The Red Bulletin April 2015 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

TV-Girls

Wladimir Kaminer

Die besten Gründe, die Kiste aufzudrehen

über Pinguine und Bruce Springsteen

RED BULL AIR RACE

REDBULLETIN.COM

NOCH MEHR

STEVE AOKI MAX VERSTAPPEN ROLAND SANDS DEICHKIND

VIDEOS, BILDER, STORYS

Die Tricks & Ticks der tollsten Piloten der Welt

Fürs Leben lernen von:

APRIL 2015 € 2,50

AW O L N AT I O N

SONGGENIE Alles über das Comeback des Rockmusikers nach seinem Hit „Sail“


Ausgezeichnetes Design. zieht Blicke An. Seine markante Linienführung und die raffinierten Details machen den neuen Mazda2 zu einem echten Blickfang. Sein Innenraum definiert neu, was ein Auto seiner Klasse bieten kann.

effizienz. Ohne kOmprOmisse. Mit durchschnittlich 3,4 l/100 km und CO2-Emissionen von 89 g/km sind die SKYACTIV Motoren im neuen Mazda2 die sparsamsten aller Zeiten. Start-StoppAutomatik serienmäßig.

mehr Assistenten. für mehr sicherheit. Mit i-ACTIVSENSE bietet der neue Mazda2 Radar- und sensorbasierte Assistenzsysteme, die in dieser Klasse ein Novum sind. Neu ist auch seine Auspark-Hilfe, die ums Eck schaut.

Jetzt vereint. fAhrer unD fAhrzeug. MZD Connect garantiert dank der Bedienung über den Multi Commander, den Touchscreen, die Multifunktionstasten am Lenkrad und per Sprachsteuerung ein Minimum an Ablenkung.


Die zukunft sAh nOch nie sO gut Aus.

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Verbrauchswerte: 3,4 – 4,9 l/100 km, CO2-Emissionen: 89 – 115 g/km. Symbolfoto.

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DIE WELT VON RED BULL

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IM SCHLÜSSELLOCH

Der Katalane  Aniol Serrasolses ist einer der besten Kajakfahrer der Welt. Eines Tages begegnete ihm im Internet dieser ganz besondere Wasserfall …

DYLAN DON (COVER), RAMONA ROSALES (COVER), ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL, DAVID HARRY STEWART

WILLKOMMEN! Aaron Bruno ist ein weiterer Beweis, dass Weltkarrieren nicht immer den vor­gesehenen Weg gehen: Er beendete seine Schullaufbahn, weil er lieber surfen ging. Weltberühmt wurde der Amerikaner 2013 mit „Sail“, einem der ­erfolgreichsten Tracks der jüngeren Pop­ geschichte. Nun kommt die neue Platte von ­Aaron Brunos Band AWOLNATION, und seine Mutter ist immer noch nicht sicher, ob aus dem Jungen was wird. Dass man als Musiker auch ohne Surfbrett berühmt werden kann, belegen auf den ­folgenden Seiten: Steve Aoki, Bilderbuch, Deichkind und Noel Gallagher. Wer dann auch noch Bruce Springsteen findet, kriegt ein Mitarbeitsplus. Viel Vergnügen mit diesem Heft!  Die Redaktion THE RED BULLETIN

„Als kreative Spielwiese sind Motorräder unerreicht.“ BIKE-DESIGNER ROLAND SANDS, SEITE 52

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APRIL 2015

AUF EINEN BLICK GALLERY 10 AUGENBLICKE  des Monats

BULLEVARD

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17 TV-GIRLS  Eine fröhliche Ode an Sofía Vergara und ihre Kolleginnen.

FEATURES 26 Steve Aoki

STEVE AOKI

und ein paar sehr schlaflose Nächte in L. A. und Las Vegas.

Wir haben uns mit dem Mega-DJ Nächte und Torten um die Ohren geschlagen. Jetzt wissen wir, wie sein Business funktioniert.

34 Red Bull Air Race

So haben Sie die besten Piloten der Welt noch nie gesehen.

44 Keyhole Falls

35 Meter. Vertikal. Im Kajak. Fragen?

60

52 Roland Sands

Der Motorrad-Guru im Interview. ist mit 17 jüngster Pilot in 66 Jahren F1.

60 AWOLNATION

72 AWOLNATION

2013 veränderte „Sail“ Aaron Brunos Leben. Jetzt sind wir auf die Nachfolgeplatte gespannt. Er auch.

34

RED BULL AIR RACE

Wie sich Hannes Arch & Co auf ihre Flüge vorbereiten: die Tricks und die Ticks der besten Piloten der Welt. 6

FLYBOARDEN

Wasser hat keine Balken. Sagt man. Aber mit 250 PS an den Füßen ändert sich das gewaltig.

78

RYAN SANDES

Wenn’s er nicht weiß, wer sonst? Der Ultramarathon-Star aus Südafrika hat Tipps für den Wings for Life World Run.

sind wieder da. Aaron Bruno verrät, was seit „Sail“ passiert ist.

66 Deichkind

lernen von YouTube. Keine Verarsche!

68 Bilderbuch

über ihre gleichnamige Karriere.

ACTION! 72 73 74 75 76 78 80 83 90 93 96 98

TRAVEL Flyboarding PRO TOOLS  Kiten mit Bruna Kajiya CITY-GUIDE Tunis WATCHES Flyback-Chronographen MUSIK  Das hört Noel Gallagher WINGS FOR LIFE  Ryan Sandes’ Tipps GAMING  „Ride“: Motorradaction pur CARS SPECIAL  Best of Genfs Autosalon SAVE THE DATE  Was so ansteht READ BULL  von Wladimir Kaminer IMPRESSUM MAGIC MOMENT

THE RED BULLETIN

ERIK VOAKE, RAMONA ROSALES, FRANCOIS RIGAUD, BALAZS GARDI, CRAIG KOLESKY/RED BULL CONTENT POOL

58 Max Verstappen


Die

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CONTRIBUTORS MIT AN BORD IM APRIL

„Er drehte am Gashebel und war wie verwandelt. Ich habe noch nie wen gesehen, der sich auf einem Bike so wohl fühlt.“ Fotograf David Harry Stewart wollte wissen, ob Roland Sands eine BMW T9 ebenso gut fahren wie tunen kann. Jetzt weiß er’s. Seite 52.

Sie wollten nur spielen: Fotograf Don (li.) und DJ Steve Aoki in Los Angeles

CHRIS PALMER

DAVID HARRY STEWART

WLADIMIR KAMINER

Im Oktober flog der US-Autor (veröffentlicht unter anderem in „ESPN“-Magazin und „GQ“) für uns nach Hawaii, um über das Unterwasser-Mental­ training von E-Gamern zu berichten. Nun schickten wir ihn nach Los Angeles zum Interview mit AWOLNATIONMastermind Aaron Bruno. „Am meisten imponierte mir sein Selbstvertrauen“, sagt Palmer über den Mann hinter dem Welthit „Sail“. „Von dieser inneren Stärke profitiert auch sein neues Album.“ Begegnung mit einem PopGrenzgänger, ab Seite 60.

Seine Porträtfotos erscheinen im „New York“-Magazin, in seinen Reportagen widmet sich der Fotograf aus Los Angeles seiner Liebe zum Motorsport (Spezialgebiete: Drag Car Racing, Motorräder). Logisch, dass wir Stewart für unser Shooting mit Roland Sands buchten, den König der US-amerikanischen Custombike-Szene (Seite 52). Sands, der auch Brad Pitts Maschine veredelte, heizte für uns auf seiner BMW T9 durch L. A. Stewart: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich auf einem Bike so wohl fühlt.“

Der internationale Durchbruch gelang dem deutschen Autor russischer Herkunft 2000 mit seinem Bestseller „Russendisko“. Die Sammlung von Geschichten über das chaotische Berlin der Nachwendezeit verkaufte sich bis heute mehr als 1,3 Millionen Mal und wurde 2012 mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle verfilmt. Uns beehrt Kaminer mit einer Short Story (ab Seite 93) über einen Hoteldirektor, der an der Unmöglichkeit von Pinguinen in der Ostsee scheitert – und durchdreht.

BACKSTAGE

Shooting des Monats

mit Dylan Don Diven der Disziplinen Film (Sienna Miller) und Fußball (Mario Balo­ telli) hat der Münchner Fashion-Fotograf bereits in Szene gesetzt. Mit DJ-Ikone Steve Aoki war das Shooting aber völlig unproblematisch: „Er sprang durch die Gegend wie ein Ninja. Und kreierte seine Posen selbst“ (Seite 26).

8

THE RED BULLETIN


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C A STELLÓ N , S PAN I EN

QUERFELDEIN

SEBAS ROMERO/RED BULL CONTENT POOL

Seit er 2011 vom Motocross auf die Langstrecke wechselte, gilt Spaniens Joan Barreda als Auf­ steiger der Rallye-Szene. 2012 gewann er die Baja Aragón und die Pharaonen-Rallye. Erst im Jänner gab’s Platz 17 bei der Rallye Dakar. Das Geheimnis des Honda-Piloten? „Feintuning“, sagt Barreda, „ich verbringe meinen Urlaub in der Garage.“ www.hondaproracing.com Bild: Sebas Romero

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WI EN , Ö STERREI C H

DREHMOMENT Beim zehnten Vienna Air King, der im Rahmen des Argus Bike Festivals am Wiener Rathausplatz stattfindet, kämpfen dreißig Weltklasse-Mountainbiker um den Titel eines Königs der Lüfte im Dirtjump. Dabei katapultieren sie sich über drei mächtige Absprungrampen (links ein front­ flippender Antoine Bizet/FRA). Und werden von 50.000 Zusehern gefeiert, was Vorjahressieger Brett Rheeder aus Kanada mit einem einzigen Wort aus­führlich kommentierte: „Wahnsinn.“ Vienna Air King 2015: 11. & 12. 4., Rathausplatz Wien; Programm: www.vienna-air-king.at Bild: Ale Di Lullo

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LE S ARC S , FR AN KREI C H

SCHIEFLAGE Die Fond-Blanc-Steilwand in Les Arcs in den ­französischen Alpen, gleich an der Grenze zu ­Italien, bildet den Schauplatz für Red Bull Linecatcher – Europas größten Backcountry-FreeskiBewerb. Im Bild pflügt der Schweizer Laurent De Martin durch eine Tiefschnee-Passage. Sieger wurde sein Landsmann Nico Vuignier, der mit „What a day! #linecatcher was sick!“ auch ein taugliches Event-Resümee twitterte. www.redbull.com/linecatcher Bild: Sebastian Marko


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SEBASTIAN MARKO/ RED BULL CONTENT POOL


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PROGR AMM DES MONATS: GIRLS, GIRLS, GIRLS

T V-

G I R LS

NDE, TEN GRÜ S E B E I D TE DIE KIS HEN C A ANZUM

BH-GRÖSSE, KNETE UND QUOTE Unser Verdacht: Das hängt alles zusammen.

SOFÍA VERGARA

JEDER DENKT HIER AN FAMILIE Sofía ist sexy und erfolgreich. Auf ihrem Gehaltsscheck – wie auch in ihrem Leben – ist kein Platz für eine weitere Null. Sie verzaubert uns mit Akzent und Talent. Sofía ­Vergara sorgt als Jung-Ehefrau von Grummelbär Ed O’Neill in der Sitcom „Modern ­Family“ schon seit sechs Jahren für Traumquoten. Unangefochten steht sie an der Spitze der „Forbes“-Liste der bestverdienenden TV-Schauspielerinnen. Liegt es nur am Talent oder eventuell auch an ihrer Körbchengröße? Dieser komplexen Frage widmen wir uns in der ­Tabelle rechts, in der wir die fünf Top­ verdienerinnen des Serienbiz ­etwas genauer, ähm, analysieren.

70 F

37 Mio. $ SOFÍA VERGARA Modern Family 9,8 Millionen Zuseher

75 D

13 Mio. $ MARISKA HARGITAY Law & Order: SVU 10 Millionen Zuseher

+++

11 Mio. $ KALEY CUOCO The Big Bang Theory 15,8 Millionen Zuseher

75 C

10 Mio. $ JULIANNA MARGULIES The Good Wife 10,8 Millionen Zuseher

+++

GETTY IMAGES

ELLEN POMPEO Grey’s Anatomy 8,4 Millionen Zuseher

„Ich danke Gott dafür, dass er mich so gut ausgestattet hat.“ SOFÍA VERGARA

FAZIT: Größere Oberweite bringt höheres Gehalt. Aber: nicht zwingend mehr Zuseher. Ja, so sexy kann Statistik sein!

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BULLEVARD TV-GIRLS

BLIND DATE

WER SOLL DEIN ENGEL SEIN? Welche dieser drei Serien-Heldinnen spricht dich an? Und noch wichtiger: Welche traust du dich anzusprechen? Denn drei Engel sind diese Ladys wahrlich nicht. BRANCHE:

Justiz

WOHNT IN:

Chicago

STYLE:

Office

Haben diese Frauen überhaupt Zeit für eine Beziehung? Oder haben sie Wichtigeres zu tun? Die Auflösung ­findest du auf der nächsten Seite.

„Lass mich dein offener Kühlschrank sein.“

KINDER:

ICH SUCHE:

erfolgreichen Mann

ICH LIEBE:

Freunde & Intrigen

DEIN EINKOMMEN:

soll für Alimente reichen

Du solltest Kinder mögen. Ich habe nämlich zwei. WORKOUT:

Ak tenordner stemmen

BRANCHE:

Sur vival

WOHNT IN:

ist ohne festen Wohnsitz

DAS GEHT GAR NICHT: „IDIOTEN, die für Sex bezahlen und sich auch noch dabei erwische­n lassen.“

„Härter als der Rest? Dann bist du der Richtige.“

STYLE:

Militar y

ICH SUCHE:

lebendigen Mann

ICH LIEBE: Kanonen

DEIN EINKOMMEN: ist mir total egal

KINDER:

stören

WORKOUT:

Davonlaufen Joggen

BRANCHE:

Krisenmanagement WOHNT  IN:

Washington, D. C. STYLE:

DAS GEHT GAR NICHT: „PENNER, von denen ich mich, äh, getrennt habe – für immer.“

„Wenn du mich willst, verdiene mich!“

Trendsetter ICH SUCHE: ICH LIEBE:

DEIN EINKOMMEN:

Parkbankdrücken

es „highly confidential“ soll skandalös hoch sein

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KINDER:

gut fürs Image, also willkommen

relaxten Mann

WORKOUT:

DAS GEHT GAR NICHT: „LÜGNER. Ich hasse es, wenn Männer nicht zu ihren Fehlern stehen.“

THE RED BULLETIN


In der EnterpriseFolge „Platon­s Stiefkinder“ (1968) endete die rein platonische Liebe.

BULLEVARD TV-GIRLS

WILDE TRAUMMÄDCHEN

BAD GIRLS – UND GUT Frauen, die Männern Angst machen – aber die wir trotzdem lieben. Ach, tut das gut: TV-Power-Girls, die sich den gängigen Good-Girl-Rollenmustern entziehen. Wer sagt noch, Männer wollen nur brave Püppchen?

SCHULFERNSEHEN

EINE KURZE GESCHICHTE DES SEX Ab wann war wie viel in TV-Serien zu sehen? Vom schüchternen Kuss auf die Wange bis zum deftigen Orgasmus-Marathon on air. 1947 – 1950 Mary Kay and Johnny Waren im echten Lebe­n ein Paar, nur deshalb durften sie auch in der Sitcom das Bett teilen. Und ein Kind kriegen.

1964 – 1972 Verliebt in eine Hexe Hexe Samantha verzauberte Ehemann Darrin. Und beide gemeinsam beendeten die prüde Ära der Zwei-Bett-Ehen im TV.

NYPD Blue Echte weibliche Brüste! Echte männliche Hintern! Nackt! Oh! My! God! So wurde die CopSerie in den USA zum Erfolg.

DIETMAR KAINRATH GETTY IMAGES(2), DDP IMAGES(2), BBC, PICTUREDESK.COM, NETFLIX

Buffy – Im Bann der Dämonen Lesben-Sex mit einer Hex’: Willo­w und Tara sprengten ein Tabu. Es war an der Zeit!

Drei Engel für Charlie Sie waren die Vorgänger der heutigen Victoria’s-SecretPosse. Und für damalige Verhältnisse verboten freizügig.

1998 – 2004 Sex and the City Alles über Dating, Promis­ kuität, Safer Sex und natürlich High Heels lernte man/frau hier. Ein kleiner Meilenstein.

seit 2013 Masters of Sex Zurück an den Start: In den 1950ern wurde Sex erstmals seriös erforscht. Die Serie dazu ist schon gekommen.

seit 2011 Game of Thrones Spätestens nach fünf Minute­n die erste Nackte. Nur schade, dass wir ihren Namen so schnell vergessen.

Masters of Sex : Bitte, mehr Geld für die Forschung! THE RED BULLETIN

Raumschiff Enterprise Faszinierend! Erst 1968 gab es den ersten Schwarz-Weiß-Kuss im US-(Serien-)TV: Lt. Uhura schmuste mit Captain Kirk.

EVA GREEN Verflucht! Wir lieben sie – selbst als von Dämonen besessenes Medium in Penny Dreadful. Oh, dieser Blick!

1976  – 1981

1993 – 2005

1997 – 2003

1966 – 1969

TATIANA MASLANY Als 13fach geklonte und folgerichtig äußerst ­präsente Haupt­darstellerin sucht sie in Orphan Black das Geheimnis ihrer Herkunft.

1999 – 2000 Queer as Folk Die britische Serie begann mit der ersten homosexuellen SexSzene im europäischen TV. Dann kam das US-Remake.

2007 – 2012 Gossip Girl Ein Dreier im Bett ist doch mal nett – aber bis dahin im Serien-TV unbekannt. Erst recht unter Teenagern, huch!

TAYLOR SCHILLING Sie zeigt in Orange Is the New Black, dass gute Girls auch in böser Umgebung ihre Frau stehen können. Einfach cool.

DIALOG DER DOSEN Wenn ich nichts trinke, werde ich automatisch weiblicher!

Game of Thrones: Herr der Ringe meets Emmanuelle

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BULLEVARD TV-GIRLS

WUNDERBARE JAHRE DANACH

KAINRATH

LEBEN HAT MEHRERE STAFFELN

DER DETEKTIV

Für diese drei Schauspielerinnen wurden Serienfiguren zu den Rollen ihres Lebens. Eine Generation später wissen wir: Für zwei bedeuteten sie auch das Ende ihrer TV-Karriere. Wa s w u r d e a u s ...? GILLIAN ANDERSON Von Akte X zu Hanniba­l und The Fall: Agent Scully leuchtet noch immer als enigmatischer Stern am TV-Himmel.

Der erste Verdacht.

ANDREA ELSON Als Lynn Tanner hatte sie ein haariges AlienGeschöpf namens ALF auf der Matte. Heute gibt sie Yoga-Kurse in Kalifornien.

Der Schuldige.

Auflösung: Du setzt dich auf die Couch mit ...

JULIANNA MARGULIES Als Rechtsanwältin Alicia Florrick ist sie in The Good Wife mit ­einem Ehemann gestraft, der so charmant ist wie das Straf­ gesetzbuch.

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CHRISTIAN SERRATOS Burschikos und auch sonst famos: Survival-Expertin Rosita Espinosa achtet darauf, dass die Zombies in The Walking Dead möglichst lange Diät halten.

KERRY WASHINGTON Sie liebt es, wenn du ein Problem hast. Und dafür lieben wir sie – Olivia Pope als dauerbeschäftigte Troubleshooterin in Scandal.

