The Red Bulletin Dezember 2017 - AT

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ÖSTERREICH

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

EXKLUSIV SO FUNKTIONIERT

JEAN-CLAUDE VAN DAMME ES BRAUCHT VERDAMMT VIEL MUT, EIN SPASSVOGEL ZU SEIN

DER BESTE SKIFAHRER DER WELT

DER

HIRSCHER

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CONTRIBUTORS

EDITORIAL Zwischen Fluch und Segen

Wie man Stars verschiedener Genres energiegeladen in Szene setzt, weiß der kalifornische Fotograf spätestens seit seinen Shootings mit Lionel Messi oder Jay-Z. Für uns fotografierte Lim den SpagatProfi Jean-Claude Von Damme in Hollywood. Sein Fazit: „Er ist ein nachdenklicher Perfektionist – aber auch ein wilder Hund.“ Treffen mit einer Action-Ikone: AB SEITE 50

Robert Wunsch

2010 machte der Berliner seine Passion für die Fotografie zum Beruf und sammelt seitdem Aufträge für „Elle“, „Vogue“ oder „GQ“. Derweil avancierte Marcel Hirscher zum besten Skifahrer der Welt. Für das CoverShooting blieb beiden weniger als eine Stunde. „Es war eine Herausforderung, aber man gewöhnt sich an kleine Zeitfenster“, so der Fotograf. Wir sagen: Bestzeit! AB SEITE 24

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ROBERT WUNSCH (COVER)

Miko Lim

Auch nach seinem sechsten Gesamtweltcupsieg hat Marcel Hirscher nicht genug vom Skifahren. Warum? „Weil die Faszination noch größer ist als früher.“ Das sei allerdings „Elend und Glück“ zugleich. Im exklusiven Interview (ab Seite 24) gibt der Ski-Superstar noch weitere tiefe Einblicke in das oftmals zitierte Team Hirscher und verrät, dass selbst er dort nicht das Sagen hat. Die volle Entscheidungsgewalt über die eigene Karriere hat indes Jean-Claude Van Damme. Umso mehr überrascht, dass die Action-Ikone nun in einer Comedyserie auftritt. Eine Tatsache, die „The Muscles from Brussels“ durchaus Angst macht, wie er im Gespräch mit Nora O’Donnell (ab Seite 50) einräumt. Apropos Angst: Vom Himmel zu fallen fürchtete wohl schon jeder, der einmal mit einem Fluggerät aufgestiegen ist. Für Fraser Corsan hingegen ist es die Erfüllung eines Traums. Sein Sprung aus über 10.000 Meter Höhe, bei dem er die Geschwindigkeit von 400 km/h erreicht hat, macht den Briten zum schnellsten Wingsuit-Flieger aller Zeiten. Die außer außergewöhnliche Story zum Rekord: ab Seite 64. Viel Spaß beim Lesen! Die Redaktion

THE RED BULLETIN


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INHALT Dezember

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JEAN-CLAUDE VAN DAMME

Die Actionfilm­ legende wechselt ins Komödienfach. Sein Kommentar: „Beängstigend!“

Life and Style Beyond the Ordinary

10 Marilyn Manson, der 12 14 16 18 20 22

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Schrecken aller Spießbürger Mit diesem Gadget wirst du zum Graffiti-Künstler E-Gitarren als Kunstobjekte Diane Kruger und ihre Definition von Schönheit Lilium Jet: das fliegende Taxi Was es mit eckigen Melonen auf sich hat Slim-Fit-Raumanzüge: Haute Couture im Weltall

GUIDE

Get it. Do it. See it. 86 Destination Red Bull: Reisen

abseits des Alltäglichen

90 Uhren: So tickt Geschichte 92 Highlights auf Red Bull TV 94 Die wichtigsten Termine

der nächsten Wochen

96 Gift Guide: Geschenke, die

man selbst behalten möchte

109 Impressum 110 Das Actionfoto des Monats

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RALLYE DAKAR

Von A wie Afrika, ursprüngliche Heimat der legendären Rallye, bis Z wie Zuschauen – am besten auf redbull.com/dakar

THE RED BULLETIN

MIKJO LIM, THOMAS LAISNE/CONTOUR BY GETTY IMAGES, MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL

BULLEVARD


16 DIANE KRUGER

Die Schauspielerin hat keine Sprosse der Karriereleiter ausge­ lassen. Genau deshalb hat sie heute Erfolg.

FEATURES

24 Marcel Hirscher

Der weltbeste Skifahrer im exklusiven Interview: Welche Bedeutung sein Team für ihn hat und wieso er dennoch immer Einzelsportler bleibt.

36

Das Dakar-ABC Die härteste Rallye der Welt, Buch­ stabe für Buchstabe. Der Guide für Anfänger, Fans und Motor Motor­Nerds.

46 Mr. 100 Prozent Motorradfahrer Matthias Walkner greift nach dem Sieg bei der Rallye Dakar. Immer näher der Perfektion.

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Lachmuskeln

60

Durchhalten!

Jean­Claude Van Dammes Weg vom Actionstar zum Comedyserienheld. Extremläufer Christian Schiester weiß, wie das geht. Ob bei Hitze in China oder allein auf hoher See.

64 Rekordsprung

400 km/h, über 10.000 Meter Höhe: Fraser Corsan hat die Grenzen des Wingsuit­Fliegens verschoben.

70

THE RED BULLETIN

Insel-Hopping

Erlebnisbericht von ÖTILLÖ, der bein­ harten Swimrun­WM in Schweden.

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BEFLU¨U¨U¨GELT DURCH DEN WINTER. DIE WINTER EDITION VON RED BULL.

BELEBT GEIST UND KÖRPER®.


BULLEVARD LIFE

&

STYLE

BEYOND

THE

ORDINARY

Bedrohlich und sexy: So beschreibt Marilyn Manson die Songs seines neuen Albums „Heaven Upside Down“.

UNIVERSALMUSIC/JIRO SCHNEIDER

MARILYN MANSON „ICH MALE MIT TINTE, WODKA UND URIN“ SEITE 10 THE RED BULLETIN

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Marilyn Manson

J

ede gute Geschichte braucht ihren Schurken. In der Popgeschichte hat Brian Warner, besser bekannt als Marilyn Manson, diesen Job inne. Als Agent Provocateur, Antichrist, Verkörperung des Bösen. Vom Establishment verabscheut, brachte es der Musiker, Maler und Schauspieler mit dieser Haltung zum Popstar – mit über 44 Millionen verkauften Alben in 23 Karrierejahren. Anlässlich seines neuen, zehnten Albums „Heaven Upside Down“ erklärt der 48-jährige US-Amerikaner, warum er Bösewichte liebt und was er von Schauspieler Charlie Hunnam gelernt hat. the red bulletin: Auf Ihrem neuen Album singen Sie: „Wenn du kämpfen willst, dann kämpfe ich mit dir. Wenn du vögeln willst, dann vögle ich dich.“ Sie sind kein Freund subtiler Botschaften, oder? marilyn manson: Die Zeile war eigentlich als Erinnerung an mich selbst gedacht, als ich mit der Arbeit an der Platte begann: Schreib Songs, zu denen es sich gut kämpfen und vögeln lässt. Ist Ihnen das gelungen? Viele Leute, die das Album vorab gehört haben, fanden die Songs bedrohlich und sexy. Sprich: Ja, ich meine, der Plan ist aufgegangen. Wie kommt es, dass Sie sich in der Rolle des Provokateurs so wohlfühlen? Ich habe keine Angst davor, gehasst zu werden. Ich sitze nicht nächtelang wach und denke mir, „Was tue ich nur, niemand mag mich. Was mache ich falsch?“ Drauf geschissen! Es ist okay, wenn mich die Leute als Bösewicht sehen. Ich mag das. Meine Lieblingscharaktere in Film und Literatur sind auch Bösewichte. Helden sind doch langweilig. Ist das der Grund, warum Sie in der TV-Serie „Sons of

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Der Schrecken der Spießbürger veröffentlicht sein zehntes Album und erklärt, weshalb er gehasst werden will und warum es sich mit Wodka und Urin gut malen lässt. Anarchy“ einen Rassisten gespielt haben? In erster Linie wollte ich damit meinem Vater einen Gefallen tun, er ist ein Fan der Serie. Abgesehen davon war meine Rolle in „Sons Sons of Anarch Anarchy“ eine schöne Herausforderung. Der Charakter, den ich spiele, ist sehr unaufgeregt. Er führt Dialoge auf einer sehr sachlichen Ebene. Ganz anders als die Rampensau Marilyn Manson. Genau. Ich hatte das Gefühl, aus mir herausgehen und mich in jemand anderen ver verwandeln zu müssen. Gelungen ist mir das mit der Hilfe von Charlie Hunnam (Haupt­ darsteller in „Sons of Anarchy“; Anm.). In einer Szene musste ich in ein Mobiltelefon sagen: „Ich vermisse meine Hunde.“ Aber ich wusste nicht, wie ich den Satz betonen soll. Worauf Charlie meinte: „Tu so, als wärst du völlig verrückt – und dir dessen nicht bewusst. Sei also ganz du selbst.“ Dieser Arsch! Aber seine Ratschläge waren Goldes wert. Ihr zweites Standbein neben der Musik ist die Malerei. Ihre letzte Ausstellung liegt allerdings drei Jahre zurück. Gibt’s Pläne für die nächste? Stimmt, das ist schon lange her. Aber ich habe auch ohne Ausstellungen viel gemalt: zirka 65 Bilder, die bislang noch niemand gesehen hat. Die Hälfte davon habe ich mit schwarzer Tätowiertinte gemalt, gemischt mit Wodka und Urin. Wie appetitlich! Nicht mit der Absicht, zu provozieren. Wenn ich im Kreativmodus bin, kann ich keine Pause einlegen. Wodka und Urin sind einfach die einzigen Flüssigkeiten in meiner unmittelbaren Nähe, wenn mir beim Malen das Wasser ausgeht. marilynmanson.com

„HELDEN SIND DOCH LANGWEILIG“

THE RED BULLETIN


UNIVERSALMUSIC/NICHOLAS ALAN COPE

MARCEL ANDERS

BULLEVARD

Leinwand & Langrille: Aktuell ist Marilyn Manson im Horrorfilm „Let Me Make You a Martyr“ zu sehen – als Auftragskiller.

THE RED BULLETIN

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BULLEVARD

SprayPrinter Mit dem Handdrucker wirst du zum Graffiti-Künstler und kannst deine Fotos an Häuserwände sprühen.

SCHWING DIE DOSE WIE EIN PROFI

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S

prayPrinter holt Street Art elegant ins digitale Zeitalter: Mit diesem Spraydosenaufsatz wird jeder ohne viel Übung zum Graf ti-Künstler – und kann Graffi ganze Hauswände fotorealistisch besprühen. Neben dem Gadget braucht man dafür bloß ein Smartphone, ein Stativ und Sprühdosen. Die Anwendung ist denkbar einfach: Erst wählt man am Handy ein Foto aus und bearbeitet es mit der dazugehörigen App. Nun das Telefon am Stativ montieren und in ein paar Metern Abstand zur

Wand positionieren ( je weiter weg, desto größer das Motiv). Dann den SprayPrinter auf die Dose stecken, und es geht los. Zeile für Zeile fährt man die Wand ab, die App kommuniziert via Bluetooth mit dem Handdrucker und gibt vor, an welchen Stellen Farbe abgegeben werden muss und wo nicht. Die Punkte ergeben nach und nach ein komplettes Bild. Den SprayPrinter gibt’s online für zirka 300 Euro. sprayprinter.com

THE RED BULLETIN

ARTWORK BY JUKKA_HAKANEN, SPRAYPRINTER.COM

Auf der Website kann man sich Vorlagen oder SprayPrints anderer Künstler downloaden. Die App berechnet, an welcher Stelle der Wand der SprayPrinter Farbe sprühen muss. Der Sprayer fährt die Wand Linie für Linie ab, und der Printer setzt Punkte.

FLORIAN OBKIRCHER

Via Crowdfunding ergatterte die estnische Firma 120.000 Dollar für die Entwicklung des Gadgets.



BULLEVARD

V Zwei belgische Gitarren­ bauer hauchen einem Instrument neues Leben ein, inspiriert durch japa­ nische Handwerkskunst.

DIE KLANGKÜNSTLER

WWW.TAOGUITARS.COM

„Ein Sammler wollte eine neue Version unseres Tao-Modells“, sagen Serge & John. „Also haben wir uns das ultimative Exemplar ausgedacht, als Hommage an Japans Kunsthandwerk.“

PIERRE-HENRI CAMY

Tao Guitars

or zwölf Jahren gründeten John Joveniaux und Serge Michiels in Brüssel Tao Guitars – das Duo gilt seitdem weltweit als Instanz für Sonderanfertigungen von Gitarren. Zahlreiche Stücke der beiden haben ihren Ursprung in einer Zeichnung von Koson Ohara (1877–1945), die im Atelier von Serges Großvater an der Wand hing. „Die Makellosigkeit japanischer Kunst und japanischen Kunsthandwerks war für ihn ein absoluter Richtwert. Dieser Gedanke ist mir geblieben“, erklärt Serge. Am sinnbildlichsten wird die Schnittstelle Tao–Japan beim Gitarrenmodell Kusanagi (das Schwert „Kusanagi-no tsurugi“ ist ein Äquivalent von Excalibur): Fast 800 Stunden Arbeit stecken darin, Wert 18.000 Euro – oder mehr. Ein fairer Preis, mussten Serge & John doch spezielle Fertigungstechniken erlernen, etwa für die Silberapplikationen oder die Rochenlederverarbeitung. Tao begeistert mit seinen Instrumenten nicht nur fanatische Riff-Enthusiasten von den Dandy Warhols bis ZZ Top, wissen Serge & John: „Auch weniger namhafte Gitarristen holen sich damit eine Menge Energie in ihre Sessions.“ www.taoguitars.com

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THE RED BULLETIN


Der neue SEAT Arona. Dein City-SUV ab € 15.990,–

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BULLEVARD

D

iane Kruger (gebore­ ne Heidkrüger) hat das schein­ bar Unmögliche geschafft: Die deutsche Schauspielerin hat sich in den USA und in Frank Frank­ reich etabliert – zwei der här här­ testen Regionen der Welt, was ihr Metier betrifft. Trotzdem hat sie keine Lust, sich selbst auf die Schulter zu klopfen. the red bulletin: Sie sind aktuell die erfolgreichste deutsche Schauspielerin, haben mit Stars wie Tarantino gedreht, spielen im neuen Film von Regisseur Robert Zemeckis, „The Women of Marwen“. Stolz darauf? diane kruger: Ich habe eher das Gefühl, beim Karten­ spielen ein Blatt gekriegt zu haben, mit dem ich nicht rech­ nen konnte. Deshalb habe ich immer 100 Prozent gegeben, um jede Chance zu nutzen. Geben Sie uns ein Beispiel. Als Quentin Tarantino seiner seiner­ zeit „Inglourious Basterds“ besetzte, waren meine Erfolgs­ chancen verschwindend ge­ ring. Er wollte ursprünglich für meine Rolle als deutsche Agentin eine andere Kollegin, und er glaubte nicht mal, dass ich Deutsche sei. Dann willigte er doch ein, mich zu treffen. Mir war klar: Ich muss mich auf das Vorsprechen so gut vorbereiten, dass er nicht mehr auf den Gedanken kommt, jemand anders zu besetzen. Genau das ist passiert. Sie waren Model. Hilft gutes Aussehen der Karriere? Wenn du nicht imstande bist, Emotionen zu vermitteln und

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Diane Kruger Es ist dornig, doch es hilft, auf der Karriereleiter keine Sprosse auszulassen.

„ICH HABE 100 PROZENT GEGEBEN“ eine Figur glaubhaft zum Leben zu erwecken, wirst du dich langfristig nicht durch­ setzen. Ich wollte nie Rollen, ohne ernsthaft daran zu arbeiten. Ich ging in Frankreich auf eine klassische Theater Theater­ schule – und begann wie jede andere Schauspielerin: mit Kurzfilmen und schlechten Fernsehprojekten. Ich habe auf der Karriereleiter keine Sprosse ausgelassen. Haben Sie trotzdem eine Definition für Schönheit? Das ist eine Lebenseinstellung, mit der du nach den schönen Dingen Ausschau hältst, nicht nach den hässlichen. Wenn ich es schaffe, täglich etwas Posi­ tives für mich zu entdecken, fühlt sich die Welt besser an. Und mir geht’s dabei auch gut. Was hilft Ihnen sonst, um sich noch besser zu fühlen? Ich habe das Bedürfnis, mich selbst zu erziehen und weiter weiter­ zubilden. Und zwar, indem ich mehr Fragen stelle, mehr zu wissen versuche und mir nicht von anderen vorschreiben lasse, was ich zu denken habe. warnerbros.de/kino/ ausdemnichts THE RED BULLETIN


RÜDIGER STURM THOMAS LAISNE/CONTOUR BY GETTY IMAGES

Diane Kruger aktuell: Für die Hauptrolle in „Aus dem Nichts“ erhielt sie 2017 in Cannes den Darstellerpreis.

THE RED BULLETIN

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MANHATTAN

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Lilium Jet TOM GUISE

Taxifahren ist praktisch. Fliegen ist praktisch. Wie praktisch müssten dann erst Flugtaxis sein? Ein Münchner Start-up ist drauf und dran, diese Frage zu beantworten.

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LILIUM GMBH

UBER DER WOLKEN THE RED BULLETIN


BULLEVARD

ZEITGEWINN

SICHERHEITSRESERVE

Lilium geht davon aus, dass sein E-Jet unser Leben verändern wird. Was werden wir mit all der Zeit tun, die wir nicht im Stau stehen?

Sollte eines der 36 Triebwerke ausfallen, kann der Pilot dennoch ohne Aufregung landen, sicher und planmäßig.

I

m April dieses Jahres kam die Menschheit (zumindest jener Teil, der seine Lebenszeit überwiegend im Stau stehend verbringt) einem ihrer großen Träume näher. Da testete das Münchner Start-up Lilium nämlich erfolgreich sein Automobil der Lüfte. Das Problem des Konzepts „innerstädtisches Fluggerät“ war ja bisher, dass die Ver Verheiratung von Flug- und Fahr Fahrzeug das Schlechteste beider Welten kombinierte. Lilium

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erfand die Idee daher neu und kreierte eine Flugmaschine, die senkrecht starten und landen kann. Der Antrieb: 36 von der Vertikalen in die Horizontale schwenkbare Triebwerke in den Flügeln. Das Fluggerät bietet fünf Passagieren samt Gepäck Platz und schafft bei 300 km/h Reisegeschwindigkeit bis zu 300 Kilometer pro AkkuLadung. Dadurch, dass alles elektrisch funktioniert, entstehen null Abgase bei minimaler Lärmentwicklung. Das wirklich Geniale ist aber, dass Lilium dir das Ding nicht verkaufen, sondern nur vorbeischicken möchte. Das

soll so ähnlich funktionieren wie bei Uber. Ebenfalls wie bei Uber kannst du die Fahrt auch mit anderen Passagieren teilen, was den Flug von einem Ende der Stadt zum anderen sogar billiger machen kann als eine herkömmliche Stop-and-goTaxifahrt (schneller sowieso). Das Konzept ist startklar. Lilium sammelte 90 Millionen Dollar (ca. 76 Mio. €) Kapital, heuerte Top-Angestellte von Airbus, Tesla und der MitfahrApp Gett an und formulierte ein Ziel: Schon 2025 soll jeder sein Flugtaxi rufen können. lilium.com

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BULLEVARD

Eck mit Zweck Warum diese Melone über 100 Euro kostet, dabei aber alles andere als eine Gaumenfreude ist.

N

ein, hier wurde keineswegs Photoshop bemüht. Dieses Bild ist echt. Und damit auch die kubische Wassermelone, die zu sehen ist. Was das soll? Platz sparen! Das dachte sich zumindest der japanische Künstler Tomoyuki Ono, der sich die Form 1978 patentieren ließ. Seit Jahrzehnten züchten nun japanische Bauern diese speziellen Früchte. Mit Hilfe

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von Glaskäfig-Würfeln, in die eingezwängt die Melonen zwei Monate lang gedeihen, wird das natürliche Wachstum eingeschränkt. Aus rund wird eckig. Aus kullernden Riesenkugeln wird kompaktes Obst, ideal für problemlosen Transport und eine ordentliche Auf Aufbewahrung im Kühlschrank. Die besondere Zuwendung hat allerdings ihren Preis. Ein Exemplar der Spezialität kann

mehrere hundert Euro kosten. Dabei gilt: je „eckiger“, desto teurer. Ärgerlich nur: Bei all der Liebe zur Form wurde auf den Geschmack vergessen. Damit die Früchte auf keinen Fall platzen, werden sie unreif geerntet. Daher taugen sie eher zur Dekoration anstatt zur Konsumation – und wer werden zu besonderen Anlässen als Geschenk verteilt. Dieses hält bei Raumtemperatur immerhin knapp einen Monat. Die gute Botschaft für all jene, denen die Fruchtquader noch nicht originell genug sind: Man bekommt Wasser Wassermelonen inzwischen auch in Pyramiden- und Herzform.

