Residenztheater Spielzeitheft 2013/2014

Page 1

residenz theater


SPIEL ZEIT

20 www. residenztheater .de


13

14


unruhige träume

Illustrationen von

Jan Feindt

Louis-Ferdinand Céline, Oskar Maria Graf, Jakob vAn Hoddis, Hugo von Hofmannsthal, Miroslav Krleža, Erich Mühsam, Kurt Schwitters, William Shakespeare, Carl Sternheim, Stefan Zweig Texte von

geschichte von

Sebastian Huber


5

Es war ein grausamer Sommer. Eine kleine Ewigkeit ist vergangen seit diesem Münchner Sommer des Jahres 1913. Die ganze Stadt sprach von einer vermissten jungen Frau, Tochter einer Großindustriellenwitwe. Die Alte hatte sich neu verheiratet, und kurz nach der Hochzeit war ihre Tochter verschwunden.

Ich hatte ein kleines Büro in der Nähe des Viktualienmarktes und war eigentlich darauf spezialisiert, vermisste Personen ausfindig zu machen, aber ich hätte nicht im Traum daran gedacht, ausgerechnet diesen Fall zu bekommen …


31

Sturm

von

23

nov ——

okt ——

13

22

von Hans Christian Seite Andersen 23 Regie Samuel Weiss

R residenztheater C cuvilliéstheater

nov ——

13

Der Tag des Opritschniks

Louis-Ferdinand Seite Céline Regie Frank Castorf 20

nach Vladimir Sorokin Regie Kornél Mundruczó

nach

Seite 17

Die Schneekönigin r

!! uraufführung

r

Reise ans Ende der Nacht

r

13

M Marstall

Gerhart Hauptmann Seite 16 Yannis Houvardas

von Regie

!!

M

William Shakespeare Regie Gísli Örn GarÐarsson

Ratten

Thomas Jonigk Seite 15 Tina Lanik

von Regie

13

7 r

dez ——

13

14

dez ——

M

n

Seite 12

okt ——

Die

Hotel Capri

20 okt —— 13

Der

10

be

13 Sophokles/ Aischylos/Euripides Regie David Bösch

13 C

Orest nach

sep ——

ko m

20

ta

13

Ka

r

sep ——

+

14

Seite 22

13 C

Bunbury oder Von der Notwendigkeit, ernst zu sein

Der Vorname

von Matthieu Seite Delaporte 24 + Alexandre de la Patellière Regie Stephan Rottkamp

Oscar Wilde Marius von Mayenburg

von Regie

Seite

Repertoire 60 Kooperationen, Gastspiele, Einladungen Seite Junges Resi 72

+ Premiere Frühlings Erwachen! 15 MAI —— 14 (Live fast – die young)

Seite 71

Seite 27


18 r

jan ——

14

feb ——

Was ihr wollt

Eine Talkshow

Seite William Shakespeare 28 Regie Amélie Niermeyer

Heinrich Mann Barbara Weber

mär ——

Seite 33

von Regie

Carl Sternheim Tom Kühnel + Jürgen Kuttner

14

10

r

von Regie

Jean-Paul Sartre Seite Andrea Breth 44

!!

Mai ——

14

24 mai —— 14 r

Die !! Befristeten Musiktheater

26

Elias Canetti Nico Hümpel

jun ——

Seite 49

14

C FaustIn and

out

Elfriede Seite Jelinek 55 Regie Johan Simons von

Seite 34

14

Urteile

(AT)

Christine Seite Umpfenbach 47

von

M

C

nach Regie

apr ——

Ein dokumentarisches Theaterprojekt über die Opfer des NSU in München

M 19

7

14

(AT)

Die schmutzigen Hände Seite 35

feb ——

Aus dem bürgerlichen Heldenleben r

M 20

Die Jagd nach Liebe nach Regie

Milo Rau

von

14

feb ——

21

Hassreden

von

27

14

5

Faust von Johann Wolfgang Goethe Regie Martin Kušej

27

jun ——

!! Der

Clown Seite 50

14

Carlo Goldoni Herbert Fritsch

r

M

(AT)

14

von Nis-Momme Stockmann Regie Anne Lenk

jul ——

Seite 54

14

Marstallplan:

Trilogie der Sommerfrische von Regie

14

jun ——

Faust II

Seite 56

M

Seite 59


8Die Mutter verband mit dem

Verschwinden ihrer Tochter allerdings ganz eigene Sorgen.

ich glaube, meine tochter wĂźrde mich am liebsten umbringen.

das ist nur eine phase, meine gute.

wenn ich es ßberlebe — dann war es eine phase.


Sie erhoffte Trost von einem Priester und bekam stattdessen einen Rat, der sie verwundert haben musste, den sie aber gleichwohl befolgte.

ich tr채ume schlecht. und christian ist mir so gar keine st체tze.

er hat sogar vor meinem verstorbenen mann angst.

rufen sie leon robinson an. er ist erfahren, diskret und unterbesch채ftigt.

er kann ihnen sicher bei ihrer suche helfen.

9


10Christian handelte Waffen in großem Stil.

Wenn er wirklich Angst haben sollte, wie seine Frau sagte, war ihm das nicht anzumerken. Vielleicht fürchtete er aber tatsächlich nichts so sehr wie den Geist seines Vorgängers in Ehe und Konzern.

Wer? Witmann? die sitzung gewesen? bedingungen der holländischen regierung — wie ?


11

WAAS?! wegen der gewehrlieferung ja — vom aufsichtsrat akzeptiert?


