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Die Stimmeder Lehrpersonen
Zürcher
Lehrerinnen- und Lehrerverband
Impressum
Ausgabe: RePHlex Nr. 50, 10. Juni 2024, Auflage: 1000
Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich; vs@phzh.ch
Druck: Merkur Zeitungsdruck AG, Gaswerkstrasse 56,4900 Langenthal
Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073 8090 Zürich; rephlex@vs.phzh.ch
Redaktionsleitung: Luis Hernandez, Sarah Lyons
Redaktion: Adriana Lienerst-Saez, Elena Küng, Luis Hernandez, Maria-Grazia Jud, Mascha Baldauf, Roy Toirac, Sarah Lyons, Theofano Iliadis
Titelbild: Roy Toirac
Illustrationen: Maria-Grazia Jud, Theofano Iliadis
Layout: Roy Toirac
Inserieren: vs@phzh.ch - Einsendeschluss Ausgabe 51: 1. November 2024
Inhaltsverzeichnis
Die
50er Jahre
Weisst du schon, wie es vor 70 Jahren war?
50 Survival Tipps, die euch das Studieren an der PH leichter und schöner machen.
Portraitiert
Die
Studienpreise 2024
Hol dir den Preis und gewinne 1000 Franken ! Eingabeschluss 12. Juli 2024
Teil 2
Revival of RePHlex
Alle Mitwirkenden in der Geschichte der RePHlex
Revival of RePHlex Wie alles begann...
Veränderungen
Short PH-News Stubä
Kontrovers „Zwei Lebenswelten“ vs. „Vielfältige Lebenswelten“
Lehrerinnen früher – heute
Ein Kind anziehen? Im Ernst?!
Legendär
Pinocchio an der PH nackte Legenden Beichtstuhlmomente
Best of... Kolumnen Illus Memes Comics Dr. PHlex
Liebe Leserschaft
Die grosse 50 ist da! Was ist daran überhaupt so besonders? Was hat es mit der Zahl auf sich, dass immer ein Riesentheater darum gemacht wird?
Abschliessende Antworten darauf haben wir nicht, jedoch einige spannende Beiträge, die die Zahl 50 aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
Von Studierendenportraits, über die 50er Jahre zu 50 Tipps für ein Studium an der PHZH ist im ersten Teil der Ausgabe alles zu finden, was mit der Zahl 50 zu tun hat.
Zum zweiten Teil dieser Ausgabe: Wer sich in der RePHlex wieder mehr PH-Bezüge, Memes, Lustiges, Tipps, Portraits etc. gewünscht hat, ist hier genau richtig. Wir präsentieren euch: Revival of RePHlex – das Beste aus den letzten 49 Ausgaben, handerlesen und kuratiert vom RePHlex-Team.
Von der revolutionären ersten Ausgabe, über die legendäre Ü18Ausgabe, die sexistische Ausgabe, über die der Tagesanzeiger berichtete, bis hin zur „stark politisierenden“ letzten Ausgabe: Für die 50. Ausgabe haben wir alle Ausgaben der RePHlex studiert, durchgeschaut und das Beste für euch rausgepickt wiederbelebt.
In diesem Sinne viel Spass mit der Jubliäumsausgabe der RePHlex!
50er Jahre
Die 50er Jahre - was kommt einem da als erstes in den Sinn? Bei mir ist es auf jeden Fall die ikonische Kollektion von Christian Dior (welche nach der Kriegszeit in den 40er Jahren die Mode wieder aus dem Winterschlaf weckte) Marylin Monroe und der „Rock n Roll“. Für die «Crypto Bros» unter uns ist es womöglich der Wirtschaftsaufschwung und für die Intellektuellen und Gelehrten womöglich der kalte Krieg oder der Beginn der Dekolonisation. Das wichtigste und grösste Wunder der 50er Jahre, eine förmliche Bereicherung, welche unsere Welt grundlegend veränderte, ist wohl aber der Toast Hawaii.
Ja, ja, in den 50er Jahren geschahen einige Dinge, welche wir noch heute spüren, oder lieber vergessen wollen, wie zum Beispiel der Aufstieg des Schlagers: Neben der Currywurst entstanden nämlich auch erstmals richtige Friedens- und Frauenbewegungen - Letzteres erreichte uns Schweizer:innen leider erst in den 70er Jahren - welche die darauffolgenden Jahrzehnte formten und ausmachten. Kommen wir zur Sache. Ich weiss doch ganz genau, worüber ihr angehenden Lehrpersonen am allerliebsten lesen, wollt: Die Schule in den 50er Jahren. Überraschenderweise hatten die Lehrpersonen bereits mit gleichen Problemen zu kämpfen, wie wir es heute tun: schwierige Kinder, noch schwierigere Eltern, teilweise chaotische Strukturen und Überforderung des Lehrpersonals. In Basel beispielsweise sassen in den 50er Jahren bis zu 50 Kinder in einem Klassenzimmer, mit einer Lehrperson. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen war in einem so vollen Raum wenig Platz übrig. Früher war wohl doch nicht alles besser… gäll, Oma!
Die grossen Klassengrössen haben wir unter anderem den etlichen Grossfamilien der damaligen Zeit zu verdankenmeine Grossmutter zum Beispiel hatte 14 Geschwister. Damals waren solche Grossfamilien noch üblich, denn: Viele Kinder = bessere Versorgung für die Familie, wenn die Älteren dann schon arbeiten gingen, kam mehr Geld ins Haus. Bevor diese aber arbeiten konnten, hatten Lehrpersonen mit ihnen zu kämpfen. Für Disziplin und Ordnung nutzten sie folgende Mittel: Eine „Schelle“ oder einen Schlag auf die Finger war die bevorzugte Bestrafungsmethode unserer Vorgänger. Von meiner Grossmutter weiss ich, dass auch Linkshänder:innen in der Schule nicht weit kamen: Wer mit der linken Hand schrieb, musste sich auf rechts umgewöhnen und bekam eine Strafe bei Missachtung dieser willkürlichen Regel. So viel zu
Heterogenität…
In den 50er Jahren gab es für die Schweizer:innen aber noch ein viel grösseres „Problem“ als die Linkshänder:innen Einwanderung.
Spass beiseite. Italiener stellten für Lehrpersonen eine weitere Herausforderung dar, oder eben nicht. DaZ oder ähnliches gab es damals noch nicht, die Kinder gingen in die Regelschule und wenn sie Glück hatten, erhielten sie von ihren Lehrpersonen während Pausen ein paar Minuten Deutschunterricht. Andere Lehrpersonen ignorierten die Hürden der zugewanderten Schüler:innen vollständig.
Zahlreiche Kinder zugewanderter Eltern konnten aber nicht mal eine Regelschule besuchen. Eigentlich durften sie nicht mal in der Schweiz sein. Schuld war der damals noch existierende A-Ausweis, mit dem die Familienzusammenführung nicht gestattet war. Einige Eltern mussten ihre Kinder deshalb in ihrer Heimat lassen, andere konnten eine Trennung nicht verkraften und brachten ihre Kleinen illegal mit. Diese mussten sich dann in Schränken verstecken und sich möglichst unbemerkbar machen. Glücklicherweise gab es etliche Polizeibeamt:innen, welche, machten diese „illegalen“ Kinder Lärm, beide Augen zudrückten und die Familien nicht meldeten.
Die Aussicht auf eine Schulbildung wurde durch den A-Ausweis verdeckt. Glücklicherweise aber gab es auch damals Menschen, welche sich für die Kinder einsetzten: In der Französischschweiz wurden erstmals „illegale“ «Klassen für Illegale Kinder» und später Schulen gegründet, welche dank Spenden eingewanderten Kindern eine Bildung, Kultur, ärztliche Versorgung und ein Sozialleben ermöglichten. Dies leider aber erst um 1971, letzteres erst anfangs der 80er Jahren. Noch später führte die UNO-Kinderrechtskonvention ein ausdrückliches Recht auf kostenlose Schulbildung für alle ein. 1997 wurde dieses Recht in der Schweiz ratifiziert, der A-Ausweis wurde aber erst 2002 abgeschafft. Wer sich für dieses Thema interessiert, für die/denjenigen gibt es ein Museum in „La Chaux-de-Fonds“ in Neuenburg, welches sich den „illegalen“ Schüler:innen der 50-80er Jahren widmet.
