgt der Magen leichter.“

19:00

Ein Pharao mit Dreadlocks und Sonnenbrille schleppt

Pappkartons auf die Tanz­ fläche. Der Inhalt: Perücken in allen Farben der Geschmacksverweigerung, Bauarbeiter­ helme, Pferdemasken, Zwergmützen, Priesterkutten, Riesenschnuller. Eine Geburtstagstradition im Fabric: Es ist die einzige Nacht des Jahres, in der Kostüme im Club erwünscht sind. Die kleine Geste hat großen Effekt: Binnen weniger Minuten drängen sich die Gäste wie kleine Kinder um die Kisten und kramen darin. Die Müdigkeit des Nachmittags ist wie verflogen. Normski steckt in einem engen roten Cocktailkleid, sein Oberkörper glänzt vor Schweiß. Er schreit mit heiserer Stimme: „Ich brauch noch eine Perücke, gebt mir eine Perücke!“

„30 STUNDEN TECHNO. DAS BEDEUTET 200.000 BASS-DRUM-SCHLÄGE. UND ICH WILL KEINEN VERPASSEN.“


21:05

Ein Hase betritt die Bühne und stellt sich an eine Burg aus analogen Synthesizern: Mathew Jonson, kanadischer Techno-Spezialist. Der Beat kickt los. Wie besessen schraubt er an den Reglern. Beim Headbangen fällt ein Ohr seines Hasenkostüms ab.

22:00

Der Wahnsinn bricht los: Ein zwei Meter großer rosa Barbapapa klettert auf die Bühne und fordert den Ein-Ohr-­Hasen zum Tanzen auf. LederhosenBayern messen sich mit Obenohne-Bauarbeitern im Breakdance. Seth Troxler tanzt im Publikum – mit Babyhaube und Stripperinnen-­Negligé. „Herrlich!“, brüllt Bourke. Er trägt ein Batman-Kostüm. „So muss es damals im Studio 54 zugegangen sein.“

Montag, 01:32

Die 26 Party-Stunden machen sich bemerkbar: Der Fußboden

klebt, es riecht nach Schweiß, das Balzverhalten junger Männer verliert letzte Hemmungen. Sie strecken den Kopf wie ­Gockel nach oben und suchen angestrengt den Augenkontakt vorbeitanzender Frauen.

04:59

Die letzte Minute bricht an, der chilenische Minimal-TechnoPionier Ricardo Villalobos spielt seinen größten Hit: „Easy Lee“. Viele strecken Smartphones in die Luft, um den finalen Moment des PartyMarathons auf Video einzufangen. Drei … zwei … eins … uuund? Nichts passiert. Der Beat poltert weiter.

05:20

Bourke, dem man den Batman mittlerweile nicht mehr abnimmt, sagt: „Beim Endspurt einer Party schaltest du in den Marathonläufer-Modus: nicht denken, einfach weitermachen.“ Sein Blick legt die Vermutung nahe, dass er in diesem Modus angelangt ist.

06:10

Der DJ dreht den Platten­ spieler ab. Der Beat wird langsamer und endet in einem dumpfen Grollen. Das Licht geht an. Die Tänzer blinzeln und zucken zusammen, ­Vampire bei Sonnenaufgang. Bourke zückt seine Sonnenbrille und verabschiedet sich, verschwitzt und überglücklich. Die Party ist aus – nach 32 Stunden.

Die längste DJ-Schicht der Marathon-Party haben die Berliner Techno-DJs Marcel Dettmann und Ben Klock (unteres linkes Bild auf dieser Seite) ausgefasst: satte elf Stunden, von ein Uhr nachts bis zwölf Uhr mittags. Das Durchhalterezept? „Am Nachmittag vor­ schlafen“, sagt Dettmann und grinst.

06:30

Raum 1 ist leer, der Putztrupp längst im Einsatz. Es ist still, abgesehen von diesem Piepsen im Ohr. Da geht die BackstageTür auf. Eine kleine Gruppe übriggebliebener Goldarmbandträger taucht auf, zieht um in Raum 3. Auf der Tanzfläche stehen Kartons mit ­Getränken bereit – das Barpersonal ist schon auf dem Heimweg. Seth Troxler eröffnet die After-Party mit einer sexy Space-Disco-Platte. www.fabriclondon.com

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ACTION!

FEIERABEND Feiern in der Edelweissalm: mit DJs, Tänzerinnen und Konfetti

KURIOSE CLUBS UNTER WASSER, AUF EIS, IM BAUM: DIE UNGEWÖHNLICHSTEN BARS DER WELT.

SUBSIX

Niyama, Malediven 6 Meter unter der Meeresoberfläche: Im weltweit ersten Unterwasser-Club können Besucher beim Tanzen Fischschwärme durch die Glaswände ­beobachten.

Dirndl-Dance   L ÜRZER ALM  DIE LÜRZER-BRÜDER SIND DIE ERFINDER DES MODERNEN APRÈS-SKI. IN IHREN LOKALEN IN OBERTAUERN TRINKEN UND TANZEN 3500 GÄSTE. TÄGLICH.

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CHILLOUT

INSIDER-INFO GERHARD LÜRZER, 46, BETREIBT U. A. DIE LÜRZER ALM UND LEBT IN OBERTAUERN.

DIE BESTE SKIPISTE IN OBERTAUERN IST … … Gamsleiten 2, eine der steilsten Buckelpisten Europas. Auch super: Nachtskifahren am Montag und Donnerstag bis 22 Uhr. DER BESTE ORT FÜRS ERSTE DATE IST … … die Kaminstube der Lürzer Alm. Abseits des PartyLärms, für romantische Stunden am offenen Feuer. DIE OBERSTE REGEL BEIM APRÈS-SKI IST … … Einteilung. Zwischendurch Wasser trinken und sich im Hotel ausruhen – nur so schafft man es durch die Nacht.

Dubai, Vereinigte Arabische Emirate Eine Eisbar in der Wüstenstadt: eine Raumtemperatur von 6 Grad unter null, 40 Grad kälter als draußen. Am Eingang erhalten die Besucher Mäntel und Mützen.

TREE BAR

Limpopo, Südafrika 1700 Jahre alt, 47 Meter Durchmesser: Einer der ältesten und größten Affenbrotbäume der Welt beherbergt in seinem ­Inneren eine Bar. Und bis zu 15 Gäste.

THE RED BULLETIN

ALEXANDER MARIA LOHMANN(5), FOTOLIA(3)

Bis 1986 war es üblich, dass in Skiorten zweimal pro Woche Unterhaltungsbands zum Fünfuhrtee aufspielten. Gerhard ­Lürzer und seine zwei Brüder erkannten 1986 das Potential des Kränzchens. Und verwandelten es in eine Party: Sie ersetzten die Band durch einen DJ, der fortan allabendlich die Lürzer Alm rockte. Das war die Geburtsstunde des modernen AprèsSki. „Für die Gäste war’s eine Sensation. Und für uns praktisch: Der DJ war billiger als die Live-Kapelle“, sagt Lürzer. In der Folge bauten sich die Brüder ein Gastronomie-Imperium in Obertauern auf. In vier Betrieben versorgen sie heute 3500 Gäste täglich: vom Frühstück bis zum Absacker um vier Uhr morgens. Getanzt wird nachts zu Schlagern (People Bar), Après-Ski-Hits (Edelweissalm, Lürzer Alm) und HouseBeats (Mundwerk). Und: zu Beatles-Songs. Als Tribut. 1965 drehte die Band ihren Film „Help!“ in Obertauern. Paul McCartneys Pisten-Double war ein lokaler Skilehrer: Herbert Lürzer senior, der Vater der drei.


ACTION!

LADEN & LAUSCHEN

DURCHBRUCH Als Jugendlicher nahm Ariel Pink schräge FolkPunk-Songs auf Kassette auf, die Beats kamen aus seiner Achselhöhle. 2003 wurde er von den US-Indie-Stars Animal Collective entdeckt, die sogar ein Plattenlabel gründeten, um Pinks Musik groß herauszubringen. Nun erscheint das zehnte Album des letzten begnadeten Wirrkopfs der Popmusik: „Pom Pom“ ist ein durchgeknalltes Sammelsurium aus New Wave, Schnulzen, Werbemelo­ dien und räudigem Freak-Rock. Pinks Querschlägerstil wird mittlerweile auch im Mainstream geschätzt: Madonna lud ihn ein, Songs für ihr nächstes Album zu schreiben. Als Tribut wählt er fünf Songs der Pop-Queen, die seine Jugend prägten.

Ariel Marcus Rosenberg alias Ariel Pink, 36, durchgeknalltes Pop-Genie aus Los Angeles

KaugummiKirchenmusik  PLAYLIST  VON ANTONIO BANDERAS BIS MICKY MAUS: MADONNAS NEUER SONGSCHREIBER ARIEL PINK UND SEINE FÜNF LIEBLINGSHITS DER POP-QUEEN.