12

R

re s ide n z theater

Orest 14

sep ——

13

nach Sophokles, Aischylos, gen. Seither wartet Tochter Elektra auf die Euripides Rückkehr ihres Bruders Orest, um mit ihm Übersetzung Georg Schneider Rache für den ermordeten Vater zu üben. Bearbeitung John von Düffel Nach dem Mord an Mutter und Stiefvater Regie David Bösch Bühne Falko Herold Kostüme Meentje Nielsen Musik Bernhard Mooshammer „Die Toten, Klytaimnestra, töten die Lebendigen!“ Im Mythos der Atriden folgt auf einen Kindsmord ein Mord am Gatten, der durch einen Muttermord gerächt wird. Auf den Muttermord folgt ein öffentlicher Prozess, der die Motive und Legitimation der einzelnen Gräuel gegeneinander wägt. John von Düffel hat die „Elektra“ des Sophokles mit den „Choephoren“ des Aischylos und „Orest“ von Euripides neu kombiniert. In seiner Version dieser mörderischen Familiengeschichte schwindet mit der Akkumulation an Tatmotiven die Legitimität rapide, die (Schein-) Logik der auf- und auseinander folgenden Taten führt in den Amok, in den Handlungsexzess. Paris hat des Menelaos Frau Helena geraubt und nach Troja entführt. Agamemnon hat seinem entehrten Bruder zu Hilfe eilen wollen und auf dem Weg in den Trojanischen Krieg für guten Wind seine eigene Tochter Iphigenie geopfert. Nach seiner Rückkehr hat seine Frau Klytaimnestra ihn mit Hilfe des Aigisthos im Bade erschla-

macht das Volk von Argos dem Geschwisterpaar den Prozess. Auch der gemeinsam mit Helena zurückgekehrte Menelaos ist nicht der erhoffte Fürsprecher, zu schwach ist seine eigene Position, zu stark sind seine machtpolitischen Interessen. Vom Volk zum Selbstmord verurteilt, ergreifen Elektra und Orest blindlings die Flucht nach vorne, nehmen Helena als Geisel, töten deren Tochter Hermione und setzen den Palast in Brand. Wenn die Tragödie ihrem Wesen nach Kritik am Tragischen selbst ist, an schuldhafter Verstrickung, an Handlungszwang und Zwangshandlungen, an der blinden Logik von Tat und Vergeltung, mithin also immer schon eine Idee von menschlicher Freiheit in sich trägt, dann verschärft sich die Frage nach individueller Schuld und möglichen Handlungsalternativen, also dem Utopischen menschlicher Freiheit unter dem götterlosen Himmel der Moderne in John von Düffels Neuerzählung noch. Dass David Bösch sich in München bisher ausschließlich einen Namen als Opernregisseur gemacht hat, ist eigentlich außergewöhnlich. In Berlin, Wien, Bochum, Essen und anderswo ist er hauptsächlich als Protagonist einer jüngeren Generation von Schauspielregisseuren bekannt.

„Die Sonne sinkt, Elektra, wir sind über die Zeit hinaus.“


Sie war tatsächlich zu mir gekommen. Normalerweise waren meine Klienten nicht annähernd so vermögend. Also zog ich es vor, einstweilen nicht mit ihr über Geld zu sprechen. Sie hatte ein Bild von ihrer Tochter, viel mehr wusste sie nicht über sie zu sagen.

sie müssen meine tochter finden.

machen sie sich keine sorgen.

ich muss wissen, wo sie ist. hat sie geschwister?

einen bruder, der schon lange nicht mehr lebt.

vielleicht hat sie sich auf die suche nach ihm gemacht.

nach all den jahren. sie hat an seinen tod nie geglaubt.

sie verschweigen mir etwas.


C d e n n d e r r e g e n, d e r r eg n e t j e g l i c h e n ta g.

Harry, wie immer an der Ecke der LindenstraĂ&#x;e, rezitierte aus alten Shakespeare-Ăœbersetzungen.

Ich hatte keine Ahnung, wo ich mit der Suche beginnen sollte.


Hotel Capri

C

c u v illié s theater

20 von Regie Bühne

sep ——

15

13

Thomas Jonigk Tina Lanik Stefan Hageneier

Hotel Capri, Zimmer Nummer elf. Auf den ersten Blick hat sich nichts verändert, obwohl Werner von Späth den Raum seit den 1960er Jahren nicht mehr betreten hat. Das billige Doppelbett, das schon damals veraltete Telefon mit Wählscheibe, der schäbige Wandschrank, alles ist noch da, alles hat überlebt, als hätten die letzten fünfzig Jahre nicht stattgefunden. Aber plötzlich steht eine ohne Punkt und Komma redende Frau vor ihm, die behauptet, Zimmer Nummer elf ebenfalls gebucht zu haben. Und die unter keinen Umständen bereit ist, den Raum zu verlassen. Egal, was Werner versucht, er wird sie nicht los. Zu seiner eigenen Überraschung bricht er plötzlich in Tränen aus, gesteht der Unbekannten, dass er seit Wochen nicht mehr geschlafen und mas-

sive Herzprobleme hat. Doch egal, was die unverhoffte Mitbewohnerin versucht, sie kann nicht in Erfahrung bringen, was dieser distinguierte, stilvolle ältere Herr in einer solchen Absteige zu suchen hat und warum er mit fortschreitender Zeit immer nervöser wird. Und plötzlich fliegen Fußbälle durch das Zimmer, das Radio spielt Musik aus einer längst vergangenen Zeit, und Werner sieht Menschen und Vorgänge, die vielleicht auf Nebenwirkungen seiner Medikamente zurückzuführen, vielleicht aber auch real sind … Für die Regisseurin Tina Lanik stellt „Hotel Capri“ bereits die dritte Auseinandersetzung mit dem Werk von Thomas Jonigk dar. Sie inszenierte die Uraufführung von „Hörst du mein heimliches Rufen“ (Schauspiel Frankfurt 2006) sowie „Diesseits“ (Cuvilliéstheater München 2009).

