The Red Bulletin Mai 2017 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

BILDER, DIE DIE WELT VERÄNDERTEN Wir feiern

DIE OCEAN-RACER

Highspeed auf der Phaedo³

IM KOPF DES DJs

Bekenntnisse eines Track-Magiers

MOTOGP BACKSTAGE

Wie sich KTM der Königsklasse stellt

70 Jahre MagnumSportfotografie

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R A FA OR T IZ


VIDEO STABILISATION

WASSERDICHT SPRACHSTEUERUNG


CONTRIBUTORS

EDITORIAL

Henri Cartier-Bresson

Yuky Lutz

Der in Barcelona lebende Schweizer Modefotograf ist ein Meister darin, die Energie flüchtiger Momente einzufangen. Während unserer Reportage über den Berliner Techno-DJ Alex.Do profitierte Lutz aber nicht nur von seinem geschulten Auge, sondern testete auch erfolgreich seine Kondition. Lutz flog nach Köln, fotografierte bis acht Uhr früh und stieg – ohne eine Minute geschlafen zu haben – wieder in den Flieger. SEITE 78

6

Viele Wege führen ans Ziel Die Welt ist groß und Rettung lauert überall – so der Titel eines Buchs von Ilija Trojanow. Ein zuversicht­ licher Zugang zur allgegenwärtigen Aufgabe: Wie behaupte ich mich in einer fordernden Situation? Ich verlasse mich auf Bewährtes: analoge Rezepte, die auch dann funktionieren, wenn jemand den digitalen Stecker zieht. Was mongolische Jäger vor vor­ machen, die wie vor Jahrhunderten mit abgerichteten Adlern auf die Jagd gehen (ab Seite 84). Man kann sich auch permanent neu erfinden und so an wechselnden Herausforderungen wachsen. Wie Michael Grabner, der sich in der nordamerikanischen NHL, härtesten Eishockeyliga der Welt, durchsetzt, gerade weil dort permanent hunderte Spieler auf seinen Job lauern (ab Seite 96). Man kann Aufgaben auch auf ein hochmotiviertes Team verteilen. Die Zweiradfirma KTM springt 2017 ins eisige Wasser der Königsklasse MotoGP. Und setzt auf eine spezielle Strategie: anstelle ausgetretener Pfade ganz neue Wege zu gehen – auch eine Variante, um am Ende Erfolg zu haben (ab Seite 70). Viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion THE RED BULLETIN

COVER ARNOLD SCHWARZENEGGER: ELLIOTT ERWITT/MAGNUM PHOTOS, RENE BURRI/MAGNUM PHOTOS, SONDERCOVER WINGS FOR LIFE WORLD RUN: MARCELO MARAGNI

„Magnum ist ein Gedankengebäude, geteilte menschliche Qualität, Neugier an dem, was in der Welt vorgeht, Respekt davor und Sehnsucht, es bildlich umzusetzen.“ Sagt Cartier-Bresson, einer der Gründerväter. Den 70. Geburtstag feiert die Fotoagentur 2017 weltweit (siehe www.magnumphotos. com/magnum-photos-70) – auch mit dem Buch „Magnum Manifesto“ (Thames & Hudson). Magnums beste Sportfotos ab SEITE 5 4.



INHALT Mai

BULLEVARD GUIDE 12 Das ist Thors Frau 14 YouTube-(Klick-)Millionär

Get it. Do it. See it. 110 Red Bull TV: Tipps für

aktive Couch-Potatoes

112 Wings for Life World Run:

16 Was Dinge über ihre be-

rühmten Besitzer verraten

18 Ein Abend mit Olga,

114

20 Adam Trent, Magier

123

dem russischen Model

22 57er-Jaguar, wiederbelebt

124

24 Das Eis des Columbus 31 Der 200.000-Dollar-

Sneaker 32 Der beste Koch der Welt auf Mexiko-Tour 34 Das Fahrrad-Puzzle 36 Festivals: ja, aber bitte mit allem Komfort

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Laufen für einen guten Zweck Diese Uhren machen alles mit Anstehende Top-Events Fashion: ultimative Begleiter für Helden von heute Impressum Makes You Fly

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ILFENESH HADERA

Der Star des neuen „Baywatch“Films lässt sich nicht auf ihre Bikinifigur reduzieren: Producer Dwayne Johnson hat mit ihr eine starke Frau mit Herz und Hirn gecastet.

70 DIE KÖNIGSKLASSE

KTM stellt sich der bisher größten Aufgabe seiner Firmengeschichte, der MotoGP, mit Demut und zäher Verbissenheit.

8

THE RED BULLETIN

DOVE SHORE, GREG FUNNELL

Life and Style Beyond the Ordinary


FEATURES 38

Phaedo³

48

Ilfenesh Hadera

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Offshore in Offroad-Manier: Dieser Trimaran trotzt den härtesten Wellen. fiel einmal vom Startblock ins Wasser. In „Baywatch“ taucht sie als Star auf.

Opus Magnum

70 Jahre Magnum heißt auch: 70 Jahre Sportfotografie auf höchstem Niveau.

70

Der Rookie der Königsklasse

78

Nachts im Bootshaus in Köln

84

Aus der Perspektive von DJ Alex.Do erleben wir einen der weltbesten Clubs.

Jagen mit Adlern

hat in der Mongolei eine jahrhundertelange Tradition.

Michael Grabner

aus Villach behauptet sich in der NHL, der härtesten Eishockeyliga der Welt.

54

AUF AUGENHÖHE

Wenn mit Magnum die prominenteste Fotoagentur der Welt feiert, darf „The Greatest of All Time“ nicht fehlen: Muhammad Ali.

PHILIPPE HALSMAN/MAGNUM PHOTOS

96

Über 260 WM-Titel als Basis: KTM nimmt 2017 die MotoGP ins Visier.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD LIFE

&

STYLE

BEYOND

THE

ORDINARY

JUAN ALDABALDETRECU/TRUNK ARCHIVE

Elsa Pataky schlüpft in „Fast & Furious 8“ wieder in die Rolle der taffen Elena Neves.

DIE ROLLEN DER ELSA PATAKY SCHAUSPIELERIN, , GOTTHEIT MODEL SEITE 12 11


BULLEVARD

Das ist Thors Frau

Einst eroberte Elsa Pataky das Herz eines Avengers – nun die Kino-Leinwand. Chris Hemsworth’ Heimtrainerin macht bösen Jungs wieder Angst.

FAST, FURIOUS, FIT-FANATISCH 12

S

chon lange vor ihrer Heirat mit Chris Hemsworth war Schauspielerin und Model Elsa Pataky in ihrer Heimat Spanien ein Star. In „Fast & Furious 8“, dem achten Teil der Blockbuster-Franchise, spielt die vielsprachige Schönheit (Spanisch, Englisch, Französisch, Rumänisch, Italienisch) wieder – nach „Fast & Furious“

5 bis 7 – die unbestechliche Polizistin Elena Neves. Eine Rolle, die der Globetrotterin, Sport- und Fitnessfanatikerin passt wie angegossen. Wenn sie zu Hause in Australien gerade mal nicht mit dem Dirtbike durch die Gegend flitzt, legt sie sich in knallharten Workouts mit ihrem Mann an. Thor herausfordern? Klarer Fall: Elena ist eine Göttin. @elsapatakyconfidential THE RED BULLETIN

JUAN ALDABALDETRECU/TRUNK ARCHIVE

Zierlich, aber ganz schön kämpferisch: Pataky, 40, hält sich mit Yoga, Surfen und Boxen in Hochform.


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BULLEVARD

Einer der DownhillHelden: Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger Greg Minnaar

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THE RED BULLETIN


Der YouTube-Millionär

Selbstgespräche bei 70 km/h, Angst, Freude, Jubel, und alles ohne Filter: Claudio Caluori begeistert seine Zuseher.

SO FAHREN ALLE AUF DEINE VIDEOS AB

D

er ehemalige ProfiDownhiller Claudio Caluori präsentiert auf Red Bull TV die schnellsten und schwierigsten Bike-Strecken der Welt. Seine YouTube-Clips sind Kult für Millionen Zuseher. Uns nennt er seine drei Schritte auf dem Weg zum YouTube-Ruhm.

DANIEL KUDERNATSCH

Schritt 1: Check das richtige Equipment.

MICHAL CERVENY, DAN CERMAK

„Drei GoPros, eine am Helm, eine am Lenker, eine auf der Brust, dazu ein hochsensibles, aber gegen Windgeräusche unempfindliches Mikrofon. Das garantiert gestochen scharfe Aufnahmen – bei eindrucksvoller Soundkulisse.“

das Alltag – für den Zuseher aber Wahnsinn. Ich kann das Gefühl nur vermitteln, indem ich selbst Gas gebe – und das kann ich nur, weil ich perfekt vorbereitet bin. Ich kenne die Strecken von früher oder gehe sie vor der Fahrt ab. Und bei der Fahrt selbst bin ich konzentriert, als ginge es für mich um Weltcuppunkte.“

Schritt 3: Zeig, wie viel Spaß du hast. Und wie viel Angst.

„Die Strategie hinter meinen Live-Kommentaren? Gar keine. Es gibt zwei Dinge, auf die ich achte: die Live-Analyse der Strecke für den Zuseher – ‚Lots of dust, slippery!‘ –, konkrete Tipps zu Linie und Technik – ‚Try to take the inside line; no, that doesn’t work‘. Da ist doch noch was: Wenn ich richtig Schiss habe oder richtig Spaß, dann beginne ich mit mir selbst zu reden. ‚First little crash at the first corner, you better focus, Claudio.‘ Oder: ‚Oh, oh, oh, whaaaa! Stay on your bike, stay on your bike, Claudio!‘ Also sobald du mich meinen Namen sagen hörst, weißt du: Schlüsselstelle!“

Suche nach „Claudio“ auf dem YouTube-Kanal von Red Bull. Der regelmäßige Bonustrack: Red Bull TV überträgt alle UCI Mountainbike-Weltcup-Rennen 2017 live. Die Saison startet mit dem Downhill am 30. April in Lourdes, Frankreich.

Schritt 2: Du weißt, wovon du sprichst.

„Mit bis zu 70 km/h durch den Wald, über 20 Meter weite Sprünge: Für Kaliber wie Weltmeister Loïc Bruni oder Weltcupsieger Aaron Gwin ist THE RED BULLETIN

Claudio mit seinen Arbeitsgeräten: Helm, GoPro, Downhillbike

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Sende-Schuss

Henry Leutwyler erzählt von Idolen des letzten Jahrhunderts – von Gandhi bis Elvis – anhand spezieller Fotos ihrer Besitztümer.

„ELVIS WAR KEIN FAN DER TV-NEWS“ 16

C

harlie Chaplins Stock, Michael Jacksons Tanzschuhe, Alfred Hitchcocks Reisepass und Elvis Presleys TV-Gerät – mit Einschussloch: Vor zwölf Jahren stellte sich der Schweizer Celebrity-Fotograf Henry Leutwyler der Auf Aufgabe, emblematische Besitztümer seiner Idole aufzuspüren und abzulichten. 124 solcher Objekte hat er in seinem Buch „Document“ vereint. the red bulletin: Berühmt wurden Sie durch Ihre Por­ träts von Stars. Was reizte Sie daran, deren Habselig­ keiten zu fotografieren? henry leutwyler: Weil Gegenstände oft mehr über

ihre Eigentümer erzählen als deren Fotos. Inwiefern? Porträts in Magazinen werden heute extrem nachbearbeitet. Bei den Gegenständen im Buch ging ich mit der Nüchternheit eines Kriminalfotografen ans Werk: von oben, brutal und ungeschönt. Wie kommen Sie an Objekte wie Elvis’ Fernseher? Ich wurde von seiner Familie nach Memphis eingeladen, um den Nachlass des „King“ für ein Buch zu fotografieren. Was ist die Geschichte hinter dem Einschussloch? Elvis war ein Waffennarr – und angeblich kein großer Fan der TV-Nachrichten. www.henryleutwyler.com

THE RED BULLETIN

HENRY LEUTWYLER

Elvis’ Fernseher aus Leutwylers Buch „Elvis by the Presleys“

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BULLEVARD

D

ie Nacht begann im VIP-Raum auf der Rue de Rivoli, wo Fotograf Keffer auf der Feier des „Playboy“-Comebacks in Frankreich vorbeischaute. Auf der Tanzfläche bewegten sich zwei Models, nach denen sich jeder umdrehte: Olga Kobzar und Maria Demina. „Wir lernten uns in Moskau kennen“, so Olga. „Und sind oft gemeinsam nach Paris gereist. Maria ist jünger als ich und mehr das Partygirl.“ Olga hatte mit achtzehn zu modeln begonnen – zuerst nur aus Spaß, dann wurde es zum Beruf. Die 25-jährige Russin hatte auch ein Playmate-Shooting mit Fotografin Ana Dias. „Ich liebte es, für Ana und den ‚Playboy‘ zu posieren. Es ist wichtig, mit jemandem zu arbeiten, der deine Ansichten über Schönheit und Fotografie teilt.“ Im VIP-Raum wollte Olga „in die Nacht starten und neue inter interessante Leute kennenlernen“. Olga und Keffer zogen dann weiter zum Versailles, einem superluxuriösen Loft, das dem Schweizer Fotografen Damien Ropero gehört. Ob Olga so hart feiert, wie sie beim Fotoshooting rackert? „Nein, in Fotoshootings stecke ich viel mehr Energie“, sagt sie. „Und ich mag eher kleine Partys in Clubs mit Freunden. Und kleine Pariser Bars wie das La Maison Sage“ (am Boulevard Saint-Martin; Anm.). Und sie scheint die Wahrheit zu sagen, wenn man sich ihr Instagram-Profil so ansieht. instagram.com/bugs_bunny_gf

Nachtschwarm Fotograf Keffer ist der König des Pariser Nachtlebens. Diesmal war er mit Model Olga Kobzar unterwegs.

EIN HARTES LEBEN 18


KEFFER

PIERRE-HENRI CAMY

Völkerverbindender VIP-Raum bei der Party von „Playboy“ Frankreich: Olga ­Kobzar (Russland) und ein Glas Bordeaux (Frankreich)


BULLEVARD

Meister der Illusion

Das Entertainment-Biz kennt keinen härteren Job als den des Magiers. Doch dem ehemaligen Straßenkünstler Adam Trent gelang eine zauberhafte Karriere.

TRICKTÄTER

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THE RED BULLETIN

CORY JONES

„The Road Trick“ mit Adam Trent – alle Episoden nur auf Red Bull TV

dam Trent wurde Magier, weil er stotterte. Als Kind war er wegen des Sprachfehlers gehänselt worden, aber sobald er anderen Leuten Zaubertricks vorführte, konnte er plötzlich mit großer Selbstverständlichkeit flüssig reden. the red bulletin: Nach der Uni schlugst du dich ein Jahr lang als Straßenkünstler durch, warst auf Kreuzfahrtschiffen und bei bunten Schulabenden zu Gast. Du bist offenbar einer, der sich durchbeißen kann … adam trent: Du musst etwas nur wirklich wollen, dann findest du deinen Weg. Das hat nicht mal was mit Talent zu tun. Es gibt viele Magier, die talentierter sind als ich. Aber ich arbeite härter. Was fasziniert dich an deinem Job? Es war von jeher die Magie, die mir im Leben neue Türen geöffnet hat. Immer schon. Und, hey, ich bekomme stets Gratis-Drinks in den Bars. Und lerne wirklich nette Menschen kennen. … was so viel heißt wie: Frauen. Ich sage dir eines: Magie ist der beste Eisbrecher, den du dir denken kannst. Abonniere den The Red Bulletin Podcast auf iTunes und höre das gesamte Interview.

