The Red Bulletin DE 11/19

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DEUTSCHLAND NOVEMBER 2019, € 2,50

JELLA HAASE

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

Die Schauspielerin erklärt, wie sie frei bleibt

EISKALT ABGETAUCHT Wie eine Abenteurerin Grönlands Unterwasserwelt erforscht

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Warum der Rap-Superstar am Zenit seines Erfolgs aufhört – und wie es weitergeht



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EISKALT ABGETAUCHT Wie eine Abenteurerin Grönlands Unterwasserwelt erforscht

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E D I TO R I A L

WILLKOMMEN

HÖHEN & TIEFEN

EISKALT ERWISCHT

PASCAL KEROUCHE (COVER), TOBIAS FRIEDRICH

Selfie unterm Eis: von Boetticher (li.) mit Tobias Friedrich. Mehr Bilder des Starfotografen: ab Seite 20

Als Rap-Star RAF Camora Ende August seiner Heimat Wien einen Besuch abstattete, lösten die zahlreich herbeigeeilten Fans einen Großeinsatz der Polizei aus. Von seinem letzten Album schafften es 13 Songs in die Top 15 der Charts, seither wird anders gezählt. Der 35-Jährige steht am Höhepunkt seiner Karriere. Und genau deshalb beendet er sie jetzt. Warum das für ihn ­logisch ist, verrät er im Interview ab Seite 40. Nicht minder atem­ beraubend sind die ­Expeditionen der deutschen Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher. Diesmal hat es sie nach Grönland in einen ­zugefrorenen Fjord verschlagen. Ab Seite 20 tauchst du mit ihr ab. Na ja, beinahe: Die minus 27 Grad Außentemperatur musst du dir dazu­ denken. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe von The Red Bulletin! Die Redaktion

FRAGE: WIE SORGEN STYROPORBECHER WIE DIESER FÜR ACTION?

STILBEWUSST

Schwarzes Cap, Brille, Nike-Shirt, dunkle Hosen, weiße Sneakers. Autor Jonas Vogt (re.) hat sich ­offensichtlich minutiös auf RAF Camora vorbereitet. Das Ergebnis des Treffens: ab Seite 40

13.000 Kilometer zu Fuß von München nach ­Tibet, ohne einen Cent in der Tasche: was der Versicherungsvertreter Stephan Meurisch auf seinem abenteuerlichen Trip über das Leben lernte. Ab Seite 64

Antwort: auf Seite 49

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I N H A LT The Red Bulletin November 2019

56 NEUE PERSPEKTIVEN Wie sich Schau­ spielerin Jella Haase extremen Rollen nähert

COVERSTORY

40 ABGANG MIT ANSAGE

Wir begleiten Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher in Grönlands eisige Unterwasser­welt.

HOLLYWOOD

34 VOR IHR ZITTERT DER TERMINATOR

Wie Schauspielerin Linda Hamilton gegen überholte Rollenbilder kämpft.

FILM

36 VORSICHT, SPANNUNG!

Krimi-Regisseur Matthias Zuder weiß vier Filme, die dich an den Sitz fesseln werden.

Der Österreicher Julian Hönig ist Designer bei Apple. Und ein guter Ratgeber für alle Träumer.

50 WAS WÜRDE HEGEL TUN?

20 D IE EISKÖNIGIN

4

38 BESTENS IN FORM

JOB

TAUCHEN

6 GALLERY 12 ZAHLEN, BITTE! 14 KOLUMNE

DESIGN

Mal wieder dicke Luft im Büro? Diese großen Philosophen wissen Rat für jede Lebenslage.

34 NEUES FRAUENBILD So kratzt Filmstar Linda Hamilton an Hollywoods Klischees. CHRISTOPH VOY, JOHN RUSSO, PASCAL KEROUCHE, TOBIAS FRIEDRICH

Er hat Rap neu definiert und ­dominiert die Charts. Er füllt Arenen und begeistert Millionen. Nun hört er auf. Uns verrät RAF Camora, was dahintersteckt.

FILM

56 „ ZUM GLÜCKLICHSEIN GEHÖRT SO VIEL MUT“

„Fack ju Göhte“-Star Jella Haase erzählt, wie sie frei bleibt (und von ­ihrem ersten Punk-Konzert).

WANDERN

64 WEITERGEHEN, ES GIBT VIEL ZU SEHEN

Ein Münchner reist nach Tibet. Zu Fuß und ohne Geld. Uns erklärt er, was er dabei gelernt hat.

16 FUNDSTÜCK 18 LIFE HACKS 48 INNOVATOR

96 IMPRESSUM 98 PERFEKTER ABGANG

40 NEUE KARRIERE Warum der Rap-Super­ star aufhört und was danach kommt

THE RED BULLETIN


„ Wenn sich die Prioritäten verschieben, ändere dein Leben!“ STEPHAN MEURISCH, Versicherungsvertreter, der von München nach Tibet wanderte. Ab Seite 64

guide

DEIN PROGRAMM

74 REISEN Die ultimative Erfahrung für passionierte WolkenKratzer: Skydiving am Mount Everest in Nepal

20

NEUE ABENTEUER Die eiskalte Mission der Apnoe-Taucherin Anna von Boetticher

THE RED BULLETIN

78 EVENTS Pflichttermine für die kommenden Wochen: von Motocross bis Gaming-Action 80 ENTERTAINMENT Red Bull TV-Highlights, live und on demand: von Breakdance-Contests bis zur Rallye-WM 84 UHREN Präzise, funktional, ­stilvoll: 23 Modelle für jedes Handgelenk

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GA L L E RY

Bali, Indonesien

LEUCHTSCHIRM

SERGE SHAKUTO/RED BULL ILLUME

Paragleiter Ivan Fominykh hat eine in allen Regen­ bogenfarben schillernde Spur in den Abend­himmel gezaubert. Was wie ein sphärisches Naturschau­ spiel erscheint, hat Fotograf Serge Shakuto präzise geplant: LED-Licht­­band am Schirm, 20 Sekunden Belichtung – perfekt!  @shakuto

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THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN

 7


Glasgow, Schottland

DER ERSTE RUNDE Vor zehn Jahren hat Danny MacAskill mit „Inspired Bicycles“ gezeigt, wie herrlich verrückt Radfahren sein kann. 39 Millionen sahen das Video. Wir gratulieren dem 33-jährigen Schotten zum Jubiläum – mit einer Szene aus dem Nachfolge-Clip „Imagi­ nate“ (90 Millionen Views).  @danny_macaskill

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THE RED BULLETIN

FRED MURRAY/RED BULL CONTENT POOL

GA L L E RY


Yucatán, Mexiko

SCHÖNE STILLE

ALEX VOYER/RED BULL ILLUME

Zusam­men­gekauert wie ein ungeborenes Baby versinkt Taucherin Marianne Aventurier in einer Doline. So nennen wir die mit Süßwasser ge­ füllten Kalktrichter. Beim Volk der Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán heißen sie Cenote, heilige Quelle – und wer das Bild sieht, ahnt, warum.  @alexvoyer_fisheye

THE RED BULLETIN

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GA L L E RY

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THE RED BULLETIN


Paris, Frankreich

MUMBAI-MOVES

LITTLE SHAO

Er gilt als Frankreichs bester B-Boy: Gestenreich bereitet sich Khalil Chabouni, 27, auf das Finale von Red Bull ­­­­­BC One im indischen Mumbai vor. Dort treten die besten Breakdancer der Welt am 9. November gegeneinander an. Red Bull TV überträgt die Entscheidung live. redbull.com/bcone

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ZAHL E N, B I TT E !

30 Jahre Mauerfall

UND NUN ALLE ZUSAMMEN! Vor dreißig Jahren fiel die Berliner Mauer. Warum weder David Hasselhoff noch Angela Merkel dafür verantwortlich waren und wo die letzte erhaltene Mauertür lagert – zwölf steinharte Zahlen zum Ereignis, mit dem die deutsche Wiedervereinigung begann.

57

Menschen flohen 1964 durch den „Tunnel 57“ in den Westen: 145 Meter lang und 12 Meter tief, war er der längste und tiefstgelegene Fluchttunnel.

11.500

28

Soldaten patrouillierten an der Mauer, unterstützt von 484 Wachhunden.

Jahre stand die Mauer, drei Jahre dauerte ihr Bau.

1

1991

Person verschwitzte den Mauerfall buchstäblich: Angela Merkel saß in der ­Sauna im Berliner ThälmannBad und bekam nichts mit.

erst erschien die inoffizielle Hymne zur Wende: „Wind of Change“ von den Scorpions.

5075

4,50

gelungene Fluchten registrierte die West-Berliner Polizei.

britische Pfund kostet das homöo­ pathische Mittel „Murus berlinensis“, in dem sich Teile der Berliner Mauer befinden sollen. Hilft angeblich bei Asthma und Depression.

90 %

der Berliner Mauer endeten als Straßenschotter, u. a. für die Bernauer Straße und die Straße zum Flughafen Schönefeld.

12

5

2018

Türen hatte die Mauer, eine davon ist noch erhalten: in der japanischen Stadt Nagasaki, in der Fabrik ­eines Gondelherstellers.

gestand David Hasselhoff ein, mit dem Song „Looking for Freedom“, den er kurz vor dem Fall der Mauer ebendort live gespielt hatte, die Mauer vielleicht doch nicht quasi mit eingerissen zu haben. THE RED BULLETIN

CLAUDIA MEITERT

Kilometer schwamm Peter ­ öbler 1971 in 25 Stunden von D Kühlungsborn nach Fehmarn: Weiter schwamm sonst niemand, um aus der DDR zu flüchten.

Kilometer lang war die ­gesamte Mauer.

GETTY IMAGES (4), PICTUREDESK.COM

48

156,4



KO LUM NE

Thilo Mischke

BEGEGNUNGEN

„Diggi hat sich entfernt aus einem Leben, das wir als normal bezeichnen würden.“

Davor hat Diggi Angst. Auch er „Ich war nicht immer Soldat“, erzählt kennt Kameraden, die sich wegen er. Und spricht von einer Jugend, dieser Angst umgebracht haben. in der er nirgends so richtig hinein­ „Mir wird das nicht passieren“, sagt gepasst hat, von einer Ausbildung, er. „Ich habe einen Plan B – ich werde die ihm nichts brachte außer der Thilo Mischke über Personenschützer D ­ iggi (oben), der im Irak Botschafter bewacht meinen Lebensabend in Polynesien ­Gewissheit: „Ich kann etwas, das ge­ braucht wird, nur hat es mir keinen verbringen.“ Spaß gemacht.“ Der Verkehr hupt sich an dem Denkmal vorbei, junge Aber dann wollte er los, weg von zu Hause. Als Frem­ Iraker machen Fotos von Diggi, weil er aussieht wie denlegionär hat er in die dunkelsten Abgründe geblickt ­Dolph Lundgren, wie jemand aus e­ iner anderen Zeit. und war gleichzeitig an den exotischsten Orten dieses „Ich werde dort leben, mit meinem besten Freund, Planeten. In der Ausbildung hat er gelernt durchzuhalten. und dort werde ich keine Angst vor der Einsamkeit Ob er bei 40 Grad im Schatten an einer Straße Wache ­haben“, sagt er. Der beste Freund, er ist auch Legionär. steht, stundenlang, oder sich wochenlang durch unweg­ Sie beide hatten dieses unruhige Leben. Und dort, am sames Gelände kämpft. Diggi kann das. Und trotzdem, anderen Ende der Welt, werden sie Normalität leben. während er da sitzt, nicht weiß, wohin mit seinen Hän­ So gut es eben geht.

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THE RED BULLETIN

BLAGOVESTA BAKARDJIEVA

D

ie Hosen über den Bauchnabel gezogen, die ­Frisur streng gelegt, militärisches Schuhwerk, ein Gesicht wie aus einem Granitblock ge­ schlagen. Die Lippen schmal, umgeben von Falten, die durch Arbeit, nicht durch Spaß entstanden sind. Diggi sitzt mit angezogenen Beinen, auf eine seltsame Art lässig, aber unentspannt, am Sockel eines Denkmals in Bagdad. Hier, in dieser Stadt, befindet sich sein Arbeits­ platz als Personenschützer für einen Botschafter. Diggi will von der Zeit vor Bagdad erzählen, von ­seinem Leben. Er könnte ein Vorbild sein, aber er will das nicht. Er, der Fremdenlegionär, 48 Jahre alt. Zweimal hat er sich ver­ pflichtet, das bedeutet wenigstens zwanzig Jahre. Im Urwald Süd­ amerikas hat er ­Drogenkuriere ­gestellt, hat in afri­kanischen Bürger­ kriegen gekämpft, und in Afghanis­ tan … nun ja, dar­über möchte er nicht sprechen. Er war immer unterwegs, sein ­Leben kennt keine Gewohnheiten, sondern nur Entbehrung, Abenteuer und manchmal auch den Tod. Von ihm habe ich gelernt, dass ein auf­ regendes Leben kein glückliches sein muss und dass in der eigenen Unruhe oft die Ursache für Probleme liegt.

den, dieser Mann, der am Ende seines Berufslebens an­ gekommen ist, wirkt wie ein Kind, das die Orientierung verloren hat. Diggi hat in seinem Leben Normalität ver­ lernt. Und das macht ihm Angst. „In der Legion habe ich Französisch gelernt“, sagt er stolz. „Ich habe dort Freunde gefunden, fürs Leben“, ­erzählt er. „Ich bin mit ihnen alt geworden.“ Er hat die Welt gesehen, kann aber niemandem davon erzählen. „Meine Familie ist die Legion“, sagt er. Und ­erzählt vom Stolz, der ihn ergriff, wenn er in Paris am Nationalfeiertag die Champs-Élysées entlangmarschierte. „Als die Menschen uns mehr als der französischen Armee zugejubelt haben. Da war ich glücklich.“ Sein Zuhause ist Deutschland, aber da ist niemand. Keine Frau, keine Kinder. „Das funktioniert nicht, die ­Legion und Familie, dieses ständige Unterwegssein.“ Und plötzlich, in der Hitze Bagdads, an diesem Denkmal, zeigt er Gefühle. Aber sowenig er richtig sitzen kann, so wenig kann er auch mit diesem ­Gefühl umgehen. ­Diggi hat sich ent­ fernt aus jenem L ­ eben, das wir, jeder andere, als n ­ ormal bezeichnen wür­ de. Dieses Leben, das auch ich nicht leben kann. Job, Wohnung, Ikea, ­Urlaub. Und wieder von vorn. Für ihn bedeutet Komfort, kein choleraverseuchtes Wasser trinken zu müssen. Ein Bett zu haben, keine Schlangen zu töten oder Menschen. Komfort ist, nicht allein zu sein. In der Legion war er nie allein. Aber er weiß: Wenn der Dienst vor­ bei ist. Wenn die Kraft nicht mehr reicht, in Krisengebieten zu arbeiten. Dann ist da niemand mehr.

FLORIAN BAUMGARTEN

Er ist 200 Tage im Jahr unterwegs, Jetlag ist bei Korrespondent und Reise­reporter Thilo Mischke (TV-Dokureihe „Uncovered“) ein Dauerzustand. Auf seinen Expedi­tionen trifft der 38-jährige Berliner immer wieder Menschen, die ihn faszi­nieren. Diesmal: Diggi, 48, Personenschützer in Bagdad, der nach einem Leben voller Gefahren über seine Zukunft nachdenkt.

THILO MISCHKE

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN


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F U ND ST Ü CK

Hitchcocks Reisepass

BREXIT DES MEISTERS

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HENRY LEUTWYLER

Eine schwungvolle Unterschrift, ein Blick, der ins Leere geht, sonst ­keine besonderen Kennzeichen. Wir sehen Alfred Hitchcock in ­seinem letzten britischen Reisepass. Seinen persönlichen Brexit vollzog der ­Regisseur (53 Spielfilme mit 46 Oscar-Nominierungen und 6 ­Oscars) im Jahr 1939: Er wollte dem Krieg in Europa entgehen und in Hollywood Frieden finden. 1955 nahm er die US-Staatsbürgerschaft an, Brite blieb er trotzdem. Queen Elizabeth würdigte letztlich Werk und Meister: 1980, wenige Monate vor seinem Tod, erhob sie Hitchcock in den Ritterstand.

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L IF E HACKS

Science-Bastler

BEZIEHUNGSTIPPS FÜR BESTE FREUNDE Geniale Tricks für die Herausforderungen des Alltags, Folge 14: Auch nach vielen Jahren der Beziehung lernen wir immer noch etwas Neues von unseren Haustieren.

KATZE

Pingpong-Margherita Jede Katze ist ein Individuum mit eigenem Willen. Doch kein Stubentiger der Welt kann der Anziehungskraft von Pappkartons widerstehen. Wir haben ein Upgrade.

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2 Den Karton mit

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… und keine Katze kann dieser Ein­ladung zum Fangenspielen widerstehen.

HAMSTER

FISCH

HUND

Kerniger Biss

Ungetrübter Blick

Wahre Liebe

Zahnpflege für Nager: eine dünne Schicht Sesampaste auf einen Holzwürfel geben.

