Sie wollen die wildeste Party des Jahres schmeißen …
Smart, tough, mit Witz: Wie diese zwei
Deutschrap-Größen beim RED BULL SOUNDCLASH vier Newcomer bezwingen wollen.
Deutschland, Sonderausgabe
Eine Beilage von Red Bull
… sie aber auch.
Gut gelaunt, provokant, mitreißend: Wie diese Hip-Hop-Durchstarter die zwei Legenden übertreffen wollen.
Sie wollen die wildeste Party des Jahres schmeißen …
Gut gelaunt, provokant, mitreißend: Wie diese vier Hip-Hop-Durchstarter beim RED BULL SOUNDCLASH zwei Legenden schlagen wollen.
Deutschland, Sonderausgabe
Eine Beilage von Red Bull
Smart, tough, mit Witz: Wie diese Deutschrap-Größen die Newcomer auf Distanz halten wollen. … sie aber auch.
SALEWA SELLA FREE COLLECTION IS ENGINEERED IN THE DOLOMITES, CRAFTED FOR EXPLORATION, DESIGNED TO SET YOU FREE.
Anne Waak
Die Berliner Autorin (u. a. „Süddeutsche Zeitung“, „GQ“) schreibt viel über Kultur. Für uns sprach sie mit den Deutschrappern auf dem Cover und fragte sie unter anderem nach ihrem denkwürdigsten Auftritt. Alle Antworten: ab Seite 38.
Sam Riley
Der britische Fotograf (u. a. „Wired“, „NME“) porträtierte für uns die RollerskateSzene seiner Heimatstadt London. „Als ich tiefer eintauchte, fand ich eine erstaunliche Gemeinschaft“, berichtet er. Seine spektakulären Bilder gibt’s ab Seite 70.
Laura Ewert
Die Berliner Autorin (u. a. „Monopol“, „Welt am Sonntag“) schreibt regelmäßig über elektronische Musik. Für uns sprach sie mit Clara Cuvé, die gerade weltweit als DJ durchstartet. Ab Seite 22.
Bei manchen Konzerten macht es einfach Klick. Artists und Publikum spüren eine besondere Verbindung, vergessen die Welt um sich herum. Es sind jene Konzerte, die wir für immer in Erinnerung behalten. Aber wie genau entsteht diese Verbindung? Diese Frage stellten wir den Deutschrappern KC Rebell, Summer Cem, Ski Aggu und 01099 – bevor sie am 13. Dezember beim Red Bull Soundclash in Düsseldorf gegeneinander antreten. Adrenalin und Empathie spielen eine große Rolle, so viel sei von ihren Antworten schon mal verraten.
Die ganze Story liest du ab Seite 38. Um Adrenalin geht es auch im Leben von Ski Pro Max Hitzig. Ab Seite 50 erklärt der deutsche Weltmeister, was er beim Freeriden über Freiheit gelernt hat.
Viel Freude mit dieser Ausgabe!
Die Redaktion
Neue Bewegung: Ashley (l.) und Jameka sind Teil der RollerskatingCrew „Sk8gotchi“ in London.
Skisport Frei wie Max
Weltmeister Max Hitzig erklärt, was er beim Freeriden über die Freiheit gelernt hat.
Fußball
Warum Zlatan Ibrahimović möglichst viele Menschen in Bewegung setzen will.
Rollerskating
Fotokünstler Mathieu Forget bringt Spitzensport zum Schweben. Hier zeigt er seine besten Bilder. Deutschrap Bereit
Rollende Communitys erobern die Metropolen, doch nirgends sind sie so bunt wie in London.
Letzte Seite
Schützt deine wilde Natur
DreamsCape Ghost D30 Rückenprotektor
Der Rückenprotektor Ghost D30 von Decathlon passt sich wie eine zweite Haut an deinen Körper an – flexibel, atmungsaktiv und kaum spürbar. Bei einem Aufprall verhärtet sich das Material blitzschnell, absorbiert die Aufprallenergie und schützt so genau dort, wo es am meisten zählt. Für dich bedeutet das maximale Bewegungsfreiheit, ohne Abstriche bei der Sicherheit –egal, ob auf Ski, Board oder Bike.
Kreischberg, Österreich
Dieser Winter wird bunt
Sein Filmdebüt lieferte er vergangenes Jahr ab: In „Schnitzeltime“ versammelte Slopestyleund Big-Air-Profi Clemens Millauer, 29, Stars der Snowboardszene. Heraus kam ein Actionfilm mit kreativer Story. Einen Winter später gibt’s nun die Fortsetzung: Wieder sind Millauers Buddys und die zweifache Olympiasiegerin (und Clemens’ Lebensgefährtin) Anna Gasser dabei, wieder ist die Story außergewöhnlich: „In einem Club gibt es eine geheimnisvolle rote Tür. Wer sie passiert, landet direkt auf der Piste und ist besessen vom Snowboarden.“ So schaut also „Stranger Things“, made in Austria, aus! Hier: ein Backside Lipslide von Dustin Henderson, äh, Clemens Millauer. Jetzt QR-Code scannen und „Schnitzeltime 2 –No Return“ mit Anna Gasser und Clemens Millauer auf Red Bull TV sehen:
Paris, Frankreich
Ab ins Grüne
Sie kickflippte bereits über das Skelett eines Dinosauriers im Naturkundemuseum in London oder rutschte auf der Achse ihres Boards aus der Ladefläche eines Transportflugzeugs: Manchmal reichen Skateboard-Größe Letícia Bufoni aber auch Alltagssituationen für spektakuläre Aufnahmen. Im Sommer verwandelte sie Paris in ihren persönlichen Skatepark. Die Brasilianerin rippte vor den dortigen Sehenswürdigkeiten – wenn sie nicht gerade eine Runde über einen der Pariser Blumenmärkte drehte. @leticiabufoni, redbull.com
Emotionen, Power, Kreativität: Bei Red Bull Dance Your Style bringen die Tänzerinnen und Tänzer ihr Innerstes zum Ausdruck – und werden dafür vom Publikum gefeiert. Hier performt die Indonesierin Queen BadRaw beim nationalen Finale in ihrer Heimatstadt Jakarta. Als Streetdancerin hat sie sich auf die Disziplin Krump spezialisiert, einen energiegeladenen Tanzstil, der sich durch explosive Bewegungen und intensiven emotionalen Ausdruck auszeichnet.
Instagram: @queenbadraw.scratch Code scannen und das Red Bull Dance Your Style World Final auf Red Bull TV erleben
und sie
fliegen wieder!
Gehört zum Jahreswechsel wie Fondue: Am 29. Dezember startet die Vierschanzentournee der Skispringer. Hier kommen spektakuläre Fakten – von sieglosen Gewinnern bis zu sagenhaftem Top-Speed.
1952
(am 14. Dezember) wurde die Veranstaltungsserie unter dem Namen Deutsch-Österreichische Springertournee im Posthotel in Partenkirchen offiziell gegründet.
72
Mal wurde die Vierschanzentournee bisher ausgetragen: Je sechzehnmal ging der Sieg an Österreicher, Finnen und Deutsche.
16
deutsche Springer konnten das Auftaktspringen in Oberstdorf bereits für sich entscheiden. Zuletzt Andreas Wellinger 2024.
92,5
Tagessiege und trotzdem Gesamtsieger? Dieses Kunststück gelang bereits neunmal, zuletzt dem Japaner Ryōyū Kobayashi 2023/24.
km/h beträgt die höchste jemals erreichte Absprunggeschwindigkeit – erreicht von Andreas Wellinger 2023 in Oberstdorf.
28
Mal nahm der Japaner Noriaki Kasai an der Vierschanzentournee teil. Er gewann drei Einzelspringen und wurde zweimal Gesamtzweiter, 2019 landete er auf Rang 42.
145
Meter weit sprang der Pole Dawid Kubacki 2019 in Bischofshofen – Tourneerekord! Er überholte damit den Deutschen Andreas Wellinger, der dort 2017 bei 144,5 Metern gelandet war. 0
142
Meter beträgt die Hillsize (also die maximale Weite für eine sichere Landung) in Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen. In Oberstdorf liegt sie bei 137, in Innsbruck bei 128 Metern.
Die 73. Vierschanzentournee geht vom 29. Dezember (Oberstdorf) bis 6. Januar (Bischofshofen).
14.890.000
Zuschauer saßen 2002 in Deutschland vor dem Fernseher, als Sven Hannawald bei der 50. Vierschanzentournee erstmals alle vier Siege gelangen.
www.zellamsee-kaprun.com
Schnall die an!
Schneller gehen dank
KI: Das versprechen die Moonwalkers Aero.
TikTok ist verzückt, Tech-Checker Kirafn nimmt Fahrt auf.
Das Teil
Kirafin heißt bürgerlich Jonas Willbold, ist 30 und unterhält seine 1,3 Millionen Follower auf TikTok mit Comedy-Formaten. Nebenbei folgt er seiner Faszination für Tech-Produkte und -Trends. Für uns nimmt er aktuelle Hypes unter die Lupe.
Einfach an die Schuhe schnallen, schon verdoppeln die Moonwalkers dein Tempo von 5 auf 12 km/h – ganz ohne extra Kraftaufwand. KI übersetzt deine Gehbewegung ins Rollen. Funktionieren auch auf Schotter, der Akku hält 12 Kilometer. Die AeroVersion ist leichter, schlanker und leiser. Bisher nur in den USA erhältlich.
Der Hype
Auf TikTok jagt ein Viral das nächste. Das erfolgreichste Video mit 5,4 Millionen Likes kommt vom Hersteller Shift Robotics selbst. YouTubeGigant Casey Neistat hat sie auch schon getestet.
Der Check
Unser Gehtempo erhöhen wollten schon einige – hier scheint es tatsächlich ohne Kraftaufwand zu gelingen. Die Moonwalkers erinnern an die Sandalen von deinem Dad, und mit 1200 Dollar kosten sie mehr als mancher Sneaker Drop. Innovativ: ja; massentauglich: nein.
MUST-HAVE-FAKTOR
Perfekt für …
… Menschen mit langen Gehstrecken, wenig Zeit –und einer Vorliebe für Michael Jacksons Tanzstil.
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… alle, die in Sachen Style und Fortbewegung eher auf Understatement setzen.
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Emma Myers
spielt in Serienhits wie „Wednesday“ gern den Nerd. Dass die Schauspielerin früher selbst einer war, sieht sie als Vorteil. Weil es abhärtet – und Spaß machen kann.
Text Rüdiger Sturm Foto Emilia Staugaard
Realität oder Fantasie? „Mein Kopf ist voller Raumschife“, sagt Emma Myers. „Aber auch für einen Trip nach Mittelerde bin ich immer zu haben.“ Keine Frage: Science-Fiction und Fantasy sind die Welten, in denen sich die amerikanische Schauspielerin schon immer am wohlsten fühlte. „Ich liebe es, ein Nerd zu sein“, sagt sie, „es ist großartig.“ Ein Umstand, der das Leben der 22-Jährigen nicht immer ganz einfach machte.
Emma Myers gehört zu den gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods. Kein Wunder, hat man ihre Wandlungsfähigkeit erlebt. In Kombination mit ihrer Vorliebe für fantastische Paralleluniversen hebt sie das unter vielen Schauspielerinnen und Schauspielern hervor. Dabei geht es ihr nicht allein um die Karriere: „Du hast immer das bessere Erlebnis mit einer verrückten, ausgefippten Rolle“, sagt sie.
Sonnige Werwölfin
Auf der Leinwand spielt Myers oft Außenseiterinnen. Sie kann sich gut in sie hineinversetzen, einfach weil sie selbst eine war. Richtig bekannt wurde sie als sonnige Werwölfn in der von Tim Burton produzierten Serie „Wednesday“. Das Spin-of der „Addams Family“ ist eine der weltweit erfolgreichsten Netfix-Produktionen überhaupt. Sie spielte darin Enid Sinclair, die bunte Haare und schrille Outfts liebt und auch sonst anders ist als die schüchterne Myers. „Ich bin ziemlich introvertiert“, sagt sie, „aber gib mir ein Schwert, stell mir eine Aufgabe, und ich bin dabei.“
Unter Gleichaltrigen kam das nicht immer gut an. Unterrichtet wurden Myers und ihre drei Schwestern zu Hause, eine Schule hat sie nie besucht. Statt sich mit Freundinnen zu trefen, vertiefte sie sich in Film- und Fantasywelten. Zum Glück
On point
Kommt aus Orlando, Florida; Alter 22; Status vom Werwolf zur Krimiheldin; Aktuelle Serie „A Good Girl’s Guide to Murder“; Markenzeichen liebt Fantasy und Science-Fiction; Lieblingsgefährten Alpakas
verstand ihr Vater ihre Passion: „Der war Fan aller Arten von Fantasiewelten. So habe ich früh ‚Star Wars‘ und ‚Der Herr der Ringe‘ gesehen.“ Sie bereiste sogar Drehorte: „Ich bin auf den Berg gestiegen, wo man die Szenen auf dem Schicksalsberg in Mordor gedreht hat. Es dauerte acht Stunden und war ein Riesenspaß.“
Eine Außenseiterin zu sein, hat Myers nicht gebrochen, sondern stärker gemacht und mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. Dass sie oft das Gefühl hatte, sie sei „aus der Reihe gefallen“, beschäftigt sie bis heute: „Wenn Leute fnden, dass Nerds uncool sind, ist das dumm. Jeder hat das Recht, zu mögen, was er mag, und zu tun, was er tun will. Was andere dazu sagen, ist gleichgültig, solange du selbst Spaß hast und dir dabei nicht wehtust.“
Nächste Station: „Minecraft“ Im Frühjahr wird Myers in der Videospielverflmung „Minecraft“ im Kino zu sehen sein. Aktuell ermittelt sie als Schülerin im Sechsteiler „A Good Girl’s Guide to Murder“ (ZDFmediathek) auf eigene Faust in einem Mordfall, den die Polizei abgeschlossen hat. Mit ihrer Krimiheldin verbindet sie der Antrieb: „Wir wissen, was richtig ist und was wir tun wollen.“
Sosehr sich die Schauspielerin in virtuellen Welten verlieren kann, so neugierig ist sie auf reale Erfahrungen. „Ich bin immer für ein Abenteuer zu haben“, sagt sie, vor allem wenn dabei eine gute
Geschichte herausspringt. Etwa als sie mit ihrer älteren Schwester im Zug in Italien unterwegs war und jemand Pfeferspray durch die Lüftung sprühte: „Das waren Taschendiebe, die meinten, wir würden davonlaufen, und sie könnten unsere Sachen klauen.“ Womit die Diebe nicht rechneten: Emmas Schwester hat einen braunen Gürtel in Karate.
„An solchen Erfahrungen wächst du als Mensch“, sagt Myers. „Wenn ich mal Enkel habe, sollen die sagen: Oma ist die Coolste.“ Bis dahin ist es noch etwas hin, auch wenn Myers schon einige Stationen auf dem Karriereweg hinter sich hat. Bereits als Achtjährige absolviert sie Filmcastings, erste Komparsenrollen folgen, mit dem Umzug nach Los Angeles kommen große Angebote, unter anderem spielt sie 2021 im Film „Girl in the Basement“, der auf dem österreichischen Kriminalfall rund um Josef Fritzl basiert, der seine Tochter in einem Keller gefangen hielt. Der Durchbruch kommt mit „Wednesday“: Als die Serie im November 2022 anläuft, ist die Schauspielerin plötzlich in aller Munde.
Zukunft mit Pinguinen?
Noch heute weiß Myers manchmal nicht, wie sie am besten mit der Aufmerksamkeit umgeht, vor allem wenn dabei Grenzen überschritten werden: „Als jemand zum ersten Mal herausfand, in welchem Hotel ich übernachte, fand ich das beängstigend. Oder wenn Leute dafür zahlen, meine Flugverbindung zu erfahren.“
Selbst für solche Fälle hat die Schauspielerin allerdings ein gewisses Verständnis: „Als ich ganz jung war, war ich selbst ein Fan-Girl. So gesehen kann ich die Kids begreifen. Es ist ja auch ein Kompliment, wenn so viele Leute zu mir aufschauen.“ Aus Myers, der Außenseiterin, ist Myers, das Vorbild für viele junge Menschen geworden. Als Nerd hat Myers gelernt, konsequent ihren Weg zu gehen –und kann sich deswegen auch ein Leben jenseits der Schauspielerei vorstellen: „Ich liebe Reisen, und ich liebe Tiere. Ich könnte mir vorstellen, eine Sendung zu moderieren, die beides verbindet: Ich neben Pinguinen, das wäre doch was.“
Instagram: @ememyers
„Ich bin introvertiert, aber gib mir ein Schwert, eine Aufgabe, und ich bin dabei.“
Emma Myers empfindet Fantasywelten als Mutmacher.
