Rephlex Ausgabe 21

Page 1

Zeitung der Versammlung der Studierenden der PH Zürich Nr. 21, 21. September 2016

Wo isch das Bänkli?

1

D‘Antwort findsch i dä Ziitig.


Schreiber/-in gesucht! Du schreibst kreativ und investigativ? Du wolltest eigentlich schon immer lieber Journalist/-in werden als Lehrperson? Dann komm zur RePHlex als Schreiber/-in! (Es gibt sogar noch CA$H) rephlex@stud.phzh.ch (PH Zürich und Institut Unterstrass sollen angesprochen sein)

IMPRESSUM

Ausgabe: RePHlex Nr. 21, 21. September 2016, Auflage: 1500 Stück Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@stud.phzh.ch; www.facebook.com/vsphzh Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@stud.phzh.ch Redaktionsleitung: Gabriel Mateos Sánchez Redaktion: Aisha Green, Régis Ecklin, Lea Bärtschi, Simon Heiniger Titelbild: Redaktion Layout & Gestaltung: Simon Heiniger, Alessia Geisshüsler Küche: Daia von Planta, Juri Egger Inserieren: vs@stud.phzh.ch – Einsendeschluss Ausgabe 22: 2. Dezember 2016

2


EDITORIAL Salut zäme Ich bin Juris frischgebackener Nachfolger und freue mich, euch im Namen der RePHlex im HS16 begrüssen zu dürfen. Insbesondere die Neuen heisse ich herzlich willkommen und verweise gleich auf Seite 22. Dort hat Aisha in ihrem Survival-Guide ein paar Tipps & Tricks für den PH-Alltag zusammengefasst. Wem das nicht reicht, der konsultiere Dr. Phlex, denn auch er widmet sich auf der letzten Seite den Sorgen einer neuen PH-Studentin. Und wen danach immer noch Ängste plagen, dem rate ich: Such Zuflucht im Rudel, sprich an der TheraBierbar. Denn das Event-Team des VS sorgt natürlich auch diesen Herbst für Geselligkeit auf dem Campusplatz. Alle weiteren Events und Infos findet ihr auf Seite 11. Bekanntlich suchen auch wir, die Redaktion, gerne eure Nähe und deshalb findet ihr in der Ausgabe 21 wie immer ein Portraitiert – dieses Mal sogar noch privater! Antonia hat sich ebenfalls unter die Leute gemischt und berichtet von ihrer Reise um den Globus der Lehrerausbildung. Nur Beni und Simon ziehen die Ruhe vor; der eine klettert für euch nach oben – ganz ohne Seil! –, der andere gibt sich als neuer Kolumnist dem reinen Musikgenuss hin. Ob man seine Sommerferien an Beach-Partys verbracht hat oder auch ganz gerne alleine auf der Terrasse seine Puzzles gelöst hat, spielt jetzt keine Rolle mehr. Fakt ist: Ein neues Semester hat begonnen und mit ihm kehrt der Alltag zurück in unser Leben. Dies gilt – wie ihr lesen werdet – für Millionen von Studierenden in den unterschiedlichsten Universitäten und Hochschulen weltweit. Wer sich vom Alltagsstress überrumpelt fühlt, der denke beispielsweise an unsere Kolleginnen und Kollegen am Institut Unterstrass – die kleine Schwester der PHZH (siehe Titelbild). Denn manchmal tut es einfach gut zu wissen, dass andere im selben „Pedalo“ sitzen. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht euch Gabriel Mateos Sánchez

Exgüsi, dass ich am Namittag immer so müed bin... wägem Mittagsbier.

DIE ZAHL

3645

Studierende sind an der PHZH immatrikuliert. Das ist neuer Rekord!

3

2 Impressum 3 Editorial 4 Becoming a Teacher – Eine Reise um die Welt 7 Pinnwand 8 Portraitiert – Eine PH-WG 11 Infos VS 12 RePhlex schwitzt 14 Den Umständen entsprechend falsch 16 Theater Unterstrass 18 Schritte im Dunkeln 20 RephlexIonen 21 Die schönste Nebensache der Welt 22 Für Neulinge 23 Rätsel 24 Dr. Phlex


BECOMING A TEACHER – EINE REISE UM DIE WELT von Antonia Bona

Ob Amsterdam, Prag oder Peking Lehrpersonen gibt es überall. Doch wie sieht das Leben unserer Kollegen und Kolleginnen aus?Wo wohnen sie?Wie lernen sie?Was trinken sie? Langsam bewege ich mich in Richtung Küche, begutachte die Namen an den Türrahmen und staune über die Krankenhausatmosphäre, die der Raum verbreitet. Der Duft von Bolognese steigt mir unerwartet in die Nase und löst ein wohlig hungriges Geknurre in meinem Magen aus. „Everybody come or Pasta will be cold!“, ruft eine kräftige, junge Männerstimme aus der Küche. Die Türen öffnen sich und Leute drängen lärmend ins Esszimmer. Auch ich betrete den Raum und werde sogleich von meiner Freundin Isabel am Arm gepackt und auf einen Stuhl gedrückt – vor mir ein überfüllter Tisch mit neugierigen Gesichtern und bereits vollen Spaghettitellern. „Das ist eine Freundin aus der Schweiz, die mich für ein paar Tage hier in Amsterdam besucht“, stellt mich Isabel vor und das Händeschütteln und Namentennis beginnt. Isabel zeigt auf einen braunen Lockenkopf, der noch in der Küche hantiert, und meint: „Das ist Marco, unser italienischer Küchenchef!“ Und dann wird gegessen. Und geschwatzt. Und gescherzt. Vor lauter Fragen vergesse ich beinahe zu essen. So viele, verschiedene, junge Menschen aus aller Welt. Die Studentenunterkunft befindet sich in einem ehemaligen Altersheim, was die Krankenhausatmosphäre erklärt. Nach dem Abendessen werden Spiele gespielt und weitere Weinflaschen geöffnet, die dann natürlich auch geleert werden müssen. Einige Gespräche später wird mir bewusst, wie unterschiedlich die Ausbildung zur Lehrperson in anderen Ländern ist. Nicht nur die Ausbildung scheint verschieden zu sein, sondern auch das Studentenleben und der Stellenwert des Lehrberufs. Während das Bildungssystem in den Niederlanden einen guten Ruf geniesst, meint Marco, der italienische Lockenkopf, dass das in seinem Land gar nicht der Fall sei. Im Verlauf des Abends entsteht in meinem Kopf die Idee, Erfahrungen verschiedener Studienfreunde, die ein Austauschsemester machen, zusammenzutragen und miteinander zu vergleichen. Um selbst einen Einblick zu gewinnen, besuche ich noch zwei weitere Freunde in Prag und Peking. Hohe Decken, schöne alte Holzböden und ein geräumig helles Schlafzimmer sind für die nächsten Monate Helens Zuhause. In Prag teilt sie sich eine Wohnung mit einer einheimischen Kunststudentin. Die Räume sind alt und renovationsbedürftig, was ihnen aber einen gewissen Charm verleiht. Dabei ist es für tschechische Studierende gar nicht üblich, ein so grosses Zimmer in einer Woh-

nung ganz für sich alleine zu haben. Normalerweise wird in Studentenheimen, sogenannten „Koleje“, gewohnt, in welchen sich die Studierenden zu zweit ein Zimmer teilen. Auch wenn sie in einer Wohngemeinschaft leben, teilen sie sich aus Kostengründen für gewöhnlich zu zweit oder sogar zu dritt ein Zimmer. Kein eigenes Zimmer? Auch für amerikanische Studierende ist das ganz normal. Sie schlafen in „dormitories“, organisieren sich in einer WG oder wohnen zu Hause. Während wir in der Schweiz mit einem eigenen Zimmer das eine Extrem haben, herrscht in China wohl das andere. Für chinesische Studierende ist es obligatorisch in einem Studentenheim auf dem Campus zu wohnen, wobei sie sich ihr Zimmer mit vier bis elf anderen teilen. Was für sie ganz normal ist, klingt für uns eher nach Militärbaracke. Aber sie können es sich gar nicht anders vorstellen. In einer WG oder bei ihren Eltern zu wohnen, käme für sie nicht in Frage. Auch Australier wohnen meistens auf dem Campus, während serbische Studierende das zwar bevorzugen, leider aber weniger Plätze zur Verfügung stehen, als erwünscht. Wer nicht weit weg wohnt, bleibt bei den Eltern. Helen stellt mir munter eine Flasche Staropramen vor die Nase und während ich das Prager Bier geniesse, erzählt sie von einigen Erlebnissen. Man stelle sich einen Raum voller Studierender vor, die schick gekleidet in Bluse, resp. Hemd und Faltenhose nervös auf und ab gehen und noch ein letztes Mal ihre Notizen durchgehen, bevor sie zu ihrer mündlichen Prüfung gerufen werden. Irgendwo im schicken Getümmel sitzt Helen in ihrem Wollpulli und Jeans und wird von den anderen interessiert gemustert, was aber auf Gegenseitigkeit beruht, da auch sie die anderen erstaunt beäugt und sich fragt, warum die alle so schick angezogen sind. Bald wird klar: Für das Sonderereignis Prüfung richtet man sich hierzulande schick her, um einen guten Eindruck zu machen. Eine PHZH-Prüfung mit lauter Anzugsträgern und Frauen in Blusen und Faltenröcken? Schwer vorstellbar. Was ich mir ebenfalls kaum vorstellen kann, ist eine Vorlesung bei einem Professor, der stundenlang ohne Visualisierung referiert. Ab und zu wird mal ein Bild gezeigt, aber eine Powerpointpräsentation machen die meisten Dozenten hier nicht. In meiner Vorstellung sehe ich einen Raum voll mit eingeschlafenen Studierenden, die nach einer Stunde monotonen Vorlesens in den Schlaf gewiegt wurden. Aber weit gefehlt – es werden fleissig Notizen gemacht, und zwar oft von Hand. Helens Macbook ist