Algen sind die Plagegeister der Aquaristik. Die Lösung heißt Schmutzradierer.

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CLEMENS MAKANAKY

Der Nager kaut dann lange am Holz und reibt so die Nagezähne ab.

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SASCHA BIERL

Eine Scheibe Speck übers Smartphone (neben die Linse!) hängen. Abdrücken.

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HEISS AUF EIS Die deutsche Apnoetaucherin ANNA VON BOETTICHER hat die Unterwasserwelt eines zugefrorenen Fjords in Ostgrönland erkundet. Hier sind die atemberaubenden Bilder der spektakulären Expedition.

Text SABRINA LUTTENBERGER Fotos TOBIAS FRIEDRICH 20


Anna von Boetticher mit einem Eisberg: als wĂźrde man einen riesigen Golfball berĂźhren



AUGEN AUF UND DURCH Anna von Boetticher bei der Erforschung eines Eisbergs in zwölf Meter Tiefe. Seine Oberfläche war ganz glatt und glasklar, erinnert sie sich. Überall fanden sich kleine Durchgänge, die sich betauchen lassen, wenn man genügend Mut und keine Pressluft­flasche auf dem Rücken hat.   23


EISRIESEN­ WELT Auf dem Weg nach unten dauert es nicht lange, bis Eisberge und Eisschollen die Sicht nach oben versperren. Das ist nicht nur psychologisch unangenehm. Es verhindert auch die Benützung des sonst üblichen Sicherungsseils. 24



GETTY IMAGES


Grönland

Nuuk

Tasiilaq

TAUCHPLATZ AM FJORD Verborgene Wasserfläche: das Eis vor Tasiilaq, Ostgrönlands größter Stadt (2000 Einwohner), mit dem dreieckigen Hauptloch und drei kleineren Löchern als Notausstiegen für Taucher. Als von Boetticher einmal die ­Orientierung verlor, war sie dafür dankbar.

Guter Tipp für Grönland: erst im letzten möglichen Moment ausziehen!

Von Boetticher beim Versuch, ihre gefrorenen Füße mit warmem Wasser aufzutauen

Jetzt heißt es schnell sein: Das Eisloch friert bei minus 27 Grad immer wieder zu.

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REINE NERVENSACHE Von Boetticher leuchtet sich den Weg durch einen Unterwasser-Canyon. Etwa 20 Meter lang ist die Schlucht im Fjord vor Tasiilaq – und weit weg vom Eisloch. Es ist eine riskante Aktion, bei der sich die Taucherin ganz auf ihre Erfahrung und mentale Stärke verlassen muss.   29


S

ie kann die Luft 6:12 Minuten lang anhalten. Länger als jeder andere in Deutschland. Wenn Anna von Boetticher, 49, jedoch gerade nicht unter Wasser ist, sprudelt es dafür nur so aus ihr heraus. Dann erzählt sie mit Begeisterung (und eigentlich auch ohne Luft zu holen) von der Faszi­ nation für das Tauchen, die sie schon im Pool ihrer Eltern verspürt hat. Und wie sie zufällig zum Apnoetauchen, also dem Tauchen ohne Pressluftflasche, gekommen ist. Gerade einmal zehn Jahre ist das her. Seitdem hat sie un­ glaubliche 33 deutsche Rekorde sowie einen Weltrekord aufgestellt und drei Bronzemedaillen bei Weltmeister­ schaften gewonnen. Von Boetticher gehört damit zu den besten Apnoesportlern überhaupt, obwohl sie – statt für Wettkämpfe zu trainieren – viel lieber an ungewöhnlichen Orten taucht. So wie dieses Jahr in Grönland, wo sie sich mit Tauchpartner und Fotograf Tobias Friedrich tief in einen zugefrorenen Fjord wagte. the red bulletin: Frau von Boetticher, Sie können überall auf der Welt tauchen – und fliegen ausgerech­ net an einen eiskalten Ort. Warum? anna von boetticher: Schon als Kind hatte ich eine Sehnsucht nach den wilden Orten dieser Welt. Und ich habe mich auch schon immer gefreut, wenn es geschneit

hat. Ich liebe Schnee! Der Zeitpunkt, nach Grönland zu reisen, war außerdem genau richtig. Ich hatte eine harte und turbulente Zeit hinter mir und das Bedürfnis nach Ruhe im Kopf. Die finde ich am besten in den EXtremen der Natur. In Grönland, in dieser monochromen, sehr ­reduzierten Welt, der ich mich sowohl körperlich als auch geistig aussetzen musste, stand einfach alles andere still. Ihr Basislager hatten Sie in Tasiilaq aufgeschlagen, einem Ort, der sechs Monate im Jahr vom Eis ein­ geschlossen ist. Im Grunde unvorstellbar, dort ­tauchen zu gehen. Was war für Sie eigentlich die größte Herausforderung bei der Expedition? Für mich war es vor allem die Frage, wie ich mich bei minus 27 Grad Außentemperatur warm halten kann. Darauf habe ich mich akribisch vorbereitet. Ein Beispiel: Vor dem Apnoetauchen ist es besser, wenn man nichts im Magen hat. Ich wusste aber, das funktioniert nicht, wenn ich sieben Stunden in der Kälte stehe und nicht frieren will. Ich musste also unfassbar viel und energie­ reich essen: Erdnussbutter, Haferflocken, Zucker. Und ich hatte Lagen um Lagen an Kleidung an. Es ging auch darum, sehr genau einschätzen, wie lange ich im Wasser bleiben kann. Das war schon alles sehr extrem und an der Grenze von dem, was man sich zumuten kann.

Das Wasser auf Brille und Anzug gefriert nach dem Auftauchen sofort zu Eis.

30

THE RED BULLETIN


„ Das war an der Grenze von dem, was man sich zumuten kann.“


Von Boetticher merkt sich unter Wasser prägnante Stellen. So findet sie wieder nach oben.


„ Man muss sich selbst fordern. So lernt man, Ruhe zu bewahren.“ Aber geht es beim Apnoetauchen nicht genau darum: Grenzen zu überschreiten? Natürlich will ich den einen Meter mehr schaffen, und klar ärgert es mich, wenn ich nicht besser als letztes Mal und tiefer als alle anderen getaucht bin. Aber man muss ehrlich zu sich sein: Wie ist mein körperlicher Zustand, wie sind die äußeren Umstände, und wie reagiere ich dar­ auf? Dann erst kann ich eine objektive Entscheidung tref­ fen, die nicht von Gefühlen oder meinem Ego getrieben wird. Diese Kontrolle zu haben ist eines der Geheimnisse des sicheren und erfolgreichen Apnoetauchens. Angenommen, ich bin bereit, über meine Grenzen hinaus­zugehen. Wie gelingt mir der letzte, der entscheidende Schritt? Das ist ganz viel Selbsterfahrung und ein Verständnis dafür, was im Körper passiert. Beim Apnoetauchen über­ windet man jedes Mal den Urinstinkt des Atmenwollens: Muss ich wirklich schon atmen, oder ist das ein Fehl­ alarm? Wie wenn die Beine nach zwei Stockwerken weh tun, man aber trotzdem noch in die vierte Etage geht. Okay, aber beim Treppensteigen fällt es mir leichter, mich zu überwinden. Da kann ja eigentlich nicht viel schiefgehen. Notfalls setze ich mich halt hin. Im Grunde ist es dasselbe Erlebnis wie beim Luftanhalten: zu merken, dass man einen Instinkt überwinden kann und dass in diesem Moment sowohl körperlich als auch geistig viel mehr möglich ist, als man gedacht hat. Beim nächsten Mal stelle ich mich einer neuen Situation dann schon mit mehr Selbstvertrauen. Was, wenn ich trotzdem nervös bin oder vielleicht sogar Angst habe – wie kann ich im entscheidenden Moment ruhig bleiben? Zu einem gewissen Grad bringt man die Ruhe mit. Aber jeder Mensch kann dazulernen. Dafür muss man sich eben ab und zu fordern und sich neuen Dingen aussetzen. Dabei lernt man, mit dem Gefühl des Unwohlseins, das wir alle haben, klarzukommen und trotzdem aktiv zu handeln. Wer sich bewusst mehr Stresssituationen aus­ setzt, wird also irgendwann mehr Ruhe bewahren. Sie bleiben also immer ganz cool? Beim Apnoetauchen hatte ich tatsächlich noch nie Panik. Ich habe schon immer mit sehr viel Ruhe auf Probleme unter Wasser reagiert, ich bin beim Tauchen mental sehr stark. Interessanterweise überträgt sich das auf mein restliches Leben. Ich habe durchaus Angst, aber ich hebe sie mir für später auf. Übrigens habe ich auch mal einen psychologischen Test gemacht – ich bin ganz durch­ schnittlich, was das angeht. Ich habe normale Angst. THE RED BULLETIN

Einmal probiert, nie wiederholt: Umziehen auf dem Eis. Viel zu kalt

Sie stellen sich ja auch oft neuen Herausforderungen – als Trainerin für die Bundeswehr etwa. Stimmt. Ich arbeite unter anderem mit den Kampf­ schwimmern und Minentauchern zusammen. Eine ­rie­sige Herausforderung und eine Zusammenarbeit auf sehr hohem Niveau. Da geht es auch genau darum: Wie lernt man den Panikinstinkt zu beherrschen, der ­einem diktieren will, wie man reagieren soll? Und was lernen Sie dabei? Für mich ist beeindruckend, mit wie viel Ruhe die Aus­ bilder und Soldaten vorgehen. Dort gibt es eine beson­ dere Art, die Leute zu fordern und zu unterstützen. Der Ausbilder steht am Beckenrand und verzieht kaum eine Miene, sagt nichts, und trotzdem wissen alle, was angesagt ist. Das habe ich mir abgeschaut: über die Art, wie ich mich verhalte, zu beeinflussen, wie viel Druck ich aufbaue – ganz ohne Worte. Gibt es eigentlich etwas, was Sie nach all den Tauchgängen noch überrascht? Das Erlebnis der Unterwasserwelt ist jedes Mal intensiv und wunderschön und anders. Es ist schwierig, das mit irgendetwas zu vergleichen. Man gehört da als Mensch nicht hin, kann sich aber trotzdem so weit anpassen, um dort etwas Zeit zu verbringen. Das fasziniert mich immer wieder. annavonboetticher.com

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HE RO ES

Linda Hamilton ist Sarah Connor. In „Terminator: Dark Fate“ kämpft die 63-Jährige gegen Killer-Roboter aus der Zukunft – und überholte Ansichten aus der Vergangenheit.

I

m legendären Sci-Fi-Thriller „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ (1991) spielte Linda Hamilton an der Seite von Action-Ikone Arnold Schwarzenegger. Für ihre Rolle der Sarah Connor ließ sich die US-Amerikanerin von einem israelischen Ex-Kommandosoldaten in Kampfkunst und im Umgang mit Waffen schulen. „Ich habe gelernt, wie man Revolver lädt, die Magazine bei Pistolen und Gewehren wechselt, den ‚Tötungserfolg‘ überprüft – richtig brutales Zeug“, erinnert sie sich. Doch bei allem Willen zur Veränderung zog sie auch Grenzen. Als Regisseur James Cameron von ihr forderte, die Haare raspelkurz zu schneiden, um herber zu wirken, befand sie das für überflüssig. Stattdessen trug sie Pferdeschwanz. „Den Leuten gefiel, dass ich nicht

the red bulletin: Wieso schlüpfen Sie 28 Jahre nach „Terminator 2“ erneut in die Rolle der Sarah Connor? linda hamilton: Mich hat interessiert, was im Laufe der Zeit aus ihr geworden ist, wer sie jetzt ist. Sie ist vom Leben gezeichnet und weiß, dass sie die Welt nicht mehr retten kann. In diesem Teil hat mir meine eigene Lebenserfahrung sehr geholfen, die man mittler­ weile ja auch von meinem Gesicht ablesen kann. Glauben Sie, dass das Publikum Sie als älteren ActionStar akzeptieren wird? Ich hoffe es. Die Authentizität der Figur macht ja ihren Reiz aus. Ich sehe vielleicht anders aus, aber ich habe auch mehr zu sagen. Alle sind regelrecht besessen von Jugend und Schönheit, aber ich habe auch etwas zu bieten – nämlich Lebenserfahrung und eine Stärke, die nicht unbedingt etwas mit körperlicher Kraft zu tun hat. Genau das will ich zeigen: Ich bin eine gestandene Frau, die etwas bewegen kann.

„Wir müssen nicht wie Männer aussehen, um stark zu sein.“

34

Was Sarah Connor immer schon ausgezeichnet hat, sind ihre Muskeln. Es gab früher einen Riesenwirbel um mein Aussehen, das aber für mich nur einen ganz kleinen Teil meiner Arbeit ausgemacht hat. Vielleicht stand mir diese Körperlichkeit sogar im Weg. Von einigen Regisseuren habe ich später Sätze gehört wie „So eine ganz normale Frau haben Sie ja noch nie gespielt“. Danach hatte ich erst einmal genug von starken Frauenrollen. Für den neuen Film haben Sie dann aber wieder sehr hart trainiert … Sogar noch mehr als für „Terminator 2“. Erst denkt man, man könnte einfach wieder genauso trainieren wie früher und die gleichen Ergebnisse erzielen, aber in meinem Alter funktioniert das nicht mehr. Zum Glück hatte ich einen großartigen Trainer, Mackie Shilstone. Sarah Connor sieht jetzt zwar etwas anders aus, aber sie ist auch in ihrem Alter noch eine Kämpferin. „Terminator: Dark Fate“ kommt am 24. Oktober in die Kinos.

TOM GUISE

AGE AGAINST THE MACHINE

Es heißt, Sie hätten einige Dialoge verweigert … Das darf man nicht falsch verstehen, es war kein persön­ licher Konflikt mit Regisseur Tim Miller, der Text war einfach albern. Man hat eine künstliche Rivalität zwischen zwei Frauen geschaffen, und sie haben sich gezankt wie Schulmädchen. Ich habe nur gesagt: „Damit setzt ihr diese Frauen herab. Ich bin mit dem Text so nicht einverstanden.“ Mir war und ist es sehr wichtig, Sarah Connor nicht trivial erscheinen zu lassen.

JOHN RUSSO

Linda Hamilton

wie ein Kerl rüberkam. Sie ­haben akzeptiert, dass Sarah Connor feminin und trotzdem knallhart sein kann. Wir müssen nicht wie Männer aus­ sehen, um stark zu sein.“ Auf der Leinwand bezwang Hamilton eine Tötungsmaschine aus der Zukunft, im echten Leben kämpft sie gegen einen hartnäckigen Anachronismus: die untergeordnete Rolle von Frauen in Action-Filmen. Nun kehrt sie in „Terminator: Dark Fate“ in ihre Paraderolle zurück, um einem weiteren Missstand in Hollywood den Kampf anzusagen: dem Mangel an Action-Rollen für Frauen ab einem gewissen Alter.

THE RED BULLETIN


Linda Hamilton, 63, gereifte ActionfilmLegende: „Meine Lebenserfahrung kann man von meinem Gesicht ablesen.“


HE RO ES

Matthias Zuder

„ DU WILLST EINFACH NICHT, DASS ES VORBEI IST“ Der Regisseur über Filme, die einen vor Spannung nicht mehr loslassen.

M

atthias Zuder weiß, wie man Spannung erzeugt: Der 34-jährige Regisseur pro­ duzierte bereits während seines Studiums erste Videoclips und Kurzfilme, sein Abschlussfilm auf der Hamburg Media School erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Aktuell hat er für ­Servus­TV die zweite Staffel „Meiberger – Im Kopf des Täters“ abgedreht, eine Serie über einen Gerichts­ psychologen. „Die Grundrezepte für Spannung sind seit Hitchcock dieselben“, sagt Zuder. „Was sehe ich? Was sehe ich nicht? Und was sehe ich, was die Figur nicht sieht?“ Uns hat er vier Filme genannt, die ihn an den Kinositz gefesselt haben.

Was sieht er? Was sieht er nicht? Filmemacher Matthias Zuder, 34, kennt das Rezept für Spannung.

