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Ein fast unabhängiges Monatsmagazin / Februar 2011
Antony Gormley
Mensch, Natur, Kultur: Große Kunst an frischer Luft
James Bond
Die unglaubliche Reise in seinem verrückten Flugzeug
Valery Rozov Hinter den Kulissen eines antarktischen Abenteuers
Erleben Sie
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Thierry Henry
Verliebt wie am ersten Tag: 18 Jahre Profi-Fußball im Interview.
Bullhorn
Willkommen! William Gallas, Landsmann und seinerzeit bei Chelsea Gegenspieler des ArsenalIdols, sagte: „Du musst auf ihn aufpassen wie auf einen Topf Milch auf dem Herd. Lass ihn nur eine Sekunde aus den Augen, und du bist in Schwierigkeiten …“ Thierry Henry, der großartig Unberechenbare, hat mehr gewonnen, als sich ein Fuß baller erträumen kann: Weltmeisterschaft, Europameisterschaft, Titel in Frankreich, England, Spanien. Mit seinen Erfolgen steht er in einer Linie mit den Größten seines Sports in den letzten Jahrzehnten, einem Beckenbauer, einem van Basten, einem Zidane. Einen Schönheitsfehler allerdings gilt es Thierry Henry beim Interview mit den noch dringender auszubügeln, als viele meiRed Bulletin-Redakteuren Bernd Fisa (li.) nen: Thierry Henry hat die US-amerikanische und Werner Jessner. Major League Soccer noch nicht gewonnen – zuletzt scheiterte er in den Playoffs mit den Red Bulls New York. The Red Bulletin traf den Superstar zu einem ausführlichen, sehr persönlichen Gespräch über die Liebe zu seinem Sport, der auch 18 Jahre im Profigeschäft nichts anhaben konnten, über die unterschätzte US-Liga und über die ganz besondere Rolle seines Vaters. „Ich sehe nicht, was ich gewonnen habe, ich sehe, was ich gewinnen will“, ab Seite 46.
Coverbild: David Clerihew; Bild: gian paul lozza
Weniger Kunstaffinen wird der sechzigjährige Brite zumeist jäh und auf ziemlich nachhaltige Art zum Begriff: Passanten verschreckt Antony Gormley üblicherweise mit dem Anblick hoch oben auf einem Hausdach oder einem Felsvorsprung stehender Menschen. Mehr als einmal sind Retter mit Blaulicht und Sprungtuch ausgerückt, um wenig später Entwarnung geben zu können: Gormley, einer der spannendsten Künstler der Gegenwart, platziert lebens- und überlebensgroße Plastiken in Menschengestalt auf Hausdächer, an Felsabhänge oder andere exponierte Stellen. „Eine Skulptur braucht keine Wand, kein Dach, keine Interpretation – sie kann einfach da stehen als materielle Tatsache im allgemeinen Raum.“ Das atemberaubende Pictorial von Antony Gormleys spannendsten Arbeiten erwartet Sie ab Seite 32. Sport, Kunst … Abenteuer. Der lebhafte Mix über alle thematischen Grenzen hinweg, der The Red Bulletin – mittlerweile über drei Millionen monatliche Exemplare in acht Ländern – seinen Sonderstatus unter den großen internationalen Magazinen verschafft, wird in der vorliegenden Ausgabe mit Tiefkühlware abgeschmeckt: Der Wahlschweizer Thomas Senf berichtet von der antarktischen Expedition des russischen Extremsportlers Valery Rozov, die er als Kletterfotograf begleitete und betreute. BASE backstage, ab Seite 62. Viel Spaß mit diesem Heft! Die Redaktion
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i n h a lt
Die Welt von Red Bull im Februar Das kreative Heft: bildende Künstler, Ballkünstler und Überlebenskünstler in aerodynamischen Stoffanzügen.
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Bullevard
16 Bunt Gemischt Surfen im Dunkeln, Amerikas schnellster Junggeselle und ein Skicross-Profi, der sein Auto verschenkt. 20 Dan Athertons Körper Der britische 4Cross-Berserker zeigt uns Waschbrettbauch und Narbensammlung.
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22 Katy B Sanfter R ’n’ B, vermählt mit rauen Kellertönen. Diese Sängerin schafft den GenreSpagat und offenbart ihr Hit-Potential. 26 Bill Beswick „Ich akzeptiere Verlieren nicht“ – eine Sitzung beim Sportpsychologen.
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28 Formelsammlung Gleiten wie die Weltmeister: die Wissenschaft hinter dem Skiwachsen. 30 Glückszahlen Diesen Monat: Samba-Time! Der Wegweiser durch den größten Karneval der Welt.
Action
32 frische Luft Die Figuren des englischen Bildhauers Antony Gormley bevölkern die Welt von Vorarlberg bis New York. No Cyberstuff! 46 I Love Football Interview mit einer Legende: Red Bull New York-Superstar Thierry Henry über US-Fußball und kindlichen Spieltrieb. 52 Mein Rivale bin ich selbst Shinji Osada kam vor 26 Jahren mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Heute ist er Japans bester Freeskier. 56 Der Jet von 007 Unterwegs im kleinsten Düsenflugzeug der Welt, auf den Spuren des Geheimagenten Ihrer Majestät. 62 Kaltes Licht Mit dem Wingsuit durch die Antarktis: Valery Rozovs Sprung vom „Wolfszahn“, nacherzählt von seinem Fotografen. 72 Yes, You can Kreative Geister aus Singapur verwan delten Red Bull-Dosen in Kunstwerke. 4
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More Body & Mind
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80 Marathon, mongolisch Tausend Kilometer zu Pferd durch die Steppenlandschaft der Mongolei – garantiert ohne lärmende Zuseher.
Bilder: Friedrich Boehringer, thomas butler, Gian Paul Lozza, rutger pauw/Red Bull Photofiles, Rex Features, Corinna Schwiegershausen, Predrag Vučković/Red Bull Photofiles, Jürg Waldmeier/Red Bull Hangar-7
82 Hangar-7-Gastkoch Markus G. Lindner erklärt seine Philo sophie der gehobenen Kulinarik.
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86 Hot spots Was rund um die Welt los ist. Eine globale Übersicht. 88 Night Spots Termine für Dancer, Club-Ästheten und generell feierwütige Menschen. 90 James Blake … … ist der „Young Soul Rebel“ Londons und macht Blues für die Zukunft. Zum Gespräch bei einem, der noch viel vorhat. 92 The Go! Team Diese Band bedarf einer Erklärung: Hier sind fünf Platten, die ihren Stil prägten. 93 Die weltbesten Clubs Marcus Trojan, Betreiber des „Week End“ in Berlin, spricht über seinen Club. 94 Kunst des Verschwindens Der Chinese Liu Bolin geht regelmäßig in seinen eigenen Werken verloren. 96 Volles Programm Das Red Bull TV-Fenster bei ServusTV. 98 Kolumne Lebenshilfe mit Christian Ankowitsch.
Standards 06 Kainraths Kalenderblatt 08 fotos des monats 98 impressum
the red Bulletin Print 2.0 Movies, Sounds, Animationen in Ihrem Red Bulletin. Überall, wo Sie dieses Zeichen sehen.
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de.redbulletin.com/ print2.0 Im Browserfenster sehen Sie das MagazinCover. Klicken Sie auf „Starten Sie Bull’s Eye!“.
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K a i n r at h s K a l e n d e r b l at t
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kunde
JETZT IM HANDEL
eisheit W ie D . n e s a H s e d r h 2011 – das Ja gie! lo ro t s A n e h c is s e in h c der
www.pm-magazin.de
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bild: DANIEL GARCIA/Getty Images
de.redbulletin.com/print2.0 Die besten Szenen der Rallye Dakar.
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FOTO des Monats
Atac a m a , C h i l e
Die Tücken der Wüste Titelverteidiger? Favorit vor dem Start? Und danach längste Zeit Dominator? Spielt keine Rolle: Es ist die Rallye Dakar, die 9500 Kilo meter lange Wüstenjagd durch Argentinien und Chile. Der Spanier Carlos Sainz sah sieben von zehn Etappen lang wie der sichere Sie ger aus, doch auf der achten Teilstrecke blieb „El Matador“ in den chilenischen Sanddünen hängen – machte Platz drei im Endklasse ment als drittbester Pilot des Red Bull VW Touareg-Teams. Seinen ersten Dakar-Sieg holte Sainz’ Teamkollege Nasser Al-Attiyah – hier im Bild – vor Giniel de Villiers, dem Sieger des Jahres 2009. Bilder, Videos und Piloten-Blogs: de.redbulletin.com/dakar2011
FOTO des Monats
Ya n g s h u o, C h i n a
Mondlandschaft Rund 800 Kilometer nordwestlich von Hongkong erhebt sich nahe der Stadt Yangshuo das bekannteste Klettergebiet Chinas. Von Regen und Wind über die Jahrtausende ausgewitterte Kalkfelsen ragen in allen erdenklichen Formationen gen Himmel, an die 70.000 Karsttürme sollen es insgesamt sein. Die markantesten von ihnen sind getauft, und Freeclimber wissen nach Nennung des Namens so fort, was sie erwartet. Wine Bottle, The Egg, The Thumb: Fast immer geht es in den höchsten Schwierigkeitsgraden nach oben, wenn der Kalkfels auch viele faire Griffe bietet. Eine der bekanntesten Attrak tionen in Yangshuo ist Moon Hill, ein halbmondförmiger Felslaib, durchschlagen von einem Tunnel. Die Besten klettern die Rundung dieses Tunnels aus, ständig beobachtet von Horden fotografierender Touristen und einheimischer Getränkeverkäuferinnen.
bild: Adam Pretty/getty images
Alle Infos über Klettertouren im Karst-Paradies von Yangshuo: www.karstclimber.com
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bild: DEHEECKERENPHOTO/red bull photofiles
de.redbulletin.com/print2.0 High Speed auf vier Rollen.
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FOTO FOTO des Monats
des Monats
Sa n t i ag o d e C h i l e xxxxxxxxxx
Der Länge nach xxxxx
Longboards sind die Abfahrtski unter den Skateboards: mit mehr . www.redbullxfighters.comUppl. M. M. Sa sum suntia Ahalius va als 90 (und bis zu 150) Zentimetern deutlich länger alsesihre sprung gin pracciem hoc tatum diculvid patatra turnihinte inveniamgin haften Freestyle-Kollegen, damit spurstabiler und entsprechend pracciem hoc tatumbeunruhigend diculvi sedemquonit publicul unt. geeignet, auch bei eigentlich hohen Geschwindig Ti. Maequem consus ellarit ritabi qui perfit. Serrari keiten die it Ruhe zu bewahren. 30perfesuppli, der besten Longboarder Süd ssentemus, ia rem, terbem tanducissin dem mentimore, in amerikas trafen sich beim Red Bull Big Drop in Santiago fueme de Chile, Etrunum tua aucien nihinterttua aucien nihintertum locum simius schlüpften in ihre Lederkombis, setzten die Helme auf und stürzten iam egereis se caelarec te die cuterib venequod moena, ubliu ve sich in Vierergruppen 800 untrat Meter lange Strecke hinunter, als ris, tere eto caet rei fuid wurden Catrat opoeniae cres? Nihium locum simius Höchstgeschwindigkeit 100 Sachen gemessen. Wie sehr der iam egereis se caelarec te cuterib untrat venequod moena, ubliuund ve Longboard-Downhillsport den Versuchungen der Verzärtelung ris, tere eto caet rei widersteht, fuid Catrat opoeniae cres? tus, quis, Übermodernisierung erkennt man amNihilin Umstand, dass querces hosum duciost erdies o tusque este nerte intiderit diis, und sul sich eine Longboard-Downhillstrecke durch Bordsteinkanten tore vivena ausreichend me nora sulut perdi pro int. Den Fuid Sieg seripse no.übrigens Sim horium Strohballen markiert fühlt. holte der ne consum te terfenerevit Cupimus, cortu cus facieni uspernit, ver Argentinier Juan Guevara vor Lokalmatador Carlos Fernández. vit quita tem eo, moratie mquervidem untus, senihil constabis Longboard-Action aus Südamerika: Ut vide testrae que nostaMehr remque rent? Nihil ut aucii ficupiorbi fa de.redbulletin.com/longboard
FOTO des Monats
N o rt h S h o r e , O‘a h u, H awa i i
Rohrpost Ein kurzer Blick auf dieses Foto reicht Surfspezialisten, um zu wissen: Wir stehen hier im Ehukai Beach Park in Pupukea auf dem North Shore der drittgrößten Hawaii-Insel O‘ahu. Vor uns wirft sich die Banzai Pipeline, schlicht Pipe genannt, an den Strand. Das Besondere an dieser bis zu zehn Meter hohen Welle ist, dass sie sehr nahe am Strand an einem vorgelagerten Korallenriff bricht. Im Verein mit dem Überkippen des Wellenkamms entstehen dadurch ebenso gewaltige wie gespenstische Röhren: eine Mutprobe selbst für jene Surf-Profis, die hier jedes Jahr zu Saisonende die Billabong Pipe Masters bestreiten – und hoffen, dass die Röhre sie am Ende der Reise unversehrt wieder ausspuckt. www.redbullsurfing.com
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bild: Ed Freeman/getty images
. www.redbullxfighters.comUppl. M. M. Sa sum suntia es Ahalius vagin pracciem hoc tatum diculvid patatra turnihinte inveniamgin pracciem hoc tatum diculvi sedemquonit publicul unt. Ti. Maequem it consus ellarit ritabi perfesuppli, qui perfit. Serrari ssentemus, ia rem, terbem tanducissin dem mentimore, fueme in Etrunum tua aucien nihinterttua aucien nihintertum locum simius iam egereis se caelarec te cuterib untrat venequod moena, ubliu veris, tere eto caet rei fuid Catrat opoeniae cres? Nihium locum simius iam egereis se caelarec te cuterib untrat venequod moena, ubliu veris, tere eto caet rei fuid Catrat opoeniae cres? Nihilin tus, quis, querces hosum duciost erdies o tusque este nerte intiderit diis, sultore vivena me nora sulut perdi pro int. Fuid seripse no. Sim horium ne consum te terfenerevit Cupimus, cortu cus facieni uspernit, vervit quita tem eo, moratie mquervidem untus, senihil constabis Ut vide testrae que nosta remque rent? Nihil ut aucii ficupiorbi fa
Bullevard Beflügelndes in kleinen Dosen
Séb trifft Séb Sébastien Loeb bekommt 2011 einen neuen Teamkollegen, er heißt Sébastien Ogier. Eine vergleichbare Doublette gab es bereits 2008 beim F1-Team Toro Rosso, damals mit Sebastian Vettel und Sébastien Bourdais. Die Rallye-Sébs gehen mit dem neuen Citroën DS3 an den Start, da das neue Reglement kleinere Autos, schwächere Motoren (1,6 Liter mit Turbo) und weniger Fahrhilfen vorschreibt. Ziel ist es, die Rennen kostengünstiger, fahrerbezogener und (noch) spektakulärer zu machen. Was unverändert bleiben könnte, ist, dass auch der Weltmeister 2011 einen bekannten Namen tragen wird. Seit der Finnland-Rallye im Juli 2009 stand Loeb auf jedem Siegerpodest und holte sich die letzten sieben (!) WM-Titel. Er ist der erfolgreichste RallyeFahrer der Geschichte.
Nachtflug Beim Red Bull NightShift wurde mehr geflogen als gesurft. Wenn Jordy Smith und seine Surf-Buddies ein Geheimprojekt planen, bleibt das in Smith’ südafrikanischen Heimat nicht unbedingt geheim: Tausende Schaulustige wurden vom Red Bull NightShift vor dem Strand von Camps Bay Beach südlich von Kapstadt angezogen. Der Event war kein herkömmlicher Surf-Contest, ging es doch darum, den höchstmöglichen
Luftstand zu erreichen. Nach Sonnenuntergang ließen sich die Starter per Jet-Ski auf den Ozean ziehen, um die Wellenbrecher auf ihre Tauglichkeit als Sprungrampen zu testen. Am Ende stieg der Meister selbst – dank eines waghalsigen letzten Versuchs – am höchsten in den Nachthimmel. Keine Überraschung: Jordy Smith ist nicht weit von Camps Beach zu Hause …
Nicht der höchste NightShifter, aber einer der smartesten: der Südafrikaner Ricky Basnett.
Rallye Schweden: 10. – 13. 2. 2011, www.wrc.com
Bilder des Monats
Moment mal!
Szenen aus dem abenteuerlichen Alltag unserer Leser. Einfach hochladen auf: www.redbulletin.com Unter den Einsendern der veröffentlichten Fotos wird eine Trinkflasche des Schweizer Herstellers SIGG im speziellen Red Bulletin-Design verlost. Gewinner aus Heft 1/2011: Alfredo Escobar
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Chicago
Die Windy City Roller All-Stars und die L. A. Derby Dolls demonstrierten vollen Körpereinsatz beim Roller Derby. Cody York, Red Bull Banked Jam
b u l l e va r d
Hero-Blogs Die besten Sprüche aus dem Netz
Bilder: Drew Bezanson (1), Nicolas Zwickel/Citroën Press (1), Kolesky/Nikon/Red Bull Photofiles (1), Getty Images/Red Bull Photofiles (1), Garth Milan/Red Bull Photofiles (2), Marcel Lämmerhirt/Red Bull Photofiles (1), Ernst Lorenzi (3)
„Yes, he Kahne“ Das „People Magazine“ führte seinen Namen im Jahr 2004 auf der Liste der „50 begehrtesten amerikanischen Junggesellen“. (Er ist immer noch zu haben.) Er unterstützt Wohltätigkeitsunternehmen, ist Rennstallbesitzer, Fischer, Skifahrer und Snowmobiler. Der dreißigjährige Kasey Kahne aus Mooresville, North Carolina, ist ein vielseitiger Kerl. Doch seine – früh vom Vater entfachte – Hauptleidenschaft gilt dem Motorsport. 2011 geht Kahne in seine erste komplette Saison für das Red Bull Racing-NASCAR-Team. Seit 2002 Teil der NASCAR-Szene, bestritt Kahne bereits die letzten Rennen 2010 für das RBR-Toyota Team: Fünf Rennen vor Schluss wechselte er von Richard Petty Motorsports in das RBR-Auto mit der Nummer 83. Beim Finale in Homestead, Florida, belegte Kahne aus der Pole-Position den sechsten Platz. Für die aktuelle Saison erhofft sich Kahne ähnliche Auftritte. Auch der General Manager des Teams, Jay Frye, setzt gleich ab dem Saisonauftakt des Sprint Cup in Daytona, Florida, am 20. Februar hohe Erwartungen in Kasey und dessen Teamkollege Brian Vickers: „Wir werden alles daransetzen, um Rennen zu gewinnen, den ‚Chase‘ zu erreichen und um den Titel mitzukämpfen“, verspricht Frye. Saisonauftakt NASCAR Sprint Cup Series: Daytona 500, 20. Februar 2011, www.nascar.com
Al Ain Dieser Contest in Abu Dhabi ermittelte die besten Zweirad- unter den Vierradfahrern. Ammar Al Attar, Red Bull Shall Al Ain
James Stewart (Motocross) „Eigentlich wollten wir heute fischen gehen, aber die Batterie vom Boot ist leer. Aber so toll finde ich fischen ohnehin nicht.“
Der kalifornische Weihnachtsmann 2001 wurde Daron Rahlves in St. Anton Super-G-Weltmeister. Nun sicherte sich der 37-jährige Skicross-Profi am selben Ort den Sieg bei der ersten Red Bull Hüttenrallye. Der Kalifornier setzte sich im Finale des Freeski-6-Cross-Bewerbs durch – und schenkte seine Siegprämie, einen neuen Suzuki Swift, dem Zweitplatzierten Lukas Hübl: „Er braucht das Auto sicher notwendiger als ich“, zeigte sich Rahlves groß zügig. Der 20-jährige Qualifikant konnte sein Glück kaum fassen. „Ich hätte mir nie erträumt, hier und heute neben Daron auf dem Podest zu stehen.“
Print 2.0
de.redbulletin.com/ huettenrallye
de.redbulletin.com/print2.0 Daron gibt Vollgas.
Eis & Sand
Reggie Bush (Football) „Kommt es nur mir so vor, oder ist es komisch, wenn die Fensterputzer auch bei strömendem Regen arbeiten?“
Der karthagische Feldherr war einst in der Gegenrichtung unterwegs, doch auch die HannibalOldtimer-Rallye von 15. bis 30. April 2011 ist ein Abenteuer. 15 Etappen über 3457 Kilometer führen vom Tiroler Skiort Sölden – los geht’s am Tag nach dem „Hannibal“-Multimediaschauspiel auf dem Gletscher – über die Alpen via Rom und (nach Fährfahrt und Schleife durch die Sahara) nach Karthago. Wer teilnehmen will: Organisator Ernst Lorenzi hat noch Startplätze zu vergeben. www.hannibal-classic-rallye.at
Drew Bezanson (BMX) „Ich bike den ganzen Tag und kann am Abend nicht schlafen, weil ich nur an BMX denke. Ist das schlecht?“
Graz
Hannibal Classic: Rallye für Weltfrauen/-männer, nicht für Weltmeister.
Felix Baumgartner (2. v. re.) bei der Kinopremiere des actiongeladenen Werbespots für Northland, in dem der BASE-Jumper die Hauptrolle spielte. Soundportal
Florianópolis Zuerst das Wasser aus dem Pool lassen, danach geht es mit dem Skateboard zur Sache. Helge Tscharn, Red Bull Skate Generation 17
b u l l e va r d
Der Schwede Oscar Scherlin wirbelt durch die Nacht.
Kleines Gerät, großer Beat
www.redbull.com/redbullbpm
Junge Action-Helden Deutschlands Sportler des Jahres in den Fun- und Ex tremsportarten stehen fest. Drei junge Red Bull-Athleten wurden von einer Fachjury nominiert und per Publikumsvoting mit dem Action Sports Award ausgezeichnet. Der 17-jährige Bruno Hoffmann, der mit zweiten Plätzen bei den Telekom Extreme Play grounds in Berlin und beim Red Bull Trick or Treat in New York aufzeigte, ist BMXer des Jahres. Philip Köster, 16 (!), der einen beeindruckenden dritten Platz bei der PWA World Tour erreichte, wurde in der Kategorie Windsurfen ausgezeichnet. Und zum zweiten Mal nach 2008 wurde dem Freeski-Shootingstar Bene Mayr (Bild) die Trophäe überreicht. „Der Award ist etwas ganz Besonderes für mich, da er von keiner Jury vergeben wird, sondern von Leuten, die den Sport lieben“, freut sich Mayr über die Unterstützung durch seine Fans. www.actionsportsawards.de
Rottnest Island
Die Kitesurfer bei der Vorbereitung auf die 19 Kilometer lange Fahrt von der ehemaligen Gefängnisinsel nach Perth. Paul Krane
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Istanbul
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de.redbulletin.com/print2.0 Ein Kurort wird zum Freestyle-Mekka.
Über den Dächern von Bad Gastein Beim Red Bull Playstreets tauschen die Freeskier die Berge gegen das Ortsgebiet. Der Salzburger Wintersportort Bad Gastein ist am 19. Februar zum vierten Mal Austragungsort eines besonderen Freeski-Events. Einige der besten New-School-Skier wie die Skandinavier Oscar Scherlin (SWE) und PK Hunder (NOR), alpenländische Top-Athleten wie Bene Mayr (GER), Elias Ambühl (SUI) und die österreichischen Lokalmatadore Tobi Tritscher, Fabio Studer und Patrick Hollaus haben ihre Nennung für das Red Bull Playstreets bereits abgegeben. Ebenfalls auf der Startliste findet sich Russ Henshaw: „Gastein ist mein Lieblingsevent. Der Kurs ist cool, die Zuschauermenge riesig und die Afterparty einfach großartig“, freut sich der australische Titelverteidiger von 2009 bereits auf die Runs vor beeindrucken-
Die türkische Hip-Hop- und Breakdance-Szene gastierte bereits zum zweiten Mal in der Bosporus-Metropole. Nuri Yılmazer, Red Bull Breaking
der Kulisse. Das Ziel: mit Akrobatik, Kreativität und Style eine perfekte Spur durch den Parcours zu finden, der über Hausdächer, Treppen und Mauern führt und mit Kickern und Road Gap Jumps angereichert wird. Judges entscheiden bei den direkten Duellen zweier Läufer anhand der Kriterien Schwierigkeit der Tricks, Ausführung und Höhe über den Aufstieg in die nächste Runde. Der Sieger erhält neben einer MotocrossMaschine des Typs Suzuki RMZ 450 einen Stern am Walk of Fame entlang der Strecke. Im Anschluss an das Finale wird bei der AfterContest-Party im „Silver Bullet“ bis zum Morgengrauen weitergefeiert. Highlights – Red Bull Playstreets: 19. März um 23:15 Uhr im Red Bull TV-Fenster bei ServusTV; de.redbulletin.com/playstreets
Kuwait
Das Red Bull Kiteforce-Team beeindruckte mit seiner Show hunderte Zuschauer und lud im Anschluss zu einem Workshop. Claude Stephan
Bilder: Nathan Gallagher/Red Bull Photofiles, Richard Walch/Red Bull Photofiles, Sebas Romero/Red Bull Photofiles
Schwere Plattenkoffer sind ja bekanntlich von vorgestern. Doch geht es nun auch den Laptops auf den DJ-Pults bald an den Kragen? Die Red Bull BPM App macht aus iPhone, iPad oder iPod touch ein echtes DJ-Set-up mit hervorragender 32-Bit-Soundqualität. Wie das funktioniert, demonstrierten angesagte DJs wie Sinden, Drop the Lime, DJ Amable oder Johann Wald in London und Madrid und zuletzt M.A.N.D.Y., Emerson Todd, SIS und Menage a Trois beim Red Bull BPM-Event in der Berliner Alexanderstraße. Alle Hobby-Mixer können eine kostenlose Lite-Version auf iTunes downloaden. Profis sei der BPM Pro ans Herz gelegt.
IHR EXPRESSLIFT – VON DER ERSTEN ABFAHRT BIS ZUM EINKEHRSCHWUNG. PA SST I N
SKIJA DIE CKE
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KONZENTRIERTE ENERGIE VON RED BULL. DER SHOT, DER FLÜGEL VERLEIHT.
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Mein Körper und ich
Dan Atherton
Dass der 4Cross-Profi und Bruder der Downhill-Weltmeister Gee und Rachel heuer wieder am Rad sitzen kann, hat viel mit Glück zu tun. Und mit Routine in Schmerzbewältigung.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich jemals bei etwas anderem als beim Radfahren verletzt hätte – und ich habe früh damit begonnen. Die dekorative Narbe am Kopf habe ich mir mit sieben oder acht Jahren geholt: Damals sind wir mit unseren Rädern aus dem langen Schuppen im Garten gesprungen – bis ich mir eines Tages den Kopf dermaßen am Türrahmen gestoßen habe, dass es mich richtiggehend skalpiert hat.