THE RED BULLETIN

@FOODAISM

Um Ecken besser: Je schärfer die Kanten der Wassermelone, desto höher der Preis.

CHRISTIAN EBERLE-ABASOLO

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BULLEVARD

Statt Michelin-Männchen-Stil trägt man im All jetzt Slim-Fit, designt vom SpaceX-Team. Die Anzüge werden schon 2018 auf einer Raummission zum Einsatz kommen.

Bisher waren Raumanzüge ja mehr Funktionskleidung als Haute Couture. Eine neue Kreation bringt nun aber beides unter einen Helm.

DER SMOKING DER ASTRONAUTEN 22

SPACEX

SpaceX Space Suit

lon Musk wusste schon 2002, wie man Show und Praxistauglichkeit verbindet. Damals (ein Jahr vor Tesla übrigens) gründete er SpaceX und setzte sich für sein Start-up zwei Ziele. Erstens: die Kosten für All-Reisen radikal senken. Zweitens: den Mars kolonisieren. Wie ernsthaft diese Ziele verfolgt werden, zeigen die erfolgreichen Raketentests im Orbit – und ein Schnappschuss, den Musk im August auf Instagram stellte. Der zeigt einen der wirklich lässigen Raumanzüge, die dereinst seine Astronauten tragen sollen. Dem SpaceX-Team gelang, woran andere RaumanzugEntwickler bisher hartnäckig scheiterten: ein körpernah geschnittener, praktischer Astronauten-Arbeitsanzug, der auch in ein Daft-PunkVideo passen würde. „Es war schwierig, die Balance zwischen Ästhetik und Funktion zu finden“, gab Musk zu. Aber: „Er funktioniert tatsächlich, ist keine Attrappe. Bereits bei doppeltem Vakuumdruck getestet.“ Der Anzug, der 2018 an Bord der SpaceX-DragonKapsel auf dem Weg zur Internationalen Raumstation getragen werden soll, begeisterte auch die Testpiloten. „Viel besser als der, den ich im Spaceshuttle anhatte. Viele tolle Innovationen“, twitterte US-Astronaut Garrett Reisman als Antwort an Musk. Bleibt für SpaceX also nur noch eine Aufgabe: Matt Damon für die Marsmission 2024 anzuwerben. spacex.com

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E

THE RED BULLETIN


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„ES IST GLÜCK UND ELEND, ES IST FLUCH UND SEGEN.“

MARCEL HIRSCHER Das Interview mit dem besten Skifahrer der Welt über Preis und Wert des Erfolgs. Text: Stefan Wagner Fotos: Robert Wunsch 24



T

the red bulletin: Beginnen wir unser Gespräch* an einem Sonntagmorgen im Herbst, vier Uhr dreißig, Treffpunkt Talstation, ein ganz normaler GletscherTrainingstag des Marcel Hirscher fängt an. Wie viele Leute sind da dabei? marcel hirscher: Der Mike, der Josef, der Johann, der Graggi, mein Vater, ich. Wie viele pünktlich? Meistens sind alle schon um zehn vor halb da. Pünktlich ist jeder. Immer. Weil in dem Team jeder Einzelne weiß, was für einen Wert jeder einzelne Trainingstag hat. Da rede ich jetzt gar nicht vom Geld, wie viel jede Fahrt kostet, das ganze Überseegepäck, das Verschiffen vom Material, die Container, dass – nur ein Beispiel – die Pistenbetreiber in Chile pro Athlet einen Tausender pro Tag kassieren. Und da rede ich auch nicht vom Sportlichen, vom Trainingswert für mich als Athleten. Da rede ich davon, dass Trainingstage im Sommer und im Herbst die wichtigste Währung für einen Rennläufer sind, was Entwicklung und Abstimmung vom Material betrifft. Im Sommer und im Herbst kannst du ein paar Zehntel verlieren, die du im Winter nie aufholst. Oder du kannst sie gewinnen. Da ist jeder Tag so wertvoll, da kommt keiner auf die Idee, dass er sich noch einmal umdreht, wenn der Wecker läutet. Zwischen sechs und sieben geht die Sonne auf, Sie fahren die ersten Tore und merken: Am Ski passt was Gröberes nicht. Was tun Sie? Sofort alle zusammenrufen, beratschlagen, was wir da heroben am Gletscher machen können. Sie haben zwei der besten Serviceleute der Welt mit oben auf dem Gletscher, und die sind nicht nur mit Schraubenzieher und Schleifpapier angerückt, vermute ich. Trotzdem lässt sich nicht alles lösen. Sie rufen aber nicht an einem Sonntag um halb sieben in der Früh bei Atomic an. Passiert selten, aber wenn der Hut brennt, natürlich ruft man da an, „Guten Morgen, es ist jetzt sieben, ich will, dass um neun der, der und der in der Fabrik ist.“ Wann ist das zuletzt passiert? Voriges Jahr, Anfang Oktober, zwei, drei Wochen vor Sölden. Da war die Kacke richtig am Dampfen, aber wir haben’s dann ganz gut hingekriegt, in Sölden war ich Zweiter. Da steht wirklich eine halbe Fabrik auf Stand-by wegen Ihnen? Nicht wegen mir. 26

Natürlich wegen Ihnen. Nein. Weil die den Erfolg genauso wollen. Wenn nicht alle Beteiligten Vollgas geben, kannst du’s vergessen. Mit „nine to five“ wirst nicht Weltcup-Sieger. Angenommen, ich bin ein toller PhysioPhysio therapeut und bewerbe mich in Ihrem Team. Wie finden Sie heraus, ob ich geeignet bin? Das merkt man schnell. Ein paar erste sehr offene Gespräche, ein paar erste Szenarien … Zum Beispiel? Zum Beispiel dass wir irgendwo in Frankreich um vier Uhr nachmittags draufkommen, dass genau der Ski, den wir morgen zum Rennen brauchen, in der Fabrik in Salzburg steht. Das heißt: Sie setzen sich ins Auto, fahren sieben Stunden in die eine Richtung und sieben Stunden in die andere. Spätestens morgen um sechs Uhr früh muss der Ski da sein. Aber ich bin Physiotherapeut, nicht Botenfahrer. Ganz falsche Antwort. Okay, ich setz mich also ins Auto … … und sind am nächsten Tag um sechs in der Früh da. Dann fahr ich mit dem Ski das Rennen und gewinne es im besten Fall. Und weil Sie mein Physiotherapeut sind, haben Sie mich vor dem Rennen, zwischen den Durchgängen und nach dem Rennen ordentlich behandelt. Ausgeschlafen ist in der Saison selten wer. In Ihrem Team würde sich jeder ins Auto setzen? Jeder. Darüber brauchen wir gar nicht reden. Diese Bereitschaft ist Grundvoraussetzung. Alle die gleiche Mission, alle die gleiche Einstellung, alle die gleiche Begeisterung, alle die gleiche Bereitschaft. Anders geht’s auch nicht, sonst können wir alle miteinander zu Hause bleiben. Wenn einer diese Bereitschaft nicht hat, dann fährt er auch gleich. Aber halt nur in eine Richtung, und seinen Koffer nimmt er gleich mit. So einen brauchen wir nicht, der hält uns nur auf. Wie schwören Sie Ihre Leute auf diese gemeinsame Mission ein? Es geht nicht ums Einschwören, es geht ums Vorleben. Sie müssen also … Nicht ich, jeder. Jeder lebt vor, um was es geht. Allein mein Vater, wie der alle motiviert, Wahnsinn. Oder der Mike, beim Pistenherrichten, das glaubt mir keiner, was der weghackelt. Kommt mitten in der Nacht von einem Rennen oder einem Training heim, setzt sich die Stirnlampe auf, rauf auf den Berg. Wenn es schneit, schöpft er die Nacht durch, damit der Kleine am nächsten Tag trainieren kann. Und wenn der Mike nicht fertig wird, was ist dann meine Aufgabe, wenn ich um fünf oder sechs in der Früh hinkomm? Ein sechsfacher Gesamtweltcup-Sieger schaufelt nicht selber Neuschnee aus der Trainingspiste. Wenn er dazu nicht bereit wäre, wäre er nicht sechsfacher Weltcup-Sieger geworden.

*Das Gespräch mit Hirscher, 28, sechsfacher WeltcupSieger, fand Anfang Oktober in Salzburg statt. Der Zeitpunkt seines Comebacks nach dem im August erlittenen Knöchelbruch war damals noch ungewiss. Styling: Chantal Drywa-Wunsch



EINZELSPORT? TEAMSPORT! Marcel Hirschers Siege sind Ergebnis von Teamwork auf höchstem Niveau – an rund 300 Tagen im Jahr. Hirscher selbst stellt seine „Glorreichen Sieben“ vor.

Marcel Hirscher (hier in Kitzbühel 2017): Sieben Top-Experten arbeiten dafür, dass er perfekt vorbereitet in seine Rennen gehen kann.

FERDINAND HIRSCHER

CHRISTIAN JOHANN HÖFLEHNER STROBL

Vater & Betreuer

MICHAEL PIRCHER Trainer

Der frühere ÖSVSlalomchef, Magister der Sportwissenschaften, ist seit der Saison 2012/13 Hirschers Trainer. Hirscher: „Der Mike ist ein unglaublicher Perfektionist. Und er ist sich für nichts zu schade.“ 28

Im Team ist er nicht Hirschers Vater, sondern – so sagt der Sohn selbst – „oberster Antreiber, Supervisor, Motivator. Er bringt so viel Energie rein, dass es sogar mich beeindruckt – wären wir nicht an der Spitze, wären sein Einsatz und sein Perfektionismus absurd hoch.“

THOMAS JOSEF GRAGGABER PERCHT Servicemann

Physiotherapeut

Salzburger, früherer Junioren-Weltmeister in der Abfahrt. Hirscher: „Der Graggi weiß aus eigener Erfahrung, worum es geht. Mit ihm red ich von Skifahrer zu Skifahrer.“

Nachfolger von PhysiotherapeutenLegende Alexander Fröis. Hirscher: „Der Josef hat sich der Mission Hirscher verschrieben. Zurücklehnen? Kennt er nicht. Eher sucht er sich Fleißaufgaben.“

Global Race Director bei Atomic

Hirschers ExTrainer ist kein unmittelbares Mitglied des Teams Hirscher mehr, aber als Atomic-Verantwortlicher die wahrscheinlich wichtigste Schnittstelle. Hirscher: „Der perfekte Übersetzer. Er weiß hundertprozentig, wie ich ticke.“

Servicemann Hirscher: „Johann ist seinerzeit mit ServicemannLegende Edi Unterberger ins Team gekommen. Ist noch nicht allzu lang im Geschäft, aber ein echter Zauberlehrling, lernt extrem schnell dazu.“

THE RED BULLETIN


GEPA PICTURES/RED BULL CONTENT POOL, PICTUREDESK, GEPA PICTURES(3)

STEFAN ILLEK

Medienbetreuer Nicht nur Medien-, sondern auch SkiInsider: früherer ORF-Kamerafahrer, ausgebildeter C-Trainer und Coach. Hirscher: „Der Stefan ist nicht nur Experte, sondern auch ganz enger persönlicher Vertrauter.“ THE RED BULLETIN

Ich stelle mir Marcel Hirscher als Chef mit cholerischen Zügen vor. Das ist zu 99 Prozent falsch. Was muss ich tun, um das eine Prozent kennenzulernen? In Frankreich fragen: „Könnte nicht lieber ein anderer statt mir fahren?“ Um es ein bissl hochtrabend zu sagen: Man kann in jedem Detail die Mission verkörpern, und man kann sie in jedem Detail verraten. Ich würd’s nicht in diesen Worten aus­ drücken, aber ja. Wenn sich einer für den leichteren Weg entscheidet, ist das Verrat am Team. Das gilt in kleinen Sachen genauso wie in großen. Verdient man als Mitglied im Team Hir Hir­ scher wenigstens wahnsinnig viel Geld? Man verdient gut, aber von einer goldenen Nase sind wir weit weg. Umgerechnet auf die Stunden ist es wahrscheinlich nicht mehr als in jedem anderen Job. Das Geldtascherl ist es nicht. Ihre Motivation verstehe ich ja noch: Sie stehen im Mittelpunkt, Sie machen sich zur Sportlegende. Aber Ihr Servicemann, Ihr Physiotherapeut, Ihr Medienbetreuer? Was treibt den an? Der sitzt eh da, fragen wir ihn doch. (Hirscher deutet auf seinen Medienbetreuer Stefan Illek, der ebenfalls am Tisch sitzt.) stefan illek: Am Anfang ist es einfach. Man weiß ja, Team Hirscher, das heißt besonderer Einsatz, und allein sich dieser Herausforde­ rung zu stellen, das ist ein so großer Reiz, da bist du automatisch motiviert. Sobald aber dann die Routine in den Alltag kommt, im zweiten, dritten Jahr – immer dieselben Orte zur selben Jahreszeit, dieselben Hotels, dieselben Flughäfen, der Trott –, musst du genau in diesem Alltag die Begeisterung am Leben erhalten. Und wie gelingt das? illek: Das geht nur im Team und als Team. Da motiviert uns die gemeinsame Verantwor Verantwor­ tung, Marcel die bestmöglichen Vorausset­ zungen für Erfolg zu schaffen. Marcel gibt uns auch zu verstehen, dass er diesen Einsatz würdigt, und jeder Erfolg ist schon auch ein Dank an uns und eine Bestätigung für uns. Ausgleich haben wir dann sowieso im Som­ mer, wo es unterm Strich recht ruhig ist. Ihr Sommer ist aber kein halbes Jahr. hirscher: (Lacht.) Wenn wir ehrlich sind: April, Mai, Juni. Das ist das, was wir Sommer nennen. Und wie hält man neun Monate durch­ gehend am Anschlag aus? Die Frage geht an Sie, Herr Illek. illek: Dauerhaft nur, wenn auch eine per per­ sönliche Beziehung da ist, eine Freundschaft. Als reine Geschäftsbeziehung ginge das ein Jahr, maximal zwei. Ich mache das jetzt sechs Jahre.

Wie geht man mit Motivationstiefs im Team um? Die Frage geht an Sie, Herr Hirscher. hirscher: Dann muss ich da sein. Dann muss ich antreiben. Der, der zum Mike sagt, dass ich noch härter trainieren mag, noch besser, das muss ich sein, und vielleicht hab ich in dem oder dem Bereich dazu eine Idee, sag ihm, dass er sich das oder das einmal genauer anschauen soll, oder es geht um neue Ideen zur Skiprä­ parierung oder um ein neues Videoanalyse­ System fürs Training. Das ist dann schon mein Job, dass alle schauen, dass wir in ihrem Bereich wirklich das Maximum herauskitzeln, dass wirklich kein Trott entsteht, auch nicht in Details, keine Routine. Hin und wieder krieg ich einen Rappel und ruf der Reihe nach alle durch und sag jedem, was mir eingefallen ist, was wir brauchen, was noch besser sein könn­ te, da geh ich dann allen total auf den Geist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie Ihren Vater anrufen und sagen: Denk mal über das nach, schau dir mal das an, gemma, gemma. Mein Vater ist da auch ausgenommen. Aber nicht weil er mein Vater ist, zwischen privat und Skifahren trennen wir schon. Sondern weil mein Vater der größte Antreiber von allen ist, noch viel mehr als ich, der ist eine Maschine. Stefan Illek sagt, Freundschaft spielt eine wichtige Rolle in Ihrer beruflichen Beziehung. Das widerspricht einer Management­Regel, wonach man mit Mitarbeitern nicht befreundet sein soll. Vergessen Sie normale Regeln, dafür ist unsere Situation zu extrem. Wenn es diese Freund­ schaft im Team nicht gibt, fährt doch keiner sieben Stunden hin und sieben zurück wegen einem depperten Paar Ski. Aber Autorität braucht auch Distanz. Und Freundschaft heißt, wenn man sie ernst nimmt, das Gegenteil von Distanz. Dass man sich öffnet, Schwachstellen zeigt, Zweifel … Damit hab ich null Problem. Im Gegenteil, das macht alles ja auch leichter. In so einer Inten­ sität kannst du nicht miteinander arbeiten, wenn du nicht auch befreundet bist. Darf ein Teammitglied Kritik an Ihnen üben? Ja. Und finden Sie das gut? Es ist wichtig, dass es möglich ist. Und wie können Sie damit umgehen? Sagen wir: immer besser. (Lacht.) Es gibt nicht viele Chefs, die es für wichtig halten, kritisiert zu werden. Wenn wir genau sind: Der wirkliche Chef bin eh nicht ich. Der wirkliche Chef ist nicht die Person Marcel Hirscher, sondern die Mission Marcel Hirscher. Und in dieser Mission bin ich selber nur einer im Team, der mitarbeitet. Da gilt die – wenn Sie so wollen – Unternehmens­ kultur für mich genauso wie für jeden anderen. Gibt es einen Moment, in dem Sie vom Team­ player zum Einzelsportler switchen? Ich bin immer Einzelsportler. Ich meinte: auch gegenüber Ihrem Team. 29


Hab ich auch so verstanden. Ich bin EinzelEinzel sportler. Immer. Jetzt widersprechen Sie aber allem, was Sie bisher in diesem Gespräch gesagt haben. Da haben Sie schon recht. Aber diese LeistungsLeistungs orientierung, auch diesen Egoismus für den Erfolg, den muss ich haben. Den muss ich mir bewahren. Auch innerhalb des Teams. Das klingt jetzt ein bisschen kompliziert. Ich erklär’s Ihnen. Ich habe ein gewisses Maß an Verständnis, an Menschlichkeit, das schon. Aber es muss den Punkt geben, an dem ich auch Nachteile für andere in Kauf nehme, um selbst erfolgreich sein zu können. Gehen wir zu dem Beispiel, zu dem Ski, der in Salzburg gege blieben ist: Klar könnte ich sagen, dass ich vielviel leicht mit einem anderen Ski auch gewinnen würde. Muss deswegen einer die Nacht durchdurch fahren, wegen einem Paar Ski? Als Freund sag ich: nein. Als Sportler muss ich sagen: natür natürlich, und fahr bitte sofort, und gib Gas, sonst bist du nicht pünktlich da. Was Sie von Ihren Leuten verlangen, das geht ja tief ins Privatleben rein, mitten ins Familienleben. Stefan Illek hat in einem Interview gesagt: Im Winter sieht er Sie öfter als seine Frau, und wir wissen ja jetzt auch, was bei Ihnen „Winter“ heißt. Dass einer am Kitzbühel-Wochenende fragt, ob er freikriegt, damit er zur Hochzeit vom Großcousin dritten Grades fahren kann? Das meinen Sie? (Lacht.) Vielleicht nicht der Großcousin dritten Grades, vielleicht die Schwester? Wo ist die Grenze? Ich will verstehen, wie weit hinein ins Privatleben der Job Ihrer Leute geht. (Lacht.) Sorry. Für so was haben wir den Sommer. Wenn es ein Trainingstag ist: klar. Aber bei einem Rennen? Da kommt nicht einmal einer auf die Idee zu fragen. Das ist so was von weit weg … (Lacht herzlich.) illek: Aber für meine Kinder hast du mir freigegeben. Erster Schultag? illek: Nein, Geburt. Herr Hirscher, weil wir beim Thema Familie sind: Sie haben gesagt, dass Sie im Umgang mit Ihrem Vater zwischen privat und beruflich trennen können. Ich glaub Ihnen nicht, dass das funktioniert. Tut’s aber. Und muss es auch. Weil dass mein Vater daheim so mit mir redet wie auf der Piste, das gibt’s in 1000 Jahren nicht. Und umgekehrt auch nicht. Sie meinen, dass es im beruflichen Alltag eine gewisse Ruppigkeit gibt? Den Respekt, den ich vor meinem Vater habe, als Vater, den kann ich auf der Piste nicht an den Tag legen. Sonst würden wir nicht wirklich ernsthaft und offen und faktisch diskutieren. Das heißt, Sie sagen Ihrem Vater auf der Piste Sachen, die Sie abseits der Piste niemals sagen würden? Genau. 30

