
Vom Dorf auf den Times Square Wie die Kärntner Sängerin mit Good Vibes Millionen erreicht
Vom Dorf auf den Times Square Wie die Kärntner Sängerin mit Good Vibes Millionen erreicht
VMarcel Hirscher ist achtfacher Ski-Gesamtweltcupsieger und nun Kolumnist für The Red Bulletin. „Mir taugt die Art, wie die Inspirationskraft des Sports im Magazin transportiert wird“, sagt Hirscher. Ab Seite 96
Rachael Stott ist Comiczeichnerin und Illustratorin. Die Britin arbeitete bereits für Marvel, DC Comics und IDW Publishing. Für uns zeichnete sie Ryōyū Kobayashis 291-Meter-Weltrekordsprung im April 2024 in Island. Auf Seite 68
Scott C. Johnson
Der Enthüllungsjournalist war Auslandskorrespondent für „Newsweek“ und ist Autor des Buches „The Wolf and the Watchman“, das von der „Washington Post“ ausgezeichnet wurde. Für uns porträtierte er das StuntCouple Aurélia Agel und Justin Howell. Ab Seite 50
om Kärntner 120-Seelen-Dorf auf die fetten Billboards von New York City – das ist SingerSongwriterin Esther Graf gelungen. Wie? Proaktiv. Ehrlich. Und immer positiv. Ihre Gen-Z-Anthems werden hart abgefeiert. Wie sie den Deutschpop außergewöhnlich macht und ihr Leben umwerfend, erzählt die WahlBerlinerin ab Seite 40. Was für Michael Fassbender zum Glücksfall wurde, beschreibt der Hollywoodstar und Autorennfahrer ab Seite 24. Der Schauspieler mit deutsch-irischen Wurzeln kehrt in der Agentenserie „The Agency“ als arbeitswütiger Topspion zurück. Wer die Beine auch nicht still halten kann, ist MTB-Trial-Athlet Tom Öhler, den es immer wieder in die Ferne zieht. Im Travel Guide ab Seite 73 fährt er die spannendsten Trails Bhutans auf über 2500 Meter Höhe. Schnauf. Viel Freude mit dieser Ausgabe, die Redaktion
BMW 120: Kraftstoffverbrauch, kombiniert WLTP in l/100 km: 5,3–5,8; CO 2-Emissionen, kombiniert WLTP in g/km: 121–132
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Der Wiener Elias Giselbrecht ist Fotograf und Parkour-Athlet in einem. Hier zeigt er seine besten Shots.
Musik
Die Kärntnerin Esther Graf ist Österreichs Popstar der Stunde. Was verbirgt sich hinter den Kulissen?
Stunts
Stunt-Double Aurélia Agel und Justin Howell haben ein klares Ziel: eine StuntKategorie bei den Oscars.
Skispringen
Ryōyū Kobayashi flog mit 291 Metern weiter als jeder vor ihm. Er will aber mehr.
Ryōyū Kobayashi glänzt nicht nur als Skispringer, sondern auch als Fashion-Model.
Das Leben ist nicht immer eine gerade Linie. Manchmal windet es sich, und man weiß nicht, was hinter der nächsten Kurve kommt. Wie aber ans Ziel kommen? „Darauf habe ich auch keine Antwort“, sagt Actionfotograf Lucas Tiefenthaler. Er investierte viele Stunden, Kilometer und Nerven, bis er in einer Arlberger Neuschneenacht dieses Red Bull Illume-Bild schießen konnte. Vielleicht will er (und Ski-Ass Thomas Göschlberger) uns damit ja sagen: Am besten immer der eigenen Nase nach. lucastiefenthaler.com; redbullillume.com
Dieser Mann braucht keine Tore –ein Ball allein genügt ihm auch. Der Franzose Séan Garnier, legendärer Freestyle-Fußballer und zweifacher Weltmeister, zeigte den Teilnehmern von Red Bull Four 2 Score, welche Tricks er draufhat. Das können wir auch, dachten sich nicht wenige der 28 Teams beim Kleinfeld-Turnier vor der Red Bull Arena in Leipzig, lieferten Tricks – und schossen richtig viele Tore. redbull.com; @seanfreestyle
Virgin, Utah, USA
Was für eine Premiere! Jahrelang kämpften die Frauen der FreerideSzene darum, bei Red Bull Rampage in der Wüste Utahs mitzufahren – dem härtesten Freeride-Event der Welt. Sieben Fahrerinnen waren schließlich dabei, darunter die Kanadierin Vaea Verbeeck, die einen schwierigen Dreifach-Sprung meisterte – aber den „Tuck No Hander“-Trick verpasste. Nächstes Mal klappt der auch. Alle Highlights: redbull.com; @robin_riding_hood
180 Höhenmeter. Sechs Seillängen mit Schwierigkeitsgraden zwischen 6c und 8b. Und das bei einer Wandtemperatur um die 32 Grad: Der Team-Wettkampf Red Bull Dual Ascent an der Schweizer Verzasca-Staumauer war auch für die Kletter-Asse Jessica Pilz (im Bild) und Jakob Schubert (im Vorstieg) Neuland. Bei Olympia in Paris holten die beiden Österreicher jeweils Bronze. Und an der Staumauer? Da gab’s gemeinsam Gold.
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„Best of Red Bull Dual Ascent 2024“ auf redbull.com sehen
Am 16. März springen die Ampeln auf grün, und die Formel 1 wird wieder zum Schauplatz heißer Duelle. Zu ihrem 75-jährigen Bestehen erobert sie sogar die Kino-Leinwand.
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GrandPrixSiege hat sich der amtierende Weltmeister Max Verstappen bereits geholt. Mehr schafften nur Lewis Hamilton (105) und Michael Schumacher (91).
800
Kilogramm beträgt das Mindestgewicht von Fahrer und Auto. Piloten selbst müssen inklusive Sitzschale mindestens 82 Kilo wiegen –zwei mehr als 2024.
25.
Juni 2025 ist der Premierentermin des HollywoodFilms „F1“. Als Hauptdarsteller zwängt sich Brad Pitt ins Cockpit, Lewis Hamilton fungiert als CoProduzent.
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Rennen stehen in der Formel 1 Academy 2025 auf dem Programm. In dieser Serie zeigen Frauen im Rahmen von sieben Formel1Wochenenden ihr Können.
5,7
fache maximale Fliehkraft wirkt auf Piloten am Red Bull Ring beim Anbremsen auf Kurve T3 ein. Zum Vergleich: Beim SpaceShuttleStart werden Astronauten mit 3 g in den Sitz gedrückt.
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Grad Celsius Lufttemperatur sind ab 2025 Auslöser der neuen „Hitzegefahr“Regelung, die den Einsatz eines Kühlsystems für die Fahrer vorschreibt.
1444
Rennrunden absolvierte Oscar Piastri 2024. Damit gelang ihm als vierten Fahrer in der F1Geschichte, eine Saison lang alle Rennen zu beenden: nach Michael Schu macher 2002, Lewis Hamilton 2019 und Max Verstappen 2023.
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Jahre zählt Fernando Alonso, 2025 ist er ältester Fahrer im Feld. Jüngster Pilot ist Neuling Andrea Kimi Antonelli, 18, der bei Alonsos erstem Titel 2005 noch nicht geboren war.
Max Verstappen holte 2024 seinen vierten Weltmeistertitel. Wer wird 2025 dominieren?
8016
Reifensets stellte Pirelli 2024 den Teams insgesamt zur Verfügung, 2718 davon wurden nie benutzt.
Gitarre aus der Zukunft:
Die LiberLive C1 funktioniert ohne Zupfen, dafür mit Schaltern und App. Tech-Experte Kirafn bittet zum Soundcheck.
Das Teil
Kippschalter (am Gitarrenkörper) und berührungsempfindliche Flächen (am Hals) ersetzen die Saiten dieser futuristischen Gitarre und sollen den Einstieg ins Gitarrenspiel erleichtern. Gib ein Lied in die App ein, und LEDLichter zeigen, wie du greifen musst. Im Korpus steckt ein Lautsprecher.
Der Hype
Unter #liberlivec1 kursieren bereits hunderte Videos auf TikTok, die immer wieder viral gehen. Der erfolgreichste Post mit 8 Millionen Views und 1 Million Likes kommt von Indigo Star.
Check
Kirafin
heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 30 und unterhält seine Millionen Follower TikTok mit ComedyFormaten. Nebenbei folgt er seiner Faszination für Tech-Produkte und -Trends. Für uns nimmt er aktuelle Hypes unter die Lupe.
Perfekt für …
Eine EinsteigerGitarre ohne Saiten und damit eine echte Innovation. Unmusikalischen Menschen oder auch Personen mit Handicap ermöglicht sie einen Zugang zu einem Instrument, das sie sonst vielleicht nie gelernt hätten. 450 Dollar gehen dafür auch in Ordnung.
MUST-HAVE-FAKTOR
Kopf einziehen! Zum Transport lässt sich die Gitarre zusammenklappen.
… Luftgitarrenhelden, die den nächsten Schritt in Angriff nehmen wollen.
Ungeeignet für …
… Puristen, die schmerzende Finger als Teil des Lernens verstehen.
Sie fährt nicht nur Super-G und Abfahrt im Weltcup, sondern auch Streifendienst als Frau Inspektor. Hier die kurvenreiche Karriere der Salzburger Vizeweltmeisterin Mirjam Puchner.
AUS DEM PONGAU IN DIE WELT. Die 32-jährige OlympiaSilber medaillengewinnerin 2022 aus dem Pongau lebt nach dem Motto „Never give up and enjoy“. Derzeit genießt sie den Winter und die Skirennen. Der Alpine Skiweltcup endet am 27. März in Sun Valley (Idaho, USA).
12.
Jänner 2013 Mein
„In der Abfahrt von St. Anton belegte ich den 47. Platz, für mich war das ein Meilenstein! Die Piste war so glatt, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob ich da runterkomm. Ich war extrem aufgeregt. Aber abgeschreckt hat es mich nicht. Erstmals in die WeltcupPunkteränge fuhr ich dann am 21. Dezember 2013 als 29. der Abfahrt in Vald’Isère. Drei Wochen später, am 13. Jänner 2014, gewann ich mit dem SuperG in Innerkrems mein erstes Europacuprennen. Das waren echt schöne Anfangsjahre!“
„Im Februar 2017 stürzte ich beim Abfahrtstraining bei der Ski-WM in St. Moritz schwer: Schien- und Wadenbeinbruch.“ 2017
Sommer 2010
Die Entscheidung: Tennis oder Ski
„Als Teenie hab ich ein Gymnasium mit Musikschwerpunkt besucht, nachdem ich Flöte und Klavierspielen gelernt hatte. Als Ausgleich wollte ich Tennis spielen und bin viel Ski gefahren. Mir hat aber das Spielen in der Halle im Winter keinen Spaß gemacht. In den Salzburger Bergen war Skifahren dann die logische Alternative. Ich war sowieso beim Tennis nicht leichtfüßig genug. Manchmal hab ich gespielt, als hätte ich dabei Skischuhe an!“
16. März 2016 „Meinen ersten Weltcupsieg in der Abfahrt feierte ich beim Weltcupfinale in St. Moritz.“
Abschluss des BWL-BachelorStudiums in Salzburg. April 2018
13. März 2019
„Nach drei OPs und 660 Tagen Rennpause konnte ich beim Abfahrtsweltcup-Finale in Soldeu in Andorra meinen zweiten Weltcupsieg einfahren!“
11. Februar 2022
Yay! Super-G-Silber!
„Peking waren meine ersten Olympischen Spiele! Und alles war anders: Corona, keine Zuschauer und jeden Tag ein Staberl im Mund. 2018 hatte ich verletzungsbedingt verpasst, deshalb war das jetzt ein Highlight. Ins olympische Dorf durften aufgrund der Pandemie keine Angehörigen. Wir haben also auf mein
Super-G-Silber nur kurz angestoßen, weil am nächsten Tag Abfahrtstraining war. Trotzdem: Das war a kurze Nacht.“
8. Februar 2025 Silber in der WM-Abfahrt in SaalbachHinterglemm.
„Meine Polizeiausbildung, die ich im September 2017 begonnen hatte, schloss ich im Juli 2022 ab. Ich war während der Ausbildung unter anderem im Streifendienst tätig. Was man dafür braucht: einen guten Überblick – und man muss sehr fokussiert sein. Du darfst dir keine Fehler erlauben – das ist so wie im Sport, und das gefällt mir. Gute Organisation und Zielstrebigkeit sind essenziell.“ Juli 2022
April 2025
Skilehrer und Master
„Ich habe Alpinkurse für Skiund Langlauflehrer gemacht und werde im April als staatlich geprüfte Skilehrerin abschließen. Nebenbei brüte ich über meiner Masterarbeit für mein SportmanagementStudium. Die Balance zwischen Schreiben und meinen sportlichen Aktivitäten ist herausfordernd, aber die Abschlussarbeit ist eine willkommene Ablenkung von den Skirennen und der körperlichen Anstrengung. Es taugt mir, dass ich dem Kopf etwas zu tun gebe, denn es rattert sowieso immer in meinem Hirn – auch wenn ich nur auf der Couch liege!“
IM TEAM. Mirjam auf dem Weg zur staatlich geprüften Skilehrerin.
begann mit Breaking, als sie sieben war. Jetzt, mit 18, ist sie die jüngste Doppelsiegerin des Red Bull BC One World Final aller Zeiten. Was jetzt kommt? Erst mal Brownies backen!
Text Stephan Hilpold Foto Little Shao
Den Namen ändern? Kam für India nicht infrage. „Alle in meiner Crew treten unter einem Pseudonym an“, sagt das B-Girl aus Den Haag im Süden Hollands und zuckt mit den Schultern. „Aber warum hätte ich meinen Namen ändern sollen? Nur weil es alle anderen machen? Nein, ich kann ziemlich stur sein.“
India Sardjoe – so ihr voller Name –ist 18 und bereits seit zwei Jahren so etwas wie das Wunderkind der internationalen Breaking-Szene: Innerhalb von sechs Monaten holte sie 2022 den Titel bei den holländischen und europäischen Meisterschaften – und gewann schließlich das Red Bull BC One World Final in New York. Allen war klar: Da hat jemand noch richtig viel vor. Indias Power Moves, die smoothen Übergänge, ihre Kreativität und Authentizität machten sie mit gerade einmal 16 zu einer Herausforderin von Breaking-Champs wie Ami und Kastet. Sowohl das japanische als auch das russische B-Girl gewannen das Red Bull BC One World Final bereits zwei Mal.
Zum ersten Mal Olympia
Jetzt, zwei Jahre später, spielt India in derselben Liga wie sie: „Was im vergangenen Jahr passiert ist, habe ich noch nicht ganz verdaut“, sagt India im orangen Sweater in ihrem Jugendzimmer im Haus ihrer Mutter in Holland. Gerade hat sie etwas Zeit für sich und freut sich darauf, mit ihren Freundinnen und Freunden abzuhängen, ins Kino zu gehen oder – endlich – Brownies zu backen. All das ging sich in den letzten Monaten nicht aus. Erst der Lernstress für die Matura (die sie bravourös bestand), dann gerade einmal drei Monate Vorbereitung für Paris (wo Breaking erstmals olympische Disziplin war) und dann Anfang Dezember das
Wuchs auf in Den Haag im Süden der Niederlande; Alter 18; in der Szene bekannt für ihre smoothen Windmills; Highlight Teilnahme an Olympia; liebt es zu reisen, allein in den letzten Monaten war sie zwei Mal in China; freut sich aufs Psychologiestudium
Red Bull BC One World Final in Rio de Janeiro (wo sie mit ihrem Crew-Kollegen Menno im Finale antrat). „Zum Glück waren meine Mutter und meine Tante in Rio dabei, das hat mir Kraft gegeben.“ Ihre Gegnerin im Finale: Nicka aus Litauen, die bei Olympia die Silbermedaille geholt hatte, während die Japanerin Ami den Titel gewann (India wurde Vierte).
Sie kann alles, aber smoother Und nun Rio: Die 5000 Zuschauer in der Farmasi Arena sind aus dem Häuschen, Indias Power Moves, ihre Headspins, Windmills, Backfips oder Freezes unglaublich smooth und kraftvoll. „Es ist nicht so, dass ich etwas beherrsche, was andere nicht können“, sagt India, „aber ich kombiniere die Moves vielleicht etwas kreativer – und mein Flow ist richtig gut.“ Oder, wie die 18-Jährige etwas verlegen sagt: „Mein Style hat richtig viel Power, und meine Power hat richtig viel Style.“ Mit 3 zu 2 gewann sie die Jury in Rio für sich. „Als dann Menno auch noch gewann, konnte ich mich nicht mehr halten, so viele Freudentränen, unbeschreiblich.“ Für Menno war es der vierte Sieg beim Red Bull BC One World Final, ein unglaublicher Triumph. Sowohl India als auch Menno gehören zur Hustle Kidz Crew in Tilburg, der Doppelsieg in Rio ist ein Siegeszug für die holländische Breaking-Szene. Trotz des hohen Stellenwerts von Breaking in ihrem Heimatland
war der Einstieg in den Sport für India nicht leicht. Gemeinsam mit ihrer älteren Schwester belegte sie an der Tanzschule eine Hip-Hop-Klasse. Gerade einmal sieben Jahre alt war sie da, und schon damals kaum zu bändigen. „Als ich die Breaking-Klassen sah, war es um mich geschehen“, sagt sie, „ich ließ nicht locker, bis ich mich einschreiben durfte. Damals spielte ich zudem auch noch Fußball.“
Damit nahm eine der erstaunlichsten und jüngsten Breaking-Karrieren ihren Lauf. Wie aber alles unter einen Hut bringen? Breaking, Fußball und dann ja auch noch die Schule. „Irgendwann ließ ich Fußball sein, sechs Trainings die Woche waren einfach zu viel.“ Und die Schule? „Es war nicht leicht, die vielen Trainings, die Wettkämpfe … Ohne die Unterstützung meiner Familie hätte ich das nicht geschaft.“ Doch die wusste: Wenn India etwas will, dann beißt sie sich durch.