„7500“ (2019)

„NIGHTCRAWLER“ (2014)

„IT FOLLOWS“ (2014)

„PLAY – NUR EIN SPIEL?“ (2011)

„Das Langfilmdebüt meines Freundes Patrick Vollrath. Es ist ein Kammerspiel mit Joseph ­Gordon-Levitt, das ausschließ­ lich im Cockpit eines entführten Flugzeugs spielt – sehr klaustro­ phobisch und dokumentarisch. Der Film arbeitet damit, dass Menschen nervös werden, wenn sie Kontrolle abgeben. Schwierig zu machen, geht aber voll auf.“

„Der L.-A.-Noir-Thriller über einen Journalisten packt einen von der ersten bis zur letzten Minute. Man will einfach nicht, dass es vorbei ist. Der Zuschauer fiebert mit Jake Gyllenhaal und seiner Figur mit, obwohl sie ethisch völlig fragwürdig ist. Man kann einfach nicht wahrhaben, was da gerade auf der Leinwand passiert. Und das ist pure Spannung für mich.“

„Das Debüt von David Robert ­Mitchell, irgendwo zwischen Hor­ ror und Thriller angesiedelt. Das Grundprinzip ist fantastisch: Es gibt einen tödlichen Fluch, den man nur über Sex weitergeben kann. Der Film ist seltsam und faszinierend, irritierend und an­ ziehend zugleich. Man versteht nichts, kann aber genau deshalb einfach nicht wegschauen.“

„Ein schwedischer Film: Eine Gang zwingt drei wohlhabende Jugend­ liche, mit ihnen eine Tour durch Göteborg zu machen. Auf den ers­ ten Blick wollen sie deren Handys, aber es ist eine Gesellschafts­ parabel. Der Film funktioniert auf einer ähnlichen Ebene wie ‚Funny Games‘ von Michael Haneke, aber mit Gewalt auf einer psychischen statt einer körperlichen Ebene.“

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THE RED BULLETIN

SERVUSTV/ERNST KAINERSDORFER, PLATTFORM PRODUKTION AB

JONAS VOGT

Die zweite Staffel „Meiberger – Im Kopf des Täters“ läuft ab dem 29. Oktober auf ServusTV.


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HE RO ES

„Schreib ruhig mehr Mails an Firmen wie Apple!“

SEIN ERFOLG IST FORMSACHE Um einen Traumjob zu bekommen, braucht es manchmal nur etwas Mut. Der Grazer Designer Julian Hönig, einer der Väter der Apple Watch, ist der lebende Beweis dafür.

I

hn kennt jeder. Oder besser gesagt: was er gestaltet hat. Denn in den vergangenen Jahren hat der Grazer Julian Hönig, 43, am Design der wohl bekanntesten Produkte der Welt mitgefeilt: Dazu zählten das iPhone, die MacBooks und die Apple Watch. Als Teil des kleinen, aber mächtigen Apple-Design-Teams – es sind

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nur zwanzig Mitarbeiter, die sich ausdenken, was Millionen von Menschen in Zukunft in die Hand nehmen – hat er die Ästhetik unseres Alltags maßgeblich mitgestaltet. Von der Steiermark nach Kalifornien – eigentlich ein weiter Weg, nicht aber für ­Hönig. Für ihn war das Silicon Valley nur eine E-Mail entfernt. „Ich habe den damaligen Chefdesigner Jonathan Ive einfach angeschrieben und mich so bei ihm vor­ gestellt“, erzählt er. „Diesen Mut, offen zu sein und auf Leute zuzugehen, braucht es – privat und vor allem im Job. Als junger Designer muss man keine Angst davor haben, ­etwas zu riskieren. Schreib ruhig mehr Mails an Firmen wie Apple!

IKONISCHE ENTWÜRFE

Wo dir Julian Hönigs Arbeit schon untergekommen ist. Bei Audi war Hönig unter anderem an der Entstehung der Modelle A4 und Q3 zuständig. Für den Science-FictionBlockbuster „I, Robot“ mit Will Smith in der Hauptrolle hat er zudem das futuristische Konzeptauto Audi RSQ (Bild) entworfen. Bei Apple hat er am Design von allen Produkten, die ab 2010 auf den Markt kamen, mitgearbeitet – vom iPod über AirPods bis zur Apple Watch (Bild).

SABRINA LUTTENBERGER

Julian Hönig

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, keine Antwort zu bekommen.“ Für Hönig hat sich der Mut auf jeden Fall ausgezahlt. Stardesigner Ive war beeindruckt von den Fähigkeiten und dem Portfolio des Österreichers: Nach dem Studium von Industrial Design an der Fachhochschule in Graz und am Art Center College of Design im kalifornischen Pasa­de­ na hatte Hönig bereits sechs Jahre bei einer anderen Weltmarke Erfahrung gesammelt: beim Autohersteller Audi in Deutschland, danach ein Jahr bei dessen italienischer Schwes­termarke Lamborghini. In der Automobilbranche hatte Hönig, der sich künftig vermehrt der Gestaltung seiner eigenen Surfboards widmet, übrigens begonnen, ohne anfangs zu wissen, was genau acht Zylinder bedeuten – auch das eigentlich ziemlich mutig.

AUDI AG, APPLE

DAN WINTERS

Designer Julian Hönig, (Lehr-)Meister der Eigeninitiative

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BEFLÜÜÜGELT DURCH DEN WINTER. MIT DEM GESCHMACK VON SPEKULATIUS-KIRSCH.

BELEBT GEIST UND KÖRPER®.


Der perfekte Abgang Streaming-Rekorde, ausver­kaufte Arenen, hunderte Millionen YouTubeKlicks: RAF CAMORA hat deutschsprachigen Hip-Hop aufs nächste Level gehoben. Hier erklärt er, warum er gerade jetzt geht – auf dem Zenit seines Erfolgs. Text JONAS VOGT  Fotos PASCAL KEROUCHE 40


Alles auf Anfang: Das Kapitel RAF Camora geht zu Ende, aber KĂźnstler Ragucci will weiter Musik machen.


„Beschreib in drei Worten, wer du bist, und sei in allen drei Aspekten der Beste.“ RAF Camora über sein Erfolgsrezept für Künstler


E

s gab Zeiten, da hatte Raphael Ragucci nicht viel. Nur die Musik – aber die hatte er dafür immer. Der Sohn eines Öster­ reichers und einer Italienerin, heute j­edem unter Dreißigjährigen bekannt als HipHop-Mega­star RAF Camora, wuchs in Wien in einer Problemgegend des Bezirks Rudolfsheim-Fünfhaus auf. Heute, mit 35 Jahren, ist er einer der erfolg­ reichsten Rapper in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit dem Album „Palmen aus Plastik“, das er 2016 gemeinsam mit dem Hamburger Rapper Bonez MC herausbrachte, kennt seine Karriere nur noch Superlative. In den Jahren 2016, 2017 und 2018 war er der meistgestreamte Artist auf Spotify. Kein Künstler hatte bislang mehr Songs gleichzeitig in den deutschen Top-10-Singlecharts. In Österreich wur­ den sogar die Regeln der Chart-Ermittlung geändert, nachdem RAF Camora und Bonez MC mit Songs aus dem Album „Palmen aus Plastik 2“ 13 Plätze in den Top-15-Singlecharts besetzten. Und trotzdem soll das alles bald vorbei sein – auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Am 1. ­­ November erscheint „Zenit“, sein letz­ tes Album als RAF Camora, gefolgt von einer l­ etzten Tour. Am 18.  12.  2020 wird die „Zenit-Phase“, wie er sie nennt, beendet sein. In Wien treffen wir einen reflektierten Mann, der uns erklärt, warum seine ­Bestimmung nicht mehr RAF Camora heißt. the red bulletin: Raf, warum wird „Zenit“ dein letztes Album? raf camora: Ich versteh die Frage. Aus Geschäfts­ sicht ist es unlogisch, aufzuhören, wenn richtig Geld fließt. Aber ich bin nicht nur Geschäftsmann, sondern auch Künstler. Lass mich dir ein Beispiel geben. Ich bin großer Metallica-Fan. Und ich erinnere mich, dass ich irgendwann gemerkt habe: Das, was Metallica darstellt, und das, was die Personen hinter Metallica sind, das passt nicht mehr zusammen. Diesen Punkt habe ich auch bei vielen anderen Künstlern beobach­ tet. Und ich habe mir immer gesagt: Sollte ich mal erfolgreich werden, will ich meinen Zenit auf keinen Fall überschreiten.   43


Zenit bedeutet ja, dass das Ziel, der Höhepunkt erreicht ist. Befürchtest du, das alles nicht mehr toppen zu können? Die Befürchtung hat jeder. Ich bin alt genug, um schon einmal ein Hoch und ein Tief gehabt zu haben. Und ich weiß: Das ist hart. Dein Künstlerimage verwächst mir dir, vor allem wenn du im Leben nichts anderes machst. Und wenn du plötzlich in der ­Öffentlichkeit weniger wert bist, weil deine Musik nicht mehr so erfolgreich ist, musst du stark sein, um das irgendwie trennen zu können. Ich weiß, dass ich mich damit schwertue. Aber du musst es akzeptieren und dich darauf vorbereiten, dass es bergab gehen kann.

Das Beste zum Schluss

„Zenit“ – RAF Camoras neues Album Aufgenommen zum Teil in den Red Bull Studios Tokio (Bild), angekündigt vor tausenden Fans in Wien: Am 1. November erscheint RAF Camoras finales Album „Zenit“.

Hat das was mit dem Alter zu tun? Wenn ich 24 wäre, könnte ich sagen: Okay, wenn das jetzt wieder runtergeht, kann RAF Camora vielleicht noch mal zurückkommen. Aber irgendwann ist es auch eine Frage von Authentizität. Dann fragt man sich: Bin ich das noch, oder bin ich das nicht mehr? Jetzt bin ich’s noch. Aber am 18. 12. 2020, wenn ich das Kapitel schließen will, geh ich auf die 37 zu. Und das ist dann der Moment, wo ich sage: Bis hierhin war es super. Aber wenn ich weitergehen würde, wäre ich als RAF Camora nicht mehr hungrig genug. Stell dir vor, Kurt Cobain hätte noch mit fünfzig über den Hass der Jugend gesungen. Du warst Anfang des Jahres Teil der größten Tour, die Deutschrap je gesehen hat, mit mehr als 200.000 verkauften Tickets. Kann man da wirklich aufhören? Ist das nicht eine Sucht? Ich hör nicht auf, ich beende ein Kapitel als Künstler RAF Camora. Ich bin weiter Produzent. Ob dann auch noch meine Stimme zu hören ist, ob ich eine Band gründe, das wird sich alles zeigen. Ich lebe Musik, ich atme Musik, ich mach Musik, seit ich vier Jahre alt bin. Ich werde Musik machen, aber nicht das, was RAF Camora jetzt macht. 44

Also auch keine Reue in Sicht, was diese Ent­ scheidung betrifft? Nein, der Wunsch, das Kapitel zuzumachen und ein neues zu öffnen, ist stärker. Ich bin auf Kommerzialität nicht mehr angewiesen. Ich hab mit Musik, die mir gefällt, so viel Erfolg gehabt, dass ich niemandem mehr was beweisen muss. Ich könnte danach Musik mit dem Xylophon machen und nur eine CD verkaufen, wenn mir das Spaß macht. Ich mach damit RAF Camora nicht kaputt. Das ist dann fertig, gestanden, der Stempel ist drauf. Ich kann’s nicht mehr zerstören. Im Gegenteil: Ich könnte viel mehr zerstören, wenn ich noch weitermachen würde. Verzichtest du auf Geld? Ja. Auf Millionen, mehrere Millionen. Was ist dir wichtiger: Geld zu machen oder ernst genommen zu werden? Ernst genommen zu werden. Hundertprozentig. Nicht die Leute auf der Straße, das ist mir scheißegal. Ich will mich selber ernst nehmen können. Ich hab die Phase von Selbsthass schon durch. Ich weiß, wie es ist, etwas zu machen, hinter dem du nicht stehen kannst. Dann stehst du vor dem Spiegel, und du hast nichts.

„Ich muss mich häuten. Sonst habe ich das Gefühl, stecken zu bleiben.“


Immer weiter: Auf der Suche nach neuen Perspektiven zog RAF Camora erst nach Marseille, dann nach Berlin.


Einer, der zu dem man aufschaut: Mit seiner Agentur fĂśrdert RAF Camora junge KĂźnstler.


„Würde ich mich heute als jungen Künstler ent­decken, würde ich mich in zwei Jahren zum Superstar machen.“ Zu Gast bei Bausa RAF Camora beim Red Bull Soundclash Zwei Bühnen, fünf Runden und jede ­Menge Beats: Am 10. Dezember misst sich Deutschlands viel­seitigster Rap-Star Bausa live mit TopKünstlern aus verschiedenen Genres – darunter RAF Camora, Azet & Zuna, Juju und Summer Cem. Beim Red Bull Soundclash in der Schleyer-Halle Stuttgart zeigt sich, ob Bausa es mit allen Herausforderern aufnehmen kann. Alle Infos unter: redbullsoundclash.de

Erzähl von dieser Phase. 2012 hatte ich ein Hoch. Ich hab 20.000 Platten verkauft, hatte kurz danach ein Nummer-1-Album. Aber alles, was danach kam, waren Projekte, hinter denen ich nicht stand. Aber ich dachte, ich müsste sie machen. Ich war auch viel unerfahrener, hatte noch nicht meine Intuition von heute. Eines Tages bin ich aufgewacht, hab mein Handy genommen und mich gegoogelt. Ich hab mir die Bilder angeschaut und mir gedacht: Das bin ich nicht. In diese Situation werde ich nie wieder kommen. Wie bist du damals wieder rausgekommen? Ich hab meinem Manager gesagt: Sag alles ab. Ich muss mich finden. Danach kam eine Tiefphase, ich hatte nur noch 200 Euro, Stress mit dem Finanzamt. Da habe ich gemerkt: Die Musikwelt ändert sich, und ich bin vom alten Eisen. Cloudrap wurde plötzlich groß, Instagram und Streaming wurden immer wichtiger. Mir war klar, wenn ich da weiter dazugehören will, muss ich üben. Wie ein Boxer. Ich war jeden Tag im Studio. Ich hab bestimmt 50 bis 100 Songs auf­ genommen, von denen die Hälfte nie rausgekommen ist. Ich hab gearbeitet wie ein Tier, an meinem Flow, an meiner Technik.

WARNERMUSIC

Damit hast du RAF Camora wiederbelebt, Ende 2020 wird es ihn endgültig nicht mehr geben. Was bringt dein neues Leben? Es gibt auch noch andere Ziele, eine Familie zum ­Beispiel. Vielleicht komm ich da mal weiter. Vielleicht kann ich das Leben, das ich jetzt führe, mal ­abschließen. Und schlaf nicht mehr jede Nacht im Hotel und in einer anderen Stadt. Du hattest im Leben immer wieder Einschnitte, bist mit fünfzehn nach Marseille gegangen, lebst seit zwölf Jahren in Berlin. Jetzt begräbst du RAF Camora. Brauchst du die Neuanfänge? THE RED BULLETIN

Ja, sehr. Ich muss mich immer wieder häuten. Sonst hab ich das Gefühl, stecken zu bleiben. Wenn ich etwas Neues mache, hab ich das Gefühl, ich will den Himmel aufbrechen. Als gebe es keine Grenzen. Das sind auch die Zeiten, in denen ich am besten schlafe. Du hast heute deine eigene Management-Agentur. Würdest du mit dem jungen Raf arbeiten, wenn du ihn finden würdest? Ganz ehrlich: Wenn ich mich heute finden würde, würde ich mich innerhalb von zwei bis drei Jahren zum Superstar machen. Ich war so hungrig, ich hab so viel gearbeitet. Hätte ich gute Ratschläge bekommen, hätte ich es viel früher geschafft. Aber ich glaub, dass alles einen Sinn hat. Vielleicht hätte ich es damals psychisch nicht verkraftet. Welche Ratschläge würdest du dir geben? Erstens die vier großen Regeln, die wir allen Künstlern mitgeben: 1. Misch weder Politik noch Religion in deine Musik. 2. Pass auf, mit wem du Sex hast. 3. Zahl deine Steuern, die können dich richtig fertig­ machen. 4. Pass auf mit Drogenkonsum. Aber das Wichtigste: Beschreib mit drei Worten, wer du bist. Und sei in allen drei Aspekten der Beste. Was sind die drei Worte bei dir? Rabe, Wien und Dancehall. Es gibt in allen drei Dingen niemanden, der stärker ist als ich. Niemand wird so sehr mit dem Raben-Symbol verbunden wie ich (zu sehen etwa auf Rafs rechtem Unterarm oder dem Albumcover zu „Zenit“; Anm.), niemand steht so sehr für diese Stadt und diese Musikrichtung wie ich. ­Zumindest im deutschsprachigen Raum. Zur Ankündigung deines neuen Albums bist du mit einem Speedboat über die Donau gefahren, tausende Fans standen am Ufer. Hast du nicht Angst, dass du solche Momente verpasst, wenn du das Kapitel RAF Camora schließt? Keine Frage, der Tag in Wien war Wahnsinn. Das war ein Support, eine Liebe von der ganzen Stadt, das war surreal. Wie auf Ecstasy, ich schwöre. Trotzdem glaube ich eher, ich verpasse etwas, wenn ich das Kapitel RAF Camora nicht schließe. Und es kommt ja noch was, bis zum 18. 12. 2020 geht es weiter. Ich werde in diesen anderthalb Jahren arbeiten, wie ich noch nie gearbeitet habe. Wie möchtest du, dass man sich an RAF Camora erinnert? Er hat alles zerlegt. Instagram: @raf_camora

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INNOVATOR

E-Mobilität

Was lange währt …

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ehr als 1600 Kilometer mit dem Auto fahren, ohne tanken zu müs­ sen? Das könnte 2020 Realität sein: mit dem Aptera, dem „effizientesten Elektroauto der

… auch lange fährt. Der neue Aptera soll das reichweiten­ stärkste Elektroauto werden. Und mit Durchhalte­vermögen kennt sich der Gründer bestens aus. Die Vorderräder des Aptera treibt je ein Elektromotor an.