Justine Dupont
hat Angst – und kein Problem damit. Die beste Big-Wave-Surferin der Welt weiß, dass sie sich in einem Bereich bewegt, in dem Instinkte überlebenswichtig sind.
Interview
the red bulletin: Bei der Big Waves Challenge 2023 wurdest du sowohl als Surferin des Jahres wie auch für den besten Ride ausgezeichnet. Zudem hältst du den Weltrekord für die größte von einer Frau gesurfte Welle. Bist du die mutigste Frau auf dem Wasser? justine dupont: Das glaube ich nicht. Ich trainiere hart, um diese Wellen reiten zu können. Ich genieße es sehr, auch wenn ich von Zeit zu Zeit Angst habe, wie jeder andere Mensch auch. Ich versuche, meine Fähigkeiten maximal zu nutzen.
Wie vergangenen Januar in Kalifornien bei Cortes Bank, wo du eine 22 Meter hohe Welle gemeistert hast? Bis heute der beste Surftrip meines Lebens! Alles war perfekt: die Crew, das Wetter, das Abenteuer, die Wellen Ich hatte die Ehre, mit Lucas Chumbo, dem führenden Surfer in dieser Disziplin, zusammenzuarbeiten. Fred, mein Ehepartner, war für die Sicherheit zuständig. Es war das perfekte Szenario. Ich hätte mir nichts Besseres wünschen können.
Wie überwindest du deine Angst? Ich ignoriere sie nicht, ich nutze sie. Sie hilft mir, mich auf den Moment zu konzentrieren. Ich achte auf alles im Wasser. Es hilft mir, mit dem Moment verbunden zu sein. Ich spüre das Salzwasser in meinem Mund, ich schaue und höre. Meine Sinne sind wach, und ich bin bereit, zu surfen und mich auf alles einzustellen.
Du sagst, Surfen sei eine Frage der Balance von Kontrolle und Loslassen. Ich versuche, alles zu meistern, was möglich ist. Zunächst ist da die Vorbereitung. Ich trainiere zweimal am Tag: einmal in der Halle und einmal im Wasser.
Alex Lisetz
On point
Stammt aus Bordeaux 33, Frankreich; Alter 33; ist vielfache SurfWeltmeisterin in den unterschiedlichsten Disziplinen - von Big-WaveSurfen bis Stand-up-Paddling; lebt in Nazaré, Portugal
Ich arbeite daran, die beste Ausrüstung zu haben. Das Team und ich tun alles, um für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Ich studiere akribisch die Wetterbedingungen an jedem Spot. Ich mache das, damit ich, sobald ich auf dem Brett stehe, rein intuitiv funktionieren kann. Das ist der Moment, in dem man loslässt und zum Tier wird.
Im Januar hast du deinen Sohn Elio auf die Welt gebracht. Das ist der größte Kontrollverlust, den es gibt, oder? Man muss akzeptieren, dass nichts mehr so läuft, wie man es geplant hat. Elio lehrt mich jeden Tag, die Dinge so zu nehmen, wie sie kommen.
Was möchtest du ihm mit auf den Weg geben?
Ich möchte ihm die Lust vermitteln, die Welt und das Leben mit einem Lächeln auf den Lippen und ofenem Geist zu erkunden. Ich möchte, dass er so viele Erfahrungen wie möglich sammelt und dabei jeden Moment mit ihm genießen.
Dein Partner Fred ist auch dein Teamkollege, dein Lebensretter. Er ist es, der dich durch die Wellen zieht. In letzter Zeit kümmert sich Fred mehr um meine Sicherheit, und andere Surfer ziehen mich an großen Tagen hinter sich her. Wir haben ein gutes Gleichgewicht gefunden. In Nazaré surfe ich an den großen Tagen hauptsächlich mit Lucas Chumbo und Éric Rebière, und Fred ist
im Wasser, um auf mich aufzupassen. Ich vertraue ihnen. Wenn ich zu einem Spot fahre, den ich nicht so gut kenne, arbeite ich lieber mit einem einheimischen Surfer zusammen, der alle Tricks kennt.
Ich möchte noch einmal auf das Thema Angst zurückkommen. Viele versuchen, sie herunterzuspielen. Wie kommt es, dass du sie anders empfndest?
Ich sehe Angst als meinen Verbündeten. Man muss sie dosieren. Ein bisschen Angst hilft, wachsam und fokussiert zu sein. Das sind die Momente, in denen ich performe. Ohne Angst bin ich weniger aufmerksam. Vielleicht bin ich sogar zu selbstsicher. Das kann gefährlich werden. Ist Angst zu präsent, ist das ein Alarmsignal. Dann ist es Zeit, sich die richtigen Fragen zu stellen. Es ist auch der Moment, in dem man fähig sein muss, umzukehren und auf eine andere Gelegenheit zu warten.
Denn im Zweifelsfall ist dein Gegner, der Ozean, immer der Stärkere?
Der Ozean und die Natur werden immer stärker sein als wir. Ich sehe ihn nie als Gegner. Er ist ein Partner, den ich sehr respektiere. Ich stelle mir gerne vor, dass er mich genauso respektiert wie ich ihn.
Hat sich deine Art zu surfen verändert, seit du Mutter geworden bist?
Ich arbeite hart für die kommende Saison. Eines meiner wichtigsten Ziele ist, eine schöne Welle in Nazaré zu surfen. Ich habe auch die Verantwortung, Elio zu zeigen, dass er mir Kraft gibt und dass ich mit ihm im Leben weiterhin Erfolg in meiner Karriere haben kann.
Du hast auch eine zweite Karriere als Motivationsrednerin gestartet Ich gehe an Konferenzen wie an Wellen heran: Ich bereite mich bestmöglich vor, um Erfahrungen, die ich im Wasser mache, so gut wie möglich weiterzugeben.
Instagram: @justinedupont33
„Man muss fähig sein, umzukehren und auf eine andere Gelegenheit zu warten.“
Justine Dupont in Nazaré, dahinter ihre Spielwiese, der Atlantik
Clara Cuvé
lernte mit vier Klavier, mit fünfzehn
Produzieren: Ihr musikalisches Können
ermöglicht der Techno-DJ eine
steile Karriere – und die Überwindung der eigenen Schüchternheit.
„Ich habe einfach nicht gesprochen“, sagt Clara Cuvé und lächelt, als sie von ihren ersten Jahren im Münchner Nachtleben erzählt. Sie habe als Jugendliche an der Garderobe gearbeitet, um im Club dabei sein zu können, aber wenn jemand Hallo sagte, blieb sie stumm. „Ich konnte einfach nicht“, so Cuvé. Schüchtern war sie auf der einen Seite, jung auf der anderen. Jetzt aber sei sie der Mensch, der sie sein möchte. „Ich bin eine ofene Person.“
Clara Cuvé sitzt in ihrem Hotelzimmer in Dublin und blickt in die Kamera, lange braune Haare, schwere Bomberjacke. Sie ist eine der aufregendsten und aufstrebendsten DJs und wirkt gar nicht so. Sondern genau so, wie sie sagt: ofen.
Clara Cuvé hat kein am Reißbrett entworfenes Social-Media-Game – und trotzdem sehr viele Follower –, keine unsympathischen Champagnerkühler auf der Bühne, sie macht nicht auf arrogantes DJ-Jetset. Ihre Videos sehen nach Spaß aus. Sie springt zu ihren energievollen Sets. Sie lächelt beseelt, wenn sie den Bass reindreht. Bei ihren mehr melodischen Sets singt sie mit. Freut sich über jeden Höhepunkt im Track.
Vom Bedroom ins Nachtleben
Die DJ, Produzentin, Labelbetreiberin und Partyveranstalterin wuchs in München auf, widmete sich erst mal ausgiebig dem Klavierspiel, vier Jahre alt war sie, als sie begann, und war gut darin, sagt sie. Das grundlegende musikalische Verständnis, die Kenntnis von Tonarten und Harmonien, helfen ihr nicht nur, wenn sie heute Melodien schreibt, auch welche Tonart sie mit welcher Tonart beim Auflegen mixt, habe sie beim Klavierspiel gelernt.
On point
Aufgewachsen in München
Genre von Drum ’n’ Bass bis Techno, von dark bis groovend Status weltweit auf der Überholspur Superkraft Tanzpower am DJPult Fun Fact verkauft bald ihren eigenen CuvéWein
Mit fünfzehn fängt sie an, auszugehen, sich dann auch mit Auflegen und Produktionen zu beschäftigen, und kauft sich den ersten Synthesizer. „Meine Freunde waren Nerds, Vinyl-only-DJs, die hatten die krasseste Hardware, aber keine Laptops, um Tracks aufzunehmen.“ Es wurde einfach gejammt. „Wir waren eher Bedroom-DJs und hatten keine Tendenz dazu, damit rauszugehen“, erzählt Cuvé. Das Musikmachen sei ihr Hobby gewesen, „das haben wir gemacht, wenn wir abgehangen haben“. Auch ihre Schüchternheit mag hier eine Rolle gespielt haben, doch gerade die Musik sollte ihr bald helfen, diese zu überwinden.
Bald ging sie in München in die Rote Sonne, das Harry Klein, den mittlerweile geschlossenen Club MMA. Der sei besonders wichtig für ihre Anfänge gewesen, sagt Cuvé, denn dort bekam sie ihre erste Residency. Und damit hat auch ein gewisser Helmut Geier zu tun, besser bekannt als Szenegröße DJ Hell. Der kommt aus dem gleichen Ort wie ihre Familie und hat sie nicht nur gebucht, um sie dann fast die ganze Nacht spielen zu lassen, er hat die DJ – die, wie sie berichtet, am Anfang ihrer Karriere noch belächelt wurde – auch zum Gig im MMA gebracht. „Er hat dem Promoter gesagt, er würde nicht spielen, wenn sie mich nicht auch buchen würden.“ Ihr Gig muss sehr überzeugend gewesen sein, denn anschließend bekam
sie die Residency. Vor acht Jahren zog Cuvé nach Berlin. Über Freunde landete sie in den aufregendsten Kreisen, die diese Stadt zu bieten hat. Unter anderem bei Live From Earth, einem der angesagtesten Künstlerkollektive mit Artists wie Yung Hurn oder Brutalismus 3000. Und seitdem geht es, man muss es so sagen, ab.
Besuch auf dem Laufsteg
Sie spielte ein Closing auf dem legendären Mannheimer Elektro-Festival Time Warp, und mit der DJ-Ikone und dem international erfolgreichen Modemacher Kobosil spielte sie auf Festivals wie dem Awakening Spring in Amsterdam. Auf seinem Label veröfentlichte sie unter anderem auch ihre Tracks „Control“ und „4 am“. Ein weiteres Highlight ihrer Karriere: In diesem Jahr lief sie für die Modenschau von Fashion-Gigant Rick Owens in Paris. Sie wolle kein Model sein, sagt Cuvé, aber es sei etwas sehr Besonderes gewesen. Denn sie hat zwar schon in London für ihn aufgelegt, doch Owens sei ihr liebster Designer. „Mein erstes Designer Piece, das ich mir gekauft habe, war von ihm.“
Dass sie ihre anfängliche Schüchternheit längst gegen eine neue Ofenheit getauscht hat, zeigen nicht nur LaufstegAuftritte, sondern vor allem auch die Vielfalt ihrer Musik: „Ich liebe viele verschiedene Genres, gerade beim Producing auch Drum ’n’ Bass, eher deepen, darken Techno.“ Wenn sie auflegt, spielt sie Hard Techno. Agil, dynamisch. Manchmal ein einziger groovender Ekstasen-Tunnel, manchmal ein Regen vieler Höhepunkte mit Marilyn Manson oder „Bella Ciao“Samples.
Diese Vielfältigkeit zeigt sich auch in Sesh, dem Musiklabel und der sehr erfolgreichen Partyreihe, die Cuvé mit dem Musiker MCR-T gegründet hat. Sesh sei ein Wort aus ihrem Freundeskreis, ob gemeinsame Trefen, gemeinsames Feiern, alles sei „Sesh“ gewesen, und diesen Vibe wollen sie mit ihren Partys transferieren. „Der Sound soll vielfältig sein, es geht darum, eine gute Zeit zu haben“, so Cuvé. Und dabei muss das Gesamtpaket stimmen. Denn Produktionen seien heute wichtiger, das Licht, das Bühnenbild, die Crowd auf der Bühne. Und bei der ofenen Cuvé stimmt das alles.
Instagram: @clara_cuve
Text Laura Ewert Foto Philipp Gladsome
„DJ Hell sagte, er spiele nur, wenn sie mich auch buchen.“
Wie eine Techno-Ikone Cuvés Karriere einen Kickstart verpasste
Ganz schön abgehoben
Von Bahnradfahren bis Fechtkampf: Fotokünstler Mathieu Forget meistert jede Sportart – vorzugsweise im Flug.
Text Simon Schreyer Fotos Mathieu Forget
Nur fünf Velodrom-Runden musste Radprofi Florian Grengbo drehen, bis Fotograf Mat Forget (der in seinen Bildern meist selbst vorkommt) den perfekten Moment er wischte. Mat: „Ich musste hoch und vor wärts springen, um durch den Faltenwurf meines Anzugs zu suggerieren, ich flöge hinter Florian her.“ Mats Assistent drückte ab. Fertig ist die Illusion.
Dieser Mann operiert an der Schnittstelle zwischen Hochglanz und Hochleistung. Als Kunstfigur „Forgetmat“ inszeniert sich Fotokünstler Mathieu Forget in seinen Bildern selbst und treibt dabei schwerelose Akrobatik mit Top-Athleten. Gern mit Humor, garantiert ohne KI.
Das Musée des Confluences in Lyon ist ein futuristischer Bau der österreichischen Architekten Coop Himmelb(l)au, der trotz Stahl und Panzerglas sehr luftig wirkt. In diesem außergewöhnlichen Setting performen Mat und TennisStar Caroline Garcia eine Mischung aus Tanz und Tennis.
Mat Forget: „Dieses Foto entstand im Museum der schönen Künste von Paris. Den edlen Fechtsport vor Gemälden von Monet, Géricault oder Rembrandt in Szene zu setzen, war eine Ehre und ein Spaß zugleich.“ Der sitzende Fechter ist Weltmeister Enzo Lefort, der fliegende Mann mit der Maske natürlich Mathieu.
Mathieu Forget bringt die Sportwelt zum Schweben. Auch seine Shootings gestaltet der Fotograf schwerelos. Die Versuche, den perfekten Moment einzufangen, beschränkt er auf eine Handvoll. „Danach verliert die Situation für alle Beteiligten an Spontaneität – und somit an Leichtigkeit“, meint Mat. Leichtigkeit ist für den 34-jährigen Franzosen die Lebensmaxime. Deshalb nimmt er auch seinen Drang zur Selbstinszenierung und die mögliche Kritik daran nicht schwer. Woher kommt der Wunsch abzuheben? Mat: „Ich entstamme einer Sport-Dynastie (Opa Pierre und Vater Guy gelten in Frankreich als Tennis-Adel, Bruder Thibault ist aktiver Profi), doch eigentlich komme ich vom Ausdruckstanz, den ich in Los Angeles studierte. Mein Erweckungserlebnis als Teenager war Michael Jacksons Moonwalk. Von da war es nicht mehr weit zur Vision des schwerelosen Körpers.“
Insta: @forgetmat
Bei seinen Shootings setzt Mat mittlerweile zwei Assistenten und einen Videografen ein, vor ein paar Jahren war es noch ein simpler Selbstauslöser. Bei den Fotos selbst kommt keine KI zum Einsatz, doch zu jedem Motiv entstehen kurze Clips, die mit KI verfeinert werden und auf TikTok und Instagram für Aufsehen sorgen.
