GODFATHER OF HIP- HOP
Als DJ Kool Herc (Foto) den Hip-Hop erfand, war er 18 Jahre jung. Heute ist er vitale 67. Nur sein Look ist ganz der alte. Die komplette Geschichte: ab Seite 58.
Als DJ Kool Herc (Foto) den Hip-Hop erfand, war er 18 Jahre jung. Heute ist er vitale 67. Nur sein Look ist ganz der alte. Die komplette Geschichte: ab Seite 58.
„Game of Thrones“, „Stranger Things“, keine Frage: Tom Wlaschiha ist einer der gefragtesten Schauspieler Deutschlands. Nun debütiert er sogar im größten Schauspiel der Welt: Fußball! Im TVSerien-Event „Das Netz“ – drei Serien, die kunstvoll miteinander verwoben sind – spielt er einen skrupellosen Talentscout. Uns erzählt er vom spannendsten Match seines Lebens. „Das Netz“ könnte übrigens auch einem gewissen Robbie Williams gefallen. Denn auch er ist großer Fußballfan: Selbstironisch und ein wenig kokett erklärt er, warum er selbst nicht mehr in der Champions League des Pop spielen will. Und genau die ist irgendwie auch das Terrain von Tänzerin Luwam Russom. Die 26-Jährige ist Meisterin eines ganz speziellen Fachs: Sie ist tipptopp im Hip-Hop – auf Seite 58 nimmt sie uns mit in die Bronx.
IT’S ONLY
STOCK ’N’ ROLL Fotograf Ben Franke will eigentlich nur zu Freunden gehen – und trifft Extreme-PogoProfis, die vor seiner Linse hüpfen. Wo sie das tun? Ab Seite 50.
Euro. So viel war einem Sammler ein FilmRequisit aus der „Stirb langsam“-Reihe wert. Um welches es sich dabei handelt? Die Antwort: auf Seite 14.
Super Mario ist die beliebteste Gaming-Figur der Welt. Wetten, du weißt trotzdem nicht alles über ihn? Der Test: Seite 12.
Wie zwei Bewohner Vermonts auf gefederten Sticks ihren Alltag zur Hüpfburg machen
Serien-Star Tom Wlaschiha über Moral im Fußball und Drehtage in Ghana für das TV-Spektakel „Das Netz“
Der Berliner Fotokünstler Norman Konrad zeigt seine knallbunte Wunderwelt.
Der Regisseur verrät, warum sein Film „Rheingold“ keine Chance bei den Oscars hätte.
Queen of the Jungle reloaded: Die Freerunnerin ist die neue starke Frau an Tarzans Seite.
Der 48-jährige Popstar will nun ein Hotel im Stil seiner Kindheit bauen.
Warum Hip-Hop mehr ist als Rap-Musik und schlabbernde Hosen: ein Tanzkurs
Irene Kotnik überrollt MachoKlischees – und gründete die Bike-Community Petrolettes.
Tipps für ein Leben abseits des Alltäglichen
75 REISEN. Ein betörender Segeltörn zwischen Schweinen und Haien
80 BIOHACKING. Warum sich liebende Paare trennen sollten
84 LESESTOFF. Der Australier Jay Kristoff belebt das Vampire-Genre.
86 EVENT-SPECIAL. Zehn Jahre Red Bull Stratos – ein Ausflugstipp
88 UHREN. Wir nehmen uns richtig Zeit – und zwar ans Handgelenk.
92 BOULEVARD DER HELDEN. Michael Köhlmeier und die mutige Auto-Pionierin Clärenore Stinnes
GROSSE KINDER Männer auf Pogo-Sticks hüpfen haushoch durch Vermont. Warum? GROSSE PLÄNE Robbie Williams will dich ins Bett bringen – er plant sein eigenes Hotel. GROSSE FAHRT Wir setzen die Segel und schippern ins Paradies: auf die Bahamas. KONRADFotokünstler Norman Konrad vergoldet die Welt. Deswegen geht sogar der Fußballer Christoph Kramer vor ihm in die Knie.
Full Speed – und das Stufe für Stufe: Red Bull Monserrate Cerro Abajo ist mit einer Strecke von 2,4 Kilometern das längste innerstädtische Mountainbike-Downhill rennen der Welt. Die Route führt vom 3152 Meter hohen Monserrate, Bogotás Hausberg, hinunter in die kolumbianische Kapitale. Hier eine Bewegungsstudie von Tomáš Slavík aus dem Jahr 2020 – erster Platz für den Tschechen! Und somit ein Sprung auf der Karrieretreppe.
Instagram: @kevinmolanoph redbullillume.com
Bei Flut und Sturm bricht dieses Betongerippe die Wellen, die auf das Örtchen Tazacorte auf der Kanaren Insel La Palma zurollen. Bei Ebbe und Flaute bricht es das Sonnenlicht. Und dient Skateboardern so als teilbeschatteter Highway. Der vermeintliche Winzling am unteren Bildrand ist die einheimische Boarder Größe Abraham Cedrés – fotografiert von Jairo Díaz Dévora, der mit seinem Bild bei Red Bull Illume, dem weltweit größten Wettbewerb für Actionsport Fotografie, bis ins Halbfinale vorbretterte. redbullillume.com
Vierzehn Meter und fünf Finger, die einen Felsvorsprung umklammern, trennen Kletterer Daniel Fong noch vom Meer. Er stürzt nicht, er hüpft nur: Deep Water Soloing nennt sich das, wenn man vertikale Wände runterhopst. Und im Ernstfall vom Wasser aufgefangen – und von Dan Krauss fotografisch eingefangen – wird. dankraussphoto.com redbullillume.com
PALMA, MALLORCAKai Lenny – oder: Die Legende hebt wieder ab. Nach den Lockdowns und den damit verbundenen Phasen des Sofasurfens ist die hawaiianische Surf-Ikone, ganz nebenbei siebenfacher Weltmeister im Stand-up-Paddling, zurück. Am Wasser. Und hoch darüber. Hier spielt er in Nazaré, einem der legendärsten Surf-Hotspots der Welt, im Training mit einer Riesenwelle; und mit der Kamera spielt der Fotograf Christian Stadler.
Instagram: @stadlerphoto redbullillume.com
Kein Konsolen-Held ist beliebter als Nintendos schnauzbärtiger Installateur, ab 20. Oktober gibt’s ein neues Game. Wer die Idee zum Namen hatte, wann die Figur erfunden wurde und warum sie in einem Porno auftauchte.
Kilobits – mehr Speicherplatz brauchte „Super Mario Bros.“ 1985 nicht.
0Dollar bekam Mario Segale, Vermieter des ersten NintendoBüros in den USA, für seine Idee, die Figur Super Mario zu taufen. Ursprünglich sollte sie Jumpman heißen.
tauchte der vom Japaner Shigeru Miyamoto erdachte Mario erstmals auf – in dem Automatenspiel „Donkey Kong“.
Ausgaben (Stand: September) des monatlichen MarioCommunity-Magazins „The ’Shroom“ sind seit 2007 online erschienen.
Millionen Einwohner soll das fiktive Pilzkönigreich ungefähr haben, in dem Mario und sein Bruder Luigi unterwegs sind.
Millionen Euro spielte der Film „Super Mario Bros.“ mit Bob Hoskins 1993 ein. Bei einem Budget von 47,3 Mil lionen war Hollywoods erste Videospiel-Adaption ein Flop.
Dollar zahlte ein Sammler im Vorjahr für ein original verpacktes „Super Mario Bros.“-Steckmodul und machte es damit zum teuersten Videospiel aller Zeiten.
Teile umfasst die Lego-Version von Bowser, dem schlimmsten Gegner von Super Mario.
Jahre lang leiht US-Schauspieler Charles Martinet schon Mario und dessen Bruder Luigi seine Stimme.
Millionen Spiele aus der „Mario“-Serie wurden bis März 2022 verkauft, davon 40,24 Millionen allein von „Super Mario Bros.“ (1985). Das ist Konsolen-Weltrekord!
Wochen lang hielt sich Marios „Ground Theme“ Mitte der 1990er-Jahre in den US-Charts für Klingeltöne.
Pornofilme mit Ron Jeremy als Mario wollten 1993 am Erfolg mitnaschen. Nintendo kaufte die Rechte und ließ die „Super Hornio Brothers“ elegant verschwinden.
John McClanes Polizei-Dienstmarke aus „Stirb langsam: Jetzt erst recht“
„Was ist das?“, grummelt der abgehalfterte Cop. „Deine Marke!“, antwortet unwirsch der Chief. Und gibt Bruce Willis, hier als Detective John McClane, seinen Ausweis zurück. Denn der war eingezogen worden: der Dämon Alkohol. Doch nun ist ein neuer Terrorist am Start, und McClane wird amtlich für nüchtern erklärt. „Stirb langsam: Jetzt erst recht“, Teil drei des tödlichen Fünfteilers, kann beginnen. Und so kommt 1995 auch die goldüberzogene Messing-Marke, gebastelt von Requisiteur Tommy Tomlinson, in die Kinos. Bereits 1988 hergestellt, fand sie jedoch in den ersten zwei Teilen keine Verwendung. 2021 schließlich wurde sie für umgerechnet 22.000 Euro versteigert. Der Markensammler blieb anonym.
Bruce Willis, 67, Holly woodstar und GoldenGlobe-Gewinner, be endete dieses Jahr wegen einer Aphasie seine Karriere.Mit jedem Kauf, ganz egal ob in unserem Onlineshop, in der SNIPES APP oder in einem unserer Stores, sammelst du COINS , die du später in Rabatte umtauschen kannst.
Für bestimmte Aktivitäten, zum Beispiel für’s Posten von Fotos und Videos in der SNIPES APP, erhältst du HEARTS .
SNIPES
mit deiner SNIPES ID COINS und HEARTS und tracke deinen Fortschritt in der App
In der SNIPES CLIQUE bekommst du Pre-Access zu diversen Aktionen sowie exklusive, speziell reduzierte Preise. Things money can’t buy! Als SNIPES CLIQUE Member kannst du an Gewinnspielen für Konzerte, Events und Meet-and-Greets teilnehmen.
Community
deine Outfts mit der Community oder lasse dich inspirieren
immer und überall
mit
und ausgewählten
Releases
sind ausgeschlossen.
Jede will die Beste sein, jeder will gewinnen. So lehrt es nicht nur die Volkswirtschaftslehre, so lehrt es auch das Leben: Wettbewerbe, Pitches, Slams, wo man auch hin schaut. Immer geht es darum, sich gegen andere durchzusetzen. Aber bringt uns das wirklich weiter? Der antike Meisterdenker Platon bezweifelt das. Im fiktiven Inter view mit dem Philosophen Christoph Quarch erläutert er, warum Ehrgeiz gut, Konkurrenzdruck aber schädlich ist.
the red bulletin: Herr Platon, hatten Sie je den Ehrgeiz, der beste Philosoph Ihrer Zeit zu sein? platon: Selbstverständlich. Immer war es mir ein Anliegen, dem Ideal des Philosophen so nah wie möglich zu kommen. Meine griechische Sprache kennt dafür das Wort areté, was so viel bedeutet wie „Bestheit“. Wenn ein Messer gut schneidet, hat es Bestheit. Wenn ein Staat gerecht ist, hat er Bestheit. Möglichst weise zu sein war mein Ziel.
Pardon, aber das ist nicht, was ich meinte. Ich wollte wissen, ob es Ihnen wichtig war, besser als andere zu sein – also etwa Ihr Schüler Aristoteles oder Ihr Rivale Sokrates? Ah, ja, aber natürlich. Ich vergaß, dass Sie ein Neuzeitler sind. Wenn Sie vom „Besten“ reden, denken Sie im Vergleich. So nach dem Motto: „Von den Athener Philosophen war Platon der Beste. Der hätte auf dem Siegertreppchen ganz oben gestanden. Sokrates und Aristoteles hätten nur Silber und Bronze bekommen.“ Wir alten Griechen dachten aber anders. Für uns war nicht wichtig, wer besser als ein anderer ist, son dern wer der Vollkommenheit am nächsten kommt. Wer der Beste ist, bemisst sich nur am Ideal.
Aber ihr Griechen habt doch bei jeder Gelegenheit Wettkämpfe veranstaltet, bei denen es immer nur darum ging, wer der Beste ist. Eure Olympiasieger wurden wie Götter verehrt. Genau. Die Sieger wurden von uns wie Götter ver ehrt, weil sie den Göttern am nächsten kamen. Wenn, sagen wir mal, Diagoras von Rhodos den Faustkampf gewann, dann wurde er verehrt, weil er so stark wie Herakles war: die Inkarnation der vollkommenen Körperkraft. Die Prügelei im Ring diente nur dazu, herauszufnden, wer dem Herakles am nächsten kam.
Der war dann der Beste, der war der Gewinner. Nicht, weil er seine Gegner umgehauen hat, sondern weil er dem größten unserer Helden glich.
Wir sagen heute: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Würden Sie den Satz unterschreiben? Wenn Konkurrenz die Menschen anspornt, ihr Bestes zu geben und in ihrer Disziplin so gut wie möglich zu sein, dann ja. Denn dann motiviert sie dazu, das Beste aus sich herauszuholen. Doch wenn Konkur renten nur das Ziel verfolgen, ihre Gegner fertigzumachen, führt es sie zum Gegen teil. Dann werden die Wettkämpfer gemein: Statt ihr Bestes zu geben, entfesseln sie ihr Schlechtestes. Statt sich an ihren Möglichkeiten zu erfreuen, gieren sie nur nach dem Sieg. Das gilt auch für eure Wirtschaft. Da scheint mir die Kon kurrenz weniger das Geschäft zu be leben, als den Charakter zu verderben.
Aber auf dem Markt funktioniert das Konkurrenzprinzip doch. Wären Apple und Samsung nicht Konkurrenten, hätten wir nicht so tolle Smartphones. Ich wäre mir da nicht so sicher. Vielleicht hättet ihr noch viel tollere Handys, wenn die beiden sich zusammentäten, um das beste Ge rät aller Zeiten zu entwickeln. Ich habe festgestellt: Am besten sind Menschen nicht, wenn sie andere schlagen wollen, sondern wenn sie dafür brennen, eine Sache richtig gut zu machen. Wenn der Eros, die leidenschaftliche Begeisterung, sie packt. Ja, wer immer nur gewinnen will, verliert zuletzt sich selbst.
PLATON (428 348 v. Chr.) glaubte wie kein Zweiter an das Gute. Er war überzeugt davon, dass es im Wesen des Menschen liegt, ein gutes Leben führen zu wollen. „Gut“ bedeutete für ihn aller dings nicht, den Forderungen der Moral zu genügen, sondern das menschliche Potenzial zur vollen Entfaltung zu bringen bzw. im ganzheitlichen Sinne Mensch zu sein. Wie das gelingen kann, stellte er in seinen zahlreichen Dialogen dar, die durch eine glückliche Fügung vollständig erhalten geblieben sind. Heute gilt Platon als einflussreichster Denker der westlichen Kultur.
CHRISTOPH QUARCH, 58, ist deutscher Philosoph, Gründer der Neuen Platonischen Akademie (akademie-3.org) und Autor zahlreicher philosophischer Bücher. Zuletzt erschien „Kann ich? Darf ich? Soll ich? Philosophische Antworten auf alltägliche Fragen“, legenda Q, 2021.
„Konkurrenz mag ja das Geschäft beleben – doch sie verdirbt den Charakter.“
Unsere Mission ist es, die besten OutdoorProdukte zu entwickeln. Seit 1929 in vier Generationen mit Fokus auf Qualität, Funktion, Design und Nachhaltigkeit gefertigt.
Ohne Rad war er ratlos. Aber nur kurz: Hier erzählt Bike-Akrobat Fabio Wibmer, wie er nach seiner ersten schweren Verletzung die Monate der Ungewissheit bewältigte.
Fabio Wibmer ist hardcore: Der 27-jährige Biker aus Österreich sprang aus Helikoptern, balancierte sein Gefährt auf dem Geländer eines Staudamms und jagte Pisten hinunter, als hätte er Ski an den Füßen. Seine viral gehenden Videos sind belieb ter als die von Kim Kardashian beim Shopping: Die Schallmauer von einer Milliarde Clicks hat er bereits durchbrochen, und für das Video „Fabiolous Escape“ konnte er alle 99 Einwohner des Bergdorfs Oberpeischlach, aus dem er stammt, zur Mitwirkung mobilisieren.
Doch was macht ein radi kales Rad-Ass wie Fabio, wenn er einmal außer Gefecht gesetzt ist? Wie geht er damit um, wenn seine Leidenschaft ruhend gestellt wird? Wie er seine erste große Verletzung verkraftete und wofür er die Zeit seiner Ge nesung nutzte, erzählt er hier:
„Der Tag hatte ganz harmlos begonnen. Mein Kollege Alex und ich fuhren ein paar gemüt liche Trails bei uns hinterm Haus in Innsbruck. Wir wollten auch ein paar Clips drehen und dann frühstücken. Lässig setzte ich zu einem Sprung an, zwischen zwei Bäumen hindurch – ein Move, den ich schon zigmal locker hinter mich gebracht hatte. Ja, ich war schnell unterwegs, denn für diesen Sprung braucht man Speed. Und plötzlich knallte ich gegen einen der Bäume und fel mit voller Wucht auf die Schulter.
Es war nicht zu fassen! Ich blickte an mir runter und sah, dass das Schlüsselbein in einem schrägen Winkel wegstand. Es schaute echt nicht gut aus. Schnell stell te sich heraus, dass auch die Bänder in der Schulter gerissen waren und der Knöchel am rechten Fuß wieder gebro chen war. Resultat: drei Monate Zwangspause und die ernste Befürchtung der Ärzte, dass ich womöglich nie mehr auf meinem Niveau würde biken können. Ich musste zu Hause rumsitzen und war an Geräte angeschlossen, die meine Hei lung begünstigten. Ein schwerer Einschnitt für mich, denn wenn du von einem Tag auf den an deren nicht mehr tun kannst, wofür du brennst, ist das ein fach nur bitter.
Biker Fabio Wibmer, 27, über den Moment, der plötzlich alles veränderte
Da ich aber aus allem das Beste mache, begann ich, mich auf andere Aspekte meines Berufs zu konzentrieren: meine 2017 gegründete Bekleidungsmarke Nineyard, die ich mit zwei Freunden launchte. Kreative Aufgaben also, die meinen Kopf frei machten von dem Gedan ken, nicht aufs Rad zu können. Statt der Liebe zum Biken pfegte ich nun meine alte Liebe zum Design. Eine Tür hatte sich vor übergehend geschlossen. Aber anstatt grübelnd davorzusitzen, machte ich eben die daneben auf. Dank der Verletzung bin ich heute nicht nur Biker, sondern auch Modedesigner und Unternehmer.“
Da muss ich vorausschicken: 2018, während der Dreharbeiten zu ‚Fabiolous Escape 2‘ in Saalbach, hatte ich mir bei einem Sprung aus dem Helikopter das rechte Schlüsselbein gebrochen. Das nahm ich damals locker in Kauf, weil ich davor ewig verletzungsfrei gewesen war und die Reha nur zehn Wochen dauerte. Ebenso die Fußverletzung ein paar Monate später, die ich mir beim Motocrossfahren in Frankreich zu gezogen hatte. Doch nun hatte es mich ausgerechnet auf diese beiden Körperstellen geschmissen.