THE RED BULLETIN

PICTUREDESK.COM, LAIF, WARNER, INSTAGRAM, ABC(2), CBS, PICTUREDESK.COM

Der Wunderbare Jahre-Star schreibt heute Mathe-Bücher für Mädchen. Wie Winnie Cooper im echten Leben.

DIETMAR KAINRATH

DANICA McKELLAR


COMEDY GIRLS

IHR HABT WAS BESSERES VERDIENT

„Es gab eine große Evolution im TV-Serien-Universum. Die besten Autoren ­s chreiben derzeit hier.“

Diese Frauen spielen in der höchsten Liga. Aber ihre verblüffend normalen Boyfriends beweisen: Auch wir hätten eine Chance. Ihr Charakter

Die Frau

SOFIE GRÅBØL, STAR IM SKY-ZWÖLFTEILER ­FORTITUDE, ERKLÄRT DEN TV-SERIEN-HYPE.

Ihre Werte*

JESSICA „JESS“ DAY aus New Girl ist Junglehrerin mit Liebeskummer und ohne Plan. Die chaotischste WG-Mitbewohnerin seit Phoebe aus Friends.

Ihr bester Sager

„Können wir jetzt einfac­h bitte miteinande­r schlafe­n ?“

Dein Gegenspieler** NICK. Der Mit­ bewohner. Hat sein Studium geschmissen.** Werde auch Barkeeper, und sie gehört dir.

ZOOEY DESCHANEL

JAKE JOHNSON Mit MAX BLACK in 2 Broke Girls bekam das SitcomUniversum die kurvenreichste Kellnerin seit ­Erfindung der Kaffeetasse. Stark und weich zugleich.

„Du bist keine miese Mutter. Ich kenne miese Mütter. Ich bin aus einer rausgekommen.“

JOHNNY. Bar­ keeper, Künstler. Nie wirklich mit Max zusammen.** Zeig ihm, was Ausdaue­r ist.

KAT DENNINGS

NICK ZANO Sheldons und Leonards Nachbarin PENNY aus The Big Bang Theory ist die süßeste Versuchung, seit es Experimentalphysik auf diesem Planeten gibt.

„Ich bin

Vegetarieri­n , auße­r bei Fisch und Steak. Ich liebe

Steak!“

SKY VISION, FOX(4), WARNER BROS. TELEVISION(4), CBS BROADCASTING(2), PICTUREDESK.COM (2)

KALEY CUOCO

LEONARD. Hochbegabt und weltfremd.** Sei schlauer als er: Lade sie zu einem Experiment ein. JOHNNY GALECKI

GLORIA PRITCHETT, Powe­r-Ehefrau und Mutter mit seltsamen Erziehungs­ methoden, ist der Grund, warum wir ein Teil der Moder­n Family sein wollen.

„Du bist jetzt sein Vater. Du bist jetzt der Wind in seinem Rücken und nicht die Spucke in seine­m Gesicht.“

JAY. Glorias zynischer Ehemann mit hohem SugarDaddy-Faktor.** Geh mit ihr in die Kirche. Und bete!

SOFÍA VERGARA

ED O’NEILL

„Er will nur Sex – Scherz. Nur ein wenig Handarbeit. Ups, wieder ein Scherz. Ted ist mein Mopsmann.“

ROBIN SCHERBATSKY aus How I Met Your Mother ist TV-Moderatorin und Kanadieri­n. Sie liebt Eis­ hockey, Waffen und Scotch. Und schräge Kanada-Witze.

TED MOSBY. (Schn)architekt und Robins große Liebe.** Schließ mit  ihr Ahorn­sirup­ brüderschaft! JOSH RADNOR

COBIE SMULDERS LESLIE KNOPE, stell­ vertretende Leiterin der Parkbehörde in Parks and Recreation, ist ehrgeizige Politikerin und wäre eine ideale Vizepräsidentin.

„Ben, du hast dein Herz am rechten Fleck. Dein Herz und deinen Hintern.“

ADAM SCOTT

AMY POEHLER * SYMBOLE THE RED BULLETIN

BEN WYATT. Wirtschaftsprüfer und Bankrotteur.** Prüfe ihn und bring die Frau in dein Weißes Haus!

Sexyness

Party-Girl

Zickenalarm!

Kumpel-Potential

Intelligenz

** Und wie du ihn loswirst.

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BULLEVARD TV-GIRLS

ALIEN GIRLS

KÜSS VENUS Falls es außerirdisches Leben gibt, sieht es hoffentlich so aus. Und ist nicht cleverer als wir. Sie kommen von fremden Sternen und aus weit entfernten Galaxie­n. Ihre Anatomie ist extraterrestrisch – mit Erdenbürgerinnen teilen sie einzig das Interesse an Männern: Auch sie wollen uns lieben. Oder töten. Alien-Girls sind der wahre Grund, warum wir Raumschiffe erfinden und Science-Fiction-­ Serien Kultstatus besitzen.

NUMMER SECHS Die humanoide Zyloni­n aus Battle­ star Galactica ist sehr schön und sehr religiös. Gott ist groß!

SEVEN OF NINE Kurvenreiche BorgDrohne aus Star Trek: Voyager. Uns würde schon eine genügen.

PA’U ZOTOH ZHAAN Die Delvianerin aus ­Farscape ist pflanzlichen ­Ursprungs. Guter Grund, Vegetarier zu werden.

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THE KOBAL COLLECTION(2), BEN MARK HOLZBERG/SYFY, CBS

STAHMA TARR Die gefährlich kluge Casti­ thanerin aus Defiance. Wir lieben sie trotzdem.


# VIVAL ALIGA

So, 22.03.2015 ab 20:30 Uhr:

FC Barcelona – Real Madrid Kostenloser LIVE-Stream auf www.laola1.tv


BULLEVARD TV-GIRLS

DIE TV-KÖNIGINNEN DER HERZEN

DIESE FRAUEN SPIELEN MIT UNS

Diese Queens beherrschen die TV-Schirme und unsere Herzen. Zieh eine Karte und erfahr alles über deine dunklen Sehnsüchte! MANA

MANA

MANA

MANA

Queen of Dragons

Queen of Queens

The White Queen

Queen of Scotland

RUF EINEN DRACHEN! +5 auf deinen ATTACK-Wert. Aber erschrick nicht, wenn du die Frau eroberst!

SEI SCHLAGFERTIG! +2 auf deinen ATTACK-Wert. Merk dir: Küssen bringt alle zum Schweigen.

FÄDLE EINE INTRIGE EIN! –2 Leben für alle deine Gegner. Aber wiederhole nicht immer dieselben Fehler.

TOLERANZ-BONUS! Erweitere deine Streitmacht um eine beliebige Heldin! Der Sieg wird dein sein.

ATTACK

LIFE

ATTACK

EMILIA CLARKE Daenerys Targaryen, Drachenmutter in Game of Thrones, zeigt: Du spielst gern mit dem Feuer. Sehnst dich aber nach Geborgenheit.

LIFE

LEAH REMINI Carrie Heffernan, Ehefrau von Doug in der Sitcom King of Queens, verrät: Du machst auf Macho, bist aber froh, wenn sie dir sagt, wo es langgeht.

ATTACK

LIFE

REBECCA FERGUSON Elizabeth Woodville, Königin von England in der BBC-Serie The White Queen: Du stehst auf kühle Frauen. Auf Frauen, die du retten kannst. Rette lieber dich!

ATTACK

LIFE

ADELAIDE KANE Maria Stuart, Königin von Schottland in der US-Kostümserie Reign: Du liebst die Nacht und hast ein Auge für die Unscheinbaren. Mach weiter so!

Das Krankenhaus deiner Träume

Hier dein Foto einkleben, Glückspilz!

Hallöchen! Ich bin Dr. Addison. Ich sorge dafür, dass dein Puls schneller schlägt.

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Glaub mir, ich bin ­Ärztin – Dr. Zoe Hart … aber herzlich.

TOM MACKINGER

Hi, ich bin Dr. Reid, ­ xpertin für Hormone E und sexy Rollenspiele.

Auf das Worst-Case- folgt das Best-Case-Szenario: Stell dir vor, du wachst nach einem Unfall im Krankenhaus auf. Und wirst von diesem Team betreut! – Auto, wo ist der nächste Baum!

Bonjour! Sag „Dreizehn“ zu mir. Ich bevorzuge kreative Behandlungsmethoden.

THE RED BULLETIN

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Oh, interessanter Fall! Meredith Grey, Spezia­ listin für Anatomie.


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Seine Sets sind ebenso legendär w ie sein Terminkalender: DJ-Superstar Steve Aok i weiß, w ie man zur globalen Musik-Marke w ird. Steve A ppleford verbrachte ein paar schlaflose Tage in L as Vegas und L. A . mit dem Mann, der die DJ-Kultur veränder t hat. BIL DER : DY L A N DON P O R T R A I T S , ER IK VOA K E R E P O R TA G E T E X T: ST E V E A PPL EFOR D

Steve Aoki in seinem Apartment in Las Vegas bei der Arbeit an seinem neuen Album „Neon ­Future, Vol. 2“, tat­ kräftig unterstützt von seiner Französischen Bulldogge TK TK.

26


DIE NÄCHTE DES STEVE AOKI


„DAD WOLLTE, DASS ICH DAS BUSINESS AUF DIE HARTE TOUR LERNE.“

Aoki gründete sein Label als Neunzehnjähriger. Er und drei Freunde warfen je ein paar hundert Dollar in den Topf. Vom reichen Vater Aoki kam nichts.

Der Superstar, der niemals schläft: 300 Tage pro Jahr auf Tour, Label-Chef, globale Entertainment-Marke. Fertig macht ihn nur „dieser elende Papierkrieg. Der kann so vieles kaputtmachen.“

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K urz vor ein Uhr morgens, eine Luxussuite im MGM Grand Hotel, Las Vegas. Vor Steve Aoki liegt eine Nacht aus Champagner, Kunstnebel und Zuckerguss mit Vanille­ geschmack. Und ein Laptop, auf dem er durch 160 Tracks scrollt. „Diesen ganzen Shit“, ruft er den Freunden und seiner Crew zu, die auf den Couches der Suite herumlungern, „diesen ganzen Shit werde ich heute spielen!“ Springt auf, streckt die Fäuste in die Luft. „Yeah, yeah, yeah, yeah!“ Es klopft an der Tür. Zwei Sicherheitsleute in X-Large sind da, um den Superstar und seine Entourage in den berühmten Nachtclub des Hotels zu eskortieren, das Hakkasan. Aoki, langärmliges Shirt, babyblaue Jeans, hellblaue High-Top-Sneaker, klatscht in die Hände. Schnappt den Laptop, folgt den beiden Hünen durch das Casino des Hotels, vorbei am Rasseln und Blinken der Spielautomaten. Das Hakkasan ist die Heimat von DJ‑Größen wie Calvin Harris und Tiësto. Hier zu spielen ist eine große Sache, für so ziemlich jeden DJ auf der Welt. Müsste man Steve Aokis Stellenwert als DJ in ­einem Satz formulieren, er würde wohl lauten: Er ist im Hakkasan seit April 2013 permanent engagiert. Im Club entfesselt er dann einen Tsunami an Beats, gemischt mit Rock aus den Neunzigern, Nirvana, Oasis. Die Tanzfläche bebt, die Lichtinstallationen sind Aokis bärtigem Gesicht nachempfunden. Ein Fan stürmt auf die DJ-Kanzel zu und hebt 30

sein Handy, auf dem Screen leuchtet: „I love U … a selfie?“ Aoki winkt ab. Keine Chance jetzt, keine Zeit, nicht einmal für ein Foto. Zu viele Fans schreien in seine Richtung: „Cake me! Cake me!“ Hinter ihm in der Kanzel warten seine Markenzeichen: sechs weiße Torten, frisch aus der Konditorei geliefert. Der Name seines Plattenlabels Dim Mak ist in blauem Zuckerguss auf jede einzelne geschrieben – oder, um genau zu sein: Nicht „Dim Mak“ steht drauf, sondern „Dim Mack“. Die orthografische Respektlosigkeit des Patissiers im MGM beschäftigt Aokis Road Manager: Er schabt sechs C von sechs Torten. Denn wenn die auch nur dazu dienen sollen, Club-Besuchern an den Kopf geworfen zu werden: Wer mit Steve Aoki arbeiten möchte, nimmt das Thema Markenbildung besser nicht auf die leichte Schulter. Aoki sieht einen Kerl in der wirbelnden Masse, auf den Schultern eines Freundes.

IM CLUB ENT­ FESSELT ER EINEN TSUNAMI AN BEATS, GEMISCHT MIT NEUNZIGERROCK VON OASIS UND NIRVANA.


DER FAN QUITTIERT DIE EHRE, VON STEVE AOKI GETORTET WORDEN ZU SEIN, MIT EINEM EKSTATISCHEN AUSBRUCH.

Im Hakkasan spielen nur DJ‑Superstars wie Tiësto oder David Guetta. Seit 2013 hat Steve Aoki hier ein Dauer-­ Engagement. Die Fans wissen, was sie von ihm zu erwarten haben: „Cake me! Cake me!“

Er bettelt so überzeugend, dass er das weiße, fluffig weiche, cremige Ding mitten ins Gesicht bekommt. Der Bursche quittiert die Ehre, von Steve Aoki getortet worden zu sein, mit einem ekstatischen Ausbruch und schafft es tatsächlich, die klebrige Masse für den Rest der Nacht nicht aus dem Gesicht zu wischen. Yeah, yeah, yeah, yeah. Das letzte Jahrzehnt meinte es gut mit den Männern hinter den Decks: Elektronische Tanzmusik, kurz EDM, hat Typen wie Harris, David Guetta oder Aoki zu globalen Namen gemacht. 2014 knackte Aoki zum ersten Mal die „Forbes“-Liste der Bestverdiener unter den DJs, das US‑Wirtschaftsmagazin schätzt ihn auf 23 Millionen Dollar Jahreseinkommen. Verdient man im Schnitt eine knappe halbe Million pro Woche, nur weil man Torten auf Leute wirft? „Eine Killer-Show zu haben reicht nicht“, sagt Aoki. „Du musst weiter denken. Weißt du, Entertain­ ment ist ein Geschäft. Und so wie ich das Geschäft sehe, überlappen sich die einzelnen Bereiche darin ganz organisch.“ Der heute Siebenunddreißigjährige hatte von klein auf ein richtig gutes Vorbild im Aufbauen eines Business. Vater ­Hiroaki „Rocky“ Aoki, der 2008 im Alter von 69 Jahren verstarb, gründete eine sehr erfolgreiche Kette von TeppanyakiRestaurants, in denen die Köche für allerlei Showeinlagen sorgten. Rocky Aoki war ein Marketing-Perfektionist. Das Logo ­seiner Benihana-Kette prangte auch auf dem Heißluftballon, mit dem er als erster Ballonfahrer den Pazifik überquerte. Aoki senior liebte Speedboote, Sportautos und Gemälde von Andy Warhol. Sohn Steve brach, wie sich das für einen asiatischen Teenager in der privilegierten weißen Enklave Newport Beach gehört, zunächst einmal aus, spielte in ein paar Hardcore-Bands und lernte Musikgeschäft und Tourleben von der Pike auf kennen. Geld war deswegen kein Thema, weil es keins gab. Der Alltag sah so aus: Er fuhr in irgendeine Stadt, spielte dort vor dreißig Leuten chaotische Live-Shows, in denen Band und Publikum irgendwie miteinander verschmolzen, und übernachtete danach in einem Keller irgendwo in der Nähe. Aoki war neunzehn und Student, als er Dim Mak gründete. Er und drei Freunde warfen je ein paar hundert Dollar in den Topf. Von Rocky Aoki bekamen sie nichts. „Pa wollte, dass ich auf die harte Tour lerne. Unabhängig von ihm.“ Das mit der Unabhängigkeit nahm der Sohn aber mindestens ebenso ernst wie der Vater. „Steves Dad war ein Patriarch, der eine super erfolgreiche Restaurantkette führte, die für ihre Steaks berühmt 31


DIE RICHTUNG IN SEINEM LABEL GIBT ER SELBST VOR, MIT SEINER NEUGIER, SEINER ERFAHRUNG UND DEM BACKGROUND VON 300 TOUR-TAGEN PRO JAHR. war“, sagt Matt Colon, Steve Aokis langjähriger Manager. „Der Junge lebte vegan, dachte feministisch und gründete eine kommunistische Partei in Santa Barbara.“ Als einer der ersten Acts kamen The Kills bei Dim Mak unter Vertrag, heute ein international anerkanntes Indie-RockDuo, dann machte er die britische Band Bloc Party in den USA bekannt. Aoki eilte bald ein Ruf als Trendsetter voraus, seine „Dim Mak Tuesday“-Events in Hollywood waren Pflichttermine. „Zu seinen Partys schickte man coole Bands, wenn man sie bekannt machen wollte“, sagt Colon. Bei diesen Partys stolperte Aoki irgendwie ins DJing. Er nannte sich spaßhalber „Kid Millionaire“, obwohl er einen alten, klapprigen Isuzu Rodeo fuhr. Er trieb sich in der Celebrity- und Fashionista-Szene rum und mischte obskure elektronische Musik mit Britney-Spears-Songs. „Wir alle wuchsen mit Punk Rock auf“, sagt Bryan Linares, der bei Dim Mak vor acht Jahren als Praktikant anfing. „Damals lebte man irgendwie in einer Blase. Das hat sich komplett geändert. Die Leute sind offener geworden. Geh zu einem ­Festival, da siehst du Jay-Z, wie er sich The xx von der Seitenbühne aus ansieht. Das ist die Zukunft.“ Aoki sah, wie größere Labels zusammen mit der Musik verschwanden, auf die sie sich spezialisiert hatten. Er hielt sein Label offen: Seit 2008 bringt Dim Mak Platten von EDM über Dubstep und Drum ’n’ Bass bis zu Electro heraus, bis 2014 insgesamt 500 Alben. Er heuert Leute an, „die vorn leben, an der Front, dort, wo Musik entsteht und gelebt wird“, sagt Aoki.

Das mit dem DJing begann, als Aoki bei den Festen seines Labels auflegte. Er nannte sich „Kid Millionaire“, obwohl er einen alten Isuzu fuhr.