Ideale Bildaufteilung: Der neunfache Flat land‑BMX Weltmeister Matthias Dandois und Mat trotzen am Palais Galliera in Paris der Schwerkraft. Mat: „Ich suchte die perfekte Balance zwischen unseren Körpern und der beeindruckenden Umgebung. Das 16 Milli meter Weitwinkelobjektiv war mir dabei von großem Nutzen.“
Mat: „Sasha Zhoya ist ein guter Freund von mir und ein spannender Charakter. Er gehört zur Weltspitze im Hürdenlauf, war aber vor seiner Profikarriere Tänzer. So wie ich! Daher versteht er die Verortung meiner Projekte zwischen Elan und Eleganz und weiß sich dementsprechend zu bewegen.“
Dieses Bild entstand in Zusammenarbeit mit dem Stabhochspringer Renaud Lavillenie, und zwar im Hinterhof seines Hauses. Mat: „Ich gab ihm das Jackett meines rosa Anzugs für den artistischen Partnerlook, und wir überkreuzten zwei Stäbe, statt eine Sprunglatte zu verwenden. Das Bild ist ein First Take.“
„Ich erzähle mit meinen Bildern Geschichten von Körpern in Zeit und Raum –Geschichten, die verblüffen, unterhalten und Rätsel aufgeben.“
„Bei meinen Sprüngen versuche ich, einen hohen Luftstand zu erreichen und mich dann zu entspannen, sogar meine Mimik. Ich lande normalerweise auf den Händen, bei diesem Backflip kam ich jedoch mit den Füßen auf. Ich mag den Schattenverlauf und den knalligen Gegensatz zwischen Grün und Rot.“
Judo ist ein Kampfsport mit Bodenhaftung und Standfestigkeit – das Gegenteil von Mats leichtfüßigem Style. Deshalb bat er Judoka Romane Dicko, ihre Frisur aufzumachen und zu hüpfen. Mat: „Statt Kimonos trugen wir lange, leichte Seidenroben, die mit unseren Bewegungen mitflossen.“
Mat (li.) und Badminton-Ass Christo Popov in einem Duell zwischen Licht und Schatten. Mat: „Badminton ist ein Spiel, das immer ein wenig harmlos und familientauglich wirkt. Darum nahm ich mir vor, unser Match in eine gefährliche und düstere Dimension zu tauchen.“
„Meine erste Leidenschaft war Tennis, danach kamen das Tanzen und die Fotografie. Künstlerisch bin ich jetzt genau dort, wo ich sein möchte.“
Mat (li.) und WeltklasseSchwimmer Florent Manaudou an einem Pool in Antibes: „Luft trifft Wasser. Das war die elementare Idee hinter diesem Shot. Um Florents Muskelmassen zu verschleiern, kleidete ich uns in fließende Gewänder. Somit wirkt der Schwebezustand für das Auge glaubhafter.“
Möglicherweise die fotografische Quintessenz von Mat Forgets Ästhetik: Das Bild vereint seinen Hintergrund im Tennissport, die Grazie seines fliegenden Körpers und eine präzise Komposition: „Hier habe ich in der Nachbearbeitung meine vorsichtigen Tapser im Sand und die Spur des Absprungs wegretuschiert.“
Forgets 200-SeitenBuch ist eine Fusion von Art und Athletik. forgetmatshop.com
Stirn an Stirn. Linke
Seite: KC Rebell (li.) und Summer Cem; rechte
Seite: Ski Aggu (2. v. re.) und 01099 mit (v. li.)
Zachi, Gustav und Paul
Zwei Sounds, zwei Vibes, zwei Styles, das Live-Publikum kürt den Sieger: Beim Red Bull Soundclash treffen die Deutschrap-Größen KC Rebell und Summer Cem auf die Hip-Hop-Durchstarter Ski Aggu und 01099.
DEN CLASH!
Hier erklären die Teams, wie sie Konzerte in wilde Partys verwandeln – und das andere Team schlagen wollen.
Text Anne Waak Fotos Felix Krüger
Player 1:
ist einer der populärsten deutschen Rapper. Drei seiner Alben standen an der Spitze der Charts.
Big
Summer Cem
SUMMER CEM
IMAGE: der entspannte und humorvolle Straßenrapper
SOUND: eingängige, clubtaugliche Produktionen mit einem Mix aus modernen Trapund Pop Elementen, verfeinert mit Autotune
STYLE: eine Mischung aus technischer Präzision, melodischer Eingängigkeit und Humor, geprägt von Lockerheit und Flexibilität.
LYRICS: voller Wortspiele, Doppeldeutigkeiten und humorvoller Punchlines, oft mit ironischen Anspielungen auf typische RapThemen. Es geht um Loyalität, das Streben nach Erfolg und seine eigenen Erfahrungen.
KC REBELL UND SUMMER CEM
Die Stimmung im Fotostudio in Berlin Kreuzberg ist aufgekratzt und geschäftig, als sich Summer Cem und KC Rebell für das gemeinsame Interview am großen Tisch einfnden. Sie haben den gesamten bisherigen Tag mit dem Fotoshoot im Zuge des Red Bull Soundclash verbracht. Daran, wie viel die beiden Rapper während des Gesprächs herumalbern, merkt man, dass sie sich seit langer Zeit kennen. Beide stammen aus Nordrhein-Westfalen – Summer Cem aus Mönchengladbach, KC Rebell aus Essen – und waren Vorreiter der dortigen Rapszene, bevor ihnen der bundesweite Durchbruch gelang. Seit Summer Cem 2014 beim Label Banger Musik unterschrieb, wo KC Rebell schon aktiv war, gehen sie auch gemeinsam auf Tour. Sie sind ein eingespieltes Team.
the red bulletin: Welches war das erste Konzert, das nachhaltig Eindruck auf euch gemacht hat?
kc rebell: Bei mir war das Eminems „Anger Management“-Tour im Jahr 2002 im Stadion von Rot-Weiß Essen, wo ich damals noch im Verein Fußball gespielt habe. Außer ihm waren da noch 50 Cent, D12, Xzibit und Cypress Hill. Das waren alles meine Idole, alle, die im Publikum waren, waren Teil der Hip-Hop-Kultur. Dieses Konzert war inspirierend und für meine musikalische Entwicklung wegweisend.
summer cem: Ich erinnere mich an 50 Cent und Lloyd Banks auf einem Festival in Istanbul. Die Venue war klein, und ich stand nah an der Bühne. Zu der Zeit habe ich schon Musik gemacht und mir
viel von ihnen abgeguckt: wie sie auf die Bühne kamen, ihre Präsenz, wie sie ihre Musik im Live-Auftritt umgesetzt haben.
Habt ihr heute noch musikalische Vorbilder?
sc: Klar. Ich gucke mir so gut wie alles an und beschränke mich da nicht auf ein Genre oder meinen persönlichen Geschmack. Mich interessiert auch, wie Coldplays Live-Auftritte auf technischer Ebene funktionieren oder wie Travis Scott seine Songs inszeniert. Dabei ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass es bei ihm kaum einen Moment ohne Musik gibt. Ein Song geht immer in den nächsten über. So was kann man sich abgucken.
kc: Man guckt sich an, was andere machen, und sammelt Inspirationen. Alles, was einen selbst fasht, landet in irgendeiner Form auch in der eigenen Kunst.
Was braucht ein Konzert, um zu einer richtig guten Party zu werden?
kc: Es muss den einen Punkt geben, an dem du das Publikum bekommst. Diesen Punkt erarbeitet man sich mit Konzentration, einer guten Performance, mit Adrenalin. Wenn du dann merkst,
du hast sie in der Tasche und kannst machen, was du möchtest, ist das für mich der beste Moment.
sc: Es ist wichtig, dass man sich ein bisschen in die Psyche der Fans hineinversetzt: Die haben sich ein Ticket besorgt, haben sich beeilt, um nach der Arbeit oder Schule zur Venue zu kommen, und haben sich in die erste Reihe gestellt. Wenn man dann zu spät kommt oder überheblich ist, fehlt die Bindung. Der Funke zwischen Künstler und Publikum muss überspringen.
An welches eurer eigenen Konzerte denkt ihr bis heute zurück?
kc: Wir hatten schon ein paar sehr geile Festivalmomente, aber unsere erste gemeinsame Tour 2013 war besonders. Wir hatten keine hohen Erwartungen und waren unbekümmert, jeder Auftritt war für uns mit viel Spaß verbunden. Die Venues waren noch klein, dadurch war alles sehr persönlich. Das Konzert in Weinheim war der Höhepunkt der Tour: Es war Sommer bei 40 Grad, die Location war dreckig, der Schweiß tropfte von der Decke, die Stimmung war unfassbar.
Wisst ihr vor einem Konzert, ob der Abend ein guter wird oder nicht?
kc: Je nachdem, in welcher Stadt man gerade ist, hat man eine Tendenz. Man weiß, welcher Song wo zieht. Aber es gab auch schon Fälle, wo ich das Gefühl hatte, es wird ein Flop, und dann war es das unglaublichste Konzert der Tour.
Beim Red Bull Soundclash kürt die Konzert-Crowd den Sieger. Wie habt ihr vor, das Team 01099 und Ski Aggu zu schlagen?
kc: Mit dreckigen Mitteln. (Lacht.)
sc: Wir sind mit allen Abwässern gewaschen. (Lacht.)
kc: Wir werden eine Show auf die Beine stellen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
„WENN DU MERKST, DU HAST DAS PUBLIKUM IN DER TASCHE, IST DAS DER BESTE MOMENT.“
KC REBELL
IMAGE: der selbstbewusste, aber reflektierte Straßenrapper
SOUND: harte StraßenBeats mit melodischen Hooks; Trap und Boom Bap Elemente, kombiniert mit Autotune, arabisch angehauchten Instrumentals und melancholischen Melodien
STYLE: vielseitig, energisch und präzise, mit harten Punchlines, gesungenen Hooks, dynamischem Flow und melodischen Elementen; Wechsel zwischen aggressiven, schnellen Parts und ruhigeren, emotionaleren Passagen
LYRICS: Es geht um Loyalität, Verrat, Gewalt und Erfolg, familiäre Werte, Stolz, seine kurdische Herkunft, die eigene Fluchtgeschichte und die Herausforderungen des Lebens als Migrant in Deutschland.
Von null auf max.: Mit ihrem ersten gemeinsamen Album „Maximum“ führten Summer Cem und KC Rebell in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Charts an.
zu den größten Deutschrappern des Landes – mit drei seiner Alben auf Platz 1 der Charts.
Big Player 2: Auch KC Rebell zählt
Von Manuka Honig bis Padel Matches: Hier schildern die sechs Artists, wie sie sich für ihren großen Live Auftritt bereit machen.
HOW TO GET READY
So was von bereit: KC Rebell, Summer Cem, Ski Aggu sowie Paul, Zachi und Gustav von 01099 (v.li.) freuen sich auf das Aufeinandertreffen in Düsseldorf.
KC REBELL: Immunkuren, Ingwer, Fußball oder Fitness, Therme und Sauna.
SUMMER CEM: Manuka Honig.
KC REBELL: Musik hören, Batak spielen (eine Art türkisches Skat).
SUMMER CEM: Filme schauen, herumalbern.
WAS HÄLT EUCH AUF TOUR FIT?
WAS IST AUF TOUR DER BESTE ZEITVERTREIB?
SKI AGGU: Immunkuren.
01099: Wenig Alkohol. Rechtzeitig schlafen gehen.
SKI AGGU: Tischtennis spielen, die jeweilige Stadt angucken.
01099: Bouldern, Fitnessstudio, Tischtennis, Ballsportarten wie Padel.
KC REBELL: Eine Zeitlang für den Flex: Fiji-Wasser. Hauptsache, kein Schweinefleisch.
SUMMER CEM: Ein großer Spiegel für Outfit-Check.
KC REBELL: Ich gehe immer zwei-, dreimal auf Toilette. Für die Lockerheit trinken wir einen Kurzen und wünschen uns allen gegenseitig viel Glück.
SUMMER CEM: Wir trinken einen Kurzen und wünschen allen viel Glück.
KC REBELL: Sich so richtig den Bauch vollzuschlagen. Eine Stunde vorm Auftritt will ich mich nicht mehr stressen lassen.
SUMMER CEM: Zehn Minuten vorm Auftritt brauche ich am Anfang einer Tour absolute Ruhe. Später ist es egal.
KC REBELL: Nach ein, zwei Songs geht es von selbst weg.
SUMMER CEM: Nichts. Für mich geht es beim Lampenfieber nur um eine Sache: dass ich meinen Text vergesse. Sonst habe ich vor nichts Angst.
KC REBELL: Nach einem Auftritt ist man in geselliger Stimmung und will dann oft noch rausgehen.
SUMMER CEM: Geht mir genauso.
WAS MUSS BACKSTAGE FÜR EUCH BEREITSTEHEN?
WAS IST EUER RITUAL VOR DEM AUFTRITT?
WAS DARF KURZ VOR DEM AUFTRITT NICHT MEHR PASSIEREN?
WAS HILFT GEGEN LAMPENFIEBER?
WAS HILFT EUCH DABEI, HINTERHER RUNTERZUKOMMEN?
SKI AGGU: Sechs Bananen, zwei Mineralwasser. Ein Unterhemd in Größe M. 01099: Unterhemden in Schwarz und Weiß, Red Bull Sugarfree, Sprudelwasser.
SKI AGGU: Ich schaue mir immer noch mal die Setlist an.
01099: Gustav steamt sein Outfit. Paul duscht vor der Show. Zachi singt sich ein.
SKI AGGU: Stress, der nichts mit der Show zu tun hat.
01099: Schweres Essen, Getränke mit Kohlensäure.
SKI AGGU: Da muss man durch.
01099: Einfach aushalten.
SKI AGGU: Duschen, ein Bierchen trinken.
01099: Duschen, eine Runde Tischtennis.
Das Phänomen: Ski Aggu ist einer der prägendsten Artists der letzten Jahre – bekannt für ekstatische Konzerte und, na klar, die Skibrille.
SKI AGGU
IMAGE: der Antiheld im Rap-Game
SOUND: eine Kombination von klassischen RapElementen mit elek tronischen Einflüssen, technoiden Beats und schnellen BPM-Rhythmen
STYLE: Party! Es muss scheppern.
LYRICS: Oft mit Anspielungen auf Popkultur, Feiern und das Berliner Nachtleben. Ski Aggu setzt auf Leichtigkeit und Spaß, mit direkten und provokativen Texten, die sich gut zum Mitsingen in Clubs eignen.
STYLING 01099: Jonathan Kolberg
Ski Aggu: Daisy Dee Rollocks, Kymani Yade Rollocks, Jonathan Kolberg
Summer Cem und KC Rebell: Daisy Dee Rollocks und Kymani Yade Rollocks
KC Rebell: T-Shirt custom by Enfant Unique, Heavy Leather Vest Young Poets, Hose
The North Face, Schuhe Prada
Special thanks to Apropos
Concept Store
01099 UND SKI AGGU
Ein Interview mit 01099 ist ein wenig so, als säße man mit einer Familie am Essenstisch: Gustav, Zachi und Paul kennen sich, seit sie Kinder sind, sie besuchten dasselbe Dresdner Gymnasium und machen seit 2018 gemeinsam Musik. Entsprechend vertraut sind sie miteinander. Dabei sind die Sprechrollen klar verteilt: Paul ist der Frontmann, der einen Großteil des Redens übernimmt. Wenn Zachi sich äußert, ist das, was er sagt, klar und auf den Punkt. Und Gustav scheint sich im Hintergrund am wohlsten zu fühlen und meldet sich nur zu Wort, wenn es sein muss.