„CHEF IM TEAM MARCEL HIRSCHER IST NICHT DIE PERSON HIRSCHER. SONDERN DIE MISSION HIRSCHER.“ In einem Ton, den man als Sohn gegenüber dem Vater üblicher üblicherweise nicht anschlägt? Genau. Und er kann das auch nehmen? Absolut. Ginge auch nicht anders. Und umgekehrt ist es genauso. Sie fahren seit einem Jahrzehnt im Weltcup. In Ihrem Team gibt es genau zwei, die die gesamten zehn Jahre durchgehalten haben: Ihren Vater und Sie. 2014 haben Sie in einem Inter Interview mit dem Red Bulletin vor allem das permanente In-derÖffentlichkeit-Stehen als das Zehrendste beschrieben. Und das wird ja seither nicht weniger geworden sein. Sie könnten sich längst zurückziehen, Sie haben ausgesorgt, Sie haben mehr erreicht, als je ein Skirennläufer vor Ihnen erreicht hat. Was treibt Sie noch an? Das ist watscheneinfach: Rennfahren. Rennfahren, glaube ich, ist eine Sucht. Die Grenzen ausloten, über die Grenzen hinausgehen, über sich selbst hinauswachsen. Und zwar durch einen inneren und äußeren Druck. Du wirst durch diesen Druck in einen Zustand gepresst, der dich noch fokussierter macht, als du das jemals allein zusammenbringen

würdest, noch schärfer, noch stärker. Rennfahren, das ist, wie wenn du Nitro in ein Auto tankst. Erlebst du außerhalb nicht. Und außerdem bin ich einer, dem es taugt, wenn er zeigen kann, was er kann. Stecken Sie mich in ein volles Fußballstadion zu einem – völlig wurscht – LiegestützContest, und ich komm sicher auch in so einen Zustand. Sie schaffen vor 20.000 Zuschauern mehr Liegestütze als daheim allein im Keller? Unter Garantie. Herr Hirscher, Sie fahren seit über zwei Jahrzehnten Skirennen, Sie zeigen seit zwei Jahr Jahrzehnten dauernd, wie gut Sie skirennfahren können, und es schauen nicht 20.000 Leute zu, sondern Millionen. Das nützt sich doch ab. Sie sind kein Rennläufer, gell? Dann verstehen Sie das nicht. Rausgehen und irgendwas bis ans Äußerste ausquetschen, das ist halt schon sehr, sehr cool. Sie können doch mit 28 nicht mehr so fasziniert sein wie mit 18. Es geht, Verzeihung, um rote und blaue Stangen. Das weiß ich schon. Ich bin ja nicht deppert. Aber ich sag Ihnen, die Faszination ist noch größer als früher. Der Perfektionismus wird größer, und du hast mehr Möglichkeiten, dich dem Perfektionismus zu stellen. Andre Agassi hat irgendwann im Lauf seiner Karriere beschlossen, dass er nicht mehr spielt, um Tennismatches zu gewinnen, sondern dass er seine Popularität als Tennisspieler für wichtigere Sachen nützen möchte, in seinem Fall, um eine Schule für Kinder aus armen Familien zu gründen. Soll ich ehrlich sein? Ja, bitte. Schauen Sie sich Fotos von mir an, im Ziel, nach einem guten Lauf, schauen Sie mir nur in die THE RED BULLETIN


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Augen. Achten Sie drauf, wie die strahlen. Das sind schöne Bilder. Da sieht man einen glücklichen Menschen. Bei unserem Gespräch 2014 hatte ich das Gefühl, Sie können es kaum erwarten aufzuhören. Jetzt hab ich das Gefühl, ich muss mir Sorgen um Sie machen, wenn Sie aufhören. Vielleicht geht es mir dann schlecht. Oder vielleicht geht es mir super. Ich weiß es nicht. Es ist eben nicht schwarz oder weiß, sondern es ist beides, es ist Glück und Elend, es ist Fluch und Segen. Das Rennfahren ist das, was mich ausmacht, ich bin mehr Rennfahrer als sonst was. Und auf der anderen Seite diese öffentlichen Auftritte, die saugen am Akku. Aber es geht jetzt besser als 2014, da war ich wirklich knapp am Durchbrennen … Sie haben damals gesagt, Sie können sich nicht vorstellen, Olympia 2018 noch zu fahren. Ich kann mit dem Leben jetzt besser umgehen als damals, ich mein jetzt das öffentliche Leben, das Leben außerhalb der Skipiste. Da hat mir auch mein Team extrem geholfen. Wenn es Ihnen einmal nicht gut geht, darüber reden Sie mit Ihrem Team? Ja. „Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, mir geht alles auf den Arsch“, so? Kommt vor, ja. Hilft dann Trost mehr, „Ja, du hast recht, du Armer!“, oder ein resches „Reiß dich z’samm’, was ist los mit dir?“ Eher Ersteres. illek: Es ist eine Grundregel im Coaching, dass du den Klienten ernst nimmst. Zu sagen „Geht schon, gemma, ist net so schlimm“ wäre Schwachsinn. Du musst seine Wirklichkeits­ konstruktionen ernst nehmen und ihn dort abholen, wo er gerade ist. Herr Hirscher, Sie haben beim ersten öffentöffent lichen Auftritt nach Ihrem Knöchelbruch gesagt, dass Sie während der Reha manchmanch mal verzweifelt waren. Aber irgendwie haha ben Sie, während Sie das sagten, gelöst gege wirkt, entspannt, gar nicht verzweifelt. Was stimmt jetzt: Verzweiflung oder Gelöstheit? Beides. Äh. Stellen Sie sich vor, ich tu mir nicht weh. Dann geht alles weiter wie bisher, alles ab Platz zwei wird wieder als Niederlage gesehen. Wie oft hätte ich den Glasbecher noch gewinnen müs­ müs­ sen, dass alle zufrieden sind? Und wenn der Vorsprung auf den Zweiten diese Saison kleiner ist als im Vorjahr, wie nennt man das dann? Krise? Alles das ist jetzt durch die Verletzung vorbei. Neustart. Durch die Verletzung gibt es neue Erwartungen, endlich normale Erwar Erwar­ tungen. Es gibt wieder die Möglichkeit, dass es einen Erfolg gibt, der nicht selbstverständlich ist. Ich darf einmal Dreißigster werden. Nicht dass ich’s will, aber ich darf. Aber ich glaub, das ist nicht leicht zu verstehen. 32

„WENN SICH EINER FÜR DEN LEICHTEREN WEG ENTSCHEIDET, IST DAS VERRAT AM GANZEN TEAM. DAS GILT IN KLEINEN SACHEN GENAUSO WIE IN GROSSEN.“ Ich glaube, Sie sind der erste Sportler, der sagt, eine Verletzung ist eine Erleichterung. Im Moment fühlt es sich aber ein bissl so an. illek: Ich war an dem Tag im August, als das passiert ist, ein paar Stunden nicht erreichbar, dreh das Telefon auf und hab 25 Anrufe, drei vom Marcel. Ich ruf ihn als Ersten zurück, es war ein, zwei Stunden nach dem Un­ fall. Er sagt: „Du, ich hab mir den Fuß gebrochen.“ Wir reden ein bissl, aber irgendwie klingt er gar nicht zerstört, und dann frag ich

den Marcel: „Erleichtert?“ Und er: „Ja, schon ein bisschen.“ Und was ist mit der Verzweif Verzweiflung? Es ist ja wirklich nicht leicht, für das ganze Team, speziell für die Therapeuten, allein der Josef, Wahnsinn, wie sich der reinhaut. Trotzdem: Zwei Schritte vor, ei­ ei ner zurück. Ein Schritt vor, zwei zurück. Jetzt, die letzten drei Tage vor unserem Gespräch, eine Katastrophe, wenn wir ehrlich sind. Auf einmal tut die Scheiße wieder weh. Warum? Keiner weiß es. Da bist du halt dann verzwei­ felt. Aber wissen Sie was? Die ganze G’schicht’ ist die totale Her Her­ ausforderung. Voll das Abenteuer. Jetzt übertreiben Sie aber. Gar nicht. Weil wissen Sie, was das Ärgste für mich ist? Ich habe THE RED BULLETIN


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es momentan nicht in der Hand. Mit Vollgas alles umreißen? Nein. Willenskraft, Disziplin, Zwang? Bringt alles nix. Sobald ich zu sehr andrück, schreit der Kerl da unten. (Zeigt auf sein Sprunggelenk.) Wenn man einen verletzten Körperteil zu früh belastet, dann tut’s halt weh. Sie haben mich nicht verstanden. Es reicht, wenn ich mir Druck mach. Wenn ich den Haxen zu etwas zwingen will, zack, tut er weh. Der Haxen ist der Chef, nicht ich. Er macht die Regeln. Lernen Sie einmal, das zu akzeptieren, wenn Sie bisher alles im Leben erzwungen haben, jeden Sieg. Ich hab alles, was ich er erreicht hab in meiner Karriere, mehr oder weniger erzwungen. Mir ist nie was in den Schoß gefallen. Im Erzwingen bin ich richtig gut, das weiß ich. Aber das hilft mir jetzt nichts. Jetzt muss ich lernen, dass es was gibt, was sich nicht erzwingen lässt. Wo das, was ich am besten kann, nicht nur nix nützt, sondern sogar schadet. Das dreht alles um im Schädel. Wenn man an Ihre legendären Läufe denkt, das waren tatsächlich immer Gewaltakte, man hatte immer den Eindruck, Sie fah­ ren da runter mit dem Beißdruck eines Rottweilers. … und steifes Kiefer am Morgen danach. Und aufwachen in der Nacht, weil die Zähne so wehtun vom Aufeinanderpressen. Ich hab das mit dem Rottweiler nicht wörtlich gemeint. Ich schon. Sie wachen nach großen Siegen in der Nacht auf, weil die Backenzähne so aufeinander malmen? Und wie die malmen, kompletter Kieferkrampf. Jetzt ist alles anders. Nicht jeden Tag um Punkt acht im Fitnesscenter sein, nicht seit September täglich Ausnahmezustand, ob eh alles passt bis Sölden. Sondern auf der Terrasse, wenn ein schöner Herbsttag ist, daheim in der Sonne

in Ruhe frühstücken. Wann hab ich zuletzt im Oktober in Ruhe gefrühstückt? Vor zehn Jahren, vor zwölf? Das klingt, als würden Sie Gefallen dran finden. Ich hoffe, ich finde nicht zu großen Gefallen daran. Angenommen, Sie kommen auf einmal wirklich drauf: Hey, das Leben muss nicht allerweil der Wahnsinn sein. Man kann ja vielleicht auch ein super Renn­ läufer sein, wenn man in aller Ruhe gefrühstückt hat. Was dann? Werde ich dann noch Gesamtweltcup-Sieger? Ich weiß es nicht. Ich weiß es. Ich werde nicht Weltcup-Sieger. Aber muss ich das dann noch? Beweisen müssen Sie doch niemandem mehr was. (Hirscher lacht, dann Ruhe, erstaunlich langes Schweigen im Raum.) Ich hatte mir als letzte Frage einen Satz aus Ihrem Interview von 2014 aufgehoben. Sie ha­ ben damals gesagt: „Stillstand ist der Anfang vom Schlechter­ werden.“ Wenn ich Ihnen so zuhöre, gilt der Satz jetzt gar nicht mehr. Natürlich gilt er noch. Das ist der nächste Wider Wider­ spruch. Nein. Es wäre ja extrem unprounpro fessionell, jetzt meinen Job nicht zu machen. Natürlich ruf ich bei Atomic in der Fabrik an und frag: „Wie schaut’s aus? Bringts was weiter?“ Natürlich muss ich denen weiter Gas geben. Weil wenn ich wieder da bin, muss ja alles pfeifen. Aber es wird dann in Ihrem Kopf schon alles anders

„DU MUSST EINE ENTSCHEIDUNG TREFFEN: NORMALITÄT ODER SECHSMAL DIE KUGEL GEWINNEN.“ 34

ausschauen, wenn Sie wieder da sind, oder? Ja, es wird schon anders sein. Wird es dann eine Freude am Tun geben? Wie meinen Sie denn das? Ich meine, dass Ihnen das Ski­ fahren Spaß macht, nicht nur das Gewinnen. Da kennen Sie mich aber schlecht. (Lacht.) Wenn ich wieder fit bin, wenn nix wehtut, und ich bin zu deppert, um eine Kurve zusammenzubringen, dann bin ich ganz schnell wieder der Alte. Sicher? Hmmm … nein. Nicht sicher. Aber wahrscheinlich. (Lacht.) Sehr wahrscheinlich. Entweder du bist ein Rennfahrer, oder du bist ein Brauser. Dann ist es besser, du bleibst daheim. Übrigens hat lustigerweise mein Vater vor 30 Jahren genau die gleiche Verletzung gehabt wie ich jetzt. Und? Er hat gesagt, er hat zwei Jahre durchgedreht wegen der Schmer Schmerzen. Durchgedreht. Zwei volle Jahre. Aber er hat ja auch nach zwei Wochen den Gips runter runtergeschnitten und gemeint, das passt schon so. Sie können Ihren Vater nicht verleugnen, oder? Ich habe den Gips fast so lange oben gehabt, wie die Ärzte gesagt haben. Aber wieso nur fast? Was bringt dieses „fast“? Geht nix normal bei Ihnen? Weil du mit Normalität nix gewinnst. Ich glaube, dass du eine Entscheidung treffen musst: Normalität oder sechsmal die Kugel gewinnen. Das Gegenbeispiel wäre Roger Federer. Der hat jahrelang für seine Verhältnisse gar nichts gewonnen. Die Leute haben gesagt, er soll endlich aufhören, er beschädigt sein Denkmal. Und er hat gesagt: „Warum soll ich aufhören? Ich spiele einfach wahnsinnig gerne Tennis!“ Wäre das kein Vorbild? Nein. Kann man sich nicht auch über Platz 17 freuen? Beim Motorradfahren vielleicht, beim Autofahren, wurscht. Aber beim Skifahren? Nein. Das ist mir zu wichtig. marcelhirscher.at THE RED BULLETIN



Überlebens­ künstler Das Rallye-Raid-Abc oder: Wie du lange Offroad-Distanzen mit Highspeed bewältigst, ohne dabei auf der Strecke zu bleiben. Text: Werner Jessner 36


FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

Klassiker des Genres: Ein Peugeot 3008DKR Maxi wühlt sich hurtig durch die Dünen.


Wo selbst die besten Piloten der Welt an ihre Grenzen stoßen. Rallye Raid, auch Marathon- oder Langstreckenrallye genannt, fordert Fahrer auf zwei oder vier Rädern über mehrere Tage. Es ist die perfekte Kombination aus Racing und Abenteuer, aus Konstanz und Improvisation, aus Athletik und Fahrkunst.


A

wie Afrika

Afrika, das – Wird allweil die spirituelle Heimat der Langstrecken-Rallyes bleiben, selbst wenn die prestigeträchtige Rallye Dakar seit 2009 in Südamerika gefahren wird. Etliche kleinere Bewerbe finden nach wie vor am Schwarzen Kontinent statt, etwa die Marokko-Rallye oder das Africa Eco Race auf den Spuren der ursprünglichen Route. Eine Rückkehr der Dakar nach Afrika scheint aus politischen und wirtschaftlichen Gründen unrealistisch.

BENJAMIN CREMEL/DPPI/RED BULL CONTENT POOL, FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

B Siehe S wie Silk Way Rally

wie Biwak

Biwak, das – Fahrer, Beifahrer, Mechaniker, Ingenieure, Strategen, Organisatoren, Journalisten, Fotografen, Ärzte, Köche, Zeitnehmer und alle anderen aus dem Tross schlafen, wohnen und interagieren in einer Zeltstadt, die sich allabendlich neu aufbaut und morgens wieder verschwindet, inklusive Küche, Toiletten, Duschen, Lazarett, Mediacenter etc.

Die Strecke in Asien variiert, 2017 fuhr man von Moskau über Kasachstan in die chinesische Stadt Xi’an, 2016 endete man in Peking. Gefahren wird seit 2009, für die Kamaz Trucks ist es ein Heimspiel. Titelverteidiger bei den Autos: Cyril Despres auf Peugeot (Bild). Es sind nicht nur die Rennfahrer, die den riesigen Tross der Dakar ausmachen.

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C wie Coma Coma, der – Der Spanier Marc Coma hat fünf Dakar-Siege auf dem Bike zu Buche stehen und konnte über ein Jahrzehnt lang, wenn überhaupt, nur von Cyril Despres geschlagen werden. Seit seinem Rücktritt vom Sport vor zwei Jahren ist er für die Streckenplanung in Südamerika verantwortlich – der Mann weiß, wie man Show und Sport mit Sicherheit verbindet.

J

wie Jutta Kleinschmidt

Jutta Kleinschmidt, die – Die Deutsche ist nach wie vor die einzige Frau, die jemals die Rallye Dakar gewinnen konnte (2001, Mitsubishi). Hartnäckigster Gegner damals: ihr früherer Lebensgefährte Jean-Louis Schlesser, Dakar-Sieger 1999 und 2000.

D wie Dakar Dakar, die – Die senegalesische Hauptstadt war das ursprüngliche Ziel der erstmals 1979 in Paris gestarteten AbenteuerVeranstaltung. Bis zur Übersiedelung nach Südamerika im Jahr 2009, was aus Sicherheitsgründen erfolgte, endete die Rallye trotz wechselnder Routenführung nur zweimal nicht die Stadt am Lac Rose. Jutta Kleinschmidt: Hat auf dem Bike begonnen und im Auto gewonnen – als einzige Frau bisher.

Elemente, die – Abgesehen von Sand und Geröll werden Rallye-Raid-Piloten in Südamerika vor allem von zwei Naturgewalten geprüft. Mitunter sintflutartige Regenfälle sorgen für Schlamm, und bei Pässen auf Höhen über 4000 Metern sind nicht nur Motoren am Anschlag.

F wie Finish Finish, das – Anders als in der WRC wird in der Rallye Raid nur gewertet, wer auch tatsächlich das Ziel sieht. Daher tun Teilnehmer auch alles, um sich selbst nach schweren Unfällen irgendwie durchzuschleppen. Was anderswo Sekunden sind, sind hier Minuten, Minuten sind Stunden.

G wie GPS-Points

I wie Iritrack

GPS-Points, die – Das Ziel ist nicht nur das Ziel: Dazwischen müssen auf jeder Etappe zusätzliche Wegpunkte gefunden und in einem vorgegebenen Umkreis von meist nur wenigen Metern passiert werden. Ansonsten drohen Zeitstrafen oder schlimmstenfalls Disqualifikation.

Iritrack, das – Damit kein Fahrer verlorengeht, ist jedes Fahrzeug mit einem Tracking-System ausgerüstet, das dank Iridium-Technik selbst in Regionen ohne Handy-Empfang die Position des Fahrzeugs präzis erfasst und gleichzeitig als Notfall-Detektor dient. Außerdem erfasst es jederzeit die Geschwindigkeit und sendet sie in Echtzeit in die Organisationszentrale nach Paris.

H wie Hydration Hydration, die – Bis zu fünf Liter trinken Fahrer allein während der Sonderprüfungen: Körperliche Anstrengung, Sonne und vor allem die Höhenlage in Südamerika stellen den Organismus vor gewaltige Probleme. Rallye Raid ist Extremsport, egal mit welchem Fahrzeug.

K wie KTM KTM – Mit 16 Gesamtsiegen ist das österreichische Motorrad-Fabrikat die erfolgreichste Marke in der Geschichte und seit dem Jahr 2001 ungeschlagen – einsamer Rekord. Der russische Truck-Hersteller Kamaz hält bei 14 Siegen, Mitsubishi bei 12 Titeln in der Auto-Kategorie.

Lästig: Dreck. Lästiger: versenktes Werkzeug.

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GETTY IMAGES (2), FRANCK FIFE/AFP/PICTUREDESK.COM

E wie Elemente


L wie Liaison

M wie Motorrad

N wie Notfall

Liaison, die – Zwischen den einzelnen Wertungsprüfungen liegen die Verbindungsetappen, die auf öffentlichen Straßen gefahren werden – und zwar mehrere hundert Kilometer pro Tag – und auf denen ein striktes Tempolimit gilt, das penibel über GPS überwacht wird. Jede einzelne Übertretung kostet ein paar hundert Euro.

Motorrad, das – Erst drei Fahrern in der Geschichte der Rallye Dakar ist es bislang gelungen, das Rennen sowohl auf dem Motorrad als auch im Auto zu gewinnen: Hubert Auriol, Nani Roma und Stéphane Peterhansel. Der fünffache Bike-Champion Cyril Despres aus Frankreich – mittlerweile Peugeot-Werkspilot – hat das Zeug, die Nummer vier zu werden.

Notfall, der – Stürzt ein Fahrer schwer, sind seine Mitbewerber zur Hilfeleistung verpflichtet. Wird der Notfallsender ausgelöst, gerät die Hilfskette in Bewegung, und der Fahrer wird in der Regel per Hubschrauber geborgen. Dem Ersthelfer wird die verlorene Zeit gutgeschrieben.

O

wie Orientierung

Orientierung, die – Neben „Wie schnell?“ ist „Wohin?“ die entscheidende Komponente für Erfolg im Rallye-Raid-Sport. Die Fahrer haben drei Hilfen zur Verfügung: das Roadbook, GPS und – ganz alte Schule – einen Kompass.

Kein Verfahrer, ein Überholmanöver. Wer sich verirrt, tut das meist um Dutzende Kilometer.