D

och die Richtung gibt letztlich er selbst vor, mit seiner Neugier, mit seiner Erfahrung und dem Background von 300 Tagen pro Jahr auf Tour. Die letzten paar Monate verbrachte Aoki damit, seinem neuen Album „Neon Future, Vol. 2“ den letzten Schliff zu ­verpassen. Das Album lässt Beats und Texturen kollidieren und sprengt Genres: Aoki arbeitet mit Snoop Dogg zusammen, mit Linkin Park oder Rivers Cuomo von Weezer. Das Album ist Beleg für Aokis Entwicklung. Der Vorgänger „Neon Future, Vol. 1“, herausgekommen letztes Jahr, war der ultimative Party-Beschleuniger. In „Vol. 2“ fügt Aoki Balladen hinzu – und ein paar Tränen. Der Track „Home We’ll Go“ vermengt hellen Electro mit akustischen Einschlägen der kanadischen Rockband Walk off the Earth und klingt, als wären Mumford & Sons zusammen mit Daft Punk in eine Bar marschiert, um dort zu jammen. „Der größte Unterschied ist, dass der emotionale Grundton dieses Albums ein bisschen dunkler, ein bisschen tiefer ist“, sagt Aoki. Zwei Tage nach dem Hakkasan-Set ist Aoki zurück in L. A. für einen ManagementTag. Ein Meeting nach dem anderen, auch ein Besuch seines Labels in Downtown soll sich ausgehen. In 24 Stunden wird er in einem Jet zu ein paar Wochenend-Gigs im Bundesstaat Indiana fliegen. „Manchmal fühle ich mich wie ein Zombie“, sagt er. Im Büro seiner Managementfirma in Beverly Hills trifft Aoki die Organisatoren des Air + Style-Events von Snowboard-­ Superstar Shaun White. Es soll eine ­Mischung aus Coachella-Musikfestival und X Games werden, mit Aoki in der Kanzel an der Spitze der 50 Meter hohen Rampe

Fans zu torten ist eine Idee, die an ein Video der Gruppe Autoerotique (auch bei Dim Mak Records unter Vertrag) ­angelehnt ist, das 2011 entstand und in dem Torten explodierten.

des Events. Das ist der Plan. Aoki lehnt sich am Tisch vor, starrt stumm auf die Planskizzen, steht dann auf, geht raus auf den Balkon, etwa 15 Meter über dem Wilshire Boulevard. „Die Rampe wäre dreimal so hoch“, ruft er in den Raum, beinahe lachend. „Die Leute werden mich überhaupt nicht sehen können. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Snowboarden, und ich beginne gerade mit dem BASE-Jumpen. Also finde ich die Idee ja cool. Aber die Bühne hat eigene Regeln. Sorry, das wird so nicht klappen.“ Im nächsten Meeting ist mit Colon die Freigabe mancher Signature-Tracks fürs neue Album zu besprechen, etwa beim folkigen „Home We’ll Go“ braucht das ­seine Zeit. Aoki rollt mit den Augen, „so ermüdend das alles“, sagt er. „Dieser elende Papierkrieg kann so vieles kaputtmachen.“ Später Nachmittag, die Müdigkeit fordert ihren Tribut. Die Zeit seit dem Gig im Hakkasan hat er hauptsächlich im Studio verbracht, um das neue Album fertig zu bekommen. Seine Schuhe hat er bereits ausgezogen, die Augenlider werden schwer. Langsam rollt er sich in der Ecke der Bürocouch ein. Bald wird ein Fahrer kommen und ihn mitnehmen. Dann geht die Arbeit an „Vol. 2“ weiter. „Sobald ich alles fertig kriege, gönn ich mir eine Pause und geh snowboarden oder so“, sagt er. „Wenn ich das überhaupt irgendwann einmal alles fertig­ kriege.“ Twitter: @steveaoki, www.steveaoki.com

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Auch 2015 k채mpfen die besten Piloten der Welt wieder um den Red Bull Air Race-Weltmeistertitel. Mit Flugzeugen, die leichter, schneller und wendiger sind als Formel-1-Boliden. Auf den folgenden Seiten zeigen sie uns, worauf es im Rennen ankommt. Bilder: Balazs Gardi

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Im Flug: Matthias ­ olderer in seiner D ­Zivko Edge 540 V3 hoch über Las Vegas

DIE BESTEN

PILOTEN …


Heiße Sache: Doppelweltmeister Paul ­Bonhomme zieht eine Rauchspur über dem Putrajaya Lake, gleich südlich von Kuala ­Lumpur, Malaysia.

„B

ehind the aeroplane“ – wörtlich: „hinter dem Flug­ zeug“. Das sind drei Worte, die kein Pilot gern hört. Denn sie beschreiben eine Situa­tion, in der er nicht mehr die volle Kontrolle hat, in der er reagieren muss, statt zu agieren. Besonders unangenehm wird’s, wenn für das Reagieren nur Sekundenbruch­ teile bleiben, wie in der High-Speed-Welt des Rennsports. Dort, wo nur eine Chance hat, wer mentale Höchstleistungen auch unter größtem Stress erbringen kann. Red Bull Air Race-Piloten verbringen Stunden damit, den Kurs zu visualisieren. Einige sitzen dabei einfach still da und starren ins Nichts. Andere bauen in ihrem

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Hangar maßstabsgetreue Modelle der Strecke auf, um sie wieder und wieder ­abzugehen: „can dance“ nennen das die Piloten, deutsch „Dosentanz“. Beim „can dance“ werden Red Bull-Dosen stellvertre­ tend für die Air-Gate-Pylonen am Hangar­ boden aufgestellt. Dann schlängeln sich die Piloten durch den Dosenkurs. Manch­ mal mit geschlossenen Augen. Ihr Anblick erinnert an einen rituellen Tanz zu Ehren einer fremden, höheren Macht.

Rhythmus und Choreografie des Tanzes sind bei jedem Rennen der Weltmeister­ schaft anders, je nach Streckenführung und landschaftlichen Gegebenheiten. Die Intention dahinter ist jedoch immer die­ selbe: Die Piloten bereiten sich mental auf Exremleistungen vor, auf hochpräzise Manöver in Renntempo, während enorme g-Kräfte an ihnen zerren.


PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL

… UND IHRE

MANÖVER


DAS START-GATE „DU MUSST AUF VIELES GLEICHZEITIG ACHTEN: DREHZAHLMESSER, KAMERA, RAUCH ... UND DU SOLLTEST AUF DEIN FLUGZEUG HÖREN.“ Paul Bonhomme

DARAUF KOMMT’S AN DIE PERFEKTE RUNDE ­BEGINNT, BEVOR SIE ­BEGINNT. Der Anflug auf das erste Gate ist die letzte Chance für den Piloten, seine Runde zu visualisieren. Allerdings gibt es auch viel anderes zu tun: nicht zuletzt die Geschwindigkeit bei der Startlinie unter 200 Knoten (370 km/h) zu halten. Immer wieder beenden Piloten einen Run, bevor er richtig begon-

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nen hat – wer das Start-Gate zu schnell passiert, wird disqualifiziert.


PAUL BONHOMME WURDE 2009 UND 2010 RED BULL AIR RACE-WELTMEISTER, nachdem er zweimal Zweiter geworden war. Als die Serie 2014 wieder abhob, siegte Bonhomme in Abu Dhabi und Ascot und beendete die Weltmeisterschaft auf Platz drei. Bonhomme stammt aus einer Fliegerfamilie (Vater und Bruder Pilot, Mutter Flugbegleiterin). Dennoch musste er, wie jeder andere auch, mit dem Fegen des Hangarbodens am örtlichen Flugplatz anfangen, bevor er seinen Weg als Kunstflugpilot, Fluglehrer und schließlich Berufspilot in der Zivilluftfahrt machte. Heute steuert er als British-Airways-Kapitän eine Boeing 747. Außerdem fliegt Paul regelmäßig Oldtimer-Kampfflug­ zeuge aus dem Zweiten Weltkrieg und bildet gemeinsam mit Steve Jones das Kunstflug­ team Matadors.


MATTHIAS DOLDERER AUCH ER IST EIN GEBORENER FLIEGER: Seine Eltern betrieben eine Flugschule samt privatem Flugplatz im deutschen Tannheim (bei Ulm). Klein Matthias flog angeblich schon als Dreijähriger zum ersten Mal. Vierzig Jahre später hat er mehr als 150 verschiedene Flugzeugtypen gesteuert und ist Sieger der Deutschen Meisterschaften im Ultraleichtflug und im Kunstflug. Heute leitet er gemeinsam mit seiner Schwester Verena das Familienunternehmen, europaweit bekannt durch das Luftfahrttreffen „Tannkosh“. In der Red Bull Air Race-Saison 2014 steigerte sich Matthias permanent, im Oktober in Las Vegas landete er schließlich auf dem Podest.

DAS VERTIKALE WENDEMANÖVER „WIR LERNEN, MIT DEN G-KRÄFTEN KLARZUKOMMEN. UNSERE KÖRPER SPRECHEN WÄHREND DES FLUGS ZU UNS. UND WIR LERNEN, WIE MAN IHNEN ZUHÖRT.“ Matthias Dolderer

DARAUF KOMMT’S AN DIE DREI PYLONEN DER SCHIKANE, IM GLEICHEN ABSTAND ZUEINANDER POSITIONIERT, stellen die Piloten vor eine besonders kni≠lige Aufgabe: Sie müs­ sen von Messerflug zu Messerflug wechseln und dabei ständig auf konstante Flughöhe achten. „Beob­ achtet man Rookies bei ­ihrem Flug durch die Schi­ kane, merkt man, wie sie zu kämpfen haben“, sagt Nigel Lamb. „Du musst blitzschnell steuern, doch

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wenn du dabei das Seiten­ ruder ein bisschen zu viel oder zu wenig bewegst, steigt oder sinkt das Flug­ zeug. Der Luftkorridor, der uns zur Verfügung steht, ist sehr schmal – ein bisschen zu niedrig, und du wirst disqualifiziert; ein bisschen zu hoch, und du kassierst eine Strafe. Du musst ­unglaublich präzise fliegen, ohne darüber nachzu­ denken, was du tust. Du musst in jeder Situation ­einen Schritt voraus sein.“


DARAUF KOMMT’S AN IN DER WELT DES KUNST­ FLUGS WÄRE DAS EINE „HALBE KUBANISCHE ACHT“. Doch hier im Flug­ zeugrennsport zählt – ­anders als beim Kunstflug – nicht Eleganz, sondern Speed. Beim vertikalen Wendemanöver durch­ fliegt der Pilot ein Air Gate im Horizontalflug und zieht anschließend die Nase sei­ nes Flugzeugs steil nach oben, bis er in Rückenlage gerät und einen halben Looping geflogen ist. So­ bald er entgegen der ur­ sprünglichen Flugrichtung unterwegs ist, vollführt er eine halbe Rolle und kehrt am Ende des Manövers in horizontale Normalflug­ lage zurück.

„Die höchste g-Belastung tritt bei der höchsten ­Geschwindigkeit auf, mit der du eine Kurve fliegst“, ­erklärt Dolderer. „Ob du diese Kurve horizontal oder vertikal fliegst, macht dabei keinen Unterschied. Die stärksten g-Kräfte wäh­rend eines Red Bull Air Race entstehen beim ver­ tikalen Wendemanöver.“

DIE SCHIKANE „WENN DU EINE CHANCE HABEN MÖCHTEST, MUSST DU PRÄZISE SEIN, OHNE ZU DENKEN. DU MUSST IN JEDER SITUATION EINEN SCHRITT VORAUS SEIN.“ Nigel Lamb

NIGEL LAMB DER AMTIERENDE WELT­ MEISTER, SOHN EINES ENGLISCHEN WELTKRIEGS­ PILOTEN, lernte sein Hand­ werk im südlichen Afrika als Pilot der rhodesischen Luft­ waffe. Dann zog es ihn nach England, wo er sich dem pro­ fessionellen Kunstflug zu­ wandte. Der lag ihm offenbar, wie acht aufeinanderfolgende Titel als „British National Un­ limited Aerobatic Champion“ belegen. Nigel ist einer der ­innovativsten Piloten des Red Bull Air Race, er arbeitet akri­ bisch daran, sein Flugzeug und sich selbst permanent zu ver­ bessern. Die Arbeit machte sich im Vorjahr bezahlt: zu­ erst in Malaysia mit seinem ersten Sieg bei einem Red Bull Air Race und schließ­ lich mit dem Gewinn des Weltmeistertitels.


HANNES ARCH DER 47-JÄHRIGE STEIRER IST MR. ADRENALIN. Der Red Bull Air Race-Weltmeister von 2008 ist Kunstflug- und Stuntpilot, fliegt Hubschrauber und Hängegleiter, ist ein erfahrener Gleitschirmflieger, Bergsteiger und BASE-Jumper. Er sagt, er ist am glücklichsten, wenn er alles einfach hinter sich lassen kann und „raus“ kommt – sei das hoch oben in den Lüften oder in der freien Natur. Arch kam als Pilot zum Red Bull Air Race, nachdem er zunächst als Renndirektor für die Serie gearbeitet hatte. Nach seiner Rookie-Saison im Jahr 2007, in der er „zusah und lernte“, wie er sagt, scha≠te Arch schnell den Aufstieg in die ­Elite und konnte seitdem regelmäßig Rennen für sich entscheiden (neun bislang). 2014 gewann er in Kroatien und ­Polen und beendete die Saison zum dritten Mal in Folge auf dem zweiten Gesamtplatz.

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DAS ZIEL-GATE „BEIM AIR RACING IST ES WIE BEI EINER ABFAHRT IM ­SKISPORT: DU MUSST DIE RICHTIGE LINIE FINDEN.“ Hannes Arch

DARAUF KOMMT’S AN RISIKO ODER CHANCE? Klar gibt es Situationen im Lauf der Strecke, wo du die Vorsicht in den Wind schießt. Aber für den größten Teil gilt: Leg lieber einen sauberen Lauf hin und sieh zu, dass du durch das Ziel-Gate kommst. So hält es auch Hannes Arch: „Ich geh es ruhig und sachte an und bin dabei schnell und präzise. Den letzten Knoten Speed rauszuquetschen ist nicht die Lösung. Beim Air Racing ist es wie bei der Abfahrt im Skisport: Du musst die richtige Linie finden. Nicht zu weit, nicht zu eng,

einfach nur geschmeidig, kraftsparend und schnell.“ Und wie geht das? Arch: „Es muss sich anfühlen, als wären die Flügel deiner Maschine eine Fortsetzung deines Körpers.“


Der Moment, in dem es kein Zurück gibt

K E Y H O

Pure Naturgewalt: Die Keyhole Falls pressen pro Minute gut 3000 Kubikmeter Wasser durch einen schmalen Felsspalt, das „Schlüsselloch“. Rechts: Aniol Serrasolses wagte als erster Kajaker den 35-Meter-Drop ins Ungewisse.

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ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(2)

Aniol Serrasolses wurde in einer Stadt namens Wasserfall geboren und fand sein Glück in einer Stadt namens Glück. Heute springt er im Kajak von Wasser­ fällen. Mehr Glück geht nicht, sagt er. Sein jüngstes Projekt: ein 35-MeterDrop von den Keyhole Falls im Süden British Columbias. Text: Alexander Lisetz


L E


Im besten halben Jahr seines Lebens gab Aniol Serrasolses 400 Euro aus. Er lebte von einem Sack Kar­ toffeln und etwas Reis, traf vier Menschen und verbrachte jeden Tag zwölf Stunden in seinem Kajak. „Ich war pleite, aber glücklich“, sagt Serrasolses. Für den 23-jährigen Spanier ist Glück in Paddelschlägen und Kubikmetern pro Sekunde messbar. Er war zwölf, als er das erste Mal Kajak fuhr. Mit siebzehn kündigte er seinen 23-Euro-pro-Tag-Job in einer Textilfabrik, um mehr Zeit fürs Kajakfahren zu haben. 2011, da war er zwanzig, gewann er 400 Euro Preisgeld beim White­ water Grand Prix, den X Games der Kajakfahrer. Es waren die 400 Euro, die seine Eremiten­ zeit am Ufer des kanadischen Ottawa-Flusses finanzierten. „Eigentlich“, sagt Aniol ­Serrasolses, „braucht man im Leben nur eine einzige Sache, ohne die es nicht geht: eine ­Leidenschaft, für die man wirk­ lich brennt.“ Serrasolses hat diese Sache eindeutig gefunden. „Ich würde lieber nie wieder Sex ­haben, als nie wieder Kajak zu fahren“, sagt er. Und wenn ihm einer 100 Millionen böte, falls er mit dem Kajakfahren aufhörte? „Würde ich ihn rauswerfen.“ In der Szene ist Serrasolses schon jetzt eine Legende. „Ich kenne keinen, der so radikale Lines fährt wie er“, sagt Patrick Camblin, der Veranstalter des Whitewater Grand Prix. Cam­ blin kann das beurteilen: Bei seinem Event messen sich die geschicktesten und tollkühnsten Kajaker der Welt. Serrasolses ist in Salt („Was­ serfall“) im Norden Kataloniens geboren und in der 150 Kilo­ meter entfernten WildwasserHochburg Sort („Glück“) auf­ gewachsen. Aus heutiger Sicht kann man das wohl als gutes Omen werten. Seit Serrasolses 46


ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(3), JULES DOMINE/RED BULL CONTENT POOL

Links oben: Aniol Serrasolses genießt die idyllische Aussicht auf den lauschig vor sich hinplätschernden Stikine River, in dem er für das Projekt Keyhole trainierte. Links unten und rechts oben: Beim Zustieg zum Fluss musste Serrasolses kleine Beschwerlichkeiten in Kauf nehmen. Rechts unten: Serrasolses beim zweiten Trainingslauf am Stikine.


Links oben und rechts: Im Ashlu Box Canyon drehte Serrasolses 35 Trainingsrunden – die ideale Vorbereitung auf den großen Tag an den Keyhole Falls.

„ E IGENTLICH“, SAGT ANIOL SERRASOLSES, „BRAUCHT MAN IM LEBEN NUR EINE EINZIGE SACHE, OHNE DIE ES NICHT GEHT: EINE LEIDENSCHAFT, FÜR DIE MAN WIRKLICH BRENNT.“


ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL(2), JULES DOMINE/RED BULL CONTENT POOL

Links unten: Kurz vor der Kante der Keyhole Falls drosselt Serrasolses das Tempo des ­Kajaks, konzentriert sich auf die richtige Körperhaltung. Nun gibt es kein Zurück mehr.

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Vom düsteren Keyhall Canyon ins Licht des Lillooet Valley: ein überglücklicher Aniol Serrasolses Sekunden nach dem vielleicht gefährlichsten Projekt seiner bisherigen Karriere. Er hat als erster Mensch die Keyhole Falls mit dem Kajak bewältigt.

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zu den besten Kajakern der Welt zählt, gibt es eine Sache, die ihm noch mehr Spaß macht, als Kajak zu fahren: dort Kajak zu fahren, wo andere es nicht können. Seine Spezialität sind extreme Drops von hohen ­Wasserfällen. Und sein jüngstes Projekt war zugleich eines seiner kühnsten: Im kanadischen British Columbia stürzte er sich mit dem Kajak von den Keyhole Falls des Lillooet River. „Seit ich diesen Wasserfall auf einem Foto gesehen hatte, wollte ich da unbedingt mal mit dem Kajak runter“, sagt er. Für andere Menschen wäre das wahrscheinlich nicht die erste Assoziation. Die Keyhole Falls sind 35 Meter – also mehr als zehn Stockwerke – hoch und pressen an ihren zurückhaltenden Tagen 3000 Kubikmeter Wasser pro Minute durch einen schmalen Felsspalt, das „Schlüsselloch“. Zusätzlich sind sie so schwer zu erreichen, dass schon der Zustieg eine nicht ganz ­unriskante Unternehmung ist. „Aber wo ein Wille ist …“, meint Ariol Serrasolses nur. Ein Drop wie jener von den Key­­hole Falls bedingt 50 Prozent Mut und 50 Prozent Können. „Den Mut braucht man, um das Kajak über die Kante zu steuern“, sagt Serrasolses, „das Können, um lebendig unten anzukommen.“ Die wichtigsten Eck­pfeiler der Überlebenskunst: Studium des Wasserfalls, um die ideale Line und den sichersten Landepunkt zu ermitteln. Langsame Anfahrt, damit das Kajak tief im Wasser bleibt und mitschwimmt, statt abzuheben und flach zu landen. Gerade Haltung und letzte Korrekturen des Fallwinkels im Sturz. Paddel wegwerfen und am tiefsten Punkt der Gumpe steil ein­tauchen. „Der beste Moment“, sagt Serrasolses, „ist jener an der Kante, wenn es kein Zurück mehr gibt. Da würde ich am liebsten vor Glück schreien. Aber ich muss ja konzentriert bleiben.“ Als Nächstes will Serrasolses Projekte in Russland und Pakistan in Angriff nehmen, vielleicht einen Weltrekord. Angst? „Hab ich auch, klar. Aber wenn dir deine Träume keine Angst machen, sind sie zu feige.“ THE RED BULLETIN

ERIC PARKER/RED BULL CONTENT POOL, JASPER GIBSON/ RED BULL CONTENT POOL

SEIT SERRASOLSES ZU DEN BESTEN KAJAKERN DER WELT ZÄHLT, GIBT ES EINE SACHE, DIE IHM NOCH MEHR SPASS MACHT, ALS KAJAK ZU FAHREN: DORT KAJAK ZU FAHREN, WO ANDERE ES NICHT KÖNNEN.