„MEIN ERSTES MAL“ IST DIE RED BULLETIN-PODCAST-SERIE, in der Heroes über ihre Anfänge sprechen. Diesmal erzählt Fabio Wibmer, wie er seine ersten Tricks auf der Fahrt zum Würstelstand lernte und ihm ein ganzes Dorf beim Videodreh half. Zu finden auf redbulletin.com/podcast, dem Podcast-Kanal von The Red Bulletin, und Plattformen wie Spotify.
Fabio Wibmer Mein erstes Mal – der Podcast„Lässig setzte ich zum Sprung an – doch da war dieser Baum …“
„Ich inszenierte das Thema ‚Lügen‘, da bot sich Münchhausen an. Die Kanonenkugel ist zwar nur aus Styropor, trotzdem war das Shooting ein Höllenritt: Mein Model musste 50 mal aus dem Stand in die Höhe springen, ehe das Bild perfekt war. Oder, um die volle Wahrheit zu sagen, 100 mal!“
„Das Auftragswerk für einen Sofa-Hersteller – meine Idee: Ich wollte das Möbelstück inszenieren wie eine dieser Zier-Schatztruhen in einem Wohnzimmer-Aquarium: Abtauchen in der Erholung, mit einem grellen Fisch als Meerwert
„Norman Konrad
„Red Bull-Mountainbiker und YouTuber Fabio Wibmer ist ein Medien-Profi, der gute Ideen sofort umsetzt. Die Bilder für seine Homestory waren rasch im Kasten. Und in der Kabine. Hier mag ich diesen Hell-Dunkel-Kontrast.“
„Verrückterweise kannte ich den Ski-Superstar Marcel Hirscher bis dahin gar nicht. Als Berliner waren mir die Berge nicht so nahe. Gerade deshalb fand ich dieses Shooting spannend: Hirscher, vor Alpenkulisse in Öl und auf Fliesen als Piste. Schneeweiß waren nur die Wände.“
„Die Moderatorin und Schau spielerin Palina Rojinski, unter anderem bekannt aus der RTL‑Show ‚Gipfel der Quiz giganten‘, sollte ich foto grafisch inszenieren. Und möglichst bunt sollte es sein. Also wurde es dieses Wimmel bild – ich mag es, wenn’s viel zu entdecken gibt.“
Leipzig, 2021
„Für das Foto mit dem damaligen RB Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer hatten wir kaum Zeit. Deshalb war es in der Vor bereitung wichtig, alle Blitzlichter richtig zu positionieren. Wirkt alles wie zufällig, war aber akribisch geplant.“
„Diesen netten Herrn hatte ich für eine Serie über Häuser von Fußball fans in Österreich besucht. Zum Abschied schenkte er mir noch eine Kaffeetasse, selbst bedruckt. Natürlich in Grün-Weiß, den Farben von Rapid Wien.“
Bangkok, 2013
„Dieses Foto entstand auf einer Südostasienreise – und zwar zu Silvester, weshalb auf dem Boden so viel Müll liegt. Meine damalige Freundin Birte und ich hatten in einer Bar ums Eck gefeiert und entdeckten zufällig vor einer Mall diesen dicken Fisch.“
„
In einer Zeit, als viele andere Fotografen anfingen, ihre Bilder zu entsättigen, wollte ich: Farbe, Farbe, Farbe!“ Norman Konrad
„Ich liebe es, wenn ein Bild Widersprüche vereint. Wie hier: Einerseits ist dieser Raum ein Kino – aber irgendwie auch eine Bibliothek. Eigentlich hatte ich Regisseurin Katja von Garnier, die unter anderem den Film ‚Ostwind‘ inszenierte, nur gebeten, sich auf einen Stuhl zu stellen. Der Vorschlag zu springen kam dann von ihr. Danke an dieser Stelle!“
Tom Schilling, Sido, Til Schweiger, Tim Mälzer – die Liste jener Persönlichkeiten, die der Berliner bereits vor seiner Linse platzierte, würde Alben füllen. „Ich arbeite gerne mit Menschen. Eine mei ner Stärken ist, ihnen schnell ein gutes Gefühl geben zu können“, sagt Norman Konrad, 46, den eine Freundin, die er mit 16 in seiner Geburtsstadt Gotha kennengelernt hatte, zur Fotokunst verführte. „Die hatte damals eine Lehrausbildung für Fotografe gemacht und brachte mich erstmals mit einer Kamera zusammen.“
Konrad richtete sich zu Hause eine Dunkelkammer ein, studierte Fotografe und Design in Bielefeld und assistierte Kristian Schuller: Von dem berühmten Modefotografen lernte er das Handwerk – stilistisch wollte er aber lieber einen anderen Weg einschlagen. „Ich mag es nicht, wenn Fotos schön sein sollen.“ Stattdessen hat er es lieber bunt und chaotisch. Das Auge soll arbeiten. Zu Konrads Kunden gehören Publikationen wie „Geo“, „Der Spiegel“, „Rolling Stone“ und The Red Bulletin. normankonrad.de
„Eben noch Bangkok, jetzt schon Berlin – bei der Dame handelt es sich wieder um meine Ex-Freundin Birte. Ich hatte sie öfter für Shootings eingesetzt, wie hier bei einer Werbeaufnahme für Trainingsjacken, die wir zu diesem Anlass zusammengeknüpft hatten. Manch mal hab ich eine Idee im Kopf und merke später, sie funktioniert nicht. Doch diese Verbindung hielt.“
„Das Shooting mit Yello fand an meinem Geburtstag statt. Da wollte ich ursprünglich nicht arbeiten. Aber eigentlich war es dann gar keine Arbeit, Dieter Meier, den Herrn im Vordergrund, und den hintergründigen Boris Blank im Café Einstein zu fotografieren. Denn die Songs von Yello sind für mich eine schöne Jugenderinnerung.“
Fatih Akin, 49, ist einer der erfolg reichsten deutschen Regisseure. Dem gebürtigen Hamburger, Sohn türkischer Einwanderer, gelang schon mit seinem vierten Film 2004 der Durchbruch. „Gegen die Wand“ wurde bei den Filmfestspielen Berlin mit einem Goldenen Bären ausge zeichnet. Es folgten „Soulkitchen“, „Tschick“ und „Aus dem Nichts“ mit Hollywood-Star Diane Kruger – ein Film, der 2018 bei den Golden Globe Awards zum besten fremdsprachigen Film gekürt wurde. Eben hat Akin „Rheingold“ fertiggestellt – ein Epos, das die Geschichte von Giwar Hajabi erzählt, besser bekannt als Xatar. Der Gangsta-Rapper saß fünf Jahre im Gefängnis, nachdem er 2009 mit Komplizen einen Geldtransporter überfallen und Gold im Wert von 1,7 Millionen Euro geraubt hatte. Kurz gesagt: keine ganz einfache Persönlichkeit.
the red bulletin: Herr Akin, was hat Sie an der Lebensgeschichte von Xatar fasziniert?
Fatih a kin: Sie ist einzigartig, fast schon mythologisch: Er wurde im Iran während einer Bombardierung in einer Höhle geboren, seine erste Kindheitserinnerung ist das Gefäng nis, in das seine kurdischen Eltern im Irak kamen, als er drei Jahre alt war. Sein Vater ist Musiker, und seine Mutter gilt vielen Kurden als
Heldin. Sie kommen als Asylbewer ber nach Deutschland. Giwar wächst im Bonner Ghetto auf, wird krimi nell und nimmt später im Gefängnis Songs auf, in denen er sein Leben refektiert. Damit wird er als Rap per erfolgreich. So eine Geschichte kannte ich bis dahin nicht.
Als Vorlage diente Ihnen seine Autobiografe „Alles oder nix“. Wie frei waren Sie beim Dreh? Gar nicht so frei. Xatar hat einen großen Freundes- und Bekannten kreis, die zum Teil im Film vor kommen, und mitunter wollten sie anders dargestellt werden. Und ich musste ihnen dann sagen, dass das dramaturgisch nicht anders geht. Das war ein heikler Akt. Am Ende ist alles gut ausgegangen, aber ich werde mir zweimal überlegen, ob ich noch mal etwas mache mit lebenden Vorlagen.
Wie gelingt die Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen, zum Teil schwierigen Charakteren? Zuerst einmal proftiere ich davon, dass ich schon viele Filme gemacht und mir dadurch einen Ruf erworben habe. Damit bringen die Menschen schon mal die Bereitschaft mit, mit mir zu arbeiten. Ich glaube, darüber hinaus spüren sie meine Leidenschaft; obwohl das so ein Klischeewort ist, ich nenne es lieber Konzentration. Wer sehr konzen triert ist, entwickelt auch eine Kraft. Es ist diese Kraft, mit der ich Men schen mitreißen kann. Und: Man muss Menschen gern haben oder sie zumindest respektieren.
Dass Xatar ein Gewalttäter ist, hat Sie nicht gestört?
Er war ein Gewalttäter, sonst säße er ja noch im Gefängnis. Er hat seine fünf Jahre abgesessen. Ich glaube schon an Moral. Xatar hat amora lisch gehandelt, er hat ja Leute zum Teil schwer verletzt. Aber es gibt ver schiedene Narrative: Einerseits gibt es Gesetze und Strafgerichte, und ich bin froh, dass es sie gibt. Aber nur weil der Gesetzgeber es sagt, leben nicht alle danach. Für Gangs ter gilt das Gesetz der Straße, des schnellen Geldes, der Gewalt.
Sehen Sie nicht das Risiko, mit Ihrem Film so ein Leben über Gebühr zu glorifzieren?
Das ist nicht die Absicht. Meine Absicht ist es, zu unterhalten. Ich habe versucht, Xatar kritisch zu be leuchten. Ich habe nichts beschönigt. Wenn irgendwelche Kids sagen, ich will auch einen Goldtransporter überfallen und darüber rappen, dann glaube ich das nicht. Und wenn es das doch gibt, dann sind die Hintergründe dafür komplexer.
Sie sind Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die die Oscars vergibt. Hat Ihr Film Chancen bei den Oscars? Nein.
Warum nicht?
Wir haben den Film gar nicht ein gereicht, weil er nicht rechtzeitig fertig geworden ist. Außerdem ist „Rheingold“ das kritische, aber auch liebevolle Porträt einer Männer gesellschaft mit all ihren patriar chalen Wertevorstellungen. Das ist nicht gerade das, was die Academy derzeit auszeichnet.
„Rheingold“ läuft ab 27. Oktober im Kino. Info: warnerbros.de
Interview NICOL LJUBIC Foto LINDA ROSA SAALhat die Lebensgeschichte des Gangsta-Rappers Xatar verflmt, der nach einem Überfall ins Gefängnis kam. Und von dort aus reich und berühmt wurde.
Eine schmucklose Turnhalle in WienHietzing: Hazal Nehir schwingt sich am Seil wie an einer Liane, kämpft sich über und durch präzise drapierte Hindernisse. Die 28-Jährige ist eine der bekanntesten Freerunnerinnen der Türkei – und jetzt Tarzans neue Jane. Und was für eine!
Der Dschungel-Klassiker wird derzeit in Zusammenarbeit von Terra Mater Studios, Shingle Media und Friendly Fire als Serien-Neu fassung produziert. Und Hazal ist der Mensch hinter der rein computer animierten Hauptdarstellerin: Jede ihrer Bewegungen wird vom schwar zen Motion Capture Suit, den sie trägt, in Rechner eingespeist, um die Moves im Film realistisch erscheinen zu lassen.
the red bulletin: Autor und Regisseur Andy Briggs will Jane in seinem „Tarzan“-Remake nicht als ängstliche Stadtmaus dar stellen, sondern als emanzipierte, selbstbestimmte Frau. Wie wohl fühlst du dich in der Rolle? hazal nehir: Ich fnde es toll, zum ersten Mal ist Jane ein richtiger Action Hero. Sie ist ein Kind von der Straße, aber mehr im Sinne von street-smart, nicht herunter gekommen oder kriminell. Sie be wegt sich gerne draußen, liebt es, ihre Komfortzone zu verlassen, und stürzt sich ins Abenteuer.
Hinzu kommt, dass Jane zum ersten Mal nicht weiß sein wird. Ja, das zu verkörpern macht mich unglaublich stolz. In meiner Kind heit gab es in den Medien fast nur weiße Frauen. Und plötzlich wünschst du dir als junge Türkin, blond zu sein und helle Haut zu haben – was absurd ist. Aber je älter ich wurde, desto mehr habe ich diese Mechanismen durchschaut. Doch dieses Gefühl, nicht dem Ideal zu entsprechen, bleibt lange in dir.
Siehst du dich dadurch jetzt in einer Vorbildposition?
Das ist tatsächlich ein wichtiger Motivator für mich, speziell als Athletin: zu wissen, ich kann junge Frauen inspirieren. In der Free running-Szene sind zwar alle offen und aufgeschlossen, doch kommen auf tausend Männer nach wie vor nur zwanzig Frauen. Und momen tan erreiche ich primär auch nur jene, die sich ohnehin für Parkour interessieren. Wenn aber jemand wie ich im Mainstream stattfndet, kann das etwas bewegen. Da geht es in weiterer Folge nicht zwingend nur um Sport, sondern generell darum, zu zeigen, dass Frauen auf allen Ebenen genauso schlau, stark und schnell wie Männer sein können.
Heißt das, Jane wird sich diesmal nicht im eleganten Kleidchen durch den dichten Dschungel schwingen?
Beim Dreh für den Trailer trug ich einen speziellen Anzug, der alle meine Bewegungen getrackt und aufgezeichnet hat. Die Serie wird
ein hyperrealistischer Mix aus echter und digitaler Welt. Ich bin grund sätzlich kein Fan von Kleidern, son dern lieber casual in Baggy-Hosen unterwegs.
Und Tarzan? Immerhin trug er bisher einen Lendenschurz, also quasi einen Rock … Ich bin gespannt, wie sie ihn schluss endlich darstellen. Vielleicht bewegt man sich überhaupt weg von der Idee „Frauen tragen das, Männer das“. Solange man nicht mit dem Rock an einem Ast hängenbleibt, ist ja völlig egal, was man anhat.
Was waren die größten Heraus forderungen für dich am Set? Natürlich die Schauspielerei (lacht) Der Rest hat in erster Linie einfach nur Spaß gemacht. Andy Briggs, der Regisseur, war super und hat mir sehr dabei geholfen, mich in der Rolle zurechtzufnden und wohlzufühlen.
Von wem hast du dich früher inspirieren lassen? War Tarzan sogar ein Held deiner Jugend? Instinktiv habe ich immer schon mehr nach weiblichen Heldinnen gesucht. Es gab eine Tanzshow im türkischen Fernsehen, und da war diese Frau, Aydan hieß sie, die war der Wahnsinn. Sie war Breakerin, machte Headspins, Powermoves –rückblickend war sie wahrscheinlich mein erstes Idol. Tarzan mochte ich tatsächlich auch, und wäre er eine Frau gewesen, hätte mir die Geschichte noch besser gefallen. Mittlerweile gibt es zwar mehr weib liche Vorbilder in den Medien, aber da ist noch viel Luft nach oben.
Immerhin bist du bald eine davon. Stimmt, du hast recht – wie cool!
In der Serien-Neuauflage von „Tarzan“ soll es um (und gegen) Umweltzerstörung, illegale Abholzung und Wilderei gehen. Instagram: @hazalnhr
ist eigentlich Freerunnerin. Nun spielt sie in einem SerienRemake von „Tarzan“ dessen Begleiterin Jane – endlich als starke Frau. Der Talk mit der neuen Dschungel-Queen.
Da ich das Glück hatte, die Karriere zu erleben, die ich erlebt habe, kann ich auch einfach mal Dinge tun, die nichts mit Musik zu tun haben.
Wie dürfen wir uns Sie beim Malen vorstellen?
Interview MARCEL ANDERSWir sprechen mit Robbie Williams mitten im Urlaub: drei Wochen Süd frankreich mit Ehefrau Ayda Field und den vier Kindern. Doch so richtig entspannen kann der 48-jährige Sänger nicht. Statt mit der Familie am Strand zu spielen, gibt er Inter views zu seinem neuen Album „XXV“, einer Best-of-Sammlung mit orchestralen Fassungen seiner größ ten Hits wie „Kids“ oder „Angels“ anlässlich seines Dienstjubiläums: 25 Jahre ist es her, dass sich der Brite von Take That lossagte und mit einem eigenen Album als Solokünstler durchstartete. Beim Talk auf der Couch seiner Ferien wohnung bei Nizza trägt Robbie Williams offenes Hemd zu weißer Leinenhose – und gibt sich auch sonst überraschend offenherzig.
the red bulletin: Was ist das für ein Gefühl, auf 25 Jahre als Popstar zurückzublicken?
robbie Williams: Es ist in erster Linie ein Gefühl der Erleichterung. Einfach weil ich ein Mensch bin, der wahnsinnig viel will und sich nicht mit dem begnügt, was er hat. Wäre mir diese Karriere versagt geblieben, wäre ich heute am Boden zerstört.
Sie als großer Fußballfan – mit welchem Verein würden Sie Ihre Karriere vergleichen?
Mit Everton. Ich bin noch in der höchsten englischen Spielklasse, aber mir fehlen die ganz großen Er folge, und ich brauche Hilfe. (Lacht.)
Sie sehen sich also nicht mehr in der Champions League in Konkurrenz mit den Billie Eilishs und Taylor Swifts dieser Welt? Richtig. Mir fehlt der Sauerstoff, um da mithalten zu können. Das ist eben so, wenn man älter wird. Popmusik ist die Welt der jungen Leute. Mein einziger Vorteil ist, dass mein Publi kum noch physische Tonträger kauft.
Sie verdienen also noch Geld mit dem Verkauf von CDs? In der Tat. Und dafür bin ich dank bar. Vor ein paar Jahren hatte ich einen Weihnachtssong als Stream veröffentlicht. Ich rief den Typen an, mit dem ich ihn geschrieben hatte, und wollte wissen, wie er läuft. Seine Antwort war: „Oh, fantastisch –zwölf Millionen Streams.“ Ich dachte: „Wow, das klingt ja toll.“ Dann habe ich nachgerechnet und stellte fest, dass das etwa 6000 britischen Pfund entsprach. Das sagt alles über die heutige Musikindustrie.
Klingt nach Ausbeutung Und wie! Aber das sind nun mal die aktuellen Gegebenheiten. Insofern schätze ich mich sehr glücklich, dass ich noch das alte Musikgeschäft kenne; dass ich einer der Letzten war, die erleben durften, was es hieß, ein richtiger Popstar zu sein.