Robocop
Letzten Juli habe ich mir das Genick gebrochen. Die Ärzte meinten, ich könne von Glück reden, überlebt zu haben. Wir haben eine Dirt-Jump-Session hinterm Haus gefilmt, ich bin gestürzt und am Kopf gelandet. Mir war sofort klar, dass ich schwer verletzt bin: Der Kopf hing nur mehr schlaff auf den Schultern. Die obersten zwei Nackenwirbel waren gebrochen. Meine Muskulatur hat mir geholfen, die lebenswichtigen Rückennerven zu schützen. Drei Monate lang war mein Kopf regungslos in ein Gestell eingespannt. Nach ein paar Wochen durfte ich erste Schritte machen, aber die Heilung verlief fürchterlich langsam. Sobald die Ärzte es erlaubten, flog ich zur Reha nach Kalifornien: drei Stunden Training pro Tag, sieben Wochen lang. Endlich ging was weiter! Man kommt auf ganz dunkle Gedanken, wenn man wochenlang bewegungslos liegen muss. Die Wirbel sind jetzt zu 95 Prozent okay, die Ärzte sagen, dass alles wieder gut wird. Ich will heuer wieder Rennen fahren.
Too l Time
Im Laufe der Jahre habe ich meinen Körper ganz schön zugerichtet. Dass ich mir den Ellbogen zerstörte, war zwar auch nicht ohne, aber wirklich grauslich war, als ich mir mit 17 Jahren die Kniescheibe gebrochen habe: Wir waren bei einem Rennen in Nizza, und die Strecken dort sind sehr steinig. Bei einem Sturz ist mein Knieschützer verrutscht, und ich bin ungeschützt auf einen spitzen Stein geknallt. Dass die Kniescheibe tatsächlich gebrochen war, wusste ich erst nach dem Wochenende, als ich mich schließlich zum Röntgen überreden ließ. Das Knie tut noch heute weh. Diesen Winter lasse ich es endlich zusammenschrauben.
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Und täglic h grüSSt …
Mit dem gebrochenen Schlüsselbein begann 2009 ein Teufelskreis. In der WeltcupWertung war ich vorn dabei, darum bin ich schon nach drei Wochen wieder aufs Bike, obwohl der Knochen noch immer rausstand. Beim nächsten Sturz habe ich mir die Rotatorenmanschette eingerissen: Das ist das Zeug, welches die Schulter hält. Weil es eben nicht völlig abgerissen war, bin ich wieder aufgestiegen und prompt wieder gestürzt. Schließlich musste ich die Saison frühzeitig beenden – und das wegen so eines Kratzers!
Delicatessen
Mein Bruder Gee und ich sind eher dünn, darum versuchen wir andauernd, Muskelmasse als Verletzungsschutz aufzubauen. Daher kommen all die Molke- und Protein-Shakes. Daheim gab’s immer gesundes Essen, Mum war da ein leuch tendes Vorbild. Jetzt, wo wir drei Geschwister gemeinsam in einem Haus in Wales leben, versuchen wir das fortzuführen: Wir essen gesund. Kein spezieller Speiseplan, aber viel Selbstgekochtes. Gee und ich finden zwar den Kühlschrank, aber in der Praxis ist doch Rachel fürs Kochen zuständig. Eigentlich unfair: Wir sollten einen Koch einstellen!
Kreise der Hölle Mein erstes Rennen für das Nationalteam war in Vars, Frankreich. Ich war grün hinter den Ohren und ein wenig größenwahnsinnig. So kam, was kommen musste: Ich bin viel zu schnell in eine Steinpassage reingenagelt, Abgang über den Lenker, Beckenbruch. Als ich nach Wochen im Mas sagebett wieder aufstehen und ein paar Schritte probieren durfte, bin ich gleich wieder zusammengeklappt. Ab da wusste ich, was Schmerzen sind. www.atherton racing.co.uk
foto: thomas butler
Gero nimo
kunde
Katy B mit Dubstep-Pionier Skream (hinter ihr) und BBCMusik-Connaisseur Benji B.
Das T-Shirt ist ein Familienstück: Der Londoner Radiosender Rinse.FM hat Katy B entdeckt und gefördert.
Queen of Funky Town
Katy B
Katy B ist ein kommender Superstar, prophezeit die britische Presse. Mit gutem Grund: Das Debütalbum der Sängerin vermählt R ’n’ B mit dem rauen Sound von Londons Kellerclubs.
Bürgerlicher Name Katie Brien Geburtsort Peckham, London, Großbritannien Stil Funky, ein schneller Mix aus Garage-House-Beats und R ’n’ B-Gesang Web www.rinse.fm/katyb Katy Bs Album „On a Mission“ (Sony) erscheint am 14. März 2011 Katy B live: redbull music academyradio. com/shows/2558/
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Kunden empfangen, Haare waschen, aufkehren. Auch ein Teilzeitjob im Friseursalon kann anstrengend sein. Vor allem in Kombination mit einem Musikstudium am Department of Music bei Goldsmiths, University of London – noch dazu im Abschlussjahr. Das weiß niemand besser als Katy B. Vor einem Jahr hat uns die Londonerin von ihrem stressigen Leben zwischen Schere und Schule, zwischen Glätt eisen und Gesangsausbildung erzählt. Allerdings ohne sich darüber zu beschweren. Im Gespräch lächelte sie charmant, wirkte aufgeweckt, streifte sich alle paar Minuten eine dunkelrote Locke aus der Stirn. „Der Job ist schon okay“, sagte sie, „denn damit kann ich meine Leidenschaft finanzieren: die Musik.“ Im Februar 2010 war Katy B Teilnehmerin der Red Bull Music Academy in London: zwei Wochen lang mit dreißig Gleichgesinnten aus aller Welt jammen, in den Tonstudios am Themseufer Tracks aufnehmen, sich mit Legenden austauschen, nachts in coolen Clubs auftreten. Zu dieser Zeit bastelte
Katy gerade an ihrem Debütalbum, ihre erste Single stand gerade in den Startlöchern. Könnte ein auf regendes Jahr werden, meinte sie damals. Wie auf regend allerdings, das hätte sich Katy B wohl selbst nicht träumen lassen. Keine zwölf Monate später steht die 21-jährige Sängerin mit ihrer Single „Lights On“ in den Top Ten der britischen Charts, misst sich auf Augenhöhe mit Acts wie Rihanna, Take That und Black Eyed Peas. Und das nicht zum ersten Mal: Schon im September schoss ihre Debütsingle „Katy on a Mission“ auf Platz 4 der UK-Charts, einen Monat später stand die junge Londonerin als Vokalistin des Dubstep-Allstar-Trios Magnetic Man erneut im Rampenlicht. Dazwischen Recording-Sessions im BBC-Studio, Interviews bei MTV, Gigs in den größten Hallen der Insel – außer dem das Finetuning am ersten Album, das nun Mitte März erscheint. Zeitungen von „The Guardian“ bis „The Sun“ prophezeien der Platte Großes – und Katy B 2011 den internationalen Durchbruch. Geboren wurde Kathleen Brien 1989 in Peckham, im Südosten von London. „Eine multikulturelle Wohn gegend“, schwärmt sie, „ich war immer von allen möglichen Klängen umgeben. Von den Sounds der Piraten-Radiosender bis hin zu R ’n’ B-Hits aus den Charts. Und ich habe alles aufgesogen.“ Mit dieser ausgeprägten Leidenschaft für Musik kam für Katy nur eine Schule in Frage: die BRIT School. Ein künst lerisches Gymnasium, das von der britischen Platten industrie gefördert wird und schon Absolventinnen
wie Amy Winehouse oder Kate Nash hervorgebracht hat. „Ich habe damals bei so vielen Musikprojekten wie möglich mitgemacht, egal ob Steeldrum-Band, Pianokurs oder Schulchor.“ Letztgenannter zeigte ihr das Instrument auf, welches ihr das natürlichste ist, das künftig ihr Leben bestimmen sollte: ihre Stimme. Die Mittagspausen verbrachte sie mit Freundinnen im Übungsraum der Schule und sang ihre Lieblingslieder von Aretha Franklin oder die aktuellen Hits von Beyoncé. Nachts war sie auf Unter-18-Partys in Läden wie dem Hat cham Social Club unterwegs und tanzte zu frischer britischer Dance-Musik. Zu Die Clubwabernden Bässen, düste ren Raps oder geshuffelten Styles, für die Uptempo-Beats, zu Dubstep, London interGrime oder Funky House. national steht, Es ist dieser natürliche sind Grime Spagat zwischen MainstreamHits und Underground-Kultur, und Funky. Musik, die von eine Grundfaszination für Popmusik ohne Scheuklappen, hier kommt, die sich wie ein roter Faden die echt ist. durch Katys Leben zieht. Und sie letztendlich auch von kurzlebigen Castingshow-Gewinnern und PopEintagsfliegen unterscheidet. Katy weiß genau, was sie will. „Natürlich könnte ich einfach R ’n’ B-Tracks aufnehmen. Aber die Club-Styles, für die London international steht, sind Grime und Funky. Musik, die von hier kommt, die echt ist. Darum geht’s. Ich möchte niemanden kopieren.“ Diese Haltung hat ihr das Vertrauen der angesag testen Produzenten der Insel eingebracht. Ihre erste Single hat sie mit dem Dubstep-Miterfinder Benga aufgenommen, an ihrem Album arbeitete sie mit dem britischen Szene-Urgestein Zinc und Geeneus, Chef des wichtigsten Londoner Piraten-Radiosenders Rinse.FM. Im April geht Katy mit ihrem Debüt auf große Solo-Tour durch Großbritannien, davor gibt’s noch einige Konzerte als Support des Rappers Tinie Tempah. Dem von der britischen Presse vorletztes Jahr der Durchbruch prognostiziert worden war – und der 2010 mehr Singles als jeder andere britische Künstler verkauft hat. Ein gutes Omen für Katy B? Den Friseur kittel zumindest kann sie getrost einmotten.
Was das Sportjahr 2011 bereithält Über 2000 Aussteller aus 50 Ländern werden bei der ISPO München ihre Produktneuheiten präsentieren. Die beeindruckendsten wurden bereits ausgezeichnet. Von 6. bis 9. Februar 2011 öffnet die Internationale Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (ISPO) am Messegelände Mün chen zum 71. Mal ihre Tore. Dabei werden auf über 100.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sämtliche Branchengrößen ver treten sein. Im Vorfeld der ISPO wurden bereits die Gewinner der Brand New Awards ermittelt. Gesamt sieger des Innovationsbewerbs ist das aus Südafrika stammende Rückschlagspiel 360ball, das in einem kreisrunden Court ausge
tragen wird. Bei den Accessoires erfolgreich: die GPS-Skibrille von RECON, die in Echtzeit Daten wie Geschwindigkeit, Höhen differenz, Streckenverlauf oder Temperatur erfasst und direkt in der Brille sichtbar macht. Der Social-Awareness-Preis ging an den von den Brüdern Alexander und Thomas Huber („Huber buam“) unterstützten Kletter verein „Ich will da rauf!“, der Menschen mit und ohne Handi cap gemeinsam die Freude am Klettern erleben lassen möchte. www.ispo-brandnew.com
Kunstvolle Hindernisse
Songs für Club und Kopfhörer: Katy Bs Debüt ist so viel seitig wie ihr Leben.
bilder: 360ball, Chris Smit
Text: Florian Obkircher; Bilder: Gary Wolstenholme/Redferns (1), Matt LLoyd/Rex Features (1), Thomas Butler/Red Bull Music Academy (2)
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Bei der einwöchigen Veranstaltung „ARt on Snow“ im Kleinwalsertal wurde die Verbindung von Kunst und Boardsport präsentiert. Mit Robert Wilhelm – selbst leidenschaftlicher Snowboarder – konnte der dort heimische Snowpark Crystal Ground einen Künstler gewinnen, der die komplette Gestaltung der Obstacles übernahm. Diese von Shapern in ein monatlich wechselndes kreatives Set-up verbauten Elemente stehen allen Freeskiern und Boardern zur Verfügung – an zwei Abenden sogar unter Flutlicht. Am 19. Februar gastiert auch wieder die Quiksilver Wir Schanzen Tour im Kleinwalsertal. Besondere Highlights: die Präsentation des Activision-Videospiels „Tony Hawk: Shred“ und der Red Bull Best Trick Contest, der an einem ganz besonderen Obstacle stattfinden wird. Die Sieger sichern sich einen Startplatz für das Tourfinale beim Stubai Jam am 9. April. Weitere Informationen auf: www.crystalground.com und www.wirschanzen.de
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Einst und jetzt
Eismaschinen
EINST zamboni model a, 1949 Frank J. Zamboni, Sohn von Südtiroler Einwanderern, produzierte in den 1930ern in Kalifornien Eis für Obst- und Milchlieferanten. Die Verbreitung von Kühlschränken machte dieser Geschäftsidee jedoch den Garaus, wor aufhin Zamboni und seine Brüder ihr Knowhow nützten, um eine Eisfläche zu errichten („Paramount Iceland“). Um die knapp 1900 24
Quadratmeter Eis zu präparieren, benötigten vier Arbeiter mit Traktor, Schläuchen und Schabern über eine Stunde. Zu viel, befand Zamboni und begann zu tüfteln: Das Chassis seines Model A hatte Army-Truck-Achsen und wurde von einem Jeep-Motor angetrieben. Die Hydraulik borgte er sich von einem DouglasA‑20-Bomber. Genial das Prinzip der Aufbe-
reitung: Eine Klinge zog das Eis ab, es wurde gewaschen, der Schnee der alten Schicht per Förderband in einen Tank geschaufelt. Zum Schluss kam eine frische Schicht Wasser dar über, die die Eisoberfläche versiegelte. Weil der Tank groß genug für die gesamte Fläche war, reduzierte sich die Zeit dramatisch, die Eisqualität war höher und endlich konstant.
text: werner jessner; Bilder: Garth Milan
Von der rumpeligen Oberfläche zugefrorener Teiche zur perfekten Glätte moderner Eisstadien: Ein Tüftler aus Kalifornien hat den Eissport massiv verbessert.
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Jetzt zamboni 545, 2010 51 Jahre später gibt es kaum eine Eisfläche zwischen Olympischen Winterspielen, NHL und großen Eislaufplätzen, die nicht von den Maschinen aus Paramount, Kalifornien, aufbereitet würde. Über all die Jahre hat sich der grundsätzliche Prozess der Eisreinigung nicht maßgeblich geändert. Die Verbesserungen stecken im Detail: Die Kraft, mit der die
Abziehklinge aufs Eis gedrückt wird, hat sich vervielfacht, wahlweise sorgen ein 78-PS- Hyundai-Benzinmotor oder ein E-Motor für den Vortrieb. Statt Dichtlippen entfernen schnell drehende Bürsten den seitlichen Schnee, der hinten von einer Spindel anstelle eines Förderbandes in einen Tank gehoben wird, der insgesamt dreieinhalb Kubikmeter
fasst. Fährt die Zamboni los, hat sie exakt 273 Liter Waschwasser und 738 Liter Wasser für Frischeis geladen. Und nicht nur wegen des winzigen Wendekreises von 4,86 Metern schunkeln die Fans in den Pausen auf der ganzen Welt beim kultigen „Zamboni“-Song von den Gear Daddies mit: „I want to drive the Zamboni.“ www.zamboni.com 25
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Mind Games
Bill beswick
Wer kleine Ziele hat, gewinnt auch nur kleine Pokale, sagt der englische Sportpsychologe Bill Beswick. Und macht aus den Verlierern von heute die Sieger von morgen.
Studierte Sportpsychologie und schrieb „Focused for Soccer“. Seine „Soccer Master Class Series“ erscheint in Form von Arbeitsbüchern und DVDs. Erkannte bereits vor über 20 Jahren, dass neben Technik, Taktik und Fitness auch mentale Stärke, Lebensstil und Emotion über den Erfolg entscheiden. Liebt Fußball (arbeitete etwa für Manchester United und Englands Nationalteam), aber auch Basketball (führte England als Cheftrainer zum Sieg bei den Commonwealth Games 1982).
red bulletin: Sie sind Besitzer eines Fußballklubs, und Ihr Team verliert ständig: Was tun Sie? bill beswick: Teams verlieren nicht, weil sie es wollen. Sie verlieren, weil bestimmte Gegebenheiten nicht vorhanden sind. Ist das Team nicht gut genug, haben wir nicht richtig eingekauft. Unser Problem, nicht zwangsweise das des Teams. Können die Spie ler am Feld nicht leisten, was wir wollen, ist es ein Trainingsproblem. Leisten sie im Spiel nicht das, was wir möchten, ist es mangelhafte Einstellung. Ist manchmal der Trainer Ursache der Probleme? Es gibt großartige Trainer, sehr gute, gute, durch schnittliche und manchmal unglaublich schlechte. In meiner Beratungsarbeit habe ich gemerkt, dass etwa 50 Prozent aller Probleme vom Trainer ausgehen, oft auch unbewusst. Ein Coach hat einen so starken Ein fluss, dass alles, was er sagt, was er tut – die Körper sprache, die Übungen, die Erholung, der Zuspruch und die Kritik –, mitunter einen dramatischen Effekt hat. Ist es also legitim, dass man den Trainer entlässt? Den Trainer zu entlassen ist immer das Endergebnis. Viele Sachen hätten vorher schon passieren müssen. Wenn man einen Coach entlässt, heißt das eigentlich: Man hat den falschen eingestellt. Aber warum? War um hat man nicht genauer gesucht, nicht gründlicher nachgeforscht, welchen Trainer man braucht? Und doch gibt es Klubs wie Manchester United, die immer Anwärter auf einen Titel sind, und das in der härtest umkämpften Liga der Welt … Will man erfolgreich sein, muss man sich eine Erfolgs geschichte aufbauen. Nur einmal großartig zu sein ist nicht genug. ManU ist schon seit langem erfolg reich. Mit dem Erfolg kommt auch das Selbstvertrau en. Man denkt wie ein großes Team. Man gelangt zur Überzeugung, dass man zu gewinnen hat. Das ist ein großer Vorteil für Spieler und Team. Alles wird her untergebrochen auf deinen Traum. ManU träumt von Großem und erreicht somit Großes. Kleine Teams ha ben kleine Ziele und erreichen dann auch nur diese.
Bill Beswick steht Steve Round (li.), Everton-Co-Trainer, zur Seite.
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„Ich akzeptiere Verlieren nicht. Einfach dabei zuzusehen und nicht zu agieren ist schlechtes Coaching und miserables Management.“ Sie vertreten eine Theorie, deren zentrales Element Sie „mind set“ nennen. Worum geht es dabei? Kommen die Spieler bzw. das Team in eine bestimmte Situation, wird diese sofort definiert. Das kann sehr positiv sein, in die Richtung, dass man sich wohl fühlt und das Gefühl hat, gewinnen zu können. Das ist ihr „mind set“. Manchmal ist die Situation aber eine ganz andere. Sie spielen auswärts, gegen ein starkes Team, und sind verunsichert. Ihr „mind set“ bewertet diese Situation sofort und sagt, wir werden heute nicht gewinnen. Großartige Coaches ändern das Bewusstsein ihrer Spieler. Wir denken oft, dass phantastische Trainer sehr gut sein müssen in Bezug auf Physis, Technik oder Taktik. In Wahrheit sind die besten und erfolgreichsten Trainer diejenigen, die es schaffen, das „mind set“ ihrer Spieler zu bearbeiten. Im Grunde geht es darum, Ängste loszuwerden. Funktioniert ein derartiger Prozess schnell? Nichts passiert schnell im Sport, es ist vielmehr eine tägliche Aufgabe. Wird man mit der richtigen Mentalität geboren? Ein Riesenvorteil ist es, Eltern zu haben, die einem von klein auf zeigen, was es heißt, sich festzulegen, an einem Ziel dranzubleiben, Dinge zu durchschau en, an sich zu glauben und auch unter Druck stand zuhalten. Aber bei der inneren Haltung hat man immer die Wahl. In jeder Phase ihres Lebens können Menschen die Entscheidung treffen, ihre Haltung und somit ihr Leben zu verändern. In puncto innerer Haltung glaube ich fest daran, dass wir Verlierer in Gewinner verwandeln können. Ich habe schon mit vielen Sportlern gearbeitet, die zunächst versagt hatten und im letzten Moment durch eine Änderung ihrer Einstellung den richtigen Weg gefunden haben. Und schließlich sogar mehr erreichen konnten, als sie sich erträumt hatten. Mehr Betrachtungen Beswicks unter www.billbeswick.com
Text: Karin Bock; Bilder: HELGE KIRCHBERGER, Bill Beswick Archive
Name Bill Beswick, 65
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Bilder: Alex Grimm/Getty Images, Brian Nevins/Red Bull Photofiles, Stanko Gruden/Getty Images; illustration: dietmar kainrath
Briefe an die Redaktion. Danke für die spannende Story über das europäische Forschungszentrum mitten in der chilenischen Atacama wüste. Nicht nur war der gesamte Beitrag gut verfasst und spektakulär bebildert. Am wichtigsten fand ich den Schlusssatz, wonach die Er gebnisse nicht nur für einige Astronomie-Freaks von Be deutung sind, sondern früher oder später auch in unseren Klassenzimmern landen wer den, nur leider … unser Bil dungsprogramm ignoriert so spannende Ergebnisse leider gerne. Ein Blick in die größten teils veralteten Lehrbücher vermittelt leider immer noch Wissenschaft aus dem ver gangenen Jahrhundert, viele Errungenschaften der letzten Jahrzehnte auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Technik werden den jungen Leuten vorenthalten. Mit Ihrem Beitrag erreichen Sie eine Zielgruppe, die sonst wahrscheinlich nicht so an den klassischen Naturwissen schaften interessiert ist. Dazu zählt natürlich auch der Arti kel „Heavy Rotation“ von Mar tin Apolin: Hoffentlich zeigt er die Berechnungen auch seinen Schülern! Dr. Vera M. F. Hammer, Naturhistorisches Museum/ Mineralogisch-Petrographische Abteilung, Wien
kurz & dennoch einzigartig Diese jungen Herren erfuhren das unvergleichliche Gefühl eines Premierensieges.
l Formel-1-Weltmeister Sebastian Vette of (GER), 23, wurde von der European Union ler Sports Press (UEPS) als Europas Sport des Jahres ausgezeichnet.
Smart, das gemalte JanuarCover von Johnny Depp. Ich hab’s mir, vom Computer ver größert, an die Wand gehängt! Ernst Schaufler, per E-Mail Leserbriefe an The Red Bulletin richten Sie bitte per Fax an +43 (0)1 90221-28809, per E-Mail an leserbriefe@at.redbulletin.com oder per Post an Heinrich-CollinStraße 1, 1140 Wien. Leserreaktionen werden nur veröffentlicht, wenn sie Name, Adresse und Telefonnummer bzw. E‑Mail-Adresse enthalten. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor, wenn es Länge und Klarheit erfordern.
Thomas Morgenstern (AUT) sicherte sich in Bischofshofen (Sbg.) den Vierschanzentournee-Sieg. Nur vier Tage später war der 24-Jährige in Harrachov (CZE) erstmals in einem Skifliegen erfolgreich.
Der 18-jährige Hawaiianer Kai Lenny wird als Premierensieger der 2010 erstmals ausgetragenen Stand Up Paddle World Tour in die Geschichtsbücher eingehen.
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Wenn es vielleicht auch nicht so aussieht: Olympiasieger Aksel Lund Svindal (NOR) ist rasend schnell unterwegs, nicht zuletzt dank perfekt gewachster Ski.
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Formelsammlung
Besser gleiten
BILD: Erich Spiess/Red Bull Photofiles; Illustration: Mandy Fischer
Ein Paar Ski erzeugt so viel Energie, wie ein Haarföhn verbraucht, weiß die Physik*. Was eine der Erklärungen ist, dass Skifahrer zu Tal gleiten. Wissenschaftler mit Polarexpeditions-Erfahrung berichten, dass Schnee bei Temperaturen unter minus 40 Grad Celsius sich wie Sand verhält. Eine starke Reibungskraft erschwert das Ziehen eines Schlittens auf Schnee. Wie ist es dann möglich, Ski zu laufen? Nun, glücklicherweise sind die Temperaturen in den meisten Skigebieten deutlich höher. Und: Der Ski läufer erzeugt auch selbst Wärme. Die Reibungskraft ist F = µN, wobei µ den Reibungskoeffizienten darstellt und N die Normalkraft auf die Piste. Kraft mal Weg ergibt die Arbeit oder die Energie, die durch das Gleiten des Skis erzeugt wird. Dividiert man diese Gleichung durch die Zeit, erhält man die Wärmeleistung P = µNv oder P = µmgcosα v. Die Normalkraft N ist die Projektion der Gewichtskraft, mg, auf die Normale auf die Piste. In der Gleichung sind m die Masse des Skifahrers, v seine Geschwindigkeit und g die Erdbeschleunigung. Mit den Daten für einen Abfahrtsläufer ergibt sich pro Ski eine Wärmeleistung von über 800 Watt. Das entspricht ungefähr der Hälfte der Leistung eines starken Haarföhns. Die Reibungswärme schmelzt den Schnee in einer dünnen Schicht an der Oberfläche zu Wasser. Dieser dünne Wasserfilm wirkt dann wie ein Schmiermittel und reduziert die Reibungskraft. Die Präparierung der Skier hängt stark von der Schneetemperatur ab, da die Reibung zwischen Ski und Schnee das Wechselspiel zweier Prozesse ist. Skibelag und Schneeoberfläche sind nicht glatt. Beide weisen ein Profil von mikroskopisch kleinen Bergen und Tälern auf. Stoßen zwei Berge aufeinander, führt diese Oberflächenrauigkeit zu Reibung. Bei niedrigen Temperaturen – hier überwiegt trockene Reibung – wird Skiwachs aufgetragen, um eine harte, glatte Oberfläche zu erzeugen, welche die Reibung reduziert. Bei höheren Temperaturen – hier überwiegt feuchte Reibung – kann ein zu dicker Wasserfilm entstehen: Zwischen Skibelag und Untergrund kommt es dann zu einem bremsenden Ansaugeffekt, was durch spezielle wasserabstoßende Wachse vermieden wird. Bei mittleren Temperaturen von zirka minus 5 Grad Celsius ist der Reibungskoeffizient am geringsten. * Prof. Thomas Schrefl unterrichtet und forscht an der Fachhochschule St. Pölten, Niederösterreich, und an der Universität Sheffield, Großbritannien. FIS Skiweltcup Herren: 5. und 6. Februar 2011 Super-G und Riesentorlauf, Hinterstoder, Österreich
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Lucky Numbers
Karneval in Rio
Beim größten Karneval der Welt verwandeln sich Millionen von Menschen in Figuren ihrer eigenen Phantasie – durch die „Kraft der Transformation des Samba“.
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Am Freitag, dem Vorabend des Karnevals, übergibt Rios Bürgermeister den Schlüssel der Stadt für vier Tage an König Momo. Dieser „Sohn des Schlafes und der Nacht“ wurde von der Zeitung „A Noite“ („Die Nacht“) in den 1930er Jahren erfunden und wird jedes Jahr neu gewählt. Sein Anforderungsprofil: ein sympathisches, Freude versprühendes Auftreten – und ein Gewicht von min destens 120 Kilogramm, wobei letzte res Kriterium aus gesundheitlichen Gründen nicht so eng gesehen wird.
7400
Die Menschenmassen stellen für Rio eine gewal tige logistische Herausforderung dar. 800 tägli che Verkehrskontrollen sind geplant, eine Million Karnevalsführer werden gedruckt. Weiters werden 7400 chemische Toiletten und 40 Sanitärcontainer in der Stadt aufgestellt. Wer sein kleines Geschäft auf der Straße verrichtet, darf nicht mit Nachsicht rechnen: Im vergangenen Jahr wurden 200 Perso nen wegen öffentlichen Urinierens festgenommen. Diese strengen Bestimmungen finden auch im Showprogramm ihren Niederschlag: So versehen Musikgruppen bekannte Sambas mit originellen neuen Textzeilen à la „Hey, mach hier nicht Pipi!“.