Den Berliner Rapper Ski Aggu lernten sie 2022 auf der gemeinsamen Tour kennen, im Jahr darauf veröfentlichten sie zusammen die Single „Anders“. Im Gespräch mit beiden Acts ist die gegenseitige Sympathie deutlich spürbar; sowohl in der Ausgelassenheit, mit der sie da zu viert am Tisch sitzen, als auch darin, wie sie über die Arbeit des jeweils anderen sprechen.
the red bulletin: Welches war das erste Konzert, das nachhaltig Eindruck auf euch gemacht hat?
ski aggu: Das waren Seeed in der Berliner Wuhlheide, das muss 2008 gewesen sein. Ich war neun Jahre alt, konnte alles auswendig mitsingen, und die haben eine verdammt gute Show gemacht. Ich denke bis heute daran zurück, wie geil das war.
paul: Bei uns waren es die Wise Guys, oder, Gustav? Die machen so familienfreundliche AcappellaPopmusik. Das ist nicht klassisch cool, aber für uns als Kinder war das richtig toll. Alle haben mitgesungen.
Was hat euch in Sachen Konzertkultur geprägt?
paul: In Dresden wird im Sommer direkt am Elbufer vor der barocken Kulisse eine Bühne aufgebaut. Wenn dann da ein Konzert ist, kriegt das die ganze Stadt mit, und die Energie, die von diesem Ort ausgeht, ist sehr präsent. Wir selbst spielen da heute.
ski aggu: Das, was das Elbufer in Dresden ist, ist die Wuhlheide in Berlin –eine legendäre Venue.
Habt ihr musikalische Vorbilder?
ski aggu: Tatsächlich Summer Cem. Den gibt es, seit ich Rap höre.
zachi: Als wir angefangen haben, Musik zu machen, waren KC Rebell und Summer Cem schon richtig groß.
paul: Für mich ist Peter Fox fast ein Heiliger. Musikalisch ist er eine unfassbare Inspiration. Alles, was er anfasst, wird extrem gut. Was die Bühnenshow angeht, fnde ich es immer inspirierend, Ski Aggu zu sehen, weil er Ideen hat, die uns noch nie gekommen sind.
ski aggu: Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Wichtig ist, dass ein Funke überspringt. Ich will keine Show abliefern, bei dem die Leute das Gefühl haben, man hat sie nur so runtergespielt.
Wie gelingt das?
zachi: Man muss es schafen, den Leuten unter die Haut zu gehen. Als Band musst du den Dirigentenstab in der Hand
haben und das Publikum bewegen, sei es, dass du es springen lässt, alle ganz still sind oder ausrasten. Ich mag es immer, wenn der Künstler eine persönliche Ebene fndet und die Menschen sieht, die vor ihm stehen.
paul: Das ist das Entscheidende. Die Leute wollen gesehen werden und Teil der Show sein.
Wo ist euch das besonders gut gelungen?
paul: Beim Frauenfeld-Festival im vergangenen Jahr. Da war eine crazy Energie. Wir hatten einen späten Slot, was ein großer Vertrauensvorschuss von den Organisatoren war. Die Show war von Sekunde eins an auf den Punkt. Alle waren miteinander da.
ski aggu: Bei mir war die letzte Show meiner Tour letztes Jahr in der Berliner Columbiahalle etwas ganz Besonderes.
Welche Möglichkeiten habt ihr sonst, ein Konzert trotzdem zu einer richtig guten Party zu machen?
paul: Oder man sagt: „Macht mal Lärm für …!“ Das erzeugt einen einigenden Moment. Und: Wenn man mit 80 Prozent auf die Bühne geht, kriegt man auch 80 Prozent zurück. Man muss einfach am Start sein.
Steile Typen: Mit ihrem Track „Anders“ landeten Ski Aggu und 01099 im vergangenen Jahr einen Sommerhit. Beim Red Bull Soundclash starten sie als Team Rot.
zachi: Wenn es richtig gut läuft, ist die Crowd schon ein fahrender Zug, auf den wir nur noch aufspringen müssen.
gustav: Die letzten zehn Prozent kommen von den Leuten. Wenn die keinen Bock haben, kann man auf der Bühne nichts dagegen machen.
Wie habt ihr vor, das Team KC Rebell und Summer Cem zu schlagen?
ski aggu: Wir sind gut darin, eine kranke Stimmung zu erzeugen.
paul: Wir machen einfach eine sehr gute Show. Unsere Stärke liegt in unserer Musikalität. Wir können wirklich crazy Dinge machen: mit verschiedenen Instrumenten spielen, einen Chor einbeziehen oder ein Orchester. Ich habe viele Ideen!
01099
IMAGE: die, die gegen den Mainstream schwimmen
SOUND: tanzbare Tracks und introspektive Balladen in einem Mix aus Pop, elektronischer Musik, Indie-Rock und Rap
STYLE: das Lebensgefühl junger Großstadtmenschen, die auf der Suche nach Leichtigkeit und Spaß sind und dabei von einer unerklärlichen Nostalgie befallen werden; die Balance zwischen Authentizität und Experimentierfreude
LYRICS: Sie singen tiefgründig und poetisch über persönliche Reflexionen, gesellschaftliche Beobachtungen und emotionale Erfahrungen.
„UNSERE STÄRKE LIEGT IN UNSERER MUSIKALITÄT.
WIR KÖNNEN CRAZY
DINGE MACHEN.“
Auf den Punkt: 01099 sind Vorreiter einer neuen HipHop-Generation, ihre Tourneen oft ausverkauft.
ERLEB DEN CLASH!
Zwei Teams, zwei Bühnen, eine große Party: Am 13. Dezember steigt der Red Bull Soundclash in Düsseldorf.
Sei dabei, wenn Summer Cem und KC Rebell im PSD Bank Dome gegen Ski Aggu und 01099 antreten und in vier Runden eigene Tracks, aber auch Songs der Gegner in völlig neuen Versionen performen –Überraschungsgäste inklusive. Das Publikum kürt den Sieger. Alle Infos gibt’s unter redbull. com/soundclash. Außerdem kannst du die Show live und auf Abruf auf dem YouTube-Kanal von Red Bull Rap 100 erleben. Einfach den QR-Code scannen:
FREI WIE MAX
Eine Frage der Haltung: An seinem Sport schätzt
Freerider Max Hitzig, dass es so wenig Vorgaben und Regeln gibt. Bekannt ist Hitzig für seinen gewaltigen Rückwärtssalto.
Text Marc Baumann Fotos Moritz Ablinger
Von wem könnte man mehr über
Freiheit
lernen als von Freeridern?
Sieben unerwartete Erkenntnisse vom amtierenden Weltmeister
Max Hitzig.
SICHERHEIT
GIBT FREIHEIT
Moment, wie bitte? Hat der das gerade echt gesagt? Seit zwei Stunden erzählt Max Hitzig, wie sehr er seinen Sport liebt, seine Freiheit da oben am Berg, in den steilsten Abfahrten der Alpen. Und dann sagt Max so selbstverständlich, dass es kein Scherz sein kann: „Ich könnte aber auch als Elektrotechniker arbeiten und hätte damit gar kein Problem.“
Hinter dem gebürtigen Österreicher mit deutschem Pass hängen da gerade zwei gerahmte Fotos – spektakuläre Bilder, wie er sich auf Skiern nahezu senkrechte Abhänge hinunterstürzt, in Montafon und am Arlberg. SchwarzWeiß-Aufnahmen, so schön, dass man sofort jeden Bürojob kündigen möchte. Aber jetzt kann man nicht mehr anders, als sich Max Hitzig in diesem anderen Leben vorzustellen – als Elektrotechniker, in grauer Arbeitskleidung, wie er morgens um acht Uhr bei einem klingelt und sagt: „Hallo, ich bin hier, um die Wärmepumpe zu installieren.“
Schon mit dreizehn Jahren wusste Max Hitzig, dass er Freerider werden möchte – und dass er das Können dafür hat –, aber zuvor machte er ganz solide eine Lehre. Dann erst begann das Abenteuer, fuhr er sein erstes Rennen in der Freeride World Tour in Fieberbrunn, mit einer Wildcard – und gewann es. Drei Jahre später ist er Weltmeister. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich später mal in der Skisport-Szene bleiben oder doch noch Elektrotechniker werden kann.“
High Life: Max ist ein Kind der Berge, aufgewachsen im Montafon, Österreich. Dort liegen die Pisten im Winter direkt vor der Haustür. Sein Spielplatz sind sie bis heute.
Alternative Route: Anstelle eines Parkplatzes vorm Büro sucht Max einen Startpunkt am Gipfel –Fitnesstraining und Panoramablick gibt’s obendrein.
Freeze! An der Bergstation hält Max einen Moment inne und lässt seinen Blick über die schneebedeckte Landschaft schweifen.
DIE LIEBE ZUR FREIHEIT BEGINNT IM KINDERZIMMER
Wer so aufwächst, kann ja fast nur professioneller Skifahrer werden: Der Vater ist Bergführer, die Mutter ebenfalls eine sehr gute Skifahrerin, und vom Elternhaus in Sankt Gallenkirch „war man in einer bis zwei Minuten beim Skilift“, erzählt Max. Wer in einem Bergdorf lebt, kriegt die kräftigen Beine kostenlos dazu: „Ich musste immer den Berg runter- und hochlaufen, wenn ich wo hinwollte.“
Und dann ist da noch der um zwei Jahre ältere Bruder, mit dem Max immer zum Skifahren geht, dem er nacheifert und an dem er sich misst. Alles beste Zutaten für künftige Champions.
Aber wieso wurde aus dem talentierten Skifahrer Max Hitzig ein Freerider und kein Slalom- oder Abfahrtsläufer?
Strahlende Riesen: Hier, im unberührten, in der Sonne leuchtenden Schnee, sucht sich Max seine ganz eigenen Bahnen.
Auch das erklärt sich aus seiner Kindheit: „Mein Papa hat mir alles erklärt übers Tiefschneefahren, schon mit vier Jahren durfte ich abseits der Pisten fahren, und er hat mich schon mit sechs Jahren auf den ersten Berggipfel mit raufgenommen, auf die Zamangspitze.“ Die übrigens 2386 Meter hoch ist. Vor allem aber ließen ihm der Vater und die Mutter viele Freiheiten. Max durfte bereits als Siebenjähriger allein mit seinem neunjährigen Bruder zum Lift gehen und ins Skigebiet fahren. Die Eltern mussten arbeiten, die Kinder durften Spaß haben. „Uns wurde nicht gesagt, dass wir jetzt viel Verantwortung haben – aber natürlich übernimmt man Verantwortung, wenn man sich als Kind um sich selbst kümmert. Wir waren viel
allein früher, da haben wir immer auf uns selbst aufgepasst. Ich bin sehr froh, dass das bei mir so war, so wurde ich recht früh erwachsen. Darum weiß ich heute in Wettbewerben, wie ich allein mit stressigen Situationen umgehe.“
FREIHEIT UND GRENZEN SIND KEIN WIDERSPRUCH
„Meine Eltern haben mir tagsüber sehr viel Freiheit ermöglicht, darum hatte ich kein Problem damit, in die Schule zu gehen oder früh ins Bett“, sagt Max. Er hat Pfichten und Verantwortung nie als Einengung empfunden, sondern als Voraussetzung für Freiheit. Mittlerweile hat Max den Spitznamen „Roboter“ bekommen, weil er so fokussiert und diszipliniert ist als Freerider. Kein Problem für ihn: „Ich fühle mich frei beim Freeriden, nur Start und Ziel sind vorgegeben, dazwischen nichts.“ Freiheit muss nicht endlose Eskalation oder totale Anarchie sein. Freiheit entsteht manchmal erst durch Verantwortung, wie damals, allein am Lift.
Tiefschnee verzeiht viel bei Stürzen –solange man auf keinen Stein trift, der im weichen Schnee verborgen ist. „Das kann einfach passieren, das nehme ich bewusst in Kauf“, sagt er, „aber Lawinengefahr ist kalkulierbar, es gibt Warnstufen, und wir trainieren auch dafür.“ Aber grundsätzlich gilt: Freeriden ist gefährlich, gerade für nicht so erfahrene oder überhebliche Skifahrer. Auch als Weltmeister fragt er seinen Vater heute noch um Rat, wenn er unzufrieden ist mit einer Abfahrt oder Fehler gemacht hat. Die Eltern vertrauen ihm, „aber wenn ich nach einem technisch sehr schwierigen Wettkampf abends heil daheim bin, sind sie froh“.
Hals über Kopf: Gewaltige Backflips sind Max’ Markenzeichen. Vom Absprung bis zur Landung vergehen mitunter über drei (!) Sekunden.
FREIHEIT GIBT ES AUCH IM KRAFTRAUM
Auch Freerider haben Trainingspläne, und gerade im Extremsport hat sich in den letzten Jahren viel verändert: Strikte Ernährung, Fitnesstrainer, Trainingsdatenerhebung – nimmt das die Freiheit? „Ja, früher hatten wir mehr Freiheiten, aber wer diesen Sport heute professionell ausüben will, der muss an sich arbeiten.“
Manche Fahrer empfänden das als Freiheitsverlust, manche verweigerten es, sagt Max, „aber mir macht es extrem Spaß zu trainieren, mich weiterzuentwickeln“.
Er nimmt sich die Freiheit, abends um 22 Uhr zu trainieren oder morgens um 6 Uhr, ohne auf jemanden warten zu müssen. Was nur mit Selbstdisziplin geht. Seit diesem Sommer lebt er allein, was ihm überraschend gut gefällt, und er ist vom Montafon nach Innsbruck gezogen.
„Es wurde langsam mal Zeit“, sagt er. Hotel Mama vermisst er zwar noch, „Abwaschen tu ich echt ungern“, aber selber entscheiden, was man isst, ist schön. Freiheit kann auch eine Pizza vom Lieferdienst sein.
EIN WELTMEISTERTITEL KOSTET DICH FREIHEIT
„Skifahren fühlt sich immer noch wie ein Hobby an, ich fnde es cool, dass das jetzt mein Beruf ist“, sagt Max. Dabei hat er für seinen Weltmeistertitel schon einen Preis bezahlt: „Ich war so konzentriert und so drauf bedacht, mich nicht zu verletzen, dass ich ehrlich gesagt nicht sooo viel Spaß am Skifahren hatte, ich hab nichts Neues gelernt.“
Und jetzt? Wo sich alles ausgezahlt hat? Mit dem WMTitel? „Im Sport gibt es so viel mehr, als Weltmeister zu werden, das gehört dazu, ja, aber jetzt möchte ich mich auf andere Sachen konzentrieren.“ Sein größtes Ziel diese Saison ist ein Video, das genau in seinem Stil gedreht ist.
„Ich hatte schon mal ein Video gemacht, aber mit dem Ergebnis war ich nicht so zufrieden. Jetzt habe ich mit einem Kumpel einen Plan gemacht für den Winter, ich bin vom Kopf her jetzt einfach freier.“
Wo und wie er flmen wird, verrät er noch nicht. Aber er schwärmt von Norwegen, Alaska, Peru – Regionen, die er bisher nur aus Skiflmen anderer kennt.
„Ich will in so vielen Bereichen noch besser werden – noch schöner Ski fahren, noch besser mit dem Kameramann harmonieren, mehr Expeditionen machen“, sagt Max. Er denkt kurz nach und sagt:
„Ich weiß aber auch, dass ich extrem ehrgeizig bin, es könnte sein, dass ich 2025 beim ersten Wettbewerb am Start stehe und merke, dass ich doch noch mal Weltmeister werden könnte.“
Pulver satt: Max zieht seine Linie am Steilhang. Am Freeriden schätzt er nicht nur die Sprünge, sondern auch das Fahren im unberührten Schnee.
Die nächsten Ziele im Visier: Neben der WM-Titelverteidigung will Max auch ein Filmprojekt angehen –gemeinsam mit einem Freund, ganz auf seine Vorstellungen zugeschnitten.
FREIHEIT BRAUCHT RISIKO
Lawinen sind für Freerider das, was Weiße Haie für Surfer sind. Jeder weiß, es gibt sie, die Wahrscheinlichkeit ist gering, aber ausschalten kann man das Risiko nicht, auch nicht als Sohn eines Bergführers. Max machte mit zehn Jahren seine erste Erfahrung mit einer Lawine, „es war echt angsteinfößend, auch wenn wir nur bis zu den Knien verschüttet wurden“.