4


Studentenwohnheim in Guangzhou: Für chinesische Studierende ist es obligatorisch in einem Studentenheim auf dem Campus zu wohnen. Ihr Zimmer teilen sie jeweils mit vier bis elf anderen Studierenden.

gangen und viel Wert auf Fachtitel gelegt. Wenn man einen Dozenten, resp. einen Professor anspricht oder von ihm/ihr spricht, dann werden alle erworbenen Titel vor dem Namen genannt. Die Studierenden wiederum werden mit Frau, resp. Herr Kollege soundso angesprochen. Ganz anders in Australien, wo Studierende und Professoren sich duzen. Zwei Flüge später vor einem Eisentor: Als ich meinen Freund in seinem Austauschsemester in Peking besuche, schleiche ich mich auf den Campus, der eigentlich nur von Lehrenden, Lernenden und Mitarbeitern betreten werden darf, und setze mich neugierig in einige Vorlesungen. Am Eingang kontrolliert ein streng blickender Chinese die Studentenausweise einiger derer, die Einlass begehren. Meinen will der Uniformierte zum Glück nicht sehen, denn sonst hätte ich Pech gehabt und den Heimweg antreten müssen. Das Universitätsgelände ist von einem hohen Zaun umgeben und erinnert meiner Meinung nach an eine Kleinstadt, die alles bietet, was man zum Leben braucht. Auch von Lukas, der in einem anderen Teil Chinas ein Austauschsemester macht, erfahre ich, dass man den Campus eigentlich gar nicht verlassen muss, da er sowohl verschiedene Mensen und Supermärkte als auch Sportplätze oder sogar Coiffeurs bietet. Auf welchem Campus, bzw. an welcher Uni man landet,

5

ein Einzelexemplar in den Vorlesungen. Die eine Hälfte schreibt zwar mit Laptops aber anderer Marken. Und die andere Hälfte schreibt eben von Hand. Viele individuelle Notizhefte, die mit genauso individuellen Handschriften fast schon künstlerisch gefüllt werden. Aber wer schon mal den Laptop vergessen hat und sich in einer langen aber wichtigen Vorlesung Notizen von Hand machen musste, weiss, dass bereits nach der ersten halben Stunde die Finger schmerzen und die Sehnen im Unterarm brennen. Vielleicht auch um eben diesen Brand zu löschen, geht es freitags nach der Uni immer in die Lieblingskneipe, um Bier zu trinken und mit Freunden zu quatschen. Die Kneipenkultur ist in Prag sehr ausgeprägt und es wird öfters als bei uns nach der Uni noch was zusammen getrunken, sowohl in einem der zahlreichen gemütlichen Cafés, als auch in den Kneipen. Wenn nicht der brennenden Schreibhände willen, dann vielleicht dem Entfachen guter Diskussionen zu liebe. Für Diskussionsstoff sorgt auch die schlechte Organisation in Uniangelegenheiten, die Helen viel Nerven abverlangt. Als sie in die offizielle Sprechstunde einer Professorin ging, musste sie feststellen, dass diese nicht anwesend war, weil sie sich stattdessen lieber an einem Apéro amüsierte. Auch wenn’s mit der Organisation nicht so läuft; es wird respektvoll miteinander umge-


Durch die grosse Bedeutung, die dem Lernen zukommt, hat das Lehrpersonal in China ein hohes Ansehen.

Musikunterricht auf dem Campus in Guangzhou

hängt unter anderem davon ab, wie gut man bei der nationalen Hochschuleintrittsprüfung, genannt „Gaokao“, abschneidet. Diese Zeit wird von Studierenden sogar noch strenger empfunden als das Studium danach. Maturanden können mehrere Studienwünsche angeben, werden dann aber zu einem Studium und einer Uni zugeteilt. Das Lernen hat in China einen hohen Stellenwert, was auch mit der konfuzianischen Tradition zu tun hat, nach der Lernen eine wichtige Rolle für die persönliche Entwicklung spielt. So ist es für Studierende auch nicht seltsam an einem Samstagabend an einer Gruppenarbeit zu sitzen. Durch die grosse Bedeutung, die dem Lernen zukommt, hat das Lehrpersonal in China ein hohes Ansehen. Auffällig ist, dass der Lehrberuf sowie die Ausbildung bei uns im Westen eher einen schlechten Ruf geniessen, während das Ansehen einer Lehrperson immer mehr steigt, je östlicher man reist. Die Löhne hingegen sind im Vergleich zu anderen Berufen mit Universitätsabschluss eher niedrig. Gemeinsam haben viele der Studierende in den recherchierten Ländern, dass sie sich über den mangelnden Praxisbezug in ihrer Ausbildung nerven oder darüber, dass Praxis und Theorie zu stark voneinander getrennt würden. In den meisten Fällen werden Sekundarlehrkräfte und Gymnasiallehrer nicht wie hierzulande separat ausgebildet. Meistens handelt es sich um ein universitäres Studium in ein bis zwei Fächern, in dessen Verlauf pädagogische, psychologische und zum Teil auch didaktische Veranstaltungen besucht werden. Während mancherorts eine bestandene Matura als Aufnahmebedingung reicht, müssen anderenorts gute Notendurchschnitte vorgelegt und/oder zusätzliche Aufnahmeprüfungen bestanden werden. Die Ausbildung selbst dauert dann je nach Land drei bis sechs Jahre. In einigen Ländern gibt es nicht nur öffentliche, sondern auch private Ausbildungsstätte, wie z.B. in Serbien und den USA, wobei im Normalfall aber

die öffentliche Ausbildungsstätte gewählt wird. Dies hat unter anderem mit anfallenden Kosten zu tun, da private Ausbildungsstätte sehr teuer sind und in manchen Ländern der Staat an die Ausbildung an einer öffentlichen Stätte zahlt oder die Kosten sogar ganz übernimmt. In Serbien z.B. übernimmt der Staat den Grossteil der Kosten, wenn man einen guten Platz auf der Aufnahme-Rangliste hat. In den Vereinigten Staten hingegen müssen viele Studierende Kredite aufnehmen, um die Studienkosten bezahlen zu können und verbringen nach dem Studium noch Jahre damit, diese zurückzuzahlen. So unterschiedlich die Ausbildung von Lehrkräften auch sein mag, eines haben sie in allen Ländern gemeinsam: Junge Menschen, die sich bereit erklären, nachfolgenden Generationen etwas beizubringen, und das egal ob sie viel oder wenig verdienen und ein grosses oder geringes Ansehen geniessen. Wie an dem Abend in Amsterdam, als wir alle zusammen am selben chaotischen Tisch sassen und uns über Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer Kulturen austauschten, über Wünsche und Hoffnungen sprachen und Freundschaften schlossen, genau so ist es auch im Schulzimmer: Ein grosser Tisch an dem alle gemeinsam sitzen und doch jeder eine Art Kultur für sich selbst hat, der man Interesse und Verständnis entgegenbringen und sie in ihrer Entwicklung unterstützen kann. Schlussendlich spielt es wohl keine Rolle, ob wir in Einzelzimmern oder Zwölferzimmern übernachten und ob wir unsere Samstagabende mit Feiern oder doch eher mit Lernen verbringen. Am Ende der Ausbildung stehen wir alle in einem Klassenzimmer vor einer Vielzahl Jugendlicher und hoffen, dass die Ausbildung, die wir erhalten haben, uns auf das Leben als Lehrperson soweit vorbereitet hat, dass wir unseren Job gut machen und zufrieden damit leben können. Denn wie schon Konfuzius sagte: „Der Weg ist das Ziel.“ Na dann – Machen wir das Beste draus!