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P

wie Peterhansel

Peterhansel, der – Man nennt ihn „Mister Dakar“: Der 52-jährige Franzose hat mit dem Bike sechsmal, mit dem Auto siebenmal gewonnen. Auch 2018 ist der Titelverteidiger wieder Top-Favorit. Härteste Gegner: seine Peugeot-Markenkollegen Carlos Sainz, Sébastien Loeb und Cyril Despres.

Stéphane Peterhansel ist „Mister Dakar“.

Q wie Quad

MARCIN KIN/RED BULL CONTENT POOL, DUHAMEL FLAVIEN/RED BULL CONTENT POOL

Quad, das – Die vierrädrigen Minimalisten – auch: ATVs (All-Terrain Vehicles) – sind seit 2009 im Dakar-Starterfeld. Rekordsieger ist der Argentinier Marco Patronelli.

R wie Roadbook

Siehe

K

Roadbook, das – Eine Papierrolle (bei den Bikern) bzw. ein Buch, in dem alle Abzweigungen, Gefahrenpunkte etc. vermerkt sind. Gewissenhafte Vorbereitung am Abend zuvor ist alles, erfahrene Piloten verwenden ein Farbsystem mit Leuchtstiften, um selbst unter Druck auf einen Blick die Übersicht zu bewahren.

wie KTM

Die Dakar-Sieger auf KTM stellen den Adel des Rallye Raid dar: Fabrizio Meoni, Richard Sainct, Nani Roma, Cyril Despres, Marc Coma, Toby Price und im letzten Jahr Sam Sunderland (Bild).

S wie Silk Way Rally Silk Way Rally, die – Der zweiwöchige Sommerbewerb gilt als die „kleine Dakar“. Sieger der letzten beiden Ausgaben: Cyril Despres jeweils auf einem Peugeot. In der Trucks-Kategorie ist Kamaz seit 2012 ungeschlagen. Bikes sind nicht am Start. 43


T

– Trucks

Trucks, die – Die Dominatoren der internationalen Ralley-Raid-Szene kommen aus Nabereschnyje Tschelny, einer Stadt in Tatarstan, rund drei Flugstunden Üstlich von Moskau. Besonderheit: Die Piloten sind ganz normale Angestellte des LKW-Werks und arbeiten als Mechaniker oder Ingenieure, wenn sie nicht gerade Rennen gewinnen.


U wie UTV

W wie World Cup

UTV, das – Der günstigste Einstieg in die Welt des Rallye Raid stellen UTVs (Utility Terrain Vehicles) dar: Buggies mit kaum mehr als 100 PS und Heckantrieb, serien­ mäßig ab 20.000 Euro zu haben. Sieger 2017: die Brasilianer Leandro Torres und Lourival Roldan.

World Cup, der – Umfasst elf unterschied­ lich lange Events auf verschiedensten Terrains. Amtierender Gesamtsieger: Nasser Al­Attiyah auf Toyota.

Y wie Youngsters V wie Volkswagen V Volkswagen, der – Die dunkelblauen Race Touareg zeigten erstmals, dass man mit Dieselmotoren Rallye­Raid­Bewerbe dominieren kann: 2010 und 2011 holte man sich jeweils einen Dakar­Dreifach­ sieg (!) – und zog sich danach aus dem Sport zurück.

X

Youngsters, die – Sogenannte Baja­Events in Europa oder Dubai eignen sich als Einstieg, sinnvolle nächste Schritte sind Marokko­, Katar­ oder Kasachstan­Rallye.

Z

wie Zuschauen

Zuschauen, das – Zusammenfassungen der Dakar 2018 auf redbull.com/dakar

wie in 4×4

MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL, FLAVIEN DUHAMEL/RED BULL CONTENT POOL

4×4 – oder Heckantrieb? Das ist die Frage bei den Autos. Allradler wie Mini oder Toyota haben mehr Traktion, Hecktriebler wie der Peugeot 3008 DKR Maxi mehr kon­ struktive Freiheiten. In den letzten beiden Jahren hat das Peugeot­Konzept gestochen.

Nicht der gewöhnliche SUV in deiner Garage: Dakar-Autos sind riesig. Der Peugeot 3008DKR Maxi ist 4,3 Meter lang, 1,8 Meter hoch und mit 2,2 Metern so breit, dass er auf Autobahnen nicht auf die Überholspur dürfte.

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MATTHIAS WALKNER Erst drei Jahre im Rallye-Raid-Sport und schon unter den Favoriten auf den DakarSieg: Wie kommt man so schnell an die Spitze, Matthias Walkner?

„Deine persönlichen

100 Proze


KIN MARCIN/RED BULL CONTENT POOL

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Heinz the red bulletin:: Nach deinem über überlegenen Sieg bei der top besetzten Marokko-Rallye, dem letzten Test vor der Dakar, erwarten nicht wenige einen Sieg in Südamerika … matthias walkner: In Summe sind wir um die 15 Fahrer, die die perfekte Navigation draufhaben. Darunter sind sieben, acht, die richtig schnell fahren können. Dass du als ehemaliger MotocrossWeltmeister schnell fahren kannst, kann man sich vorstellen. Aber wie lernt man in so kurzer Zeit, während der Fahrt fehlerfrei zu navigieren? Wir haben im KTM-Werksteam den Ex-Fahrer Jordi Viladoms, mit dem wir gezielt an Roadbooks arbeiten, am Multitasking und am instinktiven Verstehen. Mit ihm trainieren wir. Wie genau? Wir fahren in Spanien, Afrika oder Südamerika nach seinem Aufschrieb und versuchen, ein Gefühl für Landschaften,

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Vegetationen und Distanzen zu bekommen. Wir üben, die Gegend zu lesen. Aber auch: vier Kilometer lang Vollgas geben – und dann präzise die Abzweigung treffen. Dinge, die du permanent brauchst und die unter Druck sitzen müssen. Kleinste Fehler können fatale Folgen haben, siehe deinen Sturz im ersten Jahr. Da kann eine Kante sein, ein Felsen … Mein Sturz vor zwei Jahren ist daher gekommen, dass ich mit 70, 80 Prozent gefahren bin. Da schaust du, nimmst einen Schluck aus dem Trinkrucksack, übersiehst ein Schlagloch, und schon liegst du auf der Pappn. Auch wenn es langweilig, zäh und beschissen wird, darfst du die Konzentration keinen Augenblick lang verlieren. Und das schaffst du am besten, wenn dein Körper und dein Geist im Alarmmodus sind. Wenn ich dieser Logik folge, heißt das, dass schneller sicherer ist. Im Zweifelsfall Attacke, ja. Was macht das mit deinem Kopf? Es ist mental härter geworden, weil alle mehr Gas geben und gleichzeitig besser navigieren. Um fahrerisch Zeit rauszuholen, musst du schon auf sehr hohes Risiko gehen. 2018 wird von den Spitzenpiloten jener gewinnen, der die wenigsten Navigationsfehler macht. Ein Beispiel, welchen

Sprung Rallye Raid in den letzten Jahren gemacht hat: Wenn man sich 2016 zwei-, dreimal pro Tag verfahren hat, war das ein guter Tag. Beim Sieg in Marokko vor ein paar Wochen hatte ich während der gesamten Rallye drei winzige Verfahrer. Gibt es Perfektion unter diesen Bedingungen: 160 km/h in hartem Gelände, zwei Wochen am Stück, permanenter Schlafentzug, mindestens sieben, acht Stunden am Motorrad jeden Tag? Du suchst sie. Mit diesem Druck lebst du. Aber du trainierst das ja auch. Es passiert so viel im Moment. Es ist mehr Geld im Sport, neue Werke, neue Fahrer drängen rein. Alles wird professioneller. Professionalität heißt vielleicht noch nicht Perfektion, aber der Weg geht da hin. Und deine Aufgabe dabei ist … … Potenzial erkennen, artikulieren, Ver Verbesserungen organisieren. Ein Beispiel: Als die Verkleidung fürs neue Motorrad entwickelt wurde, war ich jeden Tag bei Kiska im Studio, um sicherzugehen, dass sie mir besser passt als jedem anderen. Also keine Sorgen, weil du weißt: Ich bin zu 100 Prozent vorbereitet? Sagen wir: 90. Die letzten 10 Prozent sind auch Glück. Gerade in meinem Sport. Mit dem ersten Dakar-Sieg wärest du ein Nationalheld. Für wen fährst du?

Matthias Walkner, 31, soll Heinz Kinigadners Traum vom Sieg eines Österreichers bei der Dakar erfüllen.

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KIN MARCIN/RED BULL CONTENT POOL, MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL

Kinigadner ist siebenmal bei der Rallye Dakar gestartet und hat sie nie gewonnen. Für den zweifachen Motocross-Ex-Weltmeister ist Matthias Walkner jener Mann, der das Extrem-Event in Südamerika als erster Österreicher überhaupt gewinnen kann – mit einer rekordverdächtig steilen Lernkurve: „Im ersten Jahr anschauen, worum es geht. Im zweiten Gas geben und vielleicht Etappen gewinnen. Im dritten fährt er um den Gesamtsieg.“ Im ersten Jahr hatte sich Walkner den Oberschenkel zerschmettert und musste erst wieder gehen lernen, um nach einem halben Jahr voller Schmerzen wieder Motorrad fahren zu können. Im zweiten Jahr gewann er nicht nur Etappen, sondern wurde gleich Zweiter in der Gesamtwertung. In seinem dritten Jahr ist also nun der letzte Schritt geplant. Dabei kann ihm ein von Grund auf neu konstruiertes und einfacher manövrierbares KTMMotorrad helfen: Wo die Strecke früher kilometerlang geradeaus ging, fährt man heute auf Singletrails, über Steine und Pässe. Die Durchschnittsgeschwindigkeit (!) auf den meisten Etappen wird trotzdem bei 130 km/h liegen.

Interview: Werner Jessner


Solange du Spuren siehst, ist die Navigation einfach – es sei denn, es sind die falschen Spuren.

„Professionalität heißt vielleicht noch nicht Perfektion, aber der Weg geht da hin.“ Nur für mich. Sponsoren sind Partner, die es ermöglichen, um den Sieg zu kämpfen. Aber wenn einer mit gebrochenem Bein im Straßengraben liegt, dann bin ich das. Der Sport ist zu gefährlich, um externen Druck zuzulassen. Im Endeffekt bin ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig. Bist du hart zu dir selbst? Im Vergleich zu wem? Im Vergleich zu meinen Kollegen oder manch anderen Sportlern: ja. Im Vergleich zum „Race Across America“-Sieger Christoph Strasser: sicher nicht. Es gibt so zache Hund auf der Welt! THE RED BULLETIN

Wie hat sich dein Ansehen in der Öffentlichkeit in den letzten beiden Jahren geändert? Wenn ich heute zum Billa gehe, reden dort Leute mit mir, gratulieren und wissen Bescheid. Die meisten kennen sich aus, keiner ist lästig. Es ist total angenehm. Das Oberflächliche, Gestresste, hier noch ein Selfie, da noch ein Autogramm wie es der Marcel Hirscher hat, das gibt’s bei mir nicht. Es ist super. In meinem Sport glaubt nicht jeder, alles besser zu wissen. Das hilft. Und ich finde es schön, meinen Erfolg mit anderen zu

teilen. Aber stinkreich allein, das wäre kein Leben für mich. Wirst du eigentlich nie nervös? Doch, doch. Die Rallye Marokko musste ich gewinnen, um den Marken-WM-Titel für KTM zu holen und zu verhindern, dass ein Honda-Fahrer Weltmeister wird. Am Start zur letzten Etappe hat mich mein Chefmechaniker extra darauf angesprochen – das brauchst! Und dann? Habe ich ihn ausgeblendet und mich auf mich selbst konzentriert. Wenn an diesem einen Tag die 100 Prozent eines anderen mehr wert sind als meine 100 Prozent: Das kann ich akzeptieren. www.redbull.com/dakar

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Van Damme erfindet sich neu Text: Nora O’Donnell Fotos: Miko Lim Styling: Rasheeda Ameera 50


Jean-Claude Van Damme in den Milk Studios in Hollywood


Dank Stunt-Doubles und Greenscreen-Technik --Technik braucht ein Durchschnittsschauspieler heutzutage gerade mal ein Paar Strumpfhosen, um zum Superhelden zu werden. Und einen Personal Trainer, der den Schwabbelbauch in ein Sixpack verwandelt. Doch bevor CGI und Männer in Umhängen das Kino beherrschten, gab es Actionstars, die all das nicht nötig hatten. Zum Beispiel Jean-Claude Van Damme.

In

den frühen neunziger Jahren war Van Damme mit seinen Roundhouse-Kicks und akrobatischen Spagaten einer der größten Stars dieses Planeten. Als erfahrener Kampfsportler beeindruckte er in Filmen wie „Bloodsport“ und „Timecop“ mit eigenen Stunts und verzauberte das Publikum – vor allem das weibliche – mit Charme und französischem Akzent. Als Hollywood in den folgenden Jahren das Interesse an traditionellen Actionfilmen verlor und Comicverfilmungen immer beliebter wurden, mussten sich Stars wie Van Damme häufig mit Directto-Video-Produktionen – mit Filmen nur für VHS, DVD oder Blu-ray – begnügen. 52

Doch seine Fans blieben ihm treu, und in den letzten zehn Jahren kämpfte er sich wieder nach oben. 2008 mit dem belgischen Krimidrama von „JCVD“, in dem er eine fiktive Version seiner selbst spielt – so überzeugend, dass das „Time“Magazin die Performance als zweitbeste des Jahres wertete, gleich nach der von Heath Ledger als Joker in „The Dark Knight“. 2013 dann in einem Volvo-Werbespot, als er zwischen zwei fahrenden Lkw den „epischsten aller Spagate“ vollführte. Der Clip wurde auf YouTube fast 87 Millionen Mal angesehen – Tendenz immer noch steigend. Jetzt, vier Jahre später, glänzt der 57-jährige Van Damme in der neuen Amazon-Prime-Comedyserie

„Jean-Claude Van Johnson“. Wieder spielt er eine fiktive Version von sich selbst, diesmal einen alternden Actionstar, der aus dem Ruhestand zurückkehrt, um als Undercover-Agent zu arbeiten. the red bulletin: In der AmazonSerie „Jean-Claude Van Johnson“ zeigst du dich von einer überraschend witzigen Seite. Jean-Claude Van Damme als Komödiant, das ist neu. Wie fühlt es sich an, mal ein anderes Talent unter Beweis stellen zu können? jean-claude van damme: Befreiend. Ich war sehr froh, was Neues zu probieren. Durch die Arbeit mit den Regisseuren John Woo und Ringo Lam bin ich als SchauspieTHE RED BULLETIN



„Die Leute kennen mich als Actionstar, aber komme ich auch als Spaßvogel gut an? Kann ich beides sein?“ ler gewachsen. Sie gaben mir das Gefühl, dass das in mir steckt. Das erinnerte mich an meinen Vater, der vor vielen Jahren gesagt hatte, ich könnte eines Tages wie der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo sein, ein Actionheld mit Humor. Dennoch: ziemlich beängstigend. Was ist beängstigend? Eine andere Seite zu zeigen. Weil ich nicht weiß, wie das Publikum reagieren wird. Die Leute kennen mich als Actionstar – aber komme ich auch als Spaßvogel gut an? Kann ich beides sein? Die Pilotfolge auf Amazon ist beim Publikum sehr gut angekommen. Tja, wir haben ein super Team und einen genialen Autor, David Callaham (bekannt für „The Expendables“ und „Godzilla“; Anm.), der mich übrigens liebt. Wie das? Er ist vernarrt in mich, weil seine Mutter Kampfsport liebte und Judo trainierte. Als er aufwuchs, brachte sie ihn dazu, meine

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Filme anzuschauen. Das war offenbar ein richtiges Ritual für ihn: zum Videoladen gehen, VHS-Kassette ausleihen, mit Mama auf dem Sofa chillen und zusehen, wie dein Held die Bösen verdrischt. Ein purer Moment der Liebe zwischen Mutter und Sohn, hahaha. Nein, wieder im Ernst: Ich profitierte natürlich auch vom Kult um Actionstars wie Arnold Schwarzenegger, das war eine gute Zeit für Jungs wie uns. Dank dem Drehbuch kannst du dich selbst auf die Schippe nehmen. Siehst du auch privat heute Dinge anders als früher? Entspannter? Anders auf jeden Fall. Je älter du wirst, desto weniger Risiko gehst du ein. Du folgst lieber deinem gewohnten Weg. Aber ich versuche mich dagegen zu wehren. Deswegen ist es besonders cool, mit dieser Serie einmal etwas anderes probieren zu können. Weil ich da mehr so sein kann, wie ich wirklich bin. Jemand, der gern Witze reißt. Ich bin ein glücklicher

Mensch. Und ich bin ein altmodischer Typ. Und ein alter Knochen. (Lacht.) Man ist nur so alt, wie man sich fühlt, heißt es doch? Komm mir nicht damit! Nach dem Krimidrama „JCVD“ spielst du jetzt zum zweiten Mal eine fiktive Version deiner selbst, wenn auch eine ganz andere als 2008. Du bist in beiden Rollen sehr selbstironisch, aber welche ähnelt dir mehr? Hm. Im echten Leben bin ich vor allem sehr verantwortungsbewusst, wenn es um meine Familie geht. Ich will, dass sich jeder wohlfühlt. Im Umgang mit anderen bin ich aber umso kindischer. Ich will Spaß im Leben haben. Und ich liebe es, wie ein Kind jeden Tag neue Sachen zu lernen. Was hast du in letzter Zeit gelernt? Wie man den Goldenen Schnitt aus der Mathematik in der Kunst und Natur anwendet – das Gesicht von Mona Lisa hat zum Beispiel die perfekten Maße,

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Van Dammals bis heute: ein Blick auf die Karriere von „The Muscles from Brussels“. „Bloodsport“ (1988) In seiner ersten Hauptrolle beeindruckt Van Damme das Publikum mit seinen Martial-Arts-Skills. Mittlerweile ein Kultstreifen.

„Karate Tiger 3 – Der Kickboxer“ (1989) Van Damme, diesmal als Kickboxer, rächt seinen Bruder. Ein Reboot des Kampfsportklassikers erschien 2016.

„Harte Ziele“ (1993) US-Debüt des Regisseurs John Woo aus Hongkong. Van Damme spielt in diesem Actionfilm einen harten Franko-Amerikaner mit Vokuhila.

„Timecop“ (1994) Ein Polizist reist durch die Zeit, um seine Frau vor dem Tod zu retten. Der Sci-Fi-Blockbuster machte Van Damme weltberühmt.

„JCVD“ (2008) Van Damme spielt eine fiktive Version seiner selbst und verblüfft mit der sensiblen Darstellung eines gescheiterten Actionstars.