Mittlerweile malen Sie auch viel. Im Mai hatten Sie Ihre erste Vernissage. Wie ist sie gelaufen? Es war wahnsinnig aufregend, ein großer Spaß. Ich fnde Kunst sexy, und mich damit zu befassen ist gut für meine mentale Gesundheit.
Das dauert den ganzen Tag. Da schließe ich mich mit meinem Kum pel Ed (Innenarchitekt Ed Godrich; Anm.) in meiner Garage ein, wir hören Rave-Musik und verlieren uns in der Kreativität.
Defnitiv. Und ich habe noch eine Menge anderer Sachen vor, zum Beispiel ein Hotel zu bauen. Da will ich auch die Inneneinrichtung über nehmen, das gastronomische Kon zept entwickeln und das Entertain ment-Programm zusammenstellen.
Und wo soll das Hotel stehen? In Dubai – dem gefragtesten touris tischen Reiseziel der Welt.
Erzählen Sie mehr.
Mein Plan ist, die Kultur der britischen Arbeiterklasse der Siebziger jahre zu adaptieren und chic zu gestalten. Ich möchte das, was ich in meiner Kindheit an Orten wie Blackpool, Skegness, Scarborough oder Bridlington (bekannte Badeorte an Englands West- und Ostküste; Anm.) erlebt habe, neu aufleben lassen – eben die Tradition der Piers und solch monumentaler Gebäude wie des Blackpool Tower. Das sind Sachen, an die sich Millionen von Engländern noch gerne erinnern. Daran möchte ich anknüpfen – und zwar so, dass es auch anspruchs vollen Urlaubern gefällt.
Weitere Informationen zu Robbie Williams und seinen Tour-Daten: robbiewilliams.com
ist nicht Billie Eilish und nicht Taylor Swift. „Pop ist die Welt der Jungen“, sagt der Superstar kokett, bringt ein Best-of-Album heraus – und wird ganz einfach Hotelier!
Deutschlands Gesicht in Hollywood: Wlaschiha ist einer der bekanntesten Schauspieler des Landes und ein Hauptdarsteller in „Das Netz“.
Spätestens seit seiner Rolle in „Stranger Things“ ist Tom Wlaschiha ein international gefragter Schauspiel-Star. Jetzt glänzt er in der Serie „Das Netz“ als skrupelloser Talentscout.
Interview SASKIA JUNGNIKL GOSSYMatthias Hartmann und Plinio Bachmann fungierten als Kreatoren, Andreas Prochaska („Das Boot“), sein Sohn Daniel, Rick Ostermann sowie Volfango De Biasi und Lorenzo Sportiello führten Regie: Das Serien-Event „Das Netz“ schildert ein fktives Szenario über die korrupten Machtstrukturen im internatio nalen Spitzenfußball. Eine „Welt ohne Grenzen“ nennt es Schau spieler Tom Wlaschiha. Er ver körpert in der Serie von Red Bull Media House, Beta Film, ARD Degeto, ServusTV und RAI einen fesen Talentscout.
the red bulletin: Was ist Fußball für Sie?
tom wlaschiha: Entertainment.
Gibt es einen Lieblingsverein?
Ich halte es mit den Underdogs. Was den Vorteil hat, tatsächlich mitfebern und sich über einen eher unwahrscheinlichen Erfolg richtig freuen zu können. Frei burg ist mir in der Bundesliga sympathisch, obwohl die ja mitt lerweile ein Geheimfavorit sind.
Um eine Metapher zu bemühen: Was war bisher das Spiel Ihres Lebens?
Es fndet jeden Tag statt. Ich hoffe nur, ich werde nicht zu früh ausgewechselt.
Ihr schönstes Tor?
Da bin ich froh, dass Sie mich nicht nach meinen Fouls fragen.
Als Schauspieler in derselben Rolle, aber in mehreren unterschiedlichen Geschichten mitzuspielen hat Wlaschiha gereizt. Hier mit Farba Dieng (o.) und Itay Tiran (u.) bei den Dreharbeiten für „Das Netz“.
Die weitere hochkarätige Besetzung: Amanda Abbington, Angel Coulby, Gaetano Bruno und Alberto Paradossi
Ansonsten glaube ich, dass es beruflich wie privat vor allem um eine gute Kondition geht, um über die 90 Minuten durchzuhalten.
Sie wussten ja relativ früh, dass Sie Schauspieler werden wollen – wie kam das?
Mir war klar, dass ich etwas Krea tives machen wollte, und Theater und Film haben mich fasziniert.
Aber es ist natürlich unmöglich, mit fünfzehn zu erfassen, was der Beruf alles mit sich bringt und was es wirklich bedeutet, als Schauspieler zu arbeiten.
Was ist heute das Faszinierende an Ihrer Arbeit?
Da gibt es eine Menge Aspekte. Erst mal liebe ich es, zusammen mit anderen Leuten Geschichten zu erzählen und damit ein Publi kum im besten Fall gut zu unter halten. Und für den Adrenalin spiegel ist der Job auch ganz gut, weil jede neue Rolle eine Her ausforderung ist und man vorher nie weiß, ob es funktioniert.
Und natürlich macht es Spaß, an Orten zu drehen und zu arbeiten, wo andere Leute Urlaub machen. Und dann ist da die Vielfältigkeit des Berufs. Ich brauche immer ein bisschen Abwechslung, sonst wird mir schnell langweilig. Gerade in den letzten Jahren habe ich viele neue Facetten des Jobs ausprobiert wie Lesungen, Moderationen oder Podcasts.
Warum war „Das Netz“ für Sie als Schauspieler attraktiv?
Es ist ein sehr ambitioniertes Projekt, und ich fand die Idee, als Schauspieler in derselben Rolle in mehreren Geschichten mitzuspielen, sehr spannend. Zumal Rick Ostermann und Andreas Prochaska Regisseure sind, die ich sehr schätze und mit denen ich schon vorher gearbeitet hatte. Am über raschendsten war für mich übrigens, dass beim Dreh alles ziemlich gut funktioniert hat.
Was bleibt Ihnen sonst von den Dreharbeiten in Erinnerung?
Die schönsten Drehtage für mich waren die in Ghana. Wir haben zwei Wochen in Accra ver bracht und dort mehrere Szenen gedreht. Das bunte Durcheinander einer afrikanischen Großstadt war eine perfekte Kulisse. Für mehrere Szenen waren Jugend liche als Statisten besetzt, die richtig gut am Ball waren. Oder besser gesagt, an der Plastikfasche, denn echte Bälle sind dort Mangelware. Die Produktion hatte aber jede Menge Fußbälle dabei und hat die am Ende an die Kids verschenkt. Die haben sich so darüber gefreut, dass mich das sehr nachdenklich gemacht hat.
Sehen Sie Fußball heute mit anderen Augen?
Dass Proffußball kein lustiges Ballspiel ist, sondern ein knall hartes Geschäft, das war mir auch vorher klar. Das Erschre ckende ist eigentlich nur immer wieder, dass es offenbar keine moralischen oder ethischen Grenzen mehr gibt, wenn es ums Geschäftemachen geht. Aber das zeichnet unsere Gesellschaft ja in vielen Bereichen aus.
Ihre Rollen in „Game of Thrones“ und „Stranger Things“ haben Sie zum internationalen Star gemacht: Wie hat das Ihr Leben verändert?
Ich werde defnitiv nach mehr Selfes und Autogrammen gefragt, und die Zahl der Rollenangebote hat sich zum Glück erhöht, ansonsten fühlt sich das Leben so ziemlich an wie vorher.
Erinnern Sie sich an einen Mo ment, der Ihnen einiges an Mut abverlangt hat, dann aber für Ihre Karriere prägend war?
Rückblickend war es eine sehr gute Entscheidung, vor 15 Jahren mal wegzugehen aus Deutsch land und nach London zu ziehen. Ich war relativ pleite, habe mich aber durchgeschlagen und einen tollen Agenten gefunden, ohne den ich heute sicher nicht da wäre, wo ich bin. Ich wusste immer, dass das, was ich tue, mir großen Spaß macht. Klingt banal, ist aber meiner Meinung nach essenziell. Natürlich hatte ich auch lange Durststrecken ohne Jobangebote und wusste manchmal nicht, wie es weiter geht. Dann bin ich halt ab und zu einen Umweg gegangen und habe die Erfahrung gemacht, dass man da auf ganz unerwartete Dinge treffen kann.
Haben Sie einen Rat an jene, die gerne SchauspielerInnen werden möchten?
Ich würde unbedingt dazu raten, auf eine Schauspielschule zu gehen. Das Handwerk, das man dort lernt, ist immer ein gutes Back up. Außerdem sollte man sich klar machen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Oscar zu gewinnen oder Millionär zu werden, etwa bei null liegt. Wenn man dann noch Lust hat, mitzuspielen, dann würde ich’s versuchen.
geboren 1973 in Dohna (Sachsen) in der damaligen DDR. Nach dem Mauerfall verbrachte er ein Schuljahr in den USA, später studierte er Schauspiel in Leipzig und spielte ab 1999 kleine TV-Rollen. Sein internationaler Durchbruch nach Castings in London kam 2015 mit seiner Rolle als Jaqen H’ghar in „Game of Thrones“, darauf folgte die Serie „Stranger Things“.
Tom Wlaschiha über die holprigen Anfänge einer steilen KarriereWir erreichen den Ausnahmeschauspieler Tobias Moretti („Das finstere Tal“, „Die Hölle“, „Jedermann“) bei Dreharbeiten in Südtirol und auf Elba. Dort nimmt sich der 63 Jährige Zeit für unseren kurzen Fußball Talk. Ab 28. 10. erwartet uns auf der ARD Mediathek bzw. ab 17. 11. im Ersten ein Serien Thriller über Fußball, Doping und die Vermu tung, dass nur die Lüge wahr ist.
the red bulletin: Wann hat Sie mal jemand zurückgepfffen?
Tobias Moretti: Ich werde stän dig zurückgepfffen, meistens vom Kauf einspuriger, zweispuriger und zwillingsbereifter Fahrzeuge.
Was war das Spiel Ihres Lebens? Schwer zu sagen, wo und was es war, aber ich glaube, am Wiener Burgtheater.
Abseits – was ist das? Ich habe ein halbes Leben gebraucht, bis ich die Abseitsregel verstanden habe – und jetzt, wo ich endlich so weit bin, gibt’s den Videobeweis.
Tobias Moretti ist das österreichische Aushängeschild des internationalen Serienprojekts. Wie steht der Schauspieler zu den großen Themen von „Das Netz“? Warnungen, Abseits und ewiges Leben.
Wofür haben Sie metaphorisch zuletzt die Gelbe oder Rote Karte bekommen?
Ich habe öfter die Gelbe bekom men und die eine oder andere Warnung vom Leben, vom Schicksal – und dazwischen immer Glück gehabt.
Was war Ihr „schönstes Tor“ bzw. Ihr größter Überraschungssieg? Mit sechzehn, siebzehn oder so ist mir, dem aushilfsweise eingewechselten Fußballfremden, ein Fallrückziehertor gelungen. Nie mehr wieder ist mir Ähnliches widerfahren.
Es ist ein zentrales Thema in der Serie „Das Netz“ – möchten Sie gerne ewig leben?
Nein, auf keinen Fall. Alles, was das Leben ausmacht – Freude, Schmerz, Glück, Genuss –, ist deshalb so kostbar, so unwieder holbar, weil das Leben endlich ist. Wer der irdischen Begrenzt heit die Kategorie der Ewigkeit überstülpen will, wird hoffentlich scheitern in seiner unerträglichen Dekadenz – oder langweilt sich zu Tode.
Tobias Moretti geboren 1959 in Gries am Brenner in Tirol als ältester von vier Söhnen. Er hat Komposition studiert (macht mit seiner Ehefrau Julia, einer Oboistin, Hausmusik) – und ist diplomierter Landwirt.
Zwei der drei Kinder, Antonia und Lenz, sind ebenfalls im Schauspiel zu Hause.
Tobias Moretti, 63, seit vier Jahrzehnten ein vielfach prämierter Film- und Theaterschauspieler. Tobias Moretti spielt den Dopingjäger Georg Trotter, hier mit seiner Ehefrau Diana Trotter, einer Journalistin – verkörpert von der Britin Angel Coulby.Frage 1
Frage 2
Um nach der Sommerpause schneller sein Idealgewicht zu er reichen, verspeist Niklas Süle von Borussia Dortmund während der Saisonvorbereitung Eier von Band würmern, die ihm beim Abnehmen helfen sollen.
Der Stürmer Erling Haaland trägt vor dem Zubettgehen eine Spezialbrille, die das Blaulicht von Handy oder Fernseher heraus fltert. Dadurch kann der Star Kicker von Manchester City besser einschlafen, und sein Körper regeneriert sich schneller.
Frage 4
Weil der Körper mit kaltem Wasser schneller regeneriert, hat Bayern Prof Jamal Musiala in seinem Haus in München alle Warmwasser leitungen stilllegen lassen. Somit ist er gezwungen, jeden Morgen eiskalt zu duschen.
Im Serien-Event „Das Netz“ dreht sich alles um Geld, Macht und Leistungssteigerung. Aber wie sieht’s im Fußball wirklich aus?
Das Quiz: Sind diese elf Anekdoten Realität oder Fiktion?
Die deutsche Torfrau Merle Frohms verwendet Handschuhe, die auch NASA Piloten auf ihren Weltraum Missionen tragen. Weil das Mate rial leichter ist, kann sie bei einem Schuss aufs Tor die Hände schneller in die Höhe reißen.
Frage 6
In der NFL ist der Umzug von Teams in eine andere Stadt nichts Ungewöhnliches. Im Fußball eigent lich schon. Trotzdem zog 1951 der belgische FC Namur nach Monaco, um Steuern zu sparen und mehr Geld zu verdienen. Seitdem heißt der Verein offziell AS Monaco
Frage 9
2021 rebellierten zwölf Fußball vereine gegen die UEFA. Ihr Plan: eine eigene Super League. Dafür sollten die Vereine insgesamt 3,5 Milliarden Euro bekommen. Erst nach heftigen Fan Protesten wurden die Pläne aufgegeben.
Frage 8
Serge Gnabry hat auf Rat eines Neuroathletik Trainers mit dem Klavierspielen angefangen, weil das Hirnareale neu miteinander verknüpft. Und das wiederum führt dazu, dass der Bayern Stürmer auch auf dem Rasen besser wird.
Frage 11
Fans von Manchester City trugen in einem Pilotprojekt Hightech Fanschals, die Herzschlag und Gefühlsausbrüche aufzeichnen. Damit möchte der Verein besser verstehen lernen, wie seine An hänger ein Spiel erleben.
falsch,
falsch,
falsch,
Frage 7
Der FC Liverpool arbeitet mit einem IT Unternehmen zusammen, das Verletzungen von Spielern vorhersagen kann. Künftig kann künstliche Intelligenz sogar verraten, wie Gegner auf bestimmte Spielsituationen reagieren werden.
Frage 10
2009 manipulierten Hacker bei einem Spiel der isländischen Liga in der 74. Minute das Flutlicht. Das Spiel wurde daraufhin beim Stand von 2:2 abgebrochen. Zuvor hatten Unbekannte eine Million Euro auf ein Unentschieden gesetzt.
Auflösung:1.wahr,2.falsch,3.wahr,
Barça Neuzugang Robert Lewan dowski beginnt beim Essen mit dem Nachtisch, isst dann die Vorspeise und zuletzt das Haupt gericht. Der Grund: Der Körper eines Spitzensportlers verdaut Kohlen hydrate schneller als Proteine. Frage 3 Frage 5Valerie Huber ist Taekwondo-Schwarzgurt trägerin, ist Skirennen gefahren, kann reiten und fechten. Ob sich die Schauspielerin auch für Fußball begeistert?
Nach Franz Klammers Ehe frau Eva in „Klammer – Chasing the Line“ und dem Model Vanessa in der Netfix-Serie „Kitz“ ver körpert die 26-Jährige in der Serie „Das Netz“ die diplomierte Physiotherapeutin Eva Rieper. Das Credo ihrer Figur ist, dass geschundene Fußballerkörper mit professioneller Unterstützung von selbst heilen – und sie ahnt, dass gewisse Methoden faul sind. Aber jetzt: Let’s talk soccer!
the red bulletin: Was war das wichtigste Match in deinem Leben?
valerie huber: Ich würde sagen: mein erstes Skirennen.
Du bist ja ausgebildete Skilehrerin. Bist du ein Competition Typ? Macht es dir Spaß, dich mit anderen zu messen?
Ich war als Teenie sehr kompetitiv. Ich wollte immer die Schnellste sein und bei Sportbewerben ge winnen. Das versuche ich heut zutage eher zurückzuschrauben, weil es dich nur unnötig unter Druck setzt und Stress bereitet. Übertragen wir dein Leben einmal aufs Fußballfeld. Welche Position spielst du? Wahrscheinlich wäre ich eine Stürmerin. Ich reagiere oft schnell und impulsiv, und da kann auch das eine oder andere Mal eine freche, unpassende Meldung
kommen. Ich denke, man sollte als Selbständige eher auf der stürmischeren, zielstrebigeren Seite sein. Da ist wenig Platz fürs Zurücklehnen und Abwarten, bis einem der Ball zugespielt wird.
Verfolgst du Fußballmatches? Ich muss zugeben, eigentlich
nicht. Ganz selten mit meiner Mama, wenn eine WM oder EM stattfndet. Ich habe keinen Fuß ballklub, den ich unterstütze. Wobei, warte
… dein Freund Paul Pizzera ist Fan von … natürlich! Ich bin selbst verständlich großer Sturm-GrazFan. (Lacht.)
Schaust du dir auch Österreichs Nationalmannschaft an? Ja, manchmal, obwohl es in Österreich, was Erfolge betrifft, leichter ist, Ski-Fan zu sein als Fußballfan.
Valerie Huber versucht als Physiotherapeutin Eva Rieper, den Spielern den Schmerz zu nehmen.
Valerie Huber geboren 1996 in Wien. Ihre Kindheit verbrachte Huber u. a. in Uganda, der Elfenbeinküste und in den USA, weil ihr Vater in der Entwicklungszusammenarbeit tätig war. 2015 war Huber im Wiener Volkstheater in „Ein Sommernachtstraum“ zu sehen –noch vor ihrem Abschluss auf der Schauspielschule. Darauf folgten diverse Rollen für Kino und TV.
Ab 28. 10 ist Valerie Huber online first in der ARD Mediathek und ab 17. 11. im Ersten in „Das Netz“ zu sehen.„
Max von der Groeben, auch bekannt aus „Fack ju Göhte“ und „Lindenberg! Mach dein Ding“, spielt in „Das Netz“ einen Hooligan. Hier erzählt er, wie er die Rolle angelegt hat. Und was ihn privat bewegt.
Wenn man mich fragt, ob es Parallelen zwischen der Serie und meinem Leben gibt, sage ich: Das Spiel meines Lebens ist das Leben an sich. Das gilt im Positiven wie im Negativen, manchmal ist Zeit zum Genießen da, und manchmal kämpft man sich durch schwieri ge Zeiten. Ich will als Schauspieler vor allem meine Rolle glaubhaft und authentisch darstellen. Im besten Fall erzähle ich damit noch etwas Größeres.