1 Madonna

2 Madonna

3 Madonna

Eigentlich war Madonna in meiner Schule als MädchenMusik ver­ rufen, aber mir war das egal. Dieser Song verkörperte für mich als Kind Glückseligkeit. Wenn er im Radio lief, schloss ich meine Augen. Ich stellte mir vor, dass Micky Maus zu mir singt – vermutlich wegen Madonnas Stimme – und dass meine Eltern mit mir Spielzeug kaufen gehen. Herrlich!

Was hat mich dieser Song als Teenager gepackt! ­Madonna singt über ihre Jugend, den Tod der Mutter, die Konflikte mit dem Vater, das Ausbrechen aus dem katholischen Umfeld. Das Stück ist autobiografisch – und das spürt man. Kommerziell gesehen war die Single ein Flop. Aber ich halte sie für ihren berührendsten Song überhaupt.

Wieder ein trauriger Song, und wieder ein unglaublich schöner. Sie ist eigentlich nicht für ihre Balladen bekannt, dennoch ist ab dem ersten Takt klar: Das ist Madonna. Unverkennbar. Egal dass sie ihre Produzenten damals wechselte wie ihre Liebhaber. Ihr Gefühl für simple, griffige Melodien war in den Anfangsjahren unwiderstehlich stark.

4 Madonna

5 Madonna

Niemals klang eine Urlaubsphantasie sinnlicher. Wenn ich „La Isla Bonita“ höre, möchte ich mit Antonio Banderas am Strand von Cancún Martinis trinken. Natürlich strotzt der Song nur so vor Klischees: Flamenco-Gitarren, spanische Textfloskeln. Es lohnt, die auszublenden. Dahinter liegt einer der besten Popsongs der achtziger Jahre.

Für mich der letzte große Madonna-Klassiker, 1989 erschienen. Als ich mit der Schule fertig war und in ­einem Plattenladen arbeitete, interessierte ich mich statt für MTV und Madonna-Songs für Thrash Metal und noch abartigere ­Musikgenres. Zeitlos großartig: Durch den gospelartigen Chor klingt es wie per­fekte Kaugummi-Kirchenmusik.

„Borderline“

„La Isla Bonita“

SASHA EISENMAN, WARNER MUSIC, ROGER SARGENT

www.ariel-pink.com

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„Oh Father“

„Cherish“

DIESE DREI NEWCOMER WERDEN 2015 RICHTIG DURCHSTARTEN.

ILOVE­ MAKONNEN Von Miley Cyrus verehrt, von Drake gefördert: Der 25-jährige Rapper vermählt verträumte Klangflächen mit hartem Hip-Hop. Für Fans von: Future, Drake. ­Anspieltipp: „Tuesday“

„Live to Tell“

FAT WHITE FAMILY Nacktauftritte, Raufereien mit Fans: Das BluesPunk-Sextett ist Englands wildeste neue Live-Band. Für Fans von: Nick Cave, The Fall. Anspieltipp: „Bomb Disneyland“

LÄ R M S C H UTZ GADGET DES MONATS

DUBS Die ersten High-Tech-Ohrenstöpsel der Welt: DUBS blockieren den Schall nicht einfach, ein Frequenz-Filtersystem in den Silikon-Polymerschaum-Stöpseln erhält das Original-Klangbild, reduziert es aber um 12 Dezibel. Perfekt für laute Clubs und Konzerte. www.getdubs.com

TINASHE Model, Schau­ spielerin, Sängerin: Mit düsteren R & BBalladen stürmt die 21-Jährige direkt in die Superstar-Liga. Für Fans von: Aaliyah, Weeknd. Anspieltipp: „Pretend“

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ACTION!

GAMES

Unendliche Weiten – und unendliche Möglichkeiten

CHIC KLICK RAUMSCHIFF ODER GAMING-MAUS? SCHAUT NICHT SO AUS, ABER: MAUS.

TT ESPORTS LEVEL 10 M Tt eSports ent­ wickelt Keyboards und Mäuse für ­Profi-Gamer – für dieses Schmuckstück aus Alu hat man Unterstützung von der BMW-­ Designabteilung bekommen.

Das Universum im Sandkasten   U NIVERSE SANDBOX ²  WER WÜRDE NICHT GERNE MAL GOTT SPIELEN? DIESER WELTRAUM-SIMULATOR MACHT’S MÖGLICH. Was passiert, wenn plötzlich ein riesiger Asteroid am Himmel erscheint und auf Kollisionskurs mit der Erde geht? Beim Ein­ schlag produziert er einen Krater größer als Australien. Und eine Feuerwand, die um die Erde rast, alles Leben auslöscht und die Ozeane verdampfen lässt. Was von unserem Planeten übrigbleibt, ist ein lebloser Fels mit der Temperatur eines Pizza­ ofens. Klingt nicht unbedingt nach einem gelungenen Sonn­ tagnachmittag – außer es passiert bei „Universe Sandbox ²“. Darum geht es bei allen Sandbox-Spielen: die Freude am Erschaffen – und Zerstören! Da gibt es keine Punkte, Levels oder Endgegner. Die brauchen Kinder im Sandkasten schließ­ lich auch nicht, um Spaß zu haben. Bei „Universe Sandbox ²“ ist, wie der Name schon sagt, das ganze Universum der Sand­ kasten. Doch da lassen sich keine Sandburgen zertrampeln – sondern Asteroiden auf die Erde schießen oder ganze Gala­ xien ineinander krachen. 2008 ist der erste Teil von „Universe Sandbox“ erschienen, als Freizeitprojekt eines einzelnen Pro­ grammierers: Dan Dixon aus Seattle. Dass so viele Menschen Spaß daran hät­ ten, Sonnensysteme aufzubauen (und wieder kaputtzumachen), hat ihn selbst überrascht. Drei Jahre hat er jetzt mit ­einem Team, darunter ein Astronom und eine Klimatologin, an der Fortsetzung ge­ arbeitet: „Universe Sandbox ²“. Und eines Universe Sandbox ² für ist klar: Alles Leben auf der Erde auszu­ Windows, Mac & Linux löschen hat nie schöner ausgesehen. 78

MEHR SANDKÄSTEN IM WELTRAUM LOGITECH G502 PROTEUS CORE Für Chirurgen­ hände: Die Proteus Core ist mit einer Abtastrate von 12.000 dpi derzeit die präziseste Maus am Markt – und sieht zudem aus, als würde sie gleich abheben.

„Space Engineers“ Raumschiffe und -stationen bauen mit realistischer Technologie, wie sie vielleicht in 50 Jahren kommt: Das ist mit „Space Engineers“ möglich. Derzeit ist das Spiel noch in der Early-Access-Phase, es wird laufend verbessert und erweitert. Und es spielt sich ein bisschen wie „Minecraft“ im Weltraum.

„Kerbal Space Program“ Die Kerbals sind kleine ­grüne Männchen vom ­Planeten Kerbin, und von dort aus starten sie ein ambitioniertes Raumfahrtprogramm. Aber die Raketen dafür müssen erst mal ent­ worfen und getestet werden. Raketenwissenschaft hat nicht gerade den Ruf, einfach zu sein, aber mit diesem Spiel macht sie überraschend viel Spaß.

MAD CATZ R.A.T. 9 Wenn es um irres Design geht, ist Mad Catz die erste Adresse – und bei diesem kabellosen Monster von einer Maus lassen sich noch dazu Gewicht und Griffe individuell einstellen.

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ACTION!

WINGS FOR LIFE In Form kommen für den Wings for Life World Run: Nütze die Nacht.

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7   W INGS FOR LIFE WORLD RUN  IN DEN WINTERMONATEN LEGT MAN DAS FUNDAMENT FÜR GUTE FORM IM FRÜHJAHR. 10 TIPPS, UM RECHTZEITIG ZUM WINGS FOR LIFE WORLD RUN IN BESTFORM ZU SEIN. Trotze der Dunkelheit. Lang im Büro, draußen ist es finster, und die ewig gleiche Joggingrunde ver­ lockt so gar nicht? Probiere es trotzdem aus. Die bekannte Umgebung wirkt in der Dunkelheit völlig anders. Das Gehirn kompensiert fehlende optische Reize. Plötzlich bist du hellwach. Das Altbekannte wird wieder spannend.

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Zieh dir was an. Angst vor einer Ver­ kühlung? Kluge Kleidung, in Zwiebelschichten getragen, hält die Körpertemperatur im grünen Bereich. Wichtig: Ohren, Hände und vor allem Füße nicht vergessen! Richtig fies sind ­kalte und nasse Zehen. Dagegen ­helfen gute Outdoor-Lauf­ schuhe und Gore-Tex-Socken.

Sei sichtbar. Reflektoren auf Jacke, Hose und vor allem an den Schuhen geben Autofahrern eine faire Chance, dich recht­ zeitig zu sehen. Ähnliches gilt auch für Waldläufer, von denen der eine oder andere von einem ambitionierten Jäger schon mit einer Wildsau verwechselt worden sein soll. Siehe dazu auch Punkt 6.