Niederlande meets Surinam Indias Vater ist Indo-Surinamese, die Mutter ist halb Inderin, halb Niederländerin. „Ich wuchs mit zwei Kulturen auf“, so India, „meine Familie ist aber, was Traditionen anbelangt, recht liberal.“ In ihrer Kindheit hörte sie Weltmusik und tanzte mit ihrer Mutter, einer begnadeten Tänzerin, die Bachata liebt, bei Familienfeiern. In ihrer Breaking-Karriere hat India das sehr geholfen, auch wenn sie sagt, dass ihr nichts zugefogen sei. Im Gegenteil: „Ich habe an mir gearbeitet und gearbeitet und gearbeitet.“
Da ist er wieder, der starke Wille der 18-Jährigen, die sich nach dem Sieg in Rio über ein Sabbatical freut, bevor es im September mit einem Psychologiestudium losgeht. Wobei: So ganz stimmt das mit dem Sabbatical nicht. Vor Weihnachten ging es noch schnell ins chinesische Chengdu, zu den ofziellen Breaking-Weltmeisterschaften, die in der Szene zwar nicht den Stellenwert von Red Bull BC One haben, für die Qualifkationen des kommenden Jahres aber wichtig sind. Wie India abschnitt? Sie gewann und setzte ihrem Ausnahmejahr ein weiteres Krönchen auf.
Instagram: @indiasardjoehh
Am 13. April kehrt Red Bull BC One Cypher Austria, das wichtigste Breaking-Event des Landes, in die Tabakfabrik nach Linz zurück.
„Niemand aus meiner Crew tritt unter seinem Namen an –ich schon!“
ist in der Breaking-Szene für ihre Authentizität bekannt.
kehrt in der Agentenserie „The Agency“ als arbeitswütiger Topspion
zurück.
Der Schauspieler und Autorennfahrer über die neuen Prioritäten in seinem Leben.
Es gab eine Zeit, da war Michael Fassbender kurz davor, durchzudrehen. Der Schauspieler mit deutschem Vater und irischer Mutter drehte einen Film nach dem anderen: Blockbuster wie „XMen“ oder „Prometheus“, aber auch ArthouseFilme wie „Shame“ oder „Macbeth“.
„Nach jedem Film wollte ich eine Pause machen, aber dann kam schon das nächste Angebot. Irgendwann hatte ich das Gefühl, ich verliere den Zugang zur Realität.“
Gefahr: Burnout. Doch Fassbender glaubte in jener Zeit, keine andere Wahl zu haben. Nach Jahren an der (abgebrochenen) Schauspielschule und in verschiedenen Gelegenheitsjobs nahm seine Karriere Ende der Nullerjahre endlich Fahrt auf: „Ich musste die Gelegenheiten, die sich mir boten, unbedingt nutzen. Wenn du Schauspieler bist, ist der Wettbewerb hart.“ Anders gesagt: Entweder du bleibst am Ball, oder du stehst im Aus.
Baustelle Leben
Das hatte seinen Preis: „Ich konnte das alles nur machen, weil ich Single war. Eine richtige Beziehung zu führen, wäre schwierig gewesen. Ich war wochenlang unterwegs, selbst meine Freunde habe ich kaum gesehen.“ Der Schauspieler heimste zwar GoldenGlobe und OscarNominierungen ein (für „12 Years a Slave“ und „Steve Jobs“), sein Privatleben blieb aber eine ziemliche Baustelle.
Diese absolute Konzentration auf die Arbeit bekam Michael Fassbender schon in jungen Jahren eingeimpft: „Bereits mit zwölf oder dreizehn Jahren arbeitete ich am Wochenende. Später wusch ich sogar Töpfe in einem Fünfsternehotel.“ Mit
Wuchs auf im ländlichen
Irland; Alter 47; extreme Rollen als Hungerstreikender in „Hunger“, als Sexsüchtiger in „Shame“; Hits „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“; Flops „Assassin’s Creed“; Oscar-Nominierungen zwei
neunzehn zog er vom irischen Killarney, wo er aufwuchs, nach London, und auch da musste er ordentlich ranhalten: „Es ging auch gar nicht anders. Ich hatte kaum Geld und wollte überleben.“ WorkLifeBalance? Ein Fremdwort.
Nicht viel anders ergeht es auch dem CIAGeheimagenten mit dem Decknamen Martian in der Streamingserie „The Agency“ (Paramount+), den Fassbender nach einer längeren Auszeit spielt. Als Topspion stellt dieser nicht nur sein Privatleben komplett zurück, er opfert auch eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. „Seine Seele bleibt dazwischen irgendwo auf der Strecke“, so Fassbender.
Crashs bei Le Mans
Wie aber hat der Schauspieler selbst aus seinem Dilemma herausgefunden? Ausgleich, sagt Fassbender, fnde er beim Surfen und Meditieren – und bei Autorennen. 2022 und 2023 nahm der Schauspieler sogar am 24 StundenRennen von Le Mans teil, samt spektakulären Crashs. Die entscheidende Weichenstellung im Leben Fassbenders war aber eine andere: 2014 lernte er beim Dreh des Films „The Light Between Oceans“ seine schwedische Kollegin Alicia Vikander kennen – und setzte seine Prioritäten neu. 2017 heirateten sie, 2021 kam ein Sohn zur Welt,
2024 eine Tochter. Mittlerweile sagt Fassbender: „Meine Familie kommt an erster Stelle.“ Das bedeutet: Fassbender dreht eine Serie wie „The Agency“ für fünf oder auch sechs Monate, den Rest des Jahres verbringt er mit seiner Familie. Ein Luxus, das weiß auch der Schauspieler: „Die meisten rackern sich ab, um ihre Rechnungen zu bezahlen, während ich in meinem Job eine große Flexibilität genieße.“
Eigentlich könnte Fassbenders Lebensmodell nicht nur bei Schauspielern funktionieren, sondern generell Vorbild für eine moderne Arbeitswelt sein. Denn seine Frau und er arbeiten abwechselnd: „Alicia und ich besprechen ganz genau, wie wir uns die Arbeit einteilen. Wenn der eine arbeitet, ist der andere zu Hause. Natürlich gibt es auch mal Überschneidungen, aber im Großen und Ganzen kriegen wir das hin, weil wir uns beide sehr bemühen.“
Fassbenders Perspektivwechsel hat in erster Linie mit seiner Frau zu tun: „Frauen besitzen eine besondere Art von Intelligenz und ein intuitives Verständnis der Welt. Was damit zu tun hat, dass sie Leben auf die Welt bringen. Auf diese Weise tragen sie eine Wahrheit in sich, die ein Mann nie verstehen wird.“ Die Kinder brachen Fassbenders Konzentration auf sich selbst und seine Karriere endgültig auf: „Es gibt einen Job, den ich auf die bestmögliche Weise machen will, und das ist, meine Kinder großzuziehen. Natürlich liebe ich es, zu spielen und mit großartigen Kollegen zusammenzuarbeiten, aber Kinder sind einfach nur ein Glücksfall.“
Eine Einsicht, die auch dem von ihm gespielten CIAAgenten in „The Agency“ gut tun würde: „Der Mann hat das Leben seiner Tochter für viele Jahre schlichtweg nicht mitbekommen. Doch dann verliebt er sich und ist dazu bereit, seine Arbeit für die Beziehung zu dem geliebten Menschen zu opfern.“
Die Liebe, sie ist für Fassbender so etwas wie „eine ultimative Antwort“. Nach zehn Beziehungsjahren ist er von einer Sache komplett überzeugt: „Wenn Liebe unser Zusammenleben bestimmt, dann ist sie stärker als alles andere.“
Instagram: @fassbenderthebest
„Ich habe Töpfe in einem Fünfsternehotel gewaschen.“
sich nach oben. Heute genießt er seinen Erfolg.
lebt ein Leben voller Kontraste.
Der Wiener Musiker liebt den Exzess und die Melancholie, das Surfbrett genauso wie die Bühne. Nur eines mag er nicht: den Vergleich mit Falco.
Noch etwas verschlafen zieht sich Bibiza seine Socken an und strahlt in die ZoomKamera: Es ist etwas später geworden gestern, doch der Weg vom Bett zur Arbeit beziehungsweise zum Interview ist glücklicherweise nicht weit. Der Wiener Musiker, der mit bürgerlichem Namen Franz Bibiza heißt, bewunderte bereits als Kind Rock stars und träumte davon, selbst einer zu werden. Heute lebt er diesen Traum –auch wenn hinter der schillernden Fassade immer wieder ein nachdenklicher und reflektierter 25-Jähriger aufblitzt. Gerade kommt der Musiker vom Surfen und Backpacking durch Costa Rica und Kolumbien zurück. Während viele den Popstar Bibiza für seine Extravaganz, exzessiven Partys und wilden Bühnenshows kennen, zeigt Franz auch ganz andere Seiten. Das Surfen ist ein ungewöhnliches Hobby für jemanden aus der Wiener Schickeria, also der gehobenen Partygesellschaft Wiens, die auch in Bibizas Songs immer wieder Thema ist. Als Teenager lernte Franz das Surfen im Sommer in Irland und hat diese Leidenschaft seitdem beibehalten. In der Natur und beim Wellenreiten fndet er Ausgleich zum rastlosen Musikerleben.
Keine Frage: Franz und Bibiza sind nicht immer derselbe, auch wenn sie die gleiche Hülle teilen.
Schattenseite des Exzesses
Bibizas erstes Album „Wiener Schickeria“ war ein Party-Album, inspiriert von langen Nächten und exzessiven Erlebnissen. „Ich bin gerne entlang von Grenzen unterwegs. Da kann man verlieren oder gewinnen. Da passiert was“, erklärt der Musiker sein häufg grenzwertiges Verhalten. Die Songs waren Ausdruck seines Lebens-
Kommt aus Wien; geboren am 9. April 1999; liebt Topfengolatschen von Aida; hätte gerne mal ein Feature mit Anthony Kiedis, dem Sänger der Red Hot Chili Peppers
stils – wild, ungestüm und voller Energie. Doch mittlerweile merkt er, dass dieses Tempo auf Dauer nicht durchzuhalten ist. Bibizas zweites Album „bis einer weint“ ist die Antwort auf das erste und beschreibt die Schattenseite des Exzesses. Es ist wesentlich nachdenklicher und melancholischer geraten und zeigt eine andere Facette des Musikers, eine, die sich mit den Konsequenzen des exzessiven Lebensstils auseinandersetzt und mit Liedern wie „Der Mann mit der Glatze“, sogar gesellschaftskritische Töne anschlägt. Dabei bleibt Bibiza trotzdem seinem Schmäh und den oft ironischen Texten treu. „Es ist für mich wichtig, dass Musik Spaß macht. Sonst würde ich den Job nicht machen.“
Zurück zum Anfang
Als Kind wollte Franz Hutmacher werden, so wie Mitglieder der Familie mütterlicherseits es waren. Doch der Vater, der mit Mitte fünfzig Gitarre spielen lernte, inspirierte ihn. Mit dreizehn Jahren grif auch Franz zur Gitarre. The Smashing Pumpkins, Foo Fighters, The Cure – genau dieser Sound schallte durchs Haus. Der junge Franz lernte schnell mit YouTubeTutorials und übertraf den Vater bald. Als ihm das nicht mehr reichte, begann er selbst, Rap-Beats zu produzieren. Doch er merkte bald, dass Rap nicht sein Ding ist; rockiger Pop fühlte sich dagegen richtig an. „Jetzt bin ich wieder bei meinen Wurzeln angekommen“, refektiert er seine Anfänge.
2024 erhielt Bibiza zwei Amadeus Austrian Music Awards für sein erstes Album. Eine große Freude für den jungen Künstler. „Meinen ersten ‚Ich bin ein Star‘Moment hatte ich aber nach dem ersten Open Air in der Wiener Arena. Mit so vielen Leuten zu feiern, das war verrückt.“ Freude hin oder her – den Blick nach vorn hat Bibiza behalten. Motivation paart sich bei ihm mit viel Ehrgeiz. Auf Dauer, sagt er, sei das aber nicht gesund: „Ich möchte mehr den Moment genießen und mich nicht immer gleich ins nächste Abenteuer stürzen.“
Bibiza meets Franz
Trotz des Erfolgs versucht Bibiza, bodenständig zu bleiben. „Ich bin hier in Wien verwurzelt. Mein Umfeld, meine Freunde und Familie geben mir Halt.“ Im ganzen Trubel ist Sport sein Ausgleich: Laufen oder Squash, Hauptsache Bewegung. „Sport ist eine super Therapie für alle, die nicht aus dem Bett kommen“, sagt einer, der es wissen muss.
Die Balance zwischen Bibiza und Franz zu fnden, ist eine ständige Herausforderung. Doch es ist diese Dualität, die den Musiker als Künstler so einzigartig macht. „Ich brauche beide Seiten, um vollständig zu sein“, erklärt er. „Bibiza gibt mir die Möglichkeit, meine extrovertierte Seite auszuleben, während Franz mir die notwendige Ruhe und Refexion bringt.“
Diese Balance spiegelt sich auch in Bibizas Musik wider – einer Mischung aus energiegeladenen Beats und gleichermaßen frechen wie nachdenklichen Texten. Mit seiner Aussprache und Wortwahl wird der Musiker oft mit keinem Geringeren als der österreichischen AustropopLegende Falco verglichen. Ein Vergleich, der Bibiza manchmal ganz schön nervt. Steckt darin doch auch die Erwartung, der zweite Falco sein zu müssen. „Meine Musik klingt teilweise ganz anders“, rechtfertigt er sich und weiß dann aber doch, dass der Vergleich mit Österreichs größtem Rockstar durchaus auch als Kompliment zu verstehen ist.
Instagram: @bibiza_official
Live: 6. Juni Burghof, Klagenfurt 26. Juni Open Air St. Gallen, Schweiz bibiza.at
„Ich bin gerne entlang von Grenzen unterwegs. Da passiert was.“
reflektiert seinen
Lebensstil auch gerne in seinen Songs.
Er kann beides: Der Wiener Elias Giselbrecht ist Fotograf und Parkour-Athlet in einem. Mit seinen Buddys bereist er die Welt – immer auf der Suche nach dem nächsten großen Sprung.
Text Simon Schreyer
Fotos Elias Giselbrecht
Maßarbeit
Als dieses Bild entstand, war Elias gerade einmal 18 und mit Freunden in Spanien unterwegs: „Zu sehen bin ich selber, wie ich einen Präzi, einen Präzisionssprung, zum Geländer der Pasarela Pedro Arrupe Zubia in Bilbao mache.“
Bubble Run Breakdance? Parkour? Oder sogar zeitgenössischer Tanz? Ist manchmal nicht so leicht zu sagen. Erst recht nicht beim Franzosen Charles Auguste. Elias: „Charles’ Handstand kommt eigentlich aus dem Breakdance und zeigt den ihm eigenen, sehr speziellen Stilmix.“ Entstanden ist das Bild 2024 auf der Skylight-Bubble eines Parkdecks beim Wiener Prater. Ein Homerun für Elias.
Lichtermeer
Das Pariser Viertel La Défense ist bekannt für seine vielen Parkour-Spots. 2018 hat es Elias dieser V-Kran angetan.
Er und die Salzburger Freerunnerin und Climberin Denise Pirnbacher kletterten parallel auf dessen beide Arme. Elias: „Für solche Projekte wähle ich Zeiten, zu denen die meisten Menschen schlafen.“
Für Außenstehende mag Parkour wie ein möglichst elegantes Davonlaufen wirken. Für jemanden wie Elias Giselbrecht ist es dagegen Bewe gungskunst – und natürlich ein unerschöpfliches Reservoir für spannende Fotomotive. Entwickelt vom Soldaten Raymond Belle in den Wäldern um Paris, wurde Parkour in den 90er-Jahren von seinem Sohn David ins urbane Setting der Vorstädte importiert. Elias: „Tricks und Runs übe ich in der Halle, um sie dann draußen glaubwürdig und mit vollem Einsatz durchzuführen.“
Haftungsfrage
In der Wiener Innenstadt wird Wert auf Ordnung gelegt. Verschlägt es den Ottakringer Elias und seine Freunde in die City, kann die aber ganz schön auf den Kopf gestellt werden, wie dieses Bild von 2024 zeigt. Zu sehen ist hier Dennis K., Parkour-Artist aus Mannheim und guter Kumpel von Elias. Sein Credo: Bodenhaftung wird überschätzt.
