The Red Bulletin März 2017 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

METALLICA

ÜBER WOLFSBLUT, BUSINESS UND HAIFISCHBECKEN DIE BESTEN CLUBS DER WELT Start der neuen Serie im Red Bulletin

RIHANNA

„Ich werde nie untergehen. Ich habe alles im Griff.“

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Gadgets, die dein Leben schlauer machen

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KRAFT.

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SEINER KLASSE.

Freude am Fahren


JE S P E R TJÄ DE R


VIDEO STABILISATION

WASSERDICHT SPRACHSTEUERUNG


DIE WELT VON RED BULL

40 NEWALL HUNTER

aus Schottland ordnete sein Leben einem Ziel unter: dem Grand Slam der Abenteurer.

Es braucht als Popsternchen eine Menge Selbstbewusstsein, um zu sagen: „Ich möchte die schwarze Madonna werden.“ Das war 2010. Doch es brauchte noch mehr Power, dass ihre Kritiker 2017 zu­ geben müssen: Rihanna hat es geschafft. Auch deshalb, weil sie bei ihrem Aufstieg auf so gut wie jede Regel des Musik­ geschäfts gepfiffen hat (Seite 26). Rebellentum, Unabhängigkeit und eine gesunde Distanz zu Autoritäten: Das war auch für Metallica fast 40 Jahre lang die einzig akzeptable Marschroute (Seite 32): In den Heavy-Metal-Olymp schaffst du es nur, wenn du dich permanent neu erfindest und dir doch treu bleibst. Viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion 6

„Ich zahle nie drauf. Ich hab alles unter Kontrolle.“ RIHANNA, SEITE 26

SHAMIL TANNA (COVER), HENRY HUNT/NEWALL HUNTER, ZOE MCCONNELL/CHILLI MEDIA

WILLKOMMEN


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MÄRZ 2017

60 NACHTS LEBEN

Das Space auf Ibiza, einer der weltbesten Clubs, wird Schauplatz einer Völkerwanderung.

AUF EINEN BLICK GALLERY 12

GOOD SHOTS! Fotos des Monats

BULLEVARD 19

MENSCHEN, die uns inspirieren

FEATURES 26 Rihanna

Ihr rasanter Aufstieg ist die Geschichte eines konsequenten Regelbruchs.

32 Metallica

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50

MAX STÖCKL

ALEX SOOJUNG-KIM PANG

über seine erfüllte Liebe zum Mountainbiken samt der Begleiterscheinung eines neuen Geschwindigkeitsweltrekords.

Dieser Mann verdient es, dass wir ihm zuhören. Tu weniger, erreiche mehr, ist Mr. Pangs verblüffendes Lebensmotto.

40 Newall Hunter

Ein sehr unabenteuerlicher Alpinist erringt den „Adventurers Grand Slam“.

50 Heroes des Monats

Zukunftsforscher Alex Soojung-Kim Pang, Soundgenie Tom Holkenborg/ Junkie XL, Ultrarunner Dylan Bowman, Eishockey-Coach Greg Poss.

56 Max Stöckl

Ein Mountainbike-Verrückter, der alles gibt und noch mehr zurückbekommt.

60 „Elrow“ im Space Club

Willkommen bei Elrow auf Ibiza: bei einer voll durchgeknallten Clubnacht.

32 68 METALLICA

Nach fast 40 Jahren Heavy Metal hat das Quartett mehr Biss denn je. Und immer noch keine goldene Haifischbecken-Bar. 8

SALZWASSER-ACTION

Tauchen vor Malta, Segeln vor Kroatien, Surfen vor Spanien: drei Varianten besonders exquisiten Wassersports.

ACTION! 67 SEE IT. GET IT. DO IT. Reise, Gadgets, Uhren, Musik und Motor 91 SPECIAL Richtig schlaue Gadgets 98 MAKES YOU FLY Magischer Moment

THE RED BULLETIN

FARIS VILLENA, MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL, SAROYAN HUMPHREY, SHAMIL TANNA, MAURITIUS IMAGES/NATURE PICTURE LIBRARY/ALEX MUSTARD

Das kalifornisch-dänische HeavyMetal-Quartett hat mehr Spaß denn je.


WIN

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THE RED BULLETIN BACKSTAGE MÄRZ 2017

CONTRIBUTORS MIT AN BORD

KHRIS COWLEY

Winterfest: Outdoor-Held Hunter beim Red Bulletin-Shooting in Schottland

Ein Abenteurer wie du und ich Die höchsten Gipfel aller sieben Kontinente besteigen samt erfolgreichen Expeditionen an Nord- und Südpol: Den sogenannten „Adventurers Grand Slam“ schafften bis dato nur 14 Profi-Abenteurer. Nummer 15 heißt Newall Hunter, ist 53, kommt aus Schottland und verdient sein Geld als Computer-Fachmann. „Man würde ihn eher in einem Pub als am hohen Berg vermuten“, schreibt unser Autor Justin Hynes. Wie Amateur-Abenteurer Hunter die Grand-Slam-Herausforderung dennoch packte, lesen Sie ab Seite 40.

Der Nightlife-Fotograf aus London dokumentiert exzessive Partys auf der ganzen Welt. Als während seines Besuchs im Space Club auf Ibiza ein Wikingerschiff durch den Club schwebte, staunte sogar er. S. 60.

THE RED BULLETIN WELTWEIT

GISBERT L. BRUNNER

Der Münchner Uhren-Experte verblüfft selbst Fachleute mit seinem enzyklopädischen Wissen über Zeitmesser. Diesen Monat erklärt er eine dem Pianisten Lang Lang gewidmete musikalische Armbanduhr. S. 72.

The Red Bulletin erscheint derzeit in acht Ländern. Im Bild die Aufmacher-Doppelseite der Reportage über Wrestling-Multitalent Adam Bridle („Angélico“) aus unserer Mexiko-Ausgabe. Mehr nicht Alltägliches gibt’s auf: www.redbulletin.com

MAKING OF DAS SHOOTING DES MONATS

„Sobald diese Jungs den Raum betreten, steigt der Energie-Level.“ FOTOGRAF SHAMIL TANNA Der Londoner Shamil Tanna lichtete schon Rock-Ikonen wie Iggy Pop, Muse oder Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant ab. Beim Red Bulletin-Covershooting in London verblüffte ihn vor allem Metallicas gewaltiges Arsenal an Heavy-Metal-Posen. Seite 32.

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„Du bist keiner von uns, Kumpel“: Fotograf Shamil Tanna (2. v. li.) mit Metallica in London

THE RED BULLETIN


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GALLERY


ZEITEN DES SCHLAMMS

WENATCHEE, WASHINGTON, USA FOTO: STEVE GNAM „Mud Season“ nennen die Bewohner des US‑Bundesstaates Washington jene Zeit der Schneeschmelze, in der sich ihre unbefestigten Straßen in feuchte Schlammpisten verwandeln. Was die Autofahrer zur Weißglut treibt, freut wetterfeste Biker wie Caleb Ambrose, der hier am Fuß des Kaskadengebirges durch einen frischen Dirt Track pflügt. Mehr Outdoor‑Action: www.gnam.photo

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MONDLANDUNG VEGARD AASEN/RED BULL ILLUME

HAKUBA, JAPAN FOTO: VEGARD AASEN

„Ich wollte entspannt Ski fahren und ließ meine Kamera darum zu Hause“, erzählt der norwegische Fotograf Vegard Aasen. „Aber als ich die Tourengeher sah, bereute ich meine Entscheidung. Das Motiv war fantastisch, also drückte ich mit der Kamera meines Huawei P8 ab.“ Das Ergebnis: ein Handy-Bild wie ein Gemälde und der Sieg in der „Mobile“-Kategorie von Red Bull Illume, dem weltweit führenden Wettbewerb für Adventure-Fotografie. Alle Siegerbilder: www.redbullillume.com

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SPIDER-MAN SQUAMISH (B. C.), KANADA FOTO: DAN KRAUSS

Seit den siebziger Jahren zieht der kanadische Cacodemon-Boulder Spitzenkletterer aus aller Welt in seinen Bann. US-Legende Chris Sharma schaffte auf dem haushohen Granitfelsen 2005 erstmals die ultraschwierige „Dreamcatcher“-Route. Sein Landsmann Keenan Waeschle versucht sich im Bild an der Route „Permanent Waves“, die offensichtlich das Wachstum der Rückenmuskeln forciert. instagram.com/dankrauss

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BULLEVARD MENSCHEN, DIE UNS INSPIRIEREN

NEUSTART

RAMONA ROSALES/AUGUST

TOM HIDDLESTON MACHTE 2016 EINDEUTIG DIE FALSCHEN SCHLAGZEILEN. 2017 KÖNNTE ABER SEIN JAHR WERDEN. 2016 war für Tom Hiddleston ein Jahr zum Vergessen. Mit Ausnahme seiner Hauptrolle in der genialen TV-Miniserie „The Night Manager“ landete er Flops, seine Filme „I Saw the Light“ und „HighRise“ stürzten gewaltig ab. Außerdem war aus Freundin Taylor Swift nach nur drei Monaten eine Exfreundin geworden. Manche hatten richtig Mitleid mit dem 007-Anwärter, andere hielten die Beziehung ohnehin für einen PR-Gag. „Hater gewinnen nie“, sagte Hiddleston einmal über seinen abgefahrenen Marvel-Bösewicht Loki. „Ich bin überzeugt, dass sich negative Energie auch im wahren Leben nicht auszahlt.“ Dem neuen Jahr blickt Hiddleston aus mindestens zwei Gründen optimistisch entgegen: „Kong: Skull Island“ (ab 10. März) und „Thor: Ragnarok“ (ab 26. Oktober) laufen im Kino an.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD 2016 Ein Teil der Tesla Gigafactory in Nevada wird finalisiert. Das weltweit größte Produk Produktionsgebäude seiner Art soll 2020 seinen vollen Betrieb aufnehmen und Akkus für Tesla-Autos, Häuser und Fa Fabriken produzieren. Zudem kommt mit dem Tesla Model X ein SUV auf den Markt, SpaceX kündigt den ersten Mars-Flug für 2022 an. Laut „Forbes“ beträgt Musks Ver Vermögen 11,8 Milliarden Dollar.

1971 Elon Reeve Musk wird am 28. Juni in Pretoria, Süd Südafrika, geboren. Als er acht ist, lassen sich seine Eltern scheiden. Er lebt mit Bruder und Schwester bei der Mutter. Eines Tages sagt Elon zu ihr: „Du hast drei Kinder und Papa gar keins!“, und zieht mit elf zu seinem Vater, einem MaschinenbauIngenieur. Seine Freizeit ver verbringt Elon programmierend am Commodore VIC-20.

2015 Musk wird Co-Vorsitzender von OpenAI, einer NonProfit-Organisation zur Erforschung künstlicher Intelligenz. Das Ziel: die Schaffung von Robotern, die uns nicht alle Jobs weg wegnehmen und die Menschheit nicht bedrohen. „Wir wollen auf eine bessere Zukunft hinarbeiten“, arbeiten“, sagt Musk.

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ÜBER STROM AUF ZUM MARS! ELON MUSK, MILLIARDEN­ SCHWERER UNTERNEHMER UND ÖKO­KÄMPFER, FÜHRT UNS IN DIE ZUKUNFT.

1995

2004

Nach dem Bachelor-Ab Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und Physik an der University of Pennsylvania beginnt Musk das PhD-Studium an der Stanford University – und beendet es nach zwei Tagen. „Ich war in keinem einzigen Kurs“, sagt Musk später. „Ich musste mich entschei entscheiden: ‚Entweder du studierst, oder du gründest deine Internetfirma.‘“ Er gründet das Start-up Zip2, ein Online-Branchenbuch.

Musk wird Vorsitzender des E-Auto-Herstellers Tesla, in den er bereits viel Geld inin vestierte. Vier Jahre später übernimmt er den CEO-PosCEO-Pos ten, und Tesla bringt den Roadster auf den Markt. Als erstes Massenauto läuft es mit Lithium-Ionen-Akkus, die etwa für Laptops und Handys verwendet werden. Bis heute werden rund 2500 Roadster verkauft.

2002 Musk verkauft Zip2 um 22 Millionen Dollar, drei Jahre später kassiert er 165 MillioMillio nen Dollar für den Verkauf von PayPal (gegründet 1998) an eBay. Musk gründet das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX. Ziel: Menschen auf den Mars zu bringen. Nicht jeder ist von dieser Vision begeistert. Bei einem Raketenkauf in Russland werden Musk und sein Team von einem russischen Chefingenieur bespuckt, weil sie „nur Scheiße labern“.

2013 Der Hyperloop, ein HighTech-Zug in einer Fahrröhre, wird präsentiert und soll in Zukunft bis zu 1200 km/h schnell fahren. Kritiker halten das mutige Projekt für zu aufwendig und kost kostspielig. Aber sie können ver versuchen, es besser zu machen – Musk hat die Technologie hinter dem Zug nämlich für jeden zugänglich gemacht.

2012 Was für ein Sommer! Teslas Fünftürer Model S erscheint vier Jahre nach seiner Ankündigung (und verkauft sich bis heute über 150.000-mal). Außerdem befördert die SpaceX-Rakete Falcon 9 die Asche des SchauSchau spielers James Doohan, besser bekannt als Scotty aus der TVSerie „Raumschiff Enterprise“, in den Weltraum.

TIM MÖLLER-KAYA

Computerfreak und Bücher Bücherwurm, der er ist, wird Elon von seinen Mitschülern als „muskrat“ („Bisamratte“) verspottet. Mit zwölf pro programmiert er den „Space Invaders“-Klon „Blastar“ und verkauft einem PCMagazin um 500 Dollar den Code. (Der später in einer Musk-Biografie abgedruckt wird, jetzt steht „Blastar“ online zum Zocken bereit.)

GETTY IMAGES

1984


BULLEVARD

NEUE SPITZEN

„ES IST EINFACH DUMM, IN DER ZUKUNFT ZU LEBEN STATT IN DER GEGENWART.“

AMANDA SEYFRIED SPRICHT GELASSEN ÜBER IHRE SCHWÄCHEN UND SKYPT MIT IHREN HUNDEN.

ART PARTNER/BLAUBLUT-EDITION.COM

Der Lebenslauf der Schauspielerin Amanda Seyfried wird Ende dieses Jahres um einige prestigeträchtige Positionen reicher sein: das Serien-Remake von „Twin Peaks“ (an der Seite von halb Hollywood), die Komödie „The Clapper“, den Sci-FiThriller „Anon“ und das Drama „The Last Word“, in dem sie eine Journalistin spielt, die den Nachruf einer ziemlich geheimnisvollen (und vor allem noch lebenden) Frau schreiben soll. Seyfrieds Vielfalt ist Programm: So richtig festnageln auf ein Rollenbild lässt sie sich schon seit ihrem Debüt nicht („Girls Club – Vorsicht bissig!“ an der Seite von Lindsay Lohan, 2004). Ungewöhnlich offen gibt sie sich in Interviews, wenn sie etwa über die SkypeChats mit ihren Hunden plaudert oder ihre Depression thematisiert. „Du kannst deine Ängste nicht wegfantasieren“, sagt Seyfried. „Das hilft dir nicht. Es ist wichtig, den Tag zu genießen, weil wir ja nicht mal wissen, was in zehn Minuten geschehen wird. Ich versuche im Moment zu leben und denke nicht an die Zukunft.“ Was aber vielleicht gar keine schlechte Idee wäre, hat sie doch ausgezeichnete Chancen, Hollywoods Frau der Zukunft zu sein.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD

NEU IN DEINEM NETWORK

WIE BITTE?

WIE DU DIESEN MONAT SCHLAUER FOLLOWST, LIKST ODER RETWEETEST.

„Überleben bedeutet: einein fach nur niemals aufgeben. Versuch Dinge einfach so lange, bis sie klappen.“ „BEAR“ GRYLLS, ABENTEURER

„Ich habe aufgehört, mir Sorgen zu machen oder mir über Vergangenes den Kopf zu zerbrechen. Mich beschäftigt schäftigt nur noch das, was vor mir liegt.“

„Ich habe gelernt, dass es keinen geraden Weg nach oben gibt. Er ist voller Umwege und Rückschläge. Das Wichtigste: Du musst geduldig sein und immer an das glauben, was du tust – egal was gerade geschieht. Nur dann hast du die Chance, dein Ziel zu erreichen.“ EUGENIE BOUCHARD, WIMBLEDON-FINALISTIN 2014, AKTUELLES RANKING: AUSSERHALB DER TOP 30

ROBERT DOWNEY JR., IRON MAN

„Ich war wirklich ganz unten. Aber ich bin dankbar dafür. So hatte ich die Chance, mein Leben ganz neu zu gestalten. Ohne Rückschläge erfährst du niemals, wer du wirklich bist oder wer deine wahren Freunde sind.“

„Es gibt keine Katas­ trophen, nur Chancen. Das bedeutet für mich natürlich auch: Chancen auf neue Katastrophen.“ BORIS JOHNSON, BRITISCHER AUSSENMINISTER

JOANNE K. ROWLING, HARRY-POTTERMULTIMILLIONÄRIN, EINSTIGE SINGLE-MAMA

„Niederlagen machen dich stärker. Nutze sie als Sprungbrett, denk nicht an die Vergangenheit. Vergiss deine Fehler nicht, aber halte sie dir auch nicht vor. Lass nicht zu, dass sie dich blockieren oder dir deine Zeit und Energie rauben.“ JOHNNY CASH, MAN IN BLACK

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„Ich halte mich fern von Dingen, die mich belasten. Wenn draußen ein Hurrikan wütet, mache ich ja auch nicht das Fenster auf.“ TAYLOR SWIFT, POP-KÖNIGIN

WORLD PRESS PHOTO twitter.com/ worldpressphoto Die internationale Stiftung setzte bereits auf „visuellen Journalismus“, bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Auf ihrem Twitter-Feed findest du bewegende Bilder von mutigen Fotografen an Hotspots in aller Welt, und häufig auch die spannenden Hintergrundstorys dazu.

HODINKEE instagram.com/ hodinkee Für jeden kommt irgendwann die Zeit, in der man sich mit dem Thema Zeitmessung auseinandersetzt. Hier bist du richtig, wenn du eine lebenslange, sekundengenau berechenbare Begleiterin für dein Handgelenk suchst – oder Anregungen für einen stylischen Flirt mit einem aktuellen Trend.

DEN OF GEEK facebook.com/ denofgeek Klar gibt es mehr als genug Websites, TwitterFeeds und FacebookSeiten, die Trailer, News, Reviews und Analysen zu Nerd-Serien und Nerd-Filmen liefern. Aber keiner macht’s besser, smarter, tiefsinniger als Den of Geek. Gibt’s auch als Website und Twitter-Feed. THE RED BULLETIN

GETTY IMAGES (7)

EGAL WIE GUT DAS LEBEN ES MIT DIR MEINT: DU WIRST MANCHMAL RÜCKSCHLÄGE EINSTECKEN MÜSSEN. WIE DU DAMIT UMGEHST? WIR HABEN EIN PAAR EXPERTEN BEFRAGT.



BULLEVARD

ALEX GREGORY DER ZWEIFACHE BRITISCHE RUDER-OLYMPIASIEGER ERKLÄRT, WIE VIELE STUNDEN NÖTIG SIND, UM EINEN NORMALEN KÖRPER IN DEN EINES ELITE-ATHLETEN ZU VERWANDELN.

25 0

RUDER-KILOMETER PRO WOCHE IM WINTER. „Zum Teil auf dem Wasser, zum Teil an der Rudermaschine. Woche für Woche, ganz egal wie das Wetter ist – wir gehen nur dann nicht raus, wenn die Boote nicht durchs Eis kommen.“

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WM- ODER OLYMPIASIEGE IN FOLGE. „Ich bin einer von nur drei Ruderern weltweit, die sechsmal am Stück bei Olympia oder der WM gewonnen haben, und ich bin mächtig stolz darauf. In London 2012 die Ziellinie zu überqueren war eine unglaubliche Erleichterung und Bestätigung. Aber 2016 ging es darum, zu beweisen, dass 2012 kein Zufall gewesen war. Ich erinnere mich noch, als mein Coach Jürgen Gröbler nach London zu mir sagte: ‚Alex, einmal ist einfach. Zweimal richtig schwierig.‘“

384.000

IM GYM BEWEGTE KILOGRAMM PRO JAHR. „Wir machen pro Woche vier Gewichts-Einheiten zusätzlich zum Rudertraining. Im Mittelpunkt stehen Power Cleans, weil sie der Ruderbewegung ähneln. Bei Power Cleans lege ich 115 Kilo auf. Die anderen Werte: Bankdrücken 120 Kilo, Bankziehen 115 Kilo, Squats 150 Kilo.“

6000

TÄGLICHER KALORIENVERBRAUCH IN TRAININGSPHASEN. „Ich muss kämpfen, mein Gewicht zu halten – ich schaufle rein, was geht. Gesundes Zeug, dann McDonald’s- oder Proteinshakes obendrauf. Ich esse 25 Prozent Proteine und 75 Prozent Kohlehydrate – ohne die geht es nicht. Am Abend gönn ich mir noch einen 500-KalorienProteinshake, so schaffe ich das Training am nächsten Tag.“

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5:52

MINUTEN FÜR 2000 METER AUF DEM ERGO. „Rudern ist ein Kraftausdauersport. Wir sind nicht besonders stark, aber wir müssen die Kraft über ein Sechs-Minuten-Rennen bringen, Zug für Zug. Meine Stärken sind meine Technik und meine aerobe KapaKapa zität. Ich bin von Natur aus nicht übermäßig kräftig, da musste ich einen Trainingsschwerpunkt setzen.“

100

ZUGENOMMENE MUSKELMUSKEL MASSE VOR OLYMPIA IN KILOGRAMM. „2008 in Peking war ich nicht dabei. Und mir ging ein Licht auf: Ausdauer hatte ich genug, aber mir fehlte es an Kraft. Konsequenz: drei Monate im Gym ganz ohne aerobes Training, fünf GewichtSessions die Woche. Ich musste meine KalorienKalorien zufuhr verdoppeln, mit vier Proteinshakes pro Tag – das schmeckte abab scheulich. Aber es zahlte sich aus. Ich legte ordentlich zu!“

3500

TRAININGSTAGE PRO JAHR. „Ein paar StunStun den auf dem Wasser, eine Stunde Rudern an der Maschine, dann Gewichte: Wir trainieren dreidrei mal täglich, sieben Tage die Woche. So geht das jetzt seit 16 Jahren. Nach der Weltmeisterschaft gab’s ein wenig Freizeit, aber das war’s. Da gibt es auch keinen Spielraum. Wenn du nicht gut genug trainierst, schaffst du’s nicht ins Team.“

LEISTUNGSDATEN

Disziplin: Vierer ohne Steuermann, Achter Alter: 32 Größe: 198 cm Gewicht: 98 kg Erfolge: WM-Gold 2009 (Polen), 2011 (Slowenien), 2013 im Achter (Südkorea), 2014 (Niederlande), 2015 (Frankreich), Olympia-Gold im Vierer ohne – London 2012, Rio 2016, jeweils im britischen Boot

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STARKE ZAHLEN

THE RED BULLETIN


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Photo : Éric Vargiolu/DPPI.