Das ist uns bei ‚Das Netz‘ ge lungen, meine ich. Sogar der letz te Fußballfan sieht mittlerweile, dass es im Fußball viel zu sehr ums Geld geht. Der Grundgedanke des Spiels geht damit verloren. Vielleicht können wir mit unserer Serie dazu beitragen, dass es einen Denkanstoß in die richtige Richtung gibt. Als Fan bin ich kein Ultra, aber auch nicht nur Eventbesucher. Ich bin Anhänger des 1. FC Köln und verfolge die Bundesliga. Insofern fand ich die Rolle des Hooligans Marcel Fork schon beim Lesen interessant. Er wirkt wie ein harter Hund, aber im Laufe der Zeit wird immer deutlicher, was in ihm steckt: dass er für größere Werte, für Gerechtigkeit kämpft.
Man beschäftigt sich in der Vorbereitung so intensiv mit der Figur, man lernt, seinen Antrieb zu verstehen. Für mich war das Team bei ‚Das Netz‘ eines der bes
ten, mit denen ich je gearbeitet habe. Allein die Aufnahmen in dem Stadion mit rund 600 Kom parsen werden mir in Erinnerung bleiben. Ein weiterer Höhepunkt waren die langen Sequenzen, die wir gedreht haben, also Szenen ohne Schnitt. Das schafft eine
einzigartige Stimmung, eine große Nähe und Direktheit, und das überträgt sich auf den Zuschauer.
Der schönste Erfolg für mich ist, dass ich ein gutes Umfeld habe. Familie und Freunde, die da sind und bei denen ich Rückhalt habe. Und das nicht nur, wenn es mir schlechtgeht. Genau das macht das Leben lebenswert – wenn man seine Erfolge teilen kann. Ich merke, dass mir das immer wichtiger wird, je älter ich werde. Das ist mein schönster Sieg, wenn man so will. Um den muss man kämpfen.“
Max von der Groeben geboren 1992 in Köln, zog nach dem Abitur nach München, um dort Schauspiel zu studieren. Mit Erfolg: Von der Groeben ist heute einer der bekanntesten Jungschauspieler Deutschlands. Sein Durchbruch gelang ihm 2013 mit der Komödie „Fack ju Göhte“. Ihn reize das „Dunkle in Rollen – oder wenn die Figuren ein Problem haben“, sagt er. Entsprechend glaubwürdig stellt er in „Das Netz“ einen „Hooligan mit Herz“ dar.
Der Schauspieler Max von der Groeben ist mit Teenie-Komödien berühmt geworden. Aber er hat viel mehr drauf als das. Von der Groeben (li.) in einer „Das Netz“Szene (mit Ansu Njai, Ben Andrews Rumler und Surho Sugaipov): „Eines der besten Teams, mit denen ich je gearbeitet habe.“Der Inhaber der Talent Agency will auspacken über die Zustände im Fußball – und bezahlt dafür mit seinem Leben.
SaA
Das Fußball-TV-Event „Das Netz“ besteht aus drei Serien. Der Krimi „Spiel am Abgrund“ spielt in Deutschland, der Schweiz und in Ghana, der Thriller „Prometheus“ in Österreich und Groß britannien und die Dramedy „Power Play“ in Italien, Kamerun und Katar.
Die Formate sind in sich geschlossen. Da sich einige Handlungsstränge über schneiden, kann die Serie auch als Gesamtkunstwerk betrachtet werden. thenet2022.com; Instagram: DasNetz2022
Die Welt von Lea steht kopf, nachdem ihr Freund vor ihren Augen gestorben ist. Sie sucht gemeinsam mit Marcel, dessen Freund ebenfalls ermordet wird, nach den Verantwortlichen und findet sich in der korrupten Welt des Fuß ball-Business wieder.
Ab 21. 10. online first in der ARD Mediathek und ab 3. 11. im Ersten.
Der Thriller spielt in der modernsten Sportklinik der Welt in den Alpen. Junge Fußballer werden dort mit den neuesten Methoden behandelt.
Im Verborgenen wird hier allerdings nach etwas ganz anderem geforscht: einem Medi kament, das ewiges Leben verspricht.
Ab 28. 10. online first in der ARD Mediathek und ab 17. 11. im Ersten
Der Sohn der Eigen tümerfamilie wehrt sich gegen die neuen Inhaber und gegen seinen eigenen Vater. In seinem Kampf um Anerkennung und Liebe deckt er die mafiösen Züge des Fußballs auf. Aktuelle Sendehinweise: thenet2022.com
Der Spieler der F+W Talent Agency ist untergetaucht. Warum? Salomon Touré (Ben Andrew Rumler) FUSSBALLPROFI SaA Richard Felgenbauer (Tom Wlaschiha) TALENTSCOUT Für den Agentur-Partner von David Winter steht der eigene Profit an oberster Stelle. SaA Pr Pp Marcel Fork (Max von der Groeben) HOOLIGAN Gerade raus aus dem Gefängnis, verliert er seinen besten Freund bei einem Messerangriff. Er will nun Rache – mit Leas Hilfe. SaA Der Russe betreibt ein Gym, in das Marcel sich einschleust, um die Mörder zu finden. Mikhail Kurgansky (Surho Sugaipov) KRIMINELLER SaA Marcel Forks bester Freund, der stirbt, als er David Winter bei einer Schlägerei zur Seite steht. Kevin Knob (Eric Cordes) HOOLIGAN SaA Lea Brandstätter (Birgit Minichmayr) ANWÄLTIN Muss mitansehen, wie ihr Freund David bei einem Mordanschlag ums Leben kommt. Sie will raus finden, wer dahintersteckt. SaA Der TV-Knaller „Das Netz“ verstrickt drei Serien zu einer Story über Geld, Macht und Korruption im Fußball. Wer spielt wo mit – und wer ermittelt gegen wen? Ein Überblick. F + W Talent Agency Die Talenteschmiede von Felgenbauer und Winter scoutet junge Fußball-Talente, hauptsächlich in Afrika. im Business verfeindet verbündetPHARMA-UNTERNEHMERIN
Das Ehepaar ist Inhaber des Pharmakonzerns Fischer Carstens AG und Teilhaber der Alpenklinik, die die beiden als Deckmantel für ihre Medikamentenversuche missbrauchen.
Pr
Der Medizinerin gelingt es in ihrem Kliniklabor, das Geheimnis des ewigen Lebens zu lüften.
Offiziell werden hier Profi Fußballer behandelt. In Wahrheit werden die Sportler aber für illegale Experimente benutzt.
Der Mann fürs Grobe. Erledigt für die Fischers Drecksarbeiten, für die das Ehepaar sich nicht die Hände schmutzig machen will.
Jean Leco (Raymond Thiry)
WFA-PRÄSIDENT
Der Präsident des Weltfußballverbands WFA hat ehrgeizige Pläne – und er setzt sie mit allen Mitteln durch.
JOURNALISTIN
Der sympathisch chaotische Erbe der Tessari Dynastie will den Verein Toscana FC retten.
Maurizio Corridoni (Gaetano Bruno)
WFA-RATSMITGLIED
Der „Papst“ des italienischen Fußballs ist einer der mächtigsten Gegenspieler von Leco.
Der Sohn der Trotters starb bei einem Autounfall. Ben Trotter ( ) (Amrit Lazslo) SOHN Pr Kündigt Georg Trotter gegenüber eine brisante Enthüllung an. Kurz danach Jeremy Hall (John Keogh) TRAINER Pr Edmunda Cerna (Agata Buzek) GENETIKERIN Clara Fischer (Ina Weisse) Klaus Fischer (Peter Lohmeyer) PHARMA-UNTERNEHMER Vincenzo Tessari (Alberto Paradossi) FUSSBALLKLUB-ERBE Diana Trotter (Angel Coulby) Recherchiert die Hintergründe von Jeremys Tod und deckt ein schreckliches Geheimnis auf. Georg Trotter (Tobias Moretti) DOPINGJÄGER Hat die Nase voll von der Korruption in seinem alten Job – und tritt eine neue Stelle als Chefarzt der Alpenklinik an. Miriam Martelli ist eine sensationsgeile Reporterin, die für eine Story alles tut. Miriam Martelli (Beatrice Arnera) JOURNALISTIN SaA Pr Pp SaA Pr Pp Emanuel Kanu (Farba Dieng) FUSSBALLER Der Star Kicker aus Kamerun ist einer der ersten Klienten der F+W Talent Agency. Nach einer Verletzung wird er in der Alpenklinik behandelt. SaA Pp Pp Pp Wird in der Alpenklinik behandelt und verschwindet plötzlich spurlos. Henri Tadjou (Ansu Njai) JUGENDSPIELER Pr Mitarbeiterin von Georg Trotter; schöpft Verdacht, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Eva Rieper (Valerie Huber) PHYSIO THERAPEUTIN Pr Der Milliardär ist Teilhaber der Klinik mit einem mächtigen Land im Rücken. Unterstützt Jean Lecos Pläne. Wang Li (Haofeng Li) INVESTOR PrAUFWÄRTSTREND. „Nach einem bedeckten Nachmittag hellte es allmählich auf, und so fuhren Nick, Henry und ich zum Lake Champlain, einem Süßwassersee an der Grenze zwischen den USA und Kanada, und fanden diese kleine Mauer“, erzählt der Fotograf Ben Franke. „Das Schwarz-Weiß bringt alle Kontraste zur Geltung und macht das Bild anschaulicher. Außerdem fasst es die Beziehung der beiden zusammen – Nick, hier auf dem Pogo-Stick, und Henry pushen sich immer wieder gegenseitig.“
Stell dir vor, du bist Fotograf, gehst arglos deines Weges. Da erscheinen plötzlich zwei Männer, die haushoch auf Stöcken hüpfen. Echt! EXTREME POGO heißt der Sport. Nick und Henry sind die Männer am Stock. Und Ben der Fotograf. Hier seine Geschichte.
Halb stampfen sie, halb wanken sie, halb schubsen sie, halb rammen sie: Pogo wird gemeinhin mit einem berührungsintensiven Tanz der frühen Punkbewegung in Verbindung gebracht. Kurz gesagt: Pogo, das war die Punkbewegung, so ziemlich die einzige. Doch heute ist Pogo eine rasant wachsende Sportart: ausgeführt mit einem Springstock, dem sogenannten Pogo-Stick. Das ist ein Sportgerät zum Auf-und-ab-Hüpfen, mit einem T-förmigen Haltegriff am oberen Ende, meistens zwei Metallfedern, zwei Fußrasten sowie einem gummi beschlagenen Fuß. Das muss reichen, um heuschreckenartig imposante Jumps hinzulegen. Und wie so oft holt die Realität die Fiktion ein. In Comics der 1960er-Jahre, vor allem im Entenhausen der Familie Duck und des Erfnders Daniel Düsentrieb, und in „Der rosarote Panther“ wurde der Pogo-Stick häufg als Fortbewegungsmittel abgebildet.
In unserer Geschichte lichtet der New Yorker Fotograf Ben Franke in Burlington, Vermont, Nick McClintock und Henry Cabelus ab, die ihm zufällig auf der Straße entgegenhüpften. Sie werkten soeben mit ihren Pogo-Sticks an einem Promo-Video. Zunächst wusste Franke nicht, dass er über zwei Stars eines boomenden Sports gestolpert war. McClintock, 35, gilt als Miterfnder des sogenannten Extreme Pogo – das ist Pogo mit Figuren und Tricks – und ist jetzt Teil von XPogo, einer Firma, die Filme produziert und Live-Events organi siert. Cabelus, 22, wiederum ist einer der besten Pogoeten weltweit und hält den Welt rekord für den höchsten senkrechten Sprung – 3,41 Meter! Nicht schlecht für einen Mann, der am Stock geht.
HOCH(SCHUL)SPRUNG.
„Ich hatte noch gar nicht richtig begriffen, was im Extreme Pogo alles möglich ist“, sagt Franke, „da kamen wir an diesem alten Gebäude auf dem Campus der Universität von Vermont vorbei – und ich wusste, das würde einen imposanten Hintergrund abgeben. Da machte Henry plötzlich den Superman, indem er seinen Stick wie ein BMXFahrer vor sich her schob.“ Von der Uni fliegen und vor der Uni fliegen, das macht schon einen Unterschied.
HINTERHOF-HELD. So sieht Henry Cabelus aus, wenn er nicht fliegt. „Ich liebe es, beide Seiten des Actionsports ein zufangen: die extremen Moves und die ruhigeren Momente“, sagt Franke, der dieses Porträt von Henry in einem Hinterhof, der zum Skatepark umfunktioniert wurde, aufgenommen hat.
ZWISCHENLANDUNG. Die Außenmauer des „Bandshell“, eines Musikpavillons im Battery Park von Burlington, Vermont, hat gerade die richtige Höhe, dass sich Nick McClintock –mitten im Sprung – mit der Hand aufstützen und quer durch die Lücke zwischen Mauer und Dach schieben konnte. „Da kam eine Frau auf uns zu und meinte, sie habe Angst, dass er sich bei diesen Sprüngen verletzen könnte“, erzählt Franke. Doch alle Touchdowns verliefen friktionsfrei. Und frakturfrei.
TOTAL ÜBERDREHT. „Hier macht Henry Cabelus einen Front Flip über die Mauer“, kommentiert Fotograf Franke. „Wenn man sich anschaut, was die Jungs für Tricks draufhaben, könnte man meinen, dass sie nicht von dieser Welt sind.“ Zumindest die Erdung verlieren sie ab und zu.
HEUTE BEINFREI. Hand an der Fußraste, Fuß und Bein frei: „Auch wenn dieser Trick nicht sehr riskant ist, fängt er Nicks Stil und Bewegungstalent imposant ein“, erklärt Franke. „Für mich kann Farbe manchmal ablenkend sein, wenn ich versuche, die pure Aktion einzufangen. SchwarzWeiß kann das besser wiedergeben. Die grafischen Muster des Gebäudes sind so klar und einfach – und führen unseren Blick die Gasse hinauf.“ Und natürlich auch hinauf zu Nick.
LUFTLAUF. „Die anderen Leute auf dieser Aufnahme geben Henrys Trick – Stick Flip genannt – eine Dimension von Erhabenheit“, sagt Franke über das Bild, das vor einer Bibliothek der Universität Vermont aufgenommen wurde. „Es ist das, was ich einen glücklichen Zufall nenne: Jeder macht sein Ding. Einer starrt Henry an, eine starrt in ihren Laptop – und einer läuft durch die Luft.“
DER HOPSTAR. „Es war bemerkenswert, ganz zufällig eine Person zu treffen und zu fotografieren, der wirklich etwas gelungen ist“, sagt Franke über Nick McClintock. „Nick ist 13 Jahre älter als Henry, er ist so was wie sein Mentor – und ich glaube, diese Väterlichkeit kommt im Bild ganz gut rüber.“
Hip - Hop
„
I said a hip hop the hippie to the hippie …“ Am Anfang war da der Dadaismus der Bronx. Und eine Party mit selbst gemalten Einladungen. Heute ist Hip - Hop ein weltweiter Lifestyle. LUWAM RUSSOM, die deutsche Hip - Hop - Meisterin, tanzt ihn uns in neun Schritten vor.
Text MAXIMILIAN REICH
W er an Hip-Hop denkt, hat als Erstes Rap-Musiker vor Augen, denen die, nun ja, salopp sitzenden Hosen bei sohin freigelegter Underwear bis in die Kniekehlen hängen. Aber was hat es mit dem Schlabber-Look auf sich? Und überhaupt: Was ist Hip-Hop eigentlich? Die Antwort: Ein popkultureller Lifestyle. Und zwar einer der verbreitetsten der Welt.
Luwam Russom kam das erste Mal damit in Berührung, als ihr Vater sie zu einem Jugendtreff in Nürnberg mit nahm, wo er sich engagierte. „Da lief immer diese Musik“, erinnert sich Luwam. Im Alter von vier Jahren begann sie mit dem Hip-Hop-Tanz, heute zählt die 26-Jährige zu den besten Tänzerinnen ihres Fachs. Sie gibt selbst Tanzunter richt in Fürth, arbeitet als Choreographin und war im ver gangenen Jahr in dem Tanzflm „Fly“ im Kino zu sehen.
Im Juni gewann sie die Deutsche Hip-Hop-Meister schaft, und Ende Oktober (21. bis 23.) strebt sie den nächs ten Triumph an: beim Red Bull Dance Your Style National Final im Frankfurter Palmengarten. Kurz gesagt: Luwam ist die ideale Expertin, um Hosen-Normalträgerinnen und -trägern den Hip-Hop-Lifestyle zu erklären.
„Wer den Begriff ‚Hip-Hop‘ erfunden hat, ist nicht eindeutig belegt. Man che glauben, es war DJ Afrika Bam baataa, der den Ausdruck erstmals gebrauchte, um die Lebenseinstellung zu beschreiben. Andere sagen, es sei Keith ‚Cowboy‘ Wiggins von der Band Grandmaster Flash and the Furious Five gewesen, als er mit den Worten ‚Hip‘ und ‚Hop‘ das Marschieren von Soldaten beschrieb, um einen Freund in der Armee aufzuziehen.
Fest steht: Populär wurde der Name 1979 durch The Sugarhill Gang mit ihrem Hit ‚Rapper’s Delight‘. Der Song ist ein Klassiker und beginnt so: ‚I said a hip hop the hippie to the hip pie to the hip hip hop and you don’t stop …‘“
LUWAM RUSSOM Die 26-Jährige ist deutsche Meisterin im Hip-Hop-Tanz. The Sugarhill Gang: Big Bank Hank (li.), Wonder Mike und Master Gee„Angefangen hat alles in einem Sozialbau mit 18 Stockwerken in der Sedg wick Avenue 1520 in New York. Ein Teenager namens Cindy Campbell wollte dort im Aufenthaltsraum am 11. August 1973 eine Party feiern. Sie malte Einladungen auf linierte Kartei karten und lud 300 Menschen ein. Die Party sollte von 21 Uhr bis 4 Uhr morgens dauern, und der Eintritt kos tete 25 Cent für Frauen und 50 Cent für Männer.
Für die Musik sorgte ihr Bruder Clive Campbell alias DJ Kool Herc. Sein Musikstil war so ungewöhnlich, dass er am nächsten Tag in der ganzen Bronx bekannt war.“
„Hip Hop fußt auf fünf Säulen: DJing, Rap, Tanz, Graffti und Werten (siehe auch Punkt 4). DJing bedeutet im Hip Hop, aus alten Stücken einen neuen Track zu produzieren, zum Beispiel durch Scratching (das Vor und Zurückschieben der Platte) oder Breakbeats. Hauptsache, es entsteht etwas Neues (siehe Punkt 4).