Schau genau. Dunkelheit ist nicht gleich Dunkelheit: Schon ein kleiner Schritt abseits des ­planierten oder asphaltierten Weges kann ausreichen, um böse umzuknöcheln. Moderne LED-Stirnlampen wiegen nur ein paar Gramm, stören so gut wie gar nicht und erleuchten deinen Pfad.

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Orientiere dich. Dunkelheit verändert das Gefühl für Raum und Zeit. Verlasse dein vertrautes Terrain in konzentrischen Kreisen, um im Zweifelsfall rasch genug wieder nach Hause zu gelangen. Night Running bemisst sich eher in Zeit als in Strecke.

Lass Schlafende schlafen. Nicht einmal das größte Formtief rechtfertigt es, in tiefster Winternacht quer­ feldein durch den Wald zu hetzen. Vor allem Hase, Hirsch und Reh sehen das genauso: Läufer haben in der Nacht im Wald nichts verloren. (Das gilt im Übrigen auch für die Jägerschaft. Und Tourengeher. Und Mountainbiker. Und ­Hunde.)

DER WELTLAUF

Ein Startschuss für sechs Kontinente: Am 3. Mai 2015 steigt der zweite globale Laufbewerb der Sport­geschichte. Die ­Zielgruppe: alle, die sich mit der ganzen Welt messen wollen. Mehr Infos: www.wingsforlifeworldrun.com

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Neigungsgruppe Nachtaktiv. Training in der Gruppe ist ein großartiger Motivator. Es gibt weniger Ausreden, ­weniger Gründe, dem Schweine­ hund die Oberhand zu über­ lassen. Nie ist das Gemeinschaftserlebnis stärker als in der Nacht.

Laufe ein Rennen. Es gibt mehr davon, als du glaubst. In vielen Städten haben sich Organisatoren gefunden, die Läufern wie dir einen Wettkampf in der Dunkelheit bieten. Es gibt bei weitem mehr Nachtläufer, als der ein­ sam Trainierende ahnt. 20.000 Starter und mehr sind keine Seltenheit (Wien).

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Tu dir was Gutes. Die heiße Dusche hinterher, das Prickeln auf der Haut, der Tee mit Honig, das Stück Lebkuchen auf dem Sofa: Wer in der Nacht draußen spielen war, wird die heimatliche Höhle umso mehr genießen. Alle jene, die, statt zu laufen, mit Lebkuchen in der Hand auf dem Sofa lümmeln & krümeln, sollten zu Recht ein schlechtes Gewissen haben …

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Night Running

Hör zu. Okay: Du bist gewohnt, mit Kopfhörern zu laufen. Ohne Musik geht bei dir gar nichts. Probiere es bei Dunkelheit trotzdem ohne. In der Nacht sind deine Ohren auf maximalen Empfang gestellt. Die Nacht klingt anders als der Tag.


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W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

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Gregor  Schlierenzauer (25) Erfolgreichster Skispringer in der Geschichte des Sports

BERGISEL/INNSBRUCK „Hier habe ich die meisten Flugmeilen gesammelt. Vom Zitterbalken hast du einen herrlichen Ausblick auf Innsbruck. Speziell bei der Tournee springst du in einen Hexenkessel.“ SELBER PROBIEREN: „Springen lernt man am besten auf der Toni-GeigerSprunganlage mit einem K‑Punkt von 38 Metern in Natters, die auch im Sommer geöffnet ist.“

INNSBRUCK

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E I S S P E E D WAY

Franky Zorn (44)

Österreichs Eisspeedway-­ Legende ST. JOHANN/PONGAU „2,8-cm-Spikes, Schräg­ lagen bis 70 Grad, 60 PS, keine Bremsen. Auf meiner Heimbahn in St. Johann halte ich mit 110,5 km/h Schnitt den Rekord.“ SELBER ERLEBEN: „Fahren? Zu gefährlich. Daumen drücken geht: Am 17. Jänner findet in St. Johann, auf der schnellsten Strecke der Welt, bei Flutlicht ein WM-Lauf statt.“

DENIS KLERO/RED BULL CONTENT POOL, DAVID ROBINSON/RED BULL CONTENT POOL

ST. JOHANN IM PONGAU

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THE RED BULLETIN


W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

SNOWBOARD

Marc Swoboda (29)

Teammitglied in „Travis Pastrana’s Nitro Circus“ FLACHAUWINKL „Der Absolut Park in Flachauwinkl ist Österreichs vielseitigster Park mit 5erKickerline, Rails, Boxes, Halfpipes und einer ­seltenen Superpipe.“ SELBER PROBIEREN: „Ich empfehle das Stairset mit der Down Flat Ledge (einer Box, Anm.) und einer Downrail … mein absoluter Lieblingsspielplatz.“

LORENZ HOLDER/RED BULL CONTENT POOL(2)

FLACHAUWINKL

THE RED BULLETIN

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W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

FREESKIING

Nadine Wallner (25)

Zweifache Weltmeisterin der Freeride World Tour ARLBERG „Ich habe hier Skifahren gelernt und kenne jeden Stein. Durch die Weitläufig­ keit der verbundenen Gebiete wie Lech und Zürs gibt es keinen Kampf um die Backcountry-Lines.“ SELBER PROBIEREN: „Ein guter Tipp für leicht erreichbare lange Lines – ca. 1000 Höhenmeter – ist die Trittkopfbahn in Zürs.“

ARLBERG

CHRISTOPH SCHÖCH/RED BULL CONTENT POOL, MARKUS BERGER / RED BULL CONTENT POOL(2), GEPA PICTURES

B I AT H L O N

Dominik Landertinger (26) Österreichs Hoffnung auf B ­ iathlon-WM-Gold

HOCHFILZEN „Mein Heimatort gilt mit 110 Loipenkilometern als nordisches Mekka Österreichs. Die ‚Dominik-Landertinger-Loipe‘ verbindet Salzburg mit Tirol.“ SELBER PROBIEREN: „Mein persönlicher Tipp, auch für Anfänger: die 8 km lange, sonnenverwöhnte Loipe von Hochfilzen nach St. Ulrich am Pillersee.“

HOCHFILZEN

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THE RED BULLETIN


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W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

WINTER 2

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A L PIN

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Top-Equipment für die Piste 1  SHRED MEGA BRAIN BUCKET

2  TYROLIA FREEFLEX PRO 18 X

3  NORTHLAND ISAAC SKIJACKE

4  SALOMON EQUIPE II U

5  ATOMIC NOMAD CRIMSON TI

Nicht zuletzt dank der „Slytech 2nd Skin“Schaumtechnologie übererfüllt dieser Helm alle üblichen Sicherheitsstandards. www.shredoptics.com

Das Freeflex-System lässt die Bindungsplatte an der Ferse frei gleiten, dem Ski bleiben dadurch natürlicher Flex und ­Dynamik erhalten. www.tyrolia.com

Atmungsaktiv, winddicht und wasserdicht (10.000 mm Wassersäule), alle Nähte verschweißt, erhältlich in drei Farbvariationen. northland-pro.com

Racing-Stulpenhandschuh aus Leder mit wasserfester Membran, Schutzpolsterung an den Knöcheln und punktuellen Verstärkungen. www.salomon.com

Das breiteste Modell (132,5-mm-Schaufel bei 178 cm Länge) der AllMountain-Serie, Holzkern mit Titaneinlage für Stabilität und Power. www.atomic.com

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W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

GEAR

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F R EER IDE Für Fun & Sicherheit im freien Gelände

1  ABS POWDER BASE UNIT

2  HEAD COLLECTIVE 105

3  GLORYFY GP3 TRANSFORMER

4  ATOMIC LIVE SHIELD BP

5  SUNNYBAG LEAF

Rucksack-Leichtgewicht: 1930 g bei 8 Liter Volumen. Ski- und Snowboardhalterung, inte­ griertes ABS-Lawinenairbag-System. www.abs-airbag.com

Big-Mountain-Ski für Experten. Einzigartiges stabilisierendes Außenskelett aus Elastomeren und Fiberglas senkt Gewicht und Vibrationen. www.head.com

Mit 68 g die leichteste Doppelglas-Skibrille der Welt, wechselt je nach Sonneneinstrahlung ­automatisch die Filterstufe von 1 bis 3. www.gloryfy.com

Extra leichter Weichschaum, perfekte Bewegungsfreiheit durch abnehmbare Schulterträger und Nierengurt. Erhältlich auf: www.blue-tomato.com

Mit 180 g leichtestes ­flexibles Solarsystem der Welt, lädt z. B. Action Cams oder Smart­ phones bei Sonnenschein in 2 – 3 Stunden. www.sunnybag.at

THE RED BULLETIN

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NOR DISCH Mit Style auf der Loipe 1  FISCHER RCS CARBONLITE

2  NAPAPIJRI DABIN

3  SALOMON EXO JERSEY

Skating-Race-Schuh mit externen Stabilisierungselementen. Triple-­ Membran für trockene, warme und ausreichend belüftete Füße. fischersports.com

Pullover im klassischen Norweger-Look aus 80 % Wolle und 20 % Polyamid, mit halb­ langer Knopfleiste und Raglanärmeln. www.napapijri.com