„Jean-Claude Van Johnson“ (2017) Comedyserie des Autors von „The Expendables“. Van Damme glänzt in einer ebenso selbstironischen wie urkomischen Rolle als Agent.

es erfüllt also den Goldenen Schnitt. Ich habe mich auch damit beschäftigt, wie der Goldene Schnitt mit dem Alter der Erde zusammenhängt. Ziemlich tiefsinnig. Nein, überhaupt nicht tiefsinnig. Ich mache mir nur Gedanken über die Zukunft unseres Planeten. Ich reise seit dreißig Jahren um die Welt und bemerke viele Veränderungen. Ich habe genug Geld, also nutze ich die Zeit, um zu lernen. Wie gut kommst du im Alltag mit deiner Popularität zurecht? Ziemlich gut. Wenn die Leute im Restaurant ein Autogramm oder ein Foto haben wollen, stelle ich meinen Burger zur Seite. Ohne die Fans könnte ich ja nicht reisen, ich hätte kein nettes Haus, könnte meine Familie nicht ernähren. Ohne Fans wäre ich nichts. Ich liebe Menschen einfach. Und ich liebe Tiere. 56

Du unterstützt ja mehrere Tierschutzorganisationen. Warum ist dir das so wichtig? Was bringt es dir? Bringen? Nichts. Aber ich halte es für unsere Pflicht, Tiere zu schützen. Und es ist unsere Aufgabe, anderen Menschen beizubringen, wie sie helfen können. Jeder kann seinen Beitrag leisten, egal ob er Tiere beschützt, erneuerbare Energien nutzt oder sich für etwas einsetzt, was ihm wichtig ist. Es gibt mehr gute als schlechte Menschen da draußen. Du bist mit zwanzig nach Hollywood gegangen, obwohl du in Belgien ein er erfolgreiches Fitnessstudio geführt hast. Warum hast du dieses Risiko auf dich genommen? So riskant war das gar nicht. Ich hatte ein bisschen Geld auf der Bank und wusste, dass ich jederzeit nach Belgien zurück zurückkehren und ein neues Fitnessstudio auf auf-

machen könnte. Ich war jung, ich gab mir zwei Jahre Zeit, es zu schaffen. Aus zwei Jahren wurden schließlich fünf, genug Zeit, um mich zu vernetzen. Ich fragte die Leute nach Visitenkarten und bat sie um Meetings. Einer dieser Leute war Kirk Douglas, der mich zu sich nach Hause einlud. Als ich zu ihm kam, saß er mit seiner Frau am Esstisch, aß eine Karotte und trank Orangensaft. Er schüttelte mir die Hand und sagte: „Ich mag das, was du tust.“ Ich antwortete: „Danke, Mister Douglas. Vielen Dank.“ Dann ging ich und hörte nie wieder etwas von ihm. Aber zumindest hatte ich die Hand von Spartacus geschüttelt! Ich habe gelesen, dass du deinen Lebenslauf auf die Windschutzscheiben von teuren Autos gelegt hast, die vor Filmstudios geparkt waren. Stimmt. Ich suchte Rolls-Royces, Ferraris, THE RED BULLETIN


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„In der Schule war ich der Loser, der Dummkopf, der Außenseiter. Doch der Kampfsport veränderte mich.“ Porsches, weil ich mir dachte, die fetten Autos würden den großen Stars oder den wichtigen Produzenten gehören. Auf dem Lebenslauf war ein Foto von mir und der Text: „Falls Sie einen Schauspieler mit französischem Akzent brauchen, der kicken und springen kann, rufen Sie mich bitte an. Hier meine Nummer …“ So kam es, dass ich für „Predator“ angeheuert wurde (ja, tatsächlich; Anm.) und für einen Film namens „Karate Tiger“. Es hat also geklappt. Aber woher kam deine Motivation, diese Karriere anzustreben? Es hätte leichtere gegeben … Ich wollte meinen Eltern auf meine Art beweisen, wie sehr ich sie liebe, wie dank dankbar ich ihnen bin. Als Kind war ich sehr dünn und wahnsinnig ungeschickt. In der Schule meinten sie, aus mir würde nie etwas werden – ich war der Dummkopf, 58

der Loser, der Außenseiter. Ich flüchtete in die Welt der Comics. Mein Vater hatte einen Zeitungsstand, und es gab jede Woche neue Hefte wie zum Beispiel „Tim und Struppi“. Mit Tim und Struppi konnte ich durch die Welt reisen, sie waren meine besten Freunde. Aber dann schickten mich meine Eltern in eine Kampfschule, und das veränderte alles. Oder besser gesagt: Ich veränderte mich. … und du wurdest zu „The Muscles from Brussels“. Apropos: Wie trainierst du jetzt, als neuerdings 57-Jähriger? Das Wichtigste ist dehnen. Beweglich und flexibel bleiben. Sollte ich mal Trainingsvideos machen, dann nur für Leute mit Rückenschmerzen, Knieproblemen und so weiter. Denn um fit zu sein, musst du zuerst die richtige Körperhaltung lernen. Du musst wissen, wie du richtig gehst

und dich richtig bückst, bevor du Sachen aufhebst. Sonst heißt es dauernd: „Ver „Verdammt, mein Rücken!“ Wird es mit dem Alter wichtiger, dass man sich geistig oder dass man sich körperlich fit hält? Als Menschen haben wir das Glück, gleichzeitig Körper und Seele zu sein. Deine physische Form zahlt die Rechnungen, kümmert sich um die Familie, die Kinder, die Freunde. Aber mit deinem Geist, deinen Gedanken, kannst du deine eigene Geschichte schreiben. Und wenn du etwas wirklich willst, wird es sehr oft auch Realität. „Jean-Claude Van Johnson“ erscheint am 15. Dezember auf Amazon Prime Video. Grooming: Lisa Zimmitti Fotoassistenz: Denise Dorado und Jibril Jackson THE RED BULLETIN


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Der Weg ist das Ziel. Christian (oben am Steuer seines Schi≠s „El Toro“) geht es nicht darum, möglichst schnell voranzukommen, sondern um die Begegnung mit Natur und Menschen (oben Mitte: unter dem Sternenzelt mit Lebens­ gefährtin Daniela). Rechte Seite: Christian repariert seinen Schi≠s­ motor selbst, denn auf dem Meer bist du ganz auf dich gestellt. Keine Ausreden. Nur Lösungen.

Interview: Alexander Macheck Fotos: Harald Tauderer 60

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Er lief durch die Sahara, die Antarktis, den Dschungel Costa Ricas und über den Himalaya. Der Steirer Christian Schiester ist einer erfolgreichsten Extremläufer der Welt und stellt sich nun einer neuen Herausforderung: dem Überleben auf hoher See. Ein Gespräch mit dem Meister der Metamorphose über die Kunst, der Mensch zu werden, der man eigentlich ist.

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Wenn einer weiß, wie Durchhalten funktioniert, dann Christian Schiester. Sein Motto: „Genau die Kraft, die gefehlt hat, um einen Sieg zu erringen, brauchst du, um eine Niederlage zu verkraften.“ the red bulletin: In meinen Augen bist du ja einer der inspirierendsten Extremsportler überhaupt. christian schiester: Echt? Ja. Weil du so einen untypischen Start hingelegt hast. Damals hast du heftigst geraucht, viel zu viel Bier getrunken, hattest über 100 Kilo … Stimmt. Und auf einmal stehst du auf und startest eine Karriere zu einem der erfolgreichsten Extremläufer der Welt. Wie hast du das geschafft? Mit Begeisterung. Wie kann ich mich fürs Laufen be­ geistern, wenn ich Übergewicht habe und Kettenraucher bin? Die Begeisterung ist mit dem Laufen ge­ kommen. Bei den meisten käme da zuerst einmal Atemlosigkeit. Schon, aber das Laufen hat ja auch meine Psyche verändert. Inwiefern? Ich habe gelernt, dass ich ein Sieger bin. Auch wenn ich am Anfang langsam wie eine Schnecke war und nur ein paar Kilo­ meter geschafft hab. Aber die hab ich geschafft, obwohl ich mir das nie gedacht habe – und zurück bei meinem Gartentürl war ich dann ein Sieger. Stichwort „schaffen“. Das bedeutet ja auch, dass du gelernt hast durchzu­ halten. Am Anfang auf der Gartentürl­ Runde und dann später bei 70­Kilo­ meter­­Tagesetappen meter­ Tagesetappen bei Läufen in der Wüste. „Durchhalten“ ist das Wort, was mir in deinen Filmen und Büchern am häufigsten begegnet ist. Klar. Ja, für dich ist das klar. Aber kannst du das auch jemandem erklären, der nicht deine Erfahrungen gemacht hat? Kannst du erklären, wie Durchhalten auf deinem Niveau funktioniert? Bei mir zu Hause hängt ein Spruch an der Wand. Der stammt von meinem Trainer Hubert Millonig. Er lautet: „Genau die Kraft, die gefehlt hat, um einen Sieg zu erringen, brauchst du, um eine Nieder­ lage zu verkraften.“ Ah!

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So ist es. Es ist ein Sieg, wenn du die Dinge hinter dir hast. Sonst musst du ja wieder zurück an den Start und noch einmal antreten. Diese Kraft investiere ich lieber, um das Ding fertig zu machen. Theoretisch ja, aber in der Praxis? Durchhalten können wir alle von Natur aus. Wir haben halt gleichzeitig auch die Gabe, für alles Ausreden zu finden. Das müssen wir reduzieren. Und wie geht das? (Lacht.) Mit Begeisterung! Jetzt im Ernst. Das ist mein Ernst. Ich geb dir ein Bei­ spiel. Ich hab vor Jahren ein Haus gebaut. Du brauchst nur davon zu sprechen, dass du das vorhast, schon kommen die ersten Aussagen wie „Das wird nix“, „Der Untergrund passt dort nicht“, lauter solches Zeug. Die wenigsten gehen her und sagen etwas wie „Super, das wird klass ausschauen, wenn das Haus dort steht“. Verstehst? Pessimismus versus Optimismus? Mehr noch: Begeisterung. Und Neugier. Neugier? Ja, auf das, was kommt. Auf das, was mit dir geschieht, wenn du dein Ding durch­ ziehst. Hürden stellt das Leben jedem von uns. Aber wenn du durchhältst, bekommst du sogar die Chance, dich neu zu erfinden.

Wie meinst du das? Ich glaube, dass jeder von uns alles, was er erlebt hat in seinem Leben, diese Fähig­ keiten, die er da ansammelt, in andere Bereiche mitnehmen kann. In Bereiche, die ihm oder ihr zuerst gar nicht bewusst sind. Ich bin in meinem Leben über 160.000 Kilometer gerannt. Ich hab dabei echt viel Zeit gehabt zum Nachdenken. Und ich hab immer gedacht, das Laufen bringt mich wohin. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Es bringt mich irgendwohin, und ich mache aus dem etwas ganz anderes. Das war in allen diesen Stunden über Stunden immer in meinem Kopf. Ich hab nur sehr lange nicht gewusst, was es ist. Und jetzt? Weißt du es jetzt? Ja. Und was ist es? Es ist die Fähigkeit, ein Segel zu setzen und so weit aufs Meer rauszusegeln, bis ich kein Land mehr seh. Du bist ja derzeit tatsächlich mit deinem Boot auf Weltreise. Das ist das Ergebnis aus 160.000 Kilometern Laufen? Für mich passt das hundertprozentig. Ich bin in den Bergen aufgewachsen, hab null Komma null mit Meer oder Segeln zu tun gehabt. Mit dem, was ich beim Laufen erfahren hab, hab ich gelernt, wie ich in etwas komplett Neues aufbreche. Wie ich mir dafür eine Strategie zurecht­ lege, mir sag, ich schau mir das an und probier das. Das ist beim Laufen entstan­ den. Wenn mir einer mit zwanzig ein Segelboot gegeben und gesagt hätte: „Da, fahr raus aufs Meer!“, hätte ich mich das nie getraut. Mut? Hast du Mut gelernt?

„ICH BIN IN MEINEM LEBEN 160.000 KILOMETER GERANNT. DABEI HATTE ICH VIEL ZEIT ZUM NACHDENKEN.“ Lagerfeuer in einer einsamen Bucht. Christian genießt den Rückzug. THE RED BULLETIN


Ja, Mut zur Veränderung. Beim Laufen gibt’s ja immer zwei Sieger. Den einen, der als Erster durchs Ziel rennt und einen Ehrenpreis kriegt und Geld oder weiß ich was. Aber der wahre Sieger ist der, der das Laufen als Lebensphilosophie sieht. Als Schleifstein für die Skulptur, die er aus sich anfertigt. Amen. Nein, wirklich. Ohne Laufen wär ich jetzt pragmatisierter Postbeamter und tät dar­ auf warten, dass ich endlich in Pension geh, wenn’s mich nicht vorher vor lauter Fressen zerrissen hätt oder ich mit meiner Sauferei untergegangen wär. So war ich damals drauf. Das Laufen aber hat mich neugierig gemacht. Mein Ziel ist, ich möchte einmal ein alter Mann sein mit einem langen weißen Bart, der sagen wird: „Bist du deppert, ich hab so viel erlebt, ich kann euch was erzählen!“ Mit einem langen weißen Bart also. Klar, auf meinem Bankerl sitzen, und die Leut kommen und sagen: „Wie war das? Erzähl ein bisserl.“ Ein paar weißgraue Stoppeln hast eh schon am Kinn. Wie alt bist du jetzt? Fünfzig. Und fühlst dich alt oder jung? Ich merk schon, dass ich älter geworden bin. Woran? Ich bin sicher kritischer geworden. Früher, als Zwanzigjähriger, bin ich in die Dinge einfach reingesprungen. Leichtsinnig. Jetzt überleg ich viel länger. Ich hab so viel Glück gehabt in meinem Leben. Ich will das nicht zunichtemachen mit irgend­ einem blödsinnigen Risiko. Inwiefern hast du Glück gehabt? Oft und oft. Wenn ich darüber nachdenke, was ich alles gemacht – und überlebt – hab. Ich hab mich beim Laufen in Situa­ tionen bewegt, ich sag dir, das waren

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Vom Bier trinkenden Kettenraucher zu einem der erfolgreichsten Extremläufer der Welt. Christian Schiester weiß, was es heißt, aufzubrechen und durchzuhalten.

„GRYLLS HAT DAS EIN BISSERL ÜBERTRIEBEN: ER IST IN EINEN KAMEL-KADAVER REINGEKRABBELT.“ Rennen, da sind Leute gestorben, weil s’ ihre Wasserflasche verloren hatten oder weil s’ den Zieleinlauf nimmer gefunden haben. Ich habe das alles überlebt. In China zum Beispiel hab ich vier Kilometer vorm Ziel geglaubt, jetzt verreck ich vor lauter Hitze. Im übertragenen Sinne? Nein, buchstäblich. Am Vortag ist einer der anderen Läufer genau so gestorben. Und was hast du gemacht? Ich hab mich im Sand eingegraben. Das war ein Riesenglück, dass ich das im Fernsehen in einer Doku von Bear Grylls gesehen hatte. Der hat gesagt, wennst in der Wüste bist und keinen Schatten hast, musst das machen. Er hat das ein bisserl übertrieben, er ist in einen Kamelkadaver reingekrabbelt – hast viel­ leicht gesehen. Nein. Na auf jeden Fall hab ich mich dort im Sand eingegraben und bin dort 18 Minu­ ten gelegen laut meiner Uhr, die hat das aufgezeichnet, und hab meine Körper Körper­ temperatur wieder runtergekriegt, habe wieder etwas gesehen und bin die letzten vier Kilometer bis ins Ziel gelaufen. Hast du gerade gesagt „wieder etwas gesehen“? Ich war weg. Ich war völlig weg. Bist du deppert! Kann man so sagen. Du sagst, dass du jetzt kein Risiko mehr eingehen willst. Versteh ich. Nach all dem, was du so erlebt hast, versteh ich

das sogar doppelt und dreifach. Ich frag mich nur: Warum gehst du dann das Risiko ein, aufs offene Meer rauszusegeln und dich den Naturgewalten auszusetzen, die schon tausende Menschen getötet haben? Ich hab ja nicht gesagt, dass ich gar kein Risiko mehr eingehe. Sondern? Dass ich viel länger nachdenke, bevor ich was angeh. Deshalb ist mein Schifferl auch viel schwerer als die neuen Boote, bei denen alles zu schwach gebaut ist. Mein Schifferl ist eine alte Dame aus Griechenland. Meine Lebensgefährtin Daniela und ich haben sie sechs Jahre lang umgebaut. Jetzt ist sie sehr schön, 15 Meter lang und 34 Tonnen schwer. Na bumm! Glaub mir, wenn’s da draußen zugeht, bist du dankbar für jede Tonne. Das ist Sicherheit. Warum ausgerechnet das Meer? Was fasziniert dich am Meer so? Die Grenzenlosigkeit. Und dass du Stärke beweisen musst da draußen. Da gibt’s kein Aufgeben. Da gibt’s keinen ÖAMTC, den du anrufen kannst mitten am Indi­ schen Ozean. Da gibt’s keine Ausreden. Da gibt’s nur Durchhalten. Und wenn du das schaffst, kommst du zu Orten, von denen andere nur träumen. www.christian-schiester.com

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DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL


Im Mai stürzte der Brite FRASER CORSAN mit 400 km/h Richtung Erde – schneller als je ein WingsuitPilot zuvor. Der Flug war Höhepunkt eines 16 Jahre langen Projekts, in dem technologisches Neuland erforscht wurde und Corsan lernte, wie sich körperliche und mentale Grenzen verschieben lassen. Text: Paul Wilson Fotos: Richie Hopson

Rekordsprung: Fraser Corsan über der Wüste von Nevada

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SKYFALL

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„ BERG E WAR EN M EI N E EI N Z I G EN O R I EN T I ER U N GSPU N K T E. M I T I H R ER H I L F E KO N N T E I CH T EM PO U N D D ISTAN Z BER ECH N EN . U N D, VER DAM M T, WAS WAR I CH SCH N EL L ! “

A

dorthin rekapituliert. Denn der Geschwindigkeitsrekord war nur eine von vier Weltbestmarken, die Corsan und sein Team mit zwei jahrelang geplanten Flügen brechen wollten. Der erste Sprung in Nevada war aus 11.500 Metern geplant (weltweit höchster Ausstieg aus einem Flugzeug) und sollte zehn Minuten dauern (längster Wingsuit-Flug der Geschichte, die Bestmarke lag bei neun Minuten und sechs Sekunden). Trotz exakter Analyse der Wetterdaten der letzten 20 Jahre und peinlich genauer Standortbeobachtung verhinderten die zu dieser Jahreszeit völlig unüblich hohen Temperaturen den Sprung: Bei 10.000 Metern war für das Flugzeug Schluss. (Kurzer Physik-Exkurs: Wärme reduziert in großen Höhen die Luftdichte so weit, dass der für ein Flugzeug nötige Auftrieb fehlt.) Ähnlich viel Pech hatte Corsan nur wenige Tage später in Kanada. Auch der Versuch, nach einem Ausstieg aus einem Ballon in 12.800 Meter Höhe Rekorde in Geschwindigkeit, Höhe, Zeit und Distanz zu brechen, scheiterte, bevor er begonnen hatte. Wieder war das Wetter schuld. „Drei Tage Sintflut – Wassermassen flossen förmlich vor unserem Hotel die Straße runter“, erinnert sich Corsan. „Es folgten Wolken – dichte, tief hängende, fast bis zum knapp ls Fraser Corsan mit 400 Sachen auf die Erde zuraste 90 Meter hohen Hoteldach reichende. Verrückt!“ – schneller als jeder andere Wingsuit-Flieger vor Corsan nimmt solche Rückschläge erstaunlich ihm –, beschäftigte ihn kein Rekord, er fühlte keinen gelassen, vor allem wenn man in Betracht zieht, dass Stolz, er war nicht aufgeregt. Er dachte in diesem die relativ kurzen Momente des Wingsuit-Fliegens Moment an nichts anderes als an: Berge. tausende Stunden des Planens, Testens und Trainings „Wir sprangen in einem gebirgigen Teil Nevadas erfordern. Sein Zugang zum Sport ist generell streng ab“, erklärt Corsan, 42. „Diese Berge waren die rational, analytisch, wissenschaftlich. „Ich komme einzigen Fixpunkte, mit ihrer Hilfe konnte ich meine aus der Flugunfalluntersuchung und aus dem Sicher Sicherheits- und Risikomanagement von Militär und LuftGeschwindigkeit schätzen. Und, Wahnsinn, war ich fahrt. Ich war der führende Sicherheits-Ingenieur im schnell! Ich spürte das auch, den enormen Luftdruck Eurofighter-Programm. In einigen Fällen musste ich auf meiner Brust, und keine tote Luft vor mir, die Szenarien beurteilen, die schiefgegangen waren, Druckunterschiede auslösen könnte. Ich staunte, zum Beispiel 2006 den Absturz eines Nimrod-MR2wie gleichmäßig und ruhig sich alles anfühlte.“ Aufklärungsflugzeugs der britischen Luftwaffe in Dieses Erlebnis purer Geschwindigkeit ereignete Afghanistan. Solche Untersuchungen sind meistens sich an einem sehr heißen Mai-Tag 2017. Es begann äußerst komplex. Man redet über die Physiologie der mit einem Flugzeugausstieg 10.000 Meter über der Luftfahrt in großer Höhe, wie Systeme funktionieren, kalifornischen Wüste, ziemlich genau 16 Jahre nach welche Back-ups es gibt, welche Freigaben man beCorsans erstem Wingsuit-Flug im Mai 2001, als es nötigt, welche Sichtflugregeln gelten, solche Sachen. weltweit gerade mal eine Handvoll Wingsuit-Pioniere Genauso gehe ich an meine Wingsuit-Flüge heran: gab. Jeder seiner 1300 Wingsuit-Flüge seither hat Ich definiere zunächst, was alles schiefgehen könnte Corsan darauf vorbereitet, das schnellste Wingsuit– vom technischen, vom physiologischen und sogar Geschoss der Geschichte zu werden. vom psychologischen Standpunkt aus. Es geht nicht Richtig verstehen kann man seinen größten Erfolg darum, etwas zu riskieren, etwas auszuprobieren erst, wenn man die vielen Rückschläge auf dem Weg und dann vielleicht durch eine richtige Reaktion alles zu korrigieren. Es geht darum, jede Entscheidung richtig zu FRASER CORSAN UND SEIN FLUG IN DIE REKORDBÜCHER. treffen. Und zwar im Vorhin400 km/h, das ist knapp am Top-Speed des Sportwagens Bugatti Veyron, der 2013 ein. Auf den Worst Case vor vormit 408 km/h über das VW-Testgelände in Ehra-Lessien, Niedersachsen (GER), raste. bereitet zu sein. Dieses Mal hat Ohne sein maßgeschneidertes Sauerstoffsystem wäre Corsan bei seinem Sprung uns das Wetter die Rekorde aus 10.823 Meter Höhe gerade einmal zehn Sekunden bei Bewusstsein. genommen. Aber das heißt Bei dieser Sprunghöhe, Temperaturen von –70 °C bis –50 °C und einem Tempo von noch lange nicht, dass wir 400 km/h wäre Corsans freiliegende Haut in kürzester Zeit massiv beschädigt (der gescheitert wären.“ wortmalerische Fachbegriff: „Windbrand“). Um das zu vermeiden, trug er beheizte Kontrolle ist für Corsan naHandschuhe sowie mehrere Schichten Thermokleidung samt Sturmmaske. türlich auch beim Equipment Außerdem erfordert der Flug mit 400 Sachen einen speziellen Helm, der die oberstes Gebot. Seine Kontakte Umgebungsgeräusche reduziert, extrem stoßfest ist und zudem gut isoliert. zur Militärindustrie bieten

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Corsans Zugang zum WingsuitFliegen ist ßberlegt und ruhig, Sicherheit hat Priorität: Seine Rekorde und seine Gesundheit verdankt er diesen Prinzipien.