M U Z K C I R T T HA ! E G L O F N I G E I S N E T I E ZW

PEUGEOT GEWINNER DER DAKAR 2017 Gratulation an das Peugeot Total Team zum zweiten Dakar Sieg in Folge und zum Dreifach-Sieg.


Rihanna Ăźberfordert alle. Ihre Plattenfirma, ihre Fans, ihre Kritiker. Und manchmal sogar sich selbst. Die Geschichte einer Frau, die alle Regeln bricht. Text: Peter Robinson Fotos: Zoe McConnell

BITTE HECHELN 26



Rude Girl: Rihanna hat das Spiel mit der ­Kamera perfek­ tioniert, wie die vielen gewagten Fotoshoots und Instagram-Posts beweisen.

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Jay Z sah Rihannas Potential sofort: „Ich nahm sie noch am selben Tag unter Vertrag. Ich wusste nach zwei Minuten, dass sie ein Star ist.“


E

s ist zehn Jahre her, da klopfte sie in einem Magazin-Interview für damalige Verhältnisse übergroße Sprüche: „Ich möchte die schwarze Madonna werden.“ Doch 2017 ist der ehrgeizige Traum von Rihanna tatsächlich Realität: Über 200 Millionen Tonträger, als erste Künstlerin mehr als 100 Millionen digitale Songs verkauft, sieben Alben in den ersten acht Jahren ihrer Karriere veröffentlicht, jüngster Solo-Artist mit 14 Nummer-eins-Hits in den USA. Unter den zahlreichen Awards: acht Grammys, 18 Billboard Music Awards. Kein Wunder, dass Fans, Kritiker und sogar Kollegen sie verehren. „Rihanna mag jünger sein als ich, aber ich habe immer zu ihr aufgeschaut“, sagte Rapper Drake bei den Video Music Awards 2016. „Sie ist eine lebende Legende.“ Das Bemerkenswerteste an ihrem Erfolg: Rihanna kümmerte sich nie um ihre Rolle als weiblicher Popstar. Wenn andere ihr von etwas abrieten, tat sie es erst recht. Wenn andere sich nicht trauten, den Mund aufzumachen, ging sie ins Rampenlicht. Sie brach jede denkbare Regel, und die, die sie nicht brechen konnte, ignorierte sie. Es ist ihre Lust am Anecken, die Rihanna zum über übergroßen Popstar machte. Und ihr Vertrauen in die eigenen Instinkte. 2016 machte sie mit dem Release des sperrigen, über weite Strecken radiofeindlichen „Anti“ ihren kühnsten Move. Kein eingängiges Hitalbum, wie viele es erhofft hatten. Ihre Fans nahmen die Herausforderung dennoch an, vor allem weil Rihanna ihnen stets auf Augenhöhe begegnete. „Ich möchte Peer meiner Fans sein“, erzählte sie Talkshow-Queen Oprah Winfrey 2012. „Sie sollen wissen, dass auch ich nicht fehlerfrei bin.“ Rihannas Karriere begann wie die von Katy Perry, Taylor Swift und Lady Gaga Mitte der 2000er, als Social Media sich anschickten, die Medienlandschaft für immer zu verändern. Niemand gab seinen Fans so viel von seinem echten Leben wie Rihanna. Wie wenig sie hingegen von traditionellen Medien hält, machte sie immer wieder deutlich. Etwa 2013, als die britische Kolumnistin Liz Jones in der konservativen „Daily Mail“ von Rihanna als einem „schädlichen Vorbild“ schrieb. Rihanna antwortete prompt. Jones sei ein „kleines Häufchen Elend in den Wechseljahren“. Als der britische „New Musical Express“ Rihanna nach einer möglichen Zusammenarbeit mit Taylor Swift fragte, meinte sie nur: „Ich glaube nicht, dass unsere Marken zusammenpassen. Sie ist ein Vorbild, ich bin es nicht.“ Role Model oder nicht, Rihanna begeistert ihre Fans, auch die in den obersten Chefetagen: Sie hat millionenhoch dotierte Werbeverträge in mit Marken wie MAC, Dior, Puma oder Samsung. „Es gibt niemanden, der mich mehr fasziniert“, schwärmte US-Modeschöpfer Alexander Wang, als Rihannas drittes „Vogue“-Cover erschien. Die fünfzehnjährige Rihanna hätte all das nie für möglich gehalten, als sie den New Yorker Produzenten und Songwriter Evan Rogers beim Barbados-Urlaub an-

quatschte. Sie hatte eine Girlband mit zwei Freundinnen, Rogers sah sich das Trio an. „Rihanna stach sofort hervor. Ich sagte zu mir: ‚Wenn dieses Mädchen auch noch singen kann, dann hol mich der Teufel!‘“, erinnerte sich Rogers später. „Diese Ausstrahlung! Ihr Make-up war perfekt, sie trug Capri-Hosen und dazupassende Sneakers, sie hatte diese grünen Augen und den Hals eines Supermodels.“ Wenige Monate später gewann Jay Z beim ersten Treffen ziemlich denselben Eindruck. Damals suchte Rihanna eine Plattenfirma, unter ihren Demos war die spätere erste Single „Pon de Replay“ versteckt. „Ich nahm Rihanna noch am selben Tag unter Vertrag“, sagte Jay Z später. „Ich wusste nach zwei Minuten, dass sie ein Star ist.“ Rihanna traf Jay Z, bevor sie bei anderen Labels anklopfte. Und er bestand darauf, dass sie so lange in seinem Büro blieb, bis der Papierkram erledigt war. Rihanna ver verließ das Gebäude um vier Uhr morgens, so die Legende. Doch sogar Jay Z musste sich irgendwann eingestehen, dass Rihanna nicht zu zähmen ist. „Ich kann – und will – nicht kontrollieren, was sie mit ihrem Leben macht“, meinte er. „Ich kann Ratschläge geben, wenn ich danach gefragt werde, aber das war’s auch schon.“ Die Sechzehnjährige, die eben noch in seinem Büro gesessen war, hatte einen Welthit mit ihrem ersten Album, holte Platin mit dem zweiten, Nummer drei machte sie zum globalen Superstar. Was dann kam, war ihr viertes Album, das provokante „Rated R“, das aus der mit blauen Flecken übersäten Beziehung zu Chris Brown hervorging. Ein Meisterwerk gegen alle Regeln des kommerziellen Erfolgs, entstanden gegen den Widerstand der Plattenfirma. „Dieses Album war meine Art zu rebellieren“, sagte Rihanna. 2015 war sie sich ihrer Sache so sicher, dass sie den Gesang für Major Lazers „Lean On“ ablehnte – der zum meistgestreamten Song aller Zeiten wurde – und sogar Hitschreibern wie Calvin Harris den Laufpass gab. Rihanna nahm sich Zeit, ihren Sound zu finden – allein dieser Schritt unterstreicht ihre Ausnahmestellung als einer der wichtigsten Popstars ihrer Generation. Rihannas Selbstvertrauen kommt von innen. „Es ist wichtig für mich, dass ich weiß, wer ich bin, und dass ich damit arbeite“, sagte sie 2013. „Hater wollen mich unter untergehen sehen. Aber den Gefallen tu ich ihnen nicht. Ich werde nie untergehen. Ich habe alles im Griff.“ Auf die Frage, wie und wo Rihanna sich selbst mit achtzig sieht, antwortete sie: voll mit Tattoos, glücklich am Strand. Ob sie sich an den Plan hält? „Mal sehen. Ich habe meine eigene Art, Regeln zu brechen – manchmal auch gar nicht absichtlich.“ rihannanow.com

„Hater wollen mich untergehen sehen. Aber den Gefallen tu ich ihnen nicht. Ich werde nie untergehen. Ich habe alles im Griff.“ THE RED BULLETIN

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EDELMETALL Nach fast vier Dekaden im Musik-Biz könnte eigentlich irgendwann die Lust nachlassen. Aber METALLICA haben mehr Spaß denn je. Die Metal-Legenden über Erfolgshunger, Unabhängigkeit und die Sache mit der vergoldeten Haifischbecken-Bar. TEXT Nick Amies FOTOS Shamil Tanna 32

THE RED BULLETIN


Metallica, London, November 2016


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odesdramen, Süchte, Prozesslawinen … Metallica haben in ihren bisher mehr als 35 Jahren auf der Straße des Metal nichts ausgelassen, was Gott verboten hat. Doch das jugendliche Feuer, mit dem sie die Metal-Szene in den fernen 1980ern in Brand setzten, lodert noch immer – auch wenn die Bandmitglieder mittlerweile in ihren Fünfzigern angekommen sind. Wir begleiten Sänger und Gitarrist JAMES HETFIELD und Drummer LARS ULRICH durch ihre Evolution von düsteren Thrash-Metallern zu einer der größten Bands des Planeten. the red bulletin: Ihr habt letzten November mit eurem sechsten Nummer1-Album „Hardwired…to Self-Destruct“ gleich mal in 57 Ländern die Charts gestürmt. Gibt so etwas nach 35 Jahren immer noch denselben Kick wie zu Beginn? james hetfield: Und wie! Wirklich inter­ essant und zugleich irgendwie bizarr ist: Je älter wir werden, umso wichtiger ist für uns ein Nummer­1­Album. Dass wir das nach 35 Jahren noch schaffen, ist groß­ artig. Das ist der Sauerstoff, den wir atmen! lars ulrich: Es ist ein geiles Gefühl, dass Metallica noch immer relevante Platten machen können; und dass harte Musik nach wie vor so viele Menschen begeistert, ist auch großartig. Echte Rock Rock­Bands sind ja mittlerweile in der Minderheit. Einer der wenigen dieser Outlaws zu sein, und noch dazu erfolgreich, ist ein Privileg. Ja, ich würde sagen, es ist eine gute Zeit, Teil von Metallica zu sein. „Hardwired…“ ist das erste Album, das auf eurem Label Blackened Recordings erschien. Was hat sich für euch dadurch geändert? james: Kaum was, zumal wir das Album ja nur in den USA auf unserem eigenen Label vertreiben, weltweit läuft ja alles weiterhin über Universal. Aber es gab schon einen Unterschied: Wir konnten uns Zeit nehmen, soviel wir wollten. Keine Deadlines und niemand, der anrief und sagte: „Hey, wenn ihr nicht bald liefert, reiß ich euch den Arsch auf.“ lars: Es war immer schon so, dass wir Vertragsverhandlungen mit dem Ziel führten, über unsere eigenen Nummern frei verfügen zu können, egal was passiert. Das bedeutete auch: Jede Trennung war ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Aber weil du nach dem aktuellen Album gefragt hast: Der Hauptunterschied lag nicht in der Aufnahme, sondern darin, 34

„Tief drinnen sind wir alle noch immer Rebellen. Planung, Ordnung, Professionalität, all das ist wichtig, klar. Aber Mut, Seele und das innere Feuer sind die wirklich unbezahlbaren Waffen.“ James Hetfield

was nach ihrem Ende passierte. Jetzt müssen wir 90 Prozent der Arbeit selbst machen, vor zehn oder zwanzig Jahren haben das andere Leute für uns getan. Das bedeutet auch eine Menge Verantwortung. Wenn ihr zurückblickt auf die Nummern der 35 Jahre: Sind darunter Sachen, bei denen ihr euch heute denkt: „Was zum Teufel war denn das?“ james: Es gibt Dinge, die ich auf ein paar Alben gerne ändern würde … aber nein, eigentlich doch lieber nicht. Denn wenn man das tut, nimmt man der Sache den Charakter. Ich finde es fürchterlich, wenn Bands ihre großen Klassiker neu auf­ nehmen und das Original damit quasi er er­ setzen. Das löscht doch einen Teil ihrer Geschichte! Platten sind Kinder ihrer Zeit; sie sind historische Momentaufnahmen. Natürlich, „… And Justice for All“ von 1988 merkt man das Fehlen der Bassfrequenzen an, und, ja, die Snare auf „St. Anger“ von 2003 klingt stellenweise schon arg blechern. Aber genau das macht diese Platten zu einem Teil unserer Geschichte! Als ihr anfingt, war Vinyl König. Heute ist es Nische. Warum betreibt ihr eine Schallplatten-Fabrik in Deutschland? james: Wir wuchsen mit Vinyl auf, wir lieben Vinyl. Es ist eine Erfahrung, ein Event, greifbar: Man hält die Platte, nimmt sie aus der Hülle, legt die Nadel ganz vorsichtig in die Rille. Vor etwa sechs Monaten traf ich in L. A. alte Schulfreunde, und wir hörten nur Vinyl … in den Platten­ kisten wühlen, am Karton riechen, die Liner Notes lesen und den warmen Sound hören – wenn das keine tolle Erfahrung ist, dann weiß ich nicht. Zu Beginn wart ihr ein Haufen ver verrückter Teenager. Heute seid ihr RockGiganten mit globalen Business-Ambitionen. Wie bleibt man sich selbst in so einer kompletten Verwandlung treu?

lars: Wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich keinen Geschäftsmann. Aber natürlich, wenn man einen Haufen Leute hat, die für einen arbeiten, gibt es einen Punkt, an dem man zumindest so tut, als wäre man erwachsen. In Wahrheit fühle ich mich immer noch als durchgeknallter Typ, der ewig auf der Suche ist. Wie ein Teenager, der nicht immer genau weiß, welcher Film gerade abläuft. Darum ist es besonders wichtig, ein gutes Team zu haben, ein eigenes Set­up und wirklich unabhängig zu sein … Dass uns das gelungen ist, ist echt cool, darauf sind wir richtig stolz. Ihr seht nicht wie Geschäftsmänner aus, aber ist es nicht so, dass Lars genau in diesen Dingen von Anfang an ziemlich gut war? james: Lars hat ein Händchen fürs Business. Er lernte von Motörhead, er lernte von Diamond Head, und er lernte von anderen Bands, wie sie Dinge angin­ gen, warum sie welche Entscheidungen trafen, warum der eine Manager top ist und der andere eben nicht … Lars ist unglaublich interessiert, wenn es ums Geschäft geht. Ich bin ganz anders. Musik spielen, Musik erschaffen war für mich die perfekte Vereinigung von Therapie und Karriere! Aber tief drinnen sind wir alle noch immer Rebellen. Planung, Ordnung, Professionalität, all das ist wichtig, klar. Aber Mut, Seele und das innere Feuer sind die wirklich unbezahlbaren Waffen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Metallica mit Krawatten in einem Loft sitzen und in Telefone plärren … THE RED BULLETIN


James Hetfield, Leadsänger, Gitarrist


Rob Trujillo, Bass


„Wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich keinen Geschäftsmann. Sondern einen durchgeknallten Typen, der ewig auf der Suche ist.“ Lars Ulrich

Lars Ulrich, Schlagzeug


„Kirk und Rob ­stehen immer ­bereit, ganz egal wohin die Reise geht.“ James Hetfield

Kirk Hammett, Leadgitarre


james: Hahaha, Krawatten gibt’s nicht, und im Büro sind wir so gut wie nie. Wir bezahlen Leute dafür, dass sie rumsitzen und in Telefone plärren. Das ist ja auch nicht wichtig. Wichtig ist, wer die Zügel in der Hand hält, wer die Richtung vorgibt. Lars und ich sind die zwei, die diese Band zusammengestellt haben; wir haben vom ersten Tag an unsere Vision verfolgt. Wir geben die Richtung vor, Kirk (Hammett, Leadgitarrist; Anm.) und Rob (Trujillo, Bassist; Anm.) sind immer dabei und stets bereit, ganz egal wohin die Reise geht. Ihr redet viel über Unabhängigkeit. Wie wichtig ist die für eine lange und erfolgreiche Karriere? james: Für uns absolut wichtig, ja, aber für andere? Keine Ahnung. Als wir be­ gannen, war ein Label­Vertrag ­­Vertrag das Größte. Das ist heute nicht mehr so. Du kannst deine eigene Musik im Keller machen und sie selbst veröffentlichen. Das ist eine tolle Sache. Die aber eine neue Frage aufwirft: Wie weit kommst du damit? Wäre es nicht klüger, sich jemandem anzuschließen, der größer ist? Das sind Geschäftsentschei­ dungen, die musst du treffen. Willst du eine Welttournee oder lokale Konzerte spielen? Die Antwort ist ziemlich einfach: Mach, was dich glücklich macht. lars: Das Beste an unserem Erfolg ist, dass er uns ermöglicht, eigene kreative Wege zu gehen. In erster Linie bedeutet Unabhängigkeit für uns, dass wir nie von jemandem Geld nehmen mussten; wir haben nie jemandem etwas geschuldet. james: Und wir waren immer Kontroll­ freaks. Wir wollten immer unbedingt selbst entscheiden, wie unsere Musik präsentiert wird. Das ist auch normal. Ob man Künst­ ler oder Bildhauer ist, man wird immer eine Meinung darüber haben, wie seine Kunst aufgehängt, wo sie platziert wird – das ist Teil der künstlerischen Vision. Wenn man Karriere machen will: Muss man sich da nicht auch anpassen? james: Als die Dämme brachen und man Musik gratis aus dem Internet laden konnte, hatten wir zunächst Schiss, weil wir nicht wussten, was wir davon halten sollen. Heute wissen wir, dass es ein groß­ artiger, einfacher Weg ist, seine Musik zu bekommen. Sich anzupassen ist also die einzige Möglichkeit zu überleben. Ich glaube, das gilt für jeden von uns. Während des Napster-Prozesses wurdet ihr als Internet-Feinde wahrgenommen und musstet ziemlich viel einstecken … Wie hart war das? james: Was Leute über uns, über mich denken, geht mich nichts an. Ich wusste, dass richtig war, was wir taten. Wir waren ein leichtes Ziel. Jemand, der etabliert ist, jemand, dem seine Kunst etwas bedeutet, THE RED BULLETIN

der ist auch jemand, der bevorzugt öffent­ lich hingerichtet wird. lars: Das Bild, das gezeichnet wurde, war Metallica gegen die Fans, Metallica gegen Downloads, Metallica gegen den Rest der Welt. Aber das war natürlich Bullshit. Es ging nicht um Downloads; es ging darum, wer über seine eigene Musik entscheidet. Wenn ich meine Musik gratis verteilen möchte, wer trifft dann die Entscheidung? Ist es meine oder die eines anderen? Was für ein seltsamer Sommer damals … (Im Jahr 2000 gingen Metallica gegen den Filesharing-Dienst Napster vor Gericht; Anm.) Dieser seltsame Sommer brachte auch eine „South Park“-Episode: du, Lars, weinend am Pool, weil du dir wegen

WIE DU IM JAHR 2017 ROCKSTAR WIRST: DREI TIPPS VON LARS ULRICH

1 Finde Leute, die genauso entschlossen sind wie du „Wir vier sind komplett unterschiedliche Charak­ tere, aber im Kern sind wir eine Band, die sich gemeinsam weiterentwickelt. James und ich sitzen vielleicht am Steuer, mit Kirk und Rob auf den Rücksitzen, aber jeder darf mitbestimmen, wohin die Reise geht. Band­Mitglieder kommen und gehen, aber selbst die, die jetzt nicht mehr bei uns sind, haben die Metallica­Leidenschaft gelebt. Leidenschaft bedeutet, man kämpft von Zeit zu Zeit, aber man kämpft für das Wohl der Band. Leute zu finden, die das wollen – die mit dir harte Zeiten durchmachen und nicht aufgeben –, das ist die Basis, die nötig ist.“

2 Bleib deinen Visionen und Idealen treu

„Wir haben immer Musik gemacht, die nicht jeder mochte. Aber um Geschmack geht es nicht. Wir haben getan, was wir getan haben, weil wir zu hundert Prozent daran geglaubt haben. Wenn wir immer Musik nach der Schablone unserer vor­ herigen Erfolge gemacht hätten, hätten wir uns musikalisch nie weiterentwickelt – ein kreativer Todesstoß! Wir könnten dieselbe Platte neu verpacken und den Rest des Jahres freinehmen. Aber wir lieben Herausforderungen und setzen uns immer wieder neue Ziele, damit es für alle interessant bleibt. Leute werden dir raten, einen anderen Weg einzuschlagen, und sie werden es als das Beste für die Band verkaufen, aber du bzw. ihr als Band solltet die Einzigen sein, die diese Entscheidung treffen. Lasst euch von niemandem dreinreden. Hört auf diejenigen, denen ihr ver­ traut, aber haltet immer zusammen.“

3 Halte durch „Bleib auf deinem Kurs, halte durch. Wenn du talentiert bist, wird dich jemand finden.“

illegaler Downloads keine vergoldete Haifischbecken-Bar leisten konntest. lars: Ich habe eine ziemlich dicke Haut. Ihr habt also nie mit dem Gedanken gespielt, euch eine vergoldete Haifischbecken-Bar zu gönnen? james: Was will ich denn damit? Wir stecken unser Geld lieber in ein Stage­Set, eine gute Produktion oder einen Film. Was Dekadenz angeht, die gibt es bei uns nicht. Dafür gäbe es von den anderen eine auf den Deckel, Dekadenz hat mit Metallica nichts zu tun. Es gab noch andere schwere Zeiten: 2004 zeigte die Doku „Some Kind of Monster“ die Band am Tiefpunkt mit vielen persönlichen Problemen. Warum sind Metallica damals nicht zerbrochen? lars: Als James nach einem Jahr Auszeit zurückkam und einen Mediator mitbrachte, wusste ich sechs Monate nicht, ob das alles überhaupt noch was wird. Ich wusste nicht, ob ich mit der Situation klarkomme. 2005 oder 2006 war dann alles wieder im Lot, aber eine Zeitlang war es echt elend. Wir hatten keinen Plan, keine Idee. Eine Trennung wäre irgendwie logisch gewesen, nicht? lars: Ich bin kein großer Fan von „Was wäre, wenn …?“­Fragen. Das zählt nicht. Wir sind hier, führen dieses Interview. Sich eine Welt vorzustellen, in der sich Metallica vor zehn Jahren getrennt haben, ist Energieverschwendung. Ihr habt erklärt, dass lange Tourneen nicht mehr euer Ding sind; stattdessen spielt ihr zwei Wochen und verbringt dann zwei Wochen mit euren Familien. Wird man im Alter auch pragmatischer? james: Wir befinden uns in einer extrem glücklichen Lage. Zwei Wochen spielen, dann zwei Wochen entspannen ist groß­ artig – für die eigene Familie und auch für den eigenen Verstand, das mentale und spirituelle Wohlbefinden. Wir können nicht touren wie damals mit zwanzig. Was tut ihr mit all der Freizeit? Vielleicht eine Runde mit dem Skateboard drehen, James? james: Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal auf einem Brett stand. Wir spielten beim „House of Vans“ in London Ende vergangenen Jahres, und einige aus der Crew machten mit, aber für mich ist die Zeit vorbei. Ich hab jetzt andere Dinge. Ich brauche Zeit, um von allem wegzukommen. Da ist noch immer ein einsamer Wolf in mir, der Abgeschieden­ heit liebt, der es genießt, Dinge allein zu tun, Musik, Jagen, Wandern, Camping, was auch immer. Oder in der Garage an etwas basteln, sich voll in einem Projekt verlieren … ich liebe das, ich brauche das. metallica.com

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IN DER

WS P EI T ZL E T „Grand Slam der Abenteurer“: So heißt die Challenge, die sieben höchsten Gipfel der Welt, den Nord- und den Südpol zu erreichen. Bisher gelang das nur 15 Menschen. Ein sehr wenig abenteuerlich aussehender 53-jähriger IT-Techniker aus Schottland ist unter ihnen. Wie um alles in der Welt hat der Kerl das geschafft? Text: Justin Hynes


HENRY HUNT

Newall Hunter: Das ist der Mann, der die Seven Summits, den Nord- und den SĂźdpol gepackt hat.