Das riesige runde Fenster des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses in Berlin ist ein beliebtes Motiv unter Urban-Sports-Fotografen.
„Es war mir wichtig, etwas ungewohnter an den Spot heranzugehen“, sagt Elias. „Ich mag die schiefe Perspektive und den frei schwebenden Schatten, den mein bester Freund, Athlet Daniel Heinzl, schlägt.“
Wir auch: Das Bild war 2023 Semi-Finalist beim Fotobewerb
Elias Giselbrecht (*1998) wuchs im Wiener Bezirk Ottakring auf. Als leidenschaftlicher Turner kam er zum Parkour, als er 14 war. Gemeinsam mit seiner Crew „Revo Cult“ trainierte er in der Halle, bevor es in die freie Wildbahn Wiens ging. Den Einstieg in die Fotografie fand er mit der DSLR (das ist eine Spiegelreflexkamera mit digitalem Sensor) seines Vaters, heute fotografiert er dagegen mit einer Sony Alpha 7 IV. Vom Papa, einem Architekten, hat Elias auch ein Auge für prägnante Gebäude und interessante Strukturen. Für seine Kunst arbeitet Elias Tag und Nacht: „Beim Editing sitze ich oft nächtelang vor den Monitoren und höre dazu Hip-Hop-Instrumentals mit viel Bass. Dabei verschwinde ich in einem Tunnel. An dessen Ende kommt aber meistens der strahlende Moment: Alle Farben sind richtig getroffen, die Komposition passt, und meine Vision ist Realität geworden.“
Kamingespräche
Manchmal braucht es Geduld: Für diesen Shot aus dem Jahr 2024 harrte Elias 20 Minuten aus, bis endlich wieder ein Fiaker vorbeiklapperte. Das Problem: Auch die beiden Athleten Dennis K. (links) und Amir K. saßen in dieser Zeit über den Dächern von Wien fest. Elias: „In der Vorbereitung überlege ich mir genau, wie das Licht einfällt oder wo es coole Schattierungen gibt.“ In diesem Fall hatte er dafür 20 Minuten extra.
Streckübung
Elias’ Buddy Simon Weger ist bekannt für Parkour-Boulder-Kombis mit viel Magnesium an den Händen. Anlässlich des Parkour-Meetings
„Steel City Jam“ fand er 2022 am Linzer Rathausplatz das perfekte Objekt seines Begehrens: Der Jump von einer Kante dieses Torbogens zur anderen erfordert enorme Sprungund Griffkraft. „Das Foto zeigt den ersten Versuch, geklappt hat der Sprung erst beim zweiten Anlauf.“
„Ich führe nur Aktionen durch, die ich mir wirklich zutraue. Andernfalls lass ich es lieber sein.“
Wie auf eine Palme hantelte sich Amir K. 2014 auf diese Laterne am Stephansplatz. „Um einen Absturz oder Sachschäden zu vermeiden, mussten wir erst die Belastbarkeit des Laternenbogens testen“, erzählt Elias. „Oder wie wir sagen: preppen.“ Ob das Foto echt sei, fragte ihn seine Tante, als sie es sah. Aber sicher! Den Einsatz von KI lehnt Elias ab: „Sie würde die Leistung verfremden.“
Lampenfieber?
Kennt Esther nicht. Hier rockt sie im Berliner Nachtclub Cassiopeia.
Vom 120-Seelen-Dorf auf den New Yorker Times Square: Die Kärntnerin Esther Graf, 26, ist eine der lautesten Stimmen der Gen Z. Ihr Geheimnis? Mut zu Emotionen und der unermüdliche Drang, nicht aufs Glück zu warten.
Was, wenn plötzlich alles leicht geht?
Wenn sich Türen öffnen und Chancen bieten, von denen man vorher nicht mal zu träumen gewagt hätte?
Kommen die Dinge plötzlich ins Rollen, ist man schnell versucht, zu sagen: „Na ja, die hat halt Glück gehabt.“ Aber Glück trift es im Fall von Esther Graf – sie mischt PopMelodien mit einer Prise Punkrock und ehrlichrohen Texten – nur bedingt. Denn schaut man genauer hin, dann zeigt sich: Dass es bei der 26jährigen Kärntnerin, die Berlin zu ihrer Wahlheimat gemacht hat, momentan so gut läuft, liegt vor allem an der Entschlossenheit, Chancen nicht einfach abzuwarten – sondern sie sich kurzerhand selbst zu schafen.
enau das hat Sängerin Esther Graf in den vergangenen zwölf Monaten erlebt. Da war etwa dieser Moment im Mai 2024, als sie am Times Square in New York City stand und mitten im Lichtermeer ihr eigenes Gesicht in gigantischen Dimensionen von einem Hochhaus leuchten sah – für eine SpotifyKampagne. Oder die riesige Silvestershow am Brandenburger Tor in Berlin: Überall TVKameras, Feuerwerke im Nachthimmel und eine 2,5 Kilometer lange Menschenschlange, 60.000 Besucher standen dicht an dicht. Es war Esther Grafs bisher größter Gig, bei dem sie nicht nur zum Hit „Mama hat gesagt“, der GoldStatus erreichte, über die Bühne wirbelte –die Nummer entstand gemeinsam mit Sido und SDP –, sondern auch Songs aus ihrem Debütalbum „Happy Worstday“ zum Besten gab.
Zwischen Kühen und Kirchenchor Begonnen hat alles dort, wo man es am wenigsten vermuten würde – in einem 120 EinwohnerDorf namens Altersberg: Wiesen, holzgetäfelte Häuser, eine Mühle, ein Brunnen, ein Kreisverkehr und mehr Kühe als Menschen. Nicht unbedingt der Ort, an dem man große ShowbizAmbitionen vermutet. Doch genau in diesem winzigen Nest im Bezirk Spittal an der Drau ist Esther mit vier Geschwistern auf einem Bauernhof aufgewachsen. „Rückblickend bin ich total froh, aus so einem behüteten Umfeld zu kommen“, erzählt Esther. „Kleine Orte geben viel Raum für Kreativität und auch die nötige Naivität, zu denken: Wie schwer kann das schon sein, Musik zu machen?“ Lachender Nachsatz. „Außerdem zählt man in so einem kleinen Dorf bald einmal zu den Besseren. Bei uns daheim wusste jeder: Die Esther singt gerne. Dadurch habe ich für mich schnell die Rolle der Sängerin gefunden.“
Und wenn Esther „schnell“ sagt, dann meint sie das auch so: „Ich war vier oder fünf Jahre alt, als ich zum ersten Mal vor Publikum stand – bei der Hochzeit meiner Patentante. Damals habe ich gemerkt: In mir schlägt ein EntertainerHerz. Ich hab’s geliebt, eine Show abzuziehen und die Leute zum Lachen zu bringen. Meine Mama fand’s jedenfalls ganz weird, dass ich mich auf der Bühne wohler gefühlt habe als im normalen Umfeld.“
Model-Jobs finanzierten Esther das letzte Schuljahr und den Traum, weiter Musik zu machen.
Wer Esther hört, dreht lauter.
Warum? Ihre
Stimme hat diesen packenden Mix aus Power und Verletzlichkeit.
Von da an gab’s kein Zurück. Wegen des christlichen Backgrounds der Familie sang Esther bei Kinder und Jugendgottesdiensten. Die Mutter leitete eine KindermusicalGruppe. Aber Esther wollte mehr. „Irgendwann habe ich gegoogelt: Wo sind die besten Schulen? Wo geht’s nicht nur um klassische Musik, sondern auch um Pop?“ Kurz: Esther war reif für den nächsten Schritt und zog mit vierzehn von zu Hause aus, um ins BORG Bad Hofgastein zu wechseln – eine Entscheidung, die sich als richtungsweisend herausstellen sollte. „Ursprünglich habe ich gedacht, etwas in die Musicalrichtung zu machen. Aber plötzlich war ich von Menschen umgeben, die ihre eigene Musik geschrieben haben – und das hat mich total fasziniert. Weil dir das so viel mehr Freiheiten gibt als bloß eine Rolle im Musical.“
Heute schreibt Esther nicht nur ihre eigenen Songs, sondern auch für andere Künstler. Ihre Features mit Sido und SDP („Mama hat gesagt“) oder Alligatoah („Mit dir schlafen“) haben sie in die Charts katapultiert und mit 1,8 Millionen monatlichen Hörern zur meistgestreamten österreichischen Künstlerin auf Spotify gemacht. Gerade ist sie von einem Job für Deutschrapper Montez zurückgekommen –und auch für die Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli tüftelt sie an neuen Songs. Kein schlechter Schnitt für jemanden, der die Sache gerade mal seit ein paar Jahren macht.
Erfolg durch Eigeninitiative
Wenn man von Esther Graf eines lernen kann, dann das: Sie fndet Wege und Möglichkeiten, wo andere erst mal nur Hindernisse sehen. Als sie etwa im Musikgymnasium wegen schlechter Noten in Mathematik und Deutsch – der Sprache, mit der sie heute mitten ins Herz trift – nicht aufsteigen durfte, fackelte sie nicht lange. Eine Klasse wiederholen und Zeit verlieren? Nicht mit ihr.
Also zog sie kurzerhand nach Wien, um dort die Matura per Abendschule zu machen – und tagsüber allein an ihrer Musik zu feilen. „Das Schulsystem schaut eher auf Schwächen statt auf Stärken – das
„Ich habe gefragt: Hättest du Feedback für mich, um auf das nächste Level zu kommen?“
Esther Graf verschickte proaktiv Promo-Demos an Künstler.
hat mich genervt“, sagt sie. „Ich war damals in der Schule sicher nicht die Allerfeißigste. Aber heute sagen die Leute um mich herum, dass ich zu den feißigsten Künstlerinnen überhaupt gehöre. Wenn mir etwas Spaß macht, dann gebe ich alles dafür.“ Auch die Frage „Wie soll ich den Schulwechsel fnanzieren?“ sollte sie nicht bremsen. „Die Zeit in Wien und die Abendschule habe ich mir übers Modeln fnanziert. Ich wurde lustigerweise auf der Mariahilfer Straße gescoutet, wie im Film. Aber ich habe das Ganze nie hundertprozentig ernst genommen, die Branche kann ziemlich abgefuckt sein.“
the red bulletin: Inwiefern abgefuckt? esther graf: Ich war einmal bei einem Casting für ein Möbelhaus. Da waren fünfzehn Mädels, die alle ungefähr so aussahen wie ich. Wer ist am Ende schön genug? Das setzt einem zu, gerade in dem Alter. Ich war heilfroh, noch etwas anderes zu haben, womit ich mich identifzieren konnte.
Die Musik?
Ja. Es ist zwar am Anfang schwieriger, in die Branche reinzukommen. Man muss sich gefühlt alles allein aufbauen – es gibt keine Agentur wie beim Modeln. Aber wenn’s dann mal geklappt hat, dann kann man in der Musik besser planen: Werde ich für ein Festival gebucht, dann ist das fx, es gibt keine fünf Recalls. Außerdem kann ich mich geben, wie ich bin – und werde nicht als jemand anderes inszeniert, als die aus der Kategorie „blonde junge Frau“.
Doch wie schaft man es als NoName aus einem 120 SeelenDorf überhaupt, einen Fuß in die Tür der DeutschpopSzene zu kriegen? Esthers Antwort: indem man zwischen den Zeilen liest und Eigeninitiative zeigt. Ihr selbst hat ein Interview mit der deutschen Rapperin Namika die Augen geöfnet. „Ich bin zufällig über das Gespräch gestolpert. Sie meinte darin: Es geht nicht nur darum, wo die Musiker sind, die ihr gut fndet. Schaut vor allem: Wer ist in ihrem Umfeld? Mit wem arbeiten sie zusammen?“ Also klemmte sich Esther – die seit ihrer Jugend CroFan ist – hinter den Computer. „Ich habe recherchiert: Wer steckt eigentlich hinter Cro? Wer ist in seinem Team? Vielen ist nicht bewusst, dass solche Infos öfentlich zugänglich sind.“ Letztlich schrieb sie jemanden aus dem Umfeld des Musikers an und schickte ihre ersten Demos. „Ich meinte: Hey, ich will gar keinen Vertrag oder so. Aber hättest du Feedback für mich, um auf das nächste Level zu kommen?“
„Angst kann auch was Gutes sein. Sie zwingt einen zu ‚Fake it till you make it‘.“
Fans finden Esther durch StreamingPlattformen wie Spotify. „Ich liebe es, mit meiner Musik Teil ihres Alltags zu sein.“
Auf diesen Schuss ins Blaue ist sie bis heute stolz. Denn es kam tatsächlich eine Antwort: Die Stimme sei toll, bekam sie zu hören, aber in Sachen Produktion gebe es Luft nach oben. Und sie könne ja vielleicht mal zu einer Studiosession kommen. „So habe ich mich langsam rangehangelt und begonnen, ein Netzwerk zu entwickeln. Ich war als Kind schon extrem wissbegierig – das hat mir geholfen. Ich habe tausend Fragen gestellt und bin immer wieder nach Berlin gefahren.“
Alles wichtige Erfahrungen für das große Ganze. „Man denkt ja: Ich nehme was im Studio auf, lade das Ganze auf YouTube hoch, und das war’s dann. Aber es steckt viel mehr dahinter, und man hat mehr in der Hand, als man denkt. Ich habe mit der Zeit gelernt, dass Entscheidungen im Musikbusiness immer langfristig sind. So ein erster Plattenvertrag läuft über Jahre – da sollte man genau wissen, was man unterschreibt und wo die eigenen Grenzen liegen.“
Emotionen als Treibstoff
Was Esther auch schnell begrifen hat: wie sehr man Emotionen als Treibstof nutzen kann. „Das Paradoxe in der Musik ist: Ohne große Emotionen könnte ich meinen Job nicht machen. Jeder Song, der jemanden berührt, ist von einem Menschen geschrieben worden, der das in diesem Moment gefühlt hat. Jeder Artist ist sensibel. Aber um sich durchzusetzen, braucht es dann oft genau das Gegenteil.“ Und weiter: „Neulich hat ein anderer Songwriter zu mir gesagt: Ich hofe, es bricht mir bald wieder jemand das Herz, damit ich wieder richtig intensive Emotionen haben kann, um einen guten Song zu schreiben.“
Das bringt die Frage auf: Welches Gefühl hat dich in deiner Karriere am weitesten getragen, Esther? Ganz klar: Wut.
Das musst du jetzt erklären. Wut ist ein intensives Gefühl – und leicht vertonbar, es geht in die rockige Richtung. Außerdem ist es super befreiend, dieses Gefühl niederzuschreiben. Ich habe 2020 zum Beispiel einen Song namens „Red Flags“ geschrieben. Er entstand aus Wut nach einer Trennung und hat eine riesige Resonanz bekommen. Dass so etwas Trauriges so viel Positives bewirken kann, das ist schon irgendwie krass.
„Jeder Artist ist sensibel. Aber um sich durchzusetzen, braucht es dann oft genau das Gegenteil.“
Worauf sich
Esther freut?
Auf ihre eigene
Tour und den Gig auf der Hauptbühne des Wiener
Donauinselfests (20.- 22. Juni).
Styling
Elli Drake
Insta: @ellidrake
Haare & Make-up
Nati Lika
Insta: @soulfeeda
Outfit
Top: Ottolinger
Rock: Tommy Hilfiger
Schuhe: Puma
Kette: minnen. collection
Und was ist mit positiven Emotionen?
Ich versuche immer, dass ein positiver Vibe mitschwingt. Wenn nicht im Text, dann zumindest in der Melodie. Aber Freude ist schwer niederzuschreiben – weil jeder etwas anderes darunter versteht. Und im Deutschen können happy Songs schnell schlagermäßig klingen, da haben viele Angst davor.
Dreht sich deshalb – vor allem bei Deutschrap –so viel um negative Gefühle und toxische Beziehungen?
Ja, und das fnde ich auch nicht gut. Denn es geht meiner Meinung auch anders. Wo ich die Möglichkeit habe, etwas zu sagen, versuche ich das auch zu nutzen. Ich war mal beim Songwriting für einen Rapper und meinte damals zu ihm: „Ey, ich würde es als Frau viel spannender fnden, wenn du Schwäche zeigst und nicht ständig den harten Macker spielst.“ Wir haben dann genau so eine Nummer geschrieben, und das war sein bestfunktionierender Song.
Du sagst, auch Angst und Orientierungslosigkeit können hilfreiche Emotionen sein.
Ja, weil sie einen zu „Fake it till you make it“ zwingen. In Phasen, in denen man sich ein bisschen verloren fühlt, habe ich gelernt, feißig zu sein, auch wenn einem niemand sagt, was der nächste Schritt ist.
Da liegt eine echte Chance drin.
Doch komplett abgeschlossen ist das Thema Angst für Esther nicht. Vor allem nicht die Angst vorm Älterwerden.
