The Red Bulletin AT 05/19

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Triathlon-Queen Daniela Ryf zieht aus Niederlagen die Kraft zum Siegen


Elektro ist jetzt quattro. Mehr persönlicher Freiraum für selbstbestimmte Mobilität: Als erstes Serienfahrzeug kann der Audi e-tron an Schnellladesäulen mit 150 kW Gleichstrom geladen werden und ist damit in 30 Minuten wieder startklar für die nächste Langstreckenetappe. Seine leistungsstarke Hochvoltbatterie garantiert eine alltagstaugliche Reichweite von 400 Kilometern*. Für optimale Traktion und Dynamik sorgt eine neue Generation des quattro Antriebs. www.audi.at/etron

gemessen nach WLTP-Fahrzyklus. Verbrauch kombiniert in Elektro in kWh/100 km: 23,6 – 24,1. CO₂-Emission kombiniert in g/km: 0. Symbolfoto. Stand 03/2019.

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E DI TO R I A L

WILLKOMMEN

179 WM-Rennen, zweimal Vizeweltmeister, das ist die Kurzvita des Motorradstars. Ab Seite 60 ­erklärt er dir, worauf du achten solltest, wenn du dich mit einem Rennbike in die Kurve legst. Ach ja: Den Intensivkurs kannst du bei Destina­ tion Red Bull buchen.

IM RAMPENLICHT OSCAR MAL ZWEI

Liest die Oscar-Jury The Red Bulletin? Jedenfalls hat sie 2019 gleich zwei unserer Coverhelden ausgezeichnet: „Free Solo“ mit Kletterer Alex Honnold gewann in der Kategorie Beste Dokumen­ tation, Alfonso Cuarón ­holte Beste Regie für „Roma“. Gratulation!

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion

„ Ich bin vielleicht der einzige Mensch in L.  A., der nie Kokain ge­nommen hat.“ Disco-König Giorgio Moroder ging stets einen eigenen Weg. Seine Erfolgsstory ab Seite 32

BLAGOVESTA BAKARADJIEVA

IN SCHRÄGLAGE SETE GIBERNAU

Wie würdest du reagieren, wenn dich eine Qualle sticht, während du gerade den wichtigsten Triathlon der Welt bestreitest? Wenn dir Aufgeben und Versorgen der Wunde in den Sinn kommen, solltest du Daniela Ryf kennenlernen. Denn die 31-jährige Schweizerin ist nicht nur viermalige Siegerin des Ironman Hawaii, sondern auch eine Meisterin darin, negative Erlebnisse in positive Energie umzuwandeln. Sechs eindrucksvolle Beispiele dafür findest du ab Seite 50. Eine Umwandlung von Strapazen in Glück findet beim Radrennen „Tour of the Dragon“ statt. Unsere große Reportage aus dem Königreich Bhutan – ab Seite 74.

SATZ DES MONATS

IM STUDIO MATO JOHANNIK & LISA ECKHART

Erfahrener Celebrity-Fotograf trifft exzentrische Bühnendiva. Das erstaunliche Ergebnis: ab Seite 64

IM GEPÄCK MATTHIAS TRATTNIG

Der Kapitän des EC Red Bull Salzburg beendet demnächst seine Karriere. Was er vom Eishockey mitnimmt? Weisheiten, die für ­jeden Beruf gelten. Ab Seite 84 4

THE RED BULLETIN

PHILIPP MUELLER (COVER), ANGELA WEISS/AFP/PICTUREDESK.COM, CHRISTOPH VOY, MATO JOHANNIK

ENERGIE AUS WUT


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I N H A LT The Red Bulletin Mai 2019

COVERSTORY

50 RÜCKENWIND DURCH RÜCKSCHLÄGE

Daniela Ryf ist die beste Tri­athletin der Welt. Was sie so stark macht? Sie nutzt Probleme als Energiequelle.

PROFI-EXPERTISE

22 DIE TORNADO-JÄGER

Dieses Fotografen-Duo kommt Wirbelstürmen bedrohlich nahe. Wir zeigen die besten Bilder.

MUSIK

32 L ANG LEBE DER DISCOKÖNIG

Wie Produzent Giorgio Moroder, 78, über mehrere Jahrzehnte am Puls der Zeit blieb.

WINGS FOR LIFE

47 DAS UNMÖGLICHE MÖGLICH MACHEN

David Mzee war gelähmt. Nun kann er wieder einige Schritte gehen. Die unglaubliche Story.

HOLLYWOOD

48 MILLA SUPERSTAR

Im Talk: So schöpft Milla Jovovich Kraft für ihre Action-Rollen. 8 GALLERY 14 ZAHLEN, BITTE! 16 KOLUMNE

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18 FUNDSTÜCK 20 LIFE HACKS 72 I NNOVATOR

60 SO SCHAFFST DU DIE SCHRÄGLAGE

Motorrad-Ikone Sete Gibernau zeigt in zehn Schritten, wie du dich mit deinem Bike querlegst.

BÜHNENPHÄNOMEN

64 O PTISCHE EXZENTRIK, PROVOKANTE ELOQUENZ Sag nie „Kabarettistin“ zu ihr: das Gesamtkunstwerk Lisa Eckhart im großen Interview.

AARON RICHTER/CONTOUR, JUSTIN BASTIEN, KRYSTLE WRIGHT, MATO JOHANNIK

ABENTEUER

MOUNTAINBIKEN

74 D IE DRACHEN-(TOR)TOUR

Mit dem Bike durch Bhutan – ein Abenteuer zwischen Leiden und Bruttonationalglück.

EISHOCKEY

84 K ARRIERE-TIPPS DER KAPITÄNE

Was die Cracks Michael Wolf und Matthias Trattnig vom Eis in ihr Berufs­leben mitnehmen. 117 READ BULL 120 IMPRESSUM 122 LIFESTYLE, EXTRAORDINÄR

64 DIE TILDA SWINTON DER POESIE Lisa Eckhart über die Gefahr der Durchschnittlichkeit

THE RED BULLETIN


„ Ein Leader muss bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen.“ MATTHIAS TRATTNIG über Eishockey-Werte im Job-Alltag, ab Seite 84

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STURM UND DRANG So nahe wie auf diesen Aufnahmen bist du einem Tornado noch nie gekommen.

guide

DEIN PROGRAMM

94 REISEN Ein eisiges Taucherlebnis zwischen Kontinentalplatten in Island 98 UHREN Revolution nach 362 Jahren: die neue Zenith DEFY Inventor 100 EVENTS Action und Inspiration zwischen Bodenund Neusiedler See 102 ENTERTAINMENT Red Bull TV-Highlights, live und on demand

74 DIE TOUR DER SCHÖNEN LEIDEN Am Start beim härtesten Mountainbike-Eintagesrennen der Welt THE RED BULLETIN

48

104 LAUFEN SPEZIAL Top-Ausrüstung und zehn essenzielle Tipps von Patricia Kaiser

DER INBEGRIFF DER POWER-FRAU Milla Jovovich im Hollywood-Action-Interview  7


GA L L E RY

Dubai, VAE

FRED MURRAY/RED BULL CONTENT POOL

RUNDFAHRT

Auf einen Sprung nach Dubai: In der LuxusHochburg hüpfte der britische BMX-Profi Kriss Kyle mit seinem Bike zunächst aus einem Heli auf das Dach des 321 Meter hohen Hotels Burj al Arab und zischte dann auf den Rutschen des Wild-Wadi-Wasserparks (Bild) abwärts – diesen hatten die Betreiber dafür extra trockengelegt. Und Kyle nahm den Begriff „Rundfahrt“ wörtlich.  redbull.com

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Los Angeles, USA

DREHMOMENT

ANTHONY ACOSTA/RED BULL CONTENT POOL

Der virtuose Frontside 5-0 dieses Skate-­ Soldaten ist Teil einer Show, die wir im ­legendären Pink Motel während des Red Bull Music Festival in L. A. zu sehen bekamen. Die dafür verantwortliche Produktions­crew Illegal Civilization ist bekannt für ihren nahtlosen Mix unterschiedlicher Kunst­formen wie Film, Musik, Tanz – oder eben Skateboarden. illegalcivilization.com

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PREDRAG VUCKOVIC/RED BULL CONTENT POOL

GA L L E RY

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Abu Dhabi, VAE

FLÜGELSTÜRMER Hier sehen wir Nicolas Ivanoff im Direktanflug auf Abu Dhabi. Der französische Kunstflieger, 51, war einer von 13 Piloten, die Anfang Februar beim Saison­auftakt der Red Bull Air Race World Championship abhoben. Ausgerechnet im Finale ging dem „Quick Corsican“ über der Skyline der Wüstenmetropole aber die Luft aus: Der ­Motor streikte, Ivanoff wurde Vierter. redbullairrace.com

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ZAHL E N, B I TT E !

TV-Event

GAME FAST OVER Der Winter ist da: Die letzte Staffel von „Game of Thrones“ startet am 14. April. Hier die Zahlen zur erfolgreichsten TV-Show der Gegenwart – inklusive Inzest-Sex, Massenmord und einer Sprache mit 14 Wörtern für Pferd. Achtung, Spoiler!

71

23.700

Sexszenen gab es in der Serie. Die meisten davon (6) gehen auf das Konto eines Zwillingspaars: Cersei und Jaime Lannister.

Euro kostete die 1,20-Meter-Torte, die ein „GoT“-Fan von einer Bäckerei in Dubai anfertigen ließ: Tyrion Lannister am Eisernen Thron.

337

174.373

Minuten war Tyrion Lannister bislang in der Serie zu sehen, damit hat er die meiste Bildschirmzeit aller „GoT“-Figuren.

Darsteller (inklusive Komparsen) kamen in der Serie bislang ums Leben.

13,2

3163

Millionen Euro soll die Produktion der achten Staffel pro Folge kosten. Der Dreh der finalen Schlacht – es soll die längste Actionsequenz in der TV-Geschichte werden – dauerte 55 Nächte im Freien.

Wörter besaß die eigens für „GoT“ entwickelte Sprache Dothraki zu Beginn der Serie, darunter 14 Ausdrücke für Pferd.

26

128 Nominierungen und 47 Siege sahnte „GoT“ bislang bei den Emmys (den TV-Oscars) ab – mehr als jede andere DramaSerie der Fernsehgeschichte.

77.913.032

Prozent und damit die meisten der „GoT“-Fans wollen Jon Snow am Ende auf dem Eisernen Thron sitzen sehen.

Mal wurde die erste Folge der siebten Staffel innerhalb von drei Tagen illegal im Internet angeschaut. „GoT“ gilt als die bei Streaming-Piraten beliebteste TV-Show.

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CLAUDIA MEITERT

wurden 302 Mädchen in England nach der „GoT“Hauptfigur Arya benannt.

104

Mal sagt Hodor „Hodor“ bzw. „Hold the door“, bevor er in Staffel sechs beim Blockieren besagter Tür getötet wird.

GETTY IMAGES (3), PICTUREDESK.COM (3)

2016

6

Folgen erwarten uns in Staffel acht. Die erste der insgesamt 73 Episoden wurde am 17. April 2011 ausgestrahlt.



KO LUM NE

Thilo Mischke

BEGEGNUNGEN

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THE RED BULLETIN

THILO MISCHKE

s war 17 Uhr, und wir befanden uns 40 Kilometer vor der Küste Thailands, als mitten im Indischen Ozean mein Boot unterging. Ich bereitete mich auf das Sterben vor, weil wir kein Funkgerät hatten, die Nacht sich ankündigte und Schwimmwesten gerade mal Die Annahme ist: Jemand, der auf einer thailändischen für zwanzig der insgesamt vierzig Passagiere reichten. Insel aufwächst, lebt im Paradies. Aber ich habe durch Das war am 31. Dezember 2005, und am nächsten Tag ihn gelernt, es ist nicht wahr. Er zeigte mir sein Leben. lernte ich Mr. Bean kennen. Auf einer kleinen Insel, die Seine Frau, die ihn betrog, ihm das Hostel nahm, das keinen Strom hatte und heute ein Crystal Meth, das ihm die Zähne Geheimtipp in Thailand ist. Mr. Bean, raubte, das Gefängnis in der Stadt er lebte auf Koh Yao Noi, betrieb ein Krabi, der Entzug. Die Falten in seinem Gesicht, die jedes Jahr tiefer kleines Hostel und war eindeutig irre. werden. Er trank „muslimischen Wein“, Er hat kein gutes Leben – die ein Gemisch aus Cola und Codein­Söhne, die er nicht mehr sieht, die Hustensaft, lachte ein fast zahnloses Insel, auf der er immer wieder seinen Lachen und bot mir Touren an, ohne Fehlern begegnet. „Ich kann nicht dafür Geld zu wollen. Er ist ungefähr fliehen“, sagt er. „Hier auf meiner 15 Jahre älter als ich. Aber es fühlt ­Insel treffe ich stets auf die schlechten sich an, als wäre er jünger als ich. Geister meiner Vergangenheit.“ Mr. Bean, der natürlich nicht so Frauen, Drogen, Schmerzen. heißt, sondern einen unaussprech­ Koh Yao Noi hat eine Rundstraße, lichen thailändischen Namen hat, ist in 45 Minuten ist die Insel umkreist. drogensüchtig, hat drei Kinder von Es ist der Radius seines Lebens. drei Frauen, mittlerweile sein Hostel verloren, kein Geld, arbeitet als Mr. Bean, er wird ernster, aber er ist Früchtepflücker. Er hat nun gar keine Mr. Bean hat sein Hostel trotzdem ein glücklicher Mensch. Zähne mehr, aber er ist glücklich. verloren, sein Geld, seine So muss man ihn sich vorstellen, nur Er ist der glücklichste Mensch, den so kommt man ihm nahe. Als ich ihm ich kenne. Und das, obwohl alles Zähne – aber er ist der einmal erzählte, wie ich in Thailand in seinem Leben dagegen spricht. glücklichste Mensch, mit dem Boot untergegangen und den ich kenne. deswegen auf seine Insel gekommen „Das Leben ist tückisch“, sagt er mir. war (ein Katamaran hatte uns Jedes Mal, wenn wir uns sehen. Fast schließlich gerettet), da hat er nur gelacht. Er erzählte jedes Jahr besuche ich ihn, und wir beide gehen in den dann von seinem Fischerboot, von seinem Onkel, der am thailändischen Urwald. Ich will keine Inseln, keinen 25. Dezember 2004 mit diesem Boot verschwand, in den Strand, ich möchte mit ihm auf dem Bauch im Unterholz Fluten des Tsunamis. liegen und Tausendfüßer sammeln. Das ist unser gemeinsames Hobby. Er zeigt mir Insekten, ich fotografiere sie. „Mein Onkel starb, mein Boot war weg“, erzählte er. „Alles, was jeden Tag passiert, egal wie groß, egal wie „Aber das war die Nacht, in der ich entschied, ein Hostel klein, ist spannend“, sagt er. Während er mir Nachtfalter aufzumachen, und ein Jahr später habe ich dich kennengelernt. Und ich bin froh, dass wir uns kennen“, sagte er. zeigt und wir beide im Urwald stehen, er mit nacktem „Das Leben ist tückisch“, stimmte ich ihm zu. Und Oberkörper, der immer muskulös ist, weil er weiß: „Sei Mr. Bean, er lachte wieder laut, sein zahnloses Lachen, sportlich, dann geht es dir besser.“ Seine Lebensregeln und teilte mit mir ein Glas muslimischen Weins. sind einfach, aber sie scheinen zu funktionieren.

BLAGOVESTA BAKARDJIEVA

E

Vor 13 Jahren zeigte ich ihm ein Foto eines Laternenkäfers, ein trauriges Geschöpf von bezaubernder Schönheit, die Flügel Lampenschirmen gleich vom Körper abgespreizt, eine unsägliche lange Nase, die das Tier auf­ fällig im Baum sitzen lassen. Als Mr. Bean und ich die ­Urwaldexpeditionen unternahmen, fanden wir ihn nicht. Also ging er, einen Tag später, noch mal los. Allein. Nur um mir am Abend eine Handvoll dieser kleinen Falter zu schenken. „Hier“, sagte er und reichte mir drei oder vier Laternenkäfer. „Weil ich weiß, es macht dich glücklich.“ Das war der Abend, an dem wir Freunde wurden. Ich denke an ihn, wenn ich im Ausland bin, wenn ich zu Hause, in Berlin, bin. Denke, was wohl Mr. Bean jetzt ­sagen würde.

CHRISTOPH VOY

Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reisereporter Thilo Mischke (TVDokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expedi­tionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi­ nieren. Dieses Mal: Mr. Bean, ein Mann, der sich von wirklich keiner Katastrophe unterkriegen lässt.


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F U ND ST Ü CK

Gandhis Brille

AUGENZEUGEN

Mahatma Gandhi (1869–1948), Anwalt, Revolutionär, Pazifist. Er wurde in Neu-Delhi ermordet.

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HENRY LEUTWYLER, GETTY IMAGES

Ein dünnes Drahtgestell, nahezu runde Fassungen, großzügige Bügel – der ikonische Sehbehelf Mahatma Gandhis gilt als „nationaler Besitz“ Indiens. Doch erst nach einer Versteigerung in New York kehrte die Brille 2009 heim – in Gandhis Ashram, jenes Kloster, von dem aus er den Widerstand gegen die britische ­Kolonialregierung organisierte. Die Brille soll Gandhi übrigens einst einem Offizier überreicht haben – mit dem Hinweis, dies seien die „Augen“, die ihm die Vision eines freien Indiens vermitteln würden.


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SO MACHST DU DEIN ZUHAUSE PARTY-FIT Tricks und Hacks für den Alltag, Folge 8: Freunde haben spontan einen Besuch angekündigt? So organisierst du mit Kochsalz, Strohhalmen und einem Backblech die Last-Minute-Fete.

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Lass die Farben tanzen Verwandle dein Wohnzimmer mit deiner DIY-Lichtmaschine ins Studio 54. Dafür benötigst du: einen Fidget Spinner, drei bunte Strohhalme, dein Smartphone und eine Heißklebepistole.

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Kompakte Kost Muffin-Backblech mit Snacks & S ­ aucen füllen, fertig ist das Party-Buffet!

1 Trenne die Endstücke (ca. 1 cm) der Strohhalme ab und nimm die Gummi-Innenringe aus dem ­Fidget Spinner.

VERSTÄRKER

Glasklarer Klang Steck dein Handy in ein großes Glas – und verstärke die Musik um 13 Dezibel.

2 Schneide die Enden längs auseinander und klebe sie auf den Spinner, sodass sie dessen Löcher überdecken.

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FROSTMITTEL

Wasser, Eis und Salz in eine Schüssel: In 3 Minuten sind die Dosen eiskalt, dem 2. Satz der Thermodynamik sei Dank.

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Eiskalte Drinks

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Gib das Handy in eine Hülle, befestige den Spinner darauf, sodass eine der Folien das LEDLicht bedeckt. Licht aktivieren, Spinner drehen – der Dancefloor ist eröffnet!

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Foto: R. Schedl

Manche Regeln sind dazu gemacht, gebrochen zu werden. Versteh uns richtig, wir wollen nicht, dass du das Gesetz brichst – aber wir sehen die Regeln der Physik nur als vage Richtlinien. Die KTM 690 SMC R setzt ihre eigenen Standards und stellt dabei so manche Konvention in Frage. Erlebe jetzt den brandneuen, bahnbrechenden, Big Bore Supermoto Outlaw und definiere deine eigenen Spielregeln.

Gezeigte Fahrszenen bitte nicht nachahmen, Schutzkleidung tragen und die anwendbaren Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung beachten! Die abgebildeten Fahrzeuge können in einzelnen Details vom Serienmodell abweichen und zeigen teilweise Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

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STUR IM AUGE DES

Wenn ein Tornado naht, verbarrikadieren sich die Menschen in ihren Häusern. Alle? Nein. Der StormChaser Nick Moir und die Abenteuerfotografin Krystle Wright wollen so nahe ran wie möglich. Text NORA O’DONNELL Fotos KRYSTLE WRIGHT

Das Monster schläft Ein Augenblick der an­ gespannten Ruhe: Die Super­zelle, der die fünf­ köpfige Crew quer durch Wyoming gefolgt ist, sammelt Kräfte für den nächsten Wutanfall. „Diese  Wolken­struktur bedeutet in der Regel, dass man sich an der Südostflanke des Sturms befindet“, sagt Foto­grafin Krystle Wright. „Mit etwas Fantasie sehen die Wolken hier wie Tiere aus.“

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RMS


Gut festhalten Tornado-Jäger Nick Moir (rechts) schirmt den Foto­ grafen Keith Ladzinski im Norden von Texas vor einem 120-km/h-Sandsturm ab. „Man konnte kaum die Augen offen halten“, sagt Krystle Wright, „und es fühlte sich an, als würden wir einfach weggeblasen werden.“


D

Die erste Lektion für auszubildende Storm-Chaser ist sehr einfach und sehr fundamental: „Du kannst verdammt schnell richtig tief in der Scheiße sitzen.“ Die australische Abenteuerfotografin Krystle Wright warnt jeden, der wie sie auf Tornado-Jagd gehen will, ent­ sprechend eindringlich: „Mach keinen einzigen Schritt ohne erfahrenen Be­ gleiter – keinen einzigen! Und nimm dir viel Zeit zum Lernen.“ Wrights Lehrer war Nick Moir, Chef­ fotograf des „Sydney Morning Herald“. Seine ganze Karriere verfolgt er bereits Stürme und Buschfeuer rund um den Globus, zuletzt im Mittleren Westen der USA. Dorthin folgte ihm Wright ver­gangenen Sommer, um einen Kurzfilm über die Unwetter in der sogenannten Tornado Alley zu drehen. Die zwölftägige Reise führte durch Texas, New Mexico, Okla­ homa, Kansas, Colorado und Wyoming. „Ich habe noch nie solche Adrenalinschübe erlebt“, sagt Wright. Meist begann der Tag strahlend blau, bis sich immer dichtere Haufenwolken bildeten. Die erst harmlos anmutenden Wattebäuschchen

ver­dichteten sich innerhalb weniger Stunden zu einer gewaltigen Superzelle, einer Gewitterzelle mit rotierendem Aufwind. Die Folge: Gewitter mit golfballgroßen Hagelkörnern und Windgeschwindigkeiten von 100 km/h, die alles zur Seite fegen, was auch nur ansatzweise im Weg steht. Im Osten von Colorado hatten die Sturmjäger eine besonders gewaltige ­Begegnung: Sie erlebten einen Doppel­ tornado. „Der Himmel brodelte, und rund um uns wirbelten schwarze Wolken“, sagt Wright. „Wir fuhren kreuz und quer über Schotterstraßen, bis Nick schrie: ‚Scheiß drauf! Gib Gas, Krystle!‘ Ich krallte mich am Lenkrad fest und raste Richtung Süden. Zwei, drei Kilometer vor uns ­bildete sich ein klassischer mesozyklo­ nischer Tornado – und plötzlich gleich ­daneben ein zweiter. Ich schaltete meine Vernunft ab und raste darauf zu. Mein einziger Wunsch war, so nahe wie möglich heranzukommen.“ Die folgenden Fotos geben einen Eindruck jener „Monsters of the Great Plains“, denen die Crew auf ihrem Weg begegnet ist.