Warmes, muskelunterstützendes Kompres­ sionsshirt, perfekt für lange Trainingseinheiten und Wettkämpfe bei ­tiefen Temperaturen. www.salomon.com

4  DYNAFIT DUFFLE BAG

5  POLAR M400 SPORTUHR

In vier Farben erhältliche Reisetasche. 40 Liter Volumen, robustes ­Außenmaterial mit ­dicken, wasserdichten Reißverschlüssen. www.dynafit.com

Pulsuhr mit integrierter GPS-Aufzeichnung und Smart-Coaching-Funktion (Fitnesstest, Kalo­ rienverbrauch), Akkulaufzeit bis 3 Wochen. www.polar.com

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THE RED BULLETIN


silvretta-montafon.at


W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

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1

„Eine kaputte Sonnenbrille kann zu Schneeblindheit führen.“ David Lama

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TOUR EN 1  GLORYFY G5 AIR CERRO TORRE

2  MAMMUT NORDWAND PRO

3  BMW 2ER ACTIVE TOURER

4  MAMMUT TRION LIGHT

5  PETZL NOMIC EISGERÄT

Unzerbrechlicher, hochelastischer Rahmen. Lufteinlässe ober- und unterhalb der Gläser ­leiten den Wind 90° ab, was die Augen schont. www.gloryfy.com

Hardshelljacke aus ­dreilagigem, atmungsaktivem Gore-Tex. Die Kapuze lässt sich mit zwei Zügen anpassen. Erhältlich bei: www.gigasport.at

Wintersportler: Gepäckraumvolumen bis 1510 Liter, das Allradsystem xDrive passt sich bei Schnee und Eis der Straßen­situation an. www.bmw.at

Ultraleichter (1100 g) Alpin-Rucksack mit 28 Liter Volumen, 2-LagenEVA‑Rückenpolster und ­wasserdichtem, herauszippbarem Innensack. www.mammut.com

Ergonomisch verstellbarer Griff und 3-mmIce-Haue. Zum Setzen von Felshaken wird der Schaft mit einem Hammerkopf ausgerüstet. www.petzl.com

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COREY RICH/RED BULL CONTENT POOL, BMW

David Lamas Berg-Kameraden

THE RED BULLETIN


Linz Lienz Graz Schladming Obertauern Blue Tomato Teamrider: Flo Galler, Photo: Roland Haschka, Location: Kitzsteinhorn

Wien Wien SCS Innsbruck Villach Salzburg

*Gültig bei deinem nächsten Einkauf ab 150€ im Blue Tomato Onlineshop unter www.blue-tomato.com oder in einem Blue Tomato Shop in deiner Nähe. Gültig bis 31.01.2015. Pro Person und Einkauf ist nur ein Gutschein einlösbar. Keine Barablöse möglich. Nicht mit anderen Gutscheinen oder Rabatten kombinierbar!

30€

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HOT SPOT S Fixstarter im Kalender: die heißesten Sportevents und coolsten Partys der Alpen.

3 0 .  J Ä N N E R

15 .– 2 5 .   J Ä N N E R

9 .– 1 1 .  J Ä N N E R

20./21. DEZEMBER

16. JÄNNER

WHITE STYLE

FREESTYLE SKI & SNOWBOARD-WM

LEOGANG Der White Style genießt Kultstatus bei den internationalen Mountainbike-Freeride­ stars, ist er doch der einzige Contest der FMB World Tour, der auf Schnee ausgetragen wird. Im Vorjahr löste der Franzose Antoine Bizet mit dem einzigen gezeigten Double Backflip des Abends Begeisterung unter den 3000 Fans und bei den Judges aus – der Lauf brachte Bizet den Sieg und 5000 Euro Preisgeld.

MURAU/KREISCHBERG Premiere in der Steiermark: Erstmals bestimmen Snowboarder und SkiFreestyler gemeinsam ihre Weltmeister. Ergibt 23 Bewerbe für insgesamt 1000 Athletinnen und Athleten. Und an den Wochenenden WM-Partys mit 3 Feet Smaller, DJs from Mars und Tagträumer.

FIS SKIFLUG W E LT C U P

NORDISCHE K O M B I N AT I O N

M O U N TA I N AT TA C K

BAD MITTERNDORF Die Umbauarbeiten am Kulm sind abgeschlossen. Nun liegt die Hill Size des Bakkens bei 225 Metern (bisher 200 Meter). Bei der Generalprobe für die SkiflugWM 2016 werden Weiten an die 240 Meter erwartet. Und vielleicht gelingt es Parade-Flieger Gregor Schlierenzauer sogar, den Weltrekord von 246,5 Metern anzugreifen.

RAMSAU Weltcup-Einzel- und -Teambewerb: Vielleicht die letzten beiden Heim-Aufritte des Steirers Mario Stecher?

SAALBACH Unbarmherziger Skimarathon: 40 Kilometer Streckenlänge, sechs Gipfel, 3008 Höhenmeter.

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Vierfacher W ­ eltmeister: Benjamin Karl

Attacke auf den Schattberg West (2096 m)

THE RED BULLETIN

CHRISTOPH LAUE, MARKUS BERGER/RED BULL CONTENT POOL, WILDBILD

Trickspektakel auf gefrorenem Untergrund beim White Style


saalbach.com

NEU!

ahn in Leogang >> 10er Steinbergb Personen im Skicircus 10 Die erste Bahn für elbahn >> Polten 8er Sess Bubble d un g Mit Sitzheizun >> SNOW TRAILS

Event Highlights

BERGFESTival >> 05. - 07.12.2014

Rave on Snow >> 11.- 14.12.2014

Skimarathon Saalfelden >> 24. - 25.01.2015

Audi FIS Ski Weltcup >> 21. - 22.02.2015

Snow Mobile >> 05. - 08.12.2014

17. Mountain Attack >> 16.01.2015

White Style >> 30.01.2015

Die Schneekönigin >> 05.02. – 01.03.2015


W I N T E R S P O R T- S P E C I A L

2 4 . / 2 5 .  J Ä N N E R

2 7.   J Ä N N E R

S K I M A R AT H O N SAALFELDEN

THE NIGHTRACE SCHLADMING Knapp 50.000 Zuschauer sorgen beim bereits legendären FIS-Nachtslalom auf der Planai regelmäßig für das Party-Highlight im SkiWeltcup. Der Favorit? Natürlich Marcel Hirscher, der auf diesem Hang bereits im Jänner 2012 gewann und am 17. Februar 2013 Slalom-Weltmeister wurde.

König der Nacht: Marcel Hirscher triumphierte 2012 in Schladming.

Silvretta/Montafon ist laut skiinfo.de Freeride-Resort Nummer eins.

1 1 .– 1 4 .   D E Z E M B E R

21./22. FEBRUAR

6 .– 8 .   M Ä R Z

R AV E O N S N O W

FIS SKI W E LT C U P

O P E N FA C E S

SAALBACH 76 DJs und Live Acts (u. a. Sven Väth, Andhim, Will Saul oder Claptone) lassen die Elektrofans auf den In- und Outdoorbühnen, zum Beispiel am 2000 Meter hohen Schattberg, vier Tage lang nicht zur Ruhe kommen.

SAALBACH Endlich! Nach zwölf Jahren kehrt der alpine Ski-Weltcup wieder nach Saalbach/ Hinterglemm zurück. Diesmal aber nicht mit Damenrennen, sondern mit Abfahrt und SuperG der Herren.

SILVRETTA/MONTAFON Beim 6. und vorletzten Bewerb der Free­ride-Serie kämpfen Boarder und Freeskier um wichtige Punkte für die Gesamtwertung – den Besten winkt der Sprung auf die Freeride World Tour.

IMAGO, ANDRE SCHÖNHERR, TOURISMUSVERBAND SAALBACH HINTERGLEMM

SAALFELDEN Für Hobby- und Profi-Langläufer stehen 3 Bewerbe zur Auswahl: 21 km, 42 km und ein Teambewerb.

Vier Tage Party beim weltgrößten Winterfestival Rave on Snow in Saalbach

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THE RED BULLETIN


A DV E RTORIAL

STEIERMARK: EIN WINTER ZUM ABHEBEN

NICHT MAL FLIEGEN IST SCHÖNER!

Im Jänner wird die Steiermark wieder zum WM-Land, wenn erstmals die Freestyler und Snowboarder zeigen, was sie draufhaben. Da geht aber noch mehr: Von Anfang Dezember bis ins späte Frühjahr ist Snow-Fun angesagt.

so grüne Herz Österreichs mit tief verschneiten Berggiganten Snow-Fun bis zum Abwinken: So warten zum Beispiel auf der schneesicheren 4-BergeSkischaukel SchladmingDachstein, Kreischberg, Tauplitz und Stuhleck endlose Pisten, unverspurte Tiefschneehänge, top geshapte Funparks und coole Hütten – und das bis zum Sonnenskilauf im späten Frühling.

JOIN IT!