ANDREAS TZORTZIS

A


E XPRE SS YOURSELF

Es liegt in unserer Natur voranzukommen. Manchmal halten wir einen Moment ... und blicken zurĂźck. Doch die Reise geht weiter. Aufbruch zu neuen Abenteuern. Um unsere Ziele zu erreichen, mĂźssen wir in Bewegung bleiben. Der Traum ist zum Greifen nahe. Live your life. Love your ride. www.honda.at

Honda empfiehlt


BULLEVARD

Jaguar XKSS

Am Abend des 12. Februar 1957 verbrannten in Coventrys Jaguar-Fabrik neun Supercars. Nun sind sie wieder da.

JUSTIN HYNES

DAS WUNDER VON COVENTRY


G

erade 16 (sechzehn!) Stück gibt es weltweit vom Jaguar XKSS, Baujahr 1957, dem ersten Supercar der Geschichte. Die Chance, einen davon in deiner Auffahrt parken zu dürfen, ist etwa so groß, wie den LottoJackpot zu knacken – zweimal nacheinander. Letzteres wäre aber wohl auch Voraussetzung für den Erwerb: Gerade kommt zum ersten Mal seit 2005 ein XKSS auf den Markt. Im US-Auktionshaus Gooding & Company erwartet man ein Höchstgebot in der Dimension von 16 bis 18 Millionen Dollar.

Um diesem Engpass abzuhelfen, beschloss Jaguar im vergangenen Jahr, eine wohlfeile Alternative anzubieten: Um schlanke 1,2 Millionen Euro bekam man einen von neun brandneuen XKSS, dem Original in allen verführerischen Details nachempfunden. Wobei „bekam“ nur theoretisch zu verstehen ist. In der Praxis sind sie längst ausverkauft. Warum gerade neun? Nun: Damals, im Jänner 1957, beschloss Jaguar, sein Motor Motorsport-Engagement auslaufen zu lassen (beim 24-StundenRennen in Le Mans Ende Juni 1957 standen fünf Jaguar auf den ersten sechs Plätzen). 25 D-Types waren übrig, sie waren für den lukrativen USMarkt bestimmt. 16 wurden verkauft und ausgeliefert, ehe am Abend des 12. Februar 1957 in der Jaguar-Fabrik in Coventry ein verheerendes Feuer ausbrach. Und die neun restlichen Autos zerstörte.

2016, also knapp 60 Jahre später, verkündete Jaguars Classic-Abteilung den Bau von „Nachfolgemodellen“ der neun verlorenen XKSS. Jede Mutter und jede Schraube wurden exakt nachgebildet: vom 262-PS-3,4-Liter-Reihen-Sechszylinder-D-Type-Motor bis zu den Vollledersitzen, den Messingknöpfen am Armaturenbrett und sogar den originalen Smiths-Anzeigegeräten – alles detailgetreu wie 1957. Nette Kuriosität: Die Autos erfüllen auch die Emissionsund Sicherheitsstandards von 1957 auf Punkt und Beistrich. Heißt, man darf 2017 damit nicht auf öffentlichen Straßen fahren. Besitzern wird empfohlen, um individuelle Berechtigungen anzusuchen oder auf private Straßen auszuweichen. Was für Leute, die sich ein Auto um 1,2 Millionen leisten können, kein unlösbares Problem sein sollte. jaguar.com

Zeitreise: Der neue XKSS ist „Baujahr 1957“ bis zur Straßenverkehrsordnung.

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BULLEVARD

Evolutionsführer

Journalist Scott Carney hielt Kälte­ künstler Wim Hof für einen Scharlatan. Wollte ihn eiskalt überführen. Das Ergebnis: Er wurde Fan des „Iceman“.

m extreme Kälte zu überstehen, braucht Wim Hof nur die richtigen Gedanken, eine spezielle Atemtechnik und Shorts. Das brachte dem 57-jährigen Niederländer den Spitznamen „The Iceman“ ein – und einiges an kritischem Zweifel. Der US-Investigativjournalist Scott Carney, 39, wollte Hof als Scharlatan über überführen. Dessen Fähigkeiten seien einfach eine genetische Laune der Natur, fernab jeder – von Hof behaupteten – nachahmbaren Methode. „Ich traf Wim das erste Mal 2011. Ich hielt seine Behauptungen für gefährlich, ihn selbst für einen dieser selbsternannten Gurus“, sagt Carney. „Aber ich lag ordentlich daneben.“ Wie Carney in seinem neuen Buch „Extrem gesund“ erklärt, lösen Hofs Methoden tief in unserer DNA verborgene Reaktionen aus. Die sich evolutionär ganz einfach erklären

Scott Carney (ausnahmsweise bekleidet) verliebte sich in Kälte.

lassen, denn unsere Vorfahren mussten sich ja, um als Spezies zu überleben, extremen Umwelteinflüssen anpassen. Diese Fähigkeit hat sich unser Körper bewahrt. Carney: „Was die Wim-HofMethode und – wichtiger noch – die Evolutionsbiologie zeigen: Ständig wechselnde Umwelteinflüsse wecken in uns er erstaunliche Fähigkeiten. Die gesamte, durch Jahrmillionen an Evolution gestählte Maschinerie wird in Gang gesetzt, unser Körper kann sich auf Kälte, Hitze und Höhe extrem gut einstellen. Du kannst sogar deine Körpertemperatur bewusst erhöhen!“ Man überlege nur, was das für unsere Heizkosten bedeuten könnte!

SONYA DOCTORIAN/HENNY BOOGERT

JOSH RAKIC

DAS EIS DES KOLUMBUS

U

1:52 Stunden: Wim Hof hält den Welt­ rekord im Eissitzen.

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THE RED BULLETIN


im


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BULLEVARD

Schuhkult

In Sneaker zu investieren macht dich vielleicht nicht reich. Aber es macht ganz sicher eine Menge Spaß.

rinnerst du dich an den einen Kumpel, der dir seine schrankgroße SneakerSammlung zeigte, aber du durftest um Himmels willen nur ja keinen Schuh anfassen? Der Typ dachte mit Sicherheit, er sitzt auf einer Goldmine. Womit er vielleicht sogar recht hatte. Wie man Sneaker zu Barem macht, weiß niemand besser als Josh Luber, Daten- und Sneakerfanatiker. Er betreibt StockX, eine Art Sneaker-Börse. „Der Wiederverkaufsmarkt erinnert an das Nike-Symbol“, beschreibt Luber. „Vor dem Release schießt der Preis in die Höhe, dann stürzt er ab und klettert danach wieder nach oben.“ Wie hoch, das bestimmt die Nachfrage. Ein Paar der Yeezy Boost 350 V2 Zebra,

Der Nike Mag aus „Zurück in die Zukunft II“. Letzten Herbst kam er auf den Markt – und war sofort ausverkauft.

ANDREAS TZORTZIS

DER 200.000DOLLARSNEAKER

E

die adidas im Februar rausbrachte, kostete 250 Dollar. Gehandelt werden sie bereits um das Dreifache – weil das Gerücht umging, die Schuhe würden nur in einer Kleinauflage produziert. Gibt es eine Garantie, dass du mit deinen Schuhen Geld machst? „Nein. Aber behalte dein Paar zumindest zwei Jahre lang“, sagt Luber, „dann siehst du, was sich tut.“ Der ultimative Geheimtipp: Verschaffe dir Insiderwissen aus der Produkduk duktion – ein streng gehütetes Geheimnis. Von den selbstschnürenden Nike Mags etwa kamen nur 89 Paar auf den Markt. Was erklärt, warum beim Release ein Einzelpaar um 200.000 Dollar im Zuge einer Charity versteigert wurde. Und nun auf StockX zuletzt um stattliche 28.000 Dollar gehandelt wurde. www.stockx.com

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD

Noma(d) Chef

René Redzepis Kopenhagener Restaurant „Noma“ wurde viermal zum besten der Welt gekürt. Aber sein Style setzt sich überall durch.

DAS SIND MENÜS DES BESTEN KOCHS DER WELT

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René Redzepi, Koch-Revolutionär

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Sydney touren Redzepi, mittlerweile 39, und seine Crew durch Mexiko, um neue Zutaten und Ideen zu sammeln. Es wird dort vom 12. April bis 28. Mai verrückte Variationen von Tacos und Gerichten aus Masa (spanisch, Maisteig; Anm.) geben. Die schlechte Nachricht: Die 600-DollarTickets waren bereits nach einem Tag ausverkauft. noma.dk/mexico

In die Gänge kommen: So erobert ein Däne die kulinarische Welt. ANDREAS TZORTZIS

Ergebnisse seiner Streifzüge durch die Natur servierte: in Ziegenbutter angebratene Karotten mit Kamillenzweigen. Oder mit Kräutern und Seetang vom nahen Strand gedünstete Austern. Und es schmeckte: 2010 bis 2012 sowie 2014 wurde „Noma“ von der Fachzeitschrift „Restaurant“ als bestes Restaurant der Welt ausgezeichnet. Nach Popup-Triumphen in Tokio und

VINCENT LONG

ange bevor „saisonale Küche“ zum globalen gastronomischen Killerargument wurde, ging René Redzepi in Skandinavien in den Wald. Der ehemalige Lehrling des berühmten US-Restaurants „French Laundry“ eröffnete mit nur 25 Jahren sein Restaurant „Noma“ im Hafen von Kopenhagen, in dem er die

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BULLEVARD

Radikales Rad

14 Quadratmeter Carbonmatten, zerschnipselt in 400 Puzzlestücke, gebacken bei 400 Grad: Das ist Unno, der Fahrradrahmen der Superlative.

DENKSPORT FÜR DOWNHILLER 34

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ROBERT SPERL UNNO.COM

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er Rahmen ist das Herzstück eines Fahrrads – er verleiht Schönheit und entscheidet über Charakter und Fahreigenschaften. Cesar Rojo, einst Downhill-WorldCup-Rider und jetzt Inhaber von Cero Design in Barcelona, tüftelt seit Jahren an der endgültigen Rahmenform. Erst

THE RED BULLETIN

für die Edelschmiede Mondraker, nun fürs eigene Projekt Unno. Macht alles selbst, ist deshalb nie ganz zufrieden. Weil Cesar sich auch heute noch downhillend talwärts stürzt (2015 war er immerhin Weltmeister seiner Altersklasse), ist sein Unno kompromisslos detailverliebt. Das Besondere ist die Carbonstruktur. 400 Einzelteile

werden in Aluformen gesteckt, verklebt, im Autoklav herausgebacken, bei 400 Grad und zehn Atmosphären Überdruck. Prototypen werden bis zur Zerstörung gemartert, nichts überlässt Rojo dem Zufall. Nur 25 Rahmen wird er 2017 bauen, zum Freundschaftspreis von 4000 Euro. Kein Geschäft, es bleibt Liebe. www.unno.com 35


BULLEVARD

Komfortzone

Du willst nicht mehr drei Tage wach sein? Musst du auch nicht. So überlebst du ein Musikfestival mit 30 plus.

FESTIVALS SIND FÜR JEDERMANN

F

estivals sind eine tolle Sache, vorausgesetzt, man ist etwa 20 Jahre alt. Man trinkt viel, wälzt sich im Schlamm, duscht drei Tage nicht und findet trotzdem problemlos einen Sexualpartner. Bloß: Irgendwann ist man keine 20 mehr. Und trotzdem haben viele Leute Lust auf Festivals. Zu Recht. Sie sind auch eine tolle Sache, wenn man aus den ganz jungen Jahren rausgewachsen ist. Man muss manche Dinge nicht mehr machen, kann dafür andere viel intensiver genießen. Hier sind ein paar Tipps, wie du Festivals auch mit 30 plus zu einem Erlebnis machst.

Kein Zelt: Wenn irgend-

wie möglich, such dir eine Gelegenheit, in einem Bett zu schlafen. Viele Festivals ver vermieten Hütten, andere bieten

Shuttles an, die Gäste aus den Hotels der nächstgelegenen Stadt zum Gelände und wieder zurück bringen. Ein Bett und eine eigene Dusche wirken Wunder, was die verfügbare Energie angeht.

Genieß die Musik:

Du hast schon einiges gesehen und musst nicht mehr jede Hype-Band feiern. Aber du kannst es natürlich. Informier dich im Vorfeld, was du dir anschauen möchtest.

Wähle die richtige Kleidung: Funktions-

kleidung (warm, wasserdicht, viele Taschen) schaut seltsam aus. Aber wen willst du beeindrucken? Die 20-Jährigen? Du bist erwachsen. Zieh an, was du willst. Und hab’s bequem.

Gib Geld aus: Du hast einen Job und musst nicht mehr so auf jeden Euro achten wie die Studenten um dich herum. Nutze es! Zumal viele Festivals Möglichkeiten bieten, Geld für sinnlose Dinge wie Bungee-Jumping auf den Kopf zu hauen. Mach, was du willst. Du bist auf Urlaub. Pfeif auf alles:

JULIAN BAJSEL

Die Red Hot Chili Peppers sind 50 plus. Wenn die auf Festivals gehen können, kannst du das auch.

JONAS VOGT

Du willst dich im Schlamm wälzen und drei Tage nicht duschen? Go for it. Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Auch mit 30 plus.

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THE RED BULLETIN


Foto: R. Schedl Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

KTM 125 DUKE

DIE DUKE-ACTION BEGINNT HIER Das aggressive Design und die neue LED-Lichtmaske lassen keine Zweifel offen: Die neue KTM 125 DUKE stammt direkt vom BEAST ab. Lass das TFT-Farbdisplay durch eine hohe Drehzahl aufleuchten und mach dich bereit für den READY TO RACE Adrenalinkick. Mit dem ultraleichten Gitterrohr- und Heckrahmen behältst du dabei spielend die Kontrolle und erlebst das aufregendste Fahrgefühl dieser Klasse.


DIE

KKÖNIGE ÖDER NIGE MEERE

Absoluter Speed unter härtesten Bedingungen: Mehrrumpf-Yachten wie die Phaedo³ eröffnen bei OffshoreRennen neue Dimensionen. Besitzer Lloyd Thornburg und Skipper Brian Thompson nehmen uns mit auf die Überholspur der Ozeane. Text: Justin Hynes Fotos: Kelvin Trautman

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Bugmann und Trimmer Pete Cumming wechselt Segel im vorderen Teil des Bootes. Schwerer Wellengang macht das zu einem kni≠ligen Job.

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„Unser Boot ist wie ein RallyeAuto. Es fährt sauschnell – und das auch unter rauen Bedingungen.“ Brian Thompson


B Phaedo³ mit 30 Knoten (ca. 55 km/h). Fast doppelt so schnell wie der Wind THE RED BULLETIN

Besatzungsmitglied Sam Goodchild steuert die Phaedo³ beim „Rolex Middle Sea Race“ in Richtung Sizilien.

rian Thompson schwärmt durch die krachende, rauschende Telefonleitung vom anderen Ende der Welt. „Viele Leute vergleichen unsere Boote mit Supercars“, sagt er, „aber sie sind viel mehr als das. Für mich sind sie wie Dakar-Autos. Oder vergleichen wir es so: Die Boote des America’s Cup sind Formel-1-Autos, extrem schnell, jedoch nur in flachen Gewässern, quasi auf einer Rennstrecke. Unser Boot ist aber ein Geländerennwagen, ein Rallye-Rennwagen. Gebaut für höchsten Speed unter rauesten Bedingungen.“ Das Boot, das Thompson meint, heißt Phaedo³, ein 21 Meter langer Trimaran der MOD70-Klasse. Das Mehrrumpf-Rennboot aus Carbon kann mit gut 40 Knoten (zirka 74 km/h) über die Wellen rasen. Mit dem britischen Co-Skipper Thompson ist auch der Besitzer der Phaedo³, der US-Amerikaner Lloyd Thornburg, am Telefon. Die beiden ankern im Hafen Falmouth der Insel Antigua. Hier starten sie in Kürze ihre Kampagne 2017 beim RORC Caribbean 600, dem Hauptevent der regionalen Rennsaison. Zählt man allein die Inseln auf, die auf der 600 Meilen (rund 966 Kilometer) langen Fahrt angesteuert werden – Antigua, Anguilla, Montserrat, Guadeloupe, St. Kitts & Nevis –, fällt es schwer, das Event als etwas anderes als ein Rennen reicher Adrenalinjunkies zu betrachten, die einen Haufen Geld zu verbrennen haben.