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D 1 ANTARKTIKA

DER SÜDPOL (2014/2015) KOSTEN: 70.000 EUR

er Spaziergang durch die Korridore der Londoner Royal Geographical Society ist eine geheimnisvolle Reise zu einigen der größten Abenteuer der Geschichte: An den Wänden hängen Bilder von Robert Falcon Scotts tragischem Wettlauf zum Südpol, Ernest Shackletons heroischer Rückkehr nach der gescheiterten Antarktis-Durchquerung und Edmund Hillarys und Tenzing Norgays Everest-Erstbesteigung. Sie alle waren professionelle Abenteurer, die ihr Leben den Expeditionen zu den abgelegensten Orten der Welt widmeten. Und dann ist da Newall Hunter. Schotte, 53 Jahre alt, leise Stimme, leichte Fleecejacke, Wanderhosen, feste Stiefel. Die Art von Kerl, dem du während eines Wander Wanderausflugs in einer Berghütte begegnest und keine große Beachtung schenkst. Dabei ist Newall Hunters Geschichte ebenso bemerkenswert wie die der überlebensgroßen Helden an den Wänden der Royal Geographical Society. Obwohl er den größten Teil seiner Zeit als IT-Techniker verbringt, komplettierte er vergangenes Jahr als erst 15. Mensch den Grand Slam der Abenteurer: Er bestieg die Seven Summits, die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente, und erreichte Nord- und Südpol. „Ich bin aber nicht mit diesem Ziel auf aufgebrochen“, sagt Hunter lächelnd. „Schließlich bin ich kein professioneller Entdecker.“ „Ich wollte keine Sponsoren. Ich verkaufte meine Geschichte auch nicht an TV-Stationen, die mir dann auf Schritt und Tritt folgen. Niemand zahlt mir etwas dafür, dass ich das tue, was ich tue. Ich mache das einfach so. Als ganz normaler Kerl.“

„Solo vom Meer bis zum Südpol – auf der MessnerRoute, die zuvor nur zwei Menschen genutzt hatten. Ich musste das Gewicht meines Gepäcks auf das absolute Minimum reduzieren. Ich war auf Skiern unterwegs, zwölf Stunden am Tag zog ich den Schlitten, 18 bis 28 Kilometer, je nach Gelände und Bedingungen. Ich verbrannte 10.000 Kalorien täglich, aber nahm ‚nur‘ 6500 zu mir. In diesen 41 Tagen verlor ich 18½ Kilo.“

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DANI CASTILLO LOFTHOUSE

„Ein Solotrip. Musste umso genauer vor­ bereitet werden. War hart.“


2 „Wenn man am Gipfel des Elbrus steht, erblickt man im Süden Georgien, im Westen die Ukraine und im Osten Tschetschenien. Großartig! Jeder besteigt den Elbrus von Süden her, was aber allzu einfach ist. Also nahm ich mir vor, den Berg von der Nordseite her anzugehen. Die nächste Stadt ist 90 Kilometer entfernt, im Geländewagen kämpfst du dich über unbefestigte Straßen. Im Winter legt man die letzten 20 Kilometer dieser Strecke bis zum Fuß des Berges auf Skiern zurück. Wir fuhren – als erste Menschen überhaupt – auf Skiern bis auf den Gipfel.“

EUROPA

ELBRUS (2016) KOSTEN: 5800 EUR

„Wir waren die Ersten, die auf Skiern vom Basislager bis auf den Gipfel und wieder zurück fuhren. Zu Fuß würde ich nie raufgehen, auf Skiern war es angenehm.“


3 NORD­ AMERIKA

DENALI, ALASKA, USA (2010/2016) KOSTEN: 11.000 EUR

„Gute Chancen zu erfrieren, wenn du nicht genau weißt, was du tust.“

4 OZEANIEN

CARSTENSZ­­ PYRAMIDE CARSTENSZ INDONESIEN (2015) KOSTEN: 23.000 EUR

„Schwer zu erreichen, schwierig zu besteigen, politisch unsicher und sauteuer.“ „Manche besteigen einen nur 2228 Meter hohen australischen ‚Berg‘ als Alternative, die CarstenszPyramide ist aber mit 4884 Metern ein richtiger Berg. Hier befinden sich die größte Gold- und die drittgrößte Kupfermine der Welt. Die indonesische Regierung sieht dich dort nicht gern, also flieg mit einem Heli drüber und lande auf den Ausläufern, um den Aufstieg zu beginnen.“

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Hunters Weg begann in seiner Heimat Schottland. Geboren in Leadhills, Schottlands zweithöchstem Dorf, verbrachte er seine Jugend damit, die Hügel der Region raufzu­ steigen. Als Teenager hatte er die sogenannten „Munros“ abgehakt, alle Berge Schottlands über 3000 Fuß (rund 914 Meter; Anm.). In den folgenden zwei Jahrzehnten nahm er sich die Alpen vor – Mont Blanc, Monte Rosa, Matterhorn –, doch irgendwann drängte sich das wahre Leben in sein Dasein als Aben­ teurer. „Mit achtzehn begann ich eine Aus­ bildung in Luftfahrtkommunikation“, erzählt er. „Und dann arbeitete ich als Flugsicherungs­ ingenieur, fast zwanzig Jahre lang.“ Im Jahr 2003, Hunter war da vierzig, be­ gann es wieder zu kribbeln. „Ich bekam richtig

„Als ich beschloss, die Seven Summits anzugehen, begann ich mit einem schwierigen Berg, um mein Können zu testen: dem Denali. Er gilt zu Recht als kältester Berg der Welt, es war schrecklich. Du musst bei minus 36 Grad Celsius Zelte auf- und abbauen, dich anziehen, Skier anund abschnallen, alles. Du brauchst einen wirklich exakten Plan, darfst deine Energie nicht vergeuden. Du bist den Elementen ausgesetzt, aber mit der richtigen Strategie kannst du mit allem fertig werden.“

Lust auf einen der Großen“, sagt er. „Aber ich dachte mir, bevor ich mich am Himalaya versuche, übe ich zuerst an etwas kleineren Bergen. Einfach um zu schauen, wie ich da oben zurechtkomme.“ Der höchste Berg außerhalb des Himalaya ist der 6961 Meter hohe Aconcagua im Westen Argentiniens. „Den nahm ich mit vier anderen und einem Bergführer in Angriff. Doch sie alle bekamen Probleme mit der Höhenkrankheit und mussten umkehren. Mir ging es gut, also ging ich allein weiter. Am Gipfel machte ich ein Foto, saß ein wenig rum, aß eine Kleinigkeit und joggte wieder zurück zum Lager. Das war cool. Und das Beste an der Sache war die Erkenntnis, dass ich zu solchen Leistungen imstande bin. Der Aconcagua war ein Sprungbrett für mich. Es gab mir das Selbstvertrauen für Größeres.“ So begann Hunters dreizehnjähriges Abenteuer, das er damals gar nicht als dreizehnjähriges Abenteuer plante. „Ich hatte zu Beginn ja kein wirkliches Ziel“, sagt er. „Ich wollte bloß herausfinden, ob ich einen großen Berg besteigen und mir dann vielleicht sogar den Himalaya vornehmen kann. Die Aconcagua-Expedition kostete mich um die 7000 Euro, also nicht übertrieben viel, und ich brauchte einen Monat Urlaub dafür. Mehr war nicht nötig. Am Aconcagua wartet ein Guide auf dich, sogar für dein Essen ist gesorgt. Also wirklich keine Hexerei, da raufzukommen.“ Ein Jahr später erreichte Hunter einen weiteren Gipfel der Seven Summits: den Kilimandscharo, Afrikas höchsten Berg. Ein Erfolg, den er aber kaum genießen konnte. „Das Problem am Kilimandscharo ist, dass du ihn nicht ohne Führer besteigen darfst“, sagt er. „Du musst einen lokalen Guide anheuern, das ist alles ein Business dort, und es geht alles viel zu schnell. Nach sechs Tagen THE RED BULLETIN


Nordpol

Denali

Elbrus Mt. Everest

Der Grand Slam der Abenteurer Um diesen Titel zu gewinnen, müssen Abenteurer den Nord- und den Südpol erreichen und die Seven Summits besteigen, den jeweils höchsten Berg der sieben Kontinente.

Carstensz-Pyramide Kilimandscharo

Aconcagua

Mt. Vinson

SCOTT GILMOUR

Südpol

bist du den Berg rauf- und wieder runter runtergestiegen. Das überlastet die Leute. Sie kriegen Kopfschmerzen, die Höhenkrankheit und den ganzen Rest und leiden ernsthaft. Es ist schrecklich. Diesen Berg mag ich am wenigsten von allen.“ Nach dem Kilimandscharo legte Hunter sechs Jahre Abenteuerpause ein. Nicht, weil er die Nase voll gehabt hätte, sondern weil ihm wieder einmal das Leben in die Quere kam, diesmal in Form eines 9-to-5-Jobs. „Aber dann, nach ein paar Jahren, hatte ich genug davon. Ich kündigte und machte mich selbständig. Ich wollte einfach wieder mehr Zeit für meine Reisen haben.“ 2010 versuchte es Hunter auf Alaskas 6194 Meter großem Denali (früher: Mount McKinley; Anm.) – es wurde eine Expedition, die sehr leicht seine letzte hätte sein können. Er stieg im April auf, wenn der Berg noch die meiste Zeit im Dunklen liegt und die Bedingungen unberechenbar sind. „Es ist wahnsinnig kalt, und du bist unendlich weit weg von allem“, sagt Hunter. „Ehrlich: So etwas möchte man kein zweites Mal erleben. Zu dieser Zeit des Jahres gibt es praktisch keine Chance auf Rettung am Denali. Du kannst nur hoffen, dass nichts passiert. Denn da kommt keiner, um dich zu holen.“ Der Aufstieg zum Lager auf 5180 Meter begann damit, dass Hunters Kufenflugzeug in rund 3350 Meter Höhe beinahe auf einen Gletscher gestürzt wäre. Die folgenden zehn THE RED BULLETIN

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ARKTIS

DER NORDPOL (2013) KOSTEN: 35.000 EUR

„Sehr kalt, sehr feucht. Schrecklich. Du frierst bis auf die Knochen und kannst nichts trocknen lassen.“

„Nach dem Mount Everest dachte ich, dass ich nun die restlichen der Seven Summits besteigen sollte. Aber dann hatte ich Lust auf eine neue Herausforderung: den Nordpol. Du wanderst auf Skiern endlos vor dich hin, ziehst dabei deinen Pulka (einen Transportschlitten; Anm.) mit Zelt, Essen und Brennstoff drauf. Am Ende des Tages bleibst du stehen und baust dein Zelt auf. Man könnte auch sagen: eine Art Extrem-Camping.“

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6 ASIEN

MOUNT EVEREST, NEPAL (2011) KOSTEN: 70.000 EUR

NEWALL HUNTER

„Ganz oben bist du extrem gelassen. Bis dir klar wird: Das war ja erst die Hälfte des Weges.“

„Am Gipfel fühlte ich mich wie Rutger Hauer am Ende von ,Blade Runner‘. Aber ich meine nicht das Zitat ‚Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet‘, es ging mir vielmehr um seinen Gefühlszustand während der Rede. Ich freute mich über meinen Erfolg umso mehr, als ich nie an den Gipfelsieg gedacht hatte, sondern immer nur an den nächsten Schritt. Es gibt ein Video von mir, von ganz oben. Das Team sagt: ‚Herzlichen Glückwunsch! Wie fühlst du dich?‘ Und ich antworte: ‚Äh, lass uns einfach sicher wieder hinunterkommen.‘ Mehr Menschen sterben auf dem Weg nach unten, weil sie nachlässig werden.“

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7 ANTARKTIS

MOUNT VINSON, ANTARKTIS (2015) KOSTEN: 17.000 EUR „Normalerweise kostet die Vinson-Tour an die 50.000 Euro, aber ich zahlte bloß rund 17.000, weil ich schon dort war und mit der Logistik-Firma einen guten Deal aushandelte. Der Vinson ist ähnlich wie der Denali. Der Aufstieg ist nicht so schwer, doch die Steilwand ist gleich. Du kletterst an einer Stelle fünf, sechs Stunden lang auf Eis.“

8 AFRIKA

KILIMANDSCHARO, TANSANIA (2004) KOSTEN: 5000 EUR

„Bis zum Gipfel merkst du gar nicht, dass du auf einen Berg steigst.“ „Nichts am Kilimandscharo ist schwierig, es ist ein langer, sanfter Aufstieg. Aber viele Leute kämpfen mit Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Höhenkrankheit, weil sie zu schnell gehen. Fast 6000 Meter Höhe, das darf man nicht unterschätzen.“

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„Die Reise zum Südpol und auf den Vinson bedeutete den größten Einschnitt in meiner Karriere. Der Großteil meiner Ersparnisse ging drauf, aber dafür hatte ich ja schließlich gespart.“ Tage kämpften sich Hunter und seine Kol­ legen Zentimeter für Zentimeter nach oben. Vor dem Gipfelsturm waren sie so geschwächt, dass sie sich einen Tag Pause gönnten. „Aber dann zog ein Sturm auf – so massiv, dass er das Zelt plättete. Es hatte unter der Plane minus 47 Grad Celsius. Sechs Tage und sechs Nächte waren wir gefangen.“ Als der Sturm endlich nachließ, versuchten sie es tatsäch­ lich noch mit dem Gipfel, aber es war aus­ sichtslos – sie alle waren viel zu erschöpft. „Ich habe damals viel gelernt“, sagt Hunter. „Ich habe gelernt aufzugeben, wenn es die Situation erfordert. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, musst du umkehren. Du kannst es ja später wieder versuchen. Alles besser, als du gehst da oben drauf.“

Erst sechs Jahre später sollte Hunter zum Denali zurückkehren, um seinen Grand Slam abzuschließen. Diesmal aber im Sommer, „es war der leichteste Aufstieg von allen“, sagt er. Trotzdem erinnert er sich an den Denali als die härteste der neun Grand­Slam­Heraus­ forderungen. Der Fehlversuch in Alaska stoppte Hunter nicht, ganz im Gegenteil. „Als ich vom Denali runterkam, war mein erster Gedanke: ‚Puh, gerade noch mal davongekommen.‘ Aber nach ein paar Wochen spürte ich: Mir fehlt etwas. Ich muss wieder raus. Ich brauche etwas Neues.“ Also kratzte Hunter seine Ersparnisse zu­ sammen und investierte knapp 70.000 Euro in die Expedition auf den Mount Everest. Danach wanderte er 450 Kilometer über die kanadische Arktis zum Nordpol, es folgte ein 911 Kilometer langer Solomarsch vom Filchner­Ronne­Schelfeis am Rande der Ant­ arktis zum Südpol – wo er nur haarscharf einer Tragödie entging. „Das war richtig knapp. Auf Skiern stieg ich Meter um Meter vorwärts – und plötzlich blickte ich auf ein gähnendes schwarzes Loch unter mir. Meine Skispitzen waren auf der einen Seite der Spalte, die Ski­ enden auf der anderen Seite, unter mir war nichts. Was für ein Glück ich da hatte … wäre ich nicht im exakt rechten Winkel über die THE RED BULLETIN


NEWALL HUNTER, HENRY HUNT

Spalte gefahren, ich wäre reingefallen und nie wieder rausgekommen.“ Hunters Reaktion war denkbar simpel: Er rammte seine Skistöcke in den Schnee vor ihm und hievte sich in Sicherheit – ein Beispiel für die Gelassenheit, mit der er alle Schwierig­ keiten seiner dreizehnjährigen Abenteuerzeit bewältigte, zum Beispiel auch den dreizehn­ stündigen Aufstieg auf die 4884 Meter hohe Carstensz­Pyramide im indonesischen Teil Neuguineas mit nur einem Liter Wasser und einer Tüte Chili­Erdnüsse als Proviant. Hunter ist davon überzeugt, dass im Prinzip jeder den Grand Slam der Abenteurer schaffen kann. „Viele Leute sagen: ‚Der Everest ist einfach zu gewaltig, wie zur Hölle soll ich da raufkommen?‘ Aber sobald du das eine große Ziel in viele kleine Aufgaben zerteilst – etwa ‚Was werde ich essen?‘, ‚Wie werde ich schlafen?‘ –, dann wird es machbar. Die 40 Tage, die du rauf auf den Everest brauchst, musst du genauso behandeln. Denk nur über heute, morgen und übermorgen nach, nicht weiter. Bergsteigen ist für mich eine Sache der kleinen Schritte, nicht der großen Ziele.“ „Meine Freundin sagt, ich habe keine Angst, weil mir die Fantasie dazu fehlt. Das ist nicht wahr. Vor einer Expedition gehe ich alles im Kopf durch. Du überlegst, was schief schief­ laufen könnte und wie du in Notsituationen THE RED BULLETIN

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SÜDAMERIKA

ACONCAGUA, ARGENTINIEN (2003) KOSTEN: 7000 EUR

„Die letzten 300 Meter zum Gipfel sind eine Hölle in Schutthaldenform.“ „Der Aconcagua ist technisch gar nicht schwierig, dafür aber steil. Auf dem drei- bis viertägigen Weg zum Basislager ist es unglaublich heiß. Oberhalb des Basislagers wird es aber dann eiskalt. Die letzten 300 Meter sind wahnsinnig mühsam.“

handeln würdest. Und Dinge, die du nicht beeinflussen kannst, akzeptierst du einfach – oder du gehst erst gar nicht los.“ Hunter erledigte den Südpol und den Mount Vinson in der Antarktis in einem gewaltigen 52-Tage-Trip, bevor er innerhalb von gerade mal neun Monaten die CarstenszPyramide, den Elbrus im Kaukasus und den Denali bestieg. Der immer schnellere Rhythmus der Expeditionen gab Hunters Leben eine Art Rückgrat, er liebte es, jedes Detail sorgfältig zu planen – und wenn dann alles klappte, machte ihn das glücklich. Was ihm ebenfalls viel bedeutete: Seine Erfolge beweisen, dass auch scheinbare Durchschnittskerle Außergewöhnliches schaffen können. „Ich mache das als gewöhnlicher Typ“, sagt er. „Nicht als Held oder irgendwas. Ich entschied mich bewusst gegen Sponsoren oder andere ‚Förderer‘, die sich einmischen. Vor meiner Reise zum Südpol riefen Leute an, die mich sponsern wollten, aber ich lehnte ab. Ich wollte das allein machen. Am Ende dieser Zeit kann ich jetzt sagen: ‚Ich habe das allein geschafft, ganz ohne Unterstützung.‘ Und ich allein kann jetzt den Erfolg auskosten.“ Im Juni 2016 war der Erfolg perfekt. Hunter stand auf dem Gipfel des Denali und hatte etwas vollbracht, was nur vierzehn anderen Männern und Frauen zuvor gelungen war. Dreizehn Jahre voller Mühe, Einsatz, Leidenschaft und Opfer waren vorbei. Es gab nur noch den Weg nach unten – buchstäblich und sinnbildlich. „Ich treibe seither ein wenig vor mich hin“, sagt er. „Nichts funktioniert momentan richtig. Ich sollte Arbeit finden, um Geld zu verdienen, aber ich kann mich nicht aufraffen.“ War es das wert, Karriere, Familie und materiellen Wohlstand für dieses Abenteuer zu opfern? Hat diese Mission von Hunters Leben längst Besitz ergriffen? „Die Leute in meinem Umfeld würden das bejahen, aber es ist mein Leben, nicht ihres“, sagt er. „Ohne Opfer geht es nicht. Nimm die Olympischen Spiele. Alle Gewinner von Goldmedaillen sagen das Gleiche: ‚Es geht um Hingabe, um Opfer und harte Arbeit.‘ Nichts anderes. Es gibt keinen Trick und keinen Zauberstab, wenn du etwas Großes erreichen möchtest.“ Hunter arbeitet jetzt auf sein nächstes großes Ziel hin. Wenn man ihn danach fragt, strahlt er. „Wenn ich bei den Bergen bleibe, dann wäre wohl der K2 dran, dieser heimtückische Riese. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich könnte Lust bekommen, etwas völlig anderes zu tun. Vielleicht versuche ich, die Wüste Gobi im Winter zu durchqueren. Ein längerer Marsch als durch die Antarktis und etwa genauso kalt. Es sind 2400 Kilometer in 55 Tagen oder so – bei minus 45 Grad Celsius. Niemand hat das je zuvor gemacht.“ newallhunter.com

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Alex Soojung-Kim Pang, Freizeitforscher: „Wir sind stolz darauf, gestresst zu sein. Das ist Verrückt!“


HEROES

„VERLASSEN SIE IHREN SCHREIBTISCH“ ALEX SOOJUNG-KIM PANG ist Zukunftsforscher. Hier

erklärt er, wie man seine Produktivität steigert. Sein Credo: Weniger arbeiten, mehr erreichen.