6


7


PORTRAITIERT – EINE PH-WG von Lea Bärtschi

Stefanie aus Zürich • Primarleherin in Zürich Affoltern • 31 Jahre • Hobbys: intensives Kaffeetrinken

Katja aus Luzern • Gesundheitswissenschaften & Technologie an der ETH Zürich, Master of movementscience mit Sportlehrerdiplom. • 24 Jahre • Hobbys: jegliche Sportarten

Franziska aus Zürich • Angehende Primarlehererin an der PHZH im 3. Semester • 26 Jahre • Hobbys: Mit dem bequemsten Velosattel der Welt durch die Stadt Zürich radeln.

8


nn? Seit wa 2 ber 201 Septem

eine suchte Wieso? n r e z u nach us L Katja a nd fand u H Z g in Suche Wohnun d iger n ä w f u a rtel. langer Binz-Vie im g n hnu abu‘s eine Wo en im B t e it e b r ei a se, wo Alle dr feeho u f o C & e kam. Baker y zus tand G W ie ewohdurch d 3. Mitb ie d r wa dere, Damals eine an h c o n r be durch nerin a Stefanie 4 1 0 2 n u kam. bis dan eis daz r k s e d eun den Fr

Katja, woran merkst du, dass du mit 2 Pädagoginnen zusammenlebst? Wenn Franziska Stefanie bezüglich schulische Planungen um Rat fragt. Aber solche Themen sind nicht omnipräsent in unserer WG. Auch ich gebe meinen Senf dazu, schliesslich interessiert es mich auch. Erzählt uns eure lustigsteWG-Geschichte? Alle lachen und die Blicke wandern zu Stephanie. Es war an einem verregneten Freitag, ausgelaugt von der TheraBierbar stand eine Kommilitonin unten an der Haustür und klingelte. Da wir im 4. OG ohne Türöffner wohnen, bietet sich die Lösung an, den Hausschlüssel aus dem Fenster zu werfen. Ich (Stephanie), Olympiasiegerin in der Disziplin „Hausschlüsselweitwurf“, traf unglücklicherweise die Heckscheibe eines parkierten BMW Neuwagens.Was die Spitze eines einzelnen kleinen Schlüssels anrichten kann?! Nein, es ist keine Mobiliar-Versicherungs- Werbung, sondern bittere Tatsache. Wir, als Pädagoginnen, hinterliessen natürlich einen reflektierten Zettel auf der zerbrochenen Scheibe, sodass der BMW-Besitzer sich bei Bedarf bei uns melden konnte. Keine 2 Stunden später kam der Anruf. Quintessenz: Schaden im Wert von rund 1700 CHF. Bezahlt: 100.- Ja wir sind gut versichert. Was war das Schrägste, das ihr bis anhin erlebt habt? Als ich (Katja) in den Waschraum ging, beobachtete ich einen Unbekannten, wie er seine Geldscheine in Lösungsmittel reinigte. Die Türe wurde mir vor der Nase zugeschlagen und ich erntete einen ertappten Blick. Ab diesem Zeitpunkt mieden wir alle eine Zeitlang den Keller.

Wer ist wer? Die Chaotin, die Organisierte, dieVerwirrte, die Pingelige, die Humorvolle… Bei dieser Frage waren sich alle schnell einig. Katja: Ich bin klar die Organsierte und Ordentliche. Franziska: Ich bin dann wohl eher die Socializerin und immer am Start. Stefanie: Ich denke, ich bin die Kreative und aufmerksame Zuhörerin in der WG. Beschreibt euch in einemWort. Familiär Welchen Gegenstand benutzt ihr alle 3? Den Nagellackentferner und die Tamponpackungen. Alle grinsen. Aber auch den WG-Planer. Was gibt’s bei euch um die Ecke? Sehr viel Praktisches. Also wir haben einen Buchmann Beck, der beste Vietnamese in Town, einen Denner, den Brunaupark, PH-Gspändli, die Post und natürlich Naherholunggebiete wie z.B. den Uetliberg und die Allmend. Wie siehts mit den Nachbarn aus? Da müssen wir Frau G. unsere Hausmeisterin erwähnen. Sie ist allgegenwärtig in der Binz vertreten. Sie weiss stets über jeden Klatsch & Tratsch Bescheid. Sie stand sogar mal nachts um 3 Uhr mit ihrer Haarhaube im Türrahmen und lobte uns dafür, dass wir das Haupttor unten abgeschlossen hatten. Und ihr Ehemann half uns sogar mal, den Christbaum zuzuschneiden. Feiert ihr hier auch Partys? Ja, 3 Mal im Jahr an unseren Geburtstagen. Da haben wir auch schon mal über 30 Leute in unserem gemütlichen kleinen Heim bewirtschaftet. Nächsten Monat feiern wir eine legendäre Ghetto Binz-Party zu unserem 4-jährigen WG-Jubiläum. Was fehlt euch noch in derWG? Ein Haustüröffner, so käme es sicherlich zu keinem BMW-Schaden mehr. Alle lachen verschmitzt. Was ist typisch für eureWG? In unserem Kühlschrank fehlt es nie an Gemüse. Was muss deiner Meinung nach in jede PH-WG? Franziska: Eine ordentlich gespitzte 80er Caran D’Ache Farbstiftschachtel. Die anderen beiden lachen und stimmen ihr enthusiastisch zu.

9

neim Bah Wo? ikon) b d ie W ( Zürich z hof Bin

Was zeichnet eureWG aus? Wir sind eine reine Frauenwohngemeinschaft und keine Zwecks-WG. Das zeichnet sich aus durch den gemeinsamen Freundeskreis, zusammen gekochte Abendessen, WG-Weihnachten mit Adventskalender und Christbaum, aber auch durch die intensiven Gespräche. Wir wohnen nicht hier in der Binz – wir leben hier.


EuerWG-Lieblingsgericht? Summer-Rolls & Sushi. Siehe Bild Wie prägt das PH-Studium das Gemeinschaftsleben in derWG? Franziska: Haha, lustig, ich habe gerade meine Werklehrerin gefragt, wie ich unseren Balkon restaurieren kann. Wir wollten den Holzboden selber auf Vordermann bringen, schliesslich sind wir Studentinnen und ich angehende Werklehrerin. So kam es, dass wir eine Schleifmaschine besorgten und einen ganzen Tag auf dem Balkon werkten. Was denkst du, was wird nur in einer PH-WG diskutiert? Die Themen Heterogenität, Sonderklassen und Integrationsförderung! Was unternehmt ihr des Öfteren alle zusammen? Grillieren an der Rentenwiese kommt jeden Sommer des Öfteren vor. Was war das Peinlichste, das euch in derWG passiert ist? Das ist einfach. Wir hatten 2 Freunde zum Abendessen eingeladen. Natürlich mussten wir Mädels uns für den Männerbesuch aufbrezeln. Ansonsten ganz pünktlich

doch an diesem Abend eine halbe Stunde zu früh, trafen dann die beiden Jungs in der WG ein. Da wir ja nur ein Badezimmer haben, musste das Aufbrezeln effizient ablaufen. Die Erste unter der Dusche, die andere am Schminken und die Dritte am Haare trocknen und die zwei Jungs, wie sie hereinplatzten. Ein Kreischen von allen dreien liess die Tür dann wieder ins Türschloss fallen. Beim anschliessenden Abendessen wurde noch mehr gelacht als sonst. Was wird auf keinen Fall geteilt? Alle drei wie aus einer Kanone geschossen: Die Männer. Alle lachen. Was nervt dich total und bringt dich auf die Palme? Franziska: Wassertropfen auf dem Spiegel im Bad. Katja: Wenn die Regaltüre in der Küche offen bleibt. Stefanie: schwarze Socken sortieren.

10


EVENTS DES VS Ka fi S

c hn

auz

ar

21 .12 .

15. 12.

St ar t

el Zi

M Th ittwo e r ch aB ie r B

.T .9 2 2

Sc Kafi

n

11. 17. z au

e Th

ra

afi

r

hn Sc

auz

Poetry Slam

auz

13.10. TheraBierBar

.11. z 24 u a hn

ch

aB

Ba

c hn 6.10. Kafi S

ar 1.12.

fi S Ka

r he

ie r

9. K 29.

Kafi Sch n Lange Na auz 8.12. cht der aufgesch obenen A rbeiten TheraBierB

Umfrage vor Ort: Sag uns deine Meinung zur RePHlex!