Der Vater dieser Breakbeats ist DJ Kool Herc. Sein Trick beim Auflegen bestand darin, dass er zwei Plattenspieler benutzte – und auf bei de die gleiche Platte legte. Durch das geschickte Hin und Herwechseln der Funk Stücke wiederholte er immer wieder die Passagen, zu denen man am besten tanzen konnte. Diese Breakbeats waren der Beginn der Hip Hop Musik.“
„Hip Hop ist eine Kultur mit eigenen Werten. Die zwei wichtigsten lauten: Kopiere nicht von anderen, sondern erschaffe etwas Neues – und unterrichte die anderen, sobald du was Neues hast. Der Hintergrund: Die Jugendlichen in der South Bronx hat ten früher kaum Chancen auf eine ver nünftige Schulbildung und gute Jobs. Der Hip Hop gab ihnen die Möglich keit, sich mit ihren Fertigkeiten (z. B. Graffti oder Beatboxing, mehr dazu auf der nächsten Seite) trotzdem Res pekt zu verschaffen. Und durch die Weitergabe ihres Wissens halfen sie sich gegenseitig.
In den 1970er Jahren gründete der DJ Afrika Bambaataa die Jugend organisation Zulu Nation, um Jugend liche von der Straße zu holen. In der Gruppe vermittelte er die Werte des Hip Hop und trug dazu bei, dass sie sich verbreiteten. Heute gibt es Chapters der Zulu Nation auf der ganzen Welt.“
Hip - Hop entstand 1973 in der South Bronx auf einer netten Party.
„
Cowboy‘
wollte
Kumpel aufziehen und erfand dabei den Hip Hop.“Geburtsort einer weltumspannenden Kulturbewegung: Sedgwick Avenue 1520, New York City, heute firmiert die Straße folgerichtig als „Hip Hop Boulevard“.
„Graffti hat wohl jeder schon mal gesehen. Das sind diese bunten Zeich nungen mit Sprühfarbe an Hausfas saden, Brücken, U Bahnen und ande ren öffentlichen Wänden. Die Idee dahinter: Kunst sollte nicht in Museen versteckt werden, sondern jedem zu gänglich sein, unabhängig von Her kunft, Geschlecht oder Steuerklasse.
Street Art Künstler Demetrius, ein New Yorker Teenager mit griechi schen Wurzeln, begann 1969 damit, an Hydranten und Laternen in ver schiedenen Stadtteilen ‚Taki183‘ zu taggen, eine Kombination aus seinem eigentlichen Namen, Demetaki, und seiner Straße, der 183rd Street. Bei diesem sogenannten ‚Taggen‘ schreibt der Künstler sein Pseudonym an mög lichst viele Stellen, um den Namen in der Stadt zu verbreiten. Das Pseudo nym dient dabei zum Schutz vor der Polizei, da es sich beim Sprayen for mal meistens um Sachbeschädigung handelt.
Mitte der 1970er Jahre entwickel ten sich dann die simplen Tags immer mehr zu Kunstwerken, die es dank Banksy, einem britischen Street Art Künstler, sogar zu kommerziellem Erfolg brachten. 2019 wurde ein Bild Banksys für elf Millionen Euro versteigert.“
„Zum Element Rap gehört auch das Beatboxen. Dabei erzeugt man mit der Zunge, den Lippen und dem Mundraum rhythmische Klänge. Ursprünglich kommt der Begriff von elektronischen Beat Boxen – „Drum computern“ –, die in den 1980erJahren benutzt wurden, um die Töne von Schlaginstrumenten zu erzeugen. Die wiederum waren für die Hip HopMusik wichtig, um den Takt für die Rap Einlagen vorzugeben. Das Problem: Die Computer waren teuer. Manche imitierten die Geräusche deshalb mit dem Mund.
Später beschränkten sich die ‚Human Beatboxes‘ dann nicht mehr auf das Nachahmen des Schlagzeugs, um Rapper zu begleiten – sondern sie erklangen in verschiedenen Sounds: Klicklauten, blubbernden Unterwas serklängen, aber auch nachgeahmten Tönen von Videospielen.“
„Der MC (Master of Ceremonies, zu Deutsch ‚Zeremonienmeister‘; Anm.) war früher eigentlich nur so was wie ein Hiwi – ‚Hilfswissenschaftler‘ – des DJs. Seine Aufgabe bestand darin, auf Partys das Publikum mit seinen reimenden Sprecheinlagen aufzuheizen und den DJ in den Himmel zu loben. Mit den Jahren hat sich das Stellenprofl dann weiterentwickelt, und die MCs bekamen mehr Freiheiten am Mikrofon.
Im Unterschied zum gewöhnlichen Rapper ist der MC ein Entertainer, der nicht nur seine Zeilen runter rappt, sondern das Publikum unter hält. Bekannte MCs sind zum Beispiel Eminem oder Jay Z.“
Ist das Kunst – oder muss das weg? Jugendliche sprühen im Jahr 1972 ihre Tags auf die Backsteinfassade eines Krankenhauses in New Yorks West Side.Diese Pose entwickelte
Luwam für den Film
„Fly“ – heute ist sie ihr Signature Move.
„Die Familien in New Yorks Stadtteil Bronx waren in der Regel arm und hatten wenig Geld für neue Kleidung. Die Jugendlichen mussten die Kla motten der älteren Geschwister oder der Eltern auftragen, die oft nicht richtig passten – oder Arbeitskleidung, die nicht so schnell kaputtging.
Mit der Zeit wurde die übergroße Mode zu einem Markenzeichen, das man heute als ‚Baggystyle‘ bezeichnet (vom englischen Wort ‚baggy‘, zu Deutsch ‚sackartig‘, weil sie wie ein Sack am Körper runterhängt; Anm.) Modemarken wie Dickies, Timber land oder Carharrt kennt heute jedes Kind.“
„Der Hip-Hop-Tanz setzt sich aus verschiedenen Stilen zusammen: Neben Breakdance wäre da zum Beispiel noch ‚Locking‘: Dabei führen die Tänzerinnen und Tänzer schnelle Bewegungen aus, um plötzlich in einer bestimmten Position für einen Augenblick zu verharren (die Position sozusagen einzusperren), ehe sie fortfahren.
Tanzen ist im Hip-Hop ein Mittel, um sich gewaltfrei Respekt zu ver schaffen. Die Tänzer und Tänzerinnen klärten auf diesem Weg in sogenann ten ‚Cyphers‘ ihre Differenzen. Dabei bildet das Publikum einen Kreis, und im Zentrum stehen die Performer. Der eine tanzt vor – und der andere antwortet tanzend. Diese Cypher gehen zurück auf afrikanische Traditionen.“
Die deutsche Hip-Hop-Meisterin Luwam Russom (Foto) tanzt zwischen 21. und 23. Oktober in Frankfurt um den Sieg beim Red Bull Dance Your Style National Final. Beim packendsten Dance-Battle des Jahres treten die besten Tänzerinnen und Tänzer im K.-o.-Modus gegeneinander an. Der Clou: Sie haben keine Ahnung, zu welchem Song sie tanzen müssen. Vorbereitung? Praktisch unmöglich. redbull.com/danceyourstyle
Hip - Hop - Kleidung hatte vor allem eine Aufgabe: lange zu halten.
„ Hip Hop kann auch ein Kampf um Respekt sein aber einer ohne Blut und Gewalt.“
NEXT STOP: SCHLEIZ Die Petrolettes-Gründerin Irene Kotnik beim Einladen ihres Triumph-Choppers, fotografiert in Berlin im Juli dieses Jahres
Irene Kotnik steht auf einer provi sorischen Bühne mit Blick auf die älteste Straßenrennstrecke Deutsch lands in Thüringen und ruft der Menge vor sich zu: „Einigkeit! Empowerment! Schwesternschaft!“ Die zierliche blonde Frau, die meist einen schwarzen Jeans-Overall trägt, ist die Gründerin der Petrolettes, des weltweit ersten Motorradclubs für Frauen. Und heute steht sie im Mittelpunkt des Petro lettes Festivals, Europas größter Motor radveranstaltung nur für Frauen.
Obwohl Kotnik häufg gezwungen ist, die strikte Beschränkung auf Frauen ge genüber Männern zu rechtfertigen, weist sie das Etikett „militante Feministin“ zu rück. „Es geht nicht um eine politische Haltung“, sagt sie. „Die Idee war einfach, einen Raum für mich und meine Freun dinnen zu schaffen. Ich wollte Frauen mit der gleichen Leidenschaft treffen.“
Was 2016 als Treffen von 250 Fahre rinnen bei einem illegalen Straßenrennen am Rande Berlins begann, ist heute ein jährliches Festival, das an verschiedenen Orten in Deutschland stattfndet und Hunderte von Motorradfahrerinnen aus der ganzen Welt anlockt.
Ursprünglich hat Irene Kotnik Motor radfahren gelernt, um ihren Vater bei der Erfüllung seines Lebenstraums zu be gleiten: einmal die berühmte Route 66 in den USA entlangfahren. „Aber die anderen
Biker, die wir trafen, waren allesamt alte Männer auf riesigen Cruisern und mit Bier bäuchen“, erinnert sie sich. „Die Szene gefel mir überhaupt nicht.“
2013 stieß Kotnik zufällig auf „Wheels and Waves“ – ein ultraschickes Festival in Biarritz, im Südwesten Frankreichs, wo Oldtimer-Motorräder auf Surf- und SkateKultur treffen. Sie war sofort fasziniert. „Ich wollte zurück nach Berlin, ein klei nes Motorrad kaufen und es selbst her richten.“ Aber zu Hause hatte sie keine Motorradfreunde, schon gar keine weib lichen, und die Mainstream-Motorrad veranstaltungen mit ihrer Macho-Atmo sphäre reizten sie nicht – „als wären wir noch in den 1970er-Jahren“. Also suchte sie im Netz nach Frauen auf Motorrädern. Es war die Geburtsstunde der Petrolettes.
Die Petrolettes sind keine Erscheinung der 1970er, sondern eine des 21. Jahr hunderts. Deshalb gibt es auch eine gleichnamige App, die inzwischen mehr als 12.000 Motorradfahrerinnen in 43 Län dern miteinander verbindet. Über die Plattform können die Userinnen Tipps austauschen und Mitfahrerinnen fnden. Auf die Idee mit der App kam Kotnik während der Pandemie. „Das Festival war während der Lockdowns nicht durchführbar“, sagt sie. „Die Leute woll ten sich trotzdem für einen Ausritt mit
Abstand treffen. Aber es gab so viel Ver waltungsaufwand und so viele E Mails, um alles zu organisieren, dass mir klar wurde, dass eine App das alles für mich erledigen könnte!“
Die Idee dazu brütete sie schon eine ganze Weile aus, inspiriert von einer Solofahrt, die sie 2015 an der Westküste der USA unternahm. „Ich nutzte Face book, um Mitfahrerinnen zu fnden, bei denen ich unterwegs übernachten konnte, und dachte mir: Hmm, würde ich auf der Couch eines Mannes schlafen?“
In der App gibt es eine interaktive Kar te mit einem Punkt für jede Petrolette auf der Welt. Jede von ihnen gibt in ihrem Profl an, was sie anbietet: Bett, Fahrrad, Werkstatt. Und die Sache funktioniert. Eine Petrolette aus Großbritannien über nachtet auf dem Heimweg vom Festival bei einem deutschen Mitglied; und eine amerikanische Fahrerin, die nach der Ver anstaltung ihren Europatrip fortsetzen möchte, hat einen Schlafplatz bei einer Bikerin aus Paris gefunden.
Aus Süddeutschland ist Alischa Jewko angereist. Sie hat die App genutzt, um nach der Trennung von ihrem Freund gleichgesinnte Petrolettes in ihrer Um gebung zu fnden. „Wir fuhren früher zusammen in einem örtlichen Motorrad club“, sagt sie. „Aber als wir uns trennten, war klar, dass er im Club bleiben würde und nicht ich. Einige Clubmitglieder fahren nicht einmal Motorrad, es geht mehr darum, ein Mann zu sein, als um das Motorradfahren.“
Beim Petrolettes Festival dreht sich alles um das Motorradfahren, klar – aber es geht um mehr als das. Neben packenden Rennen, Pop-up-Tattoostudios und Musik bands (alle weiblich natürlich) gibt es ein Yoga-Zelt und eine Masseurin, die den Fahrerinnen nach der langen Anreise aus Portugal, Polen oder Holland die Ver spannungen aus den Muskeln knetet.
Am Freitagabend trudeln immer mehr Motorräder auf dem Parkplatz ein: alte 1970er-Jahre-Trailbikes, glänzende nagelneue BMW-Tourenmaschinen und mächtige Harleys. Unbeeindruckt vom Regen werden Zelte aufgebaut und Pack taschen ausgepackt. Als sich die Frauen für Kotniks Eröffnungsrede um die Bühne versammeln, wird klar, dass es so etwas wie eine typische Petrolette nicht gibt.
Jede Generation ist vertreten und jeder Stil der Motorradkultur zu sehen –von schickem Pariser Retro-Glamour bis hin zu Tattoos im Gesicht. Was uns das
Die Performerinnen Princess Tweedle Needle (vorn) und Zora van der Blastsagt? Alle Frauen sind willkommen. Die ses Zusammengehörigkeitsgefühl war es auch, das die in Kanada geborene und in Berlin lebende Musikerin Yvonne Ducks worth zu den Petrolettes brachte.
„Ich fahre schon mein ganzes Leben Motorrad“, sagt sie. „Aber als farbige Frau in Deutschland bin ich sehr vorsichtig, was die Teilnahme an Biker-Veranstal tungen angeht. Ich frage mich immer, ob es dort AfD-Leute gibt, und ich bin mir bewusst, wie die Leute mich angucken. Aber als ich 2016 zum ersten Petrolettes Festival kam, bin ich fast in Tränen aus gebrochen! Normalerweise bin ich ein sehr gesprächiger, Mensch, aber ich stand einfach nur still da, war über wältigt und nahm alles in mich auf. Ich konnte es nicht fassen. Ich dachte: End lich habe ich meine Crew gefunden.“
Die Iranerin Behnaz Shafiei musste sich als Mann verkleiden, um Motorrad zu fahren. Startklar: Katja Karasev (vorne) und Otti Fuchs auf dem Schleizer Drei eck vor dem RennenDieses Jahr fndet das Festival auf dem „Schleizer Dreieck“ statt, einem legen dären Straßenkurs in Thüringen, der bei nahe zufällig entstand. 1922 stellte ein deutscher Rennfahrer und Ingenieur fest, dass drei Straßen in der Nähe der ver schlafenen Stadt Schleiz eine perfekte Teststrecke bilden würden. Das Dreieck wurde bald zu einer der besten „natürlichen“ Rennstrecken der Welt. 1950 kamen 250.000 Zuschauer hierher, um die Deutsche Meisterschaft zu sehen. Ein halbes Jahrhundert später wurde der Kurs als zu gefährlich eingestuft und 2003 grundlegend umgestaltet, um sicherere Rennen zu gewährleisten. So passt es gut, dass der Höhepunkt des Petrolettes Festivals an diesem Ort über die Bühne geht: ein Sprint Wettbewerb.
Hunderten zuckenden Gasgriffen. Irene Kotnik ergreift das Mikrofon für einen letzten febrigen Anfeuerungsruf, die schwarz weiß karierte Startfagge wird geschwenkt – und los geht’s. Die Fahre rinnen treten paarweise gegeneinander an und beschleunigen auf den 100 Me tern wie benzinbetriebene Windhunde, die aus ihren Käfgen befreit wurden.
Die neue Rennstrecke selbst mag zwar glänzen, doch die Infrastruktur und die Gebäude wurden nicht an das 21. Jahrhundert angepasst, sondern haben sich ihr baufälliges Flair bewahrt: abblät ternde Farbe, Maschendrahtzäune und wettergegerbte Tribünen. Unter einem schiefergrauen Himmel mischt sich zum rauen Gesang von AC/DC Sänger Bon Scott aus den Boxen das Dröhnen von
Für diejenigen, die sich nicht auf der Rennstrecke messen, werden geführte Ausfahrten in der Umgebung und Work shops angeboten, zum Beispiel in Sachen Mechanik oder Abenteuerfotografe. Da bei werden auch ehrliche Diskussionen über Ängste geführt, die immer Teil des Motorradfahrens sind, aber bei einem Treffen von männlichen Bikern wahr
retro – der Rest ist revolutionär.Zweirad-Power: Moderatorin Miriam Höller schwenkt die Zielflagge beim Rennen auf dem legendären Schleizer Dreieck.
Die Bikerin Yoko Rae macht sich bereit für das 100-MeterRennen auf dem Festival.
scheinlich eher nicht zu hören sein dürf ten, meint Irene Kotnik.
Auf der Wiese neben der Rennstrecke coacht Rallye-Dakar-Veteranin Tina Meier einen Offroad-Kurs. Sie nutzt Konzepte aus ihrem anderen Job als Yogalehrerin, um das für die Eroberung des Geländes erforderliche Körpergefühl zu vermitteln. „Bergab ist es der abwärts gerichtete Hund, bergauf die Kobra“, sagt Meier und demonstriert die einzelnen Positionen. Dann bittet sie die Gruppe, über den un ebenen Boden zu fahren und dabei die linke Hand vom Lenker zu nehmen, um einen Ball an einer Schnur zu fangen. Diese Aktion, erklärt sie, lenkt die Auf merksamkeit vom Gelände ab und sendet eine Botschaft an das Gehirn: Der Körper kann beide Bewegungen gleichzeitig ausführen.
Sohar aus Rom, die ebenfalls Yoga lehrerin ist, fährt erst seit einem Jahr Motorrad, hat aber bereits 10.000 Kilo meter auf ihrer Honda NC750S zurück gelegt. „Für mich ist Motorradfahren wie Yoga“, sagt sie. „Es konfrontiert mich mit meinen Unsicherheiten, aber auch mit meinem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und meiner Liebe zur Geschwindigkeit. Und wie beim Yoga sind die inneren Pro zesse individuell. Sich mit den Petrolettes auszutauschen und zu lernen, dass wir ähnliche Probleme haben, kann jeden falls extrem ermutigend sein.“
Ein weiteres heiß diskutiertes Gesprächs thema auf dem Festivalgelände ist das miserable Angebot an Motorradkleidung für Frauen. Nichts passt richtig, und alles, was für Frauen entworfen wird, ist rosa.
Céline Froissart, eine Motorradfahre rin aus Paris, hat die Sache nach einem Erlebnis in einem französischen Motor radladen selbst in die Hand genommen. „Ich war auf der Suche nach Motorrad jeans“, erzählt sie, „aber die waren alle mit niedriger Taille. Also fragte ich den Verkäufer, ob sie auch Jeans mit hoher Taille hätten, und er antwortete, dass Frauen Jeans mit niedriger Taille bräuch ten, weil sie auf dem Sozius (der Sitz hin ter dem Fahrer eines Motorrads; Anm.) ihren Tanga zur Schau stellen müssten.“ Dieses Gespräch gab den Anstoß zur Gründung von 2MileSix, der Beklei dungslinie von Froissart für Bikerinnen. „Ich hatte keine Erfahrung mit der Her stellung von Kleidung“, lacht sie. Trotz dem gab sie ihren Job in der Luft- und Raumfahrtkommunikation auf und machte sich daran, eine Reihe von hoch
wertigen Jeans, Jacken und T-Shirts zu entwerfen, alle in Frankreich hergestellt und so stilvoll, wie man es von einer Pariserin erwartet.