I SAROYAN HUMPHREY

m Silicon Valley wird er als Querdenker gefeiert: Alex Soojung-Kim Pang, wissenschaftlicher Leiter am dortigen Institute for the Future, bringt gestressten Managern bei, wie man effizienter ar arbeitet. Seine verblüffende Botschaft: „Tu weniger, erreiche mehr.“ Wie man diesen Ansatz auf das eigene Berufsleben anwendet, verrät der US-Bestsellerautor im Interview. the red bulletin: Herr Pang, in Ihrem neuen Buch „Pause“ behaupten Sie, dass man mehr erledigt bekommt, indem man weniger arbeitet. Wie soll das gehen? alex soojung-kim pang: Der Schlüssel liegt in der Freizeitgestaltung. Was meinen Sie damit? Schauen Sie sich Charles Darwin an. Der Mann schrieb in seinem Leben mehr als zwanzig Bücher. Dabei arbeitete er konsequent maximal vier Stunden pro Tag. Mit dieser Einstellung würde er heute in jeder Firma gefeuert werden. Weil wir an einen direkten Zusammenhang zwischen Arbeitszeit und Produktivität glauben. Klingt doch schlüssig, oder? THE RED BULLETIN

Ich halte Vorträge in aller Welt. Wissen Sie, was fast alle meine Zuhörer eint? Verraten Sie es mir! Sie antworten auf die Frage nach ihrer Verfassung mit „Ich bin gestresst“. Wir glauben, dass etwas nicht mit uns stimmt, wenn wir nicht überüberarbeitet sind. Das ist verrückt! Bei Darwin war das anders? Wenn Charles Darwin nicht am Schreibtisch saß, ging er stundenlang spazieren. Genau wie Friedrich Nietzsche. Der meinte: „Ich würde nur einem Gedanken trauen, der mindestens zehn Kilometer gewandert

Gut, aber wie komme ich als Nicht-Genie beim Ausruhen zu Geistesblitzen? Natürlich werden Sie kein physikalisches Aha-Erlebnis haben, wenn Sie kein Physiker sind. Sie müssen sich intensiv mit Ihrem Arbeitsgebiet beschäftigen, um Ihr Unter Unterbewusstsein zu stimulieren. Weniger Arbeit macht nicht automatisch produktiver? Genau wie Sportler, die bewusst pausieren, kann man auch beim Rasten besser wer werden. Voraussetzung für richtiges Rasten ist, dass Sie sich bewusst dazu entscheiden. Wie rastet man richtig? Fangen Sie klein an: Gönnen Sie sich jeden Tag zehn Minuten, in denen Sie bewusst an

Nicht immer einfach in einem Großraumbüro … Eine perfekte Lösung für dieses Problem gibt es nicht. Was hilft: Besorgen Sie sich geräuschmindernde Kopf Kopfhörer, nutzen Sie leerstehende Meetingräume, arbeiten Sie tageweise von daheim aus. Klingt gut. Aber wie erkläre ich meinem Chef, dass er davon profitiert, wenn ich mich weniger blicken lasse? Knifflig! Aber selbst im Silicon Valley findet derzeit ein Umdenkprozess statt, ausgelöst vom Samsung-Skandal. Das Management hatte angeblich den Befehl ausgegeben: „Für die nächsten sechs Monate verlässt niemand das Büro, bis das Galaxy S7 fertig ist!“ Her Her-

„CHARLES DARWIN ARBEITETE NUR VIER STUNDEN AM TAG. MIT DIESER EINSTELLUNG WÜRDE ER HEUTE GEFEUERT WERDEN.“ ist.“ Weil beiden klar war, dass sich Arbeit und Freizeit gegenseitig befruchten. Inwiefern? Neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass unser Gehirn auch aktiv ist, wenn wir scheinbar nichts tun. Mehr noch: Das Unter Unterbewusstsein ist offenbar beim Problemlösen besser als das Bewusstsein! Deshalb kommen einem die besten Ideen oft gerade dann, wenn man nicht am Schreibtisch sitzt.

nichts denken. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen, greifen Sie nicht ein. Tun Sie das im Freien. Machen Sie eine Routine daraus. Gehen Sie jeden Tag spazieren. Und: Nehmen Sie ein Notizbuch mit – um Ihre vielen neuen Ideen niederzuschreiben. Wie kann ich Arbeitsphasen produktiver gestalten? Setzen Sie sich ein gewisses Arbeitspensum und arbeiten Sie konzentriert, lassen Sie sich nicht ablenken.

aus kam ein Handy, das beim Aufladen explodieren kann. Die Lehre daraus? Es bringt nichts, sich als Über Überstundenmärtyrer hervorzutun oder seine Mitarbeiter darauf zu drillen. Mein Rat: Schalten Sie Ihr Smartphone aus, ver verlassen Sie Ihren Schreibtisch – und gehen Sie raus an die frische Luft. Florian Obkircher Folgen Sie Alex Soojung-Kim Pang auf contemplativecomputing.org

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Tom Holkenborg, 49, Sound-Genie: „Wenn du am Boden bist, geht’s nur mehr bergauf.“


„ZERSTÖRE DICH UND FANG NEU AN“ TOM HOLKENBORG opferte eine erfolgreiche Pop-

Karriere, um Filmmusik in Hollywood zu schreiben. Er weiß, wie man sich neu erfindet.

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DIRK KIKSTRA, CAMERON BAIRD/RED BULL CONTENT POOL

ie Chancen stehen gut, dass du schon einmal zu einem Song von Tom Holkenborg getanzt hast. Mit dem Remix des Elvis-Presley-Klassikers „A Little Less Conversation“ toppte der Niederländer unter dem Künstlernamen Junkie XL 2002 in 24 Ländern die Charts. Doch statt seinen Ruhm zu genießen, entschloss sich Holkenborg am vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere zu einem ungewöhnlichen Schritt. Er übersiedelte nach Hollywood, um Filmmusik zu schreiben, und ging dabei fast pleite. Mittlerweile läuft Holkenborgs Musik in Blockbustern wie „Mad Max: Fury Road“ oder der Marvel-Comic-Ver Marvel-Comic-Verfilmung „Deadpool“. Wir haben ihn gefragt, wie man sich erfolgreich neu erfindet. the red bulletin: Herr Holkenborg, Sie haben eine erfolgreiche Karriere im Pop-Business aufgegeben, um als Neuling in Hollywood Filmmusik zu machen. Wozu das Risiko? junkie xl: Ich habe eben eine Tendenz zur Selbstzerstörung. Aber daraus er ergeben sich meist gute Dinge. Können Sie das genauer erklären? Als ich noch Produzent war, schrieb ich bis zu zehn Songs pro Tag. Ich spielte sie meinen Freunden vor. Die sagten: „Das ist schon ganz gut. Du musst nur noch ein wenig an den Songs feilen.“ Ich antwortete: „Nein, die THE RED BULLETIN

sind alle scheiße.“ Und ver verwarf sie. Wenn ich nicht zu hundert Prozent zufrieden bin, fange ich lieber ganz von vorne an. Von ganz unten kann es nur bergauf gehen. Die meisten Leute haben genau davor Angst: wieder von ganz unten anfangen. Ich sage: Was dich nicht umbringt, macht dich härter. Deshalb auch der Schritt vom erfolgreichen Produzenten zum unbekannten Film-Komponisten. Das FilmGeschäft ist ein komplett anderes Business. Es hat mich gereizt, neu anzufangen. Mittlerweile läuft Ihre Musik vor einem Millionenpublikum in Kinos auf der ganzen Welt. Hatten Sie mit diesem Erfolg gerechnet? Auf keinen Fall. Im Jahr 2008 war ich am Boden. Es klappte einfach nicht in Los Angeles. Ich hatte mir ein Haus gekauft, das ich einem Treuhänder überschreiben musste. Mein ganzes StudioEquipment wurde eingelagert. Ich flog zurück nach Holland und dachte: „Das war’s mit deinem Traum.“ Schließlich reiste ich ein letztes Mal zurück nach Hollywood. Und plötzlich klappte alles. Hätte ich diese Reise nicht riskiert, sähe mein Leben heute anders aus. Was haben Sie aus dieser Schlüsselphase Ihres Lebens gelernt? Dass ein wenig Distanz oft schneller zum Ziel führt, als es verbissen zu verfolgen. Andreas Tzortzis Das ganze Interview mit Junkie XL gibt es als The Red BulletinPodcast im iTunes-Store.

Dylan Bowman, 30, Ausdauer-Philosoph: „Der Lohn des Läufers ist die Stille.“

„ICH SUCHE DIE STILLE IM KOPF“ DYLAN BOWMAN Der Ultra-Marathon-Gewinner läuft nicht gegen Konkurrenten – er jagt nach Glücksmomenten auf der Strecke. the red bulletin: Herr Bowman, Sie haben 2015 den Tarawera Ultramarathon in Neuseeland (100 Kilometer) und 2016 den Ultra-Trail Mount Fuji in Japan (47 Kilometer; ver verkürzt) gewonnen. Woran denken Sie, während Sie laufen? dylan bowman: Meistens verliere ich mich in Gedanken an Dinge, die mich ärgern. Aber mein Ziel ist es, den Kopf beim Laufen freizubekommen. Das sind die wirklich wertvollen Momente. Ich suche die Stille in meinem Kopf. Wie findet man diese Stille? Indem man so oft wie möglich läuft. Mir selbst gelingt das nur in wenigen Fällen, daher trainiere ich täglich. Welche mentalen Vorteile bringt Ihnen Ihr Job als professioneller Läufer für den Alltag? Andere Aufgaben erscheinen weniger furchterregend. Und dein Selbstvertrauen wächst nach jedem Run. Die gute Nachricht: Beides gilt für Hobbyläufer genauso. Andreas Tzortzis Laufende Updates: Folge @dylanbo auf Twitter

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Greg Poss, 51, Teammanager: „Ich konnte nur gewinnen.“


„SIEGEN, WENN WIR SCHLECHT WAREN: DAS IST GIFT“ GREG POSS wurde mit 27 Jahren eher zufällig

und ohne jede Erfahrung Eishockeytrainer – und hatte von Anfang an Erfolg.

E OLIVER JISZDA

ine Knieverletzung hatte die Eishockey­ karriere des Ameri­ kaners Greg Poss 1992 früh gestoppt. Mit einem Wirt­ schaftsstudium schien der Weg ins Management vorgezeichnet. Dann kam im Herbst des­ selben Jahres ein Anruf aus Schweden: ob er sich vorstellen könne, bis Weihnachten das Team von Olofströms IK in der Unterklasse zu trainieren. Zwei Tage später saß Poss im Flugzeug. 24 Jahre später ist er immer noch Coach – und mehrfacher Meister und Chef der Red Bulls Salzburg.

the red bulletin: Woher nahmen Sie einst das Selbstvertrauen, das Angebot anzunehmen? Sie hatten null Erfahrung. greg poss: Genau das war vielleicht auch mein Glück. Ich dachte nicht lang nach, son­ dern sprang ins kalte Wasser. Ich hatte keine Zeit, jemanden zu kopieren. Ich musste ich selbst sein. Ich. Nackt. Welche Tools hatten Sie? Fleiß. Den Willen, es zu schaffen. Liebe zum Metier. Begeisterung für die neue Auf Auf­ gabe: Als Trainer kannst du THE RED BULLETIN

so viel mehr bewegen als ein Spieler am Eis. Dieses Gefühl wollte ich um alles in der Welt auskosten, solange es nur ging. Und ich war bereit, alles dafür zu tun, dass es lange ging. Das hat gereicht? Ich hatte weder Erfahrung noch Ausbildung – das Team hat mich trotzdem akzeptiert. Spieler durchschauen sofort, wenn du ihnen was vorspielst. Ich habe gemerkt, dass ich mit Menschen umgehen, gemein­ same Ziele definieren und ver ver­ folgen kann. Mein Vorgänger hatte das Gefüge zerstört. Ich konnte also nur gewinnen.

Wichtig ist nur, was ich im Training mache. Weil? Weil du als Boss eine Kultur etablieren musst, in der gute Dinge belohnt werden und schlechte Dinge erst gar nicht passieren. Eine Kultur, in der alle mit Druck umgehen können. Du musst die Leader im Team identifizieren. Wenn du die erreicht hast, folgt der Rest automatisch – egal ob das in einem Mannschaftssport ist oder in einer Firma. War das Wirtschaftsstudium dabei ein Vorteil? Was für ein Unternehmen der Jahresabschluss, ist bei uns der Titel. Wenn meine Kultur falsch ist, werde ich nicht posi­ tiv bilanzieren. Und ich werde

es keinen Sinn, auf die Jungs böse zu sein. Man muss die Emotionen rausnehmen. Niederlagen sind egal? Nicht egal. Wenn wir schlecht gespielt haben, haben sie auch ihr Gutes. Dann merkt das Team, dass es mehr braucht. Was ich wirklich hasse, ist, Spiele zu gewinnen, in denen wir schlecht waren. So etwas ist Gift. Was inspiriert Sie? Ich sauge Einflüsse aus an­ deren Feldern auf. Ich will Meinungen, Gedankenaus­ tausch. Stammt vermutlich aus meiner Anfangszeit, als ich mir meinen Werkzeug­ kasten erst Schritt für Schritt befüllen musste. Jeder kann etwas besser als du.

„WER DAS WASSER LIEBT, WIRD SCHWIMMEN LERNEN. UND DAS GANZ UNABHÄNGIG DAVON, WIE KALT ES IST.“ Ihre ersten sieben Spiele als Cheftrainer haben Sie gewonnen und durften drei Jahre lang bleiben. Was konnten Sie, was andere nicht konnten? Als Trainer ist deine Haupt­ aufgabe nicht, der Mannschaft Powerplay oder Spielzüge beizubringen. So etwas kannst du nachlesen. Die Kunst ist, ein Team zu formen, das auch ohne dich funktioniert. Was ich auf der Spielerbank mache, darf nicht mehr wichtig sein.

auch nicht Meister. Um nach­ haltig zu wirtschaften, musst du prozessorientiert denken, nicht ergebnisorientiert. Ent­ scheidend ist die Lernkurve: Solang du besser wirst, wirst du auch Erfolg haben. Welche Fehler haben Sie als junger Coach gemacht? Ich war viel zu emotional und habe Niederlagen persönlich genommen. Erst mit den Jah­ ren habe ich verstanden, dass das Team genauso verloren hat wie ich. Als Teamleiter hat

Wollte ich Ihr Co-Trainer werden, ganz ohne Erfahrung: Welche Eigenschaften müsste ich mitbringen? Fleiß. Lernbereitschaft. Den Willen, mit mir zu streiten. Gut mit Menschen umgehen können. Unbändige Liebe zu dem, was wir tun. Wer das Wasser liebt, wird schwimmen lernen. Ganz unabhängig da­ von, wie kalt es ist. Werner Jessner www.redbulls.com

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167,6 km/h mit dem Mountainbike, Weltrekord Nummer vier, Weltruhm.

„Ein eigensinniges Vergnügen“


Aber wie tickt der Mann unter dem Aero-Helm? Porträt von Max Stöckl, einem Mann, der alles gibt, um noch mehr zurückzubekommen. Text: Werner Jessner Fotos: Marcelo Maragni, Philip Platzer

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ls die Welle der Begeisterung den frischgebackenen 2016er-DownhillWeltmeister Danny Hart auf ihren Schultern durch die Zielarena von Val di Sole, Region Trentino-Südtirol, trug, hätte man den großen Mann mit dem grau werdenden Zottelbart für einen Roadie halten können, für einen Mechaniker vielleicht. Die riesigen Hände, offensichtlich an Arbeit gewöhnt, der blaue Fingernagel, das T-Shirt mit den Logos von MS Mondraker, jenem Team, das beim letzten Weltcup die prestigeträchtige Teamwertung an sich gerissen hatte: Es war klar, dass dieser Bär mit den vielleicht ein klein wenig feuchten Augen irgendwas mit dem Triumph von Danny Hart und dem zweiten Platz von dessen erst 19 Jahre altem Teamkollegen Laurie Greenland zu tun hatte. Bloß was? Nur wenige Außenstehende hätten in dem 42-jährigen Bären das Mastermind hinter MS Racing vermutet, Max Stöckl, dessen Initialen für jenes Team stehen, das im UCI Mountainbike-Weltcup derzeit die Standards setzt, und der ein Jahrzehnt lang all seine Energie und all sein mit harter kör körperlicher Arbeit verdientes Geld in seine Leidenschaft gesteckt hatte, um diesen Moment zu erleben. Max Stöckl, ein Leben fürs Mountainbiken. Ursprünglich ist Max, der eigentlich Markus heißt und den seine Freunde Mäx nennen und die Bewunderer schon einmal Herkules, gelernter Koch. Man kann sich diese 1,90 Meter große und 102 Kilo schwere Urgewalt im Grunde nicht mit Saucieren und Kasserollen vorstellen, und doch, sagt er, „ist Kochen schon eine Leidenschaft von mir, bloß der Job hat mich nicht interessiert“. Als Teenager kam er, der Tiroler Bub, der zum Ausgleich immer schon gern in der Natur gewesen war, mit dem Mountainbiken in Kontakt. Wie schon beim Schifahren ging’s ihm darum, bergab möglichst schnell zu sein. Der Rest, nämlich das Treten, war bloß Mittel zum Zweck, ein notwendiges Übel.

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Red Bull Speed Weekend in Hintertux, Tirol, irgendwann in den frühen Neunzigern, mit Mountainbikes auf Schnee bergab, so schnell es ging, eine Art Rekordversuch in der damals noch jungen Disziplin. Max war der Erste vor Ort, die Location noch nicht bereit. „Beim Arbeiten zuzuschauen liegt mir nicht.“ Der Tiroler, der erst mit sieben Jahren Radfahren gelernt hatte, war plötzlich ungefragt in die Durchführung des Rennens involviert, schleppte, grub, schaufelte und wurde im Rennen auf Anhieb Zweiter hinter dem französischen Spezialisten Éric Barone. Die Erfolge von Mäx im regulären Downhill-Sport gehen über national relevante Ergebnisse nicht hinaus. Bekannt wurde er durch seine Geschwindigkeits-Weltrekorde, immer auf Serienbikes aufgestellt, nur für den Fall, dass jemand das Verlangen verspüren sollte, es Mäx gleichzutun: 187 km/h auf Schnee im Jahr 1999, 210 km/h im Jahr 2007 ebenfalls auf Schnee, 2011 dann 164 km/h auf Geröll, auch das ein Weltrekord. 2016 schließlich, als Familienvater und Unternehmer mit 42 Jahren, 167,6 km/h mit Lichtschrankenmessung in der Atacama-Wüste, in der Nähe der nordchilenischen Stadt Copiapó, bei seinem neunten Versuch auf eigentlich zu weichem, weil sandigem Untergrund. „Speed-Fahren wird mir nicht langweilig. Und ich kann das auch ohne große Vorbereitung. Geschwindigkeit hat mich noch nie geschreckt. Das unterscheidet mich von Downhill-Profis, denen dieses Risiko zu groß wäre“, sagt Mäx zwei Monate davor im Garten seines Hauses in Kirchberg in Tirol. Greta, die vierjährige Tochter tobt rum, „sie ist genauso wild und unerschrocken wie ich“, und es ist ganz klar, dass sie und Freundin Julia das Wichtigste in seinem Leben sind. Was kommt danach? „Erst einmal lange nichts. Dann das Team, MS Racing. Danach die Arbeit. Meine Weltrekorde zum Schluss, weil sie im Grunde ein eigensinniges Vergnügen sind.“

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„Ich habe in den letzten 13 Jahren brutal viel Geld und Zeit in den Sport investiert. Aber nur herumsitzen: Das ist doch kein Leben.“

Weltrekord, der nächste: Den Schauplatz in der chilenischen Atacama-Wüste sondierte Max parallel zu seiner Arbeit bei den Olympischen Spielen in Brasilien. Serienmäßig: die Bremse. Einzelstück: Speed-Suit mit Spoilern, nach Gipsabdrücken seiner Schenkel gefertigt.

Es ist das Rennteam, in das er den Hauptanteil seiner Zeit, seiner Energie und seiner finanziellen Ressourcen gesteckt hat. Seit seinen Zwanzigern baut Mäx EventLocations – und zwar mit seinen eigenen Händen: „Ich habe lieber einen Hammer in der Hand als einen Laptop.“ Vom Red Bull Air Race bis zu den Olympischen Spielen in Rio: Wenn jemand in lichten Höhen einhändig den 5-Kilo-Fäustel schwingt, dann ist das der Chef persönlich. (Was erklärt, warum man ihn eigentlich nur mit blauen Fingernägeln kennt.) Das Geld, das er so verdient, steckt er seit 2003 in sein Rennteam: „Begonnen hat es damit, dass ich öster österreichischen Fahrern den Zugang zur internationalen Rennszene erleichtern wollte. Ich war zwar nicht der schnellste Fahrer, aber der am besten vernetzte.“ MS Racing wurde zum Anknüpfungspunkt heimischer Rider ans internationale Geschehen. Hier fanden sie bei aller Professionalität anheimelnde Nestwärme, den vertrauten Dialekt, internationale Stars als Maßstab im Team, dazu die Sicherheit, dass Big Daddy Mäx sämtliche Schwierigkeiten aus dem Weg räumen würde, selbst wenn der oft nicht wusste, wie das gehen, woher er das Geld nehmen sollte.