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STARTPIONIEREUPS, U GENIALE ND ERFINDU NGEN

Welt“, wie es Chris Anthony, CEO des gleichnamigen Unter­ nehmens, tituliert. Im Ver­ gleich dazu: Der stärkste Tesla schafft nur knapp 600 Kilometer mit einer Akkuladung. „Den meisten Transport­ mitteln fehlt es an Effizienz“, so Anthony. Diese garantiert der US-Amerikaner dank einer von Artificial-IntelligenceAlgorithmen optimierten Kunststoff-Leichtbauweise und einzigartiger Aerodyna­ mik. So soll der futuristische Aptera (optisch halb U-Boot, halb Raumschiff) samt seinem

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Nachhaltigkeit

IN ALLER KÜRZE BESSERMACHER „Das Problem der meisten Transportmittel ist fehlende Effizienz. Zeit, das zu ändern!“

Der Saubersurfer Wellenreiten vs. Wegwerfkultur: wie ein USAmerikaner mit seinem Kaffeebecher-Surfboard Menschen zum Umdenken bewegen will.

Diese zwei Gründer trainieren unser Gehirn und ermöglichen uns faires Anlegen.

V

erallgemeinernd gesagt setzen sich Surfer aufgrund ihrer Leidenschaft fürs Wasser gern für die Umwelt ein. Dass ihre Boards allerdings aus nichtwiederverwertbaren Materialien mit gewaltigem ökologischem Fußabdruck hergestellt werden, wird oft vergessen. Deshalb hat sich Surfer Korey Nolan zum Ziel gesetzt, auf den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen aufmerksam zu machen. Und zwar mit einem Surfboard aus 700 benutzten Kaffeebechern. Inspiriert wurde er dabei von den Unmengen an Einwegmüll in seiner Heimat im US-Bundesstaat New Hampshire. „Ich will zeigen,

Chris Anthony, CEO von Aptera, baut ein E-Auto mit 1600 km Reichweite.

VOLLGAS-DENKER Modellautos per Neuro­ feedback mit dem Gehirn steuern: Mit solchen Übungen lässt uns Philipp Heiler etwa unsere Konzentration und den Umgang mit negativen Ge­ danken trainieren. brainboost.de

wie viel Abfall wir täglich erzeugen, sodass die Leute ihr Verhalten hinterfragen“, so der 32-Jährige. „Innerhalb von zehn Monaten habe ich mehr als 1000 Styropor­ becher gesammelt – nur von Freunden und Familie.“ Zur Herstellung des Bretts presste Nolan die Becher in eine Form und verschmolz sie mit einem biobasierten Epoxidharz. Damit will er aber keineswegs anregen, mehr Boards aus Kunststoffmüll zu fabri­ zieren. Vielmehr stellt er das Material per se in Frage: „Styropor gibt es seit achtzig Jahren, und jedes einzelne Teil ist noch immer da draußen – e­ s kompostiert nicht.“ Instagram: @koreytnolan

60-kWh-Akku nur 800 Kilogramm wiegen. Angetrieben wird der Dreiradzweisitzer von zwei Elektromotoren am vorderen Radpaar. Der Aptera ist zwar inno­ vativ, aber nicht ganz neu. Bereits vor mehr als zehn Jahren stellte das kalifornische Unternehmen einen Proto­ typen vor, ehe es 2011 pleite­ ging. „Es war eine andere Zeit“, so Anthony. „Jetzt gibt es Lieferketten und ein neues­ Bewusstsein.“ Und mehr Reichweite als die damaligen 160 Kilometer.  aptera.us

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Mehr Vordenker gibt’s im neuen INNOVATOR – etwa Digital-Aktivistin Louisa Dellert (Cover). ­redbulletininnovator.com

APTERA, BRAINBOOST, MICHI SCHUNCK, KOREY NOLAN

SMARTER BANKER Nachhaltiges Anlegen und mobile Techno­ logie: Diese Ansätze verschmilzt Michael Schweikart zu einem Angebot. Per App siehst du, wohin dein Geld fließt – Waffen oder Kohlekraft sind tabu. tomorrow.one

Zurück zum Ursprung: Korey Nolan mit seinem aus alten Kaffeebechern hergestellten Surfboard in einer Dunkin’-Donuts-Filiale

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ALLTAGSPROBLEME?

Wie dir Philosophen helfen können Große Denker wie Platon, Hegel oder Nietzsche haben uns die Welt erklärt. Aber können sie sich bitte mal um die wirklich wichtigen Dinge kümmern? Bestseller-Autor Christoph Quarch erklärt, wie du private und berufliche Sorgen mit dem Wissen der alten Meister in den Griff kriegst. Protokoll MARC BAUMANN  Illustrationen BENE ROHLMANN

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PLATON

HEGEL

SENECA

(ca. 428 – ca. 347 v. Chr.) Philosophen sollten die Welt regieren. Dachte Platon. Die Welt sah es anders: Sein Lehrer Sokrates wurde von Politikern zum Tod verurteilt, Platon versuchte, drei Tyrannen zu weisen Staatslenkern umzuerziehen, und wurde zum Dank als Sklave verkauft.

(1770  – 1831) Schlimm am Hochbegabt-Sein ist, dass einen keiner versteht. Hegels Anhänger teilten sich nach dessen Tod in zwei Lager: Linkshegelianer wie Karl Marx deuteten ihn anders als Rechtshegelianer, von denen ­einige dem Faschismus nahestanden.

(ca. 1 – 65 n. Chr.) Kränklich, verbannt, am Ende zum Selbstmord gezwungen, der erst im dritten Versuch klappte. Senecas Leben möchte man nicht haben. Nur gut, dass er Stoiker war. Deren Philosophie: durch emotionale Selbstbeherrschung sein Los akzeptieren.

NIETZSCHE

WITTGENSTEIN

(1844  – 1900) Friedrich Nietzsche hatte von seinen Erkenntnissen selbst am wenigsten. Seinen späten Ruhm? Bekam er nicht mit, weil er die letzten zwölf Jahre seines Lebens geisteskrank war. Und was seinen berühmten Ausspruch „Gott ist tot“ angeht: Die Mutter ­begrub ihn nach christlicher Tradition.

(1889  – 1951) Ludwig Wittgenstein arbeitete nach seiner „Logisch-philosophischen Abhandlung“ an einer Volksschule in einem Bergdorf. Bis er einem Elfjährigen mit einem Buch so auf den Kopf schlug, dass der ­ohnmächtig wurde. Danach lehrte Wittgenstein in Cambridge.

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1 LIEBES-­ KUMMER? PLATON spendet Trost Der Namensgeber der „platonischen Liebe“ hat sich in seinem Werk oft dem Eros gewidmet. Und Herzschmerz war vor 2400 Jahren auch nicht weniger schlimm.

D

eshalb nun behaupte ich, dass jeder­ mann den Eros ehren müsse, und ich selber ehre seine Kunst und übe sie vor allen und empfehle sie allen.“ Das schreibt Platon vor über 2400 Jahren in seinem in Dialogform verfassten Werk „Das Trinkgelage“. Hier bekennt sich der große griechische Philo­ soph unumwunden zum Verliebtsein; denn nichts anderes bedeutet „Eros“ auf Griechisch. Sich verlieben, so die Weisheit Platons, ist ­etwas, was wir auf jeden Fall begrüßen sollten. Sogar wenn wir unglücklich verliebt sind und Liebeskummer spüren. Was wir von Platon lernen können, ist mit anderen Worten: Liebes­ kummer ist nicht schlimm. Wie kann man so etwas behaupten? Nur dann, wenn man be­ griffen hat, was es mit dem Eros auf sich hat. Wenn man verstanden hat, dass die Liebe nicht dafür da ist, unsere egoistischen Bedürfnisse zu ­befriedigen oder uns ins Unglück zu stürzen, THE RED BULLETIN

GEHEIMTIPP: KÄMMEN GEGEN KUMMER

Zwölf Prozent der spanischen Frauen lindern ihren Herz­ schmerz durch einen Besuch beim Friseur.

Darauf vertrauen auch sieben Prozent der italienischen Männer – Topwerte in Europa. QUELLE: EDARLING

wenn wir nicht bekommen, was wir wollen. Sondern dass die Liebe ein Geschenk des Him­ mels ist, das uns widerfährt, wenn wir uns dafür empfänglich zeigen. „Eros ist ein großer Geist“, lässt Platon seine ­Leser wissen, „der uns ergreift und hinreißt.“ Verliebte kennen das. Sie fühlen sich beflügelt und ermutigt, Großes zu leisten. Dafür ist es Platon zufolge am Ende völlig egal, ob sie glück­ lich oder unglücklich verliebt sind. Auch ein Eros, der nicht bekommt, was er begehrt, ist pure Energie. Die Lebenskunst, die Platon lehrt, besteht nun darin, zu verstehen, wofür uns die Liebe geschenkt wurde: damit wir lebendig sind. Mit Lachen und Weinen. Liebeskummer ist um Welten besser als die öde Coolness derer, die sich von nichts und niemanden berühren lassen. Wer nie verlassen wurde, hat nicht erfahren, wie sich Leben anfühlt.   51


2 STREIT MIT DEN KOLLEGEN? HEGEL dient als Mediator Mit einem Satz, der mit „Ich finde aber …!“ beginnt, beendet man selten Meinungsverschiedenheiten. Viel besser ist da doch: „Hegel sagt aber …“

G

eorg Wilhelm Friedrich Hegel kannte sich mit Zankereien aus. Nicht nur, weil er Schwabe war und wie viele ­seiner Landsleute das Disputieren grundsätzlich liebte. Hegel lebte zudem in ­einer Zeit des Schlachtenlärms und der Kriege, in der alle Welt darum stritt, wie es nach der großen Revolution von 1789 in Europa weiter­ gehen sollte. Und da kam nun dieser Hegel und sagte in seiner „Phänomenologie des Geistes“: „Das Wahre ist das Ganze.“ Bei einem Streit kann weder der eine die ganze Wahrheit für sich in Anspruch nehmen noch der andere – ein Schuh wird erst dann daraus, wenn man beides zusammennimmt. Aber nicht, indem man Meinung A und Meinung B einfach nebeneinander stehen oder gelten lässt. Das wäre in Hegels Augen wohl eher ein fauler Kom­ promiss. Nein, eine philosophisch begründete Streitkultur sieht so aus, dass man beide Posi­

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JE HÖHER DIE POSITION, DESTO STILLER DER TAG

35 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer klagen über ständig dicke Luft im Büro.

Besser, man ist Führungskraft. Von diesen sehen sich nämlich nur 14 Prozent von ständigem Streit belastet. QUELLE: KARRIERE.AT

tionen miteinander vermittelt, aus These und Antithese als Drittes eine Synthese erzeugt. Die ist dann das Ganze – und weil da die Wahrheit liegt, ist man gut beraten, sich im Falle eines Streits dieser Dynamik anzuvertrauen. Darum solle man einem Streit in der Arbeit­ nicht ausweichen. Denn in der Spannung von These und Antithese steckt für Hegel die Ener­ gie, die überhaupt erst Neuerungen und Ver­ änderungen in die Welt bringt und uns näher an die Wahrheit gelangen lässt. Das wird aber nur gelingen, wenn man den Mut und den W ­ illen zur Verständigung aufbringt. Wenn man die Größe hat, die These des anderen anzuerkennen, und eine klare Gegenthese formuliert – um dann gemeinsam nach einer Synthese zu fahnden. Was ganz etwas anderes ist, als seine Meinung durchzusetzen. Wer im Streit nur s­ eine Sicht durchzusetzen versucht, verspielt die Chance auf Wahrheit und Fortschritt.

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3 NEID DURCH INSTAGRAM? SENECA macht genügsam Der römische Stoiker hat uns Weisheiten hinterlassen, die als Postings jede Menge Likes bekommen würden.

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ie alle echten Philosophen würde Seneca mit einer Gegenfrage antworten: Wie entsteht Neid? Die Antwort: Man sieht, dass es anderen besser geht. Das war zur Zeit des römischen Kaisers Nero, als Seneca lebte, nicht anders als heute. Heute allerdings steigert Instagram diese Neidgefühle ins Maßlose, weil wir dort nur Bilder des vermeintlich guten Lebens posten: Reisen, teure Anschaffungen, besonders schöne Selfies. Da hilft Seneca, denn der wusste schon vor knapp 2000 Jahren: Nicht die anderen sind der Grund dafür, dass du neidisch bist. Den Neid gebierst du selbst – durch dein Denken. „Der Geist“, sagt Seneca, „ist der Herr über sein Schicksal: Er kann sowohl Ursache seines Glücks als auch seines Unglücks sein.“ Es ist also das eigene Mindset, wie man heute so schön sagt, das unser Neidgefühl besiegen kann. Und wie? Hör auf, dich selbst nach Kriterien THE RED BULLETIN

DER GRAM MIT INSTAGRAM

Instagram macht einem die eigenen vier Wände schlecht: Eine Befragung von 1500 Briten, die Instagram als Inspiration für Inneneinrichtung nutzen, ergab, dass fast 90 Prozent ihre Unzu­ friedenheit mit ihrem Zuhause auf ­Instagram zurückführen, wo sie vermeintlich schönere Wohnungen anderer Menschen sehen. QUELLE: ORIGIN

zu beurteilen, die nicht deine eigenen sind, sondern dir von der Werbung, von Influencern, von Medien oder wem immer aufgeschwatzt wurden. Lass dich nicht von künstlich produzierten Idealen manipulieren, die irgendjemand ersonnen hat, um seine eigenen politischen oder wirtschaftlichen Interessen zu verfolgen. Willst du dich vom Neid befreien, würde Seneca wohl sagen, dann suche dir die richtigen Kriterien, nach denen du dein Leben und das Leben ­anderer beurteilst. Und wo findet man die? Auch da hilft Seneca. „Ich halte mich an die Natur“, sagt er. „Die Natur hat uns zu beidem geschaffen, zur Betrachtung der Welt und zum Handeln.“ Ins Jahr 2019 übersetzt: Wenn ein Bekannter auf Instagram Fotos seiner Tiefschneeabfahrten postet, ist das kein Grund, im Büro vor Neid zu zerfließen, sondern eine Ortsmarkierung für den nächsten freien Tag mit Neuschnee.   53


4 STILLSTAND IM BERUF? NIETZSCHE hält dir die Karriereleiter Sich einen so eindrucksvollen Schnauzbart wie der Denker wachsen­ zu lassen wäre die eine Möglichkeit. Die bessere: vom Übermenschen lernen.

G

anz oben, wenn er in den Bergen des Oberengadin seine ausgedehnten Spaziergänge unternahm, war Nietz­ sche am kreativsten. Dabei kam ihm die Idee zu seinem Hauptwerk „Also sprach Zarathustra“, einem 1883 erschienenen philo­ sophischen Roman. Darin beschreibt Nietzsche „den Übermenschen“. Der hat den Mut und die Kraft, über sich hinauszuwachsen, ist einer, „der den Pfeil seiner Sehnsucht über den Menschen hinaus wirft“. Klingt nach Steve Jobs und den vielen Gründern des Silicon Valley. Und wie kriegt man so eine Karriere hin? Zarathustra antwortet mit einer Frage: „Kannst du dir dein Böses und dein Gutes geben und ­deinen Willen darüber aufhängen wie ein ­Gesetz?“ Das sei es, was den wahren, freien Menschen auszeichne: den Übermenschen. Aber der „Weg des Schaffenden“ führt nicht nur in die Höhe – sondern ebenso in die Ein­ 54

ZUM ERFOLG VERDAMMT

30 Prozent der Deutschen wünschen sich, Erfolg würde von der Gesellschaft nicht so hoch gewichtet.

Bis es aber so weit ist, hätten 20 Prozent der Deutschen gern, dass Erfolg einfacher zu erreichen wäre. QUELLE: LINKEDIN

samkeit: „Du zwingst viele, über dich umzu­ lernen. Du gehst über sie hinaus, aber je höher du steigst, umso kleiner sieht dich das Auge des Neides. Am meisten aber wird der Fliegende gehasst.“ Wer nach oben will, so Nietzsche, muss das aushalten. Großer Erfolg fordert ­große Opfer: sich selbst. „Verbrennen musst du dich wollen in deiner eigenen Flamme: Wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist?“ Selbst Asche werden ist übrigens etwas anderes, als Asche verdienen zu wollen. Nietzsche mahnt: Wer nur Geld im Sinn hat, wird zum „letzten Menschen“, der „alles klein macht“ und wie ein „Erdfloh“ unaustilgbar ist. Wenn der sich einbildet zu fliegen, dann nicht, weil er zum Übermenschen geworden ist, son­ dern zu einer giftigen „Fliege des Marktes“, die Nietzsche verachtete.