Stichwort: Quarterlife-Crisis, die auch Grund für den Album-Titel „Happy Worstday“ war. Mache ich alles richtig? Habe ich von dem, was die Gesellschaft bis zu einem gewissen Alter an Leistung einfordert, genug erreicht? „Bei Frauen kommt auch der Stress mit der biologischen Uhr dazu. Man denkt: Eigentlich müsste ich in den nächsten fünf Jahren Kinder kriegen. Und wenn ich das nicht mache, dann ist es für immer zu spät.“ Die Frauen in Esthers Team beweisen ihr täglich das Gegenteil. „Dafür bin ich extrem dankbar.“
Dankbar ist übrigens ein Wort, das Esther oft verwendet. Sie ist dankbar für das Aufwachsen am Dorf und dass sie dort so gut Tischtennis spielen gelernt hat, dass sie heute in Berlin andere Künstler bei jedem Match schlägt. Sie ist dankbar für den Herzschmerz, der zwar höllisch weh getan, aber sie eben auch inspiriert hat. Und dafür, dass sie ihren Traum nie aufgegeben hat. Auf ihrem Album ist eine Laudatio auf sich selbst zu fnden, in Form des Songs „Esther“. „Das mit der Selbstliebe kann ich nur jedem empfehlen“, lacht sie. „Eine Laudatio täte jedem Menschen gut. Wenn ich den Song live spiele, lassen wir uns immer ein bisschen Zeit, damit die Leute ihren eigenen Namen singen können.“
Und sonst? Ist sie dankbar für das, was noch kommt. Eine Tour ist im Vorverkauf, ein zweites Album in Arbeit. Es läuft. „Aber mir ist klar: Es wird eine Herausforderung, dieses Niveau zu halten und weiter auszubauen“, sagt Esther, die sich selbst als „Overthinker“ bezeichnet, weil sie alles zerdenkt und in stressigen Zeiten Schwierigkeiten hat, einfach nur „Esther privat“ zu sein. Die Esther, die zu Basketballspielen geht und auf der Zuschauertribüne lautstark mitfebert. Die, die gerne kocht oder, wenn’s im Kopf gar zu laut wird, sich mit Trash-TV zurückzieht. Deshalb ist die Prämisse für die nächsten zwölf Monate: sich nicht von äußeren Erwartungen verrückt machen zu lassen. „Im Mittelpunkt muss stehen: Wie kann ich nah an der Musik bleiben und die Freude daran nicht verlieren?“
Denn am Ende bedeutet Anerkennung für Esther mehr als nur Streaming-Zahlen oder verkaufte Konzerttickets. Es geht darum, einen Weg zu fnden, bei dem man wachsen kann und Träume wahr macht, die man vielleicht selbst noch gar nicht kennt. Kurz: Wird schon klappen. Denn wenn jemand weiß, wie man sich Chancen selbst schaft, dann sie.
Instagram: @esthergraf
Und live: 4. Juli, Festung Kufstein, Tirol
15. August, Burgarena Finkenstein, Kärnten
18. Oktober, SIMM City, Wien
Die zwei schenken sich nichts - zumindest vor der Kamera. Das Stunt-Ehepaar Aurélia Agel und Justin Howell beim Red Bulletin-Fotoshooting in einem Gym bei Paris.
Die Französin Agel, 27, doubelte bereits Charlize Theron, der Kanadier Howell, 36, war unter anderem Ritter in einer Mittelalter-Show, bevor er Stuntman wurde.
Aurélia Agel und Justin Howell sind das prominenteste Stunt-Pärchen Hollywoods und gerade dabei, das Business grundlegend zu verändern.
Wie das gehen soll? Indem sie sich so richtig vermöbeln.
WWenn du die Heldin und den Helden dieser Geschichte kennenlernen möchtest, dann leg das Magazin für sechs Minuten zur Seite. Geh auf YouTube und such nach „Mr. & Mrs. Smith: Love & War“.
Wieder zurück? Blutdruck und Puls wieder halbwegs im Normalbereich?
Gut. Die Darsteller in diesem sechsminütigen Action-Feuerwerk auf einem Flugzeugfriedhof in der kalifornischen Wüste sind Aurélia Agel und Justin Howell, zwei der talentiertesten Stunt-Performer Hollywoods. Privat sind sie ein Ehepaar.
Die Idee zu dem Kurzflm entstand im Sommer und Herbst 2023, als der Drehbuchautoren-Streik Hollywood lahmlegte. Bei dem Projekt ging es um viel mehr als um bloßen Zeitvertreib. Der Anspruch, den Aurélia Agel und Justin Howell hatten, lautete „den besten Action-Kurzflm zu drehen, den wir in kürzester Zeit realisieren konnten“.
Das war wörtlich zu verstehen: Aus „in kürzester Zeit“ wurden tatsächlich nur 48 Stunden Drehzeit. Und aus dem „besten Action-Kurzflm“ wurden atemberaubende Kampfszenen samt Flugzeugen, Explosionen und einer Szene, in der Howell mit bloßer Hand eine Panzergranate fängt und an die Absenderin zurückschleudert, und einem Kuss (fast) am Ende. Man könnte „Mr. & Mrs. Smith: Love & War“ als eine Art PR-Video für Howell und Agel sehen, um sich in der Szene einen Namen zu machen. Doch kaum etwas wäre weniger nötig als das: Agel doubelte unter
anderem bereits Charlize Theron, Milla Jovovich und Olga Kurylenko. Der blonde Howell hat dagegen ein steinernes Kinn, das durchaus mit dem von Superman konkurrieren kann – einer Figur, der er seinen 1,90 Meter großen, muskelbepackten Körper bereits geliehen hat. Zu sehen war Howell auch in Filmen wie „Thor: Love and Thunder“, „Avengers: Endgame“ und „Dark Phoenix“.
„Mr. & Mrs. Smith: Love & War“ macht nicht nur Spaß, der Film ist auch ein Symbol für eine grundlegende Veränderung in Hollywood. Stars der StuntSzene wie Agel und Howell haben zunehmend mehr im Sinn, als nur andere zu doubeln. Sie übernehmen Rollen, die traditionell anderen vorbehalten waren, wie Stunt-Choreografe, Regie und sogar Schauspielerei.
Vorreiter dieses Trends sind Veteranen wie Zoë Bell, die als Double für Uma Thurman in Quentin Tarantinos „Kill Bill“ arbeitete und zu Schauspielerei und Produktion wechselte, oder Greg Powell, der als ehemaliges Superman-, James-Bond- und IndianaJones-Double zum Stunt-Koordinator für Film-Franchises wie „Harry Potter“ und die „Avengers“ wurde. Auch andere Stunt-Legenden wie Chad Stahelski, David Leitch oder Sam Hargrave prägen zunehmend das Hollywood-Actiongenre als Regisseure mit. Hargrave zum Beispiel nutzte seine Erfahrung als StuntKoordinator diverser Marvel-Filme für seine Regie bei „Extraction“. Mit Erfolg: Die Netfix-Serie wurde für ihre atemberaubenden Action-Sequenzen und innovative Kameraführung gefeiert.
Trotz des künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolgs, für den die Stunt-Szene in der Filmwelt verantwortlich zeichnet, wird sie noch immer nicht von den großen Preisverleihungen berücksichtigt, allen voran von den Academy Awards, den Oscars. Diese Lücke zu schließen, dafür kämpfen seit 2001 die Taurus World Stunt Awards, die herausragende Leistungen in acht Kategorien würdigen (siehe Kasten Seite 59). Für jemanden wie „Extraction“-Regisseur Hargrave ist das aber nicht genug: „Wenn man sich vor Augen führt, welche Bedeutung Stunts in der
„Die beiden sind freundliche, ja richtig sanfte Menschen.“
Sagt Stuntlegende und Regisseur
Sam Hargrave, der mit Agel und Howell den Thriller „Matchbox“ dreht.
Filmgeschichte spielen, ist es schwer, Argumente gegen eine eigene Kategorie bei den Oscars zu fnden“, sagt er. Derzeit testet er die Grenzen des Möglichen in einem Projekt mit Aurélia Agel und Justin Howell. In einem Studio in Budapest dreht das Trio für Skydance, Apple und Mattel Films den Thriller „Matchbox“, der auf Mattels klassischen Metall-Spielzeugautos basiert, mit John Cena und Jessica Biel in den Hauptrollen. „Wenn wir alles umsetzen können, was wir geplant haben“, sagt Hargrave, „dann wird in dem Film rekordverdächtig viel Action stecken.“ Auf Howells Drängen änderte der Regisseur das Drehbuch, damit das Paar zusammenarbeiten konnte. „Wir haben Agel eine Rolle auf den Leib geschrieben“, sagt Hargrave. „Sie spielt eine Attentäterin, die versucht, unseren Helden zu töten, und sie bekommt einige ziemlich lustige Actionszenen mit John Cena.“
Aurélia Agel stammt aus Frankreich. Sie wurde in Orléans geboren, verbrachte den Großteil ihrer Kindheit in Cahors, etwa 90 Minuten von Toulouse entfernt. Ihr Vater war Lehrer, trainierte in seiner Freizeit Taekwondo und schrieb Bücher über griechische Mythologie. Ihre Mutter war Krankenschwester und praktizierte Judo. Die Familie zog oft um, und weil sie manchmal auch in raueren Vierteln lebte, waren die Eltern besorgt um die Sicherheit von Agel und ihrer älteren Schwester. So ermutigten die Eltern die beiden Kinder, Kampfsport zu erlernen. Agel war begeistert – und auffallend talentiert: Mit vierzehn hatte
sie bereits den schwarzen Gürtel in Judo, später trat sie in Sanda, einer chinesischen Form des Kickboxens, sogar für das französische Nationalteam an. Als ihre Eltern schließlich vorschlugen, es doch mit dem Kampfsport als Beruf zu versuchen, belegte Agel einen Kurs am Campus Univers Cascades, einer renommierten Stuntschule in Nordfrankreich. „Ich wusste nach dem ersten Tag: Hier habe ich meine Berufung gefunden!“ Bereits die erste Stunt-Rolle, um die sich Agel bewarb, bekam sie: Sie doubelte Aleksandra Luss in Luc Bessons „Anna“. Agel zog für die Dreharbeiten nach Paris und versuchte, mehr und mehr im Business Fuß zu fassen. Nach weiteren Kursen und Ausbildungen, darunter in Wire Work (Darsteller werden an dünnen, oft unsichtbaren Seilen befestigt, um sie schwebend oder fiegend erscheinen zu lassen), hob Agels Karriere ab: Sie wurde für „Black Widow“ engagiert, wo sie nicht nur als StuntDouble für Florence Pugh auftrat, sondern auch als eine der Widows schauspielerte, es ging weiter mit „Guardians of the Galaxy Vol. 3“, wo sie Karen Gillan in der Rolle der Nebula doubelte, zuletzt war sie für Charlize Theron in „Fast & Furious 10“ zu sehen. Am anderen Ende der Welt – im kanadischen Mississauga (nahe Toronto) – wuchs Howell auf. Seine Mutter war, wie jene von Agel, Krankenschwester, sein Vater arbeitete in der Immobilienbranche. Auch Howell begann schon in jungen Jahren mit dem Kampfsport-Training: Als Teenager reiste er durch Nordamerika und führte Taekwondo einem LivePublikum vor. Nach einigen Jahren als Cheerleader (mit Kanadas Team nahm er von 2011 bis 2016 sogar an den Weltmeisterschaften teil) wechselte er zu „Medieval Times“ in Toronto, einer populären Mittelalter-Dinner-Show, wo er einen Ritter darstellte. Er lernte auf Pferden zu reiten, mit Langschwertern zu kämpfen und baute innerhalb von zwei Jahren zwölf Kilo Muskelmasse auf. Der Schritt ins Show-Business war getan, es folgte als erster Film das Historienepos „Pompeii“, gefolgt von einem Engagement als Double für Joel Kinnaman in „Suicide Squad“ (2016). Danach schafte er den Sprung ins „Marvel Cinematic Universe“ und war Chris Hemsworths Stuntman in Filmen wie „Thor: Love and Thunder“ und „Extraction 2“.
Er hatte eine Freundin, sie war Single … Agel und Howell lernten einander 2021 am Set in Budapest kennen, beim Dreh der ersten Stafel der Paramount+-Serie „Halo“. „Ich doubelte den Master Chief, und sie doubelte Riz“, sagt Howell. „Er hatte eine Freundin, und ich war Single“, ergänzt Agel trocken. „Wir hatten zunächst gar kein Interesse aneinander.“ Das änderte sich, als Howell Agel eines Tages fragte, ob sie einen Freund habe …
Bereits ein paar Monate später war Agel sicher, dass sie Howell heiraten wollte. Sie jonglierten mit ihren Terminen in Kanada, Berlin und Australien und schaften es, ein paar Monate zusammen in Prag zu verbringen. Hier bereiteten sie ihre Hochzeit in Kopenhagen vor, während Howell am neuesten
Schlag auf Schlag: Agel und Howell wollen in Zukunft nicht nur in diversere Rollen schlüpfen, sondern auch Drehbücher schreiben und selbst produzieren.
Aurélia Agel und Justin
Howell haben bereits viele Hollywoodstars gedoubelt –oder gegen sie gekämpft. Ein Best-of.
Karen Gillan
Wer ist wer? Agel und Schauspielerin
Karen Gillan am Set von „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ (2023).
Dave Bautista
Beim Sequel „My
Keanu Reeves
Wenn Auftragskiller John Wick (Reeves) sich im vierten Kapitel der Reihe (2023) auf einen Rachefeldzug um die ganze Welt begibt, sind eine ganze Reihe an Stuntleuten im Einsatz – Aurélia Agel ist eine von ihnen.
Charlize Theron
Als Double von Charlize Theron in „Fast & Furious 10“ (2023) und „The Old Guard 2“ (2024) kämpfte sich Agel in die erste Reihe von Hollywoods Stuntwomen.
Joel Kinnaman
Howell mit Darsteller Joel Kinnaman am Set der DC-Comics-Verfilmung „Suicide Squad“ (2016)
Chris Hemsworth
Ein Hammer: Howell doubelte
Chris Hemsworth in „Thor: Love and Thunder“ (2022) und in „Extraction 2“ (2023).
Olga Kurylenko
Agel als Double von Kurylenko in „Sentinelle“ (2021)
Will Smith
In „Suicide Squad“ (2016) gibt Will Smith den Profikiller Deadshot, der die Welt vor der Apokalypse bewahren soll. Mit dabei: Howell.
Jean-Claude Van Damme
In „The Bouncer“ (2018) geht Van Damme als V-Mann in die Unterwelt. An seiner Seite: Aurélia Agel.
„Unser Ziel? Eine eigene Stunt-Kategorie bei den Oscars!“
Agel und Howell kämpfen für mehr Anerkennung für die Branche - und das mit vollem Körpereinsatz.
Taurus World Stunt Awards: der Preis der Branche
Die Taurus World Stunt Awards wurden von Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ins Leben gerufen, um die Leistungen von Stunt-Performern zu würdigen. Sie wurden 2001 zum ersten Mal verliehen und finden seitdem jedes Jahr statt. Die Jury besteht aus Mitgliedern der Stunt-Community, Preise werden in acht Kategorien vergeben, von der bester Kampf-Choreografie („Best Fight“) bis hin zum härtesten Schlag („Hardest Hit“). Die Organisation unterhält auch eine Stiftung, die Stunt-Profis finanzielle Unterstützung gewährt, die sich bei einem Stunt verletzen. Die Taurus World Stunt Awards 2025 werden am 10. Mai in Los Angeles verliehen. Im vergangenen Jahr dominierte übrigens Sam Hargraves aktueller Film „Extraction 2“ die Awards mit Nominierungen in sieben Kategorien. Der Film wurde schließlich für „Best Work with a Vehicle“ ausgezeichnet – für eine rasante Autoverfolgung durch einen Wald, die so geschnitten wurde, dass sie wie eine einzige ununterbrochene Einstellung wirkt – sowie für „Best Fight“ und „Best Stunt Coordinator“. taurusworldstuntawards.com
„John Wick“-Film arbeitete. Einen Tag nach der Hochzeit waren beide wieder in verschiedenen Ländern an der Arbeit.
Wie der Jetset-Leinwand-Action-Lebensstil eines Stunt-Ehepaars hinter den Kulissen aussieht? Auf Instagram und TikTok verraten die beiden einiges: Sie teilen Trainingsroutinen, Einblicke hinter die Kulissen und Lifestyle-Inhalte – und erreichen damit Millionen. Beide haben sich vorgenommen, nie länger als drei Wochen am Stück getrennt zu sein. Wie das mit Kindern sein wird? (Agel sagt, sie möchten zwei.) „Die werden mit auf Reisen kommen und zumindest in den ersten Jahren zu Hause unterrichtet“, sagt Agel. „Am wichtigsten ist, dass wir alle zusammen sind.“
In diesem Moment sind sie zusammen, es ist ein Morgen mit Espresso und Croissants in einem Fitnessstudio in einem Vorort nördlich von Paris. Im Hintergrund turnen ein paar französische ParkourAkrobaten. Agel und Howell beginnen ihren Trainingstag mit ein paar Dehnübungen, im Anschluss besteht er im Wesentlichen darin, sich gegenseitig auf Matten zu werfen, umeinander herumzuwirbeln und insgesamt so zu tun, als würde man einander nichts Gutes wollen, alles freilich hochpräzise choreografert.
Sieht man den beiden zu, wirkt das alles wie auf einer Film-Leinwand, nur live. Agel wirft sich federnd in einen horizontalen Roundhouse-Kick, rollt danach elegant ab und steht sofort wieder in ihrer Ausgangsposition aufrecht da, während Howell Schlag um Schlag auf die Brust kassiert und sehr überzeugend so tut, als würde jeder Trefer fürchterlich wehtun. Er stürzt in spektakulärem Bogen zu Boden, nur um sich sofort wieder in einer eleganten Rolle aufzurichten.