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Doch irgendwie ging es sich immer aus, Maßstäbe zu setzen, anders zu sein, auf die ureigene Tiroler Art Erfolg zu haben. Was seine Firma abwarf, steckte er in einen gebrauchten Doppeldeckerbus, den er schwarz lackierte und zum spektakulären Team-Mobil umfunktionierte. So brachte er nach und nach Konzerne dazu, mit ihm zusammenzuarbeiten, schlug aber im Zuge dessen auch lukrative Deals aus, wenn er der Meinung war, dass deren Material nichts taugte. „In meinem Rennteam kommen nur Komponenten ans Bike, denen ich auch bei 200 km/h vertrauen würde.“

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ie Kompromisslosigkeit, vor allem aber das Herzblut und die Geradlinigkeit von Max Stöckl waren es, die MS Racing vom kleinen Team mit VW-Bus plus Anhänger zur internationalen Top-Adresse im UCI Mountainbike-Weltcup werden ließ. „Jedes Jahr habe ich mir die Frage gestellt, wie ich das finanzieren soll und ob ich mir das noch ein letztes Mal antue. Aber die Liebe zum Downhillen, das Gefühl, etwas besser machen zu können und damit meinen Sport noch ein wenig professioneller, hat über das Finanzielle gesiegt. Ich hatte immer Ideen, das hat mich angetrieben.“

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„Speed-Fahren wird mir nicht langweilig. Und ich kann das auch ohne große Vorbereitung. Geschwindigkeit hat mich noch nie geschreckt.“

Einen „kleinen“ Weltrekord nennt Stöckl die aktuellen 167,6 km/h. Noch höheres Tempo verhinderte der recht weiche Untergrund. Geschafft! War das nun sein letzter Rekord? Eher nicht, meint Mäx und lässt erst mal seine lädierte rechte Schulter operieren.

Große Namen fuhren für MS Racing: Brook Mac­ Donald, Matti Lehikoinen, der 2016 tödlich verunglückte Stevie Smith, der heutige Kommentator auf redbull.tv, Claudio Caluori, das australische Raubein Chris Kovarik, Doppelweltmeister Danny Hart, immer wieder auch schnelle Frauen wie Emmeline Ragot und Sabrina Jonnier. Wonach suchst du deine Fahrer aus? „Sie müssen für uns fahren wollen, weil sie wissen, dass wir ihnen die Chance auf Siege geben. Geld ist da nicht erste Priorität.“

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töckl setzt sich schon mal selbst in seinen Bus – ein Bike im Laderaum, ein Mechaniker und ein Fahrwerkstechniker am Beifahrersitz – und be­ sucht damit eine potenzielle Neuverpflichtung, um sie zu überzeugen. So geschehen mit Danny Hart, der zwei Jahre später mit perfektem Material den Welt­ meistertitel holte. „Das ist das Um und Auf: Kann ich meinen Ridern alles geben, damit sie schnell sein können? Dieses Grundgefühl muss auf beiden Seiten passen. Über Geld wird man sich einig – oder eben nicht. Das ist der Geist von MS Racing.“ Was jetzt nicht heißt, dass Stöckl ein einfacher Chef wäre. Wenn er fehlende Professionalität ortet, ist man das

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MS-Racing-Trikot schneller los, als man „Mäx“ sagen kann: „Meine Fahrer sind Profis. Sie müssen mir sagen, was sie brauchen, um schneller zu werden. Eigeninitiative ist gefragt. Ich arbeite hart, und das erwarte ich auch von jedem meiner Fahrer.“ Die totale Dominanz in der letzten Saison, die persönliche Erfolgsgeschichte mit dem Weltrekord, die Kleinfamilie in der Tiroler Idylle: Denkt man da nicht, zumindest ganz vorsichtig, ans Aufhören? Stöckl wiegt seinen großen Kopf und krault sich den Bart, wie er es immer macht. Aufhören? Diese Frage hat er schon zu oft gehört. Wie will man mit etwas aufhören, das das Leben so ungemein bereichert hat, das ihn aus der Küche geholt und hinaus in die Welt gebracht, das ihm so viele Freundschaften und Emotionen beschert, kurz: das Leben wertvoll gemacht hat? „Ich habe in den letzten 13 Jahren brutal viel Geld und Zeit in den Sport investiert. Aber nur herumsitzen: Das ist doch kein Leben. Wenn du etwas wirk wirklich liebst, vergisst du, dass du zwischendurch hart am Limit warst und mehr riskiert hast, als du eigentlich wolltest.“ new.ms-racing.at

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EIN KÄFIG VOLLER NARREN Julius Caesar tanzt mit Dschingis Khan, darüber wacht ein chinesischer Drache, und ein Wikingerschiff gleitet durch den Club – willkommen im „Space“ auf Ibiza. Wir feiern „ E l r o w “, d i e w o h l d u r c h g e k n a l l t e s t e Clubnacht der Welt. The Red Bulletin reiste auf die Sonneninsel, um eine Völkerwanderung mit 8000 Verrückten vorüberziehen zu lassen. Tex t : F l o r i a n O b k i r c h e r Fo t o s : K h r i s C o w l e y

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Knallbunte Lebens­ freude im „Space“ auf Ibiza: Motto und zugleich Erfolgs­ geheimnis der legen­ dären Party „Elrow“


23:30 Uhr

Die Nächte am Platja d’en Bossa sind nichts für Zartbesaitete: Taxis hupen und verstopfen die Straße, junge Menschen laufen wild durcheinander, nächtliche Marktschreier ver­ suchen sie zu ihren Clubs und Bars zu locken. Es riecht nach gebratenem Fleisch, das bei Grillständen am Straßenrand angeboten wird. Riesige Neonschilder an den Fassaden der Bars und Clubs machen Nachtlaternen überflüssig. Wirkt die zwei Kilometer lange Strandpromenade am Rand von Ibiza­ Stadt untertags wie ein verschlafener Urlaubsort, verwandelt sie sich nach Sonnenuntergang in Europas heißeste Party­ meile. Nirgendwo sonst ist die Dichte an Mega­Clubs größer, an die 40.000 Menschen feiern hier wochenends. Das Epi­ zentrum im Party­Mekka heißt Space. 1989 wurde das 2300 Quadratmeter große Konferenzzentrum in einen Nachtclub umgebaut, der bei den International Dance Music Awards mittlerweile viermal zum besten Club der Welt gekürt wurde.

00:10 U h r

Ein Taxi hält vorm Space, zwei gut gebaute Männer steigen aus. Ein Pharao mit langem Kinnbart, nacktem Oberkörper und neongrünem Nemes­Kopftuch. Und ein Wikinger mit Hörnerhelm, knallroter Tunika und einem Plastikschwert im Rauledergürtel. Auf ihre Outfits angesprochen, meinen die beiden: „Ach, hier fallen wir damit nicht einmal auf!“ Javier, 24, und Mario, 27, beide aus Madrid, arbeiten den Sommer über in Ibiza­Stadt als Kellner. Am Wochenende tauschen sie die Thekenseite und tauchen ein in die verrückteste Club­ nacht der Welt: Elrow. Vor sechs Jahren startete die Party­Serie in Barcelona als Gartenfete mit 200 Besuchern. Tagsüber, unter freiem Himmel, für den erweiterten Bekanntenkreis des Gründers Juan Arnau junior. Seine Vision: einen Spielplatz für Er Er­ wachsene zu erschaffen. Mit Kostüm­Mottos, irren Show­ einlagen – und fettem Techno. In den letzten drei Jahren ist Elrow zum Rave­Wanderzirkus mutiert und tourt Wochen­ ende für Wochenende durch die besten Clubs Europas, der USA und Südamerikas – mit tausenden Besuchern pro Event. In den Sommermonaten residiert Elrow in Ibiza. Genauer: jeden Samstag im Space. „Elrow ist das Studio 54 unserer Generation“, schwärmt Mario. „Ein Ort, an dem du den Alltag hinter dir lässt.“ Der Blick auf die fünfzig Meter lange Schlange macht das deut­ lich. Kreuzritter stehen neben Marsianern und Ninjas. Das Ziel der Elrow­Fans: sich bezüglich des Mottos der Nacht gegenseitig zu übertreffen. Umso mehr gilt das heute, bei der großen Sommerabschlussparty. Das Thema: Völker­ wanderung. Über 8000 Nomaden werden erwartet.

00:50 Uhr

Am Eingang werden die Besucher von Andres begrüßt. Unter der Woche spielt er am lokalen Stadttheater Shakespeare­ Stücke, am Samstag gibt er den Pförtner zum Party­Himmel – verkleidet als Hutmacher aus „Alice im Wunderland“: blauer XXL­Zylinder, eine ebenso überdimensionierte runde Sonnen­ brille, oranger Lackanzug. „Hereinspaziert, hereinspaziert!“, ruft er mit überdrehter Roger Roger­Rabbit­Stimme. Mit irrem Grinsen posiert er für Selfies, einigen Gästen gibt er einen Tipp mit ins Innere: „Seid um Punkt zwei Uhr in der Mitte der Tanzfläche, möglichst ohne offene Getränkebecher.“ 62

01:20 Uhr

Das Herzstück im Space heißt La Discoteca. Im Hauptraum des Clubs schwitzen zur Primetime 2000 Tänzer. Jeden Samstag ver ver­ wandelt die Elrow­Crew den Hauptraum binnen zwölf Stunden in ein psychedelisches Traumland: In der Mitte des Dancefloors reckt sich ein wuchtiger blauer Mammutbaum empor bis an die acht Meter hohe Decke, die mit im Schwarzlicht glänzenden Ästen und Quallen­Girlanden überzogen ist. Ein chinesischer Drache mit zwei Meter großem Schädel schwebt über der Tanz­ fläche. Der DJ thront auf einer Azteken­Pyramide, hinter ihm eine kreisrunde LED­Leinwand, die anmutet wie ein Zeitportal aus einem Science­Fiction­Film.

01:40 Uhr

An der VIP­Bar an der Bühnenseite lehnt Juan Arnau junior, der Elrow­Chef. Kurz­ haarschnitt, schwarzes T T­Shirt, schwarze Jeans – und mit dreißig Jahren das jüngste Mitglied einer spanischen Party­Dynastie. Seit sechs Generationen ist seine Familie im Nachtleben aktiv, schon 1870 betrieben seine Vorfahren Amüsierlokale in ihrer Heimatstadt Fraga in Nordspanien. 2010 startete er in Barcelona mit Elrow sein eigenes Ding. Um sich von anderen Partys abzugrenzen, kaufte er im Faschings­ shop Masken, Konfetti­Pistolen Pistolen und auf auf­ blasbare Tiere. Eine simple Idee, die rasch Eigendynamik entwickelte: „Gäste kamen bald unaufgefordert in absurden Ver­ kleidungen und brachten Straßenkünstler mit, die auf der Tanzfläche spontan Show­ Einlagen darboten“, sagt er. „Das war die wahre Geburtsstunde von Elrow.“ Arnau erklärt: „In Berlin und London sind derzeit düstere Lagerhallen­Partys angesagt. Schwarze Kluft, monotoner Sound, keine Deko. Elrow macht das Gegenteil – und ist genau deshalb erfolgreich. Weil die Party­Reihe all jenen Ravern ein Zuhause bietet, die von einer Clubnacht mehr wollen als nur Musik.“ Heute ist Elrow für seine durchgeknallten Nächte weltweit bekannt – mit fünfzig Partys pro Jahr auf drei Kontinenten. Sechzig Designer arbeiten in drei Lagerhallen an neuen Party­Dekos und Outfits für die 120 Akrobaten, die pro Fest im Einsatz sind. „Unser Kon­ fetti lassen wir in China herstellen“, sagt er. „Denn so großes Konfetti, wie wir es verwenden, kannst du nirgends kaufen. Allein in diesem Sommer auf Ibiza haben wir vier Tonnen davon verschossen.“ Arnau gelang es in diesem Sommer ganze zehn Mal, das Space bis zum letzten Ticket auszuverkaufen. Das schafft sonst niemand. Sein Erfolgsrezept: „Du musst die Gäste überraschen. Jede unserer Partys hat ein anderes Motto. Das Einzige, worauf die Leute sich bei Elrow verlassen können: dass ihnen bei der Show die Kinnlade herunterklappt.“ THE RED BULLETIN


Mit einem Knall schießt ein Konfetti-Regen auf die Tänzer hernieder. So dicht, dass du keine drei Meter weit siehst. Farbenrausch!

Völkerwanderung in vollem Gang: Bei den Shows drängen sich dreißig verkleidete Stelzengeher am Dancefloor. DJ Art Department aus Kanada (links), bekannt für seinen druckvollen DeepHouse-Stil, ist der Stargast der Party.


Binnen zwölf Stunden verwandelt die Elrow-Crew das Space in einen Spielplatz für Erwachsene. Das Party-­ Motto wechselt dabei wöchentlich. Boxkampf im Papierregen: Letzten ­Ibiza-Sommer wurden bei der ElrowParty insgesamt vier Tonnen Konfetti verschossen.

„Bei den Elrow-Partys musst du als DJ dein Ego runter­ schrauben. Es geht nicht um dich. Du bist, wie jeder ­a ndere Gast, ein Teil dieses großen, geilen Irrenhauses.“


01:58 Uhr

Es wird eng in der Haupthalle, die Gäste strömen von allen Seiteneingängen herein. Gebannter Blick nach vorne. Der DJ drosselt den Beat, das Licht geht aus. Dann, Punkt zwei Uhr, zischhhhh! Aus vier Riesenkanonen schießt Nebel wie eine Lawine auf den Dancefloor, blitzendes Stroboskoplicht, hymnische Musik. Dann entern drei Meter hohe Gestalten den Zuschauerraum, vier von beiden Bühnenseiten aus. Dschingis Kahn, dahinter Julius Caesar und ein Alien aus dem Film „Avatar“ – alle auf Stelzen. Ein drei Meter langes, bemanntes Wikingerschiff sinkt aus der Hallendecke herab, die Galionsfigur: eine Sadomaso-Plastik Sadomaso-Plastikpuppe. Daneben seilt sich ein theatralisch lachender Alexander der Große im Leinenpanzer vom Märchenbaum ab und landet auf den Schultern von Moses, der Stücke von einer Zehn-GeboteTafel abbeißt und sie in die Menge spuckt, neben ihm reitet eine Dschungelforscherin auf einer aufblasbaren Banane durchs Publikum. In diesem Moment lassen sich die Elrow-Stammgäste leicht von Neulingen unterscheiden: Während die einen ausgelassen um die Stelzengeher herumtanzen, starren die anderen ungläubig nach oben. Ein Typ in Priesterkutte ruft begeistert: „Oh Mann, das ist ja ärger als ein LSD-Trip!“

02:20 Uhr

Dreißig Performer auf Stelzen tummeln sich mittlerweile am Dancefloor. Totaler Wahnsinn, totale Reizüberflutung. Dann dreht der DJ den Bass weg. Pulverfass-Anspannung. Dann, tusch!, schießt mit einem Knall ein Konfetti-Regen auf die Tänzer her hernieder. So dicht, dass du keine drei Meter weit siehst. Farbenrausch. Das große Finale der ersten von vier Showeinlagen der Nacht, die zu jeder vollen Stunde beginnen.

03:30 Uhr

Der älteste Raver am Dancefloor ist sechzig Jahre alt. Zwei Meter groß, Glatze, Brille, herzliches Lächeln. In Spanien kennt man ihn als Padre der Party-Kultur: Juan Arnau senior, Papa des Elrow-Chefs. Das Nachtleben kennt er seit seiner Geburt. „Ich wurde im Casino meines Großvaters geboren“, sagt er. Heute leitet er den legendären Nachtclub „Florida 135“, den sein Vater vor 73 Jahren eröffnete, und unterstützt seinen Sohn bei dessen Clubnacht. Von der ersten Elrow-Party an war er mit dabei: als Türsteher für die ganze Nacht. „Als Clubbetreiber kannst du nur erfolgreich sein, wenn du selbst Teil der Party bist. Das hat mir mein Vater eingetrichtert“, erklärt er. Viele Clubs scheitern, weil sich die Chefs nach der ersten Erfolgswelle in ihre Büros zurück zurückziehen. Weil sie eher am Umsatz als an der Stimmung im Club interessiert sind. Der Senior erklärt das Arnau’sche Erfolgsgeheimnis nach all den Jahren Party-Erfahrung so: „Du musst dich mit den Besuchern unterhalten und die Tänzer beobachten. Kurz: Du musst sicherstellen, dass die Leute in jeder Sekunde Spaß haben. Nur dann kommen sie auch wieder.“ Kann man diese Attitüde auch mit sechzig noch guten Gewissens ausleben? „Sie wollen wissen, wie lange ich heute bleibe? Wie üblich, bis zum bitteren Ende!“ THE RED BULLETIN

03:45 Uhr

Als drei sexy Clown-Ladys mit bunten Perücken und kurzen Röcken fünf weiße Kisten auf die Bühne schieben, johlen die Wissenden und stürmen nach vorne. Es ist ein Elrow-Ritual: die Kostümausgabe. Von Stammgästen auch liebevoll Raubtier Raubtierfütterung genannt. „Hier! Hier!“, brüllt ein Typ im Römer-Outfit in der ersten Reihe hysterisch – und bekommt just einen roten Sombrero zugeworfen. Weitere Flugobjekte: Babyflaschen, Clownsnasen, Afro-Perücken, Bauarbeiterhelme, Hippie-Sonnenbrillen, Pferdemasken, Zwergmützen. Am Ende der Fütterung trägt selbst der stoische Security-Typ an der Bühnenseite eine grüne Perücke.

05:10 U h r

Auf der Terrasse hängen riesige Käsestücke aus Karton an der Wand. Und Bilder vom Matterhorn. Spezielle Deko zu Ehren von DJ Andrea Oliva. Der Schweizer Minimal-House-Experte hat in dieser Ibiza-Saison seinen eigenen Floor bei Elrow-Partys. Das heißt: Marathonschicht, von Mitternacht bis sechs Uhr früh. Oft auch länger. Obwohl der Zeremonienmeister total übermüdet ist – es ist seine vierte Nachtschicht in Folge –, könnte er darüber nicht glücklicher sein. „In den meisten Clubs wirst du als Top-DJ für Zwei-Stunden-Sets gebucht, dann ist der nächste Star dran“, sagt er. „Bei Elrow kann ich die Tänzer auf eine lange Reise mitnehmen. Deshalb liebe ich es, hier aufzulegen.“ Während viele andere Ibiza-Clubnächte versuchen, einander mit der Anzahl an Star-DJs zu übertrumpfen, fährt Elrow eine andere Schiene. „Bei Elrow-Auftritten musst du als DJ dein Ego runterschrauben“, sagt Oliva. „Es geht nicht um dich. Du bist, wie jeder andere Gast, ein Teil dieses großen, geilen Irrenhauses. Und genau deshalb lieben die Leute Elrow.“

06:15 U h r

Als Oliva den House-Stampfer „Dem a Pree“ von Patrick Topping im Remix von Raumakustik anspielt, gehen die Hände in die Höhe. In der ersten Reihe: Mario und Javier. Die beiden sehen gut abgefeiert aus. Mario hat seine Tunika verloren – „Wo? Keine Ahnung!“ – und tanzt in grauen Calvin-Klein-Shorts, Javiers Haupthaar und Bart sind mit Konfetti verklebt. Was halten sie von der Völkerwanderung? „Die beste Party des Sommers, obwohl …“ Es sei schwer zu sagen, sie haben in dieser Saison so viele Highlights erlebt: Bei der Themenparty „Psychedelic Trip“ ließen sie sich von einem Marilyn-Manson-Typ in Priesterkutte am Dancefloor trauen, bei den „Rowlympic Games“ rekrutierten sie andere Freaks für ein Fußballmatch und übten auf der Bühne mit einem aufblasbaren Globus Elferschießen.

0 7:10 U h r

Stamm-DJ De La Swing spielt die letzte Nummer an: Theo Kottis’ euphorische Tech-House-Hymne „Running Nowhere“. Kreuzritter und Nonnen klettern auf die Theke, um die Völkerwanderung gebührend zu verabschieden. Nach fünf Minuten dreht der DJ den Plattenspieler ab. Der Beat wird langsamer und endet in einem dumpfen Grollen. Das Licht geht an – unter lautem Protest der Raver, doch die Security-Männer in ihren Neonwesten kennen kein Erbarmen: „Ihr wisst, wie’s läuft, raus mit euch!“ Der letzte Mann am Dancefloor: Juan Arnau senior. Als der Sechzigjährige seinen Sohn auf der Bühne erblickt, ruft er: „Junge, wohin geht’s zur Afterparty?“ elrowfamily.com

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BEFLU¨U¨U¨GELT DURCH DEN WINTER. DIE WINTER EDITION VON RED BULL.

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See it. Get it. Do it.

AC T I O N !

TRAVEL

NAH AM WASSER

Dein nächster Sommerurlaub beginnt genau hier: mit drei Ideen, exquisit abzutauchen.

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Wozu in die Ferne reisen? Abenteuer und Action gibt’s auch an Europas ­Atlantik- und Mittelmeerküsten: beim Wracktauchen in Malta, beim Windsurfen in Andalusien oder beim Segeln in Dalmatien.

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TRAVEL

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MEDIA

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HOW TO 67


ACTION

TRAVEL Das 51 Meter lange deutsche Minensuchboot „Boltenhagen“ wurde 1996 von Malta erworben und 2007 bei Cirkewwa (nur 37 Meter vor der Küste) als Taucherattraktion versenkt.

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Gozo, Malta Malta Airport in Luqa Tief Luft holen und abtauchen in: citydive.eu

Lohnenswert: der dreitägige Wreck-DivingSpezialkurs (Preis: 99 Euro), Hotel-Tipp: Grand Hotel Gozo, Buchungen auf: www.ruefa.at

TIPP Millionen Jahre alt: das Azure Window aus Korallen und Einzellern

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Dwejra Point im Westen von Gozo. Das weltbekannte Azure Window ist ein durch Umwelteinflüsse entstandenes Felsentor – beeindruckende 100 Meter lang und 20 Meter hoch.