Noch heute erkennt man die Spuren der damals Eingewanderten Italiener:innen: Ein Pastarestaurant setzt mit dem Namen ‘Tschingg’, ein Begriff, welcher rassistische Wurzeln trägt und von den Schweizer:innen gerne genutzt wurde, ein Zeichen gegen diese Diskriminierung und ehrt die damaligen Einwander:innen, welche so hart für ihren rechtmässigen Platz in der ach-so-neutralen Schweiz kämpfen mussten.
die euch das Studieren an der PH leichter und schöner machen:
2. ‘Meh Freiziit’ nutzen
1. Karte validieren (in der Mensa können einige sehr genau aufs Datum schauen)
3. Konzentriert euch auf die LNW’s die euch was bringen
4. Big Laugegipfeli aus dem Coop
5. Immer ein Mate ready haben
6. Mate im Coop ist viel billiger als in der Mensa
7. An die TheraBierBar gehen
8. Nach der PH in der Rio Bar ein Bier an der Sonne geniessen 9. Genügend warme Kleidung gegen den ständigen Wind
10. Ein Mobilitätssemester machen!!!
11. Ältere Studis nach Notizen und sonstigem fragen
12. Macht euch keinen Druck, ihr besteht eh!
13. Viel vikarisieren, bringt Geld, Erfahrung und macht Spass
14. Spiele für die langen Mittage mitnehmen
15. Oder im Sommer einen Sprung ins Letten machen
16. ASVZ Angebot nutzen
17. Mittagessen am Fluss
18. Wahlmodule schon von Anfang an machen
19. Selbst Zmittag mitnehmen (Mensa wird immer teurer)
20. In den Chor gehen
21. Bei der TBB vor 22:00 nochmal aufs Klo gehen
22. Im Velokeller hat es auch Kästchen
23. In möglichst viele Vik-Chats gehen
24. Bei der RePHlex mitmachen
25. Die RePHlex lesen
26. Vorallem Ausgabe 49!
27. Ab 16:00 gibt’s Prozente bei den Mensa-Kiosks
28. Bei der Sportnacht mitmachen
29. Die Mensastempelkarte nutzen
30. Gratis Agenda vom VS holen
31. Die Folien und alles andere der Vorlesungen immer herunterladen
32. Ladegeräte können in der Medienausleihe geholt werden
33. Drucker installieren
34. Gummistiefel für NMG
35. Spielesammlung erstellen von allen Spielen aus den Modulen
36. Kopfhörer immer dabei haben
37. Eine Kaffeemaschine in der Mensa hat auch laktosefreie Milch
38. Bib-Crush für spannendere Bib-Tage haben
39. Dozi-Crush für spannendere Vorlesungen haben
40. Too good to go benutzen
41. Dozierende googlen – wird immer was gefunden
42. Ausgang nach der TBB
43. Schulen im eigenen Umfeld anfragen, wegen Viks
44. Alle Folien der AV-Stunden sind online ;)
45. Im Sommer chillen auf dem Kasernenareal
46. Summergarte hat gutes Essen, gute Bar und viel Platz
47. In der Bibliothek hat es Betten
48. Ins Skilager gehen
49. Nicht alle Tipps die ihr herausfindet mit allen teilen, lohnt sich auch Dinge selbst geniessen zu können
50. Sei nett zu den Dozis, kann sein, dass sie eine Diplomprüfung abnehmen!
Portraitiert
Blerina, Primarstufe H23
Was ist das letzte Jubiläum, dass du gefeiert hast?
Von meinem Fussballverein – 120 Jahre FC Winterthur.
Was kommt dir bei der Zahl 50 in den Sinn?
Die Hälfte von 100, 50 Prozent.
Wie stellst du dir dein Leben mit 50 vor?
Einiges gelassener als mein Leben jetzt hoffentlich. Dass ich einen Job gefunden habe, der mir Spass macht, der hoffentlich immer noch mit dem zu tun, was ich jetzt mache. Ich stell es mir schön vor.
Wie würdest du eine Klasse mit 50 Kinder unterrichten?
Wahrscheinlich gar nicht. Mit sehr wenig Stimme, nach sehr kurzer Zeit.
Tash, Primarstufe Vollzeit H23
Was ist das letzte Jubiläum, dass du gefeiert hast?
Vor kurzem hat meine ganze Familie gefeiert, dass meine Grosseltern vor 60 Jahren von Tibet in die Schweiz geflüchtet sind.
Was kommt dir bei der Zahl 50 in den Sinn?
„Fifty-fifty“
Wie stellst du dir dein Leben mit 50 vor?
Ich glaube, ich werde mit 50 immer noch arbeitstätig sein. Aber ich stell mir das Leben ein bisschen entspannter vor.
Wie würdest du eine Klasse mit 50 Kinder unterrichten?
Erstmals müssten alle jeden Tag ein Namensschild aufstellen. Bei 50 Schüler:innen würde es lange gehen, bis ich alle Namen könnte, denn ich habe schon Mühe bei meiner neuen Klasse mit nur 22 Schüler:innen. Und sonst würde ich sie wahrscheinlich in kleinere Gruppen aufteilen müssen.
Rya, Primarstufe H23
Was ist das letzte Jubiläum, dass du gefeiert hast?
Das letzte Jubiläum war mein zwanzigster Geburtstag vor zwei Jahren. Riesenfete.
Was kommt dir bei der Zahl 50 in den Sinn?
Meine Eltern, da sie im fünfziger Bereich sind. Die Hälfte von 100.
Wie stellst du dir dein Leben mit 50 vor?
Hoffentlich bin ich angekommen und kann mich mit dem «Altwerden» auseinandersetzen und bin nicht so am struggeln wie meine Eltern oder andere Menschen mit 50. Ich weiss nicht, ob ich noch Lehrerin sein werde mit 50. Aber gerne irgendwo im Grünen, eine «herzige» Altbauwohnung.
Wie würdest du eine Klasse mit 50 Kinder unterrichten?
Mit ganz viel Strukturierung. Viel neue Autorität und Unterstützung von anderen Menschen, also von zwei bis drei Klassenassistenzen.
Michi, Sekundar H20
Was ist das letzte Jubiläum, dass du gefeiert hast?
Irgendein Geburtstag.
Was kommt dir bei der Zahl 50 in den Sinn?
Das Alter meiner Eltern.
Wie stellst du dir dein Leben mit 50 vor? Ich bin am Unterrichten und habe meinen «shit together».
Wie würdest du eine Klasse mit 50 Kinder unterrichten?
Wahrscheinlich gar nicht, ich würde wahrscheinlich gehen, wenn sie mir 50 Kinder in die Klasse setzen.
Willkommen zur Wall Of Fame mit allen Mitwirkenden der RePhlex vom Jahr 2011 bis heute. 102 Personen. 13 Jahre. 50 Ausgaben.
Adriana Lienert-Saéz, Alain Strebel, Alessia Geisshüsler, Annina Fehlmann, Annina Gutsmann, Annina Gutmann, Anina Widmer, Betül Gündogdu, Carole Hug, Céline Haag, Chiara Profeta, Claudine Birbaum, Claude Curty, Daia von Planta, Daniela Sigrist, David Schaufelberger, Denis Maurer, Denise Tepe, Diego Scapin, Dorina Kista, Elena Küng, Endrit Sula, Fabiana Lara Oechslin, Gabriela Huber-Mayer, Gabriel Mateos Sanchez, Gaétan Surber, Gino Egli, Gioia Rodriguez, Hüseyin Ucmak, Indrani Sinha-Ray, Ivan Suta, Jelena Bosiokovic, Judith Leumann, Julia Bärtschi, Julia Gut, Julia Rietze, Juri Egger, Katharina Weber, Katja Voinova, Kinga Carp, Laura Roth, Lea Bärtschi, Lea Hedinger, Lea Imhof, Lisa Rebmann, Loreena Buchli, Luis Hernandez, Lukas Bärlocher, Lukas Kindler, Lukas Lippert, Madeleine Levy, Manuel Wirth, Manuela Moll, Marcel Freuler, Marlen Clemenz, Marta Ribeiro, Mascha Baldauf, Martin Urscheler, Matthias Wachter, Matt Philpott, Michelle Speck, Mirijana Marcovic, Miro Müller, Nathalie Hug, Nicolas Schmid, Oriana Iseli, Patrick Schmid, Peter Suter, Régis Ecklin, Remo Storchenegger, Riccardo Geuggis, Robin Reber, Roman Balzarini, Roman Isotton, Roman Marxer, Roy Toirac, Sabrina Fehr, Samuel Gossner, Samuel Schäfer, Sangita Hapuarachchi, Sarah Lyons, Sevda Nahomy, Sharon Ben Ishay, Simon Baur, Simon Göldi, Simon Heiniger, Simon Zürcher, Simone Huber, Suana Ruch, Svenja Dempwolf, Tabea Lindauer, Teresa Dressler, Theofano Iliadis, Tobias Hiller, Valentina Botic, Vera Honegger, Vera Kobler, Whitney Huber, Yasemin San
Revival of RePHlex
Du liest gerade die 50. RePHlex-Ausgabe. Vielleicht bist du schon lange genug an der PH, um die eine oder andere der letzten Ausgaben gelesen zu haben. Doch was ist eigentlich mit der allerersten Ausgabe? Und allen danach? Wir erzählen’s euch mal...