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Sein maĂ&#x;gefertigtes SauerstoffSystem gibt’s nicht im Handel, aber Corsans Wingsuit kann sich jedermann besorgen.

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„ SI CH ER H EI T IST AL L ES. K L I N GT L AN GWEI L I G. ABER L AN GWEI L I G IST Z I EM L I CH O K AY, WEN N D U VO N EI N EM SO LCH EN F LU G L EBEN D Z U R Ü C K KO M M EN WI L LST.“ THE RED BULLETIN

ihm Zugang zu Sauerstoffsystemen, Wer Corsans Übung schon einmal die für Zivilisten tabu sind und die – auch bloß kurz – probiert hat, weiß, er exakt an die Bedürfnisse seiner wie lange 14 Minuten und wie schwer Rekordversuche anpasst. Seinen fünf Kilo sein können. „Oh ja, es ist Corsan wollte gleich vier Wingsuit allerdings, den Vampire schmerzhaft“, gibt er lachend zu, Wingsuit-Weltrekorde breAlpine von Phoenix-Fly, kann jeder „und 14 Minuten sind auch 40 Prochen: größte Absprunghöhe, zent mehr, als ich eigentlich für den kaufen (wenn auch nicht unbedingt längste Flugzeit, Höchst10-Minuten-Flugrekord bräuchte. maßgeschneidert und aerodynamisch geschwindigkeit und weiteste Aber wenn ich trainiere, fliege ich optimiert). geflogene Distanz. Am Ende nicht bei Minustemperaturen, ich Corsan testete den Anzug in einem fiel aufgrund schlechten Wetters nur der Geschwindigtrage keinen massiven Wingsuit, ich Fachlabor in Großbritannien, die keitsrekord. Als tröstendes brauche also diese extra 40 Prozent, Forscher stellten ihre Druckkammer Nebenprodukt gab’s aber sonst geht mir oben die Luft aus.“ im Tausch gegen die gewonnenen noch weitere Bestmarken. Corsan trainiert auch das UnsichtDaten zur Verfügung. Im Inneren der Noch nie hat ein Europäer bare, etwa sein Muskelgedächtnis, auf Kammer, wo der in großen Höhen ein Flugzeug in größerer das er sich in Extremsituationen ver verherrschende niedrige Luftdruck simuHöhe (10.823 Meter) verlassen können muss. „Ich setze mich liert wird, brilliert Corsan: Seine lassen. bewusst Spins (Überkopfdrehungen; Lunge fasst beinahe sieben Liter Luft, Noch nie ist ein Europäer Anm.) mit hoher Geschwindigkeit einen vollen Liter mehr als die eines mit einem Wingsuit weiter geflogen (9741 Meter). aus, damit ich mich daran gewöhne“, durchschnittlichen Mannes. sagt Corsan. „Ich wusste, dass ich „Schon als Kind habe ich dauernd Mit zehn Sprüngen pro Woche bereitete er sich beim Sprung aus dem Flugzeug mit Sport gemacht. Squash, Laufen, Karain den Monaten „davor“ auf te, vieles mehr. Darum ist meine Lunhoher Wahrscheinlichkeit ins Trudeln den Rekordversuch vor. genkapazität auch größer – und das geraten werde, und so war es dann Corsan verbrachte bereits bedeutet, dass ich in der Höhe viel auch. Man muss in einer solchen 55 Stunden seines Lebens weniger Sauerstoff benötige als die Situation absolut auf seine Fähigkeit im freien Fall: Er absolvierte meisten anderen.“ vertrauen, aus diesem Trudeln wieder mehr als 1300 Wingsuit- und Corsans Fitness ist natürlich rauszukommen. Ich habe im Training über 1000 Skydive-Sprünge. auch das Resultat gezielter Trainingsgut zwölf Spins am Stück gemacht; methoden. Er benötigt starke Bi- und Überkopfdrehungen sind jetzt kein Trizepse, damit er seine Arme während des Flugs trotz Schock mehr für mich, sie gehören dazu, und jeder der hohen externen Kräfte stets in perfekter Position meiner Muskeln weiß, wie er sich zu verhalten hat.“ halten kann. „Jede Bewegung der Arme verursacht Nach der perfekten Vorbereitung von Körper, Kopf und Equipment gab es nichts mehr, was Corsan, Luftwiderstand und beeinflusst das Flugprofil“, sagt seinem Team und den vier Weltrekorden noch hätte Corsan. „Das heißt: Ich muss trainieren, einen solchen im Weg stehen können. Außer … das Wetter. Immer ImmerImpuls nur willentlich zu geben. Ich lege mich mit hin, der Geschwindigkeitsrekord in Nevada wurde dem Gesicht nach unten und Hanteln in den Händen mit neuen europäischen Bestmarken für Wingsuitin Flugposition auf die Trainingsbank. Ich steigere Sprunghöhe (10.823 Meter) und Wingsuit-Flugmich bei dieser Übung so lange, bis ich in jeder Hand distanz (9741 Meter) aufgehübscht. Corsan möchte fünf Kilo für 14 Minuten halten kann.“ die restlichen drei Rekorde 2018 angehen und vielleicht sogar seinen eigenen, gerade erst aufgestellten 400-km/h-Geschwindigkeitsrekord brechen. Und trotz seiner Fähigkeiten, seiner unglaublichen Professionalität und der Sorgfalt bis ins kleinste Detail muss Corsan wachsam bleiben – denn selbst der kleinste Fehler könnte dramatische Folgen haben. „Bei diesem Projekt frage ich mich ständig: ‚Ist es dir wirklich ernst, mit allen Konsequenzen? Kannst du das, was du vorhast, wirklich?‘ Ich kann 100 Prozent darauf vorbereitet sein, aber neue Informationen, neue Einflüsse werden immer auftauchen, zum schlechtesten Zeitpunkt, und dann müssen wir uns wieder fragen: ‚Fühlen wir uns wirklich gut dabei? Sind wir auch darauf perfekt vorbereitet?‘ Wenn nicht, dann müssen wir das Problem aus dem Weg räumen. Abkürzungen gibt es überall, aber wir lassen uns nicht in Versuchung führen. Sicherheit ist alles. Klingt langweilig. Aber langweilig ist ziemlich okay, wenn du lebend vom Flug zurückkommen willst.“ Wenn man bedenkt, dass Corsan ein „Langweiler“ ist, wie er sagt, macht er eines der aufregendsten Dinge, die je ein Mensch getan hat. „Das ist korrekt“, sagt er. „Und das ist der Lohn.“

DIE FAKTEN ZUM REKORD

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Raus, rein: ÖTILLÖ ist kraftraubendes Insel-Sightseeing.

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Eins plus eins macht drei: Die ÖTILLÖ -Swimrun-Weltmeisterschaft in Schweden holt mehr aus den Zweierteams, als in ihnen steckt – weil sie die Partner aneinander­f esselt. Nach 75 Kilometer ­L aufen und Schwimmen von Insel zu Insel gibt es noch einen Sieger: den Champagnerkorken.

NADJA ODENHAGE AND JAKOB EDHOLM/ÖTILLÖ

DIE NEOPREN-­ INSELN Tex t: M ar cu s J o o ns Fo to s : Jako b Ed h o l m u n d N ad ja O d e n hage


Am ersten Montag im September schaltet die schwedische Insel Utö sanft, aber sichtbar in den Stand-by-Modus. Der Radverleih am Hafen ist verwaist, die Rollläden der Kioske, wo es den Sommer über Souvenirs und Fish ’n’ Chips gab – köstlich, der Zander! –, bleiben geschlossen. 40.000 Touristen genießen hier jeden Sommer ihren Urlaub, bloß eineinhalb Stunden außerhalb von Stockholm. Jetzt ist die Hochsaison vorbei, Beschaulichkeit kehrt wieder ein. Einzig rund um das Wirtshaus des ehemaligen Bergarbeiterdorfs Utö geht’s noch turbulent zu. Der Grund: Die gelbe Villa, ein ehemaliges Kaufhaus aus dem 19. Jahrhundert, ist das Ziel für die ÖTILLÖ-Weltmeisterschaft, einen Schwimm-und-Lauf-Wettbewerb für Zweier-Teams. Die Strecke führt über und zwischen 26 Inseln im Schärengarten, wie die Ansammlung der oft nur winzigen Eilande vor Stockholm heißt. 65 Kilometer Laufen, 10 Kilometer Schwimmen von „Ö till Ö“, wie „Insel zu Insel“ auf Schwedisch heißt, und die aufgekratzte Stimmung im Wirtshaus signalisiert: Auch diesmal könnte wieder der Streckenrekord fallen, unter acht Stunden für 75 Kilometer Schinderei. Die digitale Rennuhr vor der Tür begleitet die Starter in Richtung Ziel, leiert Sekunde für Sekunde herunter – 7:56:31, 7:56:32, 7:56:33. Der Streckensprecher späht angestrengt durch seine bunte Sonnenbrille, noch ist kein Athlet auszumachen, trotzdem tönt seine Stimme immer aufgeregter. „Werden wir einen Strecken-

rekord miterleben? Das wäre erstaunlich“, ruft er unter den neugierigen Blicken der Inselbewohner, die es längst nicht mehr auf ihren Picknickdecken hält.

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eim ÖTILLÖ ist Utö mittlerweile das Ziel, anfangs war die Insel der Start. Die Idee zum Rennen hatten 2006 die Einheimischen Jesper und Mats Andersson, während sie in einer Hafenkneipe von Utö hockten, mit Lokalbesitzer Anders Malm. Ist die Strecke von Utö ins 75 Kilometer entfernte Sandhamn auf der Insel Sandön laufend und schwimmend zu schaffen? Die Anderssons sagten ja, Malm hielt dagegen, die Wette stand. Die simplen Regeln: Auf dem Weg sollten die Teams in fünf bestimmten Gasthäusern Station machen. Der Einsatz: Das erste Team durfte entscheiden, was das zweite Team bei seiner Ankunft trinken musste. „Wir sind hier in den Schären auf aufgewachsen, sind gesegelt, gepaddelt, mit dem Motorboot gefahren“, sagt Jesper Andersson, aber: „Es ging immer nur von A nach B. Nun hatten wir die Chance, alle Inseln zu erleben und zu erkunden, wie unterschiedlich sie sind. Manchmal kriecht man über blanken Fels, dann durch dichten Wald oder vorbei an Getreidefeldern. Und

Fastfood: 75 Kilometer erfordern sorgfältiges Energiemanagement.

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Die Inselhindernisse: kahl und rutschig oder struppig und widerspenstig. THE RED BULLETIN


Der Landgang: je müder, desto mehr Balanceakt.

Die ersten Sieger paddelten auf Luftmatratzen von Insel zu Insel. Inzwischen ist ÖTILLÖ ein beinhartes Rennen für Topathleten.

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wie unterschiedlich erst das Wasser ist: Bisweilen ist die Strömung so stark, dass du 80 Meter abgetrieben wirst, obwohl du doch nur 50 Meter schwimmst.“ Michael Lemmel hörte das erste Mal in einer Autowerkstatt vom ÖTILLÖ. Ein Mechaniker aus Utö erzählte davon. Abenteuersportler Lemmel erkannte prompt das Potenzial, wurde die treibende Kraft hinter dem Projekt und machte seinem Freund Jonas Colting das Rennen schmackhaft. Colting war der ideale Botschafter: Sieger im Ultraman Hawaii 2007 (10 km Schwimmen, 421 km Radfahren, 84,4 km Laufen, verteilt auf drei Tage), Gewinner mehrerer Medaillen bei Triathlon-Weltmeisterschaften. Obwohl: „In den ersten Jahren gab es eine Menge seltsamer

Regeln. So musstest du über dem Wetsuit eine Schwimmweste tragen, damit du ja nicht ertrinkst“, erinnert sich Colting am Vorabend des aktuellen Rennens. Er schaufelt wie alle anderen Teilnehmer im Speisesaal des „Seglarhotell“ in Sandhamn Kohlehydrate in sich hinein: „Anfangs gab es nicht einmal einen Namen für das Rennen. Und die Gewinner paddelten auf Luftmatratzen von Insel zu Insel. Ein Scherz, aber lustig – ich habe an jedem Rennen seit damals teilgenommen.“ Was Colting erstaunt: wie rasch sich der Sport seit 2006 entwickelt hat, mit inzwischen 200 ähnlichen Rennen rund um die Welt und mehr als 600 Teams auf der Warteliste für die WM. Nur 120 dürfen nach einer Qualifikation starten, in den 73


Taktik ist Trumpf: noch schwimmen oder schon laufen?

Klassen Männer, Frauen und Mixed. Was den Charme des Bewerbs ausmacht, ist der Teamgeist und die Chance, sich im Duett auf ein höheres Leistungsniveau zu quälen. Wohl auch deshalb sagen Jonas Colting und seine Lebens- und Sportpartnerin Elin Lilja, dass sie sich nirgendwo sonst so nahe sind wie beim ÖTILLÖ Swimrun – und das hängt nicht nur damit zusammen, dass sie durch eine Leine ver verbunden sind. So kann der Stärkere den Schwächeren stets motivieren. Die Ausrüstung der Swimrunner ist auch sonst speziell: ein dünner Neoprenanzug, der beim Laufen nicht stört. Paddel zur Vergrößerung der Handflächen. Ein Auftriebspolster als Schwimmhilfe. Schwimmtaugliche Laufschuhe. Schwimmbrillen. Schwimmhaube. Die Taktik am Schleppseil erfordert Geschick, erklärt Colting: „Du musst vor vorsichtig sein. Kommt dir dein Kamerad zu nahe, kannst du dich verletzen – im Vorjahr hat sich eine Athletin bei einem Sturz eine Kniescheibe gebrochen.“ Dass dieses Damen-Duo trotzdem gewonnen hat, beurteilt Colting so: „Daran erkennst du, was für Verrückte hier dabei sind.“ 74

Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim ÖTILLÖ ist ein starker Kopf. Und hab keine Angst vor Quallen im Wetsuit! Norwegen

VON INSEL ZU INSEL

Finnland Stockholm Schweden

Start Dänemark

gesamte Renndistanz: 75 km Schwimmen: 10 km Trail-Running: 65 km beteiligte Inseln: 26

Ziel

10 km

Ein einzigartiges Ausdauerrennen: Beim ÖTILLÖ (schwedisch für „Insel zu Insel“) rennen und schwimmen Zweierteams zwischen 26 Inseln im Schärengarten östlich von Stockholm um den WMWM-Titel. Gegründet 2006, ist ÖTILLÖ einer der forderndsten Bewerbe seiner Art – für die WM qualifiziert man sich in europaweiten Ausscheidungen. otilloswimrun.com

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I

m Seglarhotell beschreibt Veranstalter Lemmel den Startern die einzelnen Etappen, erklärt die Regeln, spricht von perfektem Wetter, 16 Grad Luftund 13 Grad Wassertemperatur: „Viel Spaß!“ Manch ein Teilnehmer ist anderer Meinung, etwa Triathlet Faris Al-Sultan, der 2016 hier am Start ist. Der Deutsche lebt in Abu Dhabi und ist eine Legende im Ausdauersport – auch weil er 2005 den Ironman auf Hawaii in einer normalen Badehose gewonnen hat. „Das hier ist alles andere als mein Lieblingswetter“, sagt Al-Sultan. Und: „Das Schwierigste ist die Unberechenbarkeit. Normalerweise finden Triathlons in der Nähe größerer Städte statt: Du schwimmst in einem See, radelst über eine gesperrte Autobahn, läufst durch die City – da ist es einfach, den Rhythmus zu finden. Hier musst du dich von der ersten bis zur letzten Sekunde voll konzentrieren.“ Die Favoriten des Rennens, durchweg Einheimische, nehmen Exoten wie Faris Al-Sultan dennoch ernst, obwohl sie eingespielt sind und auch auf der Wettkampf Wettkampfstrecke trainieren können. „Das Wichtigste beim ÖTILLÖ? Ein starker Kopf“, sagt Lelle Moberg, in den Jahren 2014 und 2016 Sieger mit Daniel Hansson. „Du darfst dich weder vom Wetter irritieren lassen noch vom Wind, noch von der Konkurrenz. Du darfst dich nicht ärgern, dass die Felsen rutschiger sind als im Training oder dass plötzlich eine Qualle oder ein Fisch in deinen Wetsuit flutscht.“ Hansson ergänzt: „Wenn du das 20. Mal ins Wasser watest, ist so viel Dreck,

Schlamm und Glibber in deiner Brille, dass du nichts mehr siehst.“ Die Ausrüstung ist ohnehin ein Kompromiss: „Wir schneiden Arme und Beine von unseren Anzügen, damit das Laufen leichter fällt, trotzdem erstickst du fast in dem Neoprenzeug. Das ist nicht lustig. Du frierst beim Schwimmen und kochst beim Laufen – hinterher bist du schlimmer geschafft als bei Ausdauer Ausdauerrennen, die fünf Tage dauern.“

U

m sechs Uhr geht die Sonne über Sandhamn auf. Der Kamera-Hubschrauber wummert über dem Starterfeld, der Startschuss fällt. Vom Medien-Boot aus hat man einen guten Blick auf die schnellsten Starter, die ins Wasser stürmen für den ersten Schwimmkilometer von Sandhamn nach Vindalsø. Das Tempo ist irrwitzig, im Wasser blubbert es vor anonymen Badehauben und Schwimmpaddeln. Der SwimrunAficionado Dennis Blomberg, für die Firma Head als Sponsor dabei, erkennt trotzdem bereits aus hundert Metern seine Athleten – wie ein Birdwatcher, der Heringsmöwen und Heermannmöwen bereits am Federkleid unterscheiden kann. Als die Wettkämpfer in Vindalsø an Land waten, ruft er aufmunternd: „Weiter, weiter, ist doch ein Kinderspiel!“ Einer der wichtigen Checkpoints ist Guns Livs und Nämdö Kök och Bar, ein Lokal mit Bar und Restaurant, das nach dreieinhalb Rennstunden auftaucht. Die Athleten würgen hastig Suppe, Kaffee, Powergel und Wasser hinunter – schon

Neopren-Minis, Schwimmhilfe, Handpaddel: Die Ausrüstung der Swimrunner ist höchst zielgerichtet.

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taucht Blomberg wieder auf. „Großartig! Verdammt, du schaust toll aus! Genieß es!“, schreit er, während sich einige der Teilnehmer übergeben. Rennleiter Lemmel steht daneben, organisiert ungerührt die Helfer, koordiniert via Mobiltelefon und Walkie-Talkie, gibt Interviews. „Oui. Yes. Ja“, wechselt er routiniert zwischen Sprachen, während er die schwedische und internationale Presse mit Informationen versieht.