THE RED BULLETIN

CATERS NEWS AGENCY, GETTY IMAGES

WRACKTAUCHEN VOR MALTA Öltanker, Kriegsschiffe, Fähren, Kampfflugzeuge, Autos: Nirgendwo im Mittelmeer gibt es mehr tauchbare Wracks (aktuell sind es rund 30) als vor den Küsten Maltas und der nordwestlich gelegenen Schwesterinsel Gozo. Viele dieser Wracks sind auch ohne Boot vom Land aus zu er erreichen, und ihr Angebot wächst laufend: Plan- und regelmäßig werden weitere Schiffe versenkt, was nicht nur Taucher, sondern vor allem auch die lokale Flora und Fauna erfreut. Am besten wendest du dich bei deinem Tauch-Trip an eine der zahlreichen Tauchschulen (Equipment wird in der Regel gratis zur Verfügung gestellt). Anfänger müssen bei der Insel Comino bloß 15 Meter abtauchen und stoßen auf den 52 Meter langen Minensucher „Pasewalk“. Erfahrene technische Taucher (ab ca. 40 Meter Tauchtiefe) sollten sich das Wrack des Zerstörers „HMS Southwold“ (mit imposanten Propellern und Wasserbomben) rund 70 Meter unter der Wasseroberfläche nicht entgehen lassen. Auf jeden Fall einplanen solltest du auch die „Imperial Eagle“. Die dicht bewachsene Fähre in 40 Meter Tiefe ist Anziehungspunkt für Barrakudas und Zackenbarsche und nicht nur deswegen ein einzigartiges Fotomotiv.


Tarifa, Spanien Jerez de la Frontera Wo gibt’s den besten Wind? Infos unter: windguru.cz

WATERBOYS

Noch mehr Spaß am Meer

Alles im Gri≠ Der schräg ab­ landige, warme Wind Levante mit Stärken bis Stufe 8 kann kni≠lig werden.

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GETTY IMAGES, TER YACHTCHARTER-HSM2016-DANIELHOSCHEK

WINDSURFEN AN DER COSTA DE LA LUZ Jeder Wind- oder Kitesurfer sollte einmal einen Urlaub an Spaniens südlicher Atlantikküste andenken. Die Spots um die Stadt Conil de la Frontera sind für Anfänger ideal: viele Sandstrände, keine gefährlichen Strömungen. Wer es anspruchsvoller liebt, wählt Tarifa am südlichen Ende: Die Winde Poniente und Levante können Freestyle- und RaceSurfern richtig Spaß machen. Herrscht einmal Flaute (maximal zwei Tage pro Monat), geht’s nach Sevilla oder Gibraltar zum Kulturausflug oder in die nahe gelegenen Berge zum Mountainbiken, und abends wird in Tarifas Altstadt gefeiert.

Split, Kroatien Split­Kaštela Mehr erfahren: visitsplit.com

Für Gourmets: Die besten Meeresfrüchte finden sich im Fischerdorf Bolonia (eine halbe Auto­ Stunde von Tarifa entfernt). Hotel­Tipp: Hotel Conil Park, Buchungen auf: www.fti.at Split: vom Flughafen zum Hafen in 20 Minuten

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SEGELN IN SPLIT Split ist ein toller Ausgangspunkt für Mittelmeer-Segeltörns. Kroatiens zweitgrößte Stadt lässt sich schnell per Flieger erreichen, vom Flughafen zum Hafen sind es dann gerade noch 20 Minuten. Im Umkreis bloß weniger Seemeilen findest du auf den vorgelagerten Inseln Mljet, Vis oder Lastovo eindrucksvolle Kulturdenkmäler, malerische Küstenlandschaften und fjordartige Buchten mit einsamen Sandstränden. Wer zur Abwechslung festen Boden unter den Füßen haben will, klettert auf der Insel Hvar (mit dem Boot zwei Stunden vor Split) auf rund 60 Meter aus dem Meer ragende Felswände. Abends lockt Splits sehr urbanes Party-Angebot. Übrigens: Möchte man selbst das Steuer übernehmen und nicht nur Boot samt Skipper chartern, belegt man einfach einen zweitägigen Küstenpatentkurs für Kroatien vor Ort (Kosten: rund 160 Euro.) Fixtermin für Fans elektronischer Musik: Von 14. bis 16. Juli findet in Split das Ultra Europe statt, das wohl bestbesetzte Festival elektroni­ scher Musik im Mittelmeerraum. Segelboot chartern: www.pitter­yachting.com

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GoPro goes Wasser: Die Haltestange POV Dive Buoy hält deine GoPro beim Surfen und Segeln über Wasser. Willst du mit ihr tauchen gehen, flutest du einfach ihren Hohlkörper. sp­gadgets.com

Hart im Nehmen

Die Olympus Stylus Tough TG­4 trotzt den Elementen, und zwar allen: wasserdicht bis 15 Meter, frostsicher bis minus 10 Grad, stoßresistent. Erfreu­ lich der Preis: € 400. olympus.at

Check Spot

Die Casio G­Shock Gulfmaster ist die robuste Kommando­ zentrale für alle taf­ fen Wassersportler: mit Gezeitengrafik, Kompass, Barometer und Tiefenmesser. Außerdem ist sie wasserdicht bis 20 bar Druck. g­shock.com

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Fotos: FTI Touristik, Tourismo Algarve

VON SONNE UND ATLANTIK GEKÜSST

D i e A lga r ve is t e i n U r la u b s zi e l m i t v i e l e n Gesi ch ter n . H i er kom m en w i n d fes te Was ser sp or t ler vo l l a u f i h r e Kos te n . D i e S ü d k üs te P o r t u ga ls h a t a b er n oc h s o v i e l m eh r zu b i e ten .

ATLANTIK TOTAL Die 200 Kilometer lange Küste bietet ideale Voraussetzungen für Abenteuer im Wasser.


DIE KÜSTE MIT DEM GEWISSEN ADRENALIN-KICK Das bergige Hinterland der Algarve ist wie geschaffen für vielfältige sportliche Aktivitäten in der Natur. Zahlreiche Wanderwege durchkreuzen die Region vom Meer bis ins Gebirge. Dank gut ausgebauter Straßen lässt sich die Algarve samt ihren Küstenstreifen mit kleinen Fischerdörfern und unberührten Meeresbuchten auch genüsslich mit dem Fahrrad erkunden. Schotterpisten und Trails im Hinterland sorgen bei Mountainbike-Fans für einen Adrenalin-Kick.

Hier fingen sie an – einige der größten Abenteuer der Menschheit. Von der Küste Portugals stachen Vasco da Gama, Ferdinand Magellan und viele andere in See, um die Welt zu entdecken. Abenteurer gibt es hier immer noch, allerdings bevorzugen sie es, zu bleiben – wenn auch nur einen unvergesslichen Urlaub lang. Das Urlaubsziel mit 1000 Gesichtern Die Algarve, Portugals südliche Küste, kann natürlich für einen unbeschwerten Strand- und Badeurlaub genützt werden. Die frische Brise vom Atlantik, die angenehmen Temperaturen und die herausfordernden Wellen sind allerdings Verlockungen, denen sich ein Wassersportler kaum entziehen kann: Wind- und Kitesurfen, Wasserskilaufen, Wakeboarden, Segeln oder Tauchen sind einige Möglichkeiten, den Atlantik hautnah zu erleben. Hat man schließlich genug von Wind und Salzwasser, so kann man sich auch beim Golfen, Wandern, Radfahren oder Reiten einen bleibenden Eindruck von diesem unvergleichlichen Stück Land am Meer verschaffen. Spätestens beim Genuss landestypischer Spezialitäten kommt dann aber doch noch die Frage auf, warum es ausgerechnet die Portugiesen so sehr in die Ferne gezogen hat.

EUROPAS WILDER SÜDWESTEN An der Südwestküste Portugals endet „die alte Welt“ und beginnt das Meer – das verheißt Abenteuer pur!

BALAIA GOLF VILLAGE**** PORTUGAL | Algarve, Albufeira 1 Woche im Appartement mit Halbpension inkl. Flug und Transfer pro Person ab € 549,– Preis gültig z. B. am 11. 05. ab Wien

ALVOR BAIA RESORT HOTEL**** L L**** PORTUGAL | Algarve, Avor 1 Woche im Studio mit All Inclusive inkl. Flug und Transfer pro Person ab € 590,– Preis gültig z. B. am 04. 05. ab Wien

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ACTION

GEAR

UHREN

Redaktion: Gisbert L. Brunner

FEIN GESTELLT Hublot Classic Fusion Tourbillon Cathedral Minute Repeater Carbon „Lang Lang“

Für höchste Präzision und Hochwertigkeit steht das Tourbillon: ein rotierender Mechanismus, der negative Einflüsse der Schwerkraft auf die Ganggenauigkeit korrigiert.

Mechanische Uhrwerke kennen keine präzisere Komplikation (eine meist enorm aufwendige Zusatzfunktiom; Anm.) als die Minutenrepetition: Diese aktiviert ein Glockenspiel, das über zwei filigrane Hämmer eine von Minute zu Minute differierende, kurze Melodie abspielt und damit die Zeit auch akustisch anzeigt. Im 17. Jahrhundert hatte die damals neue Erfindung den sinnvollen Zweck, dass man auch ohne den Einsatz wertvollen Kerzenlichts wusste, was es geschlagen hatte. Seit der Strom aus der Steckdose kommt, geht es freilich mehr um die Demonstration feinster Handwerkskunst. Deswegen ist der chinesische Pianist Lang Lang der ideale Botschafter für den Minute Repeater der Schweizer Uhrenmanufaktur Hublot. Die Hämmer tragen jeweils einen Teil des Namens des 34-jährigen Maestros, die „3“ und „9“ des Ziffernblatts zeigen Bassund Violinschlüssel, die „12“ stellt Lang Langs Initialen in Form von Sechzehntelnoten dar. Das Carbon-Gehäuse ist „so leicht, dass ich mit der Uhr Rachmaninows 3. Klavierkonzert auf meinem Steinway raushämmern kann“, sagt Lang Lang selbst. hublot.com

KLANGWUNDER Weitere Minutenrepetitionen fürs Handgelenk Bulgari Octo Finissimo Répétition Minute Die mit 6,85 mm dünnste Minutenrepetition der Welt ist aus sandgestrahltem Titanium gefertigt – was besser klingt als Gold. Schlitze an den Stellen der Stundenindexe veredeln den Klang. bulgari.com

Audemars Piguet Royal Oak Concept Supersonnerie Minutenrepetition mit einem Klang, einzigartig wie eine Stradivari: aus Spezialstahl gefertigte Tonfedern, separater Resonanzboden, Titanium-Gehäusekonstruktion. audemarspiguet.com

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Chopard L.U.C Full Strike Chopards allererste Minutenrepetition ist ein Meisterwerk aus 533 Einzelteilen. Die Uhr spielt eine seltene, kristallklare Melodie. Kristallklar, weil die Hämmer auf Saphirglas schlagen. Und selten, weil es nur 20 Exemplare gibt. chopard.com

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ACTION

GEAR

INNOVATION: NACHBRENNER RELOADED Bumm! So knallt der Comeback-Sound eines ÜberschallPassagierflugzeugs. Wir verdanken ihn diesem Mann.

„Die Concorde wurde im Windkanal entwickelt, jeder Design­Prototyp musste sechs Monate getestet werden. Heute simulieren wir Wind­ kanal­Tests am Computer, Dauer: 30 Minuten. Unser De­ sign ist schlauer, dynamischer und windschlüpfiger.“

„Die Concorde war das einzige kommerzielle Flugzeug mit Nachbrenner. Flug­Nerds wie ich finden das klasse, Flug­ linien nicht: Sie sind laut, ma­ chen Passagieren Angst und brauchen viel Sprit. Wir ver­ wenden ein leises, e∞zientes Medium­Bypass­Turbofan­ Triebwerk“ (ein spezielles Mantelstromtriebwerk; Anm.).

Blake Scholl, 36 „Du brauchst von New York nach London ebenso lang wie vor 50 Jahren – verrückt!“, sagt Scholl, Pilot und Unternehmer in Denver, Colorado. Mit seiner Luftfahrtfirma Boom Technology will er das ändern. „Dank Fortschritten bei Material und Aerodynamik sind leistbare Überschallflüge keine ScienceFiction mehr.“ Sein Prototyp namens XB-1 Supersonic Demonstrator alias „Baby Boom“ hebt 2017 ab. Die Aufmerksamkeit von Richard Branson, der Optionen auf gleich zehn Flugzeuge zog und Know-how seiner Virgin Galactic zur Verfügung stellte, hat Blake Scholl bereits.

„Carbon hebt Überschallflug aufs nächste Level. Man kann es in jede erdenkliche aero­ dynamisch perfekte Form brin­ gen, und Carbon verträgt auch hohe Temperaturen sehr gut.“

Die Concorde gab’s doch schon, oder?

Ja, aber sie war ine∞zient. Ein Flug von New York nach London und retour würde heute gut und gern 20.000 Dollar kosten. Das ist was für die „Bucket List“, hat mit leistbarem Reise-Alltag aber nichts zu tun. Wir denken an eine neue Generation von e∞zienten Überschallflugzeugen, an Ticketpreise von 5000 Dollar. Ein riesiger Markt. Wir starten mit 45 Plätzen, steigern auf 60, 80, 100. Mach das Flugzeug größer, mach es e∞zienter, und die Preise fallen. Unser Ziel: Das schnellste Ticket soll auch das günstigste sein.

HERI IRAWAN

Wie schnell genau?

Um zehn Prozent schneller als die Concorde oder 2,6-mal so schnell wie jede Boeing und jeder Airbus heute. Spart mit Hin- und Rückflug einen ganzen Tag. Sagen wir, ich reise geschäftlich von New York nach London … statt sieben sind es 3:15 Stunden. Ich fliege morgens weg, wir haben in London einen Snack, und ich bringe am selben Abend in New York wieder meine Kids ins Bett.

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Ist das der Beginn einer neuen Ära des Überschallflugs?

Ich glaube schon. Die Zeit dafür ist absolut reif. Wir verfügen ja über die nötige Technologie – nicht nur im Labor, sondern im tagtäglichen Flugeinsatz. Wir nehmen also die beste derzeit verfügbare, erprobte Technik von anderen Flugzeugen und bauen daraus etwas Neues. Denn nur so ist die Marktreife in greifbarer Nähe. So kann man die Firma aufbauen und technische Herausforderungen später angehen.

Was ist mit den etablierten Luftfahrt-Giganten?

Die rühren keinen Finger. Wenn wir dereinst zurückblicken, wird die Geschichte nicht lauten: „Boeing hat zuerst 60 Jahre nichts getan und dann auf einmal alles geschafft.“ Nein, es muss jemand von außen kommen, ein richtiger Unternehmer, der das Business auf den Kopf stellt. Warum haben wir eine neue Raketen-Generation? Na weil Internet-Typen Raketen-Firmen gründen.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Vor dem Düsenzeitalter dauerte eine Atlantiküberquerung 18 Stunden. Man flog also nur, wenn es wirklich unumgänglich war. Mit Düsentriebwerken wurden aus 18 Stunden sieben – und transatlantische Reisen nahmen im folgenden Jahrzehnt um den Faktor sechs zu. Stell dir vor, Neuseeland wird so zugänglich wie New York heute. Dann macht man plötzlich an diesen Orten auch Urlaub, macht dort Geschäfte, und über den Atlantik pendelt man schnell mal. Welche globalen Veränderungen das bringt? Das ist Wahrsagerei, aber eines ist sicher, sie werden massiv sein.

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ACTION

GEAR

WIR SIND DIE ROBOTER Bevor sie die Weltherrschaft übernehmen, erleichtern sie uns noch ein wenig den Alltag.

Pepper tanzt und spricht mit dir. Auf seinem Brust-Tablet siehst du seine Emotionen, surfst im Internet und nutzt Apps.

Kano Kits Gadgets basteln und selbst programmieren: Kano Kits sind Bausätze für PC- und App-gesteuerte Geräte wie Kamera (oben), LED-Displays oder Lautsprecher. kano.me

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Dyson 360 Eye

Cozmo

Pepper

Der Robo-Staubsauger mit 360-Grad-Kamera und dem dadurch kompletten Überblick: Er weiß jederzeit, wo er sich befindet, wo er bereits gesaugt hat und wo noch Staub aufzusammeln ist. dyson.at

Handlicher Spielgefährte, der an „WALL·E“ erinnert, auf Menschen reagiert und von ihnen lernt. Zudem erkennt er Gesichter und Emotionen und grantelt auch, falls er sich einsam fühlt. anki.com

Diente anfangs in Japan nur als Verkaufshelfer. Inzwischen kann sich jeder den 1,20 Meter kleinen Kumpan (reagiert auf menschliche Emotionen!) als Kumpel zulegen. ald.softbankrobotics.com

Parrot Disco FPV

Sphero SPRK+

80 km/h schnelle Flügel-Drohne für Full-HDVideos aus der Vogelperspektive. Die Steuerung erfolgt per Controller und VR-Brille-artigen „Cockpitglasses“. parrot.com/de

So werden Kinder zu Roboterexperten: Per App programmiert man dem Robo-Ball Bewegungsmuster ein und bringt ihn dadurch zum Fahren, Malen oder auch Schwimmen. sphero.com

THE RED BULLETIN


DER STÄRKSTE NISSAN X-TRAIL ALLER ZEITEN. BEREIT FÜR DAS ABENTEUER FAMILIE.

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Mit dem neuen 177 PS (130 kW) starken Dieselmotor des NISSAN X-TRAIL erwartet Sie ein unbegrenztes Fahrerlebnis. Er bietet nicht nur eine besonders hohe Zugkraft dank größerer Power, sondern auch ein komfortables Platzangebot mit bis zu 7 Sitzen. Erleben Sie das Abenteuer Familie.

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Gesamtverbrauch l/100 km: gesamt von 6,1 bis 5,6; CO2-Emissionen: gesamt von 162,0 bis 148,0 g/km. Abb. zeigt Symbolfoto. 1Bei Eintausch eines Fahrzeugs, das mindestens 6 Monate auf den Käufer zugelassen war. Aktion gültig bei Kaufvertrag bis 31.03.2017. 2Freibleibendes Angebot von NISSAN Finance (RCI Banque S.A. Niederlassung Österreich). Angebot enthält 2 % Bearbeitungsgebühr (mind. € 100,–, max. € 400,–) in der Miete und gesetzliche Vertragsgebühr im Gesamtbetrag. Gültig für das Modell X‐TRAIL, nur für Privatkunden. Laufzeit der Finanzierung 24–36 Monate, fi xer Sollzinssatz 0,99 %, effektiver Jahreszins exkl. Services ab 1,78 %, garantierter Restwert. Gültig bis 28.02.2017 nur in Verbindung mit einer RSV über NISSAN Finance, exkl. motorbezogener Versicherungssteuer. Nur für Konsumenten. Aktion gültig bei Kauf und Zulassung bis 31.03.2017. Bei allen teilnehmenden NISSAN Partnern. NISSAN CENTER EUROPE GMBH, Postfach, 1101 Wien.


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LAUTER LUXUS Für den Fahrer, der alles will: das Auto, das alles hat. Wirklich alles. Shmee sitzt im Mercedes-AMG E63 S.

Accessoires mit Akzenten Eleganter Driver Gentlemänner von Welt wissen: Bentley-Fahren und Golfspielen haben viel gemeinsam. Mit Schlägerset, Golftaschen und Gepäcksstücken bietet Bentley jetzt eine handfeste Verbindung, die perfekt in den ContinentalKofferraum passt. bentleygolf.com

TIM BURTON – Spitzname Shmee150 – ist einer der bekann­ testen Supercar­ Kenner. Jetzt stellt er seine Expertise The Red Bulletin zur Ver­ fügung. Shmees kompletten Fahr­ bericht gibt’s auf redbulletin.com

Performance-Biest oder Luxusschlitten? Warum muss man sich immer entscheiden? Diesem Gedanken der Autobauer verdanken wir den „Super Saloon“ – ein Oberklassefahrzeug in der Power-Version. Luxuriös und zugleich blitzschnell, dynamisch und ja, auch praktisch: Dazu gehört mehr, als bloß einen stärkeren Motor, eine straffere Federung und ein Stylingkit zu verbauen. Mercedes hat das begriffen und mit dem 612 PS starken E63 S den ultimativen Wagen geschaffen. Wirklich, ich sage ultimativ, denn er ist dermaßen gut. Der E63 S transportiert seinen Anspruch schon über den Look: männlich, aggressiv. Und er hat reichlich Performance-Reserven für den Fall der Fälle. Der 4-Liter-V8-Biturbo-

motor radiert in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h – einen Wagen von fast zwei Tonnen! Innen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese Wucht zu kontrollieren. Aber auch in Sachen Spaß hebt sich der E63 S vom Rest ab, allein die schaltbare AMG PerformanceAbgasanlage ist unglaublich. Reduzierter Sound im Comfort-Programm, hoch emotional in den Fahrprogrammen Sport, Sport+ und Race. Das Sahnestück aber ist das Allradsystem 4MATIC+. Gewöhnlich ver verteilt es die Kraft im Verhältnis 50:50, aber der variable Allradantrieb ermöglicht auch einen Driftmodus, der die ganze Kraft an die Hinterräder leitet. Du erwartest Speed, Luxus, Alltagstauglichkeit und Spaß? Dieses Auto hat alles. mercedes-amg.com

Starke Stiefel

DAS SCHNELLE KLEEBLATT

Alfa fordert die Alphatiere ziemlich offensiv heraus.