Das Training hier in Paris gilt Hargraves Film „Matchbox“. „Die beiden sind ein Power-Paar, extrem athletisch, physisch beeindruckend und zugleich sehr freundliche, sanfte Menschen“, sagt der 42-jährige Regisseur.
Berühmt wurde Hargrave, als es ihm gelang, in eine 21-minütige, durchgehende Sequenz in „Extraction 2“ mehrere Locations zu integrieren, einen Gefängnisaufstand, eine Verfolgungsjagd und eine Zugfahrt. Die dafür nötige Logistik war atemberaubend: 400 Action-Darsteller, 75 Stunt-Crew-Mitglieder und 29 Drehtage. Die meisten Efekte wurden real umgesetzt, darunter auch Szenen, in denen Chris Hemsworth, der in dem Film von Howell gedoubelt wurde, in Brand gesetzt wurde. Hemsworth beschrieb dies als die schwierigste Szene seiner Karriere.
Vorlage für Lebensprojekt
Es gab in der Filmgeschichte immer schon Schauspieler, die riskante Manöver selbst übernahmen –ein ikonisches Beispiel ist Buster Keaton und seine Zug-Verfolgungsjagd im Stummflm „The General“ aus dem Jahr 1926. Aber schon Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Stuntmen, und mit Helen Gibson sprang in der Serie „The Hazards of Helen“ (1914–1917) erstmals eine Stuntwoman von fahrenden Zügen und Motorrädern. Die Actionszenen wurden immer kreativer, aufwendiger und technischer, es wurden professionelle Stunt-Künstler benötigt. Man rekrutierte sie aus dem Rodeo oder Zirkus, wie Tom Mix, der seine Rodeo-Erfahrung in mehreren bemerkenswerten Western einbrachte.
Bei „Matchbox“ hat Hargrave mit Agel und Howell viel vor. „Justin wird in einigen wilden Szenen zu sehen sein“, sagt der Regisseur. Agel wird in einer hybriden Stunt-Schauspieler-Rolle auftreten, mit mehreren knallharten Kampfszenen, aber auch viel schauspielerischer Präsenz. „Sie hat gegen Ende eine ziemlich große Action-Sequenz, auf die ich mich besonders freue“, sagt Hargrave. Agel jedenfalls brennt darauf, ihr Repertoire zu erweitern. „Ich möchte mehr Rollen spielen können und eines Tages auch produzieren“, sagt sie. „Love & War“ könnte die Weichen für diesen Weg stellen. Agel und Howell arbeiten bereits mit einem Drehbuchautor an einem abendfüllenden Filmskript, erste Gespräche mit Produzenten laufen. Vielleicht haben Agel und Howell mit „Love & War“ ja vielleicht, unbewusst, auch eine Vorlage für ihr ganzes Lebensprojekt geschafen. Nach fünf Minuten, in denen sie vermeintlich versuchen, sich gegenseitig zu Brei zu schlagen, endet der Kurzflm damit, dass sich die beiden Action-Helden auf dem Bildschirm auch zärtlich nahekommen.
„Ich habe dich vermisst, Babe“, sagt Howell. „Bedeutet das, dass du mich noch liebst?“, antwortet Agel. Nach einem leidenschaftlichen Kuss verpasst sie ihrem On-Screen-Gegner den endgültigen Schlag – einen letzten Hieb, der das Ende besiegelt, zumindest des Films.
IG: @aurelia_agel; @stuntjustin
Ryōyū Kobayashi flog mit 291 Metern weiter als jeder Skispringer vor ihm. Er will aber noch viel mehr.
Der japanische Olympiasieger möchte Skispringen aus der sportlichen Nische holen – mit der Power von Mode und Hip-Hop.
„Ein gewisses Risiko gibt es bei jedem Sprung“, scherzt Ryōyū und springt im Komplett-Outfit von Toga Virilis vom Beckenrand eines Badehauses in Tokio.
Alle Augen sind auf Ryōyū Kobayashi gerichtet. Er hockt nicht wie üblich auf einem Absprungbalken hoch oben auf einer Skisprungschanze, sondern steht am Rand eines Wasserbeckens eines 70 Jahre alten Sentō, eines öfent lichen Badehauses, im Westen Tokios. Hinter ihm ein handgemaltes Bild des Mount Fuji. Der 50 ZentimeterHopser ist ein mehr als ungewöhnlicher Sprung für Kobayashi –einer, bei dem es für ihn nicht darum geht, zu gewinnen. Kobayashi ist hier, um uns mit auf eine Tour durch seine Welt zu nehmen: jene der Mode und des Hip Hop. Der 28 Jährige steht oft im Mittelpunkt: Er ist zweifacher Skisprung Gesamtweltcupsieger, holte bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking Gold und Silber und gewann dreimal die Vierschanzentournee. Doch was ihm im April letzten Jahres gelang, überstrahlt alles: Da sprang Kobayashi weiter als jeder andere Mensch vor ihm – und zwar gleich um 37,5 Meter. Auf einer eigens für ihn erbauten Schanze in Island schwebte Kobayashi zehn Sekunden durch die Luft – bevor er unglaubliche 291 Meter vom Absprungsort entfernt landete. Der Beckenrandsprung in Tokio mag dagegen nicht der spektakulärste sein, „aber ein gewisses Risiko gibt es immer“, scherzt Kobayashi. Er tastet sich in großen TogaVirilisStiefeln auf der rutschigen Oberfäche in kleinen Schritten voran, hinter ihm sprudelndes Wasser, dann springt er mit einem Grinsen ab.
Kobayashi ist ein entspannter, gelassener Typ, ausnehmend freundlich, mit einem ofenen Lächeln. Ein Mann weniger Worte, egal ob beim Smalltalk mit den Stylisten unseres Fotoshootings oder in Gesprächen mit denen, die ihm nahestehen, wie den Mitgliedern seines Team Roy, das so heißt, weil Ryōyū Kobayashi von seinen Freunden Roy genannt wird. Beim Interview klingt das mitunter karg: „Wenn ich nichts zu tun habe, räume ich auf oder trefe mich mit Freunden.“ Clubs? „Interessieren mich nicht.“ Was tust du an freien Tagen? „Ich besuche Museen.“ Wie nur soll man diesem wortkargen Typen bloß näherkommen?
Im Sentō im Westen Tokios springt Kobayashi etwa 15 Mal vom Beckenrand, jedes Mal läuft er danach zum Fotografen, um die Ergebnisse zu prüfen. Nach den Aufnahmen macht er mit dem Besitzer des öfentlichen Bades ein paar Fotos und unterschreibt auf einer Autogrammtafel in der Lobby. „Ich habe mich an die Aufmerksamkeit gewöhnt“, sagt er.
„Ich habe Ryōyū vor zehn Jahren kennengelernt“, erzählt Tomohiro Maruyama, CEO des Teams Roy. „Dass er jemals mit fremden Menschen so entspannt umgehen würde, war damals undenkbar. Wenn er mit Fremden sprach, war er scheu, oft nervös.“
Damals war Kobayashi gerade einmal 18 Jahre alt – und bereits ein außergewöhnlich guter Skispringer. Das liegt zum einen daran, dass die Winter daheim in Hachimantai im Nordosten von Japans Hauptinsel Honshū lang waren, „wenn man mit dem Auto fahren wollte, musste man es zunächst aus dem Schnee ausgraben“, erzählt er. Und zum anderen daran, dass die Kobayashis immer schon eine Skispringerfamilie waren. Roys ältere Geschwister, Bruder Junshirō und Schwester Yūka, und auch sein jüngerer Bruder Tatsunao wurden alle Skispringer. Ryōyū war drei Jahre alt, als sein Vater eine kleine Schanze im Hinterhof des Hauses baute. „Sie war nur einen Meter hoch“, erinnert er sich. „So hat es angefangen.“
„Ich habe auch andere Sportarten ausprobiert“, sagt Ryōyū, „aber für die Skispringer wurden Camps organisiert. Das bedeutete: Wenn ich mich fürs Skispringen entscheide, darf ich auf Camps fahren, statt zur Schule gehen zu müssen.“
In einem dieser Camps traf Kobayashi 2014 auf Noriaki Kasai. Kasai ist eine SkispringerLegende, der einzige Athlet, der acht Mal an Olympischen Winterspielen teilgenommen hat. Es war das Jahr, in dem Kasai, damals 42, sich zum ältesten Olympiamedaillengewinner im Skispringen und zum ältesten Sieger eines Weltcup Springens machte. Ein Jahr später
bot er Kobayashi einen Platz in seinem Tsuchiya Home Ski Team an.
Trainer der Mannschaft war damals Janne Väätäinen. „In Japan gibt es sehr viele gute junge Springer“, sagt der 50 jährige Finne und ehemalige Skispringer. „Aber bei Ryōyū, da war etwas. Die Geschmeidigkeit, mit der er sich bewegte, seine Anfahrtsposition – ich kann nicht genau erklären, was es war, aber ich dachte sofort: ‚Dieser Kerl ist etwas Besonderes.‘“
Bei seinem Weltcup Debüt 2016 in Polen wurde Kobayashi Siebter. „Für einen Rookie ist das sensationell“, sagt Väätäinen. „Und es ging genauso weiter.“ Dafür verlief die folgende Saison umso schlechter: Kobayashi blieb ohne einen einzigen Weltcuppunkt. Für seine Karriere, sagt Väätäinen, war dieser Rückschlag wichtig: „Durch die Krise wurde Ryōyū fokussierter, professioneller, ehrgeiziger. Er begann, härter an sich zu arbeiten. Und wurde dadurch besser.“
In der Saison 2018/19 gewann Kobayashi den Gesamtweltcup und den Grand Slam der Skispringer: alle vier Bewerbe der Vierschanzentournee – er ist damit erst der Dritte, dem dies in einer Saison gelang. „In dieser Saison hat Ryōyū das Skispringen auf ein neues Niveau gehievt“, sagt Väätäinen, der nach der damaligen Erfolgssaison das Tsuchiya Home Ski Team verließ, um die Position des Cheftrainers der fnnischen Nationalmannschaft zu übernehmen. Im Jahr 2023 erhielt er dann einen Anruf von Kobayashi, der das Team verlassen hatte, um Prof zu werden. „Er fragte mich, ob ich ihn dabei unterstützen möchte.“ Väätäinen mochte: „Die Erfolge haben Ryōyū Selbstvertrauen gegeben. Schritt für Schritt wurde er zu dem, der er heute ist: geschäftsorientiert, höchst professionell. Ryōyū weiß, was er will: Er will das Skispringen verändern.“
„Ich will raus aus der Nische. Stell dir vor, Skispringen hätte eine ähnliche Bedeutung wie Hip-Hop.“
Beim Fotoshooting merkt man davon erst mal nicht viel: Kobayashi ist höflich, aber zurückhaltend. Wie sieht dein Freundeskreis aus? „Meine Freunde sind alle interessant.“ Was sind deine schönsten Erinnerungen an Tokio? „Ehrlich gesagt, dort macht jeder Tag Spaß.“
Doch dann – endlich – taut Kobayashi auf. Unser Thema: japanischer Hip Hop. Auf dem Weg in das belebte ShinjukuViertel beginnt Kobayashi auf dem Rücksitz seines Range Rover an seinem Smartphone herumzufummeln, er wischt durch Spotify, spielt Songs von Künstlern an, die er liebt, AK 69, Bad Hop, JP The Wavy. Er wippt zu den Beats, singt mit, als hätte man ihm auf einer Bühne ein Mikrofon gereicht. Und plötzlich sprudelt es aus ihm heraus: „Hip Hop gibt mir das Gefühl, ich selbst zu sein, ehrlich zu sein. Endlich kann ich meinen Style leben!“
Kobayashis Initialzündung in der Welt des Rap war KOHH, einer der größten japanischen Rapper der 2010er Jahre, der heute unter seinem Geburtsnamen Yuki Chiba bekannt ist. „Ich war bei einer seiner Liveshows, auf einem Dach in Ginza. Es war unglaublich.“ Mit vielen der Rapper, deren Musik er über das Soundsystem des Range Rover mit uns teilt, ist er mittlerweile befreundet, manchmal gehe man zusammen essen: „Ich habe noch nie eigene Musik gemacht oder mich als DJ versucht“, sagt er. „Aber es würde mich reizen. Ich frage mich, wie meine eigene Musik klänge.“ Und natürlich fragt er sich, wie er seine Liebe zur Musik mit dem Skispringen verbinden könnte. „Ich möchte einen Raum schafen, in dem Springen und Musik koexistieren und voneinander proftieren. Schau dir an, welche gesellschaftliche Rolle Hip Hop eingenommen hat. Stell dir vor, Skispringen hätte irgendwann eine ähnliche Bedeutung.“
Hip Hop – insbesondere japanischer Hip Hop – beeinfusst jeden Lebensbereich von Ryōyū Kobayashi. Weggefähr
Langweilige Kleidung? Will Ryōyū nicht mehr tragen: „Mit Mode drücke ich meine Stimmungen aus.“
Der Mood heute: „on the wild side“. Sein Outfit: Prada
Sein Lebensstil?
„Wavy. Lässig“, sagt Ryōyū in einem Outfit von Undercover und macht einen Luftsprung: „Viele japanischen HipHopper sind Freunde von mir.“
Seit einiger Zeit ist Kobayashi mit Hiroshi Fujiwara befreundet, dem japanischen Modedesigner, der als „Godfather of Streetwear“ gilt. Fujiwara ist Teil des Gemeinschaftsprojekts HTM von Nike (das H steht für Hiroshi), das die RetroSneakerWelle begründete. Zufälligerweise war Fujiwara auch einer der ersten DJs in Japan, die in den 1980ern amerikanischen HipHop auflegten. Im September 2023 besuchten die beiden gemeinsam einen Formel1 GrandPrix. Dort hatte Kobayashi die Idee, Fujiwara zu fragen, ob er seinen Skisprunghelm designen wolle. Er wollte. Bei seinem RekordSkisprung trug Kobayashi natürlich den von seinem Freund designten Helm.
Kobayashi hat selbst auch Kleidungsstücke entworfen. Sie sind im Team Roy Store erhältlich. Nächster Schritt: eine eigene Bekleidungslinie? Kobayashi winkt ab. Nein, das sei nicht geplant, sagt er, auch wenn sich an seiner Faszination für Mode wenig geändert hat: „Ich mag an Mode, dass man damit Stimmungen ausdrücken kann. Man zeigen kann, was es für einen bedeutet, sich wohlzufühlen.“
„Wie sieht dein Lebensstil jetzt aus?“
Kobayashi dreht die Frage auf dem Rücksitz des Range Rover um, bevor er JP The Wavy zitiert. „Wavy“, sagt er und lächelt. „Wavy. Lässig.“
Kobayashis Karriere hat ihn auch mit Menschen in Kontakt gebracht, für die, zumindest auf den ersten Blick, Lässigkeit nicht unbedingt oberste Priorität hat.
„Ich bin ein Bergbauer“, sagt Bernie Rupitsch. Damit untertreibt der 51jährige Österreicher aus Heiligenblut natürlich etwas. Rupitsch ist das, was man einen Macher nennt – jemand, der auch die ten erinnern sich, dass er sich, bevor er sich für das Genre begeisterte, ziemlich unauffällig kleidete. Mittlerweile ist das nicht mehr so. „Wie KOHH und andere Rapper in ihren Songs über Mode sprechen, hat viel in mir bewegt.“
Er gilt als Japans „Godfather of Streetwear“.
wildesten Ideen in die Tat umsetzt. Im Jahr 2021 bat ihn Red Bull, eine Skisprungschanze zu bauen, wie es keine zweite gibt. Die Person, für die er die Schanze bauen sollte? Ryōyū Kobayashi.
Um das Projekt zu verstehen, muss man zurück ins Jahr 2019 gehen. Damals schafte Kobayashi einen Sprung über 252 Meter. Das war persönliche Bestleistung, japanischer Rekord und der bis heute ofziell drittweiteste Sprung der Geschichte (der aktuelle ofzielle Rekord des Österreichers Stefan Kraft liegt bei 253,5 Metern). Die Schanze, auf der er diesen Sprung absolvierte, Planica in Slowenien, hat eine Hillsize von 240 Metern. Die Hillsize (HS) bezeichnet nicht die Höhe der Schanze, sondern das Ende der sicheren Landezone.
Danach wird der Aufsprung sehr schnell immer facher – und je facher, desto größer der Druck auf den landenden Springer und desto größer die Gefahr eines Sturzes und einer schweren Verletzung. In Planica fog Kobayashi zwölf Meter über das Ende der Hillsize hinaus –wobei es weltweit keine größere Schanze als jene in Planica gibt. Rupitsch hatte die Absicht, eine mehr als doppelt so große Schanze zu bauen.