Zumal Thornburg perfekt alle Klischees eines schwerreichen Speed-Freaks mit viel Freizeit erfüllt. Der 36-jährige Sohn eines Investors, der einen Fonds mit einem Volumen von 55 Milliarden Dollar verwaltet, fliegt mit eigenem Privatjet durch die Welt, ver verbringt die Freizeit beim Skydiving und mit schnellen Autos. Ver Verglichen damit wirkt ein Hochleistungs-Yachtrennen fast schon fantasielos. Was Thornburg aber egal ist – seine Leidenschaft für den Sport und für sein Rennboot sind echt. „Als ich begann, wollte ich um die Welt segeln“, erzählt er, „also baute ich ein geeignetes Boot – einen Katamaran – und segelte über den Südatlantik in die Karibik. Ich beschloss, damit Rennen zu fahren, und wir hatten auch ein wenig Erfolg. Aber dann begannen wir, die Sache richtig anzugehen, und nahmen vor drei, vier Jahren am Transpac (Regatta von L. A. nach Honolulu; Anm.) teil.“ Bei diesem Rennen begegnete Thornburg Thompson. „Die Rückfahrt war lang und langweilig. Genug Zeit, um über Zukunftspläne zu sprechen“, sagt Thornburg. Thompsons Lebenslauf liest sich wie ein Katalog der To-dos im Leben eines Extremseglers. Der 55-Jährige gewann das Volvo Ocean Race, holte die Jules Verne Trophy für die schnellste Umrundung der Welt in einem Segelboot und brach als erster Brite zweimal den Rekord der schnellsten Weltumsegelung. 2009 wurde er Fünfter bei der Vendée Globe, der Solo-Regatta um die Welt. Der impulsive Thornburg und der stoische Thompson scheinen auf den ersten Blick nicht allzu gut zueinanderzupassen, in Wahr Wahrheit ergänzen sie einander perfekt. Und in den wichtigsten Dingen sind sie sich ohnehin einig. Zum Beispiel entschieden sie auf der Rückreise von Transpac, auf MOD70-Trimarane umzusteigen. „Ich war bei einer Testfahrt dabei und hatte die Gelegenheit, zehn Minuten mit einem Trimaran zu segeln“, sagt Thornburg. „Es war überwältigend.“ Er versuchte sofort, einen MOD70 zu chartern – zunächst vergeblich. Der Traum vom Rennen mit dem hochmodernen Trimaran schien sich schon zerschlagen zu haben, als Ende 2014 Thompson anrief: Eines dieser Boote wurde in Frankreich zum Kauf angeboten. Thornburg zögerte nicht: „Wir schnappten es uns, ohne zu zögern. So hat alles begonnen.“

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Schwerarbeit: das Team an den Trommeln, über die die Leinen zum Segeltrimm geführt werden Eine Legende: Brian Thompsons Lebenslauf liest sich wie die To-doListe für rennfiebrige O≠shore-Enthusiasten.

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Seitdem machen Thornburg und Thompson die Phaedo³ zur weltweit wohl erfolgreichsten Yacht ihrer Art. Und unter­ boten en passant eine Reihe von Segel­Rekorden: etwa jenen über den Atlantik von Bermuda bis Plymouth um mehr als eine Woche. Oder jenen der America’s­Cup­Ikone Sir Ben Ainslie beim Rennen um die Insel Wight um fast eine halbe Stunde. Und zuletzt jenen von Monaco nach Porto Cervo in Sardinien um mehr als zwei Stunden. „Der Wechsel vom Katamaran zum Trimaran war ein Riesen­ schritt. Das Segeln bekam dadurch etwas Motorsportartiges“, sagt Thornburg. „Auch was die Herausforderungen an Bord betrifft. Nachts, allein vor der Küste, Wind mit 50 Knoten im Gesicht, es ist eisig kalt, du wirst im Boot rumgeschleudert. Bei keinem anderen Sport ist es schwerer zu beweisen, wie hart er wirklich ist, weil an den Start­ und Zielpunkten eigentlich immer gute Bedingungen herrschen. Aber ich kenne nichts Aufregenderes.“ „Die Kräfte sind unglaublich“, sagt Thornburg. „Es ist ein wahnsinniger Nervenkitzel, wenn du an die Grenzen dessen gehst, was noch zu kontrollieren ist – und dabei die schiere Power des Bootes erlebst.“ hompson ergänzt, dass das Boot so viel Power hat, dass der Schlüssel zum Erfolg nicht mal darin liegt, immer mehr Gas zu geben. „Die meiste Zeit musst du eher darauf achten, dass du diese Power halbwegs unter Kontrolle behältst. Oder kleinere Segel nimmst. Die Segel kannst du dir vorstellen wie bei einem Auto den Motor, nur dass du hier die Zylinder wechseln kannst. Das bedeutet in Summe eine Riesenzahl an Entscheidungen; welche Segel du setzt, welcher Kurs der schnellste und sicherste ist. Jeder kann schnell sein. Aber die wahre Herausforderung liegt darin, durchgehend schnell und sicher zu segeln.“

Für Thornburg machen diese Extreme den größten Reiz aus. „Du bist immer höchstens eine falsche Entscheidung davon ent­ fernt, die Karre an die Wand zu fahren. Wirklich extrem wird es nachts bei Regen. Während du durch die Dunkelheit rast, kannst du nur auf die Bordinstrumente achten und nach Bauchgefühl entscheiden.“ Eine weitere Herausforderung steckt in den natürlichen Grenzen des Menschen – allen voran die Müdigkeit, die irgendwann un­ weigerlich zum Hauptthema wird. „Aber egal wie müde du bist: Du kannst nur dann wirklich schlafen, wenn du keine großen Entscheidungen treffen musst und das Boot sicher segelt“, sagt Thompson. „Du musst dir also den Himmel ansehen und den Wetterbericht prüfen, damit du sagen kannst: ‚Okay, für die nächsten Stunden sind die Be­ dingungen stabil. Ich kann mich ohne Bedenken ausruhen.‘ Und du brauchst Schlaf, sonst triffst du falsche Entscheidungen.“ Thornburg formuliert es ein wenig unverblümter: „Es ist so, als würdest du versuchen, auf dem Rücksitz eines Pick Pick­ups zu schlafen, der mit mehr als 100 km/h über Schotter fährt.“ Schlaf ist nur eine der Sachen, die an Bord der rasenden Phaedo³ zur Herausforderung werden. „Es gibt keine Kleinigkeiten mehr“, sagt Thornburg. „Es fällt einem schwer, die Regenjacke anzu­ ziehen. Und du bist wegen des ewigen Schwankens schon er er­ schöpft, bevor du überhaupt an Deck angekommen bist. Oben ist es so, als würde dich ein Feuerwehr Feuerwehr­ schlauch empfangen. Und probier mal, bei hoher Geschwindigkeit Tee oder Essen zuzubereiten!“ Fehler passieren aber nicht nur in der Hitze des Gefechts. Das musste die Crew der Phaedo³ ver ver­ gangenes Jahr schmerzvoll beim „Rolex Middle Sea Race“ erfahren. Sie hatte einen soliden Vorsprung auf ihre Rivalen von Maserati her her­ ausgeholt, ehe ihr ein gravierender THE RED BULLETIN


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„Es ist, wie auf dem Rück­ sitz eines Pick Pick­ ups zu schlafen, der mit mehr als 100 km/h über Schotter fährt.“ Lloyd Thornburg

Kurs hart am Wind. Das Segeltuch ist maximal gespannt.

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Navigationsfehler unterlief. Von Siziliens Südwestspitze sollte es Richtung Lampedusa gehen. Doch die Phaedo³ bog falsch ab. Der Fehler kostete 100 Kilometer, das Rennen war verloren. „Auf See bist du vielen Kräften ausgesetzt, die dich zu Fehlern zwingen. Aber das ist drei Tage vor dem Rennen in einem Hotelzimmer passiert. Und wir haben ja eine Insel umrundet. Nur eben nicht die richtige!“ ie Crew machte den groben Lapsus auf umso spektakulärere Weise wieder gut, beim RORC Transatlantic Race vergangenen Dezember. „Wir steuerten auf die Nordspitze Teneriffas zu. Maserati lag nur sieben, acht Kilometer hinter uns“, erzählt Thompson. „Wir mussten uns entscheiden, auf welcher Seite von Las Palmas wir segeln sollen. Wir wählten die Strecke zwischen der Insel und Teneriffa – und nahmen damit das Risiko von schwachem Wind in

Kauf. Maserati nahm die sicherere Nordroute. Unser Risiko zahlte sich massiv aus. Im Ziel hatten wir einen Vorsprung von fast 500 Kilometern.“ Motiviert werden die Segler nicht nur durch die enthusiastischen Empfänge in den Zielhäfen, durch all die Rekorde und Auszeichnungen. Thornburg ist etwas anderes noch viel wichtiger: „All die moderne Technik heutzutage lenkt uns vom Wesentlichen ab, lässt uns den Fokus verlieren. Das Meer ist der perfekte Kontrast dazu. Allein schon diese Offenheit, dieser endlose Horizont, das erweitert dein Denken.“ Es ist gerade diese Klarheit des Lebens, die Thornburg fasziniert. Darin, sagt er, liegt der wirkliche Nervenkitzel, mit einem Boot wie der Phaedo³ zu segeln. „Wenn du da draußen bist, bist du absolut klar, du bist so fokussiert, wie du es an Land niemals sein könntest. Da draußen denkst du nicht mehr an Sachen wie deine Stromrechnung. Die Menschen würden das wahrscheinlich Flow nennen. Aber so viele Tage im Flow zu sein … das erlebst du nur an Bord. Ein unglaubliches Erlebnis. Einfach unglaublich.“ teamphaedo.com

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the red bulletin: 1989 schrieb „The Hollywood Reporter“ zur „Baywatch“Pilotfolge: „Natürlich beißen die Zuseher wegen der geölten Körper an.“ Hat sich ein Vierteljahrhundert später etwas am „Baywatch“-Mindset geändert? ilfenesh hadera (lacht): Na ja, klar geht es immer noch um Fitness, um gutes Aussehen. Zac Efron wurde zur Maschine. Und Dwayne war ohnehin nie etwas an­ deres. Aber der Film hat auch Witz und nimmt sich nicht super ernst, ohne dabei zur Parodie des Originals zu verkommen. Plus: Wir haben fette Explosionen und Verfolgungsjagden am Wasser! Wie empfindet man als Frau den Ver Vergleich von damals und heute? Das Lustige an meiner Figur (Stephanie Holden; Anm.) ist, dass sie die zugeknöpf zugeknöpf­ teste der drei Rettungsschwimmerinnen ist. Darum habe ich mich nie wie ein Objekt gefühlt. Dwayne Johnson sagte, du bist härter als ein Diamant. Hat er recht? Ich hatte das Glück, dass mich unglaub­ lich starke Frauen aufzogen: meine Mutter und meine Großmutter. Meine Groß­ mutter ist 84, aktiv, unabhängig, schlau, abenteuerlustig und verdammt hart. Das gilt auch für meine Mutter. Sie ist meine beste Freundin, und niemand ist so cool wie sie. Sie kommt aus Vermont und hat diesen lässigen Hippie­Vibe. ­­Vibe. Mum und Granny sind die mitfühlendsten, wunder wunder­ vollsten, liebenswertesten Frauen, die ich kenne, aber eben auch verdammt taff. Deine Eltern leiten das „African Services Committee“, eine New Yorker Organisation, die Flüchtlingen hilft. Dein Vater flüchtete ja selbst aus Äthiopien in die USA. Was an der Arbeit deiner Eltern hat dich am meisten geprägt? Sie brachten mir bei, dass ich wirklich immer versuchen soll, ein guter Mensch zu sein, in jeder Situation. Man weiß ja nie, was andere durchmachen mussten. Darum muss man Menschen mit Mit­ gefühl und Großzügigkeit begegnen.

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Top: Duskii Einteiler: Duskii Sonnenbrille: Vintage


MAN ALLES GIBT, KOMMEN, MÖCHTE, NICHT ZIEL ERREICHT.“ SCHÄMEN,

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WO MAN HIN

UM DORTHIN ZU

MUSS MAN SICH

FÜR DEN WEG

AUF DEM MAN SEIN

Stylist: CHRISTINA PACELLI, TheOnly.Agency Assistant Stylist: CAROLINE CURTIS Hair: MATT FUGATE, Exclusive Artists using Kerastase Paris Make-up: CAROLA GONZALEZ, Forward Artists

Hat diese Einstellung deiner Eltern einen Anteil an deinem Erfolg beim Film? Hm … wenn ich mir ansehe, was meine Eltern leisten, dann kommt mir meine Schauspielerei ziemlich dürftig vor. Verstehst du, was ich meine? Aber mit der Schauspielerei kannst du doch enorm viele Menschen erreichen. Das stimmt, aber man muss sich ständig an die Möglichkeiten dieses Jobs erinnern. Ich schätze mich glücklich, jeden Tag das tun zu können, was ich liebe. Jahrelang arbeitete ich in einem Restaurant, ich schlug mich durch, um die Rechnungen bezahlen zu können. Was war ich denn? Eine Bedienung, keine Schauspielerin. Aber so sah ich das nie, das hätte ja nichts gebracht. Solange man alles gibt, um dorthin zu kommen, wo man hin möchte, muss man sich nicht für den Weg schämen, auf dem man sein Ziel erreicht. Jetzt hast du es geschafft. Der Traum ist wahr, ja. Aber es ist hart, wenn mich meine Eltern wegen einer abgelehnten Förderung anrufen und ich am Strand in meinem roten Bikini rumstolziere. Sagen wir mal: Von außen ist der Einfluss der Arbeit meiner Eltern auf meine nicht leicht zu erkennen. Aber als Celebrity kannst du doch Gutes für die Sache tun! Das stimmt auch, ja. Und endlich spüre ich, dass ich mich nützlich machen kann. Vor kurzem gründeten meine Eltern einen Jugendausschuss und fragten mich, ob ich eine Rede halte, um das Ganze anzuschieben. Ich rede nicht gerne vor Leuten, aber ich habe ihnen zugesagt, ein Video zu machen. Und ich dachte mir, wäre es nicht cool, wenn Dwayne die Kids zu Beginn begeistert? Jeder liebt The Rock. Ich musste ihm das nicht groß erklären. Er wusste, was meine Eltern machen, meinte nur: „Klar, ich bin dabei“, und machte das coolste, netteste Video, das man sich vorstellen kann.