Marie aus Rennes, eine Freundin von Céline Froissart, erinnert sich ebenfalls an unschöne Begegnungen mit französischen Motorradfahrern: „Sie sagen Dinge wie: Warum fährst du am Sonntag? Solltest du nicht die Wäsche machen?“ Sie schüt telt den Kopf. „Aber die Dinge ändern sich. Es fahren jetzt viel mehr Franzö sinnen mit dem Motorrad. Die Männer unterstützen sie in der Regel, wenn sie merken, dass es ihnen ernst ist.“
Und es ist ihnen ernst. Unter den Motorradfahrern in Frankreich liegt der Frauenanteil bereits bei 50 Prozent. Froissart sagt, dass diese neuen Fahre rinnen aus zwei verschiedenen Alters gruppen kommen: einerseits die Acht zehn- bis Zwanzigjährigen, die den
Nervenkitzel suchen, andererseits Frauen in den Vierzigern und Fünfzigern, die „alles getan haben, was die Gesellschaft von ihnen erwartet, und nun etwas für sich selbst tun wollen“.
Es gibt eine Umfrage von Harley-David son, die – Überraschung – herausfand, dass Frauen, die Motorrad fahren, glück licher sind als solche, die es nicht tun. Diesen Vibe spürt man auch auf dem Fes tival. Die Atmosphäre ist durchweg gut mütig, und Generationen von Motorrad fahrerinnen mischen sich, um Tipps und technisches Know-how auszutauschen.
Ineke und Margriet, zwei Freundinnen, die aus den Niederlanden angereist sind, teilen ihre Liebe zum Motorradbau. Ineke, 62, ist eine angesehene Motorradbauerin, Gründerin der niederländischen OffroadGruppe EnduroCats und Streckenposten für den holländischen Abschnitt des Trans Euro Trail, einer 51.000 Kilometer langen Offroad-Strecke durch 34 Länder. Kurz gesagt: Sie ist eine Königin des euro päischen Motorradsports.
Unter Inekes Anleitung hat Margriet, 32, kürzlich eine Yamaha XJ 900 von einem, wie sie es nennt, „Alte-HerrenBike“ in einen abgespeckten Scrambler (geländetaugliches Motorrad; Anm.)
Schwesternschaft: Der Verbundenheit der Petrolettes ist beim Festival überall zu sehen.umgebaut. Die beiden Frauen arbeiten in Inekes Garage, in der „Frauenhöhle“, wie Ineke sie grinsend nennt. „Da gibt’s weder Fernseher noch Bierkühlschrank“, sagt sie.
Am Samstagabend steht Irene Kotnik auf der Bühne und interviewt drei Gäste zu einem Projekt, das ihr sehr am Herzen liegt: „Ride with Purpose“, organisiert vom Petrolettes Circle, dem gemeinnützigen Verein der Gruppe, der Frauen im Motorsport unterstützt. Motorradfahren sei der Inbegriff der Befreiung und sollte Frauen auf der ganzen Welt zugänglich sein, meint Kotnik. Ihre Gäste sind die Französin Alison Grün, die „FreeW“ leitet, ein Motorradreiseunternehmen, das ein heimische Guides in Ländern wie Nepal und dem Iran beschäftigt; Judith Pieper
Köhler, die mit „Two Wheels for Life“ zusammenarbeitet, einer Wohltätigkeitsorganisation, die Motorräder zur medizi nischen Versorgung ländlicher Gemein den in Afrika bereitstellt; und Behnaz Shafei, eine iranische Rennfahrerin, die Frauen ausbildet.
Shafei erzählt, wie sie mit 15 Jahren in einem iranischen Dorf zum ersten Mal eine Frau auf einem Motorrad sah. „Ich wusste sofort, dass dies meine Zukunft war“, erzählt sie. Aber da sie im postrevolutionären Iran aufwuchs, musste sie sich dafür als Mann verkleiden und nachts fahren – immer mit der Angst vor der strengen iranischen „Sittenpolizei“, die das Verhalten und Aussehen von Frauen in der Öffentlichkeit überwacht.
Ihre Leidenschaft hat Shafei um die ganze Welt geführt, sie hat auf Renn
Die Stimmung auf dem Festival? Goldig! Wie hier bei Ina Hagebaum, die hinten drauf Marie Westphal mitnimmt. Rockte die Bühne: Kirsty Lowry von The Pearl Hartsstrecken in den USA trainiert, ist durch Europa getourt, war in Fernsehsendun gen zu sehen und hat ihre Botschaft an ihre Hunderttausende von Followern in den sozialen Medien weitergegeben. Doch ihre Erfolge hatten einen hohen persönlichen Preis: Obwohl ihre Mutter ihre Ambitionen immer unterstützt hat, wurde sie vom Rest ihrer Familie ausgegrenzt.
Als die Nacht hereinbricht, lässt der Regen nach, und das Schweizer Power Pop Duo Ikan Hyu betritt die Bühne, ge folgt von den verführerischen Klängen des österreichisch britischen Post Punk Vierers Friedberg. Bald ist die Tanzfäche ein Schlammbad, aber echte Petrolettes stört ein bisschen Dreck nicht.
Am nächsten Morgen drehen sich die Gespräche beim Frühstück um Shafeis Geschichte und wie sehr es die Petrolettes zu schätzen wissen, frei fahren und sich frei kleiden zu können. Aber Shafei ist nicht die Einzige, die um die Akzeptanz auf zwei Rädern kämpft; andere Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Nationalität erzählen ihre eigenen Geschichten, wie sie ihren Familien ver
heimlicht haben, dass sie Motorrad fah ren. „Wir haben einige Mitglieder, die ihren Eltern erst nach dem Führerschein erzählt haben, dass sie Motorradfahren gelernt hatten – um Streit zu vermeiden“, erzählt Cäthe Pfäging, Mitbegründerin der Berliner Vorreiterinnen von The Curves.
Es ist klar, dass Irenes Aufruf zu Einig keit, Selbstbestimmung und Schwestern schaft so notwendig ist wie eh und je. Und so packen die Petrolettes die durch nässten Zelte zusammen, füllen ihre Öl vorräte für die lange Heimfahrt auf und düsen los, um Irene Kotniks Botschaft in ganz Europa und darüber hinaus zu verbreiten. Irene selbst antwortet, angesprochen auf ihre Zukunft: „Die Electrolettes!“ Und lacht.
Gründerin Irene Kotnik (li.) auf der Bühne mit der Performance-Künstlerin Evelyn FranttiSprich mit deinen Freunden, während du beim Biken, Surfen oder Skifahren bist
Mit Milo kannst du mit deinen Freunden freihändig sprechen, während du unterwegs bist. Ein Smartphone oder WLAN brauchst du dafür nicht. Milo erzeugt ein eigenes, sicheres Mesh-Netz, so dass alle in der Gruppe den Augenblick genießen können.
Reiseautor & Segler Andy Moritzer, 49, öffnet für uns das Logbuch seines Bahamas-Turns.
Karibische Palmenstrände, Rum, Piraten, James Bond, viele amerikanische Touristen und schwimmende Schweine: Das waren meine Vorstellungen vor dem Abflug. Auf meinem Segeltrip mit meiner Frau Melanie habe ich dann ge lernt: Die Bahamas, der inselreichste Staat der Karibik, birgt fast so viele Über raschungen wie kleine und große Eilande, und das sind immerhin 700. Die perfekte Waterworld also für ambitionierte Segler, die gerne Herausforderungen mit Natur spektakel paaren.
Dafür bieten sich die Exuma Cays an, eine Region, deren Inseln oder Cays sich wie eine Perlenkette aneinanderreihen und die seichten Gewässer vom rauen Atlantik trennen. Viele der Inseln sind in Privatbesitz oder stehen unter Natur schutz, das bedeutet: kein Massentouris mus, dafür unglaubliche Unterwasser gärten und einsame Ankerplätze.
Von New Providence aus, der bevölke rungsreichsten Insel mit der Hauptstadt der Bahamas, Nassau, erreichen wir Exuma in einem sportlichen Törn übers offene Meer. Vier bis sechs Stunden brau chen geübte Segler, um die 40 Seemeilen (für Nicht-Segler: 75 Kilometer) entfernten ersten Cays zu erreichen. Wir wagen uns mit Althario, Kapitän bei The Moorings, einem Vercharterer im Premiumbereich und ausgewiesenen Experten für diese Gewässer, in die Wellen. Unser Boot: ein Segelkatamaran Moorings 4500, geräumig Platz für acht Gäste, viel Tauch equipment und ein Beiboot.
Als ehemaliger Marine der Defence Force kennt Althario all die Riffe und Höh len wie seine Schwimmwestentasche, war es doch jahrelang seine Aufgabe, sie
vor potenziellen Invasoren zu schützen. Was viele nicht wissen: Piraten gibt es noch heute. Nicht im romantisierenden „Fluch der Karibik“-Stil, aber ganz hand fest als Kuriere gefragter Exportgüter: Das wären zum Beispiel Drogen – für die Amerikaner, von Mittelamerika kom mend. Oder tiefgefrorene Chicken Wings für die Einheimischen, kein Scherz.
Heute setzt Althario, 33, seine Segel nur noch für Abenteuerlustige, die seine Expertise schätzen, denn das flache Wasser der Cays hat seine Tücken. „Die wechselnden Sandbänke sind gefährlich, man muss die schmalen Kanäle im richti gen Seegang und bei der richtigen Flut passieren“, erzählt er meiner Liebsten und mir am ersten Abend bei Banana Rum und Milch.
Wir befinden uns auf seiner Lieblings tour, die uns zuerst auf Highbourne Cay führt, wo wir unseren Anker in einer be schaulichen Marina werfen. Dort wartet
„Shroud Cay, diese Insel der Mangroven und der kleinen Flüsse, ist für mich der schönste Ort der Welt.“Exumas Wasserschweine: Die leutseligen Rüsseltiere führen ein Leben in Freiheit, gehören aber ansässigen Farmern. Unser Schiff, ein Moorings 4500 Katamaran; ganz klein im Bild: Althario, unser Kapitän
Egal ob man von Frankfurt, Wien oder Zürich anreist – ohne Zwischenstopp schafft man es nicht auf die Bahamas.
Der Inselstaat hat mehrere große Flughäfen – wenn man auf die Exumas will, sollte man den Flughafen Lynden Pindling auf New Providence ansteuern. Die besten Verbindungen gehen über London via British Airways. Achtung: British Airways bietet günstige Upgrades an, die meist heillos überbucht sind. Von London nach Nassau dauert der Flug im Schnitt acht Stunden. Meist muss man am Hinflug in London nächtigen und am Rückflug lan ge Wartezeiten zum Anschluss einplanen. Die Mühen lohnen sich aber allemal.
Segeln vor den Bahamas – die wichtigsten Tipps
Wer es in die Exuma Cays – einen langgestreckten Archipel, bestehend aus 356 Inseln inklusive Nationalpark – schafft, wird mit einer unglaublichen Flora und Fauna belohnt. Fantastische Unterwassergärten, endemische Arten und eine ausgeprägte eigenständige Kultur prägen diesen Landstrich. 1958 von niemand Geringerem als von Tolstois Enkel Ilja gegründet, ist der 176 Quadratkilometer große Exuma Cays Land & Sea National Park, der erste seiner Art. bahamas.de
Die Segelkatamarane von The Moorings sind luxuriös ausgestattet und technisch einwandfrei. Unser Skipper Althario wurde uns durch sein Fachwissen und seine unzähligen Insider Tipps zum verlässlichen Reiseführer – nicht unerheblich im Nationalpark mit seinen tückischen flachen Gewässern. Die Preise variieren je nach Saison und Bootsgröße, bei Vollbelegung mit acht Personen kostet eine Woche pro Person ab € 1300. moorings.de
Küchenmeister mit Conchs: Das sind Meeresschnecken, die in Muscheln leben und als Salat am Teller landen oder frittiert werden. Shroud Cay ist Naturspektakel und Abenteuer spielplatz in einem: In den Mangroven lauern oft Bullenhaie. Bahamas Nassau Highborne Cay Shroud Cay Waderick Wells Cay Big Major Cay ANDROS ISLAND BIMINI ISLANDS CAT ISLAND LONG ISLAND GREAT INAGUA GRAND BAHAMA ABACOschon ein Schwarm Ammenhaie auf uns und dümpelt gemütlich im seichten Wasser neben den Anlegeplätzen. Die sogenannten „Hunde der Bahamas“ sind zwar von beeindruckender Größe, aber absolut ungefährlich – was man von ihren Kollegen, den Bullenhaien, nicht sagen kann. Auch sie hängen dort ab. Die Ungetüme erinnern in Sachen Optik und Gefahr an den „Weißen Hai“, das lebens lange Kindheitstrauma einer ganzen Generation, und treiben jeden Planscher schnell aus dem tieftürkisen Wasser.
Von Highbourne Cay, dem privaten Eiland mit Puderstrand, legt unser Kata maran Richtung Warderick Wells ab. Ab nun ist Selbstverpflegung angesagt. Dafür ankern wir im Exuma Cays Land & Sea National Park inmitten der beein druckendsten Blaupalette, die man sich wünschen kann.
Im seichten Wasser schlafen Ammenhaie, unsere neuen ständigen Begleiter, ziehen Stachelrochen ihre schnellen Bahnen, und vom Boden schimmern Conchs: Die gigantische Meeresschnecke nennt nicht nur eine ungemein dekorative Muschel ihr Zuhause, sondern ist auch wichtiger
Indikator für gute Wasserqualität. Und: Sie ist das Nationalgericht der Bahamas. Wir genießen sie frittiert mit typischem Kalik Lagerbier, Hartgesottene schlem men sie roh als Salatvariation süß sauer. Darüber trauen wir uns erst Tage später, als wir einen kurzen Abstecher in die Zivi lisation machen, um den schwimmenden Schweinen am Big Major einen Besuch abzustatten. Die frechen Dinger kommen
unserem Beiboot bereits entgegengeschwommen, und ein rosa Riese ist dreist genug, einen Enterversuch zu star ten. Gott sei Dank haben wir als Ablen kungsmanöver genügend Essensreste aus dem Nationalpark mitgebracht, in dem eine No take no leavePolicy herrscht. Schnell laben sie sich an unse ren Melonen und Nudelresten. Sattgefressen lassen sie sich dann auch streicheln und posieren fürs Foto.
Am Weg zurück Richtung New Providence schippern wir nochmals an Warderick Wells vorbei, und Wehmut überkommt uns am Boot. Als wir schon glauben, dass wir auf dieser Reise der Superlative alles gesehen haben, passie ren wir den wahrscheinlich schönsten Ort der Welt: Shroud Cay, ein mit Mangroven überzogenes und durch Flüsse geteiltes Eiland, durch das uns Althario geschickt im Beiboot manövriert. Der Puls schnellt kurz nach oben, als backbord ein Bullen hai auftaucht, aber Althario wäre kein Ex Marine, wenn er nicht auch das meis tern würde. Am Ende verlassen wir Bullenhai und Lagune, um nochmals ins Meer einzutauchen. Dort, wo Süßwasser auf Salzwasser trifft, treffen wir die Entscheidung: Wir kommen wieder!
„
Die Schnecke wird frittiert serviert!“
Andy Moritzer, 49, Segler und FeinschmeckerWarderick Wells, der Stützpunkt des Exuma-Cays-Nationalparks: Blau in allen Abstufungen – mehr Meer geht nicht.
Wie du mit Kälte Fett verbrennst. Mit welchen Tipps & Tricks du dein Leben verbesserst.
Der Biohacking-Podcast von The Red Bulletin. Jeden Dienstag neu.
Profi-Biohacker Andreas Breitfeld verrät uns jeden Monat einen Trick, der dein Leben verbessert. Dieses Mal: So überlistest du deine Hormone und hältst das Liebesfeuer am Lodern.
Der Moment des Wiedersehens ist zugleich das Ende einer effektiven hormonsparenden Beziehungskur.
Wir kennen es alle: Irgendwann ist das Prickeln der ersten Monate verflogen, in die Beziehung ist der Alltag eingekehrt – inklusive Jogging hosentagen und Lockenwicklern. Einziger Höhepunkt: der „Tatort“ am Sonntag abend. Das mag alles nach Vertrautheit und Idylle klingen, aber Hand aufs Herz: Ist das selbstverständliche, vertraute und allzu bequeme Nebeneinander erfüllend? Ein Blick auf Scheidungsstatistiken lässt vermuten: nein, nicht wirklich.
Tatsächlich können du und dein Partner oder deine Partnerin gar nichts dafür, dass sich eure Beziehung langsam in die Belanglosigkeit verselbständigt. Schuld ist ein Hormon. Es heißt Prolaktin und ist eine eigentlich schlaue Erfindung von Mutter Natur. Denn Prolaktin wird ausge schüttet, wenn wir uns besonders sicher fühlen, wenn es um Geborgenheit geht.
Die höchsten Prolaktinwerte haben stil lende Frauen, und das ist gut so, denn dieses Gefühl der Sicherheit überträgt sich auch auf das Baby.
Etwas salopp könnte man sagen: Prolak tin ist das Beziehung-ohne-Sex-Hormon. Wenn du ein unspektakulär glückseliges Nebeneinander möchtest: super! Wenn du das nicht möchtest, gibt es zwei Mög lichkeiten. Möglichkeit eins: Du erhöhst deinen Vitamin-B6-Spiegel. (Aber nicht übertreiben, B6 in dauerhaft zu hohen Dosen ist keine gute Idee.) Möglichkeit zwei: Du und deine Partnerin oder dein Partner brechen immer wieder aus dem
Erotik ist Kopfabenteuer Gebildet wird Prolaktin in der Hypophyse im Gehirn, es ist ein Gegenspieler unseres Glücksund Suchthormons Dopamin. Dopamin ist einer der zentralen Antriebe in unserem Leben –auch wenn es um die Anziehung zwischen den Geschlechtern geht, ums Erobern, um Erotik.
Alltag aus. Geschäftsreisen sind ProlaktinHemmer, Solo-Wochenenden auf den Bergen oder in der Therme ebenso. Also: Trennt euch, damit ihr zusammenbleibt.
ANDREAS BREITFELD, 48, ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München.
BIOHACKING umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Menschen eigenverantwortlich tun können, um Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit zu verbessern.
Der Performance-Lifestyle-Podast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QR-Code scannen und reinhören.
HypophyseRund 120.000 Zuschauer sahen beim Red Bull District Ride meterhohe Sprünge, waghalsige Saltos und Trick kombinationen. Nach fünf Jahren Pause war der Wett kampf der weltbesten Mountainbiker erstmals wieder in der Altstadt von Nürnberg. In der herrschte eine Atmosphäre, die auch den späteren Sieger Emil Johann son begeisterte: „Dass wir den Mountainbike Slopestyle in eine so ungewöhnliche urbane Umgebung bringen können und dabei ein so großes Publikum anziehen, ist einfach der Wahnsinn“, so der Schwede bei der Siegerehrung.