B

B ie r

ar

20.10 . Kafi . .11 10

27.1 0. T h

Halbzeit

3.1 1. K

e ra

afi H o S ch chs n chu auz lta g

Bi e

S c hn

r Ba

auz

r

Weitere Daten: Bar für Jahrestagung der GDCP (Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik): 6. September (17:30 - 21:00 Uhr) Semesterparty: 23. September (siehe Flyer auf Seite 2) Sportnacht: 18. November (18:00 - 21:45 Uhr)

Sav e th e da te

Mehr Sex - Sexwelten an Hochschule und Schule Donnerstag, 27.10. 2016, PH Zürich, 18:15 Uhr, LAA G001 „Amateur Teens“ von Jonas Hilber: Filmvorführung und anschliessende Diskussion Wie bringen Teenies die verlangte sexuelle Leistung: mehr Sex? Mit wie vielen Frauen darf ein 14-jähriger Mann schlafen? Was machen sexuelle Bilder mit Menschen? Wie sprechen und schweigen Pädagogikprofis über Sex? Im Fokus steht der Umgang mit Sexualität in Schule und Hochschule

11

Kommission Diversity_Gender


R

BO UL DE

Sommer, Sonne, Straciatella und Smoothie - alles gute Gründe, nicht ins stickige Fitnessstudio zu gehen, um dort auf Hockern mit Hanteln und Hebeln zu hantieren. Trotzdem möchtest du aber fit bleiben und wenn möglich dabei etwas erleben. Gute Neuigkeiten - wir haben da etwas für dich! Es nennt sich Bouldern. Dabei klettert man ohne Seil eine vorgegebene Route an einem relativ niederen Felsen oder an einer künstlichen Kletterwand. Die Höhe ist so gewählt, dass du dir beim kontrollierten Fallen nichts kaputt machst. Auch der ASVZ bietet dir eine Boulderanlage mit künstlichen Kletterwänden, welche draussen platziert wurden. Zu finden ist die Anlage auf dem Hönggerberg, zwischen zwei ETH-Gebäuden. Genauere Angaben entnimmst du am besten der ASVZ-Website. Die Anlage ist zwar öffentlich zugänglich, jedoch ASVZ-Mitgliedern vorbehalten. Man kann also auch ausserhalb der Öffnungszeiten vorbei gehen, was besonders an Samstag- oder Sonntagabenden interessant sein kann. Um zu sehen, was die Anlage des ASVZ zu bieten hat, sind Tobias – seines Zeichens ein eingefleischter Boulderianer – und ich – bestenfalls motivierter Anfänger – los und haben für euch ins Magnesia gegriffen.

H P E

LE

XS

W H C

T Z IT RN

von Benjamin Nerz und Tobias Brechbühl

12


13

Wirst du wieder gehen? Ja, wahrscheinlich. Nicht zuletzt auch wegen der Slacklines, die gleich daneben sind. Wenn man gemeinsam in einer Gruppe geht, macht das Bouldern viel Spass und man hat ein gutes Training kombiniert mit guten Gesprächen.

Gab es etwas, das dich gestört hat? Der Boden wird recht heiss an der Sonne und ist nicht ganz so weich. Wenn ich nicht mehr runterklettern konnte und ich mich kontrolliert fallen lassen habe, merkte ich das. Eine Sturzmatte wäre deshalb ein hilfreiches Accessoire. Auch war es schade, dass ich nirgends Schuhe ausleihen konnte.

Wie hast du dich nach dem Training gefühlt? Fröhlich, aber mit ziemlich sauren Armen. Bouldern spricht ganz eigene Muskelgruppen an, weshalb ich noch zwei Tage danach Muskelkater hatte - aber von der guten Sorte.

Was hat dir am besten gefallen? Ich mochte die ruhige, freundliche Atmosphäre. Niemand stresste uns und es gab keine Warteschlangen, nicht etwa wie wenn man an der Polyterrasse in den Stosszeiten unterwegs ist.

Wie hast du dich beim Bouldern gefühlt? Meistens gut. Wir waren am Nachmittag da und hatten Zeit mitgebracht. Es braucht relativ lange Pausen zwischen den einzelnen Routen, da sonst die Unterarmmuskulatur blockiert. Bei anspruchsvolleren Routen habe ich gemerkt, dass mir die richtigen Schuhe fehlten, da ich so nicht den gewünschten Grip fand.

Gab es etwas, das dich gestört hat? Das mit dem heissen Boden hat Beni schon erwähnt,

Was hat dir am besten gefallen? Es gibt bei vielen Hallen einen kleinen Aussenbereich und wenn das Wetter passt, ist es immer toll draussen zu bouldern. Die Luft ist einfach besser und der Wind macht es auch sofort angenehmer. Das hat mir auch an der ASVZ Anlage sehr gefallen.

Wie hast du dich beim Bouldern gefühlt? So eine Frage kommt auch nur von einer Studizeitung an einer PH (lacht). Es hat mir viel Spass bereitet. So wie Bouldern sein soll.

Wie hast du dich vorbereitet? Ich nahm mein übliches Bouldermaterial mit – dazu gehören: bequeme Sportkleider, Kletterfinken, Magnesia, eine Bürste zum Reinigen von sehr schmutzigen und rutschigen Griffen und Wasser.

Wodurch unterscheidet sich die Boulderanlage des ASVZ von anderen Kletterhallen? Die Anlage des ASVZ unterscheidet sich in verschiedenen Punkten: 1. Sie ist draussen. 2. Sie ist gratis. 3. Es gibt keine Möglichkeit, Kletterfinken zu mieten. 4. Es wird relativ selten neu geschraubt (gemäss Aussage anderer Besucher) – in den Hallen wird üblicherweise alle 3-5 Wochen ein Abschnitt neu geschraubt.

Was war deine Erwartung an die Boulderanlage des ASVZ? Ich erwartete einen kleinen, gemütlichen Boulderbereich. Ich habe damit gerechnet, dass die Griffe ziemlich abgegriffen wären, dies hat sich nicht bestätigt. Sie waren in ziemlich gutem Zustand. Und letztlich erhoffte ich mir sowohl einfachere als auch etwas anspruchsvollere Routen, auch diese Erwartung wurde erfüllt.

Was war deine Erwartung an die Boulderanlage des ASVZ? Da ich ein Anfänger im Klettersport bin, erhoffte ich mir, dass es auch Anfängerrouten zu erklimmen gibt. Diese Erwartung wurde auch erfüllt.

Wie hast du dich vorbereitet? Ich nahm Wasser und Sportsachen mit. Leider konnte ich keine Kletterschuhe auftreiben, weshalb ich meine Hallenschuhe verwendet habe.

Tobias

Benjamin

Wirst du die Boulderanlage des ASVZ wieder benutzen? Vielleicht, wenn ich mit anderen Studenten wieder einmal spontan bouldern gehen möchte. Aber ich werde weiterhin vor allem in die Hallen gehen, in denen auch meine Boulderfreunde sind.

Welche Alternativen zur Boulderanlage des ASVZ gibt es und welche davon sind empfehlenswert? Im Raum Zürich kenne ich verschiedene Boulderanlagen: • Minimum Boulder, Altstetten: Diese Halle ist nicht beheizt, daher im Winter nur für warm angezogene Boulderer. Die Anlage ist relativ gross und sehr gut besucht, daher sind die Griffe manchmal schon etwas abgegriffen. Aber die Halle ist sicher empfehlenswert. • Gaswerk, Schlieren: Diese Halle ist vor allem eine Kletterhalle, hat aber auch drei Boulderbereiche. Einer davon ist sogar draussen. Die Boulder werden relativ häufig neu geschraubt, während der Stosszeiten (ca. 18:30-20:00) sind manchmal sehr viele Besucher da. Und die Preise sind ziemlich hoch, da im Einzeleintritt nicht unterschieden wird, ob man bouldern oder klettern geht. Von daher ist die Halle nur begrenzt empfehlenswert. • Kletterhalle Milandia, Volketswil: Diese Halle wird von den gleichen Personen geführt wie das Gaswerk, daher sind die Preise auch relativ hoch. Allerdings hat die Anlage einen riesigen Boulderbereich und eine ziemlich grosse Aussenanlage, die sogar vom Regen geschützt ist. Also ist diese Halle vielleicht nicht für Einsteiger geeignet, aber mit einigen Stunden Ausdauer gibt die Halle sehr viel her. • Grindelboulder, Kloten: Diese Halle kenne ich leider noch nicht, daher kann ich sie auch nicht näher beschreiben, sie wurde mir aber auch schon empfohlen.

genau wie auch das fehlende Crashpad. Sonst hat mich nichts gestört.