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5 WHATSAPPWAHNSINN? WITTGENSTEIN sorgt für Ruhe in der Familiengruppe Der gebürtige Wiener hätte deine WhatsApp-süchtige Verwandtschaft schon mit dem ersten Satz zerlegt – wenn er ihn denn ausspräche.

M

achen wir es kurz. Am Ende seines „Tractatus logico-philosophicus“ aus dem Jahre 1918 notierte Ludwig Wittgenstein: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Diesen Satz zu beherzigen dürfte nicht nur Ihrer WhatsApp-Gruppe guttun, sondern der g ­ esamten Kommunikation innerhalb von ­sozialen Netzwerken. Wittgenstein hatte in seinem berühmten Text den Versuch unternommen, die Reichweite von Sprache und Denken auszuloten. Sein Anliegen formulierte er im Vorwort: „Das Buch will also dem Denken eine Grenze ziehen, oder vielmehr – nicht dem Denken, sondern dem Ausdruck der Gedanken.“ Und er führte es aus, indem er zunächst feststellte, dass das Denken sich in Sätzen ­mitteilt, die ihrerseits von dreierlei Art sein

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HANDY IN DER HAND. WARUM? IRRELEVANT! Erstaunlich viele Menschen tragen ihr Smartphone in der Hand, selbst wenn sie es nicht ­benutzen. Wissenschaftler be­ob­ achteten 3000 Passanten in sechs Stadtteilen von Chicago:

33,3 Prozent der Frauen und 19,7 Prozent der Männer trugen das Handy ohne Anlass herum. Am seltensten hatten ­Paare das Handy in der Hand. QUELLE: UNIVERSITY OF ILLINOIS

­können: sinnvoll, sinnlos oder unsinnig. Wobei ihm als sinnvolle Sätze nur solche ­galten, die e­ inen Sachverhalt oder eine Tat­ sache  ab­bilden. Und nun fragen wir uns: Wie viele der Sätze, die über WhatsApp laufen (nicht nur in Ihrer ­Familiengruppe), halten diesem Kriterium stand? Zehn Prozent? Oder noch weniger? Egal. Ludwig Wittgenstein jedenfalls war der Auf­ fassung, dass sinnlose oder unsinnige Sätze nicht der Mühe wert sind, ausgesprochen – oder, sogar noch zeitaufwendiger: ins Smartphone getippt zu werden. Würde man sich ­seine Auffassung zu eigen machen – der Datenfluss würde auf geradezu wohltuende Weise nachlassen. Und man hätte plötzlich wieder mehr Zeit zum Leben – etwa um es schweigend zu genießen.   55


Schwindelfrei: Schauspielerin Jella Haase beim Red BulletinShooting im Treehouse Club Berlin. Die Schaukel hing in zwei Meter HĂśhe.

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„ Zum Glücklichsein gehört so viel Mut“

Als prollige Chantal in den „Fack ju Göhte“-Filmen wurde JELLA HAASE zur Kult­darstellerin. Doch die 26-Jährige wagt sich auch gern in extreme Rollen vor – als Neonazi, Straßen­mädchen oder Katas­trophen­opfer. Ihr eigenes Leben läuft ebenfalls jenseits der Konventionen ab. Denn ein Leitmotiv bestimmt ihr Leben: Freiheit. Interview RÜDIGER STURM Fotos CHRISTOPH VOY


Manchen machen ja solche Erlebnisse wie die ersten Dreharbeiten eher Angst. Dir nicht? Bei mir löste es das Gegenteil aus. Bei der Schauspielerei fühlte ich eine große Sicherheit. Als die erste Klappe ­gefallen war, wusste ich: Das ist es.

T

he red bulletin: Weißt du noch, wann du dich einmal richtig frei ­gefühlt hast? jella haase: Mir kommen da spontan drei Bilder in den Kopf. Das erste Mal, als ich auf einem Moped saß und los­ gefahren bin – obwohl ich das noch gar nicht durfte. Ich kann mich noch gut an dieses Gefühl des Freiseins und der Schnelligkeit er­ innern, das mich ergriffen hat. Dann war ich mit fünfzehn oder sechzehn auf dem Fusion-Musikfestival in Mecklen­ burg-Vorpommern. Da gibt es keinen Handyempfang, es ist eine richtige Parallelwelt, in der es egal ist, ob es Tag oder Nacht ist. Du tanzt nur. Eine große Freiheit habe ich aber auch verspürt, als das erste Mal bei einem Dreh die Klappe neben mir geschlagen wurde.

Woher kommt dein Grundvertrauen? Von der bedingungslosen Liebe, die meine Eltern mir ­gegeben haben. Ich weiß, dass ich das, was ich mache, auch schaffen kann. Und wenn ich scheitern sollte, ist das auch in Ordnung. Ich habe vieles ausprobiert, was nicht geklappt hat. Als Kind sollte ich ein Musikinstrument ­lernen, hatte aber keine Lust dazu. Da ließen meine Eltern mich das abbrechen, und so bin ich in die Theater­ gruppe gerutscht. So ein Vertrauen haben nicht alle … Ja, leider. In meinen Rollen ist mir dieser Verlust an Grundvertrauen auch schon begegnet. Als ich in „Das Leben danach“ ein Mädchen spielen sollte, das die Katas­ trophe bei der Love Parade in Duisburg nur knapp überlebt hat, habe ich vorher mit einer ganz wunderbaren Psycho­ therapeutin gesprochen, die diese Opfer betreut. Sie hat gesagt, dass traumatisierten Menschen die Sicherheit auf dieser Welt verlorengegangen ist. Dieser Satz hat mich ­berührt. An dieses Gefühl musste ich mich heranwagen. Wie näherst du dich für deine Rollen solchen ­Emotionen an? Wenn ich sehr emotionale Szenen drehe, habe ich das Gefühl, dass ich mein Innerstes hervorhole und benutze, um etwas zu erzeugen. Das finde ich manchmal fast pervers. Bei jedem Film gibt es solche Szenen – oft geht es um Gewalt oder den Tod –, in denen die Verletzung der Seele gezeigt wird. Es fällt mir gelegentlich schwer, dieses Gefühl wieder loszuwerden. Wenn ich dann nach Hause komme, habe ich manchmal Albträume. Das nimmt mir nicht die Lust an meinem Beruf, aber ich freue mich, wenn ich am Ende eines Drehtags wieder ich sein kann. Da hilft dann ein Bierchen und Freunde zu sehen. Ich gehe auch viel laufen, um Druck loszuwerden. Gibt das Laufen dir auch Freiheitsgefühle? Ja. Normalerweise bin ich so acht bis zehn Kilometer ­unterwegs. Immer allein, ich kann dabei nicht reden. Wenn ich mich so zwanzig Minuten eingelaufen habe, vergesse ich, dass ich laufe. Dann spielen sich in meinem Kopf ganz eigene Filme ab, und ich muss meine Gedanken­ nicht mehr steuern. Es ist ja selten, dass man seine ­Gedanken nicht kontrolliert, sondern dass sie einfach kommen und man sich wegtragen lässt.

„Ich fühlte mich frei, als ich auf dem Moped saß. Ich war zu jung, um fahren zu dürfen. Und fuhr los.“ Haases Blick in den Spiegel: „Ich habe ein absolutes Grundvertrauen ins Leben.“

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THE RED BULLETIN


Spiel der Emotionen. Für ihre Rollen muss Haase ihr „Innerstes hervorholen“.


Aber Freiheit kann auch mal ungemütlich werden? Klar. Mit 20, 21 hatte ich meine erste eigene Wohnung in einem ehemals besetzten Haus in Kreuzberg – 90 Quadrat­ meter für 375 Euro, die ich mir mit einer Freundin geteilt habe. Es war schmutzig, es gab Ratten im Hof, und im Winter war es arschkalt, weil man nur mit einem Kohle­ ofen heizen konnte. Aber es war eine wilde Zeit. Wir haben die tollsten Partys gefeiert, und nie kam die Polizei. Über mir wohnten nur Punks, die das nicht gestört hat.

Wenn das nicht gentrifiziert worden wäre, würde ich vielleicht heute immer noch dort leben. Gehört für dich Feiern zur persönlichen Freiheit? In meiner Jugend brauchte ich das Nachtleben vor allem als Ventil. Die Frage, ob ich abends zu Hause bleiben soll, stellte sich gar nicht. Doch ich wusste auch: Ich kann weggehen, aber egal wie viel ich trinke oder wie lange ich unterwegs bin, am nächsten Morgen muss ich im Job auf


Vollprofi beim Fotoshoot und am Filmset: „Auch heute stehe ich nach Partys pünktlich auf, selbst wenn ich gar nicht müsste.“

„Ich bin mit Punks groß geworden. Mein erstes Konzert war der Auftritt der Band Payback, da war ich fünf.“ der Matte stehen. Einen Dreh kannst du ja nicht absagen. Darunter habe ich, als ich sehr jung war, sehr gelitten, denn meine Freunde konnten weiterfeiern. Aber irgendwann hast du diese Disziplin einfach. Auch heute stehe ich nach Partys pünktlich am Morgen auf, selbst wenn ich das gar nicht müsste. Freiheit erfordert also auch Verantwortungsgefühl? Total. Brauchst du dafür Regeln von außen? Im beruflichen Bereich ist es einfach so, dass man funktioniert und funktionieren muss. Anders würde es nicht gehen. Wie will man sonst ein Projekt stemmen? Seit den letzten Jahren, in denen ich mich intensiver mit ­meinem Beruf beschäftige, bin ich auch strenger mit mir geworden. Ich merke, ich brauche Konzentration. So gesehen empfinde ich es auch als Freiheit, zu sagen: Ich habe gerade zwei so tolle Projekte, und ich möchte mich gerne darauf fokussieren. Wer hat dir, abgesehen von deinen Eltern, noch ­wichtige Überzeugungen vermittelt? Für mich ist Anja „Atti“ Mülders, die in den Achtzigern in der Punkband Bluttat gesungen hat, sehr wichtig. Sie ist eine Freundin meiner Eltern, und ich fand ihre ­Unangepasstheit immer bewundernswert. Sie ist für mich ein Mensch, der zwar ein Teil der Gesellschaft ist, aber gleichzeitig seinen individuellen Weg geht. Fühlst du dich der Punkbewegung verbunden? Ich bin wegen der Freundschaften meiner Eltern mit Punks groß geworden. Mein erstes Konzert überhaupt   61


„Erfolg besteht darin, den Mut zu haben, selbstbestimmt leben zu können. Das trifft es für mich auf den Punkt.“ war ein Auftritt von Payback, da war ich fünf. Doch ich fand Punks nicht immer cool. Die können ja auch ganz schön ruppig sein. Vor zwei Jahren habe ich Atti aber auf einer Tournee durch Kolumbien begleitet, wo Bluttat immer noch populär ist. Die haben zum Teil vor 8000 ­Leuten gespielt, und da habe ich gemerkt, was so eine Bewegung den Leuten geben kann. Man hat mir dort gesagt: „Früher hast du für Pablo Escobar gearbeitet, oder du warst tot.“ Und Punkrock hat den Menschen in Kolumbien im Widerstand geholfen.

Ein Fotostreifen, acht Posen: Haases nächste Heraus­forderung ist ein Engagement am Theater. Styling SOO-HI SONG Outfit VINTAGE  Boots DR. MARTENS

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Was inspiriert dich sonst? Künstler grundsätzlich. Ich lese gerne – Hermann Hesse, Stefan Zweig oder aktuell Thomas Bernhard. Gestern habe ich eine tolle Doku über chinesische Künstler ­gesehen, da hat einer etwas gesagt, wo ich mir dachte: „Ja, das ist es!“ Und was war das? Dieser Mann meinte, Erfolg bestehe für ihn darin, den Mut zu haben, selbstbestimmt leben zu können. Das trifft es für mich auf den Punkt. Vor einigen Jahren habe ich THE RED BULLETIN


eine Reportage über Menschen gelesen, die ihr Leben komplett verändert hatten. Der Titel war „Das Glück der Mutigen“. Diesen Ausdruck gebrauche ich immer wieder. Der ist mein Credo geworden. Ich sage mir: Zum Glück­ lichsein gehört so viel Mut. Wenn ich nicht glücklich bin, dann muss ich etwas ändern. Viele Menschen trauen sich aber nicht, etwas in ihrem Leben zu ändern oder auszuprobieren, was ihnen gefällt. Das ist schade. Man sollte sich nicht so beschränken, ­sondern versuchen, sich auszuleben. Musst du noch etwas verändern? Du bekommst eine spannende Rolle nach der anderen. Dein Leben scheint abgesichert … Deshalb wird es auch ein bisschen langweilig – wobei ich nicht undankbar klingen will.

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Und änderst du jetzt etwas? Ja, denn ich habe den Weg ans Theater gesucht. Ich will nicht allzu viel darüber reden, aber das muss ich jetzt einfach mal machen. Was war daran mutig? Überhaupt zum Vorsprechen zu gehen. Davor habe ich viel Respekt, denn ich werde da ja nicht automatisch ausgewählt. Ich habe ja bis jetzt im Theater nicht statt­ gefunden – und deshalb ist es für mich ein Sehnsuchts­ ort. Das ist eine andere Form von Spielen. Ich habe gemerkt: Ich liebe das Drehen, aber ich suche noch nach einer anderen Wahrheit. Könntest du dir vorstellen, auch alles hinter dir zu lassen, um völlig frei zu sein? Vorstellen schon. Aber die Frage ist, wie lange ich das wirklich aushalten würde. Ich merke, dass ich viel eher die Sehnsucht nach einem normalen Studium habe, weil ich das Lernen so vermisse. Aber eine ähnliche Erfahrung kann ich ja jetzt am Theater machen.

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„Das perfekte Geheimnis“ In der neuen, prominent besetzten Komödie des „Fack ju Göhte“Regisseurs Bora Dagtekin geht es um Ehrlichkeit und Lebens­ lügen. Drei Frauen (Jella Haase, Karoline Herfurt, Jessica Schwarz) und vier Männer (Elyas M’Barek, Florian David Fitz, Frederick Lau, Wotan Wilke Möhring) beschließen bei einem Abendessen, ihre Smartphones auf den Tisch zu legen und alle eingehenden Nachrichten und Anrufe miteinander zu teilen. Doch aus diesem Spaß wird bald ein emotionales Chaos. Kinostart: 31. Oktober THE RED BULLETIN

ospreyeurope.de


ERLEBNIS WELT

Die Lut-Wüste im persischen Hochland bei Yazd: „Die Stille ist unbeschreiblich. Hier gibt es nichts zu sehen. Die Wüste kann man nur erleben.“

RAST UND RUHE

Oben: Stephan Meurisch und sein 30-Kilo-Rucksack, das Gepäck für vier Jahre. Rechts: der lange Marsch durch Kappadokien in der Türkei

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Von München in den Himalaya marschieren? Ohne einen Cent in der Tasche? Der Elektriker und Versicherungsvertreter STEPHAN MEURISCH hat genau das getan, sich einfach auf den Weg gemacht. Diese Reise hat sein Leben verändert. Text ANDREAS WOLLINGER Fotos STEPHAN MEURISCH

MÜNCHEN DEUTSCHLAND START

LHASA TIBET ZIEL

ZU FUSS NACH TIBET GETTY IMAGES

HEHRES ZIEL

Der Potala-Palast über Tibets Hauptstadt Lhasa: Das Erreichen des Zielpunkts war nicht ganz so er­ hebend wie gedacht.

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DEUTSCHLAND

WIEN

ETAPPE 1 VON DEUTSCHLAND ZU FUSS IN DIE TÜRKEI

MÜNCHEN O KM

Die Route ist vorgezeichnet, das Pensum mit 16 Kilometern täglich klar anberaumt. Doch dann kommt etwas dazwischen: das echte Leben.