Im Jahr 2012 hatte er ein ähnliches Projekt schon einmal in Angrif genommen, damals für den Österreicher Thomas Morgenstern. Die Schanze auf dem höchsten Berg des Landes, dem Großglockner, wurde zwar fertiggestellt, aber bürokratische Hürden verhinderten, dass wirklich gesprungen werden konnte. Ein ganzes Jahrzehnt lang ließ Rupitsch die Idee nicht mehr los: „Wo immer ich einen passenden Berg sah, dachte ich: ‚Hier könnte eine schöne Skisprungschanze stehen.‘“
Diesmal sollte das Projekt wirklich durchgezogen werden. Rupitsch wollte nicht nur eine Schanze errichten, wie sie nie zuvor errichtet worden war, er wollte auch Sprünge sehen, wie sie nie zuvor gesprungen worden waren. Zunächst suchte er nach einem möglichst abgelegenen Ort, möglichst nahe am Meer: „Je höher, desto dünner wird die Luft und desto weniger Auftrieb gibt es.“ Nach zwei Jahren der Suche entdeckte Rupitsch einen Hügel in der Nähe der Stadt Akureyri im Norden Islands. „Als ich ihn das erste Mal sah, war der Himmel voller Nordlichter. Das war ein Zeichen“, sagt er.
2023 besichtigte Kobayashi den Hügel. „Es war Sommer. Es waren nur Fels und Stein zu sehen“, erinnert er sich. „Aber ich wusste: Ja, dieser Ort ist wie gemacht fürs Skispringen.“ Für den Sprung selbst äußerte Kobayashi nur einen Wunsch: eine Anlaufspur aus Eis. „Normalerweise sind die Spuren aus Keramik“, sagt Bernie Rupitsch, „darunter läuft ein Schlauch, der sie mit Wasser besprüht, das gefriert. Kobayashis Wunsch nach Eis bedeutete Stress für uns: Der Sprung musste ja im Frühjahr stattfnden, nach Ende der ofziellen Saison. Es blieb uns also nicht viel Zeit, bevor es zu warm werden würde.“
„In einem Café im Einkaufszentrum der Stadt kaufte ich 20 Kilo Brezelsalz“, erzählt Rupitsch. „Streust du Salz auf Schnee, wird er richtig eisig, bevor er schmilzt. Sollte es zu warm werden, wollte ich das gesamte Salz auf den Anlauf streuen. Wenn nicht, würden wir eben eine Brezelparty machen.“
Am Tag vor dem Sprung begutachtete Kobayashi die Sprunganlage. „Alles, was er sagte, war: ‚Danke, dass ihr das macht‘“, erinnert sich Rupitsch und lacht. „Ich war entspannt“, erklärt Kobayashi. „Weil alles so perfekt war.“
Wer Ryōyū Kobayashi nicht kennt, könnte seine zurückhaltende Art mit einem Mangel an Enthusiasmus verwechseln. Leute, die ihn kennen, tun das nicht.
„Ohne Leidenschaft riskiert man nicht sein Leben“, sagt sein fnnischer Trainer
Manche verwechseln Kobayashis zurückhaltende Art mit einem Mangel an Enthusiasmus. Das ist ziemlicher Bullshit: „Niemand riskiert ohne Leidenschaft sein Leben.“
Aufmerksamkeit fürs
Skispringen zu erregen:
Das ist Ryōyūs Mission.
Statt sich in einen Sprunganzug zu zwängen, trägt er schon mal gerne Mantel, Shirt und Hose von Marni.
Väätäinen. „Was Ryōyū normalerweise tut, ist schon sehr gefährlich. Aber das Projekt in Island geht über die Grenzen dessen hinaus, was normal ist – sogar für die Maßstäbe eines Skispringers. Es ist verdammt gefährlich.“ Am 24. April 2024 demonstrierte Kobayashi in Akureyri die Leidenschaft für seinen Sport, ohne ein Wort zu sagen.
Es ist der zweite Tag für Kobayashi auf der Schanze. Obwohl Akureyri kaum 20.000 Einwohner hat und sogar für isländische Verhältnisse abgelegen ist, hat sich herumgesprochen, dass es hier etwas Besonderes zu sehen gibt. Eine unidentifzierte Drohne wurde am Himmel gesichtet, eine isländische Nachrichtenseite veröfentlichte Spionagefotos. Tags zuvor hatte Kobayashi drei Sprünge absolviert, dann wurde der Schnee zu matschig –der letzte, 256 Meter, ging schon knapp weiter als der ofzielle Weltrekord.
Kobayashi ist seit vier Uhr morgens auf den Beinen und bereitet sich am Parkplatz auf seine Sprünge vor. „Er ist so ruhig, dass man nicht wirklich weiß, was in seinem Kopf vorgeht“, sagt Väätäinen. „Ich bin sicher, dass ich in den letzten Tagen mehr Angst hatte als er.“ Die Skisprung-Saison ist vor fünf Wochen zu Ende gegangen, Kobayashi ist seit einem Monat nicht mehr gesprungen.
7.18 Uhr, der vierte Versuch an diesem Morgen. Alles scheint bereit, nur die Sonne steht schon bedrohlich hoch. Die Temperatur wird zu einem Problem. Über Funk wird über die Zugabe von Salz in den Anlauf gesprochen. „Kein Salz“, lautet die Antwort. Kobayashi sitzt auf dem Balken und wartet darauf, dass der Wind nachlässt.
„Ryōyū ist im Anfug“, kommt die Meldung. „3, 2, 1, Absprung!“ Er taucht über der Kuppe des Hügels auf, der Körper durchgestreckt, wie ein Pfeil fiegt er durch die Luft, die Skier in einem perfekten V. Acht Sekunden vergehen, er fiegt immer
Hiroshi Fujiwara, der „Godfather of Streetwear“, der bei Nike eine Retro-Sneaker-Welle auslöste, entwarf für Kobayashi diesen Skisprunghelm.
noch, vorbei an der ofziellen Weltrekordmarke, neun Sekunden, zehn, er landet sanft. „291 Meter!“ Kobayashi ist damit um 37,5 Meter (oder knapp 15 Prozent) weiter gefogen als der bisher weiteste Sprung in der Geschichte dieses Sports. Der Schnee schmilzt, somit wird der 291-Meter-Satz der letzte Sprung über diese einzigartige Schanze bleiben. Bald wird sie ganz verschwunden sein, dahingeschmolzen in der isländischen Frühjahrssonne. Später an diesem Tag wird der Welt-Skiverband FIS bekannt geben, dass die Schanze nicht die nötigen Kriterien erfüllt habe, um Kobayashis Sprung als ofziellen Rekord werten zu können. Für Kobayashi war das jedoch nie der entscheidende Punkt. Er hat die Welt dazu gebracht, dem Sport, den er so liebt, Aufmerksamkeit zu schenken.
„Das“, sagt er auf Englisch, „ist Skifiegen.“
Sechs Monate später posiert Kobayashi vor dem überdimensionalen Bild einer Thunfschdose an einer Hauswand des Tokioter Gastronomieviertels Hobo Shinjuku Norengai. Es ist früher Abend, die Restaurants und Bars füllen sich. Kobayashi sitzt in schwarzem Prada-Outft auf einem Tisch, kokettiert mit der Kamera. Morgen wird er mit dem Shinkansen, dem Hochgeschwindigkeitszug, nach Kobe fahren. Eine Woche später geht es weiter ins verschneite Hokkaido, danach zu den Wettbewerben und Springen nach Europa. Was darüber hinaus passiert? „Mein Leben geht seinen eigenen Weg“, sagt Kobayashi. Mal gibt es Abstecher nach links und rechts, dann geht es wieder geradeaus. Hauptsache, der Weg endet nicht im Auslauf einer Schanze.
Natürlich erfrischend.
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KÖNIGLICHE
PFADE
Bhutan am Bike: Tom Öhler macht es vor.
REISE/
Weiß kaum jemand: Der Prinz von Bhutan ist ein begeisterter Mountainbiker. Das buddhistische Königreich am Rand des Himalaya ist daher das reinste Trail-Paradies. Fotograf Martin Bissig hat es mit MTB-Profi Tom Öhler erkundet. Hier erzählt er davon.
Viele Mythen umgeben das kleine Königreich Bhutan, das im Himalaya zwischen Indien und China liegt. Die meisten Touristen besuchen das Land, um das berühmte Kloster Taktsang zu sehen: 3120 Meter über dem Meeresspiegel ist es in einen Felsen gebaut. Die Story dazu? Im achten Jahrhundert soll genau dorthin ein Guru auf dem Rücken einer Tigerin geflogen sein. Als wollte er diese schrägen Sagen noch übertreffen, rief eines Tages mein Freund Tom Öhler an. „Ich habe gehört, der Prinz von Bhutan soll ein begeisterter Mountainbiker sein, der selbst Trails baut. Du warst doch schon öfter dort. Lass uns das mal auschecken.“ Ein ausgezeichneter Grund, Bhutan wieder zu erleben.
Nach meinen Reisen in den Jahren 2007 bis 2010 bin ich nun als Fotograf zum fünften Mal in Bhutan. Bei meinem ersten Besuch war es ein Trip in eine andere Zeit: Fernsehen und Internet waren erst acht Jahre zuvor eingeführt worden. Der König von Bhutan hatte alles getan, um sein kleines Volk vor westlichen Einflüssen zu schützen. Ich erinnere mich, dass mein Visum vom Oktober 2007 die Nummer 20.244 trug. Das Königreich wurde also in einem Jahr von etwa gleich vielen Touristen besucht wie heute Disneyland in Kalifornien an einem Vormittag.
Tom Öhler ist bereits einen Tag vor mir in der Hauptstadt Thimphu angekommen. Über Instagram hat er seit unserem Telefongespräch Kontakt mit der lokalen Bikeszene geknüpft. Aus früheren Projekten wissen wir: Klemm dich ans Hinterrad eines Locals, und du wirst die besten Trails der Gegend finden! Mit Tandin haben wir einen lokalen Rider gefunden, der im ganzen zentralasiatischen Raum bei Endurorennen mitfährt – und das meist an der Spitze. Als Mountainbikeguide kennt er nicht nur die Trails vor seiner Haustür, sondern hat bereits ganz Bhutan erkundet.
Als Erstes stehen für uns die Trails rund um Thimphu auf dem Programm. Hier ist Tandin mit seinen Buddies fast täglich am Shredden. Die Szene ist zwar klein, aber hochmotiviert. Tom und ich staunen über den guten Zustand der Wege. Die Trails sind größtenteils über Hunderte von Jahren auf natürliche Weise entstanden.
BUNTES BHUTAN Gebetsfahnen, so der Glaube, verbreiten gute Energie. Tom Öhler hängt auch welche auf.
„Hier vergisst man schnell, dass wir auf über 2500 Meter Höhe sind“, schnauft Tom Öhler, steigt ab und schiebt sein Bike.
In alten Zeiten waren sie oft die einzige Verbindung zwischen Dörfern und Klöstern. Heute dienen sie meist als Trekkingrouten für Touristen aus der ganzen Welt – und neuerdings auch als variantenreiche Mountainbiketrails.
Wir schieben unsere Bikes mühsam nach oben. Tom und ich hecheln hinter Tandin her. „Hier vergisst man schnell, dass wir auf über 2500 Meter Höhe sind“, schnauft Tom. Nach einer längeren Schiebepassage erreichen wir schließlich den Trailhead auf über 3000 Metern. Die Ausmaße der größten Stadt Bhutans werden ersichtlich. Fast ein Fünftel der knapp 800.000 Einwohner leben in Thimphu und Umgebung. Dort, wo wir biken, sind wir aber vollkommen unter uns. Der Weg ist gesäumt von Gebetsfahnen, die im Wind flattern. Tandin erzählt: „Die Fahnen verbreiten – getragen vom Wind –guten Willen und Energie in die ganze Welt.“ Sagt man. Wir biegen um ein
„Die Legende besagt, dass ein Mönch einen Dämon mit seinem besten Stück besiegt hat.“
HAPPY WHEELIE
Das Stadtgewurl ist für Tom eine angenehme Abwechslung zu den anspruchsvollen Trails auf 3000 Meter Höhe.
RADELPAUSE Kunstvolle Schnitzereien zieren Häuserfassaden mit und ohne Phallussymbole.
paar Ecken und stehen vor einem Tempel. Eine Szene wie aus einem Computerspiel – so unwirklich und beeindruckend sieht das alles aus.
Am nächsten Morgen werden wir von unserem Shuttle abgeholt. Auf einer kurvigen Straße hanteln wir uns zum DochulaPass hinauf. „Hier oben, auf 3500 Metern über dem Meer, startet der Madman Trail. Mehr als 2000 Höhenmeter durch verschiedene Vegetationszonen liegen vor uns“, erklärt Tandin. Woher der Name „Madman Trail“ kommt, will Tom wissen. „Die Legende besagt, dass vor 500 Jahren
Beste Reisezeit
Mach den Trip im Frühling (März bis Mai) oder im Herbst (September bis November). In diesen Monaten ist das Wetter mild und klar.
Wie du nach Bhutan gelangst Direktflüge nach Paro westlich von Thimphu gibt es von Bangkok, Delhi, Kathmandu und Singapur mit Drukair und Bhutan Airlines. Um ein Visum zu erhalten, muss eine Reise mit Guide und Fahrer über einen lokalen Agenten gebucht werden. BTS bietet Trips für individuelle Mountainbikereisen an (24 Personen). bhutantravel.com.bt
ein Mönch einen Dämon mit seinem besten Stück besiegt hat.“ Seitdem werden Phallussymbole auf Gebäude gemalt oder als Schnitzereien bei Eingängen aufgehängt, um böse Geister zu vertreiben. Inzwischen hat es sich aber herumgesprochen, dass die Penisse eher Touristen anlocken, als sonst irgendeinen Zweck erfüllen.
Tandin hat noch ein Ass im Ärmel, das er sich bis zum Ende aufgespart hat. Wir fahren nach Paro. In einem kleinen Seitental liegt Bhutans Touristenmagnet Nummer eins: Das Taktsang-Kloster, auch als „Tiger’s Nest“ bekannt, klebt in mehreren hundert Meter Höhe in einer Felswand. Da sich wirklich jeder Besucher auf diese Wanderung begibt, sind wir weit vor Sonnenaufgang bereit zum Aufstieg. Zwei Stunden später stehen wir in völliger Einsamkeit auf dem Aussichtspunkt. Allein dieser Ausblick ist eine Reise nach Bhutan wert. Noch bevor die ersten Gruppen das Kloster erreichen, machen wir uns bereits wieder auf den Rückweg. Die schmalen Pfade sind technisch höchst anspruchsvoll. Enge Kehren, steile Passagen und ein ausgewaschener Untergrund bieten den Endurofahrern den idealen Spielplatz. 700 Meter weiter unten hat Tom sein Urteil gefällt: „Das war der coolste Trail des Trips. Wären da jetzt nicht die unzähligen Reisegruppen, würde ich gleich noch mal hoch!“
Instagram: @tom_oehler, @martinbissig
Die damals 63jährige
Diana Nyad wurde bei ihrem vierten Versuch, die 166 Kilometer von Kuba nach Florida zu schwimmen, zweimal von einer der gefährlichsten Quallen der Welt, der Portugiesischen Galeere, gestochen.
TV-MEDIA ist neu.
Noch mehr Recherche, Hintergründe und Stories. Alles, was Sie über TV, Kino und Streaming wissen müssen. Im Heft, in der App und auf tv-media.at
So hab ich das noch nie gesehen.
Dialektmusik mit Kanten und SixtiesFeeling: Die Salzburger SingerSongwriterin Anna Buchegger verrät, was sie selbst privat gerne hört.
Vielfalt hat einen Namen: Anna Buchegger aus Abtenau in Salzburg. Aufgewachsen auf einem Bauernhof mit Kühen, Wachteln und Alpakas, hat sie sich früh für Musik begeistert, lernte Gitarre, Hackbrett und Klavier und musizierte mit ihrer Schwester. Als Teenager manövrierte sie sich (ohne Schaden zu nehmen) durch TV-Shows wie „Die große Chance“, „Herz von Österreich“ oder „Starmania“, wobei sie Letztgenannte mit ihrer selbst komponierten Ballade „Ease“ auch gewann. 2024 erschien ihr Debütalbum „Windschatten“ –ein Mix aus Volks- und Weltmusikelementen mit modernen Grooves. Gefälliger Mundartpop hört sich anders an, der Song „Keine Ahnung“ ist ein Ohrwurm. Prädikat: wertvoll. Ihren bisher prominentesten Auftritt hatte die 25-Jährige übrigens im vergangenen Sommer am Red Bull Ring, als sie die „Hymne deines Lebens“ von Perkussionist und MyGroove-Gründer Martin Grubinger sang. An der Gitarre: Oscar-Gewinner Hans Zimmer.