© STEIERMARK TOURISMUS/IKARUS.CC

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ie Steiermark ist das Land der FIS-Weltmeisterschaften: Nach der Ski-WM in Schladming 2013 ist die FIS Freestyle Ski & Snowboard-WM in der Region Murau/Kreischberg im kommenden Jänner das nächste ultimative Highlight. Und das mit einer echten Premiere: Erstmals werden Snowboarden und Freestyle Skiing vereint. In elf Tagen finden insgesamt 23 Bewerbe für Damen und Herren statt. Bis zu 50 Nationen werden erwartet, rund tausend aktive Sportler kämpfen um Medaillen. Für noch mehr Action sorgt das Rahmenprogramm Snow Circus. Aber auch abseits der großen Wintersport-Events verheißt das sonst

SNOWBOARDEN

Große Pistenfreiheit in der 4-Berge-Skischaukel Schladming-Dachstein, Kreischberg, Tauplitz und Stuhleck. Tiefschnee-­ Vergnügen oder top ­geshapte Funparks – der Winter in der Steiermark ist voll Fun und Action!

KREISCHBERG 2015

Von 15. bis 25. Jänner 2015 finden am Kreischberg und im Lachtal die FIS Freestyle Ski & Snowboard World Championships statt. Infos und Programm auf: www.kreischberg2015.at

NEWS UND HIPPE TRENDS

Entdecke die aktuellsten Freestyle-Ski- & Snowboard-News und -Trends auf: blog.steiermark.com

FREESTYLE SKIING www.blog.steiermark.com www.kreischberg2015.at


W I N T E R S P O R T- S P E C I A L Schafalm: toller Ausblick ins ­Ennstal und auf den Dachstein

EINKEHR­ SCHWUNG

Von der Piste in den Whirlpool, vor den ­Kamin oder ins pralle Partyleben. Hier Österreichs beste Locations fürs Après-Ski.

Obertauern, Salzburg Ab 16.30 Uhr übernimmt ein DJ die Plattenteller. Zur Kräftigung empfohlen: der Almburger.

SCHAFALM

Schladming, Steiermark In der Nähe der Gondelbahn-Bergstation, traumhafte Aussicht, ­wetterunabhängige Terrasse.

100

FROZEN

Lech am Arlberg, Vorarlberg Ein Hauch von Luxus: Wodka, Champagner, frische Austern, köstliche Antipasti.

RUD-ALPE

Lech am Arlberg, Vorarlberg Jeden Dienstag und Donnerstag Romantik-Dinner bei Kerzenschein und offenem Kamin.

IDALP

Ischgl, Tirol Höchstgelegener (auf 2300 m) Gourmettempel Tirols, 800 Plätze auf der Sonnenterrasse.

KRISTALLHÜTTE

Kaltenbach, Tirol Mehrfach Österreichs „Hütte des Jahres“, neuer Wellnessbereich, ­alpine Lodge-Suiten, DJ-Events.

LISA ALM

Flachau, Salzburg Neu eingerichtete, moderne Skilounge mit 500 m² großer beheizter Terrasse.

WALLEGGALM

Hinterglemm, Salzburg Schauküche, VIP-Feeling in privaten Skyboxen mit Whirlpool. Tolle Partylocation mit Live-Acts.

THE RED BULLETIN

ALEXANDER MARIA LOHMANN, JAMES H SCHRIEBL, GERALD LECHNER, WOLFGANG GARGER

EDELWEISSALM


WINTER AM RING WWW.PROJEKT-SPIELBERG.AT

BULLEN-RUTSCHE WINTERWANDERWEG WINTERTRAININGS ADVENTDORF OFFROAD-BUGGY INDOOR TRIAL EISLAUFEN LANGLAUFEN BIATHLON KINDERRODELN UVM... Sport, Spiel und actionreiche Fahrerlebnisse. Der Red Bull Ring ist das Winterparadies für Groß und Klein. Mehr Informationen zu den einzelnen Aktivitäten unter www.projekt-spielberg.at


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Party am Bahnsteig des neuen Wiener Hauptbahnhofs: Den Gästen wurde mit coolen DJ-Sounds eingeheizt.

„THE RED BULLETIN“

FASHION TRAIN Das wohl coolste Transportmittel wurde bei der Wiener-Hauptbahnhof-Eröffnung feierlich getauft: Die 10.000 PS starke Red Bull-Taurus Lok bringt Modemarken auf Schiene.

Miriam Hie moderierte den Kick-offEvent, bei dem der „The Red Bulletin“ Fashion Train erstmals präsentiert wurde.

D

ieser Zug ist echt abge­ fahren – im Sinne von außergewöhnlich. Tat­ sache ist: Cooler als mit dem „The Red Bulletin“ Fashion Train kann man sich derzeit nicht auf den Gleisen der West­ strecke fortbewegen. Dort ist er nämlich im Zugsverkehr der ÖBB

auf Schiene und transportiert täg­ lich tausende Fahrgäste. Getauft wurde die aufsehenerregende ÖBB railjet Garnitur, die mit den Marken ­Hervis, Diesel Uhren, Kleider Bauer, s.Oliver und Fussl Modestraße gebrandet ist, anlässlich der ­Eröffnung des Wiener Hauptbahn­ hofs am 11. Oktober.

Beim spektakulären Auftakt-Event waren – neben prominenten Persön­ lichkeiten – auch zahlreiche Red BullAthleten dabei, die ein aufregendes Stunt-Action-Programm lieferten. Ein Erlebnis ist freilich auch eine Fahrt mit dem Fashion Train: Tolle Aktionen für die Fahrgäste on board machen den Weg zum Ziel.


F1-Boliden von Infiniti Red Bull Racing gab’s zu bestaunen. Andi Goldberger staunte mit.

„WERBUNG MIT 10.000 PS AUF 205 METER LÄNGE – HIER WERDEN MARKEN AUFFALLEND AUFFÄLLIG IN SZENE GESETZT.“

Großer Andrang vor dem von Diesel Watch gebrandeten Waggon des Fashion Train

MANFRED OSCHOUNIG, GESCHÄFTSFÜHRER ÖBB-WERBUNG GMBH

Fussl macht Mode – und Lust auf eine Reise mit dem coolsten Zug der ÖBB.

Auch das größte österreichische Modeunternehmen Kleider Bauer geht mit auf die Reise.

Mit Hervis gibt’s auch sport­ lichen Chic am Catwalk des „The Red ­Bulletin“ Fashion Train.

So rot, so stylish: Der von s.Oliver gebrandete Waggon macht jeden Bahnhof zum Laufsteg.

BMX-Pro-Rider Senad Grosic führte beim Kick-off-Event atemberaubende Stunts vor.

„MIT DEM ÖBB-‚THE RED BULLETIN‘FASHION-TRAIN INSZENIEREN SICH STARKE MODELABELS UND NUTZEN DEN NEUEN HAUPTBAHNHOF WIEN ALS LAUFSTEG – DYNAMISCH, RASANT UND TOP-AKTUELL.“ MANFRED OSCHOUNIG, GESCHÄFTSFÜHRER ÖBB-WERBUNG GMBH


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KOSMISCHE SCHMUCKSTÜCKE

Im Einklang mit der Faszination, die von fernen Galaxien und kosmischen Wundern ausgeht, präsentiert PANDORA ein schillerndes Set Schmuckstücke. Wie ein Griff nach den Sternen verleiht PANDORAs neue Kollektion dem winterlichen Look mit funkelnden Schmuckstücken einen Hauch galaktischer Magie. Ringe ab € 49. www.pandora.net 4

AAATTACK – PARK & PIPE-ACTION

Freeskier bevorzugen eine Ausrüstung, die ihnen Kontrolle, Performance und einfache Handhabung bietet. Um diese Wünsche zu erfüllen, kombiniert die AAAttack-Bindung von TYROLIA moderne Architektur und perfekte Funktio­ nalität. Das ideale Werkzeug für jeden Skifreak. www.tyrolia.com www.aaa-series.com 5

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Bugaboo setzt in seiner neuen Kollaboration mit der Kultmarke Diesel auf Camouflage-Look mit dem Cameleon³. Die Limited Edition verblüfft mit über­ raschenden Details wie dunkelgrün eloxiertem Gestell, auffälligen Rädern, grünen Bezügen und einer soften, komfortablen Innenausstattung – so wird jede Spazierfahrt zum Abenteuer! www.bugaboo.com 8

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Graphene (dt.: Graphen) – hart wie Diamant, 300-mal so stark wie Stahl, so dünn wie ein Atom: dies brachte den Entdeckern den Nobelpreis für Physik. Für den Skibau bedeutet das: außerordentliche Leichtigkeit, neuartige Möglichkeiten der Balanceverteilung und perfekte Kontrolle beim Fahren. Dafür gab es den ISPO Award 2014. www.head.com 10

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Beim Hawx 2.0 kann man Schale, Manschette und Innenschuh dank Memory Fit binnen Minuten perfekt dem Fuß anpassen. Power Shift ermöglicht die Feinabstimmung des Vorlagewinkels, und Sole Flex in der Schale verbessert die Balance. Die 3M™ Thinsulate™-Platinum-Isolierung hält die Füße warm und beweglich, und optionale WTR Grip Pads ermöglichen leichtes und bequemes Gehen. Für Damen und Herren. www.atomic.com


ACTION!