Apropos: Dwaynes Instagram-Post hast du mit „Für alle, die mich auslachten, als ich 1997 beim Schwimmen vom Startblock fiel“ beantwortet. Klär uns auf. Ich war im YMCA-Schwimmteam, bevor ich zur Highschool ging. Beim letzten Bewerb machte ich mich auf dem Startblock bereit – aber ich fiel noch vor dem Startschuss ins Wasser. Der wohl peinlichste Moment meines Lebens. Ich wollte nie mehr auftauchen. Schrecklich. Wie gut schwimmst du heute? Ich bin eine ziemlich gute Schwimmerin. Zwei Monate lang trainierten wir zweimal die Woche, je zwei Stunden am Stück. Ist jetzt nicht die Welt, aber bei zwei Stunden im Pool geht etwas weiter. Voll krasses Training, ein Ganzkörper-Workout. Wie war denn die Stimmung am Set? Wir hatten eine großartige Zeit. So viele unterschiedliche Charaktere. Alexandra Daddario etwa ist ein Clown. Sie kommt auch aus New York, es war schön, noch jemanden von dort dabei zu haben. In den TV-Shows der 1990er hörte man immer wieder von Zickenalarm. Keine Spur! Drei Mädels im Badeanzug – da erwartet offenbar jeder, dass es da gleich mal heftig abgeht, dass abschätzige Kommentare kommen. Aber da war gar nichts. Wahrscheinlich ist es auch nur die Erwartung, die Leute haben, wenn drei Mädels aufeinandertreffen. Auf dem Set jedenfalls haben wir alle unser Bestes gegeben – und keine hat versucht, die anderen auszustechen. Auf gewisse Art definiert ihr neu, was es heißt, ein „Baywatch“ babe zu sein. Was für ein schräger Ausdruck – was soll das überhaupt bedeuten? Dass man seine Intelligenz nie ver verstecken soll, um Männer nicht einzuschüchtern? Die alten „Baywatch“Zeiten sind ja so was von vorbei … Und das ist gut so. „Baywatch“ kommt am 2. Juni ins Kino

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MAGNUM

FORCE 70 JAHRE SPORT-FOTOGRAFIE 1947 gründeten die Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, William Vandivert, George Rodger und David Seymour (alias Chim) in New York eine Fotoagentur, und weil dabei (angeblich) eine 1½-Liter-Champagnerflasche im Spiel war, gaben sie ihrer Agentur den Namen Magnum. Gegründet als Kooperative, um in Sachen Qualität und Honorare souveräner gegenüber Kunden auftreten zu können, entwickelte sich Magnum dank seiner kreativen Mitglieder zur Messlatte der Pressefotografie – in jedem Bereich des Genres. Im Red Bulletin, das künftig mit Magnum kooperieren wird, zeigen wir die besten Sport-Beispiele aus siebzig Jahren Visual Storytelling.

Text: Robert Sperl

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MICHAEL SCHUMACHER Peter Marlow, 2001

Die Melancholie eines dreifachen Weltmeisters: Michael Schumacher entspannt sich im Zuge von Testfahrten in Mugello, Italien, in seinem Wohnmobil. Peter Marlow gelang hier, was nur exzellente Fotografen beherrschen: Er machte sich quasi unsichtbar – und das Foto zum Gemälde.

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WASSERSPRINGER IN SANT’ELIA

Ferdinando Scianna, 1982

Der Sizilianer Scianna war eine rare Doppelbegabung, sowohl brillanter Schreiber als auch begabter Fotograf. Als Meister des Moments lässt er auch Inszenierungen aussehen wie Produkte des Zufalls – wie hier in Sant’Elia nahe Siracusa, Sizilien.


ARNOLD SCHWARZENEGGER Elliott Erwitt, 1977

Aufgewachsen in Paris und Mailand, 1939 in die USA emigriert, hatte Elliott Erwitt bereits mit Stars wie Marilyn Monroe gearbeitet (und Bob Dylan noch vor sich), als er Arnold Schwarzenegger fotografierte. Ebenfalls Emigrant, war Schwarzenegger damals als Bodybuilder bereits eine BerĂźhmtheit.

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RUGBY-TRAINING John Vink, 1999

Fabrikarbeiter, Marktfahrer, Bauern: Das Rugby-Team der südfranzösischen Kleinstadt Villefranche-de-Lauragais setzt sich aus Amateuren zusammen. Ehrgeizig, aber ohne Tagesfreizeit, weshalb die Sportler nur abends trainieren können. Geübt wird dann bis spät in die Nacht, oft bis zur völligen Erschöpfung.

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TOUR DE FRANCE Harry Gruyaert, 1982 Bekannt wurde Harry Gruyaert mit Reportagen über Marokko, Indien und Ägypten. Als gebürtiger Belgier hatte er jedoch auch stets ein emotionales Nahe­ verhältnis zum Radsport und damit zur Tour de France. Dort waren es nicht nur die Stars, die ihn faszinierten, sondern auch Nebendarsteller wie der Öster­ reicher Harald Maier, der im Foto oben in voller Fahrt zeitsparend verarztet wird, oder skurrile Episoden wie der Sitzstreik auf der 12. Etappe, ebenfalls 1982.

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IM VÉLODROME D’HIVER Henri Cartier-Bresson, 1957

Der Mitbegründer von Magnum, das Genie der Schwarzweiß­ fotografie, setzte jahrzehntelang Maßstäbe. Sein Credo: sich auf leisen Sohlen, quasi stumm, annähern – ein Wort kann alles verderben – und den entscheidenden Augenblick einfangen. So wie hier in der Pause beim Sechstagerennen in Paris.


MUHAMMAD ALI Abbas Attar, 1974 (oben), Thomas Höpker, 1966 (unten) Zwei Ansichten des besten Boxers aller Zeiten. Oben in Kinshasa vor seinem epischen Kampf gegen George Foreman, dem „Rumble in the Jungle“ – schier unverwundbar, unbewegt, unbeeindruckt von der internationalen Presse. Unten in London, beim Besuch von Dreharbeiten, von einer nervösen Biene irritiert – empfindsam, verschreckt, ja ängstlich. Dabei hatte Ali auf seinen seidenen Bademantel, mit dem er den Ring betrat, den Spruch „Float like a butterfly, sting like a bee“ aufsticken lassen.

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CASSIUS CLAY

Philippe Halsman, 1963

101 Covermotive des berühmten „Life“-Magazins stammen von dem amerikanischen Fotografen, dazu herausragende Porträts von Dalí, Einstein oder Chagall. Das schafft nur, wer wie Halsman stets tiefer blickte: „In jedem Gesicht versteckt sich das Geheimnis eines anderen Menschen.“ Als Halsman den jungen Box-Profi und Olympiasieger von 1960 in New York fotografierte, hieß der noch Cassius Clay, ließ aber bereits sein zweites Gesicht erahnen: das des unumstrittenen Weltmeisters.

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MEXIKANISCHES RINGEN Alex Webb, 1978

Der Amerikaner Webb sieht sich als Straßenfotograf: Das heißt leben mit permanenten Konflikten und Konfrontationen, während du ­deinem inneren Kompass folgst. Bisweilen sucht er auch die Auseinandersetzung u ­ nter einem Dach, wie hier beim „Lucha libre“.

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DER BOXER

Peter Marlow, 1996 Ihre Kämpfe finden im Rampenlicht statt, doch im Training tauchen die Boxer ab in die triste Atmosphäre der Gyms, wo es nach Schweiß riecht und nach geplatzten Träumen. Hier „Prince“ Naseem Hamed, damals WBO-Weltmeister im Federgewicht, bei einem Adidas-Werbedreh, in New York.

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MARADONA John Vink, 1986 Argentinien wurde 1986 Fußball-Weltmeister, mit einem 3:2 im Endspiel gegen Deutschland. Für John Vink steht Argentiniens Nummer 10, Diego Maradona, sinnbildlich für den Erfolg: zum einen durch sein spielerisches Genie, zum anderen durch ein schlitzohrig gegen England erzieltes Tor. Die Hand Gottes sei dabei im Spiel gewesen, beteuerte Maradona hinterher, und der WM-Titel adelte seinen Betrug.

EN GARDE! Christopher Anderson, 2015 Der gebürtige Kanadier Christopher Anderson wurde durch seine Fotos aus den Kriegsgebieten dieser Welt bekannt. Da war es gewiss eine erfreuliche Alternative, einmal in der ältesten Fechtschule in Paris arbeiten zu dürfen, in der Salle d’Armes Coudurier (nahe Notre-Dame). Auch hier werden Kämpfe mit äußerster Vehemenz ausgetragen, jedoch nach streng einzuhaltenden Regeln.

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FUSSBALL Abbas Attar, 1976 (oben), Harry Gruyaert, 1998 (unten) Warum Fußball das faszinierendste und weltumspannendste aller Spiele ist? Zwei Fotos mögen als nonverbale Antwort genügen. Ob in den Untiefen eines regengetränkten Spielfelds in Guapi, an Kolumbiens Pazifikküste, oder der roten Erde auf dem Trainingsplatz von Canon Sportif de Yaoundé, Kamerun: Windschiefe Tore zur Orientierung, ein Ball und der Ehrgeiz der Spieler reichen aus, um ein wahres Feuer der Begeisterung zu entfachen.

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MAGNUM FORCE 70 JAHRE SPORTFOTOGRAFIE

ROBERT CAPA/INTERNATIONAL CENTER OF PHOTOGRAPHY/MAGNUM PHOTOS,RENE BURRI/MAGNUM PHOTOS, HELGE KIRCHBERGER PHOTOGRAPHY/RED BULL HANGAR-7

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ls die Fotoagentur Magnum im Frühjahr 1947 bei einem Mittag­ essen im New Yorker Museum of Modern Art gegründet wurde, hatten ihre Gründungsväter mit Sport wenig im Sinn. Robert Capa, William Vandivert, David Seymour, genannt „Chim“, George Rodger und Henri Cartier Cartier­ Bresson waren Kriegsberichterstatter ge­ wesen. Nun trieb sie an, die Neugier der Menschen nach anderen Dingen als den Schrecken des Krieges zu befriedigen. Eine Mischung aus Reportern und Künstlern, waren Magnum­Fotografen auf der Suche nach ungewöhnlichen Formaten. Sie fühlten sich dabei nur der höchsten Qualität verpflichtet: Bis heute haben sich nur knapp 100 Fotografen für eine Mitarbeit bei Magnum qualifiziert. Oft war ihre Arbeit ein Aufbegehren gegen den Mainstream, den die Magazine, Illustrierten und Zeitschriften der dama­ ligen Zeit vorgaben. Da war es doppelt sinnvoll, dass Magnum sich nicht nur als künstlerische Instanz etablierte, sondern auch als wirtschaftliches Konstrukt – die Mitglieder leisteten Beiträge, die allen zugutekamen –, was für die notwendige Unabhängigkeit gegenüber Kunden sorgte. Auch wenn sportliche Themen speziell in der Gründerzeit nahezu keine Rolle spielten: Wenn ein Robert Capa oder ein Henri Cartier Cartier­Bresson sich in diesem Bereich äußerten, ließ sich ihre Meister Meister­ schaft nicht verbergen. Capas Aufnahmen von Ringern in Georgien von 1947 waren etwa so eine fabelhafte Fingerübung. In welchem Ansehen Capa damals stand, belegt folgende Tatsache: Der Autor einer Russland­Reportage im „Ladies’ Home Journal“, der Pulitzer Pulitzer­ und spätere Nobel­ preisträger John Steinbeck, wurde damals mit 3000 Dollar honoriert. Capa bekam 20.000 Dollar. (Ein Mittelklasseauto kostete zu der Zeit rund 1500 Dollar.)

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Magnum-Fotografen als Miterfinder einer Sprache, die jedes Auge versteht: James Dean von Dennis Stock (o.), „D-Day“ von Robert Capa (Mitte), Ché Guevara von René Burri (u.). Und: der Katalog zur Jubiläums-Ausstellung.

Fachlich war es für die Magnum­Foto­ grafen problemlos, sich im Genre Sport zurechtzufinden. Capas berühmtes Credo „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nahe genug dran“ galt zynischerweise für Aufnahmen unter feindlichem Feuer ebenso wie für Pferde­ rennen, Ringkämpfe und Baseballspiele. Auch das Handwerkszeug für den Ein­ satz im Schützengraben hatte eine ähn­ liche Qualität wie für die Arbeit an der Laufbahn: kleine, schnell bedienbare Fotokameras und sensibles Filmmaterial. Und wenn Cartier Cartier­Bresson in seinem 1952 erschienenen Buch „Images à la sau­ vette““ („Bilder im Vorübergehen“) von der Pflicht des Fotografen spricht, stets bleibende Eindrücke von flüchtigen Ereig­ nissen zu kreieren, trifft er exakt den ent­ scheidenden Punkt der Sportfotografie bei Magnum: Ziel war nicht, eine Aktion

bloß einzufrieren, damit der Betrachter diesen Moment noch einmal „konsumie­ ren“ konnte. Es ging darum, eine Aktion regelrecht zu entschlüsseln. Doch der noch viel wichtigere Punkt war: Magnum­Fotografen waren auch im Genre Sport grandiose Geschichten­ erzähler. Ihre Fotos sind nicht der Zucker Zucker­ guss, sondern die Torte. Ein einziges Bild mit seiner Vielzahl an Details, Phrasen, Schattierungen und Zwischentönen reicht aus, um eine zweite, dritte, ja vierte Ebene eines Ereignisses herauszuschälen, welche die Phantasie des Betrachters erst anregten und ihm halfen, ein Ereignis zu Ende zu denken. Magnum­Fotografen nahmen Sport stets als eine spezielle Herausforderung an, so zum Beispiel Jonas Bendiksen. Der reißt sich im Winter oft von seiner Arbeit als Dokumentarfotograf los, um beim Ski­ fahren spezielle Motive einzufangen. Etwa 2014, als er mit Freeskier Henrik Windstedt unterwegs war und danach schwärmte: „Die interessantesten Momente für mich sind die, wenn Kunst auf Sport trifft.“ Magnum­Fotografen sind auch bereit, mehr Mühe zu investieren und geduldig auf den rechten Moment zu warten. Thomas Höpker, dem wir einige der eindringlichsten Muhammad­Ali­Bilder verdanken, begleitete den Boxer fast drei­ ßig Jahre lang. Höpkers Ziel war, irgend­ wann unsichtbar zu sein: Erst dann war der verschlossene Ali zu enträtseln. Höpkers Vorbild war wohl Magnum­ Kollegin Inge Morath. Die geradezu in die Haut von Marilyn Monroe schlüpfte, um 1960 auf dem Filmset von „The Misfits“ an deren wahres Ich heranzukommen. „Die Monroe beherrschte alle Tricks, um zu posieren und sich zu verstellen“, erzählte Morath. Doch irgendwann kam ihr Moment. magnumphotos.com

MAGNUM ZU GAST IM SALZBURGER HANGAR-7

Die Ausstellung „70 Jahre Sportfotografie“ wird von 5. April bis 1. Mai bei freiem Eintritt im architektonisch einzigartigen Hangar-7 zu sehen sein, der eine Sammlung von historischen Flugzeugen der Flying Bulls sowie Formel-1-Rennwagen beherbergt. Der Hangar-7 bietet aber nicht nur Raum für Kunstausstellungen, sondern ist mit seinem Restaurant „Ikarus“, zwei Bars, einer Outdoor Lounge und einem Café auch ein Treffpunkt für (kunstliebhabende) Genießer. hangar-7.com

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M A E T ILDIN BU


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HEN C S N E M 8 3 , XEN O B T R ND O P S N 64 TRA EN, 4 BIKES, 2 FAHREERDUET: I N AUS 10 NARTAIOUS EINE EINHEIT SGCPH-MTEAM. WIE MAN DRABOX VON KTMS MOTO IN DE

r er Jessne Text: Wern

Fotos: Gre

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Unmittelbar nach der Session erster Ansprech­ partner: Crew Chief Tom Jojic

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„WAS ICH MIR WÜNSCHE? DIE ERFAHRUNG VON ZEHN TEST­TAGEN MEHR.“ BRADLEY SMITH, WERKSFAHRER


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ie besteht man als Rookie gegen den Platzhirsch? Nicht durch Kopieren. Nur wer seinen eigenen Pfad sucht, kürzere Wege geht und zielorientierte Hemdsärmeligkeit über hierarchische Strukturen stellt, hat eine reelle Chance, die Etablierten auszuhebeln. Wie KTM den Einstieg in die Königsklasse des Zweiradsports anlegt, ist ein Muster Muster­ beispiel dafür.