FREIHEIT BRAUCHT KEINE SHOW
„Die guten Sprünge vergisst man nicht, das Gefühl bleibt“, sagt Max. Seine AirSkills sind legendär, etwa der sensationell weite Backfip beim Kicking Horse Golden BC Pro 2023, der die beiden TV-Kommentatoren am Mikro ausfippen ließ: „That is just moviestar skiing!“, rief der eine aufgeregt, „a skydiver moment!“, der andere. Selbst die anderen Fahrer unten im Zielbereich drehten durch – am ruhigsten blieb Hitzig selbst. Keine triumphierenden, gen Himmel gereckten Fäuste, keine Siegesschreie, keine Show. Nur ein sehr breites Lächeln.
„Ein Klippenspringer kann auch zwanzig Meter ins Wasser springen, aber das ist ein einzelner Sprung – wir können als Freerider einen Kilometer hinabfahren vom Gipfel und dabei zehn Sprünge mitnehmen“, schwärmt Max. Er sucht sich von allen Fahrern oft die höchsten Felsen und tiefsten Abgründe aus, „das Springen macht super viel Spaß“, sagt er, aber noch wichtiger ist ihm die Kombination aus füssigem Fahren und Sprüngen. „Ich fühle mich am freiesten am Berg, wenn ich das Gebiet gut kenne, es guten Schnee hat und ich mit ein, zwei Freunden fahre, nur zum Spaß.“ Freiheit wird nicht größer, wenn man sie wie ein Spektakel inszeniert.
Jetzt scannen und Wintersport-Action auf Red Bull TV erleben.
Danach wollte er nicht mehr im Gelände fahren und blieb erst mal im sicheren Funpark. „Das habe ich drei, vier Wochen gemacht, aber als dann wieder ordentlich Schnee fel, ging es nicht anders, da war es für mich klar, ich gehöre ins Gelände.“
Im Funpark sind die Obstacles immer dieselben. Das fasziniert ihn beim Freeriden noch heute: wie jeder mögliche Routen interpretiert. Seine sind meist die gewagtesten. „Ich suche den Nervenkitzel schon immer, das Adrenalin. Ich liebe das Gefühl, am Abgrund zu stehen“, sagt Max. Aber er meint damit nicht unkontrollierte Lebensgefahr. Was Hitzig macht, ist kontrolliertes Risiko. „Du kannst im Steilhang nicht rumstehen und in die Ferne schauen, weil du zugleich dran denken musst, was alles passieren könnte. Wenn man echt aufpassen muss, saugt man mehr Eindrücke auf und kann die besser verarbeiten und sich länger dran erinnern.“
Erleb Max in Aktion: Am 18. Januar startet die FIS Freeride World Tour. Übertragungen gibt’s auf YouTube.
Dein Weg zum Backflip (mit Max)
Die TECHNIK des Backflips ist an sich simpel, wer sich überwindet, der schafft ihn eigentlich auch. Zuerst solltest du aber sicher springen können: fünf Meter weit reichen, auch ohne Trick, Hauptsache, die Ski bleiben unter Kontrolle. Als Nächstes kannst du Saltos in Schnitzelgruben üben. Und du brauchst einen Helm. Ein Backflip geht mit allen gängigen Skiern, ob Freestyle, Freeride oder AllMountain.
Lieber im TIEFSCHNEE trainieren als im Park. Wenn du im Tiefschnee auf dem Bauch landest, ist das nicht so schlimm. 40 Zentimeter Schnee sind ideal. Auf Konturen achten, das können Felsen oder Zäune sein. Die Stellen vorher mit dem Stock untersuchen. Das Wichtigste ist eine Schanze mit steilem Absprung, etwa 45 bis 55 Grad bei fünf Meter Sprungweite. Man sollte sich erst ohne Salto an die Schanze gewöhnen.
Am Anfang ist die SPRUNGHÖHE wichtiger als die Sprungweite. Bei der Anfahrt sollte man leicht in der Hocke sein und mit den Händen nicht zu viel Schwung holen. Beim Absprung Körper strecken und Kopf in den Nacken legen. Beim Verlassen der Schanze die Beine anziehen, nach ein, zwei Metern in der Luft siehst du die Landung und entscheidest, wann du die Beine ausstreckst.
W er überdreht, landet auf dem RÜCKEN – nächstes Mal die Beine nicht so stark anziehen. Wer unterdreht, kippt in der Luft schnell auf die Seite. Auf dem Rücken landen nimmt die Luft, auf dem Kopf ist auch schlecht –also besser seitlich stürzen.
M öglichst ZENTRAL auf den Skiern landen, die Energie mit dem ganzen Körper absorbieren, mit Knien und Hüftgelenk. Wer nach vorn oder hinten stürzt, sollte die Hüfte mehr beugen. Tiefschnee ist beim Landen schwieriger, weil man sich leichter überschlägt. Im Funpark sind saubere Backflips einfacher zu landen, dafür tut’s mehr weh beim Sturz.
„STEH AUF UND FANG AN!“
Mehr als 400 Tore und über 30 Titel in fünf Ländern: Nach seiner fabelhaften Fußballkarriere sucht Zlatan Ibrahimović, 43, weiter nach Adrenalin. Hier spricht er über aktuelle Ausflüge in die Welt der Sportswear, erklärt, wie er vermeidet, dass seine Kinder durch zu viel Luxus verweichlichen, und motiviert unseren Reporter, damit der seinen Hintern von der Couch bekommt.
Text Tobias Moorstedt
Stärker denn je: Aufgewachsen in einem Problemviertel in Malmö, Schweden, gelang Ibrahimović der Aufstieg zum spektakulärsten Fußballer der Welt. Heute will er seine Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergeben.
Aufrechter Typ: Seit seinem Karriereende verfolgt Ibrahimović die Mission, möglichst viele Menschen für Sport zu begeistern. In diesem Geist entwickelt er mit H&M Move die ActivewearLinie „Selected by Zlatan“. Hier trägt er Trainingstights aus der Serie.
Große Stars, heißt es, wirken im echten Leben kleiner als im Fernsehen. Das gilt auch für Zlatan Ibrahimović, trotz seiner 1,95 Meter und der breiten Schultern. Aber das ist keine Überraschung. In den Köpfen seiner Gegner weltweit war Zlatan so groß wie der Koloss von Rhodos oder Optimus Prime. Kleiner ging es nie. Milan, Barça, PSG, ManUnited – Zlatan spielte für die größten Clubs, schoss mehr als 400 Tore, eher Superheldenfigur als falsche Neun. Als die UEFA zuletzt ihren neuen Champions-League-Modus erklären musste, der so kompliziert ist, dass eine händische Auslosung 1000 Kugeln und rund drei Stunden erfordert hätte, verpflichteten sie Zlatan für das Erklärvideo, um den Fans zu bombastischer Kinomusik zu versichern: „Mehr Fußball. Mehr Action. Mehr Herzschmerz. Mehr Triumphe.“ Und jetzt sitzt Zlatan Ibrahimović einfach da. Wirkt interessiert. Entspannt.
Ist er nach dem Ende seiner Karriere etwa soft geworden?
zlatan ibrahimoviĆ: Hey, ich gehe jeden Morgen ins Fitnessstudio. Manchmal mache ich Kraftübungen oder ein CrossFit-Workout. Ein- bis zweimal pro Woche gehe ich laufen und spiele ein- bis zweimal Fußball. Das hängt von meinem Zeitplan ab, weil ich auch andere Verpfichtungen habe, aber ich nehme mir immer Zeit für das Training. Das einzige wirkliche Programm, das ich habe, ist Beständigkeit.
the red bulletin: Sie haben gesagt, dass Sie nach Ihrem Rücktritt den Adrenalinrausch vermissen könnten. Was gibt Ihnen jetzt Adrenalin?
Ich kriege das Adrenalin auf andere Weise – durchs Training, durch neue Projekte, meine Kinder oder am Spiefeldrand. Es fühlt sich anders an als beim Spielen, es ist auf einer anderen Ebene. Als ich akzeptiert habe, dass meine aktive Karriere vorbei ist, habe ich damit meinen Frieden gefunden.
Sind Sie jetzt ein erwachsener Zlatan? Welche früheren Verhaltensweisen lassen Sie schmunzeln?
Mein Motto ist, dass 50 Prozent im Kopf sind. Ego und Selbstbewusstsein sind essenziell, ohne Vertrauen in sich selbst kommt man nicht voran. Es ist nicht schlecht, auf sich selbst fokussiert zu sein. Trainer, Familie und Unterstützung helfen, aber letztendlich macht man alles allein durch. Heute konzentriere ich mich stärker darauf, meine Erfahrungen mit der nächsten Generation zu teilen. Mit dem Alter ändert sich die Perspektive.
Haben Sie nie daran gedacht, nach Ihrer aktiven Karriere ein bisschen faul zu werden? Einfach ein paar Kilos zuzunehmen und sich zu entspannen?
Ich glaube, ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass es sich auszahlt, aktiv zu sein. Der Sport hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin, und deshalb möchte ich heute möglichst viele Menschen dazu bringen, sich zu bewegen. Wobei ich den
Leuten nicht sage, dass sie eine bestimmte Sportart ausüben oder eine Mindestanzahl von Wiederholungen absolvieren müssen. Es liegt an ihnen.
Es geht also nicht darum, das Maximum zu erreichen, sondern die Einstiegshürden zu senken?
Genau. Man muss kein richtiger Athlet sein oder einem Verein beitreten. Fang erst mal mit kleinen Übungen an und baue darauf auf. Ich denke, das ist sehr individuell – man kann spazieren gehen, Nordic Walking ausprobieren oder jede Art von Yoga machen, die einem zusagt. Es geht darum, was sich gut anfühlt und einen motiviert. Ich bin stolz auf jeden, der sich bewegt und seinen eigenen Weg geht.
AAusgeglichen. Ruhig. Empathisch. Ist das wirklich der echte Zlatan? Über den sein einstiger Teamkollege Marco Materazzi, selbst kein Kind von Traurigkeit, gesagt hat: „Er will immer gewinnen und lässt einfach nicht zu, dass andere Fehler machen. Er beleidigt seine Mannschaftskameraden sehr oft.“ Vielleicht sucht er ja tatsächlich nach einer neuen Balance. Auf einen Trainerjob hat Zlatan nach eigener Aussage keine Lust: „Ein Coach arbeitet zwölf Stunden am Tag und hat keine Freizeit. Ich hab genug graue Haare.“ Aktuell ist er als Berater beim AC Milan aktiv. „Ich bin kein Babysitter, meine Spieler sind erwachsen und müssen Verantwortung übernehmen“, sagt er und definiert seine Aufgabe wie folgt: „Alles miteinander zu verbinden und dafür zu sorgen, dass die Leute nicht nachlassen.“
Sie sind bekannt für Ihre Kreativität auf dem Spielfeld, wie Ihre HackenTore oder einen Fallrückzieher aus 30 Meter Entfernung. Sind kreative Fußballer auch in anderen Lebensbereichen kreativ? Oder wie nutzen Sie Ihre neue Freiheit?
ZLATANS KARRIERE
1999
Kickstart: Sein Profidebüt feierte Ibrahimović mit siebzehn für Malmö FF und stieg mit dem Team in Schwedens erste Liga auf.
2001
Frühe Triumphe: Mit Ajax Amsterdam wurde Ibrahimović zweimal niederländischer Meister und einmal Torschützenkönig.
2004
Italien, die Erste: Mit Juventus Turin holte Ibrahimović zwei Meisterschaften (später wegen Manipulation aberkannt; Zwangsabstieg des Teams).
2006
Italien, die Zweite: Mit Inter Mailand gewann er drei weitere Meisterschaften und wurde einmal Torschützenkönig.
2009
Zwischenstopp in Spanien: Auch mit dem FC Barcelona wurde Ibrahimović Meister – trotz seiner Differenzen mit Trainer Pep Guardiola.
Ich möchte neue Bereiche entdecken, in denen ich kein Experte bin. Ich war 25 Jahre lang in der Fußball-Bubble, und jetzt erkunde ich neue Herausforderungen. Ich möchte als Person wachsen. Bei meiner Zusammenarbeit mit H&M Move spreche ich zum Beispiel nicht nur mit einer kleinen Gruppe von Spitzensportlern oder Trainingswissenschaftlern, sondern mit allen Menschen weltweit. Die Botschaft ist: „Wenn es für Zlatan gut genug ist, dann auch für dich.“
Gemeinsam mit der schwedischen Modemarke entwickeln Sie die Sportswear-Kollektion „Selected by Zlatan“. Auf dem Platz waren Sie ein individueller Künstler. Welche Rolle spielen Sie im H&M Move-Designteam? Sind Sie der Chef? Oder eher Zuhörer? Ich bin ziemlich involviert. Ich beobachte, teste Prototypen und gebe Feedback. Das Team passt die Entwürfe basierend auf meinen Kommentaren an, stellt die Funktionalität sicher und verbessert ständig.
2010
Italien, die Dritte (und Vierte): Mit dem AC Mailand gewann er erneut die italienische Meisterschaft – ein Erfolg, den er nach seiner Rückkehr 2020 mit vierzig wiederholte. Heute ist Ibrahimović für den Verein als Berater aktiv.
2012
Es lebe Frankreich! Mit Paris Saint-Germain holt Ibrahimović vier Meisterschaften nacheinander und wird Rekordtorschütze des Vereins (inzwischen von Cavani und Mbappé übertroffen).
2016
Auf der Insel: keine Meisterschaft mit Manchester United, das auch mit ihm nicht an die großen Tage anknüpfen kann. Immerhin ein Triumph in der Europa League.
2018
Hello USA: Für LA Galaxy erzielt Ibrahimović 53 Tore in 58 Spielen, bevor es ein letztes Mal nach Italien geht (siehe oben)
Wir haben ein großartiges Team, jeder bringt seine Expertise ein. Das ist unsere dritte Kollektion von „Selected by Zlatan“, und sie wird immer besser. Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam schafen.
Was haben Sie von der Arbeit mit den Designern gelernt?
Ich habe viel gelernt und bin in diesen Meetings sehr demütig. Ich bin kein Modeexperte. Der Schlüssel zum Erfolg ist es, Menschen zusammenzubringen, die gut in dem sind, was sie tun, und sich ihre Meinungen und Visionen anzuhören. Und Erfolg bedeutet in dem Fall, dass wir es gemeinsam schafen, möglichst viele Menschen in Bewegung zu bringen – egal wie, egal wo.
Sie haben für die größten Clubs der Welt gespielt. Als Fußballfan muss ich fragen: Welches Trikot war aus modischer Sicht Ihr Favorit?
Ich habe für viele Vereine gespielt, mit verschiedenen Farben, Trikots und Traditionen. Aber ich würde sagen, das Trikot von Milan ist das, zu dem ich eine besondere Verbindung aufgebaut habe.
Schlagfertig by nature: Auch durch seine entwaffnend offenen Interviews gelangte Ibrahimović zu Weltruhm. Wenig verwunderlich, schließlich ist die Boxlegende Muhammad Ali sein Vorbild.
IIn der Verfilmung seiner Biografie „I Am Zlatan“ sieht man den Zehnjährigen, wie er in einem Fußballkäfig in einem rauen Vorort von Malmö von großen Kids gemobbt wird. Und ihnen dann den Ball wegnimmt, um damit auf dem Dach einer Garage zu jonglieren – und sich dabei fast den Hals bricht. Es ist eine gute Szene, weil sie technische Brillanz, Showtalent und Furchtlosigkeit kombiniert – und so den Typen Zlatan auf den Punkt bringt. Fußball, schrieb er in „I Am Zlatan“, sei für ihn nur ein Weg, um aufzufallen. Er hätte auch Fahrräder klauen können oder sich prügeln. Er wuchs als Kind eines bosnischen Muslims und einer kroatischen Katholikin auf, seine Eltern waren geschieden. Sein Idol war nicht Maradona, sondern Muhammad Ali. Sein Antrieb laut eigener Aussage: Hass, Rache, Wut. „Er war die Nummer eins der bösen
Buben, der Prototyp eines Kindes, das in ernsthafte Schwierigkeiten gerät“, erinnerte sich seine ehemalige Schulleiterin und stufte ihn ohne Zögern ein in „die Top 5 der widerspenstigsten Schüler, die ich in über dreißig Jahren hatte“. Wenn Zlatan gefragt wird, welche Berufslaufbahn er statt Fußballer auch hätte einschlagen können, sagt er schlicht: Gangster. Wie hat er es da rausgeschafft?
zlatan ibrahimoviĆ: Es geht um mentale Stärke. Ich mag es tatsächlich, im Training zu leiden, weil ich weiß, dass ich mich dadurch besser fühlen werde. Ich versuche jedes Mal, 200 Prozent zu geben. Wenn ich leide, wenn ich Schmerzen habe, wenn ich die Herausforderung spüre, dann bin ich glücklich. Weil ich weiß, dass es mich stärker machen wird.