Mit der allerersten Ausgabe im Jahr 2010 gründeten Mirjana Markovic, Simone Huber und Rahel Germann die erste und einzige Studierendenzeitung der pädagogischen Hochschule Zürich. Der Grund dafür war die grosse Unzufriedenheit, die unter den Studierenden damals herrschte. Die grossen Themen waren damals die untauglichen Fragen der B&E, die Präsenzregelung und die mangelnde Wertschätzung seitens PH. Irgendwie kommen mir diese Gesprächsthemen bekannt vor... die PH scheint zwar gefühlt alle zwei Jahre die Aufteilung der Praktika und den Aufbau des Studiums zu verändern, aber im Grossen und Ganzen sind die Probleme heute dieselben wie die vor 14 Jahren. Und genau wie heute motzten auch damals die meisten Studierenden einfach darüber, wie doof die PH ist, doch bei der Hochschulleitung gemeldet hat sich niemand wirklich. Ausser eben diese drei revolutionslustigen Frauen, die ein Kommunikationsrohr für die Studierenden schaffen wollten. Eine Möglichkeit, durch die sie endlich ernstgenommen werden, kritisieren und provozieren können und „den Status-Quo ändern“ können.
Eine Gruppe Menschen, die unzufrieden ist mit den herrschenden Bedingungen und sich wehrt, indem sie von sich hören lässt... klingt ziemlich politisch. Und genau das war es auch! Regelmässig erschien nun eine Zeitung, in der kritisiert wurde, was der Studierendenschaft noch nicht passte. Natürlich wechselte die Leitung der RePHlex regelmässsig, die Gründerinnen waren
schliesslich nicht ewig immatrikuliert und machten irgendwann vermutlich auch ihren Abschluss. Wer die RePHlex leitet, bestimmt mit dem Redaktionsteam deren Inhalt. Somit veränderte sich die RePhlex auch inhaltlich über die Jahre hinweg regelmässig.
Zwischenzeitlich war daher also Schluss mit PH-kritischen Inhalten. Im Jahr 2023, als die RePHlex unter einer neuen Leitung wieder vehementer gegen die Institution schoss, kam es zu Uneinigkeiten darüber, was die RePHlex eigentlich soll und darf und wofür sie da ist. Die Diskussion darüber spitzte sich zu, als die Ausgabe 49 zurückgezogen wurde, weil sie „zu politisierend und politisch einseitig“ war.
Die RePHlex, die einst als Sprachrohr für die Unzufriedenheit der Studierenden gegründet wurde, wurde 14 Jahre später dafür bemängelt, dass sie die PH kritisierte und zu politisch war. Was wohl die Gründerinnen dazu sagen würden?
Mittlerweile haben sich die Diskussionen gelegt. Die RePHlex wird sich in den nächsten Jahren weiterhin unter neuen Leitungen und Redaktionsmitgliedern verändern, genau wie es der Wandel der Zeit für sie vorgesehen hat.
Bis dahin präsentieren wir euch zuerst aber noch all das, was vor dieser Ausgabe war: das Lustigste, Kontroverseste und Legendärste aus den letzten 49 Ausgaben! Viel Spass beim Lesen!
Einige Beispiele aus «Wisst ihr schon?» von 2013:
…dass die Zürcher Skateszene unseren Campusplatz entdeckt hat?
Das hat sich inzwischen etwas gelegt, ab und zu kommen einzelne Skater:innen auf den Platz, aber um Skater zu beobachten, würde ich eher andere Orte in Zürich empfehlen.
…dass es mindestens ein:e Tagi-Spion:in an der PH hat?
Ich glaube diese Person hat abgschlossen und keinen Schritt mehr an die PH gemacht. Es gäbe sicher Dinge an der PH, die spannend für den Tagesanzeiger wären.
...dass die VS Ruheräume für Studis erkämpfen will? Wir sagen: «Go for it!”
Naja, in der Bibliothek hat es zwar zwei Betten, was jedoch nicht eine übergrosse Zahl ist für die rund 3‘900 Studierenden. Und nun auch noch das fehlende «Wohnzimmer». (siehe Text Stubä)
Und nun noch ein paar „Wisst ihr schon?“ von 2024:
…dass es im LAA Ruheräume mit Aussicht über Zürich für Dozierende gibt?
…dass die PH eine neue Website hat?
…dass die RePHlex motivierte Schreiber:innen braucht? Und das auch bezahlt wird?
…dass zum Rektor gerufen wird, wenn man zwei Mal beim Essen in Modulräumen erwischt wurde?
…dass der neue Studiengang keine Diplomprüfungen und in 2 Jahren auch keine Präsenzpflicht mehr hat?
…dass KUST keine Präsenzpflicht hat?
Die «Stubä»
wie sie 2013 in der 9. Ausgabe der RePHlex genannt wurde, wurde nun 10 Jahre später den Studierenden wieder genommen.
Damals hat sich die VS stark eingesetzt, dass es einen Raum für Studierende gibt. Die Idee des Raums war, dass es einen Ort gibt, der sich ausschliesslich dem «gemütlichen Aufenthalt und Beisammensein widmet».
Viele Studis liebten es, ihre freie Zeit zwischen Modulen, davor oder danach im Aufenthaltsraum der PH zu verbringen. Ob geschwatzt, genappt oder Pinpong gespielt wurde, die Stimmung war immer gut. Über den Mittag war das «Wohnzimmer» immer voll und alle genossen die bequemen Sofas. Immer wieder konnte leises Schnarchen am Nachmittag wahrgenommen werden. Oder lautes Fluchen von den Verlierer:innen am Pingpongtisch. Es entstanden Freund:innenschaften ausserhalb der Module und auch Kontakte zu Studierenden aus anderen Jahrgängen konnten entstehen.
Doch dies hat nun ein Ende. Nach den Sommerferien war der Raum ausgeräumt und die Möglichkeiten Zeit zu verbringen, Mittag zu essen und eigenes Essen mit zunehmen und dies an einem warmen Ort zu essen, beschränken sich nun noch mehr.
Aufgewirbelt wurde die PH mit unserer Ausgabe nicht zum ersten Mal: Auch ein Artikel aus der 26. Ausgabe sorgte für viele kritische Stimmen, welche in der 27. Ausgabe von unseren Vorgängern zu unserem Glück herausgepickt und publiziert wurden.
Zwei
Lebenswelten
Ohne fachliches Grundwissen, dafür mit missionarischem Anspruch, wollen uns Sozial- und Humanwissenschaftler weismachen, Männer und Frauen seien hinsichtlich Begabung, Interessen und Verhalten gleich. Höchste Zeit, dass biologischer Sachverstand in die Diskussion einfliesst.
Text Régis Ecklin
Fotos Marta Ribeiro und Simon Heiniger
Sie organisieren sich in Glaubensgemeinschaften, die «Diversity_Gender» und «Gender Studies» heissen, und predigen die Gleichheit der Geschlechter. Mit der Unbeirrbarkeit von Bekehrten treiben sie die Verbreitung dieses Dogmas an Hochschulen und Universitäten voran. Faktenschwäche wird mit Meinungsstärke wettgemacht. Die Wissenschaft wird nicht bemüht, denn diese hassen sie wie das Tor zur Unterwelt.
Zwei Geschlechter – zwei Körper
Bei den Sportprüfungen an der PH unterstehen Männer und Frauen unterschiedlichen Notenskalen. Den ersten Unterschied zwischen Adam und Eva hat man also sogar in der Kathedrale der Gender-Ideologie anerkannt. Männer sind in der Regel grösser, stärker und schneller. Diese Unterschiede sind nicht konstruiert oder anerzogen, sondern dem Genmaterial und der unterschiedlichen Verteilung der Hormone geschuldet. Androgene, männliche Sexualhormone, begünstigen Muskelaufbau und Aggressivität. Und davon hat der Mann rund zehnmal mehr.
Zwei Geschlechter – zwei Gehirne
Untersuchungen des Psychologen Simon Baron-Cohen von der Universität in Cambridge haben gezeigt: Bereits im Kleinkindalter werden Geschlechterunterschiede bemerkbar. Zeigt man Säuglingen das Bild eines menschlichen Gesichts und ein Mobile, tendieren die Mädchen zum Gesicht, während Buben ihre Aufmerksamkeit dem technischen Gebilde schenken. So wie sich Körper von Männern und Frauen unterscheiden, unterscheiden sich auch ihre Gehirne.
Personenbezogenheit der Frauen und Objektbezogenheit der Männer sind bis ins Erwachsenenalter zu beobachten. Frauen bevorzugen Berufe mit unmittelbar persönlichem Kontakt und wählen öfter soziale Berufe wie Lehrerin, Krankenschwester und Coiffeuse, während Männer die Ausbildung zum Ingenieur, Schreiner und Automechaniker vorziehen. Und das trotz diverser Programme, die Männer an die PH und Frauen an die ETH bringen wollen. In Skandinavien und den USA sind ähnliche Vorhaben schon grandios gescheitert. Ein Vermögen wurde investiert, um Frauen für naturwissenschaftliche Fächer zu gewinnen, doch die Frauen entschieden sich weiterhin für frauentypische Berufe. Eigenständig, eigenwillig und geleitet von ihren Vorlieben und Interessen. Der norwegische Soziologe Harald Eia kommentiert das Ergebnis wie folgt: «Mädchen finden technische Berufe nicht unweiblich. Sie haben auch keine Angst davor, als Mann zu gelten. Sie finden sie einfach langweilig.»