Annas Debütalbum heißt „Windschatten“; Infos zu Live-Terminen auf annabuchegger.com
Love Affair
Everlasting Love (1967)
„Der Song ist ein richtiger Klassiker. Das Lied wurde regelmäßig auf Radio Salzburg gespielt, das bei uns zu Hause den ganzen Tag lief. Die Radiolautsprecher hat mein Papa in der alten Kassettendecke in der Stube verbaut, ich habe diese indirekte Art der Beschallung immer schon geliebt! Bis heute gilt: Wenn ich das Lied höre, muss ich an meine Familie und an mein Zuhause denken.“
Ina Regen Wie a Kind (2018)
„Ich durfte mit Ina Regen im November 2024 auf Tour gehen und habe so bei jedem Konzert erlebt, wie sie dieses Lied sang. Es hat mich jedes Mal wieder gepackt. Ich finde es toll, dass eine Klavierballade im Dialekt so eine Kraft haben kann – noch dazu von einer österreichischen Künstlerin. Auf der Bühne interpretierte Ina Details immer wieder neu, das fand ich richtig schön.“
Dino Brandão, Faber und Sophie Hunger Derfi di hebe (2020)
„Ich habe mich im Zuge meines Debütalbums ,Windschatten‘ viel mit Dialekten beschäftigt und bin so in die Schweizer Dialektmusik gekippt. Ich liebe die Melodie dieses Lieds und wie die Interpreten mit Sprache umgehen. Der Schweizer Dialekt wird so sängerisch dadurch. Diese Nummer war wirklich eine große Inspiration für mich als Songwriterin.“
Aretha Franklin A Natural Woman (1967) „Diesen Song könnte ich den ganzen Tag lang hören, ohne davon müde zu werden. Aretha Franklins Art, mit Rhythmus und Stimme umzugehen, fasziniert mich, und ich hab viel von ihr lernen können. Ich verbinde mit diesem Song meine Erfahrungen bei ‚Starmania‘. Es war eine turbulente Zeit, aber da ich dabei Dinge tun konnte, die Spaß machten, ging mir die Kraft nie aus.“
Barkeeper Willi Martinez kreiert Frische pur:
Die spritzige Red Bull Spring Edition Waldmeister Pink Grapefruit trifft auf alkoholfreien Gin, Zitrone und Agavendicksaft – ein Spiel für alle Aromen!
Du brauchst:
250 ml Red Bull Spring Edition
Waldmeister Pink Grapefruit
5 cl alkoholfreien Gin
2 cl frisch gepressten Zitronensaft
1 cl (oder 0,5 cl) Agavendicksaft
Glas: Highball-Glas oder Coupette
Garnitur: Salzrand
Zubereitung:
Für den Salzrand den Rand des Glases mit Zitronensaft anfeuchten und in Salz tauchen. Gin, Zitronensaft und Agavendicksaft in einen Shaker mit Eiswürfeln geben. Kräftig schütteln, bis der Cocktail gut gekühlt ist. Den Cocktail durch ein feines Sieb in das vorbereitete Glas abseihen. Mit Red Bull Spring Edition Waldmeister Pink Grapefruit auffüllen. Genießen!
WILLI MARTINEZ ist seit über zehn Jahren Barchef der legendären Eden Bar nahe dem Stephansdom.
„Ein Drink, so belebend wie ein Spaziergang durch den Wald –und das mitten in der Stadt.“
MINDGAME/
Diese Serie bietet Rätsel-Action plus Boost für deine mentale Fitness. Folge 1: mit visuellem Denken, also bildlicher Vorstellungskraft, zum Ziel.
Die Herausforderung
Ermittle aus den sechs möglichen Startrichtungen diejenige, die zum Ziel führt.
Die Regeln
Starte in geraden Linien, bis du auf ein Symbol triffst. Bei einem Lenkrad rechts oder links abbiegen. Bei einem Berg einen UTurn machen. Und: Stoß nicht an die Außengrenzen.
Was du mit diesem Rätsel trainierst Mit visuellem Denken ist die Fähigkeit gemeint, Dinge besser zu verstehen, indem du sie dir bildlich vorstellst. In deinem Gehirn ist dafür vor allem der sogenannte Okzipitallappen zuständig. Neben dem visuellen Denken ermöglicht er dir unter anderem auch die räumliche Orientierung und das Erkennen von Farben.
Wofür das gut ist Wer visuell denkt, kann komplexe Zusammenhänge bildlich darstellen –in Gedanken oder etwa auf Papier. Diese Vereinfachung hilft dem Gehirn, komplizierte Sachverhalte zu verstehen, da es visuelle Informationen besonders effektiv verarbeitet. Auch bei Kreativtechniken wie Brainstorming oder im Projektmanagement hilft visuelles Denken.
Scanne den QR-Code, um zur Lösung des Rätsels zu gelangen.
Wer schafft wirklich
100 Liegestütze?
Der „100 Push-Ups
Liegestütz-Coach“ von Runtastic-Gründer
Florian Gschwandtner hilft dir dabei, dieses Ziel zu erreichen.
EINFACH UND EFFEKTIV.
Liegestütze sind eine Ganzkörperübung, die überall und jederzeit gemacht werden kann.
Die App zählt die Liegestütze, indem du dir das Handy unter die Nase legst. „Mit dem Vision-Kit am Telefon messen wir den Ausgangspunkt, deinen Abstand und wo deine Augen sind“, erklärt Florian. Die App zählt, je nach Körpergröße und Armlänge, wie viele Wiederholungen man schafft. Es gibt viele Möglichkeiten, Push-ups zu machen – Hände weit auseinander oder nahe beisammen, immer mit angespanntem Core. Illustrationen zeigen auch Anfängerinnen und Anfängern, wie man sich am besten positioniert.
Trainingspläne
Nach jedem Training kann angegeben werden, ob es zu leicht oder zu schwer war. Der Trainingsplan passt sich dann dynamisch an. Neben Liegestützen ermöglicht der Workout-Creator auch das Erstellen eigener Pläne für High-Intensity-Intervalltrainings mit Kniebeugen, Sit-ups und Planks. Der LiegestützPlan zielt darauf ab, durch Übungen und Pausen schnell Fortschritte zu machen. Du kannst auswählen, ob du 100 Wiederholungen erreichen oder von einer bestimmten Zahl herunterzählen willst.
Der Runtastic-Gründer entwickelte seine Liegestütz-App im Italien-Urlaub. Sie ist in neun Sprachen verfügbar und soll eine Community aufbauen. „Ich schaffe zwischen 80 und 100 Liegestütze am Tag“, sagt Florian.
„Um fit zu bleiben, musst du hartnäckig sein. Und dabei kann die App helfen.“
Obwohl es umstritten ist, ob besonders viele (oder eben 100) Wiederholungen einen Fitnessvorteil bringen – das Flexen macht Spaß. Die App bietet die Möglichkeit, sich direkt mit Freunden und Freundinnen oder mit einer globalen Community zu vergleichen. Besonders bei männlichen Nutzern (über 70 Prozent) ist dieses Feature beliebt. Wichtiger als die Anzahl ist es, keine Pausen zu machen. Nutzerinnen und Nutzer, die zehn Tage durchhalten, bekommen einen „Freeze“, der genutzt werden kann, wenn das Training einmal ausfallen muss. „Es geht darum, dranzubleiben“, so Florian.
Jeden Monat gibt es eine neue Challenge. „Ich sage es ganz offen: Um Liegestütze zu machen, ist die App prinzipiell nicht notwendig“, sagt Florian. „Aber um fit zu bleiben, musst du hartnäckig sein – und da kann die App helfen.“
Push-Notifications erinnern täglich ans Training. Für Anfängerinnen und Anfänger, die noch keine Liegestütze schaffen, gibt es die Möglichkeit, auf den Knien zu beginnen.
QR-Code scannen, um die App „100 Push-Ups Liegestütz-Coach“ herunterzuladen.
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Designmäßig lehnt sich Kia aktuell besonders weit aus dem Fenster. Der neue EV3 macht da keine Ausnahme, und warum sollte er auch: Der Crossover ist ein spannendes Gesicht im Straßenbild, technisch auf der Höhe der Zeit mit 605 Kilometer Reichweite, einem Innenraum aus recycelten Materialien und riesigem PanoramaDisplay. Ab € 36.840,–; kia.at
Früher wäre an dieser Stelle ein Passat Kombi gestanden. Heute ist es der vollelektrische ID.7 Tourer, der sich alle Mühe gibt, sich so unkompliziert darzustellen wie sein VerbrennerBruder, dabei aber mit voller EKompetenz punktet: bis 340 PS stark, Reichweite bis 690 Kilometer. Die AllradVersion nennt sich hier GTX. Ab € 58.790,–; volkswagen.at
„Der VW ID.7 Tourer gibt sich alle Mühe, im Alltag so unkompliziert zu sein wie sein Verbrenner-Bruder, der Passat.“
BYD Sealion 7
Innerhalb nur weniger Jahre ist der chinesische Hersteller zur fixen Größe in Europa geworden. Wie? Man lässt –neben gefälligem Design aus der Feder des Bayern Wolfgang Egger – die Zahlen sprechen: 502 Kilometer Reichweite, auf Wunsch Allrad mit 530 PS, verstellbare Sitze rundum und ein gigantischer Kofferraum von fast 1,8 Kubikmetern. Ab € 44.980,–; bydauto.at
Audi S6 Avant e-tron Emotional
Sieht aus wie der starke Kombi, der der S6 immer war. Allerdings: vollelektrisch. So gut kann man E-Antrieb tarnen. Fein die Technik: Heck- oder heckbetonter Allradantrieb, je nach Version bis zu 503 PS, Reichweite bis 647 Kilometer, dazu alles, was echte Langstrecken-Qualität ausmacht, bis hin zu virtuellen Außenspiegeln. € 101.790,-; audi.at
„Mit einer Reichweite von Reichweite
E-Motorräder haben unter gestandenen Bikern einen schweren Stand. Can-Am beweist, dass es trotzdem geht. Das wirklich hübsch gezeichnete, 47 PS starke Naked Bike ist wendig, hochwertig gefertigt und mit 160 Kilometer Reichweite destiniert fürs tägliche Wer gerne höher sitzt, greift zur EnduroVersion Origin (unten). 16.999,-; can-am.brp.com
BMW iX3
Ausgereift, verbessert, mit einem guten Preis-LeistungsVerhältnis: Das zeichnet nachgeschärfte Automodelle in der zweiten Hälfte ihres Produktlebenszyklus aus. Früher hießen diese Modelle „Nach-Facelift“, heute „Lifecycle Impulse“. Gutes Beispiel: der aktuelle iX3 mit 286 PS, Alexa-Sprachsteuerung, 20-Zoll-Rädern, serienmäßigen Sportsitzen und 471 Kilometer Reichweite. Ab € 59.988,–; bmw.at Mercedes E 300 e
Wie voll ist eigentlich der Akku noch? Um das herauszufinden, musste man bisher das Auto öffnen und nachschauen. Continental hat für Fragen wie diese eine schlauere Lösung erdacht und bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas präsentiert: Jegliche Information (z. B. auch Fahrzeug-Logos) kann auf die hintere Seitenscheibe projiziert werden, individuell nach Wunsch des Fahrers. Nur eine Frage der Zeit, bis der erste Hersteller diese Technologie implementiert. continental-automotive.com
Souveränität dank Hybrid: Hier treffen ein geschmeidiger 204 PS starker Benzin motor und ein 129 PS starker E-Motor aufeinander, wobei Letzterer für 105 Kilometer Reichweite gut ist. Damit lässt sich der Großteil der Alltagswege emissionsfrei erledigen. Der Rest ist Mercedes-Wohlfühl-Gefühl, vom Fingerabdruck-Scanner, riesigem Display bis zum Komfortsitz. Ab € 70.890,–; mercedes-benz.at
Wohnzimmer-Drift
Die Hybrid-Serie von Carrera erlaubt, was im Straßenverkehr verboten ist: hemmungslose Drifts. Mehr als 6 Meter Streckenlänge, zwei Porsche 911 GT3 R im Maßstab 1:50, Steuerung per App mit der Möglichkeit, die Fahrzeuge zu konfigurieren, außerdem die Option, die Autos selbständig auf die Strecke zurückkehren zu lassen, falls man rausgeflogen ist: Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.
€ 149,–; carrera-toys.com
Bei Masters of Dirt zeigen Biker, Motocrosser und sogar Schneemobil-Piloten ihre Tricks. Jetzt wieder auf Tour!
Im grellen Schein der Pyrotechnik hebt ein Motocrossfahrer ab, dreht sich einmal, zweimal, dreimal in der Luft. Die Zuschauer halten den Atem an, bevor ohrenbetäubender Jubel ausbricht. Willkommen bei Masters of Dirt – einem Spektakel, das Schwerkraft und Logik gleichermaßen auf den Kopf stellt.
Hoch hinaus
Auch 2025 ist Masters of Dirt mit seiner FreestyleShow von Zürich bis Berlin unterwegs. Internationale Athleten vom FreestyleMotocross, BMX bis hin zum Scooterfahrer kommen zusammen, um das Publikum mit Stunts zu begeistern. Die Fuel Girls aus England feuern mit ihrer beeindruckenden Flammenshow die Hallen wortwörtlich an. Und DJ Mosaken, seit der ersten Show vor über
20 Jahren dabei, liefert auch dieses Jahr wieder die Beats. TrialAss Adrian Guggemos ist zum zweiten Mal mit von der Partie. „Ich habe Masters of Dirt immer verfolgt, aber nie live gesehen. Letztes Jahr war ich dann gleich selbst dabei“, sagt er. Die Fahrer trainieren richtig hart, um das Publikum Jahr für Jahr neu zu begeistern. Adrian visualisiert seine Tricks, bis er sie wie im Schlaf beherrscht.
Ähnlich handhabt es der polnische Mountainbiker Dawid Godziek, der ebenfalls Teil der Tour ist. Er begann seine Karriere im BMX Freestyle, wechselte später zu MTB Freestyle und wurde schnell zu einem der TopFahrer in Europa. „Masters of Dirt ist die perfekte Mischung aus verschiedenen Disziplinen“, erklärt er. Die Gemeinschaft unter den Fahrern sei stark.
DIE ÜBERFLIEGER
Akrobatische
Jumps in der Wiener Stadthalle (links). Unten: Adrian Guggemos, Danny MacAskill und Fabio Wibmer synchron auf ihren Bikes.
„Wir sind eine große Familie. Alle pushen sich.“
Adrian Guggemos ist zum zweiten Mal dabei.
SEI LIVE DABEI!
Die Freestyle-Motocross- und BMX-Show Masters of Dirt ist wieder in Österreich unterwegs.
In der Wiener Stadthalle wird es von 14. bis 16. März actionreich zugehen. Dann geht’s nach Linz (22. bis 23. März), Salzburg (29. bis 30. März), Innsbruck (5. April) und Graz (19. April).
„Wir sind wie eine große Familie. Alle pushen sich gegenseitig und freuen sich, wenn eine gute Show gelingt“, erzählt er. Die Show soll unter die Haut gehen – im wahrsten Sinn des Wortes: Bei einigen Tourstopps kann man sich gratis ein Tattoo stechen lassen. Neue Stunts und Weltrekordversuche sind ebenso geplant. „Welche das sind, verraten wir derzeit noch nicht“, heißt es dazu geheimnisvoll.
Infos und Tickets zu den LiveTerminen auf mastersofdirt.com
In der Hektik des Alltags können Muskelund Gelenkschmerzen ein großes Hindernis darstellen. Egal, ob Sie ein Sportler sind, der an seine Grenzen stößt, ein vielbe schäftigtes Elternteil, das mit zahlreichen Aufgaben jongliert, oder einfach jemand, der mit den unvermeidlichen Schmerzen zu kämpfen hat, die mit dem Alter kommen, ThermaCare ® Wärmepflaster sind speziell entwickelt, um Schmerzen gezielt zu lindern und Verspannungen zu lösen – ganz ohne Medikamente.
Was macht ThermaCare® Wärmepflaster so einzigartig?
ThermaCare ® Wärmepflaster wurden mit modernster Technologie entwickelt, um gezielte, langanhaltende Schmerzlinderung mit kontinuierlicher therapeutischer Tiefenwärme zu erreichen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden wie Heizkissen oder Wärmflaschen sind Wärmepflaster tragbar, diskret und können auch unterwegs verwendet werden.
Einfache Anwendung, spürbare Wirkung
Die Anwendung von ThermaCare ® ist denkbar einfach: Nehmen Sie das Pflaster aus der Verpackung und legen Sie es auf die schmerzende Stelle auf. Innerhalb weniger Minuten entfaltet sich die wohltuende Wärme, die Ihnen hilft, sich zu entspannen und Ihre Schmerzen zu vergessen. ThermaCare ® lässt sich diskret unter der Kleidung tragen und ist perfekt für zu Hause, im Büro oder unterwegs. Sie brauchen keine Batterien, keine Mikrowelle und keine schmierigen Cremes, die ein klebriges Hautgefühl hinterlassen können.
• Langanhaltende Linderung:
ThermaCare® Wärmepflaster bieten – je nach Produkt – bis zu 8 bis 12 h lang gleichmäßige Wärme, die tief eindringt, um die Durchblutung zu fördern, verspannte Muskeln zu entspannen und Schmerzen zu lindern.
• Schnelle Wirkung:
Die ThermaCare ® Wärmepflaster erreichen innerhalb von 30 min die therapeutische Temperatur und bereits nach kurzer Zeit setzt die schmerzlindernde Wirkung ein.
Für wen ist ThermaCare® geeignet?
ThermaCare ® ist ideal für alle, die gezielt Muskelund Gelenkschmerzen bei Muskelverspannungen, Überanstrengung, Zerrungen und Arthrose bekämpfen wollen, sei es durch Überanstrengung, Stress oder falsche Haltung. Egal ob Sie viel Zeit im Büro verbringen, sportlich aktiv sind oder einfach nach einer effektiven Lösung zur Schmerzlinderung suchen – ThermaCare ® passt sich Ihrem Lebensstil an.