B

ei widrigsten Verhältnissen – Regen und Wind von bis zu 20 Knoten machen den Sportlern zu Wasser und zu Land zu schaffen – ist der Sieg im aktuellen Rennen hart umkämpft. Nach einem Zwischenspurt hängt der Weltmeister von 2016, Daniel Hansson, mit seinem neuen Partner Jesper Svensson die Verfolger ab: „Unsere Taktik war, kurz vor dem Ziel im geeigneten Moment auszureißen – das ist voll aufgegangen.“ Im Ziel in Utö erspäht der Streckensprecher Svensson und Hansson als Erster – und kurz darauf rennen die beiden über die Ziellinie: Die Uhr bleibt bei 7:58:06 Stunden stehen, neuer Streckenrekord. Lemmel fällt den Siegern um den Hals – so macht er das bei allen Finishern. Dann gibt’s Champagner, und es fällt der Begriff world champions. Kaum einer hat noch Kraft, um die Flasche zu öffnen, also hilft Lemmel beim Entkorken. Drinnen im Wirtshaus gibt es später ein Buffet für die Teilnehmer. Leere Gesichter irren zwischen Teigwaren und Gegrilltem umher. Mittendrin spricht Hansson, mit tonloser Stimme, zerkratzt von den Heidelbeersträuchern, die Gelenke geschwollen, über den Swimrun als Sport und Teamwork: „Wir starten im Auftrag der schwedischen Armee. Sie wollen durch uns auf sich aufmerksam machen, weil wir ähnlich denken. Im Gegensatz zu Berufen, die das Individuelle betonen, etwa bei den Banken oder in Finanzgesellschaften mit all ihren Boni, geht’s bei der Armee um Zusammenarbeit. Damit erreichst du Dinge, die du nicht für möglich gehalten hättest. Hätten mein Partner und ich die Distanz jeder für sich zurückgelegt, wir wären um 20, 30 Minuten langsamer gewesen. Aber im Team macht eins plus eins eben drei.“ Daniel Hansson stiert mit leeren Augen förmlich durch sein Gegenüber: „Sorry, dass ich so dahinbrabble, ich bin ein bisschen weggetreten – ich habe sogar unseren Siegeschampagner ausgekotzt.“ www.otilloswimrun.com THE RED BULLETIN


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THE RED BULLETIN: Was erwartet den Teilnehmer, der mit Ihnen unterwegs ist? HANS-PETER STEINACHER: Alle Facetten des Segelsports. Er ist von der Planung am Morgen bis zum Crew-Feedback am Abend dabei. Wie arbeiten wir als Team zusammen? Welche Arbeiten stehen an? Nur aufs Boot zu steigen und loszusegeln ist zu wenig. Als Highlight geht er bei der Regatta mit an Bord. Welche Voraussetzungen muss er mitbringen? Stehvermögen. Das wird kein reiner Genuss, es gibt viel zu tun. Dazu einen freien Kopf! Es warten viele nicht alltägliche Eindrücke. Die muss man verarbeiten können. Was lernt der Teilnehmer auf der Reise? Ein Sail-Race läuft im Grunde ab wie das Leben. Es gibt Höhen und Tiefen, Bedingungen, die einem liegen oder nicht liegen. Du musst dich durch alles durchkämpfen – mit Erfolg und Misserfolg, dich immer wieder aus dem Schlamassel herausholen. Im Gegenzug darfst du nach Siegen nicht zu euphorisch sein, sollst aber Motivation und Flow mitnehmen. Braucht’s noch etwas? Flexibilität, also die Fähigkeit, schnell zu reagieren, zu improvisieren. Darauf kann man sich täglich besinnen und es zu seinem Vorteil nutzen.

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Antithese einer Kreuzfahrt: Viertagestrip mit Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, Olympiasieger 2000 und 2004.

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REISEN ABSEITS Entdecken Sie die faszinierende Schulter an Schulter mit Sportidolen Unvergessliches erleben. Events aus Perspektiven feiern, die sonst nur den Pros vorbehalten sind. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl der Reisen abseits des Alltäglichen. Willkommen bei „Destination Red Bull“! 1

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EXTREME-SAILING-WETTKAMPF IM TEAM HAGARA-STEINACHER

Die Elemente pur erleben mit den Doppel-Olympiasiegern.

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RED BULL AIR RACE ABU DHABI

Leben Sie den Traum vom Fliegen in einem Red Bull Air Race Cockpit.

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RED BULL BATALLA DE LOS GALLOS WORLD FINAL

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RED BULL CLIFF DIVING WORLD SERIES POLIGNANO A MARE

Mittendrin im Finalbewerb der besten Klippenspringer. Wagen Sie den Sprung Ihres Lebens!

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DES ALLTÄGLICHEN Welt von Red Bull hautnah

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Genießen Sie eine ganze Woche mit Sofia und erleben Sie ihren Surfing-Lifestyle.

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RED BULL CLIFF DIVING WORLD SERIES AZOREN

RED BULL CONTENT POOL

Eine atemberaubende Kulisse für Ihre Zeit mit den besten Klippenspringern der Welt.

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RED BULL BC ONE WORLD FINAL

Behind the Scenes beim Breakdance Battle des Jahres.

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WINGS FOR LIFE WORLD RUN

Mit Ihrem Idol laufen Sie für die, die es nicht können – ein einzigartiger globaler Event.

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MOUNTAINBIKEN MIT AKSEL LUND SVINDAL

Verbringen Sie einen Tag mit Ihrem Idol und entdecken Sie, wo seine Geschichte begann.

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GUIDE Redaktion: Gisbert L. Brunner

Get it

BELL & ROSS BR V2-94 BELLYTANKER

Überflieger

Nach dem 2. Weltkrieg verhalfen Autonarren den Benzintanks von Kampffliegern zu einem zweiten Leben und verbauten sie in Rennwagen. Die Uhr zollt diesen „belly tankers“ Tribut. bellross.com

Presage Auto Chrono: Zeitreise in Uhrform

ALS SEIKO DIE ZEIT BESIEGTE

Als Seiko zum offiziellen Zeitmesser der Olympischen Spiele 1964 in Tokio ernannt wurde, bedeutete das zuallererst sehr viel Stress. Denn: Der japanische Uhrengigant hatte keinerlei Erfahrung mit Stoppuhren. 172 Techniker stellte man für die Entwick Entwick­ lungsarbeit ab, die bis zur Eröffnungs­ zeremonie tatsächlich 1278 olympische Zeitmessgeräte produziert hatten. Dar­ unter digitale Anzeigetafeln, elektronische Stoppuhren, die automatisch mit den Start­ pistolen synchron gingen, und – passender passender­ weise standen die Spiele unter dem Motto „Scientific Olympics“ – die erste Quarz­ Armbanduhr der Welt. Sie sollte die Indus­ trie für immer verändern.

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CHOPARD MILLE MIGLIA CHRONO

SEIKO PRESAGE AUTOMATIC CHRONOGRAPH

So tickt Geschichte

1964 war ein ereignisreiches Jahr: Olympische Spiele in Tokio, Cassius Clay Weltmeister, John Surtees F1Champion – und Seiko zeigte Japans ersten Chronografen. Anleihen an dieser historischen Uhr nimmt die Presage Auto Chrono von 2017, deren Wurzeln sogar bis zum emaillierten Zifferblatt von Seikos allererster Armbanduhr reichen, der Laurel von 1913. Die Presage Auto Chrono ist ein Meisterstück – vier vierzig Jahre Erfahrung von Zifferblattspezialist Mitsuru Yokozawa stecken in Glasur und Glanzbrand der Ziffer Zifferblattbeschichtung. Jede der römischen Zahlen ist zehnfach handgemalt, um diesen fabelhaften 3D-Effekt zu erzielen. Geschützt wird das Meisterwerk vergleichsweise zeitgenössisch: mit doppelt gekrümmtem und entspiegeltem Saphirglas. seiko.de

Designklassiker

Jedes Jahr würdigt Chopard die große Vintage-Rallye-Tradition der Mille Miglia mit einer Uhr. Die diesjährige hat von Startnummern inspirierte Ziffern und ein Gummiarmband, das an einen DunlopReifen erinnert. chopard.com

TAG HEUER CARRERA CALIBRE HEUER 01 RED BULL RACING SPECIAL EDITION

Teamgeist

In der aktuellen F1-Saison trägt das gesamte Red Bull RacingTeam diesen TAG Heuer-Chronografen. Beim Daumendrücken hilfreich ist dieses Keramikmodell in den Teamfarben. tagheuer.com

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Jetzt online voten!

FOTOWETTBEWERB 2017 Die Kategorien des diesjährigen Fotowettbewerbs lauten:

MENSCH TIER LANDSCHAFT

Das können Sie gewinnen:

Nikon D5600 im Kit mit AF-S DX 18–105 VR im Wert von € 1.109,–

Tamron SP 24–70 mm F/2.8 Di VC USD G2 im Wert von € 1.699,–

Alle Fotos, die uns bis zum Einsendeschluss erreichen, werden von einer Fachjury bewertet. N E U: Ihre Stimme ist gefragt!

Tamron 10–24 mm F/3.5–4.5 Di II VC HLD im Wert von € 799,–

Ab 4. September 2017 werden wöchentliche Online-Votings durchgeführt. Alle Wochensieger gehören automatisch zur Vorauswahl, die der Fachjury präsentiert wird. Fotos hochladen auf: terramatermagazin.com/society/Fotowettbewerb

Einsendeschluss: 31. Dezember 2017 Partner des Terra Mater Fotowettbewerbs 2017

Tamron 18–400 mm F/3.5–6.3 Di II VC HLD im Wert von € 889,–

KATEGORIE MENSCH & KATEGORIE TIER: 1. Preis: Nikon D5600 im Kit mit AF-S DX 18–105 VR 2. Preis: Tamron Objektiv 18–400 mm F/3.5–6.3 Di II VC HLD 3. Preis: Tamron Objektiv 10–24 mm F/3.5–4.5 Di II VC HLD KATEGORIE LANDSCHAFT: 1. Preis: Tamron Objektiv SP 24–70 mm F/2.8 Di VC USD G2 2. Preis: Nikon D5600 im Kit mit AF-S DX 18–105 VR 3. Preis: Tamron Objektiv 18–400 mm F/3.5–6.3 Di II VC HLD


GUIDE

See it

EINMAL UM DIE GANZE WELT Von Australien bis Alaska: Begleite Red Bull TV auf Weltreise mit Skiern, RallyeAutos, Mountainbikes und Snowboards.

SO SIEHST DU RED BULL TV ÜBERALL

Red Bull TV ist deine globale digitale Destination für Entertainment abseits des Alltäglichen, empfangbar rund um die Uhr an jedem Ort der Welt. Geh auf redbull.tv, hol dir die App oder connecte dich via Smart TV. Alle Infos: www.redbull.tv

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3 Dezember

ON DEMAND

THE FOURTH PHASE

Nach „The Art of Flight“ (2011) setzte „The Fourth Phase“ im Vorjahr wieder neue Maßstäbe bei Snowboard-Filmen. Von Travis Rice mittels 360-Grad-Aufnahmen, RED-Kameras und in 4K-Auflösung bildgewaltig in Szene gesetzt, folgten Top-Rider wie Mark Landvik, Mikkel Bang und Victor de Le Rue dem „Wasserkreislauf des Nordpazifiks“ und erkundeten unberührte Backcountry-Landschaften in Wyoming (USA), Japan, Russland und Alaska.

Abgesetzt: Heli-Skiing in Russland

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November/ Dezember Travis Rice bringt sogar Schnee zum Rauchen.

SCOTT SERFAS/RED BULL CONTENT POOL (2), PALLY LEARMOND, JOSH LETCHWORTH/RED BULL CONTENT POOL, JAANUS REE/RED BULL CONTENT POOL, ALEXIS WUILLAUME

Erlebe handverlesene Musik und persönliche Künstler-Interviews. Unsere Empfehlung:

THE RED BULLETIN

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November

PREMIERE

SAME DIFFERENCE

Alpin-Skifahrer Felix Neureuther (Bild), die Freeskier Fabian Lentsch und Sven Kueenle sowie SlopestyleAss Paddy Graham in einer aufregenden Dokumentation der preisgekrönten Crew von Legs of Steel.

DIGGIN’ IN THE CARTS

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November

PREMIERE

BLOOD ROAD

Bikerin Rebecca Rusch begibt sich auf eine emotionale, knapp 2000 km lange Reise auf dem Ho-ChiMinh-Pfad. Ihr Ziel: die Stelle, an der ihr Vater im Vietnamkrieg als Kampfpilot abgeschossen wurde.

November

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November ON AIR

Die von Künstler und Musiker Nick Dwyer gehostete Show setzt sich mit der japanischen Videogame-Musik auseinander. „Diggin’ in the Carts“ taucht ein in die Geschichte von Geräuschen und Melodien, die weltweit Millionen Gamer aus den Soundtracks ihrer Lieblingstitel kennen. In acht Episoden gibt es Interviews mit legendären Komponisten und weiteren zukunftsweisenden Künstlern der Spielewelt.

LIVE

WRC AUSTRALIA

Die diesjährige World Rally Championship endet mit der Kennards Hire Rally in Coffs Harbour an der Küste von New South Wales. Gefürchtet: die schmalen Waldpassagen und die feinen Schotterpfade.

ZU HÖREN AUF: REDBULLRADIO.COM

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GUIDE

Do it

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Dezember Skiopening Emotionale Texte und euphorische Melodien – das sind die Kenngrößen für die Songs von Andreas Bourani (Bild). „Auf uns“ wurde damit vom WM­Song der ARD zur Siegeshymne der deutschen Fußball­Nationalmannschaft in Brasilien 2014. Beim Ski­Countdown in Ober­ tauern (Event­Serie von 25. 11. bis 10. 12.) wird Bourani wieder „ein Feuerwerk aus Endor­ phinen“ zünden. obertauern.com/events/skiopening.html

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bis 17. Dezember

Pickelhartes Eis, Wellen, Sprünge, High­ speed­Passagen: Allein der Anblick der Ice­Cross­Downhill­Strecke Strecke flößt Ehr Ehr­ furcht ein – zumindest den Zuschauern in der Event­Arena. Die härtesten Ice­ Skater freuen sich hingegen auf Spitzen­ geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h und auf die einzigartige Atmosphäre beim Auftaktrennen der Saison 2017/18. Gefühlslage: ein ständiges Auf und Ab. Wagrain, Ortsteil Egg; wagrain-kleinarl.at

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bis 26. November Freeski Premiere im Snowpark am Gaiskar­ ferner: Erstmals wird ein FIS Free­ ski Weltcup ausgetragen. Die Slo­ pestyle­Elite aus über 20 Nationen rittert dabei auch um einige der letzten Tickets für die Olympischen Spiele in Pyeongchang. Mittendrin auch die Lokalmatadorin Laura Wallner aus Neustift im Stubaital. Die Spannung ist bei spektakulären Sprüngen garantiert. Snowpark Stubai Zoo; stubaier-gletscher.at

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November Die lange Nacht der Fitness Musik gehört zum Workout dazu. Das weiß jeder, der trainiert. Und das weiß natürlich auch das Team des Fitness Festivals, das diese Kombination auf ein neues Level gehoben hat. Zum Jahresende der Eventserie wird noch eine Scheibe draufgelegt: 1 Nacht, 4 Fitness­ clubs, 4 Mottos, 60 Gruppen­ kurse, 100 Trainer, Live­DJs und ­Bands sowie 20.000 m² Fläche für Pumpen und Party. Wien, fitnessfestival.at

6

Dezember Yello In den 1980er­Jahren landete das Schweizer Duo mit schrä­ gen Synth­Pop­Hits wie „Oh Yeah“ und „The Race“ inter­ nationale Erfolge. Im Herbst 2016 veröffentlichten Yello nach siebenjähriger Pause ihr dreizehntes Studioalbum „Toy“, mit dem die Elektronik­ Legenden nun zum ersten Mal in ihrer Karriere live auftreten. Stadthalle, Wien; yello.com

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PHILIPP RATHMER, JOERG MITTER/RED BULL CONTENT POOL, GEPA PICTURES

RIDERS CUP WAGRAIN-KLEINARL


November/ Dezember

23 November

FC SALZBURG – VITÓRIA GUIMARÃES

Am 5. und vorletzten Spieltag der EuropaLeague-Gruppenphase geht es für die „Bullen“ vor heimischer Kulisse gegen Vitória Guimarães. Und da ist noch eine Rechnung offen: Im ersten Aufeinander Aufeinandertreffen der beiden Teams in Portugal ließen Hannes Wolf und Co nach dem Tor zum 1:1 durch Valon Berisha (Bild) mehrere Chancen auf einen Sieg liegen. Red Bull Arena, Salzburg; redbullsalzburg.at

astron gps solar. automatisch die aktuelle uhrzeit. weltweit.


Tech Smarte Gadgets für noch mehr Spaß bei Action in- und outdoor. Im Uhrzeigersinn von links oben:

BEATS SOLO3 WIRELESS: Für knapp € 300 darf man perfekt sitzende kabellose Kopfhörer mit glasklarem Sound erwarten. Herausragend ist aber eine Akkulaufzeit von 40 Stunden. Und im Schnelllademodus reichen fünf Minuten, um für weitere drei Stunden genügend Energie zu haben. beatsbydre.com

SUUNTO SPARTAN TRAINER GPS-SPORTUHR: Diese Uhr begleitet dich bei jeder Aktivität – über 80 verschiedene Sportarten sind voreingestellt. Wen ein Brustgurt zur Herzfrequenzmessung stört, der wird die Spartan lieben. Die Puls­messung erfolgt direkt am Handgelenk. € 279; suunto.com HUAWEI HONOR 9: Ein gutes Smartphone muss nicht hunderte Euro kosten. Ab­striche bei der Leistung? Keine. Superschneller Achtkern-Prozessor mit 4 GB RAM, brillantes 5,15-Zoll-FullHD-Display, 20-/12-MPDualkamera mit Autound manuellem Fokus. Was braucht man mehr? € 429; hihonor.com LIFEPROOF AQ10: Was nützen wasserdichte Lautsprecher, wenn sie im See untergehen? Der AQ10 ist nicht nur sturzfest, sondern kann auch schwimmen. Nettes ­Feature: Die eingebaute Dry-Box hält auch Geld, Schlüssel oder Kredit­ karten trocken. € 199; lifeproof.com

CANON POWERSHOT G9 X MARK II: Ganz viel Technik in einer ultrakompakten Kamera (nur 98 mm breit): 20-MegapixelProzessor, Zeitrafferund Zeitlupen-VideoFunktion, WiFi, Bluetooth. € 456; canon.at

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GUI D E


GIFTGUIDE

Geschenke, die wir am liebsten selbst behalten wĂźrden. Fotos: DIMITRI NEWMAN


GUIDE

Im Uhrzeigersinn von links oben: SAMSUNG GALAXY NOTE 8: Das Galaxy Note 8 spielt in der absoluten Topliga – es ist wasserdicht, hat ein super Design und einen blitzschnellen Arbeitsspeicher von 6 GB. Das 6,3 Zoll große randlose Infinity-Display brilliert mit Quad-HD+-Auflösung (2960 x 1440). Videos nimmt das Smartphone von Samsung in 4K-Auflösung auf. Mit dem ins Gehäuse integrierten S-Pen-Stylus (mit 4096 Druckpunkten für präzises Schreiben und Zeichnen) lassen sich ganz leicht Notizen am Sperrbildschirm machen. € 999; samsung.com

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CASIO XJ-V2 PROJEKTOR: Gute LaserBeamer sind mittlerweile erschwinglich. Eine hohe Auflösung (1024 x 768 Pixel), 3000 Lumen und starke Farbwiedergabe inklusive. Für Umweltbewusste: Casios Laser-Projektoren kommen ohne giftiges Quecksilber aus und verringern den Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent. Ca. € 575; casio-europe.com SONY XPERIA XZ1: Mit diesem SmartSmartphone spielt man definitiv in der Oberklasse – und ist obendrein buchbuchstäblich up to date: Das Xperia XZ1 ist das erste Smartphone, bei dem bereits ab Auslieferung Android 8

installiert in stalliert ist. Wer viele Apps verwenverwendet, wird sich besonders über den schnellen Achtkern-Prozessor mit 2,45 GHz freuen, der auch beim InterInternetsurfen seine Stärken ausspielt. Witziges Feature: eine 3D-Scan-Funk3D-Scan-Funktion von Gesichtern, die man sogar per 3D-Drucker ausdrucken könnte. € 699; sonymobile.com

LIBRATONE Q ADAPT ON-EAR KOPFHÖRER: Der Bluetooth-Kopfhörer ist der ideale Begleiter im hektischen Stadttrubel. Der CityMix Noise Canceller unterdrückt je nach Wunsch die Stärke der Umgebungsgeräusche. Auf der Touch-Oberfläche des Q Adapt

On-Ear kann man mit einer Fingerbewegung Tracks skippen, die Lautstärke regulieren oder ein Gespräch annehmen. Akkulaufzeit bei voller Ladung: ergiebige 20 Stunden. € 249; libratone.com SONOS ONE: Der neue Lautsprecher kombiniert großartigen Sound mit Amazons Sprachsteuerung „Alexa“. Du wünschst, Alexa führt aus – und spielt etwa Musik von 47 verschiedenen Streaming-Diensten oder hilft mit bereits über 15.000 zur Verfügung stehenden „Alexa-Skills“. Über WLAN ist er natürlich auch in mehreren Räumen nutzbar. € 229; sonos.com THE RED BULLETIN


Grooming Pflegeprodukte, die speziell für Männer entwickelt wurden. Im Uhrzeigersinn von oben:

LAB SERIES DAILY MOISTURE DEFENSE GESICHTSLOTION: Die Lotion schenkt der Haut Feuchtigkeit, schützt mit SPF 15 vor schädlicher UV‑Strahlung, glättet die Ober‑ fläche und reduziert Alterungs‑ erscheinungen. Ca. € 40; labseries.com

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MÜHLE GOLD R89 RAZOR, BRUSH AND HOLDER SET: Tschau, Einwegrasierer, her mit dem Style! Rasierset aus rotgoldenem Metall. Die Silvertip‑ Fibre‑Kunstfasern des Pinsels sind an den Spitzen extrem weich und dabei stabiler als Naturhaar. Rasier‑ hobel für präzise Konturen. € 167; muehle‑shaving.com

GILLETTE FUSION PROGLIDE STYLER: Ein Rasierer – drei Funktionen: Bart‑ haar‑Trimmer mit drei austausch‑ baren Kammaufsätzen, gründlicher Nassrasierer und Konturierer. Natürlich auch für die Körperrasur geeignet. € 14,95; gillette.de L’OCCITANE CADE RASIERÖL: Gegen Haut‑ reizungen. Biologische Öle schützen die Haut vor der Rasierklinge. Ca. € 20; loccitane.com

JACK BLACK FACE BUFF ENERGIZING SCRUB: Gesichtspeeling mit Tiefen‑ pflege. Angenehm: Mentholduft weckt den Geist, Vitamin C erfrischt die Haut. Ca. € 20; getjackblack.com AESOP THE INTREPID GENT KIT: Gesichts‑ reinigungsgel, Koriandersamen‑ Körperreiniger und marokkanische Neroliöl‑Rasierlotion. € 80; aesop.com

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GUIDE

Outdoor Tools für die Wildnis, die auch in der Stadt eine gute Figur machen.