/redbulletin

Visual Storytelling Abseits des Alltäglichen

JULY 2014 R30

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MACHINE


Motorrad-Designer ROLAND SANDS ist ein Superstar seiner Szene. Ein Künstler, ein Philosoph. Brad Pitt und Mickey Rourke lassen bei ihm arbeiten. TEXT: ANN DONAHUE BILDER: DAVID HARRY STEWART

DREAMS 53


M

otorräder hatten in der Popkultur lange Zeit eine klare Funktion: Wer eines fuhr, war Rebell, trug Lederjacke, die nach ver­ branntem Trockenfleisch roch, und hatte nichts dagegen, wenn ihn Mütter schief ansahen, weil ihn ja die Blicke der Töchter mehr interessierten (und umso viel­ versprechender waren). Dieser Marlon-Brando-Archetyp kam aber dann zuletzt doch ein wenig aus der Mode. Um cool zu sein, reicht es nicht mehr, auf ein Motorrad zu steigen. Das hat viel damit zu tun, dass das Motorrad von der Requisite zum Darsteller wurde. Auf ein falsches Motorrad zu steigen kann für einen Helden mittlerweile ziemlich ungemütliche Folgen haben, wenn es um sein Image geht, um die Glaubwürdigkeit und die Blicke der Töchter. Einer der Männer hinter dieser Ent­ wicklung ist Roland Sands, 40, ein Motor­ rad-Designer und -Tuner aus Los Alamitos, südlich von Los Angeles. Er betrachtet Maschinen mit den Augen eines Künstlers. Sands ist in ­seiner Branche ein Weltstar, bekannt für seine besondere Fähigkeit, Nostalgie und Technologie mit­ einander in Einklang zu bringen, hand­ gefertigte Retro-Designelemente wie klas­ sische Frontscheinwerfer und Luftfilter mit Teilen aus hochmodernen Carbon­ fasern. Er beschäftigt 15 Mitarbeiter, das Geschäft brummt. Erst kürzlich hat er sein Angebot erweitert, es gibt jetzt auch Roland-Sands-Lifestyle-Produkte für den Möchtegern-Biker in jedem von uns: 54

knallharte Oxblood-Lederjacken oder Handschuhe, inspiriert vom ironischen Patriotismus eines Captain America aus „Easy Rider“, zum Beispiel. Glaubwürdigkeit ist kein wirkliches Thema: Sands war 1998 Champion der nordamerikanischen AMA-250-GP-Renn­ serie für Straßenmotorräder, er kennt also den Zusammenhang von form und function. Hersteller wie Ducati, BMW, Harley-Davidson oder KTM haben bereits Modelle von Hand bei ihm fertigen lassen; seine Privatkundendatei ist ein kleines Who’s who aus Sport und Kunst: SkateLegende Tony Hawk, Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers, Brad Pitt und Mickey Rourke, um nur einige zu nennen. Rourke und Sands haben einen gemein­ samen Auftritt in der spektakulären BikeDoku „On Any Sunday: The Next Chapter“ (bei uns ab 28. Mai auf Blu-ray). the red bulletin: Wenn man „On Any Sunday: The Next Chapter“ glaubt, gibt es so was wie einen Archetyp des Motor­ radfahrers gar nicht. Hat der Film recht? Haben Biker wirklich nichts gemein? roland sands: Es gibt doch etwas. Jeder Motorradfahrer muss ein gewisses Maß an Risiko akzeptieren können. Ich meine, das unterscheidet uns vom Großteil der Bevölkerung. Vielleicht sind wir also doch ein besonderer Menschenschlag.

„ALS RENN­ FAHRER BIST NUR SO GUT wie dein letztes ­Rennen. Design hat Bestand.“


Als „ein Monster von ­einem Bike“ bezeichnet Roland Sands die von ­seinen Leuten designte Ducati 999 (Bild oben und rechts). Bild links: KTM 690 Tracker


Wann wurden Bikes bei Ihnen vom Hobby zur Karriere? Mein Vater Perry Sands war ein Pionier am Zubehörmarkt für Motorräder. Er hat mich von klein auf angetrieben, er hat mir beigebracht, hart zu arbeiten. Schon als Kind verbrachte ich viel Zeit im Shop der Eltern, ich habe dort jede nur erdenkliche ­Arbeit verrichtet. Irgendwann hat’s mir dann gereicht. Ich wollte etwas anderes machen, kündigte und ging Pizzas aus­ liefern. Aber dabei kassierte ich jeden Tag so viele Strafzettel, dass das als Geschäfts­ modell nicht wirklich taugte. Also ging ich zurück nach Hause und bat Dad, mich wieder einzustellen. Was er auch tat, ­natürlich mit einem niedrigeren Gehalt.

„MICKEY ROURKE LERNTE ICH bei der Arbeit an ­ seinem Motorrad richtig kennen.“ Wann begannen Sie mit Rennen? Als ich achtzehn wurde, schickte mich Dad in eine Rennschule, und ich hab’s auf Anhieb geliebt. Irgendwas in mir machte „Klick!“, ich war bald ziemlich schnell, und ich hatte richtig Spaß dabei. Aber wohl nicht immer. Sagen wir so: Sie hatten einen Hang dazu, Rennen manchmal vorzeitig zu beenden. Ich erinnere mich nicht mehr an alle Ver­ letzungen, aber ich habe mir über dreißig Knochen gebrochen. Kleine Knochen, ­große Knochen, dazu Verstauchungen, Gehirnerschütterungen, ein gebrochener Rücken, gequetschte Leber, Lungenriss, so Zeug eben. Aber der Spaß wog immer jeden Schmerz auf. Was davon passierte beim Rumalbern, was bei seriösen Rennen? Bei den Knochenbrüchen ist es etwa halbe-­ halbe. Skateboards und Dirt Bikes hatten auch ihren Anteil. Wann haben Sie mit dem Rennfahren aufgehört? 2002, mit 28, nach zehn Jahren. Ich hörte nicht freiwillig auf, ich musste, wegen ­einer Verletzung. Als ich aufgehört hatte, wurde ich zunächst depressiv. Erst nach ungefähr einem Jahr kapierte ich, was für ein Glückspilz ich war. Die Verletzung ­hatte mich in eine neue Richtung dirigiert, ins Designen und Bauen von Bikes. Und das erfüllte mich weit mehr als das Renn­ fahren. Wissen Sie, als Rennfahrer bist du 56

nur so gut wie dein letztes Rennen, alles ist so vergänglich. Das Designen hat Bestand. Diese Beständigkeit ist etwas, das mir in meinem Leben lange Zeit gefehlt hatte. Wann und wie haben Sie Ihr Interesse am Designen entdeckt? Mit sechzehn. Gleich nach meinem Job als Pizzazusteller durfte ich das erste Design für meinen Dad zeichnen. Ich habe immer schon Bikes gezeichnet, seit ich ein Kind war, und lernte in meiner Zeit als Renn­ fahrer nebenbei ein wenig über 3D-Design. Wir waren dann eine der ersten Firmen am Zubehörmarkt, die 3D-Modelle ein­ setzten, da hatten wir einen riesigen Vor­ sprung auf alle anderen. Sehr bekannt wurden Sie in den USA durch Reality-TV-Shows. Vor zehn ­Jahren waren Sie in „Biker Build-Off“ des Discovery Channel und bei „Build or Bust“ im Speed Channel zu sehen … Reality-TV hat vielen Leuten die Welt der

Custombikes nahegebracht, das war das Gute daran. Zugleich wurde den Leuten auch gezeigt, dass Motorrad-Customizer Schwachköpfe sind. Das war das weniger Gute. Es ging um Unterhaltung versus Lerneffekt. Die Leute wollen sich daheim hinsetzen und unterhalten werden. Sie wollen nicht wirklich etwas lernen. Das kapierte ich damals. Die Shows waren sicher nicht schlecht für Ihr Business. Zu der Zeit waren sie das Richtige. Heute schau ich mir diese Shows an und denke mir: „Ach du Scheiße.“ Roland Sands ist mittlerweile eine weltweit bekannte Marke. Wie viel von Ihrer Persönlichkeit steckt in der Marke? Das Wichtigste ist: Ich arbeite nur mit wirk­ lich guten, wirklich talentierten Leuten. Wodurch sich meine Verantwortung im Wesentlichen darauf reduziert, achtzu­ geben, dass niemand etwas verbockt. Man


könnte auch sagen: Ich bin der kreative Filter. Aber klar ist: Ich muss alles, was aus diesem Shop kommt, entweder genau prüfen oder selbst Hand daran anlegen. Wie läuft das bei Prominenten-Deals? Bei jedem anders. Beim Projekt für Brad Pitt sprach ich nur bei unserem ersten Treffen mit ihm, und auf seine Bitte hin haben wir das Motorrad nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit Mickey Rourke war es anders. Wir lernten uns richtig kennen. Und mit Anthony Kiedis war es wirklich cool. Wir trafen uns zum ersten Mal bei Jay Leno in dessen Garage. Bei Anthony war es gewissermaßen eine künstlerische Verantwortung, ihm etwas Besonderes zu liefern, denn Anthony hat ja viele der Ideen für Songs seiner Red Hot Chili Peppers beim Biken. Immer mehr Leute sehen auch Motorräder als Kunst. Als kreative Spielwiese sind Motorräder unerreicht. Du kannst so unglaublich viel mit ihnen anstellen. Und da geht es jetzt nicht nur ums Bauen, da geht es auch ums Fahren, darum, Teil der Maschine zu werden. Alles ist der Außenwelt ausgesetzt, auch der Fahrer. Design, Funktion, Mode und Form, alles bildet eine Einheit. Testen Sie jedes Bike selbst? Ich hätte kein gutes Gefühl, ein Motorrad auszuliefern und es nicht selbst ausprobiert zu haben. Sobald beim Konstruieren ein Problem auftaucht, frage ich mich: „Würde ich mit diesem Bike springen?“ Wenn die Antwort „Nein“ lautet, ändern wir was. Und gab es irgendwann den Gedanken: „Verdammt, dieses hier würde ich gern behalten!“? Den gibt es jedes Mal.

Roland Sands’ I­ nterpretation der BMW T9 geriet zum Bestseller.

www.rolandsands.com

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„Ist man mit 17 alt genug für die Formel 1, Max Verstappen?“ Schon bei seinem Debüt in der Formel 1 wird der Holländer einen Rekord für die Ewigkeit einstellen. Sein letzter? Er sagt: Nein.

the red bulletin: Andere lernen für die Matura, du gehst in die Formel 1. Jetzt mal im Ernst: nie dran gezweifelt? Keine Sekunde? Max Verstappen: Nein. Ich kann das, und ich will das. Seit ich vier Jahre alt war, wollte ich Formel-1-Pilot werden. Jetzt hab ich die Chance, und ich will sie nutzen. FIA-Präsident Jean Todt hält dich offensichtlich für zu jung. Künftig wird ein Mindestalter von 18 Jahren für die F1 gelten, eine Lex Verstappen. Egal. Jetzt bin ich eben jüngster Formel-1-­ Pilot für alle Zeiten. Mein erster Rekord von hoffentlich noch vielen! Was hättest du getan, wenn es mit der F1 nicht geklappt hätte? Ein Jahr in der GP2-Serie oder Formula Renault 3,5 abgedient. Aber eigentlich wäre das Zeitverschwendung gewesen. Wie ist die Verpflichtung konkret abgelaufen? Ich saß in Graz im Büro von Helmut ­Marko. Er hat mich gefragt, und ich habe ja gesagt. Ich hatte es kommen sehen, und trotzdem war es ein Schock. Wen hast du angerufen? Meine Mutter. Mein Vater saß ja neben mir. Jos Verstappen ist Renn-Fans als ­108facher Grand-Prix-Starter ein Begriff. Aber anscheinend ist der RennBazillus Familienkrankheit. Meine Mutter war erfolgreich im Kart, und meine 15 Jahre alte Schwester fährt Rennen. Auch ich wollte nie etwas ande­ res tun, als Rennfahrer zu werden, seit ich denken kann. Aber du bist bei deinem Vater auf­ gewachsen … Das war Teil meines Karriereplans. Mit 58

seiner Erfahrung gingen viele Entwick­ lungsschritte schneller. Anfangs habe ich noch öffentliche Schulen besucht, aber dann hat das Reisen derart überhand­ genommen, dass es nur noch mit Privat­ lehrern ging. Eigentlich bin ich Profi, seit ich zwölf Jahre alt war, mit allen Vor- und Nachteilen. Hattest du nie das Bedürfnis nach einer „normalen“ Kindheit? Mein Vater war streng. Er brachte mir bei, dass man nie perfekt ist, dass man sich

Lieber Start-ZielSieg oder Rad-an Rad-Duell? „Erst überholen, dann gewinnen.“ immer noch weiter verbessern kann. Das war mein Antrieb: so gut zu werden, dass ich eine Chance in der Formel 1 bekomme, um dann Weltmeister zu werden. War er jemals zufrieden? Als wir Kart-Weltmeister geworden sind. Wenn du die Serie gewonnen hast, gibt es kaum noch Gründe zur Kritik. Und du? Ein, zwei Rennen in der Formel 3 waren schon sehr, sehr gut – selbst wenn du im Innersten vielleicht weißt, dass du die eine oder andere Kleinigkeit hättest besser machen können. Du standest auf der Wunschliste aller Top-Teams. Warum hast du dich für Toro Rosso entschieden?

Weil Red Bull mit dem Junior-Programm bewiesen hat, dass man dort mit jungen ­Fahrern gut umgehen und diese lang­ fristig an der Spitze etablieren kann. Siehe Sebastian Vettel, siehe Daniel Ricciardo, siehe Daniil Kwjat. Warst du bei den ersten Testeinsätzen wirklich so cool, wie du nach außen ­gewirkt hast? Warum soll ich ausflippen? Ich war dort, wo ich immer hingewollt hatte: im Cock­ pit eines Formel-1-Autos. Keine Spur von Überforderung? Nein, ich war gut vorbereitet. Die harte Schule meines Vaters hat sich ausgezahlt. Wie fährt sich ein F1-Wagen? Geil! Was fasziniert dich am Rennfahren? Die Balance zwischen Adrenalin und ­präziser Motorik, zwischen Aggressivität und Ratio. Start-Ziel-Sieg oder Rad-an-Rad-Duell? Zuerst überholen, dann siegen. Und dein Fahrstil? Je nachdem, was angezeigt ist: aggressiv beim Überholen; weich, wenn ich die ­Reifen schonen muss. Ich bin kein One-Trick-Pony. Wie verarbeitest du Adrenalin? Ich schlafe es weg. Beim Anpassen des F1‑Sitzes bin ich sogar in der Toro RossoFabrik eingedöst. Schlafen kann ich immer. Da habe ich großes Glück, meine Akkus sind eigentlich immer voll. Und jetzt übersiedelst du nach Monaco? Nein, wir bleiben in Belgien. Ich bin ja noch nicht volljährig. Selbst wenn ich wollte – ich dürfte nicht. Privat wird sich so schnell nichts verändern. www.scuderiatororosso.com THE RED BULLETIN

PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL

Interview: Werner Jessner


Name Max Emilian Verstappen Geburtsdatum/-ort 30. September 1997 in ­Hasselt, Belgien. Max ist aber Holländer! Erfolge Kart-Weltmeister 2013, zweifacher Kart-Europameister, Platz 3 in der europäischen Formel 3, 10 Siege (Rekord) Startnummer 33

Ein intensives Fitnessprogramm hat den schlaksigen Max Formel-1-fit gemacht.


HÖHEN UND TI EFEN „Sail“ klingt noch immer nach: Aaron Brunos weltweiter Superhit brachte ihm Platin und ausverkaufte Stadien. Doch das liegt zwei Jahre zurück. Jetzt kommt „Run“, der Nachfolger. Der AWOLNATION-Star über eine Arbeit unter Druck. T E X T C H R I S PA L M E R BI LDER ROMANA ROSALES

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A

aron Bruno drückt sich ins Eck einer ­erbsengrünen Siebziger-Jahre-Couch in einem kleinen Studio in Los Angeles, während er die Stationen seines Lebens abklappert: hielt sich jahrelang irgendwie über Wasser, rebellierte gegen Labels, zerstörte Bühnen, „was man halt so macht“. Er begann ganz unten, schaffte es ganz nach oben. Und steht jetzt vor ­einer neuen Herausforderung: Aaron ­Bruno muss Erwartungen erfüllen, die er mit Sechsfach-Platin geweckt hat. „Meine größte Angst ist, dass ich die Leute enttäusche“, sagt er, seine gletscher­ blauen Augen tasten ins Leere. Es war 2011, als Bruno und seine Band AWOLNATION das Album „Megalithic Symphony“ veröffentlichten. Die Single „Sail“ erregte zunächst nur wenig Aufsehen, 2013 schoss sie umso spektakulärer weltweit die Charts hinauf. Man könnte sagen: Der Song machte aus Aaron Bruno einen stilprägenden Songwriter. Man könnte aber auch sagen: „Sail“ löste eine wahre Flut ziemlich schamloser Imitationen aus. „Es war einfach nur ein Song“, sagt Bruno, heute 36. „Ich dachte gar nicht groß darüber nach. Ich kann auch nicht erklären, warum sich die Leute davon so angesprochen fühlten … aber der Sound war neu, ja. So etwas hatte man vorher nicht gehört.“ „Sail“ brachte Bruno Ruhm und Geld und in der Folge die beiden kostbarsten und seltensten Güter im Musikbusiness: kreative Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Rundum wohl fühlt sich Aaron Bruno dennoch nicht. Vielleicht deshalb, weil er schon zweimal in seinem Leben alles verloren hat. Bruno wuchs im, wie er selbst es nennt, ­„sicheren, aber langweiligen“ Umfeld von

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Westlake Village auf, einem verschlafenen Vorort dreißig Minuten nördlich von Los Angeles. Sein Vater Jim, Finanzplaner, und ­seine Mutter Diane, Volksschullehrerin, weckten früh sein Interesse an Musik. Die Kassettensammlung seines Funk-­ begeisterten Vaters – von James Brown bis Herbie Hancock – auf der einen Seite, die Achtziger-Pop-Hits aus dem Autoradio der Mutter auf der anderen. Als er elf war, öffnete ihm die Vinyl-Sammlung seines Bruders das Tor zum Rap. Aaron interessierte sich für Musik, doch seine große Liebe war das Surfen. Sein Vater nahm ihn mit zu Surfspots von Malibu bis Santa Barbara. „Ich verbrachte meine gesamte Zeit mit Surfen. Es war wie eine Flucht aus dem Alltag in Westlake.“ Bald entdeckte er die Straight-EdgePunkszene von L. A., die sowohl seine ­Ansichten über das Leben prägte als auch den Sound seiner Band Insurgence. Die Eltern sahen die musikalischen Ambitionen des Sohns mit gemischten Gefühlen. „Bei jeder Gelegenheit nahm mich mein Dad zur Seite und fragte, was ich mit meinem Leben anfangen wolle“, sagt Bruno. „Meine Eltern waren enttäuscht. Ich bin sicher, sie hatten einfach Angst, was aus mir werden sollte.“ Um ihre Befürchtungen zu zerstreuen, schrieb er sich im Community College des Nachbarstädtchens Moorpark ein und ­belegte Musiktheorie. Das Studium verlief tatsächlich theoretisch: Bruno fand den Unterricht langweilig, also schwänzte er

„ S U R FEN WAR M E I N E FLU C HT “


„Sail“ brachte ­Aaron Bruno Ruhm und Geld und die beiden kostbarsten Güter im Musikbusiness: kreative Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit.