uraufführung

„Wenn das real ist, lass ich mich gerne als Wahnvorstellung bezeichnen.“


16

Die Ratten 10

von Regie Bühne Kostüme

Gerhart Hauptmann Yannis Houvardas Katrin Nottrodt Esther Bialas

„Habe ich wohl Talent zum Schauspieler?“, fragt Spitta Junior zum Entsetzen des Theaterdirektors Hassenreuter. Beide streiten um die alten und neuen Kunstkriterien und verfolgen mit geschäftstüchtigem Sinn die realen Konflikte und Widersprüche ihrer Zeit. Die unteren Schichten, die im „echten und engen“ Elend leben, wecken ihr Interesse. Es scheint fast, als „inszenierten“ sie, dass die verzweifelte Frau John dem polnischen Dienstmädchen das uneheliche Kind abschwatzt und als das ihre ausgibt. Der Direktor gratu-

R

re s ide n z theater

OKT ——

13

liert ihr mit großer Geste zur Geburt, und auch ihr in Hamburg schuftender Mann, der Maurerpolier John, ahnt nichts von dem Betrug. Doch das Dienstmädchen will ihr Kind zurück, und Frau John schiebt ihr das tote Kind der „asozialen“ Nachbarin Knobbe unter. Im Auftrag der John soll deren Bruder Bruno sie einschüchtern. Mit einem Fliederzweig steht er kurze Zeit später in Frau Johns sauberer Küchentür. Der griechische Regisseur Yannis Houvardas, bis Mai 2013 Künstlerischer Direktor des Nationaltheaters in Athen, inszeniert Hauptmanns 1911 uraufgeführtes Schauspiel über den schonungslosen Überlebenskampf ganz im Sinne des Autors „von ‚mimischer Ironie‘ durchdrungen“.

„Schön ist hässlich, hässlich ist schön, wichtig unwichtig und umgekehrt. Alles schwankt, alles ist doppelbödig, alles ist traurig und spaßhaft in einem Atem. Wer außer Hauptmann konnte so etwas erfinden.“ Siegfried Jacobson, Die Schaubühne 1916


17

Der Sturm 20 OKT —— 13 William Shakespeare Gísli Örn GarÐarsson Bühne Börkur Jònsson von Regie

Es beginnt mit einem Sturm – der keiner ist. Vielmehr ist das Unwetter, das ihr Boot zum Kentern bringt, eine magische Attacke Prosperos auf seine Widersacher: den Bruder und dessen Entourage, die ihn vom Thron in Mailand stürzten und ihm ein Leben auf einer Insel bescherten, wo er den Luftgeist Ariel und das Monster Caliban mit seinem Zauber beherrscht. Nun stehen sie alle im Bann Prosperos: die Gestrandeten, denen in Wahrheit kein Haar gekrümmt wurde, die Gefangenen, die wie Abbilder verkommener Söhne und Töchter ihr Leben fristen, und die schöne Miranda, die die Welt bislang nur durch die Augen Prosperos sah und auf einmal, da sie dem jungen Ferdinand gegenübersteht, eine „schöne, neue Welt“ entdeckt. Sie sind in einem Dasein der wachen Träume, sprechen schlafwandlerisch im tiefen

Schlaf. Ein Zustand, in dem „Qual, Wunder, Staunen und Entsetzen ganz Tür an Tür wohnen“. Doch was geschieht, wenn die Kraft des Alten nachlässt, der Zauber erschlafft und die Träume verschwinden? Der isländische Regisseur Gísli Örn Garðarsson ist Kopf des Theaterkollektivs Vesturport und widmete sich schon einmal den „unruhigen Träumen“ der Weltliteratur. Ende 2012 inszenierte er am Cuvilliéstheater Franz Kafkas „Die Verwandlung“.

M mar stall

„Seltsamer Zustand, das, zu schlafen mit weit offenen Augen.“


18

Nun hatte ich also ein Bild von der Vermissten, die auf ihre AngehĂśrigen so merkwĂźrdig bedrohlich wirkte. Heute weiĂ&#x; ich kaum noch, wie es aussah, aber damals war es mein einziger Anhaltspunkt. Ich begann es wahllos herumzuzeigen.


19

Es war noch keine Panik, aber doch eine ständige schwelende Unruhe; immer fühlten wir ein leises Unbehagen, wenn vom Balkan her die Schüsse knatterten.

Und an den Küsten — liest man — steigt die Flut.


20

R re s ide n z theater

Reise ans Ende der Nacht 31

okt ——

13

Louis-Ferdinand Céline Frank Castorf Aleksandar DeniC´ Adriana Braga Pereczki

nach Regie Bühne Kostüme

Ein Streitgespräch zwischen zwei jungen Medizinern in einem Pariser Café steht am Anfang dieser Reise in das Herz der Finsternis der Moderne. Ein Regiment zieht vorbei, einer der beiden jungen Männer springt auf, meldet sich freiwillig und läuft (wie eine ganze Generation) schnurstracks in den Ersten Weltkrieg. „Wie hätte ich dieses Grauen ahnen können, als ich von der Place Clichy wegging? Wer hätte vorhersehen können, bevor er wirklich in den Krieg kam, zu was allem die dreckige, heldenhafte und träge Seele des Menschen imstande ist?“ Bardamu wird verwundet und landet in einer psychiatrischen Anstalt, flieht weiter nach Afrika in die Kolonien, wird schwerkrank auf ein Schiff verkauft, das ihn nach Amerika bringt, wo er durch New York irrt und in Detroit am gerade in Betrieb genommenen Fließband bei Ford schuftet, bevor er nach Paris zurückkehrt und Armenarzt in der Vor-

stadt wird. In Célines epochalem Roman wird der Weltkrieg als globales Ereignis geschildert, werden Kolonialismus, Industrialisierung, Überproduktion, soziales Elend als Welt-Phänomene begriffen. Gleichzeitig bedeutet Weltkrieg bei Céline immer auch Krieg als Weltzustand, als anarchischer Kampf aller gegen alle. „Nicht die Wirklichkeit beschreibt Céline, sondern die Halluzination, die von der Wirklichkeit herausgefordert wird“, schreibt André Gide. Die „Reise ans Ende der Nacht“ ist Frank Castorfs zweite Beschäftigung mit Céline, nach „Nord“, das bei den Wiener Festwochen 2007 Premiere hatte. In den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 werden sich am Residenztheater vier große Produktionen mit dem Ersten Weltkrieg, seiner Vorgeschichte und seinen Folgen beschäftigen – neben der „Reise ans Ende der Nacht“ Miroslav Krležas „In Agonie“, Heiner Müllers „Zement“ und Carl Sternheims „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“.