Die auseinanderklaffenden Neigungen und Begabungen von Mann und Frau erklärt die Forschung mit der Tatsache, dass Empathie und Systematik in der gleichen Region des Hirns hervorgerufen werden und in Konkurrenz zueinander stehen.
Dass Frauen im Durchschnitt feinfühliger und sozial geschickter sind als Männer, hat zur Folge, dass sie Gesichter und Emotionen besser lesen können. Fähigkeiten, die bei der Kindererziehung nicht unwichtig sind. Sie haben generell eine höhere Wahrnehmungsgeschwindigkeit, sie sind kommunikativ begabter, drücken sich flüssiger und
Im Kritisierten Artikel handelt es sich dabei um einen sehr allgemeinen Vergleich von Mann und Frau. Dass das bei uns nicht gut ankommt, war doch eigentlich vorhersehbar. Sogar ich, ein Fan von Kontroversität, finde diesen Artikel unpassend und kann verstehen, weshalb er für so viel Empörung gesorgt hat. Die Reaktionen auf den Artikel fand ich aber äusserst amüsant und spannend, weshalb ich dann genau solche unpassenden Artikel eben wieder wichtig finde, sonst würde ja niemand die Rephlex lesen, geschweige denn kommentieren und die Stimmen der Leserschaft höre ich eigentlich sehr gerne. Kontroversität geht aber besser.
variantenreicher aus und lernen Sprachen schneller. Auch der Befund, dass Mädchen mehr lesen als Jungen, lässt sich damit erklären, dass sie sich stärker für Personen, Geschichten und Schicksale interessieren.
In der Schule sind Mädchen den Knaben in Sprachen oft überlegen, während die Jungen ihre Stärken in den Naturwissenschaften verorten. Ihr Talent liegt nämlich im Systematisieren. Sie haben ein differenzierteres Zahlenverständnis und ein ausgeprägteres räumliches Vorstellungsvermögen, was sich in den IQ-Tests niederschlägt. Dort erzielen Männer im Schnitt zwei Punkte mehr als Frauen. Das erklärt auch, warum knapp 90% aller Autisten männlich sind. Sie sind laut Simon Baron-Cohen so etwas wie Supermänner. Sie sind mit typisch männlichen Eigenschaften wie klar strukturierter Analysefähigkeiten und Zahlenaffinität maximal ausgestattet, während sie beim Erkennen von Gesichtern, Lesen von Emotionen und weiteren zwischenmenschlichen Angelegenheiten grosse Mühe bekunden.
Noch ein Gedanke apart: Würde die verbreitete Vorstellung stimmen, wonach Männer- und Frauengehirne austauschbar und das Geschlecht anerzogen sei, würde man Transsexuellen die Existenz absprechen. Transsexuelle sind per Definition Männer mit Frauenhirnen oder umgekehrt.
Zwei Geschlechter – zwei Charaktere
Die unterschiedlichen Hormone rufen auch unterschiedliche Charakterzüge hervor. Männer sind kompetitiver als Frauen, weshalb sie mehr Kaderstellen besetzen. Frauen haben oft andere Ansprüche an den Beruf. Wie in der Familie müssen auch im Büro die Beziehungen gut sein. Harmonie im Team ist den meisten Frauen mehr wert als der Chefposten, der einen höheren Lohn verspricht, aber gleichzeitig mehr Konkurrenz, offene Machtkämpfe und Reibereien beinhaltet. Die meisten Männer wiederum stören sich weniger an Hackordnungen, Auseinandersetzungen oder daran, dass sie jemand nicht mag. Und das blüht jeder strebsamen Person auf ihrem Weg nach oben. Aus diesem Grund ist der politisch immer wieder geäusserte Wunsch nach Frauenquoten in Kaderpositionen absurd. Mehr noch: Er offenbart eine paternalistische Haltung gegenüber Frauen, denen man den Wunsch nach einem Chefposten zuschreibt, aber die Fähigkeit, ihn ohne politische Schützenhilfe zu erreichen, abspricht. Mehr Sexismus geht nicht. Zudem zeigt er die Verlogenheit der ganzen Bewegung: In der Kanalreinigung will man keine Frauenquote, auf klimatisierten Teppichetagen, wo frau mit High Heels und Bluse herumstolzieren kann, schon.
Zwei Geschlechter – zwei Dispositionen
Männliche Föten sind bereits in frühem Zustand der Embryonalentwicklung höheren Dosen von Testosteron ausgesetzt. Das mache Knaben ein Leben lang streit- und risikofreudiger, bilanziert der Evolutionsbiologe Axel Meyer. Das gesunde Mass an Zurückhaltung ist bei Frauen aus einem einfachen evolutionsbedingten Grund stärker aus-
geprägt: Für die Frau als körperlich schwächeres Geschlecht ist die Welt gefährlicher. Die kleinere Risikolust ist daher ein Schutzmechanismus für das fragilere, aber auch wertvollere Geschlecht. Da Frauen nur eine begrenzte Zahl von Nachkömmlingen bekommen können, hängt das Fortbestehen unserer Art wesentlich stärker von ihnen ab.
Männer hingegen tendieren aufgrund ihrer erhöhten Impulsivität und Risikobereitschaft grundsätzlich stärker zum Extrem. Nobelpreisträger und Massenmörder sind in der Regel Männer, so wie auch die Liste der erfolgreichsten Unternehmer ebenso von Männern dominiert wird wie jene der Langzeitarbeitslosen, Alkoholiker, Obdachlosen und Selbstmörder. Gleiches gilt in der Bildung: Die Sekundarstufen B und C sind genauso männlich dominiert wie die Doktorwürde und die Professuren.
Zwei Geschlechter – zwei Vorlieben Männer sind fasziniert von Formen, Frauen von Charakteren. Darum hat die Frau in erster Linie schön zu sein, um als begehrenswert zu gelten, während Männer durch Charakterstärke bestechen müssen. Ein moderner Aphorismus besagt: Weil sich Männer in das Aussehen verlieben, schminken sich Frauen und da für Frauen das Gesagte zählt, lügen Männer. Grundsätzlich gilt: Unterschiede ziehen sich an. Der Partner soll möglichst viel von dem in die Beziehung hineinbringen, was man selbst nicht hat. Der biologische Grund ist folgender: Je vielfältiger das Genmaterial der Eltern, desto ausgeprägter sind Immunkräfte und intellektuelle Leistungsfähigkeit der Nachkommen. In den Augen der Männer ist die ideale Frau also hübsch. Sie zeichnet sich obendrein durch Fürsorglichkeit und diplomatisches Geschick aus – also das, was Männer in viel kleinerem Ausmass besitzen. Der Frau als schutz- und familienorientiertes Geschlecht ist beim Mann Stärke und Durchsetzungsfähigkeit wichtig. So genannte Bad Boys, also Rüpel, Schelme und Revolutionäre, üben auf viele Frauen eine besonders starke Anziehungskraft aus. Diese ist darauf zurückzuführen, dass rücksichtsloses Verhalten mit Selbstbestimmtheit und somit der Fähigkeit, die Frau zu beschützen, assoziiert wird. Zudem ist die Frau vom unangepassten Verhalten des Bad Boys fasziniert. Er weckt in ihr nicht selten den Wunsch, ihn zu ändern, ihn zu verbessern, ihn zu erziehen – wie ein Kind. Männer ohne Ecken und Kanten sind bereits fertig erzogen. Die Frau fühlt sich weniger gebraucht.
Zwei Geschlechter – ein Team Wer behauptet, Mann sei Frau und Frau sei Mann, suhlt sich in einer Lebenslüge. Die Frau wäre nichts anderes als ein mickriger Mann und der Mann eine unvernünftige Frau. Frauen und Männer haben gewöhnlich verschiedene Interessen und Stärken. Versuchen wir also nicht, aus Frauen bessere Männer und umgekehrt zu machen, sondern akzeptieren wir die Unterschiede und lernen voneinander.
Alexandra Ketsch weist den Autor des Artikels auf einer Doppelseite in ihrem Gastartikel geschmückt mit passend entspannenden Himmelsbildern schön in die Schranken. Dass das (ehemalige) RePHlex-Team reflexionsfähig ist, das freut mich. Was denkt ihr?
Ich kann euch vergewissern, dass sich derzeit keine sexistischen Autor:innen in unserem „linken Pack“ von einem Redaktionsteam (Bezeichnung eines,-r empörten Lesenden unserer letzten Ausgabe) befinden. <3 Danke nochmals für diesen Artikel, Alexandra Ketsch, du hautest diesen Autor wohl ziemlich aus den Socken.