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Oscar Niemeyer
Das aktuelle Projekt des 103-jährigen brasiliani schen Star-Architekten Oscar Niemeyer ist das Pelé-Museum in Santos. Bereits 1984 wurde das von Niemeyer entworfene und in nur 120 Tagen errichtete Sambódromo eröffnet. Die teuerste Loge in diesem 700 Meter langen Stadion auf der Straße Marquês de Sapucaí kostet 85.000 Real (rund 38.500 Euro), das billigste Ticket ist für zehn Real zu haben. Die Marquês de Sapucaí endet auf der Praça da Apoteose, dem Platz der Erhebung des Menschen zur Gottheit, wo auch der olym pische Marathonlauf 2016 sein Ziel haben wird.
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Beim Wettbewerb der Grupo Especial haben die zwölf besten Sambaschulen mit ihren je 4000 bis 5000 Teilnehmern exakt 82 Minuten Zeit, um durch das Sambódromo zu defilieren. Abweichun gen von dieser Zeitvorgabe führen zu Punkte verlusten. 50 Juroren bewerten die Escolas de Samba in den zehn Kategorien Percussion, Sam ba, Harmonie, Zusammenspiel, Zeremonienmeis ter und Fahnenträgerin, Kostüme und Dekoration, geordneter Verlauf des Umzugs, allegorische Wagen, Eröffnungskommission und Thema.
3.000.000 Der infrastrukturelle Rahmen des Karnevals wird von der örtlichen Tourismusbehörde RIOTUR und der Liga der Sambaschulen verwaltet. 64 offizielle Sambaschulen sowie über 460 freie Karnevals vereinigungen, Seilschaften und Gesellschaften werden heuer durch die Straßen von Rio ziehen, auf denen für die Zeit des Karnevals 3000 Straßen händler akkreditiert sein werden. Für 2011 rech net die RIOTUR mit 500.000 ausländischen Gästen und bis zu drei Millionen Teilnehmern.
Den Karneval-Guide für 2011 finden Sie unter: www.rio-carnival.net
Text: Ulrich Corazza, Valerie Rosenburg; Bilder: DOUGLAS ENGLE/picturedesk, O Globo, ANTONIO LACERDA/picturedesk, Martin Mejia/AP, Celso Pupo/Getty, Song WEIWEI/picturedesk
Der „Carnaval do Rio“ zählt zu den weltweit größten Veranstaltungen: Knapp zwölf Millionen Menschen leben im Ballungsraum der zweitgröß ten Stadt Brasiliens. Das farbenprächtige Fest der „Befreiung von Arbeit und Studien“ findet vierzig Tage vor Ostern statt, dauert o∞ziell vier Tage und endet am Aschermittwoch. Die ersten Proben und Umzüge durch Rio beginnen aber bereits unmit telbar nach der Weihnachtszeit.
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Das sChiCksaL Fragt niCht. Es könntE auCh miCh trEFFEn. ODEr siE. David Coulthard,
Ehemaliger F1-Pilot und Wings for Life Botschafter.
kunde
QuErsChnittsLÄhmung muss hEiLBar WErDEn. Durch die auswahl der weltweit besten Forschungsprojekte zur heilung des verletzten rückenmarks und deren Finanzierung gewährleistet die Wings for Life stiftung medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt auf höchstem niveau.
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Action
Frische Luft
Der englische Bildhauer Antony Gormley stellt seine Ebenbilder zwischen die Horizonte, eisenfest und in aller Echtzeit, die es braucht. Uns lockt er damit in aufregende Gedankengänge. No Cyberstuff!
Dunkle Figuren, die das Museum scheuen. Sie bevölkern New York, London, Meeresküsten oder das Gebirge im österreichischen Bregenzerwald.
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Bilder: Mario Tama/Getty, Markus Tretter
Text: Herbert Völker
Action
Horizon Field VORARLBERG, AKTUELL BIS APRIL 2012 Ein Hin und Her zwischen Natur und Kultur und wie wir alle irgendwie davon abhängen. Es geht nicht um einzelne Objekte, sondern um offenen Raum, den jeder betreten kann, um eine Idee zu bekommen, wie Kunst wirken mag. Wir haben ja fast ohne Gegenwehr akzeptiert, dass Kunst beschränkt bleibt auf geschlossene Räume, Kunst im Museum, in einer Galerie, einer pri vaten Sammlung – immer eingeschlossen in einer mehr oder weniger elitären Behausung. Antony Gormley: „Eine Skulptur braucht keine Wand, braucht kein Dach, keine Interpretation – sie kann einfach da stehen als materielle Tat sache im allgemeinen Raum. Sie kann auf uns einwirken – auf uns als bewegliche, denkende, fühlende Wesen.“
” Eine Skulptur braucht keine Wand, kein Dach, keine Interpretation. “
Bilder: Lukas Eggler, sandra Frick, David Levene/eyevine (3), Fátima López Alva (3), August Reis, Kris Rotsaert (2), Christoph Sparr, Markus Tretter
Greifbar?
Hundert gusseiserne Figuren, identisch mitsamt allen Merkmalen der industriellen Fertigung, der Verwitterung ausgesetzt. Die Skulpturen sind weit verstreut in der Ge birgslandschaft des Bregenzerwaldes, jeweils auf 2039 Meter Seehöhe, ohne dass die Zahl tiefere Bedeutung hätte. Es ist einfach eine praktische Horizontebene zwi schen Mühsal und Noch-Erreichbarkeit. Die Objekte war ten in einleuchtender Gelassenheit auf Besucher und deren Verharren oder Mitspielen.
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Action
action
Bilder: Christopher Furlong/Getty, Paul Langrock/laif, mauritius
” Eine Skulptur braucht nichts um sich herum. Sie hat Zeit. “
Another Place Crosby Beach, Merseyside, England, ab 2005 Zu den schönsten Erfahrungen mit eisernen Figuren zählen die Herrschaften, die in der Region Liverpool die Irische See nicht gerade bewachen, aber doch recht präsent sind zwischen Ebbe und Flut, zwischen Handelszone, Vogelschutzgebiet und Erholungsbereich. Auch hier sind es hundert tapfere oder untapfere Ritter, wer will es sagen, die einfach da sind, weit verstreut. Sie schaffen ein neues Blickfeld, nicht mehr und nicht weniger, wechselnd mit Gezeiten, Schiffsverkehr und Strandläufern. Größter Sieg der Eisernen war der mehrheitliche Wunsch der Menschen aus der Community, die Skulpturen nach zwei Jahren nicht zu entfernen, wie im Projekt vorgesehen, son dern weiter zu bewahren als Landmark einer historisch bedeutenden Küstenlandschaft. „Das Beste ist“, sagte Gormley, „dass Kunst so viele Menschen von ihrem Hintern losreißen konnte, damit sie sehen, worum es hier überhaupt geht.“
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us solchem Mix kommt offensichtlich die Klarheit: deutsche Mutter, irischer Vater, geboren in London, akademische Kunstausbildung, indische Wanderjahre. Antony Gormley, 60, ist eine weltweit anerkannte Größe der Kunstwelt, Bildhauer im weitesten Sinn. Er schuf Großplastiken und Installationen in Europa und Amerika, darunter Wahrzeichen wie „Angel of the North“, berühmtestes Objekt in Großbritanniens öffentlicher Kunst. Was Gormleys Rolle so spannend macht, ist der Spagat zwischen fast Pop-mäßigen Aktionen und einer recht nachdenklichen Art der künstlerischen Äußerung. Hier die Verblüffung eines eher zufälligen Publikums (das darf, soll mitunter auch mitspielen), dort die Nuancen der Fragen zwischen Gestern und Ewig. Als Mann am Beginn seiner Sechziger ist Gormley eine prolongierte Version des jugendlichen Menschen. Er sagt auch, er fühle sich am lebendigsten, wenn er auf dem Fahrrad im Freilauf den Hügel hinter Kings Cross hinunter zu seinem Studio schwirrt, ein Gefühl wie bei einer Schussfahrt auf Skiern. Ja, er fährt auch Ski,
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schwimmt, segelt, taucht, wandert. Der solcherart gefestigte Körperbau kommt der Kunst in unterschiedlichen Maßstäben zugute. Am bekanntesten ist die 1:1-Darstellung des nackten Gormley in Eisen, notfalls Glasfiber, falls Leichtgewicht gefragt sein sollte, bloß zur Sicherheit, an der Kante eines Wolkenkratzers. Warum soll wieder der menschliche Körper in den Fokus der Bildhauerei rücken, wie vor hundert oder tausend Jahren?
Gormley sagt, er versuche ja nicht, Men schen in der Art von Rodin darzustellen. „Es geht mehr um die menschliche Zukunft als ums Festhalten der Vergangenheit.“ Mag es mit Narzissmus zu tun haben, dass Gormley unveränderlich seinen eigenen, gewiss makellosen Körper vermessen und abformen lässt? Der Künstler ist gesegnet mit ruhiger, sympathischer Eloquenz, fallweise auch sprudelnd von allen Quellen zwischen Trivia und Erkenntnis, und er meint ziemlich einleuchtend, es käme ihm dumm vor, irgendwelche andere Körper zu suchen, wenn er ja seinen eigenen habe. Außerdem: Das Abformenlassen ist ein ganz ordentlicher Job. Du stehst nackt da, wirst mit Plastik zugepickt und stehst dann anderthalb Stunden regungslos in nassem Gips. Gormley: „Man unterschätzt das leicht. Es ist ein Akt von größter Konzentration. Man nimmt das so selbst verständlich hin, auf seinem Körper zu stehen. Du versuchst, deinen Schwerpunkt zu finden, indem du einfach da bist, aber erstaunlicherweise braucht’s eine Menge Energie, einfach bewegungslos da zu stehen. Am Ende wirst du mit Eisensägen befreit, und ich würde das Ganze als eine Sportart ansehen, die keiner unterschätzen soll.“
Bilder: Graeme Robertson/eyevine, Axel Schmidt/ddp, Bruno Vincent/Getty
In aller Stille, Langsamkeit und Unsicherheit: Das Leben geht im Kopf weiter (Projekt „Blind Light“).
action
” Es käme mir dumm vor, irgendwelche Körper als Modell zu suchen, wenn ich ja meinen eigenen habe. “
Die Liebe des Künstlers zu eisernen Figuren als Abformung seines Körpers, ohne Nuancen im Ausdruck, allesamt mit den Schweißnähten und Punzen der industriellen Fertigung.
Action
Crouching Man EAST LOTHIAN, SCHOTTLAND Auch der kauernde Mensch war abgeformt von Gormley himself, dann allerdings auf 25 Meter Höhe projiziert, um an der Ostküste Schott lands ein temporäres Wahrzeichen zu setzen. Falls er einmal beschließt aufzustehen, ist der Mann hundert Meter hoch, sagte Gormley, aber da müsste man erst einmal die sechstausend Gelenkwinkel frisch einstellen, ganz abgesehen von der komplizierten Statik eines Riesen trumms auf schmalen Füßen. Das geht natür lich weit am Thema vorbei, das heißt Kunst und Engineering, damit ein Körper in aller Ruhe die Weite des Horizonts betrachten kann, dabei aber selbst ein Gebilde dieses Raums ist.
” Der Körper und das Abstrakte und wie man da durchschaut. “
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Bilder: Janssen/laif, KOEN VAN WEEL/picturedesk
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Waste Man
Bilder: mauritius images, Thierry Bal
Margate, England Der Bildhauer als Großkünstler und Verwer tungsfachmann, im flammenden Kontra punkt zur leisen Denkungsweise des ori ginalen Antony Gormley. Er hatte nicht die kleinste Mühe, aus seiner Welt der Zwischentöne zum großen Spektakel zu finden, mit alten Sesseln, Klobrillen und zerfallenden Schränken, was immer die Leute gern entbehren wollten, um die Sze ne eines biblischen Films zu gestalten, den brennenden Dornbusch aus „Exodus“.
” Es war unglaublich. So viele Assoziationen. “
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Action
Trafalgar Square
Foto-Session bei einem der vielen Castings der Bewerber für eine Denkmal-Stunde auf dem Trafalgar Square.
„Critical Mass“, Begriff aus der Kernphysik mit Deutungs freiheit für den Alltag, ist Ausgangspunkt von Gormleys berühmtesten Installationen.
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Bilder: Nils Jorgensen/picturedesk, ENNIO LEANZA/picturedesk, JOHANNES SIMON/Getty
DER SOMMER IN LONDON Zwischen allen Arten von üblichen Schar mützeln um die Meinungshoheit, was Kunst darf und soll, ist Gormleys Rang als Bild hauer und unverdächtiger Kulturschaffen der zumindest hilfreich. Das öffnet seinen Projekten auch Schauplätze wie den Madi son Square Park in New York oder Trafal gar Square in London. In Manhattan waren es die lebensgroßen Gussfiguren an expo nierten Stellen oder auch mitten im Ver kehrsgewurl. In London wurde über einen ganzen Sommer jedermann eingeladen, jeweils für eine Stunde ein lebendiges Denkmal auf einem Sockel neben Admiral Nelson auf dem Trafalgar Square abzu geben. Mit völliger Freiheit, was immer der Einzelne da oben aufführen und dem Volk mitteilen oder auch nicht mitteilen wollte. Kunst für die Facebook-Generation?, frag ten Kritiker. So what?
action
” Was ich noch sagen wollte. “
„Horizon Field“, Vorarlberg
W
er sich auf eine Reise zu Gormleys Landmarks einlässt, kann gleich einmal auf der Website Proviant holen für einen längeren Aufenthalt in der sehr aufgeräumten Welt eines Großkünstlers, man darf das ruhig so sagen. Das führt zu laufenden Projekten in Singapur, Vancouver, Mexiko, Sydney und Weißgottwo. Trotzdem verstärkt sich der Eindruck der prolongierten Jugend eines leichtfüßigen Athleten in frischer Luft, das fördert schon einmal die Durchlässigkeit zwischen den Disziplinen. Die vielen Auszeichnungen und akademischen Würden haben Antony Gormley nicht wirklich sesshaft gemacht, haben auch seinen Schwerpunkt nicht tiefer gelegt.
So vielfältig sein Werk in die Verzweigungen von Architektur, Grafik, Theater und Technik führt, so einleuchtend ist immer wieder die Rückkehr zum menschlichen Körper in einer von allen Deutungen und historischen Bürden befreiten Klarheit. Wenn der Körper in der tradi tionellen Kunst entweder sexualisiert, verpolitisiert oder idealisiert wird, so schauen Gormleys schmucklose Plastiken in eine ganz andere Richtung. Der mechanisierte Ausdruck der Gesichtszüge, die quasi achtlos belassene Ungeschliffenheit der Oberflächen führen zu der Idee der Attrappe, zu einem Volumen in Menschenform. Der Betrachter kann dorthin seinen eigenen Sinn von Befindlichkeit projizieren: der Körper als ein offener Raum, ein Raum von Möglichkeiten. Es gibt freundliche Einladungen zu fortschreitenden Stufen von Tiefgang. Gormley sagt: „Es hat damit zu tun, den Stellenwert von Kunst sowohl in der
Natur als auch in verbautem Gebiet in Frage zu stellen. In einer Zeit von steigendem Umweltbewusstsein wird gefragt, wo und wie der Mensch da hineinpasst.“ Es ist fabelhaft, dass solche Über leitungen in der Praxis funktionieren – indem viele Menschen ohne großes Getue einfach drauf einsteigen. Das weitgreifende „Horizon Field“, seinem Namen in überraschenden Wendungen immer frische Ehre machend, ist ein gutes aktuelles Beispiel. Das „Feld“ im hochalpinen Vorarlberg bleibt noch bis ins nächste Jahr weit offen. Wie Antony Gormley unsereins hineinlockt in seine Kunst, an den belebtesten Punkten der Metropolen oder, per Buschtelegraf, in die Abgeschiedenheit von Wüsten, Bergen und Küsten, gehört zu den Good News aus der Hochkultur. 100 Skulpturen von „Horizon Field“ sind noch bis April 2012 im Bregenzerwald zu sehen antonygormley.com; kunsthaus-bregenz.at
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I love football Sportlich muss man Thierry Henry nicht vorstellen. Was aber treibt ihn menschlich an, diesen Ästheten, diesen Liebenden, diesen Poeten des Strafraums? Zeit für ein sehr persönliches Interview. Interview: Bernd Fisa und Werner Jessner, Bilder: Gian Paul Lozza
Großen Stars haftet das Image an, unpünktlich und unfreundlich zu sein: Je berühmter, desto mehr Distanz errichten sie üblicherweise zwischen sich und der Welt. Was also macht man mit einem der erfolgreichsten Fußballer der Gegenwart, der nicht nur pünktlich auf die Sekunde in der Skybox der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim erscheint, freundlich und verbindlich auftritt und so überhaupt nichts von einer Diva hat, sondern Musterprofi ist vom Scheitel bis zur Sohle? Man wirft den sorgfältig ausgedachten Plan über den Haufen und stellt endlich jene Fragen, die man ihm schon immer stellen wollte. red bulletin: Eine Umfrage des britischen „Guardian“ ergab, dass zwei Drittel seiner Leser die Major League Soccer für eine Pensionistenliga halten. Wie gefällt Ihnen diese Einschätzung? thierry henry: Ich lese keine englische Presse, und das aus gutem Grund. Mir egal, was die Leute denken. Was ich sagen kann: Zu Saisonbeginn haben wir gegen Manchester City gewonnen, wir hätten auch gegen Tottenham gewinnen sollen, wenn wir in der Halbzeit nicht gewechselt hätten. Diese Diskussion ödet mich an. Welche ist die beste Liga der Welt? In England werden sie sagen: die englische, in Spanien die spanische und in Deutschland die deutsche. Mich kümmert das nicht. Ich bin nach Amerika gegangen, um die Major League Soccer zu gewinnen. Wir haben eine Reihe exzellenter Spieler in der MLS. Natürlich fällt zuerst immer mein Name und der von ein paar anderen Jungs, die in Europa gespielt haben. Sie sind eben Botschafter der MLS in Europa … Ich bin kein MLS-Botschafter, höchstens Botschafter des Fußballs – genau wie alle Jungs da draußen, die jetzt gerade kicken oder trainieren und für ihr Leben gern Fußball spielen. Die MLS wird von den Profis in Colorado oder Dallas genauso repräsentiert wie von 46
mir. Wir haben in den USA eine Reihe einheimischer Spieler, deren Namen man nicht kennt, die aber richtig gut sind. Wenn die nach Europa gingen, würden manche ganz schön Augen machen. Nächster Punkt: In Europa kann man die Spiele der MLS kaum im TV sehen. Die Leute wissen oft gar nicht, was sie schlechtreden, weil sie kein einziges Match gesehen haben. Ist es in den USA wenigstens leichter, Tore zu schießen, als in England, Italien oder Spanien? Es geht immer um das Team. In Weltklassemannschaften wie Barcelona oder Arsenal ist es leichter, Tore zu schießen, als in Teams, die nicht diese Qualität haben. Nicht die Liga, sondern das Niveau der eigenen Mannschaft bestimmt, wie schwer es ein Stürmer hat. Wenn du gute Teamkollegen hast, kriegst du viele gute Bälle; der Rest passiert dann fast von allein. Ich habe mit vielen hervorragenden Fußballern gespielt, da war das Toreschießen tendenziell leicht. In der MLS haben wir auswärts manchmal wirklich nicht gut gespielt. Ein Tor zu schießen war fast unmöglich, weil ich pro Halbzeit nur drei, vier Bälle gesehen habe. Das Ganze gilt aber auch umgekehrt: Arbeite ich als Stürmer nicht gut in die Defen sive, kriegen meine Verteidiger Stress, Fehler passieren, das Team leidet, das Ergebnis wird schlecht sein. Kann man wenigstens sagen, dass das Niveau europäischer Teams berechenbarer ist? Ein Beispiel: Als ich nach Barcelona gekommen bin, haben wir nichts gewonnen. Dann kam Pep Guar diola, und plötzlich fielen die Tore fast von allein – mit derselben Mannschaft, mit denselben Spielern. Plötzlich hat es „Klick!“ gemacht. Das ist das Wichtigste im Fußball: einer Mannschaft Selbstvertrauen zu geben und sie dazu zu bringen, dass sie „klickt“. Dass Spieler, die eine schwierige Saison hatten, plötzlich wieder Selbstvertrauen haben, der Mannschaft helfen, das Kollektiv stärken. Gute Trainer setzen eine Aufwärtsspirale in Gang.
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de.redbulletin.com/print2.0 Thierry Henry hautnah.
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Hatte das Ausscheiden der Red Bulls New York im Viertelfinale der MLS nach einem Sieg in der Hinrunde etwas mit dem fehlenden Klick zu tun? Nicht einmal Sie konnten der Mannschaft helfen. Beim Rückspiel war ich verletzt, ich hatte mir im Training das linke Knie verdreht. Ich hätte gar nicht spielen sollen. Dennoch habe ich dem Trainer gesagt, dass er mich einwechseln kann, wenn er mich braucht. Er hat mich in der 85. Minute gebracht, aber es war zu spät. So ist Fußball. Vielleicht waren wir unserer Sache nach Platz 1 in der Eastern Conference und dem Sieg im Playoff-Hinspiel zu sicher. Mit so einer Einstellung hast du im Fußball nichts verloren: Das andere Team, San José, hat drei Tore gegen uns geschossen und das Halbfinale erreicht – zu Recht. Aber es gibt immer ein nächstes Mal. Sie haben alles gewonnen … Ich habe nicht alles gewonnen! Ich habe die MLS nicht gewonnen. Darum bin ich hier. Ich sehe nicht, was ich gewonnen habe, ich sehe, was ich gewinnen will. Lassen Sie uns dennoch einmal zurückschauen: Von all den großen Teams, für die Sie gespielt haben: Gibt es eines, das Sie über alle a nderen stellen würden? Genau darüber habe ich mich gestern mit einem Freund unterhalten, wir sind zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen, nur zu einer Tendenz. Monaco wird immer etwas Besonderes für mich sein, weil meine Karriere hier begonnen hat und ich die französische Meisterschaft gewonnen habe. Juve war auch super … … obwohl Sie da sehr schnell wieder weg waren: Was geschah da genau mit dem damaligen JuveManager Luciano Moggi? Sie haben ihn ja einmal aufgefordert, zu sagen, was damals zwischen Juventus und Ihnen passiert ist. Genau. Nicht ich muss sagen, was damals vorgefallen ist, er muss das. Nur so viel: Ich bin kein Mensch, mit dem man herumspielt. Ich habe Charakter. Darum habe ich Juventus nach dem, was geschehen war, verlassen. Das Gute daran: Es hat mich härter und stärker gemacht. Bei Arsenal hat meine Karriere eine neue Dimension bekommen. In London bin ich zum Mann gereift, ich habe meine Tochter in London bekommen, London ist ein wichtiger Teil meines Lebens. In einer Saison blieben wir 49 Spiele lang ungeschlagen. Dass es das im modernen Fußball überhaupt gibt, ist ein Wunder, ein Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein das nächste. Ich bekam das damals bei dem Rhythmus von einem Match alle drei Tage gar nicht richtig mit. Im Rückblick ist es verrückt, was wir damals geschafft haben. Und die Liebe zu diesem Klub wuchs im selben Maß, wie die Liebe der Fans zu mir wuchs. Als ich dann gehen musste – die Gründe dafür habe ich oftmals erklärt –, hat das nichts an meiner Liebe zu Arsenal geändert. Ich werde immer ein Gunner bleiben, solang ich lebe. Und wie hätte ich Barcelona nicht lieben können? Dort habe ich a lles gewonnen, alle sechs möglichen Trophäen. D ieses Team hat Geschichte geschrieben, und ich war ein Teil davon. Beeindruckender als die Zahl der Titel war für mich als Fußball-Liebhaber die Art und Weise, wie wir sie gewonnen haben: durch schönes Spiel. Für manche rechtfertigt Erfolg jede Art zu spielen. Manche Trainer scheinen richtiggehend 48
stürmische zeiten 18 jahre am ball Frankreich 1997–2010
AS Monaco 1994 – 1999 Wurde als 13-Jähriger vom AS Monaco entdeckt. Mit 17 spielte er zum ersten Mal als Linksaußen bei den Profis. 1996/97 Landesmeister, UEFA-Cup-Semifinale im Jahr darauf. Trainer: Arsène Wenger.
Am 11. Oktober 1997 feierte der gerade einmal Zwanzigjährige sein Debüt im Nationalteam, nach der Heim-WM 1998 durfte er sich Weltmeister und Mitglied der Ehrenlegion nennen, 2000 kam der Titel eines Europameisters dazu. In insgesamt 123 Einsätzen für Les Bleus erzielte Henry nicht weniger als 51 Tore. Durch sein Hands-Assist, das Irland die Teilnahme an der WM-Endrunde 2010 in Südafrika kostete, fällt ein Schatten auf die Karriere des untadeligen Sportsmanns Thierry Henry. Nach den Vorfällen in der „Équipe tricolore“ während der WM und angesichts einer Rolle als EdelReservist unter dem umstrittenen Trainer Raymond Domenech gab Henry seinen Rücktritt vom Nationalteam bekannt und wurde – obwohl nominell nicht Kapitän der Mannschaft – von Staatspräsident Nicolas Sarkozy im Élysée-Palast empfangen, um mit ihm die Vorgänge im Mannschaftsquartier zu besprechen.
FC Barcelona 2007–2010
Juventus 1999 Der amtierende italienische Meister verpflichtete den 21-Jährigen im Januar 1999 als Verstärkung für den linken Flügel. In nur 16 Spielen für die „Alte Dame“ kam der Jung-Weltmeister auf gerade einmal drei Tore. Interne Querelen beschleunigten Henrys Abschied aus der Serie A.
arsenal F.C. 1999 –2007 Arsène Wenger, Henrys Trainer bei Monaco, gab dem Rohdiamanten bei seinem neuen Klub erneut eine Chance, diesmal als reiner Stürmer. Trotz Anlaufschwierigkeiten erzielte er schon in seinem ersten Jahr 26 Tore. Es folgten zwei Meistertitel, zwei FA-Cups, zwei Goldene Schuhe und mehr Ehrungen, als wir hier erwähnen können. Besonders bemerkenswert war die Saison 2003/04, als Arsenal in der gesamten Meisterschaft unbesiegt blieb – als erstes Team seit 1889 (!). Ein Jahr nach dem verlorenen Champions-LeagueFinale 2006 gegen Barcelona wechselte der Arsenal-Kapitän nach Spanien.
Der katalanische Klub warb den mit 174 Toren erfolgreichsten Torschützen in Arsenals Geschichte ab und schrieb eine Ablösesumme von 125 Millionen Euro fest. Obwohl Henry in Spanien über Eingewöhnungsprobleme klagte, war er in seiner ersten Saison für Barça mit 19 Toren Top-Scorer seines Teams. 2009 gewann der FC Barcelona alles, was zu gewinnen war: spanische Meisterschaft, Cup, Champions League, den spanischen und den UEFA-Supercup plus den FIFA Club World Cup. Spätestens 2009/10 stiegen die Superstürmer in Barcelonas Strafraum einander buchstäblich auf die Füße. Im Juli 2010 unterschrieb Henry für die Red Bulls New York in der amerikanischen Major League Soccer.