„Bei 37° wird alles banal.“


21

Um ganz offen zu sein, ich trieb mich einfach herum.

Wo konnte sich die aufmĂźpfige Tochter eines GroĂ&#x;industriellen schon aufhalten? Ich war mir sicher, dass sie die Stadt nicht verlassen hatte.


22

mar

Der Tag des Opritschniks

stall + k atakomben

M mar

stall + K atakomben

22

nov ——

13

nach dem Roman von

Vladimir Sorokin

in einer Bearbeitung von

Kornél Mundruczó + Kata Wéber Regie Kornél Mundruczó Bühne + Kostüme Márton Ágh Sorokins Kultroman aus dem Jahr 2006 ist ein düsteres Horror-Brutalo-Märchen. Ein wilder Trip durch die Jahrhunderte russischer Macht- und Politgeschichte und gleichzeitig eine fast schon prophetische Beschreibung der aktuellen Zustände im Osten Europas. Die Fundamente männlicher Macht basieren auf enthemmter Gewalt und exzessiver Brutalität: Ein Reich hat sich vom Rest der Welt abge-

schottet und wird vom großen Gossudar zarengleich beherrscht, mit Hilfe seiner Leibgarde und Henker, der Opritschniki: ein Schlägertrupp, der allmächtig durch die Städte zieht, raubt, mordet und vergewaltigt. Der ungarische Theater- und Filmemacher Kornél Mundruczó, dessen aufsehenerregende Sorokin-Adaption „LJOD. Das Eis“ um die Welt tourte, lässt die albtraumartigen Visionen des in seiner Heimat ebenso umstrittenen wie bedeutenden Autors Sorokin im Marstall und in den „Neuvesten“, dem verzweigten Kellerlabyrinth unter dem Cuvilliéstheater, auferstehen und erzählt den aus der Perspektive des Männerclans verfassten Roman in einer ausschließlich weiblichen Besetzung.

„Insassinnen in einem imaginären Gefängnis erzählen uns die Geschichte der Opritschniks, und wir finden uns wieder in ihren verhexten und surrealen post-sowjetischen Träumen, näher an unserem Europa, als wir uns je vorzustellen vermochten.“

Kornél Mundruczó + Kata Wéber


23

h

13

ja

nov ——

Ab

6

23

re

n

!

Die Schneekönigin von Hans Christian Andersen in einer Fassung von Jewgeni L. Schwarz Regie Samuel Weiss Bühne Ralph Zeger Kostüme Heide K astler Ein Märchen aus uralten Zeiten und ganz von heute, über den Wandel der Jahreszeiten, über die Kälte des Herzens und die Wärme der Tränen. Ein Märchen von einem Mädchen, das sich auf die abenteuerliche Suche nach seinem verschwundenen Spielkameraden begibt. Gerda und Kai leben in der großen Stadt, wo so viele Menschen und Häuser sind und so wenig Platz, dass sich die meisten Blumen mit Blumentöpfen begnügen müssen. Sie sind arm, „nicht Bruder und Schwester, aber sich ebenso gut, als wenn sie es wären“. Beim Schlittenfahren wird Kai von der Schneekönigin entführt, sie zieht ihn zu

sich in die Kutsche und tötet ihn beinahe mit ihrem kalten Kuss. Gerda begibt sich auf die Suche und damit auf eine abenteuerliche Reise, auf der sie verschiedene Blumen und eine Krähe befragt, einer Zauberfee begegnet, von einem Prinzen und einer Prinzessin mit Winterkleidern und goldener Kutsche ausgestattet wird, um dann von Räubern überfallen und entführt zu werden. Doch die wilde Räubertochter lässt sich von Gerdas Geschichte erweichen, schenkt ihr sogar ihr Lieblingsrentier und weist ihr den Weg zum Schloss der Schneekönigin. Aber wie kann Gerda Kai erlösen, der ganz blau, beinahe schwarz gefroren ist vor Kälte und mit einem Herzen wie einem Eisklumpen? Von „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ bis zu „Die kleine Meerjungfrau“ – der dänische Dichter Hans Christian Andersen versteht es, mit seinen Märchen Eis und Herz zum Schmelzen zu bringen. Der russische Dramatiker Jewgeni Schwarz

hat „Die Schneekönigin“ fürs Theater bearbeitet, der Schweizer Schauspieler und Regisseur Samuel Weiss wird sie im Residenztheater schneeflockig kindgerecht auf die Bühne zaubern, mit Geheimnis, Glanz und Glitzer.