S

tephan Meurisch zu treffen ist gar nicht so einfach. Er ist nämlich schon wieder unterwegs, diesmal von Darmstadt in die Schweiz, natürlich zu Fuß und selbstverständlich ohne Geld, alte Gewohnheit. Also kann er nicht so genau sagen, wo er sich an einem bestimmten Tag zu einer vereinbarten Uhrzeit befindet. Geschätzt: irgendwo im Raum Karlsruhe. Eine Art Schnitzeljagd also, mit spannenden ­Positionsmeldungen, die über das Handy eintrudeln. Unsere Wege kreuzen sich dann in einer Pizzeria in Ziegelhausen, einem verschlafenen Vorort von Heidelberg. Wir wollen uns mit Stephan unterhalten, weil er eine Geschichte zu erzählen hat, die einem schon beim ersten Hinhören den Atem raubt: Er ist 2012 von München aufgebrochen, um nach Tibet zu gehen. Mit einem 30-Kilo-Rucksack auf dem Buckel, aber null Geld im Hosensack. 13.000 Kilometer, durch 13 Länder, von denen er vorher nicht mehr als eine vage Vorstellung hatte. Wie um alles in der Welt kommt ein Endzwanziger, gelernter Elektriker, später Versicherungskaufmann, auf so eine Idee? Der Gedanke, sagt Stephan Meurisch, ein freundlicher Riese mit wachen Augen, Glatze, Bart und randloser Brille, habe sich langsam ent­ wickelt. 2009 ist er mit seiner damaligen Freundin den Jakobsweg gegangen. Er wollte dabei bloß heraus­ finden, „was so spannend daran sein kann, 800 Kilo­ meter durch Spanien zu laufen“. Die ursprüngliche

ERFAHRUNG 1

„ DIE WELT IST NICHT SO SCHLECHT, WIE SIE AUSSIEHT, WENN MAN ZEITUNG LIEST ODER DEN FERNSEHER AUFDREHT.“ 66

BRATISL AVA

SALZBURG

ÖSTERREICH

BUDAPEST

UNGARN

Skepsis habe sich aber schnell verflüchtigt, erzählt Stephan. Als besonders aufregend empfand er es, „ins Blaue hineinzugehen und nicht zu wissen, wo man am Abend schlafen wird“. Wenn man es schafft loszulassen, sagt Stephan, und sich zu sagen: das wird schon irgendwie, dann wirkt dieses Vertrauen in Gott und die Welt ungeheuer befreiend. Auf dieses Lebensgefühl wollte er nicht mehr verzichten. Und so nistete sich der Gedanke in seinem Kopf ein, einmal wirklich weit weg zu gehen, im Gegensatz zum Jakobsweg ohne jedes Netz. Zum Beispiel: nach Tibet. Exotisch, geheimnisumwittert, schwer zu erreichen: wunderbar! Weiters würde er ohne Geld durchkommen müssen, weil er damals schlicht keins hatte. Der Gedanke verfestigte sich nach und nach zu einer fixen Idee, dass es sich Stephan sein Leben lang nicht verziehen hätte, es nicht zu­ mindest versucht zu haben.

E

inen Tag nach seinem 31. Geburtstag, am 11. März 2012, machte sich Stephan Meurisch auf den Weg. Dass er dieses Datum lang vor­ her festgelegt hatte, war ganz wichtig, sagt er rück­ blickend. Sonst wären ihm noch tausend gute ­Gründe ein­gefallen, den Start noch einmal zu ver­ schieben. Die Umstände waren jedenfalls alles ­andere als gemütlich: Nieselregen, knapp über null Grad. Aber auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Der ursprüngliche Plan sah vor, Tibet innerhalb von zwei Jahren zu erreichen. „Ich habe eine Land­ karte genommen und mit einem lustigen Stift eine rote Linie gemalt“, erzählt der Weltenbummler von seiner Routenplanung. „Dann habe ich mir aus­ gerechnet, dass ich jeden Tag rund 16 Kilometer ­gehen muss, um es in dieser Zeit zu schaffen.“ Doch es kam alles anders. „Womit ich nicht gerech­ net hatte, war diese unfassbare Gastfreundschaft“, schildert Stephan. „Ich war ja von den Medien geprägt und ein bisschen auch von meiner Mutter. Wenn man den Fernseher einschaltet oder die Zeitung liest, dann entsteht ja ein bestimmtes Bild: da ein Attentat, dort ist eine Bombe hochgegangen, immer wieder Tote und Verletzte. Man könnte meinen, die Welt ist schlecht.“ THE RED BULLETIN


TAG 78, RUMÄNIEN

Entgegen aller Prophe­ zeiungen wurden die Menschen immer freund­ licher, je weiter Stephan in den Osten kam.

RUMÄNIEN

SIBIU TIMIȘOARA

1451 KM

BUKAREST 1847 KM

CONSTANȚA VARNA

BULGARIEN

ISTANBUL KIRKL ARELI

TAG 235, ISTANBUL

TRABZON

2708 KM

6205 KM

TÜRKEI

BURSA

SIVAS

Hier schien erst einmal Endstation zu sein. Alle Brücken über den Bosporus waren für Fußgänger gesperrt.

GÖREME 5000 KM

ANTALYA

TAG 529, GÖREME

Die 5000-KilometerMarke in Kappadokien: zusammengesetzt aus 529 Steinen – einer für jeden Tag, den Stephan bis dahin gebraucht hatte

Aber egal, wo Stephan hinkam: Überall wurde er mit offenen Armen empfangen. Zu Essen und Trinken und Übernachtung eingeladen, nein, genötigt. Überall musste er dann doch noch ein paar Tage länger bleiben. Und die Wege nach Tibet wurden verschlungener als gedacht. Entgegen allen Prophezeiungen wurden „die Menschen immer freundlicher, je weiter ich in den Osten gekommen bin“, was auch daran ­gelegen haben mochte, dass Stephan Meurisch die sanfte Ausstrahlung eines Wanderpredigers mitbrachte und eine Geschichte, die zu fesseln wusste. Ein deutscher Tourist auf dem Weg zu Fuß nach Tibet THE RED BULLETIN

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ETAPPE 2 GEORGIEN, ARMENIEN, IRAN Meurisch geht weiter Richtung Osten seinen Weg. Erst Probleme mit dem Visum im Iran zwingen ihn, auf an­ dere Fortbewegungs­ mittel umzusteigen.

Fußweg Reise zu Fuß, per Anhalter, Bus und Zug

TAG 965, MEGHRI

Hinter diesem Pass wartet der Iran. Nach den all­ gegenwärtigen Alkohol­ exzessen in Georgien und Armenien bekommt die Leber ab sofort Urlaub.

Flugzeug

TIFLIS GEORGIEN

6983 KM

BATUMI ISTANBUL

TRABZON 6205 KM

ANK ARA

ASERBAIDSCHAN JEREWAN

MEGHRI

7631 KM*

MAKU

TÜRKEI

TEHERAN

HAMEDAN

IRAN

DORUD

IRAK

DEZFUL

ISFAHAN

YAZD

TAG 993, IRAN

Gemeinschaftliches Kochen ist hier weit verbreitet. Umrühren mit den großen Kochlöffeln bringt angeblich Glück.

– das kann was, da will jeder mehr davon. Auch die Präsenz in Social Media hilft gelegentlich. Jedenfalls brauchte Stephan das mitgeführte Zelt praktisch nicht. Und den Campingkocher schickte er noch vor Überquerung der Karpaten in Rumänien zurück nach München. Interessante Beobachtung: In jedem Land warnten ihn die Gastgeber eindringlich vor dem jeweils nächsten Land auf seiner Reise. Dort seien das Böse und das Verbrechen daheim, da müsse man aufpassen. „Irgendwann“, sagt Stephan und lacht, „hab ich nicht mehr darauf gehört, weil ich stets andere Erfahrungen gemacht hatte.“ So wie sich überhaupt alles, wovor er sich anfangs gefürchtet hatte, als entweder nicht so schlimm oder gar als großes Geschenk herausstellte. Zum Beispiel 68

erwies sich die Sorge, sich mangels Sprachkenntnissen nicht verständigen zu können, als unbegründet. Erstens lernt man eine Sprache durch die Langsamkeit der Fortbewegung relativ rasch – drei, vier Monate, und das Rumänische ist einem ebenso geläufig wie Türkisch. Und zweitens erkennt man – und hier kommt das Geschenk – die Bedeutung der Körpersprache. Wer darauf achtet, sagt Stephan Meurisch, dem fällt es viel leichter „zu entscheiden, ob man ­einer Person vertrauen kann oder nicht“. Ende Oktober, am 235. Tag seiner Reise, traf ­Stephan in Istanbul ein. Hier schien erst einmal EndTHE RED BULLETIN


TAG 993, IRAN

Vater und Sohn bei der Ernte. Nach dem langen Sommer herrscht hier Mitte November in der Land­ wirtschaft Hochbetrieb.

lien ihm in der Folge Übernachtungen in der ganzen Türkei über Monate hinweg sicherten). Den Weg nach Asien ebnete schließlich ein Journalist, der sich erinnerte, dass da ein Eisenbahn­ tunnel in Bau war, der unter der Meerenge hindurchführte. Durch diesen Tunnel – er wurde ein Jahr danach eröffnet – marschierte Stephan Meurisch weiter und fühlte sich dabei „wie der König der Welt. Ich dachte: Was soll mich jetzt noch aufhalten?“

E PA K I S TA N

ERFAHRUNG 2

„ ACHTE AUF DIE KÖRPERSPRACHE  –  SIE ERZÄHLT, WEM DU VERTRAUEN KANNST.“ INDIEN

MUMBAI station zu sein. Denn alle Brücken über den Bosporus sind für Fußgänger gesperrt – zu viele Menschen hatten sich von ihnen in Selbstmordabsicht in die Tiefe gestürzt. Nein, keine Ausnahme, no way. Drei Wochen zog Stephan alle Register: Er sprach beim deutschen Botschafter vor; er nahm mit Presse und Fernsehen Kontakt auf, bis er es zu so etwas wie einem C-Promi gebracht hatte; er malte ein Pappschild mit der Aufschrift „Umarmungen: 1 türkische Lira“ (umgerechnet etwa 40 Cent) und verdiente sich mit der originellen Idee nicht nur das Abendessen, sondern lernte auch eine Menge Leute kennen (deren Freunde und FamiTHE RED BULLETIN

ineinhalb Jahre verbrachte der Weitwanderer in der Türkei, passierte im August 2013 in ­Kappadokien die 5000-Kilometer-Marke, schlug in Trabzon an der Schwarzmeerküste während der Überwinterung beinahe Wurzeln, bevor er im Frühjahr 2014 nach Georgien weiterzog. Eigentlich wollte er ja zu diesem Zeitpunkt schon am Ziel sein, aber inzwischen hatten sich die Prioritäten der Reise ziemlich verschoben. Nicht mehr das Erreichen des Ziels war jetzt das Wichtigste, sondern die Begegnungen mit Menschen, die Schönheit der Natur. Und als ihm im Iran ein Visum in die Quere kam – als Tourist darf man sich, wie sich herausstellte, maximal 90 Tage im Land aufhalten –, änderte Stephan Meurisch schweren Herzens seine Pläne. Um den Iran in dieser Zeit zu durchqueren, hätte er jeden Tag 40 Kilometer zurücklegen müssen, „da war mir wichtiger, Land und Leute kennenzulernen“. Also entschloss er sich, Teile der Strecke per Bus, Zug oder Autostopp zurückzulegen. Und als sie ihm an der pakistanischen Grenze eröffneten, dass der Transit nur in Begleitung eines ­bewaffneten Begleiters möglich sei, „hab ich Pakistan ausgelassen. Da hätte ich ein schlechtes Gewissen ­gehabt, wenn jemand sein Leben aufs Spiel setzt, um mich zu beschützen.“ Um über Pakistan drüber zu kommen, half nur noch ein Umweg: zurück in die Türkei und von Istanbul aus mit dem Flieger nach Indien. Von welchem Geld? „Mit dem, das ich mir in der Türkei als Sprachlehrer verdient und gespart hatte.“ Indien war dann eine einzige Herausforderung. Vor allem mental. Das fängt damit an, „dass du an der Grenze deine Privatsphäre abgibst. Du hast ständig sechs, sieben, zehn Leute hinter dir her, die folgen dir bis aufs Klo.“ Was Stephan Meurisch aber am meisten zu schaffen machte, war die auffällige Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber. „Da liegt ein Toter auf der Straße“, schildert er, „und ein Mercedes fährt vorbei, da sitzt einer mit einer goldenen Uhr drin. Das hat mich ­fertiggemacht.“ Nachsatz: „Drei Wochen lang hab ich versucht, das Land zu verstehen, irgendein System zu erkennen. Dann hab ich’s aufgegeben.“   69


ETAPPE 3 INDIEN, NEPAL UND TIBET

CHINA

DHARAMSAL A

LHASA

PA K I S TA N NEPAL

AGRA

Indien ist eine mentale Herausforderung, Tibet enttäuschend. Und das Ziel: ein Neubeginn.

KATHMANDU BHUJ AHMEDABAD

TAG 1329, LHASA

Flugzeug Rundreise in Indien

INDIEN

Reise zu Fuß, per Anhalter, Bus und Zug

MUMBAI

TAG 1139, BHUJ

Der Subkontinent war zwar schön bunt und sehr exotisch, überforderte Stephan jedoch etwas. „Da gibst du die Privatsphäre an der Grenze ab.“

Ü

ber Nepal erreichte der Weltenbummler nach knapp vier Jahren endlich Tibet. Eine ent­ täuschende Erfahrung: Alles, was ihm im Laufe der Reise wichtig geworden war – der Kontakt mit Menschen, die Begegnung mit einem Land –, ging in der chinesischen Provinz aufgrund behördlicher Auf­ lagen nicht. S ­ tephan musste sich einer Reisegruppe anschließen. Er bekam einen Aufpasser zur Seite ­gestellt. Außerdem war der Aufenthalt auf sieben Tage beschränkt. Abgesehen davon stellte sich langsam bodenlose Traurigkeit ein: „Es war wie bei einem spannenden Buch. Irgendwann willst du, dass die Geschichte ­immer weitergeht. Und niemals aufhört.“ Und am Ende die große Frage: Was jetzt?

ERFAHRUNG 3

„WENN SICH DIE PRIORITÄTEN VERSCHIEBEN, ÄNDERE DEINE PLÄNE.“ 70

Wenn man sich schon einer Reisegruppe anschließen muss, dann macht man auch das volle touristische Programm mit.

KERAL A

Nach der Rückkehr (weil ihr fragt: Natürlich nicht mit dem Flugzeug, das wäre zu schnell gegangen. Per Anhalter) stellte sich schnell heraus: Die Reise hatte Stephan Meurisch derart verändert, dass an eine Fortführung des alten Lebens nicht mehr zu denken war. Ein halbes Jahr lang hat er versucht, in den All­ tagstrott zurückzufinden, jedoch vergeblich. Also hat er sich als „Weitwanderer, Abenteurer und Coach“ selbständig gemacht. Hat ein Buch ge­ schrieben, das dieser Tage veröffentlicht wird. Hält Vorträge darüber, wie man ohne Geld durch die Welt kommt und warum man mit dieser Methode mehr ­interessante Leute kennenlernt. Und nächstes Jahr geht er wieder auf Reisen, ­diesmal mit seiner Partnerin Lilian, einer Gestalt­ therapeutin und Performancekünstlerin. Die beiden wollen von Deutschland nach Gibraltar wandern und dann per Anhalter mit einem Segelboot die Küste von Südamerika erreichen. Von dort aus soll es zu Fuß weiter nach Peru gehen (die Idee dazu kam inter­ essanterweise von Lilian). Und wie lange soll die Reise diesmal dauern? Die Antwort kommt wie aus der ­Pistole geschossen. „So lange wir brauchen.“ Vermutlich heißt das: Es soll niemals aufhören.

Stephan Meurisch: „Ich geh dann mal nach Tibet“, 288 Seiten, € 18,50 Knesebeck Verlag

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REISEN

Die ultimative Erfahrung für passionierte WolkenKratzer: Skydiving am Mount Everest in Nepal SEITE 74

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Reisen

Der Sprung aus dem Helikopter bringt den heftigsten Adrenalinkick bei Everest Skydive.

SKYDIVING IM HIMALAYA

DU SPRINGST VOM DACH DER WELT Gibt es etwas Besseres als den freien Fall? Ja, sagt 8000-Sprünge-Veteran Tom Noonan: den freien Fall in Nepal, Aug in Aug mit den höchsten Bergen des Planeten.

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enn du in 7000 Metern aus dem Heli springt, wirst du vor allem erst mal eins: richtig schnell. Ziemlich genau 210 km/h schnell. Den Sound dazu kannst du dir wie einen gigantischen Föhn vorstellen, und hättest du keinen Helm, wür-

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de es dir die Ohren 45 Sekunden lang richtig durchblasen. Denn so lange dauert der Fall. Okay, 7000 Meter sind überall auf der Welt 7000 Meter, und 210 km/h klingen überall auf der Welt gleich. Was genau diesen Sprung genau hier so unglaublich und krass

Tom Noonan ist in über 40 Ländern auf den Boden zugerast.

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REISETIPPS

FÜR PASSIONIERTE WOLKEN-KRATZER

Dass man am Dach der Welt wandern kann, ist klar. Dass es hier halluzinogenen Honig und einen Zahnweh-Baum gibt, noch nicht.

Nepal Mt. Everest

Der Helikopter bringt die Teilnehmer auf Himalaya-Höhen von 7000 Metern.

Kathmandu Lukla

Im November hat es untertags durchschnittlich 15 Grad und regnet kaum – ideale Bedingungen für einen Nepal-Besuch und den Sprung mit Everest Skydive.