„Egal ob Regen oder nicht, langsam brauche ich eine Aussage“, sagt Günter Bauer, der Chefdesigner des Chassis. Das Warten zerrt an den Nerven, und man will endlich arbeiten. In der Nacht davor sind schwere Schauer über die Rennstrecke von Sepang, Malaysia, gezogen, und nun, zu Mittag, ist die Strecke immer noch nicht ganz auf­ getrocknet. Nicht so jedenfalls, dass die Techniker vernünftige Rückschlüsse ziehen könnten. Zwar ist das bereits der 46. Testtag in der noch jungen MotoGP­Geschichte von KTM, zwar ist in den Bikes der beiden Piloten Pol Espargaró und Bradley Smith ­ bereits die x­te Version eines Rahmens verbaut, aber in diesem Biotop ist das KTM­Team blutiger Rookie. Sepang ist der erste offizielle Test der Saison 2017, erstes Messen mit der Konkurrenz, erster Ernstfall. Gegner wie Honda, Yamaha, Ducati haben jahrzehntelange Erfahrung und bewegen sich am technischen Optimum: KTM muss noch die Grundlinie finden. „Was ich mir wünsche?“ Rider Bradley Smith in seinem Klappstuhl links in der Box fährt sich über den kahl rasierten Schädel: „Die Erfahrung von zehn Testtagen mehr.“ ­ ­Manager. 15 Jahre lang hat Einen ficht das nicht an: Mike Leitner, 54, den KTM­Team er bei Honda in unterschiedlichen Positionen in der MotoGP gearbeitet, unter anderem als Crew Chief des mehrmaligen Vizeweltmeisters Dani Pedrosa. Seine wichtigste Auf Auf­ gabe bei KTM war und ist es, von der grünen Wiese weg ein Team aufzubauen, das es mit seinem früheren Arbeitgeber aufnehmen kann, mehr noch: das Weltmeisterteam der der­ einst schlagen soll – mit dessen ureigenen Methoden. Leitner: „In Mattighofen machen wir Dinge anders. Wir fragen nicht lang, sondern handeln. Egal wie viele Nationalitäten du an Bord hast: Das Mutterhaus gibt die Kultur vor.“ Das heißt in diesem Fall: keine langatmigen Board Meetings, keine Abstimmung mit einer fernen Konzernzentrale, sondern kurze Wege und Eigenverantwortung.

37 Leute, die mit dieser Philosophie zurechtkommen, hat Leitner ausgesucht, zum Großteil kommen sie natürlich aus dem „Metier“. Jetzt müssen sie lernen zusammenzuarbeiten. „Das größte Genie hilft dir nichts, wenn es lieber daheim am Laptop sitzt oder während der Arbeit auf die Uhr schaut. Jeder, der in meinem Team ist, muss für die Sache brennen, leidensfähig sein und das ständige Unter Unter­ wegssein wegstecken können. Den fach­ lich Besten kannst du nicht brauchen, wenn er mit der Situation in der Box nicht umgehen kann: dem Druck, der Enge, dem Stress. Das Fahrerlager gebiert einen eigenen Menschenschlag.“ Der Großteil spricht bereits eine gemeinsame Sprache, als er hierher zum Test kommt. Aber jetzt muss KTM seine eigene entwickeln. Andreas Rieger ist einer der wenigen „Zivilisten“, die sich für die Arbeit an der Strecke qualifiziert haben, ein Mann ohne MotoGP­Erfahrung. Der Mechaniker hat früher bei einem KTM­Händler


„WAS BRAUCHEN WIR? KURZE WEGE, EIGENVERANTWORTUNG.“

Pro Fahrer kümmert sich ein Dutzend Fachkräfte allein um die Technik des Bikes.

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Als einziger Her­ steller im Feld baut KTM die Rahmen aus Stahl statt Alu. Auch beim Fahrwerk geht man eigene Wege.

„DAS MÜSSEN WIR UNTER KONTROLLE KRIEGEN.“ POL ESPARGARÓ SUCHT SEIN HECK.


geschraubt, bevor er sich ins Werksteam hocharbeiten konnte. „Gestern waren wir von 8 bis kurz vor 23 Uhr in der Box, mit 15 Minuten Mittagspause.“ Immerhin gibt es Einzelzimmer für alle: „Wenn du abends nicht die Tür hinter dir zumachen kannst und so ein wenig Privatsphäre kriegst, drehst du irgendwann durch.“ Sein Boss Mike Leitner pflichtet bei: „Selbst wenn ich den Großteil aus Kandidaten rekrutiert habe, die Stress gewohnt sind: Du willst ein Team, das das ganze Jahr hindurch funktioniert. Die Leute brauchen Freiräume und eine Möglichkeit zum Rückzug. Wir kleben ohnehin den ganzen Tag aufeinander.“ Dass es 38 Personen braucht, um zwei Bikes auf die Rennstrecke zu bringen, klingt erst mal nach viel. Und doch gibt es mehr Jobs als Köpfe. Leitner: „Mir ist lieber, wir rücken zusammen und teilen die Aufgaben, als dass einer an der Strecke steht und nicht weiß, was er tun soll: so groß wie nötig, so klein wie möglich.“

DAS TEAM: SO GROSS WIE NÖTIG, SO KLEIN WIE MÖGLICH.

Kein Platz für Ausreden: Dank Telemetrie ist der Fahrer genauso gläsern wie seine Rennmaschine.

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ie Truck-Fahrer sind etwa auch für die Rennreifen zuständig, und während die Fahrer auf der Strecke sind, sind sie es, die über Pit-Boards – Tafeln, die über die Boxenmauer gehalten werden – mit den Fahrern kommunizieren. Denn Boxenfunk wie in der Formel 1 gibt es in der MotoGP nicht. Und so fällt scheinbar minder wichtigen Chargen eine ganz entscheidende Rolle zu. „Jeder Fahrer will seine eigene Art der Kommunikation, du musst dich in ihn und den Rennverlauf reinfühlen“, verrät einer der Jungs. „T während eines Rennens hieß etwa bei einem: Time. Zeit, anzugreifen. Manchmal war das ganze Board voll mit harten T.“ In Mike Leitners Auffassung von Teamgeist gibt es keine unwichtigen Jobs: „Der, der das Kettenschloss vernietet, ist so wichtig wie jeder andere. Das habe ich allen gleich am ersten Tag gesagt: Was nützt mir der stärkste Motor, die beste Elektronik, wenn sich die Räder nicht mehr drehen? Dieser Respekt vor dem Kollegen wird von oben gelenkt und gelebt.“ Hier hilft ihm sein Vorwissen: „Ich habe in beinahe jeder Position gearbeitet. Daher kann ich mich in meine Mannschaft hineinversetzen und verstehe, warum sie welche Entscheidungen getroffen hat. Mein Job? Das Gesamte zu begreifen und zu optimieren. Kein Tag, an dem ich nicht eine Verbesserung anstoßen würde.“ In der Box herrscht mittlerweile Betriebsamkeit. Die Strecke ist komplett aufgetrocknet, das Testprogramm beginnt. Fünf Runden, dann wieder in die Box, um ein besseres Set-up zu finden. Jeder THE RED BULLETIN

Der Boss: Mike Leitner, im Fahrerlager sozialisiert. Ein Muskelpaket mit eisernen Nerven, das nichts überrascht. Schon gar nicht beim Testen.

Fahrer hat zwei Bikes. Selbst die Piloten können optisch keinen Unterschied ausmachen, „aber wenn du draufsitzt, spürst du ihn nach wenigen Metern“, sagt Bradley Smith. Nuancen machen den Unterschied aus: die Wandstärke des Rahmens, ein geringfügig anderes Innenleben der Gabel. Bevor ein Fahrer auf die Strecke geht, wird aus dem hinteren Teil der Box eine Garnitur Räder geholt, auf 90 Grad er erhitzt. Nun werden zwei Carbon-Bremsscheiben montiert, Stückpreis: 5000 Euro. Die Räder kommen in Position, die Bremssättel werden angeschraubt, die Bremsanlage entlüftet und mit frischer Bremsflüssigkeit gefüllt. Was beim örtlichen Bikeshop nach einem Service mit Wartezeit klingt, ist hier Routine. Zwölf Liter Benzin werden aus der Kühltruhe im Boxentrakt geholt und abgefüllt. Kühltruhe? Ja, denn im Rennen muss die Temperatur des Treibstoffs zwischen 15 und 20 Grad betragen. Man mischt also Benzin auf Raumtemperatur so lang mit gekühltem, bis man „legal“ unterwegs ist.

Kaltes Benzin hat weniger Volumen, man könnte damit mehr als die erlaubten 22 Liter mitnehmen, daher die Übung. Heizdecken runter, der 270 PS starke V4-Motor startet, sein Urschrei aus TitanAuspuffrohren erhellt die Boxengasse. Zwölf Minuten später ist Pol Espargaró wieder da. Ein Laptop wird angeschlossen, Daten werden ausgelesen. Ein Ventilator kühlt die Elektronik des Bikes am Stand. Ein Schluck aus der Trinkflasche, dann Debrief: „Am Beginn der Bremsphase verliert das Hinterrad Grip. Ich muss den Bremsdruck modulieren. In dieser Phase tänzelt das Heck. Das müssen wir unter Kontrolle kriegen.“ Der Fahrer ist der Boss. Sein Crew Chief Paul Trevathan gibt Anweisung an Chefmechaniker Christophe Leonce, die Jungs machen sich an die Arbeit. Während Mike Leitner kurz bei seinem Fahrer nachfragt, wird die Ver Verkleidung demontiert, der Schwingendrehpunkt um Millimeter verändert, der Dämpfer angepasst. Und weiter geht’s. Für Laien mag das alles sehr routiniert wirken, doch nicht für Mike Leitner: „Wir haben überall Verbesserungspotential.“ Diese Einstellung zieht sich durchs ganze Team. Jeder sucht in seinem Bereich. Mechaniker Andreas Rieger: „Das Bike muss schrauberfreundlicher werden. Ein Motortausch dauert noch drei Stunden. Im Ernstfall zu lang. Wir haben noch viele Kabelbinder und einfache Lösungen, wo am fertigen Bike Clips und Schnellverschlüsse sitzen. Crasht ein Fahrer im Qualifying, zählt jede Sekunde.“ Chassistechniker Günter Bauer: „Für den nächsten Test bauen wir neue Rahmen. Auch die Verkleidung wird sich ändern.“ Motorenbauer Kurt Trieb: „Unsere Updates kommen später im Laufe der Saison.“ Pilot Bradley Smith: „Das Team ist schon recht gut, aber jeder Einzelne muss noch ein Prozent aus sich rausquetschen. Wenn 38 Menschen jeweils ein weiteres Prozent Leistung in ihrem Bereich finden, ergibt das unterm Strich eine ganze Menge.“ Darin sieht Smith den größten Unter Unterschied zwischen Werks- und Satellitenteams, die bis dato seine Arbeitgeber waren: „In einem Werksteam gibt es keine 99 Prozent.“ Das ist genau die Einstellung, die Mike Leitner sehen will. Und dann? „Dann kriegen wir bei den ersten Rennen kräftig eine über den Schädel, rücken noch näher zusammen und beginnen, den Rückstand auf die etablierten Teams abzutragen. Wenn du gewinnst, funktioniert jede Truppe. Aber wenn du unten liegst, dann entscheidet der Charakter.“ „Ready to Race: KTM Goes MotoGP“-Doku on Demand auf redbull.tv 77



IM KOPF DES DJs THE RED BULLETIN

Welcher Plan steht hinter der Playlist eines Top-DJs? Helfen Beats gegen Müdigkeit? Und wie bringt man tausend Menschen um sechs Uhr früh zum Tanzen? Die Reportage einer extralangen Clubnacht – live aus dem Kopf des Berliner Techno-DJs Alex.Do. Text: Andreas Rottenschlager Fotos: Yuki Lutz

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5:50

EIN SAMSTAG

Mitte Februar, morgens um 5.35 Uhr, auf der Autobahn Richtung Köln: Alex.Do, Berliner Techno-DJ mit zehnjähriger Er Erfahrung, wird in einem schwarzen Jaguar F-Pace SUV an seinen letzten Arbeitsplatz für diese Nacht chauffiert. Der 27-Jährige soll erstmals im Kölner Bootshaus-Club spielen, laut Szene-Bibel „DJ Mag“ 2016 einer der Top-20-Clubs der Welt. Nicht nur das: Auf Alex.Do wartet eine besondere Herausforderung, das Closing-Set, Beginnzeit: fünf Uhr morgens. Doch der Wagen hat jede Menge Verspätung.

5:35

Ich mag es nicht, wenn die Nacht nicht nach Plan läuft … Wir schleichen mit 70 km/h durch den Neuschnee … ich bin mir sicher, dass wir nicht pünktlich ankommen. Im Bootshaus warten tausend Leute auf mein geplantes Set. Wegen der Ver Verspätung wird meine Spielzeit drastisch gekürzt. Die Play Playlist, die ich vorbereitet habe, ist nutzlos. Ich muss mich thematisch umorientieren.

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Endlich angekommen, das muss es sein, dieses Gebäude, das aussieht wie eine alte Fabrik oder eine Werft. Vor dem Absperrgitter warten Leute in dicken Winterjacken. Haben die überhaupt noch Bock? Langsam macht sich Anspannung bemerkbar, und ich fühle mich nicht mehr müde. Der Gig im Bootshaus ist eine doppelte Herausforderung für Alex.Do. Mit Chris Liebing, einem Pionier der deutschen Techno-Szene, und Rødhåd, dem Aushängeschild von Alex.Dos Berliner Plattenlabel Dystopian, haben zwei Spitzen-DJs den Abend eröffnet.

Zudem hat Alex.Do nur noch eine Stunde Zeit für das Closing. Diese Sets entscheiden stets darüber, wie die Besucher die Nacht in Erinnerung behalten. 5:55

Gut! Die Leute tanzen noch. Die Stimmung scheint ausgelassen zu sein. Hoch zum DJPult. Es ist recht dunkel, eine Stufe, zwei. Da steht Rødhåd und spielt gewohnt routiniert seine einprägsamen Tracks. „Musstest Überstunden machen, was?“ Er grinst. Schnell raus aus der Jacke. Ein Schluck Wasser. Neu orientieren … Rødhåd spielt deepen, monotonen Techno – absolut passend für die Uhrzeit … In genau diese Richtung muss ich jetzt auch gehen.

6:01

Rein mit dem USB-Stick, 5000 Songs … Auf meiner eigentlichen Playlist sind Tracks, die ich definitiv nicht mehr spielen kann, zu wenig Zeit, die Stimmung viel zu aufgedreht. Ich werde vor tausend Leuten improvisieren müssen … Der letzte Track

von Rødhåd läuft schon … scrollen … scrollen … der Einstieg könnte passen: „Ricardo Garduno – Alteraciones de Amor“ – klassischer Techno, repetitiv, hypnotisch … das macht Sinn!

6:15

Ich muss Rødhåds Energie-Level halten … Seinen hypnotischen Sound zu übernehmen, finde ich gerade sehr willkommen. Zum Ende hin kann ich noch mal melodiöser werden. Für ein Closing-Set gibt es zwei Strategien, sagt Alex.Do. Erstens: die Stimmung bis zum Schluss am Kochen halten. Zweitens: die Leute noch einmal auf aufputschen, dann einen sanften Übergang schaffen, der die Besucher in den anbrechenden Tag entlässt. Nummer zwei ist die schwierige Variante. Techno-Ästhet Alex.Do will sie in 45 Minuten umsetzen.

6:20

Die Leute, die auf dem Dancefloor bis sechs Uhr durchhalten, bleiben auch bis zum Ende. Der harte Kern. Sie muss ich erreichen. Was fühlen sie gerade jetzt? Ich muss ihre Gesichter erkennen … das geht nur in den Sekundenbruchteilen, in denen das grelle Licht aufblitzt. Da! Die Leute in der ersten Reihe tanzen mit geschlossenen Augen … die schweben förmlich. Ein gutes Zeichen.

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„Wer um sechs Uhr früh noch tanzt, hält bis zum Ende durch“, sagt Alex.Do über sein Publikum, „das ist der harte Kern.“


Die entscheidende Phase des Abends: der Übergang in den entspannten Teil des DJ-Sets. Techno-Ästhet Alex. Do hat dafür weniger als eine Stunde Zeit.