KEITH LADZINSKI

„Jedem von uns ist bewusst, welches Risiko wir eingehen. Hier ist Mutter Natur der Boss.“

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Weltuntergangsstimmung mitten im Sandsturm südlich von Amarillo, Texas. „Es war, als würde man durch die Apo­ kalypse fahren“, sagt Wright. „Die Sicht betrug manchmal nicht mehr als 15 Meter.“

„Es war ein gespenstischer Moment. Vor uns braute sich ein

Tornadowarnung? Keine große Sache für die Einheimischen in den dünn besiedelten Ecken Oklahomas. Ralph aus Texola geht jedenfalls erst einmal mit dem Hund raus, während hinter ihm eine gigantische Superzelle wächst.


Die Superzelle kreist über einer einsamen Straße in Texola, Oklahoma.

Tornado zusammen, aber wir konnten ihn kaum sehen.“

Der Team-SUV stoppt irgendwo im Texas Pan­ handle, damit Moir im Freien die Lage checken kann. „Die Stimmung an diesem Nachmittag war absolut ge­spens­tisch“, erinnert sich Wright.

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„Plötzlich waren überall Ambosswolken. Da fragt man sich: Wo, verdammt nochmal, kommen die auf einmal her?“


Ein Sturm wird geboren „Jeder Tag beginnt hier mit blauem Himmel“, sagt Wright, „und endet mit einem Inferno.“ Der Auf­ wind, auf den der Sattel­ schlepper hier in Texas zufährt, wird sich binnen Minuten in einen brutalen Sandsturm verwandeln.

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„Nick Moir hat diesen inneren Drang, Mutter Natur in all ihren Formen zu dokumentieren – in ihrer Schönheit und in ihrer Zerstörungswut.“

An vorderster Front Nick Moir ringt in der Nähe von Childress, Texas, mit einem Staubsturm. „Ich konnte Nick und seiner zwanzigjährigen Erfahrung blind vertrauen“, sagt Wright. „Er hat mich und die ande­ren Neu­ein­ steiger im Team mit seiner Be­geis­terung für Wirbel­ stürme total angesteckt.“


Wie aus dem Lehrbuch Perfektes Beispiel einer Superzelle, also eines Gewitters mit riesigem Aufwindbereich – hier im Texas Panhandle. „Vor diesem gewaltigen Tornado“, sagt Wright, „hätten wir uns fast in die Hosen gemacht.“

Für dieses Motiv schlich sich Wright bei Sonnen­ untergang auf ein Privat­ grundstück. Der anonyme Grundbesitzer aus dem Westen Okla­homas wird einsehen, dass sie nicht wider­stehen konnte.

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DER ZEITGEIST, DEN ER RIEF . ..

Erfinder der elektronischen Tanzmusik, Produzent unzähliger Welthits, dreifacher Oscar-Gewinner: Giorgio Moroder, 78, ist seit Jahrzehnten am Puls der Zeit – weil er seinen Puls bewusst senkt.

S

elbst die Größten schaffen es nicht immer allein und brauchen manchmal einen Anstoß von außen. Bei Musikproduzent Giorgio Moroder waren es seine DiscoErben Daft Punk, die ihn für eine ­Zusammenarbeit aus 20jährigem Dornröschenschlaf wachküssten und ins Geschäft zurückholten. „Ich war davor schon halb in Pension und habe jede Menge Urlaub gemacht“, erinnert sich Moroder mit einem Augenzwinkern. „Jetzt muss ich wieder arbeiten und ins Studio gehen. Dabei könnte ich auch die ganze Zeit gemütlich Golf spielen.“ Zwei Dinge fallen bei der Begegnung mit Moroder sofort auf: Er wirkt beneidenswert entspannt, und er ist stets zu Scherzen aufgelegt. In Wahrheit genießt die höchst

„Ich war schon halb in Pension, hätte die ganze Zeit gemütlich Golf spielen können.“

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lebendige Musiklegende es natürlich, mit fast 80 Jahren gefragt zu sein wie eh und je. Auf seinem letzten Album „Déjà-vu“ sangen die angesagtesten Popstimmen der Gegenwart wie Sia oder Charli XCX für ihn. Bei seinen Auftritten als DJ jubeln ihm bis zu 40.000 Party People zu – von denen freilich die meisten seine Enkelkinder sein könnten. Von Moroders ungebrochenem Esprit kann man sich bei dessen Show „Celebration of the 80s“ am 14. Mai im Wiener Gasometer selbst überzeugen. Es scheint so, als wäre der Südtiroler 1940 im Sternzeichen des Glückskinds zur Welt gekommen. Doch hinter dem großen Erfolg, Welthits wie „I Feel Love“, seinen drei Oscars und Golden Globes steht in erster Linie viel harte Arbeit. Und auch bei ihm brauchte es einige Anläufe, bis der Durchbruch endlich gelang. In seiner Jugend spielte Moroder Gitarre, in den Sixties tourte er mit diversen Bands durch Europa. Zeitweise versuchte er sich gar als Schlagersänger und feierte mit dem Bubblegum-Popsong „Looky, Looky“ 1969 einen ersten Erfolg.

THE RED BULLETIN

SPENCER LOWELL/TRUNK ARCHIVE

Giorgio Moroder

1970 traf er eine richtungweisende Entscheidung: Er beschloss, sich ganz auf die Arbeit im Studio zu konzen­ trieren und in Zukunft Hits für andere zu erschaffen. Das erschien ihm „angenehmer als ein Leben in Hotelzimmern“. Als einer der ersten Produzenten erkannte er, welches Potenzial in den damals gerade aufkommenden Synthesizern und in elektronischer Musik steckte. Anders als etwa die deutschen E-Pop-Pioniere Kraftwerk war er allerdings nie darauf aus, konzeptlastige Kunst zu machen. Er strebte nach den großen Pophits, die in jeder Disco und auf jedem Radiosender laufen sollten. Als erste Homebase für ­seinen Feldzug durch die ­internationalen Charts diente ihm aber nicht etwa London oder L. A. – sondern München. Er verhalf Donna Summer, die damals in Deutschland lebte, mit den beiden JahrhundertSongs „I Feel Love“ (die schnelle Disco-Rakete, die die Clubmusik revolutionierte) und „Love to Love You, Baby“ (der langsame Groove mit dem lasziven Stöhnen) zu einer Weltkarriere. Bald kamen auch die großen Rockbands wie Queen und die Rolling Stones in sein Studio, um ihren Produktionen den speziellen MoroderTouch zu geben. Sein Erfolgsgeheimnis war denkbar einfach: Er schaute darauf, was in der Disco gut ankam. Als „Testpilot“ für seine neuen Produktionen diente ihm ein befreundeter DJ. „Zu dem ging ich mit meinen Demobändern, um auszu­ probieren, ob die Leute dazu tanzten oder ob sie von der Tanzfläche flüchteten“, erzählt er. Und dass er selber nie ein großer Tänzer oder Nachtmensch war: „Wenn ein

SEBASTIAN FASTHUBER

HE RO ES


Giorgio Moroder, 78, Produzent. Marken­ zeichen seit Jahr­ zehnten: Schnauzbart und Musikgeschmack


HE RO ES

Disco-Duo: Giorgio Moroder produzierte für Donna Summer zwei Welthits.

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­ tudiotag zu Ende ging, wollte S ich meine Ruhe haben.“ Was den Sound betrifft, war und ist Moroder Perfektionist. Er achtete jedoch auch immer auf die Work-Life-Balance, verheizte seine Kreativität und Energie nicht in nächtelangen Studio-Sessions – wie viele seiner Berufskollegen – und delegierte Arbeiten an seine Assistenten. Harold Faltermeyer, inzwischen selbst eine Oscar-gekrönte Legende, war einst einer dieser Jung­ spunde. In seiner Biografie schreibt er, dass Moroder die Mittagspause immer heilig war. Und wenn er mit einer schönen Frau zum Essen verabredet war, konnte diese auch etwas länger dauern. Als Produzent zeichnete ihn nicht zuletzt seine Offenheit aus, gute Ideen aus seinem Umfeld griff er ohne Eitelkeit auf. Donna Summers Stöhn-Hymne „Love to Love You Baby“ etwa über eine ganze Plattenseite laufen zu lassen geht auf deren Manager Neil Bogart zurück: „Er war ein unglaublicher Lebemann,

Giorgio Moroder live – am 14. Mai im Gasometer in Wien. Alle Infos und Tickets: redbull.com/moroder

MAGISCHE MOMENTE VON GIORGIO MORODER

Vier Hits aus der über vier Jahrzehnte umfassenden Erfolgsliste des Produzenten STARKE STIMME IN DER DISCO „Déjà-vu“ mit Sia brachte Moroders Erfolgsrezept aus den 1970ern mit ­Donna Summer lässig in die Neuzeit. Eindringliche Vocals und Disco-Beats – das geht immer.

EIN HIT IM HANDUMDREHEN „Call Me“, den groß­ artigen Song zum Film „American Gigolo“, schrieb er mit NewWave-Ikone Debbie Harry von Blondie. Zwei Profis: In wenigen Stunden war der Hit im Kasten.

SOUNDS, DIE MAN NIE VERGISST Moroder schuf Soundtracks, die den Filmen ihren Stempel aufdrückten. Allen voran: „Take My Breath Away“ für „Top Gun“. Die Band Berlin ist längst vergessen, der Song bleibt unsterblich.

SOMMERHIT MIT ITALO-CHARME 1990 wurde Moroder mit der Hymne zur Fußball-WM in Italien beauftragt. „Un’estate italiana“ erwies sich als Ohrwurm. Und sorgt im Weltmeisterland Deutschland noch heute für Gänsehaut.

„ALLE NENNEN MICH GIORGIO“ Der einzige Hit, den er nicht selbst produziert hat, ist Daft Punks „Giorgio by Moroder“ vom Album „Random Access Memories“. Dafür spricht er: Die Hommage an den Meister ist unterlegt mit seinen Erinnerungen.

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REDFERNS, RONALD GRANT ARCHIVE/MARY EVANS/PICTUREDESK.COM

„Ich bin vielleicht der einzige Mensch in L. A., der nie Kokain genommen hat.“

der ständig gefeiert hat. Einmal hat er mich mitten in der Nacht angerufen und gemeint, dass seine Freunde total auf den Song abfahren und ihn immer wieder hören wollen. Da er aber im Original nur dreieinhalb Minuten lang war, entstand so die Idee zu einer viel längeren Version.“ Auf der Suche nach dem nächsten Erfolg übersiedelte Moroder Anfang der 1980er von München nach Los Angeles. Schnell kam er mit Filmmusik in Berührung und erhielt gleich für seinen ersten Soundtrack zum Film „Midnight Express“ einen Oscar. Es folgten Blockbuster wie „Top Gun“ und Hits wie „Take My Breath Away“ (Berlin) und „Call Me“ (Blondie), die heute ebenfalls längst Klassiker sind. Giorgio Moroder ist nie mit der Herde gelaufen, und so ist auch in L. A. kein Lebemann aus ihm geworden. „Ich bin vielleicht der einzige Mensch hier, der nie Kokain genommen hat“, sagt er ganz nüchtern. „Früher war im Musik­ geschäft ja fast jeder high, aber mich hat das einfach nicht interessiert.“ Im wohl schnelllebigsten Business der Welt setzte der Südtiroler bereits vor 35 Jahren auf eine Kraft, für die es damals noch nicht mal einen Namen gab: Entschleunigung. Dazu gehört es, auch einmal länger abzuschalten, um mit einem Kopf voll frischer Ideen zurück­ zukommen. Apropos abschalten: Im Hause Moroder gibt es keine Stereoanlage. „Ich habe mich immer auf die Musik konzen­ triert, die ich gerade mache“, erklärt der Maestro. „Songs von anderen höre ich nur im Radio, wenn ich Auto fahre. Das genügt mir, um zu wissen, was gerade los ist.“


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HE RO ES

der EPF Lausanne mitzuwirken. Für die von Wings for Life unterstützte Reha-Studie wird David ein Elektrodenchip im Rückenmark implantiert, der Nerven mit elektrischen Impulsen ­stimuliert. So David Mzee gibt dem Fortschritt der werden beim Rückenmarksforschung ein Gesicht. Gehen zuvor ­inaktive Muskel­ gruppen zugeschaltet. Aber erst Davids Wille macht aus den Impulsen echte Schritte. Nach beinhartem Training gelingt die Sensation: Während ein Robotersystem sein Körper­ gewicht entlastet, geht David 40 Minuten freihändig auf dem Laufband. „Für mich ist das wie ein Marathon“, sagt er. Ein paar Schritte schafft David sogar ohne Impulse. Seitdem kann er stabiler aufstehen und sogar daheim trainieren. Vorerst bleibt der Rollstuhl aber sein mobiler Begleiter. Etwa wenn er im Schweizer Rollstuhl-Rugby-Nationalteam spielt oder beim Wings for Life World Run in Zug startet. david-mzee.ch kann David das rechte Bein nur noch eingeschränkt bewegen, das linke gar nicht. Doch stimuliert von elektrischen Impulsen und angespornt von eiserner Willenskraft, kehrt wieder ­Leben in Davids Beine zurück. Der globale Charity-Lauf „Eigentlich sagen Ärzte, – am 5. Mai u. a. in Wien: wenn Nerven zwei Jahre nach dem Unfall nicht mehr reagieEIN LAUF FÜR ALLE ren, kannst du sie vergessen“, Jeder macht mit: Wettkämpfer, Anfänger, Rollstuhlfahrer. Die sagt er. Die Hoffnung, jemals Startgelder fließen zu 100 Prozent wieder gehen zu können, hatte in die Rücken­marksforschung. er nach seiner ersten Therapie CATCHER CAR schon fast aufgegeben. In das Das Auto verfolgt die Teilnehmer schwarze Loch, das sich mit als bewegliche Ziellinie. Wer seinem Unfall auftat, ließ er ­eingeholt wird, hat sein Rennen sich dennoch nicht fallen. beendet. „Es schmerzt, wenn du umDER APP-RUN fällst und nichts dafür kannst. Mit der Wings for Life World RunBleibst du aber liegen, dann App läufst du gegen ein virtuelles hast du wirklich Schuld. Also: Catcher Car – wo immer du bist. Steh auf und gib Gas!“, erklärt Organisierte App Runs gibt es u. a. in Saalbach, Trins oder Graz. der 31-Jährige sein Motto. Im Jahr 2016 bietet sich Info und Anmeldung auf: wingsforlifeworldrun.com dem Sportwissenschaftler die Chance, an der STIMO-Studie

„Probier das Unmögliche und mach es möglich.“

David Mzee

„ STEH AUF UND GIB GAS!“

David Mzee durchlebte das Unglaubliche: Trotz Lähmung kann er wieder einige Schritte gehen. Sein Antrieb: eiserner Wille, positives Denken und die Impulse modernster Technik.

E FLORIAN WORGÖTTER

s sind Bilder, die einen nicht kaltlassen. David Mzee löst seine Hände vom Barren und setzt einen Schritt nach dem anderen. Für ihn und die Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne ist es ein wahrer Quantensprung, schließlich ist der Schweizer seit 2010 inkomplett gelähmt. Nach einem Trainingsunfall

THE RED BULLETIN

WINGS FOR LIFE WORLD RUN

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HE RO ES

aber in erster Linie eine Frage der Einstellung.

Wenn es in Hollywood darum geht, eine weibliche Action-Rolle zu besetzen, steht ein Name ganz oben auf der Liste: der von Milla Jovovich. Im Interview erklärt die vielbegabte 43-Jährige, woraus sie die Kraft zieht, die sie auf der Leinwand ausstrahlt.

T

he red bulletin: In deinen Filmen lässt du’s gerne ordentlich krachen – zuletzt in der ­Comic-Verfilmung „Hellboy“, in der du eine mächtige Hexe spielst. Verbindet dich etwas mit diesen Filmfiguren? milla jovovich: Die Frage habe ich mir viele Jahre auch gestellt. Denn diese Frauen in­ spirieren mich so. Ich glaube sogar, dass diese Rollen und Filme zu mir gefunden haben, weil sie etwas ganz Bestimm­ tes in mir ansprechen. Also ja, sie sind Teil meiner Persönlich­ keit – mal abgesehen davon, dass ich keine übernatürlichen Kräfte besitze. Was hat diese Persönlichkeit geformt? Ich war immer von starken Frauen umgeben – allen voran meine Mutter. Ich habe oft miterlebt, wie zwischen ihr und meinem Vater die Fetzen flogen. Aber diese Auseinan­

„Sport und gesunde Ernährung: Ich fühlte mich wie eine Superheldin.“

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dersetzungen schwächten sie nicht, sie machten sie stärker! Weil sie immer hundert­­ prozentig zu dem stand, wor­ an sie glaubte. Deine Power liegt also in den Genen? Ja und nein. Als Teenager neigte ich zu Depressionen. Ich war ein Migrantenkind aus der Sowjetunion, fühlte mich minderwertig im Ver­ gleich zu den wohlhabenden Mittelstandskids in meiner Schule. Die konnten sich Din­ ge leisten, die mir unerreich­ bar erschienen. Aus dieser ­Situation musste ich einen Ausweg finden – den fand ich in meiner Arbeit. Auf der Lein­ wand, in der Musik, beim Mo­ deln konnte ich meine Gefühle rauslassen. Das gab mir Kraft. Wie erhältst du diese Kraft aufrecht? Im letzten Jahr fing ich an, fünfmal pro Woche zu trainie­ ren und mich intensiver mit dem Thema Ernährung zu ­beschäftigen. Nach ein paar Monaten Sport und gutem ­Essen fühlte ich mich so viel glücklicher und energie­ geladener. Tatsächlich kam ich mir dank dieser Selbstdisziplin und der ganzen Endor­phine schon fast so vor wie die Cha­ raktere, die ich spielte. Es ist

Du hast zwei Töchter, elf und vier Jahre alt. Teilst du mit ihnen deine Einsichten? Klar. Aber es geht auch darum, sie zu respektieren. In meiner Generation als osteuropäi­ sches Kind hatte ich nichts zu sagen. Ich habe gemacht, was mir meine Eltern vorschrieben. Jetzt respektieren wir Kinder schon von klein an. Das be­ ginnt mit einfachen Dingen: „Was möchtest du zum Abend­ essen?“; „Was für ein Kleid willst du heute anziehen?“ Der Effekt ist riesig. So fühlen sich die Kinder stärker, weil sie ihr ­Leben mitbestimmen können. Stärke gewinnt man also, indem man sein Schicksal selbst in die Hand nimmt? Definitiv ja. Jeder ist stark, wenn er es sein muss. Du malst dir etwas aus und denkst: „Das würde ich nie über­leben.“ Dann passiert plötzlich etwas Unerwartetes, und du stellst dich der Heraus­ forderung. Weil du musst. Zum Beispiel? Bist du schon mal mitten auf der Straße stehengeblieben, um einen streunenden Hund einzufangen? Um drei Uhr morgens?! Einmal rettete ich zwei Hunde, die gerade eine Kontroverse mit einem Stink­ tier hatten. Stell dir diesen Ge­ ruch vor! Sich da einmischen, das nenne ich Stärke. „Hellboy – Call of Darkness“ läuft ab 12. April im Kino.

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Inwiefern? Wenn ich meine Gesundheit wertschätze, dann schätze ich mich selbst. Ich zeige meinem Körper und meinem Geist ­Respekt, indem ich etwas für sie tue, anstatt mich mit Junk­ food, Zigaretten oder Alkohol kaputtzumachen. Das ist eine wahrhaft magische Erfahrung.

AARON RICHTER/CONTOUR BY GETTY IMAGES

Milla Jovovich

THE RED BULLETIN


Alles andere als eine Poserin: Milla J­ ovovich, 43, schÜpfte durch Modeln neue Kraft.


WARUM DICH RÜCKSCHLÄGE VORWÄRTS BRINGEN DANIELA RYF ist die beste Triathletin der Welt. Ihre geheime Energiequelle: Probleme. Absurd? Nein, ein voll geladener Akku, den jeder von uns anzapfen kann. Text ALEX LISETZ Fotos PHILIPP MUELLER, AGNIESZKA DOROSZEWICZ

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2018 trat Ryf aus dem Schatten der Legenden: vierter Hawaii-Sieg in Folge, neuer Streckenrekord auf der Ironman-Distanz


„NUR WENN ICH AN MEINE GRENZEN GEHE , KANN ICH BESSER WERDEN.“ Daniela Ryf glaubt nicht an lockeres Training.


D

aniela Ryf ist wahnsinnig gut darin, schnell zu schwimmen, zu radeln und zu laufen. Und wahnsinnig schlecht darin, langsam zu schwimmen, zu radeln und zu laufen. „Ich will in jedem Training alles geben“, sagt Daniela. „Ich will, dass Daniela nur im Rennen alles gibt“, sagt ihr Trainer Brett Sutton. Die Kompromisssuche dauert nun schon fünf Jahre, alle paar Wochen eska­ liert sie in einem lautstarken Krach, Dani­ ela trägt ihren Spitznamen „Angry Bird“ schließlich nicht zum Spaß. „Sie muss ler­ nen, ihre Kräfte zu bündeln“, sagt ­Sutton seit 2015, „dann wird sie über ­Jahre un­ schlagbar bleiben.“ Daniela will aber immer da hin, wo es wehtut. Und sagt: „Nur wenn ich an meine Grenzen gehe, kann ich besser werden.“ Doch was macht wirklich erfolgreich? Strategische Trainingsplanung oder kom­ plette Verausgabung? Offenbar genau der Mix, der aus dieser täglichen Kompromiss­ suche hervorgeht. Die 31-jährige Solo­ thurnerin gewann seit 2015 jeden Iron­ man Hawaii, also viermal in Folge den wichtigsten und prestigeträchtigsten Tri­ athlon des Jahres. Auf dem Weg nahm sie auch vier Ironman-70.3-WM-Titel und zwei Ironman-EM-Titel mit. Daniela ist die beste Triathletin der ­Gegenwart. Und seit vergangenem Oktober auch die beste der Geschichte. Da stellte sie nämlich beim Ironman Hawaii einen neuen Streckenrekord auf: 8:26:18 Stun­ den. Selbst der schnellste Mann seit der Erstaustragung des Rennens 1978 war nur eine halbe Stunde früher im Ziel. Ihr Trainer traut ihr zu, unter optimalen Be­ dingungen weitere 15 Minuten herauszu­ holen. Damit wäre sie unter den Top 10 – THE RED BULLETIN

der Männer, wohlgemerkt. Denn ihr Strecken­rekord kam unter verrückten ­Bedingungen zustande: Daniela wurde kurz vor dem Start von einer Qualle er­ wischt und war beim Schwimmen durch Schmerzen und Taubheitsgefühlen ge­ handicapt (siehe Seite 58). Nicht aus­ zudenken, welche Zeit ­unter optimalen ­Bedingungen möglich gewesen wäre. Ist Daniela Ryf so erfolgreich, weil sie sich schinden kann wie keine Zweite? Weil sie talentierter ist, härter trainiert, einen stärkeren Willen hat? Vermutlich. Doch Daniela hat auch ein geheimes ­Erfolgsrezept: Sie überwindet Probleme nicht, sie benützt sie als Energiequelle. Doch wie erzeugt man aus Rückschlägen Rückenwind – im Sport und im Rest des Lebens? Das verriet sie uns anhand sechs konkreter Beispiele aus ihrer Karriere.