TV-HIGHLIGHTS

M UST SEE

Volles Programm

HELDEN AUF IHREM BILDSCHIRM

DAS RED BULL TV-FENSTER BEI SERVUS-TV Freeskier Bene Mayr (Bild) startet mit den anderen „Wild Ones“ ins Finale der 2. Staffel.

ALEXANDER MAZZA lässt für Sie das Jahr 2014 Revue passieren und präsentiert die Highlights aus 365 Tagen Red Bull TV. 20. 12., 9.15 Uhr

startet in Sydney in die 8. Saison der Extreme Sailing Series. 22. 12., 0.35 Uhr

Samstag, 20. 12., 12.00 Uhr

Wild Ones – Staffelfinale Zum Finale der 2. „Wild Ones“-Staffel nimmt Sie Red Bull TV noch einmal in die professionelle und private Welt fünf aufstrebender Spitzenathleten mit. Die Sportler Maya Gabeira (BRA/Big-Wave-Surfen), Bene Mayr (GER/ Freeskiing), Peter Henke (GER/Mountainbiken), Ken Roczen (GER/Motocross) und Andi Mikkelsen (NOR/Rallye) ließen sich zehn spannende Epi­ soden lang auf ihrem harten Weg an die Spitze ihrer jeweiligen Sportart ­begleiten – am 20. 12. erfahren Sie, ob sie dort auch angekommen sind. Mittwoch, 10. 12., 21.15 Uhr

Mission to Mars

Montag, 15. 12., 23.50 Uhr

Mittwoch, 17. 12., 21.15 Uhr

Mittwoch, 7. 1., 21.15 Uhr

Diamond Series

Der KrokodilFlüsterer

Sieben Mal Ewigkeit

In der „Diamond Series“ messen sich die weltbesten Freestyle-Mountainbiker. Red Bull TV zeigt die Highlights der Saison 2014.

Nachdem ein Costa-Ricaner einem Krokodil das Leben rettete, entsteht eine beispiellose Freundschaft zwischen Mensch und Tier.

Der renommierte Physiker und Astronom Dr. Francisco Diego erzählt die unglaubliche Geschichte des ­Lebenszyklus der Sterne.

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Nach Expeditionen zum Mond und zur International Space ­Station bleibt die Besiedlung des Mars einer der großen Menschheitsträume. Ein Traum, der ­zugleich eine gewaltige Herausforderung ist – allein die Reise zum Roten Planeten würde derzeit gut drei Jahre dauern. In der Dokumentation „Mission to Mars“ kommen nun Wissenschaftler der NASA zu Wort, die erklären, wie sie Astronauten diese Reise dennoch ermöglichen wollen.

JOSH SHEEHAN feiert gemeinsam mit seinen Mitkämpfern den 50. Stopp der Red Bull X‑Fighters. 27. 12., 9.30 Uhr Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TV-Fenster nicht auf Ihrem Fernsehgerät? Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70 THE RED BULLETIN

PALLY LEARMOND/RED BULL CONTENT POOL, CHRISTIAN PONDELLA/RED BULL CONTENT POOL, ROGER HORROCKS, BBC(2), MARCO RIEBLER, MARK TEO/RED BULL CONTENT POOL, PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL

ROMAN HAGARA


- Hannes Arch Österreichs erfolgreichster Rennpilot –

„An Grenzen zu stoßen, bedeutet nicht das Ende deiner Träume.“

Der neue Mazda3.

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Als erfolgreicher Extrem-Abenteurer weiß Hannes Arch, wie wichtig es ist, Grenzen zu überschreiten, um seine Träume zu verwirklichen. Mit derselben Einstellung entwickelte Mazda die bahnbrechende SKYACTIVTechnologie und revolutioniert in Verbindung mit seinem unverwechselbaren KODO-Design sowie dem einzigartigen MZD Connect die Kompaktklasse. www.mazda.at Verbrauchswerte: 3,9–5,8 l/100 km, CO2-Emissionen: 104–135 g/km. Symbolfoto.


ACTION!

EVENTS

SAVE THE DATE WEITERE PFLICHT­ TERMINE IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN

10 DEZEMBER

OWEN PALLETT Der Arcade-FireGeiger bringt sein neues Album „In Conflict“ voller emotionaler, kom­ plexer Indie-PopPerlen erstmals nach Österreich. 10. 12., brut im Künstlerhaus, Wien

13 CINEASTIC GONDOLAS

Favoritin in Abfahrt und Superkombi: Anna Fenninger

Kultur in 1450 bis 2350 Meter See­ höhe: Zum vierten Mal sind die Gon­ deln der Rüfikopf­ bahn Schauplatz für Animations­ filme, Installa­ tionen und Aus­ stellungen.

10./11. Jänner, Bad Kleinkirchheim

Alpiner Ski-Weltcup Nach dreijähriger Pause kehrt der Damen-Weltcup in den Kärntner Skiort zurück. Auf dem Programm steht neben der Abfahrt eine von nur zwei Superkombinationen der Weltcupsaison – für viele Läuferinnen eine WM-Qualifikations-Chance. Superkombi-Weltmeisterin 2011 Anna Fenninger (Bild) braucht sich als ÖSV-Teamleaderin wohl keine Sorgen um ihr Dabeisein in Vail (Colorado) zu machen. Für sie geht es eher um 200 mögliche Punkte für den Gesamtweltcup.

13. 12., Lech am ­Arlberg

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weltcup.badkleinkirchheim.at

JÄNNER

19. 12., PMK, Innsbruck

12. 12., Niedermair, Wien

Elektro Guzzi

Herr Hermes

Das Wiener Trio macht handgespielten Techno. Ohne Synthesizer und Com­ puter. Wie das geht? Der Gitarrist klemmt Metall­ klammern auf die Saiten, um seltsame Sounds zu ­erzeugen. Der Drummer trommelt auf Kochtöpfen. Nachzuhören auf der aktu­ ellen Platte „Observatory“. www.elektroguzzi.net

Vom Bier-Pong-Tur­ nier bis zur EsoterikMesse: Jede Woche mischt sich Herr Hermes für die ORFSendung „Willkom­ men Österreich“ unter „Die unteren 10.000“. In seinem neuen Programm blickt er auf seine skurrils­ ten Abenteuer zurück. www.herrhermes.com

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URBAN ICE bis 15. Februar, Hangar-7, Salzburg

Red Bull Illume 28.257 Einsendungen von insgesamt 6417 Fotografen gingen 2013 bei Red Bull Illume ein, dem größten interna­ tionalen Fotowettbewerb für Actionund Adventuresport. Nach einer Weltreise via Atlanta, Vancouver und Hongkong kommen nun 50 von einer Fachjury ausgewählte Final-Bilder zu ­einer Ausstellung in den Hangar-7. hangar-7.com, redbullillume.com

Zum dritten Mal treten 20 inter­ nationale Eisklet­ terprofis in Headto-Head-Duellen gegeneinander an. Zu bezwingen gilt es eine senk­ rechte, 30 Meter hohe Eiswand mit­ ten im Gasteiner Ortszentrum. 16. 1., Bad Gastein

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GETTY IMAGES, MARTIN LUGGER/RED BULL ILLUME, HARALD ILLMER, BELLA LIEBERBERG, PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL

DEZEMBER


4. – 6. Jänner, Freistadt, Oberösterreich

Jänner-Rallye Die Jänner-Rallye bildet seit Jahren den Auftakt zu Österreichischer Staatsmeisterschaft und European Rally Champion­ ship – ein doppelter Grund, dass sich jährlich ein starkes Fahrerfeld ins Mühlviertel begibt und sich auf 18 Sonderprüfungen den oft extremen Streckenbedingungen mit Schnee und Eis stellt. Im Vorjahr erlebten rund 140.000 Zuschauer an drei Renntagen, wie sich Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica den Sieg holte. Damals Dritter: Raimund Baumschlager (Bild). www.jaennerrallye.at

20. Dezember, Salzburg

9./10. 1., Bad Gastein

ab 25. Dezember in Österreichs Kinos

Klangkarussell

Snowboard Weltcup

Streif – One Hell of a Ride

Das Salzburger Duo ist der erfolgreichste heimische ElektronikExport seit Kruder & Dorfmeister. Ihr „Sonnentanz“ war ein Nummer-eins-Hit in Holland, das Debütalbum „Netzwerk“ ­erreichte Platz zwei der Schweizer Charts. Nach einer Welttournee kehren die zwei für ein Konzert in ihre Heimatstadt zurück. Infos zur ­genauen Location werden erst kurz vor dem Gig verraten:

Für den vierfachen Weltmeister Benjamin Karl (Bild) und Olympiasiegerin Julia Dujmovits gibt es fünf Tage vor Beginn der Heim-WM am Kreischberg bei einem Parallelslalom und Parallelslalom-Teambewerb die letzte Chance zur Formüberprüfung. www.gastein.com

www.redbull.com/music

Sonnentänzer: Adrian Held & Tobias Rieser

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www.streif-film.at

Best of Mazda ist endlich zurück! Mit exklusiven Vorteilspreisen für Jungwagen, Vorführwagen und Einzelstücke. Und jetzt gibt es zusätzlich 3+2 Jahre Garantie auf alle Modelle*. Aber nur bis 30.12.2014. www.mazda.at/bestof

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MAZDA2

Für die Stadt gemacht: Der Mazda2 begeistert mit scharf geschnittenen Konturen, seinem hochwertigen Innenraum und präzisem, dynamischem Fahrverhalten.