Dieser Artikel sorgte sogar im Zimmer, in welchem wir für diese Ausgabe alle vorherigen Ausgaben druchwälzten, für Aufruhr, und startete eine lauwarme Diskussion unseres Teams mit aussenstehenden Personen, darüber, wie weit man als weibliche Lehrperson mit der Freizügigkeit gehen darf.
Dass dabei wieder darüber diskutiert wurde, was Frau alles machen darf und was nicht, ist ja irgendwie auch klar…
Natürlich haben wir als Lehrpersonen eine gewisse Vorbildsfunktion. Wie vorbildlich diese aber sein muss, darüber werden wir wohl für immer diskutieren. Meine Wenigkeit sagt: Jede:r soll machen was man will, solange man dahintersteht und niemanden damit verletzt (körperlich sowie mental). Was denkt ihr?
Naja, schöner Hintergedanke, aber: Hallo? Weshalb wird hier die Option gegeben, ein Kind anzuziehen?
In diesem Fall hätte eine erwachsene Person auch gereicht… erstens. Und zweitens, weshalb hat die männliche Person weniger Kleiderauswahl als die weibliche? Auch Männer dürfen Röcke und Kleider anziehen… Dass hier bloss ein T-Shirt und eine Hose zur Verfügung gestellt wurde, finde ich ein wenig langweilig. Das einzige für ihn vorgefertigte Outfit kommt mir ausserdem irgendwie bekannt vor. Russland hat gerade angerufen, sie wollen ihre traditionelle mittelalterliche Schützentracht zurück. Und zieht dem armen Mädchen doch bitte Höschen an… aber nochmals, weshalb gibt es hier die Option, ein Kind einzukleiden?
Die PH ist ein wilder Ort und wir sehen es als unsere Aufgabe, dass die PH-Legenden weiter überliefert werden.
Pinocchio an der PH
Nach einer wahren Begebenheiten
von Michelle SpeckDer Arbeitslose, der so tut, als hätte er einen Job, der scheinbar glückliche Familienvater, der heimlich seine Sexualität auslebt – so was kannte ich nur aus Hollywood-Filmen. Niemals hätte ich gedacht, selbst Zeugin eines solchen Doppellebens zu werden. Und das dazu noch an der PH!
Ein echter Junge
Ich lernte Sven (Name der Redaktion Bekannt) Anfang letzten Semesters kennen. Eine gemeinsame Kollegin stellte ihn mir vor. Er war aufgeschlossen, lustig und lästerte – wie jeder – gerne über die PH, die Module und den einen oder anderen Dozenten. Immer öfters sah ich ihn dann in den Pausen und verbrachte mit ihm und weiteren Kollegen einige Mittage. Er kannte sich bestens auf dem Campus aus und erzählte gerne die eine oder andere Anekdote über die Dozierenden. Ebenso berichtete er uns detailreich über seine anstehenden Arbeiten und Deadlines. Er erschien auch in einer Ausgabe der RePHlex, wodurch ich ihn besser kennenlernte. Gemeinsam mit anderen Mitstudierenden waren wir eine Gruppe, die auch gerne etwas unternahm und auf die ich mich verlassen konnte, wenn ich Schwierigkeiten hatte oder einfach nur Dampf ablassen wollte.
Als ich Probleme mit meiner Vikariatsklasse hatte, gab er mir Tipps und erzählte mir von seiner eigenen Praxiserfahrung. Er war ein guter Zuhörer und gab mir auch gute als auch weniger brauchbare Vorschläge. Als ich kurz vor den Weihnachtsferien von einer Schulleiterin angesprochen wurde, ob ich denn jemanden kenne, der im Sommer abschliessen würde, empfahl ich guten Gewissens Sven. Zu dieser Zeit äusserte eine Kollegin erstmals die Vermutung, dass mit Sven etwas nicht stimme, aber ich schenkte dem keine Aufmerksamkeit. In den Ferien schrieb er mir dann, dass es mit der freien Stelle leider nicht geklappt hatte. Dabei fiel mir auf, dass er den Namen der Schulleiterin immer wieder falsch schrieb, als er mir via Whatsapp über die Absage berichtete.
Das ist besser als jede Unterrichtssequenz zu Märchen und Legenden - versprochen! Einen Pinocchio hatte die PH zumindest schon mal und auch vor Nacktheit schreckt mensch nicht zurück.
Nach den Ferien kontaktierte ich ihn nochmals, da ich für die jetzige Ausgabe der RePHlex eigentlich ein anonymes Interview mit ihm über ein kontroverses Thema führen wollte. Wir trafen uns an einem Montag um 13 Uhr an der PH. Kurz vor dem Treffen erinnerte ich mich daran, dass Sven eigentlich im Gruppenchat geschrieben hatte, dass das Lernvikariat angefangen habe. Es kam mir komisch vor, dass er sich trotz Lernvik um diese Uhrzeit treffen wollte, aber ich dachte mir nichts dabei. Bevor wir das Interview starteten, beschwerte er sich ausgiebig über seine Mentorin, seine Vikariatsklasse und den Schulleiter. Die Art und Weise, wie er seine Erfahrungen des Lernviks schilderte, machten mich stutzig und während er weiter erzählte, suchte ich das erste Mal nach ihm im Personenverzeichnis des Studiwebs. Ich konnte ihn nicht finden und sprach ihn darauf an. Er meinte, dass er momentan Schwierigkeiten habe mit seiner E-Mail und dem Studiweb. Ich solle mir keine Sorgen machen. Gutgläubig wie ich bin, vertraute ich ihm.
Dennoch empfand ich das Bedürfnis, meinen Kollegen davon zu erzählen. Es stellte sich heraus, dass ich nicht die einzige war, die den Verdacht hegte, dass etwas nicht in Ordnung war. Die merkwürdigen Ereignisse häuften sich: Von der nicht funktionierenden E-Mail-Adresse hin bis zu den widersprüchlichen Angaben zu seinem Studium. Langsam dämmerte es uns, aber wir wollten uns sicher sein.
Lügen haben kurze Beine Aus verlässlicher Quelle erfuhren wir, dass Sven nie
an der PH Zürich eingeschrieben war. Er hatte uns ein halbes Jahr angelogen und wir wollten, dass er endlich ehrlich zu uns ist. Wir konfrontierten ihn und er gab nur so viel zu, wie wir ihm auch nachweisen konnten. Wir beliessen es dabei und wendeten uns von ihm ab. Im Nachhinein denke ich oft darüber nach. Auf der einen Seite fühlte ich mich ausgenutzt und war wütend. Ich weiss nicht mehr, wie ich ihn einschätzen soll. Was von den Dingen, die er erzählt hatte, hat er wirklich gemacht? War er vielleicht gefährlich? Auf der anderen Seite tat er mir leid und ich wollte ihm helfen. Nur wie? Wie kann man jemandem helfen, der in der Lage ist, so zu leben? Was für Auswirkungen haben die dauernde Nervosität und der Stress, die ein solches Doppelleben mit sich bringen? John Pachakis, ein Psychologe an der New Yorker Yeshiva-Universität, sagt dazu:
«Menschen mit einem geheimen Doppelleben fällt es schwer, zu definieren, wer sie sind; sie wissen nicht, wie ihre Mitmenschen auf ihre ganze Persönlichkeit reagieren würden. Der einzige Ausweg wäre dann, reinen Tisch zu machen. Tatsächlich scheint das den Gemüts- und Gesundheitszustand oft zu verbessern.»
Die Geschichte von Pinocchio lehrt uns, dass Lügen kurze Beine haben und man nur das bekommt was man möchte, wenn man auch ehrlich ist und zwischen gut und böse differenzieren kann. Pinocchios Lügen haben ihn davon abgehalten, ein echtes Kind zu werden. Svens Lügen halten ihn auch davon ab, ein echtes Leben zu führen.
Was magst du an dir besonders?
Ich mag meine offene Art.
Was würdest du gerne ändern?
Ich habe in der letzten Zeit meine Ziele vernachlässigt. Ich wäre gerne disziplinierter.
Was magst du an dir?
von Gabriel Mateos SánchezNackte Haut ist omnipräsent, aber nur in Perfektion. Das gilt sowohl für Musikvideos und Filme, als auch für Werbungen. Auf Instagram wird der Zeitgeist besonders deutlich: Auf Platz eins der erfolgreichsten Influencer rangiert Dan Bilzerian mit seiner Horde halbnackter Frauen. Auf Platz drei präsentiert Michelle Lewin ihren durchtrainierten Körper, dicht gefolgt von der abgemagerten Alexis Ren und Jen Selter. Kein Wunder sind 70% aller Frauen mit ihrem Körper unzufrieden und 50% der fünf- bis zwölfjährigen wollen abnehmen. Auch Meldungen über Jugendliche, die vermehrt zu Anabolika greifen, überraschen niemanden.