Red Bulls New York Seit 2010 Henry ist bei den Red Bulls New York einer von zwei „Designated Players“, fällt also nicht unter den Salary Cap. Nach einer dominanten Pre-Season mit Platz 1 in der Eastern Conference scheiterte Hans Backes Team im Viertelfinale an San José.
bilder: Action Images/DPPI, Action Images/Reuters, Andrew Couldridge/Action Images, Lee Smith/Action Images, David Clerihew/Red Bull Photofiles, imago
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stolz darauf zu sein, mit jeder Art von Fußball gewinnen zu können. Manche sehen das so, ja. Ich nicht. Fußball soll gespielt werden, gespielt! Und zwar im Idealfall genauso wie in Barcelona. Klingt wie eine Liebeserklärung. Eine Liebeserklärung an das Fußballspiel. Aber wer kann sich das erlauben? Erfolg ist doch das, was die Gesellschaft verlangt – nicht nur hier, aber sehr wohl auch im Fußball. Ich weiß. Performance ist das, was zählt: Was hast du vorzuweisen? Danach wirst du beurteilt. Und als Athlet sage ich: Jawohl, ich will gewinnen, und zwar jedes einzelne Match. Als Fußball-Liebhaber will ich schönen Fußball spielen und sehen. Kommt an der Weltspitze der kindliche Spieltrieb wieder zum Vorschein, der uns alle einst mit einem Ball auf die Wiese getrieben hat? Was bedeutet es, Fußball zu spielen? Fußball spielen hat nichts mit herumtricksen zu tun. Mit dem Ball angeben ist nicht Fußball spielen. Fußball zu spielen bedeutet, im richtigen Moment das Richtige mit dem Ball zu tun. Nehmen wir Barce lona oder Arsenal. Kritiker sagen: Die passen zu viel. Falsch! Sie passen, weil sie wollen, dass die Gegenspieler sich bewegen. So entstehen Lücken, weil es nicht möglich ist, überall gleichzeitig zu sein. Der letzte Pass, bei dem jeder versteht, dass er eine Torchance generiert, wäre nicht möglich ohne die Serie von Pässen davor. Mit der Ausnahme von Leo (Lionel Messi, Anm.) im letzten Drittel eines Matchs spielt Barcelona auf „einmal berühren“. Arsenal detto. Da gibt es kein Tricksen, kein Angeben. Der Schlüssel ist der einfache Pass. Gute Teams erkennst du daran, dass ihre Gegner viel laufen müssen. Guter Fußball sieht einfach aus. Also doch wieder zurück zum kindlichen Spiel verständnis? Aber mit einem Plan. Die Freude am Spiel ist tatsächlich wie die von Kindern. Aber dazu kommen Präzi sion und Mathematik. Schach, Zug um Zug. Ändert sich die Einstellung zum Fußball mit den Jahren? Ich liebe das Spiel und werde es immer lieben. Als ich begonnen habe, war da kein Gedanke, Profi zu werden. Ich wollte nur spielen. Die Verlierer mussten den Gewinnern eine Pizza kaufen. Wenn ich heute verliere, ärgere ich mich wie damals. Früher habe ich nach so einem verlorenen Pizza-Spiel eine Woche lang nicht mit den Gegnern gesprochen. Heute kann ich vieles nicht machen, weil von uns Profis eine bestimmte Verhaltensweise erwartet wird und die Kameras alles einfangen. Die Emotionen sind aber dieselben. Wenn dich einer tritt, willst du ihn auch treten. Nicht, weil du ein schlechter Mensch bist, sondern weil es in der Natur des Spiels liegt. Wenn mich heute jemand sieht, wenn ich mit meinen Freunden, mit meinem Bruder oder Vater spiele, kriegt er einen Schock. Warum das denn? Weil wir so hart spielen. Wenn wir spielen, gibt es keinen Vater, keinen Sohn, keinen Bruder, da gibt es nur noch den Ball. Du willst den Ball? Dann versuch doch, ihn zu holen. Das ist die Natur des Spiels. Kann man sich an Siegen ohne Schönheit freuen? 49
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Der Druck, den ich als Achtjähriger in Gegenwart meines Vaters verspürt habe, war gröSSer als der in vollen Stadien.
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Drei Punkte nimmt natürlich jeder gerne mit. Richtig froh war ich nach erwurstelten Siegen noch nie. Sind Sie ein Perfektionist? Ich versuche, einer zu sein. Aber ich weiß, dass es unmöglich ist. Niemand ist perfekt. Sie haben drei Tore geschossen und einmal daneben gehauen. Woran denken Sie nach dem Match? Definitiv an die vergebene Möglichkeit, daran, was ich hätte besser machen können. Kommt das von Ihrer Erziehung in der Pariser Vorstadt, von Ihrem Vater? Ganz sicher. Erinnern Sie sich an den Moment, als Ihr Vater zum ersten Mal gesagt hat, dass er stolz auf Sie ist? Ich glaube, das hat er überhaupt nie zu mir gesagt. Mein Vater sagt so was nicht. Man sieht es höchstens in seinen Augen. Vermutlich war er nach dem WMTitel stolz auf mich. Mein Vater hat mich so erzogen, nie mit dem Erreichten zufrieden zu sein: Du kannst ohnehin nie alles erreichen, aber du kannst versuchen, dem großen Ziel ein Stück näher zu kommen. Eine erstrebenswerte Charaktereigenschaft? Ich hatte nie ein Problem mit meinem Vater, falls das der Hintergrund dieser Frage sein soll. Er wollte, dass ich Fußball spiele, ich wollte das genauso. Ein Problem wäre vielleicht gewesen, wenn er mich hätte zur Gymnastik bringen wollen. Als Kind wollte ich meinem Vater gefallen, das ist doch ganz logisch. Der Vater ist doch das große Vorbild jedes Jungen. Hat Ihr Vater Sie angetrieben? Ich glaube nicht, dass man das antreiben nennen kann: Er war einfach da. Immer. Ich brauchte meinen Vater nicht, damit er mich unter Druck setzt: Ich setze mich selber unter Druck, immer schon. Als Kind willst du deine Familie, deinen Vater stolz machen. Das war der größte Druck, den ich jemals verspürt habe. Der Druck als Acht-, Neun-, Zehnjähriger bei einem Match am Sonntagvormittag in Anwesenheit meines Vaters war stärker als später in einem vollen Stadion. Erinnern Sie sich noch an das erste Match, das Sie gemeinsam gesehen haben? Klar. Das war Paris Saint-Germain gegen Rennes im Prinzenpark, ich muss etwa sieben Jahre alt gewesen sein. Manche Dinge kann man gar nicht vergessen. Wie hat der Sport Ihre Persönlichkeit geprägt? Du wirst wahnsinnig schnell erwachsen. Mit sechzehn sitzt du daheim, mit neunzehn spielst du für dein Heimatland, Tausende schreien deinen Namen, mit zwanzig bist du Weltmeister. Diese Veränderung ist brutal. Du hast keine andere Wahl, als schnell erwachsen zu werden. Du kannst dich nicht dagegen wehren, auch wenn du eigentlich nur Fußball spielen willst. Fußballer gehören eben zu den Helden von heute. Ich bin doch kein Held! Ein Held wäre ich, wenn ich ein Leben gerettet hätte. Aber Sie haben Menschen glücklich gemacht … Das ist eine andere Sache. Helden sind Menschen, die andere Menschen gerettet, für ihr Land gekämpft haben. Möglicherweise habe ich anderen Freude bereitet, das aber sicher auch nicht immer. Du kannst nicht jedes Match gewinnen. Ja, Menschen kommen zum Fußball, um eineinhalb Stunden zu vergessen, um Glück zu spüren, Freude, Schönheit, Emotion. Bin ich ein Entertainer? Ja, vielleicht. Ein Held? Nein.
Für manche Menschen sind Sie ganz sicher ein Held. Sie machen ja auch Charities, ohne das an die große Glocke zu hängen. Weil so etwas nicht in die Öffentlichkeit gehört. Manche Dinge sind Teil des Jobs: Sponsoren pflegen, Interviews geben, der Kontakt mit Fans. Anderes ist Privatsache. Ich helfe, weil ich Menschen helfen will, nicht der Publicity wegen. Ich versuche, ehrlich zu sein, ich selber zu sein. Das ist nicht immer leicht, auch wenn ich das Privileg einer guten Erziehung hatte. Was würde Ihr Vater in einem Interview über Sie sagen? Er würde kein Interview geben. Das ist auch ein Statement. Das ist mein Vater. Mein Vater. Die Beziehung zwischen ihm und mir ist eine Sache zwischen uns beiden. Es gibt eine Privatsphäre. Sie sprechen häufig von Ihrem Vater, kaum von Ihrer Mutter. Was ist mit ihr? Meine Mutter ist eine ganz normale, liebende Mutter, die sich um uns gekümmert hat, sehr normal, sehr entspannt. Jetzt in New York können Sie sich vermutlich zum ersten Mal seit Jahren frei auf der Straße bewegen. Wie fühlt sich das an? New York ist eine ziemlich kosmopolitische Stadt. Es gibt immer Leute, die mich erkennen. Aus der europäischen Perspektive unterschätzt man, wie schnell Fußball in Amerika wächst, dass er immer populärer wird. Auch Amerikaner erkennen mich durchaus. Immerhin: Ich kann hier mit der U-Bahn zum Training fahren. In Europa wäre das undenkbar gewesen. Machen Sie das wirklich? Nun, ich habe es dreimal gemacht. Ist U-Bahn fahren zu können ein Luxus? Normales Leben ist kein Luxus. Was ist normales Leben? Ich mache das, was Sie auch machen würden: Ich gehe in den Central Park und setze mich auf eine Bank, ohne mit irgendjemandem zu reden, wenn ich nachdenken will. Ich gehe rum. Ich sehe mir Shows am Broadway an oder ein Basketball-Game. Wo werden Sie nach Ihrem Karriereende leben? Solange mein Vertrag in New York läuft, definitiv in New York. Langfristig sehe ich eine Kombination aus New York und London. Aber wer weiß schon, was passiert, welche Möglichkeiten sich einem im Leben eröffnen? Möchten Sie im Fußball bleiben? Viele Ihrer Kollegen haben das Fußballgeschäft nach der Sportlerkarriere satt. Das verstehe ich gut. Profifußball macht auf Dauer sehr müde. Für mich gibt es trotzdem keine Alternative: Ich liebe das Spiel zu sehr. Wie auch immer mein Leben „danach“ genau aussehen wird: Es wird auf jeden Fall mit Fußball zu tun haben. Sind Sie ein Workaholic? Ja, mit allen positiven und negativen Seiten. Wenn du eine Idee hast, musst du sie angehen. Nicht rumsitzen, sondern etwas tun. Und wenn du es tun willst, tu es mit hundert Prozent Einsatz – ganz egal, was es ist. Print 2.0: der Fußballstar auf Besuch in Salzburg Bullet Points – Thierry Henry im Talk: am 5. Februar 2011 um 22.30 Uhr im Red Bull TV-Fenster bei ServusTV
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Big in Japan: In seiner Heimat ist Osada ein Freeski-Held. Die Welt kennt ihn seit seinem 1440-GradSpin in Kanada und den Tränen, die danach folgten.
Mein
Rivale bin ich selbst
Shinji Osada kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt – und wurde Japans bester Freeskier.
Name Shinji Osada Geburtsdatum/-ort 13. Januar 1985, Sapporo, Japan Beruf Freeskier Erfolge 1. Platz im Big-Air-Contest beim World Ski & Snowboard Festival in Kanada 2009, fünfmaliger Gewinner des „Canada Cup“, Japans größten Big-Air-Events. Bruchpilot Einen üblen Crash baute Osada beim Jon Olsson Invitational 2007, als er über den Landebereich hinaussegelte, stürzte, aber unverletzt blieb.
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Mitten im schönsten Moment seiner Karriere, im April 2009 auf einem Siegerpodest in Kanada, brach Shinji Osada in Tränen aus. Osada stand dort als erster japanischer Sieger eines internationalen Freeski-Big-Air-Contests im Scheinwerferlicht und weinte. Das Finale des World Ski & Snowboard Festival (WSSF) hatte er zuvor mit einem Switch Quadruple gewonnen, einer 1440-Grad-Drehung inklusive Grab, die er souverän in den Schnee setzte. Der Sprung katapultierte den Spin-Spezialisten in die internationale Freeskier-Elite. Und seinen Gefühls ausbruch am Podest erklärt Osada rückblickend ganz selbstverständlich: „Ich glaube, meine Tränen waren Ausdruck dafür, wie viel mir dieser Sieg bedeutet hat. Das WSSF war 2003 die erste World Competition, an der ich je teilgenommen habe. Damals war ich achtzehn. Die sechs folgenden Jahre habe ich auf diesen Sieg hingearbeitet. Dort zu gewinnen war immer mein Traum gewesen.“ Osada ist wahrscheinlich der einzige Freeskier, der je die Siegerehrung eines WSSF-Wettbewerbs mit derart emotionalen Gesten beging. Im Regelfall stürmen die Champions dieser Sportart, in der es locker und freundschaftlich zugeht, einfach das Podium, spritzen Sekt aus großen Flaschen in die Menge und starten die Siegerparty. Osadas Reaktion ist wohl auch aus seiner sonst so stoischen Haltung als Athlet zu erklären. Und sie hatte ganz sicher mit seinem medizinischen Background zu tun, der sich
bilder: Dom Daher/Red Bull Photofiles, rutger pauw/Red Bull Photofiles
Text: Tatsuya Tayagaki
Weder seine ÂEltern noch die Ă„rzte dachten daran, Shinji jemals Sport treiben zu lassen.
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„Ich könnte jederzeit sterben. Wenn das schon so ist, will ich ohne Bedauern leben.“ 54
Mit dem Big-Air-Sieg in Kanada stieß Osada 2009 die Tür zu seinem persön lichen Freeski-Traum auf. Nach seinem Triumph flatterten Einladungen für Contests in England, Spanien, Korea und der Schweiz ins Haus. Gleichzeitig begann eine Phase der Neuorientierung: „Nach meinem Sieg in Kanada habe ich irgendwie auch den Fokus verloren. Ich hatte sechs Jahre lang nur auf dieses eine Ziel hingearbeitet. Als ich danach begann, bei internationalen Wettbewerben mit zufahren, bemerkte ich, dass ich meinen Stil verbessern musste. Nun will ich in die Top Ten des AFP-Rankings (Association of Freeskiing Professionals, Anm.).“ Um dieses Ziel zu erreichen, gestaltete Osada seine Tricks um. Zusätzlich zu seiner Spezialität – den Switch Rotations – lernte er auch Double Axis. Bei diesen Tricks senkt sich der Kopf (ähnlich wie bei Double-Flips) in der Luft zweimal unter die Höhe der Füße. Geht der Trick schief, ist allerdings das Risiko sehr hoch,
mit der oberen Körperhälfte zuerst auf den Schnee aufzuschlagen. Und mit der Brust zuerst sollte Osada auf keinen Fall landen. Die Double Axis vermied er daher in früheren Jahren. Nach seinem WSSFSieg musste er aber einsehen, dass diese Tricks zum Mainstream bei internationalen Wettbewerben geworden waren und zur Mitvoraussetzung für den Sieg. Ende Dezember erlitt Osada dann erneut einen Rückschlag: Er brach sich den linken Knöchel und versäumte dadurch die Teilnahme an den Winter X Games im Januar. Es ist jedoch zu erwarten, dass Lappalien wie ein gebrochener Knöchel jemanden wie Osada nicht lange bremsen: „Mein größter Rivale bin ich selbst“, sagt Osada. „Sobald ich zögere oder denke, ich sei nicht fähig, etwas zu machen, muss ich kämpfen. Wenn ich diesen Kampf gegen mich nicht gewinne, kann ich niemals andere Sportler schlagen.“ Osadas Welt – aktuelle Blogs und Videos auf: www.shinji-osada.com
Shinji Osadas Grenzgang: Ein Herzpatient wird Extremsportler.
bild: rutger pauw/Red Bull Photofiles
von dem der meisten anderen Athleten radikal unterscheidet. Shinji Osada wurde mit einem komplexen vierfachen Herzfehler geboren, Fallot’scher Tetralogie. Noch als Kleinkind musste er zwei komplizierte Operationen über sich ergehen lassen. Seine Ärzte klassifizierten ihn daraufhin als Person mit schwerstmöglicher Herzerkrankung. Weder seine Eltern noch die Doktoren dachten daran, ihn je irgendeine Art von Sport ausüben zu lassen. Doch Osada wuchs nicht nur mit einer Herzkrankheit, sondern auch als jüngster von vier sportbegeisterten Brüdern auf. Und diese Tatsache hatte zur Folge, dass sich das Bewegungsverbot seiner Eltern nicht lange aufrechterhalten ließ. Den Gefahren seiner Krankheit begegnet Osada mit radikaler Ehrlichkeit: „Ich könnte jederzeit sterben. Egal, ob ich an sportlichen Wettbewerben teilnehme oder nicht, ich werde wahrscheinlich jünger sterben als andere Menschen, das ist mir bewusst. Wenn das aber schon so ist, möchte ich ohne Bedauern leben. Auch wenn ich wegen meiner sportlichen Betätigung jünger sterbe, kann ich überzeugt sein, dass mein Leben gut war.“ Im Alter von zwölf Jahren war Osadas Wille so stark, dass ihn seine Eltern nicht mehr zurückhalten konnten. Seine Karriere als Wintersportler begann in einem Kaufhaus, angeregt durch eine SkiboardWerbung und mit einer ersten Ausrüstung zum Preis von umgerechnet 200 Euro. Osadas Trainingsansatz unterschied sich von Anfang an von jenem gesunder Freeskier, die mit diesem Sport beginnen, weil er nach Spaß aussieht. Er unterschied sich von jenen Sportlern, die in schneereichen Ländern geboren wurden und schon als Kleinkinder die Ski an die Füße geschnallt bekamen. „Für mich war es eine Entscheidung über Leben oder Tod“, sagt Osada. Daraus wuchs auch seine Einstellung, immer mit den höchstmöglichen Zielen an die Sache heranzugehen. Denn: Osada hatte keine Zeit zu verlieren.
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Die BD-5J ist das kleinste DĂźsenflugzeug der Welt. Immerhin war sie groĂ&#x; genug, um James Bond die Haut zu retten. Text und Bilder: Corinna Schwiegershausen
Der Jet 56
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de.redbulletin.com/print2.0 Fliegen wie 007.
von 007
James Bond blieb auf dem Boden.
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H Der 007-Film „Octopussy“ (1983) machte die BD‑5J berühmt. Eigentlich hätte der Mini-Jet bereits vier Jahre zuvor in „Moonraker“ zum Einsatz kommen sollen, was aber eine Überschreitung des Budgets verhindert hatte. Für „Octopussy“ verwendete man gleich drei BD-5J-Jets, von denen jedoch keiner flugfähig war. Nur dank ausgeklügelter Filmtechnik sah es so aus, als würde Roger Moore damit abheben. So hatte man die BD-5J etwa für Bonds Flucht durch den Hangar auf ein Auto montiert – stilvollerweise ein Jaguar-Cabrio.
allo Corinna, ich hol unseren kleinen Flieger ab aus Arizona. Hast du Zeit?“ Die SMS von Guido erwischt mich im Layover in São Paulo, auf meinem Arbeitseinsatz als Stewardess. Eigentlich hatte ich für meine letzten Urlaubstage einen Drachenflug-Wettbewerb in Australien eingeplant. Aber da Queensland im Monsun versank und ich mir seit einem gemeinsamen DC6-Flug auf der Berlin Air Show gewünscht hatte, wieder einmal etwas Aufregendes mit Guido zu unternehmen, war meine Zusage nur Formsache. Guido Gehrmann ist Pilot im Team der Flying Bulls, Standort Salzburg, Ex-Drachenflugweltmeister. Eine gefühlte Ewigkeit liegt mir Guido mit diesem Mini-Jet namens BD-5J schon in den Ohren. Kaum etwas hat ihn je so sehr begeistert, obwohl er mittlerweile Type Ratings für die meisten der faszinierenden Flieger hat, die im Salzburger Hangar-7 parken. (Kleiner Hinweis: Der Hangar-7 ist eines der aufregendsten Flugzeugmuseen weltweit.) Natürlich hatte diese fliegende Kanonenkugel auch mich längst in ihren Bann gezogen, seit sie 007 Roger Moore im JamesBond-Abenteuer „Octopussy“ zur Flucht vor den Bösewichten verhalf. Und so sitze ich drei Tage später mit Guido und Yves, unserem Kameramann, im Airbus Richtung Arizona. Dort absolviert die BD-5J ihre letzten Flüge über Heimatboden, ehe sie in ihre neue Heimat kommt, den Hangar-7. Auf der Fahrt von Tucson zum Marana Airport, Richtung Nordwesten, werden meine Augen immer größer. Ein Meer von Saguaros dominiert die Wüste, meterhohe Kaktusmonolithen. Motorlose Flieger wie ich halten stets automatisch Ausschau nach einer freien Fläche für Plan B, falls einen die Thermik im Stich lässt. Doch eine Außenlandung hier? Davor graut mir. Selbst Guido gibt zu: „Ich bin hier zwar schon Drachen und Schirm geflogen, aber auf die Strecke hab ich mich nicht getraut. Überall nur Stacheln!“ Was wäre wohl mit der BD-5J bei einem Flameout, einem Turbinenausfall, passiert? Sie kann zwar aus tausend Meter Höhe ohne Antrieb erstaunliche 17 Kilometer weit gleiten, bei einem Ausfall dicht über Grund wären die baumstammstarken Saguaros jedoch das Ende für die Kleine: Anders als in „Octo pussy“ lassen sich die Flügel nicht hochklappen, und selbst für ihre nur 5,18 Meter Spannweite ist das Spa59
SUPER BOND-GADGETs
Was 007 so alles an technologischem Spielzeug bei sich trug, um die Welt zu retten – und vor allem sich selbst.
Der Mann hinter Bonds Helferlein: Mister Q.
Überholhilfe: Aston Martin DB5 mit scharfen SpezialRadkappen.
Ehe es zu spät ist: die Omega für 007.
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„Octopussy“-Filmplakat mit BD-5J.
Der Aston Martin Der Aston Martin DB5 aus „Goldfinger“ ist das Bond-Auto schlechthin: Mit seinem Schleudersitz, der Nebelmaschine und ausfahrbaren spitzen Radkappen ist er nicht weniger als der perfekte Fluchtwagen.
Der Parka Dieser Skianorak aus „Die Welt ist nicht genug“ bläst im Falle einer Lawine einen riesigen Plastikball (Zorb) um seinen Träger auf, der ihn vor den einstürzenden Schneemassen schützt.
Der Unterwasser-Jet-Pack Getragen von Sean Connery in „Feuerball“, war er die perfekte Waffe unter Wasser. Der Düsenantrieb sorgte für die richtige Geschwindigkeit, die daran befestigten Harpunen für die Verteidigung.
Die Uhr Die berühmte Omega Seamaster kommt in mehreren Bond-Filmen vor und ist ebenso vielfältig: In „Die Welt ist nicht genug“ schießt James Bond damit einen Haken ab, um sich so an die Decke eines Raumes zu ziehen.
lier der Saguaros zu eng. Aus Sicherheitsgründen finden unsere Flüge deshalb nur im Gleitwinkelbereich des Flughafens statt. In Marana empfängt uns ein kleiner Mann mit wachen Augen. Freundliches Händeschütteln: Bob Bishop, der bisherige Besitzer „unserer“ BD-5J, erzählt viel, spricht schnell. Seine Begeisterung reißt uns mit: Wir können es kaum abwarten, in die Luft zu kommen, um den Mini-Jet zu filmen und zu fotografieren. Über entwickelnde Wolken und starker Wind versprechen einen aufregenden Flug. Mit einer Hand schiebt Bobs Techniker Nathan die 168 Kilo leichte Maschine aus dem Hangar. Wenig später klettert Bob strahlend in „den besten“ seiner Jets. Bereits 1973 wurde die erste BD-5-Version von Bede Aircraft Corp. gebaut, zunächst mit Propellerantrieb, dann insgesamt vierzehn Mal auch mit einer französischen Microturbo-Cougar-Turbine. Bob fliegt die BD-5J seit Oktober 1973. Unsere Maschine wurde ursprünglich für einen Airline-Piloten namens Ed Johnson hergestellt, deshalb auch die Kennung „N53EJ“. Der damalige Mechaniker und Konstrukteur Bill Zivco hatte speziell bei dieser Reihe Neuerungen eingebaut. Er verzichtete weitgehend auf Aluminium und setzte stattdessen Verbundwerkstoffe ein. Damit wurde das Rollverhalten in der Luft extrem gut kontrollierbar, was man auf zahllosen Airshows demonstrierte. Mittlerweile müsste die BD-5J Rollen und Loopings von ganz alleine können. Guido, Yves und ich starten Ewigkeiten vor Bob in einer Cessna, denn die BD-5J steigt etwa fünfmal so schnell, mit bis zu 20 m/s! Das Navigieren ist in dieser weiten Wüstenlandschaft nicht einfach: Bob findet uns über den Bergen nicht, also fliegen wir zurück Richtung Airport. Plötzlich taucht er neben uns auf, zum Greifen nahe, und spielt mit uns wie eine wendige Bergdohle, die einen behäbigen Bussard nervt. Um so langsam zu sein wie wir, muss Bob mit gesetzten Klappen fliegen. Die Maximalgeschwindigkeit der BD-5J liegt bei 480 km/h, aber in dieser speziellen Maschine hätte man auch schon über 500 km/h sicher fliegen können. Das Triebwerk des kleinen Jets ist handlich: Es wiegt nur 38 kg, produziert aber etwa 280 Pfund Schub. Der Jet hat extrem kleine Räder, einen großen Gleitwinkel und liegt beim Rollen am Boden sehr tief über Grund, weshalb Bob neue BD-5J-Piloten normalerweise erst einmal mit ein paar Segelfluglandungen einweist. Für Drachenflieger ist es normal, mit viel Tempo tief über Grund auszugleiten und einen
bilder: action press (1), Cinetext Bildarchiv (2), interTOPICS (1); Illustration: esther straganz
Action
Wer hat da meinen Jet geschrumpft?