HÖHERE GEWALT MACHT DICH GEDULDIG

Jahre lang mit hartnäckigen MagenDarm-Problemen, die sie beinahe ihre Karriere kosten. „Am meisten litt ich unter dieser ­bleiernen Erschöpfung“, erinnert sich ­Daniela, „aber die permanente Übelkeit war fast genauso schlimm. Sobald ich ein bisschen härter trainierte, musste ich mich übergeben. Es dauerte nicht lange, und ich hatte gar keine Lust mehr, mich zu verausgaben. Mir ging es ja ohnehin nur schlecht dabei.“ Daniela quält sich fast eineinhalb Jahre, bis die Ärzte eine Darmfehlbesiedlung diagnostizieren. Mit der richtigen Diagnose findet Daniela binnen weniger Monate zu ihrer Form zu­ rück. „In diesen anderthalb Jahren musste ich einsehen, dass ich nicht alles mit der Brechstange erzwingen kann. Die Geduld, die ich dabei gelernt habe, hilft mir heute beim Training genauso wie im Rennen.“ Und: „Ich habe heute viel mehr Freude daran, wirklich hart zu trainieren. Denn ich erinnere mich, wie schlimm es war, nicht richtig ‚draufdrücken‘ zu können.“

8. Mai 2010, ITU World Championships, Seoul

Mit einem explosiven Schlusssprint ­sichert sich Daniela in Südkorea den bis dahin größten Erfolg ihrer Karriere. Die Newcomerin setzt sich in Seoul gegen eine Weltranglisten-Erste und eine amtie­ rende Weltmeisterin durch und etabliert sich damit endgültig in der Weltspitze. Nach der ausgelassenen Siegesfeier in ­einem koreanischen Club und einem ­kurzen Transfer folgt der schlimmste Flug ihres Lebens: Sie verbringt die 8765 Kilo­ meter zwischen Singapur und Zürich fast durchgehend auf der Flugzeugtoilette. Und kämpft von diesem Tag an fast zwei

ZURÜCKZULIEGEN VERLEIHT DIR KONTROLLE 15. Oktober 2017, Ironman Hawaii

Die Ironman-WM ist nicht nur ein Kräfte­ messen der weltbesten Ausdauerathleten. Sie ist auch ein Kräftemessen mentaler Stärke. Das weiß auch Lucy Charles, in dem Jahr Danielas härteste Konkurrentin. Die junge Britin legt im Schwimmen, ­Danielas schwächster Disziplin, eine Bom­ benzeit vor. Sie braucht für die 3,86 Kilo­ meter nur fünf Sekunden länger als die

Steil bergauf: Daniela Ryf entwickelte sich vom Schweizer Ausnahmetalent zur besten Triathletin der Welt.

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„ES IST UNWICHTIG, WIE­V IELTE DU BEI DER ZWISCHEN­Z EIT BIST. DU MUSST IM ZIEL DIE ERSTE SEIN.“ Daniela ist lieber Jägerin als Gejagte.

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48:43 Minuten des 18 Jahre alten Strecken­ rekords. Mehr noch: Sie baut diesen Vor­ sprung im Radfahren, Danielas stärkster Disziplin, sogar noch aus. Nach der Halb­ distanz liegt Daniela sechs Minuten zu­ rück. Doch dann dreht sie richtig auf. „Es ist nicht wichtig, Wievielte du bei der Zwischenzeit bist. Es ist wichtig, dass du die Erste im Ziel bist“, sagt Daniela Ryf. Das gilt für jede Aufgabe, die sich über längere Zeit erstreckt. Und ganz beson­ ders für einen Ironman, bei dem „das Ren­ nen erst nach fünf, sechs Stunden so rich­ tig beginnt“. Doch wie bleibt man cool, ­obwohl man in einem sportlichen Wett­ kampf oder einer beruflichen Konkurrenz­ situation Boden auf die Konkurrenten ver­ loren hat? „Es ist für den Jäger leichter, cool zu bleiben, als für den Gejagten“, ­findet Daniela, „denn es ist der Jäger, der die Situation unter Kontrolle hat. Der Ge­ jagte hat eine Bedrohung im Genick, der Jäger eine Karotte vor der Nase. Er kann den Konkurrenten vor sich in aller Ruhe beobachten, studieren und anvisieren. Der Gejagte muss sein Tempo halten und hof­ fen, dass er keinen Einbruch hat. So kann sich der Jäger ganz genau einteilen, wann er aufs Ganze gehen und überholen will.“ So wie Daniela, die beim Ironman Hawaii 2017 auf den letzten 40 Kilo­metern der Radstrecke voll aufdreht, in Führung geht und ihren Vorsprung beim Laufen sogar noch ausbaut. Am Ende läuft sie mit ­Tränen in den Augen fast neun ­Minuten vor Lucy Charles ins Ziel.

WAS HEUTE BREMST, MACHT MORGEN SCHNELLER März 2017, Trainingseinheit, Gran Canaria

Daniela steckt mitten in der Vorbereitung auf eine Saison, in der sie sich selbst übertreffen will. Es ist noch früh im Jahr, doch sie kann bereits das Gefühl spüren, das sie so liebt: das Spiel perfekt aus­ trainierter Muskeln, die geballte Energie in Armen und Beinen. Heute Morgen steht Schwimmtraining auf dem Pro­ gramm. Mit jedem ihrer weit ausladen­ den Tempi schiebt sie eine Badewanne voll Wasser hinter sich. Auf einmal zer­ reißt ein Stich zwischen den Schulter­ blättern ihre Konzentration. Ein Muskel ist gezerrt. Am nächsten Morgen kann sie kaum noch den Kopf drehen, zehn Tage lang muss sie komplett pausieren. Wie zur Hölle soll sie so ihr erstes Saisonziel, den Ironman Südafrika, bestreiten? „Diese Verletzung brachte meine Vor­ bereitung komplett durcheinander“, er­ innert sich Daniela. Statt jeden Tag noch härter zu trainieren, war sie zum Still­ 56

„ICH MALE MIR AUS , WIE ICH EIN STÜCK BALLAST ABWERFE.“ halten verurteilt. „Ich fühlte mich gar nicht mehr wie eine Athletin“, sagt sie. Ein paar Tage vergehen, dann stellt sie ihr Denken um; setzt sich ihre Ziele nicht mehr mit Stoppuhr und Kilometerzähler, sondern in Genesungsschritten. Als sie den Kopf einen Zentimeter weiter drehen kann als in der Vorwoche, feiert sie das als Erfolgs­ erlebnis. Am Tag vor dem ersten Ironman des Jahres ist trotzdem unklar, ob sie die Schwimmstrecke überhaupt bewältigt. Ein Chiropraktiker behandelt sie noch kurz vor dem Start. Dann stürzt sie sich ins Wasser, bewältigt die Schwimm­ strecke, dreht am Rad voll auf, gewinnt schlussendlich das Rennen. Ein Happy End? Nein, der starke Anfang einer kraft­ vollen Mental-Geheimwaffe. Denn alles, was dich einmal gebremst hat, ist ein Stück Ballast, das du beim nächsten Mal abwerfen kannst. „Seit Südafrika gehe ich bei jedem Rennen befreiter an den Start. Ich stelle mir vor, wie sehr mich diese Ver­ letzung eingeschränkt hat – und dass sie mich trotzdem nicht am Siegen hindern konnte. Und dann freue ich mich, dass mich jetzt, gerade in diesem Moment, überhaupt nichts einschränkt. Ich male mir aus, wie ich das Stück Ballast von ­damals abwerfe und deshalb heute noch mehr schaffen kann. Dieser Gedanke ist für mich wie ein Extra-Ass im Ärmel.“

FEHLER HELFEN DIR, KLÜGER ZU WERDEN

3. Juli 2016, Ironman-Europameisterschaft, Frankfurt/Main

Die Europameisterschaft in Frankfurt ist ein wichtiges R ­ ennen für Daniela. Sie will sich für den Saisonhöhepunkt in Kona, Hawaii, quali­fizieren. Und sie möchte hier wie im Vorjahr gewinnen – als Standort­ bestimmung, aber auch um Selbstvertrau­ en für die kommenden Rennen zu tanken.

Doch es läuft schon im Wasser nicht nach Plan. Das Wetter ist kühl, das Wasser ist es auch, und Daniela findet ihren Rhythmus nicht. Sie hofft auf ihre Spezialdisziplin, das Radfahren. Und muss erkennen, dass ihre Probleme größer statt kleiner werden. Mit 40 km/h im kalten Wind kühlt Daniela sie i­ mmer mehr aus, bis ihr ausgezehrter Körper (1,75 Meter, 57 Kilo) streikt. Sie ­bringt keine Kraft mehr aufs Pedal, verliert Position um Position. Und gibt schließlich zum ersten Mal in ihrem Leben auf, tief enttäuscht und gedemütigt. „Das war ein bitterer Tag für mich“, sagt Daniela, „aber auch ein lehrreicher.“ Denn Daniela nimmt zwei wertvolle THE RED BULLETIN


Schon jetzt topfit: Daniela (hier beim Fotoshooting daheim in Solothurn) will im Herbst den fünften Hawaii-Titel holen.

­ ektionen aus Frankfurt mit. Die erste: L „Ich dachte immer, ich könne alles er­ reichen, wenn ich nur hart genug trainiere und ­alles aus meinem Körper heraushole. Aber ich muss auch auf die kleinen Details achten, die mein Körper braucht, um per­ fekt funktionieren zu können.“ In diesem Fall hätte es zum Bespiel gereicht, beim Wechsel aufs Rad eine zusätzliche Schicht Kleidung überzuziehen, vielleicht sogar nur ein Paar Ärmlinge. Und die zweite Lektion? „Es zählt nicht, wie gut ich bin, wenn ich gut bin. Sondern wie gut ich bin, wenn ich schlecht bin. Seit diesem Tag weiß ich: Ich bin nur dann wirklich seriös vorbereitet, wenn ich ein Rennen THE RED BULLETIN

auch an einem schlechten Tag gewinnen kann.“ Die allerwichtigste Erkenntnis ist aber die: Man kann sich über Fehler ärgern. Aber besser ist es, wie Daniela aus ihnen zu lernen.

NIEDERLAGEN FOKUSSIEREN DEINE SINNE 11. Oktober 2014, Ironman Hawaii

Einen Monat nach ihrem Sieg bei der Iron­ man-70.3-WM in Kanada geht Daniela zum ersten Mal in Kona an den Start. Sie hat eine mega-erfolgreiche Saison hinter sich, hat in diesem Jahr mehr WTC-Preis­   57


PECH MOBILISIERT DEINE ENERGIERESERVEN 13. Oktober 2018, Ironman Hawaii

Rückschläge gehören zu jeder Sportlerbiografie. Daniela versucht nicht, sie zu überwinden – sondern aktiv als Motor zu nutzen.

gelder als jede andere Athletin kassiert. Und sie spielt ihre Überlegenheit am Rad auf der Langdistanz voll aus: Nach acht­ einhalb Stunden liegt sie überlegen in Führung, drauf und dran, gleich bei ihrer ersten Teilnahme den Titel zu holen. Doch fünf Kilometer vor dem Ziel ist der Ofen aus: Die Australierin Mirinda Carf­ rae hat zehn Minuten Rückstand auf­ geholt. Sie schließt zu Daniela auf, über­ holt und legt ein Tempo vor, dem die Schweizerin nicht mehr folgen kann. „Nach dem Rennen war ich zwar stolz, das Beste gegeben zu haben“, sagt Daniela, „aber schon im Ziel dachte ich an das nächste Jahr. Ich wusste ja jetzt, wie wenig mir auf den Sieg gefehlt hatte.“ Von nun an steht sie jeden Morgen mit dem gleichen Gedanken auf. Sie spielt den Augenblick, in dem Mirinda zu ihr aufschloss und dann mit unwiderstehlicher Pace an ihr 58

vorbeizog, millionenmal in ihrem Kopf­ kino ab. Und beginnt im Jahr darauf mit ihrer Siegesserie. „Dass ich nicht mit Mirinda mithalten konnte, motiviert mich noch heute bei jedem Training“, sagt sie. Im Rennen sind inzwischen jüngere ­Athletinnen gefährlicher als Mirinda. Im Training ist der Gedanke an sie noch immer Danielas stärkste Motivation. „Wenn ich mir vorstelle, wie Mirinda ­neben mir auftaucht, trete ich sofort ­einen Gang härter oder laufe 1 km/h schneller.“ So verwandelte Daniela eine Niederlage in perfektes Kopfkino-Mate­ rial, das ihren Anstrengungen Sinn gibt. Und damit in die Grundlage Dutzender darauffolgender Siege. Eigentlich kein schlechter Tausch.

Drei Minuten vor dem Start des wich­ tigsten Rennens im Jahr fühlt sich die ­Titelverteidigerin unschlagbar. Sie ist in fantastischer Form, sie hat alle ihre Haus­ aufgaben gemacht. Zwei Minuten vor dem Start wird sie an beiden Oberarmen knapp unter der Achsel von einer Qualle gestochen. Der Schmerz schießt ihr bis in die Fingerspitzen. Im vergangenen Jahr musste ein Athlet das Rennen aus dem gleichen Grund aufgeben und landete di­ rekt im Krankenhaus. Sie lässt sich nichts anmerken, wirft sich mit den anderen ins Getümmel. Zuerst wird der Schmerz mit jedem Schwimmtempo schlimmer, und sie verliert Meter um Meter. Dann wer­ den ihre Arme taub, und Daniela beginnt zu zweifeln, ob sie die 3,86-Kilometer-­ Distanz im Wasser überhaupt bewältigen kann. An einen Spitzenplatz denkt sie jetzt nicht mehr, nur noch daran, aus ­Respekt vor dem Rennen irgendwie weiter­zumachen. Sie rechnet bereits mit einer 14-, 15-Stunden-Zeit. Denkt, sie ­liege abgeschlagen auf dem letzten Platz. Doch beim Wechsel aufs Rad wird ihr ­bewusst, dass sie beim Schwimmen nur zehn Minuten verloren hat. Vielleicht ist ja doch noch mehr drin? „Im Wasser durchlief ich alle Emotio­ nen, die man sich vorstellen kann“, sagt Daniela, „aber am Rad konnte ich wieder klarer denken.“ Daniela beschließt, dem Quallenstich eine neue Bedeutung zu ­geben. „Ich stellte mir vor, wie mit dem Schmerz eine Extraportion Wut und ­zusätzliche Energie in meinen Körper ­gelangt ist. Und dass ich beides nur aus ­meinem Körper bekomme, wenn ich umso härter und entfesselter in die Pedale trete.“ Daniela fährt so schnell wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Überholt eine Gegnerin nach der anderen, wechselt mit der schnellsten Radzeit, die jemals eine Athletin in Kona fuhr, auf die Laufstrecke. Sie beendet das Rennen nach 8 Stunden, 26 Minuten und 18 Sekunden nicht nur als Weltmeisterin, sondern auch mit neuem Streckenrekord. Und beweist damit, dass unser innerer Transformator negative in produktive Energie umwandelt – und aus Schmerzen zusätzliche Power gewinnt. Am 5. Mai setzt sich Daniela Ryf als Botschafterin für den Wings for Life World Run ein. Infos, Anmeldungen: wingsforlifeworldrun.com danielaryf.ch THE RED BULLETIN


„MIT DEM SCHMERZ KAM EXTRA - ENERGIE IN MEINEN KÖRPER.“ Daniela über ihren Quallenstich beim Ironman Hawaii


Steil: Dani Pedrosa 2018 auf dem TT Circuit Assen, Niederlande. Bei Destination Red Bull fungiert der Spanier als einer deiner Coaches.

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HOW TO

WIE GEHT DAS?

PROFIS ZEIGEN, WIE MAN ’S MACHT

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WERNER JESSNER

Für Motorradfahrer sind angeschliffene Kniepads der Ritterschlag. Bei Destination Red Bull lernst du von MotoGP-Legenden die perfekte Kurvenlage.


HOW TO

SO GEHT DAS! PROFIS ZEIGEN, WIE MAN ’S MACHT

Halte den Kopf gerade.

Stell dich mit den Fuß­ spitzen auf die Fußrasten.

Das Knie muss zum Boden, bis es kratzt und die neuen Schleifpads endlich aus­ sehen, wie sie sollen. Der Kurvenguide in 10 Schritten:

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Bleib locker, und erinnere dich während der Fahrt daran. Klammere dich nicht am Lenker fest, sondern führe ihn ohne Gewalt. Atme bewusst.

2  Unser Experte: Sete Gibernau, 46, Destination Red Bull-Coach (s. Kasten rechts) mit 179 Rennen in der Motorrad-WM

Auch wenn’s gleich schräg wird: Halte den Kopf gerade. Die Augen bleiben immer parallel zum Untergrund. Nur so kannst du Kurven korrekt ein­ schätzen.

Häng dich mit der Kniebeuge im Tank ein.

Winkle das kurveninnere Bein ab und spreiz es nach außen.

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Bewege nach der Bremsphase den Körperschwerpunkt nach innen, indem du Gewicht verlagerst und dich mit der Kniebeuge im Tank einhängst. Das erfolgt in einer einzigen flüssigen Bewegung. Keine Hektik!

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Winkle das kurveninnere Bein ab und spreiz es nach außen. Am Anfang kannst du ruhig ein wenig übertreiben.

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Mach ein leichtes Hohlkreuz. Dadurch nimmst du auto­ matisch eine tiefe Position am Bike ein, was es erleichtert, das Knie tatsächlich zum Boden zu bringen.

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Wir beginnen mit einer Links­ kurve. Das ist für die meisten Fahrer leichter, da die Gashand dann außen ist und es mehr Platz für Korrekturen aus dem Ellbogen gibt.

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Stell dich beim Anbremsen der Kurve mit den Fußspitzen auf die Fußrasten. So verhinderst du, dass die Sohle unerwünschten Bodenkontakt kriegt und Zehen angeschliffen werden.

Die Bremsen sind ab jetzt tabu. Roll in die Kurve rein und schau zum Kurvenausgang – also ein wenig weiter voraus, als du instinktiv möchtest.

Man kann alles übertreiben: Hier litt auch die Hose.

Mit der Gashand modulierst du die Schräglage: Wenn du das Gas ein wenig schließt, kippst du nach innen. Drehst du es auf, richtet sich das Bike auf. Übe das! Diese Phase braucht Übung und Gefühl.

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Früher oder später kratzt es am Knie. Gratulation, geschafft! Bleib cool (Punkt 1) – du willst die Kurve ja auch wieder verlassen. Öffne das Gas und lass die Zentrifugalkraft das Bike aufrichten. Das machen wir jetzt den ganzen Tag!

TOM MACKINGER

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Ob Amateur oder Profi (wie hier im MotoGP): Die Grundtechnik ist gleich.

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DEINE REISE-GUIDES

Eines der Reise-Highlights: am Sozius der zweisitzigen MotoGP-Ducati mitfahren

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Destination Red Bull bringt dich hinter die Kulissen des MotoGP in Barcelona. Und mit zwei TopTrainern auf eine exklusive Privatstrecke.

DANI PEDROSA muss man keinem MotoGP-Fan erklären: Der dreifache Weltmeister (125 und 250 Kubik) gehörte 18 Jahre lang zu den Fixsternen der Motorrad-WM. Dem Spanier flogen die Herzen nicht nur wegen seines Fahrstils zu, sondern auch wegen der Beharrlichkeit, mit der er Rückschläge wegsteckte. Erst letzten Herbst beendete der ewige Honda-­ Werkspilot nach 295 Rennen seine aktive Karriere – um bei KTM als Test- und Entwicklungsfahrer anzuheuern. SETE GIBERNAU ist geradezu mit dem Motorrad aufgewachsen, hat doch sein Großvater Don Paco Bultó einst die legendäre Motorradschmiede ­Bultaco gegründet. 1992 bis 2006 sowie im Jahr 2009 bestritt der Spanier WM-Rennen. Höhepunkt: In den Jahren 2003 und 2004 wurde er jeweils Vizeweltmeister hinter Valentino Rossi. Nach seinem Rücktritt ­beriet er Dani Pedrosa, bis er 2018 sein Comeback an­ kündigte – in der MotoE, der WM für Elektromotorräder.

EXKLUSIV: DEIN TRAININGSGELÄNDE

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Reisetag eins ver­ bringst du auf der Privatstrecke von Sete Gibernau, 130 Kilometer von Bar­ce­lona entfernt in der Region von Girona. Der Track Sete Gibernaus hat verschiedene Privatstrecke Layouts, die man miteinander kombinieren kann. Die längste Variante misst 1,3 Kilometer und hat über 20 Kurven. Viele davon sind realen Vorbildern aktueller MotoGP- und Formel-1-Stre­cken nachgebildet. Der griffige Asphalt wurde speziell aus­ gesucht, um Motorrädern ein Maximum an Grip zu bieten.

DEINE DESTINATION RED BULL-REISE

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„Red Bull MotoGP Experience“ von 14. bis 16. Juni 2019. Die Highlights: Ein Tag MotoGP-Training auf Sete Gibernaus Privat­ strecke mit Dani Pedrosa Mitfahrgelegenheit auf der zweisitzigen MotoGPDucati

Oben: das W Hotel am Strand von Barcelona. Unten: der Blick auf die Sagrada Família THE RED BULLETIN

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ALLES, NUR KEIN MITTELMASS

Ihr Lebensraum: die Bühne. Ihr Feind: die Durchschnittlichkeit. Ihre Waffen: optische Exzentrik und provokante Eloquenz. Ihre Mission: ein poetisch sinnlicher Flirt mit dem Leben. Vorhang auf für LISA ECKHART! Text NINA KALTENBÖCK Fotos MATO JOHANNIK 64


Lisa Eckhart hat nie daran gezweifelt, dass sie das Publikum „braucht und auch verdient“.


Gut ist nicht gut genug, denn das Mittelmaß macht unsichtbar. Deshalb wurde aus Lisa Lasselsberger aus Leoben irgendwie die Tilda Swinton der Poesie.