R r e s ide nz theater

„Ich möchte wissen, ob du verdienst, dass man deinethalben bis ans Ende der Welt läuft.“


R 24

re s ide nz theater

Der Vorname 7

dez ——

13

von Matthieu Delaporte + Alexandre de la Patellière Regie Stephan Rottkamp Achilles, Albert, Alexander, Arnold, Achim, Artus, Alfred, Antonin, selbst Athena und Adonas – alles scheint in Ordnung. Aber Adolf? Sein Kind Adolf nennen! Als ein bürgerliches Paar verkündet, seinem Sohn diesen – einstmals verbreiteten, seit den 1950ern kaum mehr benutzten – Namen geben zu wollen, eskaliert ein gemütliches Abendessen unter Freunden, Partnern und Geschwistern. Zunächst scheinen die Diskussionen noch wie Spaß und Sport: „Ihr spielt, dass ihr euch streitet. Ihr glaubt selbst nicht an das, was ihr sagt. Ihr spielt mit den gesellschaftlichen Problemen wie mit Matchbox-Autos. Was spielen wir denn heute Abend? Abtreibung, Kopftuch, Leihräder, Streikrecht?“ Der leichtsinnige Zynis-

mus gegenüber gesellschaftlichen Themen aber kippt sehr schnell, wenn es ans Persönliche, Private und Intime geht: Da sitzen Wunden tief, schmerzt jede Ungerechtigkeit, jedes Geheimnis, jeder Vertrauensbruch. So wird der beim arabischen Buffet anfänglich noch im Spaß geführte Vornamen-Streit zum Auslöser einer Generalabrechnung, und unter der freundlichen Bürgerlichkeit brechen gut gehütete Geheimnisse und aufgestaute Emotionen hervor. Die Franzosen Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière haben mit „Der Vorname“ eine Sofa-Komödie im Stile von Yasmina Rezas „Kunst“ und „Gott des Gemetzels“ geschrieben, ihre turbulenten Wortgefechte waren 2012 auf der Kinoleinwand und seither auf zahlreichen Theaterbühnen zu erleben: ein Hahnenund auch Hennenkampf voll Humor und Abgründigkeit.

„Ihr seid alle so empfindlich!“


25

War nicht auch von einem toten Bruder die Rede gewesen? Wann war er gestorben und warum? Und hatte ich das richtig verstanden, dass die Vermisste nicht an seinen Tod glaubte und immer noch auf seine R端ckkehr wartete?


26

Woran war eigentlich ihr Vater so plĂśtzlich gestorben? Ich versuchte wirklich alles, schreckte nicht einmal vor dem Studium von Akten zurĂźck. Es half nichts.


27

Bunbury o de r

Von der Notwendigkeit, ernst zu sein 14 von Oscar Wilde Deutsch von Marius von Mayenburg Regie Marius von Mayenburg Bühne + Kostüme Nina wetzel Musik Malte Beckenbach Zwei Dandys verstricken sich im Dickicht ihrer Doppelleben. Der eine, Jack, wohnt mit seinem Mündel, der jungen Cecily, auf dem Land. Der spießigen Idylle entkommt er ins pulsierende Nachtleben Londons unter dem Vorwand, sich dort um seinen missratenen Bruder Ernst kümmern zu müssen. Natürlich existiert dieser Bruder nicht, im Gegenteil: Jack selbst nimmt in London den Namen „Ernst“ an, um inkognito seinen Vergnügungen nachzugehen. Sein ständiger Begleiter ist Algernon. Der wiederum hat sich als Alibi einen kranken Freund namens Bunbury ausgedacht, um hin und wieder die Stadt mit all ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen zu ver-

DEZ ——

13

lassen und auf dem Land über die Stränge zu schlagen … Verwechslungen, Namensobsessionen und Hochzeitspläne führen zum wilden Durcheinander der Begehrlichkeiten, bis der Konflikt eskaliert und unaufhaltsam auf den schlimmsten anzunehmenden Ernstfall zusteuert. Oscar Wildes 1895 uraufgeführte Komödie zeigt eine verblüffende Rebellion gegen die Fremdbestimmtheit der eigenen Identität. Wer man ist, und wer man sein sollte, wird durch Klassenbewusstsein, einen strengen moralischen Verhaltenskodex und ein starres Korsett von Etikette und Stil geregelt. Das Verblüffende dieser Rebellion besteht darin, dass sie keine Revolution sein will. Die bestehenden Verhältnisse werden nicht auf den Kopf gestellt, stattdessen stellt man sich selbst auf den Kopf, um die letzten Nischen der Selbstbestimmtheit zu verteidigen. Lüge und brillante rhetorische Improvisation sind die Mittel, mit denen ein komplexes Doppelleben gemeistert wird: Die Prota-

gonisten dieser Rebellion haben erkannt, dass es gar nicht darum geht, die Ansprüche der Gesellschaft tatsächlich zu erfüllen, solange es einem nur gelingt, den Schein zu wahren. Wer man ist, interessiert sowieso niemanden, wahrscheinlich noch nicht mal einen selbst. Und so ist das Doppelleben gar nicht so sehr eine Flucht, als vielmehr ein Frontalangriff auf die institutionalisierte Langeweile. Die offizielle Identität ist zwar tatsächlich unerträglich, vor allem aber wäre es schlicht zu uninteressant, mit nur einer einzigen Identität durchs Leben zu gehen. Wie viele Identitäten Marius von Mayenburg besitzt, ist nicht bekannt, seine Berufe immerhin sind Autor, Regisseur, Übersetzer und Dramaturg. Zu seinen Stücken zählen u. a. „Feuergesicht“, „Der Stein“ und „Der Häßliche“, 2012 schrieb er mit drei weiteren Autoren „CALL ME GOD“ und inszenierte das Stück im Marstall.

„In matters of grave importance, style, not sincerity, is the vital thing.“

C

c u v illié s theater


28

Was ihr wollt 18

William Shakespeare Amélie Niermeyer Alexander Müller-elmau Kostüme Kirsten depHOFF

von Regie Bühne

Wie „Der Sturm“ beginnt auch „Was ihr wollt“ mit einem Schiffbruch. Viola und ihr Zwillingsbruder Sebastian retten sich an Land, sie sind mit dem Leben davongekommen und mit sonst nichts. Zur Sicherheit verkleidet sich Viola als Mann, nennt sich Cesario und tritt als Page in die Dienste des Herzogs Orsino. Was Sicherheit bieten sollte aber wird zur Quelle existentieller Bedrohung der eigenen Souveränität. Die geliehene Identität gewinnt Macht über Viola. Der Herzog Orsino liebt die Gräfin Olivia und schickt