DEN UMSTÄNDEN ENTSPRECHEND FALSCH von Régis Ecklin

Bei meinem letzten Bankbesuch staunte ich nicht schlecht, als ich in einer Broschüre den möchtegern-inspirierenden und nichtssagenden Titel «Sich selbst bleiben» entdeckte. Dieser Bank hätte ein «Reclaim the grammar» gutgetan. Nur leider sind Reclaimer in der Regel nicht für ihre sprachliche Virtuosität bekannt, weshalb ich hier die Sprachkorrektur übernehme: Das Verb «bleiben» gehört wie «sein» zu den wenigen Verben, die einen Nominativ verlangen. Das Reflexivpronomen «sich» steht aber nicht im Nominativ. Man kann sich selbst treu bleiben, schliesslich bleibt man jemandem (Dat.) treu. Man kann aber nicht sich selbst bleiben, da man jemand (Nom.) bleibt, und nicht jemandem. Richtig heisst es also: Man bleibt man selbst. Ich bleibe ich selbst und du bleibst du selbst. Der Gleichsetzungsnominativ treibt oft seltsame Blüten, aber man muss das geschriebene Wort grammatisch unterlegen, um keinen Fehlvorstellungen zu unterliegen. Auch den deutschen Ausdrücken sollten wir treu bleiben, denn momentan kannibalisieren Anglizismen unsere sprachliche Eigenproduktion. Während Bundesräte früher zuverlässig arbeiteten, machen sie heute einen «guten Job». Dass «Job» oft unüberhörbar helvetisch ausgesprochen wird, macht den Ausdruck nicht erträglicher. Bereits vom Duden toleriert, deshalb aber nicht weniger mühsam, ist der Ausdruck «Sinn machen». Früher waren Schlussfolgerungen noch sinnvoll, manchmal ergaben sie Sinn oder waren sinnstiftend. Heute machen sie Sinn. Können sie bald auch Sinn tun? Und macht etwas bald Unsinn, anstatt sinnlos zu sein?

Bei diesem Sprachenwirrwarr sind Engpässe vorprogrammiert. Zu beachten ist hierbei, dass vorprogrammieren ein sündhaft sinnloser Pleonasmus ist, da man nicht für die Vergangenheit programmieren kann. Wenn etwas programmiert wird, entfaltet sich die Wirkung natürlich nur in der Zukunft. Zwar findet man «vorprogrammieren» im Duden, aber können wir uns wirklich auf ein Werk verlassen, das «Zukunftsprognose» beinhaltet? Es ist dieser Tage leider gang und gäbe, dass sich der Duden den Fehlern der Leute beugt, statt auf sprachliche Korrektheit zu beharren. Man akzeptiert Wörter wie PIN-Nummer und Super-GAU, wo man sich doch nur vor Augen führen sollte, wofür diese Akronyme stehen. PIN ist die personal identification number und der GAU ist das grösste anzunehmende Unglück. Wenn man dann noch Nummer oder super hinzufügt, handelt es sich einmal mehr um Pleonasmen. Und Pleonasmen, also Doppelnennungen, sind sprachökonomisch gesehen nicht wirklich effizient. Oder effektiv? Die beiden Wörter, die oft als Synonyme gebraucht werden, sind keineswegs gleichbedeutend. Alles, was eine Wirkung (einen Effekt) erzielt, ist effektiv. Es ist durchaus effektiv, nach zweihundert Lernstunden die Bestnote zu erreichen. Effizient ist es, wenn man dieselbe Note mit nur fünf aufgewendeten Arbeitsstunden erreicht. Die Effektivität misst nur die Wirkung, die Effizienz das Verhältnis Wirkung/Aufwand. Effizient wäre es, wenn man den Nachrichtensprechern des Staatsfernsehens zeigen könnte, wie man Libyen schreibt. Das würde nur einige Sekunden dauern, aber so würden sie beginnen, dieses Wort richtig auszusprechen, und mit ihnen der Rest der Bevölkerung. Wer «Lü-

14


Springen wir zu einem weiter entfernten Land. Als vor wenigen Monaten in Australien ein Surfer von einem Hai angegriffen wurde und das Spital nach zwei Tagen bereits verlassen konnte, schrieben die Boulevardmedien, dem Opfer gehe es den Umständen entsprechend gut. Der Umstand ist bekannt: Ein Surfer wird von einem Hai gebissen. Wenn es dem Australier tatsächlich den Umständen entsprechend ginge, dann ginge es ihm sehr schlecht. Man denkt an abgebissene Gliedmassen und Verblutung. Wenn es ihm also gut geht, dann ist das nicht den Umständen entsprechend. Das wäre paradox. Es geht ihm trotz der Umstände gut, vielleicht geht es ihm angesichts der Umstände gut, oder es geht ihm unter Berücksichtigung der Umstände gut. Interessanterweise wird nie die umgekehrte Ausdrucksweise verwendet, da hier klar ist, dass etwas nicht stimmt: Der junge Mann hat im Lotto gewonnen, sich aber Tags darauf ein Auge ausgestochen. Es geht ihm den Umständen entsprechend schlecht. Auch in Genderhausen sind die Umstände nicht optimal: Auf der «Stellen Sie sich vor...»-Seite der PHZH ist der Text «Natürlich gibt es mehr als zwei Geschlechter» zu finden, in dem steht, die Zweigeschlechtlichkeit sei eine «Ideologie», die selbst die Medizin präge. Wenn diony-

sische Paradiesvögel beginnen, nach der Sprache auch noch die Medizin, die im Vergleich zur Gender-«Forschung» nicht hysterisch, sondern historisch gewachsen ist, in Frage zu stellen, dann erklimmen sie den Olymp der Selbstüberschätzung. Aber selbstverständlich meint dieser Text, obwohl nur männliche Formen genannt werden, auch Frauen, Frauen*, Androgyne, Bigender, Genderqueer, Gender variable, Geschlechtslose, Pangender, Trans* Männer, Trans* Frauen, Transgender Menschen, transidente Menschen, Inter* männlich, Inter* weiblich, Zwitter, Moppas, Hermaphroditen, weder noch Geschlechtliche, Two Spirit drittes Geschlecht, XY-Frauen, Transvestiten, 0-Geschlechtliche, Asexuelle, Fluid Flux, Drags, Cross-Gender, Nicht-Binäre, Intersexuelle und Zyklopen mit. Zudem hat eine absolute Koryphäe der obsoleten Gender-Domäne den Text «Gleichstellungspolitik kontrovers – Eine Argumentationshilfe» auf die oben genannte Seite hochgeladen. Dieser Text rührt ungehemmt die Werbetrommel für Frauenquoten und wirft Gegnern dieser planwirtschaftlichen Forderung eine latente «generelle Ablehnung von Feminismus und Gleichstellungspolitik» vor. Gegenstimmen dazu gibt es keine, was wiederum die Frage aufwirft, was die Autoren unter «kontrovers» verstehen. Mit diesem Abdriften in politisches Gefilde machen sich die Gender-Kreationisten der Äppli’schen Kompetenzüberschreitung schuldig. Diskriminierend ist aber vor allem, dass die fünfzig weiteren Geschlechter nicht erwähnt werden. Haben sie denn kein Recht auf Quoten?

15

bien» sagt, tut dies wahrscheinlich aus einem voreiligen vokalischen Halbreim zu «Sürien» heraus, der durchaus naheliegt. Ein solcher Lapsus kann natürlich passieren, aber da Libyen doch etwas grösser und bekannter als das hinterthurgauische Wuppenau ist, darf man es auch richtig aussprechen.


JETZT MACHEN WIR THEATER!

von Felix Steger

Wir studieren an der PH in Zürich. Aber nicht an der PH. Nicht die am Hauptbahnhof. Ja, es gibt noch eine. Das Institut Unterstrass am Schaffhauserplatz. Und wir haben ein Theaterprojekt. Zur Premiere laden wir euch herzlich ein! El Grande gestikuliert wild und flechtet in jedem Gespräch seine Schule in Bolivien ein. Betty Bewundernswert spielt augenzwinkernd mit ihrem Haar. Und das Opfer, dessen Name sich niemand gemerkt hat, kommt nie zu Wort. Die Szene spielt nicht auf der Bühne, sondern in einer Vorlesung im Modul Auftrittskompetenz. Es ging darum, bestimmte Lehrertypen zu spielen und deren Risiken für Gesundheit, Team und Klasse zu erörtern. Doch ganz nach dem konstruktivistischen Ansatz passiert etwas anderes: Wir stampften eine Theatertruppe aus dem Boden. Wir, das sind neun Studentinnen und drei Studenten aus dem Institut Unterstrass. Das Institut Unterstrass ist die PHZH-Exklave am Schaffhauserplatz - mit zirka 50 Studierenden pro Jahrgang eine Art Miniaturversion der PH Zürich. Sie entstand aus dem früheren Lehrerseminar Unterstrass. Je eine Klasse Kindergarten, Kindergarten-Unterstufe, Primarstufe und Quereinsteigende brütet im nagelneuen Institutsgebäude über Entwicklungspsychologie und Didaktik. Im Grunde nicht viel anders als an der Europaallee – einfach kleiner. Und so kennt bei uns jeder jeden. Ganz verloren fühlen wir uns jeweils an der Therabierbar, an die wir uns nur als eingeschworene Gemeinschaft trauen... Regelmässig verirren wir uns auf dem Weg ins Recht-Modul: So viele Gebäude, so viele Zimmer, so viele Gänge, so viele Menschen! Bis anhin gab es noch keine Theatergruppe am Unterstrass. Eine grosse Lücke, wie wir nach der eingangs erwähnten Vorlesung bei Manuela Schelbert fanden. Unser jahrgangseigener Regisseur Félicien Mérillat, Theater-

16


macher und Student aus Leidenschaft, war sofort Feuer und Flamme. Schnell war ein Konzept entwickelt und die Unterstützung der Institutsleitung dank ihrer Begeisterung für studentische Freizeitprojekte gesichert. Unsere 12 Nasen für die Truppe hatten wir fast ebenso schnell beisammen und so begannen wir mit der Arbeit. Zuerst näherten wir uns der Theaterwelt: Sprech- und Körperübungen und Improvisationstheater unter der Anleitung von Félicien. Über Ostern heckte er zusammen mit mir eine Story aus. Passend zum Lehrer- und PH-Milieu und unserer Truppe auf den Leib geschnitten. Seither feilten wir in den Proben am Drehbuch, schliffen an der Story und den Pointen. Und Manuela schaut als Coach, dass wir den Überblick nicht verlieren und gibt uns wertvolle Inputs.