Die BD-5J ist ein Jet-Triebwerk mit Notsitz. Bei einem Gewicht von 168 Kilo reicht eine Mini-Turbine für 480 km/h Spitze.
sauberen Landeanflug früh einzuleiten, daher findet Guido die Maschine kinderleicht beherrschbar. „Man muss schon ein sehr guter Pilot sein“, meint Bob später respektvoll lachend zu Guido, „es kommt nicht jeder gleich damit klar. Es ist definitiv kein Flugzeug für Anfänger.“ Eine harte Landung bedeutet dann schnell einmal Gummiabrieb und Reifenwechsel. In der turbulenten Luft klopfen wir nun oft mit den Linsen unserer Video- und Fotokameras gegen das Cessna-Fenster; es ist schwierig, bei diesen Bedingungen eine ruhige Sequenz aufzunehmen. Aber dafür sehen die Fotos des glänzenden Flügels neben den Wolkenbergen umso spekta kulärer aus. Bob kann es nicht lassen und macht ein wenig Kunstflug: Guido wird ganz zappelig. Dieser Jet verspricht jede Menge Spaß und hat beträchtliches Suchtpotential! Leider nähert sich eine Kaltfront, die Temperatur fällt von 32 auf 24 Grad. Bald darauf erleben wir einen beeindruckenden Gewittersturm, der bis tief in die Nacht weiterdonnert. Am nächsten Tag darf sich Guido dann endlich in „sein“ Cockpit falten: „Wir wer-
den die BD-5J ‚Red Bullet‘ taufen, weil sie so klein und wahnsinnig schnell und wendig ist.“ Nun wird die Cessna, mit Bob am Steuerknüppel, zum Spielball für Guido, deutlich sehen wir sein breites Grinsen. Touch and go, Rollen, Wolkenberühren – Schwerkraft ade! Nachher erzählt Guido
mit leuchtenden Augen von seinem Flug: „Seit ich ein Kind war, hab ich vom Ritt auf der Kanonenkugel geträumt, mit wenig Masse schnell durch die Luft zu heizen. Red Bullet macht diesen Traum wahr. Wir werden damit viel Spaß auf Flugshows haben! Die BD-5 ist so wendig und schnell, dass ich um die meisten anderen unserer Flieger problemlos herumfliegen kann. Wegen des Größenunterschieds wirkt das Bild dann noch erstaunlicher.“ Nach dem Flug wird der Mini-Jet in einem Trailer verstaut: Eine Stunde später ist er bereit für seine Reise nach Europa. Bob trägt’s mit Fassung: Zwei BD-5J b leiben ihm noch. Er setzt sie auch als b emannte Drohnen für militärische Trainingsflüge ein. „Wir sind über Funk erreichbar und so steuerbar, dass wir die Mission während eines Einsatzes spontan ändern können. Deshalb sind wir für Radar-Erprobungen der Air Force so wertvoll“, sagt Bob. Und: „Wir sind auch schon in 30 Meter Höhe übers Weiße Haus geflogen …“
Wie ein Ritt auf einer Kanonenkugel: Guido Gehrmann in seinem neuen Spielzeug.
An Bord der BD-5 mit de.redbulletin.com/ print2.0 und www.flyingbulls.com
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Action
Kaltes Licht Der in der Schweiz lebende Fotograf Thomas Senf nahm an der antarktischen Expedition des russischen BASE-Jumpers Valery Rozov teil. Text: Thomas Senf, Bilder: Thomas Senf und Predrag Vučković
SÜDAMERIKA
AFRIKA
ANTARKTIS
Die Drygalski-Berge im Königin-Maud-Land (Koordinaten: 71° 45' S, 8° 15' O) sind ein nach dem deutschen Geographen Erich von Drygalski (1865 bis 1949) benannter Gebirgszug in der Ostantarktis. Höchster Berg der markanten Kette ist der Ulvetanna (2931 m), gefolgt von Kintanna (2724 m) und Holtanna (2650 m). Die norwegischen Bezeichnungen der Berge rühren daher, dass Norwegen das Gebiet seit 1939 beansprucht, was allerdings offiziell nicht anerkannt wird. Der Russe Valery Rozov und seine sieben Begleiter unternahmen ihre Expedition in die DrygalskiBerge im November 2010. Rozovs Ziel war, einen BASE-Jump vom Ulvetanna zu unternehmen. Thomas Senf, ein Leipziger, der in der Schweiz lebt, war als Kletterfotograf Teil dieser Expedition.
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de.redbulletin.com/print2.0 Extrem cool: das Video zur Expedition.
Valery Rozov auf dem Gipfel des Holtanna. Thomas Senf: „Die Faszination dieser Reise aus fotografischer Sicht war, die unglaubliche Dimension dieser Landschaft darzustellen und zugleich den Sport aufs Foto zu bringen.“
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Action
A ntarktis
Thomas Senf wuchs in Leipzig auf, übersiedelte 2002 als 21-Jähriger einer großen Liebe wegen in die Schweiz – der Liebe zu den Bergen. Senf verbindet alpinistische und fotografische Fertigkeiten wie kaum ein Zweiter: Als Berg steiger gelangen ihm verschiedene Erstbegehungen (etwa im indischen Teil des Himalaya) mit Top-Alpinisten wie Stephan Siegrist und Ines Papert.
„Ulvetanna“ ist norwegisch und heißt „Wolfszahn“ – mit seinem Namen ist der Berg eigentlich perfekt beschrieben. Ich hatte den Ulvetanna schon von Fotos gekannt, aber als ich ihn dann das erste Mal in Natur sah, aus dem Fenster unseres kleinen Transportflugzeugs, war das ein Anblick, den ich nie vergessen werde: hunderte Kilometer Eislandschaft in jede Richtung, in der Mitte die Drygalski-Bergkette, diese bizarr geformten, monumentalen Felsen. Es war ein perfekt sonniger Tag, alles glitzerte und gleißte. Die Expedition rund um Valery Rozov bestand aus acht Leuten, wir alle klebten am Fenster des Flugzeugs, keiner sprach in diesem Moment ein Wort. Von diesem Berg sollte Valery in wenigen Tagen springen. Bei einer Expedition in die Antarktis geschieht nichts von selbst, ist nichts selbstverständlich oder hundertprozentig planbar. Das liegt in erster Linie an der Unberechenbarkeit des Wetters. Innerhalb von wenigen Minuten kann sich der prachtvollste Tag in einen Blizzard verwandeln, einen Schneesturm mit bis zu hundert Stundenkilometern. Oft haben binnen Sekunden zu treffende Entscheidungen große Auswirkungen, das lernen wir, noch ehe wir den Fuß aufs Eis setzen: Landet der Pilot unseres kleinen Flugzeugs zu weit weg vom Fuß des Berges – beim Flugzeug richtest du das Basislager ein –, musst du in den nächsten Tagen stundenlange zusätzliche Fußmärsche unternehmen. Je näher er es an den Bergen landet, desto länger steht das Basis lager im Schatten, und du bist damit extremerer Kälte ausgesetzt. Unser kleines Flugzeug landete in idealer Entfernung der Bergkette, aber es landete sehr hart. Der Flieger nahm ernsthaft Schaden und musste vor Ort repariert werden, um uns am Ende der dreiwöchigen Expedition wieder zurück in die Zivilisation bringen zu können.
Alltag
In der Antarktis wird es zu dieser Jahreszeit niemals Nacht. Damit kann man ganz gut umgehen, wenn man sich diszipliniert an einen strikten Tagesablauf hält, zu relativ fixen Uhrzeiten schlafen geht und aufsteht. Der wesentliche Unterschied zwischen Tag und 64
Jeder Aufstieg auf den Gipfel beginnt mit einer kni≠ligen Entscheidung: Wie viel muss ich mitnehmen, wie viel kann ich im Lager lassen? Jedenfalls mit sich führen mussten die Alpinisten sämtliche Ausrüstung für Eis- ebenso wie für Felskletterei. Senfs Rucksack wog inklusive Foto-Equipment rund 15 Kilogramm.
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Ein Bild und seine Story, erzählt von Thomas Senf: „Das obere Bild zeigt mich und stammt von Predrag Vucˇkovic´, einem Serben, der die Expedition als ‚Head of Photographers‘ betreute. Bei Valerys Sprung vom Ulvetanna übernahm Predrag die Position am Exit, ich konnte mich daher auf eine etwas ungewöhnlichere Perspektive verlegen …“
Nacht ist die Temperatur: Tagsüber hat es infolge der stärkeren Sonneneinstrahlung angenehme 10 Grad unter null, nachts fallen die Temperaturen auf bis zu minus 30 Grad. Wir hatten es relativ gemütlich in unserem Basis lager: ein großes Esszelt mit ausreichend Platz zum Kochen und Essen für alle, dazu die kleinen Schlaf zelte. Rund um die Zelte hatten wir Schneemauern errichtet, um gegen eventuellen Wind besser geschützt zu sein. Bei stärkeren Stürmen hätte das freilich nichts geholfen: In der Antarktis muss man damit rechnen, dass man eine ganze Nacht damit verbringt, das Zelt mit aller Kraft festzuhalten, damit es vom Sturm nicht mitgerissen wird. Auch schon viel geringere Windstärken wirken sich massiv aus: Der sogenannte Windchill-Faktor verwandelt minus 10 Grad schon bei einer leichten Brise in gefühlte minus 20, minus 30 Grad. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern gefährlich: An Klettern ist bei solchen Temperaturen nicht mehr zu denken, weil die durchfrorenen Finger das Gefühl verlieren. Ein einziges Mal habe ich während unserer Expedition versucht, ohne Handschuhe zu klettern. Nach einer Seillänge habe ich es aufgegeben. Tagsüber ist die Sonne zwar ein wesentlicher Wohlfühlfaktor, zumal für einen Fotografen, nicht 66
nur wegen des Lichts, sondern auch weil du als Fotograf ohne Handschuhe viel leichter arbeiten kannst, aber sie ist auch nicht zu unterschätzen: Wir mussten unsere Gesichter zwei-, dreimal täglich dick eincremen, sonst wären sie regelrecht verbrannt.
Valery
Ich kannte Valery schon von mehreren gemeinsamen Unternehmungen, unter anderem von einigen Projekten in den Alpen und der Besteigung des Elbrus (im September 2008). Ich war mit ihm auf den Gipfel des höchsten Bergs Europas (5642 Meter) gestiegen, als er von dort als erster Mensch hinuntersprang. Ich bin extrem gerne mit ihm unterwegs, er ist sehr professionell und fokussiert, dabei aber auch sehr bescheiden. Wer ihn nicht kennt, erahnt niemals, was Valery in seinem Leben schon erreicht und geleistet hat. Valery ist keiner, der einem Ziel verbissen hinterherhechelt: Für ihn gehört es dazu, im Basislager mit seinem Team einen Schnaps zu trinken. Und wenn ein Exit zu riskant ist, verzichtet er auf den Sprung. Mit Valery in einem Team zu sein heißt auch, zu wissen, dass ihm das Wohlergehen aller am Herzen liegt. Er ist zugleich Führungspersönlichkeit und Teamplayer. Das gibt uns allen ein gutes Gefühl und hat unsere Gruppe, acht Männer aus vier Nationen, schnell zusammengeschweißt.
Mehr als zwei, drei Minuten hast du nicht Zeit für Vorbereitungen at the track as und Fotos. Wenn deritwere Springer schon spent centre of the sporting universe. frierend springt, kühlt er während stars, corporate des Movie Flugs zu sehr ab. CEOs, kings, princes –
„… und seilte mich ein paar Meter in die Wand ab, um Valery sozusagen in Action zu erwischen. So etwas ist aus fotografischer Sicht natürlich ein Risiko, das nur möglich ist, wenn ein Fotograf am Exit den ‚sicheren‘ Schuss macht. In diesem Fall hat sich das Risiko ausgezahlt, dieser Shot war weltweit zu sehen.“
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Wir mussten unsere Gesichter zwei-, dreimal täglich dick eincremen, sonst wären sie regelrecht verbrannt.
Alltag in der Antarktis. Für das Lager einen sonnigen Platz zu suchen ist ganz tägig von Bedeutung. Denn im dortigen Sommer macht die Sonne auch nachts den Unterschied zwischen schneidenden minus 30 Grad und relativ kommoden minus 10 Grad. Rozovs Expedition hatte großes Glück mit dem Wetter: kein einziger Schneesturm in drei Wochen.
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Valery Rozov, das Multitalent: Der Russe ist erfahrener BASE-Jumper, Wingsuit-Pilot, dreifacher Weltmeister im Fallschirmspringen mit der Erfahrung von über 7000 Sprüngen. Außerdem ist er ein exzellenter Alpinist …
… und einfallsreich genug, um auch mit vergleichsweise karger Auswahl an Zutaten etwas Essbares auf den Tisch zu bekommen. Fotograf Senf schätzt Rozov nach mehreren gemeinsamen Projekten als „sehr professionellen, extrem bescheidenen Sportler, dem es sehr wichtig ist und der es auch schafft, dass sich alle in seinem Team wohl fühlen“.
Valery Rozov gilt als einer der besten BASE-Jumper und Wing suit-Piloten der Welt. Für Aufsehen sorgte er mit seinen Sprüngen vom höchsten europäischen Berg, dem Elbrus im Kaukasus, sowie in einen aktiven Vulkan in Kamtschatka. Dieses Porträtbild machte Thomas Senf im Advanced Base Camp am Abend vor dem Aufstieg auf den Gipfel des Ulvetanna.
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Action Man empfindet am Gipfel kaum ein Gefühl der Erleichterung oder des Glücks.
Kollege: Mit seiner Helmkamera produzierte Valery Rozov spektakuläre Filmaufnahmen seiner Sprünge in der Antarktis.
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Für den Abstieg vom Berg stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung … Rozov wählt die schnellere. Senf: „An seinem Landeplatz erwarten Valery zwei, drei Leute, die den Sprung gefilmt haben. Sie haben wärmendes Gewand und Schuhe für ihn dabei. Wenn wir Fotografen zurück im Lager sind, hat Valery schon längst fertig zu Abend gegessen.“
Ulvetanna
Der Tag, an dem wir den Gipfel des Ulvetanna in Anriff nahmen, begann um sechs Uhr früh mit dem Aufbruch aus dem ABC, dem Advanced Base Camp, dem zweiten Basislager. An den Tagen davor hatten wir entlang der Route Fixseile montiert, um mit dem Foto- und Kamera-Equipment mobiler zu sein. Der Aufstieg ging daher relativ zügig vonstatten, schon nach vier Stunden waren wir am Ende der Fixseile angekommen. Dann mussten wir noch ungefähr zwölf Seillängen klettern. Am Gipfel waren wir etwa gegen 17 Uhr. Man empfindet am Gipfel kaum ein Gefühl der Erleichterung oder des Glücks – das wäre bei einer Expedition wie der unseren auch fatal, in mehrerlei Hinsicht. Denn zunächst muss man gerade als Fotograf ausgerechnet in diesem Moment hellwach sein: Der Erfolg der gesamten Expedition, der gesamten Reise entscheidet sich für den Fotografen in den zwei, drei Sekunden nach dem Absprung des Sportlers. Da musst du die perfekte Perspektive gewählt haben, am Equipment muss alles stimmen, und du musst im richtigen Moment abdrücken. Wenn irgendetwas in diesen Sekunden nicht funktioniert, dann hast du ein ernsthaftes Problem. Dazu kommt natürlich ein gewisser Zeitdruck, der sich allein dadurch ergibt, dass Valery in seinem dünnen Wingsuit bei den antarktischen Temperaturen fürchterlich friert. Mehr als zwei, drei Minuten hast du nicht Zeit für Vorbereitungen und Fotos – denn wenn der Springer schon frierend springt, kühlt er während der rund 45 Sekunden, die der Flug dauert,
zu sehr ab, verliert das Gefühl in den Händen, kann den Sprung nicht kontrollieren … und dann wird’s wirklich gefährlich.
Genuss
Wer einen BASE-Jumper auf einen Gipfel begleitet, kehrt naturgemäß ohne diesen zurück, das ist das Schicksal eines BASE-Fotografen. Wir waren etwa um Mitternacht zurück im Lager, da hatte Valery das Abendessen schon längst verdrückt. Manchmal sieht man im Fernsehen, dass Bergsteiger jubeln wie Fußballer nach einem Torschuss, wenn sie nach einem Gipfelsieg ins Lager zurückkehren. Die Wahrheit sieht deutlich unspektakulärer aus: Man ist einfach müde, ausgepumpt, hungrig und durstig. Die Freude über das, was gemeinsam gelungen ist, stellt sich erst in den folgenden Tagen ein. Wir hatten eine vielleicht etwas unkonventionelle Art, unsere Freude auszudrücken: Weil wir während der Expedition so viel Glück mit dem Wetter hatten, blieben uns noch einige Tage Zeit. Die haben wir genützt, um zwei kleinere Gipfel zu besteigen, den Tungespissen (2277 Meter) und den Holtanna (2650 Meter), zwei bergsteigerisch nur mäßig anspruchsvolle, landschaftlich umso reizvollere Berge. Valery ist natürlich von deren Gipfeln gesprungen, und wir hatten noch die Gelegenheit zu zusätzlichen Fotos und Filmaufnahmen. Wir haben es genossen. Der Film zur spektakulären Expedition auf: de.redbulletincom/print 2.0 Highlights – Red Bull Antarctica: am 26. Februar 2011 um 23:30 Uhr im Red Bull TV-Fenster bei ServusTV
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Yes, You Can
Die meisten Menschen trinken aus Dosen, die wenigsten verwandeln sie in Kunstwerke. Wir präsentieren: die schönsten Exponate der Red Bull Art of Can-Ausstellung in Singapur und die Künstler, die sie schufen. Text: Deborah Giam, Bilder: Mark Teo und Kevin Yang
Kunst kennt viele Erscheinungsformen: von antiken Marmorstatuen über Ölgemälde bis hin zu modernen Video-Installationen. Es gilt die Regel: Kunst kann überall entstehen – vorausgesetzt, der Künstler schafft es, seine Phantasie zu stimulieren. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat sich Red Bull Art of Can diesem Gedanken verschrieben und verbindet kreative Energie mit einem Gegenstand, den man auf der ganzen Welt findet: der blau-silbernen Red Bull-Dose. Die Anweisungen der Art of CanJury sind simpel, weil nur durch eine Regel definiert: Erschaffe Kunst (egal in welcher Form) aus ebendiesen Dosen. Die Grenzen werden dabei nur von der eigenen Phantasie gezogen. Gemäß dem globalen Ansatz des Projekts touren die Art of Can-Ausstellungen quer über den Globus. Beim Stopp in Singapur wurden die blau-silbernen Meisterwerke zehn Tage lang ausgestellt. Mehr als siebzig Künstler – darunter Lieferanten, Studenten und Manager – hatten ihre Werke der Jury vorgelegt, 56 davon schafften es ins Finale. Auf den folgenden Seiten können Sie die bemerkenswertesten dieser 56 Objekte bestaunen. 72
Design aus Dosen: Die „Eule“ (li. oben) von Koh Wen Ning, der „Canned Chopper“ (li.) von Mohamad Nazrie und „Merlion loves Red Bull“ von Yanzo Fang faszinierten die Besucher in Singapur.
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de.redbulletin.com/print2.0 Singapur im Art of Can-Fieber.
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Phoenix, flieg! Für ihren mythischen Vogel holte sich Xia Mei Ideen von Skulpturen früherer Art of CanAusstellungen.
Viele Details: Sheenas Puppenkleider entstanden in liebevoller Maßarbeit.
Sheena Ng, 23, Studentin
Zheng Xia Mei, 19, Studentin
Sheenas Art of Can-Beitrag: „Mosaic Culture“
Xias Art of Can-Beitrag: „The Soaring Phoenix“
In einem gemütlichen Schlafzimmer im Osten Singapurs hockt Sheena Ng an einem Tisch und beugt sich über ihre kleinen Kunstwerke. Sheena studiert Biowissenschaft und meint, dass ihr Fachgegenstand einiges mit Kunsthandwerk gemeinsam habe. „Ich beschäftige mich mit Molekülen, Zellen und DNASequenzen. Irgendwann habe ich bemerkt, dass deren Umrisse auch Kunst darstellen, speziell die Form von Zellen und ihre Anordnung. Außerdem ist es eine Kunst, Zellfunktionen so zu erklären, dass jeder sie verstehen kann.“ Die Idee zu ihrem Art of Can-Beitrag „Mosaic Culture“ verdankt Sheena ihrem Interesse für Mode: Sie entwarf eine Kollektion von Mini-Brautkleidern, hergestellt aus Red BullDosen. Binnen zwei Wochen waren acht Modelle fertig. „Die Idee einer Kollektion gefiel mir von Anfang an sehr gut, da ich so viele Techniken ausprobieren und verschiedene Teile verarbeiten konnte.“ Ihre größte Herausforderung dabei: weiche Kanten aus Metall zu formen. „Ich habe mich dann kurzerhand dafür entschieden, sehr auffällige Kleider zu kreieren und mit allen Elementen des Metalls zu experimentieren.“ Genau wie die Zellen, die Sheena an der Universität so oft betrachtet, ist auch jedes ihrer Teile sowohl ein Kunstwerk für sich als auch Teil eines großen Ganzen.
„Beim Zusammenbauen des Vogels habe ich mich immer wieder in die Finger geschnitten“, sagt Xia Mei. Aber sie findet, das Ergebnis ihrer Mühen ist die Wunden wert gewesen. Xias Atelier liegt inmitten eines weitläufigen Schulgeländes. Zwischen Staffeleien und Malerutensilien arbeiten hier Studenten an ihren Kunstprojekten – eine davon ist Xia Mei, die sorgfältig letzte Hand an ihren Art of Can-Beitrag legt. Inspiriert durch eine andere Red Bull Art of Can-Skulptur (dem „Vitalized Dragon“, der 2007 die Art of Can-Competition in Chicago gewonnen hatte), wollte Xia Mei etwas in der Art machen, jedoch nicht exakt das Gleiche. Ein weiterer Drache, sagt sie, wäre ihr dann doch zu ähnlich gewesen. Bei der Arbeit an „The Soaring Phoenix“ probierte Xia zunächst verschiedene Fertigungstechniken mit Papier aus, bevor sie sich an die Dosenteile wagte. Am meisten Mühe machten dabei die Federn, da sie für Flügel und Körper verschiedene Muster verwendete. Am Ende zählte für die junge Künstlerin auch die Erfahrung: „Der Entstehungsprozess hat Spaß gemacht. Speziell die Frage, welchen Teil der Dose man am besten für welchen Teil des Vogelkörpers verwendet.“
Sheenas achtteilige Mini-Brautkleid-Kollektion aus Dosenteilen.
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Achtung, scharf & spitz: Bei der Arbeit mit Aluminium ist Vorsicht geboten.
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Einfach schön: Paul legt Wert auf simple Formen.
Paul Ebarrete, 36, Personalchef Pauls Art of Can-Gewinnerbeitrag: „Feeding Time“
Inspiration kann die einfachsten Alltagsgegenstände in eine Sieger-Skulptur verwandeln. In Paul Ebarretes Fall waren es Dosen, ein Stück Karton, ein Besenstiel und Nagellack. Seine Skulptur „Feeding Time“ gewann die Gunst der Jury mit ihrer Aufmerksamkeit für Details. Kreativität und Unverdrossenheit befeuern Pauls Vorstellungskraft auch im täglichen Leben: Seinen drei Meter hohen Christbaum baute er heuer aus Ess-Stäbchen. Bei seinem Art of Can-Beitrag beschränkte er sich auf kleinere Abmessungen. „Eigentlich wollte ich eine Fachwerkkonstruktion machen, mit Fischen, die Red Bull trinken. Aber irgendwie kriegte ich die richtige Anordnung nicht hin. Da habe ich mich dann doch für eine Skulptur entschieden. Mein Ziel war, es ein Kunstwerk zu bauen, das man aus allen Winkeln betrachten und trotzdem sofort verstehen kann. Und es sollte eine Geschichte erzählen.“ Eigentlich sollte ein großer Vogel die Fische mit Red Bull füttern, aber Paul entschied sich dann für den Frosch, denn der hat zwei Hände und kann die Dose besser halten. Nach über einem Monat Arbeit und fünf Entwürfen (es gab verschiedene Prototypen für Frosch und Fische) entschied Paul, es mit kleineren Details zu versuchen. „Die Teile sollten eigentlich zusammengelötet werden, aber dann habe ich an meinen Vermieter und dessen Geruchssinn gedacht und es bleiben lassen.“ Auch mehr Blumen und Seepferde schwebten Paul zunächst vor. Schlussendlich setzte er aber auf Simplizität. Und überzeugte damit die Juroren.
” Ich wollte die Teile eigentlich zusammenlöten. Dann habe ich an meinen Vermieter gedacht. Und an seinen Geruchssinn. Da habe ich es lieber bleiben lassen. “
Pauls Frosch ist ein spendabler Zeitgenosse.
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Vom Bildschirm an die Füße: Ivans einzigartige Treter entstanden in nur sechs Tagen. Künstlerin Ling Tze über ihr Lieblingstier: „Katzen inspirieren mich immer wieder.“
Ng Ling Tze, 35, Buchkonservatorin Lings Art of Can-Beitrag: „Very Happy“
Die Geschichte hinter Ling Tzes Skulptur „Very Happy“ erzählt von geopferten Wochenenden und Mittagspausen sowie einer interessanten Inspirationsquelle. Denn die Leidenschaft der Künstlerin gilt der „Katzen-Kunst“. „Mir kommen einfach viele Ideen, wenn ich Katzen beobachte, darum geht es in meiner Arbeit oft um sie. Normalerweise zeichne ich mit Tinte oder Acrylfarben auf Papier. Das hier ist meine erste 3-D-Skulptur.“ Neben ihrer Arbeit als Buchkonservatorin in den National archiven brauchte Ling einen Monat, um „Very Happy“ zu planen und zu bauen, da sie nur ihre Mittagspausen und Wochenenden zur Verfügung hatte. Beim Gespräch in ihrem Atelier, das ein wenig nach Fabrikhalle aussieht, erzählt sie, dass es einiger Prototypen bedurfte, bevor mit dem Bauprozess begonnen werden konnte. Und wenn Ling über ihre Projekte spricht, merkt man, dass die Kunst ihre Passion geworden ist. Egal ob sie nun katzenartig oder in Form von zerschnipselten Dosen daherkommt.
Ivan Pratsaya, 21, Student Ivans Art of Can-Beitrag: „Walking Red Bull“
Das Royalefam-Studio sieht aus wie eine Mischung aus Schuhladen und Kunstgalerie. Hier hat Ivan Pratsaya seinen Art of Can-Beitrag gebastelt: „Walking Red Bull“. Ivan hat eine ganz persönliche Philosophie, wenn es um Kleidung geht: „Manche Leute ziehen sich von oben nach unten an, bei mir ist es genau umgekehrt.“ Im Zuge eines Praktikums bei Designer SBTG (aka Mark Ong, einem der Juroren bei Red Bull Art of Can) nutzte Sneaker-Fan Ivan seine Chance, so viel wie möglich über Design zu lernen. An sechs Turnschuhmodellen hat er seither bereits mitgearbeitet. Über die Form seines Art of Can-Beitrags musste er nicht lange nachdenken: „Ich wollte auf jeden Fall etwas mit Schuhen machen. Ich brauchte sechs Tage, um Design-Ideen zu entwerfen, die Materialen genau unter die Lupe zu nehmen und um herauszufinden, welche Teile der Dose man am besten für die Schuhe verwenden könnte.“ Nachdem Ivan seinen finalen Entwurf am Computer aus gearbeitet hatte, war geschicktes Handwerk gefragt. Eigentlich hätten noch mehr Extras Ivans Schuhwerk zieren sollen (Aluminium-Spikes!), aber irgendwie fand er nicht das richtige Material, um die Dinger an der Sohle zu befestigen. Schlussendlich gaben Acrylfarbe und drei verschiedene Klebstoffe seinem Werk den letzten Schliff. Das Ergebnis: ein perfektes Beispiel für tragbare Kunst.
Unikate in Blau-Silber: die Red Bull-Sneaker von Designer Ivan Pratsaya.
Zeichnerin Ling Tze versuchte sich erstmals an dreidimensionalen Objekten.
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Große Kunst aus kleinen Dosen Von Robotern und Rosen: Noch mehr Skulpturen, die in Singapur für Aufsehen sorgten.
Faltkunst: „Red Mer lion“ (oben) von Zhang Rui; „Bullbot“ (li.) von Adrian Lim Cheng; „Spiked Mace“ (unten) von Setoh Yi Feng.
Kleinkunst: „To Soar & to Swim“ (oben) von Steven Kay Keng Kok; „Dwayne ,The Rose‘ Johnson“ von Michael Huang (unten).