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N O C H V O R E I N PA A R JAH REN WAR AARON B RU NO GANZ UNTEN. „ I C H W A R 3 0 “, E R I N N E R T ER SICH . „UN D WAS H AT TE I C H ? N I C H T S .“ und ging surfen. Und verließ bald überhaupt das College. Er verlor die Lust am Hardcore-Punk („Das Schreien taugte zwar als Versteck, aber eigentlich wollte ich singen“) und gründete die Post-Grunge-Band Home Town Hero. Die Helden nahmen CDs auf, die sie um fünf Dollar verkauften, und spielten jeden Gig, den sie im Großraum L. A. kriegen konnten. Eine Demo-Disc mit sechs Nummern brachte ihnen einen richtigen Manager und ihren ersten ­Plattenvertrag ein, bei Maverick, dem von Madonna gegründeten Label, das immerhin Stars wie Alanis Morissette oder The Prodigy unter Vertrag hatte. Doch Bruno zerstritt sich mit den ­Maverick-Leuten, was zum Teil auch damit zu tun hatte, dass sich die Band just in einem denkbar ungünstigen Moment ihrer Punk-Wurzeln besann und vor den versammelten Trendsettern der Musik­ industrie eine Bühne im „House of Blues“ in New Orleans auseinandernahm. „Ab diesem Moment ging es mit meiner Karriere nur noch bergab“, sagt Bruno. „Damals hatte ich keine Ahnung, warum. Aber heute weiß ich: Das mit dem Plattenvertrag kam einfach viel zu früh.“ Er erfand sich einmal mehr neu – diesmal mit den etwas poppigeren Klängen einer Band namens Under the Influence of Giants. Aber die Musikindustrie blieb, ­sagen wir, reserviert; Aaron Brunos Ruf, „schwierig“ zu sein, hatte sich herum­ gesprochen. Wieder startete er ganz unten, arbeitete sich mit Under the Influence of Giants durch kleine Club-Gigs mühsam hoch, bis zum nächsten Plattenvertrag, diesmal mit Island Def Jam. Doch der ­Erfolg blieb aus: Ein Radiosender in Grand Rapids, Michigan, war der einzige im ganzen Land, der ihre erste Single spielte. Der Plattenvertrag wurde gekündigt. 64

Aaron Bruno hatte ein ausgiebig r­ amponiertes Renommee, ziemlich viel Wut im Bauch, kein Geld und nichts, was nach einem vernünftigen Plan B aussah. Er probierte es mit einem Drehbuch fürs Fernsehen: kein Erfolg. Er probierte es als Schauspieler: noch weniger Erfolg. „Ich war dreißig“, sagt er. „Und was hatte ich? Nichts.“ Er hatte allerdings sehr wohl etwas. Und das sollte ihm trotz aller Fehltritte das Überleben sichern. Er war immer

noch unglaublich talentiert an Gitarre, Klavier, Schlagzeug und Synthesizer, und er hatte das Talent, Songs zu schreiben. Er überwand seine Angst und probierte etwas völlig Neues: Er definierte den Begriff „Erfolg“ für sich ganz neu. Er machte Musik, die er selbst hören wollte. Er wollte eine Band aufstellen und „kleine Konzerte spielen, bei denen jeder mitsingt“, dann wäre das Erfolg genug. Damit begann sich alles langsam zu drehen. THE RED BULLETIN


Song wird ohnehin niemanden inter­ essieren.“ Also ließen sie ihn, wie er war. Der Rest ist Popgeschichte. Bruno verbrachte im letzten Jahr vier Monate in einer Scheune nördlich von Santa Barbara, fernab von der Welt und sogar ohne Internet-Anschluss, um das mit Spannung ­erwartete AWOLNATIONNachfolgealbum von „Megalithic Sym­ phony“ aufzu­nehmen. „Run“ ist ein Kaleidoskop von Gefühlen und Sounds. Bruno, der sämtliche Instru­ mente darauf selbst spielt, ist in Hoch­ form beim Mischen von Tönen, hypno­ tischen Beats, persönlichen Seelenqualen und einem Potpourri unterschiedlicher Gesangsstile. Titelsong „Run“ ist ein schlichter, von Hip-Hop durchzogener Track, magisch in seiner Power. Auch „Hollow Moon (Bad Wolf)“ hat mit seinen eingängigen Lyrics das Zeug zum Hit, ein hinreißendes State­ ment für künstlerische Eigenständigkeit. Doch das Juwel auf dem Album ist „Win­ dows“, eine Sternstunde – unbelastet, ­ungebunden, verletzlich.

ALLES WI E FRÜ H ER: D E R VATE R M A C HT D I E ST E U E R E R K L Ä R U N G . DIE M UTTER MACHT SICH SORGEN.

Aaron Bruno nahm „Sail“ in nur zwei Stunden auf, in einem einzigen Take. Der Ton­ techniker wollte die Aufnahme ­wiederholen, aber Bruno schüttelte den Kopf. Der Rest ist Popgeschichte. THE RED BULLETIN

Ein Musikproduzent wurde auf Brunos ungewöhnliche Sounds aufmerksam, bot an, ihm bei deren Entwicklung zu helfen, und gab ihm außerdem einen Job als Song­writer für aufstrebende Popstars, ­damit er ein bisschen Geld verdienen konnte. Bruno schrieb „Sail“ und nahm es in nur zwei Stunden auf, in einem einzigen Take. Der Tontechniker war mit der Auf­ nahme nicht ganz zufrieden, aber Bruno schüttelte den Kopf. „Wen juckt’s? Der

„Ich habe mich als Songwriter weiter­ entwickelt“, sagt er, „aber entscheidend wird sein, ob alle anderen das auch so sehen.“ Nun sitzt also Aaron Bruno auf der grünen Retro-Chic-Couch und nimmt ­einen Schluck Tee. Es war eine lange Reise. Doch er ist gut angekommen, vielleicht mit ein paar Narben, aber das muss wohl so sein. Aaron Bruno ist pragmatisch geworden und nachdenklich zugleich. Er verzichtet auf Luxus. Sein Vater macht immer noch seine Steuererklärung. Seine Mutter macht sich immer noch Sorgen. Seine Schulfreunde sind immer noch Surfkumpels. Und er fährt immer noch seinen Toyota Prius, Baujahr 2008, 240.000 Kilometer auf dem Tacho. Westlake wird immer ein Teil von Aaron Bruno bleiben. Aber vor ihm liegen noch viele Kapitel, die geschrieben werden wollen. Alle Infos zu „Run“: redbullrecords.com

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„Warum singen Sie Werbe-Slogans, Deichkind?“

Die Hamburger Elektro-Rapper schreiben Deutschlands klügste Pop-Songs. Tipps holen sie sich von Psychologen, einer Achtziger-Band und eigenen Facebook-Scouts.

the red bulletin: Ihre Alben werden von Hip-Hop- und Elektro-Fans gekauft. Auf Ihren Konzerten tanzen FeuilletonLeser neben Kampftrinkern. Wie ­schaffen Sie das? Henning Besser: Ganz einfach – du holst dir von jedem dieser Typen einen in die Band. Philipp hat Chemie studiert, Ferris (Hilton alias Sascha Reimann, Rapper von Deichkind; Anm.) ist Kfz-Mechaniker. In unserer Bühnen-Crew gibt es Extremsportler, Hobby-Angler und Trinker. Und Sie schreiben Texte, um die Sie jede Werbeagentur beneidet: Titel wie „Bück dich hoch“, „Arbeit nervt“ oder „Leider geil“ sind in den Sprachgebrauch eingegangen. Wie bleiben Sie als MitteDreißig- bis Vierzigjährige so nah am Zeitgeist? Besser: Wir beschäftigen Trendscouts. Jetzt verarschen Sie uns. Besser: Nein. Wir haben vier Angestellte, die für uns soziale Medien nach Trends durchforsten. Außerdem schicken wir sie in die Clubs nach Berlin und New York. Die gehen für uns feiern und schreiben dann Berichte. Was steht in diesen Berichten? Besser: Zum Beispiel, dass Jugendliche sensibel auf Werbung reagieren – vor ­allem in sozialen Medien. Sie wollen sich informieren, ohne dauernd mit Werbung zugeschissen zu werden. Deswegen haben wir einen Song über dieses Thema geschrieben – „Powered by Emotion“. Ein ganzes Lied? Über Online-Werbung? Sebastian Dürre: Über die Dauer­ präsenz von Werbung. Alle Strophen ­bestehen nur aus Slogans. Ich fasse zusammen: Ihre Texte stammen also aus eigener Marktforschung – und aus der Werbung. 66

besser: Nicht nur. Wir lesen auch Bücher. „Der schnelle Weg zum Nr.1 Hit“, zum Beispiel. Von KLF, einer britischen ElektroBand der Achtziger und frühen Neunziger. Standard-­Lektüre, haben wir alle drei ­gelesen. Keine Verarsche jetzt. Echt. Philipp Grütering: Außerdem schauen wir YouTube. Dort kannst du alles über Musik lernen: Gitarre spielen, FreestyleRap, wie man kreativer wird. Welches YouTube-Video macht denn bitte kreativer?

„Wir haben unsere Bühnen-Anzüge mit Smartphones beklebt. Die kosten jetzt 50.000 Euro.“ Besser: „Prof. Peter Kruse über Kreati­ vität“. Wer ist das? Ein deutscher Psychologe. Sehr genial. Echt. Anschauen! Ab Anfang März testen Sie Ihre Songs vor Publikum, Ihre Tour füllt mittlerweile Stadien. Wie wollen Sie Ihren Ruf als eine der wildesten Live-Bands Deutschlands verteidi… dürre: Moment! Wir sind die wildeste Live-Band Deutschlands! Besser: Wir haben drei Jahre an der ­neuen Show gearbeitet. Die Band wird Handy-Smokings tragen. Anzüge aus edelsten Haute-Couture-Stoffen. Die ­haben wir vorne und hinten mit Smartphones beklebt.

dürre: Die Handy-Bildschirme leuchten im Dunkeln. Es gibt drei Anzüge. Jeder kostet 50.000 Euro. Wird es wieder Riesen-Trampoline, LED-Sonnenbänke und BürosesselChoreographien geben, wie auf der letzten Tour? Grütering: Verraten wir nicht. Wir sind eine Band, die gern überrascht. besser: Sagen wir so: Bei der letzten Tour brauchten wir vier Trucks für das Equipment. Diesmal sind es acht. Aber wir ­haben immer noch alles selbst zusammengeschweißt. Im Gegensatz zu vielen ­Megastars, die den Bühnenbau längst ausgelagert haben. dürre: Wir schweißen selbst. Weil wir geiler sind als die. Ihr wildestes Konzert bisher? dürre: Wir haben alles schon erlebt: ­minus 20 Grad in den Bergen vor der Skisprungschanze. Wir spielten im T-Shirt. Und plus 42 Grad in Budapest. Da mussten sie die Teenies reihenweise aus dem Publikum ziehen. In manchen Hallen ­gingen sogar die Feuerzeuge aus, weil nicht mehr genug Sauerstoff da war. Wir sind eben keine Band, die Bach-Sonaten auf dem Cello performt. Fühlt es sich nicht albern an, als knapp Vierzigjähriger ein Smartphone-Kostüm zu tragen und vor 10.000 Jugendlichen über Werbung zu singen? dürre: Nein. Es ist toll! Macht ja auch Riesenspaß. Deichkind-Konzerte schaffen Freiräume zum Ausflippen. Und dazu ­laden wir euch alle ein. Grütering: Alle. Außer Nazis. Die ­können wir nämlich nicht leiden. Das Album „Niveau Weshalb Warum“ ist bei Universal erschienen. Tour-Start: 8. 3., Emsland Arena, Lingen. Alle Termine: www.deichkind.de THE RED BULLETIN

JONAS LINDSTRÖM

Interview: Andreas Rottenschlager


Name Deichkind Gegründet 1997 in Hamburg Besetzung MCs: Philipp Grütering („Kryptic Joe“), Sebastian Dürre („Porky“) und Sascha Reimann („Ferris Hilton“); Regie und Kostüme: Henning Besser („La Perla“) Musik Elektro-Hip-Hop für Trichtertrinker und Intellektuelle

Deichkinds Live-Crew: Grütering (li.), Dürre (re.), Reimann


„Um gute Musik zu machen, brauchst du Eier“

Alles anders machen als alle anderen. Jahrelang. Auch wenn es niemanden interessiert. Seit „Maschin“ wissen wir: Das taugt als Erfolgsrezept. Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst über Mut, Stehvermögen und Eisverkaufen. Text: Arek Piatek, Andrew Swann, Bild: Elsa Okazaki

the red bulletin: Ein Zeitsprung ins Jahr 2005 – vier Klosterschüler singen Kinderbuchtexte zu selbst komponierten Melodien. Ist das ab sofort der klas­ sische Beginn einer Indie-Karriere? maurice ernst: Glaub ich nicht. Wir waren ja damals selbst noch Kinder, eine klassische Fünfzehnjährigen-Schülerband. Wir fanden das witzig. Wir wollten einfach spielen, beim Spielen spielen sozusagen. Wieso denn gerade zu Texten von ­Rumpelstilzchen und Struwwelpeter? Weil diese Texte lyrisch super sind. Die kannst du eins zu eins übernehmen. Aber irgendwann begannen wir die Texte zu ändern. Und dann unsere eigenen zu ­schreiben. Jedenfalls weißt du jetzt, ­warum Bilderbuch Bilderbuch heißt. Der allererste Auftritt von Bilderbuch? Furchtbar! Schultheatervorstellung. 200 Leute da, die das Stück sehen wollten. Und nachher durften wir eine Nummer spielen. Ich war tausend Mal am Klo. Aber wir brachten es, und dann kam der Applaus, und plötzlich war das alles nicht mehr furchtbar, sondern geil. Es folgten acht Jahre, die nicht jeder als geil bezeichnen würde. Da wollte euch kaum wer hören. Erst 2013 kam der Durchbruch mit „Maschin“. Das nennt man Standhaftigkeit. Respekt! Ohne diese Zeit wären wir heute nicht hier. Wirklich. Es war ein Reifeprozess. Verrückte psychedelische Songs mit ­düsteren Texten, extreme Abenteuer, ­Experimente, viele Fehler. Aber durch Fehler reifst du. Wie du Texte auf der Bühne singst, zum Beispiel, das ändert sich. Sachen, die aus meinem Mund vor drei Jahren peinlich geklungen haben, kommen heute überzeugend rüber. Wovon habt ihr damals gelebt? 68

Gelegenheitsjobs. Eisverkäufer zum Beispiel ist echt grausam, obwohl du ständig Eis isst. Um halb eins in der Früh noch Eiswannen putzen. Aber am schlimmsten sind Kunden, die dich erkennen: „Hey, ich hab dich gestern auf der Bühne gesehen!“ Und du: „Ja, hm, also was darf’s sein?“ Konzerte vor einer Handvoll Leuten zu spielen, stellt man sich aber auch nicht gerade motivierend vor. Das hat uns nicht umgehauen. Wir mach-

„Einmal zahlten wir zwei Typen sogar ein Bier, damit sie sich unser Konzert anhörten.“ ten unsere Musik in erster Linie für uns. Heute haben wir 400 Konzerte auf dem Buckel, und weiß Gott: Jeder auch noch so lächerlich kleine Gig war gut. Jede Show machte uns zu einer besseren Live-Band. Apropos klein: Was war der ZuschauerMinusrekord? Das war im „Bach“ in Wien an einem Montag. Was wir nicht wussten: Das „Bach“ hatte normal montags zu. Also war die Kneipe leer. Irgendwann kamen zwei Typen rein, zufällig, und wollten gleich wieder gehen. Wir hielten sie fest und sagten: „Jungs, wenn ihr euch das Konzert anhört, zahlen wir ein Bier.“ Eine Art Marketing. Sie haben es sich aber dann wirklich an-

gehört. Mit dem Bier in der Hand. Und sie fanden uns gut. Heute ist das alles ein bisschen anders: Die Fantastischen Vier sind nach eigener Aussage „riesige“ Bilderbuch-Fans. Und als Vorband der Beatsteaks habt ihr in Deutschland vor zigtausenden Fans gespielt. Wie sind deutsche Fans, verglichen mit österreichischen? Sie sehen uns als Österreicher. Das tun die Österreicher nicht. Was bedeutet das genau? Viele Deutsche glauben, Österreicher sind arrogant. Keine Ahnung, woher das kommt. Wenn wir nicht arrogant rüberkommen, sind sie positiv überrascht. Und lassen sich auf uns ein, heißt: Sie gehen ab. Als Vorband hast du für das alles eine halbe Stunde Zeit. Mehr nicht. Wie schreibt man geniale Songs? Es gibt kein Rezept. Aber eines ist sicher: Songs, in denen du dich nichts traust, sind wertlos. Besser, du riskierst was, fällst aufs Maul, riskierst wieder was, bis du irgendwann merkst: Hey, klingt doch geil! Für gute Musik braucht es Eier. Todsichere 08/15-Nummern sind das Schlimmste. … aber oft erfolgreich. Weil sie nach Erfolgsrezepten gestrickt werden. Würden wir nie machen! Jedes neue ­Bilderbuch-Lied soll überraschen. Unsere Fans müssen nicht alles mögen, aber sich immer aufs nächste Lied freuen. Fehlt der deutschsprachigen Musik mehr von diesem Bilderbuch-Geist? Der deutschen Musik fehlt Sex. Alles ist so fein und korrekt, keiner traut sich, Grenzen auszuloten. Nimm Prince, das Spiel mit dem Glamour, und in jedem Song geht’s um Sex, Sex, Sex … Ein bisschen was ­davon könnte doch nicht schaden, oder? bilderbuch-musik.at THE RED BULLETIN


Name Bilderbuch Mitglieder Auf der Couch, von links: ­Peter Horazdovsky, Michael Krammer, Philipp Scheibl; vorn: Maurice Ernst Erfolge Die Single „Maschin“ stand 2013 an der Spitze diverser europäischer Bestenlisten. Die Single „Om“ stieg Ende 2014 von null auf eins in den FM4-Charts. Aktuelles Album „Schick Schock“


photo: m.lämmerhirt

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Akku leer? Diese Kopfhörer laden Ihr Smartphone wieder auf. Musik, Seite 76

Ihr Programm im April

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Rocket Man FLYBOARDEN VEREINT DAS BESTE AUS SURFEN UND ­F LIEGEN, ZEHN METER ÜBER DER WASSER­ OBERFLÄCHE, ANGETRIEBEN VON EINEM 250 PS STARKEN JET-SKI.

FRANCOIS RIGAUD/FRANCOISRIGAUDPHOTOGRAPHY.COM

Reisen, Seite 72

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ACTION!

TRAVEL

Der Terminus „Auf dem Schlauch stehen“ wird nie mehr sein, was er einmal war.