Was war die wichtigste Lektion, die Sie in Ihrer Jugend in Wohnblocks von Malmö gelernt haben? Man lernt aus Fehlern. Jedes Mal, wenn ich versagt habe, wurde ich stärker. Erfolg ist wie eine Welle, auf der man surft, man muss einfach weitermachen und den Flow beibehalten. Aber wenn man ganz unten ist, muss man den richtigen Weg
fnden, hart arbeiten, kämpfen, kratzen, beißen – und darf nie aufgeben. Harte Arbeit zahlt sich aus, das ist das Geheimnis – aber eigentlich ist das kein Geheimnis, oder?
Heute sind Sie fnanziell mehr als abgesichert. Ihre Kinder haben ungleich mehr Ressourcen als Sie damals. Wie sorgen Sie dafür, dass sie trotzdem Resilienz entwickeln?
Bei meinen Kindern balanciere ich meine Rolle als Vater mit meiner professionellen Rolle. Als Vater unterstütze und ermutige ich sie. Mein Sohn Maximilian hat seinen ersten Profvertrag für Milan Futuro unterschrieben. Als MilanVerantwortlicher betone ich Disziplin und die richtige Einstellung. Ich beurteile ihn als Spieler, wie jeden anderen auch. Er muss lernen, er muss arbeiten. Er muss sich den Antrieb aneignen, den ich auf unterschiedliche Weise hatte. Woher er das nehmen wird, müssen Sie ihn fragen. Ich kann nur als Vater sprechen. Ich habe ihm Disziplin, Respekt und harte Arbeit beigebracht. Wenn du etwas willst, musst du es dir erarbeiten. Hier gibt es nichts umsonst. Und das nicht nur im Sport.
Zlatan, letzte Frage, ich fühle mich heute etwas unwohl, bin müde und kann mich kaum bewegen. Wie würden Sie mich motivieren, vom Stuhl aufzustehen?
Lernen von anderen: An der Kollaboration mit H&M Move schätzt Ibrahimović auch den Austausch mit den Designern.
Du bist einfach faul! Jeder kann sich bewegen – es geht nur um Disziplin. Fang mit etwas Einfachem an, das dir liegt, und dann geh den nächsten Schritt. Konzentrier dich nicht auf deine Schwächen oder auf Ausreden. Steh auf und fang an – ich akzeptiere keine Ausreden!
Weltweit erobern Rollerskater die Metropolen, doch nirgends so rasant wie in London.
Völlig von der Rolle
Typischerweise skatet diese Crew auf einem Park‑ platz im Londoner Stadtteil Vauxhall zu Jungle‑ Klängen, also schnellen Breakbeats – und besonders gern rückwärts. Wichtig in der Szene ist auch „Jam Skating“ – ein Mix aus Tanzen, Freestyle und Skaten, am liebsten zu R & B.
Text Jessica Holland Fotos Sam Riley
Shakeel Kidd-Smith, fotografiert im Londoner Stadtteil Greenwich an der Themse: „Skaten ist Gemeinschaft, Freiheit, Spaß. Es geht um Freundschaften. Wir erleben alles gemeinsam, das macht es magisch. Skaten hat mich zu dem gemacht, der ich bin. Es gab schon immer eine Rollschuh-Community, aber jetzt ist sie viel breiter, spricht mehr Menschen an. Sie ist hier, und sie wird bleiben. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.“
Londons Rollschuh-Szene explodiert. Dank einer jungen Generation, die neues Leben auf Asphalt flächen, in Parkhäuser und Seitenstraßen bringt – und gleichzeitig einen neuen Blick aufs Leben. Social Media befeuert den Hype. „Es ist ein Schneeballeffekt“, sagt Shakeel „Shak“ Kidd-Smith. Der 28-Jährige, der seit 2011 regelmäßig skatet, gründete 2019 ein Rollerskate-Team namens Wavy on 8. „Immer mehr Menschen werden auf uns aufmerksam“, sagt er.
Nalan Derby vom Kollektiv Sk8gotchi in Holborn, Londons historischem Gerichtsviertel: „Ich bin vor kurzem zum Islam zurückgekehrt. Es war wie eine Wiedergeburt – und das Skaten hilft dabei. Ich bin auf dem Parkplatz, skate, hole meine Matte heraus, bete auf dem Boden und skate weiter. Ich finde es toll, dass das Skaten einen Schwulen, eine Muslima, einen Weißen aus der Oberschicht und Typen aus den Problembezirken zusammenbringt. Alle sind vereint.“
Mohammed Awwal Azeez in Greenwich: „Skaten ist wie ein zweites Leben, eine Flucht vor der realen Welt. Letzten Sommer bin ich von Tottenham nach Greenwich geskatet. Es war abartig heiß, aber trotzdem hingen da wahnsinnig viele Leute ab – es herrschte ein pulsierender Vibe. Als es dunkel wurde, wechselten wir zum Eingang der O₂ Arena und skateten dort weiter. Sommer auf Rollschuhen – perfekt!“
Ashley Murray (links) und Jameka Colquhoun vom weiblichen Kollektiv Sk8gotchi, dessen Mitglieder man an den an ihren Skates baumelnden Tamagotchis erkennt, in Greenwich: „Bevor ich mit dem Skaten anfing, war ich in einer schlimmen Depression“, sagt Murray. „Ohne das Rollerskaten wäre ich heute ein anderer Mensch. Allein die Rollschuhe anzuziehen, gibt mir Energie.“
Jodie Stewart von Sk8gotchi bei einer SoloSession im Einkaufszentrum Westfield Stratford City: „Skaten ist ein Gefühl, das aus dem Innersten kommt. Da fühle ich mich frei. Es ist Kunst, eine Möglichkeit, mich kreativ auszudrücken. Skaten gibt mir Kraft. Ich kann in meiner Welt sein und alles rundum ausblenden.“ Junge
Rollschuhfahren ist ein globales Phänomen: In US-Städten wie Detroit und Chicago entstehen neue Styles, in Barcelona gibt es das größte jährliche Rollschuh-Event Europas, in Berlin gewinnen die Rollerskating-Clubs und -Festivals an Bedeutung. Und London ist bekannt für den „Chop and Shuffle“, einen Move, bei dem man schnell rückwärts skatet.
Die kreativsten und leidenschaftlichsten jungen Skater machen die Stadt so zu ihrem Playground. Kidd-Smith: „Das Gefühl von Freiheit, der Wind in den Haaren, der Rausch, einen steilen Hügel hinunterzuskaten – wir lieben das.“
Foto links oben: „Ich habe über TikTok von der Community erfahren“, sagt die 18-jährige Londonerin Aliyah „Lee“ Puertas-Thomas, Zweite von rechts. „Die Community wächst und wächst und wächst. Ich freue mich jeden Tag aufs Rollerskaten. Die Leute sind so hilfsbereit, du kannst von so vielen Skatern etwas lernen, übers Skaten und über die Kultur der anderen.“
Foto links unten:
Jameka Colquhoun von Sk8gotchi genießt das letzte Sonnenlicht des Tages an einem Skatespot am Ufer der Themse in Greenwich.
Foto diese Seite: Levi Gonzales posiert in einer Tiefgarage im liberalen Londoner Stadtteil Vauxhall: „Die RollschuhSzene hat mich mit so vielen wunderbaren Menschen bekanntgemacht –Menschen, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie meine Freunde werden würden. Gleichzeitig kann die Szene ziemlich kompetitiv werden.“
MUST-HAVES
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1 VIELSEITIGKEIT GARANTIERT
Die Sella Free 3L Powertex Jacke bietet als Freeride-orientierte Ski-Touring-Jacke Wetterschutz und atmungsaktiven Komfort. Das PFAS-freie Material aus recyceltem Polyamid überzeugt auf jeder Tour. Helmkompatible Kapuze, Direct-Access-Tasche fürs Lawinensuchgerät und Schneeschutz runden das alpine Design ab. salewa.com
2 SICHER UNTERWEGS
Der AVABAG LiTRIC TOUR 30 ist ein Skitouren-Rucksack mit elektronischem LiTRIC Lawinenairbag-System. Leicht, zuverlässig und in 25 Minuten per USB-C aufgeladen, ermöglicht es zahlreiche Testauslösungen ohne Zusatzkosten. Der Verzicht auf Kartuschen bedeutet: mehr Platz, keine Entsorgung, uneingeschränktes Reisen. ortovox.com
3 LEGENDENREVIVAL
Unter dem Motto „The Return of an Icon“ kehrt die Trango GTX Jacket als lässiges Lifestyle-Piece zurück. Mit poppigen Farben und modernem Schnitt vereint sie Stil und Funktion. Die innovative Gore ePE-Membran schützt zuverlässig vor schlechtem Wetter. Markenbotschafter ist Liam Gallagher, der 2025 selbst sein Oasis-Comeback feiert. berghaus.com
4 ENERGIESPENDER
Die STOX Merino Skiing Socks kombinieren thermoregulierende Merinowolle mit gezielter Polsterung und abgestufter Kompression, um die Blutzirkulation in den Beinen anzuregen. Kalte und müde Füße gehören der Vergangenheit an. Dank des nahtlosen Designs entstehen keine Druckstellen – für Komfort den ganzen Tag lang. stoxenergy.com/de
Reise / Musik / Biohacking / Geschenke / Events
Wir erkunden Japans Vulkane auf Skiern.
WEISS WIE
EIN VULKAN
Innen Lava, außen Powder – Abenteurer
Aaron Rolph testet Japans Vulkane für Skitouren.
Spoiler: Es wird wild und zauberhaft.
Der Wind heult, während er sich um den schneebedeckten Vulkan windet und mir ins Gesicht beißt. Es fühlt sich an, als klebte frostiger Nebel an meinem Körper, meine Gesichtsmuskeln schmerzen bei jeder Bewegung, während mein Bart und meine Wimpern zu Eiszapfen werden. Die Wolken haben sich zusammengezogen und die Sicht auf wenige Meter reduziert. Mit meinen Begleitern Rowan Brandreth und Mauri Marassi klettere ich die Westwand des Asahidake hinauf. Der 2.291 Meter hohe kegelförmige Gipfel des Vulkans und höchste Berg Hokkaidōs ist noch Stunden entfernt. Da wir bereits unsere wärmsten Schichten tragen, besteht unser einziger weiterer Schutz vor der Kälte darin, in Bewegung zu bleiben.
Riesen auf der Bucket List
Während die nördlichste Insel Japans weltweit für ihre Skigebiete mit schier endlosen Tiefschneeabfahrten bekannt ist, sind die Vulkane noch Geheimtipps. Tatsächlich bieten sie spektakuläres Terrain abseits der überlaufenen Hotspots. Ihre bloße Existenz erzählt eine Geschichte, die Milliarden von Jahren alt ist und immer noch fortgeschrieben wird – allein in Hokkaidō gibt es 31 aktive Vulkane (wobei unerwartete Ausbrüche fast ausgeschlossen sind).
Fasziniert von diesen ewigen Riesen, haben wir eine VulkanBucketList zusammengestellt, die uns über die ganze Insel führt – wobei die Wetterprognosen die Reihenfolge diktieren. So haken wir zunächst den Yōteizan ab, der dem legendären Fujiyama ähnelt. Es folgen die Berge Tokachi und Furano, zwei PulverschneeParadiese. In Erinnerung bleiben steile Couloirs (Felsrinnen; Anm.), schneeüberzogene Gipfel und tosende, nach Schwefel riechende Vulkanschlote. Tag für Tag fahren wir Ski, bis die letzten Sonnenstrahlen verschwunden sind, und genießen dann das beeindruckende abendliche Glühen des Berghimmels, während wir unsere Beine in Onsen tauchen – traditionelle Bäder mit heißen Quellen unter freiem Himmel, die es überall in der Region gibt. Doch ganz oben auf unserer Bucket List wartet noch der Asahidake, der höchste Gipfel der DaisetsuzanVulkangruppe, eines Gebiets, das von Einheimischen „Ainu Kamui
Mintara“ („Spielplatz der Götter“) genannt wird – eine treffende Beschreibung, wie sich noch herausstellen soll.
Pazifik als Schneekanone
Der Asahidake liegt nicht so hoch wie die europäischen Alpengipfel, dafür versorgt ihn das heranrollende Pazifikwetter mit massenweise Schnee. Wir decken uns mit Proviant ein und unternehmen eine 45minütige Skitour zur Schutzhütte, deren Eingang wir erst freischaufeln müssen. Die einfache Hütte mit Steinwänden und Holzboden bietet Platz für zwanzig Personen, allerdings bleiben wir die einzigen Gäste.
In der Morgendämmerung brechen wir auf und wechseln zwischen Tourenski und Steigeisen – die wir brauchen, um auf dem Grat die riesigen gefrorenen Schneebrocken zu überwinden. Ausrutschen wäre fatal: Unter uns klafft der Krater. Nach vier Stunden, die sich wie vierzig anfühlen, werden wir mit einem
„Die bloße Existenz der Vulkane erzählt eine Geschichte, die Milliarden Jahre alt ist.“
HOT TAKE Rolph und Brandreth kochen Tee bei Minusgraden.
STEILE ZEITEN (von links oben im Uhrzeigersinn): Wolken ballen sich am Gipfel des Biei-dake; der Vulkan Tokachi-dake spuckt ein wenig; Nachtskifahren auf dem Teine-yama bei Sapporo; Abenteurer Marassi findet unberührten Pulverschnee in den Wäldern des Teineyama; Rolph zieht erste Linien auf dem Gipfel des Yōtei-zan.
INTENSIVE TAGE (von links im Uhrzeigersinn): Rolph gleitet über den Schnee des Asahidake; Onsen – heiße Quellen – bieten Erholung für müde Beine; Abfahrt durch weiße Bäume am Yōteizan; Gastfreundschaft und Stärkung auf japanische Art.
einzigartigen Anblick belohnt: Hinter der Felskrone am oberen Rand des Kraters erscheint die Morgensonne und lässt eine riesige schneebedeckte Fläche in ihrem Licht glitzern. Wir nehmen die letzten Schritte zum Gipfel, ich schaue zu Mauri und Rowan, und wir stupsen uns glücklich an. Die Luft ist dünn, nach dem anstrengenden Aufstieg ringe ich um Sauerstoff, während ich gleichzeitig versuche, die einmalige Aussicht zu genießen.
Durch magische Wälder
Doch die Kälte lässt keine Zeit für Sentimentalitäten. Wir wechseln so schnell wie möglich auf unsere Ski, streifen unsere Steigfelle ab und stellen Bindung und Schuhe auf Abfahrtsmodus, bevor wir uns die eisigen Buckelpisten runterstürzen, die der extreme Wind auf dieser allzu exponierten Insel geformt hat.
Während der Abfahrt ist es fast unmöglich, Erde und Himmel zu unterscheiden, sie verschmelzen zu einer nahtlosen weißen Fläche. Wir nutzen den vor uns fahrenden Skifahrer als einzige Möglichkeit, Tiefe wahrzunehmen, bis wir die bewaldeten, unteren Hänge erreichen. Hier wird der Schnee plötzlich tief, samtig weich und bietet jenen „Champagnerpulver“, für den Japan berühmt ist. Wenn Sonnenstrahlen durch die Wolken dringen, leuchten die silbrigen Birken; es ist ein Traum, gemeinsam neue Spuren durch diesen magischen Wald zu ziehen –und der endgültige Beweis: Wer sich auf Japans wilde Seite traut, kann damit rechnen, verzaubert zu werden.