Mehr Skulpturen auf: de.redbulletin.com/print 2.0 und www.redbullartofcan.sg
Ein Design-Fest für Künstler und Besucher: Die Red Bull Art of Can-Ausstellung im SCAPE Building in Singapur faszinierte durch Vielfalt.
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Credit
bild: Michael Clark/Red Bull Photofiles
More Body&Mind Belebendes für Körper und Geist.
80 Das Mongolische Derby 82 Köche und ihre Geheimnisse 83 Schwerelosigkeit erleben 84 Danny MacAskills Gepäck 86 Tag & Nacht 96 Red Bull TV-Fenster 98 Kolumne
Credit
Trial-Biker Danny MacAskill (hier an Bord der USS „Midway“ vor San Diego) ist ständig auf der Suche nach neuen Spielplätzen. Welche Ausrüstung ihn dabei begleitet, verrät er auf Seite 84.
Sommerurlaub für Soziophobiker: Das Mongol Derby ist ein tausend einsame Kilometer langes Abenteuer auf den Spuren von Dschingis Khans Postreitern. Bei der Erfindung der Mongolei wurde auf Detailreichtum kein übermäßiger Wert gelegt. Zur Verfügung stehen Gras-, Berg-, Wiesen- oder Sandsteppen. Bäume, Städte, Straßen oder Menschen erachtete man weitgehend als verzichtbar, was die Bereitbarkeit der Mongolei sehr förderte. Folgerichtig wird hier seit 2009 das längste Pferderennen der Welt ausgetragen. Es heißt Mongol Derby. Der prominenteste Mongole der Geschichte ist geistiger Vater des Rennens: Dschingis Khan spannte im 13. Jahrhundert ein Postsystem berittener Boten über das gesamte Mongolische Reich. Diese ritten von Jurte zu Jurte, konnten dort ihre Pferde wechseln oder erfrischen und so in kurzer Zeit weite Strecken zurücklegen. 80
Das tausend Kilometer lange, alljährlich im August ausgetragene Mongol Derby gehorcht demselben System. Alle 40 Kilometer erwartet die Reiter auf ihrem Weg durch das dünnstbesiedelte Land der Welt eine Jurte. Hier können sie von einheimischen Nomaden frische Pferde und nicht ganz so frisches Hammelfleisch bekommen oder im Zelt übernachten. Zwischen diesen rustikalen Stützpunkten sind sie auf sich allein gestellt. Jeder Renntag führt hundert Kilometer weit durch unbekanntes Gelände, bei sengender Sonne, immerwährendem Sturm und frostigen Nachttemperaturen. „Wir möchten den Pioniergeist von damals wiedererwecken“, sagt Katy Willings vom englischen Unternehmen The
„Körperlich hält man das schon irgendwie aus. Aber mental bringt es dich zur Verzweiflung.“
Text: Ruth Morgan; bilder: Anya Campbell
Marathon, mongolisch
Adventurists. „Daher sind Überwachung und Kontrolle minimal. Das Mongol Derby ist nicht Spazierritt, sondern Abenteuer.“ Pro Jahr qualifizieren sich 20 bis 30 Reiter in einer brutalen Test-Etappe für die Teilnahme am Derby. Wer sich einen Startplatz erhofft, sollte viel reiterliches Können mitbringen und wenig Körpergewicht: Denn die mongolischen Pferde sind zwar lebhaft, aber von kleiner Statur. Im Rennen misst man sich selten mit Profi-Jockeys, sondern eher mit ambitio nierten Amateuren aus aller Welt. „Wir hatten zwar vier Olympioniken“, sagt Katy, „doch aus anderen Sportarten.“ Die endlose Grassteppe erfüllt ihre Rolle als eindrucksvolle Kulisse mit lässiger Bravour: Ein Hauch von Thymian liegt in der Luft, in der Weite lassen sich manchmal Bergketten erahnen, manchmal Tierherden oder umherziehende Nomaden, meist aber nur noch mehr
more body & mind
Ganz links: Ein junger Jockey bei der Eröffnungs zeremonie des Mongol Derby und die ortsübliche Fortbewegungsart. Oben: Richard Dyer an der Spitze einer Reitergruppe. Rechts: mongolischer Alltag mit Mobiltelefon und Satelliten-TV.
Grassteppe. Genau das macht für viele den Reiz aus. „Ich wollte mich schon immer wie ein Cowboy fühlen“, sagt Richard Dyer, ein 31-jähriger Baumeister aus Guildford, England. Er war schon im vergangenen Jahr dabei. „Es ist diese einzigartige Erfahrung totaler Einsamkeit. Irgendwann gibt es nur noch dich, das Pferd und die Aufgabe, dich selbständig von A nach B durchzuschlagen.“ Als kleines Zugeständnis an die Neuzeit trägt jeder Starter ein GPS-Navigationssystem mit sich. So können Sanitäter oder Tierärzte im Notfall per Offroad-Auto oder Helikopter rasch zur Stelle sein. Die Betonung liegt auf „im Notfall“: Wer nicht in ernster Gefahr schwebt, ist grundsätzlich auf sich selbst gestellt. „Die Mongolei ist großartig, aber das Rennen definitiv ultrahart“, sagt Richard. „Nehmen wir nur Tag sechs: Da wurden aus geplanten vier Stunden acht, weil ich eine falsche Abzweigung genommen hatte. Und das bei einem monströsen Gewitter: Es stürmte wie verrückt, es schüttete, du stehst mittendrin und bist den Elementen völlig ausgesetzt. Körperlich hält man das schon irgendwie aus. Mental bringt es dich zur Verzweiflung, wenn du hungrig, durstig und halb erfroren bist und weißt, dass sich daran auch in den nächsten Tagen nichts ändern wird.“
Wer es schafft, sich zur nächsten Jurte vorzukämpfen, darf sich auf das National gericht freuen. Der Veranstalter achtet nämlich auch in kulinarischen Fragen die lokale Tradition: Die ortsansässigen Quartiergeber versorgen die Sportler mit getrocknetem Hammelfleisch, es ist mit einem Glas Stutenmilch hinunterzuspülen. „Ein Cocktail mit sehr speziellem Geschmack“, beschreibt Richard, „denn die Stutenmilch ist vergoren und somit leicht alkoholisch. Im Duty-free-Shop würde sich das Zeug wahrscheinlich schlecht verkaufen. Wenn du hungrig und todmüde bist, schmeckt es aber gar nicht übel.“ 2011 wird das Rennen auf einer neuen Strecke ausgetragen, die Newcomern die gleichen Chancen einräumt wie alten Hasen. Einfacher oder weniger anstrengend als die ersten beiden Austragungen wird es jedoch gewiss nicht sein. Doch trotz der Härte des Abenteuers rollt jedes Jahr nur eine Handvoll Teilnehmer im allrad betriebenen Besenwagen ins Ziel. Die Mehrheit bewältigt diesen zehntägigen Extremtest mit dem stolzen Gefühl, sich als Ahne von Dschingis Khans Postreitern bewährt zu haben. Das Gefühl, einen Unterleib zu besitzen, kehrt vermutlich nach ein paar Tagen ebenfalls wieder zurück. Mehr Infos zum Derby auf: mongolderby.theadventurists.com
MONGOLEI
Ulan-Bator
Gut zu wissen … WER? Als Teilnehmer am Mongol Derby kommen nur erfahrene Reiterinnen und Reiter in Frage. Vor dem Bewerb muss jeder potenzielle Teilnehmer einen umfangreichen Eignungstest durchlaufen. WO? Austragungsgebiet und exakte Route werden strikt geheim gehalten. Die Teilnehmer werden mit Bussen von der mongolischen Hauptstadt Ulan-Ba tor erst in letzter Minute an den Startort gebracht. WANN? Am 3. August beginnt die intensive letzte Vorbereitungsphase der Teilnehmer in einem dreitägigen Spezialcamp. Am 6. August fällt der Startschuss, das Ende des Rennens ist für den 16. August vorgesehen.
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Mit allen Sinnen
Hangar-7-Gastkoch
Marcus G. Lindner Allmonatlich lädt das Salzburger „Restaurant Ikarus“ einen inter nationalen Spitzenkoch ein, die kulinarische Führung zu übernehmen. Im Februar ist es der Chefkoch des „Mesa“ in Zürich. Es war ein Hotel, in dem Marcus G. Lindner sich seinen ersten Michelin-Stern verdient hat, das Hotel Ermitage in Küsnacht. Dennoch fühlt er sich nirgendwo wohler als im Restaurant Mesa, seinem kleinen Reich in der Zürcher Innenstadt, in dem er seit nunmehr fünf Jahren kocht. „Hier kann ich einfach mehr ich selbst sein.“ Gelernt hat der Vorarlberger Lindner im Restaurant St. Leonhard in Feldkirch bei Max Dick, der ihn tief geprägt hat. „Er war seiner Zeit weit voraus und hat gleichzeitig großen Wert auf alte Tugenden gelegt.“ Lindner selbst gibt das Erlernte natürlich auch an sein Team weiter. „Ich verlange Anstrengung, Ehrgeiz und konsequenten Einsatz, was ich auch vorlebe. Ich weiß einfach, dass man alles automatisch besser macht, wenn man es mit Begeisterung macht.“ Ausgleich zum hektischen Alltag findet Lindner in der Natur: Zusammen mit seinem Sohn kümmert er sich um den eigenen kleinen Weinberg. „Bis jetzt ergibt eine Ernte gerade vierzig Flaschen, aber irgendwann würde ich gern ein Menü mit meinem eigenen Wein kreieren.“
Mesa Weinbergstr. 75, Zürich Genau wie in der Küche, muss auch im Gästeraum alles in der Balance sein. „Wir wollen den Gast nicht mit zu viel Dekoration erdrücken, sondern ihm durch die puristische Linie den passenden Raum zum Genießen geben“, erklärt Marcus G. Lindner. „Zu viel Drumherum weckt Unruhe, und das ist das Letzte, was wir im Mesa haben wollen. Wir diskutieren über alles, von der Anzahl der Gläser bis hin zur Platzierung des Bestecks. Das legen wir nur noch auf die rechte Seite, da wir festgestellt haben, dass die Gäste das ohnehin meist automatisch machen, um mehr Platz zu haben.“ www.hangar-7.com/www.mesa-restaurant.ch
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„Das Wichtigste beim Kochen ist für mich, dass alles einen Sinn ergibt. Wenn ich ein Gericht kreiere, überlege ich ganz genau, welche Produkte mitein ander harmonieren. Wenn am Gaumen alles zusammenkommt, muss man den Sinn wirklich schmecken können“, sagt Marcus G. Lindner. Sinn ergeben seine Gerichte in der wahrsten Bedeutung des Wortes: Die einzelnen Gänge seines Menüs heißen Wahnsinn, Eigensinn oder Froh sinn und sollen beim Gast auch die dementsprechenden Gefühle wecken. „Ein Essen im Mesa soll Wellness für die Seele sein und den Gast vom hekti schen Alltag ablenken. Die Leute sollen zur Ruhe kommen, gut essen und sich unterhalten. Für uns bedeutet ‚Mesa‘ mehr als nur ‚Tisch‘. Es bedeutet, zu Tisch gehen und am Tisch sein.“ An den Tischgesprächen will der Spitzenkoch nicht unbeteiligt sein. „Für Frauen bereite ich andere Entrees zu als für Männer, und das ist schon der Punkt, an dem das Tischgespräch beginnt: Die Gäste s ollen voneinander kosten, miteinander tauschen und sich wundern, wieso der eine etwas anderes auf dem Teller hat als der andere.“ Verspeisen die Gäste zum Beispiel den Eigensinn, der sich aus Frosch und Pulpo mit Krustentiermayonnaise und Basilikumreis zusammensetzt, tüftelt Lindner in der Küche bereits an neuen Gerichten, getrieben von zwei ganz be sonderen Sinnen: „Ich sehe mich selbst irgendwo zwischen Wahn- und Fein sinn. Der Wahnsinn gibt einem einfach alle Möglichkeiten und die grenzenlose Freiheit. Man kann alles ausprobieren, alles ist erlaubt und erst recht nichts unmöglich. Wer geil kocht, darf einfach alles. Zur selben Zeit bin ich aber auch ein sehr feiner Koch. Ich will immer, dass alles bis ins kleinste Detail stim mig ist und zusammenpasst.“ Damit wären wir auch schon zurück bei der Sinnhaftigkeit der Gerichte, und der Kreis schließt sich.
Text: Lisa Blazek. bilder: jürg waldmeier/red bull hangar-7
Die Philosophie des Spitzenkochs
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Luft ohne Balken
Text: Anthony Rowlinson. bilder: action images, intertopics
Das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben? 1. Ja, geht. 2. Ist nicht so sehr Buddha wie erwartet. Für David Coulthard, den ehemaligen Formel-1-Piloten bei Red Bull Racing, hatte eine der verrücktesten Erfahrungen seines Lebens nichts mit Autos zu tun. „Es hat sich angefühlt, als wären alle meine inneren Organe schwerelos“, sagt er. „Ich habe gefühlt, wie mein Magen auf den Brustkorb drückt.“ Man würde denken, Coul thard sei an außergewöhn liche Erfahrungen gewöhnt, war sein Körper doch jahrelang Tag für Tag Brems- und Beschleunigungskräften jenseits aller Vorstellungskraft eines zivilen Autofahrers ausgesetzt. Das durch g-Kräfte multiplizierte Gewicht des Helms machte alleine das stramme Aufrechthalten des Kopfs zum Kraftakt. Dennoch: Coulthard sagt, dass nichts in der Formel 1 diesem einen Gefühl auch nur nahe kommt, das er vor mittlerweile zehn Jahren eines Nachmittags in Swjosdny Gorodok, dem „Sternenstädtchen“, erlebt hat, dem nordöstlich von Moskau gelegenen Ausbildungszentrum der russischen Kosmonauten. Um ganz genau zu sein: Das Ereignis fand einige tausend Meter darüber statt. Coulthard erlebte in einem sogenannten Parabelflug das Gefühl der Schwerelosigkeit – ein Privileg, das zu jener Zeit Russlands Raumfahrern vorbehalten war. Der Schotte wurde zusammen mit seinem damaligen Formel-1-McLaren in eine Iljuschin-Transportmaschine verladen. Das Flugzeug stieg bis auf die sichere Höhe von rund 8000 Metern, um danach in einer Serie von entschlossenen Steig- und Sinkflügen eine Art Parabelbogen zu beschreiben. In der letzten Phase des 45 Grad steilen Steigflugs bzw. in der ersten Phase des darauffolgenden Sinkflugs – also rund um den „Gipfel“ der Para-
David Coulthard (in Superman-Pose, 2000) erinnert sich heute noch staunend an sein Schwerelosigkeitserlebnis.
Ex-Astronaut Byron Lichtenberg (links) begleitet den Physiker Stephen Hawking bei einem Parabelflug an Bord einer „Zero G“-Boeing-727 (2007).
bel – auf über 11.000 Metern wurde alles an Bord schwere los; so lang, bis die Piloten das Flugzeug zurück in eine waagrechte Position brachten. Diese Zeitspanne dauerte bis zu 30 Sekunden.
Coulthard genoss das Erlebnis seinerzeit im Rahmen einer Sponsor-Aktion kostenlos. Im Gegensatz zu einer Fahrt in einem rennfertigen Formel-1-Boliden, die man als Privatperson auf herkömm
lichem Weg nicht möglich machen kann, ist das Erlebnis eines Parabelflugs aber für fast jedermann relativ leicht zugänglich und auch leistbar. Eine ganze Reihe von kommerziellen Unternehmen in den USA und Russland, etwa die Zero G Corporation, bietet solche Trips der besonderen Art an. Als Richtwert für die Preise kann man von rund 3500 Euro ausgehen. Pro Flug erlebt man zwölf bis fünfzehn solche Phasen der Schwere losigkeit. Schwerelosigkeits-Veteran Coulthard empfiehlt dringend, die entsprechende Investition ins Auge zu fassen: „Es war phantastisch. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt. Ich war vor dem Flug echt angespannt. Und wenn es dann so weit ist, fühlt man sich, als würden die Organe eine Art eigenen Willen entwickeln. Das ist nicht immer besonders angenehm, aber eines der spannendsten Erlebnisse, die man haben kann.“ Als beunruhigendsten Aspekt der Zeit in der Schwere losigkeit hat Coulthard die Unmöglichkeit in Erinnerung, seine Position zu ändern oder zu korrigieren. „Man darf sich das Ganze nicht als Buddhaartiges Schweben vorstellen“, sagt er. „Wenn du dich nach links lehnst, bewegst du dich unaufhaltsam weiter nach links. Es gibt nichts, was du tun kannst, um dich zu stoppen. Und wenn du einen ‚Superman‘ machen möchtest, von einem Ende des Flugzeugs zum anderen, dann musst du dich perfekt abstoßen, sonst knallst du unweigerlich gegen eine Seitenwand oder die Decke des Flugzeugs – ohne in irgendeiner Weise gegensteuern zu können.“ Wie man zumindest vorübergehend auf abenteuerliche Weise rapide an Gewicht verliert, weiß die Zero G Corporation unter www.gozerog.com
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Danny MacAskills Disco-Schneckenhaus 1. Inspired Trial Bike Dieses Bike ist wie gemacht für mich. Rahmen und Gabel stammen von der kleinen Edelschmiede Inspired: superstabil, lässige Geometrie, perfekt für meine Anforderungen. Die Laufräder bestehen aus 24-Zoll-Atomlab-Felgen, die auf Hope-Naben gestrickt sind, als Reifen fahre ich DMR Moto TR im Trockenen bzw. BMR Moto Digger, wenn es nass ist. Die Kurbel ist eine Shimano Saint. Die Leitung der hydraulischen vorderen Scheibenbremse (ebenfalls Saint) führe ich durch das Steuerrohr. In Verbindung mit der extralangen hinteren Bremsleitung der hydraulischen Felgenbremse ermöglicht mir das Tailwhips. 2. Wohnmobil Mein Ein und Alles. Ich habe den gesamten letzten Sommer in meinem Küche-Schlafzimmer-DiscoSchneckenhaus verbracht.
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3. POC-Joint-VPD-Knieschützer Sehr bequem, dabei super Schutz. Die Dinger haben mich im letzten Jahr vor vielem bewahrt. Danke dafür! 4. Dig-Deep-Wäsche Hält mich erstens warm und mir zweitens die berüchtigten Mücken meiner Heimat Skye von der Haut fern. 5. POC-Receptor-Flow-Helm Dringend nötig, weil mich das Bike doch immer wieder einmal abwirft. 6. Five-Ten-Schuhe Die weiche Sohle verzahnt sich perfekt mit dem Pedal. Außerdem gut, um Landungen festzustampfen. 7. Discokugel Absolutes Style-Muss! Nie mehr düstere Abende.
8. Klappspaten Aus Armeebeständen. Ich verwende ihn, um die Anfahrt freizubuddeln. 9. Bikes: Orange Five und Orange 224 DH Neben dem Trial Bike braucht man auch etwas grobes Werkzeug mit mehr Federweg. Das Orange 224 DH ist ein purer Downhiller, das Five liebt Singletrails. 10. Crashmatten Niemals ohne. Vor allem bei neuen Tricks haben sie mich schon oft vor Schlimmerem bewahrt. Highlights – Way Back Home: 19. Februar 2011 um 23:15 Uhr im Red Bull TV-Fenster bei ServusTV
bilder: Klaus Thymann, paul calver/red bull photofiles
Trial-Sensation und YouTube-Superstar Danny MacAskill lässt das Unmögliche ganz leicht aussehen. Das heißt freilich noch lang nicht, dass er auf seinen legendären Roadtrips mit leichtem Gepäck reist.
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1 Full-HD-Film-Vergnügen Der Canon HD CMOS Pro Sensor und ein großes Touch-LCD sind Eckpunkte des LEGRIA HF-M41. Die brillante Full-HD-Videoqualität wird begleitet von attraktiven Komfort- und Kreativfunktionen wie Storycreator, Cinemafilter und Video Snapshot. Die LEGRIA HF-M-Serie eignet sich perfekt für engagierte und ambitionierte Hobbyfilmer, die ihre Erfahrungen steigern und ausbauen möchten. Ab März 2011 im Fachhandel.
www.canon.com 2 LEATHERMAN for HIS & HERS Der leichte „Skeletool“ aus Edelstahl ist ein wahres Multifunktionswunder. Viele prak tische Funktionen wie der integrierte Flaschenöffner lassen Männerherzen höher schlagen. Der kleine Bruder „Style CS“ ist leicht, handlich und funktional mit vielen Tools. Chic mit Feile und Pinzette ausgestattet, eignet er sich als Wegbegleiter für das zarte Geschlecht.
www.leatherman.at 3 RASANT UND MARKANT Die EQW-M1100DB-1AER ist die erste Uhr der Kollektion, die mit einer 1/1000-Sekunden-Stoppuhr ausgestattet ist. Das Modell verfügt über Funktechnologie zum Empfang von Funksignalen in Japan, Deutschland, Großbritannien, den USA und China. Mit ihrem markanten Zifferblatt in 3-D-Optik unterstützt die Funk-Solar-Uhr den Eindruck von Motorsport und Geschwindigkeit.
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www.edifice.de 4 street style Denim bei REPLAY bewahrt diese Saison seinen authentischen Look mit extremen Verarbeitungen: starke Waschungen, Aufnäher und auffällige Farbkontraste bis hin zu übermäßig gebleichten sowie marmorierten Effekten. Der Höhepunkt der Kollek tion: der Replay Denim Hoddie! Sportlicher Chic in Street Style und starke Waschungen sorgen für ein cooles Auftreten!
www.replay.it
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5 GPS-HELMKAMERA Die ContourGPS dreht Videos in Full-HDQualität und speichert dazu Ort sowie Geschwindigkeit und Höhe ab. So kann im Nachhinein das eigene Abenteuervideo mit eingeblendeter Karte angesehen und archiviert werden. Egal ob auf der Piste, in der Wildnis, zu Wasser oder auf der Rennstrecke, die vielen Befestigungsmöglichkeiten machen jede Situation mit! Ebenso an Bord ist ein Fotomodus inklusive Serienbildfunktion, Akku und Speicherkarte garantieren ein Aufnahmeerlebnis von bis zu acht Stunden.
www.blickvang.de 6 sicher durch den winter Der ABS-Lawinenairbag ist die effizienteste Lawinen-Notfallausrüstung der Welt. Durch einen Zug am Auslösegriff öffnen sich zwei Airbags. Der Körper erfährt dadurch einen Auftrieb und wird in eine flache Position gebracht. Eine Verschüttung kann so im Regelfall vermieden werden. Die seitlichen Airbags ermöglichen freie Sicht und volle Bewegungsfreiheit.
www.abs-airbag.com
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Boston Celtics – Los Angeles Lakers 10. 2. 2011
Hot Spots
Rajon Rondo und Shaquille O’Neal treffen auf „Shaqs“ ehemaligen kongenialen Teamkollegen bei den Lakers, Kobe Bryant. TD Garden, Boston (Massachusetts), USA
Die besten Events des Monats, entdeckt rund um den Globus.
bilder: Andreas Schaad/Global Newsroom/Red Bull Photofiles, Getty Images/Red Bull Photofiles, James Dimmock/Red Bull Photofiles, rutger pauw/Red Bull Photofiles
Freestyle-SkiingWeltmeisterschaft 2. – 5. 2. 2011 Die besten Freestyle-Skier küren in den Disziplinen Aerials, Half pipe, Moguls, Dual Moguls, Ski cross und erstmals Slopestyle ihre Weltmeister. Deer Valley (Utah), USA
Simpel Session 3. – 6. 2. 2011 Der alljährliche Skate- und BMXEvent wartet in Estlands Haupt stadt mit einem hervorragenden, internationalen Line-up auf. Dazu dürfen sich die Besucher auf ein Filmfestival und legen däre Partys freuen. Saku Arena, Tallinn, Estland
FIS Skilanglauf Weltcup 4. – 6. 2. 2011 In der rund 280 Kilometer nördlich von Moskau gelegenen Stadt finden für Damen und Her ren je ein Doppelverfolgungs-, Sprint- und Staffelbewerb statt. Rybinsk, Russland
Billabong Air & Style 5. 2. 2011 Beim 6-Star-Event der TTR World Snowboard Tour geht es auf dem Bergisel um den Ring of Glory und 1000 Weltcuppunkte. Innsbruck, Österreich
Red Bull Crashed Ice 5. 2. 2011 Steil genug: Erstmals trifft sich die Red Bull Crashed Ice World Championship-Gemeinde im flachsten Land Europas. Valkenburg, Niederlande
Eisspeedway-WM 5./6. 2. 2011 Nun wird es für den Österrei cher Franky Zorn richtig ernst: Auf dem Programm stehen die ersten Finalläufe gegen eine ge wohnt starke russische Armada. Krasnogorsk, Russland
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FIS Skiweltcup Herren 5./6. 2. 2011 Die kleine Gemeinde im ober österreichischen Traunviertel kehrt nach 2006 in den Weltcup kalender zurück. Im Super-G und Riesentorlauf kann ein letztes Mal die Form für die Skiweltmeis terschaft überprüft werden. Hinterstoder, Österreich
Super Bowl XLV 6. 2. 2011 Der Super Bowl ist alljährlich das größte eintägige Sportspek takel der USA. Im Vorjahr holte sich Running Back Reggie Bush mit seinen New Orleans Saints seinen ersten Super-Bowl-Ring. Cowboys Stadium, Arlington (Texas), USA
ISPO München 2011 6. – 9. 2. 2011 Auf über 100.000 Quadratmetern präsentieren an die 2000 inter nationale Sportartikelhersteller ihre Produktneuheiten in Sachen Winter- und Outdoorsport. Messe München, Deutschland
FIS Alpine SkiWeltmeisterschaft 7. – 20. 2. 2011 Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Val d’Isère (FRA) war Lindsey Vonn in Abfahrt und Super-G eine Klasse für sich. Eine Medaille in einer technischen Disziplin fehlt der Amerikanerin aber noch. Garmisch-Partenkirchen, Deutschland
NASCAR Sprint Cup Series 20. 2. 2011 Bereits traditionsgemäß startet die neue NASCAR-Saison mit den rund 805 Kilometern des Daytona 500 im warmen „Sunshine State“. Daytona (Florida), USA
more body & mind Red Bull Crashed Ice 26. 2. 2011 Beim dritten und vorletzten Event in der russischen Hauptstadt könnte vielleicht schon eine Vorentscheidung um den Welt meistertitel fallen. Moskau, Russland
FC Red Bull Salzburg – SK Rapid Wien 19. 2. 2011
FIS Snowboard Weltcup 8./9. 2. 2011 In der Mitbewerberstadt von Pyeongchang für die Olympi schen Winterspiele 2018 werden jeweils ein Snowboard-Cross und ein Parallel-Riesentorlauf für Damen und Herren gefahren. Yongpyong, Südkorea
IBU Biathlon Weltcup 10. – 13. 2. 2011 Zweiter Teil der Überseerennen. Nach einem Sprint-, Verfolgungsund Massenstartbewerb ist der Fokus bereits auf die WM in Russland gerichtet. Fort Kent (Maine), USA
Rallye Schweden 11. – 13. 2. 2011 Der Franzose Sébastien Loeb ist der einzige Sieger (2004) in der über 50-jährigen Geschichte der auf Schnee und Eis ausgetrage nen Rallye, der nicht aus einem skandinavischen Land stammt – und so soll es auch bleiben. Karlstad, Schweden
Red Bull Open Ice 12./13. 2. 2011 Das Finale des Eishockeyspiels in seiner ursprünglichsten Form: vier gegen vier auf einem zuge frorenen See. Mendon Ponds Park, Rochester (New York), USA
FIS Skisprung Weltcup 12./13. 2. 2011 2012 wird in Vikersund um den Titel in der Skiflug-WM geflogen. Bereits dieses Jahr könnte nach Umbauarbeiten am Vikersund bakken Bjørn Einar Romørens Weltrekord von 239 Metern (Planica 2005) ernsthaft in Gefahr sein. Vikersund, Norwegen
Red Bull Playstreets 19. 2. 2011 Die besten „new school skier“ wie die drei bisherigen Sieger Russ Henshaw, Oscar Scherlin und Charles Gagnier auf Sightseeing quer durchs Gasteiner Ortsgebiet. Bad Gastein, Österreich
Night of the Jumps 18./19. 2. 2011 Die Zuschauer dürfen sich bei den Bewerben Race & Style, Highest Air, Whip Contest und im Freestyle auf ein atemberau bendes Motocross-Spektakel freuen. Turin, Italien
Das erste Heimspiel des Früh jahrs ist gleich ein brisanter Schlager. In der letzten Partie trennten sich der amtierende und der Rekordmeister 1:1. Red Bull Arena, Salzburg, Österreich
NBA All-Star Game 20. 2. 2011 Zum Höhepunkt des NBA-AllStar-Weekends treten die besten Basketballer der Western und Eastern Conference gegeneinan der an. Die Fans bestimmen die Spieler der Starting Five. Staples Center, Los Angeles, USA
FIS Nordische Skiweltmeisterschaft 24. 2. – 6. 3. 2011 Für Skispringer, Langläufer und Nordische Kombinierer geht es im traditionsreichsten nordi schen Zentrum – dem Holmen kollen – um Edelmetall. Holmenkollen, Oslo, Norwegen
FIS Snowboard Weltcup 17. – 20. 2. 2011 Mit sieben Bewerben macht der Weltcup Station in Quebec. Bei Damen und Herren werden jeweils Halfpipe-, Snowboard cross- und Parallel-Riesentorlauf gefahren, bei den Herren ist zu sätzlich ein Big Air angesetzt. Stoneham (Quebec), Kanada
Black Wings Linz – EC Red Bull Salzburg 25. 2. 2011 Nach der 54. und letzten Runde des Grunddurchgangs stehen die Playoff-Paarungen der Eis hockeymeisterschaft fest. Eissporthalle, Linz, Österreich
Corrida de Bonecos Gigantes de Olinda 26. 2. 2011 Das 200-Meter-Rennen der bis zu drei Meter hohen Riesenpup pen ist Teil der bekannten Karne valsfeierlichkeiten in einer der ältesten Städte Brasiliens. Olinda, Brasilien
ASP World Tour 26. 2. – 9. 3. 2011 Die Winterpause ist vorbei, nun wird die Sonnencreme dick auf getragen. Die Surfprofis starten an der australischen Gold Coast in ihre neue Saison. Gold Coast, Australien
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Die Macht der Nacht Mehr als einmal um die Welt für alle, die nie müde werden.