HIER G E HT’S RUND AUF BESUCH BEI ZAPATA? EIN PAAR TIPPS FÜR DIE REGION MARSEILLE

SCHAUKELN Schönster Ausblick über den Nationalpark Calanques? Von dieser Riesenseilschaukel bei der Grotte SaintMichel! en.active-road.com

Wasser marsch   F LYBOARDEN  SCHON MAL AUF EINEM WASSERSTRAHL GERITTEN? NEIN? DANN WIRD’S ZEIT.

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INSIDER-TIPP: SCHLANGE STEHEN „Beine gestreckt halten, Augen auf den Horizont richten und – am wichtigsten – locker bleiben“, sagt François ­Rigaud. „Wenn du verkrampfst, verlierst du das Gleichgewicht. Denk dir einfach, du stehst irgendwo in einer Warteschlange. Dann machst du’s genau richtig.“

250 PS unter den Fußsohlen. Macht Sinn, ja.

SCHAUEN Frankreichs Größtes Vereinsstadion: Im Stade Vélo­ drome mit seinen 67.000 Sitzplätzen trägt der neun­ fache französische Meister Olympique de Marseille seine Heimspiele aus. footballclubde marseille.fr

TANZEN

Mit dem Wasser spielen

„Es ist ein instinktiver Sport“, sagt Rigaud, „also vertraue deinen Instinkten. Sobald du gelernt hast, mit dem Wasser zu spielen, ist es einfach nur mehr Spaß.“

Das Beste, was Frankreich an A ­ ctionsport und Livemusik zu bieten hat, an einem Ort – im Juni kehrt der Sosh Freestyle Cup in die Stadt zurück. soshfreestylecup.com

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FRANCOIS RIGAUD/FRANCOISRIGAUDPHOTOGRAPHY.COM, GETTY IMAGES

Die schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Auch 2015 sind wir noch ein gutes Stück davon entfernt, in 007Manier mit Jet-Packs durch die Gegend zu düsen. Bis es so weit ist – und das ist die gute Nachricht –, gibt es aber eine sehr brauchbare Alternative: Flyboarding. Board an die Beine schnallen, einen 250 PS starken Jet-Ski mit spezieller Schlauchvorrichtung starten und auf einem Wasserstrahl 15 Meter hoch in der Luft schweben. „Mehr Superhelden-Feeling geht nicht“, sagt der Franzose Franky Zapata. Der Jet-Ski-Weltmeister erfand 2011 das Flyboard. „Es ist wie Fliegen. Du bewegst dich völlig intuitiv.“ Zapatas Idee hat sich mit Adrenalinantrieb verbreitet, Flyboarding wird mittlerweile weltweit in gut 2000 Wassersportzentren angeboten. Beherrscht man die Basics des Sports, eröffnet sich eine Welt der Sprünge und Tricks, mit einem großen Unterschied zu anderen Board-Sportarten: „Die Schwerkraft hat keine Chance“, sagt Extremsport-Aficionado und Fotograf François Rigaud. „Du gehst in die Luft und bleibst da oben, reitest auf einem Wasserstrahl durch die Luft. Einfach nur geil.“ Rigaud entdeckte den Sport online und fand ihn so toll, dass er heute im Süden Floridas „Atlantic Flyboard“ betreibt. Zapata Racing „Ich hatte ein Video gesehen 39, Avenue Saint-Roch und wusste: Das muss ich 13740 Le Rove ausprobieren. Es ist der JetFrankreich Pack von heute. Ein wahres zapata-racing.com atlanticflyboard.com Adrenalinfeuerwerk.“


ACTION!

PROFI-GEAR

Trapezkünstlerin   K ITESURFING  BRUNA KAJIYA HÄNGT AN IHREM HÜFTTRAPEZ, BUCHSTÄBLICH – UND EMOTIONAL SOWIESO.

Bruna Kajiya, 28, ist aktuell Dritte der Kite­­surfingFreestyle-­ Weltrangliste.

„Meine Leistungen sind eng mit dem von mir mitentwickelten Trapez BK Diva von Mystic verknüpft – im wahrsten Sinne des Wortes“, grinst die brasilianische Freestyle-Kitesurferin Bruna Kajiya. „Das Hüfttrapez ist das Bindeglied zum Kite und wurde speziell der weiblichen Anatomie angepasst. Egal ob es kalt oder heiß ist … ich fühle mich

i­ mmer sicher darin, und es ist bequem. In unserem Sport erreichen wir Luftstände von bis zu zwanzig Metern. Besonders wichtig dabei: die Bewegungsfreiheit beim Sprung und das absolute Vertrauen in das Material, wenn die Manöver bei besonders ge­finkelten Tricks extrem ausfallen.“ www.mysticboarding.com

ANSCHMIEGSAM Die Trapezränder sind aus weichem, doppel­ lagigem Neopren – da gibt’s auch nach Stunden keine Druckstellen.

BELASTUNG Das gewebte 4-Punkt-Ver­ schlusssystem verteilt die Belas­ tung gleichmäßig auf das gesamte Hüfttrapez.

FÜR NOTFÄLLE Mit diesem heraus­ ziehbaren doppel­ schneidigen Cutter kann man die Leine im Notfall schnell durchtrennen.

NICHT ÖFFNEN

TOMISLAV MOZE/RED BULL CONTENT POOL

Die seitlichen ­ erschlüsse des V Trapezes sind ge­ schützt, damit sie nicht versehent­ lich aufgehen.

SUN & FUN VOM PRO GETESTET UND FÜR GUT BEFUNDEN: BRUNA KAJIYAS WAHL FÜR VIELE STUNDEN AUF DEM WASSER.

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SKINCEUTICALS „Ich habe in den elf Jahren meiner Karriere unzählige Sonnencremes probiert. Die von SkinCeuticals, LSF 30, hält auch nach vielen Stunden am Meer noch auf der Haut.“

AIRUSH DIAMOND BK „Speziell für weibliche Kitsurfer konzipiert: 133 cm lang, mit weicherem Flex und leichterem Kern aus Pappelund Balsaholz – für schnellen ­Response und ruhiges Gleiten am Wasser.“

DIVA RASHVEST „Wenn zur Mittagszeit die Sonne r­ untersticht, reicht Sonnencreme allein nicht aus. Dann greife ich zum LycraShirt mit Lichtschutzfaktor 50+.“

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ACTION!

MY CITY

TUNIS

EXTRAKICK

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SAND, GLEITER, SCHIFFSWRACKS: OUTDOOR-ACTION IN TUNIS-NÄHE

SABKHET ARINA

TUNIS, TUNESIEN AVEN

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Riadh Mnif, 45, ExtremurlaubOrganisator, lebt in Tunis

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Bei diesem Wüsten­trip brettern Sie im Geländewagen drei Tage durch die Sanddünen der Sahara.

der Kiter, verwandelt er sich bei Nacht in eine Disko, in der man zu feinster House-Musik am Strand abfeiert. Dazu gibt es die beste Caipirinha der Stadt.

WÜSTENFLUG

T UNIS  GOLFEN IN OASEN, RELAXEN IM HAMMAM, FEIERN AM MEER? TUNESIENS SCHILLERNDE HAUPTSTADT IST EINE EMPFEHLUNG. „Was mir zu Tunis spontan einfällt? Ganzjährig mildes Klima, Strand, Kitesurfen, Golfen – und das zwischen Palmen! –, orientalische Bäder, Paläste, Moscheen, Jazzclubs, Bars, Techno-Läden und natürlich die ­offenen Menschen hier“, schwärmt Riadh Mnif, ein waschechter Tuniser, über die Vorzüge der nördlichsten Hauptstadt Afrikas. „Architektonisch ist Tunis ein aufregender Kontrast: Die orientalische Altstadt, die Médina, mit den engen Gassen und der mächtigen Ez-Zitouna-Moschee – Pflicht! – grenzt an die aus der Kolonialzeit stammende Neustadt mit Shops, Cafés und der imposanten Kathedrale St-Vincent-de-Paul – ebenso Pflicht! Von dort ist es schon nah zum Hafen mit den chilligen Hafenkneipen und dem nie über­ laufenen Strand. Alles herrlich entspannt: Denn bisher blieb Tunis der Massentourismus zum Glück erspart.“ tunesien-info.at

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1 À TABLE 15, rue El Moez Drei junge Männer führen den Feinkostladen mit großer Leiden­ schaft. Nirgends in Tunis findest du Olivenöl, Käse oder Meeres­ früchte in besserer Qualität. Und Rezeptideen gibt’s hier gratis.

2 ASHKAN Les Berges du Lac 2 Top-Modegeschäft, das RetroStyle zelebriert: Man verkauft Klamotten im lang tot geglaubten tunesischen Folkore-Stil. Ver­ rückt, aber alle fahren darauf ab. 3 BLANKO KITESURF CLUB La Marsa Der Kite-Club ist doppelt emp­ fehlenswert. Bei Tag Tre≠punkt

4 FONDOUK EL ATTARINE Médina 1006 Tunis ist für Handwerkskunst bekannt. In dieser Galerie prä­ sentieren ausgewiesene Könner selbstgemachten Schmuck, Teppiche oder exquisite Klei­ dung. Dazu gibt’s ein feines Res­ taurant mit nationalen Speisen.

camp-mars.com

WRACK­ TAUCHEN 5 L’AGORA

5, avenue Taïeb Mhiri, Marsa Ein Tipp für Kulturinteressierte: In L’Agora kann man Konzerte ­junger heimischer Musiker besu­ chen oder Werke aufstrebender Maler sehen. Es gibt auch ein Kino hier, das tunesische Filme und Hollywood-Schinken zeigt.

Vor der Küste Hammamets l­ iegen während des Zweiten Weltkriegs. versenkte deutsche Kriegsschiffe – Top-Adresse für Wracktaucher. wrecksite.eu

THE RED BULLETIN

FOTOLIA(2)

Techno trifft Tradition

Sahara-Expedition einmal anders. Mit dem motorisierten Paragleiter – inklusive Fluglehrer – werden hier in luftiger Höhe ­Meter gemacht.


ACTION!

STARKE UHREN

F LU GHILFE

Panerai Luminor 1950 3 Days Chrono Flyback Automatic Ceramica Das Gehäuse: Keramik, mattschwarz. Der Motor: Panerai-Flyback-Kaliber „9100“. Was tun die zwei Zeiger? Der blaue zeigt die gestoppten ­Sekunden, der weiße die Minuten.

UHREN-TECHNOLOGIE IN BEHÖRDLICHEM AUFTRAG

UHRENWISSEN ZUM ANGEBEN Das Centre d’Essais en Vol, die in Frankreich zuständige Behörde für die Prüfung und Zulassung neuer Flugzeuge, gab in den 1950er Jahren bei Breguet einen Flyback-Chronographen in Auftrag.

Zurück an den Start

FLYBACK-CHRONOGRAPH  DER ARMBAND-CHRONOGRAPH MIT FLYBACKSCHALTUNG ERFREUT SICH HEUTE WIEDER GROSSER BELIEBTHEIT. ER­ FUNDEN WURDE ER EINST FÜR PILOTEN.

ALEXANDER LINZ

S

tarten, Stoppen und Nullstellen: Das ist exakt die richtige Reihenfolge, will graphen zugeordneten Hilfszeiger man mit einem Chronowerden gemeinsam und vor allem graphen einen kompletten Stoppgleichzeitig nullgestellt. Lässt man vorgang durchführen. Anders das den Drücker los, beginnt ohne Szenario beim Flyback-Chronographen: Der StoppvorVerzögerung ein neuer gang kann, nachdem Stoppvorgang – die der Chronograph geStoppuhr läuft also startet wurde, ohne sofort wieder los. den ZwischenPopulär wurde schritt „Stoppen“ der Flyback-Mechanismus ab den sofort nullgestellt 1950er Jahren bei und wieder gestarZivil- und Militärtet werden. Dazu piloten. Er unterwird, während der stützte sie beim Chronograph läuft, der Nullstelldrücker schnellen Navigieren BREGUET TYPE XX und dem exakten ­betätigt. Der Stopp­ Das aktuelle Modell mit ­Abfliegen der Warte­ vorgang wird augenFlyback-Schaltung ist blicklich unterbrochen, schleifen. Erst mit der tickendes Understateund die dem Chronoment für Connaisseurs. zunehmenden DigitaliTHE RED BULLETIN

BREGUET TYPE XX 1950

sierung der Cockpits nahm seine Bedeutung ab. Heute macht der nicht alltäg­ liche Flyback-Mechanismus einen Chronographen zu etwas Besonderem. Dem trägt die Italo-Swissmade-Kultmarke Officine Panerai mit der neuen „Luminor 1950 3 Days Chrono Flyback Automatic Ceramica“ Rechnung, einem Überdrüber-Chronographen mit Flyback-Schaltung, installiert in ­einem mattschwarzen Keramik­ gehäuse. Die Chronographen­ drücker sind zwar untypisch auf der linken Gehäuseflanke angeordnet, ihre Funktion ist jedoch die gleiche: bei „10 Uhr“ starten und stoppen, bei „8 Uhr“ nullstellen im Flug oder einfach nur nullstellen.

Breguet gri≠ dafür eine Erfindung der 1940er Jahre auf, die Tutima und Hanhart verwendet hatten. Die „Type XX“ liebten vor ­allem die Piloten der französischen Marine nationale sowie der Armée de l’Air.

VALJOUX 22 Motor dieses ersten wirklich populären Flyback-Armbandchronographen: das legendäre Handaufzugskaliber „Valjoux 22“.

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ACTION!

LADEN & LAUSCHEN

M O B I LE MUSIK In den 1990er Jahren waren Oasis die Hohepriester des Britpop: ausverkaufte Stadionkonzerte, fünfzig Millionen verkaufte Alben, ihre Singles hielten sich in Summe 765 Wochen in den britischen Charts. Trotz des Erfolgs löste sich die Gruppe aus Manchester 2009 auf – weil der Zwist zwischen Bandoberhaupt Noel Gallagher und seinem singenden Bruder Liam unerträglich wurde. Seither ist Ersterer als Solist unterwegs. Mit „Chasing Yesterday“ veröffentlicht der 47-Jährige nun sein zweites Soloalbum. Die zehn neuen Songs vereinen Gallaghers geniales Songwriting im BeatlesStil mit für ihn neuen Elementen – von Klarinetten- bis WaschbrettSolos. Welche Stücke sein Leben geprägt haben, erzählt er hier.

„Ray Davies ist mein Held“ PLAYLIST  DER EX-OASIS-KOPF NOEL GALLAGHER ÜBER JENE FÜNF SONGS, DIE AUS IHM EINEN DER ERFOLGREICHSTEN MUSIKER DER POP-GESCHICHTE MACHTEN.

www.noelgallagher.com

1 The Kinks

2 The Beatles

3 Sex Pistols

Alle Songs, die ich in letzter Zeit geschrie­ ben habe, sind von Ray Davies’ Art des Geschichten­ erzählens beeinflusst. Er ist mein Held. Seine Texte sind so gut, dass man sie in einem Buch abdrucken sollte. Obendrein sollte er zum Ritter geschlagen werden. Ich liebe Lennon und McCartney, aber Davies’ Song­ writing ist noch eine Spur besser.

Die Beatles haben so viele tolle Songs, dass es fast unmöglich ist, einen zu wählen. „Hey Jude“ ist nicht einmal mein Favorit, aber das Stück hatte in der ­Oasis-Zeit großen Einfluss auf mich als Songwriter. Heute kann ich den Song nicht mehr hören, weil ich ihn zu Tode gespielt habe. Trotzdem halte ich ihn für einen der besten aller Zeiten.

Wo wären wir heute ohne die Sex Pistols? Sie sind die wichtigste Band über­ haupt. Weil sie eine Form der wilden ­Jugendkultur wiedererweckten, die zu­ vor von den Hippies ermordet worden war. Mein Favorit ist „Pretty Vacant“, das Gitarrenriff ist der Wahnsinn. Und ­„Never Mind the Bollocks“ war die erste Platte, die ich mir gekauft habe.

4 The Smiths

5 Rhythim Is Rhythim

Die Smiths h ­ aben mein Leben geprägt wie kaum eine andere Band. Ihre Songs sind so genial, dass es fast frevelhaft wäre, zu behaupten, von ihnen beeinflusst zu sein. Derzeit stehe ich auf „Nowhere Fast“ vom zweiten The-Smiths-Album „Meat Is Murder“. Die Energie und der Rock-’n’-Roll-Vibe dieses Meisterwerks sind bis heute unübertroffen.

Der letzte Song ist rein elektronisch – weil ich auch auf Dance-Mu­ sik stehe. Was viele Fans gar nicht wissen. Dieser gran­ diose Track erschien 1987, produziert von Derrick May, einem Techno-Pionier aus Detroit. Und wer genau hinhört, wird erkennen, dass mich dieses Stück zum Song „AKA … What a Life“ auf meinem ersten Soloalbum inspiriert hat.

„Waterloo Sunset“

„Nowhere Fast“

„Hey Jude“

„Strings of Life“

„Pretty Vacant“

SMULE OCARINA Um dem Flöten­ simulator seine Sounds zu ent­ locken, bläst man in den Mikrofon­ schlitz des Tele­ fons. Mit den vier virtuellen Finger­ löchern am Touch­ screen spielt man die Melodie.

LÄ N G ER LAU S C H EN GADGET DES MONATS

¯ Z P2 PHA Der erste Kopfhörer mit integriertem Akku. Der Vorteil: Mit dem zusätzlichen Strom kann man den Bass um 15 dB anheben und sein Smartphone beim Musikhören aufladen. Um das zusätzliche Gewicht der Batte­ rie wettzumachen, wird der Pha¯z P2 aus leichtem Kohlefasermate­ rial hergestellt. phazmusic.com

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THEREMIN I/O Das Theremin ist ein Synthesizer, der berührungslos gespielt wird. So auch die ihm nach­ empfundene App: Je näher man der Kameralinse mit der Hand kommt, desto höher wird der Ton.

REAL DRUM Die App bietet Fin­ ger-Schlagzeugern die Möglichkeit, mit einem 13-teiligen Drum-Kit am Bild­ schirm Tracks auf­ zunehmen. Um die Fingerfertigkeit zu trainieren, gibt’s dazu 60 Tutorials.

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LAWRENCE WATSON

Noel Gallagher, 47, britischer Rocktitan mit großer Klappe

DREI APPS, DIE DAS SMARTPHONE IN EIN MUSIK­ INSTRUMENT ­VERWANDELN.


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ACTION!

WINGS FOR LIFE Ryan Sandes kennt alle Pfade am Lion’s Head in Kapstadt.

LAUFFREUND

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W INGS FOR LIFE WORLD RUN  42 KILOMETER SIND FÜR IHN NUR EIN ANFANG: 10 TIPPS VON EXTREM-RUNNER RYAN SANDES, UM BEIM WINGS FOR LIFE WORLD RUN WEITER ZU KOMMEN.

1

Trainiere auf der Strecke. Wenn du weißt, was dich erwartet, hast du einen mentalen Vorteil. Laufe auf der tatsächlichen Rennstrecke, wo immer es möglich ist. Einige Streckenteile werden dir liegen, andere weniger. Erkenne deine „Freunde“ und „Feinde“!

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Hab einen Plan. Trainiere nicht wild drauflos, sondern setze dir Zwischenziele. Wann will ich wie schnell sein, wie lange ­laufen? Das ist einerseits gut für die Motivation und erlaubt dir andererseits, den Fortschritt zu kontrollieren. Ganz wichtig: Konstanz. Eine Schwalbe macht keinen Sommer.