Doch bevor die Crème de la Crème der internationalen Slopestyle-Szene das Publikum in Atem halten konnte, mussten hunderte Tonnen Erde, Stahl und Schrauben sowie tausende Quadratmeter Holzplatten und vieles mehr verbaut werden. Um diese Materialmengen zu bewegen, waren Teleskop- und Geländestapler, Ketten bagger sowie eine handgeführte Walze von Zeppelin Rental vonnöten. Zudem sicherte der Event-Dienstleister sowohl die Bauarbeiten als auch die Veranstaltung mit über 1,8 Kilometer Bauzaun, Polizei- und Absperrgitter.
Der Best Trick Contest gehörte zu den Highlights des Red Bull District Ride 2022. Den Sieg holte sich Emil Johansson.
Der Mietpark von Zeppelin Rental umfasst mehr als 75.000 Maschinen und Geräte und bietet damit die passende Mietlösung für jedes Projekt.
ALLES IM GRIFF Ein Geländestapler transportiert die schwe ren Materialien an ihren Einsatzort auf dem Hauptplatz der Nürnberger Altstadt.
Der flexible Teleskop stapler lässt sich leicht manövrieren und über windet auch Vorsprün ge und Hindernisse.
SICHER GANZ NAH DRAN Dank der professionellen Ab sperrung von Zeppelin Rental wird das Event zu einem sicheren Erlebnis für Zuschauer und Athleten.
Zeppelin Rental als offizieller Construction und Trusted Red Bull Partner mit Mietequipment und Eventkompetenz verwandelte die malerische Altstadt der Frankenmetropole in ein Urban-Freeride-Paradies.
Seit Bram Stoker im Jahr 1897 seinem legendären Graf Dra cula den Sargdeckel öffnete, zählen Vampire zum Stammpersonal der Grusel literatur. Allerdings meinte es die intellektuelle Evolution nicht sonderlich gut mit dem Genre. Die dunkle Erotik drif tete zunehmend ins Reich der Schmonzette ab, für echtes Grauen sorgt bei den aller meisten Vampirromanen vor allem das literarische Niveau.
Selbst internationale Mega seller wie der „Chronik der Vampire“-Zyklus von Anne Rice (rund 100 Millionen verkaufte Exemplare) oder Stephenie Meyers „Twilight“Tetralogie (155 Millionen) eig nen sich allenfalls für schwüle Nächte am Ponyhof, richtig gutes Zeug wie Stephen Kings Frühwerk „Brennen muss Salem“ oder die „Passage“Trilogie von Justin Cronin sind in diesem Genre hin gegen absolute Mangelware.
Es war daher ziemlich überraschend, als der aus tralische Bestsellerautor Jay Kristoff, 48, Ende 2019 ankündigte, sein nächstes Romanprojekt der blut saugenden Zunft zu widmen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kristoff gerade seine „Never night“-Trilogie abgeschlossen, die einen Preis nach dem anderen abräumte und zum Allerbesten gehört, was die sogenannte Adult Fantasy in den letzten Jahren hervor gebracht hat. Noch über raschender war, dass Kristoff seine neue, ebenso als Trilogie konzipierte Reihe formal an „Interview mit einem Vampir“, den erfolgreichsten (mit Brad Pitt und Tom Cruise ver filmten) Roman der vorhin
Der Bestsellerautor Jay Kristoff zündetMan schrieb das 27. Jahr des Tagestods im Reich des Ewigen Königs, und sein Mörder wartete darauf zu sterben. Er hielt an einem schmalen Fenster Wache und wartete ungeduldig auf sein Ende. Die tätowierten Hände, befleckt mit getrocknetem Blut und Asche so bleich wie Sternenlicht, hielt er hinter dem Rücken ineinander verschränkt. Sein Zimmer befand sich hoch oben in einem einsamen Turm, von schlaflosen Bergwinden geküsst. Die Tür war eisenbeschlagen, schwer, geheimnis gleich verschlossen. Von seinem Ausguck beobachtete der Königsmörder, wie die Sonne ihrer unverdienten Ruhe entgegensank, und fragte sich, wie die Hölle schmecken mochte.
erwähnten „Chronik der Vam pire“, anlehnte – und damit eine hinterhältige Fährte legte. Denn „Das Reich der Vampire: A Tale of Blood and Darkness“ ist definitiv nichts für schwüle Nächte am Ponyhof.
In einer Zelle hoch oben im Turm eines düsteren Château sitzen sich der Marquis JeanFrançois vom Blut Chastain und der Chevalier Gabriel de León gegenüber. Der eine ist ein Vampir, der andere ein Vampirjäger. Der Vampir, ein Chronist von königlichen Gnaden, „bittet“ den gefange nen Vampirjäger, ihm seine Lebensgeschichte zu erzäh len. Der holt tief Luft, und dann legt Jay Kristoff los.
Als Rahmenhandlung breitet Kristoff einen apoka lyptischen Schleier über ein mittelalterlich angehauchtes Fantasy-Setting. Im Reich Elidaen ist vor 27 Jahren die Sonne untergegangen, selbst untertags herrscht nur diffu ses Restlicht. Pflanzen, Tiere und Menschen vegetieren in dieser bleichen Welt dahin, während die lichtscheuen Vampire zum Festschmaus ausrücken und immer weitere Teile des Landes unter ihre Herrschaft bringen. Eine der letzten Bastionen gegen den Ansturm der Untoten ist San Michon, der Orden der Silber wächter. Diese heilige Bruder schaft sucht und rekrutiert im
ganzen Reich junge Männer, die als Halbblüter geboren wurden und über besondere Kräfte verfügen, um sie gna denlos zu Elitekämpfern zu drillen. So gelangt auch Gab riel de León nach San Michon, ein junger Bursche, der nicht ahnt, dass er zur größten Legende des Ordens werden wird – und zur letzten Hoff nung einer sterbenden Welt. Kristoff ist ein begnadeter Erzähler, der dem Trivialen literarisch die Stirn bietet.
„Das Reich der Vampire“ ist derb, brutal, dreckig, witzig, zynisch, erotisch, romantisch und abartig spannend. Mit diesem fantastischen 1000Seiten-Ziegel übertrifft er sich selbst ganz locker. Und das ist erst der Auftakt.
GEORGE R. R. MARTIN
Während der fast 30 Jahre, die der Fantasy-Großmeister George R. R. Martin nun schon an seinem fulminanten Welt erfolg „Das Lied von Eis und Feuer“ – besser bekannt als „Game of Thrones“ – arbeitet, fand er auch immer wieder Zeit, um die eine oder andere Kurzgeschichte aus Westeros einzustreuen. Drei davon sind in diesem Band auf Deutsch erschienen. Ein Muss für alle Fans. „Das Urteil der Sieben“ Penhaligon
Der „Klingen“-Zyklus von Joe Abercrombie ist die beste literarische Dark-FantasyReihe der Gegenwart. In die sem Add-on, das fälschlicher weise gern als Teil 7 der Serie angepriesen wird, serviert der britische Ausnahmekönner dreizehn Kurzgeschichten aus dem Klingen-Universum, die freilich nicht die enorme Wucht seiner Romane ent wickeln, sich aber vorzüglich als Appetizer eignen.
„Schattenklingen“ Heyne
Sir Terence David John Prat chett (1948–2015) ist Kult. Seine zutiefst geistreichen und sagenhaft komischen
„Scheibenwelt“-Romane, die sich weltweit rund 85 Mil lionen Mal verkauft haben, beschäftigen bis heute nicht nur Literaturkritiker, sondern auch Philosophen. Dieser neue Band versammelt sieb zehn bisher unveröffentlichte
Kurzgeschichten aus den Anfängen seines Schaffens.
„Der zerstreute Zeitreisende“
Piper
The Witcher wurde dank Game-Adaption und NetflixSerie zu einer der erfolg reichsten Fantasy-Figuren der jüngeren Vergangenheit. Die Vorlage für diesen Erfolg lieferte der polnische Schrift steller Andrzej Sapkowski mit seiner großartigen „GeraltSaga“, deren literarische Klasse auch in dieser Antho logie aufblitzt, die acht, zum Teil bereits zuvor veröffent lichte Erzählungen enthält.
„Etwas endet, etwas beginnt“
JAY KRISTOFF „Das Reich der Vampire: A Tale of Blood and Darkness“ Deutsch von Kirsten Borchardt Fischer TorFantastische Erzählungen: vier große Namen in kleinen PortionenJOE ABERCROMBIE ANDRZEJ SAPKOWSKI
Im Technik Museum Speyer kann man den All-Sprung von Felix Baumgartner nachempfinden. Highlight der Ausstellung: der legendäre Original-Raumanzug.
Am 14. Oktober 2012 schrieb das Projekt Red Bull Stratos Geschichte. Der Österreicher Felix Baumgartner, damals 43, wird von Roswell, New Mexiko, aus in einer Kapsel per Ballon in die Stratosphäre transportiert. Um 20.08 Uhr mitteleuropäischer Zeit springt der Extremsport ler aus 39 Kilometer Höhe Richtung Erde, durchbricht als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer und er reicht dabei eine Geschwin digkeit von knapp 1358 km/h – nur geschützt durch einen Druckanzug.
Diesen historischen Anzug kann man nun in Rheinland Pfalz begutachten. Im Tech nik Museum Speyer befndet sich der Druckanzug des ersten Testfugs, welcher exakt dem Anzug entspricht, der beim fnalen Flug verwendet wurde.
Weltraum - Schneider Entwickelt wurde das gute Stück von der David Clark Company: Das US amerikanische Unternehmen ist spe zialisiert auf die Herstellung von Schutzausrüstung für die Luft und Raumfahrt und
RED BULL STRATOS Wegen der dünnen, kalten Luft in der Stratosphäre brauchte Felix Baumgartner für seinen Sprung einen besonderen Schutzanzug. Oben: Die Raumfahrtausstellung des Technik Museums Speyer. Unten: Felix Baumgartner begutachtet im Museum seinen Anzug.Der Anzug von Baumgartner verfügte über eine Reihe von Modifkationen. An jedem Handschuh wurde ein Spiegel angebracht, die zur Kontrolle
der Fallschirmöffnung not wendig waren. Das ChestPack war sozusagen die Tech nikzentrale. Hier wurden unter anderem GPS-Geräte, ein Funkgerät und ein Ge schwindigkeitsmesser ver staut. Insgesamt wog die Aus rüstung von Baumgartner damals knapp 45 Kilo.
Neben dem Anzug zeigt das Museum auch Videos des Sprunges und den AirstreamAnhänger, in den sich Baum gartner vor und nach seinem Stunt zurückzog. So können die Besucher und Besuche rinnen den historischen Tag auch zehn Jahre später noch einmal nacherleben.
Weitere Infos zum Technik Museum Speyer: speyer.technik-museum.de
Fußballfelder groß ist der Helium ballon, mit dem Felix Baumgartner in die Stratosphäre aufstieg – genauer gesagt: dessen Spannweite beim Start.
Kilo wog die Druckkapsel, die an dem Heliumballon hing. Ihr Kern war eine Druckkugel (Durchmesser 1,8 Meter) aus glasfaserverstärktem Kunststoff.
Millimeter, so dünn waren die Fasern des Ballons. Zum Vergleich: Das ist zehnmal dünner als eine handelsübliche Frischhaltefolie.
offizielle Weltrekorde stehen für das Projekt Red Bull Stratos zu Buche: höchste Absprunghöhe bei einem Fallschirmsprung (38.969,4 Meter), längster Freifall (36.402,6 Meter Höhenunterschied), größte Geschwin digkeit im freien Fall (1357,6 km/h).
km/h wurden beim freien Fall erreicht – das ist nicht nur ein Geschwindkeits rekord, sondern damit durchbrach auch erstmals ein Mensch die Schallmauer.
9
Red Bull Stratos wird zehn Jahre alt. Ein Projekt, das zum Härtetest für die Wissenschaft wurde: zehn Zahlen, die dabei helfen, die Größe dieses Projekts zu begreifen. stellte auch den Druckanzug von Joseph Kittinger her. Der mittlerweile 94-jährige USAmerikaner sprang 1960 mit einem Fallschirm aus 31.333 Meter Höhe und stellte damit mehrere Rekorde auf. 2012 war er als Berater Mitglied des Red Bull Stratos-Teams.
Minuten und 18 Sekunden dauerte das ganze Spektakel. Davon 4 Minuten und 20 Sekunden im freien Fall – und anschließend noch einmal knapp 5 Minuten am Fallschirm. Entspanntes Ausklingenlassen, sozusagen.
Jahre. So lange hielt der alte Rekord für den freien Fall aus größter Höhe. Im November 1962 sprang der russi sche Testpilot Jewgeni Nikolajewitsch Andrejew aus 25.458 Meter Höhe ab.
Herzschläge pro Minute betrug die Pulsfrequenz von Extremsportler Felix Baumgartner unmittelbar vor dem Absprung.
Sekunden später war die Herzfrequenz bereits auf 161 gefallen. Ein sensatio neller Wert – er entspricht dem von Alltagssportlern beim Dauerlauf.
Grad Celsius betrug phasenweise die Außentemperatur in der Stratosphäre während des Sprungs – minus, wohlgemerkt.
Schauplatz: Roswell, New Mexico
DAS GEHÄUSE ist aus Stahl, gibt es aber auch in Gelbgold und schwarzem Titan.
AB IN DEN ALL- TAG!
DOPPELGÄNGER NGC-42
Erst waren wir sprachlos, dann begeistert – und ja, das ist eine Uhr. Ausgestattet mit einem fliegenden Tourbillon (höchste Uhrmacherkunst für größte Genauigkeit) und vier Mini-Stahlketten, ist sie auch innen drin umwerfend. In Österreich erdacht, in der Schweiz produziert, vom Weltall inspiriert – nur auf Bestellung. Ab 156.000 €; doppelgaenger.com
Ein Leuchtturm, der Schwarzwald, gleich der ganze Erdball –was Uhrmacher zu ihren modernen Klassikern inspirierte. Text WOLFGANG WIESEROMEGA SPEEDMASTER ’57
Die ’57 ist ein Hinweis für alle, die Traditionen lieben. Tatsächlich wurde die Speedmaster 1957 für den Motorsport entwickelt, bevor sie ihre Bestimmung an Astronautenhandgelen ken fand. Schlanker und schmäler feiert sie heuer ein Comeback in Burgunderrot. 8.600 €; omega.com
aus gebürstetem Stahl ist schmäler, das Gehäuse nur 12,99 Millimeter hoch.
BREITLING SUPEROCEAN
Wer abtaucht, hat keine Zeit für Kinkerlitzchen – was zählt, ist das, was wirk lich gebraucht wird. Diese Breitling schafft formvollendete Übersicht. Inspi ration: die „Slow Motion“ aus den 1960er Jahren. 4.450 €; breitling.com
LONGINES ULTRA CHRON
Dank einem Hochfrequenz werk ist diese Uhr supergenau. Besonders gefällt uns an ihr aber das kultige kissenförmige Stahlgehäuse – inspiriert von ihrem Vorgänger aus dem Jahr 1968. 3.760 €; longines.com
Je nach Lichteinfall verändert sich das Grün des gewölbten Zifferblatts – von einem warmen Tannengrün zu einem mystischen Dunkelgrün, auch eine Reminiszenz an die Junghans Heimat, den Schwarzwald. PS: Das Armband in Macchiatobraun ist aus Straußenleder. 2.040 €; junghans.de
CASIO EDIFICE EQB-2000HR
Eine Uhr wie ein Rennwagen – nicht wahr? Alles an dieser Casio erinnert daran. Kein Wunder, dass sie bis zu 200 Rennrunden speichern kann. Nur getankt muss sie nicht werden. Für den Ener gieschub sorgen winzige Solarzellen auf dem Ziffer blatt. 619 €; casio.com
MIDO OCEAN STAR 600
Das Europa Point Light house in Gibraltar war Inspirationsquelle für diese Uhr. Optisch ist das nicht zu erkennen (der Leucht turm ist 20 Meter hoch); angeblich sind Robustheit und Zuverlässigkeit die ent scheidenden Eigenschaften. 1.560 €; midowatches.com
CASIO G-SHOCK GM-82100D
Eine Uhr mit Ecken – um genau zu sein: acht. Dieses G-Shock-Modell aus Edel stahl legt einen markanten Auftritt hin und ist dank dem speziellen Einsatz zwischen Gehäuse und Lünette durch nichts zu erschüttern. 549 €; casio.com
PARTNERSCHAFT Honda Racing trifft auf Zeitmesser –das Ergebnis: eine rasante Kreation.
BELL & ROSS BR 03-94
Das Runde im Eckigen hat in diesem Fall nichts mit Fußball zu tun, sondern mit der Inspiration für diese Bell & Ross: eine Cockpituhr. Ansonsten lassen sich mit ihr Puls, Atemfrequenz und diverse Sportaktivi täten messen. 5.600 €; bellross.com
1983 entdeckten Taucher an Australiens Long Reef Beach eine Uhr, die über und über mit Seepocken bedeckt war. Ein Hinweis, dass sie Jahre im Wasser gelegen war, doch das Werk tickte immer noch. Knapp 40 Jahre später diente sie als Inspiration für eine neue Taucheruhr. 649 €; citizenwatch.eu
Auf dem Zifferblatt werden die wichtigs ten Außendaten angezeigt.
Wellen aus Gold, Meere in feinen Blautönen, Kon tinente aus Saphir – diese Uhr ist eine Schönheit, die Welt gerade gut genug. Drei Jahre Entwicklungs arbeit und vier Patente machen aus diesem Zeit messer ein Meisterwerk von wunderbarer Leichtigkeit. 74.200 €; breguet.com
Eine Smartwatch mit enormer Vielfalt, steuerbar über Tasten oder Touch screen. Ziel und Inspiration der fe¯nix war und ist: ihrem Träger mehr Leistung zu ermöglichen. Im Gepäck: 60 Sport-Apps als zusätzliche Challenge. 1.099,99 €; garmin.com
inspirierender Figuren faktentreu, aber mit literarischer Freiheit.
Folge 17: Wie eine Frau im frühen Autozeitalter Geschichte schrieb.
Als Clärenore Stinnes in einem „stinknormalen“ – ihre Bezeich nung! –, serienmäßig produzierten Personenkraftwagen als erster Mensch die Erde umrundete, das hieß: in einer Fahrt von zwei Jahren Dauer 40.000 Kilometer zurücklegte, war meine Mutter vierzehn Jahre alt. Ihr Vater, mein Großvater, war Automechaniker, damals ein seltener, ein wenig mit Argwohn hochangesehener Beruf. Meine Mutter sammelte alle Zeitungsartikel über das „Fräulein Stinnes“, sie legte ein Album an, und über Beziehungen ihres Vaters gelang es ihr, ein Bild der Verehrten zu bekommen, mit Autogramm. Das Album mit den Artikeln und die Autogrammkarte habe ich geerbt. Auf dem Bild ist Clärenore Stinnes zu sehen, wie sie neben ihrem Adler Standard 6 steht – Sechs Zylinder Reihen Ottomotor, 50 PS, Hinterradantrieb, hydraulische Bremsanlage, Drei Gang Getriebe, Hochbettrahmen Konstruktion, Starrachsen vorne und hinten. Sie hält eine Zigarette mit langer Spitze zwischen den Fingern der rechten Hand, in der linken ein Paar Lederhandschuhe, auf dem Kopf trägt sie eine Lederhaube, gekleidet ist sie wie ein Mann, Anzug und Krawatte, sie lächelt, wie mir scheint, geistesabwesend.