Aaron Rolph ist ein britischer Abenteurer und Fotograf: britishadventurecollective.com
AUF NACH HOKKAIDŌ Sapporo ist die Hauptstadt der Präfektur Hokkaidō und von Tokio aus mit dem Flugzeug zu erreichen. Jeweils unter einer Stunde Autofahrt entfernt liegen sechs Skigebiete. Ob auf oder abseits der Piste: Dank 18 Metern Schneefall pro Jahr sind unvergessliche Skitage quasi garantiert. snowsapporo.com
QR-Code scannen und Ski-Action in Japan auf Red Bull TV erleben.
JAHRESENDSPURT EASY HANDELN?
MUSIK/ RÜCKZUG
MIT SOUND-GENIE
Soundtrack für bessere Ideen: Die britische Musikerin Nilüfer Yanya, 29, erklärt, welche Klänge ihre Kreativität boosten.
So vielfältig wie ihre Herkunft ist auch ihre Musik: Nilüfer Yanya vereint türkische (vom Vater!) sowie irisch-barbadische Wurzeln (von der Mutter!) in sich. Als Musikerin kombiniert die Britin Indie-Pop, Jazz und Rock zu einem ganz eigenen Sound –der die Kritiker von „Pitchfork“ über die „New York Times“ bis zum „Musikexpress“ jubeln lässt. Ihre erste EP erschien vor acht Jahren, heute tourt sie durch ausverkaufte Hallen in den USA, Australien, Asien und Europa (zuletzt erst im Berliner Kesselhaus). Für die Arbeit an ihrem gefeierten neuen Album „My Method Acting“ wollte sie sich auf ihre innere Stimme verlassen und schottete sich mit Sound-Genie Wilma Archer von allen äußeren Einflüssen ab. Na ja, von fast allen: Hier verrät sie uns, welche vier Songs sie beim Komponieren inspirierten.
Soundcheck: Nilüfer Yanyas neues Album „My Method Acting“ kannst du auf allen großen Plattformen streamen.
PJ Harvey Rid of Me (1993)
„Ich liebe diesen Song, weil er so einfach ist. Es gibt die ganze Zeit über so ein dumpfes Klimpern. Es passiert so viel, aber dieses Klimpern ändert sich nicht, und das macht den Song so stark. Ich habe das Gefühl, dass ich genau das mit meinen Songs zu erreichen versuche, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich das schaffen soll. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass es solche Songs gibt.“
Kae Tempest
More Pressure (2022)
„Ich liebe alle Songs von Kae, aber dieser Track gefällt mir besonders. Er hat ein starkes Riff, das ihn vorantreibt. Als ich das letzte Mal auf Tour war, habe ich ihn immer im Hotel gehört, beim Training im Gym. Ich habe Kae schon ein paar Mal live gesehen, und sie hat mich jedes Mal umgehauen. Ich liebe ihr Storytelling und versuche, es in meinen eigenen Texten auch ein bisschen so zu machen.“
Westerman
Easy Money (2018)
„Obwohl es schon mehrere Jahre her ist, dass der Song rauskam, höre ich ihn mir immer noch ständig an. Westerman hat diese wunderbare, ungewöhnlich altmodische Stimme. Ebenso mag ich seinen alternativen IndieSound, der auch FolkElemente enthält. Es ist merkwürdig, wenn man mit einem Künstler befreundet ist und seine Musik anders wahrnimmt als den Menschen.“
Big Thief Simulation Swarm (2022)
„Als ich mit Wilma an meiner neuen Platte arbeitete, sprachen wir darüber, wie schön es wäre, einen einheitlichen Sound auf dem Album zu haben. Dabei bezogen wir uns oft auf diesen Track. Er lässt sich nicht greifen. Alles klingt, als hätte es denselben Ursprung. Es ist erstaunlich, wenn Bands das können. Vielleicht, weil sie schon lange zusammen sind und sich und ihre Musik blind verstehen.“
JUGENDLIEBE Mit zwölf Jahren begann Yanya Gitarre zu spielen. Mittlerweile hat sie bereits drei Alben veröffentlicht.
SOUND ON FÜR DEN RED BULL SOUNDCLASH
soundcore bringt die besten Beats nach Düsseldorf
Red Bull Soundclash 2024
Am 13. Dezember 2024 wird Düsseldorf zum Hotspot der Rap-Szene! Beim Red Bull Soundclash 2024 liefern sich die Rap-Stars KC Rebell und Summer Cem ein Battle gegen Ski Aggu und 01099 – live im PSD Dome. soundcore ist als exklusiver Partner am Start und sorgt für fette Beats, spannende Gewinnspiele und Action auf Social Media.
Mit dem soundcore Space One Pro (199 €) für unschlagbares Noise Cancelling und dem soundcore Boom 2 Plus (199 €), dem bass-starken Speaker aus dem Event-Trailer mit KC Rebell, bekommst du das ultimative Sound-Erlebnis direkt auf die Ohren.
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Zu soundcore:
soundcore steht für hochqualitativen Sound und moderne Audiotechnologie, auf die sich über 30 Millionen Nutzer weltweit verlassen. Mit einem Fokus auf Mobilität, benutzerfreundliches Design und kraftvollen Klang bietet soundcore Kopfhörer und Lautsprecher, die sich perfekt in jeden Lebensstil einfügen. Ob unterwegs oder zuhause – soundcore bringt das beste Audioerlebnis direkt zu dir.
BIOHACKING/ MACH’S DIR SCHWER!
Was ein Rucksack mit Langlebigkeit zu tun hat und wie er dein Leben verbessert, verrät uns Biohacker Andreas Breitfeld.
Heftiges Ausdauertraining hat unter uns Biohackern keinen allzu guten Ruf. Der Fachbegriff „chronic cardio“ beschreibt eine zu lange zu hohe Belastung, die aufgrund hoher Cortisol-Ausschüttung mehr Probleme verursacht, als sie gesundheitlichen Nutzen bringt. Wenn du dich also mit Dauerpuls an die 180 durch die Landschaft quälst, bis du aus dem Rennradsattel plumpst, wirst du vielleicht ein besserer Radfahrer. Aber deiner Langlebigkeit hast du einen Bärendienst erwiesen. (Und ich sage das als ehemaliger Spinning-Instruktor und Marathonläufer.)
Was wir allerdings seit einiger Zeit besonders gerne tun: uns im sogenannten Zone-2-Cardiobereich bewegen. Du kannst diese Zone genau errechnen, durch Puls und Laktatwert, aber es reicht auch die simple Definition: so schnell gehen, laufen oder
Ein gewichtiger Trend
Taste dich langsam ans Thema „Rucking“ ran. Am Anfang reichen zwei bis drei 1,5-Liter-Trinkflaschen im Rucksack. Wer es ernster meint, greift zur 10-KiloGewichtsplatte aus Stahl oder packt sich die Kettlebell in den Rucksack. Aber immer auf den Puls achten!
Rad fahren, dass du dich dabei gerade noch unterhalten kannst. Zeit in dieser Zone 2 zu verbringen, verbessert deine Grundlagenausdauer, deine maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit –und hintenraus deine Chancen auf ein längeres, gesünderes Leben.
Wie sammelst du am besten Zone-2-Zeit? Du betreibst den Ausdauersport deiner Wahl. Achte nur drauf, dass dein Puls nicht zu hoch ist! Was ich mache? Ich schnalle mir beim Einkaufengehen oder bei meinen TelefonierSpaziergängen einen Rucksack um. Und den belade ich mit Gewichtsplatten. So lässt sich jeder Spaziergang in ein Zone-2Training verwandeln, ohne dass ich extra Zeit investieren muss. Und unauffällig ist das auch noch. (Wer Aufsehen erregen will, schnallt sich CrossFitPlattenträger um den Körper.)
Nebeneffekt dieses sogenannten „Rucking“: Ich trainiere meine Rumpfmuskulatur. Und verbessere zusätzlich meine Haltung.
ANDREAS BREITFELD (links im Foto unten zu sehen) ist Deutschlands bekanntester Biohacker. Er forscht in seinem speziellen Lab in München. Biohacking umfasst, vereinfacht gesagt, alles, was Menschen eigenverantwortlich tun können, um ihre Gesundheit, Lebensqualität und Langlebigkeit zu verbessern.
Die BiohackingPraxis ist der PerformanceLifestylePodcast für alle, die mehr über Biohacking (und sich selbst) erfahren wollen. QRCode scannen und reinhören!
GESCHENKE/ SCHLEIFE DRUM
Das Geschenkpapier liegt bereit –doch was soll rein? Wir hätten da einige Ideen. Für Radfahrer, OutdoorEnthusiasten und Technikfans.
1/ KUNSTVOLL. Kann Action, kann Kunst: Via Samsung TV Plus kannst du auf dem SmartTV „Samsung 65 Inch The Frame (2024)“ etwa Snowboard-Action auf Red Bull TV erleben. Im Art Mode hingegen wirken Fotos und Gemälde dank reflexionsfreiem Display, als hingen sie an der Wand. € 2199, samsung.com
2/ BEEINDRUCKEND. Hochmoderner Premium 4K Beamer mit 3100 ISOLumen und innovativer Dual Light 2.0-Technologie. „Horizon S Max“ von XGIMI bietet ein unvergessliches Heimkino-Erlebnis, € 1999, eu.xgimi.com
3/ DURCHDACHT. Tragbares Stereo-Bluetooth-DAB+/FM-Soundsystem für drinnen und draußen. „Boomster“ von Teufel, mit integriertem FrontfireSubwoofer, sorgt für detailreichen Sound. € 369,99, teufel.de
1/ STABILISIEREND. Kompressions-Wadenmanschetten „Sports Calf Sleeves Men“ von STOX unterstützen die Blutzirkulation. € 34,95, stoxenergy.com
2/ AERODYNAMISCH. Rennradhelm für High-End-Performance „Gamechanger 2.0“, mit ausgeklügeltem Ventilationssystem –in Italien gefertigt und mit Profisportlern entwickelt. Von Abus, € 249,95, abus.com
4/
3/ GEMUSTERT. Unisex-Mütze „Banto RL“ mit Oversize Stand-upPassform aus Merinomix, trocknet schnell und bietet hohe Atmungsaktivität. Eisbär, € 54,99, myeisbaer.com
4/ STYLISH. Den sportliche UnisexSneaker „Speedcross 3 Y Project“ entwickelte Salomon gemeinsam mit dem französischen Label Y/PROJECT. Salomon, € 200, salomon.com
1/ 2/
3/
Redaktion
Karin Boba
Mitarbeit
Petra Sturma Fotos
Klaus Fritsch
Set-Design & Styling
Karin Boba
1/ ROBUST. Widerstandsfähige und leichte Ultra-Performance MultisportSmartwatch „Garmin Enduro 3“ mit integrierter LED-Taschenlampe, Trainings- und Navigationsfunktionen und bis zu 320 Stunden Akkulaufzeit. Garmin, € 899,99, garmin.com
2/ INTENSIV.
Aromatisch-holziger Duft mit maskuliner Note, „Bleu de Chanel Eau de Parfum“. Chanel, € 167, chanel.com
3/ KOMPAKT. Komfortable, leichte In-Ear-Kopfhörer „LinkBuds Fit“, mit integriertem V2-Prozessor für besonders leistungsstarke Geräuschunterdrückung. Sony, € 199, sony.de
4/ PRAKTISCH. Intelligente True-Wireless-Ohrhörer „JBL Tour Pro 3“ mit innovativem Smart-Case-Display, aktiver Geräuschunterdrückung und langer Akkulaufzeit. JBL, € 299,99, de.jbl.com
1/ SPORTLICH.
Wasserdichter, atmungsaktiver und winddichter Leichtwanderschuh mit Gore-Tex-Membran „Innovo GTX MID“. Lowa, € 200, lowa.com
2/ FLEXIBEL.
Gaming-Controller mit vier anpassbaren Paddles, austauschbaren Thumbsticks und rutschfestem Performance-Grip „Reflex Call of Duty Black Ops 6 Edition“. Scuf, € 279,99, scufgaming.com
3/ FLAUSCHIG.
Warmer Unisex-FleecePullover „Adventure“ mit praktischer Fronttasche für Gravel-Rides und Alltag. Von Rose, € 59,95, rosebikes.de
4/ BEWEGLICH. Faltbare Over-Ear-Kopfhörer „Space One Pro“ mit 4-stufigem NoiseCancelling-System und Triple-Composite-Audiotreiber für verzerrungsfreien Hörgenuss. Von Soundcore, € 199,99, soundcore.com
EVENTS/ EIS UND FEIERN
Von Snowboard-Action bis LAN-Partys: Diese Termine solltest du auf dem Schirm haben.
14.
bis 18. Januar
Laax Open
21.
bis 30. Februar gamescom LAN
For the Players: Anfang des Jahres lädt die Gamescom VideospielEnthusiasten zur großen LAN-Party. Hier können Gleichgesinnte miteinander „League of Legends“ oder „Valorant“ zocken – und CreatorGrößen treffen. 2024 waren neben 1200 Gamern etwa HoneyPuu und HandOfBlood vor Ort. 2025 steigen zusätzlich die European Tekken Cup Finals. Infos und Tickets unter: gamescomlan.gg
31.
Januar RB Leipzig vs. FC Bayern
Spektakuläre Sprünge, einzigartige Stimmung und ein großes Biest – das erwartet dich bei der zehnten Austragung der Laax Open. Zum FreestyleContest kommen die weltbesten Athletinnen und Athleten (im Bild: Leon Vockensperger) in die Schweiz, um auf ihren Ski und Boards neue Maßstäbe zu setzen. Und das auf einer innovativen Anlage, samt der größten Halfpipe des Planeten mit dem Spitzname „Big Beast“. Scan den Code und erlebe das Event live oder auf Abruf auf Red Bull TV.
Das wird ein einseitiger Kick, könnte man vermuten, wenn Aufsteigerinnen auf Deutsche Meisterinnen treffen. Doch in diesem Fall dürften die Titelverteidigerinnen vom FC Bayern München gewarnt sein – trotz eines 6:2-Siegs im Hinspiel. Das sächsische Team um DFB-Spielerin Giovanna Hoffmann hat in der laufenden Saison schon tollen Fußball gezeigt und brennt darauf, den Top-Teams ein Bein zu stellen. Infos und Tickets unter: rbleipzig.com
15.
Dezember
Icon League Finale
Straßenfußball trifft auf Entertainment: So lautet das Rezept von The Icon League, der von Toni Kroos und Elias Nerlich gegründeten Liga der neuen Generationen. Angeführt von Persönlichkeiten wie Rapper Luciano, Designer Ashraf oder Nationalspieler Benjamin Henrichs (Bild), treten Kleinfeld-Teams in der Halle an, flankiert von packenden Analysen und interaktiven Fan-Erlebnissen –für die Zuschauer auf der Tribüne und im Stream. Nach 14 spektakulären Spieltagen treten in München die acht besten Teams zum Finale im SAP Garden an. Erleb die Icon League live auf: twitch.com/theiconleague
29.