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Zur 75. Edition der Hahnenkammrennen gewährt die Doku „Streif – One Hell of a Ride“ Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt einiger der weltbesten Skifahrer. 18 Kamerateams begleiteten Aksel Lund Svindal, Hannes Reichelt, Erik Guay und Max Franz ein Jahr lang bei ihrer Vorbereitung aufs wohl wichtigste Weltcuprennen der Saison. Der Film zeigt atemberaubende Rennszenen und die packendsten Duelle der Geschichte und erklärt den Mythos „Streif“.

MAZDA CX-5

Stadt, Land, Fluss: Der Mazda CX-5 ist ein echter Allrounder. Und setzt mit hocheffi­ zienten, kraftvollen Motoren und SKYACTIVTechnologie neue Maßstäbe.

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R E A D BULL

Von Daniel Kehlmann

Daniel Kehlmann Geboren 1975 als Sohn des Regisseurs Michael Kehlmann und der Schauspielerin Dagmar Mettler in München. 1981 kam er mit seiner Familie nach Wien, wo er das Kollegium Kalksburg, eine Jesuitenschule, besuchte und danach an der Universität Wien Philosophie und Germanistik studierte. 1997 erschien sein erster Roman „Beerholms Vorstellung“. Daniel Kehlmann hatte Poetikdozenturen in Mainz, Wiesbaden und Göttingen inne und wurde mit einer Vielzahl von Preisen ausgezeichnet, seine Rezen­ sionen und Essays erschienen in zahlreichen Magazinen und ­Zeitungen. Sein Roman „Ich und Kaminski“ war bereits ein inter­ nationaler Erfolg, der Nachfolger „Die Vermessung der Welt“ wurde – in bisher 40 Sprachen übersetzt – zu einem der erfolg­ reichsten deutschen Romane. Kehlmann lebt als freier Schrift­ steller in Wien und Berlin.

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HEJI SHIN

Im schönen Haus

achdem seine Frau ihn mit der schwer abweis­ baren Begründung verlassen hatte, daß er zwar liebenswürdig sei, aber für ein erfülltes Leben zu langweilig, beschloß der Steuerberater Karl Kredel aus Duisburg, alleine Ferien zu machen. Es war das erste Mal in seinem Leben: Als Kind war er mit den Eltern gereist, später mit seinen Freunden Martin und Klaus (Klaus war inzwischen Anwalt in Köln, Martin hatte er schon lange aus den Augen verloren), dann mit seiner ersten Freundin und danach, als er seine erste Freundin geheiratet hatte, mit seiner Frau. Sie hatten keine Kinder gehabt. Die Jahre waren schnell ­vergangen. Er war weder glücklich gewesen noch besonders unglücklich. Das unerwartete Alleinsein hatte auch Vorteile: Zum Beispiel war da jetzt morgens keine Person, die er Tag für Tag fragen mußte, ob sie gut geschlafen hatte. Andererseits fiel es ihm unerwartet schwer, sich daran zu gewöhnen, daß er jetzt überall hindurfte, ohne jemand anderem die Entscheidung überlassen zu können. Aber irgendwohin mußte man ja reisen im Sommer, also flog er, ohne eigentlich selbst zu wissen, warum, nach Kopenhagen. Dort tat er alles, was ihm der Lonely Planet vorschlug. Er ­spazierte zwischen den bunten Gebäuden von Christiania, er besuchte Museen, die aussahen wie alle Museen, in denen er gewesen war, und natürlich machte er eine Führung durch den königlichen Palast. Er nahm einen Bus und fuhr eine Dreiviertel­ stunde zu jenem Kunstmuseum am Meer, von dem der Lonely Planet sagte, daß man es auf keinen Fall versäumen dürfe, aber leider zeigte die Ausstellung bloß Ziegelsteine, die ein Konzept­ künstler in einer gewaltigen Halle verteilt hatte. Nicht weit vom Museum konnte man das Haus einer großen dänischen Dichterin besichtigen; der Lonely Planet gab ihm bloß zwei von fünf ­Sternen, aber Karl ging hin, kaufte einer ältlichen Frau, die mit hochgesteckter Frisur an der Kasse saß, eine Eintrittskarte ab und schlenderte durch die Räume. Es war ein schönes Haus. Nicht zu groß war es und nicht zu klein, alles darin fühlte sich richtig und passend an. Die große Dichterin hatte noch vor nicht allzu langer Zeit hier gelebt, eine berühmte und gefürchtete Dame, sehr alt, sehr dünn, geistreich, exzentrisch und reich. Es gab alte Fotos von ihr als Mädchen im kolonialen Burma, es gab ein Bild von ihr mit Ernest Hemingway, es gab Urkunden in fünf Sprachen, und es gab Vitrinen mit Manu­ skriptblättern in spinnwebdünner Handschrift. Die Sofas waren bespannt mit teuer aussehendem Stoff. Da war ein sehr weich aussehender Polsterstuhl und natürlich ein Schreibtisch, von dem aus ein Fenster den Blick aufs weit aus­gespannte Blau des Meeres freigab. An den Decken hingen Luster, auf Tischchen standen chinesische Lampen, und weil kein Wächter zu sehen war, faßte Karl sich ein Herz und schaltete eine davon ein. Zu seiner Überraschung leuchtete die Glühbirne folgsam auf. Karl wußte selbst nicht, was ihn überkam. Er war sonst immer so zurückhaltend. Doch plötzlich setzte er sich in den Lehnstuhl. Er schloß die Augen. Ganz still war es. Er war der einzige Besu­ cher. Draußen hörte man ein Auto starten, hupen, davonfahren. Ein Vogel schrie. Dann hörte man nichts, für eine ganze Weile. Knarrendes Parkett weckte ihn. Eine junge Frau ging langsam vorbei. Sie betrachtete die Blätter in der Vitrine, betrachtete ein Bild an der Wand, betrachtete ihn einen Augenblick mißbilligend, betrachtete die Lampe und ging in den nächsten Raum. Fünf Minuten später ging sie wieder durchs Zimmer, auf dem Weg zum Ausgang. Karl sah auf die Uhr. Er hatte über eine Stunde geschlafen. Er fühlte sich ausgeruht und fast zufrieden. Zögernd stand er auf. Er dachte an seine Frau, er dachte an die letzten Ferien, die sie in Neapel verbracht hatten. Es war viel zu heiß gewesen. Aus Gewohnheit versuchte er, sie zu vermissen,


R E A D BULL

aber auf einmal fehlte sie ihm weniger als in all den Wochen zuvor. Karl sah zum Fenster: Es war Abend. Er ging zur Haustür und bemerkte mit einer Freude, die ihn selbst überraschte, daß er eingeschlossen war. Er hatte vier Müsliriegel in seinem Reiserucksack, drei davon aß er, einen hob er auf. Er probierte die Toilette aus: Sie war ­sauber, und es gab frische Handtücher, so daß man sich waschen konnte. Danach setzte er sich in den Lehnstuhl.