Alfa Giulia Quadrifoglio: Glück auf Rädern

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Motor-Blöcke In dieser Welt hat man es erst dann geschafft, wenn einen Lego in Block-Form unsterblich macht. Jetzt gehören Fords Le-MansGewinner von 1966 und 2016, der GT40 (Bild) bzw. der GT, zu dieser Elite-Gruppe. shop.lego.com

Quadrifoglio bezeich­ net auf Italienisch ein vierblättriges Klee­ blatt, und der 510 PS starke Giulia Quadri­ foglio ist Alfa Romeos absolut geglückter Versuch, die Leistungs­ pferde Mercedes­AMG C63, BMW M3 und Audi RS4 im Zaum zu halten. Ein ordentliches Quäntchen zum Gelin­ gen der ambitionierten Mission trug der Sup­ port durch Ferrari bei. Was das Design angeht, steht der Quadrifoglio

ja ohnehin über den Dingen, jetzt passt auch die Performance, dank (abgespecktem) Ferrari California­T ­T­ ­T T­ Triebwerk. Damit hat Ferrari mehr als nur Cross­Branding betrie­ ben: Die DNA des sich aufbäumenden Pferdes ist tief im Wagen inte­ griert. Das Resultat ist ein steifes Auto mit unglaublich bissiger, direkter Lenkung. Kurz: ein multipler Glücksbringer. alfaromeo.com

Das ist definitiv die Art Motorradstiefel, die der Terminator bei seiner Ankunft aus der Zukunft tragen würde. Die Features des TCX Drifter WP: braunes Oberleder mit Schaltverstärkung, wasserdicht, Velours-Hitzeschutz. tcxboots.com

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Es liegt in unserer Natur voranzukommen. Manchmal halten wir einen Moment ... und blicken zurĂźck. Doch die Reise geht weiter. Aufbruch zu neuen Abenteuern. Um unsere Ziele zu erreichen, mĂźssen wir in Bewegung bleiben. Der Traum ist zum Greifen nahe. Live your life. Love your ride. www.honda.at/motorcycles

HONDA empfiehlt


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LEBEN AUF DER ÜBERHOLSPUR Derzeit bist du Entwicklungsfahrerin. Wenn du einmal nicht auf der Strecke deine Runden drehst, wie sieht ein typischer Tag im Leben der Carmen Jordá aus? Ich bin verrückt nach Training. Wann immer ich kann, bin ich im Gym, laufe eine Runde, sitze auf dem Rad. Das macht mich fit für meinen Job, aber ich liebe einfach auch das Gefühl beim Workout. Wie sieht dein Trainingsprogramm aus? Ich trainiere zweimal täglich. Morgens Yoga oder Pilates, nachmittags auf den Motorsport abgestimmtes Kraft- und Konditionstraining. Rennfahren hat ganz besondere Anforderungen, ich brauche einen stabilen Rumpf, aber auch viel Beweglichkeit. Ich fahre so viel wie möglich Gokart und im Simulator, um Reaktionszeit und Fahrstil zu verbessern. Hast du spezielle Übungen? Ich mache viele Drills, die meinen Körper auf die ganz eigenen Herausforderungen des Motorsports vorbereiten. Zum Beispiel sehr viele Nackenübungen. Die g-Kräfte, denen man ausgesetzt ist, vor allem in Verbindung mit dem Helmgewicht, belasten den Nacken enorm. Ich versuche da ganz gezielt mit verschiedenen Dehn- und Kräftigungsübungen zu arbeiten. Ist dein ganzes Leben so schnell und dynamisch wie dein Job? Im Motorsport hast du keine andere Wahl! Die Formel 1 ist ständig unterwegs, von einem Land ins nächste, von einem Kontinent auf den nächsten, das bedeutet: Top-Speed, Tag für Tag. Mittlerweile habe ich mich daran

gewöhnt; ich fahre ja schon sehr lange, ich war elf, als ich mit Gokart begann. Ich habe dieses Tempo lieben gelernt.

Ich trage einfach, worin ich mich wohl fühle. Wenn das anderen Leuten gefällt, umso besser.

Wie wichtig ist dir Zeit für dich selbst? Sehr. Vor allem wenn man so in der Öffentlichkeit steht. Training und Reisen geben mir aber auch Zeit für mich. Yoga und Pilates haben beide mit Achtsamkeit zu tun und helfen mir enorm beim Abschalten. Und weil ich ständig unterwegs bin, versuche ich meine Familie und Freunde, sooft es geht, zu sehen. Bei meinem harten Trainingsprogramm ist das echt schwer, oft sehe ich sie Wochen oder Monate nicht. Ich genieße es besonders, wenn ich einmal nur Carmen sein kann und nicht Carmen die Rennfahrerin sein muss.

Wie geht es dir als Frau in einem so männerdominierten Sport? Gut. Ich bekomme viel Support, und es gibt eine Menge großartige Leute in der Formel 1. Natürlich gibt es auch solche, die an dir zweifeln, die dich kritisieren, aber das gehört einfach dazu. Ich bin mir sicher, männlichen Fahrern geht es genauso. Alles Negative ist Motivation für mich, um es den anderen zu zeigen und mich voll darauf zu konzentrieren, meine Ziele zu erreichen.

Du bist seit kurzem Teil des adidas by Stella McCartney Teams – was bedeutet die Zusammenarbeit für dich? Der Support einer so starken Marke und so talentierter Menschen bedeutet mir als Athletin sehr viel. Wir arbeiten besonders bei Marketing-Aktivitäten zusammen, und ich werde mich auch beim Design der Produkte einbringen, die mein Trainingsleben und meine Freizeit ausmachen. Und natürlich werde ich auch als adidas Botschafterin ganz eng mit den Leuten da draußen zusammenarbeiten, das ist eine große Inspiration. Wie würdest du deinen Style beschreiben? Ich mag die Kombination von sportlich und schick. Das passt ja auch am besten in die Formel-1-Welt. Und weil ich so viel reise, trage ich auch gerne etwas Gemütliches. Ob ich wirklich so etwas wie einen Style habe?

Als eine der wenigen prominenten Frauen in deinem Sport – hast du weibliche Vorbilder, die dich inspirieren? Schon immer haben mich Danica Patrick und Serena Williams inspiriert. In letzter Zeit sicher auch die englische Boxerin Nicola Adams. Ich sah sie bei Olympia vergangenes Jahr, als sie ihre zweite Goldmedaille im Fliegengewicht holte. Ich bewundere, was sie für den Boxsport getan hat. Sie hat einen traditionell männlichen Sport mit ihrer harten Arbeit und ihrer positiven Einstellung für sich gewonnen. Du scheinst ja gerade sehr beschäftigt zu sein. Was steht als Nächstes an für Carmen Jordá? Dieses Jahr wird richtig aufregend, ich habe viel geplant. Ihr werdet von mir hören!

ADIDAS.COM/STELLA

ADIDAS BY STELLA McCARTNEY SPRING/SUMMER 2017

CARMEN JORDÁ ist ein Motorsport-Shooting-Star – und das neue Gesicht von adidas by Stella McCartney. Die 28-jährige Spanierin ist eine der ganz wenigen Frauen, die es in ein Formel-1-Cockpit geschafft haben, sie steht permanent im Fokus, muss sich täglich neu beweisen. Jordás dynamischer Lebensstil und ihr unbarmherziger Trainingsplan bereiten sie nicht nur auf eine Karriere als weltbekannte Rennfahrerin vor – sie inspirieren auch Frauen in aller Welt dazu, an außergewöhnlichen Herausforderungen zu wachsen.


„ICH LIEBE MEIN HIGHSPEED-LEBEN.“

CARMEN JORDÁ, 28, muss sich in der männerdominierten Motorsport­ welt durchsetzen: „Je schwieriger die Heraus­ forderungen sind, desto besser – denn dann ist es noch befriedigender, sie zu meistern.“


ACTION

MEDIA WOLVERINE GEHT

„Power Rangers“: So dürfen nur Weltretter posieren

Zu Hugh Jackmans Abschied als Logan: die denkwürdigsten Gegner des X-Man

Hulk („Der unglaubliche Hulk“, Nr. 340, 1988) Zwei der grimmigsten Marvel-Helden liefern einander eines der gnadenlosesten Duelle der Comic-Geschichte. Da wird bis zum Abbruch des Kampfes kräftig ausgeteilt, aufs Fieseste beleidigt und reichlich Blut vergossen.

KAMPFGEIST

Die „Power Rangers“ kämpfen sich zurück ins Kino. Der originale Green Ranger Jason David Frank erklärt, wie man Teil der Truppe wird. Wie wird man Power Ranger? Mit achtzehn sprach ich für die Rolle des Grünen Rangers vor. Sie war perfekt für mich: Ich war ein karatekämpfender Teenager und hatte einen karatekämpfenden Teenager zu spielen. Ich wurde zu Beginn für zehn Folgen gebucht (ab 1993; Anm.), blieb aber dann jahrelang fixer Teil der Besetzung. Du bist Skydiver, MMA-Kämpfer und Karate-Schwarzgurt des siebten Dan. Hilft dir das als Schauspieler? Bei Kampfszenen tu ich mir leicht, sie sind ein Klacks im Vergleich zu echten Kämpfen. Bei Skydiving und Mixed Martial Arts lernst du, mit Druck umzugehen, wirst physisch und mental stärker. Wie war das Leben als „Power Rangers“-Superstar? Manchmal kann ich kaum glauben, dass „Power Rangers“ eine der beliebtesten Kinderserien der Welt war – und das vor Zeiten von Google, Facebook und Instagram. Wir lebten damals wie Rockstars. Einmal flogen wir nach Hawaii, und tausende Menschen empfingen uns am Flughafen. Ich fragte Dave Yost (den Darsteller des Blauen Rangers; Anm.): „Warum sind all diese Leute hier?“ Er antwortete: „Na wegen uns!“ Bei einer Show in Florida musste uns sogar eine Polizeieskorte durch die Zuschauermenge lotsen. Es war der helle Wahnsinn! Freust du dich auf den neuen Streifen? Bist du dabei? Klar freue ich mich. Ich war schon immer Teil der Franchise und kenne auch das neue Filmteam. Deshalb fühle mich ich geehrt – und auch alt. Ob ich mitspiele, erfahren die Zuschauer im Kino. Dein Tipp für die neuen Cast-Mitglieder? Versuch nicht, die Charaktere zu kopieren. Die originalen Power Rangers kann niemand übertreffen. Bring stattdessen deine Persönlichkeit ein und gib alles – vor allem als Grüner Ranger! „Power Rangers“ ab 24. März in den Kinos; powerrangers.movie

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DIE RÜCKKEHRER

Nicht nur die „Power Rangers“ feiern 2017 ihr Comeback. „Jumanji“ Wie im 1995er-Original mit Robin Williams werden Menschen von einem mysteriösen Brettspiel eingesaugt. Das Remake kommt als Action-Komödie mit Dwayne Johnson, Kevin Hart und einer Prise „Avatar – Aufbruch nach Pandora“. „Geschichten aus der Gruft“ Die Horror-Serie der frühen 1990er kehrt mit M. Night Shyamalan als Regisseur zurück, der Blockbuster wie „The Sixth Sense“ drehte. Die ersten zehn Folgen versprechen jede Menge gruselig schockierende Ideen.

Mr. Spock („Star Trek/X-Men“, 1996) Richtig gelesen: In einem ComicCrossover von „Raumschiff Enterprise“ und X-Men stellt sich Wolverine unserem Lieblings-Vulkanier. Zu einem potentiell epischen Duell kommt es jedoch nicht, weil Mr. Spock Wolverine mit dem bewährten vulkanischen Nackengriff außer Gefecht setzt.

„Baywatch“ Bis zu einer Milliarde Zuschauer verfolgten die US-Dramaserie der 90er mit Pamela Anderson (unten). Die neuen Rettungsschwimmer sind Zac Efron, Dwayne Johnson (ja, auch hier) und Alexandra Daddario aus „True Detective“.

Tante May („Spider-Man“ Nr. 520, 2005) Gekämpft wird zwar nicht, aber dennoch behält jemand die Oberhand: Spider-Mans Tante. Sie weist Wolverine zurecht, weil er in der Avengers-To Avengers-Tower-Küche raucht, und macht seine Zi Zigarre in einem Drink aus. Daraufhin wird der haarige Held von Luke Cage angemotzt und verlässt das Haus. Donuts kaufen.

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FOX, MARVEL, GETTY IMAGES

FILM


MEDIA

PLAYLIST JOHN LEGEND

ACTION

UNDER COVER Auch ein Jahr nach dem Release von David Bowies letztem Album „Blackstar“ entdecken Fans immer noch Geheimnisse, die Hülle und LP bergen. Aber nicht nur Bowie spielte gekonnt mit „Easter Eggs“ …

Oscar, Golden Globe, zehn Grammys, über sieben Millionen verkaufte Alben: John Legend zeigte, wie man es in knapp über zehn Jahren vom talentierten Soulsänger zur Musik-Ikone schafft. Weil er sich für Bildung und Menschenrechte einsetzt, reihte ihn die Zeitschrift „Fortune“ letztes Jahr auf Platz 6 der wichtigsten Führungspersönlichkeiten der Welt – gleich hinter Papst Franziskus und Apple-CEO Tim Cook. Legends fünftes Album „Darkness and Light“, erschienen im Dezember, ist eine Pop-Hommage an Legends persönliche Helden wie Marvin Gaye. Der 38-Jährige über fünf Soulklassiker, ohne die er nicht leben kann. johnlegend.com

THE ROLLING STONES „THEIR SATANIC MAJESTIES REQUEST“

Marvin Gaye

Aretha Franklin

„Got to Give It Up“

„Day Dreaming“

„Eines meiner absoluten Lieblings­ lieder. Versetzt mich sofort in gute Laune, sorgt für richtige Party­ stimmung. Meine Frau (Model Chrissy Teigen; Anm.) und ich sind Nachtmenschen, wir lieben es, ins Kino zu gehen und danach im Club zu feiern. Das ist für uns beide der perfekte Ausgleich zu unserem hektischen Leben. Es gibt nichts Besseres als anspruchsvolle Musik, die dich auch in Stimmung bringt.“

„Willst du guten Soul hören? Dann hör Aretha Franklin. Sie ist die Königin. Dieser Song lässt dich per­ fekt in den Tag starten, allein schon wie er beginnt: ‚Doo doo doo, day­ dreamin’ and I’m thinking of you.‘ Der Song funktioniert übrigens auch beim Kochen perfekt. Meine Frau schreibt Kochbücher, ich helfe als zweiter Küchenchef und Vorkoster aus. Also nicht wundern, wenn ich beim nächsten Interview ein paar Kilo zugelegt habe.“

Stevie Wonder

Al Green

„Visions“

„Let’s Stay Together“

„Ich habe diesen Song gecovert, weil ich ihn einfach liebe. Irgendwie unheimlich und düster, fast schon traurig, aber er handelt vom Traum einer besseren Welt. Ich halte diese Hoffnung für wichtig, besonders in Zeiten wie diesen. Die momentane Politik mutet völlig trostlos an, ich sorge mich um die Zukunft meines Landes. Ganz ehrlich: Ich bin überzeugt, dass Hillary Clinton die bessere Wahl als Donald Trump gewesen wäre.“

„Dieser Song wurde auf unserer Hochzeit gespielt. Er ist berührend, unglaublich passend für diesen Anlass. Ich wünschte, ich hätte dieses Hochzeitslied geschrieben, oder etwa eine Stripclub­Hymne – mit den Tantiemen hast du dann für immer ausgesorgt. Aber ich weiß nicht, ob mir so was überhaupt liegt. Und noch berühmter werde ich dadurch auch nicht. Für mich kann es eigentlich nur noch bergab gehen.“ (Lacht.)

Wer genau hinsieht, erkennt auf dem Cover die Gesichter der Beatles – eine Retour­ kutsche: Auf dem Cover von „Sgt. Pepper’s“ hatten die Beatles eine Puppe gezeigt, auf deren Pulli „Welcome The Rolling Stones“ stand.

SANTANA „SANTANA“ Lee Conklins Tuschezeich­ nung war Santana zu schade für ein Konzertplakat, darum verwendete sie der Gitarren­ meister für das Cover seines Debütalbums von 1969. Zweimal hinzusehen lohnt: Der Löwenkopf besteht aus menschlichen Gesichtern und allerhand anderen Körperteilen.

Nina Simone „Sinnerman“

SONY

„Eine große, eine gewaltige Auf­ nahme, in jedem einzelnen Aspekt. Simones Stimme steht für sich, aber auch ihr unglaubliches Klavier­ spiel ist pure Energie, absolut mit­ reißend. Unsere Tochter, die im letzten Frühjahr geboren wurde, trägt Simone als zweiten Namen, es war meine Idee und ist mein Tribut an diese einzigartige Sängerin. Ihr erster Name ist übrigens Luna – weil das so wunderbar mit Simone harmoniert.“

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THE GADGET MAG-LEV Audio Die fliegende Soundanlage ist komplett: Nach OM/ONE, dem ersten schwebenden Lautsprecher (letztes Jahr an dieser Stelle vorgestellt), hebt nun auch der Turntable ab. Wenn der Plattenteller in der Luft rotiert, sieht das nicht nur abgefahren aus, sondern verbessert laut Hersteller auch den Klang. Denn Luft erzeugt kaum Reibung, was eine absolut geschmeidige Tellerdrehung garantiert. Jetzt bestellen, im September abheben. maglevaudio.com

KATE BUSH „AERIAL“ Das Cover von Bushs Album aus dem Jahr 2005 scheint im Wasser reflektierte Felsen darzustellen. Tatsächlich handelt es sich aber um die Soundkurve von Vogel­ gesang – eine Anspielung auf den letzten Albumtrack, auf dem Amseln zwitschern.

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ACTION „Keep your skis crossed“: Bene Mayr (großes Bild) und Jérémy Pancras (u.) beim Stadtbummel

„Der Kurs beim Red Bull PlayStreets ist enger und eisiger als bei allen anderen Contests … und einfach speziell.“ Luca Tribondeau, Österreichs bester Freestyle-Skier

DAS LÄUFT IM FEBRUAR UND MÄRZ

MÄNNER MIT MISSION

Die Red Bull TV-Highlights des Monats: Freeski- und Snowboard-Heroes im Trickfieber, eingeschlossene Denksportler, Extremkletterer im Höhenrausch und die Suche nach dem schnellsten Tänzer.

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MEDIA RED BULL TV-HIGHLIGHTS

RED BULL MIND GAMERS LIVE 25. MÄRZ

Nach den Qualifiern in über 20 Ländern messen sich nun die besten Mindgamer-Teams beim Weltfinale. Bei „Mission: Unlock Enoch“ ist ein auf Quantenlogik basierender Escape Room zu knacken.

BURTON US OPEN LIVE 3./4. MÄRZ

RED BULL PLAYSTREETS LIVE 24. 2. Nach einem Jahr Pause wird der Stadtkern von Bad Gastein wieder zum Spielplatz der weltbesten FreestyleSkifahrer. Der neu angelegte 500-Meter-Kurs (110 Kubikmeter Holz wurden mit 20.000 Schrauben für die Obstacles verbaut) ist noch anspruchsvoller als 2015. 8500 Zuschauer werden erwartet, wenn Russ Henshaw, Luca Tribondeau und Co über Hausdächer und durch enge Gassen wirbeln.

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SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL Red Bull TV ist deine globale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart TV.

Alle Infos: www.redbull.tv

COLMAR.IT, GETTY IMAGES, DEN APRIL/RED BULL CONTENT POOL, ÁDÁM BERTALAN/RED BULL CONTENT POOL, DEAN BLOTTO GRAY, RANDY, LINCOLN ELSE/RED BULL CONTENT POOL

Die weltbesten Snowboarder wie Anna Gasser (Bild), Mark McMorris oder Shaun White kämpfen beim prestigeträchtigsten Slopestyleund Halfpipe-Bewerb um ein Gesamtpreisgeld von 343.000 Dollar.

JUSTE DEBOUT LIVE 5. MÄRZ

Das Street-Dance-Spektakel in Paris wird 15 Jahre alt. Dabei messen sich 4000 Tänzer in Disziplinen wie Locking, Popping, Hip-Hop oder Dancehall. Außerdem gesucht: der schnellste Tänzer der Welt.

CERRO TORRE FEATURE-FILM PREMIERE AM 19. MÄRZ

Extremkletterer David Lama machte sich ins südamerikanische Patagonien auf, um den Cerro Torre – einen der schwierigsten Gipfel der Welt – über die berüchtigte Südostroute zu bezwingen.

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ACTION

MEDIA

WM DER KOPF-GAMER Escape Rooms für Fortgeschrittene: Red Bull Mind Gamers sucht die schnellsten Denkspiel-Zocker der Welt.

MINIMALE SPIELE, MAXIMALE SUCHT Lass deine Finger denken! Drei unserer Mind-GamingFavoriten.

„Initial Conditions“ Städte baut man an Flüssen: Von Regeln wie „Eine Stadt muss zwei Felder groß sein, darf aber nicht an eine andere Stadt grenzen“ soll man sich dabei nicht beirren lassen. Mission: Unlock Enoch: Aufgaben im „Cube“ nur im Team lösbar

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„Tiny Monsters“ Alter ComputerspielKlassiker, neu interpretiert: Schneide eine Fläche so schnell wie möglich auf ein Fünftel zusammen – und halte dabei die Monster unter Verschluss.

„Quantumlights“ Das kommt raus, wenn man Rubiks Würfel mit Reversi kreuzt: Du musst bei allen Spielsteinen das Licht abdrehen – doch mit jedem Klick drehst du auch den Status aller umliegenden Steine.