SEHEN Der Himalaya ist voll von exotischen Tieren. Hier Tom Noonans persönliche Auswahl. YETI „Der Glaube an den Yeti lebt. Das könnte an den angeblichen Yeti-Knochen liegen, die in einem Kloster in Pangboche a­ usgestellt werden.“

EXPLORE HIMALAYA TRAVEL & ADVENTURE

Trekkingparadies: Der Ort Namche Bazar liegt auf 3440 Metern.

macht, ist die Kulisse: Ich springe zwischen den höchsten Bergen der Welt in die Tiefe. Nirgendwo sonst gibt es einen so imposanten Orientierungspunkt; die Himalaya-Topografie scheint mich zu verschlucken. ­Damit das nicht wirklich passiert, ziehe ich die Reißleine, mein Fallschirm bremst mich auf 25 km/h runter. Die nächsten sechs ­Minuten bin ich auf Augenhöhe mit dem Everest, nur ein paar Kilo­meter von ihm entfernt. Ein friedlicher Sinkflug neben diesem Giganten lehrt dich Bescheidenheit. Es ist unbeschreiblich, etwas zu erleben, was nur wenige Menschen jemals erleben werden dürfen. Und dennoch fühlt es sich danach

THE RED BULLETIN

„Ich ziehe die Reißleine, damit mich der Himalaya nicht verschluckt.“

SCHNEELEOPARD „Schneeleoparden triffst du selten – für mich okay, denn ich habe keine Lust, ihnen in freier Wildbahn zu begegnen.“ YAK „Massiv, gutmütig und wunderschön: Yaks tragen alles, wofür der Mensch zu wenig Kraft hat.“

ERLEBEN Es gibt kein Tabu in Kathmandu.

genauso gut an, auf 3780 Meter Seehöhe am Syangboche-Flugfeld wieder festen Grund unter den Füßen zu spüren. Warum? Auch nach 8000 Tandemflügen in mehr als 40 Ländern auf allen sieben Kontinenten der Welt ist da jedes Mal Erleichterung, wenn es wieder einmal gutgegangen ist. Ich flog schon über dem Great Blue Hole in Belize, dem Eis der

EHRE DEN ZAHNSCHMERZ-GOTT Um Vaisya Dev zu besänftigen, schlagen Einheimische eine Münze in den legendären Schrein aus Bangemudha-Holz. Hilft nicht? Die Nachbarschaft ist voll von Zahnärzten. KOSTE VOM HALLUZINOGENEN HONIG Der „Mad Honey“ aus dem Kathmandu-Tal enthält (für Menschen ungefährliche) Giftstoffe aus Rhododendronbäumen, senkt Stress und steigert angeblich die Potenz. ISS YAK-KÄSE Herkömmlicher Kuhmilchkäse stinkt im Vergleich zum Käse aus der Milch der Hochlandrinder ziemlich ab. Buchstäblich. ­Letzterer hat mehr herzfreundliche Fettsäuren.

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Reisen

guide

DER SPRUNG

I’M FREEEEEEE, FREE FALLIN’!

Perfekte Tracks für den Skydiving-Sound und Handzeichen, die man beim freien Fall aus dem Effeff beherrschen sollte.

HANDZEICHEN Weil man während des freien Falls keine Stimmen versteht, kommuniziert dein Guide via Handzeichen mit dir. Das erste solltest du dir besonders gut einprägen.

CHECK ARMS Bring Hände, Schultern und Kopf in W-Form.

ARCH Drück dein Becken Richtung Erde.

CIRCLE OF AWARNESS Achte auf die Umgebung, check den Altimeter.

HÖREN Mit dieser Musik stimmen sich Tom Noonan und sein Team auf den Heli-Sprung aus 7000 Metern ein. 1. JAMIROQUAI „Einmal hörten wir Jamiroquai, und plötzlich machte die halbe Gruppe den Line Dance. Egal was läuft, wenn die Leute dazu jammen können, ist es cool.“ 2. TRADITIONELLE GESÄNGE „Die Berge sind ein sehr spiritueller Ort voll unglaub­ licher Energie. Wir hören viel nepalesische Musik aus der Region und buddhistische Mantras.“ 3. STILLE „Die westliche Welt ist voller Lärm. Nicht so im Himalaya. Umgeben von Ruhe und Stille, gibt es für mich nichts Vergleichbares. Der Wind ist das Lauteste, was du hörst. Einfach unglaublich.“

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Arktis und Antarktis und den ­Pyramiden von Gizeh. Ganz besonders liebe ich möglichst ab­geschiedene Orte. Wenn ich schon am Boden bleiben muss, stecke ich mein Herzblut in die Organisation des jährlichen Nepal-Trips für Everest Skydive. Ganze elf Monate be­ anspruchen die Vorbereitungen in meinem Büro in Florida, und zwar jedes Jahr seit 2008. Je nach Wetter nehmen mein Team und ich im November oder Mai fünf bis zehn Teilnehmer mit auf eine Abenteuerreise zum ­Himalaya. Wir fliegen nach Kathmandu, erkunden für ein paar Tage die Stadt und fliegen weiter nach Lukla, dem Tor zum Everest. Wir trekken drei Tage durch Täler und auf Berge, jeden Tag eine Spur höher. So gewöhnen wir uns an die Höhe. Einfach rein­ fliegen und springen wäre unprofessionell bis gefährlich: Hypoxie (Sauerstoffmangel; Anm.) kann zu Ohnmacht führen. Das ist das Letzte, was man im freien Fall braucht. Wir finden, der Sprung macht mehr Spaß, wenn man ihn sich ­erarbeitet. Darum haben alle, die mit uns gehen, eine Woche Abenteuer hinter sich. Die Skydives

sind die Belohnung für die Strapazen. Und die Anstrengung lohnt sich jedes Mal. Die erste Begegnung mit dem Mount Everest vergisst man nie. Ich weiß noch, wie ich ein Teehaus über Namche Bazar überflog. Vor mir ein zehn Kilometer langes Tal, an dessen Ende thront das Dach der Welt. Die Einheimischen aus Nepal, die Bauern und Hirten, glauben, dass die Berge Göttinnen sind, die sie beschützen. Das ganze Gebiet ist spirituell, das überträgt sich. Vor jeder Expedition halten wir eine religiöse Zeremonie namens „Puja“ ab, bei der ein Lama – nicht das Tier, sondern ein Priester – unsere Ausrüstung segnet. Bevor ich 2006 mit 32 hauptberuflich Skydiver wurde, hatte ich bei einer Bank in Boston ­ge­arbeitet. Aber mein Held war ­immer Indiana Jones. Wie er weit weg von zu Hause in Ärger gerät, Spaß hat, das Leben auskostet und dann, als ob nichts gewesen wäre, wieder für seinen Alltagsjob heimkehrt. Kenn ich. Ich hab noch immer ein Büro, in das ich zurückkehre. Aber mein Herz ist bei den Menschen in Nepal. everest-skydive.com; explorehimalaya.com

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Immer wieder ein gutes Gefühl: die seidenweiche Landung am Syangboche-Flugfeld


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Events

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Oktober Schlacht der Soundsystems Bevor am 10. 12. der Red Bull Sound Clash mit Rapper Bausa steigt, startet im Herbst die Red Bull Sound Clash Club Tour. Bei jedem Stopp kämpfen zwei Soundsystems um den Sieg, in Köln etwa Jugglerz vs. Fünf Sterne Soundsystem. Die Kantine, Köln; redbull.com; 19. 10. Heidelberg, 25. 10. Essen, 2. 11. Regensburg, 7. 11. München, 8. 11. Dresden, 29. 11. Leipzig

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Oktober Grooven mit Metronomy Mit ihrem brandneuen Album „Metronomy Forever“ im Ge­ päck kommen Metronomy für fünf Auftritte nach Deutsch­ land. Trotz lieblicher Arrange­ ments gelten die Nu-DiscoElectro-Pop-Clubber live als wahre „Groove Monster“. TonHalle, München; metronomy.co.uk; weitere Termine: 22. 10. Köln, 23. 10. Hamburg, 24. 10. Berlin, 26. 10. Offenbach

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1

guide bis 3. November Wo Gamer ihr Glück finden Neue Spiele ausprobieren, mit Bran­ chengrößen fachsimpeln, von Profis gecoacht werden – die EGX Berlin macht Gamer drei Tage lang glücklich. Neben allen News gibt es auch die Möglichkeit, zeitlose Klassiker wieder­ zuentdecken („Doom“, „Quake“, ­„Sonic“) oder analog sein Glück zu ver­ suchen – mit (Brett-)Spielen, die nicht aus Bits und Bytes bestehen, sondern aus Papier, Stiften und Würfeln. Station, Berlin; egx.net

November

MIT VOLLGAS INS FINALE

Mehr als 10.000 Besucher werden beim GetzenRodeo, dem Finale der World Enduro Super Series, er­ wartet. Dank neuem Austragungs­ modus verspricht das Rennen noch spektakulärer zu werden. Im ersten Lauf dürfen maximal 60 Fahrer (bisher 50) starten, sie fahren zwei Stunden. Die besten 20 (bisher 12) kommen ins deutlich anspruchs­ vollere Finale: Statt fünf Runden, die Vorjahressieger Manuel Letten­ bichler (Bild) in knapp 54 Minuten schaffte, geht es jetzt über 80 ­Minuten (!) plus eine Runde. Burgblick 10, Drebach; getzenrodeo.net

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MIHAI STETCU/RED BULL CONTENT POOL, CLOUD9

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bis 15. Oktober und 17. bis 20. Oktober ‚LoL‘-Showdown in Berlin Sei live dabei, wenn die weltweit besten Mann­ schaften im Strategiespiel „League of Legends“ in Berlin gegeneinander antreten. In der Gruppen­ phase der Weltmeisterschaft kämpfen dort die E-Sport-Stars wie die US-Player von Cloud 9 (Bild) um den Einzug in die Finalrunde. Viertel- und Semi­finale finden in Madrid statt, das große Finale steigt am 10. November in Paris. Verti Music Hall, Berlin; nexus.leagueoflegends.com

THE RED BULLETIN


THE RED BULLETIN PROMOTION

PERSPECTIVES OF

NAMIBIA Wohl kaum ein anderes Land hat so viel von seiner natürlichen Schönheit behalten wie Namibia. Für drei Fotografen ging es auf große Reise, um diese Schönheit zu entdecken.

Carolin Unrath aus München war ­gemeinsam mit Merrell in Namibia und ist fasziniert von der weiten Wüstenlandschaft. Stets ein treuer Begleiter: der neue Wanderschuh Zion.

CAROLIN UNRATH, CHRISTIAN SCHARTNER. GWILYM C. PUGH

I

n Zusammenarbeit mit dem Nami­ bian Tourism Board und ausgestattet mit dem neuen Merrell Wanderschuh Zion begaben sich drei Fotografen auf eine Reise nach Namibia, um ihre Erfahrungen im „Land der Formen und Farben“ zu dokumentieren. Das ge­ meinsame Abenteuer erzählt jeder von ihnen durch seine eigene Linse. In ih­ ren Bildern zeigen sie unterschiedliche, faszinierende Perspektiven: von den sanften Dünen der Namib-Wüste über die raue Küste des Südatlantiks bis hin zur atemberaubenden Tierwelt. Carolin ist eine der drei – der Besuch ferner Länder bedeutet für sie, neue Kulturen

„ES IST DAS LICHT, DAS NAMIBIA ZU EINEM SO BESONDEREN ORT FÜR FOTOGRAFIE MACHT.“ Carolin Unrath zu erleben, in Traditionen ein­zutauchen und die Landschaft zu erkunden. Der endlose Horizont, die vielen Facetten der Wüste und die atemberaubenden Sonnen­auf- und -untergänge haben für sie das Abenteuer Namibia mit Merrell unvergesslich gemacht. merrell.com

GEWINNSPIEL Entdecke Namibia von seiner schönsten Seite und gewinne eine Reise für zwei Personen:

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Entertainment

guide

Local Hero Elfyn Evans feierte hier in Wales seinen bisher einzigen WRC-Sieg (2017).

Ausgewählt für dich: das Highlight des Monats

Ob Freerider, Breakdancer oder Rallye-­ Pilot: Auch diesen ­Monat kämpfen Weltklasse-Athleten um wichtige Trophäen. Sei dabei – mit Red Bull TV.

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Oktober   LIVE

WRC WALES RALLY GB

Bei kaum einer Rallye sind die Chancen auf eine Schlammschlacht der Superlative so hoch wie bei der in Wales im Oktober. Dazwischen jagen die Top-Fahrer wie Sébastien Ogier mit Karacho über Schotterpisten.

9

November   LIVE

RED BULL BC ONE WORLD FINAL

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine g ­ lobale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart-TV. Alle Infos: redbull.tv

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Hallo Mumbai! Erstmals steigt das Finale des legendären Breakdance-Contests in Indien. Dort treten die weltbesten B-Girls und B-Boys gegeneinander an.

25

Oktober   LIVE

RED BULL RAMPAGE

Rote Felsen, rasante Rides, gewaltige Sprünge: Red Bull Rampage lädt die weltbesten Freeride-Mountainbiker in den Zion National Park in Utah, USA.

CROSSCOUNTRY

20 Oktober  LIVE

Spektakuläre Hindernisse, ständig wechselndes Gelände und jede Menge Überhol­manöver: Beim Stopp der World Enduro ­Super Series in Hawk­stone Park, Groß­britannien, müssen die besten EnduroFahrer der Welt an ihre Grenzen gehen und auch darüber hinaus. Ge­rade in Sachen Konzentration und Aus­dauer verlangt der 90 Autominuten südlich von ­Liverpool gelegene Kurs den Athleten alles ab. Grund genug für ServusTV, die Highlights dieses hoch­ klassigen Cross-­ Country-Rennens zu übertragen. Los geht’s um 15.05 Uhr.

REINSCHAUEN: SERVUS.TV

THE RED BULLETIN

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JETZT GEHT’S UM ALLES


FĂźr alle, die unser Leben bunter machen.

Senay, DJ




Herbst 2019

UHRENGUIDE

Zu Wasser Ultraschlanke und robuste Taucheruhren, die unter Druck garantiert performen Tudor Black Bay P01 Die Black Bay P01 ist eine Mischung aus klassischer Taucher- und Fliegeruhr. Sie basiert auf einem legendären Prototyp, entwickelt für die U. S. Navy in den späten 60er-Jahren. Ihr Herzstück: ein spezielles Anschlag-System mit beweglichem Endelement auf der 12-Uhr-Position, wodurch sich die Lünette – aus Edelstahl mit 60 Ein­ kerbungen – in beide Richtungen ­drehen lässt. Das Uhrglas besteht aus gewölbtem Saphirglas. Das Hybrid­ armband aus Leder und Kautschuk verfügt über eine Sicherheits­ faltschließe. 84

Text ALEXANDRA ZAGALSKY THE RED BULLETIN


Breitling SuperOcean 44

Mido Ocean Star Tribute

Alpina Seastrong Diver 300

Inspiriert von Breitlings legendärem 1957er-Modell, macht die neue Super­ Ocean-Kollektion in puncto Tauch-Performance keine halben Sachen. Das schickste Familienmitglied ist diese 44-MillimeterVersion in „Gun Blue“ mit Diver-Pro-IIKautschukband und mächtigem Kaliber, das bis zu 1000 Meter Tiefe aushält.

Mido übertrifft sich mit dieser Hardcore-Ocean-Star selbst. Wasserdicht bis zu 600 Meter, also hart genug zur Erkundung des Meeresgrunds. Und cool genug für harmlosere Abenteuer. Ihr COSC-zertifiziertes Automatikwerk bietet bis zu 80 Stunden Gangreserve, doppelt so viel wie normale Kaliber.

„Stark“ beschreibt diese 44-Milli­ meter-­Taucheruhr mit ihren schwertartigen Zeigern tatsächlich treffend. Sie ist ein wahres Statement am Handgelenk, bis zu 300 Meter wasserdicht, ihr polsterförmiges Edelstahl-Gehäuse ist entweder mit Titan (Bild) oder bronze­farbenem PVD beschichtet.

Oris Divers Sixty-Five ­Chronograph Bucherer Blue

Rolex Sea-Dweller Rolesor

Longines Legend Diver

Erstmals gibt’s die Sea-Dweller in zweifarbigem Rolesor (so heißt die Kombi aus 18-karätigem Gelbgold und Stahl). 1967 zur Tiefsee-Erkundung erstmals am Markt, schafft es die aktuelle Ausführung in ­unglaubliche 1220 Meter Tiefe. Für eine ­Rolex-Taucheruhr ist sie mit 43 mm recht groß, 3 mm größer als eine Submariner.

Als diese Uhr im Jahr 1960 auf den Markt kam, brach sie mit einigen Konventionen: Im Gegensatz zu den meisten Taucher­ uhren dieser Zeit war ihr Design konsequent reduziert, geradezu elegant. Dank schwarzer PVD-Beschichtung wirkt ­dieses aktuelle Modell auch noch aus heutiger Sicht futuristisch.

Exklusiv für das Uhren- und Schmuckhaus Bucherer produziert, verdankt der Chrono­ graph seinen Vintage-Charme der gewölbten Oberfläche und blauen Nähten am kara­ mellfarbenen Lederarmband. Die gelben Zeiger und Indizes heben sich im Dunkeln leuchtend vom tiefblauen Zifferblatt ab. THE RED BULLETIN

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Zu Lande

Coole, moderne Klassiker für deine Alltagsabenteuer

Citizen Promaster Altichron

Reservoir Battlefield D-Day

Skifahrer lieben die superrobuste Promaster Altichron. Sie hat einen Kompass und misst Höhen bis 10.000 Meter. Du kannst sie in den kältesten Regionen tragen. Aber auch in den tiefsten Ozeanen, dank 200 Meter Wasserdichtigkeit. Die Eco-Drive-Technologie wandelt Licht in Strom um, so bleibt sie laufend in Betrieb.