Diese Doppelseite sprciht für sich selbst. Leicht zu glauben, dass viel darüber spekuliert wurde, um wen es sich hier handelt. Waren es echt Personen aus dem Redaktionsteam? Oder doch ausgewählte Aussenstehende?
Der Zeitgeist verlangt nach Leistung und hat mittlerweile eine Eigendynamik ungesunden Ausmasses entwickelt. Skinny ist das neue gesund wie unzählige Webseiten behaupten. Darunter auch solche die Magersucht und Bulimie offensichtlich fördern. Unser Schönheitsideal wurde von den Medien völlig verzerrt – ein Prozess, dem wir machtlos gegenüberstehen. Nicht umsonst gehört die Schweiz im Pro-KopfVergleich zu den Spitzenreitern, was die Zahl der Schönheits-OPs anbelangt. 2013 legten sich 55‘000 SchweizerInnen für den perfekten Körper unters Messer. Deshalb geht es im 21. Jahrhundert nicht um die Frage, was wir schön finden, sondern vielmehr darum, was uns wichtig ist. Darum fragen wir dich: Was magst du an dir?
Was magst du an dir besonders?
Meinen
Durchhaltewillen: Wenn ich mir etwas in den Kopf setzte, dann bleibe ich so lange dran, bis ich mein Ziel erreiche.
Was würdest du gerne ändern?
Ich bin so ein Chaot! Ich wäre gerne organisierter, ordentlicher.
Auch Beichtstuhl-mässige Sex-Geständnisse sorgten in dieser Ausgabe für Aufregung!
Min dazumalige Fründ het mich mite Fründin vo sim beste Kolleg betroge, will ich no kei Sex han welle.
Ich kannte weder seinen Namen noch sein Alter. Wir spielten in einem Camp Rollenspiele und hatten während unserer «Rolle» Sex in seinem Zelt. Weiss heute noch nicht wer er ist.
Habe gesehen, wie 2 aus dem Behinderten-WC kamen und ziemlich rot im Gesicht waren. Kann nur ahnen was da war.
Eine wo da ade PH isch, hett mit 18ni e knapp 14 jährigi Fründin gha und au mit ihre Sex gha.
Mir sind ime Wellneshotel gsi. Mitte ide nacht hemmer eus in Whirlpool ufs dach gschliche und dete Sex gha, bis mir gmerkt hend dass eus dkamera ufnimmt. Schnell verschwinde bevor öper chunt.
Ich han en Schlüssel vom Schuelhus woni s‘P1 mache. Dete bini mal mit mim Date here, wo mir euses erste Sexdate gha hend.
Ade TBB hani mit einre umegmacht und woni denn kei Sex mit ihre ha welle, isch sie völlig usgrastet und hessig gsi.
Als Dialoger bini vonre alte Dame für 1200.- zum sex iglade worde.
Woni mit einre is Bett bin, het sie welle dassi sie würge. Ich han den halt eifach zuedruckt. Sie lebt no.
Ich han mal eini im Usgang kenneglehrt woni mit heigno ha. Da ich huerre bsoffe gsi bin, bini huerre schnell cho. Sie het denn gfunde «isch das alles gsi?» und isch gange.
Ähmm während de Therabierbar giz ja amigs so Aperos bim G001 – wer gschickt isch chan sich döt es tablar mit Prosecco stibitze –conclusion – Sex ufem behinderete WC
Also im LAA sind es paar vereinzelti Zimmer obe offe während de Lernphase: dUusicht über ganz Züri isch traumhaft und dTisch hend e ideali höchi zum «lerne»
Han innere Krise eine mit heigno, isch mr egal gsih wer, wie, wo, was... de sex isch nice gsih, weiss bis hütt net wer de siech gsih isch.
Der liebe Simon hat bei 17 Ausgaben (Ausgabe 18 bis Ausgabe 34) mitgemacht und uns mit seinen Kolumnen beglückt und ja, er war der Meister des Fachs! Witzig und extrem kreativ hat er es immer auf den Punkt gebracht.
Intimes Mobiltelefon
Das Mobiltelefon als Teil unseres Selbst
Letztens hat eine Freundin von mir ihr Smartphone verloren. Der Verlust löste eine kleine Krise aus. Alle Tätigkeiten mussten unterbrochen werden, um sich um die Situation kümmern zu können und das Handy wieder ausfindig zu machen. Es wurde herumtelefoniert und schliesslich fand es dann jemand in einem Unterrichtszimmer. Als kurz darauf das Handy wieder retourniert wurde, waren die Geister wieder beruhigt. Noch einmal Glück gehabt!
Sicher hattest du auch schon einmal diesen Schreck. Der kurze Schock, dein Mobiltelefon verloren zu haben.Wenn ich einen Raum oder den Zug verlasse, mache ich immer eine kurze Kontrolle, ob ich mein Handy oder mein Portemonnaie nicht liegen gelassen habe. Griff an die innere Brusttasche. Check. Griff an den linken, vorderen Hosensack. Check. Wenn ich dann mal ohne Smartphone unterwegs bin, habe ich das Gefühl, etwas fehlte.
Das Mobiltelefon scheint uns sehr wert voll zu sein. Einerseits hat dies sicher damit zu tun, dass das Mobiltelefon einen finanziellen Wert hat. Bei einem Verlust würde ich mir ein neues kaufen müssen. Müssen? Es gibt aber auch noch mehr als nur den finanziellen Wert. Seit du ein Mobiltelefon besitzt, wie oft war es nur eine Armlänge von dir entfernt?
Es gibt kein anderes Objekt wie das Mobiltelefon in deinem Leben. Es weiss wahrscheinlich mehr über dich, als du selbst. Wenn dich jemand vor die Wahl stellen würde, entweder deine Gedanken zu lesen oder dein Mo biltelefon zu durchforsten, welche Antwort würdest du geben? Unsere Erinnerungen sind nicht gerade prä zise. Wir vergessen so vieles. Weisst du noch, was du vor einem Monat am Wochenende gemacht hast? Dein Mobiltelefon wahrscheinlich schon. Seien es nun die Nachrich ten, die du an deine Freunde geschickt hast oder die Fotos vom Ausgang. Wenn man Zugriff auf dein Handy hätte, würde man es herausfinden können. Es gab vermutlich auch schon einmal den Mo ment, in dem du jemandem Fotos zeigen wolltest und die Person scrollte ein wenig zu weit und sah Fotos, die du ihr eigentlich nicht für sie gedacht waren. Durch das Mobiltelefon einer anderen Per son zu gehen, gilt als unhöflich. Das Mobiltelefon ist etwas Privates, etwas Intimes.
Für die meisten ist das Mobiltelefon ein integraler Bestandteil des Alltags. Kommunikation und soziale Kontakte stehen im Vordergrund. Heutzutage ist man zum Beispiel ohne WhatsApp schon von einem gewissen Teil der Kommunikation ausgeschlossen. So werden Hausaufgaben und organisatorische Fragen im Klassenchat besprochen. Aber das Smartphone übernimmt auch immer mehr andere Funktionen für uns. Neben der Kommunikation und Unterhaltung ist es schon unser Portemonnaie, mobile Bank, Ausweis oder Billett. Es erleichtert uns aber auch kognitiver Prozesse. Als Notizbuch, Agenda, Lexikon, Karte oder Suchmaschine dient es auch immer mehr als Erinnerungshilfe und Denkstütze. Fähigkeiten, die man nicht mehr braucht oder trainiert, gehen verloren. Wir geben Aufgaben an das Mobiltelefon ab. Es übernimmt in bestimmten Situationen die Rolle unseres Hirnes. Wäre dann die Behauptung, dass das Smartphone somit Teil unseres Selbst ist, so abwegig? Es ist ein Teil unserer Stimme, unseres Gedächtnisses und Hüter unserer Geheimnisse.
Wie siehst du dieser immer stärker werdenden Verbindung von Mensch und Maschine entgegen? Ein Techno-Optimist würde sagen, dass dies unsere Handlungsoptionen erweitern wird, uns befähigt Grösseres zu tun und wir uns als Gesellschaft mit Hilfe der Technik weiterentwickeln können. Die Gefahr an einem solchen Denken ist jedoch, dass wir uns in eine Abhängigkeit begeben. Wir würden unsere Formen zu Leben und zu Denken von einer Maschine, einem Ding, abhängig machen. Dies muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. In sehr vielen Bereichen sind wir auf Technik angewiesen. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Verbindung von Mensch und Mobiltelefon unsere persönliche Entwicklung stagnieren lässt und wir uns ihr unterwerfen. Können wir eine symbiotische Verbindung eingehen oder ist es ein Parasit, der schlussendlich unsere Gedanken knechtet?
Fragen, auf die ich leider keine Antwort habe. Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass das Mobiltelefon einen emotionalen Wert für uns hat und es ein Teil unserer Weise zu leben und zu denken ist. Mit diesem Bewusstsein sollten wir handeln und Entscheidungen treffen.