jan ——

14

Viola als Liebesboten. Olivia verliebt sich in den jungen Mann, Viola in den Kleidern und der Stellung des Pagen wiederum liebt den Herzog. Shakespeares Illyrien ist ein Ort, an dem alle Geschlechter- und Liebesordnungen über den Haufen geworfen werden, so dass sich am Ende die alte, gewohnte Ordnung nur mit Mühe wieder herstellen lässt. „Was ihr wollt“ ist die letzte von Shakespeares romantischen Komödien. Themen, Motive und Szenen, die der Dramatiker in früheren Werken wie „Der Widerspenstigen Zähmung“ oder „Ein Sommernachtstraum“ entwickelt hatte, bringt er hier zur Meisterschaft. Die Lust an der Verkleidung, Maskerade und Travestie geben den Figuren jenseits von Moral und Konvention eine anarchische Freiheit, die ihnen er-

laubt, sich hemmungslos untereinander erotisch zu vereinen, wieder zu lösen und sich dem Spiel der Geschlechter und dem Begehren hinzugeben. Amélie Niermeyer begann ihre Regiekarriere Anfang der Neunziger Jahre am Residenztheater und kehrte, nach Jahren u. a. als Intendantin in Freiburg und Düsseldorf, für die Inszenierungen von Ingmar Bergmans „Persona“ und Schillers „Kabale und Liebe“ zurück.

R re s ide nz theater

„So lasst mich nie von diesem Traum erwachen.“


R

29

lass uns gehen, christian, mir ist nicht wohl.

Christian und seine Frau waren leidenschaftliche Operngänger. Die aufführung von Straußens „Elektra“ durch Felix Mottl war für beide ein unvergessliches Erlebnis gewesen.

Nie zuvor war ihnen ein Opernstoff persönlich so nahe gegangen. Sie hatten die Aufführung sogar vorzeitig verlassen müssen.


30


31

sternheim ist schon letztes jahr nach belgien gezogen.

wussten sie das nicht?

FĂźr reiche TĂśchter war Carl Sternheim ein anerkannter Experte. Eine hatte ihm sogar ein Schloss gebaut, sagte man. Im Schelling-Salon traf ich aber nur Wedekind.


32 mein vorgänger hat vor seinem Tod die Bedingungen der holländischen regierung …

… für die Gewehrlieferung angenommen. gegen meinen erklärten willen.

sie befürchten einen für uns selbst in kürze bevorstehenden krieg und wollen unsere WErke für diesen freihalten …

… und die konkurrenz mit der holländischen lieferung festlegen.

meine herren …

Wer jetzt gute Geschäfte machen wollte, musste auf den Weltenbrand spekulieren, und Christian tat genau das. Ich dagegen mühte mich weiter ab, seine Stieftochter zu finden.


33

(Arbeitstitel)

Hassreden Eine Talkshow

feb ——

von

milo rau

Der Glaube an Freiheit und Liberalismus scheint der herrschende in unserer westlich-bürgerlichen Kultur, doch dünn ist das Eis der „Zivilisation“ und „Humanität“. Die Abgründe aufzuspüren, die unterschwelligen Aggressionen, Hass und Gewalt, das Eigene im Fremden und Fremde im Eigenen zu offenbaren, gelingt derzeit wenigen Theatermachern so scharf und provozierend wie dem Schweizer Milo Rau. In der Spielzeit 2014/15 wird er sich am Residenztheater in einer Inszenierung mit eskalierender Jugendgewalt und auseinanderbrechenden Staaten, sogenannten „Failed States“, befassen. Als Auftakt und Vorbereitung dieses Projekts stellt er im Februar 2014 in einer Lecture-Performance mit Filmausschnitten seine bishe-

14

rigen Arbeiten und Themen in München vor, verbunden mit einer Gesprächsrunde zu den Themen Dystopie, Gewalt und Gesellschaft. Skandale und Medienwirksamkeit erzeugen die Projekte von Milo Rau und seinem „International Institute of Political Murder“ (IIPM) vor allem dadurch, dass – inhaltlich – die Täter mit ihren Ideologien ausgiebig Raum bekommen und – formal – die Grenzen zwischen Inszenierung und Realität verschwimmen. So stellt die Theater- und Filmversion von „Die letzten Tage der Ceausescus“ Prozess und Hinrichtung des Diktatorenehepaares als Reenactment nach. In „Hate Radio“ geht jener Radiosender wieder „live“ auf Sendung, der mit Pop-Musik und rassistischer Ideologie in Ruanda zum Völkermord aufgerufen hat. In „Breiviks Erklärung“ liest eine deutsch-türkische Schauspie-

lerin die unveröffentlichte Verteidigungsrede des Rechtsextremisten und Massenmörders Anders Breivik. Im Moskauer Sacharow-Zentrum rollte Milo Rau drei Schauprozesse der russischen Justiz (u. a. gegen die Punk-Band Pussy Riot) neu auf und ließ Liberale und Orthodoxe gegeneinander antreten. In seiner Arbeit am Residenztheater wird Milo Rau, ausgehend von lokalen Münchner Ereignissen wie Sicherheitskonferenz, U-Bahn-Schlägerei und NSU-Prozess, eine Zukunftsvision entwerfen, die eher düstre Dystopie als hoffnungsvolle Utopie ist.