17

So viel sei verraten: Aus El Grande wurde der cholerische Altlehrer Hunziker. Betty Bewundernswert ist die geheimnisvolle und durchtriebene Krankenschwester Monika. Und das Opfer blieb das Opfer und hat jetzt einen Namen. Alle drei treffen in einer Klinik für Lehrpersonen mit Burn-Out auf andere kuriose Gestalten. Es entstand ein rasant-irrwitziges Theaterstück, das viele bekannte Dinge aus dem Schulalltag aufgreift. Im kommenden Semester wartet noch viel Arbeit auf uns: Die Dialoge verfeinern, die Übergänge, das Bühnenbild, die Technik, die Musik und die eine oder andere Szene steht noch nicht ganz. Ah ja, ein Titel müsste auch noch gefunden werden. Was steht, ist die Premiere: 15. Dezember 2016 ab 19 Uhr im Theatersaal am Institut Unterstrass. Infos folgen per PH-Mail. Da ihr euch wegen der Therabierbar den Donnerstag sowieso immer reserviert, trifft sich das ja gut. Kommt doch für einmal zu uns ins Institut an den Schaffhauserplatz und begutachtet eure Kollegen vom Unterstrass kritisch-wohlwollend. Und keine Angst: Bei uns könnt ihr ihr euch nicht verirren. Und eine Bar gibt es natürlich auch. Wir freuen uns auf euch!


SCHRITTE IM DUNKELN Text Oriana Iseli Foto Sevda Nahomy

Josephine sass alleine mit ihrer Schultasche auf der Treppe des Palazzo dei Priori und starrte versunken in ihr Aufgabenheft. Hin und wieder runzelte sie die Stirn, griff nach ihrem Wörterbuch und blätterte hastig darin herum. Wurde sie fündig, so schienen sich ihre Gesichtszüge für einen kurzen Augenblick zu entspannen. Dann wirkte sie freundlicher. Während die junge Frau in ihre Hausaufgaben vertieft war, zogen zahlreiche Passanten an ihr vorüber. Es war Sommer und die Menschen, welche sich auf Grund der Hitze tagsüber in ihren Häusern verkrochen hatten, strömten nun gegen Abend guter Dinge auf die Strassen, um Besorgungen zu machen oder sich mit Freunden und Verwandten zu treffen. Doch von all diesem Getümmel bemerkte Josephine in ihrer Konzentration nichts. Sie hörte weder das Geklimper des Geschirrs aus der angrenzenden Pasticceria noch das Gelächter zweier in die Jahre gekommener Damen, welche sich über die Schrullen ihrer Ehemänner zu amüsieren schienen. Ja selbst die Freudenschreie der spielenden Kinder fanden bei ihr kein Gehör und so schreckte Josephine erst beim Glockenschlag der Kathedrale di San Lorenzo plötzlich hoch, packte hastig ihre Sachen in die Tasche und rannte über die Piazza Novembre direkt in eine Seitengasse. Wenige Augenblicke später stürmte sie durch den Hintereingang eines traditionellen, perugianischen Stadthauses und bahnte sich ihren Weg durch den Keller an einer Vielzahl gelagerter Bierfässer und gestapelter Weinkisten vorbei, bis sie am Fusse einer alten Holztreppe zum Stillstand kam. Josephine hielt kurz inne und atmete dabei dreimal tief ein und aus. Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre auf direktem Weg nach Hause gegangen. Sie besann sich jedoch und begann damit, wenn auch widerwillig, in zügigem Tempo die knarrenden Stufen hinaufzusteigen. Oben wurde sie bereits von ihrem kopfschüttelnden Chef erwartet und obwohl sie sich nur knapp verspätet hatte, waren die ersten Gäste bereits eingetroffen. So verstaute sie ihre Schultasche hastig unter der Theke, band sich eine Schürze um und begrüsste die Anwesenden mit einem aufgesetzten Lä-

cheln. Obwohl sich das Pub vor allem bei Studenten sehr grosser Beliebtheit erfreute, mochte Josephine die Arbeit nicht besonders. Eigentlich war sie nach Perugia gereist, um ihr Italienisch an einer Sprachschule zu verbessern und sich abgesehen davon vorübergehend an süssem Nichtstun zu erfreuen. Als ihr jedoch dieser Barjob angeboten wurde, nahm sie ihn ohne zu zögern an. Sich etwas Geld dazu zu verdienen konnte nie schaden und ausserdem erhoffte sie sich, ihre mündliche Sprachfähigkeit zu verbessern. Josephine war sich nicht im Klaren darüber gewesen, was es bedeutet, von einer Meute Betrunkener umgeben zu sein und welche Konsequenzen dies mit sich bringen würde. Nicht selten wurden Gäste ihr gegenüber aufdringlich, versuchten sich gar einen Kuss zu ergattern oder steckten ihr einfach Zettelchen mit ihren Telefonnummern zu. Ein spezifischer Gast kam regelmässig hinein, setzte sich an den Ecktisch und starrte die junge Frau unentwegt für Stunden an. Er war von hagerer Statur und wirkte nicht besonders kräftig, aber seine stahlblauen Augen schienen Josephine geradewegs zu durchbohren. Er war ihr unheimlich und löste grosses Unbehagen in ihr aus. Natürlich hatte sie mit ihrem Chef bereits darüber gesprochen, doch dieser zeigte sich uneinsichtig und dachte nicht im Traum daran, einen zahlenden Kunden auf die Strasse zu setzen, nur weil dieser das Personal etwas häufiger als andere zu beobachten schien. Diese Umstände hatten zur Folge, dass Josephine mit jedem Tag weniger gerne bei der Arbeit erschien. Ihr eigenes Pflichtbewusstsein erlaubte es ihr jedoch nicht, einfach so aufzugeben und so versuchte sie sich mit den besagten Gegebenheiten zu arrangieren. Als sie sich nach Mitternacht erschöpft auf den Heimweg machte, sehnte sie sich rasch möglichst ihr Bett herbei. In den Gassen herrschte nun eine willkommene Stille. Diese Ruhe und das sanfte Auftreffen des Mondlichtes auf den Pflastersteinen schufen eine beruhigende Atmosphäre. Gedankenversunken spazierte Josephine an den geschlossenen Fensterläden vorbei, griff sich in die Brusttasche ihrer alten Jeansjacke, einem Überbleibsel aus der Jugendzeit ihrer Mutter, und zog eine Zigaret-