Club Transmediale 1. – 6. 2. 2011 Berlin ist die neue Hauptstadt digitaler Kultur. Arm, aber sexy – überlaufen, aber extrem kreativ. Diesen Ruf hat die deutsche Hauptstadt nicht zuletzt dank der Transmediale inne, einem Festival für moderne Kunst, das in diesem Jahr mit Elektronikern wie Monolake, Dorian Concept, Kode9 oder The Field reüssiert. Verschiedene Locations, Berlin, Deutschland
UK-Tour: Twin Atlantic 1. – 13. 2. 2011 Mit den Punk-Pop-Helden blink-182 haben sich die Glas gower Jungspunde 2010 den Tourbus geteilt. Nun bereisen Twin Atlantic die Insel als Headliner – mit Appetithappen ihres zweiten Albums im Gepäck, das im April erscheint. Aufgenommen von Foo-Fighters-Produzent Gil Norton im Red Bull Studio in L. A. 1. 2. Kingston, Peel 2. 2. Cardiff, Ifor Bach 4. 2. Plymouth, White Rabbit Weiter Tourdaten auf: www.twinatlantic.com
Bilder: Rex Features, Getty (3)
Kruder & Dorfmeister 2. 2. 2011 Die große Reunion der beiden Wiener, die in den neunziger Jahren den Downbeat-Trend losgetreten haben – und für kurze Zeit wohl prominenter waren als ihr Landsmann Mozart. Den 16. Geburtstag ihres Labels G-Stone feiern sie mit einer fulminanten Live-Show in den heiligen Hallen des Wiener Burgtheaters. Burgtheater, Wien, Österreich
Splore-City 11./12. 2. 2011 Tanzen im Mondschein, während sich die Gebäude rings um den Aotea Square in bunte Projek
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The Music of Neil Young 10. 2. 2011 Über zwanzig Künstler huldigen einer lebenden Legende: Patti Smith, The Roots (Bild), Bebel Gilberto u. a. interpretieren Neil Youngs Songs neu. Carnegie Hall, New York, USA
tionsflächen verwandeln. Klingt wie ein feuchter Sommernachtstraum jedes Festivalbesuchers. Vor allem auch des phantastischen Line-ups wegen, mit Caribou, Four Tet, Kelis u. a. Aotea Square, Auckland, Neuseeland
US-Tour: Pendulum & Innerpartysystem 16. – 26. 2. 2011 Irgendwann war Drum ’n’ Bass in einer Sackgasse: ewig der gleiche Polter-Beat, immer diese sägenden Synth-Bässe. Die Rettung kam vor sieben Jahren mit Pendulum aus Australien, der ersten echten D ’n’ B-Band. Mit Schlagzeug und Gitarre, mit Songs zwischen Rock und Elektronik – und überwältigendem Erfolg. Mit im Tourbus reisen wahlverwandte Dance-PunkAlchimisten aus Pennsylvania: das frischeste Signing von Red Bull Records, Innerpartysystem. 16. 2. Denver, Ogden Theatre 17. 2. Salt Lake City, The Venue 19. 2. Seattle, Showbox SoDo Weitere Tourdaten auf: www.innerpartysystem.com
Ensaios Técnicos das Escolas de Samba 13. 2. 2011 Im März zieht der Karneval-Tross wieder durch Rio. Und bereits die Proben der Samba-Schulen wie Mangueira sind bunte Feste. Sambódromo, Rio, Brasilien
more body & mind Tinie Tempah, Katy B 22. 2. 2011 Rapper Tinie Tempah war im vergangenen Jahr der Durchstarter schlechthin, 2011 setzt Katy B (Bild) zum Hochflug an. Zusammen geht das Funky-Dreamteam auf Großbritannien-Tour. O² ABC, Glasgow, Schottland
Harris 17. 2. 2011 Einer, der sein Album „Deine Lieblingsplatte“ nennt, hat Selbstvertrauen, keine Frage. Doch im Fall von Harris gilt: große Klappe, viel dahinter. Auf seiner Neuen, „Der Mann im Haus“, schmettert der Berliner Rapper gemeinsam mit Kollege Sido Wortspiele und verbalen Wahnwitz vom Feinsten. B72, Wien, Österreich
Brendon Moeller 19. 2. 2011 Techno ist für den in New York stationierten Südafrikaner kein Wochenendsport, Techno ist seine Religion. Seit 1994 arbeitet Moeller an der ätherischen Verschmelzung von pochenden Drums und dubbigen, verhallten Soundflächen. So deep wie spirituell. Berghain, Berlin, Deutschland
Playground Weekender 17. – 20. 2. 2011 Ein Festival wie ein Jahrmarkt für coole Kids: Outdoorkino, Kabarettbühne, Yogazelt und Futter aus aller Welt. Was wünscht man sich mehr? Gute Musik, klar. Für die sorgen die Hip-Hop-Legenden De La Soul, Roy Ayers, Toro Y Moi oder UK-Funky-King Roska im sommerlichen Sonnenuntergang. Del Rio Riverside Resort, Wisemans Ferry, New South Wales, Australien
Noise Pop Festival 22. – 27. 2. 2011 Ein Festival für Karohemdenträger. Für Leute, die Pitchfork. com als Internet-Startseite festgelegt haben. Ein Festival, das Indie-Rock-Kultur in seiner Gesamtheit atmet. Mit Musikfilmen, Musikausstellungen und Konzerten von tollen Bands wie Stone Foxes, No Age oder Best Coast. Bands, von denen wir Normalsterblichen frühestens in zwei Jahren hören werden. Verschiedene Locations, San Francisco, USA
Micro Mutek Fest 9. – 11. 2. 2011 Mutek im Mekka der Musikfestivals: Zwei Tage befruchtet das kanadische Elektroniklabel Barcelona. Mit Acts wie Frivolous, Ikonika (Bild) oder Actress. Barcelona, Spanien
Jamie Woon 24. 2. 2011 Er gilt als vielversprechendster Musiker des neuen Jahres: Der 27-jährige Brite ist einer von fünf Namen auf der „BBC’s Sound of 2011“-Liste. Vorschusslorbeeren, denen Jamie Woon mit seinen
melancholischen Dubstep-SoulSongs mehr als gerecht wird. Davon zeugt sein Debütalbum „Mirrorwriting“, das im April erscheint. Scala, London, Großbritannien
Ben Sims & Kirk Degiorgio 25. 2. 2011 Zwei Elektronik-Legenden wollen’s noch einmal wissen: Sims und Degiorgio starten eine neue Clubreihe namens Machine. Die genaue Party-Adresse bleibt bis zur letzten Sekunde geheim, fest steht dagegen schon jetzt das musikalische Motto: New and Unreleased Techno. Sowie der erste Gast an den Plattenspielern: Luke Slater. TBA, London, Großbritannien
Bruise Cruise Festival 25. – 28. 2. 2011 Das Bruise Cruise ist das erste Rock-Festival auf hoher See. Während die Passagiere von Miami in Richtung Bahamas schippern, versüßen ihnen Indie-Bands wie The Black Lips, Surfer Blood oder Vivian Girls den Aufenthalt an Bord. Endlich befreit wer die Kreuzfahrt vom Großeltern-Mief! File under: beste Party-Idee des Jahres. Hafen, Miami (Florida), USA
Source on Ice Festival 26. 2. 2011 Ein Outdoor-Festival im Februar? In Holland? Der russische Staats zirkus macht’s möglich. Denn der leiht den Veranstaltern sein Zelt für eine Nacht – den Punsch, die Eislaufschuhe (samt Rutsch-, ähm, Tanzfläche) und feinste elektronische Artists besorgen sie sich aber selbst: von Floating Points über Kyle Hall bis Speedy J. Down Under, Houten, Niederlande
The World of Drum & Bass 26./27. 2. 2011 Aphrodite und The Panacea. Dazu Chase & Status und die Durchstarter des Jahres: Camo & Krooked. Ein Line-up, das an die Gerechtigkeitsliga erinnert, an den Zusammenschluss der wichtigsten Superhelden überhaupt. Eine Clubnacht, die bei jedem echten Drum-’n’-Bassisten Freudentaumel und Hitzewallungen verursacht. Arena, Moskau, Russland
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James Blake London In Profile
Selten wurde ein Debütalbum vor der Veröffentlichung höher gelobt als das von James Blake. Der Londoner Musiker macht Blues für die Dubstep-Generation. Mehr noch, er macht Blues für die Zukunft. Er ist derzeit in aller Munde: James Blake. Wunderkind, Innovator, Brückenbauer zwischen Dubstep und Soul, zwischen Club und Wohnzimmer – die Musikpresse ist sich einig. In den letzten zwölf Monaten hat der 22-jährige Nordlondoner mit nur einer Handvoll Singles einen beachtlichen Karrierestart hingelegt. Nun legt Blake nach: sein Debütalbum, bestehend aus elf reduzierten Songs, die zwischen Blues, Folk, Gospel und knisternder Elektronik oszillieren. Ein Album, das Kritiker mit Portishead und The xx vergleichen, eine Platte, mit der ihn die BBC zum Durchstarter des Jahres 2011 hochstilisiert. 90
Doch vermutlich würde der klassisch ausgebildete Pianist heute noch am Flügel sitzen, wäre er nicht eines Nachts mit Freunden auf einer Underground-Party namens FWD>> gelandet. Das war im Jahr 2007, das neue Ding auf Londons Dancefloors hieß damals UK-Future-Bass. Eine prägende Nacht, denn sie gab Blake eine Vision: Er nahm die raue Kraft von Dubstep und entschlackte sie mit verwaschenen Synthesizer-Sounds und eiernden Gospel-Harmonien. Heute ist Blake der Star einer neuen Welle von jungen britischen Produzenten wie etwa Joy Orbison und Ramadanman, Jungs, die beinahe im
Red Bulletin: Erzähl uns ein wenig über diesen schicksalhaften Clubabend 2007 … james blake: Ich bin damals öfter zu Drum ’n’ Bass-Partys gegangen. In dieser einen Nacht war ich mit Freunden in Ost london aus. Irgendwann sind wir in diesem Club gelandet, Plastic People, der Abend hieß FWD>>. Die Musik war unglaublich, das war kein Drum ’n’ Bass, keiner von uns hatte so etwas vorher schon einmal gehört. Das war, noch bevor dieser Sound unter „Dubstep“ lief, die nannten das Grime oder Two-Step. Es war total dunkel, und die Musik war wahnsinnig laut. Ich erinnere mich, der Sound hat sich mir ins Gehirn gebohrt. Und mich so beeindruckt wie nichts zuvor. Es war also die ganze Atmosphäre dort, die dich fasziniert hat? Ja. In dieser Nacht wurde mir klar, dass es da Leute in meiner Stadt, in meinem Alter gibt, die Musik machen, Musik, die mich
Text: piers martin; bilder: James Blake
Young Soul Rebel
Monatstakt die Zukunft der Tanzmusik neu definieren.
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bilder: Tom Horton, Andy Sheppard/Redferns
Unwägbar wie das Cover ist auch Blakes Musik: zwischen Soul, Gospel und bassiger Electronica.
umhaut. Ich sah den DJ und dachte, ich will das auch machen. Diese Erfahrung hat mich vom Eigenbrötler, der ich damals war, zum Club-Gänger gemacht, der mit seiner Musik rausgeht und sie Bekannten schickt. Du hast schon als Sechsjähriger mit dem Klavierspielen angefangen. War das damals deine Entscheidung oder die deiner Eltern? Das war schon mein Wunsch. Ich fand das Üben zwar unheimlich lästig, aber ich wurde recht schnell immer besser, das hat mich angespornt. Vor allem hat mir aber das Improvisieren zu alten Soul-Platten Spaß gemacht, zu Motown-Songs oder Otis Redding. Nebenbei hab ich auch Gospel-Orgel gespielt, die Stücke von Reverend James Cleveland und so. Und dann waren da noch Jazzpianisten wie Art Tatum und Erroll Garner, die mich sehr beeinflusst haben. Neben deiner Stimme und den Synthesizern spielt Stille auf deinem Debütalbum eine wichtige Rolle. Du weißt, wie du den Hörer auf die Folter spannst … Ich weiß nicht, ob ich den Umgang mit Stille wirklich gut beherrsche. Aber es gibt viel zu wenige Musiker, die damit arbeiten. Andererseits ist Stille doch nur die Abwesenheit von Sound, oder? Ich weiß auch nicht. Auf jeden Fall brauchst du Vertrauen in deine Songs, um Stille zuzulassen. Und wie reagieren die Leute im Club bei
James Blake Ende Dezember live beim BBC Radio 1 Festive Festival in London.
deinen DJ-Sets auf solche Momente der Stille? Ich liebe diese Augenblicke. Plötzlich ist die Musik weg, erst sprechen die Leute noch sehr laut, dann fangen sie an zu flüstern. Es liegt eine seltsame Art Spannung auf der Tanzfläche. Dann kommt der Beat zurück, und die Leute flippen aus. Ich spiele gern mit der Dramaturgie. Genießt du den Ruf, ein schwer einschätzbarer Künstler zu sein? Ist mir eigentlich egal, solange ich nicht in die Soul-Schublade gesteckt werde. Wie würdest du deinen Style beschreiben?
Als frisch, darum geht es mir vor allem. Soul ist vorbei, niemand braucht einen jungen Soul-Sänger. Soul ist Musik aus einer anderen Zeit, die ich nicht erlebt habe. Ich habe meine eigenen Geschichten. Natürlich war Soul ein großer, ein wichtiger Einfluss, aber was ich vor allem wollte, war, ein organisches DanceAlbum zu machen, auf das die Leute reinkippen wie auf alte Soul- oder Folk-Platten. Menschlich sollte es klingen, und ich glaube, das tut es. James Blake: „James Blake“ (Atlas/A&M); Tourdaten, Videos und Soundproben auf: www.jamesblakemusic.com
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The Go! Team Brighton
Teenage-Drama & Spaghetti-Western Das neue Album von The Go! Team ist ein stilistischer Wirbelwind: Welche Einflüsse diesen entfacht haben, erzählt Mastermind Ian. Marschbläser treffen auf Hip-Hop-Beats, psychedelische Gitarren schmiegen sich an Laserpistolen-Synths: Mit ihrem dritten Album „Rolling Blackouts“ zementiert The Go! Team seinen Status als Indie-Chamäleon. SampleMeister Ian Parton über die fünf Platten, die ihn zu diesem Husarenstück inspiriert haben. BOARDS OF CANADA Music Has the Right to Children „Boards of Canada waren immer ein Phantom, man weiß fast nichts über die Band. Und gerade deshalb ist es ihnen gelungen, einen einzigartigen Klangkosmos zu erschaffen. Ihre Musik spricht für sich, klingt mysteriös, wie ein ausgeleiertes Video-Tape, so als würde sie Erinnerungen konservieren. Diese Idee gefällt mir. Deshalb hab ich ‚Rolling Blackouts‘ am Schluss noch ein wenig abgefuckt klingen lassen, die Kanten geschliffen.“ 92
PUBLIC ENEMY It Takes a Nation of Millions to Hold Us Back „Public Enemy haben mir eine neue Welt eröffnet, das Potential von Hip-Hop erstmals ausgeschöpft. Sie haben Noise als Stilmittel eingesetzt, ihre ‚Cut & Paste‘-Technik, die Art, wie sie mit Samples umgehen, hat mich massiv beeinflusst.“ THE SHANGRI-LAS The Best Of „Die perfekte Popgruppe. Wenn ich zeitreisen könnte, würde ich sie live sehen wollen, nicht die Beatles. Ihre herzzerreißenden Stimmen, die pompöse Produktion, das Teenage-Drama-Ding, die Leder-Biker- und Trash-Cinema-Ästhetik: total fesselnd und essenziell für The Go! Team.“
ENNIO MORRICONE A Fistful of Dollars „Bei Songs wie ‚The Running Range‘ auf unserem neuen Album ist der Morricone-Einfluss eindeutig. Er ist der Größte: Wenn du denkst, noch triumphaler geht’s nicht, bringt er noch eine Sektion Streicher dazu. Seine epischen Arrangements haben schon meine ersten Demos geprägt. Schon damals versuchte ich in meinem Schlafzimmer Spaghetti-Western-Musik mit Science-Fiction-Sounds zu kreuzen.“ THE VELVET UNDERGROUND The Velvet Underground & Nico „Diese Platte hat einfach alles. Was mich vor allem fasziniert, ist die Mischung aus süßen Popsongs wie ‚Sunday Morning‘ und einem 20-Minuten-DroneMonster wie ‚Sister Ray‘. Ich liebe die Art, wie die Velvets ihr Publikum verstört haben, dieser Spagat zwischen teils klebrigen Melodien und Noise-Eskapaden ist mir bei The Go! Team auch sehr wichtig. Abgesehen davon ist ‚All Tomorrow’s Parties‘ der vermutlich beste Popsong aller Zeiten. Punkt.“ The Go! Team: „Rolling Blackouts“ (Memphis Industries), www.thegoteam.co.uk
Text: florian obkircher; bilder: Channel 4 Television
Take Five
Ians (rechts) Sample Overkill und Ninjas (Mitte) Rap bilden das Go!-Team-Trademark.
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World Best Clubs
Week End Berlin
Über der Stadt
bilder: Erich Schlegel/Red Bull Photofiles, Weekend Club (2)
Tagsüber Bürogebäude, nachts Club: Im Week End tanzt man im 15. Stock zu Techno. Betreiber Marcus Trojan im Interview. Wir betreiben unseren Club ausgerechnet in Berlin, weil … … die Stadt sich zur richtungsweisenden Metropole für elektronische Musik entwickelt hat. Eingeleitet wurde das schon durch den Fall der Mauer, weil es plötzlich im Herzen von Berlin leerstehende Gebäude gab, die schnell für spannende Clubprojekte adaptiert wurden. Der Name Week End ist eine Anspielung … … auf diesen Film von Godard aus den sechziger Jahren. Aber eigentlich wollten wir einfach einen Namen, der Spaß vermittelt, der positiv aufgeladen ist. Und was gibt’s Besseres im Leben als das Wochenende? Unsere Adresse ist … … recht prominent. Wir sind im ehemaligen Haus des Reisens untergebracht. Dort, wo die Ostdeutschen früher ihren Reiseantrag ausfüllen mussten. Es ist das zweithöchste Gebäude am Alexanderplatz, direkt unterm Fernsehturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Zum Week End gehört der 12. und 15. Stock sowie die Dachterrasse. Unser Konzept war es … … dieses improvisierte, für Berlin typische Club-Ding weiterzuspinnen: Du gehst in den dritten Hinterhof eines alten Gebäudes und stolperst plötzlich in einen coolen Kellerclub. Diesen Underground-Aspekt haben wir aufgegriffen, ihn allerdings aus dem Keller in ein Hochhaus mit Aussicht verfrachtet. Wenn du den Club betrittst … … gehen erst mal zwei Schiebetüren auf. Dann stehst du in einem komplett normalen Bürogebäude. Du gehst zum Aufzug, mit den Lift-
Gerade im Sommer ist das Week End mit seiner Dachterrasse unschlagbar: eine Aussichtsplattform im Herzen der Stadt mit guter Musik und Blick auf Berlins größte Discokugel, den Bauch des Fernsehturms.
boys fährst du nach oben. Plötzlich gehen die Türen auf, und dir schlägt der Bass entgegen. Das Interieur erinnert an … … Helmut Langs Design. Das war von den Architekten auch so gedacht. Alles sehr in Schwarz gehalten, Hochglanzoberflächen, mattes Holz, Glasfassade. 2006 haben wir den Architekturpreis von Berlin gewonnen. Richtig voll ist der Club, wenn … … sich zirka 1500 Tänzer auf den drei Floors tummeln. Der typische Week-End-Besucher ist … … zwischen 20 und 25, musikinteressiert und trägt enge Hosen, T-Shirt und Sonnenbrille. Typisch Berlin-Style eben. Regelmäßige Gäste an den Plattenspielern sind …
… Richie Hawtin, Miss Kittin, Paul Kalkbrenner, Onur Özer oder Tiefschwarz. Wir sind einer der großen drei Techno-Clubs der Stadt, deshalb legen wir großen Wert auf hochwertiges Booking. Nicht zu avantgardistisch, aber keinesfalls seicht. Wirklich rund geht’s … … wie überall in Berlin recht spät. Ich würd mal sagen, zwischen zwei und vier Uhr. Wir sind aber kein typischer Afterhour-Club, das wäre bei uns auch gar nicht möglich. Weil die Tänzer spätestens am Montagmorgen raus müssen, wenn der Bürobetrieb unserer Nachbarn im Haus wieder beginnt. Week End, Alexanderplatz 5, 10178 Berlin, Deutschland, +49 30 24631676 www.week-end-berlin.de
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Die Kunst des Verschwindens
Liu Bolin Beijing
Liu Bolin ist Künstler. Einer, der in seine Arbeit buchstäblich eintaucht. Und mit diesem subtilen Versteckspiel auf die missliche Lage seiner Zunft in China aufmerksam macht.
Liu Bolin wuchs in der Provinz Shandong im Osten Chinas auf. Nach der Schule zog er nach Beijing, um dort an der Kunstakademie Bildhauerei zu studieren.
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Eine Autobahn im Morgengrauen. Ein Mann steht regungslos am Pannenstreifen, hinter ihm wirft die aufgehende Sonne ihr junges Licht auf die Hochhäuser am Horizont, auf die Hochhäuser von Schanghai. Ein kleines Team mit Pinseln und Farbdosen umringt den Mann. Hektisch bemalen sie ihn, bearbeiten ihn so lange, bis sein Haar, sein Gesicht, sein ganzer Körper mit der chinesischen Landschaft im Hintergrund zu verschmelzen scheint. Am Ende zückt einer den Fotoappa rat, visiert an, drückt ab. Alles geht sehr schnell. Minuten später ist die Gruppe weg. Noch bevor der dichte Frühverkehr über die Autobahn hereinbricht. Der chinesische Künstler Liu Bolin sorgt derzeit für viel Aufsehen – ironischerweise, indem er sich unsichtbar macht. Vor drei Jahren hat er seine Camouflage-Bilder zum ersten Mal ausgestellt, schnell zeigte die internationale Kunstszene Interesse. Sie alle folgen einem simplen wie genialen Konzept: Der Künstler steht im Zentrum seines eigenen Werks. Auf einer Straße, vor einem Plakat oder einer Mauer. Allerdings ist er nicht zu sehen, zumindest nicht auf den ersten Blick. Mit Hilfe von Make-up und Farbe versteckt sich Bolin im Bild, wird Teil der natürlichen Textur. „Für mich ist das Verstecken quasi eine Überlebensstrategie“, sagt Bolin. „Hiding in the City“, heißt die Bildserie des 37-Jährigen. Eine Reaktion auf die restriktive Kulturpolitik Chinas: Im November 2005 zerstörte die Regierung das Künstlerviertel Suo Jiacun in Beijing, wodurch er und an die hundert andere Künstler obdachlos wurden. „Sie haben uns mit Gewalt aus unseren Ateliers vertrieben“, sagt Bolin. „Mit meinen Bildern will ich der Welt den stillen Protest eines chinesischen Künstlers vor Augen führen.“ Das erste Bild der Serie zeigt – oder besser: versteckt – Liu in den Trümmern dieser Atelier-Zerstörung. Etliche Aufnahmen folgten, jede ein subtiler Kommentar zu den sozialen Bedingungen in China. In einem verschwimmt Bolin mit einem Plakat für die Olympischen Sommerspiele in Beijing 2008. In einem anderen sitzt er in Lotusstellung vor einer Straßenblockade. Er scheint in die Chinesische Mauer einzutauchen, versteckt sich zwischen Männern in Militäruniform. Bolin ist beides, Akteur und Produzent. Er selbst bezeichnet seine Arbeit als Performance-Kunst. „Während der Performance selbst bewege ich mich nicht, ich schalte ab“, erklärt er seine Arbeitsweise. „Aber die Vorarbeit ist ein langer Prozess. Allein die Suche nach dem richtigen Hintergrund ist nicht einfach. Denn dem Betrachter muss auf den ersten Blick klar sein, warum ich gerade diesen ausgewählt habe.“ Seine Assistenten
Text: kimberly bradley; bilder: Caters News Agency (4)
In Profile
Vorzugsweise verschwindet Bolin vor Wänden. Vor vollplakatierten, mit Graffiti übersäten oder mit Anime-Figuren bemalten.
malen Bolin, so schnell es geht, in die Szene. Das dauert ungefähr fünf oder sechs Stunden, manchmal auch zehn. Abgeschlossen wird die Performance mit einem Foto. Seine Leinwand ist ein grauer Arbeitsanzug – der gleiche, den die chinesische Armee für ihr Training verwendet. „Erstens sind die Dinger billig. Und zweitens werden sie im Volksmund ‚Tarnanzüge für Zivilisten‘ genannt.“ Während der letzten drei Jahre war Bolin viel unterwegs: Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt. Im Sommer werden Bolins Werke in der New Yorker Galerie Eli Klein Fine Art zu sehen sein, genau wie auf der Fotográfica-Biennale in Bogotá, Kolumbien. Dort stellt er seine jüngste Fotoserie aus, die er in Italien produziert hat und bei der er vor Sehenswürdigkeiten wie der Rialtobrücke in Venedig verschwindet. Trotz des Erfolgs, trotz all der medialen Aufmerksamkeit hat Bolin sein Ziel nicht aus den Augen verloren: „Im China der Gegenwart ist Kunst kein Zeitvertreib. Kunst muss aufrütteln, den Betrachter auf Missstände hinweisen“, sagt er. „Ich hoffe, meine Arbeiten können das leisten. Ich hoffe, dass Menschen durch sie über sich und ihre Umwelt reflektieren. Und erkennen, wie sie diese Umwelt verbessern können.“ Bolins Umwelt selbst hat sich erst wenig verbessert, noch immer unterdrückt die Regierung in China die Künstler des Landes. Manchmal subtil, manchmal weniger: Der renommierte chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei zum Beispiel wurde letztes Jahr unter Hausarrest gestellt und aufgefordert, sein Studio in Schanghai selbst zu verwüsten. Bolin reagiert auf die Repressalien auf seine eigene Weise: „Einige nennen mich den Unsichtbaren. Aber für mich ist es gerade das Unsichtbare, das Angedeutete, das die wahre Geschichte eines Bildes erzählt.“ Wie recht er hat.