M mar stall

„Ein Künstlerleben ist obsessiv gelenkt von sehr speziellen Themen. Bei mir ist es Gewalt.“ milo rau


34

R

Aus dem bürgerlichen Heldenleben

re s ide nz

Die Hose. Der Snob. 1913: Eine deutsche Familiensaga

theater

von Regie

Carl Sternheim Tom Kühnel + Jürgen Kuttner Bühne Jo Schramm Kostüme Ulrike Gutbrodt

Gesellschaftlicher Aufstieg aufgrund eines Skandals! Theobald Maske, ein deutscher Beamter, versteht die Welt nicht mehr. Gerade noch hat er wegen der in aller Öffentlichkeit heruntergelassenen HOSE seiner Ehefrau seine Entlassung und den sozialen Ruin vor sich gesehen, da entpuppt sich der Vorfall als lukratives Geschäft. Zwei „interessierte“ Nebenbuhler auf der Jagd nach „erotischen Abenteuern“ kaufen sich mit hohen Summen als Untermieter bei den Maskes ein. Der Grundstock für ein solides Familienunternehmen ist „gezeugt“, und Sohn Christian Maske überflügelt in den kommenden

21

feb ——

14

Jahrzehnten die Eltern mit seinem kleinbürgerlichen Seelentrieb nach gesellschaftlichem Aufstieg. Der SNOB heiratet in eine angesehene aristokratische Familie ein und gelangt so an die Spitze der deutschen Industrie. 1913 gerät er, inzwischen Chef eines Industrieimperiums, mit seiner Tochter Sophie in Konflikt. Ihre Waffengeschäfte mit den unterschiedlichen potentiellen Kriegsparteien kann und will er nicht akzeptieren. Kriegswirtschaft und Nationalismus sind die neuen Aufstiegsdrogen und das Zeit-ist-Geld-Tempo sowie die Kälte und Wucht der neuen MaskeGeneration forever young. Sternheims Komödien über die Familie Maske und deren wirtschaftliche Karriere am Vorabend des Ersten Weltkriegs spiegeln den Wahn des auf Wohlstand und Ansehen gepolten Kleinbürgertums. Nach seiner Heirat auf Schloss Bellemaison in

Höllriegelskreuth bei München selbst im Genuss der großbürgerlichen Privilegien, kannte Sternheim die Deformationen und Ängste des fiebrig-verhetzten Aufstiegsbooms der Gründerjahre nur zu gut. Seine Protagonisten stehen stellvertretend für das „zynische Verkommen einer bürgerlichen Dynastie“, die in ihrer Überforderung nach dem immer mehr, immer schneller, immer weiter im Sommer 1914 „zur Entscheidung über Europas Schicksal“ rief. Die Regisseure Tom Kühnel und Jürgen Kuttner haben in der vergangenen Spielzeit im Cuvilliéstheater „Lola Montez“ inszeniert. Wie bereits bei Kuttners Marstall-Produktion „Der Geldkomplex“ wird Sternheims „Bürgerliches Heldenleben“ zum Ausgangspunkt für eine diskursive Zeitreise in die Gegenwart.

„Der Bürger aber – da war hinter einem Wall verabredeter Ideologien, Gaswolken von Apotheosen, Schützengräben Carl Sternheim, Das gerettete Bürgertum von Metaphern, des Geschäfts der Tratten und des Verbrechungsschecks riskierte Wirklichkeit. Sieben Komödien schrieb ich von 1908 bis 1913. Die letzte, die des Vorkriegsjahres Namen trägt, zeigte, wohin in aller Einfalt des Bürgers Handeln gediehen war. Vom Dichter gab es nichts, nur noch von Wirklichkeit hinzuzusetzen.“

M


Die Jagd nach Liebe 27

M mar stall

nach Regie

feb ——

35

14

Heinrich Mann

Barbara Weber

Die junge Schauspielerin Ute formuliert statt diffuser Wünsche für ihre Zukunft klare Ziele: „Die eigene Persönlichkeit wirken fühlen, Rausch erregen, die Seelen alle zittern sehen: Ziele!“ Eine Ära der Machbarkeit scheint auf ihrem Höhepunkt angelangt zu sein im München zwischen der Jahrhundertwende und 1914. Davon künden prestigeträchtige Neubauten und Prachtstraßen. Das Prinzip des SelfmadeMan hat sich längst durchgesetzt, und der Imperativ, das eigene Leben gewinnbringend selbst zu gestalten, richtet sich nun auch an Frauen. Der junge Millionärssohn und -erbe Claude bewegt sich mühelos auf dem Parkett der bürgerlich-neureichen Elite. Und doch klafft ein Mangel auf, der nicht zu beheben scheint. Einer tiefen Gleichgültigkeit gegenüber etwaigen Zielen ergeben, erkennt Claude für sich nur einen einzigen Ausweg: Er verzehrt sich nach der einen, letztgültig erfüllenden Liebe – der von Ute. Da diese aber so verheißungsvoll wie

unerreichbar scheint, irrt Claude in libidinöser Ratlosigkeit und erotischer Hyperaktivität durch die Stadt. In einer Atmosphäre zwischen Lähmungserscheinungen und Tätigkeitsrausch, zwischen den Erfolgen der ersten Frauenbewegung und einem erstaunlich stabilen Patriarchat, zwischen bürgerlicher Dekadenz und proletarischem Aufbegehren entladen sich Sehnsucht und Desorientiertheit einer taumelnden Gesellschaft in einer gehetzten Jagd nach Liebe, in der faustischen Suche nach dem einen Moment, der alles zum Stillstehen bringen könnte. Barbara Weber, Schweizer Regisseurin und zuletzt Ko-Intendantin des Theaters Neumarkt in Zürich, arbeitet stets am Puls wirkmächtiger Erzählungen. Hitzige Stoffe sind ihr bevorzugtes Habitat und so untersucht sie „Die Jagd nach Liebe“ am Ort des Geschehens: in München.

„Du träumst, nein, in deinem Blute träumt es von den alten jähen Vergewaltigungen durch Gefühle. Es jagt etwas in dir, das du mit dem ganzen Bewusstsein eines modernen Menschen durchschaust und verachtest – aber es jagt.“


36

bei mir ist ein komischer kerl aufgetaucht ‌

‌ nennt sich orin. aus dem osten irgendwo. erkundigt sich nach waffen.


37

zigarette?

Im Englischen Garten traf ich einen alten Bekannten mit guten Verbindungen in bestimmte Kreise. Was er zu sagen hatte, klang zum ersten Mal nach einer brauchbaren Information. Ich hatte nicht viel als Belohnung anzubieten, aber er schien zufrieden.