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m nächsten Morgen kam eine Putzfrau, wischte, kehrte, schrubbte und achtete nicht auf ihn. Er streckte sich. Er hatte sehr tief geschlafen. Wenig später sah er durchs Fenster die ältliche Dame, von der er gestern die Eintrittskarte gekauft hatte, aufs Haus zugehen. Er zog sich ins Arbeitszimmer zurück. Auf dem Meer tanzten Lichtreflexe, die Sonne schwebte feurig über dem Horizont. Er hörte die alte Dame durchs Wohnzimmer gehen; er öffnete eine weitere Tür und trat in den Korridor. Als sie ins Arbeitszimmer kam, wich er in die Bibliothek aus. Er hörte sie etwas zurechtrücken, dann ging sie wieder zu ihrer Kasse beim Eingang. Den ganzen Vormittag las Karl in einem Buch der großen Dichterin. In der großen Bibliothek gab es nämlich nur Bücher von ihr, auf Dänisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Griechisch, Serbisch und Chinesisch. Karl zog eines heraus. Es handelte von zwei Männern und zwei Frauen. Jeder war auf verwickelte Art verliebt in jeden der drei anderen, es gab lange Spaziergänge und Gefühlsausbrüche und Diskussionen. Während er las, kamen manchmal Besucher herein. Als zwei Kinder nicht aufhörten, auf dem Parkett Fangen zu spielen, fühlte Karl sich gestört, als wären sie in seinem eigenen Wohnzimmer. Also ging er zu den Auto­ maten in der ehemaligen Garage, wo noch das alte Auto stand, das die große Dichterin besessen, wenn auch nie selbst gefahren hatte. Ein Automat verkaufte ihm drei Wasserflaschen, ein ­anderer einen Becher mit heißem Café, ein dritter ein Schinkensandwich in durchsichtigem Plastik. Das Sandwich war alt und trocken. Karl aß es mit Genuß. Am nächsten Morgen entdeckte ihn die ältliche Dame. Er hatte wieder im Lehnsessel übernachtet. Wieder hatte er so tief geschlafen, daß er völlig überrascht war, als sie plötzlich vor ihm stand und ihn fragte, zuerst auf Dänisch und dann auf Englisch, ob er um Himmels willen die Nacht hier verbracht habe. Karl nickte. Die Frau war imposant. Er fragte sich, ob sie wohl mit der Dichterin verwandt war, eine Enkelin gar. Mit spitzer Stimme kündigte sie an, daß sie die Polizei rufen werde. Karl zeigte seine Eintrittskarte und fragte, ob sie eigentlich die Geschäftsbedingungen ihres Museums kenne. Er habe sie durchgelesen, sie seien ja neben der Tür angeschlagen, und in ihnen stehe nur, daß der Kauf einer Karte bloß zu einmaligem Besuch, nicht zur Rückkehr berechtige. Von einem Limit der Dauer stehe dort nichts. Außerdem stehe da ausdrücklich, daß es verboten sei, Schubladen zu öffnen oder Papiere aus den Vitrinen zu nehmen, was aber wiederum per Implikation bedeute, daß es nicht verboten sei, die Möbel zu benützen. Zudem stehe dort, daß man nicht telefonieren dürfe, auch daran habe er sich gehalten, sein Telefon sei seit vorgestern ausgeschaltet. Die alte Dame fragte, ob er verrückt sei. Das, sagte Karl, sei ein dehnbarer Begriff. Wortlos ging sie hinaus. Durchs Fenster sah er sie auf dem Kiesweg auf und ab gehen und in ihr Telefon sprechen. Er rieb sich die Augen, holte ein anderen Buch der großen Dichterin aus der Bibliothek und las bis in den frühen Nachmittag. Zu seiner Verblüffung tauchten keine Polizisten auf. Nur einmal schlenderten drei Besucher durchs Zimmer. Karl ging zu den Automaten, kaufte vier Wasserflaschen, einen Becher Tee und drei Schinkensandwiches. Er dachte an seine Frau. Wo sie THE RED BULLETIN

Er ging ins Schlafzimmer. Das Bett der Dichterin war staubig, aber die Matratze war angenehm hart. jetzt wohl war? Als er ihr zu ihrem Geburtstag einen Glückwunsch aufs Telefon geschickt hatte, hatte sie nicht geantwortet. Erst am Abend kam die alte Dame zurück und kündigte mit scharfer Stimme an, daß das Museum nun schließen würde. Karl zuckte die Achseln. Sie wies auf die Tür.

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arl lächelte höflich. Er wollte keinen Streit. Aber es war spät, und er hatte kein Hotel, und ihm war, als müsse er noch ein wenig vom Arbeitszimmer aus aufs Meer sehen, damit seine Seele gesund würde. Also schüttelte er den Kopf. Die alte Dame ging wortlos hinaus, aber nach einigen Minuten kam sie mit einer zweiten alten Dame zurück. Die beiden flüs­ terten und starrten ihn wütend an. Karl ging ins Arbeitszimmer. Das Meer sah heute dunkel und metallisch aus; er stellte sich vor, wie es wäre, immer hier zu sein, von morgens bis abends, im Winter und im Sommer, im Herbst und im Frühling. Schließlich hörte er die Frauen hinausgehen und die Tür versperren, und als er das Licht einschalten wollte, merkte er, daß sie den Strom unterbrochen hatten. Aber Wasser gab es noch. Während es dunkel wurde, wusch er sich sorgfältig. Dann ging er ins Schlafzimmer. Das Bett der großen Dichterin war staubig, aber die Matratze war angenehm hart, und die Bettwäsche bezogen mit teurer Seide. In einem ­Seidenbett hatte er noch nie geschlafen. In Unterwäsche legte er sich hin und deckte sich zu und grinste in die Dunkelheit. Auf die Geschäftsbedingungen zu verweisen, das hatte er sich vorher nicht überlegt, das war ihm einfach so in den Sinn gekommen, er hatte sie nicht einmal gelesen. Steuerberater sein, das hatte ­Vorteile. Stolz wie lange nicht schlief er ein. Am nächsten Morgen warf er seinen Rucksack über die ­Schulter. Die alte Dame brachte gerade eine neue Version der Hausordnung neben der Eingangstür an und blickte verblüfft, ja beinahe enttäuscht auf, als er mit kurzem Gruß an ihr vorbeiging. Der Kiesweg knirschte unter seinen Schuhen, eine Allee führte flirrend vor Licht auf das Blau des Meeres zu. Heute ­nachmittag ging sein Flug zurück. Die Ferien waren schnell ­vergangen. Er war nur froh, daß er so bald nichts mehr von der großen dänischen Dichterin lesen mußte, ihre Bücher waren doch ziemlich langweilig. Während er zur Bushaltestelle ging, holte er sein Telefon heraus, wählte unter den gespeicherten Nummern jene seiner Frau und betrachtete sie eine Weile, als wollte er sie auswendig lernen, bevor er sie mit einem bedächtigen Knopfdruck löschte.

READ BULL Lesevergnügen im Red Bulletin: Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. Diesmal ist es der deutsch-österreichische Bestsellerautor Daniel Kehlmann. Der aktuelle R ­ oman Kehlmanns, „F“ (Verlag Rowohlt), handelt virtuos von Lüge und Wahrheit, von Familie, Fälschung und der Kraft der Fiktion.

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Editorial Director Robert Sperl Chefredakteur Alexander Macheck Editor-at-large Boro Petric Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English Photo Director Fritz Schuster Chefin vom Dienst Marion Wildmann Managing Editor Daniel Kudernatsch Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Werner Jessner (Leitender Redakteur), Lisa Blazek, Ulrich Corazza, Arek Piatek, Andreas Rottenschlager Freie Mitarbeiter: Muhamed Beganovic, Georg Eckelsberger, Raffael Fritz, Sophie Haslinger, Marianne Minar, Holger Potye, Martina Powell, Mara Simperler, Clemens Stachel, Manon Steiner, Lukas Wagner, Florian Wörgötter Web Kurt Vierthaler (Senior Web Editor), Andrew Swann Grafik Martina de Carvalho-Hutter, Silvia Druml, Kevin Goll, Carita Najewitz, Esther Straganz Fotoredaktion Susie Forman (Creative Photo Director), Rudi Übelhör (Deputy Photo Director), Marion Batty, Eva Kerschbaum Illustrator Dietmar Kainrath Verlagsleitung Franz Renkin Internationaler Anzeigenverkauf Patrick Stepanian Anzeigendisposition Sabrina Schneider Marketing & Country Management Stefan Ebner (Ltg.), Manuel Otto, Elisabeth Salcher, Lukas Scharmbacher, Sara Varming Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Karoline Anna Eisl, Simone Fischer, Julia Schweikhardt Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba, Matthias Zimmermann (App) Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher Abo und Vertrieb Klaus Pleninger (Vertrieb), Peter Schiffer (Abo) General Manager und Publisher Wolfgang Winter Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web www.redbulletin.com Medieninhaber, Verlag und Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 Geschäftsführer Christopher Reindl, Andreas Gall

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Ellinor Olovsdotter has the flu. The rising star known as Elliphant often gets sick when she visits LA, she explains, raspy-voiced and half naked, completely unself-conscious about her

THE CAPTAIN OF ADVENTURE ALL-ROUND ACTION HERO WILL GADD IS A LIVING LEGEND IN THE TRUEST SENSE.

„MEINE EINZIGE ANGST IST DIE ANGST SELBST“

„MEINE EINZIGE ANGST IST DIE ANGST SELBST“

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MAGIC MOMENT

Golden, British Columbia, Kanada, 25. März 2014

„ 4000 Watt Lila. 3 Uhr nachts. Pep fuhr seine Linie.“ Fotograf Mike Brown über die „Afterglow“-Aufnahmen in British Columbia

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 13. JÄNNER 2015. 114

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Zehn Monate Arbeit und vier Tonnen Equipment stecken im Kurzfilm „Afterglow“, der Lichtkunst und Freeskiing eindrucksvoll vereint. „Wir bestrahlten Hänge mit 4000-Watt-Scheinwerfern in verschiedenen Farben“, erzählt der ­kanadische Fotograf Mike Brown. „Free­ skier Pep Fujas jagten wir um drei Uhr früh über den in Lila erstrahlenden Berg.“ www.sweetgrass-productions.com


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