Reservoir-Uhren sind berühmt für ihre Komplikation der springenden Stundenanzeige und ihr handliches Design. Die Battlefield D-Day ist mit ihren geprägten Ziffern und weißem Stern eine Hommage an den ­Jeep der U. S. Army, der bei den D-Day-Landungen 1944 eine tragende Rolle spielte.

Victorinox Fieldforce

Formex Element

Bei der Fieldforce dreht sich alles um dezente Funktionalität: Große Super-LumiNova-Ziffern zieren das schnörkellose Zifferblatt für einfache Ablesbarkeit bei Tag und Nacht. Nettes Detail: Das Gegengewicht des Sekundenzeigers hat die Form eines Schweizer Taschenmessers. Puristen kommen hier voll auf ihre Kosten.

Das facettierte Gehäuse aus 38 Einzel­ teilen ist das Hauptmerkmal der Element: Durch die patentierte Gehäuse-Federung von Formex kann sich die Uhr am Hand­ gelenk „mitbewegen“, was für mehr Trage­ komfort sorgt. Dieser „Puffer“ macht sie widerstandsfähiger, ebenso wie die praktisch kratzfeste Zirkonoxid-Lünette.

IWC Pilot’s Watch Chronograph Top Gun Edition ‚Mojave Desert‘

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Diese berühmte Uhrenfamilie von IWC ist nach dem „Strike Fighter Tactics Instructor Program“ (oder auch „TOPGUN“) der U. S. Navy benannt. Der Chronograph ist aus sandfarbener Keramik gefertigt. Er bietet 46 Stunden Gangreserve und ein Werk mit Automatikaufzug. THE RED BULLETIN


Uhren

TAG Heuer Monaco Fourth Limited Edition (1999–2009) Die Monaco kam 1969 auf den Markt und wurde 1971 durch den Film „Le Mans“ mit Steve McQueen berühmt. Zu ihrem 50. Geburtstag zieht TAG Heuer alle Register: Es gibt fünf ­Sondermodelle dieser damals weg­ weisenden quadratischen Uhr – ­jedes von einem anderen der letzten fünf Jahrzehnte inspiriert. Die ab­ gebildete Version ist die vierte davon: Dieses schicke schwarze Modell mit den umwerfend schönen roten und orangen Akzenten ist an die frühen 2000er angelehnt. Die Edelstahluhr hat ein perforiertes schwarzes Kalbsleder-Armband, das an Vintage-­ Lenkräder erinnern soll. Ein Detail, das Uhren-Aficionados sicher auch zu schätzen wissen: Das Band ist mit weißen Nähten versehen, die sich mit den Stab-Indizes auf dem Zifferblatt wunderbar ergänzen. Im ­Gehäuseboden sind das „Monaco Heuer“-Logo und die Inschriften „1999–2009 Special Edition“ und „One of 169“ eingraviert. Im Inneren lebt die Geschichte dank TAG Heuers berühmtem Kaliber 11 weiter – eine moderne Version des Werks mit ­Automatikaufzug, das 1969 in der Original-Monaco sein Debüt feierte.

Alte Zeiten leben auf. THE RED BULLETIN

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Neue Horizonte Hochmoderne Wearables und Zeitmesser für Adrenalin-Jäger

Favre-Leuba Raider Bivouac 9000

Suunto 9 Baro Titanium Red Bull X-Alps Limited Edition Red Bull X-Alps kombiniert auf 1138 Kilometern Laufen, Bergsteigen und Para­ gleiten. Diese Multisport-GPS-Uhr hielt auch den härtesten Tests stand und ist mit 1138 Stück streng limitiert. Sie überzeugt mit intelligentem BatterielaufzeitManagement und mehr als 80 Sportmodi. 88

Casio Pro Trek WSD-F21HR

Wie der Name andeutet, misst ­diese Uhr Höhen bis zu 9000 Meter. Foto- und ­Videograf James Austrums erlebt mit ihr allerhand Abenteuer, denen du auf der ­Instagram-Seite von Favre-Leuba folgen kannst. Sein neuestes? Die Eroberung des Stetind, Norwegens Nationalberg.

Die neueste Version von Casios genialer Pro-Trek-Smart-Serie bietet weiterhin GPS, O≠line-Karten und ein robustes, wasserfestes Gehäuse. Neu ist der inte­ grierte Pulsmesser. Die Uhr funktioniert mit iOS und Wear OS by Google. Und sie kann dank dem Batteriesparmodus bis zu ­einen Monat lang eingeschaltet bleiben.

Garmin MARQ Athlete

Tissot T-Touch Expert Solar II

Hier geht’s um Performance: Die Lünette hat eine Skala für Erholungs- und VO max-­ ²  Werte. Per Schnellzugriff kannst du ­Features wie Laufanalyse, Biometrie und Herzratenvariabilität nutzen. Der ClimbPro-Planer liefert Echtzeit-Infos für Bergfreunde und Routen-Bewertungen für mehr als 2000 Skiorte.

Diese Uhr wird von einem Solar-Quarzwerk mit Touch-Technologie angetrieben, ist ziemlich leicht und praktisch. Sieben Minuten in der Sonne genügen, um sie für einen Tag aufzuladen. Kompass, Höhenmesser, Chronograph, Wetter- und Weckfunktionen sowie verschiedene Timer machen sie zum idealen Wanderbegleiter. THE RED BULLETIN


Uhren

Leistung trifft Stil am Handgelenk.

Steel Omega Speedmaster Apollo 11 50th Anniversary Limited Edition Vor 50 Jahren stiegen Neil Arm­ strong und Buzz Aldrin aus der ­„Eagle“ und betraten als erste Men­ schen den Mond. Ein Ereignis, dem diese Uhr gewidmet ist, und sie ­zelebriert es anhand einmalig liebe­ voller Details: Das Hilfs-Zifferblatt auf 9 Uhr zeigt, wie Aldrin auf die Mondoberfläche hinabsteigt; die Gravur ist in Omegas neuer 18karätiger Legierung „Moonshine“ gefertigt, die einen Hauch heller ist als Gelbgold. Der Index bei 11 Uhr – ebenfalls aus Moon­shine-Gold – verweist auf die ikonische Mis­ sions-Nummer von Apollo 11. Natürlich darf auch Arm­strongs ­legendäres Zitat „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“ nicht fehlen: Es ist im geschwärzten, ­inneren Gehäuseboden der Uhr ein­ graviert – gemeinsam mit einem winzigen Fußabdruck, der den ers­ ten Schritt der Menschheit auf dem Mond symbolisiert. Die Serie ist auf 6969 einzeln numerierte Exemplare limitiert, in Anlehnung an dieses monumentale Jahr der Weltraum­ forschung. THE RED BULLETIN

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Uhren

Nicht von dieser Welt Technik von heute, Design von morgen – für alle, die gerne nach vorne blicken

Hamilton Ventura Die Ventura ist Teil einer bekannten Zukunftsvision: Sie wurde in allen „Men in Black“-Filmen getragen – von Will Smith, Tommy Lee Jones, Josh Brolin und zuletzt von Tessa Thompson. Doch ihre Stärke ist ihre Geschichte: Mitte der 1950er machte sich der US-amerikanische Industriedesigner Richard Arbib daran, ganz nach seinen Vorstellungen ein futuristisches Design zu entwerfen, das den Optimismus und den Wohlstand des Landes ­widerspiegeln sollte. Inspiriert von polierten Chrom-Kotflügeln sowie der wilden Freiheit der Rock ’n’ RollKultur, zeichnete Arbib das heute ikonische, geradezu außerirdische asymmetrische Gehäuse der Ven­ tura. 1957 zementierte die Ventura ihren Ruf als visionäre Uhr, indem sie zur ersten batteriebetriebenen elektrischen Armbanduhr der Welt wurde. Elvis Presley trug seine Ventura mit beinahe religiösem Eifer. Im Film „Blaues Hawaii“ von 1961 hatte er sie erstmals am Handgelenk. Seitdem war er ein Fan des Designs und wurde zum leidenschaftlichen Sammler. 90

Uhren, die die Klasse ihres Trägers anzeigen THE RED BULLETIN


Zenith Defy Classic White Ceramic Zenith ist bekannt für seine hochkomplexen, ultragenauen Modelle, die die Grenzen der Uhrmacherkunst sprengen – wie bei diesem vom Mond inspirierten Meisterwerk mit dem Automatikwerk Elite 670 SK: Nur 3,88 Millimeter dick, schlägt es unter einem skelettierten Zifferblatt.

Swatch Yellowboost Im Design ist die Yellowboost sehr schlicht gehalten. Und wirkt umso ­lässiger. Nicht zuletzt, weil sie aussieht, als wäre sie in einen Tank mit flüssigem Kryptonit (ja, genau – wie in „Superman“) gefallen. Das SilikonArmband macht sie unverwüstlich, wie eine ­echte Superhelden-Uhr.

SPIELT MIT LEIB UND SEELE Frederick Lau + AIRY

Fortis PC-7 Team Aeromaster Chronograph Seit über einem Jahrzehnt sind Fortis und die Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe Partner. Zum dreißigjährigen ­Bestehen des Teams brachte der Uhrmacher diesen limitierten königsblauen Chronographen mit Mini-Flugzeug-­ Formation heraus.


DIE

ZUM

HITS FEST NUR EINER VON ZEHN DEUTSCHEN SINGT ZU WEIHNACHTEN. DIESE GESCHENKE BRINGEN DIE GANZE FAMILIE ZUM JAUCHZEN.

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DIE BIRNE AN! WAS WÄRE, WENN … wir diesen Winter richtig typisch deutsche Weihnachten feiern wollten – wie ginge das? DER GEISTESBLITZ SAGT: Eine Um­ frage aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass es den meisten Deutschen zu Weihnachten recht gut gehen dürfte. Denn acht von zehn gehen auf den Weihnachtsmarkt. 12 Prozent hingegen beklagen, Weihnachten bedeute für sie puren Stress. Eine Theorie: vielleicht weil sie zu jenen gehören, die ihren empfohlenen Winterbedarf an Glühwein und gebrannten Mandeln nicht decken konnten. Eine andere Theorie: Die Ge­ stressten zählen zu jenen 14 Prozent, die an Heiligabend Weihnachtslieder singen – und sie alle fühlen sich von ihren weniger talentierten Mitsängern gepeinigt.


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IMPRESSUM

THE RED BULLETIN WELTWEIT

Aktuell ­erscheint The Red Bulletin in sieben Ländern. Das Cover der mexikanischen Ausgabe ziert Schauspielerin Cecilia Suárez, die im Interview erzählt, wie man eine Ikone wird – und bleibt. Mehr Storys ­abseits des Alltäglichen gibt’s auf: redbulletin.com

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Chefredakteur Alexander Macheck Stv. Chefredakteure Andreas Rottenschlager, Nina Treml Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (stv. CD), Miles English, Tara Thompson Head of Photography Eva Kerschbaum Deputy Head of Photography Marion Batty Photo Director Rudi Übelhör Textchef Andreas Wollinger Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Freie Mitarbeiter Jakob Hübner, Werner Jessner, Alex Lisetz, Stefan Wagner Grafik Marion Bernert-Thomann, Martina de ­Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Susie Forman, Ellen Haas, Tahira Mirza Head of Commercial & Publishing Management Stefan Ebner Publishing Management Sara Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Mia Wienerberger B2B-Marketing & Kommunikation Katrin Sigl (Ltg.), Agnes Hager, Teresa Kronreif Head of Creative Markus Kietreiber Co-Publishing Susanne Degn-Pfleger, Elisabeth Staber (beide Ltg.), Mathias Blaha, Vanessa Elwitschger, Raffael Fritz, Marlene Hinterleitner, Valentina ­Pierer, Mariella Reithoffer, Verena Schörkhuber, Julia Zmek, Edith Zöchling-Marchart Commercial Design Peter Knehtl (Ltg.), Sasha Bunch, Simone Fischer, Martina Maier, Florian Solly Anzeigenservice Manuela Brandstätter, Monika Spitaler Herstellung Veronika Felder Produktion Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Sabine Wessig Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Sandra Maiko Krutz, Nenad Isailović, Josef Mühlbacher Operations Michael Thaler (MIT), Alexander Peham, Yvonne Tremmel (Office Management) Abo & Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus ­Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), ­Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo) Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-0 Fax +43 1 90221-28809 Web redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Gerrit Meier, Dietmar Otti, Christopher Reindl

THE RED BULLETIN Deutschland ISSN 2079-4258 Länderredaktion David Mayer Lektorat Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy KirnbauerWalek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Country Project Management Natascha Djodat Media Sales Matej Anusic, matej.anusic@redbull.com Thomas Keihl, thomas.keihl@redbull.com Abo Abopreis: 21,90 EUR, 10 Ausgaben/Jahr, getredbulletin.com, abo@de.redbulletin.com Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, 90471 Nürnberg

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THE RED BULLETIN Schweiz, ISSN 2308-5886 Länderredaktion Nina Treml Lektorat siehe entsprechenden Eintrag bei Deutschland Country Channel Management Meike Koch Media Sales Marcel Bannwart (D-CH), marcel.bannwart@redbull.com Christian Bürgi (W-CH), christian.buergi@redbull.com

THE RED BULLETIN USA ISSN 2308-586X Länderredaktion Peter Flax (Ltg.), Nora O’Donnell Lektorat David Caplan Director of Publishing Cheryl Angelheart Country Project Management Laureen O’Brien Media Sales Todd Peters, todd.peters@redbull.com Dave Szych, dave.szych@redbull.com Tanya Foster, tanya.foster@redbull.com

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P RO M OT I O N

must-haves

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1  QUALITÄT SEIT 40 JAHREN

In den späten 1970er-Jahren experimentierten die Entwickler von Danner Boots mit einem neuen Textil auf dem Markt: GORE-TEX. Bis dahin hatte ­niemand die wasserdichte, atmungsaktive Membran in Schuhen verwendet. Vor 40 Jahren wurde das durch die Einführung des „Danner Light“ verändert. Zum Jubiläum gibt es nun die „40th Anniversary Edition“: perfekt für alle Adventure-Enthusiasten! danner.com

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2  OPTIMALES TV-ERLEBNIS

Die OLED-Fernseher von LG lassen ­keine Wünsche offen. Dank der außergewöhnlichen Technologie konnte die Tiefe der Displays reduziert werden. Neben perfekten Farben auf tiefstem Schwarz bieten die OLED-Fernseher auch herausragenden Sound. Nun übertrifft sich LG noch mal selbst: Der OLED TV 88Z9 ist der erste OLEDFernseher mit 88 Zoll Bildschirm­ diagonale und 8K-Auflösung. lg.com

3  EXZELLENTER SOUND

Mit dem Beats Solo³ Wireless Kopf­ hörer genießt du das volle Musikerlebnis. Einzigartige Akustik und das klare und ausgewogene Klangbild machen diesen Kopfhörer zum absoluten Must-have. Dank der Batterielaufzeit von bis zu 40 Stunden ist er der perfekte Begleiter. Den Kopfhörer gibt es in zahlreichen Farbkombinationen. Wer es knallig mag, sollte sich die neue Beats Club Collection ansehen. beatsbydre.com/de

4  TECHNIK TRIFFT DESIGN

Direkt aus dem Colmar-Archiv trägt die Kapselkollektion für die Winter­ saison 2019/20 den Namen „Technologic“, wie die legendäre Jacke der 1980er-Jahre. Stil und Technik bilden eine Einheit – die knalligen Jacken haben immer das gewisse Etwas. Die Kleidungsstücke überzeugen mit wasserabweisenden Daunen und der umweltfreundlichen Außenbehandlung Teflon EcoElite. colmar.it

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Perfekter Abgang

Wer schaffte es als Erster zum legendären Festball des Goodwood Festival of Speed in Süd­england? Die Kontrahenten waren Drift-Champion „Mad“ Mike Whiddett im Lamborghini Huracán und Rallye-Dakar-Sieger Eduard Nikolajew im 9,5-Tonnen-Truck. Wer das Nach­sehen hatte und mit Clown-Fliege zum Ball musste, siehst du im Video auf redbull.com.

Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 12. November 2019. 98

THE RED BULLETIN

PATRIK LUNDIN/RED BULL CONTENT POOL

Drunter und drüber


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Seit 70 Jahren steht die Frankfurter Allgemeine für die Freiheit im Denken.– Sie steht für die Vielfalt der Perspektiven. Für die Kraft der Fakten. Mit Tiefe und Intelligenz, mit sachlichem Blick und besonnenem Stil analysiert die Frankfurter Allgemeine das Geschehen und ordnet es ein. Demokratie beruht auf Freiheit. – Freiheit beginnt im Kopf.



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