Dezember bis 6. Januar
73. Vierschanzentournee
Ist es die Zeit um den Jahreswechsel? Die Erinnerung an Triumphe von deutschen Skispringern wie Sven Hannawald? Der sich von Springen zu Springen hochschaukelnde Nervenkrimi zwischen Favoriten wie Ryōyū Kobajashi und Andreas Wellinger? Es ist wohl eine Mischung aus vielen Faktoren wie diesen, die die Vierschanzentournee so besonders macht. Am besten, du erlebst es selbst! Infos und Tickets: vierschanzentournee.com
Ab 19. März
Eli Preiss on Tour
Hip-Hop, Club-Sounds, R ’n’B: Rapperin Eli Preiss verbindet verschiedene Musikstile zu einem eingängigen Sound und hinterlegt mit diesem ihre schonungslos persönlichen Texte. Nun performt die Wienerin ihr Album „f*ck (ich liebe dich)“ auf der Bühne, wo die Zuschauer einmal mehr Elis Wurzeln in der Clubszene spüren werden – in Form besonders energiegeladener Auftritte. Deren erster wird im Münchner Strom stattfinden. Tickets unter: eventim.de
und 26. Januar
FIS Ski World Cup Garmisch-Partenkirchen
Atemberaubende Geschwindigkeiten, beeindruckende Technik, Duelle um Bruchteile von Sekunden: Das erwartet dich beim Weltcup der Ski-Athletinnen in den Disziplinen Abfahrt und Super-G in Garmisch-Partenkirchen. Im technisch anspruchsvollen Super-G trifft etwa Top-Favoritin Lara Gut-Behrami aus den USA auf deutsche Spitzenathletinnen wie Kira Weidle oder die aufstrebende Emma Aicher. Infos und Tickets unter: skiweltcup-garmisch.com
Herausgeber
Andreas Kornhofer
Chefredakteur
Andreas Rottenschlager
Textchef
Stephan Hilpold
Executive Creative Director
Markus Kietreiber
Creative Directors
Erik Turek (Ltg.), Kasimir Reimann
Grafik
Marion Bernert-Thomann, Martina de Carvalho-Hutter, Miles English, Kevin Faustmann-Goll, Carita Najewitz, Tara Thompson
Fotoredaktion
Eva Kerschbaum (Ltg.), Marion Batty (Stv.), Susie Forman, Rudi Übelhör
Chefin vom Dienst
Marion Lukas-Wildmann
Managing Editor
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Global Content
Tom Guise (Ltg.), Lou Boyd
Publishing Management
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Art Direction Commercial Peter Knehtl (Ltg.), Lisa Jeschko, Martina Maier, Julia Schinzel, Florian Solly
Head of Publishing Operations
Sigurd Abele
Direct to Consumer Business
Peter Schiffer (Ltg.), Marija Althajm, Matteo Luciani, Melanie Schmid, Katharina Tirouflet, Yoldaş Yarar
Retail & Special Projects
Klaus Pleninger
Herstellung & Produktion
Veronika Felder (Ltg.), Martin Brandhofer, Walter O. Sádaba, Sabine Wessig
Lithografie
Clemens Ragotzky (Ltg.), Claudia Heis, Nenad Isailovic, Josef Mühlbacher
Finanzen
Žiga Balič, Simone Kratochwill, Tobias Steiner
Projektmanagement Publishing
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Assistant to General Management
Sandra Stolzer
General Manager Red Bull
Media House Publishing Stefan Ebner
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Tel.: +43 1 90221-0; redbulletin.com
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Hier schreibt Bestsellerautor Leif Randt
eine futuristische Short-Story-Serie für The Red Bulletin. Folge 3: Hakodate Midnight Sake
AUF DER MATTE
Als Ausgangspunkt jeder Story verwendet Randt ein Handyfoto von seinen Reisen. Aktuelles Motiv: zwei Paar an der Tür ausgezogene Schuhe in einem Massagestudio auf der Insel Hokkaid¯o, Japan – für uns in Szene gesetzt von Fotograf Klaus Pichler.
Die Trennung war plötzlich, hart und streng verlaufen, doch Luna hatte sie bisher nicht bereut. „Ich denke, es ist besser, wenn wir es vorerst allein versuchen“, war der letzte Satz ihres kurzen Monologs gewesen. Ben hatte erstaunlich besonnen darauf reagiert. Es war, als begreife er diese Trennung eher als Material, das eines Tages als Grundlage für seinen ersten abendfüllenden Spielflm dienen könnte, und weniger als ein Ereignis, das sein Leben verändern würde. Umso deutlicher spürte Luna, dass ein Alltag ohne Ben ungleich freudvoller sein könnte. KennySystems, mit dem sie sich zunächst heimlich und später ganz ofziell und sogar in Bens Anwesenheit über ihre Beziehung zu Ben unterhalten hatte, sagte: „Trennungen in den frühen mittleren Jahren werden oftmals als Kickstarter in eine neue Ära empfunden. Rein statistisch betrachtet haben sie einen positiveren Efekt als Familiengründungen.“ Es war eine KItypische Antwort gewesen, streng auf Statistik gestützt, und damit für Kenny, der vielmehr für seine mitfühlenden Fragen bekannt war, eher ungewöhnlich.
Luna zog bei ihrer Kollegin Maria ein, mit der sie in den letzten beiden Jahren deutlich häufger gelacht hatte als mit Ben. Eines Tages, dachte Luna, könnten sie und Maria vielleicht ein Startup gründen, sich selbständig machen, ein spätes, aber nicht zu spätes Risiko eingehen. Kurz nachdem sie das kleine Gästezimmer in Marias stets perfekt aufgeräumter Wohnung am Ofenbacher Ledermuseum bezogen hatte, nahm Luna ihren gesamten Resturlaub, um erneut nach Japan zu reisen.
Auf der Insel Hokkaidō, wo die Winter früh hereinbrachen und lange anhielten, war sie zunächst ganz allein unterwegs, mit einem großen Rucksack aus einer völlig anderen Zeit. Direkt nach ihrem Abitur (Schnitt: 1,9) hatte Luna sich mit diesem Rucksack, der damals ein neues Modell zu einer mittleren Preislage gewesen war, auf eine Reise durch insgesamt drei Länder begeben (Kanada, Neuseeland, Italien). In Kanada hatte sie Bären gesehen und French Fries mit Schmelzkäse und Bratensoße lieben gelernt, in Neuseeland hatte sie die unglaublichsten Landschaften ihres Lebens fotografert, mit einer Digitalkamera, die ihr leider wenige Wochen später in Neapel geklaut werden sollte.
Seinerzeit hatte es auf Planet Erde noch zwei Milliarden Menschen weniger gegeben als heute, hatte Luna sich noch täglich mit ihrem nicht gerade leichten WindowsLaptop in WiFiCafés
gesetzt, um Facebooknachrichten zu lesen und mit ihren Eltern via Skype zu telefonieren. Sie hatte geglaubt, dass sie Jura studieren würde, um einen guten Job zu bekommen (am Ende studierte sie BWL und bekam zunächst eher mäßige Jobs), und war über die Trennung von ihrer Teenagerliebe Clemens noch nicht hinweg gewesen. So erinnerte sie der längliche, voluminöse Rucksack heute an ihr früheres Selbst, das sie erfolgreich überwunden hatte, und daran, dass man sich vielleicht zu jedem Zeitpunkt verändern konnte.
Da Luna nur einige wenige Wörter Japanisch beherrschte (Arigato, Sumimasen, Hai, Oichi, Nishin Soba, Niku Udon, Tonkotsu Ramen) und die Einheimischen hier oben im Norden nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz Englisch sprachen, meldete sich am vierten Abend im malerischen Hakodate KennySystems in Lunas Kopfhörern und fragte: „Meinst du nicht, es könnte dir guttun, dich mal wieder mit jemandem zu unterhalten? Oder dich vielleicht sogar von jemandem berühren zu lassen?“ Luna wunderte sich vor allem über die zweite Frage. Kenny führte aus: „Es ist nachgewiesen, dass Berührungen gut für die Gesundheit sind. Dies gilt sogar für Körperkontakt mit Robotern oder Stoftieren. Am wertvollsten ist jedoch die einvernehmliche Berührung durch einen anderen Menschen.“ Kenny schickte Luna den Standort eines Massagestudios, das keine 300 Meter entfernt war. Luna hatte sich nie zuvor professionell massieren lassen. Sie ging mit kleinen, vorsichtigen Schritten über den dicht beschneiten Bürgersteig.
Aus dem Massagestudio drang warmes orangenes Licht. Eine junge Frau verbeugte sich zur Begrüßung. Luna stand höflich und etwas verloren im Eingangsbereich, als die junge Frau auf Japanisch in ihr Handy sprach, woraufhin eine wohlklingende Stimme, die weder männlich noch weiblich klang, fragte, ob Luna für dreißig, fünfundvierzig oder sechzig Minuten massiert und ob sie dabei soft, middleoder hardstyle angefasst werden wollte. Luna entschied sich für fünfundvierzig Minuten in mittlerer Stärke. Sie zog ihre schwarzen Stiefel aus, bevor sie die TatamiMatten betrat, setzte sich im Schneidersitz (den beherrschte sie aufgrund ihrer jahrelangen Yogaroutine sehr gut) neben die Liege und wartete auf ihre Masseurin bzw.
am Main. Er gilt als Vertreter einer neuen Generation der Popliteratur. Sein vierter Roman „Allegro Pastell“ stand 2020 mehrere Monate in den Bestsellerlisten. Aktuell arbeitet Randt an dessen Verfilmung und an einem neuen Roman.
Ein hochgewachsener blonder Mann trat aus dem Nebenraum. Luna wunderte sich, sie hatte nicht damit gerechnet, dass hier Europäer oder Amerikaner arbeiten.
LEIF RANDT Geboren 1983 in Frankfurt
ihren Masseur. Ein hochgewachsener blonder Mann trat aus dem Nebenraum. Luna wunderte sich, sie hatte nicht damit gerechnet, dass hier Europäer oder Amerikaner arbeiteten. Der Mann, der einige Jahre jünger und deutlich sportlicher aussah als sie, sagte: „I’m not the masseur. I just had one. Fourtyfve minutes. Hardstyle! It was absolutely amazing.“ Der Mann hatte eine süddeutsche Sprachmelodie in seinem Englisch.
Luna: „Kommst du auch aus Deutschland?“
Blonder Typ: „Ja. Vom schrecklichen Bodensee.“
Luna: „Der Bodensee ist doch ziemlich schön.“
Blonder Typ: „Da hast du natürlich recht … Der See kann ja nichts für die Leute, die um ihn herum wohnen. Wo kommst du her?“
Luna: „Ich lebe in Ofenbach am Main. Ich heiße Luna.“
Blonder Typ: „Freut mich sehr, Luna. Von Ofenbach habe ich nur Gutes gehört. Eine krass lebendige City. Ich bin Samy by the way. Also eigentlich Samuel. Aber das war auch so eine bescheuerte Idee von meinen Eltern. So will ich auf keinen Fall genannt werden.“
Luna stand freihändig aus ihrem Schneidersitz auf, um Samy die Hand zu schütteln. Er hatte strahlend blaue Augen und lächelte.
Samy: „Wie lange wirst du dich massieren lassen?“
Luna: „Fünfundvierzig Minuten. Ich bin etwas aufgeregt. Es ist meine erste Massage überhaupt.“
Samy: „Du wirst es lieben! Hast du Lust, danach vielleicht noch einen Sake trinken zu gehen? Es gibt nicht weit von hier ein sehr nettes Izakaya.“
Während der Massage hatte Luna ein euphorisches Gefühl im Bauch. Es tat tatsächlich gut, von Menschenhänden angefasst zu werden. Und es war so angenehm gewesen, sich in der eigenen Sprache mit einer anderen Person zu unterhalten, dass es Luna fast schon peinlich war. Kenny-Systems sollte einmal mehr recht behalten. Jedoch hatte Luna das Gefühl, diesen Typen vom Bodensee auf eher ungute Weise bereits zu kennen. Samy hatte sicher schon viel Yoga gemacht in seinem Leben, und wahrscheinlich musizierte er auf die eine oder andere Weise, spielte Schlagzeug oder Bass oder – das war das Wahrscheinlichste – produzierte Ambient-Musik und imaginierte Film-Scores an seinem Computer. Sehr wahrscheinlich war er in den letzten Jahren weit rumgekommen, vorwiegend im globalen Süden, um sich Gedanken
Luna erklärte, dass Yoga für sie nicht politisch sei, sondern wirksam gegen Rückenschmerzen. Samy sagte, er sei neidisch darauf, wie autark Luna durch die Welt gehe.
über den Zustand der Gesellschaften und über seine eigene berufliche Zukunft zu machen, darüber, welche Tätigkeit heutzutage noch sinnstiftend sein könnte, und wie es ihm gelingen würde, optimistisch, zugewandt und ofen zu bleiben. Eines Tages, da war sich Luna sicher, würde Samy an den Bodensee zurückkehren und eine Familie gründen. Ihre Teenagerliebe Clemens hatte ähnliche Züge gehabt, nur war der zu feige gewesen, um ernsthaft auf Reisen zu gehen, und hatte schon eine Kleinfamilie, während sich Samy noch hardstyle in Hakodate massieren ließ. Für einen Moment war Luna gar nicht mehr sicher, ob sie mit Samy etwas trinken gehen wollte. Die mittlere Stärke der Massage fand Luna schon intensiv genug, einige der Handgrife taten ihr regelrecht weh, aber es waren befreiende Schmerzen, die Gefühle der Erleichterung nach sich zogen. Nach fünfundvierzig Minuten zahlte sie 2800 Yen in bar, verbeugte sich höflich und verließ das Studio. Draußen hatte es gerade zu schneien begonnen. Feine Flocken felen durchs gelbe Laternenlicht, es gab überhaupt keinen Wind. Und als Luna den jungen Mann vom Bodensee an der Straßenecke stehen sah, eingewickelt in einen übergroßen dunkelgrünen Schal, und wie er sie voller Freude anblickte, da hatte sie plötzlich doch große Lust auf warmen Sake.
Im gut beheizten, mit viel dunklem Holz ausgestatteten Izakaya saßen neben Luna und Samy einige ältere japanische Männer, die häufg laut auflachten und sich dazwischen leise unterhielten. Luna und Samy gerieten schnell in Diskussionen. Eingangs ging es um Yoga, Samy hatte die Haltung, dass man Yoga nicht ausüben sollte, zumindest nicht, solange in Indien eine nationalistischhinduistische Regierung an der Macht war, die andere Religionen unterdrückte.
Luna erklärte, dass Yoga für sie absolut nicht politisch sei, sondern in erster Linie nachhaltig wirksam gegen Rückenschmerzen. Samy neckte Luna. Er sagte, dass er neidisch darauf sei, wie autark Luna durch die Welt gehe. „Du hast wahrscheinlich das Gefühl, dass deine Handlungen niemals echte Konsequenzen haben.“ Luna: „Und du glaubst wahrscheinlich, dass du die Welt im Alleingang retten kannst.“ Der Wirt, der einen gebeugten Gang und weißes Haar hatte, servierte zwei gebratene Makrelen aufs Haus. Er hielt den beiden sein Telefon hin, auf dem stand: „Willkommen in Hakodate. Es ist schön, dass Sie hier sind!“ Samy bedankte sich lautstark („Arigato gozaimasu!“) und sagte zu Luna, dass er vielleicht nie mehr nach Deutschland zurückkehren wolle. Luna: „Ich glaube, du wirst mittelfristig am Bodensee eine Familie gründen.“ Samy lachte schockiert auf. Es ging dann noch eine ganze Weile hin und her mit den Provokationen. Am übernächsten Morgen buchten Luna und Samy eine gemeinsame Reise nach Varanasi in Indien.
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Klein bisschen weiser mit ... Jana Wosnitza
Von Fußball bis Football: Diese Moderatorin lebt ihre Liebe zum Sport am Mikro aus. Hier erklärt sie, was sie am Spielfeldrand und auf Reisen fürs Leben gelernt hat.
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Geboren 1993 in Köln, trat Jana zunächst als Co-Moderatorin im Sport1-„Doppelpass“ auf. Heute moderiert sie unter anderem die NFL auf RTL und das Hallenfußball-Format „The Icon League“ auf Twitch, als Nächstes beim Finale im SAP Garden in München am 15. Dezember.
Routinen sind mir in meinem chaotischen Leben wichtig: Ich starte jeden Tag mit Sport – Spinning, Yoga oder Pilates –, gehe dann spazieren und höre dabei Podcasts.
Wenn Kritik schnell wieder abebbt, zeigt mir das, dass sie wenig Tiefe hatte – und sie beschäftigt mich nicht weiter.
Sich in Horrorszenarien reinsteigern ist sinnlos: Vielleicht passieren sie nicht! Und wenn doch, wirst du dich wundern, was für eine Stärke in dir steckt.
Sei nicht verhandlungsbereit bei Dingen, die dir guttun: Wenn du weißt, du brauchst acht Stunden Schlaf, sonst funktionierst du nicht –zieh’s durch!
Mein Travel-Tipp: Ich habe immer ein Back-up-Outfit, Zahnputzzeug und Pflegeprodukte im Handgepäck. Mein Koffer ist zu oft verloren gegangen.
Wer Moderatorin werden will, sollte beinahe schon Lust auf Lampenfieber haben.
Für den echten, kernigen Kölner Karneval hält man sich besser von der Innenstadt fern und geht in eine Eckkneipe in einem urkölschen Viertel wie dem Eigelstein.