18


Josephine hielt den Atem an und lauschte angestrengt in die Nacht hinein. Nichts. Hatte ihr ihre eigene Müdigkeit einen Streich gespielt? Sie zündete sich die Zigarette an und lief nun in einem etwas energischerem Tempo weiter. Nun bildete sie sich ebenfalls ein, lautere Schritte zu hören und als es ihr erneut kalt den Rücken hinunterlief, wurde sie immer schneller bis sie letztlich panisch aus der Altstadt hinausstürmte und in ein Taxi sprang. Sie hatte niemanden gesehen, aber diese Erfahrung reichte aus, um am nächsten Tag ihre Sachen zu packen und das Weite zu suchen. Zwei Woche später stand Josephine in ihrer neuen Wohnung in Florenz und bereitete ihr Abendessen zu. Während sie aufmerksam ein italienisches Rezept zu entschlüsseln versuchte, lief nebenbei der Fernseher. Sie hatte ihn auf stumm geschaltet, um sich besser auf die Kochanweisungen konzentrieren zu können. So bemerkte sie zunächst nicht, dass die eigentliche Sendung durch eine Nachrichtenmeldung unterbrochen worden

war. Erst als sie zufällig hochsah und plötzlich ihren ehemaligen Chef auf dem Bildschirm registrierte, hörte sie auf zu kochen, schaltete den Ton ein und verfolgte das Geschehen. Josephines Italienisch reichte nicht aus, um alles genau zu verstehen. Irgendetwas war in Perugia vorgefallen, das die Stadt in Aufruhr zu versetzen schien. Immer wieder wurde ein Bild einer jungen Studentin eingeblendet, welche in irgendeinem Verhältnis zur Bar zu stehen schien. Josephine begriff das Handlungsgerüst nur bruchweise, doch nach und nach fügten sich die Puzzleteile zusammen, bis sie bleich und mit zitternden Händen den Fernseher ausschaltete. Die Frau auf dem Bild wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Gemäss ersten Ermittlungen wurde sie in der Nacht auf heute kaltblütig ermordet. Sie musste ihre Nachfolgerin in der Bar gewesen sein, dachte Josephine und konnte nicht leugnen, dass die junge Frau auf dem Bild verblüffende Ähnlichkeiten mit ihr hatte. Josephine räumte abwesend und wie gelähmt die Küche auf, packte ihre Sachen, legte dem Vermieter den Schlüssel unter die Fussmatte und fuhr mit dem nächstbesten Zug zurück in ihre Heimat. Sie wusste, sie brauchte ein paar ruhige Wochen in den Bergen, um zu vergessen. Und Italienisch konnte man ja schliesslich auch in der Migros Klubschule lernen.

19

te heraus. Dabei fiel ihr Feuerzeug ungewollt zu Boden und als sie es aufheben wollte, vernahm sie etwas, das ihr die Haare im Nacken zu Berge stehen liess. Es waren Schritte. Nicht diejenigen eines Betrunkenen oder eines Menschen, welcher schnell an sein Ziel gelangen wollte. Es war eher ein Schlurfen, das genau jetzt zu stoppen schien, als sie sich bücken musste.


RePHlexIonen Freie Schreiberin

Als ich das Studium an der PHZH anfing, war ich glücklich: Ein neuer Lebensabschnitt hatte für mich begonnen und ich hatte das Gefühl unabhängiger von meinen Eltern zu sein, auch wenn ich noch bei ihnen wohnte. Ich hatte mich darauf gefreut, neue Menschen kennenzulernen, ein soziales Netz aufzubauen und mich in einer neuen Umgebung neu zu entdecken. Obwohl ich jeden Tag zwei Stunden von Haustür zu Haustür pendelte, startete ich stets mit einem Lächeln in den Tag und schmunzelte über die vielen grimmig dreinschauenden Menschen in den Zügen. Kurzum: Das Leben und die PH machten Spass! Und dann hat sich auf einmal etwas verändert. Ich hatte nicht so viel Glück in der Liebe und war auf Identitätssuche. Auf einmal hasste ich jeden Tag an der PH; fand die Module, die Dozenten, ja einfach alles scheisse. Mit der

Zeit habe ich mitbekommen, wie sich auch andere über die PH aufregten, über das System und die Dozierenden lästerten – das geht jetzt schon seit drei Jahren so. Vor Kurzem ist mir aber etwas bewusst geworden, was meine Einstellung zur PH verändert hat. Meine Haltung ihr gegenüber hat sich nämlich ständig meiner Lebenssituation angepasst: War ich glücklich, ging ich gerne zur PH. War ich jedoch traurig und gereizt, fand ich alles an der PH scheisse und war mit nichts zufrieden. Natürlich hat die PH ihre Fehler, aber genauso habe ich sie auch – wir alle. Ich weiss nicht, wie’s bei euch ist, aber ich bin mir sicher, dass der „Hass“ auf das PH-System nicht nur mit der PH selbst zu tun hat, sondern auch mit uns, unserem Gemüt, unserer Lebenssituation. Deswegen habe ich beschlossen, glücklich zu sein und glücklich zu bleiben. So macht auch die PH mehr Spass.

20


DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT Bewusst hören

Wie hörst du Musik? Gibt es Momente, in denen du der Musik die alleinige Aufmerksamkeit schenkst? Und dabei meine ich nicht unter der Dusche, beim Online-Shoppen oder beim Leistungsnachweis-Schreiben. Wenn ja, was bedeuten dir solche

Momente? Wenn nein, wieso nicht? Ist dir die Zeit zu kostbar oder findest du reines Musikhören vielleicht ein wenig langweilig? Für mich ist bewusstes Musikhören womöglich die erfüllendste Musse und schönste Nebensache der Welt. Es kommt der Art einen Film zu schauen sehr nahe, ausser dass ich meine Augen oft schliesse, um mich besser auf das akustische Erlebnis einlassen zu können. So wird Musik mehr als nur der Soundtrack zu meinem Leben. Sie befindet sich nicht mehr im Hintergrund und kann als künstlerisches Objekt betrachtet und untersucht werden. Dann ist Musikhören nicht etwas Passives, sondern höchst aktiv. In diesem Moment fühle ich mich losgelöst von meinem Körper. Je nach Musikstück ist es ein blendender Sonnenaufgang, ein sanftes Erwachen, die stürmische See, ein überraschender Sommerregen, ein Spaziergang im Schnee oder einfach ein Gefühl der Zufriedenheit. Dies ist die emotionale Ebene. Die Ebene der Entspannung, Meditation, Regeneration, Heilung und Psychohygiene. Nicht ohne Grund gibt es Musiktherapie. Bei der zweiten Ebene – der von mir sogenannten sinnlichen Ebene – geht es nur um das Wahrnehmen der akustischen Signale und Frequenzen. Ich geniesse die Möglichkeit, die Augen mal zu schliessen und mich nur auf die Stimulation der Ohrmuscheln und die damit empfundene Wahrnehmung zu konzentrieren. Studien haben gezeigt, dass beim Musikhören die gleichen Areale für Belohnung im Gehirn aktiv sind, wie die für gutes Essen und Sex. Dann gibt es auch noch die intellektuelle Ebene, bei der es um die Analyse der Musik und des Songs geht. Ich untersuche etwa die Songstruktur, Rolle der Instrumente, Bedeutung und Aussage des Textes oder künstlerische Absichten des Interpreten. Dieses bewusste Hören ist nur eine Art Musik zu geniessen. So kann auch Tanzen ein sehr nahes und körperliches Erleben sein. Da ich dich jedoch auffordern will,

Simon Heiniger

öfter bewusst Musik zu hören, habe ich eine Liste mit Punkten erstellt, die mir persönlich den Müssiggang erleichtern, in der Hoffnung, dass sie vielleicht auch dich vermehrt zu erhöhtem Musikgenuss führen können: • Handy ausschalten. • An einem Ort hören, an dem du nicht gestört werden kannst. • Im Schneidersitz hören. Mönche wissen es schon lange: Die Sitzposition, in der man am längsten bequem sitzen kann und aufmerksam ist. • Durch wiederholtes Hören kann Komplexität erkannt werden. • Bezahlen erhöht die Wertschätzung für Musik. • Nicht unter dem Einfluss narkotischer Mittel. Sie können zwar das Erlebnis verstärken/erweitern, das Empfundene ist aber weniger klar und geht wieder vergessen. • Es braucht Konzentration und kann auch anstrengend sein. • Es gibt keine „Guilty Pleasures“. Ja, sogar Schlager dürfen gehört werden. • Höre Radiohead nicht, weil es angeblich die beste zeitgenössische Band ist, sondern weil es dir gefällt. Und wenn es das nicht tut, dann lass es. Zum Abschluss bleibt aber nur eines: Höre Musik!

21

Wie wir Musik hören, verändert sich ständig. In der Zeitung ist zu lesen, dass die Verkaufszahlen von Alben sinken und Streaming-Anbieter sich steigender Beliebtheit erfreuen. Datenträger wie schwarze Vinyl-Scheiben und glitzernde Compact Discs sind nur noch etwas für Liebhaber und Sammler oder wenn man Mami das neue Album von Adele zum Geburtstag schenkt. Meist konsumieren wir Musik direkt von der Cloud wie z.B. bei Spotify oder SoundCloud, vom Videoportal YouTube – welch Ironie! – oder als Lieferung vom Piratenschiff. Obwohl wir immer weniger Musik kaufen, hören wir mehr Musik denn je. Doch verändert sich dabei auch die Bedeutung, die Musik für uns hat? Wenn man hundert Personen dazu befragen würde, so würde wahrscheinlich jeder etwas anderes sagen. Für die einen ist sie Ausdruck eines Lebensstils und zutiefst persönlich, für die anderen ein Stimmungsmacher oder eine Ablenkung und manchmal auch alles zusammen. Sie löst bei uns Gefühle aus und gerade deshalb hat sie auch eine Funktion. Wir brauchen Musik dazu, um uns in eine Laune zu versetzen, Stimmung zu erzeugen. Sei es nun im Klub, bei einem Date, an einem Sommerabend am See, an einem Festival oder Konzert. Musik löst in uns Emotionen aus und davon machen wir bewusst Gebrauch. Auch in der Werbung (Konditionierung) und Einkaufshäusern (Mood Management) wird sie gebraucht, um uns zu beeinflussen. Sie umgibt uns ständig und doch geniesst sie selten unsere volle Aufmerksamkeit. Meist findet daneben noch eine andere Tätigkeit statt, wie Autofahren, Essen, Sprechen, SMS-Schreiben, Kaffeetrinken oder Zeitunglesen.