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leichgültigkeit ist die Rache der Welt an den Mittelmäßigen“, meinte Oscar Wilde. Wer nach Aufmerksamkeit giert, sollte sich also tunlichst vor der Norm hüten. Oder aus der Not eine Tugend machen. In Lisa Eckharts Fall war es ihre schlecht aus­ gebildete Sprache, die bereits der Volksschullehrerin Sorgenfalten auf die Stirn trieb. Nachdem die kleine Lisa bei ihren Groß­eltern in der Provinz nahe Leoben auf­gewachsen war, habe sie wie ein „leg­ asthenisches Wolfskind kommuniziert, dem Grammatik als Dekadenz verkauft wurde“. Die Steirerin „lernte erst einmal Deutsch als Fremdsprache“, brütete dann bevorzugt über ihren Büchern und parliert heute höchst geschliffen. In Wien und an der Pariser Sorbonne studierte die heute 26-Jährige Germanistik und Slawistik, in London unterrichtete sie Französisch. Den Plan, wie ihre Mutter Lehrerin zu werden, legte sie ad acta, nach fast 20-maligem erfolglosen Vorsprechen auch die Vision, als Schauspielerin bekannt zu werden. Nun hat sich Lisa Eckhart als Poesie-Dandy in grellen Versace-Hemdchen einen Namen gemacht. Sie wurde mit dem Salzburger Stier 2019 sowie mit dem öster­reichischen als auch deutschen Kabarett-Förderpreis ausgezeichnet. the red bulletin: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Du bist eine scharfsinnige Beobachterin. Welchen Eindruck hast du von mir? Fühl dich frei, du lästerst doch gern … lisa eckhart: Da muss ich gleich vorab enttäuschen. Da du eine Frau bist und als Sexualobjekt nicht in Frage kommst, hält sich mein Interesse in Grenzen. Deswegen will ich mich auch nicht auf eine Persönlichkeitsanalyse einlassen. Elegant entkommen. Stell dir vor, du müsstest dich selbst persiflieren. Was fällt dir auf? THE RED BULLETIN

Was Menschen am irritierendsten an mir finden, sind die langen Fingernägel. Ich fand das sehr schön, dass jemand einmal in einem Artikel geschrieben hat: „Frau Eckhart versprüht einen DrogeriemarktChic mit ihren billigen Plastiknägeln.“ Das hat mir sehr imponiert. Das war damals ein sehr respektvolles Gespräch. Die Menschen verbinden diese Nägel offenbar nicht unbedingt mit einem größeren Intellekt als dem eines Schwamms. Haben diese Krallen schon einmal dich, deinen Partner oder Strumpfhosen verletzt? Im Gegenteil. Sie haben einen medizi­ nischen Zweck, weil ich eine zwangs­ neurotische Kratzerin bin. Vielleicht ist es ja keine Zwangsneurose, sondern eine Histaminintoleranz? Ich nenne es Neurodermitis. Bist du mit dir selbst kritischer als mit anderen? Ich bin wahnsinnig kritisch. Ich habe Momente der schlimmsten Selbstzweifel, wo ich mir keine Existenzberechtigung zusprechen würde. Die alternieren aber zum Glück mit Momenten des schönsten Größenwahns, wo ich mir denke: „Was sollen alle anderen Menschen auf diesem Planeten? Mit mir würde es reichen!“ Das schwankt eben leider sehr extrem. In welcher Stimme schimpfst du mit dir? Es hat einen sehr alttestamentarischen Tonfall. Es ist kategorisch. Es lässt kein Schlupfloch des Dialektalen, dass es vielleicht niedlich klingen könnte. Es ist sehr herrisch und lässt mir keine Chance zu entkommen.

Kennst du deinen IQ? Nein, es interessiert mich auch nicht. Ich habe keinen Fetisch für Zahlen. Ich möchte meinen IQ genauso wenig wissen wie mein Gewicht.

Kommen wir zu der wenig geschätzten Frage nach der Bühnenfigur Lisa Eckhart. Meine Theorie ist, dass Künstler Figuren erschaffen, die mit ihrem ­wahren Charakter nicht viel zu tun haben. Bist du auf der Bühne die herrische Diva, aber zu Hause das anschmieg­same Schmusekätzchen? Ich bin sicher privat ein Kätzchen, aber ich finde, dass ich auch auf der Bühne ein Kätzchen bin – in gewisser Hinsicht. Mit Krallen. Ja. Ich versuche – im Gegensatz zu Kolleginnen – nicht etwas unfassbar Hartes darzustellen, etwas, das nicht lächelt, ­etwas Trockenes. Es ist mir wichtig, dass es immer ein charmantes Lächeln trägt. Ich bin sowohl auf der Bühne als auch abseits davon ein wahnsinnig heiterer Mensch. Die Bühnenfigur ist bei mir nicht etwas Künstliches. Seit ich die Bühne habe, muss ich privat nicht mehr ich selbst sein. Ich will privat den Weg des geringsten Widerstandes gehen, weil ich weiß, ich kann mich sowieso auf der Bühne ent­ falten. Was ich wirklich von der Welt halte, sehen die Menschen auf der Bühne. Die Erste, die deine Texte zu hören bekommt, ist deine Mutter. Sie war bei deiner Geburt neunzehn. Bis zur Volksschule bist du bei deinen Großeltern am Land aufgewachsen. Nimmst du das deiner Mama übel? Nein. Keinesfalls. Ich gedenke exakt dasselbe mit meinem Kind zu tun. (Lacht.) Natürlich prägt einen das, wenn man in so einem geriatrischen Umfeld aufwächst. Deswegen hab ich wohl mehr Charakter­ züge eines Pensionisten in mir als die eines Menschen meines Alters. Du bist 26. Was will die alte Frau in dir? Ich sehne mich nach Entschleunigung, nicht nach Schnelllebigkeit. Bei mir fragt man besser einen Monat vorher an, ob man Kaffee trinken geht, damit ich mich psychisch darauf einstellen kann. Spontane Planung liegt mir fern. Es muss alles minutiös koordiniert sein. Du wirst vielleicht auch Nachwuchs zeugen. Was wärst du für eine Mutter? Ich bin ein großer Freund von Disziplin. Disziplin schadet einfach nicht, um überhaupt eine Lust an Freiheit und Rebellion zu entwickeln. Was ich der liberalen Erziehung vorwerfe, ist, dass sie keine Grenzen setzt. Dieses entgrenzte Dasein erlegt den Kindern eine furchtbare Bürde   67


Welchen Charakter müsste dein Haustier haben? Es müsste der deutschen Sprache mächtig sein. Nur zum Streicheln, ohne mich intellek­tuell zu unterhalten, hat es keinen Platz in meiner Wohnung. auf, weil sie Strafinstanzen brauchen, um nicht ein völlig diktatorisches ÜberIch zu entwickeln. Inwiefern haben dir deine Eltern ­seinerzeit Grenzen gesetzt? Sicher im Zuspruch. Wofür ich meinen ­Eltern sehr dankbar bin: dass sie nicht meine ersten widerwärtigen Krakeleien aus dem Kindergarten an den Kühlschrank gehängt haben. Sie haben gesagt: „Wir hängen deine Zeichnungen auf, wenn sie künstlerisch wertvoll sind.“ Im ersten M ­ oment war ich vielleicht in meiner Eitelkeit gekränkt, aber es hat mich angespornt, etwas Wertvolles zu produzieren. Es wurde nicht jeder Stuhlgang beklatscht, sondern nur wenn es ein eindrucksvoller Stuhlgang war. Bleiben Lob und Anerkennung also nur etwas Besonderes, wenn man spar­ sam damit umgeht? Ja, weil es niemandem schadet, ein bisschen buhlen zu müssen und sich etwas zu erarbeiten. Denn sonst erziehen wir megalomane Größenwahnsinnige, die sich dann in einer Welt wiederfinden, die keine Standing Ovations für irgendetwas Minderwertiges spendet. Das kann nämlich sehr ungemütlich werden. Gab es in deinem Leben schon einmal die vollständige Anerkennung? Von mir nicht. Und von anderen bedeutet sie ohnehin nichts. Wenn ich mir nicht die Absolution erteile, können andere lobhudeln, so viel sie wollen. 68

Was hat dir deine Großmutter ver­ mittelt, bei der du fünf Jahre deiner Kindheit verbracht hast? Sie war es, die diese Liebe zur Sprache ­gesät hat. Sie hat es ex negativo gemacht, indem sie sich als großer Feind von Grammatik und sprachlicher Korrektheit zeigte. Ich hab nach diesen fünf Jahren einen horrenden Dialekt gesprochen, was eine unfassbare Motivation zur Überkompensation bewirkt hat, weil ich quasi nicht mit Menschen kommunizieren konnte. Wie wurde deine Schwäche zur Stärke? In der Schule haben sie mir gesagt, wir erkennen Worte, aber das kann man doch nicht als Sprache bezeichnen. Da musste­ich schnell aufholen und habe aus dieser Kränkung dann übers Ziel hinaus­ geschossen und mich sehr eindringlich mit Sprache beschäftigt. Ich wollte auch eine Zeitlang alle Sprachen lernen, habe mich dann mit fünf oder sechs beschäftigt und gemerkt, es ist das Meine, mich in einer Sprache zu perfektionieren. Nicht in so einem Sinne, dass ich mit Menschen in Dialog treten kann, sondern dass ich ihnen einen Monolog liefern kann, der sie nicht langweilt. Das tust du auf der Bühne und scheinst mit deinen charmanten Frechheiten und Taktlosigkeiten gut zu fahren. Wie geht das? Es braucht eine gewisse Raffinesse und Anmut. Wenn man die nicht hat, sollte man davon Abstand nehmen. Sonst hat es etwas Görenhaftes. Die reine Provokation wird immer anecken, und das zu Recht. Weil sie einfach plump ist. Du strahlst auf der Bühne eine gewisse Großspurigkeit aus. Kommt Hochmut vor dem Fall, oder bekommt Hochmut reichlich Beifall? Ich bin immer wieder erstaunt, dass ­Menschen das als Hochmut begreifen. Wir sind heute alle sehr auf das Selbst zentriert. Mir geht es darum, eine Persönlichkeit zu entwickeln, während andere einen Narzissmus pflegen, der alle äußeren Faktoren abschabt, bis man zu einem Wesenskern kommt, der völlig leer und nichtig ist. Das machen Menschen, wenn sie versuchen, sie selbst zu sein. Diesem „Sei du selbst“ setze ich gerne „Werde, der du bist“ von Friedrich Nietzsche entgegen. Das ist Arbeit, die der Erfahrungen von außen bedarf und nicht einfach nur

eines apathischen „Ich bin jetzt ich“. Mein Hochmut arbeitet und konstruiert etwas, anstatt ein irrelevantes Selbst an den Tag zu legen. Woher hast du anfänglich den Glauben an dich genommen? Bei meinen ersten Auftritten war ich fest davon überzeugt, das wird nie ein großes Publikum finden, aber ich dachte, ich fühl mich wohl auf der Bühne. Mit Zuspruch hab ich nicht gerechnet. Wenn mehrere Kabarettisten an einem Abend aufgetreten sind, habe ich mich mit meinem Programm als Störelement empfunden. Von der Sollbruchstelle zum heillosen Größenwahn. Stößt eine gewisse Über­ heblichkeit auf der Bühne auf Gegen­ liebe? Oder dient sie als Schutz? Ich würde diese Figur nicht als überheblich erachten. Man wird bei mir sehr selten einen Satz hören, der mit „Ich“ beginnt. Ich rede über die Welt, und wahnsinnig selten rekurriere ich auf meine Gefühle. Es geht immer um die Strukturen und wie das System beschaffen ist. Vermutlich liegt darin die Überheblichkeit, dass ich mir anmaße, über Dinge zu sprechen und nicht über mich selbst. Weil viele Menschen nur über sich selbst sprechen können. Vielleicht empfinden sie es als arrogant, dass ich den Eindruck habe, ich habe ein Wissen, das mich selbst übersteigt. Ich behandle nicht mich auf der Bühne, das wäre mir zutiefst zuwider. Wenn du auf der Bühne über SportFreaks oder Smoothie-Trinker lästerst, könnte man das als überheblich be­ trachten … Wenn ich Menschengruppen kritisiere, sind es meist Personen, die im Publikum sind. Ich empfinde es als weitaus überheblicher, über Menschen zu reden, die nicht im Raum sind. Wenn ich etwas nicht ertrage, ist es Unhöflichkeit. Mokiere ich mich über Menschen, sind es solche, von denen ich glaube, dass sie sich zu wehren wissen. Und die dürfen sich dann gleichzeitig ärgern und darüber lachen. Es ist mir bei meiner Kritik wichtig, dass wir uns da alle im selben Dunstkreis bewegen, man nicht auf außenstehende Gruppen schimpft und sich dabei gegenseitig auf die Schulter klopft. Vieles davon betrifft ja auch mich selbst. THE RED BULLETIN


„Ich behandle nur Symptome, die mehrere Menschen befallen. Was hätte es sonst für eine Relevanz?“ Lisa Eckhart auf die Frage, warum in ihren Programmen keine konkreten Namen fallen


Was betrifft dich? Jetzt, wo ich die sieben Todsünden be­ handle, kann ich mich von vielen nicht ausschließen. Ich propagiere die Trägheit. Vieles ist ein Imperativ an mich selbst. In dieser permissiven Gesellschaft ist es ja die Perfidie, dass man uns alle Sünden ver­ saut hat, indem man uns alles erlaubt hat. Du bist glücklich vergeben. Dein Herz hat ein Mann mit Humor und Intellekt erobert? Ja. Etwas muss sich die Waage halten: dass man denkt, man ist füreinander alles, und man auch lebt, um mit dieser Liebe in die Geschichte einzugehen. Wie erhält ihr euch die Leidenschaft? Mit einer gemeinsamen Liebe zur Kunst. Nicht in dem Sinne „Wir lesen gern das gleiche Buch“, sondern mit einem faustischen Streben und einer Unersätt­ lichkeit für alles. Ein gewisses Sehnen ist ja vorprogrammiert. Es bleibt immer eine gewisse Differenz und ein Begehren ­übrig. Nach dieser Kluft strebt man, glaub ich, andauernd. Bei Dating-Portalen, die einem den Menschen suchen, der perfekt mit einem korrespondiert, kann ­diese Kluft nicht zustande kommen, weil sich viele nur eine Kopie ihrer selbst suchen. Ich weiß nicht, wie so Liebe ent­ stehen kann. Ist die moderne Liebe zu sehr auf ­Bequemlichkeit eingerichtet? Ja! Die Menschen wollen sich eigentlich nicht mehr verlieben. Sie wollen keine Risiken eingehen. Aber sich zu verlieben ist ein unglaublich aggressiver Akt, ein großes Risiko. Es ist eine Naturgewalt, die Selbstaufgabe mit einschließt. Das Aufeinanderprallen kann aber nicht statt­ finden, wenn zwei hyperkompatible Men­ schen aufeinandertreffen und man sich nur noch sagen kann: „Magst du Musik?“ – „Ja.“ – „Ich auch.“ Na pardauz, was für eine Überraschung!

Wenn du immer zum selben Musikstück aufwachen müsstest, welches wäre es? „Piano Man“ von Billy Joel. 70

Die kalte Schulter: Nennen Sie Lisa Eckhart nicht PoetrySlammerin! Verunglimpfen Sie ihr Schaffen nicht als Kleinkunst!

Was sind die Schrullen, die man an dir lieben muss, damit man mit dir ­zurechtkommt? Ich bin ein unfassbar ungeduldiger Mensch, sei es in der Textproduktion, sei es, auf irgendetwas zu warten. Ich bin gleichzeitig ein großer Freund des Lustaufschubs. Ich bin nämlich nicht ungeduldig, was den Konsum von Sex oder Essen angeht. Da steigere ich das Warten bis ins Unerträgliche. Ich bin ein frenetischer Verfechter der Mono­ gamie und finde große Lust darin, mir etwas zu verwehren. Was magst du sonst? „Mögen“ klingt so leidenschaftslos. Mögen tu ich tatsächlich nichts. Entweder ich liebe es oder verachte es. Was hasst du? Mittelmäßigkeit. Alles Lauwarme, Seichte. Das macht mich fertig.

Worin bist du mittelmäßig? Ich bin in nichts mittelmäßig. Entweder ich kann etwas sehr, sehr gut, oder ich kann es sehr, sehr schlecht. Ich versuche auch meine Untalente zu kultivieren und dann die Schlechteste darin zu sein. Hauptsache, niemals im Mittelfeld. Was wünschst du dir? Nicht aufzuhören zu wünschen. Un­ befriedigt zu bleiben. Denn Glück soll kein Dauerzustand sein. Ein imposanter Eckhart’scher Erguss, sublim bis pikant, ist ihr aktuelles Programm „Die Vorteile des Lasters“. Mehr Infos unter: lisaeckhart.com Styling SIMON WINKELMÜLLER Make-up & Hair CHRISTOPHER KOLLER Vintage-Seidenhemd GIANNI VERSACE über WOLFMILCH Lederhose RAG & BONE über AMICIS Stiefel JEFFREY CAMPBELL

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Was passiert, wenn sich WassersportIkonen mit städtischen Verkehrsproblemen beschäftigen? Sie sind voll in ihrem Element.

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tadtzentrum ist Stauzentrum. Egal ob mit dem Auto, im Bus oder im Taxi – irgendwann geht nichts mehr weiter. „Dabei gibt es meistens eine völlig freie Fahrbahn bis ins Herz der Stadt“, sagt Anders Bringdal, „den Wasserweg.“ Warum also nicht diesen zur Entlastung des Verkehrs nutzen? Die Vision des 51-jährigen ehemaligen Surf-Weltmeisters aus Schweden: Wassertaxis. Wenig innovativ? Abwarten! Denn die Motorboote von

­ eabubbles, wie Bringdals S 2015 gegründetes Unter­ nehmen heißt, haben mit den aus Venedig oder Amster­ dam bekannten Gefährten wenig gemein. Der Transport erfolgt dank Elektromotoren leise, emissionsfrei und – zur Freude all jener, die leicht seekrank werden – auf modernen Hydrofoils nahezu ohne Schaukeln. Verantwort­

Ganz oben: der Prototyp bei der Testfahrt 2018 am Genfersee. Darunter: Vision des Docks zum Ein- und Aussteigen und Laden

Das ­„Seabubbles“Wassertaxi ist so groß wie ein Pkw, bietet vier Fahrgästen Platz und hebt bereits ab 11 km/h ab.

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lich dafür zeichnet Alain Thébault, Mastermind hinter vielen Foiling-Innovationen der letzten Jahre, zweifacher Weltrekordhalter im SpeedSegeln – und Co-Founder von Seabubbles. Bringdal: „Unser Boot ist so stabil wie ein Auto. Selbst wenn du an Bord herumspringst, spürst du kaum ein Schaukeln.“ Möglich macht das unter anderem eine fein ausgeklügelte Software, die das Boot automatisch austariert. Bereits ab sechs Knoten (ca. 11 km/h) hebt man von der Wasseroberfläche ab und beginnt scheinbar zu schweben. Aktuell liegt die Spitzengeschwindigkeit bei 20 Knoten (37 km/h). Noch befindet sich Sea­ bubbles in der Prototypen­ phase. Bis zur Serienreife sollen die Motoren leistungsfähiger und effizienter werden (2,5 Stunden Laufzeit bei 35 Minuten Ladezeit wurden versprochen) – und der Preis von derzeit knapp 180.000 Euro kleiner. Denn Bringdal hat große Ziele: bis 2024 in 50 Städten Seabubbles-Wassertaxis zu etablieren. seabubbles.fr

Handheld, neu definiert Das britische Start-up Open Bionics revolutioniert den Prothetikmarkt: mit Roboterarmen, die einem Game-Hero nachempfunden wurden.

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„Common Goal“: Ein Fußballprofi wird Social Entrepreneur.

aniel Melville hasst mitleidige Blicke. ­Deshalb versteckte er seine Prothese früher meist unter langen Ärmeln. Das änderte sich vor vier Jahren, als der damals 23-jährige Brite, der ohne linken Unterarm geboren wurde, Joe Gibbard traf. Der hatte ge­ rade mit Samantha Payne in Bristol seine Firma Open Bionics gegründet. Das Ziel: eine Roboterhand mit erschwinglichem Preis zu bauen. Melville war sofort begeistert und lieferte gleich einen entscheidenden Input: Könnte man die Prothese nicht cool aussehen lassen? Mit dem Open-BionicsDuo entwickelte der leidenschaftliche Gamer in Folge das Design für den Prototyp einer Armprothese, angelehnt an jene des Helden der Videospielreihe „Deus Ex“.

Gute Idee: als Fußballer Teile seines Gehalts spenden. Bessere Idee: eine Initiative starten, bei der alle spenden können. Juan Mata, Profi von Manchester United (Bild ganz oben), hat mit „Common Goal“ genau das getan. Das Prinzip ist simpel: Ein Prozent des Gehalts fließt in einen Fonds für soziale Fußballprojekte. Über 75 Profis von Mats Hummels (li.) bis Alex Morgan hat Mata schon für das „gemeinsame Ziel“ gewonnen: die Welt etwas fairer zu machen. common-goal.com

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Durch Sensoren in der Haut lässt sich die bionische Hand öffnen, schließen und präzise steuern.

„Medizinische Prothesen sehen abstoßend aus“, sagt Melville und präsentiert seine Alternative, den „Hero Arm“. Doch neben der Optik überzeugt auch die Funktionalität: Mit dem ein Kilogramm schweren Arm kann der Träger acht Kilo heben, dank Sensoren in der Haut greifen – und Selbstvertrauen schöpfen. Melville: „Die Leu­te bitten mich nun, ­ihnen die Hand zu schütteln.“ openbionics.com

Daniel Melvilles „Hero Arm“ kostet dank 3D-Druck nur knapp 6000 Euro, ein Zehntel ver­gleich­ barer Prothesen.

FRANCIS DEMANGE, FRIENDS AND FELLOWS/RBCP

LOU BOYD

„Auf diesem Boot wird niemand seekrank. Die Software sorgt für ein Fahrgefühl wie im Auto.“

Hightech-Prothese

IN ALLER KÜRZE DEN BALL INS ROLLEN GEBRACHT

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In Bhutan kümmert sich ein eigener Minister um das Bruttonationalglück. Das Himalaya-Königreich veranstaltet aber alljährlich auch ein Fest des Leidens: das härteste Mountainbike-Eintagesrennen der Welt. Ein Widerspruch? Im Gegenteil. Das Rennen ist Teil der königlichen Initiative zur Förderung von Fitness und Wohlbefinden. Text SCOTT YORKO Fotos JUSTIN BASTIEN


DRACHENZÄHMEN FÜR FORTGESCHRITTENE

Schicksalsergebene LkwFahrer, Schlamm, störrische Kühe, Erdrutsche, extreme Abgründe: Das sind nur einige der Zutaten der „Tour of the Dragon“ in Bhutan.

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Scott Yorko, der furchtlose Autor dieser Geschichte, pflĂźgt durch eines von vielen Hindernissen zwischen Bumthang und Thimphu.

Bis heute gibt es in ganz Bhutan keine einzige Ampel.


E

s ist zwei Uhr in dieser klammen, ­pechschwarzen Septembernacht in der ­bhutanischen Kleinstadt Bumthang, kurz vor dem Start eines der härtesten Radrennen der Welt, und es stinkt nach Kuhmist. Scheinwerfer leuchten die Szenerie grell aus, in ­ihrem Schein tanzt der Ordnerdienst eine Art Macarena, mit Zeitlupen-Karate-Moves zu Flötenklängen. Die 6000 Einwohner der Stadt sind fast vollzählig erschienen und vertreiben sich die letzten Minuten bis zum Start damit, der Zeremonie zu folgen (oder den Porridge-Stand zu plündern). An der Startlinie starren 48 Mountainbiker auf die ölfleckige Straße, die Gesichter rot von den Reflexion der Rücklichter. In der ersten Reihe ist keiner der Fahrer größer als 1,70, Fliegengewichte, zierlich wie Jockeys in der Startbox. Am liebsten würde ich gleich ein paar Riegel wegwerfen, um Gewicht zu verlieren. Während die anderen Fahrer herumwitzeln, drückt meine Blase zum dritten Mal in 20 Minuten. Jetzt ist meine letzte Chance, mich ein bisschen zu entspannen, bevor ich mindestens zwölf Stunden lang im Sattel kämpfen werde. Ich atme tief durch, doch mein Magen verkrampft sich immer mehr. Jemand vom Organisationskomitee klopft auf sein Mikro und verkündet: „Wir haben ein bisschen Pech mit dem Wetter. Die Straßen sind rutschig. Bitte versuchen Sie, ohne unser medizinisches Team auszukommen.“ PENG! Dann geht es ab in die Dunkelheit.