Natürlich und effektiv
ThermaCare ® bietet eine medikamentenfreie Alternative zur Schmerzlinderung und ist damit ideal für jene, die Schmerzmittel vermeiden, reduzieren oder kombinieren wollen. Unsere Wärmepflaster nutzen die heilende Kraft der Wärme, um Ihre Schmerzen auf natürliche Weise zu lindern. So können Sie den Tag unbeschwerter und ohne nennenswerte Nebenwirkungen genießen.
DIE DOKU ZUM WINGS FOR LIFE WORLD RUN MONTAG, 17.03. | 20:15
Vom Walzer-Remix bis zur Schnitzeljagd: Diese Events solltest du in den nächsten Monaten nicht verpassen.
Dieses spektakuläre Downhill-Mountainbike-Rennen findet in Guanajuato statt, einer der zauberhaftesten Kleinstädte Mexikos und UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist der zweite Teil der dreiteiligen Rennserie, bei der es über Stufen und Treppen aus dem 16. Jahrhundert bergab geht, durch enge Gassen und malerische Winkel. Ermittelt wird der Red Bull Cerro AbajoGesamtsieger. Red Bull TV überträgt das Rennen live.
und 19. September
Neun Wettkämpfe, unberührter Powder, steile Felsen: Der Freeride World Tour (FWT) Challenger sucht neue Talente, und das Kitzsteinhorn bietet dafür perfekte Bedingungen. Hier messen sich Ski- und Snowboard-Freerider um Plätze für die professionelle Freeride World Tour. Schau zu, wie die Besten der Welt um den Aufstieg kämpfen!
Eine digitale Schnitzeljagd für Streamer und ihre Communitys: vier Tage, vier Rätsel, drei Schwierigkeitsgrade. Am Ende ein finales Rätsel auf Zeit. Der Schnellste gewinnt eine Creator-Box für seine Community-Mitglieder und probiert als Erster die Red Bull Summer Edition. Scanne den QR-Code und mach mit!
Walzerkönig meets Drum ’n’ Bass: Am 25. Oktober 2025 würde Johann Strauss seinen 200. Geburtstag feiern. Darum verwandeln Camo & Krooked seine Werke gemeinsam mit Komponist Christian Kolonovits in ein Drum ’n’ Bass-Erlebnis und bringen sie als Red Bull Symphonic Johann Strauss 2025 Edition ins Wiener Konzerthaus. Sicher dir deine Tickets!
Am Montag ab 20.15 Uhr auf ServusTV: „Wenn die ganze Welt läuft – Der Wings for Life World Run“. Eine Dokumentation über ein globales Laufevent mit mobiler Ziellinie. Mit dabei: emotionale Geschichten, technische Herausforderungen und beeindruckende Bilder. Sei dabei und erlebe, wie Laufen Leben verändern kann.
bis 28. März
Der nationale und internationale Snowboard-Nachwuchs kämpft um den heiß begehrten Titel „World Rookie Champion“ in der Region Zell am See-Kaprun. Angehende Snowboard-Stars stellen dort ihr Talent unter Beweis. An die 100 Nachwuchs-Snowboarder und -Snowboarderinnen treten beim großen Finale im Snowpark Kitzsteinhorn gegeneinander an und beweisen ihr Können im Slopestyle und in der Superpipe.
Die Red Bull Driving School bringt das härteste Fahrsicherheitstraining der Welt zum Red Bull Erzbergrodeo. Hier lernst du Skills, die in einer normalen Fahrschule bestimmt nicht vorkommen. Driften und gewagte Bremsmanöver müssen absolviert werden. Erlebe, wie du deine eigenen Grenzen hinter dem Lenkrad austesten kannst. Verpasse nicht die Chance, Teil dieser einzigartigen Erfahrung zu werden, und melde dich noch heute an! Bis 26. April läuft die Bewerbungsfrist. Scanne dafür einfach den QR-Code!
21.
bis 23. März Premiere
Premier Padel, die offizielle ProfiPadel-Tour, kommt in der Saison 2025 zu Red Bull TV. Das heißt: Du kannst alle 24 Stopps live mitverfolgen. Als Nächstes steht das Turnier in Miami an. Wer noch nicht damit vertraut ist: Padel ist der am schnellsten wachsende Schlägersport der Welt. Zweierteams spielen auf einem umzäunten Platz, und auch die Wände sind Teil des Spiels.
Spannung ist garantiert, wenn die Königsklasse des Motorradsports auf dem Autódromo Termas de Río Hondo gastiert. Einzig Marc Márquez konnte beim südamerikanischen WM-Stopp schon öfter als einMal gewinnen. ServusTV und ServusTV On übertragen den Grand Prix von Argentinien live.
Beim „Woodstock des Snowboardens“ starten Anfänger und Profis gemeinsam. Im Freeride-Gebiet in Stuben am Arlberg werden über 1000 Höhenmeter überwunden. Ob man einige Minuten oder über eine Stunde braucht, ist egal. Es geht um den Vibe. Mit gut 400 Teilnehmern ist es das größte Longboard- und Old-School-SnowboardEvent der Welt. Spür den Spirit!
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250 Mixed-Zweierteams aus 48 Ländern treten auf Ibiza bei diesem neuen Fun-Fitness-Event gegeneinander an. Qualifizieren können sich die Teams entweder über eine Fitness-Challenge oder ein Online-Game bis zum 14. März. Anschließend werden durch Video-Bewerbungen die zwei besten Teams aus Österreich getreu dem Motto „Fitness meets Festivity“ zum wildesten Hindernislauf auf die Baleareninsel geschickt. Haben du und dein Buddy das Zeug dazu? Scannt den QR-Code und meldet euch an!
März
Schafft das ÖFB-Team den Aufstieg in die A-Liga der UEFA Nations League? Bei ServusTV sind Fußballfans live dabei, wenn Marko Arnautović und Co im Play-off-Showdown in Belgrad gegen Serbien ranmüssen. „Wir werden alles reinwerfen, um künftig in Liga A anzutreten“, verspricht Teamchef Ralf Rangnick.
In 34 Essays gibt Schauspielerin, Sängerin und Aktivistin Valerie Huber Denkanstöße zu den Fragen, die Millennials und die Gen Z nachts wachhalten. Sie möchte helfen, Ängste zu überwinden und mit Optimismus auf das Leben zu blicken. In ihren Texten zeigt sie Wege auf, wie man trotz des Gefühls der Machtlosigkeit für eine lebenswerte Zukunft kämpfen kann. Ein inspirierender Leitfaden für unsere Zeit.
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nd plötzlich Kolumnist. Für The Red Bulletin darf ich über den Sport, das Leben und die Welt philosophieren. Mich überkommt die übliche Aufregung am Start – ist es doch eine Premiere, auf der anderen Seite zu sitzen: Ich bin jetzt nicht mehr der, über den geschrieben wird, sondern selbst der Schreiber. Nachdem sich der WM-Winter der Ziellinie nähert, bleibe ich auf meinem Terrain – dem Schnee und den Skiern.
Vor genau einem Jahr habe ich mich, nach fünf Jahren Pause, zu einer Rückkehr in den Rennsport entschlossen. Bereut habe ich die Entscheidung nie. Denn um mein Herzensprojekt herum ist ein Team entstanden und um dieses Team ein Ökosystem an Wegbegleitern, Partnern und Ermöglichern. Tausend Dank an alle, die mit mir (m)einer Vision gefolgt sind – und das noch immer tun. Neun Monate lang durfte ich ein Athlet sein, der über Jahre nur in meiner Vorstellung existiert hatte: der erste Rennläufer im Weltcup mit eigener Bekleidung, eigenem Rennmaterial (VAN DEER Red Bull Sports) und eigener Race-Infrastruktur. Für mich die Erfüllung eines Bubentraums, ein Novum im Skirennsport, vielleicht sogar ein Stück Zukunft – jedenfalls war, ist und bleibt dieser Traum jede Mühe wert! Vielleicht lässt er ja auch den einzigen kleinen Wermutstropfen der letzten Monate verdunsten, diesen verfixten Kreuzbandriss.
Der Wiedereinsteiger in mir wäre zwar gerne einige Rennen mehr gefahren und nochmals WMTeilnehmer im eigenen Land gewesen: Mit dem Abstand von drei Monaten und erfreulichen Heilungsfortschritten fühlt sich das disruptive Ende
AUSNAHME-ATHLET
Als Slalom- und Riesentorlaufspezialist und sechsfacher „Sportler des Jahres“ hat der Salzburger Skirennfahrer Marcel Hirscher, 36, mit acht Gesamtweltcupsiegen in Folge die Geschichte des alpinen Skisports neu geschrieben. Hier geht es zu einem bisher unveröffentlichten Video:
aber bereits jetzt nicht mehr nach emotionalem Beinbruch, sondern lehrreicher Erfahrung an. Meine Stimmungslage: Alles wird wieder gut! Ich war erfreulicherweise nicht der Einzige, der auf die Rennstrecke zurückgekehrt ist: Die Comebacks von Lindsey Vonn und Lucas Pinheiro Braathen haben den Skisport und die gesamte Szene enorm bereichert – es bleibt zu hoffen, dass andere diesem Beispiel folgen. Mit meinem „Kniefall“ war ich bedauerlicherweise auch nicht der Einzige: Beim Saisonhöhepunkt, der Ski-WM in Saalbach, waren zwei Dutzend Athletinnen und Athleten verletzungsbedingt zum Zuschauen verurteilt. Sind das viele, bei ungefähr 75.000 Knie-OPs und 10.000 Kreuzbandrissen pro Jahr allein in Österreich?
Meine Antwort: Ja. Wenn sich zehn Prozent der Weltelite in einer Sportart im Verletztenstatus befnden – Langzeit-Genesende wie Max Franz und Aleksander Aamodt Kilde nicht mitgerechnet –, dann ist das viel zu viel. Wir werden diesmal also nicht nur positive Vibes in die Off-Season mitnehmen, sondern auch die Frage, wie der Sport wieder sicherer werden kann nach dieser Crash-Saison.
Es wird eine schwierige Diskussion werden. Skifahren ist nicht Schach, das wird auch in Zukunft so sein. Mit Geschwindigkeiten wie im Motorsport und g-Kräften vom Drei- bis Vierfachen des Körpergewichts (und das auf blankem Eis) sind Stürze und Verletzungen leider vorprogrammiert. Crash-Simulationen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit und der TU Graz haben gezeigt, dass ein Aufprall mit 50 km/h einem Sturz aus zehn Meter Höhe entspricht. Der Rest ist eine simple Hochrechnung: Was im Ortsgebiet Höchstgeschwindigkeit ist, ist im Skiweltcup allenfalls in den langsameren SlalomPassagen Mindestgeschwindigkeit. Im Riesentorlauf werden bei extremen Radien 60 bis 90 km/h erreicht, im Super-G 100 bis 130 km/h, in der Abfahrt zeigen die Messungen mitunter 150, ja sogar 160 km/h an.
Dem Vernehmen nach haben bei der Abfahrt am Lauberhorn zehn Athleten den alten Streckenrekord unterboten, obwohl die Strecke um GPSvermessene 300 Meter länger war. Logisch also,
„Es wird nach dieser Crash-Saison strengere Regeln brauchen. Warum nicht 10 km/h weniger im Weltcup? Außer den Athleten merkt das niemand.“
dass Schuh, Bindung, Platte und Ski – das Set-up, von dem alle immer reden – immer aggressiver werden (müssen), um Speed und Kräfte noch einigermaßen beherrschbar zu halten. Logisch leider auch, dass Knochen, Sehnen, Knorpel zur Sollbruchstelle werden, immer öfter (wie auch in meinem Fall) ohne Sturz, in einer Millisekunde der Überlastung. Tausend Mal ist nichts passiert – und dann hat’s „Zoom!“ gemacht … leider im Magnetresonanztomographen.
Die gute Nachricht: Gerade weil im Skirennsport alles derart ans Limit geht, ist auch alles eine Stellschraube, an der sich in Bezug auf die Sicherheit drehen lässt. Es beginnt bei der Planung der Rennkalender, betrifft Pistenpräparierungen und Kurssetzungen und reicht hinein bis in den Materialbereich mit Ski-Aufbauten, Set-up, Tuning, Anzugmaterialien, Airbags, Helmen und innovativen Protektor-Systemen, wie sie anderswo bereits erfolgreich eingesetzt werden. Es ist klar, dass etwas geschehen muss, auch die Notwendigkeit strengerer Regeln ist evident: Man stelle sich etwa die Formel 1 ohne Restriktionen vor. „Fahrts halt vorsichtiger!“: Das liegt – Eigenverantwortung hin oder her und unabhängig von der Sportart –nun einmal nicht im Naturell von Rennläufern und Herstellern.
Es bedarf dringend der Evaluierung und Refexion, wie weit das Risiko zugunsten der Attraktivität des Sports gehen darf und wo es anfängt, kontraproduktiv zu werden. Meine persönliche Meinung: 10 km/h weniger auf der Piste merkt niemand, außer den Athleten, weil sich die Kräfteverhältnisse ändern. Skifahren ist von seinen Einfussfaktoren her so komplex, dass mehrere kleine Maßnahmen in Summe große positive Wirkung entfalten können. Denn in einem sind sich alle einig: In einer Zeit, in der sich der Skirennsport auf vielen Ebenen ändern muss, um bereit für die Zukunft zu sein, braucht es die Stars auf der Piste – und nicht mit geschwollenem Knie daheim auf der Couch.
Anders als manche Kollegen bin ich optimistisch, dass der Paradigmenwechsel hin zu „Der Skisport muss langsamer werden“ gelingen kann. Die besten Köpfe denken gemeinsam darüber nach, wie unser Sport sicherer und attraktiver werden kann. Die Bereitschaft, allparteiliche, kreative Lösungen zu fnden und außerhalb der Piste Kooperation über Konkurrenz zu stellen –zwischen Verbänden, Sparten, Herstellern, Austragungsorten, Wirtschafts-, Werbe- und Medienpartnern –, wird mit Sicherheit für alle großen Zukunftsfragen des Skisports entscheidend sein. Es ist viel erreicht und viel zu tun, um dieses alpine Kulturgut mit seiner Tradition, Inspirationskraft und all seinen positiven Effekten weiterzuentwickeln.
Und was mich persönlich anlangt: Kreuzbandriss hin oder her – ich weiß, dass der Skisport mein persönlicher Passion Place bleiben wird. Ob auf oder abseits der Rennpiste, das wird sich noch zeigen.
Fragen an
Der Kärntner Skibergsteiger hat viel Ausdauer. Sein Rezept dafür: Reis mit Gummibärchen vor dem Wettkampf und Singen bei der Abfahrt.
Welches Emoji verwendest du am häufigsten?
Das Peace-Zeichen, also die Victory-Hand. Es geht im Leben um positive Vibes und darum, Spaß zu haben.
NEXT STEPS. Mitte März geht’s für Paul Verbnjak beim Weltcup in Schladming um wichtige Punkte. 2026 wird Skibergsteigen, vulgo Skitourengehen, olympisch.
Was oder wer inspiriert dich?
Meine Gegner im Weltcup. Ich messe mich gerne an den anderen und will dann immer nochmal besser sein als sie.
Im Jahr 2023 habe ich 600.000 Höhenmeter absolviert. Davon rund 300.000 mit Ski und 270.000 mit dem Rad. Den Rest bin ich gelaufen. Das meiste, was ich an einem Tag zurücklegte, waren 6.500 Höhenmeter. Bis jetzt. (Grinst.)
Dein Lieblingsberg im Sommer?
Im Sommer fahre ich gerne mit dem Rad über die italienischen Pässe oder in den Dolomiten.
cooles Erlebnis abseits der Berge?
Ich interessiere mich für DJing und habe sogar selbst schon Mixe erstellt. Ich strahle immer noch, wenn ich daran denke, dass ich im Ushuaïa auf Ibiza DJ Dimitri Vegas live gesehen habe.
Deine größte Schwäche?
Ich lasse mich oft zu verrückten Sachen überreden. Einmal habe ich mit Freunden ein Döner-Wettessen gemacht. Nach dreieinhalb Dönern war Schluss und mir schlecht.
Dein Ziel beim Weltcup in Schladming?
Unter die Top 20 im Sprint und auf das Podest im Vertical. Da hat mir bei der letzten WM nur eine Sekunde auf den dritten Platz gefehlt. Das war schon bitter.
Was machst du vor einem Rennlauf?
Da habe ich ein Ritual. Wenn der Lauf in der Früh ist, esse ich vier Stunden vorher Hirse oder Porridge (ohne etwas drin) und lege mich dann nochmals hin. Wenn der Lauf am Abend ist, esse ich Reis mit Gummibärchen drin.
Wovor hast du Angst?
Vor Hexen. Als Kind habe ich mit meiner Oma „Rapunzel – Neu verföhnt“ gesehen. Die Verwandlungsszene der Hexe verfolgt mich bis heute.
Was geht dir beim
Kopf? Da singe ich gerne laut vor mich hin.
Die nächste Ausgabe von THE RED BULLETIN erscheint am 8.
100 % DER STARTGELDER FLIESSEN IN DIE RÜCKENMARKSFORSCHUNG.
SEI DABEI
4. MAI 2025
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