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Erhole dich. Wenn dein Körper einen zusätzlichen Ruhetag verlangt, gönne ihn ihm. Ver­ suche in den Wochen vor dem Wings for Life World Run so viel wie möglich zu schlafen. Massagen und gesunde Ernährung helfen ebenfalls, harte Trainingseinheiten wegzustecken.

5

4

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Teste dein Essen. Ganz wichtig: Über­ rasche deinen Magen nicht. Er soll das, womit du ihn beim Wings for Life World Run fütterst, bereits kennen und gut vertragen. Bei mir funktioniert mit Wasser verdünntes Red Bull sehr gut. Später nehme ich Elektrolyte.

Zieh dich an. Trainiere in jener Wäsche und jenen Schuhen, die du beim World Run verwenden wirst. Ungetragene Schuhe sind ein todsicheres DesasterRezept. Und du solltest wissen, welche Körperteile du abkleben oder eincremen musst, um Schmerzen zu vermeiden.

Schalt zurück. Für mich am härtesten: zwei, drei Wochen vor dem Wettkampf Trainingsinten­ sität und -umfang auf 60 Prozent reduzieren. Der Körper braucht diese Pause, um sich völlig zu erholen, sämtliche ­Depots zu füllen und kleine Ver­ letzungen ganz auszuheilen.

DER WELTLAUF

Ein Startschuss für sechs Kontinente: Am 3. Mai 2015 steigt der zweite globale Laufbewerb der Sport­geschichte. Die ­Zielgruppe: alle, die sich mit der ganzen Welt messen wollen. Mehr Infos: www.wingsforlifeworldrun.com

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Wärm dich auf. Sag deinem Körper vor dem Start, dass es losgeht. Eine Viertelstunde leichtes Jogging macht die Muskeln warm und geschmeidig. Zieh den Trainingsanzug so spät wie möglich aus, um nicht unnötig auszukühlen.

OAKLEY RADARLOCK Die Brille sitzt dank austauschbarer ­Nasenpads perfekt. Die Gläser filtern die UV-Strahlung und passen die ­Tönung den Lichtverhältnissen an. www.oakley.com

9

Bleib stark. Shit happens. Unvorhergesehenes während eines ­Rennens darf deinen Puls um keinen Schlag erhöhen. Bei Ultra­marathons gilt: Wer Tiefs am besten meistert, gewinnt.

10

Hab Spaß. Es ist schön, zu laufen. Man sollte versuchen, sich das auch in schwierigen Phasen immer vor Augen zu halten.

Ryan Sandes, 33, ist einer der besten Extremläufer der Welt. Der Südafrikaner gewann 2010 als Erster alle Ultramarathons der „4 Deserts“-Serie – jeweils 250 Kilometer durch die Ata­ cama, Gobi und Sahara sowie die antarktische Kältewüste.

GOPRO HERO4 Die 5,8 cm schmale und 89 Gramm leichte Action Cam ist ein treuer Begleiter, wenn ich im Gelände laufe. Mit einer Auflösung von 4k entstehen großartige Videos. www.gopro.com

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NICK MUZIK/RED BULL CONTENT POOL

Alles rausholen!

Teile es ein. Überlege dir drei RennStrategien: eine, wenn alles perfekt läuft, eine für einen schlechten Tag und eine normale. Danach bemisst du deine Kilometerzeiten. Scheue dich nicht, von Plan A auf Plan B oder C umzuschalten, wenn es nötig ist. Größter und meistverbreiteter Fehler: am Start planlos losrennen.

RYAN SANDES’ ERSTE WAHL FÜR TAUSENDE KILOMETER RUND UM DIE WELT.


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Die Liquid Point Shell besitzt sämtliche Funktionen einer Hardshell aus GORE-TEX – mit minimalem Gewicht und Packmaß. Die verstellbare Kapuze kann problemlos über einem Kletterhelm getragen werden. Der Kordelzug im Saum und die Klett­ verschlüsse am Handgelenk schützen vor Wind und eindringender Feuchtigkeit. Erhältlich in ausgewählten Giga­sport Filialen und im Online-Shop.­ www.gigasport.at 2

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Ob Talisman, Glücksbringer oder spiri­ tuelles Symbol – jedes Schmuckstück von Chrysalis ist erfüllt von Geist und Energie. Sowohl allein als auch in Kombination getragen sind die Armreifen mit den unterschiedlichen Anhängern ein wahrer Hingucker. Alle Chrysalis-Armreifen sind 14 Karat vergoldet oder rhodiniert. www.lovechrysalis.de 4

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Wenn Performance zählt, ist Kühlung King. Egal ob man auf vier oder auf zwei Rädern unterwegs ist. Die X-BIONIC® for Automobili Lamborghini Bike Wear ist ein Klimawunder für die Haut. Entwickelt in der Schweiz, gefertigt in Italien, hält die Hightech-Bike-Wear den Athleten auf optimaler Körperkerntemperatur von 37 °C und macht ihn so länger leistungsfähig. xbionicforautomobililamborghini.com 5

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BMW JACKE CLUB LEDER

Motorradjacke oder Fanwear? – Beides! Als Fanjacke konzipiert, aber viel zu ­schade, sie nur als lässige Freizeitjacke zu tragen. Besonderer Charme durch lässige, leicht gealterte Optik des Soft-Rindleders. Sportlicher, kurzer Schnitt mit farbigen Streifen an den Ärmeln. Sicher durch herausnehmbare Protektoren an Schultern und Ellenbogen. Eigener Damenschnitt. www.bmw-motorrad.at/fahrerausstattung 6

HYBRID POWER

Beim extravaganten Duell des Porsche 918 Spyder im stylischen Retrodesign ­gegen den Supersportwagen LaFerrari aus der Designschmiede in Maranello stehen sich zwei Autos einer neuen ­Generation gegenüber. Auf der 8,2 Meter langen Rennstrecke können Carrera-Fans über die Schienen jagen und dank der 2,4-GHz-Wireless+-Technologie grenzen­ losen Fahrspaß erleben. www.carrera-toys.com/de


ACTION!

GAMES

So realistisch, dass sogar Stürze weh tun: das ist „Ride“.

... UND ACTION HIER GEHT ES SO RICHTIG ZUR SACHE:

„BLOODBORNE“ Dieses düstere Adventure führt durch eine gotische Stadt, bevölkert von Monstern, die einst Menschen waren. Exklusiv für die PS4, weltweiter Release am 20. März. playstation.com

Knie am Asphalt RIDE  HAT DIESER FURIOSE ZWEIRAD-TRIP DAS ZEUG ZUM „GRAN TURISMO“ DER MOTORRÄDER? Die Antwort gleich zu Beginn: Ja, sieht ganz danach aus. Über hundert Motorräder und jede Menge Tuning-Möglichkeiten machen „Ride“ zur neuen Benchmark für MotorradSimulationen. Rennboliden, Straßenmaschinen und historische Motorräder können in der wohl realistischsten Motorrad-Sammlung der Videospiel-Geschichte online gegen bis zu elf Spieler oder im Rennen mit 15 KI-(Künstliche-Intelligenz-)Kontrahenten gefahren werden. Handlungsrahmen ist keine aktuelle Rennsaison, sondern – wie schon der Titel sagt – pure Motorrad-Begeisterung. Die „Ride“-Entwickler Milestone wissen, was sie tun, wenn es um Motorrad-Simulationen geht. Seit 1999 programmieren die Mailänder Lizenztitel auf Basis der Superbike- und Moto­ GP-Klasse sowie der Motocross- und Rallye-Weltmeisterschaft. Für „Ride“ hat Milestone mit Ducati, Yamaha, KTM, Honda, Triumph, MV Agusta, Aprilia und Energica zusammengearbeitet. Gefahren wird auf sieben GrandPrix-inspirierten Strecken, zwei Stadtkursen, fünf Straßenetappen und ­einem Spezialkurs. Neben typischen Rennmodi wie Meisterschaft, Einzelrennen oder Zeitfahren erwarten den Rider Beschleunigungsrennen und ein Ausdauer-Modus. „Ride“ sieht toll aus, erste Spielein­drücke versprechen Fahrfreude pur. Ab 20. März auf Xbox Los geht’s am 20. März: One und 360, PlayStation 3 und 4, ridevideogame.com Steam und Windows. 80

A LLES G UTE , M A R I O ! MARIO IST ZURÜCK, MIT FREUNDEN UND NEUEN IDEEN

„BATTLEFIELD HARDLINE“

Mario Party

„MARIO VS DONKEY KONG: TIPPING STARS“ & „MARIO PARTY 10“ Vor dreißig Jahren revolutionierte „Super Mario Bros.“ die Videospiel-Geschichte. 2015 erscheinen drei neue Spiele mit dem italienischen Klempner. Zwei davon bringt der März: das Puzzle-Game „Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars“ für Wii U und 3DS und die Multiplayer-Hetz „Mario Party 10“ für die Wii U.

Der Ego-ShooterVeteran verlässt das Militär-Setting und macht uns zu Polizisten im Krieg gegen das Verbrechen. Ab 17. März auf Xbox, PS und PC. battlefield.com

„DARK SOULS II“

Mario Maker

„MARIO MAKER“ Bald kommt auch „Mario Maker“ für die Wii U, ein Level-Editor für klassische „Super Mario Bros.“Welten in 2D. Fertige Levels können auch online mit Freunden geteilt werden.  nintendo.com

Systemweite Neuauflage des knüppelharten ActionRPGs mit allen DLC-Kampagnen. PC, Xbox One und PS4 erhalten ein Grafik-Update. Seelenstrip ab 3. April. darksoulsii.com

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ADRENALIN

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THE RED BULLETIN CAR SPECIAL

CARS2015 RUND UM DEN GENFER AUTOSALON ZEIGT SICH: DAS WIRD EIN GUTER AUTO-JAHRGANG. BESTEHENDE KONZEPTE WERDEN VERFEINERT, NEUE LÜCKEN ERSCHLOSSEN, DAZWISCHEN WÄRMT SÜSSER WAHNSINN UNSER HERZ. UNSERE AUSWAHL DES JAHRES IN VIER KATEGORIEN.

Neuinterpretation einer Ikone: Der 2017 kommende Ford GT wird über 600 PS stark sein.

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CAR SPECIAL

CITY

F I AT 500X 120 bis 170 PS, Front- oder Allradantrieb, 4,27 Meter Länge

WENDIG, ÜBERSICHTLICH, SPARSAM: GRUNDTALENTE, DIE WIR VORAUSSETZEN DÜRFEN. DIESE AUTOS HIER KÖNNEN ABER DEUTLICH MEHR.

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Holt das gefällige Design des Fiat 500 eine Etage höher als bisher.

Perfekte Über­ sicht noch für die steilsten Garagen-Rampen.

Städter mit Stil, die auf alle Situa­ tionen vorbereitet sein wollen.

OPEL ADAM S 150 PS, Frontantrieb, Spitze über 200 km/h

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Weil Opel wieder zurück ist, cooler und frischer denn je.

18-Zoll-Felgen, Sportfahrwerk, Turbo und OPC-Bremsen.

Freche Youngster mit Zug zum Tor, aber ohne Lust auf Ballast.

BEST OF

BEATS BY DR. DRE Vor allem im urbanen Raum wird das Auto-Interieur zusehends wichtiger. Die Zeit, die man im Auto verbringt, will mit Genuss erfüllt werden. Im Auto fährt man nicht nur, ein Stück weit lebt man auch in ihm. Dieser Trend, der von Japans Großstädten ausging, setzt sich un­ aufhaltsam weltweit durch. Neben Infotainment und Connectivity (die Verbindung von Auto und Smart­ phone) nimmt auch der Stellen­ wert von Musik stetig zu. Manchmal will man sich im Stau einfach nur zurücklehnen und seine Lieblings­ musik in Wohnzimmer-Qualität g­ enießen. Beats by Dr. Dre hat exklusiv für den Fiat 500L ein Soundsystem maßgeschneidert. Gleich sieben penibel abgestimmte Speaker sorgen dabei für Sound, so gut wie daheim am Sofa.

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V O L K S WA G E N G O L F G T E Plug-in-Hybrid. Benzinmotor: 150 PS, E-Motor: 102 PS

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Hat alle GolfTalente, kann aber 50 Kilometer rein elektrisch fahren.

Spitze 222 km/h, Verbrauch nach NEFZ-Messung: 1,5 l/100 km.

Wie bei jedem Golf gilt auch hier: Jeder kann da drinnen sitzen.

PEUGEOT 208 GTI 30TH 208 PS, Frontantrieb, 0–100 km/h in 6,5 Sekunden

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Ehrt das dreißig­ jährige Jubiläum des legendären 205 GTI.

Die effektvolle ­Lackierung. Und das verdienstvolle Erbe des 205.

Kurvenkünstler, Ampelstarter, Spätbremser, Hochschalter.

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CITROËN C4 CACTUS Benzin oder Diesel, 82 bis 110 PS, 4,16 Meter Länge

Alexander Wurz

WA R U M DER LÄSSIG IST

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WER I H N FÄ H R T

Unverkrampftes Universal-Tool, das man einfach mögen muss.

Die seitlichen Luftpolster gegen Parkrempler. Weltklasse-Idee!

Wenn man das nur wüsste! Cactus ist égalité im Straßenverkehr.

INTERVIEW Warum fahren in der World Endurance Championship und in Le Mans eigentlich alle mit Hybridantrieb? Weil man mit einer definierten Energiemenge auskommen muss und darum nicht auf die Bremsenergie verzichten kann. Was heißt das in der Praxis? Dass man ohne Hybridantrieb keine einzige Runde auf Zeit fahren könnte: Die Bremsen würden das nicht aushalten. Warum das? Die eigentliche Bremsanlage ist winzig. Wir verzögern mit dem Hybridsystem und nutzen jedes Joule. Wünsche ans Christkind? Sechs Räder oder mehr! Damit könnte man Bremsenergie noch e∞zienter rückgewinnen.

CLEVER GUTE IDEEN KOMMEN IN UNTERSCHIEDLICHSTEN FORMEN VOR: MANCHE ERKENNST DU SOFORT. ANDERE SIND WENIGER AUGENSCHEINLICH.

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MINI COOPER S HARDTOP 4 DOOR Frontantrieb, 192 PS, Spitze 230 km/h, 3,98 Meter Länge

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Weil man in einen Mini nun auch hinten würdig einsteigen kann.

Mini-Pfi≠ und BMW-Technik in maximal prak­ tischem Layout.

Dank der zwei hinteren Türen ab sofort auch die Jungfamilie.

R E N A U LT E S PA C E Benziner, Diesel und Hybrid, 130 bis 200 PS

WA R U M DER LÄSSIG IST

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WER I H N FÄ H R T

Hat die bekannten Talente, sieht aber so gar nicht mehr nach Van aus.

Ein Glasdach, das sich auf Wunsch automatisch abdunkelt.

Familienväter, Außendienstler, Freiberufler, Gepäck-Sportler.

T OYO TA T S 0 4 0 H Y B R I D Carbon-Chassis, Benzin- und E-Antrieb. Über 1000 PS

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WER I H N FÄ H R T

Sieht wild aus, fährt sicher noch wilder und spart konsequent Sprit.

Noch nie waren Rennautos so schnell und doch so genügsam.

In dieser Form: Rennfahrer. Aber von der Technik profitieren alle.

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CAR SPECIAL

SUV

R A N G E ROV E R H Y B R I D Diesel-Hybrid, Gesamtleistung: 335 PS

HOCH IST DAS AKTUELLE BREIT: MOBILE HOCHSITZE GIBT ES LÄNGST FÜR JEDEN GESCHMACK ZWISCHEN ERDIG UND URBAN.

WA R U M DER LÄSSIG IST

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WER I H N FÄ H R T

Weil diese Ikone noch nie so sozial­ verträglich war wie als Hybrid.

Unverwechsel­ bares Äußeres und tatsächliche O≠road-Qualitäten.

Der Fußballprofi von nebenan, der Unternehmer und seine Frau.

H O N D A C R -V Front- oder Allradantrieb, Benzin, neuer 160-PS-Dieselmotor

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WER I H N FÄ H R T

PKW-Komfort, aber hohe Sitzposition. Wer braucht mehr?

Eine NeungangAutomatik senkt Verbrauch und CO -Ausstoß. ²

Ein echtes WeltAuto, das auf allen Kontinenten Fans findet.

BEST OF

J A G U A R F- PA C E Allrad, Benziner mit 6 oder 8 Zylindern, Diesel. Kommt 2016.

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WER I H N FÄ H R T

Weil Jaguar-Fans nun endlich auch ins (leichte) Gelände kommen.

Der F-Pace wird der erste SUV der glorreichen Firmengeschichte.

Menschen von Welt, denen ­andere Edel-SUVs zu vulgär sind.

M A Z D A C X- 5 Front- oder Allradantrieb, neuer 192-PS-Top-Benzinmotor

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WA R U M DER LÄSSIG IST

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WER I H N FÄ H R T

Kodo-Design, Skyactiv-Technik, AssistenzsystemFeuerwerk.

Bekannte Stärken, für 2015 optisch aufgefrischt, technisch verbessert.

Nicht allein in ­ uropa, auch in E den USA ist der CX-5 ein Hit.

WASSERDICHTES SOUNDSYSTEM Der Jeep Wrangler ist einer der besten O≠roader der Welt. Nur wenige schaffen es, den legendären Rubicon Trail zu bewältigen. Der 40 Kilometer lange Weg in der Sierra Nevada, Kalifornien, gehört zu den schwierigsten ­Herausforderungen, die per Auto gerade noch passierbar sind – oder eben nicht. Neben Felsen gehören auch Wasserdurchfahrten zum Programm. Alpine hat nun ein wasserdichtes Hi-Fi-System für den Wrangler entwickelt. 500 Watt, acht Lautsprecher und ein mächtiger Subwoofer, der aus dem Kofferraum für gewaltigen Druck sorgt, selbst wenn er 90 Stunden (!) unter Wasser steht, sind eine forsche Ansage.

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ACHTUNG!

EINE KLASSE FÜR SICH D

ie neue KTM 1290 SUPER ADVENTURE ist genau das Richtige für alle, die mehr verlangen. Assistenzsysteme der nächsten Generation sowie der leistungsstärkste Motor seiner Klasse machen dieses Bike zu der neuen Benchmark für Reiseenduros. Mit modernster Ausstattung wie semi-aktivem Fahrwerk von WP, dem weltweit ersten LED-Kurvenlicht, der Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC mit optimaler ABS-Regelung auch in Schräglage oder Offroad, Tempomat und vielem mehr – unerreichte Sicherheit und überragender Komfort. KOMM ZU DEINEM KTM HÄNDLER UND TESTE DEN NEUEN STANDARD IM REISEENDURO-SEGMENT!

Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

VERGISS DEN DURCHSCHNITT UND ENTDECKE DAS AUSSERGEWÖHNLICHE

Foto: R. Schedl

»GEZEIGTE FAHRSZENEN NICHT NACHMACHEN!

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»Fahre immer vorsichtig und halte dich immer an die gültige Straßenverkehrsordnung! »Trage immer entsprechende Schutzkleidung und fahre niemals ohne Helm! »Alle gezeigten Fahrszenen wurden ausnahmslos von Profis auf abgesperrten Straßen durchgeführt!


CAR SPECIAL

SUPERSPORT WENN DU DIE IM RENNSPIEL FREIGESCHALTET BEKOMMST, DARFST DU DICH FREUEN. UND NOCH VIEL, VIEL MEHR, WENN ES IM RICHTIGEN LEBEN ZU EINEM DIESER VIER RENNER REICHT.

PORSCHE 911 CARRERA GTS Heck- oder Allradantrieb, 430 PS, 0–100 km/h in 4 Sekunden

WA R U M DER LÄSSIG IST

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WER I H N FÄ H R T

Dickes Heck, 20-Zoll-Räder und 30 Mehr-PS halten die Ikone frisch.