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LEO FRANCIS/RED BULL CONTENT POOL, NICK WONG

Egal zu welcher Sorte Gamer wir mit einem Escape Room Game zu SCOTT NICHOLSON uns zählen – es gibt eine Art von tun, das es in dieser Art noch nie Spielen, die uns alle begeistert: gegeben hat: Enoch, so der Name Der Spiele-Professor (Wilfrid Laurier University, Ontario) kleine, feine Mind Games, die die des Wunderwerks, wurde vom kaerfand das Final-Level von Hirnwindungen so richtig fordern. nadischen Spiele-Professor Scott Red Bull Mind Gamers: „Die Mit Red Bull Mind Gamers haben Nicholson, 45, designt. Idee dahinter: Enoch ist die Gaming-Experten rund um den Escape Rooms sind Spiele, in Spiel-Variante eines Quantencomputers. Gewinnen kann österreichischen Spieleentwickler denen Teams mehrere Rätsel lösen nur, wer neugelerntes Wissen Konstantin Mitgutsch eine Plattmüssen, um aus einem verschlossofort im Spiel umsetzt.“ form ausschließlich für Strategiesenen Raum zu entkommen. In und Denkspiele ins Netz gehievt. einer halb analogen, halb digitalen Die meisten sind minimalistisch, Gaming-Umgebung werden die Red manche etwas verstiegen, aber alle Bull Mind Gamers-Finalisten aber packend und von gefährlichem SuchtSucht nicht nur von Logik-Nüssen gefordert. potential. Was die Community redbullmind Sie werden von Enoch auch aktiv mani manigamers.com von anderen Gaming-Plattfor Gaming-Plattforpuliert und in die Irre geführt. „Nicholson men unterscheidet: Die Teilnehmer messen ist ein echter Guru unter Escape Roomsich seit letztem Herbst in einem gloglo Gamern“, erzählt Konstantin Mit Mitbalen Mind-Gaming-Turnier, das begutsch. „Er hat am Massachus Massachusreits in mehr als 70 Städten Station setts Institute of Technology gemacht hat. In einem eigens gemeinsam mit 100 Studenten konstruierten Game Cube lösen die Idee hinter Red Bull Mind Vierer-Teams auf getrennten Gamers mitkonzipiert. Es Screens ein vernetztes Denkwird spannend, ob Enoch puzzle. Nur das schnellste überhaupt zu knacken ist.“ Team aus jedem Land qualiRED BULL MIND GAMERS fiziert sich für das Finale, das ESCAPE ROOM WORLD FINALS am 25. März in Budapest steigt. Budapest, 23. bis 25. März 2017 redbullmindgamers.com 24 Finalteams bekommen es dort


ACTION

MEDIA

MEIN SPIELE-LEBEN DAN AYOUB

GAME OF TONES

Die Stimmen hinter deinen GamingHelden

Als Executive Producer von „Halo Wars 2“ lässt er dich mit nur einem Taktikfehler die Menschheit auslöschen. Welche Games brachten ihn so weit? MEIN SPIEL FÜR DIE EINSAME INSEL: „THE ELDER SCROLLS V: SKYRIM“ Action-RPG, 2011, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PC „Zocken auf einer einsamen Insel? Ohne Strom? Wie denn? Angenommen, es wäre möglich, ich würde ,Skyrim‘ nehmen. Ich habe unzählige Stunden mit diesem Spiel verbracht, mir fällt kein besserer Titel ein, um mir die Zeit zu vertreiben.“

MEIN NEUESTES SPIEL: „HALO WARS 2“

Echtzeit-Strategie, 2017, Xbox One, PC „Ich war schon immer Echtzeit-Strategie-Fan und liebe das originale ,Halo Wars‘. Mit der Produktion von ,Halo Wars 2‘ betraut zu werden war ein Highlight für mich. Ich wählte Creative Assembly als Partnerstudio. Die Teamchemie stimmte, die Arbeit hier im 343-Industries-Studio lief vom ersten Tag an großartig. Wir steckten unser ganzes Herzblut rein, um die Fans mit einem Strategie-Kracher zu belohnen und auch neue Spieler anzusprechen, etwa mit dem SammelkartenSpielmodus Blitz.“ Ab 21. Februar im Handel

GETTY IMAGES (3)

MEIN ERSTES SPIEL: „SHADOW COMPANY: LEFT FOR DEAD“

DANS TOP-TIPP: „Entwickle deine eigene Strategie und lerne, wie die Einheiten am besten zusammenarbeiten. Ich mag es, meine Feinde zu nerven. Bevor angreifende Truppen meinen Stützpunkt erreichen, schwäche ich sie mit gut platzierten Scharfschützen.“

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Echtzeit-Strategie, 1999, PC „Ich klinge jetzt wie ein alter Sack, aber mein erstes Videospiel war ,Pong‘. Ich erinnere mich, wie mein Vater damals eine Pong-Konsole mit nach Hause brachte und ich sofort süchtig wurde nach dem Spiel. Aber das erste Spiel, an dem ich arbeitete, war ,Shadow Company‘, ein Action-StrategieTitel, in dem du Söldner kommandierst.“

DAS SPIEL, DAS MICH INSPIRIERTE: „SUPER MARIO 64“

3D-Platformer, 1996, N64, NDS „Ein bahnbrechendes Spiel. Ich kämpfte mich enthusiastisch durch die atemberaubende 3DWelt. Diesem Game verdanke ich den Wunsch, selbst Spielwelten zu erschaffen und in der GamingBranche zu arbeiten.“

MEIN AKTUELLES LIEBLINGSSPIEL: „TITANFALL 2“

Ego-Shooter, 2016, PS4, Xbox One, PC „In den vergangenen Monaten fand ich kaum Zeit zum Zocken, weil wir in der Abschlussphase von ,Halo Wars 2‘ steckten. Ich habe bereits ,Skyrim‘ gewählt, aber wenn ich noch ein Spiel auf die einsame Insel mitnehmen könnte, dann ,Titanfall 2‘. Derzeit spiele ich es sehr gerne.“

Der BattleArena-Ansager in „Lego Dimensions“ Neben dem großen Brian Blessed enthalten Starter-Pack und Erweiterungen des Spiels tausende Sprecher, darunter StephenHawking-Darsteller Eddie Redmayne und „Knight Rider“-Legende The Hoff.

Ghost in „Destiny“ In „Game of Thrones“ gibt Peter Dinklage den eloquenten Tyrion Lannister. Aber seine Synchro in „Destiny“ klingt so hölzern, dass es gar ein eigenes Meme mit der peinlichsten Line „That wizard came from the moon“ gibt.

Solid Snake in „Metal Gear Solid 5“ Seit 2015 ist Kiefer Sutherland die Stimme hinter dem SchleichAgenten. Davor sprach ihn „X-Men“-Drehbuchautor David Hayter. Angeblich wollte man aber Kurt Russell für die Synchronrolle anheuern – sein Charakter „Snake“ Plissken im Film „Die Klapperschlange“ diente als Vorbild für Solid Snake.

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ACTION

EVENTS Steile Sache, im Wortsinn: Im Vorjahr fand Eva Walkner bei bis zu 70 Grad Gefälle die beste Linie.

SAVE THE DATE Weitere Pflichttermine in den nächsten Wochen

23 Februar The xx

Die düsteren, reduzierten Songs ihres Debütalbums „xx“ hievten das Londoner Trio 2009 aus dem Stand zu einer der erfolgreichsten Indie-Rock-Bands der Welt empor. Nun stellen The xx ihre neue, elektronischere Platte „I See You“ erstmals live in Österreich vor. 23. 2., Marx Halle, Wien

Die Freeride-Königsklasse feiert in Tirol: Die weltbesten Freeskier und -snowboarder werfen sich vom Gipfel des Wildseeloders in den 620 Meter langen, selektiven Nordhang. Aus österreichischer Sicht darf man speziell auf Eva Walkner (Freeride-World-Tour-Weltmeisterin 2015 und 2016) sowie Nadine Wallner (Freeride-Weltmeisterin 2013 und 2014) hoffen. Die beste Sicht auf die atemberaubenden Lines gibt’s von der (aus Schnee gebauten) Publikumstribüne im Contest Village am Lärchfilzkogel – Fernglas nicht vergessen! freerideworldtour.com

18. Februar Neymar Jr’s Five Red Bull Akademie, Salzburg

27. März bis 2. April Full Metal Mountain Nassfeld, Kärnten Das Wacken Open Air in Schleswig-Holstein ist das größte Heavy-Metal-Festival der Welt. Um hartgesottenen Fans die Wartezeit bis zum Sommer zu verkürzen, veranstalten die Wacken-Macher seit 2016 auch im Winter einen Event – am Nassfeld, in Kärntens größtem Skigebiet. Das heißt, neben weißen Pisten erwarten die 3000 Metalheads Konzerte von Bands wie Apocalyptica, Schandmaul, Parkway Drive, The Quireboys, DragonForce und Amon Amarth (Bild). Après-Ski für robuste Musikfans also. full-metal-mountain.com

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Shoot-out einmal anders: In K.-o.-Duellen treten Fünfer-Teams gegeneinander an, pro erzieltem Tor muss ein Gegenspieler vom Feld … bis bei einem Team keiner mehr da ist (maximale Spieldauer: 10 Minuten). Welches heimische Team qualifiziert sich beim einzigartigen Fußballbewerb fürs Welt-Finale in der brasilianischen Nachwuchsakademie von Neymar Jr. (im Bild mit der Trophäe) und trifft den Star persönlich? Weitere Termine: Wien (4. 3.), Linz (31. 3.), Graz (3. 6.), Innsbruck (9. 6.); Finale: Innsbruck (10. 6.) neymarjrsfive.com

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Februar Red Bull PlayStreets Nach einem Jahr Pause kehrt der spektakulärste City-Slopestyle-Contest der Welt zurück. TopSkier wie Russ Henshaw (AUS) und Luca Tribondeau (AUT) wirbeln in Bad Gastein auf dem 500-Meter-Kurs über Obstacles, durch Gassen und über Dächer. 24. 2., Bad Gastein

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März Antilopen Gang Von den Toten Hosen 2014 entdeckt, avancierte das DeutschrapTrio mit seinen sozialkritischen Hits à la „Beate Zschäpe hört U2“ zum Liebling des deutschen Feuilletons. Im Tour-Gepäck: das neue Album „Anarchie und Alltag“. 1. 3., Flex, Wien

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FREERIDEWORLDTOUR.COM/TIM LLOYD, ESTER SEGARRA, MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL, GUILLAUME MEGEVAND / RED BULL CONTENT POOL, CHRISTIAN POSCHNER, MARTIN HUBER

6.– 11. März Freeride World Tour Kitzbüheler Alpen, Fieberbrunn


24. und 25. Februar Circle Industry Emailwerk, Seekirchen, & republic, Salzburg Ende Februar ist die Salzburger Kleinstadt Seekirchen das Epizentrum der Breakdance-Szene: 60 Top-Crews aus aller Welt treffen sich zum größten B-Boy-Event des Landes. Neben Workshops, einer Ausstellung und einer Hip-Hop-Party stehen zwei Contests im Zentrum des Events: das Circle Industry Battle und Checkmate, ein Wettbewerb, bei dem jeweils fünfköpfige Tänzer-Teams auf einem überdimensionalen Schachbrett gegeneinander antreten. Gefragt sind dabei neben Akrobatik auch taktisch-strategisches Denken und Teamgeist. circleindustry.at

1. – 5. März Elevate Festival Dom im Berg, Graz Musikfans, aufgepasst: Zum ersten Mal seit seiner Gründung 2005 findet das Grazer Festival diesmal nicht im Herbst, sondern bereits im Frühjahr statt. Seiner Mission bleibt das Elevate aber konsequent treu: die spannendsten Elektronikmusiker der Welt nach Österreich bringen. Diesmal auf der Bühne des Doms im Berg: Künstler wie Techno-Miterfinder Juan Atkins, die Acid-House-Ikonen Paranoid London und Red Bull Music Academy-Absolvent Mumdance (Bild), der ScienceFiction-Klänge mit fetten Grime-Beats kreuzt. elevate.at

24. Februar Snow Speed Hill Reiteralm, Ennstal Wo sich sonst Österreichs Skiasse den Feinschliff holen, jagen über 150 Motocross- und Ski-Doo-Piloten in rasanten K.-o.-Duellen die taghell beleuchtete Piste hinauf – ohne Spikes! Bereits zum 9. Mal trifft sich die heimische Enduro-Szene zum winterlichen Offroad-Highlight in der Steiermark. Die Finalläufe starten ab 20.30 Uhr, danach folgt verdientermaßen die geile After-Party. msc-reiteralm.at

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Rahofer.

Newcomer aus London: Mumdance


ACTION

WIE DU ÜBER EINEN OZEAN RUDERST Gavan Hennigan legt sich für uns in die Riemen.

Falls du je vorhast, über einen Ozean zu rudern, kannst du von Gavan Hennigan einiges lernen. Am 15. Dezember brach er auf, um den Rekord der „Talisker Whisky Atlantic Challenge“ zu brechen. Es folgte ein 5000-Kilometer-Trip von den Kanarischen Inseln in die Karibik, Hurrikane und 30 Meter hohe Wellen inklusive. Vor seinem Start sagte Hennigan: „Ich bin bereit zu leiden.“ Worin er reichlich Erfahrung hat: Mit 21 wollte er sich umbringen und war wegen Drogensucht in Reha. „Seit dieser düsteren Zeit habe ich viel mehr Freude am Leben. Ich will als der Ire, der am schnellsten den Atlantik überquert hat, in die Geschichte eingehen.“ taliskerwhiskyatlanticchallenge.com

es ganz ruhig an 1 Geh

auch mal in dich splitterdie falsche Richtung 2 Rudere nackt aus 4 Zieh „Navigiere nach Zwischenstationen, ich etwa plane alle 450 oder 900 Kilometer einen Stopp ein. Manchmal ist es sogar vernünftig, sich vom Wind in die falsche Richtung treiben zu lassen, denn er kann dein Boot nach ein paar Tagen wieder auf die richtige Spur drücken. In der See­ mannssprache spricht man in diesem Fall von ‚Luvgeschwindigkeit‘.“

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Friss dich so richtig voll

„Ich nahm in den letzten sechs Monaten vor dem Trip zehn Kilo zu und habe vor, auf der Reise täglich 5000 Kalorien zu mir zu nehmen. So viele werden mindestens empfohlen. Ich ernähre mich von Tiefkühl­ kost und MCT­Öl. Es ist Kokosöl ähnlich, riecht und schmeckt aber nach nichts, und wenn du einen Teelöffel davon ins Essen mischst, erhältst du eine Extraladung Fett und 300 bis 400 zusätzliche Kalorien.“

„Stoff reizt die Haut, weil du ja permanent nass bist und das Salzwasser scheuert. Schwielen an den Händen lassen sich nicht verhindern, aber am Hintern schon. Rudere also nackt. Ich sitze auf einem Stück Schaf­ fell, das enthält wohltuende Öle.“

dich gut an 5 Schnall

„Wenn ich mal muss, lege ich einen Klo­ sitz auf einen Eimer. Ist so ähnlich wie der Gang aufs Töpfchen als Kind. Während der Fahrt muss alles festgebunden sein, auch du selbst – du brauchst also jede Menge Sicherheitsleinen. Manövriere stets in Windrichtung oder dagegen, nach Mög­ lichkeit niemals seitlich gegen den Wind. Bei hohem Seegang ist die Chance den­ noch hoch, dass dein Boot kentert – da ist besser alles richtig gut festgezurrt. Mein Boot kann sich selbst aufrichten, die Kabine dient als riesiger Atemluftbehälter, wenn ich die Luken schließe.“

MARK THOMAS

„Ich rechnete mir aus, dass ich bis zum Ziel 1,5 Millionen Ruderschläge brauchen werde. Aber während der Fahrt zu zählen, das hätte mich verrückt gemacht. Rudere am besten in überschaubaren Etappen, steck dir erreichbare Ziele. Mach nach zwei Stunden eine Pause, check die Lenkung, die Funkgeräte, die Solaranlage. Meide alles, was dich stresst und deinen Puls in die Höhe schießen lässt. Ich bleibe stets bei unter 125 Pulsschlägen pro Minute, um meinen Körper zu schonen.“

HOW TO

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ROCK AM STRAND PHILIPS NTX400 Es gibt Bluetooth-Lautsprecher fürs Picknick. Und es gibt diesen Soundtower mit eingebauter Party-Eskalation: 82 Zentimeter groß. 13 Kilo schwer. 1000 Watt Leistung, zwei Woofer, dreistufiger Dynamic Bass Boost. Außerdem haut der NTX400 nicht nur ordentlich auf die Ohren, auch visuell geht das Ding aufs Ganze: 260.000 LED-Lichter passen sich der Musik an, flackern, blinken, pulsieren und lassen jedes ChamäChamä leon alt aussehen. philips.at

HART & SMART GEAR S3 FRONTIER Samsungs Smartwatch ist hart im Nehmen, aber auch funktionellsensibel, etwa beim Bedienen der Apps über die drehbare Lünette. GPS, vier Tage Akku, Wasser- und Staubschutz nach IP68 lassen sie auch dort exakt ticken, wo sonst nur klassische Survival-Watches

GIB LAUT GOOGLE HOME Ein Lautsprecher-System, fast auf dem Level der Künstliche-IntelligenzGadgets in Tony Starks Bude. Und du musst kein Milliardär sein, um es dir leisten zu können. Gesteuert wird per Stimme: Musik, Kalendereinträge, Google-Suche, Wetter- und Verkehrsberichte, sogar andere Smart-Devices im Haus hören auf die Voice-Befehle. Das Ding lernt so gut, dass es dich mit der Zeit besser versteht als du dich selbst. madeby.google.com

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WEG VOM RAND XIAOMI MI MIX 2017 ist das Jahr des Abschieds von den dicken Rändern um die Smartphone-Front. Entworfen von Top-Designer Philippe Starck, nimmt der Bildschirm dieses 6,4-ZollPhablets ganze 91,3 Prozent der Vorderseite ein. Und der Rest ist kein schnöder Kunststoff, sondern Keramik. mi.com

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GUTE PARTIE NINTENDO SWITCH Eines muss man Nintendo zuzu gestehen: In Sachen GamingKonzept sind sie echt gut darin, keinen Stein auf dem anderen zu lassen. Mit der Switch präprä sentiert Nintendo erstmals eine Heimkonsole für draußen: Wer sie aus dem Dock nimmt, spielt unterwegs auf dem Handheld einfach weiter. Gesteuert wird über abnehmbare Joy-Controller, die sich ideal für Zwei-SpielerDuelle eignen. (Klassische ProController gibt es auch.) Die Games verheißen gewohnte Qualität: „Super Mario Odyssey“ und „Zelda: Breath of the Wild“ bringen neue Abenteuer, „Mario Kart 8 Deluxe“ wird umfangumfang reich aufgebohrt. nintendo.at

BLEIB IM FLUSS BOOSTED BOARD 2.0 Mit dem Hoverboard blieben elektrische Rides 2016 noch in den Kinderschuhen stecken. (Wer außer 13-jährigen „Pokémon Go“-Kids fährt damit?) Dieses Jahr könnte das Boosted Board 2.0 aber seriöses ElektroCruisen für alle ermöglichen. Ein Dual-Motor beschleunigt das Longboard auf bis zu 35 km/h, meistert 25-Prozent-Steigungen und bremst angenehm via Fernbedienung, Bremskraftrückgewinnung inkludiert. Austauschbare Akkus ermöglichen bis zu 22 Kilometer lange Rides, und die Rollen fürchten keine Pfützen. boostedboards.com

ZEIG KLASSE TAG HEUER CONNECTED Auf den ersten Blick eine SmartSmartwatch, designt als Hommage an die klassische TAG Heuer Carrera. Innen aber lauert gnadenlose High-Tech mit Know-how von Google und Intel. Wer möchte, kann nach Ende der zweijährigen Garantie dennoch gegen einen kleinen Aufpreis zur mechanimechani schen Carrera wechseln. tagheuer.at

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GUTER MOMENT KODAK EKTRA Fast das gesamte 20. Jahrhundert hinhin durch war Kodak Inbegriff der Fotografie. Dann kam das digitale Zeitalter – und das iPhone –, der Rest ist Geschichte. Nachdem Kodak sein Patent-Portfolio 2012 für geschätzte 525 Millionen Dollar verkaufte – zu einem Fünftel des eigenteigent lichen Werts –, schien auch die Firma Geschichte zu sein. Jetzt kehrt das Unternehmen mit einem Smartphone zuzu rück, das vor allem eine geniale Kamera ist: 21 Megapixel, f/2.0-Blende, 4K-Video. Für die Design-Hommage des namensnamensgleichen Vintage-Knipsers gibt es sogar eine Ledertasche, die den Look des Klassikers perfekt einfängt. Kodak ist wieder da. kodakphones.com

HERZ-ASS HUAWEI FIT Fitnesstracker liegen schon mal ziemlich daneben, wenn es um die Pulsmessung geht. Das kann gefährgefähr lich werden, etwa wenn Leute, falsch informiert, hart an ihre Grenzen gehen. Diese Smartwatch verspricht exakte Messungen. Sie vibriert, wenn du es ruhiger angehen solltest, und misst punktuell oder 24/7 deinen HerzHerz schlag. Fünf Herzfrequenzzonen helfen dir, dein Training präzise zu gestalten. consumer.huawei.com/at

KAPP DIE KABEL HERR DER LÜFTE DJI INSPIRE 2 Wenn DJIs Phantom 4 – ein sehr gut ausgestatteter Hobby-Copter – das iPhone unter den Drohnen ist, dann ist die Inspire 2 die DSLR der Flotte. Zwei Kameras sind an Bord: Eine zeigt die Flugbahn der Drohne, die andere filmt in gestochen scharfem 5,2K. Beim Abheben schwenken die Landebeine nach oben, das ermöglicht 360-Grad-Aufnahmen. Der Top-Speed liegt bei 94 km/h, und das fast 30 Minuten lang. Plus: Das System erkennt Objekte bis zu 30 Meter vorab und weicht ihnen elegant aus. dji.com

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APPLE AIRPODS Kabellose Kopfhörer gibt es schon länger, aber erst als Apple die Kopfhörerbuchse vom iPhone 7s entfernte, wurde darüber geredet. Die AirPods verbinden sich automatisch mit deinen iCloud-Devices und wechseln vom iPhone zum Mac und umgekehrt. Pfiffig: Nimm ein AirPod aus dem Ohr, und die Musik stoppt. apple.at

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EIN BLICK AUF DICH AIR SELFIE 200.000 Jahre brauchte die Menschheit für die Erfindung des Selfie-Sticks. Das Ende der Evolution, wie wir sie kennen? Nein. Die SelfieDrohne beweist, dass wir uns immer noch weiterentwickeln. Vier Propeller bringen das Teil bis zu 20 Meter in die Luft, eine 5-Megapixel-Kamera macht Fotos und Videos, das eigene Smartphone dient als Sucher. airselfiecamera.com

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Bügelkopfhörer auf der Straße zu tragen ist kein Fashion-Statement. Man trägt sie, weil sie störende Außengeräusche schlucken und besten Sound bieten. Dieser kabellose Bluetooth-Kopfhörer beeindruckt mit digitalem Noise-Cancelling, der Citywalk wird so zum akustischen Tiefseetauchgang. Cool: Der Ambient-SoundModus lässt über ein externes Mikrofon bestimmte Geräusche in den Hörer lässt, etwa Stimmen. sony.at


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Beim Red Bull Knockout-Race verwandelten tausend Offroad-Biker den Strand von Den Haag in eine Motocross-Arena. Die besten 750 kämpften sich im Finale eine Stunde und 45 Minuten lang über den mit 80 Hindernissen gespickten Kurs. Wie Sieger Jeffrey Herlings (Niederlande) seinen Triumph feierte? „Nach einem solchen Rennen fällst du nur noch ins Bett!“ Video-Highlights: www.redbull.com/motorsport

Red Bull Knockout-Sieger Jeffrey Herlings, 22, ließ 999 Gegner hinter sich.

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 14. MÄRZ 2017. 98

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