„ALEX.DOs NACHT ENDET UM 7.30 UHR. NÄCHSTER STOPP: ROTTERDAM.“

6:35

Erstaunlich, wie schnell man in den Maschinenmodus abdriftet. Die Track-Auswahl in den letzten 15 Minuten passierte fast automatisch. Gerade läuft „Lattice“ von Marcel Dettmann. Für mich ein AllTime-Favourite. Ultra-reduziert, nur drei bis vier rhythmische Elemente. Der Track erzeugt einen Sog …

6:55

Mit dem letzten Lied möchte ich noch mal einen Akzent setzen … mein Remix von Howlings „Phases“, welcher erst in den nächsten Monaten erscheint. Geschwindigkeit rausnehmen … behutsam reinfaden. Wie nimmt ihn das Publikum auf?

6:59

Der ganze Saal wird von orangefarbenem Licht geflutet. Der Lichtmann weiß, was er tut … er unterstützt meine atmosphärische Musik. Jetzt kann ich alle sehen … die Leute hören langsam auf zu tanzen …

6:38

… und das tut er wirklich. Ich habe das Gefühl, dass sich alle dem Track hingeben.

7:01

Einige haben die Augen noch immer geschlossen, Wahnsinn … klatschen … Puh! Mission accomplished.

Die entscheidende Phase des Abends sei der Übergang in den ruhigeren Teil des Sets, sagt Alex.Do. Ein guter DJ müsse „Brücken bauen“, müsse – wie er es formuliert – „Stimmungsschichten übereinanderlegen“.

Während er Tracks ineinandermixt, achtet Alex.Do ganz genau 7:30 Uhr, vor dem Bootsauf das Feedback haus: Alex.Do atmet die Morgenluft an des Publikums. Werden diesem Kölner Wintermorgen und ver vergräbt seine Hände in den Jackentaschen. die Tanzbewegungen „Ich könnte auf der Stelle umfallen“, sagt weicher? Funktionieren er. „Wenn das Adrenalin weg ist, trifft dich die Müdigkeit mit einem Schlag.“ die Breaks in den Am Abend wird er in Rotterdam auflegen. Songs? Gibt’s spontane Alex.Do blickt auf sein Handy-Display. „Bis Mittag schaffe ich noch fünf Stunden Freudenschreie? Schlaf“, sagt er. 6:50

dystopian.de/booking/alex-do bootshaus.tv

Ich muss die Leute langsam runterholen. Die Musik hat mich komplett weggetragen. Für das Finale brauche ich mehr Melodie. „Drenched“ würde dafür passen, ein Track von mir, etwas melodiöser und dennoch reduziert … THE RED BULLETIN

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ANALOG DIE WAHRHEIT IST

Das ist die Geschichte von Sam Cossman, der bedingungslos an Technik glaubte. Bis ihn eine der unwirtlichsten Gegenden der Welt eine Lektion lehrte: Uraltes Wissen, von Generation zu Generation weitergegeben, kann wertvoller und nützlicher sein als die modernste Technologie. FOTOS: JUSTIN BASTIEN

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Jagen wie vor hunderten Jahren: Meister Kazibek und sein Adler


airatkhan ist ein Hirte aus Bajan-Ölgii, der Provinz im äußersten Westen der Mongolei. Und er ist ein Star. Im vergangenen Jahr dominierte er alle drei Adlerjagd-Wettkämpfe seiner Heimat Mongolei, für den Sieg beim prestigeträchtigen Golden Eagle Festival überreichte ihm sogar der Staatspräsident eine Ehrenmedaille. Kairatkhans größte Gabe ist aber eine andere: die des Überlebens in den unbarmherzigen Wintern der mongolischen Steppe. Es ist eine Kunst, sich und seine Familie auch durch die dunkelsten, kältesten und stürmischsten Monate zu bringen, dank des Fleischs und der Felle der Polarfüchse und Kleintiere, die er mit seinen Adlern erlegt. Dieser archaische Überlebenskampf faszinierte den Filmemacher, Entdecker und Unternehmer Sam Cossman so sehr, dass er ihn hautnah miterleben wollte. Deshalb flog er tausende Kilometer, um Weihnachten in einem Lehmhaus zu verbringen, bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. „Ich komme aus einer Welt, die sich dadurch definiert, sich selbst ständig zu erneuern. Unsere Helden sind Pioniere, die neue Technologien entwickeln, neue Ideen, neue Lösungen“, sagt Cossman. „Hier ist es anders. Kairatkhan nutzt das Wissen seiner Vorfahren. Nur so kann er überleben.“ Cossman stammt aus Georgia, USA, und von klein auf war er am liebsten an der frischen Luft. Als es aber um die Karriere ging, entschied er sich


„ES KANN NUR GUTES DABEI RAUSKOMMEN, WENN MAN IN SICH HINEINHORCHT. UND ÜBER SICH NACHDENKT.“ Sam Cossman reiste nach Bajan-Ölgii. Hier, in der westlichsten Provinz und am höchsten Punkt der Mongolei, praktiziert die kasachische Mehrheit noch immer die Adlerjagd. Kairatkhan ist der beste Jäger. Er gibt sein Wissen an jüngere Generationen weiter – falls sie interessiert sind.

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für die dynamische, hektische Start-up-Welt. Er machte sich schnell einen Namen, bis 2010 eine Reise ins vom Erdbeben verwüstete Haiti sein Leben veränderte. „Da wurde mir klar, wie kurz das Leben sein kann. Deshalb wollte ich nur noch Dinge tun, die mich erfüllen, die sinnvoll sind und die mit Natur zu tun haben.“ Sein neues Leben begann Cossman mit der Konzeption von „Qwake“, Online-Marktplatz und zugleich Outdoor-Ideenplattform. Das Projekt kam jedoch nur zäh in die Gänge, deswegen legte es Cossman eine Weile beiseite. Die Zeit nützte er für Reisen – etwa zum Marum-Krater, einem aktiven Vulkan im Südpazifik. Die Aufnahmen vom Lavasee schnitt er während des Rückflugs zu einem Video zusammen und stellte es auf YouTube. Millionenfach angeklickt, machte es Cossman zu einer Art Star. Sogar in die Fernsehsendung „Good Morning America“ wurde er eingeladen, um von seinem Vulkan-Abenteuer zu erzählen. (Und Qwake läuft mittlerweile auch, als Medienunternehmen mit den Schwerpunkten Entdeckungen und Technologie.) „Die heutigen Technologien sind unglaublich faszinierend. Sie öffnen uns neue Türen, lassen uns die Welt jeden Tag neu entdecken“, sagt Cossman. „Meine Vision war, in die extremsten Regionen der Erde zu reisen. Um dort mit moderner Technik mehr über unseren Planeten zu erfahren. Um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Und um neue Wege zu entdecken, wie man Probleme löst.“ Mit diesen Hintergedanken reiste Cossman auch in die Mongolei. Er wollte von Kairatkhan lernen, wie man mit Adlern jagt – und ihm mit Hightech helfen, noch erfolgreicher zu sein. Daher hatte er ein

„NEUE TÜREN LASSEN UNS DIE WELT NEU ENTDECKEN.“

Cossman erklärt Kairatkhan die GPS-Daten von dessen Adler, seine Flugroute und Angri≠sgeschwindigkeit.

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Kairatkhan und Cossman bei der Arbeit mit Adler „Weiße Schulter“

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DER MEISTER

Die Adler sind eher Familienmitglieder als Jagdwaffen.

Kairatkhan wurde in den Altai-Bergen geboren und lebt hier als Hirte, wie schon seine Vorfahren. Der Fünfzigjährige sagt, es habe dreißig Jahre gedauert, bis er die Adlerjagd meisterhaft beherrschte.

In den Lehmhäusern werden die Öfen mit Dung befeuert.

spezielles Tracking-Gerät dabei, das mittels GPSSender den Flug von Vögeln in Echtzeit verfolgt und Werte wie Geschwindigkeit, Höhe und Distanz des Flugs auf die dazugehörige App überträgt. Eine Woche lang lebten Cossman und der ihn begleitende Fotograf Justin Bastien in einem Lehmhaus. Strom gab es in dieser Gegend schon seit zwei Jahren, aber das Haus wurde immer noch mittels eines Ofens beheizt, der mit Dung befeuert wird, was nicht so schlimm riecht, wie es klingt. Cossman und Bastien begleiteten Kairatkhan und andere Adlerjäger auf ihren berittenen Streifzügen. Die beiden erlebten, wie die Adler trainiert und gepflegt wurden. 90

COSSMAN LERNTE, DASS DIE ADLERJAGD MEHR IST ALS EIN MITTEL ZUM ZWECK. SIE IST EINE KUNST.

Wie wird man Adlerjäger, wie lernt man das? Du kannst nur von einem erfahrenen Adlerjäger lernen. Verbringe mindes­ tens ein, zwei Monate mit ihm. Be­ obachte ihn, höre ihm zu. Er zeigt dir, wie man Adler füttert, wie man sie fliegen lässt, wie man mit ihnen jagt. Sobald du dann deinen eigenen Adler hast, musst du mit ihm trainieren. Und das konsequent. Der Adler ist keine Maschine. Jeder Adler ist eine eigene Persönlichkeit. Jeder ist anders. Warst du selbst ein Naturtalent? Aber nein. Ich habe drei Jahre ge­ braucht, um überhaupt zu verstehen, wie viel Zeit und Mühe man für seinen Adler aufwenden muss. Als ich mit meinem ersten Vogel jagen ging, dachte ich, er sei gut trainiert. Aber er flog einfach nicht. Egal ob er Kaninchen, Füchse, Wölfe, Wild­ katzen oder andere Tiere sah. Er saß nur da. Ich fragte die älteren Jäger um Rat. Sie gaben mir dann den Tipp, ich solle auf die Fütterung achten. Und sie hatten recht. Du musst genau wissen, wie viel Fleisch du deinem Adler gibst. Denn ist es nur ein biss­ chen zu viel oder zu wenig, wird er nicht tun, was du von ihm möchtest. Mittlerweile bist du nicht nur ein meisterhafter Jäger. Du bist auch der Champion bei den größten Wettkämpfen. Das ist unerheblich. Mir ist es wichtig, zu lernen und zu teilen. Ich lerne immer von anderen. Egal wie erfahren ich selbst bin. Nehme ich an Wett­ bewerben teil, will ich auch dabei et­ was lernen. Ich will neue Erfahrungen sammeln, meine eigenen Erfahrungen an andere weitergeben. Und nicht nur den Wettkampf gewinnen. Ist die nächste Generation der Adlerjäger auch so lernwillig? Ich habe schon einige junge Leute ge­ troffen, die Adlerjäger werden wollten. Aber dann haben sie erkannt, wie schwierig es ist, und haben auf­ gegeben. Du reist bei eisiger Kälte, steigst Berge rauf und runter und hast nicht jeden Tag Glück bei der Jagd. Du musst mental stark genug sein, um Pech und Misserfolge zu ertragen. Aber wenn du eine starke Beziehung zu deinem Adler hast, ist nichts un­ möglich. Du musst es nur mit Leiden­ schaft machen und geduldig sein. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Interview: Sam Cossman THE RED BULLETIN


„BEI EINER STARKEN BEZIEHUNG ZUM ADLER IST NICHTS UNMÖGLICH.“

Aussterbende Kunst: In der Mongolei gibt es geschätzt nur noch 250 Adlerjäger. Die Jugend zieht lieber in die Hauptstadt Ulaanbaatar, um dort ihr Glück zu versuchen.


Jäger Kazibek (diese Seite) ist hochkonzentriert, ­beobachtet die Umgebung ­intensiv, die Augen des ­ dlers bleiben noch bedeckt. A


„ADLER SIND KEINE MASCHINEN. JEDES TIER IST ANDERS.“

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WAHL DER WAFFEN

Kairatkhans Ausrüstung ist komplett handgefertigt und dadurch einfacher zu reparieren. 1. Gefütterte

Fuchspelzmütze, mit Seide und Adlerfedern über­ zogen

2. Pferdeleder­ jacke

3. Dicker Falkner­

handschuh aus Leder. Schützt vor den starken, scharfen Adler­ krallen.

4. Futterschüssel für den Adler 5. Satteltaschen für Vorräte auf längeren Reisen 6. Naschbeutel für den Adler mit kleinen Stücken von Fuchsfleisch und Knochen 7. Adler­Stütze zur Entlastung des Reiters auf längeren Wegen. Die Stütze wird auf dem Sattel montiert. 8. Draht, um Füchse aus ihren Löchern zu scheuchen 9. Klassisches 80er­Jahre­Fern­ glas, in einem schützenden Sei­ denschal verstaut 10. Handgefertigte Fernglastasche

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UM ERFOLGREICH ZU JAGEN, MUSS MAN EINE BEZIEHUNG ZU SEINEM ADLER AUFBAUEN – WIE ZU EINEM FREUND. Und sie erfuhren, dass ganz am Beginn eine Be­ ziehung der Jäger zu ihren Vögeln stehen muss. „Ich dachte zuerst, die Vögel sind nur Werk­ zeuge“, sagt Cossman. „Kairatkhan aber erklärte uns, dass die Beziehung zu deinem Vogel harmo­ nisch und vertrauensvoll sein muss. Sonst hast du beim Jagen keinen Erfolg. Du musst das Tier wie einen Freund behandeln, manchmal sogar wie ein Kind. In der Nacht schliefen wir gerade mal zwei Meter neben den Adlern.“ Cossman lernte, dass die Adlerjagd mehr ist als ein Mittel zum Zweck, mehr bedeutet als Nahrung und Kleidung. Adlerjagd ist eine Kunst. Und Coss­ man kamen Zweifel, ob er sein hypermodernes Tracking­Gerät überhaupt herzeigen solle. „Ich erkannte, dass diese Kultur ein in sich vollkommen schlüssiges System ist. Ich wollte nicht so tun, als wäre moderne Technik das Wundermittel“, sagt er. Cossman testete das Tracking­Gerät zunächst an einer Drohne. Der Test klappte so gut, dass er den Einsatz an einem Adler wagen wollte. Aber an den mächtigen Flügeln des Adlers „Weiße Schulter“ mit knapp drei Meter Spannweite und bei minus fünf Grad war das Tracking­Gerät kaum zu befestigen. Die rettende Idee: ein GoPro­Hundegeschirr. Mit der App „AeroVision“ verfolgten Cossman und Kairatkhan schließlich den Flug des Adlers in Echtzeit. Sie sahen, wie er sich der Beute näherte,

dass er direkt über ihr zum Stehen kam und dann senkrecht auf sie zuschoss und sie mit fast 70 km/h im todbringenden Sturzflug erreichte. „Kairatkhan war auf vielen Jagden gewesen, aber das war die erste, die er durch eine elektro­ nisch gesteuerte Linse verfolgte“, sagt Cossman. „Natürlich kann moderne Technik uraltes Wissen nicht ersetzen. Aber wir konnten uns austauschen. Und so mehr über das Leben und die Kultur des anderen erfahren. Allein das ist sehr viel wert.“ In der Region gibt es noch rund 250 Adlerjäger, allesamt Kasachen, während der Zeit des Kommu­ nismus aus ihrer benachbarten Heimat eingewan­ dert. Ihre Zahl sinkt, immer mehr Junge ziehen in die Stadt. Auch einige von Kairatkhans fünf Kindern. Cossman lernte Kairatkhans Leben kennen und es zu bewundern: „Es ist einfach und bescheiden. Davon könnten wir in der digitalen Welt uns ruhig etwas abschauen. Vor allem Tempo und Rhythmus dieser Art des Lebens sind bewundernswert.“ Cossman: „Es kann nur Gutes dabei rauskommen, wenn man in sich hineinhorcht, über sich nachdenkt und die wirklich wichtigen Dinge zu schätzen lernt. Kairatkhan ist nicht nur ein großartiger Familien­ mensch. Er überwand auch seinen Stolz und erzählte uns alles, was er über sein Handwerk weiß. Völlig uneigennützig. Wie eine Open­Source­Quelle.“ Das Video von Cossmans Trip: redbulletin.com 95


Tattoos, die die Geschichte einer Karriere und eines Lebens erzählen.