«Isch da no frei?»
von Simon HeinigerAls Kolumnist mit Ansprüchen habe ich mich bis jetzt immer davor gesträubt, über die öffentlichen Verkehrsmittel zu schreiben. Ich gebe nun dem Druck jedoch nach, anders sein zu wollen. Es scheint eine Art Übergangsritus zu sein, um als wahrer Kolumnist zu gelten. Doch ich will mich nicht über die ÖV beschweren – es gibt wohl nichts Langweiligeres. In ihnen findet das leben statt und so sind sie Ort für zahlreiche, spannende Beobachtungen. An dieser Stelle drei meiner Beobachtungen:
Extrem gierig
Wir alle kennen sie und haben uns schon über sie aufgeregt: die Einsteig-Drängler. Schon als der Zug stillsteht, haben sie sich eine Pole-Position vor der Zugtür erkämpft. Beim Hissen der Pneumatik zuckt ihr Vorderbein schon in Antizipation und als die Tür gefühlsmässig nur Millimeter offen steht, drücken sie sich schon an aussteigenden Fahrgästen vorbei, um sich einen möglichst guten Platz zu ergattern. Ihr Kopf streckt sich in die Höhe, wie ein Vogel schauen sie sich um und erfassen die Lage. Ist ein Ziel gesichtet, schreiten sie im Stechschritt den Gang hinunter. Seht das jetzt bitte nicht als Beschwerde. Ich mache hier lediglich Beobachtungen. Ausserdem habe ich es mir zur Freude gemacht, die Platz-Geier an ihren Platz zu verfolgen. Da angekommen, hängen sie meist mit gleichgültiger Mine in ihrem Sitz, als sässen sie schon ewig an diesem Ort und geben sich Mühe, ihr Abteil möglichst ausladend wirken zu lassen. Eine Tasche wird oft auch gebraucht, um den von sich beanspruchten Raum zu erweitern. Von dem lasse ich mich allerdings nicht abschrecken. So frage ich die Freundlichkeit wie eine Keule schwingend: «Isch da no frei?»
Pärchenstellungen
Es gibt zwei verschiedene Arten von Pärchen: Die einen sitzen im Viererabteil nebeneinander und die anderen sich gegenüber. Beim ersten Gedanken scheint das Gegenübersitzen distanzierter, da man sich ja schon rein körperlich weniger nah ist. Die Distanz ist gerade so weit, dass es schwierig wird, Zärtlichkeiten auszutauschen. Wenn man jedoch miteinander redet, schaut man sich vielleicht mehr in die Augen. Und was ist schon intimer, als sich in die Augen zu schauen? Das ist beim Nebeneinandersitzen aufgrund der Kopfstellung nur für kurze Zeit möglich. Was sagt nun die Platzierung im Viererabteil über ein Pärchen aus? Das wär mal eine spannende Studie.
Im Zug durchs Weltall Vor ein paar Wochen fuhr ich in einem Langstreckenzug, der plötzlich mit einem Ruck mitten in einem Tunnel Halt machte. Es war kurz vor dem Flughafen und der Zug war mit Pendlern, Gelegenheitsfahrern, Ausflüglern und Touristen gefüllt. Der unerwartete Halt löste ein leises Raunen bei den Fahrgästen aus und die einen begannen schon sich im Zug umzublicken und aus dem Fenster zu schauen, um eine Ursache oder irgendeinen Hinweis für das ausserordentliche Ste-
henbleiben zu finden. Hinzu kam, dass schon seit Zürich die Lüftungen ihre Aufgabe nicht erledigten. Wir sassen also alle zusammen in einem stickig heissen Zug in einem Tunnel, ohne die Möglichkeit aussteigen zu können. Dann geschah jedoch etwas, das ich noch selten so erlebt habe. Während sich die Leute mit einer Zeitung Luft zuwedelten und das Oberteil auf der Brust so nach vorne und zurück bewegten, gerieten die Leute miteinander ins Gespräch und im ganzen Zugwagen entwickelte sich eine spezielle Stimmung. Die einen regten sich auf, die anderen nahmen die Situation mit Humor, doch man fühlte sich irgendwie verbunden. Wir alle sassen in diesem Zug und teilten das gleiche Schicksal. Da kam mir in den Sinn, dass die Erde ja eigentlich auch ein Zug ist und unsere Situation nicht ganz unähnlich. Wir düsen alle zusammen mit einem Gefährt auf einem geraden Pfad durchs Weltall. Die Lüftung haben wir kaputt gemacht und es wird immer heisser. Dabei können wir nicht einfach aussteigen, sondern müssen uns unseren Problemen gemeinsam stellen. Dass wir auf diesem Stein durchs Weltall flitzen, verbindet uns doch. Manchmal wünschte ich mir, wir würden uns mehr auf diese Verbundenheit fokussieren.
Es war einmal, vor langer Zeit, ein Doktor PHlex, ganz gescheit. Witzig, lustig und geschickt, verpasste er den PH-Studis gerne mal nen’ Schlag ins Gesicht.
Dr. PHlex
Es plagt dich PH-Kummer?
Du kannst dich nicht konzentrieren?
Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren!
Lieber Dr. Phlex
In meinem Freundeskreis beschäftigen wir uns schon länger mit der veganen Lebenseinstellung. Bei einer unserer »Radiesli – Pausen” waren wir uns uneinig bei der Frage auf: »Schlucken oder Spucken Veganer?” An der letzten Therabierbar lernte ich eine junge, sympathische Frau kennen. Wir führten eine sehr spannende Unterhaltung. Sie erwähnte nebenbei, dass sie vegan ist. Ich habe mich bei dem Gedanken ertappt, ob es bei der veganen Sexualität auch Einschränkungen gibt. Ich kann deswegen kein Auge mehr zu tun. Es raubt mir den Schlaf. Bitte hilf mir Dr. Phlex. Ist es ethisch und moralisch vertretbar menschliche Flüssigkeiten wie zum Beispiel, Speichel oder Sperma zu schlucken? Ich schätze die Offenheit der PH-ler für die Aufklärung dieser sehr belastenden Frage. Wir freuen uns, die Antwort in der nächsten Publikation der Rephlex zu lesen.
Liebe Grüsse PHna
Liebe PHna
mein Unterricht .de
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Info: Bibliothek
Eine wahrhaftig essentielle Frage die du da aufwirfst. Ich, Dr. Phlex, fragte mich jedoch beim Lesen deiner Nachricht, ob du wirklich aufgrund der Fragen oder eher wegen der jungen, sympathischen Frau von der TheraBierBar deines kostbaren Schlafes beraubt wurdest. Trotzdem möchte ich mich natürlich deiner Frage widmen. Ein Veganer isst nicht nur kein Fleisch, sondern empfindet in der Regel auch die Verarbeitung von Tieren und tierischen Produkten als etwas, worauf verzichtet werden müsste. Würde man menschliche Sekrete zu tierischen Produkten zählen, wäre in der Folge bereits deren Zutage-Fördern problematisch. Eine laufende Nase und der damit verbundene Proteinverlust wären dann verwerflich und man würde Veganer daran erkennen, dass sie ständig die Nasen hochzögen. Sex würde indes komplett flach fallen. Wenn man es also als das betrachtet, was es ist, nämlich menschliches und nicht tierisches Produkt könnte man entweder, im Falle des Schluckens, dem Gedanken verfallen, dass kannibalistische Sexualpraktiken vollzogen werden oder beim Spucken der Zerstörung menschlichen Potentials nachtrauern. Beides hat mit Veganismus herzlich wenig zu tun. Mein Rat an dich ist deshalb folgender: Starte eine Erhebung. Du scheinst ja bereits eine vegane Community zu haben, bei welcher du mit deiner Untersuchung beginnen könntest. Falls du dich dazu durchringen würdest, liebe PHna, würde ich des Weiteren davon abraten, besagte sympathische junge Dame an der nächsten Therabierbar mit deinem Gedankengang zu belästigen. Obwohl wir im Zeitalter des sexuellen Aufgeklärtseins leben, heisst das nicht, dass überall mit Geschlechtsteilen und deren Sekreten gewirbelt werden sollte. Es freut niemanden, wenn sich bereits beim ersten Gespräch der Hauptgedanke um Sex dreht. Frag sie lieber nach ihrer Leidenschaft. Und erst wenn sie dir, wie es ja Veganer selten lassen können, die volle Vracht veganer Veisheit vermitteln versucht, verrätst du ihr deine Vrage veganer Unvissenheit zu deren Sexualpraktiken. Dass sie dann dein Rüebli nicht kriegen wird, ist ja wohl beiden klar, es gibt nur wenig Öderes, als zum vünvhundertstenmal über die bösen Vleischvresser invormiert zu verden und wie sie der Velten Ende herbeivühren, vird ihnen nicht bald Einhalt geboten. Viva la Veggielution.