D

er Grund meiner Reise ins Königreich B ­ hutan ist die „Tour of the Dragon“, ein 270 Kilo­ meter langes Mountainbike-Rennen auf ­gefährlichen Serpentinenstraßen. Es führt über vier Pässe – drei davon über 3000 Meter hoch – und mehr als 4500 Höhenmeter. Zum Vergleich: ­Dieselbe Höhendifferenz forderte 2018 die härteste Tour-de‑France-Etappe von den weltbesten Profis, ­allerdings auf ultraleichten Rennrädern und perfekt ­asphaltierten Straßen. Zum anerkannt härtesten ­Eintages-Mountainbike-Rennen der Welt machen die Drachen-Tour aber die apokalyptischen Straßenverhältnisse, die definitiv nicht für 23 Millimeter breite Rennradreifen geeignet sind. THE RED BULLETIN

Zur Stärkung gibt es Äpfel, frisch von Mönchen gepflückt.

„Um hier durchzukommen, musst du alles geben, was in dir steckt“, sagt Joel Einhorn, der mit seiner Firma Hanah Nahrungsergänzungsmittel aus bhutanischen Heilkräutern vertreibt. Er war im Vorjahr der einzige US-Amerikaner, der es ins Ziel schaffte – nach halsbrecherisch gefährlichen Begegnungen mit starrsinnigen Kühen, Affen und Lkw-Fahrern und trotz des allgegenwärtigen tiefen, zähen Schlamms, der zwei Sätze Bremsgummis bis aufs Metall abschliff. Als mich Einhorn zur Teilnahme einlud, musste ich Bhutan erst einmal auf der Landkarte suchen. Ich fand es eingeklemmt zwischen Indien und Tibet, etwa so groß wie die Schweiz, abgeschirmt durch ­einen besonders unzugänglichen Abschnitt des öst­ lichen Himalaya. Historisch gesehen hat diese Lage durchaus ihre Vorteile: Bhutan zählt zu den wenigen Nationen, die niemals von einer fremden Macht ko­lo­ nialisiert wurden. Die geografische und politische Isolation verzögerte allerdings auch die Entwicklung. Erst 1962 wurde die erste asphaltierte Straße fertig­ gestellt, und ausländische Besucher dürfen erst seit 1974 ins Königreich. Viele Bhutaner leben noch immer von der eigenen Landwirtschaft. Und im ganzen Land gibt es bis heute keine einzige Ampel.   77


Für Einheimische ist The Road ein Monument des Nationalstolzes.

Bhutans Armee stellt einige der besten Fahrer im Feld.

Die „Tour of the Dragon“ startet in Bumthang und endet in der Hauptstadt Thimphu. „The Road“ – so sagt man hier zur wichtigsten Verkehrsverbindung im Land – wird allerdings täglich von Erdrutschen verschüttet, drei-, viermal pro Woche müssen die Bagger ausrücken. Im drei Monate tobenden Monsun donnern schon einmal Lkw-große Felsbrocken auf die Straße, Reisebusse sitzen tagelang fest. Und trotzdem ist diese Straße ein technisches Meisterwerk: in die steilsten Berghänge gefräst, mit Dynamit in die schroffen weißen Felsen gesprengt. Flache Abschnitte sucht man vergebens, dafür herrscht kein Mangel an Gebetsmühlen, Schreinen, Kreuzen und buddhistischen Grabmalen – den so­ genannten Stupas. Draußen in der Welt ist Bhutan für eine andere ­Innovation berühmter: für die Erfindung der Mess­ einheit „Bruttonationalglück“ (BNG), die Wohlstand und Lebens­qualität besser abbilden soll als das nüchterne Bruttoinlandsprodukt. Geprägt hat diesen ­Begriff der vierte „Druk Gyalpo“ („Drachenkönig“) Jigme Singye Wangchuck im Jahr 1972, seit 2008 ­bildet er Artikel 9 der Landesverfassung. Kurz davor hatte der König die absolute Monarchie Bhutans auf78

gelöst, eine parlamentarische Demokratie gebildet und den Thron freiwillig seinem ältesten Sohn J­ igme Khesar Namgyel Wangchuck überlassen. Seit damals ist das BNG die Messlatte für alle ­politischen Vorschläge und potenziellen Handels­ partnerschaften – basierend auf den vier Säulen „gute Regierungsführung“, „nachhaltige sozioökonomische Entwicklung“, „Umweltschutz“ sowie „Förderung und Erhaltung der Kultur“. Anders gesagt: Das Streben nach Glück ist Bhutans oberstes Staatsziel. Mit mittlerweile 63 Jahren ist der ehemalige K ­ önig noch immer ein leidenschaftlicher Radsportler und regelmäßig auf einsamen Trails unterwegs. „Er ist ein Hardcore-Biker“, sagt sein Mechaniker Kinga Wangchuck. „Und er gibt nie auf.“ Noch wichtiger: Der ehemalige Regent ist überzeugt davon, dass Radsport und aktiver Lebensstil perfekt mit den Werten des BNG harmonieren. Auch der amtierende König fährt gerne Rad. Die Sportbegeisterung des Vaters hat aber sein Halb­ bruder geerbt, Prinz Jigyel Ugyen Wangchuck. Er ­fordert seine Leibwächter regelmäßig in gemein­ samen Trainings und nimmt an Basketballturnieren teil. Seine größte Leidenschaft gilt aber dem Mountainbiken, auch weil sein Land für diesen Sport wie geschaffen ist. „Radfahren ist der ideale Sport, um Glück und Wohlbefinden der Nation zu fördern“, schreibt er uns per E-Mail. „Darum war es immer mein Ziel, in Bhutan ein Weltklasse-Radsport-Event auf die Beine zu stellen.“

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m Jahr 2010 rief der Prinz die „Tour of the Dragon“ ins Leben. Das erste Rennen war so etwas wie die Generalprobe. Nur 9 von 23 Teilnehmern kamen ins Ziel, darunter der Prinz. Inzwischen zieht das Rennen Jahr für Jahr mehr Einheimische und Westler an. Seit 2015 ergänzt die 60 Kilometer lange „Dragon’s Fury“ das Programm. „Die Tour in­ spiriert zu einer gesunden Lebensweise“, führt der Prinz weiter aus. „Denn wie“, fragt er, „kann eine ­Nation glücklich sein, wenn die Menschen keinen Sport treiben?“ Tatsächlich hat die Radsportbegeisterung der ­Königsfamilie viele Bhutaner mitgerissen: Im ganzen Land wurden Radwege gebaut, Fahrradgeschäfte ­eröffnet und Jugend-Radclubs gegründet. Selbst die, die kein eigenes Fahrrad besitzen, ließen sich an­ stecken: Lange vor Sonnenaufgang stehen mehr als tausend Freiwillige an der Strecke, kahlköpfige Mönche im orangefarbenen Umhang ebenso wie breit lächelnde alte Frauen. Sie fegen Kies aus den Kurven, verteilen Wasser und Schokoriegel und feuern uns Fahrer an, wenn die Beine schwer werden. THE RED BULLETIN


Lässt sich von natürlichen Hindernissen nach einem Erdrutsch nicht beirren: Thinley Norbu, Lokal­ matador des Mountainbike­ vereins von Thimphu


Neben der Rennstrecke feuern bhutanische Schüler in traditionellen Ghos die Rennfahrer an: „Gib dein Bestes, gib dein Bestes!“

Thinley Norbu plagen Krämpfe. Doch entlang der Strecke finden sich immer helfende Hände.

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Trinken, trinken, trinken: Höhe, Hitze und Anstrengung lassen die meisten Teilnehmer dennoch irgendwann dehydrieren.

Häufiger Anblick an der Strecke: die Stupas, buddhistische Schreine, an denen man meditieren könnte – würde nicht die Uhr ticken.

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Die „Tour of the Dragon“ mag knochenhart sein, aber immer wieder wird man unterwegs mit Aussichten perfekter Idylle belohnt.

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n der ersten Phase des Rennens halte ich das ­Tempo hoch, positioniere mich hinter einer kleinen Spitzengruppe und vor dem Hauptfeld. Ich habe mich mit Heinz zusammengetan, einem deutschen Investor mit je einem Scheinwerfer auf Lenker und Helm. Wir weichen Schlaglöchern, Zuschauern, Felsbrocken und Kühen aus; bei der Streckenbesichtigung zwei Tage zuvor stieß ein Franzose mit einer Kuh zusammen – beide setzten ihren Weg mit erhöhtem Puls, aber unverletzt fort. Am Straßenrand errichteten campierende Zuseher kleine Feuerstellen. Als wir um 4.09 Uhr die Passhöhe des 3430 Meter hohen Yotong La erreichen, ist es noch dunkel. Will man es positiv sehen, könnte man sagen: Es bringt den Kreislauf schön in Schwung, wenn man den Tag mit einem Anstieg von fast 1000 Höhenmetern ­beginnt. Ich spüre nichts mehr von dem Adrenalin 82

am Start. Aber ich sehe 300 Meter vor dem höchsten Punkt einen Mann im traditionellen weißen Gho. Es ist Prinz Jigyel, umringt von seinen Leibwächtern. „Gute Arbeit, Leute“, sagt er mit seiner leisen, tiefen Stimme. „Weiter so.“ Wir haben die Worte des Prinzen noch im Ohr, als wir auf der Passhöhe ankommen. Es hat fünf Grad Celsius. Jubelnde Zuschauer drängen sich unter ein Dach aus zerschlissenen Gebetsfahnen. Ich halte kurz an, um mir die Windjacke überzuziehen, denn jetzt geht es bis zum Trongsa-Aussichtspunkt 40 Kilometer und 1200 Höhenmeter lang bergab. Heinz fuhr ohne mich weiter, ich kämpfe daher ­allein auf dem ungemütlichen Streckenabschnitt ­namens „Nyala Duem“. Seine Namensgeberin ist eine lokale Dämonin, der Straßenzustand entsprechend: An einigen Stellen ist der Schlamm so zäh, als wäre THE RED BULLETIN


ein Bungee-Seil an meiner Sattelstütze festgemacht. Ich muss mit voller Kraft in die Pedale treten, obwohl es bergab geht. Ich lenke mich ab, indem ich Bagger zähle, die am Straßenrand auf ihren Einsatz nach dem nächsten Erdrutsch warten. Bei 30 höre ich auf. Um 4.30 Uhr sehe ich aus, als hätte ein Elefant mich angeniest. Allein in meinem rechten Auge muss jetzt ein halber Kilo Dreck kleben. Ich versuche, das Auge mit der einen Hand sauber zu rubbeln, während ich mit der anderen durch eine enge Kurve steuere. Der Akku meines Frontscheinwerfers hält das für den perfekten Moment, um den Geist aufzugeben. Auf einmal ist es zappenduster, während neben mir ein Abgrund hunderte Meter tief abfällt, steil und ohne Geländer. Immerhin passt sich mein linkes Auge rasch an die Dunkelheit an. Ich erkenne eine dichte Wolkendecke – tief unter mir. „Wenn du in eine dieser Schluchten fällst, wird dich niemand finden“, hat ein einheimischer Biker gestern gesagt.

W

eit vor uns legen vier der besten Fahrer, Soldaten der Royal Bhutan Army, ein halsbrecherisches Tempo vor. Einer von ihnen ist der 28-jährige Tshering Dendup. Obwohl er erst seit einem Jahr Fahrrad fährt, absolviert er manchmal 24-stündige Trainingseinheiten – oder teilt sich an drei aufeinander­folgenden Tagen achtstündige Einheiten ein. Wie die anderen Staatsdiener, die an der Tour teilnehmen, ist Dendup klein und schüchtern. Wenn er von seiner Liebe zum Radsport erzählt, scheinen seine hohen Wangenknochen noch ein Stück weiter nach oben zu wandern: „Ich tue es für die körperliche Fitness“, sagte er mir vor dem Rennen, „aber ich habe auch das ­Gefühl, mit dem Radfahren meinem Land zu dienen.“ Neben ihrer militärischen Ausbildung bleibt diesen handverlesenen Soldaten genügend Trainingszeit für viele Kilometer. „Die Unterstützung Seiner Königlichen Hoheit für unsere jungen Militär-Radsportler ist außerordentlich groß“, sagt Leutnant Ugyen Dorji, selbst einer der Rennfahrer, in förmlichem Ton. „Seine Vision besteht darin, unseren Athleten den Weg hinaus in die Welt zu ermöglichen. Eines Tages sollen sie an internationalen Veranstaltungen teilnehmen und dort die Drachenfahne repräsentieren“ (d­ie ­Nationalflagge zeigt Druk, den Donnerdrachen der bhutanischen Mythologie). Doch es sind nicht nur die Soldaten, die der Prinz mit seiner Begeisterung ansteckt. Zwei Tage vor dem Rennen fragt mich der Prinz, ob ich zu Hause in Colo­ rado hart trainiert habe. Ich nicke und erzähle ihm, wie viele neue Trails und Straßen ich dabei gleich hinter meinem eigenen Haus entdeckt habe. „Das ist das Beste am Mountainbiken“, sagt er, die Hand lässig am goldenen Knauf seines an der Hüfte sitzenden Schwertes, „und es zeigt uns so viel von uns selbst.“ Von der Unterstützung des Prinzen kann auch der 36-jährige Aaron Bayard ein Lied singen. Der in Thimphu lebende Amerikaner bildet ehrenamtlich ­lokale Fahrradmechaniker aus und nahm 2016 an der Drachentour teil, als der Monsun das Rennen an den Rand des Abbruchs brachte. Aaron befand sich am Fuß des 3111 Meter hohen Dochula-Passes, vor

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Die Königsfamilie steckte ihre Bürger mit der Liebe zum Radsport an.

ihm ein Anstieg von 40 Kilometern, als er am Ende seiner Kräfte angelangt war. „Ich schob humpelnd mein Rad“, erzählte er mir vor dem Rennen, „und sagte meiner Frau am Telefon, dass ich aufgeben wollte. Zehn Minuten später fuhr der Prinz neben mir in ­einem Auto vor. Einer seiner Assistenten besprühte mein Bein mit einem schmerzstillenden Spray, und dann stieg der Prinz auf sein Bike, um mich zu begleiten. ‚Du kannst es schaffen‘, sagte er mir immer wieder, ‚schau nur, all diese Leute hier jubeln nur für dich.‘ Ich schaffte es genau eine Minute vor dem Zeitlimit ins Ziel. Das verdankte ich nur ihm.“

D

er Dochula-Pass zieht den meisten Fahrern den Stecker. Hinter jeder unerbittlichen ­Serpentine wartet eine weitere, die Steigung wird beständig steiler, und es gibt keinen Meter, an dem man sich erholen könnte. Nach einer einstündigen Abfahrt vom 3100 Meter hohen Pele-La-Pass erreiche ich das auf 1400 Metern gelegene Dorf Metshina am Fuße des Dochula. Es hat 33 Grad Celsius. Ich schwitze so stark, dass es von den Schlammkrusten meiner Haut tropft. Nach einer kurzen Nachmittagssonnendusche zieht sich ein dichter Wolkenschleier zusammen. Ich frage einen Mönch, der mich in einem kleinen Suzuki überholt, ob es noch weit bis zur Passhöhe ist. Leider dürfen Mönche nicht lügen, darum sagt er: „Noch ein ziemliches Stück.“ Doch schon nach ein paar Minuten tauchen die letzten Gebetsfahnen auf, die den Dochula-Pass schmücken. Jetzt folgt nur noch die lange, kurven­ reiche Abfahrt nach Thimphu, mitten im dichten Samstagsverkehr. Ich überquere die Ziellinie auf Thimphus Hauptplatz mit einer Zeit von 13 Stunden, 45 Minuten und 24 Sekunden – der respektable 14. Platz. Von den 48 teilnehmenden Fahrern schaffen nur 26 das Zeitlimit. Obwohl fast alle Fahrer der Royal Bhutan Army stürzten, beenden sie das Rennen dennoch auf dem sechsten, fünften, dritten und zweiten Platz. Der Gewinner? Aaron Bayard, der Amerikaner, der 2016 beinahe aufgegeben hätte. Er gewinnt mit 50 Minuten Vorsprung, mit einer Zeit von 11 Stunden, 11 Minuten und 42 Sekunden. Die Einheimischen feiern ihn wie einen der Ihren. Am nächsten Tag teilen wir Fahrer wenige Meter neben dem Königspalast unsere Geschichten von ­gerissenen Ketten, platten Reifen und zeitsparendem Während-der-Fahrt-in-die-Hose-Pinkeln. Die bhuta­ nischen Rennfahrer sind etwas zurückhaltender. Doch sie stellen alle die gleiche Frage: „Du bist doch nächstes Jahr wieder dabei, oder?“ tourofthedragon.com

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C

WIE CHEF

Was kann man aus dem Spitzensport für den Job mitnehmen? Wir fragen die Eishockey-Cracks MATTHIAS TRATTNIG und MICHAEL WOLF, die Kapitäne der Red Bulls aus Salzburg und München, die dieser Tage das „C“ auf der Brust gegen die Chefposition in ihrem jeweiligen Familien­betrieb tauschen.

STYLING: SOO-HI SONG, HAIR & MAKE-UP: JULIAN DOBENER

Text WERNER JESSNER  Fotos CHRISTOPH VOY


Michi Wolf (links) und Matthias Trattnig: Trockentraining fĂźr ein Leben nach dem Eis

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Es

ist die höchste Ehre im Eis­ hockey: Das „C“ auf der Brust ist Zeichen des Kapitäns, des Leaders im Gefüge. Kapitäne sind nur im Ausnahmefall ­laute Autoritäten. In der Regel führen sie durch gutes Bei­ spiel. Beste Voraussetzungen jedenfalls für ihre neuen Jobs, wenn Michi Wolf diesen ­Sommer das elterliche Schuh­ geschäft und Matthias Trattnig das Familienhotel übernimmt. Die beiden kommen also nicht ­unvorbereitet in ihrem neuen Leben an – hier sind ihre Leadership-Tipps.

Mach klar, wofür du stehst matthias trattnig: Wir als Red Bull Salzburg waren immer dann am stärksten, wenn wir eine eindeutige Identität hatten. Wir spielen schnelles, spektakuläres, offen­ sives Hockey, bei dem Fehler erlaubt sind. Solange das alle wussten und daran nicht gerüt­ telt wurde, konnte das ganze Team an einem Strang ziehen. Jeder wusste, was von ihm er­ wartet wird. Ich denke, das ist auch in einer Firma wichtig: eine Art Leitbild zu haben, das ­jeder versteht und mit dem j­ eder einverstanden ist.

Chef bist du nicht, du wirst es! michael wolf: Kapitän wirst du durch dein Handeln. Am Eis, aber auch in der K ­ abine. Indem du dich so benimmst, dass die anderen d ­ eine Füh­ rungsrolle akzep­tieren. Dazu gehört, dass du einen Schritt zurücktreten kannst. Dass du die gemein­samen Interessen 86

MICHAEL WOLF „Wer ein Leader sein will, muss bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen.“

hat im Jänner seinen 38. Geburtstag gefeiert, Ende April ist für den spielstarken Flügel Schluss mit Eishockey. Seit er Kapitän des EHC Red Bull München ist – nämlich seit 2015/16 –, wurde das Team in jedem Jahr Deutscher Meister. Wehmut ob des Rücktritts vom Profisport kommt bei ihm nicht wirklich auf: „Jetzt sollen die Jungen ran.“ Seine Zukunftsperspektive: Er übernimmt das familien­ geführte Schuhgeschäft in Füssen.

MICHAEL WOLF THE RED BULLETIN


vor die ­eigenen stellst. Ein Chef, der Gehälter kürzt und selbst im fetten SUV rum­ fährt, wird nicht lang Chef sein, weil es seine Firma nicht lang geben wird. Du musst als Leader kein Hero sein. Wich­tiger ist, dass du in den schwierigen Zeiten da bist und den anderen mit gutem Beispiel vorangehst.

„Trenne die persönliche Ebene von der professio­ nellen. Sonst wird Kritik ­unmöglich.“

Behandle alle gleich – ungeachtet deiner Sympathien

MATTHIAS TRATTNIG

matthias trattnig: Ich musste im Lauf meiner Karriere immer wieder erleben, dass Trainer Lieblinge hatten, die sich mehr erlauben durften als andere. Die noch gelobt wurden, wenn sie zwei Gegen­ tore verursacht und nur eines geschossen hatten. So was ist Gift für den Zu­sammenhalt und hat starke Teams Titel ge­ kostet! Natürlich werden dir einige Menschen immer sym­ pathischer sein als andere – davor sind auch Chefs nicht gefeit. Mir ist wichtig, die per­ sönliche Ebene von der pro­ fessionellen zu trennen. Sonst wird Kritik irgendwann un­ möglich – oder du zersplitterst die Einheit und begünstigst Grüppchenbildung.

Mach dir nicht in die Hose michael wolf: Das ist viel­ leicht das Unmittelbarste, was wir Sportler ins Berufs­ leben mitnehmen können: Wir wissen, wie wir unter Druck reagieren, weil wir es gewöhnt sind. Freitag halb sieben – Match, zack. Du musst funk­ tionieren. Spiel sieben im ­Finale, Hero oder Zero. Wir haben das erlebt – wir wissen, dass man mit guter Vorberei­ tung und Coolness so weit kommt, wie es eben beeinfluss­ bar ist. Erfolg macht außer­ dem selbstbewusst. Harte ­Zeiten werfen uns nicht so leicht aus der Bahn. Und wenn die Tiefs da sind, wissen wir, wie wir durch die Routine von Jahrzehnten im Sport raschest­ möglich wieder rausfinden. THE RED BULLETIN

MATTHIAS TRATTNIG

wird sein letztes Spiel rund um seinen 40. Geburtstag am 22. April absolvieren, je nachdem, wie lang die Playoffs für den EC Red Bull Salzburg dauern. Der Rücktritt der Nummer 51, die das „C“ des Kapitäns seit der Saison 2011/12 trägt, ist seit längerem beschlossene Sache, selbst wenn Körper und Skills noch immer EBEL-tauglich sind: „Ich will mich ­neuen Herausforderungen stellen.“ Die wichtigste: das elterliche Hotel am Wörthersee übernehmen.


Verändere einen, dann verändert sich dein Team matthias trattnig: Das Profi-Leben hat vor zwanzig Jahren anders funktioniert, weil die Gesellschaft anders funktioniert hat. Befehlsaus­ gabe kannst du heute nicht mehr bringen. Sagst du einem Mitarbeiter: „Du machst das“, dann antwortet er: „Ja, aber woanders.“ Als Chef musst du heute diplomatisch sein, um zum selben Ergebnis zu kom­ men. Es braucht positive An­ reize für die Angestellten, da­ mit sie ihren Job gern machen. Dazu gehört auch, dass du ­ihnen die Chance zur Weiter­ entwicklung gibst – damit in erster Linie sie profitieren, in zweiter Linie die Gesamtheit und in dritter Linie du.