Wie man seine Stärken findet: die außergewöhnlich wechselvolle Karriere des Michael Grabner im schnellsten Mannschaftssport der Welt und wie er sich in einer Umgebung behauptet, in der Hunderte auf seinen Job lauern.

MEHR ALS

SPEED Tex t : We r n e r J e s s n e r Fotos: Emiliano Granado

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Schauplatz ist das Trainingszentrum der New York Rangers, eine Stunde außerhalb des „Big Apple“.

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„Die Herausforderung ist, im Kopf

FRISCH UND HUNGRIG zu bleiben. Wenn du das schaffst, hast du viel erreicht.“


D as Regime in der nordamerikanischen Eis­ hockey­Profiliga NHL ist beinhart. Auf dem Eis sowieso, aber auch abseits davon. Junge Spieler werden für den sogenannten Draft gereiht und von den 30 Teams reihum gewählt. Die Rechte am jeweiligen Spieler liegen danach beim Verein. Wer einen Vertrag unterschreibt, kann zwar gutes Geld verdienen, gibt aber seine Rechte an den Club ab, der ihn nach Gutdünken verkaufen kann, ohne Mitspracherecht des Spielers – ein Sklavenmarkt mit Schmerzensgeld. Der Villacher Michael Grabner war mit siebzehn nach Übersee gegangen, um seinen Traum zu verwirklichen: Er wollte es in der NHL schaffen. Der Einstieg gelang tatsächlich, Grabner galt als Supertalent. Doch nach einem guten Start geriet er in die Mühlen des Systems und wurde immer wieder quer über den Konti­ nent verschachert. Wieder und wieder musste er neue Rollen lernen, um sich Eis­Minuten zu verdienen. In seiner achten NHL­Saison, beim fünften Verein, fallen die Puzzlesteine endlich an ihren Platz. Grabner war heuer beständig unter den zehn besten Torschützen der Liga, führte sein Team an und hat erstmals die realis­ tische Chance, um den größten Pokal zu kämp­ fen, den es im US­Sport gibt: den Stanley Cup. the red bulletin: Du wurdest 2006 in der ersten Runde als Nummer 14 deines Jahrgangs gedraftet, mit 18 Jahren. Da steht man unter Genie-Verdacht, oder? michael grabner: Moment! Damals wurde ich besser gesehen, als ich tatsächlich war. Zwischen Jänner und April hatte ich eine überdurchschnittlich starke Zeit. So wurde ich statt wie erwartet in der zweiten oder dritten Runde bereits in der ersten genommen. Was haben Teams damals in dir gesehen? Geschwindigkeit, Torriecher, Offensive. Von mir hat man Tore erwartet. Hast du deine Bewertungen gelesen? Erst später. Ich war drittbester Europäer, aber mit achtzehn realisierst du nicht, was das bedeutet. Die Amis tun sich da leichter: Die sind Rankings von Jugend an gewohnt. Sind Beurteilungen nach Zahlen gerecht? Verbale Bewertungen wie in normalen Jobs wären doch viel aussagekräftiger. Was ist schon der Unterschied zwischen – sagen wir – dem 67.- und dem 68.-gereihten Spieler? Du wirst mehr als ein Jahr lang beobachtet und bewertet. Die Summe von zehn ScoutMeinungen oder mehr pro Team ergibt dann deinen jeweiligen Wert. Insofern hat das schon seine Aussagekraft. Zusätzlich werden detailliert deine Stärken und Schwächen er erhoben. Ein Team kann so passgenau seinen 100

Junior suchen, der vielleicht bei anderen Teams weiter hinten gereiht wäre, aber präzise die aktuellen Bedürfnisse erfüllt. Weiß man vorher, wohin man kommt? Du hast im Vorfeld Interviews mit jenen Teams, die besonders an dir interessiert sind. Mein Bauchgefühl damals hat gesagt: New York Rangers. Da hatten mich aber schon die Vancouver Canucks gewählt – ein paar Plätze früher als gedacht. Wie fühlt es sich an, wenn dann dein Name gerufen wird? Du bist völlig erschlagen. Du weißt, dass du einen riesigen Schritt gemacht hast, um deinen Traum zu leben. Es ist wie das erste Mal Sex. Michael Grabner machte 20 Spiele für „seinen“ Verein Vancouver Canucks, schoss immerhin fünf Tore und wurde danach an die Florida Panthers abgegeben, ohne dort auch nur die Chance auf ein einziges Match zu bekommen. Denn auch die Panthers warfen ihn nach nur einem Monat auf den Markt. Die New York Islanders griffen zu. Drei Teams, drei Städte, zwei Länder, also drei Leben in einem halben Jahr: So ist das Dasein eines Eishockey Eishockey­Profis. Wer da sentimental wird, hat schon verloren. Dass du zu Beginn keine faire Chance bekommen hast: Hat dich das gebremst? Der Adrenalinschub, den du in deinen ersten NHL-Spielen hast, ist gewaltig. Nach ein paar Partien lässt er nach, und viele schaffen es dann nicht, sich langfristig zu etablieren. Das ist die Kunst: gut zu sein ohne Adrenalin. Erst wenn du akzeptiert hast, dass das dein Job ist, siehst du, wie gut du wirklich bist. Ein wenig so wie in der Liebe: Wenn der erste Rausch verflogen ist, siehst du, ob es passt? Genau. Oder wie in einem neuen Job. Am Anfang fliegst du, aber dann wirst du Tag für Tag an deiner Arbeit gemessen. Offenbar ändern sich auch die Kriterien. Du wurdest in allen möglichen Funktionen eingesetzt. Wie kommt man damit zurecht? Keiner lebt für sich allein. Nicht im Job und schon gar nicht in einer Mannschaft. Bei den Islanders wollten sie, dass ich Unter Unterzahl spiele. Also habe ich mich ganz darauf konzentriert und versucht, darin so gut wie möglich zu werden. Natürlich ist Tore schießen geil, aber das war in meiner Position nicht gefragt, zumindest nicht vordergründig. Du machst, was man dir sagt? So wie ein Soldat? Meinetwegen.

„VERLASS DICH auf deine Stärken und bessere Schwächen aus, dann wirst du komplett.“ THE RED BULLETIN


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7. MAI 2017, 13:00 UHR

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1,85 Meter purer Muskeln: Grabner ist, wie er selbst sagt, „ein Trainierer“.

„Ich habe mich von 75 auf 93 Kilo hochtrainiert. Der Körper hält einiges aus.“

Ist das nicht furchtbar hart, seinen Stolz runterzuschlucken? Wie ein Ingenieur, dem der Besen in die Hand gedrückt wird und der die Werkstatt auskehren soll? Du willst, solang es geht, in der Liga bleiben. Hunderte Spieler wollen deinen Job. Eine durchschnittliche Karriere in der NHL dauert zweieinhalb Jahre. Ich spiele meine achte Saison. Das geht nur, weil ich bereit war, zu tun, was man mir sagt. Grabners größte Stärke war seine Geschwindigkeit. Beim All-StarGame wurde er als schnellster Spieler der Liga gemessen. Der Ruf des „Speedsters“ half ihm, sich zu behaupten, als er kaum Tore schoss. Selbst in heutigen Spielzusammenfassungen sieht man ihn meist allein in vollem Tempo aufs gegnerische Tor ziehen. Dabei vergisst man die Arbeit, die er sonst macht: dem gegnerischen Tormann die Sicht nehmen, zurücklaufen, verteidigen, Pucks in Ecken holen – ungeliebte, unbedankte Arbeit, die nichts mit dem zu tun hat, was Grabner am besten kann und wofür er eigentlich bezahlt wird. Er musste seine Stärken hintanstellen, um erfolgreich zu werden. Hattest du keine Sorge, dein Alleinstellungsmerkmal zu verlieren, indem du Drecksarbeit verrichtest? Wichtig ist, dass meine Coaches wissen, dass ich vielseitig bin. Und die Gegner wissen, dass sie mir keinen Platz lassen dürfen, weil ich schnell bin – was ihre Aufmerksamkeit bindet und meinen Kollegen Chancen eröffnet. Wenn andere sich vor deinen Stärken fürchten, macht das das Team besser. Dein Sohn Aidan ist jetzt sechs Jahre alt. Wenn er in ein paar Jahren in Englisch sehr gut ist und in Mathematik schlecht … … Moment, in Mathe ist er super, da gerät er nach mir. Okay, dann umgekehrt. Was ich meine: Stärken fördern oder an den Schwächen arbeiten? Du musst weniger investieren, um deine Schokoladenseiten zu stärken. Das gibt dir Zeit, an den Schwächen zu arbeiten und insgesamt ein neues Niveau zu erreichen. Verlass dich auf deine Stärken und bessere Schwächen aus, dann wirst du komplett.

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Ich war einst ein reiner Offensivmann, heute kann ich dem Team auch in der Defensive helfen. Ich bin kein One-Trick-Pony mehr. Spezialisten sterben aus. Ist Eishockey eigentlich körperlich oder geistig anstrengender? Definitiv geistig. Der Körper hält einiges aus. Ich habe mit 75 Kilo gespielt und mich auf 93 hochtrainiert, je nachdem, was gefragt war. Dass du dich mit einem gebrochenen Finger oder Fußknochen zum Dienst meldest, ist normal. Da redet keiner drüber. Die wahre Herausforderung ist, im Kopf frisch und hungrig zu bleiben und jedes Mal hundert Prozent zu geben, ganz egal, was rundum passiert und wie es dir geht. Wenn du das schaffst, hast du viel erreicht. Nach fünf Saisonen bei den New York Islanders (und zwei Leistenverletzungen) wurde Michael Grabner zu den Toronto Maple Leafs getradet, dem damals schlechtesten Team der Liga. Der zweifache Familienvater – Tochter Olivia war 2015 dazugekommen – packte seine Sachen und sah den erzwungenen Aufbruch als Chance: Er wollte wieder Selbstvertrauen aufbauen, beim Nachzügler einen Reset probieren. Im Lauf der Saison arbeitete er sich die Hackordnung nach oben. Zu Saisonende hatte er die Chance, sich den Club selbst auszusuchen: Erstmals in seiner Karriere war er vertraglich ungebunden. Grabner entschied sich für die legendären New York Rangers, weil er hier seine sportlichen Chancen am höchsten einschätzte. Dafür nahm er finanzielle Einbußen in Kauf. 1,65 Millionen Dollar pro Jahr – das ist ungefähr ein Drittel dessen, was andere Stürmer verdienen, die so viele Tore schießen wie er in dieser Saison. Aber das war so nicht absehbar gewesen. Die Rangers hatten Grabner in seiner Rolle als defensiv orientierter Unterzahlspieler geholt – und obendrein eine Tormaschine bekommen. Warum funktioniert es plötzlich? Tore kannst du nicht erzwingen. Sie passieren. Da ist kein Unterschied zu Hobbyspielern: einfach nicht verkrampfen, sondern weiter weitermachen. Trainieren, an dich glauben, spielen. Dann klappt es, und du weiß nicht, warum. So wie Kreative manchmal die Wand anstarren und nichts passiert, während Ideen an anderen Tagen kinderleicht kommen? Wahrscheinlich. Es muss dich finden. Gemessen an deiner Leistung, bist du unterbezahlt. Stört dich das? Ich wollte endlich in die Playoffs kommen und eine Chance auf den Stanley Cup haben und nicht schon im April nach Hause nach Villach fliegen. Geld war da zweitrangig. Sollten wir tatsächlich den Cup gewinnen, steigt auch mein Wert von selbst. www.nhl.com/rangers THE RED BULLETIN


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Mai 2017

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Der ungewöhnlichste LaufEvent des Jahres: Die Starter treten miteinander an – gegen das sie verfolgende Catcher Car. Wo? Weltweit und für einen guten Zweck. Alles über den Wings for Life World Run auf Seite 112.

THE RED BULLETIN

109


GUIDE

See it Poo Bear (links) blickt aufregenden sechs Monaten entgegen.

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Auf Red Bull TV ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Dieses Monat top: bärige Produzenten, bezaubernde Männer und rasante Action auf zwei und vier Rädern.

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110

Robin Thicke: „Poo Bear und ich denken in denselben Mustern.“

THE RED BULLETIN


April/Mai

29 THE RED BULLETIN

April

SERIE

POO BEAR – AFRAID OF FOREVER

Jason „Poo Bear“ Boyd schrieb Hits für Usher, Kelly Rowland und Justin Bieber. Kann er nun in diesem knallharten Geschäft den nächsten großen Wurf landen? Und wie stellt er sich den seelischen Narben seiner Kindheit, um bereit zu sein für die Hochzeit mit seiner Verlobten?

DUSTIN DOWNING (2), GRIT KOENIG/RED BULL CONTENT POOL, JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL, ALBERTO POLO/RED BULL CONTENT POOL

20 28 11

April

DOKU

V-MAX

Extrem-Radfahrer Max Stöckl aus Tirol hält aktuell vier Geschwindigkeits-Weltrekorde – mit einem Serien-Mountainbike. Diese 60-minütige Dokumentation zeigt seinen jüngsten Coup: mit 167,6 km/h über Sand und Geröll in der Atacama-Wüste in Chile.

bis 30. April

LIVE

WRC RALLYE ARGENTINIEN

Erstmals 1980 ausgetragen, begeistert Südamerikas einziger WRCLauf durch Vielfalt. So wechseln Sonderprüfungen auf schnellen, sandigen Straßen nach Santa Rosa de Calamuchita mit engen Bergstraßen in der „Mondlandschaft“ des Traslasierra-Gebirges.

Mai

SERIE

THE ROAD TRICK

Adam Trent ist zur Zeit einer der angesagtesten jungen Illusionisten. Zehn Episoden lang reist der 31-jährige Amerikaner durch 13 europäische und nordafrikanische Länder. Mit Hilfe seiner Magie-Künste durchbricht er kulturelle Barrieren und lernt Land und Leute kennen.

111


GUIDE

Do it

112

WINGS FOR LIFE WORLD RUN

Vierte Auflage des einzigartigen Lauf-Events (zeitgleich in 24 Städten weltweit) zur Unterstützung der Rückenmarksforschung. Der Startschuss für den Wings for Life World Run 2017 fällt in Österreich um 13 Uhr am Wiener Rathausplatz. Eine halbe Stunde später setzt sich das Catcher Car in Bewegung. Überholt es dich, ist das Rennen für dich vorbei! Informationen und Anmeldung: wingsforlifeworldrun.com

App Run Wings for Life World Run-App

Action hautnah Red Bull TV-Live-Stream

Du kannst in keiner der 24 Städte am Wings for Life World Run teilnehmen? Kein Problem. Einfach App runterladen und – auf deiner eigenen Strecke – gegen das virtuelle Catcher Car (und andere App-Runner!) antreten. Mehr Info auf: wingsforlifeworldrun.com

Das globale Laufspektakel im Wohnzimmer erleben? Red Bull TV liefert dir die atemberaubenden Bilder der Läufe als Live-Stream. Von Catcher-Car-Action über Statistiken bis hin zu Celebrity-Interviews auf und an der Strecke. Live‑Übertragung ab 12 Uhr auf: redbull.tv

THE RED BULLETIN

PHILIP PLATZER FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, MIRJA GEH FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN

7

Mai 2017


Mai Lemawork Ketema

MOTIVIERE DICH! 7 SIEGER-TIPPS 1 Nimm dir keinesfalls zu viel vor!

Killerphrasen wie „Ich gehe jetzt jeden Tag laufen“ provozieren Frustrationen geradezu. Im schlimmsten Fall scheitert das gesamte Projekt, weil du das Gefühl hast, dir selbst nicht gerecht zu werden.

2 Erzähl es allen! So schließt du die Hintertür, durch die du dich leise rausstehlen könntest. Externer Druck erzieht zur Konsequenz. Wer will schon vor seinen Freunden als Drückeberger dastehen?