Der Vorarlberger Bestsellerautor gilt als bester Erzähler deutscher Zunge. Zuletzt erschienen: der Roman „Matou“, 960 Seiten, Hanser Verlag.
Ich glaube, mehr als hundertmal hat mir meine Mutter die Geschichte von Clärenore Stinnes erzählt.
Clärenore Stinnes wurde 1901 in Mühl heim an der Ruhr geboren. Ihr Vater war ein Großindustrieller, sie war sein Liebling, von ihren Brüdern hielt er nicht viel. Er brachte ihr persönlich das Autofahren bei. Immer wieder habe er gesagt, der Zweck dieser Erfndung sei es nicht, Personen oder Dinge von A nach B zu trans portieren, sondern schnell zu fahren, und zwar so schnell wie möglich. Damals gab es noch Stimmen, wissenschaftliche Stim men, wie sie sich selbst bezeichneten, die behaupteten mit erhobenem Zeigefnger, der Mensch könne eine Geschwindigkeit von über 50 Kilometern in der Stunde auf die Dauer nicht ohne psychische Deformationen überstehen.
Clärenore und ihr Vater waren nicht dieser Meinung. „Und wenn es so ist“, pfegte ihr Vater zu sagen, „dann überstehen wir halt die psychischen Deformationen.“ Clärenore war seine Vertraute, auch und vor allem in geschäftlichen Dingen. Nach ihrem Schulabschluss machte er sie zu seiner ersten Sekretärin, sie weihte er als Einzige in alle Firmengeheimnisse ein.
In der Jugend meiner Mutter war das „Fräulein Stinnes“ ihr unangefochtenes Vorbild gewesen. Meine Mutter stammte aus Coburg im oberfränkischen Teil Bayerns. Sie war – das ist verbürgt – die erste Frau der Stadt, die den Führerschein machte, was nur möglich war, weil sich mein Großvater tüchtig ins Zeug gelegt hatte. Eine Frau hinter dem Steuer wurde damals als noch bizarrer empfunden als eine Frau auf einem universitären Lehrstuhl.
Der Vater starb, als Clärenore dreiundzwanzig Jahre alt war. Im selben Jahr nahm sie zum ersten Mal an einem Autorennen teil, ihm zu Ehren. Sie war die erste Frau in Europa, die so etwas tat. Nicht einmal entschlossene Suffragetten fanden das „geziemend“. In den folgenden drei Jahren feierte sie siebzehn Siege, immer war sie die einzige Frau am Start.
Und dann der große Plan: im Auto um die ganze Welt fahren!
Alles habe sie selber gemacht, sagte meine Mutter. Sie habe sich die besten Karten aller Erdteile be sorgt, habe wochenlang telefoniert und gekabelt mit diversen Missionschefs, Diplomaten und Handelsstationen, habe sich Empfehlungsschreiben und offzielle Genehmigungen für britische, französische und andere Kolonien gesichert. Sie besorgte sich einen Lastwagen, der mit Treibstoff und Ersatzteilen beladen werden und sie begleiten sollte. Strenge Befragungen habe sie abgehalten, sie brauchte zwei Mechaniker und einen Fah rer, starke, verlässliche, unerschrockene Männer. Eine Konstruktion habe sie gezeichnet und in Auftrag gegeben: dass die Sitze zurückgeklappt und als Liegen verwendet werden können. Wegen des größeren Energiegewinns sollte der Wagen nicht mit Benzin, sondern mit Benzol fahren. Eine ordentliche Waffensammlung wurde auch aufgeladen, Gewehre, Pistolen, Revolver, Bowiemesser. Es gab Strecken, von denen hieß es, sie seien so gefähr lich wie der Weg in die Hölle. Außerdem nahm sie zu ihrem „persönlichen Schutz“ zwei scharf abgerichtete Terrier mit, Billy und Lilly. Finanziert habe sie ihr Aben teuer weitgehend selbst, Kosten: 100.000 Reichsmark. Sie ließ sich ihren Anteil des Erbes auszahlen.
Und natürlich wollte sie, dass die Welt von ihrem Unternehmen erfahre. Zwei Tage bevor sie ihre Reise antrat, lernte sie bei einer Tanzveranstaltung, die in Frankfurt zu ihrem Abschied gegeben wurde, den schwedischen Fotografen Carl Axel Söderström kennen. Sie sei auf ihn zugegangen, habe mit dem Zündschlüssel ihres Adler Standard auf ihn gezeigt – so erzählte mir meine Mutter – und habe ihm auf den Kopf zugesagt: „Kommen Sie mit!“ Und Herr Söderström? Er habe gesagt: „Erlauben Sie mir, dass ich mich zuvor noch umziehe?“ Und sie: „ Aber beeilen Sie sich!“
Ich fragte meine Mutter: „Hat es damals schon Zünd schlüssel gegeben?“
Sie sagte: „Das ist typisch für dich, du hältst dich immer mit Nebensächlichkeiten auf!“
„Entschuldige“, sagte ich. „Erzähl weiter!“
Die Fahrstrecke hatte Clärenore Stinnes so präzise wie nur möglich geplant. Sie war darauf vorbereitet, dass sie immer wieder würde improvisieren müssen. Die Reise führte zunächst über den Balkan hinein nach Russland, nach Moskau, und sollte weiter gehen über die russischen Weiten, durch die Wüste Gobi nach Peking. Bereits wenige Tage nach der Abfahrt in Moskau gaben die beiden Techniker auf. Das Gelände war unwegsam, sie blieben im Dreck stecken, zweimal mussten sie Überfälle von marodierenden Horden ab wehren. Gestandene Männer, die beiden Mechaniker,
weinend saßen sie im Schlamm, den Rücken an je ein Rad des Lastwagens gelehnt.
Clärenore ließ sich nicht beirren. „Dann mache ich es eben allein“, sagte sie.
Allein war sie nicht. Der Fahrer des Lkw hielt ihr die Treue – ebenso Carl Axel Söderström.
Der Fotograf war verheiratet, und zu Beginn der Reise wäre ihm „um alles in der Welt“ nicht in den Sinn gekommen, seine Familie zu verlassen. Aber dann Carl Axel und Clärenore verliebten sich ineinander.
„Es war “, erzählte sie viel später, da war sie eine alte Frau, fast neunzig, und Carl Axel Söderström schon seit über zehn Jahren tot, „es war, als wären wir beide, Mann und Frau, die letzten Menschen auf der Welt.“
„Natürlich mussten sich die beiden verlieben“, kommentierte meine Mutter. „Was sollen die letzten Menschen denn anderes tun?“
Ich gab ihr recht.
Von Moskau ging die Reise weiter durch Sibirien, Kasan, Omsk, Nowosibirsk, Irkutsk – bei unter minus 30 Grad überquerten sie den zugefrorenen Baikalsee –, dann, wie erwähnt, durch die Gobi nach Peking. Mit dem Schiff setzten sie nach Japan über, wo sie auf der Insel „ein paar Runden drehten“. Dann ging es weiter, wieder mit dem Schiff, nach Hawaii und von dort nach Südamerika. Eigentlich wollten sie über die Anden fahren bis Buenos Aires, aber diese Strecke war auch mit unverantwortlicher Verwegenheit nicht zu schaffen. Mit Dynamit mussten sie sich Wege freisprengen, schließlich gaben sie diesen Plan auf. Sie fuhren durch Mittelamerika und an der Westküste der USA nach Vancouver.
Dort versprachen sich die beiden ein gemeinsames Leben bis zum Tod. Carl Axel Söderström kabelte seiner Frau in Schweden, sie solle sich auf die Scheidung vor bereiten. Die Fahrt quer durch Nordamerika bezeichneten sie als ihre Hochzeitsreise.
In Detroit, der Stahl und Autostadt, besuchten sie Henry Ford – der sich sehr interessiert an den Liegesitzen zeigte.
Immer wieder hatten Carl Axel und Clärenore von unterwegs Reiseberichte in die Welt hinaus versandt. Sie waren inzwischen berühmt, viel berühmter, als sie selbst glaubten zu sein. Das wurde ihnen bewusst, als sie in Washington eine Einladung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Herbert Hoover, er reichte. Er gab ein Abendessen im Weißen Haus für die beiden Abenteurer.
Schließlich, am 24. Juni 1929, ging ihre Reise nach zwei Jahren zu Ende. Mit dem Schiff fuhren sie von New York nach Le Havre. Von dort bis Berlin war die Fahrt ein einziger Siegeszug, der in einer feierlichen Parade auf der Rennstrecke Avus endete. Gesamtstrecke: 46.758 Kilometer.
„Und dann?“, fragte ich meine Mutter.
„Was dann?“
„Was haben die beiden dann gemacht?
„Geheiratet. Was sonst.“
„Sind sie noch einmal losgefahren? In Australien waren sie ja nicht und in Afrika auch nicht. Also haben sie nicht die ganze Erde bereist.“
Das hörte meine Mutter nicht gern. Diese beiden Kontinente seien eben nicht am Weg gelegen, sagte sie. Man könne nicht alles haben.
„Und du?“, fragte ich.
„Was ist mit mir?“
„Hat es dich gejuckt? Ich meine … du warst die erste und lange die einzige Frau in Coburg, die den Führer schein hatte … hast du nie daran gedacht, es deinem Vorbild irgendwie nachzumachen?“
„ Ach“, sagte sie – und dann ließ sie sich Zeit. Ich wusste ja, wozu sie diese Zeit nutzte, nämlich um von Frustration zu Ironie und von Ironie zu Fröhlichkeit überzuwechseln. Schließlich fuhr sie fort: „Weißt du, ich habe etwas gelernt. Nämlich Antwort zu geben auf
eine Frage. Die Frage lautet: Wozu sind Vorbilder da?
Die falsche Antwort ist: Vorbilder sind dazu da, damit wir angespornt werden, etwas Ähnliches zu tun, wie sie getan haben.“
Ich wusste, sie wollte, dass ich frage: „Und was ist die richtige Antwort?“
Nun war sie bei der Fröhlichkeit angelangt: „Die rich tige Antwort ist: damit wir es nicht mehr tun müssen. Sie haben es getan. Also ist es getan. Also braucht es ein anderer nicht mehr zu tun.“
Clärenore Stinnes und Carl-Axel Söderström zogen nach ihrem großen Abenteuer nach Schweden, dort bewirtschafteten sie einen Gutshof, bekamen drei Kinder und lebten glücklich und zufrieden. Carl-Axel Söder ström starb 1976, Clärenore Stinnes-Söderström 1990.
In Detroit besuchte Stinnes Henry Ford, Präsident Hoover lud sie zum Abendessen ein.Michael Köhlmeiers Geschichten gibt es auch zum Anhören im Podcast-Kanal von The Red Bulletin. Zu finden auf allen gängigen Plattformen wie Spotify, auf redbulletin.com/podcast oder einfach den QR-Code scannen.
Herausgeber Andreas Kornhofer
Chefredakteur
Andreas Rottenschlager
Creative Direction
Erik Turek (Ltg.), Kasimir Reimann
Art Direction
Marion Bernert Thomann, Miles English, Tara Thompson Textchefs
David Pesendorfer, Andreas Wollinger Grafk
Martina de Carvalho Hutter, Kevin Faustmann Goll, Cornelia Gleichweit Fotoredaktion
Eva Kerschbaum (Ltg.), Marion Batty (Stv.), Susie Forman, Tahira Mirza, Rudi Übelhör
Christian Eberle Abasolo (Ltg.), Lou Boyd, Marie Maxime Dricot, Melissa Gordon, Lisa Hechenberger, Elena Rodríguez Angelina, Benjamin Wolf
Editor in Chief Global Content
Tom Guise
Head of Audio
Florian Obkircher
Chefn vom Dienst Marion Lukas Wildmann
Managing Editor
Ulrich Corazza
Publishing Management
Sara Car-Varming (Ltg.), Ivona Glibusic, Bernhard Schmied, Melissa Stutz, Julian Vater
Head of Media Sales & Partnerships
Lukas Scharmbacher
Head of Co Publishing Susanne Degn Pfeger
Editorial Director Alexander Müller-Macheck
Projektmanagement Co Publishing, B2B Marketing & Communication
Katrin Sigl (Ltg.), Katrin Dollenz, Michaela Kroboth, Teresa Kronreif (B2B), Eva Pech, Valentina Pierer, Stefan Portenkirchner (Communication), Jennifer Silberschneider, Sophia Wahl
The Red Bulletin
in sechs Ländern. Herz stück unserer Schweizer Ausgabe ist in diesem Monat ein großes Special zum Thema Gaming.
Das Cover dazu ziert SenshiSuni. Die 25-Jäh rige schenkt mit ihren Livestreams vielen Menschen neuen Lebens mut. Wie sie das schafft? Bitte nachlesen!
Mehr Geschichten abseits des Alltäglichen findest du auf: redbulletin.com
Creative Services Verena Schörkhuber Zöhrer (Ltg.), Sara Wonka, Tanja Zimmermann, Julia Bianca Zmek, Edith Zöchling Marchart
Commercial Management Co Publishing Alexandra Ita Editorial Co Publishing Raffael Fritz (Ltg.), Gundi Bittermann, Michael Hufnagl, Alexander Klein, Irene Olorode, Mariella Reithoffer, Wolfgang Wieser
Executive Creative Director Markus Kietreiber
Senior Manager Creative Elisabeth Kopanz
Art Direction Commercial & Co Publishing
Peter Knehtl (Ltg.), Luana Baumann Fonseca, Silvia Druml-Shams, Erwin Edtmayer, Simone Fischer, Andreea Gschwandtner, Lisa Jeschko, Araksya Manukjan, Carina Schaittenberger, Julia Schinzel, Florian Solly, Sophie Weidinger, Stephan Zenz
Head of Direct to Consumer Business Peter Schiffer
Direct to Consumer Business Marija Althajm, Victoria Schwärzler, Yoldaş Yarar (Abo)
Retail & Special Projects Manager Klaus Pleninger
Anzeigenservice Manuela Brandstätter, Monika Spitaler
Herstellung & Produktion Veronika Felder (Ltg.), Martin Brandhofer, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig Lithografe Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Sandra Maiko Krutz, Josef Mühlbacher Finanzen Mariia Gerutska (Ltg.), Elisabeth Maier
MIT Christoph Kocsisek, Michael Thaler
IT Service Desk Maximilian Auerbach
Operations Alice Gaftanu, Melanie Grasserbauer, Alexander Peham, Thomas Platzer, Raphaela Pucher Projekt Management Dominik Debriacher
Assistant to General Management Sandra Artacker
Geschäftsführung Red Bull Media House Publishing Andreas Kornhofer, Stefan Ebner
Verlagsanschrift Am Grünen Prater 3, A 1020 Wien Telefon +43 1 90221 0 Fax +43 1 90221 28809
Web redbulletin.com
Medieninhaber, Verlag & Herausgeber
Red Bull Media House GmbH, Oberst Lepperdinger Straße 11–15, A 5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700
Geschäftsführer Dkfm. Dietrich Mateschitz, Dietmar Otti, Christopher Reindl, Marcus Weber
THE RED BULLETIN Deutschland, ISSN 2079 4258
Länderredaktion
Maximilian Reich Lektorat
Hans Fleißner (Ltg.), Petra Hannert, Monika Hasleder, Billy Kirnbauer Walek, Belinda Mautner, Klaus Peham, Vera Pink Country Project Management
Lisa Masten
Media Sales & Partnerships
Thomas Hutterer (Markenlead), Michael Baidinger, Maggie Childs, Franz Fellner, Ines Gruber, Moritz Philipp Haaf, Wolfgang Kröll, Gabriele Matijevic Beisteiner, Alfred Vrej Minassian, Nicole Okasek Lang, Britta Pucher, Jennifer Sabejew, Johannes Wahrmann Schär, Ellen Wittmann Sochor, Nicole Umsait, Ute Wolker, Christian Wörndle, Sabine Zölß
Abo
Abopreis: 21,90 EUR, 10 Ausgaben /Jahr, getredbulletin.com, abo@de.redbulletin.com
Druck Quad/Graphics Europe Sp. z o. o., Pułtuska 120, 07 200 Wyszków, Polen
THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995 8838
Länderredaktion Nina Kaltenböck Lektorat
siehe entsprechenden Eintrag bei Deutschland
Publishing Management Bernhard Schmied
Media Sales & Partnerships
Thomas Hutterer (Markenlead), Michael Baidinger, Maggie Childs, Franz Fellner, Ines Gruber, Moritz Philipp Haaf, Wolfgang Kröll, Gabriele Matijevic Beisteiner, Alfred Vrej Minassian, Nicole Okasek Lang, Britta Pucher, Jennifer Sabejew, Johannes Wahrmann Schär, Ellen Wittmann Sochor, Nicole Umsait, Ute Wolker, Christian Wörndle, Sabine Zölß
Sales Operations & Development Anna Schönauer (Ltg.), David Mühlbacher
THE RED BULLETIN
Frankreich, ISSN 2225 4722
Länderredaktion
Pierre-Henri Camy Country Coordinator Christine Vitel Country Project Management Alexis Bulteau
THE RED BULLETIN
Schweiz, ISSN 2308 5886
Länderredaktion Stefania Telesca Lektorat
siehe entsprechenden Eintrag bei Deutschland
Country Project Management Meike Koch
Media Sales & Brand Partnerships Christian Bürgi (Ltg.), christian.buergi@redbull.com
Marcel Bannwart, marcel.bannwart@redbull.com
Jessica Pünchera, jessica.puenchera@redbull.com Michael Wipraechtiger, michael.wipraechtiger@redbull.co Goldbach Publishing
THE RED BULLETIN Großbritannien, ISSN 2308 5894
Länderredaktion
Ruth McLeod Lektorat
Davydd Chong Publishing Management
Ollie Stretton
Media Sales
Mark Bishop, mark.bishop@redbull.com
Marco Nicoli, marco.nicoli@goldbach.com
THE RED BULLETIN USA ISSN 2308 586X
Länderredaktion
Peter Flax (Ltg.), Nora O’Donnell Lektorat
Catherine Auer, David Caplan Publishing Management
Branden Peters
Media Sales
Todd Peters, todd.peters@redbull.com
Dave Szych, dave.szych@redbull.com
Tanya Foster, tanya.foster@redbull.com
Jetzt Wissen testen und Chance auf Flüüügel sichern auf redbull.com/ideenfug
Die nächste Ausgabe des RED BULLETIN erscheint am 8. November 2022.