FÜR

von Aisha Green

NE U L I N G E So, jetzt seid ihr also hier. Während ihr diese Zeitung durchblättert, befindet ihr euch vielleicht gerade alleine in einem Zimmer und wartet darauf, dass die Veranstaltung beginnt, während alle Raucherinnen und Raucher draussen noch die letzten Minuten der Pause ausnützen. Hier bereits ein erster kurzer Einschub an unsere rauchende Leserschaft: Unser PH-Campus mag zwar schön anzusehen sein, hat aber, neben den Fenstern, die sich nicht öffnen lassen, einen grossen Makel: die Gebäude sind so angerichtet, dass es auf dem Campusplatz fast immer windet. Auch wenn es auf der restlichen Welt absolut windstill ist. Nehmt also, wenn ihr euch eine wohlverdiente Pausenzigarette gönnen möchtet, am besten immer eure Jacke mit. Oder vielleicht lest ihr diesen Artikel, während ihr in einer AV-Stunde sitzt. Wenn dem so ist, bereut ihr wahrscheinlich gerade, dass ihr euer Mittagsdate abgesagt habt - „Well i ha no AV-Stund“ – und euch jetzt aber gerade aufgefallen ist, dass die Anwesenheit bei diesen Allgemeinen Veranstaltungen gar nicht kontrolliert wird. Aber lasst euch davon nicht in Versuchung führen, diesen Mittagsveranstaltungen nicht beizuwohnen. Sonst verbringt ihr nämlich euer Studium damit, Informationen nachzurennen, die ihr verpasst habt oder bekommt Mails von der Kanzlei, weil ihr euch nicht rechtzeitig für Dinge angemeldet habt, von denen ihr gar nicht wusstet, dass es sie gibt. Glaubt mir, ich weiss wovon ich spreche. Anders als diese AV-Stunden verlangen die meisten Module, die ihr besuchen werdet, eine Präsenz von mindestens 80%. Das heisst, ihr dürft zwei Mal fehlen. Egal, ob der Grund dafür eine schwere Bronchitis oder der Geburtstag der besten Freundin ist. Hier ist aber etwas Vorsicht geboten. Je nachdem, wer die dozierende Person in einem Modul ist, wird sie auf euer Mail, in dem ihr euch freundlich aber bestimmt von einer Veranstaltung abmeldet, mit einer Kompensationsarbeit reagieren. Die Dozierenden dürfen von euch für diese zwei gefehlten

Unterrichtseinheiten, welche ja im Rahmen der 80% Anwesenheitspflicht liegen, aber keine Nacharbeit verlangen. Wenn ihr sonst aber den Veranstaltungen beiwohnt, dann gibt es noch etwas anderes, das die Dozenten und Dozentinnen von euch verlangen: ganz viele teure Bücher. Damit ihr aber euer schmales Studi-Portemonnaie schonen könnt, um euch am Donnerstag an der Therabierbar oder dem Kafi Schnauz eins, zwei oder gar sechs Getränke leisten zu können, solltet ihr die Bücher nicht immer gleich kaufen. Ihr könnt sie euch entweder in der PH-Bibliothek ausleihen oder ihr schaut sie euch online unter www.stud.phzh.ch (Dienstleistungen/Bibliothek/E-Ressourcen) an. Und wenn ihr den Laptop schon aufgestartet und mit dem Internet verbunden habt, dann schaut euch doch gerade auch noch die Ilias-Plattform „meh Freiziit“ an. Hier findet ihr Leistungsnachweise, Zusammenfassungen und ganz viele andere Dokumente, die von euren Mitstudenten zur Verfügung gestellt wurden, damit ihr ein bisschen weniger Arbeit und dafür, eben, ein bisschen Meh Freiziit habt. Ganz wichtig: Dozenten haben auf diese Plattform keinen Zugriff! Apropos Computer: Ihr werdet zum Teil sogenannte Lernobjekte lösen müssen. Da diese ziemlich viel Zeit benötigen, wird manch einer versucht sein, das Lernobjekt möglichst schnell und oberflächlich durchzuklicken. Was ihr aber dazu wissen müsst: obwohl ihr als Studierende selbst nicht seht, wie viel Zeit ihr in die Arbeit investiert habt, werden bei einigen Lernobjekten eure aufgewendete Zeit den Dozenten übermittelt. Wer jetzt nur schon nach dem Durchlesen dieses Artikels viereckige Augen hat, der nimmt sich am besten seine Campuscard, die gleichzeitig als ASVZ-Karte fungiert, lädt sich das ASVZ-App herunter, sucht sich eines der unzähligen kostenlosen Sportangebote aus und geht den Frust rausschwitzen.

22


von Régis Ecklin

Kreuzworträtsel

RÄTSEL

1. Angst vor Palindromen 2. Gr. Siegesgöttin 3. Erstes geklontes Schaf 4. Längster Tunnel weltweit 5. Mächtiger als das Schwert 6. Wertvollste Marke 7. Überlebt jeden Autounfall 8. Klettverschluss 9. Hans Frehners Lieblingsserie 10. Kleinster Kanton (Fläche) 11. Meist benutztes Wort weltweit 12. Hauptstadt von Honduras

Sudoku

Lösung Sudoku

23

Lösung Kreuzworträtsel 1. Eibohphobie 2. Nike 3. Dolly 4. Gotthard 5. Feder 6. Google 7. Graham 8. Velcro 9. Simpsons 10. BS 11. O.K. 12. Tegucigalpa Lösungswort: Kernkraft


DR. PHLEX Es plagt dich PH-Kummer? Du kannst dich nicht mehr konzentrieren? Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren!

Lieber Dr. Phlex Ich bin neu hier an der PH und es fällt mir ein bisschen schwer, was hier die Dos and Don’ts sind, also was ich sicher vermeiden sollte und was ich möglichst einhalten müsste... kannst du mir da weiterhelfen? Annabelle Hendrike Nungslos, 19, HS 16

Liebe Hendrikabelle, kein Problem, ich helfe gern. Als erstes solltest du wissen, dass nicht alle hier Freunde von Anglizismen sind. Sätze angereichert mit „Dos and Don’ts“ und so also eher spärlich säen. Dann gibt es auch Personen, die mit Pleonasmen gerne abrechnen. Also wenn du uns bereits mit einem Anglizismus belästigst, dann erkläre ihn doch bitte nicht im nächsten Nebensatz, wir verstehen dich auch so. Aber darüber hinaus möchte ich trotzdem noch deine Frage beantworten, liebe Anndrike. Was du grundsätzlich vermeiden solltest, ist Folgendes: Versuche möglichst nie vom Regelstudiengang abzuweichen, denn wenig begangene Pfade sind an der PH mit viel aufwändigem Gestrüpp versehen. Passiert es dir doch einmal, dass du in Schwierigkeiten gerätst, dann informiere dich, wer für dein Problemchen zuständig ist und sprich mit der Person am Telefon oder geh gleich vorbei, wenn es sich einrichten lässt. Per Mail wirst du oft nicht glücklich werden - soviel ist sicher. Melde dich für Abschlussprüfungen bis zum Anmeldeschluss an. Klingt einfach, ist aber auch immer wieder die Ursache für Umwege und Ärger. Plagiarisiere lediglich deine eigenen Gedanken, jedoch nur wenn du sie noch nicht veröffentlicht hast, aber dann nennt man das eigentlich Schreiben. Und naja ansonsten: Sei nett zu deinen Mitmenschen, freue dich über dein Studium und deine Mitstudierenden, nimm an der TheraBierBar teil, probiere neue Dinge im ASVZ aus, übernachte einmal im Fahrradkeller, besuche die erste AV-Stunde und entscheide dann, ob es sich je wieder lohnt, häng dich rein, sei zuverlässig in Gruppenarbeiten, habe Spass, lies die Bestimmung zu den Präsenzregelungen, versuch dich mit den Dozenten gut zu stellen und dokumentiere so viel du kannst, denn das wird dein Portfolio dir danken. Ich hoffe, ich konnte dir damit helfen. Mit freundlichsten Grüssen grüsst Dr. Phlex

24


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.