3 Steh auf! Beginne den Tag mit einer Trainings­ einheit. Danach kannst du entspannt zur Arbeit gehen und baust keinen Stress

auf, wenn es abends wieder mal Über Über­ stunden gibt.

4 Nimm Freunde mit! Die Steigerungsstufe von Punkt 2: Wer lässt seine Kumpels schon im Stich?

5 Führe Buch! Laufeinheiten stehen im Terminkalender und sind zu behandeln wie Geschäfts­ termine: Es braucht schon sehr gute Gründe, um sie sausen zu lassen. (Und natürlich: einen Ersatztermin.)

6 Belohne dich! Ein neues Paar Schuhe, das fesche Shirt, die Uhr, die du schon immer haben wolltest: Wer gut und konsequent trai­ niert, darf sich auch was Gutes tun.

7 Stell dich!

Lemawork Ketema, 30, kam 2013 nach Österreich, Sieger Wings for Life World Run 2014 und 2015. Bestmarke: 79,9 km

Nimm – als Zwischenziel – an einem Vorbereitungswettkampf teil, um den eigenen Fortschritt zu spüren.

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GUIDE Edited by Gisbert L. Brunner

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Beliebig individualisierbar: die TAG Heuer Connected des Jahres 2017

WIE MAN SEINER ZEIT VORAUS BLEIBT Innovation durchzieht die Geschichte der Marke Heuer, aus der 1985 TAG Heuer wurde, wie ein roter Faden: Vom weltweit ersten Hundertstelsekunden-Chronographen (1916) über den ersten ArmbandChronographen mit Selbstaufzug durch Mikrorotor bis zur unglaublichen Präzision des „Chronosplit“ (1975). Dessen erste Serien-Exemplare lagen im New Yorker Schaufenster von Tiffany’s und zogen prompt berühmte Käufer an. Etwa Paul Newman, der – für damalige Verhältnisse stattliche – 600 Dollar auf den Tisch legte.

114

2017 TAG HEUER CONNECTED

Verwandlungskünstlerin In der Produktion smarter Armbanduhren übernahm TAG Heuer 2015 eine Pionierrolle, als man für die Connected mit Intel und Google kooperierte. Diese Zusammenarbeit lebt in der neuesten Generation weiter, wobei die Produktion der Elektronik – mit integrierter GPSund NFC-Funktion für Android Pay – nun in der Schweiz erfolgt. Ins Auge sticht das neue, hochauflösende AMOLED-Display. Das modulare Gehäusekonzept der Connected bietet zehn verschiedene Standard-Varianten. Und wenn’s mal klassische Mechanik sein soll, gibt’s neben einem Container mit dem Automatik-„Calibre 5“ (Eta 2824-2) puren uhrmacherischen Luxus. Das Manufakturkaliber Heuer 02T verfügt über Rotor-Selbstaufzug, Schaltrad-Chronograph und „fliegendes“ Tourbillon. tagheuer.com

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Tauchen bis in 100 Meter Tiefe und, wenn es sein muss, dort so weit wie möglich smarte Funktionen nutzen. Mit Activity- und Schlaf-Tracker, Cloud-Back-up und Bluetooth-Link zu Android- oder iOS-Geräten. alpinawatches.com

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High-Tech-Trekker

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Bike / Sommer

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Sommer / Run

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Run / Sommer

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GUIDE April/Mai

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und 22. April Forward Festival Spektakuläre Visual-Shows für Elektro-Stars wie Paul Kalkbrenner und Moderat haben die Agentur Pfadfinderei zu einem der gefragtesten Design-Kollektive Europas gemacht. Beim Forward Festival gewähren die Berliner – und 15 weitere Designer-Größen wie Eike König und Erik Spiekermann – in Workshops und Vorträgen einen Blick hinter den Kreativvorhang. MAK, Wien; forward-festival.com

21

April „Hannibal“ Über 500 Protagonisten wie Pistenbullys, Flugzeuge, Helikopter, Ski-Doos, BASE-Jumper, Paragleiter und Skifahrer inszenieren auf heutige Weise Hannibals Überquerung der Alpen im Jahr 218 v. Chr.: Das größte und wohl imposanteste Freiluftschauspiel der Welt steigt auch heuer wieder auf über 3000 Meter Seehöhe. Rettenbachferner, Sölden; hannibal.soelden.com

28

Do it April bis 7. Mai Surf Worldcup Neusiedler See Der traditionelle Weltcup-Auftakt der Surfer bekommt 2017 mit Neusiedl eine neue Location. Sportliche Höhepunkte: die Weltpremiere des Windsurf-Formats Pro-Am sowie die Freestyle- und Chiemsee Tow-In Contests. Selbst aktiv werden kann man in der riesigen Stand Up Paddling Area, beim Beachvolleyball, Skateboarden oder Bubble Football. Und das Partyvolk darf diesmal sogar auf sechs Floors abfeiern. Neusiedl am See; surfworldcup.at

22 April

BC ONE CYPHER

Welcher österreichische B-Boy (im Bild Miracle Smile, Cypher-Sieger 2016) qualifiziert sich beim wichtigsten heimischen Breakdance-Contest für den „Last Chance Cypher“ Anfang November? Dort geht es um den einzig freien Startplatz für das Red Bull BC One-Weltfinale in Amsterdam am 4. November.

BERGERMARKUS.COM, FARUK PINJO

Volkstheater, Wien; redbull.com/austriacypher

20 THE RED BULLETIN

bis 22. April Dynamo Festival Österreichs Festivalsommer startet in Vor Vorarlberg: Das dreitägige Dynamo Festival ist eine stilübergreifende Werkschau der heimischen Musikszene, garniert mit einigen inter internationalen Stargästen. Das Spektrum reicht von Ogris Debris’ (Foto) elektrisierendem House-Sound bis zum intimen Folk der Britin Wallis Bird. Ebenfalls vor Ort: der Red Bull Brandwagen mit u. a. White Miles. Tipp: das Eröffnungskonzert mit Attwenger auf der Karren-Bergstation – bei freiem Eintritt! Spielboden, Dornbirn; dynamofestival.at

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ACTION BUDDIES In der Steinzeit setzte man auf Holz, Fell und Leder. Im Zeitalter der Performance steigen die Ansprüche: hier die ultimativen Stoffe für die Helden von heute.

Jaybird X3-Kopfhörer

Nixon

Bristol-Rucksack

Streetstyle trifft auf Tradition. Dieses Backpack aus gewachster Baumwolle – designt vom renommierten englischen Hersteller British Millerain – sticht aus der Masse der bunten, schrillen Rucksäcke definitiv heraus. nixon.com

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Die Anforderungskriterien an gute In-Ear-Kopfhörer wachsen ständig. Leicht und handlich sollen sie sein, jede Aktivität wie Laufen oder Fitness-Workout mitmachen. Darüber hinaus müssen sie bei der Ski-, Snowboard- und Mountainbike-Action unter den Helm passen … und nicht unwesentlich: der Sound. Eine wasserabweisende Nano-Beschichtung der kabellosen X3 ermöglicht den Einsatz bei allen Bedingungen. Die Spieldauer von acht Stunden reicht für einen Ironman-Triathlon. Und nach 15 Minuten Ladezeit geht’s auch schon wieder weiter. jaybirdsport.com

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GUIDE Adidas Z.N.E. 90/10-Jacke Eine Sportlerweisheit besagt: Leistung ist zu 90 Prozent Kopfund zu 10 Prozent KÜrpersache. Ein Ansatz, dem Adidas mit dieser Jacke folgt. Auf dem Innenfutter finden sich inspirierende Zitate von Manchester Uniteds Mittelfeldstar Paul Pogba (im Bild) und anderen Top-Athleten. Erhältlich bei zalando.com

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125


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Vans Gilbert Crockett Pro 2 Der Skating­Stil Stil des stocknüchter stocknüchter­ nen Vans­Pros Pros Gilbert Crockett wird oft mit einem betrunkenen Cowboy verglichen. Sein dazu passender Schuh: Wa≠lecup­Außensohle für besten Grip, mit Wildleder bezogene Zehenschutzkappen für mehr Halt­ barkeit, gepolsterte Einlagesohlen für extra Komfort. Erhältlich auf: blue-tomato.com

Gloryfy G4 Radical Nano Mit dieser Brille speziell für Rad­ Rad fahrer darf es schon mal ins raue Gelände gehen. Stürze, Vibrationen, (Stein)schläge: Sie steckt alles weg. Die photochromatischen Linsen (passen die Tönung an die Licht­ Licht verhältnisse an) sowie Rahmen und Bügel bestehen aus unzerbrech­ lichem Flex­Polymer: Polymer: Da kann man biegen oder verdrehen, wie man will … der Rahmen geht stets in die Aus­ Aus gangsform zurück. Den perfekten Halt gewährleisten weiche Power­ Power Grip­Nosepads. Nosepads. Wer die Heimat liebt: Die Brille ist „made in Austria“. gloryfy.com

Mons Royale

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Redwood VT

Tech Fit Tough Long Tights

Rund 30 Millionen Schafe grasen in Neu­ Neu seeland (Firmensitz von Mons Royale). Hitze und Kälte machen ihnen dank ihres Fells nichts aus. Das Shirt aus Merino (der Wolle einer der widerstandsfähigsten Rassen) nützt den tierischen Thermo­ Thermo E≠ekt. Wärmt, wenn man friert, kühlt, wenn man schwitzt. monsroyale.com

Ecoalf Kilimanjaro-Jacke Diese Jacke hält Wind und Regen garantiert drau­ ßen, die Körperwärme aber drinnen. Und sie ist ideal für das eigene Öko­Bewusstsein: 100 Pro­ zent der verwendeten Nylonfasern stammen aus wiederverwerteten Fischernetzen. ecoalf.com

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Praktisch, so eine zweite Haut, die der eigenen ein bisschen die Arbeit abnimmt. Nicht nur, dass sie von außen trocken hält, leitet die Sto≠kombination aus Baumwolle und Synthetik­ faser Wärme und Schweiß an die Oberfläche, wo die Feuchtigkeit im Nu verdunstet. Strate­ gisch platzierte, ultraweiche Nähte verhindern Aufscheu­ Aufscheu ern. Die Stretch­Hose Hose leistet auch der Sonne verlässlichen Wider­ Wider stand, mit dem hohen UV­Schutz Schutz UPF 50+. adidas.com

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ACTION BUDDIES AlphaTauri Energy Wear Basic-T-Shirt In Kooperation mit dem Schweizer Textilhersteller Schoeller wurde eine Technologie für Sto≠e entwickelt, die Leistungsfähigkeit steigert. Dabei wird die Baumwolle des Shirts mit flüssiger TitanMineral-Matrix behandelt, die Energie aus Fern-Infrarotstrahlen reflektiert. Was den Kreislauf anregt und den Sauersto≠gehalt im Blut erhöht. Effekt: weniger Ermüdung, raschere Regeneration. alphatauri.com

Skullcandy

Crusher Wireless-Kopfhörer

Wer ungestörtes Klangerlebnis sucht, muss zu ohrumschließenden Kopfhörern greifen. Durch die Stereo Haptic Bass-Technologie entstehen bei diesen kabellosen Bluetooth-Headphones enorm druckvolle Bässe – mehr wäre ungesund. Dank einer Akkulaufzeit von gut 40 Stunden kann man die nächste SteckSteck dose und seine Umgebung getrost vergessen und sich ganz der Playlist widmen. skullcandy.de

Reebok InstaPump Fury Anfang der 90er Jahre sorgte Reebok mit seiner Luftkissen-Innovation für Staunen. 1991 folgte ein wahrer Hype, nachdem Dee Brown, Point Guard der Boston Celtics, vor laufenden Kameras seine Basketballschuhe aufgepumpt und danach den NBA Slam Dunk Contest gewonnen hatte. 26 Jahre später kombiniert Reebok das PumpSystem (für optimalen Sitz) mit modernster Zusatztechnologie wie stoßdämpfender Zwischensohle und stabilisierender Mittelfußbrücke aus leichtem Carbon. reebok.com

Salewa Ultra Train 18-Laufrucksack Dieser minimalistische Rucksack ist für kurze, schnelle Trainingseinheiten in den Bergen gedacht. Die geteilten Schultergurte sind atmungsaktiv, der Kompressions-Brustgurt leicht anpassbar. Druckstellen am Körper – ade! salewa.at

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Buff Fastwick-Stirnband Das atmungsaktive Stirnband schützt Ohren vor Wind und Augen vor Schweiß. Dank 3D-ReflektorIcons läuft man auch für andere sichtbar durch die Nacht. buff.eu

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Fast zu schade, um damit bloß Kilometer zu machen. Denn in Kombination mit lässigen Jeans liegt man mit diesem Laufschuh in Sachen Stil definitiv richtig. Die spritzgegossene Zwischensohle dämpft optimal. Und Sohlenelemente aus mit Carbonkristall verstärktem Gummi garantieren, dass man nie die Bodenhaftung verliert. puma.com

Garmin Fēnix 5S Range Am Morgen ins Büro, nachmittags zum Sport und am Abend in die Bar. Diese Smartwatch mit MultisportActivity-Tracker und Pulsmessung direkt am Handgelenk ist dabei ein ebenso stilvoller wie unerschütterlicher Begleiter. garmin.com

Dieser wind- und wasserdichte Allrounder bewahrt selbst auf exponierten Bergtouren vor allen unangenehmen Eventualitäten. Die Außennähte sind verschweißt, die verstellbare Kapuze abnehmbar. northland-pro.com

OnePiece Out-Hoodie Die Erfinder des Onesie-Jumpsuits wissen, wie man richtig bequeme Kleidung schneidert. Das flauschige FleeceInnenfutter aus nachhaltig produzierter Baumwolle erhöht den Kuschelfaktor des Hoodies. Lockerer Schnitt und hoher Kragen betonen den lässigen StreetstyleLook. onepiece.com

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Exo 10K Alonso-Jacke

Salomon Exo Pro Twinskin-Short Sieht cool aus, komprimiert die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Krämpfe und Muskelkater müssen sich künftig einen anderen Laufpartner suchen. salomon.com

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THE RED BULLETIN WELTWEIT

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Aktuell erscheint The Red Bulletin in acht Ländern. In der Deutschland-Ausgabe verrät uns Schauspieler Wotan Wilke Möhring sein Rezept für ein geniales Leben. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

Web Kurt Vierthaler (Senior Web Editor), Christian Eberle, Vanda Gyuris, Inmaculada Sánchez Trejo, Andrew Swann, Christine Vitel Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Rudi Übelhör (Deputy Photo Director), Marion Batty, Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Verlagsleitung Franz Renkin Anzeigendisposition Andrea Tamás-Loprais

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Luke Mockridge

Shawn Mendes

Holiday on Ice - TIME

www.stadthalle.com

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TICKETS / KASSEN Wiener Stadthalle, Halle F Mo - Sa 10 - 20 Uhr +43 (1) 98 100 - 200 +43 (1) 79 999 79

Copyright: Bildagentur Zolles KG, Shawn Mendes © Barracuda Music GmbH, Holiday on Ice © Holiday on Ice, Luke Mockridge © Hoanzl


GUIDE

Action-Highlight

Für Autofahrer ist diese Garage in Hollywood bloß ein Parkplatz, für Streetrunner Gabriel Nunez aber ein idealer Spielplatz, um neue, nicht ungefährliche Moves einzustudieren. Der Chef der Tempest Freerunning Academy und Stuntman trägt seinen Spitznamen zu Recht: Jaywalker – der Fußgänger, der sich an keine Regeln hält. Mehr auf: tempestacademy.com

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„Betrachte die Angst als Freund, nicht als Feind.“ Streetrunner Gabriel „Jaywalker“ Nunez hat keinen Horror davor, bei riskanten Abflügen auch einmal zu scheitern.

DAN KRAUSS

Hollywood, Kalifornien

Makes You Fly

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 9. Mai 2017.

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