Erfolg ist ein Marathon, kein Sprint michael wolf: Nichts wird je an das Gefühl deines ersten Meistertitels rankommen. Man sieht das an den jungen Spie­ lern, die das zum ersten Mal erleben: Wie die abgehen! Da erinnert man sich daran, wie es bei einem selber war. Du kannst diesen Moment aber nicht mehr wiederbringen und musst trotzdem motiviert sein, weiterzumachen. Viele Sport­ ler fallen nach Karriereende in ein Loch, weil ihnen jeglicher Kick fehlt. Ich finde, die Kunst liegt darin, in der Beständig­ keit Motivation zu finden. Sich jedes Jahr zu überwinden, an seine Grenzen zu gehen; zu zeigen, dass man das Erreichte reproduzieren kann. Das sind sicher gute Voraussetzungen für Erfolg im Job.

Sei kein Sonnenkönig! matthias trattnig: Ich kann nichts verlangen, was ich nicht selbst zu geben bereit bin. Wenn ich will, dass am Eis Checks zu Ende gefahren werden und von allen Spie­ lern Defensivarbeit geleistet wird, muss ich das mit mei­ nem Beispiel vorleben. Ich darf nicht warten, bis mir der 88

Puck serviert wird, dass ich das Tor schieße – und mich dann feiern lassen. Wer Leader sein will, muss bereit sein, sich die Hände schmutzig zu machen.

Glaub nicht, am Anfang alles besser zu wissen michael wolf: Für die An­ gestellten in unserer Firma, die teilweise schon seit dreißig Jahren im Betrieb sind, bin ich in erster Linie der Bua vom Chef, der halt Eishockey spielt – selbst wenn ich eine Aus­ bildung zum Handelsfachwirt absolviert und in den letzten Jahren bereits im Betrieb mit­ gearbeitet habe. Ich kann da

„Einmal erreichte Erfolge reproduzieren zu können ist sicher auch ein Ziel im Job.“ MICHAEL WOLF

nicht reinknallen und den ­Revolutionär spielen. In eine Chefrolle musst du erst rein­ wachsen – genauso wie ein Junger in ein Profi-Team. Und genau wie ich als Kapitän ver­

suche, Wissen an den Nach­ wuchs weiterzugeben, hoffe ich als Juniorchef, vom ­Know-how der alten Hasen im Betrieb zu profitieren.

Erfolg ist nicht das, was du siehst matthias trattnig: Das spektakuläre Tor, der ent­ scheidende Sieg – das ist nur das Endresultat. Es sind die täglichen Siege, die dich zu ­einem Winner machen. Wenn ich an einem Trainingstag eine Stunde am Ergometer verbringe, danach ein gutes Eistraining absolviere, in der Kraftkammer noch ein wenig THE RED BULLETIN



Nach einem Leben auf dem Eis die Schuhe an den Nagel hängen – aber mit Plan

„Genau wie im Sport musst du dich als Unternehmer ­ständig weiter­ entwickeln.“ MATTHIAS TRATTNIG

Eisen biege und mich am Weg nach Hause gut fühle, weil ich alles so perfekt ausgeführt habe, wie ich es mir vorgenommen hatte, dann war das ein erfolgreicher Tag. Wenn ich im Hotel abends Schluss mache, ohne dass irgendetwas Spektakuläres passiert wäre, aber alle Gäste sind zufrieden – sprich: wenn der Laden ganz unauffällig rund läuft –, dann ist das der Idealzustand.

Schätze deine Internationalität michael wolf: Eishockey ist ein ungemein internationaler Sport. Wir sind daran gewöhnt, mit unterschiedlichen Nationalitäten zusammenzuarbeiten und nicht in unserer Muttersprache zu kommunizieren – Kabinensprache ist in der ­Regel Englisch. Das gibt uns vermutlich einen Startvorteil gegenüber anderen, die diese Chance nicht hatten. Mit unserer Routine im Zusammenleben mit anderen Kulturen trittst du fremden Menschen anders gegenüber, offener. Es sind oft genau diese subtilen Kleinigkeiten, dieser Unterschied zwischen entspannt und verkrampft, der dann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem geplatzten Geschäft macht.

Geh nicht davon aus, dass alles bleibt, wie es ist matthias trattnig: Anfang der 1980er-Jahre konnte man als Hotelier in Kärnten nichts falsch machen: Wir konnten verlangen, was wir wollten, 90

und die Touristen sind trotzdem gekommen. (Michi Wolf: „Vor allem die Deutschen!“) Heute wäre das unmöglich. Genau wie im Sport musst du dich als Unternehmer ständig weiterentwickeln. Heute vermieten wir nicht nur Zimmer und Wohnungen, sondern ­betätigen uns als Immobilienmakler oder handeln mit ­Gartenmöbeln, wenn es Sinn ergibt. Anfang der 1980erJahren hat es vielleicht auch gereicht, wenn du als Spieler nur zum Match in die Halle gekommen bist – undenkbar heute! Das Erste, was ich nach meiner neuen Karriere machen werde, ist ein großer Umbau im Hotel.

Du kannst dich nicht verstecken michael wolf: Wenn ich dreimal am Tor vorbeischieße, und wir verlieren das Match 0:1, so steht am nächsten Tag in der Zeitung: „Wolf trifft das Tor nicht.“ Was soll ich beim nächsten Spiel machen? Mich gar nicht erst umziehen? Am Klo einsperren? Nein, du musst wieder raus, dich der nächsten Challenge stellen. Genauso geht es im Job: Du wirst Sachen verbocken, aber das Leben geht weiter. Also jammere nicht, sondern stell dich auf die Hinterbeine!

SELBSTTEST

WORIN BIST DU GUT?

Sich seiner Stärken bewusst zu sein und diese zu nutzen ist nicht einfach. Red Bull Wingfinder, ein von Experten entwickelter Test, hilft dabei. Matthias Trattnig hat ihn gemacht. Und seine Hauptstärken aus den Schlüsselbereichen beruflichen Erfolgs erfahren. Mach auch du den Test: wingfinder.com SCHLÜSSELBEREICH

SEHR AUSGEGLICHEN CONNECTIONS Wie arbeitest du mit anderen Menschen zusammen?

Matthias mag Projekte, bei denen er autonom arbeiten kann. Er ist sehr fokussiert und widersteht sozialen Ablenkungen, die seinen Zielen im Weg stehen.

ENTSPANNT DRIVE Wie ehrgeizig oder gelassen bist du?

Matthias bleibt auch unter Druck ruhig. Er verfügt über das Wissen, wann er die Kontrolle übernehmen und wann er besser loslassen sollte.

INNOVATIV CREATIVITY Wie originell und innovativ denkst du? Wie logisch und analytisch bist du?

Matthias ist ein Querdenker, nimmt oft neue Blickwinkel ein und schmiedet neue Ideen.

HÖCHST ANPASSUNGSFÄHIG

Durch seine Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren, hat Matthias kein Problem, sich in ein fremdes Umfeld zu integrieren.

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Einfach gut fer nsehen.



guide Dein Programm

ZÄSUR IN DER UHR

IDEEN FÜR DIE SEEN

MEHR WOW IM TV

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SEITE 102

Wie Zenith mit einer 362 Jahre währenden Tradition bricht

Zukunfts-Talk in Bregenz, Surfen in Podersdorf – unsere Event-Tipps

Die Red Bull TV-Highlights im „Monat des Motorsports“

HALT, DA IST EIN SPALT

DIVE.IS

So fühlt es sich an, in Island zwischen zwei Kontinentalplatten zu tauchen. SEITE 94

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Reisen

Links ist Nordamerika, rechts Europa: Tarquin Cooper in Islands Silfra-Spalte

TAUCHEN IN DER SILFRA-SPALTE

ZWISCHEN WELTEN Oberirdisch liegen zwischen Europa und Amerika 8000 Kilometer. Unterirdisch konnte unser Autor Tarquin Cooper die beiden Kontinente fast gleichzeitig berühren: bei einem Tauchgang in Islands Silfra-Spalte.

I

ch schwebe in zehn Meter Tiefe. Links und rechts von mir ragen zwei steile Wände aus Vulkangestein auf, ein Unterwasser-­ Canyon entlang des Mittelatlan­ tischen Rückens. Das einzige Geräusch, das ich höre, ist mein eigener Atem. Bin ich Taucher oder Astronaut? Seit ich in mei-

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nem Trockenanzug stecke und durch die unwirklichen Farben ­einer fremden Welt schwebe, bin ich mir nicht mehr sicher. Vor mir verengt sich die Spalte auf ein paar Meter. Näher kommen ein­ander die Kontinentalplatten nirgends. Beide tektonischen ­Platten sind zum Greifen nahe,

Autor Cooper (rechts) und Tauchguide Enno Ackermann

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Reisen

guide

COOL WERDEN

SPRUNG INS KALTE WASSER

Ein Tauchgang in eiskaltem Wasser setzt ein paar unübliche Dinge voraus. Zum Beispiel einen Trockentauchanzug. DER „TROCKI“

Mehr als nur eine wasserdichte Schicht: Ein Trocken­ anzug hat mehr mit einem Raumanzug gemeinsam als mit einem klassischen Neoprenteil. Tatsächlich bauen etliche seiner Funktionen auf NASA-Innovationen auf.

WASSERDICHTE ZIPPS Ein speziell ­abgedichteter Reiß­ verschluss (NASAEntwicklung!) hält das Wasser ­draußen und die Luft im Anzug.

EINLASSVENTIL Wie beim Raum­ anzug sorgt beim „Trocki“ Isoliergas für Wärmeschutz. Um den Wasser­ druck auszuglei­ chen, kann der Tau­ cher via Ventil beim Sinken zusätzliches Gas zuführen und beim Auftauchen ablassen.

IMMER SCHÖN RUHIG BLEIBEN SO KLAPPT DER INTERKONTINENTAL-TAUCHGANG 1. Mach als Erstes den ­ ADI-Tauchschein für P ­Trockenanzüge. Mit Vor­ kenntnissen hast du ihn in zwei Tagen in der Tasche. 2. Kommt Luft in die Stie­ fel, zieht es die Füße voran nach oben. Abhilfe: Knie zur Brust anziehen – dann kann die Luft entweichen. 3. Wie der Name schon sagt, bleibst du im Tro-

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ckenanzug trocken. (Beim Tauchgang unbemerkt in die Hose zu pinkeln ist daher keine schlaue Idee.) 4. Kaltwasserschock im Gesicht? Langsam ein- und ausatmen, daran gewöhnst du dich ganz schnell. 5. Halte die Hände so ruhig wie möglich. Jede kleine Bewegung beschleunigt den Wärmeverlust.

dem man zwischen zwei tektonischen Platten tauchen kann. „So klares Wasser hast du noch nie gesehen“, sagt Enno Ackermann, mein Tauchguide. Außer kristallklar ist es auch eiskalt, nur ein paar Grad über dem Gefrierpunkt. Darum muss jeder, der in der Silfra-Spalte tauchen möchte, einen Trockentauchanzug tragen (und die nötigen Prüfungen ab­ gelegt haben). Darunter wärmen mich Thermo-Leggings und ein Fleece-Onesie. Das Tauchteam hilft mir beim Anziehen des Anzugs, zieht die Reißverschlüsse zu, überprüft Dichtungen und Sauerstoffflasche. Zusammen mit den Zusatzgewichten trage ich ­locker 25 Kilo mit mir herum, was die 200 Meter vom Parkplatz zum Einstiegspunkt verdammt anstrengend macht. Am Ufer ziehe ich Flossen über meine Tauch­ stiefel und verreibe etwas Spucke in der Maske, damit sie unter Wasser nicht beschlägt. Jetzt noch den Regulator in den Mund, einen letzten Check – und ab geht’s. Sofort zieht es mich in die ­Tiefe. Ich brauche ein bisschen, bis ich mich zurechtgefunden habe, doch dann ist der Anblick überwältigend. Das Wasser ist ganz klar, über Jahrzehnte vom

porösen Lavagestein gefiltert. Ich folge Enno mehrere 100 Meter tief in die „Kathedrale“ – einen engen, 100 Meter langen Korridor mit hoch aufragenden Wänden, der dich mit Ehrfurcht erfüllt. In dem glasklaren Wasser ­erkennt man jedes Detail in den ­verstreuten Felsbrocken und am Boden, der an antike Ruinen ­erinnert. Ein Lichtfleck fängt den Glanz einer vorbeiflitzenden ­Forelle ein. Die bizarre Unter­ wasserwelt zieht mich so in ihren Bann, dass ich das Leck in der Gummimanschette um meinen Hals zuerst gar nicht bemerke. Langsam dringt das kalte Wasser in meinen Anzug. Ich ignoriere es, so lange ich kann. Erst zurück im Freien merke ich, wie sehr ich wirklich friere. Die nächste Stunde verbringe ich zitternd im überheizten Auto. Enno mustert mich mit besorgtem Blick. Den geplanten zweiten Tauchgang werde ich nun ja wohl absagen wollen … Ich zögere einen Moment lang. Mein Schüttelfrost hat nachge­ lassen, nur die Zähne klappern noch etwas. „Hol mir einen neuen Anzug“, sage ich zu Enno, „in fünf Minuten kann’s losgehen.“ originaldiving.com

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DIVE.IS

HANDSCHUHRINGSYSTEM Astronauten fixieren ihre Handschuhe über ein Ringsystem am Handgelenk. Die gleiche Funktion haben Trocken­ tauchanzüge. ­Genützt wird sie hauptsächlich von Höhlentauchern, in der Silfra-Spalte reichen Neopren­ handschuhe.

Wie im All schweben: Cooper ist vom kristallklaren Wasser der Silfra-Spalte fasziniert.


guide

REISETIPPS

IM LAND AUS EIS UND FEUER

Iss einen Schafskopf. Besuch den Ort, an dem Brienne den „Hound“ spektakulär ­besiegte. Besichtige ein paar Penisse. Und sag nie, nie, nie Pony zu einem Islandpferd.

Island Die Spalte liegt unter einem Kanal im UNESCO-geschützten Þingvellir-Nationalpark.

Þingvellir Reykjavík

Von London sind es drei Flugstunden nach Reykjavík. Im Sommer färben ­Algen die Silfra-­ Spalte smaragdgrün.

DO MAHLZEIT ALS MUTPROBE Probier unbedingt „kjammi og kók“ (Schafskopf) am BSÍ-Busbahnhof in Reykjavík. Nicht dein Ding? Dann solltest du wenigstens fermentierten Hai verkosten – am besten in ­einer Food Hall, dort zahlst du nur halb so viel wie im Restaurant. Gönn dir zum Abschluss ­typisch isländisches Lakritz-Eis.

TARQUIN COOPER

Ein letzter Check, dann ist das Team für den interkontinentalen Tauchgang bereit.

die nordamerikanische auf der ­einen und die eurasische auf der anderen Seite. Es gibt nur wenige Ausblicke unter Wasser, die be­ eindruckender sind als dieser hier: die Silfra-Spalte. Dabei ist Island nicht zwangs­ läufig als Tauchparadies bekannt – sondern eher für seine heißen Quellen, unaussprechliche Vulka­ ne und ausgelassene Fußballfans. Natürlich auch für seine raue, un­ berührte Landschaft, die früher von Wikingern, Trollen und nordi­ schen Göttern bewohnt wurde. So richtig interessant wird ­Island aber erst unter der Ober­ fläche, etwa 50 Kilometer östlich

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Die Silfra-Spalte entstand 1789 ­infolge einer Reihe von Erdbeben. der Hauptstadt Reykjavík, im Þingvellir-­Nationalpark, das UNESCO-Weltkulturerbe, in dem sich nach einer Reihe von Erd­ beben im Jahr 1789 eine kleine Spalte zwischen den tektonischen Platten öffnete. In dieser Spalte sammelte sich Gletscherschmelz­ wasser, was die Silfra-­Spalte zum geolo­gischen Wunder macht: Sie ist der einzige Ort auf der Welt, an

AM DREHORT VON „GAME OF THRONES“ Besuch den Ort, an dem der „Hound“ Sandor Clegane mit Brienne von Tarth kämpfte. Auf der Insel wurden auch noch ­viele a­ ndere Szenen aus „Game of Thrones“ gedreht. VON PHALL ZU PHALL Verpass nicht Reykjavíks berühmtes Penis-Museum. Oder nein – vergiss es und geh lieber in der Mitternachtssonne auf einem von 65 Lavafeld-Plätzen Golf spielen.

DON’T

WASSER IN PLASTIKFLASCHEN KAUFEN Das Zeug, das aus den Wasserhähnen kommt, ist reines vulkanisches Mineralwasser. Zum Wohl! ISLANDPFERDE PONYS NENNEN Das deutsche Wort Islandpony hören Einheimische gar nicht gern. Typisch für die einzigartige Rasse sind ihr raues Wesen und der charakteristische Trab namens Tölt. BIER IM SUPERMARKT BESORGEN Dort gibt es nur die alkoholfreie Variante. Alkohol wird in staatlich lizenzierten Läden oder in Duty-free-Shops verkauft.

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Das Leben kann verdammt

viel Spass machen!

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Quer durch die Alpen und darüber hinaus - vom Bayerischen Wald über den Großglockner bis Istrien und von Graubünden durch die Dolomiten ins Waldviertel. Stolze 28 Regionen in 5 Ländern sind das zu Hause der MoHo-Wirte!

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Sie sind deine Entdeckungsgehilfen für geniale Bike-Touren und weisen dir den Weg zu den gut versteckten Bergstraßen abseits der vielbefahrenen „MussmangesehenhabenPässe“. Die ewigen Touren-Experimente in fremden Gefilden sind längst passé, zähl auf den Heimvorteil der original www.moho.info MoHo - Motorrad Hotels!

DAS

L ORIGINA


Watches

guide

ZENITH DEFY INVENTOR

DIE REVOLUTION AM HANDGELENK Zenith revolutioniert das seit 362 Jahren ­unveränderte Prinzip, nach dem die Antriebe mechanischer Uhren gebaut werden.

Z

wei Feinde sind es, vor denen Uhrmacher die Herzen ihrer Werke schützen müssen: Reibung und, in der Gegenwart aufgrund von Smartphones und Co stark zunehmend, Magnetismus. Zenith ging bei der Konstruktion der DEFY Inventor einen radikalen

Schritt: Die Manufaktur reduzierte die Zahl der Teile, aus denen die Gangregulierung („Motor“) gefertigt wird, von 30 auf 1 (weniger Komponenten = weniger Reibung) und stellt sie aus Silizium her (= antimagnetisch). Die Details dazu erfahren Sie hier.

Gehäuse und Lünette der DEFY Inventor bestehen aus Titan bzw. aus Aeronith (dreimal so leicht wie Titan).

Unruhkloben

Bis in die Gegenwart So ticken moderne Uhrwerke heute noch. Huygens’ Prinzip (siehe Kasten rechts unten), umgesetzt in ­einer modernen Uhr. Diese ­Darstellung ist stark verein­ facht. Üblicherweise sind hier um die 30 unterschiedliche Komponenten verbaut.

Anker

Unruhreifen Spiralfeder

WIE ALLES BEGANN

Unruhkloben

Vor 362 Jahren konstruierte der ­Niederländer Christiaan Huygens die erste Uhr mit Spiralfeder (H, Bild u.) und Radunruh (D). Dieses Prinzip wird – technisch verfeinert, aber sonst unverändert – bis heute in m ­ echanischen Uhren umgesetzt.

Spiralfeder

Anker

GETTY IMAGES, ALAMY

2019 – und in Zukunft Das Herz der Zenith DEFY Inventor. Diese Darstellung hingegen ist nicht vereinfacht. Sämtliche Einzelteile des 362 Jahre alten Prinzips sind tatsächlich in einem einzigen, 0,5 mm dünnen Element aus monokristal­ linem Silizium, dem „Zenith Oszillator“, zusammengefasst.

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SASCHA BIERL

Unruhreifen

ALEXANDER MACHECK

Ein radikaler Schritt gegen die Feinde der Präzision: Reibung und Magnetismus.

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bis

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April Als die Bilder laufen lernten 190 Kilometer über die Berge Korsikas oder doch 100 Meilen durchs Backcountry in Alaska? Dank der Filmtour „Trails in ­Motion“ musst du für den nächsten Ausflug nicht einmal Laufschuhe anziehen. In mehreren Kinos kannst du fünf Filme über unglaubliche Trail- und ­Ultrarun-Leistungen erleben – komprimiert auf 95 Minuten. Alle Tourstopps: alp-con.net

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April Die Outlaws des Country Seit 30 Jahren gilt Lambchop als beste Country-Band für Menschen, die Country hassen. Die Songs des 18-köpfigen ­Kollektivs sind zu verhalten, zu windschief und zu modern (sie mixen den Autotune-Effekt mit Slide-Gitarre), um beim Coun­try-Publikum Anklang zu finden. Indie-Connaisseurs lieben sie deshalb umso mehr. WUK, Wien; lambchop.net

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April Worauf Frauen in Zukunft bauen Ein Tag am Bodensee kann ent­ spannend sein. Oder aber richtungsweisend für deine berufliche Zukunft. Beim „Female Future Festival“ sorgen Speaker wie Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern, Philosoph Richard ­David Precht oder Finanz-Diva Katja Eckardt für Inspiration und Motivation. Dazu gibt’s Masterclasses zu aktuellen Themen wie Digitalisierung. Festspielhaus, Bregenz; femalefuturefestival.com

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April bis 5. Mai Wo Wasser ist, ist Leben Mehr Action passt nicht zwischen zwei Wochenenden. Dieses Jahr im Programm des SurfWorldcups: spektakuläre Bewerbe für WindsurfFreestyler (Bild: Giovanni Passani) und Slalom­ piloten, Stand-up-Paddler und Kitesurfer sowie erstmals Segler. Selbst aktiv werden kannst du beim Flyboarding, E-Foiling, Jetsurfen oder XLSUP-Rennen – und natürlich am Partygelände. Podersdorf am See; surfworldcup.at

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und 26. April Nachts vorm Museum Die perfekte Gelegenheit, sich einen Über­blick über die besten Nachwuchskünstler der Wiener Elektronik- und Hip-Hop-Szene zu verschaffen – bei freiem Eintritt im MuseumsQuartier. 2018 war Rapper Jugo Ürdens (Bild) Haupt-Act beim Electric Spring; wer heuer seinen Platz einnimmt, ist noch geheim. Mit FM4-Musikexpertin Dalia Ahmed als diesjähriger Festival-Kuratorin ist das Programm aber in besten Händen. MuseumsQuartier, Wien; electricspring.at

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THE RED BULLETIN

ALFRED JÜRGEN WESTERMEYER/RED BULL CONTENT POOL, ELECTRIC SPRING/JULIAN POROPATICH, MATTHÄUS HADAMIK

Events


guide

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und 11. Mai

WELLENRIDER

Ein Pumptrack ist ein Rundkurs mit Steilkurven und Wellen – ideal für Mountainbiker, die gerne im Stadtgebiet unterwegs sind. Und für ehrgeizige Rider (Bild: Renata Urrutia auf dem Kurs in Ensenada, Chile), die bei der Red Bull Pump Track World Championship den Besten unter sich ermitteln wollen. Beim Österreich-Qualifier in Mittersill kannst du mitfiebern oder dich gleich selbst beweisen. Pump ’n’ Skills Park Mittersill; redbullpumptrackworldchampionship.com

ZEIT, AUFZUBRECHEN. MAKE LIFE A RIDE. DER BMW MOTORRAD SAISONSTART AM 6. APRIL 2019.