Im Uhrzeigersinn von links: MYCHARGE ADVENTUREULTRA: Kleines Kraftwerk für den Rucksack. Die Powerbank speichert 13.400 mAh in einem Akku und bietet einen maximalen Energie-Output von 45 W; das reicht aus, um einen Laptop komplett zu laden oder einen 42-Zoll-Fernseher für drei Stunden zu betreiben. Ca. € 120; mycharge.com LEATHERMAN SIGNAL TOOL: Mit dabei sind ein Hammer, um Zeltheringe einzuschlagen, Säge, Zange, Kombimesser, Flaschen-/Dosenöffner, Signalpfeife und Feuerstarter. Ca. € 100; leatherman.com VICTORINOX SWISSCHAMP WOOD TASCHENMESSER: Wer hat’s erfunden? Genau, die Schweizer. Der Traditionshersteller brachte 29 verschiedene Werkzeuge in einem 185 Gramm leichten Multifunktionstool unter. Die Nussbaumholzschale sieht nicht nur gut aus, sondern liegt auch super in der Hand. Ca. € 100; victorinox.com

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PROMOTION

must-haves

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1 HYBRID SPORTUNTERWÄSCHE

transtex® Warm Hybrid von LÖFFLER ist funktionelle Sportunterwäsche, die warm hält und cool aussieht. Gefertigt in der innovativen Hybrid-Stricktechnik in Ried im Innkreis, garantiert sie perfekten Schweißtransport und Geruchsneutralität. Die Konstruktion ist bewährt zweischichtig: innen hochfunktionelles Polypropylen und außen ein Tencel-/BaumwolleNaturfaser-Mix. www.loeffler.at

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2 FÜR DEN UNABHÄNGIGEN MANN!

Die Begegnung von Zitrusnoten der ZedratZitrone mit der Frische der Meeresbrise. L’Homme Cologne Cédrat ist eine herbe, prickelnde und aquatische Komposition. Der intensive und würzige Charakter des Duftes klingt in einer beruhigenden und holzigen Basisnote aus. www.loccitane.at

3 ABSOLUTES KEYPIECE

Keypiece der aktuellen Lotus-Kollektion ist Havanna, ein lässiger Chronograph mit roten Details. Der sportlichelegante, bis 5 Meter wasserdichte Chronograph macht ordentlich was her. Neben der praktischen Datumsanzeige und der Stoppfunktion besitzt der schwarze Havanna-Chrono ein gehärtetes Mineralglas und ein verstellbares, bequemes Edelstahlband. www.timemode.com/ lotus

4 HEISSE FASERINNOVATION

Zum 25-Jahr-Firmenjubiläum präsentiert BUFF® die Faserinnovation Thermonet®, die in Zusammenarbeit mit PrimaLoft® entwickelt wurde. Das hochwertige Material wird in Tüchern, Mützen und Balaclavas verwendet – praktische Begleiter für aktive Sportler, die sich tagtäglich den Elementen aussetzen. Thermonet® bietet noch bessere isolierende und windabweisende Eigenschaften. www.buff.eu

5 ATOMIC REDSTER G9

Auf der Rennstrecke geboren, für die Piste gebaut: Für Höchstgeschwindigkeit bei maximaler Kontrolle und Spurgenauigkeit sorgt die Alpinski-Linie ATOMIC REDSTER. Der neue REDSTER G9 integriert die innovativsten Race-Technologien in einem WeltcupSlalomski und sorgt mit der neuen ServotecTechnologie für noch mehr Stabilität. www.atomic.com

6 „BIKE PORN“ IM GROSSFORMAT

Wer „LINES“ kennt, der weiß: Das österreichische MountainbikeMagazin steht für Qualität pur. Auch der 2018er-Kalender stellt keine Ausnahme dar. 13 epochale Bike-Shots von der Steiermark bis Polen. Auf großformatiges DIN-A2Papier gedruckt und mit Seidenlack überzogen, ist er fast zu schade für „nur“ 365 Tage. www.lines-mag.at

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GUIDE

Im Uhrzeigersinn von links oben:

NEMO STARGAZE LUXURY CAMPINGSTUHL: Warum beim Camping auf Sitzkom­ fort verzichten? Freischwingender Stuhl mit robustem Alurahmen und hoher Kopfstütze. Ca. € 200; nemoequipment.com YETI HOPPER FLIP 18 COOLER: Die ulti­ mative Outdoor­Lunchbox – eine Schaumstoffisolierung innen hält Essen und Getränke extrem lange kühl. Zwei Bier­Sixpacks sind selbst nach 48 Stunden noch immer bestens temperiert. Ca. € 250; yeti.com

GOAL ZERO LIGHT-A-LIFE MINI QUAD USB LIGHT SET: Eine richtig taffe Lichter­ kette mit 110 Lumen, die an jedem USB­Anschluss betrieben werden kann. Die Lampen sind einzeln schalt­ bar, die Schirme in Weiß oder Bunt wechselbar. Ca. € 90; goalzero.com LIBRATONE ZIPP LAUTSPRECHER: Der WiFi­und­Bluetooth­Lautsprecher mit seinem 360­Grad­Sound sorgt für Schallabstrahlung in alle Richtungen. Außerdem können bis zu sechs Laut­ sprecher für synchrone Wiedergabe gruppiert und ganz leicht per App ge­ steuert werden. € 299; libratone.com NESPRESSO CREATISTA: Acht Zuberei­ tungsarten (von Espresso bis Latte macchiato) sowie elf Temperaturopti­ onen (warm bis sehr heiß) stehen zur Wahl. Startklar ist die Maschine nach nur drei Sekunden Aufheizzeit. € 499; nespresso.com SOURCE WIDEPAC TRINKSYSTEM: Ein Schiebeverschluss macht das Füllen, Entleeren und Reinigen der Trinkblase kinderleicht. Eine spezielle PE­Folie im Inneren verhindert Kunststoff­ geschmack. Gibt’s in drei Größen. Ca. € 30; sourceoutdoor.com QBO YOU-RISTA KAFFEEMASCHINE: Mit Kaffee in Barista­Qualität in den Mor­ gen starten. Mit der Qbo­App kannst du per Smartphone oder Apple Watch ganz leicht ein individuelles Lieblings­ kaffeerezept kreieren und speichern. € 199; eduscho.at

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Style Ist funktionell raffiniert und sieht dabei auch noch gut aus.

Im Uhrzeigersinn von oben: BURTON ANALOG ATF KAIDEN KAPUZENPULLOVER AUS FLANELL: Das Polyester-Flanell ist wasserabweisend und das Taft-Futter schnell trocknend. € 110; burton.com JACK WOLFSKIN WHITE ROCK 40 RUCKSACK: 40 Liter, 7 Fächer und Taschen, ein Organizer für Sicherheitsequipment und Befestigungen für Ski. Praktisch: ein frostsicheres Trinksystem. € 199,95; jack-wolfskin.de MAMMUT XERON COURIER 25: Der Rucksack verbindet Outdoor-Komponenten mit Alltagstauglichkeit. Zum Hauptfach hat man durch den Rolltop-Verschluss besten Zugriff, zum Laptop über einen separaten Reißverschluss. € 100; mammut.com VANS ULTRARANGE HI MTE: Dieser Winterschuh ist nicht Kompromiss, sondern Kombination aus robustem Outdoor- und trendigem Lifestyle-Schuh: guter Sohlengrip, angenehme Dämpfung, gepaart mit urbanem Sneaker-Style. Ca. € 120; vans.de JACK WOLFSKIN ARGO SUPREME DOWN JACKET: Jacke mit beeindruckendem Wärme-Gewichts-Verhältnis. Die 320 Gramm leichte und bauschfähige Gänsedaune ist wasserabweisend. Eine besondere V-förmige Steppung verhindert ein Verrutschen der Daune und somit Kältebrücken. € 299,95; jack-wolfskin.de SMARTWOOL PHD OUTDOOR MEDIUM PATTERN CREW SOCKEN: Mesh-Einsätze und Merinowolle sorgen für gutes Klimamanagement, eine nahtlose Zehenkonstruktion und Materialverstärkungen für optimalen Tragekomfort. Ca. € 25; smartwool.com

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L’OREAL MEN EXPERT 3-TAGES-BART- & GESICHTSPFLEGE: Creme mit ätherischem Zedernholzöl macht Bartstoppeln weicher und verhindert Juckreiz. Ca. € 10; menexpert.de SEVEN-24 BANDIT: Mit Edelstahlarmband und Automatikuhrwerk. € 279; seven-24.watch LOTUS 18556-1: Reduzierter schwarzer Chronograf mit Edelstahlarmband und Mineralglas. € 199; erhältlich bei timemode.com

TAG HEUER CARRERA CALIBRE HEUER 01: Gebürstetes Edelstahlgehäuse, Keramik-Lünette, beidseitig entspiegeltes Saphirglas und Automatikuhrwerk mit 50 Stunden Gangreserve. € 4800; tagheuer.com PELICAN MPB35 RUCKSACK: Dieser 35-Liter-Rucksack ist richtig hart im Nehmen. Die Nylon-Außenschicht sowie die robusten Reißverschlüsse sind absolut wasserdicht. Laptop oder Tablet sind in einem separaten Fach bestens geschützt. Garantie auf den Rucksack: lebenslang. Ca. € 190; pelican.com

POLICE HERREN-SEILARMBÄNDER: Männer dürfen auch Schmuck tragen. Die Lederarmbänder für Herren vermitteln einen maskulinen Look, die Edelstahl-Zylinderplättchen einen sehr technischen Style. Ca. € 50; policelifestyle.com LÖFFLER BIKE ZIP-OFF JACKE SAN REMO: Es gibt kein falsches Wetter. Mit dieser Jacke macht die sportliche Radtour auch bei Wind und Regen Spaß. Die Ärmel der Softshelljacke sind abtrennbar. Die anatomische Passform mit hohem Kragen und verlängertem Rücken sowie die Silikongummiabschlüsse schützen auch exponierte Stellen des Körpers vor den Wetterelementen. € 199,99; loeffler.at

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RACE TO FINLAND D

u bist heiß auf Ski-Action, misst dich gern mit anderen und kennst dich auch im Ski-Weltcup aus? Dann ist dieses Gewinnspiel genau das Richtige für dich – mach mit!

Und so funktioniert’s: Bewirb dich online. Wirst du ausgewählt, musst du auf Worte Taten folgen lassen und dich beim Ausscheidungs-Event in Tirol gegen deine Kontrahenten durchsetzen. Gehst du als einer der beiden Sieger (beste Frau / bester Mann) aus dem Rennen hervor, erwartet dich als Hauptgewinn eine Traumreise für zwei nach Finnland zum FIS Ski-Alpin Weltcup in Levi 2018.

TERMINE & INFO 26. 10. –7. 12. 2017 Teilnahme am Gewinnspiel unter www.jack-wolfskin.at/race-to-finland

12./13. 1. 2018 Race to Finland AusscheidungsEvent in Tirol 10./11. 11. 2018 FIS Ski-Alpin Weltcup in Levi (FIN)

Jetzt informieren und mitmachen unter: WWW.JACK-WOLFSKIN.AT/RACE-TO-FINLAND

DAS GIBT’S ZU GEWINNEN:

Fotos: Jack Wolfskin / Phil Pham, Pentaphoto

• 20 × Teilnahme am Race to Finland (10 Frauen, 10 Männer, inklusive Ski-Outfits von Jack Wolfskin) • Kombipreis: je 3× Ski-Outfits von Jack Wolfskin und Stöckli Ski Outfits von Jack Wolfskin, bestehend aus je einer Alpin-Skihose, einem Longsleeve sowie einer 3-in-1-High-End-Wintersportjacke. Mit dem Sportcarving-Ski Laser SC von Stöckli wird jede Abfahrt zu deinem persönlichen Rennen.

• HAUPTPREIS von andersweg.reisen: Traumreise für zwei nach Levi, 9.–12. 11. 2018, inkl. Flug, Transfer, Unterkunft, SkiSki pässen und VIP-Tickets für den FIS Ski-Alpin Weltcup In Kooperation mit


GUIDE

Check it

THE RED BULLETIN WORLDWIDE Die US-Eishockey-Königin, Kreativtipps aus Mexiko und Berglaufen in der Schweiz: die Highlights unserer globalen Ausgaben im Dezember.

USA HILARY KNIGHT Amerikas beste EishockeyStürmerin über den Kampf um Gleichberechtigung in ihrem Sport.

The Red Bulletin als E-Paper: redbulletin.com

MEXIKO VIVA LA IMPROVISACIÓN Mexikos OpinionLeader verraten ihre Kreativtricks.

FRANKREICH DOING IT FOR

THE THRILL Equal parts misfits and astonishing endurance athletes, the bike messenger community is thriving even as the digital age is upending their business. Once a year, the North American Cycle Courier Championships is where they gather to compete, carouse and commiserate. Words: Seth Gruen Photography: Thomas Chadwick 44

USA DIE WM DER FAHRRADBOTEN Tattoos, Rennräder, Schnurrbärte und Alkohol – zu Besuch bei der Weltmeisterschaft der Fahrradkuriere in Milwaukee. 108

JEAN-CLAUDE VAN DAMME Legendäre Spagate, kultige Fights: Für das Frankreich-Cover fotografierten wir einen extrem fitten „JCVD“ in Hollywood.

„ICH LAG IN EINEM FLUSSBETT, DER RETTUNGSHELI KREISTE ÜBER MIR.“ GROSSBRITANNIEN SAM SUNDERLAND Der britische Motorrad-Pilot und Dakar-Sieger 2017 über Niederlagen, Comebacks und Triumphe im Rennsport. THE RED BULLETIN


Dezember

IMPRESSUM ÖSTERREICH

Editorial Director Robert Sperl Chefredakteur Alexander Macheck

RAUF MIT DIR!

Text: Christine Vitel

Morgenlauf in 1500 Meter Seehöhe. Rémi Bonnet beim Training über Charmey (FR).

DAMIEN ROSSO/RED BULL CONTENT POOL

Berglauf-Genie Rémi Bonnet über die Faszination der dünnen Luft. Und was du bergauf über dich selbst, deinen Körper und das Leben lernst.

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SCHWEIZ RÉMI BONNET Der prägende Bergläufer der Schweiz erzählt uns von der FaszinaFaszina tion dünner Luft und wie man in ExtremExtrem situationen zu sich selbst findet.

ÖSTERREICH MARCEL HIRSCHER Der beste Skifahrer der Welt im Exklusiv-Interview. Wer ihn stark macht. Wie er sein Team pusht. Ab Seite 24 in diesem Heft.

THE RED BULLETIN Österreich, ISSN 1995-8838 Länderredaktion Christian Eberle-Abasolo Lektorat Hans Fleißner Country Project Management Kristina Trefil Anzeigenverkauf Alfred Vrej Minassian (Ltg.), Franz Fellner, Thomas Hutterer, Cara Schlesinger, Bernhard Schmied anzeigen@at.redbulletin.com Abo Abopreis: 25,90 EUR, 12 Ausgaben/Jahr, www.getredbulletin.com, abo@redbulletin.at Druck Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Nürnberg, 90471 Nürnberg Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Informationen zum Medieninhaber sind ständig und unmittelbar unter folgender Web-Adresse auffindbar: redbull.com/im/de_AT Redaktionsadresse Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Kontakt redaktion@at.redbulletin.com

Creative Director Erik Turek Art Directors Kasimir Reimann (Stv. CD), Miles English Head of Photography Fritz Schuster Photo Director Rudi Übelhör Chefin vom Dienst Marion Lukas-Wildmann Managing Editor Ulrich Corazza Redaktion Stefan Wagner (Textchef), Arek Piatek, Andreas Rottenschlager, Freie Mitarbeiter: Werner Jessner, Clemens Stachel, Florian Wörgötter Grafik Marco Arcangeli, Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Kevin Goll, Carita Najewitz Fotoredaktion Marion Batty, Susie Forman, Ellen Haas, Eva Kerschbaum, Tahira Mirza Commercial Director Franz Renkin Anzeigendisposition Andrea Tamás-Loprais Creative Solutions Eva Locker (Ltg.), Martina Maier, Verena Schörkhuber, Edith Zöchling-Marchart Country Management & Marketing Sara Varming (Ltg.), Magdalena Bonecker, Kristina Trefil, Stephanie Winkler Marketing Design Peter Knehtl (Ltg.), Simone Fischer, Alexandra Hundsdorfer Herstellung Michael Bergmeister Produktion Wolfgang Stecher (Ltg.), Walter O. Sádaba, Friedrich Indich, Michael Menitz (Digital) Lithografie Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailović, Maximilian Kment, Josef Mühlbacher

„ICH RAPPE 150 TAKTE OHNE PAUSE.“

Office Management Kristina Krizmanic

SAMY DELUXE: Rapper, Musiker, Maler, Produzent: Das Hamburger Multitalent gilt als einer der Urväter des deutschen Hip-Hop.

IT Systems Engineer Michael Thaler „GEBT MIR EIN MIKRO. DANN WIRD DIE BUDE ABGERISSEN!“

AFROB: „Reimemonster“, „Get Up“, „Ich lebe für Hip-Hop“: Der Stuttgarter hat Hits für zwei Karrieren im Gepäck und beeindruckt mit explosiven Live-Gigs.

„DIE JUNGS KÖNNEN SICH WARM ANZIEHEN. MIT SCHAL UND WINTERJACKE.“

EKO FRESH: Der ehemalige BattleRapper toppte 2013 mit seinem Album „Eksodus“ die Charts. Mittlerweile ist der Kölner auch als Schauspieler aktiv.

Abo und Vertrieb Peter Schiffer (Ltg.), Klaus Pleninger (Vertrieb), Nicole Glaser (Vertrieb), Yoldaş Yarar (Abo) Samy Deluxe, Eko Fresh und Afrob gegen Crack Ignaz, Soufian und LGoony: Beim Red Bull Soundclash treffen zwei Genera­ tionen deutschen Hip­ Hops im Live­Wett­ streit aufeinander. Wir haben die Rap­Stars nach ihren Erfolgs­ rezepten gefragt. Text: Jan Wehn Fotos: Christoph Voy 55

DEUTSCHLAND RED BULL SOUNDCLASH Geballte RapPower: Samy Deluxe, Afrob und Eko Fresh (v. l.) gegen eine neue Generation.

THE RED BULLETIN

Verlagsanschrift Heinrich-Collin-Straße 1, A-1140 Wien Telefon +43 1 90221-28800 Fax +43 1 90221-28809 Web www.redbulletin.com Medieninhaber, Verlag & Herausgeber Red Bull Media House GmbH, Oberst-Lepperdinger-Straße 11–15, A-5071 Wals bei Salzburg, FN 297115i, Landesgericht Salzburg, ATU63611700 General Manager & Publisher Andreas Kornhofer Geschäftsführer Christopher Reindl, Andreas Gall

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GUIDE

Action-Highlight

Knapp außerhalb von Madrid liegt der Ort, um der Frage aller Fragen in Motorsport-Familien auf den Grund zu gehen: Wer ist schneller? Und auch wenn Toro Rosso-Fahrer Carlos Sainz Jr. das Driften im Blut liegt, muss er gehorsam den Staub seines Vaters schlucken. Zumindest in diesem Duell. Denn eine Fortsetzung folgt bestimmt. Video: win.gs/SainzVsSainz

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„Zeit für ein Match? Jederzeit. Und immer geht’s ans Limit.“ Formel-1-Pilot Carlos Sainz Jr. (ESP) über das benzinbetriebene Verhältnis zu seinem Vater, Rallye-Legende Carlos Sainz.

Die nächste Ausgabe des Red Bulletin erscheint am 12. Dezember 2017.

THE RED BULLETIN

OSCAR CARRASCOSA/RED BULL CONTENT POOL

Cebreros, Spanien

Makes You Fly


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