Sportlicher als der normale Carrera, dabei bequemer als ein GT3.

Jemand, der weiß, dass er sich gerade einen Lebenstraum erfüllt.

N I S S A N S K Y L I N E G T- R Allrad, Doppelturbo, 550 PS, als NISMO 600 PS stark

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Man nennt ihn Godzilla, verehrt und fürchtet ihn gleichermaßen.

Eines der schnellsten Autos der Welt, aus­ gereift wie nie.

Freunde von „Fast & Furious“. Zu Recht: Spitze 315, in 2,8 sec auf 100.

BMW 6ER COUPÉ Sechs- oder Achtzylinder, Diesel oder Benzin, 313 bis 450 PS

Sechszylinder, 0–100 km/h in 3,2 sec, Spitze 320 km/h. Ab 2017

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Großes Reisecoupé deutscher Schule, unauf­ geregt schnell.

Klassischer SechszylinderReihenmotor statt Downsizing-Mode.

Menschen, die den ärgsten Platzbedarf im Leben hinter sich haben.

BEST OF

FORD GT

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WA R U M DER LÄSSIG IST

WA R U M DER LÄSSIG IST

WA S IHN AUSZEICHNET

WER I H N FÄ H R T

Was ist denn das für eine absonder­ liche Frage??? Augen auf!

Der Vorgänger war eine Ikone. 50 Jahre danach kommt sie zurück.

Steve McQueen wäre ihn gefahren. In Hellblau, mit orangen Streifen.

AUDI PILOTED DRIVING Schnelle Runde ohne Fahrer. Autonomes Fahren, bei dem das Auto die Kontrolle über Gas, Bremse und Lenkung übernimmt, wird uns künftig entspannt durch den Verkehr bringen. Was technisch bereits möglich ist, ­demonstrierte Audi, als man einen RS 7 selbständig über den Hockenheimring brettern ließ – in Renntempo.

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19.–21. JUNI 2015

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ACTION!

EVENTS

SAVE THE DATE WEITERE PFLICHTTERMINE IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN

3 MAI

FREIWILLIGE GESUCHT! Für den Wings for Life World Run am 3. Mai werden noch freiwillige Helfer als Streckenposten oder bei Verpflege­ stellen gesucht. Anmeldung unter: wingsforlifeworld­ run.com/freiwillige

17 ZOLA JESUS Eine der spannendsten Sängerinnen der Stunde kommt nach Wien: Auf ihrem neuen Album „Taiga“ vereint die 25-jährige Amerikanerin Gothic-Pop mit opernartigem G ­ esang.

21. März, EMS Lounge, Wien

Red Bull BC One Cypher „Wer ist der beste B-Boy des Landes?“ Beim Red Bull BC One Cypher geht es für Österreichs BreakdanceElite um den ersten Schritt Richtung westeuropäisches Red Bull BC One-Finale. 16 Tänzer, 15 Battles … aber nur einer kann gewinnen. Mit Toprocks, Footwork, Freezes, Powermoves und jeder Menge Style tanzen die Teilnehmer um den Einzug in die härteste 1-on-1-Competition der Welt.

17. 3., WUK, Wien

1

Infos und Tickets auf: www.redbull.at/bconecypher

APRIL

14. 3., Ottakringer Brauerei, Wien

Ab 9. April bei ServusTV

11./12. 4., Rathausplatz, Wien

BILDERBUCH

New Sound Festival

YPD Challenge

Vienna Air King

Wien hat ein neues Musikfestival! Dem Namen entsprechend widmet sich das New Sound vor allem jungen ­Musikern auf dem Weg nach oben. ­ Das Line-up: 20 Bands – vom fran­ zösischen Folk-Elektroniker Talisco über die deutschen Reggae-Hip-­ Hopper Rakede (Bild) bis hin zu den ­Austropop-Erneuerern und heimischen Szenehelden Wanda. www.newsoundfestival.com

125 YPD-(Young, Powerful, Dynamic-)Kandidaten zwischen 16 und 28 Jahren rittern in fünf Live-TV-Shows (jeweils donnerstags ab 20.15 Uhr bei ServusTV) um den Hauptgewinn – eine Weltreise mit fünf Praktika bei fünf Top-Unternehmen auf fünf Kontinenten. www.YPDchallenge.com/tv

Der MTB-Dirt-Contest Vienna Air King ist Höhepunkt des ­Argus Bike Festivals, zu dem jährlich 100.000 Zuschauer strömen. Die Favoriten: Brett Rheeder (CAN), Sieger der letzten zwei Jahre, und Szymon Godziek (POL), der 2014 mit einem Backflip Cli≠hanger den besten Trick zeigte. vienna-air-king.at

Die Single-Auskopplung „Om“ wurde allein in den ersten 24 Stunden 30.000-mal geklickt. Nun geht die österreichische Indie-Rockband mit ihrem neuen Album „Schick Schock“ auf Tournee.

90

Szymon Godziek

1. 4., Arena, Wien

NIKA KRAMER/RED BULL CONTENT POOL, WMG, JAN FASSBENDER/RED BULL CONTENT POOL, GEPA PICTURES/RED BULL CONTENT POOL, PHILIP PLATZER/RED BULL CONTENT POOL, MARKUS ROHRBACHER

MÄRZ

Das Red Bull BC One-Weltfinale ist das Ziel der besten B-Boys (im Bild: Lilou).


25. März, PPC, Graz

AWOLNATION Mit „Sail“ landete Aaron Bruno, Herz und Hirn von AWOLNATION, vor zwei Jahren nach zunächst verhal­ tener Pu­blikumsreaktion einen Megahit. Der elektroni­ sche Rock-Song hielt sich 79 Wochen in den US-Charts, länger als jede andere Single davor. Nun kehrt der 36-jährige US-Amerikaner mit seiner Band zurück auf die Bühne. Im Gepäck: das neue Album „Run“, auf dem er abermals Gitarrenriffs mit knackigen Beats vereint. www.awolnationmusic.com

8. April, Cashpoint-Arena, Altach

10. – 14. März, Absolut Park, Flachauwinkl

ÖFB Samsung Cup

Spring Battle

Im Viertelfinale des ÖFB Samsung Cups trifft Titelverteidiger Red Bull Salzburg im Duell zweier Bundes­ ligisten auf Altach. Unterschätzen dürfen Soriano (Bild) & Co den Aufsteiger nicht, das zeigte die 1:4-Meisterschaftsniederlage in Altach im November 2014. Beson­ ders motiviert: Altach-Stürmer Louis Ngwat-Mahop, der von 2007 bis 2010 für die Bullen spielte. www.redbulls.com

Die Spring Battle ist neben dem Air + Style Österreichs wichtigster Snowboard­-Event. 30 der besten Big-Air-Snowboarder wie Titelverteidiger Billy Morgan (GBR) oder Local Hero Clemens Schattschneider wer­ den ihr Trick-Repertoire öffnen und sich um 40.000 US-Dollar Preisgeld matchen. Am Abend geht’s im Festsaal Flachau bei der Afterparty ebenfalls zur Sache. www.absolutpark.com

Auf direktem Weg zum akademischen Abschluss.

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R E A D BULL

Pinguine an der Ostsee Von Wladimir Kaminer

BORIS BREUER

Wladimir Kaminer Geboren 1967 in Moskau, lebt seit 1990 in Berlin. Privat ist er Russe, beruflich deutscher Schriftsteller mit Familie. Mit seinem später verfilmten Roman „Russendisko“ (2000) scha≠te Kaminer den Durchbruch – als Erzähler mit fraglos eigenwilligem Humor, wie er in der Geschichte seiner ­Geburt andeutet: „Ich bin in einem Schwimmbad auf die Welt gekommen. Meine Mutter studierte Festigkeitslehre am Moskauer Institut für Maschinenbau, in ihrer Freizeit ging sie gerne schwimmen, in die offene Schwimmanstalt ‚Moskau‘. Plötzlich kam ich. Meine Mutter legte mich in ein Aquarium und trug mich nach Hause. Unterwegs schwamm ich im Aquarium hin und her.“ Kaminers aktuelles Werk „Diesseits von Eden“ (Goldmann) handelt vom Glück des Landlebens. Im August erscheint sein Erzählband „Das Leben ist keine Kunst“ (Manhattan). THE RED BULLETIN

M

ein Freund Peter, ein fröhlicher Kerl aus dem Süden Deutschlands, der gerne lustige Geschichten erzählt, war durch eine Kette glücklicher Umstände Hoteldirektor an der Ostsee geworden – in einer alten DDR-Anlage, noch im Auftrag der sozialistischen Regierung gebaut, damit die eingemauerten Arbeiter sich keine Gedanken darüber machen sollten, wo sie ihren nächsten Urlaub verbringen wollten. Der deutsch-demokratische Staat hatte den Anspruch, die Freizeit seiner Bürger ebenso zu regeln wie ihren Alltag. Wahrscheinlich marschierten die Bürger aus diesem Grund wenig später mit „Visafrei bis Hawaii“-Plakaten durch die Straßen. Die Ferienanlage, die Peter leitete, hatte diesen alten sozialistischen Charme, sie sah medizinisch-bedrohlich aus, ein Betonmonument der vergangenen Zeit, eine Mischung aus Bürohaus und Poliklinik, direkt am Insel-Strand. Die Insel Rügen war das Hawaii des Ostens. Jedes Jahr erzählte Peter, wie kompliziert der Ostseetourismus sei, die Grimmigkeit der Mitarbeiter sei ein Problem, irgendwie könnten sie wie die Russen nicht wirklich bei der Arbeit lächeln. Außerdem wisse man bei der Ostsee nie, wann die Sonne scheint. In den letzten Jahren hatte die Ostsee begonnen im Winter zuzufrieren, das Eis war ziemlich fest, man konnte vielleicht übers Meer bis nach Schweden laufen. Peter fuhr regelmäßig zu Hotelmessen und Kongressen. Bei einem solchen Treffen sagte der Vortragende, laut einer Statistik, erstellt von einem nam­ haften Forschungsinstitut, belege Rügen den letzten Platz auf der sogenannten Freundlichkeitsskala. Das sei doch empirisch gar nicht zu belegen, regte sich Peter von seinem Platz aus auf. Doch, doch, das sei empirisch abgesichert, hielt der Referent dagegen. Peter hatte keine Argumente gegen diese Statistik. Die Wahrheit ist oft mit keiner Statistik zu erfassen, manchmal sitzt die Freundlichkeit in einem Menschen so tief, dass die oberfläch­ lichen Soziologen sie einfach übersehen. Sie ist aber da, hält sich nur etwas versteckt. In Wirklichkeit sind die Rügener warme, herzensgute Menschen, sie zeigen es bloß den Fremden ungern, um nicht als Angeber zu erscheinen. Manchmal wirken sie etwas wortkarg, sie sind keine Plaudertaschen, können aber mit wenigen Worten sehr viel sagen und haben eine eindrucksvolle Mimik, wenn sie schweigen. Die meisten Menschen auf der Insel neigen zum Nachdenken, sie sind vom Meer hypnotisiert, das sie stets vor Augen haben. Es ist längst bekannt, dass man, wenn man zu lange aufs Meer schaut, auf die in den Wellen schaukelnden Möwen, aufs Wasser, auf Ebbe und Flut, leicht hypnotisiert wird und innerlich erstarrt. Die Westtouristen wissen das nicht, sie beschweren sich regelmäßig beim Hoteldirektor. Nein, nein, erklärte ihnen Peter dann fröhlich, der Beachboy am Strand sei nicht traurig, er habe nur eine Gesichtslähmung noch aus der DDR-Zeit, deswegen könne er nicht lächeln. Nein, der Kellner habe es nicht böse gemeint, als er „Nehmt den Aal!“ zischte. Das sei an dem Tag die Emp­ fehlung des Kochs gewesen. Es ist nicht leicht, ein Hotel an der Ostsee zu leiten. Im ­Sommer kommen aber viele Touristen hierher, die Ostsee ist ein besonderes Meer, jeder Tag hier ist einmalig. Im Winter ist aber im Hotel tote Hose. Zu Silvester ist es noch einmal gut belegt, und zu Weihnachten kommen große Familien, die keine Lust haben, zu Hause zu kochen. Was dem Hotel davor und danach hilft, über die Runden zu kommen, sind die Hochzeiten; 75 Hochzeiten pro Jahr werden hier gefeiert, denn nichts ist romantischer als eine Trauung am Strand. 93


R E A D BULL

Die Musikgruppe spielt, das Standesamt stellt ein Zelt am Strand auf, Lagerfeuer, Tanz, Party. Peter versucht es jedem recht zu machen, obwohl viele Gäste verrückte Wünsche haben. Einmal plante ein Finanzberater, seine Lebensgefährtin zu ­heiraten, mit der er seit dreißig Jahren zusammenlebte. Es sollte ein ganz besonderer Hochzeitstag werden, darauf beharrte er. Schon Monate im Voraus stand der Ablauf fest: Ein großes Konzert war geplant. Zuerst sollten die Naturally 7 a cappella singen, eine romantische Männergruppe, die das Paar einmal in Atlanta gesehen hatte. Dann sollte der Finanzberater selbst ans Mikrofon kommen und verkünden, er habe dieser Frau so vieles zu sagen, aber er sei ein Mann der Zahlen, nicht der Worte, weswegen ihm die richtigen fehlten. Deswegen habe er jemanden mitgebracht, der immer die richtigen Worte finde – dann träte Bruce Springsteen hervor.

M

eine Frau mag ihn sehr“, erklärte der Finanzberater. „Ein schickes Programm“, nickte der Hoteldirektor dazu. „Aber noch mehr als Bruce Springsteen mag meine Frau Pinguine“, sagte der Bräutigam, ohne zu zwinkern. „Deswegen dachte ich, vielleicht können Sie uns helfen, dass nach Bruce Springsteen ein Pinguin aus dem Meer kommt und ­Eheringe im Schnabel hält … Wäre das möglich? Können Sie uns einen Pinguin besorgen, nennen Sie mir einen Geldbetrag, ­schreiben Sie ihn auf, das Geld spielt keine Rolle. Ich habe schon so viel für Bruce Springsteen bezahlt, ich werde mir doch für den Rest einen Pinguin kaufen können.“ „Ich kann Ihnen einen Eisbären empfehlen“, sagte Peter. „Der Eisbär ist ebenfalls lustig und romantisch, und wir haben da ein ganz tolles Kostüm.“ Er dachte dabei mit Schadenfreude an den alten Stasi-Beachboy, dessen Aufgabe es wäre, im Fall der Fälle in ein Kostüm des Eisbären zu schlüpfen und ins Wasser zu springen. „Sie mag nur Pinguine, keine Bären“, sagte der Finanzberater. „Echte Pinguine, keine als solche kostümierten, an diesem Tag muss alles echt sein, das habe ich ihr versprochen. Es müsste doch welche geben, was meinen Sie, können Sie mit ihnen reden?“ Peter nickte automatisch und sagte erst einmal gar nichts, es war auch nicht ganz klar, mit wem er reden sollte – mit ­Pinguinen? Und worüber? Ob sie bereit wären, für den Finanzberater Eheringe aus dem Meer zu tragen? Selbst wenn sie ihm antworten würden, hätte er sie nicht ­verstanden. Es wäre auch total unglaubwürdig, wenn ein ­Pinguin aus der Ostsee rauskäme, dort hat es schließlich nie ­Pinguine gegeben. „Mal sehen, was wir tun können, es wird uns schon eine Lösung einfallen“, sagte Peter und blickte, um optimistische Ausstrahlung bemüht, in die dunklen Augen des Finanzberaters. Am nächsten, übernächsten und überübernächsten Tag dachte Peter viel über Pinguine nach. Er fuhr nach Stralsund zum großen Aquarium, dort hatten sie eine Menge Pinguine. Er sprach mit dem Direktor, ob das theoretisch möglich sei, dass ein Pinguin Eheringe überreiche. Klar sei das theoretisch möglich, sagte der Aquariums­ direktor, „wenn das Ehepaar zu uns kommen würde und wir davor ein paar Jahre Zeit zum Trainieren hätten. Aber Ihnen kann ich keinen Pinguin geben, was ist, wenn der Vogel einfach verschwindet? Die Ostsee friert ein, eine neue Entwicklung, Sie wissen Bescheid. Wer kann uns garantieren, dass der Pinguin mit den Eheringen nicht nach Schweden abdankt? 94

„Noch mehr als Bruce Springsteen mag meine Frau Pinguine“, sagte der Bräutigam. „Können Sie mir einen besorgen? Geld spielt keine Rolle.“ Er wird es sogar ganz sicher tun, ich würde es an seiner Stelle auch tun“, sagte der Aquariumsdirektor. Jeden Tag meldete sich der Bräutigam und fragte, wie weit der Direktor mit den Pinguinen schon vorangekommen sei. „Wir sind im Gespräch“, pflegte Peter dann zu antworten. Die Vorbereitungen waren fast abgeschlossen, alles hatte wie am Schnürchen geklappt: Die Naturally 7 waren gut in Rostock angekommen, Bruce Springsteen hatte sich angekündigt, die Pyrotechnik war bereits bestellt – alles, bis auf eins: Der Pinguin fehlte immer noch. Der Direktor bekam einmal sogar einen Albtraum, in dem sich der Bräutigam, zu Bruce-Springsteen-Musik tanzend, in einen Pinguin verwandelte.

I

n der Nacht vor der Hochzeit wurden die letzten Aufräum­ arbeiten erledigt, das Standesamtzelt wurde aufgebaut und das Feuerwerk angelegt. Alle Mitarbeiter gingen nach Hause, nur der Direktor lief noch am Strand entlang. Das Wasser war bereits von einer Eiskruste überzogen, vom Ufer aus konnte man nicht einschätzen, wie dick das Eis war. Es wird übrigens jedes Jahr dicker, und man hat das Gefühl, auf die andere Seite des Meeres laufen zu können. Der Direktor traute sich das zu – „glattes Eis, ein Paradeis für den, der gut zu tanzen weiß“, wiederholte er Nietzsches Gedicht aus der „Fröhlichen Wissenschaft“, das dieser angeblich in der Badewanne liegend verfasst hatte. Glattes Eis, ein Paradeis, der Direktor entfernte sich immer weiter vom Ufer, in seinem schwarzen Anzug samt Krawatte glitt er mit seinen Lackschuhen vorsichtig übers Eis, zuerst nur, um festzustellen, ob es überhaupt hält, und dann immer schneller, immer weiter in Richtung Horizont. Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht leitet er jetzt ein Hotel in Schweden.

READ BULL Lesevergnügen im Red Bulletin: Jeden Monat widmet ein namhafter Autor unseren Lesern eine Kurzgeschichte. Diesmal ist es Wladimir Kaminer, deutscher Autor mit ­russischen Wurzeln. Kaminers aktuelles Buch heißt ­„Diesseits von Eden – Neues aus dem Garten“ und ist bei Goldmann erschienen.

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Träslövsläge, Schweden, 11. Jänner 2015 Orkan „Egon“ fegt über Schwedens Westküste, Windsurf-Pro Markus Rydberg packt sein Board aus. „An diesem Nachmittag gelangen mir einige der besten Tricks meiner Karriere.“ Highlight: der Push-Loop über die Sturmwelle. www.markusrydberg.com

„ … der Jump meines Lebens. Danke, Egon!“

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 14. APRIL 2015. 98

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DAVID HOLMQVIST

Der schwedische Windsurf-Profi Markus Rydberg verwandelt Sturmböen in Push-Loops.


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