Starte direkt nach dem Winterschlaf in die neue Saison! Und erlebe gemeinsam mit uns am 6. April 2019 die neuen Modell-Highlights: die Markteinführung der R 1250 R und die brandneue F 850 GS Adventure. Am besten, du wagst gleich eine Ausfahrt – die G 310 GS und R 1250 RT sowie die F 750 GS und F 850 GS stehen schon bereit. Der Frühling lässt nicht auf sich warten, also komme bei uns vorbei! Wir freuen uns auf deinen Besuch. Mehr Informationen unter bmw-motorrad.at/saisonstart

BMW Motorrad


Entertainment

Start frei für den Motorsport-Monat: Red Bull TV bringt dich hautnah zu den Top-Events in Sachen Dirt Bike, Rallye und MotoGP.

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Sam Winterburn beim Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble auf einer vergleichsweise komfortablen Passage

Juni   LIVE

ERZBERGRODEO RED BULL HARE SCRAMBLE

Ein Berg, 15 Checkpoints, 500 Fahrer – und bloß eine Handvoll Finisher: Das sind die Eckpunkte des härtesten Dirt-Bike-Rennens der Welt. In diesem Jahr feiert das Erzbergrodeo Red Bull Hare Scramble ein Jubiläum. Die gefürchteten Felspassagen und Geröllhalden des steirischen Erzbergs müssen zum 25. Mal bewältigt werden. Ob der britische Vorjahressieger Graham Jarvis bei dieser historischen Ausgabe seine Trophäe behalten darf? Das verrät die ausführliche Berichterstattung vom 30. Mai bis zum Hauptevent am 2. Juni.

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine g ­ lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

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31

Mai bis 2. Juni

LIVE

WRC PORTUGAL

Die Portugal-Rallye hat eine bewegte ­Geschichte: 1973 Teil der ersten Rallye-WM, fünfmal zur „Besten Rallye der Welt“ gewählt, dann zwei Jahre Pause, jetzt wieder zurück im Kalender. Die Topfavoriten: Sébastien Loeb, Ott Tänak und Sébastien Ogier, der Weltmeister der letzten sechs Jahre.

THE RED BULLETIN

SEBASTIAN MARKO/RED BULL CONTENT POOL, @WORLD/RED BULL CONTENT POOL, GEPA PICTURES/RED BULL CONTENT POOL, FUTURE7MEDIA/RED BULL CONTENT POOL

EINMAL VOLLGAS, BITTE!


guide

RENNEN OHNE ENDE

Alles, was diesen Mai außerdem noch schnell und laut ist: 4. und 5. Mai

LIVE

RED BULL MOTOGP ROOKIES CUP, JEREZ, SPANIEN

Ausgewählte Musik und inspirierende Interviews. Unsere aktuelle Empfehlung:

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Talente auf der Piste: Auf dem legendären Kurs im Süden Spaniens startet der ­Motorrad-Nachwuchs in die Saison.

Mai   LIVE

WINGS FOR LIFE WORLD RUN

Sei dabei, wenn weltweit zeitgleich über 100.000 Läufer und Rollstuhl-Athleten für den guten Zweck starten. Auch ServusTV überträgt live – mit Fokus auf dem Lauf in Wien.

WRC CHILE

Zum ersten Mal gastiert die Rallye-WM in Chile. Um die Stadt Concepción sind die Fahrer auf Schotterpisten unterwegs.

14. Mai   NEU

RED BULL MOTO SPY SEASON 3 FINALE Wie verbringen die AMA Supercross 2019-Teilnehmer ihre Woche zwischen den Rennen? Ein Blick hinter die Kulissen.

18. Mai   RECAP

WESS EXTREME XL LAGARES SAISONSTART

Die World Enduro Super Series 2019 beginnt im portugiesischen Lagares gleich mit einem der anspruchsvollsten Rennen.

18. und 19. Mai   LIVE

DRIFT MASTERS SAISONSTART, ÖSTERREICH

Darauf haben die Fans gewartet: Europas ultimative Pro-Drift-Serie beginnt.

25. Mai   RECAP

WESS TRÈFLE LOZÉRIEN AMV

Dieses brutale Enduro-Kräftemessen findet seit 100 Jahren unverändert statt.

THE RED BULLETIN

LIVE AUS DETROIT

20 Mai

ON AIR

Detroit ist nicht nur ­ eburtsort des Techno, G sondern auch all­jährlicher Gastgeber des ­Movement Festivals (25. –  27.  Mai), Nord­amerikas Hochamt ­elektronischer Musik. Auf das Red Bull Radio-Leadup am 20. Mai folgt ein Live-Stream von der Red Bull-Bühne. Mit ­dabei: Gucci Mane, Danny Brown, Disclosure, ­Madlib, Marie Davidson, Yaeji und Floorplan mit ­einem Bogen von House über Techno, Hip-Hop und Drum ’n’ Bass bis Ghettotech.

AUFDREHEN: REDBULLRADIO.COM

TREVOR DERNAI/RED BULL CONTENT POOL, MATTHIAS HESCHL FOR WINGS FOR LIFE WORLD RUN, ROMINA AMATO/RED BULL CONTENT POOL

10. bis 12. Mai   LIVE

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April   ON

DEMAND

ANALOG IN VIENNA: GRANADA

Bei diesem Event spielt die Band Granada ein Konzert, das live auf Vinyl aufgenommen wird. Das Ergebnis: eine einzigartige Schallplatte und ein einmaliges Erlebnis.

April   LIVE

RED BULL CLIFF DIVING

Freier Fall aus 27 Metern, kombiniert mit akrobatischen Figuren: Darum geht es bei Red Bull Cliff Diving, der ­legendären Klippensprung-Serie. Am 13. April treten die Athleten auf den Philippinen an, am 12. Mai in Irland.

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Lebenslauf

Ob allein oder gemeinsam mit Gleichgesinnten, ob nachts oder bei strahlendem Sonnenschein – Laufen macht glücklich. Erst recht, wenn du die richtige Ausrüstung hast. Hier sind unsere Vorschläge. ON CLOUDSWIFT

Heb einfach ab Ein Schuh, der dich die ­Leichtigkeit des Laufens lehrt. Er lässt dich weich ­landen und kraftvoll durchstarten. Möglich macht das eine patentierte Kombination verschiedener Schaumstoffe. Im Bild: Das On-Modell Cloudswift in Rust & Rock. ¤ 159,95; on-running.com

HUAWEI GT SPORT-WATCH

Trainiere im Uhrzeigersinn Diese Uhr ist 10,6 Millimeter schlank, dank AMOLEDBildschirm höchst aufgeweckt und nimmermüde – mit dem ersten Doppel-Chipsatz hält der Akku bis zu zwei Wochen. Für Läufer perfekt: Diese Watch coacht dich in Echtzeit – mit Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene zu jeder Zeit. ¤ 199; consumer.huawei.com

Power-Paket: Keramikrahmen, Gehäuse aus ­Edelstahl, kräftige Zahlen, knallig rote Zeiger

BUFF PACK-CAP

Diese Kinderkappe von Buff trägt die DNA der Erwachsenenmodelle in sich. Das heißt, sie ist ebenso lauf- wie lifestyletauglich. Die beste Eigenschaft hat sie natürlich auch geerbt: Um sie zu verstauen, kannst du sie auf minimale Größe komprimieren. Packst du sie aus, ist sie sofort wieder in Form. Eine Kopfbedeckung, die auch modisch anspornt. Gibt es für deine Kids übrigens in sechs verschiedenen Varianten. ¤ 22,95; buff.com 104

THE RED BULLETIN

WOLFGANG WIESER

Bewahre dir die Form


COLMAR-DAMENJACKE

Sei unübersehbar

Ein Orange, das gute Laune verbreitet – so farbenfroh, dass dich deine Liebsten selbst im Pulk nicht aus den Augen verlieren. Die ergonomische Linie der Ärmel gibt dir genug Bewegungsfreiheit, um ihnen lachend zu­ zuwinken. Die Jacke wird aus Sorona-Fasern gefertigt – und das lässt dich indirekt freier atmen. Dieser Stoff wird aus pflanzlichen Rohstoffen produziert und senkt so den Ausstoß von Treibhausgasen. ¤ 169; colmar.it

ADIDAS EVOLVER 3D_F

Schau entspannt

Eine von drei Lösungen für scharfes Sehen: Clip-in zum ­Filterwechsel im Handumdrehen

Diese Sonnenbrille setzt ­deine Nase niemals unter Druck. Sie ist leicht, sie ist schön, und ihre per 3D-Druck produzierten Nasenpads ­passen sich perfekt deinen Bedürfnissen an. Für besten Ausblick gibt es verschiedene Korrekturlösungen. ¤ 300; adidassporteyewear.com

„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.“ EMIL ZÁTOPEK, LANGSTRECKENLÄUFER

Feines Pärchen, das auch bei widrigem Wetter nicht an die Grenzen seiner Leistungs­ fähigkeit gerät

UNDER ARMOUR TRUE WIRELESS FLASH

Fühl den Beat

Trifft JBL auf Under Armour, dürfen wir uns auf etwas Wunderbares freuen: ein Zwillingspärchen für deine Ohren, von Läufern für Läufer ent­ wickelt. Die In-Ear-Kopfhörer sind wasserdicht, halten mit Power-Akku fünf Stunden durch und passen dank mitgelieferter Sport-Flex-Stöpsel in jedes Ohr. ¤ 179; jbl.com THE RED BULLETIN

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„Ich bin nach dem Laufen ein neuer Mensch.“ PATRICIA KAISER, EX-LEICHTATHLETIN

LUMA ACTIVE-STIRNBAND

Der 4-Liter-Rucksack liegt an wie eine zweite Haut, ist athletisch geschnitten und atmungsaktiv.

DYNAFIT VERTICAL 4

Mach es dir leicht Dieser Running-Rucksack wiegt nur 204 Gramm, ist aber trotzdem alles andere als ein Leichtgewicht. Dafür sorgen die vielen Features, zum Beispiel eine wasserdichte Tasche, eine Pfeife und ein einfaches verstellbares Verschlusssystem – der neue beste Freund für alle, die die Berge laufend erobern. ¤ 70; dynafit.com

LED vorne, um zu sehen. LED hinten, um ge­ sehen zu werden.

Zeig ein helles Köpfchen Bring Licht ins Dunkel deiner nächtlichen Laufstrecke – mit diesem Stirnband inklusive zwei LED-Leuchten für Nah- und Fernlicht ist das überhaupt kein Problem. Das Band wiegt 70 Gramm und sitzt so sicher, dass ­garantiert nichts wackelt. Der Akku hält dabei bis zu 15 Stunden – je nach Lichtstärke, die auf der Rückseite einfach eingestellt werden kann. ¤ 99; luma-enlite.com

CARE – DIE TÄGLICHE AUGENPFLEGE.

Hersteller: URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße 35, 66129 Saarbrücken Vertrieb Österreich: URSAPHARM Ges.m.b.H., 3400 Klosterneuburg, Tel. +43 2243 26006, www.ursapharm.at

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WINGS FOR LIFE WORLD RUN SEI DABEI AM 5. MAI!

Ob beim Event selbst, bei organisierten App-Runs oder allein mithilfe der AppFunktion – mehr als 100.000 Menschen laufen am 5. Mai 2019 wieder gemeinsam für die gute Sache. Denn alle Einnahmen und Start­gebühren fließen in die Forschung zur Heilung von Querschnittslähmung. Mach dich bereit für deinen Start mit zehn Lauftipps von Botschafterin ­Patricia Kaiser und dem passenden Equipment. Infos und Anmeldung: wingsforlifeworldrun.com

Trinkflasche, Haarbänder, Sporttasche

SUUNTO 9 BARO

Hör auf deine äußere Uhr Diese Sportuhr macht niemals schlapp. Sie schafft ­beeindruckende 120 Stunden Trainingsaufzeichnung ohne Unterbrechung. Und zwar deshalb, weil diese ­Suunto es versteht, ihre Batterie-Reserven richtig zu nutzen. Was sie noch kann? Sie verfügt über eine ­barometrische Höhenmessung, mehr als 80 Sportmodi und – eh klar – GPS-Navigation. ¤ 699; suunto.com

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Was mache ich in der letzten Stunde vor dem Start? Aufwärmen, mobilisieren, einlaufen. Keine Energie mehr verschwenden. Alles andere muss sich jeder selbst fragen: Brauche ich noch etwas zu trinken? Gehe ich noch einmal aufs Klo? Wichtig ist, auf keinen Fall kalt zu starten.

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Darf ich während des Laufens essen? Das kommt auf die Temperatur an. Im Vorjahr hatten wir beim Wings for Life World Run 33 Grad, aber ein Biss in eine Orange oder eine Banane, um sich mit Elektrolyten zu versorgen, schadet nie. Außerdem wichtig: viel trinken.

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Darf ich nach einem Wettlauf ein Bier trinken? Ein alkoholfreies. Wegen der Elektrolyte. (Lacht.)

Woran erkenne ich, dass ich meinen Lauf sofort beenden sollte? Es ist wichtig, immer auf den Körper zu hören. Sofort ­aufhören solltest du, wenn dir schwindlig wird oder du weiß um den Mund wirst – das deutet alles auf eine Über­ anstrengung hin.

GLORYFY G9 XTR

Fang das Licht Ein wunderbares Farbenspiel, das uns diese Brille liefert – beeindruckend wie die Performance der Stratos-Gläser bei Sonnenschein. Dass das blaue Licht nicht gefiltert wird, wirkt sich positiv auf deine Leistungsfähigkeit aus. ¤ 159; gloryfy.com

Biegsam, kehrt aber dank MemoryEffekt stets zur Urform zurück

DamenTanktop & -Sporthose

Die gesamte Kollektion unter: redbullshop.com/worldrun THE RED BULLETIN

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Trainiere ich besser allein oder in einem Team? Am besten läufst du mit jemandem, der auf dem­ selben Niveau ist. Hinterhertraben macht genauso wenig Spaß, wie vorne warten zu müssen. Unbedingt vorab aus­ probieren. Aus dem Nichts mit jemandem gemeinsam zu laufen wird nur in ganz seltenen Fällen funktionieren. Da ist es besser, du trainierst alleine mit Musik. Herren-ZippHoody & -Shorts

ADIDAS ULTRABOOST 19

Tanke Energie

„Rennen enden, Laufen nicht.“ DEAN KARNAZES, EXTREMSPORTLER

Dieser Laufschuh verfügt über die reaktionsfreudigste Dämpfung, auf die Adidas ­jemals stolz war: „Je mehr du gibst, desto mehr Energie bekommst du zurück“, lautet das Versprechen. Außerdem: Nahtloses Primeknit-Ober­ material bietet besten Halt. ¤ 179,95; adidas.at

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Wie viele Beats pro Minute braucht meine Musik? Kommt darauf an. Das Tempo deiner Songs sollte ­deiner Laufgeschwindigkeit entsprechen. Im Training ­solltest du damit generell vorsichtig sein, weil die Gefahr besteht, dass du zum Übertreiben verleitet wirst.

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Woher weiß ich überhaupt, dass ich fit genug für meinen Lauf bin? Gegenfrage: Weiß man das je? Aber egal, welches Niveau du hast: Mit Freude am Laufen und der Gewissheit, dass du dabei etwas Gutes tust, fällt es dir auf jeden Fall leichter.

Laufarmband Noch nicht für den 5. Mai angemeldet? Mit der Wings for Life World Run-App (iOS, Android) kannst du mitlaufen, ganz egal, wo du dich befindest.

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Der schlimmste Fehler bei der Wahl der Ausrüstung? Schlechtes Schuhwerk, zu viel Kleidung – es besteht die Gefahr, dass der Körper überhitzt. Ist mir selbst schon passiert. Wenn es in der Früh kühl ist, etwas Leichtes über­ ziehen, das du dir später ausziehen und umbinden kannst.

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Macht Laufen wirklich glücklich? Mich schon. Ich schalte ab. Ich bin in der Natur. Atme ein. Ich bin ein neuer Mensch, wenn ich gelaufen bin.

POLAR VANTAGE V

Mach mal Pause Diese Uhr sagt, wann es Zeit für dein Training ist. Sie gibt aber auch Bescheid, wenn es einmal besser ist zu pausieren. Woher die „Vantage V“ das weiß? Sie erfasst jede einzelne Trainingseinheit im Detail. All deine Daten stehen auf einer Plattform bereit. ¤ 499,95; polar.com

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Und was verpasse ich, wenn ich keine Lust zu ­laufen habe? Die Glückseligkeit danach. Und die besonderen Emotionen beim Wings for Life World Run.

Patricia Kaiser, Jahrgang 1984, ist Model, Moderatorin und Wings for Life World Run-Botschafterin. Im Jahr 2000 wurde sie zur Miss Austria gewählt. 2009 wurde sie beim LeichtathletikEuropacup der Mehrkämpfer Zweite. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

THE RED BULLETIN

MARKUS BERGER

Die „Vantage V“ gibt es auch mit einem schwarzen und einem weißen Band.


BEST OF GIGASPORT

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ZUR LESEPROBE UMBLÄTTERN


Sommer / Bike

RASANTE KOMBINATION

STEIL MIT STYLE

Wie füreinander gemacht: die neuen Enduro-Bikes von Giant und das Zubehör der Motocross-Kultmarke 100%. Der Helm Status Pacer schützt mit Außen­schale aus Fiberglas und Innen­schale aus EPS – und ist immer gut belüftet dank aktivem Kühlsystem.

Das flotte Trailbike ­Trance 1.5 GE von Giant gibt off­ road richtig Gas – ob beim Anstieg oder bei der Abfahrt. Federweg: 150 mm.

€ 179,99

€ 2.799,90

Die Downhill-Brille Strata Furnace zeigt die Natur durch eine Lexan-Linse mit Anti-­FogBeschichtung. Mit Lüftungs­ kanälen im Schaum. € 44,90

Das Reign 1.5 GE von Giant ist der perfekte Schlitten für Bike Parks, Enduro Tracks oder steile Singletracks. Federweg: 170 mm.

Der Herren-Handschuh iTrack verleiht ­guten Grip an Lenker und Bremse. Die nahtlose Mesh-Oberhand verbessert die Passform. € 29,99 Das Herren-Shirt R-Core X besteht aus antimikrobiellem Meshgewebe, das die Körpertemperatur senkt.

€ 3.199,90

€ 79,99

Die Herren-Short R-Core X wird aus 4-WegeStretch gewebt. Mit stufenlos ver­s tellbarer Taille für mehr Komfort. € 129,99

110 Best of Gigasport

16 Gigasport-Filialen


E-Bike / Sommer

E-BIKES

DIE NORDMÄNNER ROLLEN EIN

Husqvarna präsentiert erstmals seine E-Mountainbikes bei Gigasport. Für jeden Gelände-Fan ist das Richtige dabei – ob vollgefedertes Fully oder breitbereiftes Trekkingbike. Für den Downhill-Junkie: Das Extreme Cross 10 ist das i­deale E-MTB für jedes noch so harte Gelände. Mit Leichtigkeit meistern Sie schwierige Obstacles, Drops und Dirts. Der Shimano Steps E 8000 Antrieb macht das Bike auch bergauf zum Selbstläufer. Federweg: 200 mm.

Shimano Steps E 8000 Antrieb

€ 7.999,00

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Für Enduro-Piloten: Das Hard Cross 8 ist universell einsetzbar, sowohl auf anspruchsvollen Trails als auch auf Bergtouren. Inklusive Shimano Steps E 8000 Motor mit 70 Nm und einem 630-Wh-Akku. Federweg: 180 mm. € 5.999,00 EINTAUSCHPREIS Sprechen Sie unsere Bike-Experten in einer unserer 16 Filialen an. Mehr Informationen zum Eintauschbonus finden Sie unter www.gigasport.at/eintauschbonus

Für Allmountain-Abenteurer: Das Mountain Cross 5 ist für Höheres bestimmt, nämlich für den Gipfelsturm. Sein ­Shimano Steps E 8000 Motor motiviert die Wadeln mit e ­ inem 70-Nm-Antrieb. Auch schnittige Downhill-Flows sind mit dem Bike ein Leichtes. Federweg: 150 mm. € 4.399,00

www.gigasport.at 111


Sommer / Run & Fitness

QUERFELDEIN MIT INOV-8

Der Trailschuh Parkclaw 275 GTX fühlt sich sowohl auf Asphalt als auch auf Waldwegen hervorragend an. Die GORE-TEX Membran hält die Füße überall trocken. € 170,00

Das Herren-Modell des Trailschuhs Roclite 275 ist mit seinem Graphen-Griff (G-Grip) und dem Codra Mesh-Obermaterial eine gute Wahl für anspruchs­volle Waldläufe.

TROCKENTRAINING

Die Trailrunning-Schuhe der Marke i­nov-8 sind mit allen Wassern gewaschen. Kein Wunder, kommen sie doch aus einer der ­regenreichsten Regionen Europas: dem e ­ nglischen Lake District.

€ 150,00

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Die GORE-TEX M ­ embran macht den Roclite 315 GTX zum perfekten Herren-­Trailschuh für Abenteurer, die bei Nässe laufen.

Die S ­ portbrille­­ ­Evolver 3D_F von ­adidas Sport e ­ yewear läutet eine neue Ära ein: Ihre verstellbaren Nasenpads und Scharniere sind super­leicht, dank Light Stabilising Technology (LST) werden Kontraste l­ebendiger.

€ 170,00

€ 300,00

Mit dem Parkclaw 275 wird der Übergang vom Straßenlauf zum Trailrunning fließend: Dieser Trailschuh bietet auf allen Terrains hervorragenden Grip.

Die Sportuhr Garmin Fore­ runner 935 misst die Herz­ frequenz am Handgelenk, hat einen Höhen­messer – und wiegt nur 49 Gramm! € 449,99

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GIGASPORT – PROUD PARTNER OF

5. MAI 2019 112 Best of Gigasport


1. Die Herren-Laufjacke Windrunner kommt im ­farbenfrohen Retro-Look daher und besteht aus e ­ inem superleichten, wasserabweisenden Material.

€ 100,00

2. Das Nike Breathe Rise 365 Herren-Shirt bietet ­leichten Komfort und hält die Haut trocken.

1

€ 45,00

3. Beim Herren-Langarmshirt Element mix sorgen die unsichtbaren Nähte im Rundhals­ ausschnitt für ein weiches Tragegefühl. Mit verstellbarem Saum.

€ 60,00

4. Die Nike Wild Run 2-in-1 Short kombiniert Streetwear-Look mit Atmungsaktivität. Mit Reiß­verschlusstasche auf der Rückseite.