Dein Dr. PHlex
P.S.: Veganismus ist wie ein Penis. Es ist okey einen zu haben, aber er muss nicht der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Nachdem ich mir all die Ratschläge vom, leider pensionierten, Dr. PHlex durchgelesen habe, muss ich schon sagen, ein bisschen fehlt er mir in den aktuellen Ausgaben. Die Leser:innen konnten ihre Anliegen einschicken und bekamen dann eine fesche Antwort - ob er wohl mit Bravo’s «Dr. Sommer» in Kontakt war? Obschon ich mir vorstellen kann, dass der geschätzte Doktor wohl manch unzufriedenstellende Diagnosen erteilte, bin ich mir sicher, dass auch Ihr, geehrte Leserschaft, an seinen immer ehrlichen Kundgebungen Gefallen finden werdet. Keine Frage war ihm zu vulgär, kein Blatt nahm er vor den Mund. Also, ihr Lieben, keine Angst, hier kommen die Best-Ofs unseres Lieblingsarzt’s:
DR. PHLEX
Es plagt dich PH-Kummer? Du kannst dich nicht mehr konzentrieren? Nicht zögern: Dr. PHlex konsultieren!
Lieber Dr. PHlex
Ich hatte gestern einen schlimmen Streit mit meinem Freund. Mit der besten Absicht habe ich ihm vom tollen E-Mail über die gendergerechte Sprache erzählt, das wir letzten Monat bekommen haben. Anstatt sich für mich zu freuen, wurde er aber zum Berserker. Ohne dem Protokoll der Ich-Botschaften zu folgen, teilte er mir mit, es heisse im Fall „die E-Mail“ und nicht „das E-Mail“. Ich habe ihn noch nie so ausser sich erlebt. Er griff zum verbalen Zweihänder und behauptete, sogar im Duden stehe „die E-Mail“. Ich kenne dieses Buch nicht, ich dachte bisher immer, alles sei richtig, solange man es begründen könne. Mit dem gereizten Gesichtsausdruck eines von den Leistungen seiner Schüler dauerenttäuschten Lehrers gab er mir schliesslich zu verstehen, dass selbst Dozierende, die sprachlich unfehlbar seien, von „einer E-Mail“ sprächen. Ich habe dann eine paradoxe Intervention gestartet und begonnen, den Titelsong der Teletubbies vorzusingen, aber nichts half. Was soll ich bloss tun?
Hoffnungsvoll grüsst Frida Adelwandsteiner
Bibliothek
- Multidisziplinär - Mehrsprachig - Arbeitsunterlagen
- Altersempfehlungen
- Wachsendes Angebot (auch bzgl. Schweiz)
Zugriff von überall mit VPN/Passwort.
Details über die FWU-Mediathek auf unserer Webseite: http://tiny.phzh.ch/fwu-mediathek
Geschätzte Frida
Es war weise von dir, mich zu kontaktieren, schliesslich handelt es sich wirklich um ein brisantes Thema. Die oder das E-Mail. Alleine das Aussprechen dieser Frage ist in einigen Ländern waffenscheinpflichtig. Der Ursprung dieses Streits lässt sich zurückverfolgen bis in die embryonale Urform des Menschen. Er hat schon für mehr Zündstoff gesorgt als jeder Clásico. Die Dreyfus-Affäre war im Vergleich zur Causa E-Mail ein friedensstiftendes Gesprächsthema für Familien und Freunde. Es gibt keinen Scheidungsanwalt, der noch keinen E-Mail-Fall hatte. Er ist ein zeitloser Klassiker, der unter Linguisten den Super Bowl der Sprache darstellt. Jeder hat eine Meinung über das Geschlecht von E-Mail: weiblich oder sächlich – auf jeden Fall nicht nebensächlich. Dass dein Freund also wegen des E-Mails das Rad der Empörung geschlagen hat, wie du es in deiner Endzeitrhetorik anschaulich dargelegt hast, war zu erwarten. Zunächst solltest du eine ressourcenorientierte Problemanalyse durchführen. Kannst du dem Streit etwas Positives abgewinnen? Literaturnobelpreisträger und Staatsmann Winston Churchill würde meinen: „Wenn zwei Menschen immer wieder die gleichen Ansichten haben, ist einer von ihnen überflüssig“. Deine Situation ist also nicht aussichtslos. Kommen wir zur Sachanalyse: Das Bundesdeutsche Hochdeutsch meint klar „die E-Mail“, während das Schweizerhochdeutsch, das nicht weniger richtig als das deutsche oder das österreichische ist, klarstellt, dass man „das E-Mail“ sagt. Die Varietäten einer Sprache haben es in sich. Das amerikanische Englisch hat sich anders entwickelt als das britische und das australische, falsch ist es deswegen nicht geworden. Ähnlich verhält es sich mit dem Schweizer Hochdeutsch, das natürlich nicht mit unserer gesprochenen Sprache, dem Schweizerdeutsch, zu verwechseln ist. Versuche den Konflikt mit einem No Blame Approach zu lösen, kauf deinem Freund einen Schweizerhochdeutsch Duden, damit er sich in die unergründlichen Denkweisen des Homo Helveticus hineinversetzen kann, auf dass er eines Tages sogar Wörter wie „grillieren“, „parkieren“ und „benützen“ toleriert. Toleranz und ein offenes Ohr für die Gegenseite sind nämlich das Fundament einer Beziehung, oder wie die alten Römer meinten: Audiatur et altera pars.
Herzlichst dein Dr. PHlex
Dr. PHlex
Es plagt dich PH-Kummer?
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Sehr geehrter Herr Dr. PHlex
Man hört so viel über die Work-Life-Balance und wie man sich sein Leben ausgewogen gestalten soll. Schule, Arbeit, Freizeit, Beziehung, Spielsucht und Parties jeden Abend, alles muss ich unter einen Hut bringen! Mein grösstes Problem ist jedoch folgendes: Ich schaffe es einfach nicht, mich von meiner Portfolioarbeit loszureissen und meine Netflix-Serie fertig zu schauen. Langsam verliere ich den Anschluss.
Hoffnungsvoll deine Portia
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Meine liebe Portia
Work-Life-Balance ist in der Tat das A und O. Zwischen den mürrischen Dozenten, den besoffenen Partygängern, den für sich selbst Lorbeeren einheizenden Chefs und der Game-Community des Online-Casinos die richtige Mischung zu finden, und gleichzeitig den hohen Erwartungen der Familie und der Gesellschaft im Allgemeinen gerecht zu werden, ist das zu erstrebende Ziel. Dabei muss man sich nur gut genug anstellen. Den torkelnden Barbesuchern muss man eben schnell genug ausweichen. Tausend kleine Einsätze sind vertretbarer, als fünf grosse. Dozenten können nur dann Druck ausüben, wenn man tatsächlich im Unterricht erscheint. Und das Portfolio? „Meh Freiziit“, und das Problem ist gelöst, Jon Snow ahoi. Wer braucht denn da noch eine Beziehung? Das Sixpack und Daenerys Doppel-Ds sollten doch ausreichen, um sich selbst eine schöne Zeit zu gestalten. Und auch mich zieht es nun zurück zu meinem geliebten Tyrion.
Adios und viel Glück and don’t fuck it up!
Dr. PHlex
Dr. PHlex
Es plagt dich PH-Kummer?
Du kannst dich nicht konzentrieren?
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Liebi Frau Dr. Phlex
Ich hetti da e Frag zumene Gspräch wo ich letztens han derfe belausche im Bus. Zwei Jungs, so um die vierzäh, hend sich mit ihrne Yankees Chäppli und de überbewertete Bape Rucksäck es Wörterduell vo de andere Sorte glieferet.
«Bro, gömmer hüt fix no is Gym?»
«Save Pi, aber ich han no easy tensi Wädli.»
«Yo, no worries, machemer eifach es basic booty workout, das wär nice.»
«Easy, count me in.»
Erstens bin ich gottesfroh gsi, dass ich e Maske agha han zum mis Schmunzle verberge, zweitens han ich mich gfrögt was die Läuch imene Fitnesscenter mached und drittens hani fast Google Translate füregholt, will mich die Anglizisme schier überrollt hend.
Jetzt isch mini Frag: Wieviel Denglisch isch okay und ab wänn wird’s «cringe»?
Liebs Grüessli Frau Deepl
Liebi Frau Deepl
Safe han ich e Antwort uf Ihri Frag. Au mier isches actually scho waaay zu oft ufgfalle, dass anderi Lüt dezue tendieret, Fremdwörter i ihri Sätz izflechte.
Was mich recht oft nervt isch, dass die Wörter zum Teil völlig random sind und überhaupt nöd in Kontext passed. Also dass literally jede dritti Satz es «lol» dehinder hät isch ja wohl nöd nötig. Ich approve d’Idee, dass mer ide Schuel dene Kids sött bibringe, wie mer actually richtig Dütsch redet und eusne Wurzle im Schwizerdütsch chli
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