Bilder wie dieses haben Bolin dank der tausenden Blogger, die seine Werke auf ihren Seiten gepostet haben, zu einer Internet-Ikone gemacht.
„Number 9“ (2006) aus Liu Bolins Bilderserie „Hiding in the City“. Mittlerweile zählt sie an die hundert Teile.
Weite Bilder und Videos von LIu Bolin gibt’s auf www.elikleinfineart.com
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Volles Programm Bullet Points Jeden Samstag, 22.30 Uhr Das Aktuellste aus der Welt von Extremsport, Culture und Musik. Am 5. Februar mit dabei: die Schauspielerin Asli Bayram. Samstag 5. Februar
Road to Racing Samstag, 26. Februar, 23.00 Uhr Motorsportfans auf der ganzen Welt können aufatmen: Schon bald startet die Formel 1 in die Saison 2011. Nach dem mehr als erfolgreichen letzten Jahr sind die Augen zu Saisonbeginn vor allem auf Weltmeister Sebastian Vettel gerichtet. Wir berichten vom Saisonstart und stellen die neuen Boliden vor. Außerdem begleiten wir das Team zum Track Day in Jerez (Spanien) und zeigen die Strecke von Bahrain im Red Bull-Simulator. Anschließend spricht Formel-1-Legende David Coulthard im Studiotalk über die Chancen und Herausforderungen der bevorstehenden Rennen.
So sind Sie im Bild Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TVFenster nicht auf Ihrem Fernsehgerät? Rat und Hilfe zum Nulltarif unter:
0800 100 30 70 96
22.30 Bullet Points 23.00 Snowboard Chronicles O’Neill Evolution, Davos 23.15 Highlights Shaun White – Project X
00.00 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show 00.30 Focused Extremsport-Serie, 4/13
Sonntag 6. Februar 21.30 Epic Conditions Serie, 12/15 22.00 Servus Hockey Night Magazin*
01.40 Adventure Circus Reasons 02.50 Nightflight 06.00 Cliptomaniacs (WH) 06.30 Highlights Shaun White – Project X (WH) 07.15 Snowboard Chronicles O’Neill Evolution, Davos (WH) 07.30 Bullet Points (WH)
* Eine Sendung von
Samstag 12. Februar 22.30 Bullet Points 23.00 Snowboard Chronicles Burton European Open, Laax
22.30 The Film Festival in Your Living Room The First, Last Race Stuntman Jeff Jensen begibt sich mit seinem Motorrad auf eine lange Reise.
23.15 Highlights Shaun White – Big in Japan
00.10 The Film Festival in Your Living Room Me, the Vinyl and the Rest of the World
00.30 Focused Extremsport-Serie, 5/13
01.00 Play! Das Neueste aus der Welt der Computerspiele 01.10 Blauvelt’s Backcountry Due South, 4/4
The Atherton Project Samstag, 12. Februar, 17.35 Uhr Eine schrecklich nette MountainbikingFamilie. Jetzt haben die drei Geschwister aus England ihre eigene Doku-Soap.
23.45 Highlights Red Bull Lleva Lleva 00.00 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show
Sonntag 13. Februar 21.30 Epic Conditions Serie, 13/15 22.00 Servus Hockey Night Magazin* 22.30 The Film Festival in Your Living Room Beckoning Silence 23.55 The Film Festival in Your Living Room Gimme Shelter Die legendäre Rock-Doku begleitet die Rolling Stones auf ihrer USA-Tournee 1969.
01.00 Play! Das Neueste aus der Welt der Computerspiele 01.10 The Atherton Project (WH) Serie, 1/6
01.35 The Showroom 01.40 Bullet Points (WH) 02.10 The Film Festival in Your Living Room The First, Last Race (WH) 03.45 The Film Festival in Your Living Room Me, the Vinyl and the Rest of the World (WH) 05.05 The Film Festival in Your Living Room The First, Last Race (WH)
01.40 Adventure Circus Neverland 02.30 Nightflight Thre3 Style Paris 05.10 Cliptomaniacs (WH) 05.35 Focused Extremsport-Serie, 5/13 (WH) 06.05 Highlights Shaun White – Big in Japan (WH) 06.30 Adventure Circus Neverland (WH) 07.15 Snowboard Chro nicles Burton European Open, Laax (WH)
01.35 The Showroom 01.40 Bullet Points (WH) 02.10 The Film Festival in Your Living Room Beckoning Silence (WH) 03.30 The Film Festival in Your Living Room Gimme Shelter (WH) 05.05 The Showroom (WH) 05.10 Epic Conditions Serie, 13/15 (WH) 05.35 Bullet Points (WH)
BILDER: Elo Company, Getty Images/Red Bull Photofiles, John Gibson/Red Bull Photofiles, Darren Jacklin, Maysles Films, Adam Moran/Red Bull Photofiles
Red Bull TV: Jede Menge Action auf Ihrem Bildschirm.
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Die Überflieger
Samstag, 26. Februar, 18.15 Uhr „Überflieger – die Kunst des Skispringens“ erzählt von der Faszination des Skispringens während einer Saison (2009/2010) aus der Perspektive der drei Top-Athleten Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Janne Ahonen. Vom Auftakt in Kuusamo (Finnland) bis hin zum Höhepunkt in Planica (Slowenien). Die Dokumentation zeichnet ein bislang unbekanntes Bild dieser faszinierenden Sportart, das dem Zuschauer einen noch nie dagewesenen Blick hinter die Kulissen gewährt.
Bilder: Michael Clark/Red Bull Photofiles, Content Film, Dom Daher/Red Bull Photofiles, Paul Gilham/Getty Images, Jancsi Hadik/Red Bull Photofiles, Alastair Lee, National Film Board of Canada, Alex Schelbert/Red Bull Photofiles
Danny Macaskill: Way back home Samstag, 19. Februar, 23.15 Uhr Wir begleiten Trial-Biker Danny MacAskill, den Helden des unglaublichen YouTubeVideos, auf die schottische Isle of Skye. Samstag 19. Februar
Sonntag 20. Februar
22.30 Bullet Points A Hero’s Journey mit Danny MacAskill
21.30 Epic Conditions Serie, 14/15
23.00 Snowboard Chronicles Freeride Worldtour, Chamonix 23.15 Highlights Danny MacAskill – Way back home 23.45 Highlights Inspired Bicycles 23.50 Highlights Red Bull Toe 2 Toe 00.05 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show 00.35 Focused Extremsport-Serie, 6/13 01.05 Play! Das Neueste aus der Welt der Computerspiele 01.15 The Atherton Project (WH) Serie, 2/6 01.40 Adventure Circus All Day Every Day (WH)
22.00 Servus Hockey Night Magazin* 22.30 The Film Festival in Your Living Room Dying for Everest Mark Inglis bestieg den Mount Everest – und das ohne Beine. Doch jeder Erfolg hat auch seine Schattenseiten. 23.40 The Film Festival in Your Living Room Luxury Liner – The first ascent of Supercrack
Samstag 26. Februar 22.30 Bullet Points 23.00 Road to Racing Zum Formel-1-Saisonstart
23.30 Highlights Red Bull Antarctica 00.00 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show
00.35 The Film Festival in Your Living Room Liquid Vinyl 02.05 The Showroom
01.10 Adventure Circus Get Lucky
02.10 Bullet Points (WH) 02.40 The Film Festival in Your Living Room Dying for Everest (WH)
05.30 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show (WH) 06.25 Highlights Red Bull Toe 2 Toe (WH)
04.35 The Showroom (WH)
06.40 Adventure Circus All Day Every Day (WH)
04.40 The Film Festival in Your Living Room Liquid Vinyl (WH)
Sonntag 27. Februar 22.00 Servus Hockey Night Magazin* 22.30 The Film Festival in Your Living Room The Asgard Project 00.05 The Film Festival in Your Living Room RIP – A Remix Manifesto Eine Dokumentation über Musik, Freiheit und Kultur. Außerdem zeigt sie, wie das Copyright-Recht uns im Alltag einschränkt.
00.30 Focused Extremsport-Serie, 7/13 01.00 Play! Das Neueste aus der Welt der Computerspiele
03.45 The Film Festival in Your Living Room Luxury Liner – The first ascent of Supercrack (WH)
02.20 Nightflight Rave on Snow – Teil 1
The Asgard Project Sonntag, 27. Februar, 22.30 Uhr Spitzenkletterer Leo Houlding stellt sich der ultimativen Challenge: der Besteigung des Mt. Asgard im hohen Norden Kanadas.
02.00 Nightflight Rave on Snow – Teil 2 05.10 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show (WH) 05.40 Adventure Circus Get Lucky (WH) 06.30 Highlights Red Bull Antarctica (WH) 07.00 Road to Racing Zum Formel-1-Saisonstart (WH) 07.30 Bullet Points (WH)
ADVENTURE CIRCUS – Revolver Sonntag, 5. März, 01.50 Uhr Mit ihrem neuen Freeski-Movie setzen die Jungs von Poor Boyz Production einmal mehr neue Maßstäbe. Samstag 5. März 22.30 Bullet Points 23.00 Snowboard Chronicles Air & Style Innsbruck meets Munich
22.00 Servus Hockey Night Magazin* 22.30 The Film Festival in Your Living Room Love the Beast Ein Mann und sein Auto: Eric Bana, einer der erfolgreichsten Schauspieler Australiens, zeigt sich von einer sehr persönlichen Seite.
23.15 Highlights Red Bull Street Kings 00.10 Cliptomaniacs Die Entertainment-Show 00.40 Focused Extremsport-Serie, 8/13
01.45 The Showroom
Sonntag 6. März
01.10 Play! Das Neueste aus der Welt der Computerspiele
00.05 The Film Festival in Your Living Room Roadsworth – Crossing the Line 01.00 The Showroom
01.55 Bullet Points (WH)
01.20 The Atherton Project (WH) Serie, 3/6
01.10 Bullet Points (WH)
02.25 Epic Conditions Serie, 15/15
01.50 Adventure Circus Revolver
02.50 The Film Festival in Your Living Room The Asgard Project (WH)
01.40 The Film Festival in Your Living Room Love the Beast (WH)
03.10 Nightflight
04.25 The Film Festival in Your Living Room RIP – A Remix Manifesto (WH)
06.45 Focused Extremsport-Serie, 8/13 (WH)
06.00 Bullet Points (WH)
06.20 Cliptomaniacs (WH)
07.15 Snowboard Chro nicles Air & Style Innsbruck meets Munich
03.10 The Showroom (WH) 03.20 The Film Festival in Your Living Room Roadsworth – Crossing the Line (WH) 04.15 Bullet Points (WH)
07.30 Bullet Points (WH)
06.10 Bullet Points (WH)
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ko lu m n e
Ankowitschs Kolumne belebt Körper und Geist
Wer bin ich bloß? Ein guter Rat: Lassen Sie sich bei der Beantwortung der Frage nicht von einer Goldbrille und Gel im Haar verunsichern. Kaftans bzw. Mafiaanzügen sprach, die sich ihrerseits ebenso stilecht verhielten wie ich. Womit wir das dröhnende Fest verlassen und an den Schreibtisch zurückkehren wollen, um dort den Kopf in die Hände zu legen: Wie kann eine affige Goldbrille uns so nachhaltig verändern? Dafür gibt es einige Gründe. Einen da von haben wir in einer der vorangegange nen Kolumnen kennengelernt. Darin ging es um das Phänomen, dass unser Körper einen ungleich größeren Einfluss auf unser Denken hat, als wir glauben. So be stimmt unsere Haltung, was wir wahrneh men und wie wir uns fühlen. So ist es wei ter nicht verwunderlich, dass bestimmte
Kleidungsstücke uns verwandeln können, weil sie uns anders auftreten lassen. Ein anderer Grund liegt in der Beson derheit des Faschings. Der bietet uns näm lich eine einmalige Gelegenheit: unsere geheimsten Phantasien auszuleben bzw. in fremde Identitäten zu schlüpfen – und zwar ohne deshalb schief angesehen zu werden. Wer etwa als Mann immer schon einmal wissen wollte, wie man sich als Frau fühlt, hat in diesen Wochen die Chance, es einmal auszuprobieren. Frau en wiederum, die es sich in ihrem Alltag nicht gestatten, als Vamp oder Naive aufzutreten, können einen Abend lang in diese Rolle schlüpfen. Ja – wir haben im Fasching sogar die Erlaubnis, uns in jene Figuren zu verwandeln, die uns unsympa thisch oder unheimlich sind, vom glubsch äugigen Monster bis hin zum Ganoven. Der springende Punkt daran: Wir erleben hautnah, wie sich diese Rollen anfühlen und ob wir einem Leben als goldbebrillter Macho überhaupt gewachsen wären. Gibt es also eine Rolle, die Sie gerne einmal ausprobieren würden – der Fa sching ist die beste Zeit dafür. Wenn Sie beispielsweise wissen wollen, wie man sich als Kolumnist so fühlt, besorgen Sie sich ein paar Ärmelschoner, eine Strickweste – keine Angst, spätestens am Aschermittwoch ist es mit dem Spuk vorbei. Dann dürfen Sie wieder Ihre Gold brille aufsetzen und ganz Sie selber sein. * Wer sehen will, wie sich Menschen verwandeln, die solche Outfits tragen, kann dies auf meiner Homepage tun: www.ankowitsch.de
Christian Ankowitsch, 51, ist ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und Lebenshelfer. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
The Red Bulletin Deutschland, ISSN 2079-4258: Herausgeber und Verleger Red Bulletin GmbH Chefredaktion Robert Sperl, Stefan Wagner (Stv.) Geschäftsführung Mag. Alexander Koppel, Rudolf Theierl Creative Director Erik Turek Art Director Markus Kietreiber Fotodirektion Susie Forman, Fritz Schuster (Stv.) Chefin vom Dienst Marion Wildmann Leitender Redakteur Werner Jessner Redaktion Ulrich Corazza, Florian Obkircher, Andreas Rottenschlager Grafik Miles English, Judit Fortelný, Esther Straganz Fotoredaktion Valerie Rosenburg, Catherine Shaw Senior Illustrator Dietmar Kainrath Autor Christian Ankowitsch Illustratoren Albert Exergian, Mandy Fischer Augmented Reality Martin Herz, www.imagination.at Lektorat Hans Fleißner Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Christian Graf-Simpson, Claudia Heis, Nenad Isailovic, Karsten Lehmann, Josef Mühlbacher, Thomas Posvanc, Thomas Safranek Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter Omar Sádaba Druck Prinovis Ltd. & Co. KG, D-90471 Nürnberg Internationale Projektleitung Bernd Fisa Corporate Publishing Boro Petric (Ltg.); Christoph Rietner, Nadja Žele (CR); Dominik Uhl (AD); Markus Kucˇera (FD); Lisa Blazek (Red.) Finanzen Mag. Siegmar Hofstetter Marketing Mag. Barbara Kaiser (Ltg.), Mag. Stefan Ebner, Christian Gruber, Mag. Sabine Gschwentner, Regina Köstler, Mag. Klaus Pleninger, Daniela Schwarz, Helga Strnad Anzeigenabteilung G+J Direct Sales/Corporate Editors GmbH, Brieffach 11, 20444 Hamburg Gesamtanzeigenleiter Heiko Hager, Tel. +49 (0)40 3703-5300 Stellv. Anzeigenleitung/Anzeigenverkauf Jan-Eric Korte, Tel. +49 (0)40 3703-5310 Anzeigendisposition Alexandra Kolatzek, Tel. +49 (0)40 3703-5308 Office Management Martina Bozecsky, Sabrina Pichl IT Michael Thaler Firmensitz Red Bulletin GmbH, Am Brunnen 1, A-5330 Fuschl am See, FN 287869 m, ATU 63087028 Sitz der Redaktion Heinrich-CollinStraße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com Redaktionsbüro London 155-171 Tooley Street, SE1 2JP, UK Web www.redbulletin.com Erscheinungsweise Das Red Bulletin erscheint monatlich als Eigenbeilage von und in Kooperation mit folgenden Partnerzeitungen – in Österreich: Kleine Zeitung, Kurier, Die Presse, Salzburger Nachrichten, Tiroler Tageszeitung, Vorarlberger Nachrichten; Burgenländische Volkszeitung, Niederösterreichische Nachrichten. In Deutschland liegt das Red Bulletin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bei. In Großbritannien: The Sunday Telegraph. In Irland: Irish Independent. In Nordirland: Belfast Telegraph. In Polen: Gazeta Wyborcza. In Südafrika: Cape Argus, Cape Times, Daily News, Pretoria News, The Star. In Neuseeland: The New Zealand Herald. In Kuwait: Kuwait Times Gesamtauflage 3,8 Millionen Leserbriefe bitte an leserbriefe@at.redbulletin.com Offenlegung nach § 25 Abs. 4 Mediengesetz: Medieninhaber: Red Bulletin GmbH mit Sitz in Fuschl am See; Unternehmensgegenstand: Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Zeitschriften, Magazinen, Büchern und anderen Periodika, insbesondere unter der Bezeichnung „Red Bulletin“, „Seitenblicke“ und „Servus in Stadt & Land“; Geschäftsführer: Mag. Alexander Koppel, Rudolf Theierl. Die Red Bulletin GmbH steht im Alleineigentum der Red Bull Media House GmbH mit Sitz in Wals-Siezenheim. Unternehmensgegenstand der Red Bull Media House GmbH: Medienwesen, Beteiligungen; Geschäftsführer: Dkfm. Dietrich Mateschitz, Andreas Gall. Die Red Bull Media House steht im Alleineigentum der Red Bull GmbH mit Sitz in Fuschl am See. Unternehmens Ein Produkt des gegenstand der Red Bull GmbH: Verwertung der Marke „Red Bull“; Geschäftsführer: Dkfm. Dietrich Mateschitz. An der Red Bull GmbH sind TC Agrotrading Co. Ltd., Hongkong, und die Distribution & Marketing GmbH, Thalgau, mit jeweils 49 % beteiligt. Die Red Bull Media House GmbH ist an folgenden anderen Medienunternehmen beteiligt: Red Bull TV GmbH mit Sitz in Wals-Siezenheim; Betriebsgegenstand: Medienwesen; ServusTV Fernsehgesellschaft m.b.H. mit Sitz in Wals-Siezenheim. Betriebsgegenstand: Betrieb des Senders ServusTV; Red Bulletin Schweiz AG mit Sitz in Uster, Schweiz; Betriebsgegenstand: Produktion und Vertrieb von Zeitschriften. Grundlegende Richtung (Blattlinie): Berichterstattung über Aktivitäten und Lifestyle von Red Bull. Als Beilage in:
Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 26. Februar 2011.
illustration: albert exergian
S
ollten Sie bisher geglaubt haben, das Leben Ihres Kolumnisten bestehe darin, ruhig am Schreibtisch zu sit zen, um in Zeitschriften, Büchern und im Internet nach neuen Erkenntnissen der Hirnforschung zu suchen, so haben Sie damit – vollkommen recht. Doch ab und zu begebe ich mich auch in Gefahr, um ein wenig Feldforschung zu betreiben. Wie zum Beispiel vor rund einem Jahr. Damals besorgte ich mir eine Pilotenbrille mit breiten goldenen Bügeln, eine golde ne Kette mit einem sehr großen Dollar zeichen dran, ein dunkles Hemd, enge Hosen und eine Tube mit dem Zeug, das sich manche Männer in die Haare tun, damit diese ölig aussehen und sich an den Schädel kleben lassen. Dann zog ich alles an, gelte mir das Haupthaar nach hinten und ging auf das Faschingsfest eines Kollegen, das unter dem Motto „Reich und schmutzig“ stand.* Was soll ich sagen? Kaum betrat ich – neu eingekleidet – den Ort des Geschehens, musste ich zu meiner eigenen Überra schung feststellen, dass ich mich genauso benahm, wie sich das für den Träger einer goldenen Brille und Kette gehörte. Mein Auftritt lässt sich recht einfach beschrei ben, und zwar mit Begriffen wie „machis tisch“, „arrogant“, „anmaßend“, „angebe risch“. Erstaunt sah ich mir dabei zu, wie ich eine Rolle spielte, die mir in diesem Moment nicht nur gefiel, sondern die mir auch leichter fiel als gedacht. Noch viel überraschter war ich darüber, dass die anderen auf mein neues Styling überaus positiv reagierten, so dass ich kurz überlegte, mir ein neues Styling zuzulegen – bis mir auffiel, dass ich vor allem mit Frauen in Strapsen bzw. Polizeiuniformen und Männern in wallenden
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Rostock-Warnemünde
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Ihre Verpflegung umfasst täglich ein Vital-Frühstücksbuffet und während des Kulturprogramms ein romantisches Candle-Light-Themen-Dinner (4-Gang Menü). Die in Mecklenburg-Vorpommern einmalige Wellnessoase AQUA des Hotels bietet auf ca. 1.800 qm eine geprüfte und zertifizierte Angebotsvielfalt, die ihresgleichen sucht (Wellnessoase ist nur für Erwachsene zugänglich). Verbringen Sie entspannte Stunden im Pool mit Sternenhimmel, Panorama-Blockbohlen-Sauna, Aroma-Dampfbad, Kräuterbad, Tepidarium, Planetarium, Kneipp-Rondell, Cardio-Fitness-Studio, Erlebnisduschen, Chillout-Lounge, Wintergarten und Terrasse etc. Gegen Gebühr sind vor Ort verschiedene Anwendungen und liebevoll und individuell eingerichtete SPA-Suiten buchbar, z. B. Thalasso, Massagen und Beauty-Anwendungen, Ayurveda, Kneipp bzw. Kleopatra-, Asia-, Cäsar- und Venusbad u.v.m. Neu und für Sie bereits inklusive: Kulturprogramm im TRIHOTEL Genießen am Montagabend das „kulinarische Kino“ – lassen Sie sich von Klassikern der Filmgeschichte verzaubern! (Hotel- und Freizeiteinrichtungen teilweise gegen Gebühr.)
6-tägige Reise
ab €
249,– p. P.
Inklusivleistungen pro Person: 5 Übernachtungen im 4-Sterne-superior TRIHOTEL am Schweizer Wald im komfortablen Doppelzimmer n Täglich Vital-Frühstücksbuffet n 1 x Candle-Light-Themen-Dinner n 1 Eintrittskarte zum kulinarischen Kino n 1 x Kleopatrabad zu zweit in Stutenmilch, Honig & ätherischen Ölen, dazu Weintrauben und Sekt n Nutzung der exklusiven Bade- und Wellnesslandschaft AQUA n Leihbademantel, -badetuch und -badeschuhe n Kneipp-Tee an der Vitalbar n Reisepreis-Sicherungsschein n
Wunschleistungen pro Person:
n Zuschlag Doppelzimmer Superior 30,– €/ Aufenthalt n Bahnreise zum Bahnhof Rostock und zurück ab 44,– €
Termine und Preise pro Person im Doppelzimmer in E im 4-Sterne-superior TRIHOTEL am Schweizer Wald Anreisezeitraum A 01.02. – 22.04.11 Kennziffer: 20/533
Ihr 4-Sterne-superior TRIHOTEL am Schweizer Wald
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Servicezeiten täglich von 8.00 – 22.00 Uhr Mediplus REISEN wurde vom TÜV Rheinland für seine Kundenzufriedenheit und Servicequalität zertifiziert.
Wellnessoase AQUA
6 Tage/5 Nächte (So. – Fr.) 249,– Buchungscode: D18B01P
Zusätzliche Kosten (vor Ort zahlbar): Hunde ca. 10,– €/ Tag, auf Anfrage. Parkplatz ca. 7,– €/Tag, kostenfreier öffentlicher Parkplatz direkt neben dem Hotel).
01805 – 990 456 Festnetzpreis 0,14 €/Min., höchstens 0,42 €/Min. aus Mobilfunknetzen.
www.mediplusreisen.de
HOLIDAYCHECK Stand: 01/2011 Weiterempfehlungsrate: 97 % 4-Sterne-superior TRIHOTEL am Schweizer Wald
Änderungen vorbehalten, es gelten unsere AGBs und die Reisebestätigung, die Sie nach Buchung erhalten. Daraufhin wird eine Anzahlung von 30 % (mind. 25,– €) auf den Reisepreis fällig. Restzahlung 30 Tage vor Reiseantritt, anschließend erhalten Sie Ihre Reiseunterlagen. Reiseveranstalter Mediplus REISEN, eine Marke der Mediplus GRUPPE GmbH, 53225 Bonn.
NEU Gehört werden. Hören.
Bose® Bluetooth® Headset
Endlich: Bessere Wiedergabequalität beim Telefonieren – an beiden Enden. ® Headset ® IE2 von Wir stellen vor: Das erste Bluetooth Bose, das all das kann, was andere nicht können. Mit dem Bose Audio Headphones.
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Technologien entwickelt, damit Stimmen so natürlich wie möglich klingen, und damit Sie das Gesagte besser als jemals zuvor verstehen. Darüber hinaus stellt das exklusive lärmreduzierende Mikrofon in Kombination mit dem integriertem Digital Signal Processing sicher, dass Sie auch dann klar verstanden werden, wenn Sie aus einer lauten Umgebung anrufen. Dank der Kombination aus fortschrittlichem Design und ausgewählten Materialien besitzt dieses Headset besten Tragekomfort und höchste Tragesicherheit. Kein anderes Bluetooth® Headset vereint diese Vorteile. Erleben Sie es und entdecken Sie, wie viel besser Sie hören können – und wie viel besser Sie gehört werden.
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