RUN VORTEILSPASS

€ 50,00

5. Flyknit-Obermaterial, Nike React Außensohle und vorgeformte Ferse: Der neue Herren-Laufschuh Epic React Flyknit 2 spielt alle Stücke!

€ 150,00

NIKE RUNNING

LAUFEND VORTEILE HOLEN

Das spezielle Bonusprogramm für alle, die beim Laufen sparen möchten.

LAUFEN WIE AM LAUFSTEG D Die neue Lauf-Kollektion von Nike ist nicht nur optisch auffällig. Sie sticht auch durch moderne Materialien und hohe Funktionalität hervor.

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er RUN Vorteilspass ist beim Kauf e ­ ines Laufschuhs ab ­einem Wert von € 120,00 ­kostenlos erhältlich. Mit ihm können Sie von zahlreichen Vorteilen ­profi­tieren, wie zum Beispiel: • 20 % Rabatt bei Kauf eines ­Zweitlaufschuhs Ihrer Wahl • 15 % Rabatt bei Kauf eines ­Folgelaufschuhs Ihrer Wahl • 15 % Rabatt bei Kauf von drei Teilen Laufbekleidung • 15 % Rabatt bei Kauf einer ­Multisportuhr Ihrer Wahl • 15 % Rabatt auf Sportnahrung • Zufriedenheitsgarantie: ­Umtauschrecht innerhalb einer ­zweiwöchigen Lauf-Probezeit Vorteile auch online einlösbar.

Mehr zum RUN Vorteilspass finden Sie auf www.gigasport.at/run-vorteilspass 5

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Sommer / Outdoor

Leicht, feuchtigkeits- und temperaturregulierend, angenehm auf der Haut – der Merino Windbreaker von Ortovox für Herren. € 190,00

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ALPIN-KLEIDUNG

BIS GANZ NACH OBEN

Die Fleecejacke Trilogy Lightgrid für Herren von Millet ist sehr leicht und mit ihrer hohen Atmungsaktivität ideal für Frühling und Herbst. € 199,95

Wer hoch hinaus will, braucht dafür die richtige Kleidung mit der perfekten Mischung aus ­Leichtigkeit und Widerstandskraft.

Die Herren-Softshell­ jacke Parete von ­Karpos ist wind- und wasserabweisend – ideal für alle Outdoor­ aktivitäten im Sommer.

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€ 149,90

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1. Die strapazierfähige Trilogy Cordura Herrenhose von Millet wurde zum Klettern konzipiert und ist ­besonders für sommerliche Temperaturen geeignet.

€ 159,95

1 2. Sommerliche Leichtigkeit und Abriebfestigkeit vereint die Vajolt Herrenhose von Ortovox. Der dünne, elastische Stoff garantiert die nötige Bewegungsfreiheit. € 140,00

3. Die Rock Multi ZipOff Herrenhose von Karpos ist mit ihrer h ­ ohen Abriebfestigkeit ein zuverlässiger Partner am Berg. 114 Best of Gigasport

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Foto: Millet


Outdoor / Sommer

OUTDOOR-EQUIPMENT

GELÄNDEGÄNGER

Damit das Abenteuer nicht ins Wasser fällt: Mit den neuesten Outdoor-­ Schuhen und Rucksäcken in unserem Sortiment bleiben Füße und Aus­ rüstung bei jedem Wetter trocken.

Der Ortlieb Atrack war Gold-Gewinner auf der ISPO 2019! Mehr Infos zum ISPO Award auf unserem Blog: www.gigasport.at/ispo-award-2019

Der erste wasserdichte Rucksack, der sich wie eine Reisetasche öffnen lässt: der Atrack 35L von Ortlieb in Schwarz oder Gelb. € 189,99

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Wie angegossen: Der Forge S GTX von ­Tecnica ist der erste anatomisch anpassbare Trekkingschuh. In nur 15 Minuten wird er in Ihrer Gigasport-Filiale maßgeschneidert! € 249,00

Der Air Revolution 4.1 und der Air R ­ evolution 4.1 Lady (unten) von Meindl sind g ­ arantiert wasserdicht dank GORE-­TEX Technologien. € 269,99

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Die Meindl Magic ­Active Sohle gibt dem X-SO 30 GTX für D ­ amen und für Herren (oben) ­s tabilen Halt im Gelän­de. Aufgrund der ­GORE-TEX ­SURROUND® Technologie ist der Schuh nicht nur ­wasserdicht, sondern auch rundum atmungsaktiv.

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WO BERATUNG UND SERVICE NR. 1 SIND

WO DER SPORT DIE NR. 1 IST

Bei Gigasport tun wir alles für Ihr ungetrübtes Sportvergnügen – von der fachkundigen Beratung über großzügige Umtausch-Konditionen bis zum ­Top-­Service für Ski und Snowboard. Überzeugen Sie sich selbst davon!

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Read Bull

Angelika Hager

Hier schreiben namhafte österreichische Literatinnen und Literaten jeden Monat über ein Thema, das sie bewegt.

SCHMUSEN

MIT DEM SCHWEINEHUND

T Angelika Hager leitet das Ressort Gesellschaft im Nachrichtenmagazin „profil“ und ist die Frau hinter dem Kolumnen-Pseudonym Polly Adler im „Kurier“. Sie veröffentlichte bislang zehn Bücher, zuletzt „Kerls! Eine Safari durch die männliche Psyche“, erschienen bei Kremayr & Scheriau.

JULIA STIX

ANGELIKA HAGER

Angelika Hager, 56

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agtäglich kläffe ich meinem inneren Schweinehund zu: „Komm, Kleiner, gehen wir in den Ring.“ Und dort beginnen dann auch schon die Verhandlungen: „Du wolltest heute in die Spinning-Klasse!“ – „Heute ist alles verdammt eng. Vielleicht doch besser morgen.“ – „Erinnerst du dich, was du dir gestern geschworen hast?“ – „Halt die Klappe, ich bin müde.“ – „Wovon bitte?“ – „Vom Leben, du Idiot!“ – „Wie wäre es dann wenigstens mit der Steuererklärung?“ – „Entschuldige, wir haben ja gerade einmal den Monat X, also noch Zeit genug.“ – „Wieso klingt Zeit genug bei dir immer nach einer gefährlichen Drohung?“ – „Du weißt doch, dass ich ein Deadline-Junkie bin.“ – „Das klingt nach einem sehr ungesunden Krankheitsbild.“ – „Diese Krankheit ist genau betrachtet mein Geschäftsmodell.“ – „Bleibt die Frage, wie lange das dein Körper aushält.“ – „Was aushält?“ – „Dass das Adrenalin in deinem System Dauermieter ist. Du bist nämlich nicht mehr die Jüngste, Herzchen …“ – „Pech für dich, wir sind nämlich gleich alt.“ Ungefähr so geht es täglich dahin. Aber in Wahrheit lieben wir uns – mein innerer Schweinehund und ich. Er kennt mich inund auswendig und akzeptiert mich eben

nicht so, wie ich bin. „Stillstand ist Schwäche“, bellt er immer wieder. „Also heb gefälligst deinen fetten Arsch!“ Der Gewinner bei diesen Diskursen zwischen dem Motivations-Cerberus und mir ist nie vorhersehbar. Und das ist gut so. Ansonsten würde die Angelegenheit ziemlich schnell Spannungs-Abnützungs­ erscheinungen aufweisen, und die sind der sichere Tod jeder Form von Kreativität.

D

er Kleine und ich haben beide in den letzten Jahren eines kapiert: dass Disziplin, eiserner Wille und militante Konsequenz in der preußischen Betriebsanleitung für den pflichtgetreuen Soldaten passen mögen, aber ansonsten für die Fische sind, wenn folgende Zutaten im Motivations-Cocktail fehlen: Begeisterung. Leidenschaft. Lust. Alles von gleicher Wichtigkeit. Ohne diese emotionale Dreifaltigkeit kommt mein Durchhalte­ vermögen auch nicht aus dem Bett. Und wenn man sehr großes Glück hat, setzt dann bei manchen Projekten – solchen eben, durch die rhythmisch das eigene Herzblut gepumpt wird – irgendwann die Schwerelosigkeit ein. Man hebt vom Boden ab. Die Welt rundherum schrumpft in die Bedeutungslosigkeit, irdische Faktoren wie Erschöpfung, Hunger, Konzentrationsschwäche, quengelnde Lebensabschnitts­ partner, Nahrung einfordernde Fortpflänze oder die Morgendämmerung werden ­völlig vernachlässigbar.

V

or zirka einem Jahrzehnt arbeitete ich mit einem jungen Produzenten namens Jan Bennemann an den Drehbüchern zu der ORF-Serie, die meine Kolumnenfigur Polly Adler zur Titelheldin hatte. Wir standen unter mörderischem Zeitdruck, weil es sehr lange gedauert hatte, bis die Finanzierung endlich durch war, und der Dreh extrem knapp angesetzt war. Täglich arbeiteten wir an die 16 Stunden an den Seriengeschichten, eng zusammen­ gequetscht auf meinem kleinen Balkon, ab 20 Uhr durfte auch Alkohol getrunken werden. Trotz dieses entsetzlichen Drucks schrieben und scherzten wir uns in einen

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Zustand der Euphorie, der mir bis heute wie ein Wunder erscheint. Eigentlich hät­ ten wir nach diesen Schreibmarathons wie nasse Säcke in den Seilen hängen müssen. Unsere nahezu tranceartige Stimmung wurde durch die Schreie der Hochschau­ bahn- und Ringelspielfahrer, die sich im nahe liegenden Prater in schwindelnde Höhen katapultieren ließen, zusätzlich be­ flügelt. Im Gegensatz zu den Prater-Kami­ kazes mussten wir für unsere Abenteuer nicht bezahlen, wir machten sie uns selbst. Die Serie sollte übrigens leider kein Straßenfeger werden. Egal. Im Nachhin­ ein betrachtet, ist jede Form von Scheitern erträglich, wenn man sich selbst nach der Bauchlandung flüstern kann: „Okay, es ist diesmal leider nicht so tosend gelaufen. Aber du hast dich davor nicht geschont und alles aus dir rausgeholt.“ In solchen Fällen bleibt der schwarze Peter bei den höheren Mächten, den äußeren Um­ ständen oder bei jemand anderem, der sich nicht wehren kann.

N

icht zu unterschätzende Motiva­ tionsquellen sind natürlich auch unbezahlte Rechnungen und Zu­ rückweisung, die, wie jeder aus seiner ­eigenen Liebesbiografie nur allzu gut weiß, ausschlaggebend für enorme Kräfte­ mobilisierung werden können. Schon im Alter von fünf Jahren im Kindergarten habe ich dem Typen, der mich angestrengt nicht zur Kenntnis genommen hat, meine Jausensemmel geschenkt und ein Himmel­ reich versprochen, um dann mitansehen zu müssen, wie er mir mit einer Jüngeren in Form einer vierjährigen Zöpfchenträgerin auf das Klettergerüst durchgebrannt ist. Klar, dass mich das erst recht auf Touren gebracht hat, es wurden noch mehr ­Jausen-Goodies in das Kampfgetümmel geworfen. Zumindest für eine Zeit. Aber irgendwann beschleicht einen dann doch die Erkenntnis, dass das Kämp­ fen in Schlachten, die nicht zu gewinnen sind, vergeudete Energie ist. Schauspieler Viggo Mortensen, auch schon sechzig, umschrieb diese Regel mit dem Satz: „Klar musst du dir immer sagen: Ich kann alles. Aber man muss auch innerhalb der Gren­ zen der Vernunft bleiben.“ Der Satz „Das schaffst du nie“, den Mortensen als Kind recht oft hören musste, hatte „eine un­ glaubliche Treibkraft“. Oder nehmen wir „Jedermann“-Darsteller Philipp Hochmair. Er litt als Kind an einer Leseschwäche.

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Wurde manchmal verhöhnt, weil er die Buchstaben nicht zu Worten formen konn­ te. Irgendwann sprang er in der Klasse auf einen Sessel und begann laut Gedichte zu deklamieren, die er sich auswendig ­erhört hatte. Und alle wurden still. Er hat seither damit nicht mehr aufgehört. Meryl Streep bekam von Dino de Lau­ rentiis eine brutale Abwertung verpasst. Als sie sich Mitte zwanzig beim Casting für den Film „King Kong“ vorstellte, schnauzte der Produzent seinen Sohn auf Italienisch an: „Warum hast du mir dieses hässliche Ding hier hereingeschleppt!“ (Jessica Lange bekam die Rolle.) 21 OscarNominierungen später kann Streep über

Es ist erstaunlich, wie positiv sich Leerläufe aus­ wirken. Langeweile wurde bislang total unterschätzt. diese traumatisierende Erfahrung lachen. Möglicherweise hat sie ihrem Talent so­ gar Flügel verliehen. Der Begründer der Individualpsychologie, Alfred Adler, der von seinem früheren Förderer Sigmund Freud brutal entsorgt wurde, hat diesen „Ich werde es euch allen noch zeigen“Treibstoff mit dem Begriff Minderwertig­ keitskomplex betitelt. Freud selbst soll ­daraufhin gekontert haben: „Bevor du dir selbst Depressionen oder einen Minder­ wertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist.“

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eil gerade Arschlöcher erwähnt wurden: Der Mann, dessen aktu­ eller Frisurenberater einen drin­ genden Branchenwechsel in Erwägung ziehen sollte, hielt im Sommer 2004 eine flammende Rede vor den Absolventen des Wagner College in New York, die mit den Worten schloss: „Wenn da eine Mauer vor euch liegt, gebt nicht auf! Geht durch sie durch, steigt über sie drüber – tut, was immer ihr könnt, um auf der anderen ­Seite zu landen.“ Angesichts des finsteren

Mauerplans an der Grenze zu Mexiko ist Donald Trumps damaliger Motivations­ appell so makaber wie paradox. Als in der Yuppie-Ära sozialisierter Mensch wuchs man mit Typen wie Trump auf, die ein von Verbissenheit, Ellbogenmentalität und Skrupellosigkeit durchdrungenes Leistungsdenken predigten. Der größte Popstar der 1980er und 1990er Jahre war Madonna, eine Frau, die, wie sie selbst einräumte, „weder be­ sonders gut singen noch besonders gut tanzen“ konnte, aber mit einer von Per­ fektionwahn getragenen Zielstrebigkeit alle anderen vom Platz fegte. Man war von ihr und ihrer Ego-Erfindungsmaschine fasziniert, aber an die Seele ging sie einen nicht – genauso wenig wie später Taylor Swift, Lady Gaga oder Kate Perry, die alle wie überambitionierte Soldatinnen in ­einem riesigen Labor namens Popbiz ­wirken. „Ehrgeiz ist die Wurzel aller Häss­ lichkeit“, fand der Bonmot-Fabrikant und irische Schriftsteller Oscar Wilde. Und ich würde noch hinzufügen: Verbissenheit. Eine gewisse Nonchalance bei allen Pro­ jekten – egal ob es sich um sportliche Er­ tüchtigungen, Cupcake-Wettbewerbe, die Komposition einer Symphonie oder eine verrückte, kleine Start-up-Sache handelt – gibt eine wichtige Duftnote.

U

nd zwischendurch sollte man immer wieder einmal auch den kleinen, dicken Schweineköter siegen lassen und auf sein selbst verordnetes Pensum pfeifen, seinem Kühlschrankmagneten mit der ermunternden Aufschrift „Einen Scheiß muss ich …“ zuzwinkern und sich einen, wie er und ich es inzwischen nennen, „Schlampentag“ gönnen. Der ­beinhaltet: im Morgenmantel bleiben bis zum Abend, böse Dinge essen, die das Cholesterin zum Tanzen bringen, NetflixMarathons, durch den Prater schlendern und dabei, außer blöd schauen, nichts sonst machen. Es ist erstaunlich, wie be­ lebend sich solche Leerläufe auf die krea­ tive Wendigkeit und die Erfindungsgabe auswirken. Und sie bringen das Seelen­ system wieder aus der Stresszone. Sollten sich auch diese Helikopter-Eltern hinter die Öhrchen malen, die ihre Kinder stän­ dig überfordern, vom Baby-Yoga zum Ausdruckstöpfern chauffieren, anstatt sie auch mit Ruhe zu fördern. Langeweile, wenn man sie wortwörtlich nimmt, wurde bislang total unterschätzt.

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THE RED BULLETIN PROMOTION

DREAM

TEAM Das Red Bull Skydive Team hat mit dem Opel Combo Life den perfekten Partner auf vier Rädern gefunden. Was die beiden verbindet? Ihre Vielseitigkeit und das Streben nach höchster Performance.

ALLES IM BLICK

WOLFGANG LIENBACHER

M

arco F., Felix S., Max M. und Marco W. bilden das Red Bull Skydive Team. Die vier Athleten sind viel auf den Straßen unterwegs und benötigen ein Auto, das ihnen einer­ seits genug Platz bietet, aber auch über genug Stauraum für ihr Equipment verfügt. Für den Opel Combo Life ein Leichtes: Mit 597 Liter Laderaum findet die gesamte Ausrüstung Platz. Als besonders praktisch erweist sich das zu öffnende Fenster der Heckklappe: So einfach und entspannt kann der Zugang zum Kofferraum sein. Während der Fahrt schätzen

die Athleten die innovativen Fahrassistenzsysteme wie die 180-Grad-Rückfahrkamera und das Head-up-Display, mit dem sie alle wichtigen Informationen in ihrem Sichtfeld haben. Dem Red Bull Skydive Team ist seine Sicherheit beim Skydiven und beim Auto­ fahren wichtig. Auf den Opel Combo Life ist Verlass: Mit automatischer Gefahrenbremsung samt Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung und mehr erweist er sich als der beste Beifahrer. Die Fakten sprechen für den Opel Combo Life.

Dank der zahlreichen ­Innovationen und der cleveren Fahrsicherheitssysteme hat das Red Bull Skydive Team immer alles im Blick.

opel.at


IMPRESSUM

THE RED BULLETIN WELTWEIT

Aktuell ­erscheint The Red Bulletin in sieben Ländern. Die Coverstory unserer britischen Ausgabe widmet sich den ­Leistungen der Sportwissenschaft auf ­einem für sie eher überraschenden Feld – dem Ballett. Mehr Storys abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Waltraud Hable, Andreas Rottenschlager Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Fritz Schuster Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Global Head of Media Sales Gerhard Riedler Head of Media Sales International Peter Strutz Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Melissa Stutz, Mia Wienerberger Communication Christoph Rietner Head of Creative Markus Kietreiber Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier Anzeigendisposition Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher Office Management Yvonne Tremmel (Ltg.), Alexander Peham MIT-Experte Michael Thaler Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus ­Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), ­Victoria Schwärler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Christian Eberle-Abasolo Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy KirnbauerWalek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Country Project Management Mia Wienerberger Sales Director Alfred Vrej Minassian Sales Project Management Stefanie Krallinger Digital Sales Bernhard Schmied Media Sales Gerald Daum, Vanessa Elwitschger, Franz Fellner, Mario Filipovic, Thomas Hutterer, Franz Kaiser, Alexander Kopellos, Christopher Miesbauer, Nicole Okasek-Lang, Elisabeth ­S taber, Johannes Wahrmann-Schär anzeigen@at.redbulletin.com Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/ Jahr, www.getredbulletin.com, abo@redbulletin.at Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, D-90471 Nürnberg Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medien­inhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: redbull.com/im/de_AT Redaktionsadresse Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com

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P RO M OT I O N

must-haves

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1 BUFF® MILITARY CAP

Mit der Natur verschmelzen – ganz ­einfach mithilfe der Military Cap im ­beliebten Camo-Stil. Die Military Cap von BUFF® bietet einen hohen Sonnenschutz und verleiht dem Träger eine ganz persönliche Note, wobei der ­Komfort nicht in Vergessenheit gerät. Von der Armee inspiriert ist diese Cap eine „friedliche Waffe“ gegen die gefährliche Hitze der Sonne. buff.com

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Neuigkeiten zum beliebtesten Roller des Landes: Zum Frühlingsstart wurde die Vespa GTS-Reihe bei Leistung, Technologie und Style verbessert. Zwei Hubraumgrößen sorgen für pures Dolce Vita und noch mehr Fahrspaß: Der spritzige 125 ccm i-get Einzylinder und ein neuer 300 ccm High Performance Engine-Motor – mit 23,8 PS der stärkste der Vespa-Geschichte. vespa.at

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L I F EST YL E , EXT R AO R DI NA I R E

Die Red Bulletin To-do-Liste

Weil das Leben zu kurz ist für lähmende Routine, gibt es hier jeden Monat eine herzerfrischende Challenge. Diesmal:

REISEN FÜR FORTGESCHRITTENE *

Im Flugzeug oder Reisebus: Ein Stück Wäscheleine als Trenner zwischen zwei Sitzen spannen und die verschwitzten Socken daran aufhängen. Dem Nebenmann freundlich erklären, dass noch genug Platz für seine Fußbekleidung ist.

Für den Mittelsitz im Flieger: Speibsackerl greifen und unterdrückt stöhnen. Bei Bedarf den Kopf auf den Nebensitzenden plumpsen lassen. Sich schließlich vom Bord­ personal auf einen Gangplatz oder in die erste Klasse eskortieren lassen. ­Innerlichen Jubel nicht zeigen.

In der Ankunftshalle ein Schild mit der Aufschrift „Willkommen zurück aus der Entzugsklinik“ hochhalten. Zufällig Ankommende freudig umarmen: „Du hast es geschafft!“

US-amerikanische Zufalls­ bekanntschaften fragen: „USA? Interesting! Where is that?“

Bei der Online-Hotelreservierung im Feld „Anmerkungen“ skurrile Gästewünsche angeben, etwa: „Wichtig: Bitte platzieren Sie drei gelbe M&M’s auf dem linken ­Kopfpolster, in einer Linie aufgelegt. Dazu bitte ein Bild von frittiertem Speck. Danke.“

Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 14. Mai 2019 122

Sich in eine große Reisegruppe einschleusen. Wie ein Schaf blöken. Das Verhalten freundlich mit „Herdentrieb“ erklären.

Mit ausgeschnittenen Zeitungs­ buchstaben kryptische Postkarten schreiben und diese wahllos verschicken. Gut funktioniert: ­„Lächeln. Dann wird niemand verletzt.“

Am Rückweg von der Flugzeugoder Bustoilette kurz über die Köpfe der am Gang sitzenden Passagiere streicheln. Unbeteiligt schauen. Sich wieder auf seinen Platz setzen.

* Warnung: Diese Aktivitäten können zu sozialen Unverträglichkeiten führen.

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NICOLAS MAHLER


FLÜÜÜGEL FÜR JEDEN GESCHMACK.


DRIVE TOGETHER

DER NEUE MAZDA ḃ GESCHAFFEN UM ZU BERÜHREN Fahren Sie nicht einfach nur ein Auto, sondern spüren Sie ein Lebensgefühl. Als erster einer neuen Generation vereint der neue Mazdaḃ intuitive Technologie, Design und pure Emotion wie keiner zuvor. Erleben Sie das Gefühl der perfekten Harmonie zwischen Fahrer und Fahrzeug – im neuen Mazdaḃ.

Verbrauchswerte: 4,1 – 5,6 l/100 km, CO₂-Emissionen: 107 –128 g/km. Symbolfoto.


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