Die arbeiter und bauern jedes landes sind in der tat imstande, kriege zu verhüten, …

… wenn sie im moment, wo das unglück droht, ihre arbeitskraft dem öffentlichen leben entziehen, …

… den allgemeinen streik proklamieren und eine wirtschaftliche krisis heraufbeschwören.

weltparlamentsverein!

Vielleicht war es naiv, aber auf der suche nach einem waffenschieber aus dem osten verschlug es mich zunächst in eine versammlung der anarchisten. mühsam redete. war das noch im café stefanie gewesen oder hatten sie sich nicht längst in unauffälligere lokale verzogen?

franz jung habe ich an diesem abend nicht gesehen. aber natürlich war oskar maria graf da, und sogar wedekind traf ich wieder. mühsam war pazifist, die anderen haben sich hauptsächlich auf seine kosten volllaufen lassen. von einem orin hatte niemand etwas gehört.


Service


Abonnement — Spielzeit-Abonnement — Schüler-/Studenten-Abonnement — Premieren-Abonnement — Nachmittags-Abonnement (mit Kinderbetreuung) Abonnement-Vorteile — Sie erhalten gegenüber dem regulären Kaufpreis eine Ermäßigung von bis zu 40 %. — Beim Kauf von zusätzlichen Karten erhalten Sie ab 7 Tage vor der Vorstellung eine Ermäßigung von 20 %. — Sie haben Ihren festen Platz. Langes Anstehen an der Kasse entfällt. — Sie erhalten jeden Monat kostenlos unseren Spielplan per Post oder per E-Mail und einmal jährlich unser Spielzeitheft. — Die Stückauswahl bietet Ihnen einen Querschnitt unseres Repertoires. — Falls Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, haben Sie beim Spielzeit-, Studenten- und Premieren-Abonnement dreimal, beim NachmittagsAbonnement zweimal die Möglichkeit eine Vorstellung frei zu melden und dafür eine andere zu besuchen. — Ihren Abonnement-Tauschgutschein können Sie jederzeit bequem online einlösen. — Ihr Abonnement-Ausweis ist übertragbar. So können Sie auch Freunde und Bekannte an Ihrem Abonnement teilhaben lassen. — Ein Abonnentengespräch bietet Ihnen einen exklusiven Ausblick auf die neue Spielzeit. Die vollständigen Abonnement-Bedingungen finden Sie an den Kassen der Bayerischen Staatstheater sowie im Internet unter www.residenztheater.de/abo-service.

Beratung und Verkauf von Abonnements Zentraler Kundenschalter am Marstallplatz Marstallplatz 5 / 80539 München Öffnungszeiten Mo bis Sa, 10.00–19.00 Uhr

Abonnement-Büro

Postfach 101404 / 80088 München Tel 089 2185 1930 (Mo bis Fr, 10.00-18.00 Uhr) Fax 089 2110 4830 abonnement@residenztheater.de


Theater als Geschenk Gutscheine Sie suchen nach einem passenden Geschenk? Gutscheine über jeden beliebigen Betrag sind an den Kassen erhältlich oder können schriftlich oder telefonisch bestellt werden. Der Betrag des Gutscheins kann auf einmal oder in Teilen eingelöst werden. Geschenk-Abonnement Vor Weihnachten bieten wir zudem ein besonderes Geschenk-Abonnement mit vier Vorstellungen zwischen Januar und Juni 2014 an. Nähere Informationen erhalten Sie ab 1. November 2013 an unseren Kassen. Firmenveranstaltungen Ihre Anfragen zu Events und Firmenveranstaltungen nehmen wir gerne entgegen unter besucherservice@residenztheater.de

Angebote für Schüler und Studenten Junges Resi

Tel 089 2185 2038 jungesresi@residenztheater.de Informationen zum Programm unter www.residenztheater.de/junges_resi

Kartenbestellungen für Schülerund Studentengruppen

Tel 089 2185 1900 / Fax 089 2185 1903 schulbestellung@residenztheater.de

Schüler- und Studentenermäßigung Schüler und Studenten erhalten gegen Vorlage eines Berechtigungsnachweises ermäßigte Karten für 8,- Euro im Rahmen eines Kontingents im Vorverkauf und an der Abendkasse. Ermäßigte Karten für Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr sind bei Familienvorstellungen auch online erhältlich.


Karten Vorverkauf Der Vorverkauf beginnt jeweils datumsgleich einen Monat vor der Vorstellung. Fällt der Vorverkaufstermin auf einen Sonn- oder Feiertag, beginnt der Verkauf bereits am Werktag davor. Telefonischer Verkauf Tel 089 2185 1940 Tel 089 2185 2028 Kartenstandansage Online-Verkauf www.residenztheater.de Schriftliche Bestellung Tageskasse Residenztheater Postfach 100155 / 80075 München Fax 089 2185 2185 tickets@residenztheater.de Öffnungszeiten der Vorverkaufsstellen Tageskasse Residenztheater Max-Joseph-Platz 1 Mo bis Sa 10.00 – 19.00 Uhr

Zentraler Kundenschalter am Marstallplatz Marstallplatz 5 Mo bis Sa 10.00 – 19.00 Uhr

Prinzregententheater

Prinzregentenplatz 12 Mo bis Fr 10.00 – 13.00 Uhr + 14.00 – 18.00 Uhr Sa 10.00 – 13.00 Uhr

Private Vorverkaufsstellen: Marienplatz UG und Stachus 2. UG Süddeutsche Zeitung Tickets, Servicezentrum in der Fürstenfelder Str. 7 Bei den privaten Vorverkaufsstellen können keine ermäSSigten Karten erworben werden, zudem fällt eine Vorverkaufsgebühr an.

Abendkassen Unsere Abendkassen öffnen eine Stunde vor Beginn der Vorstellung an der jeweiligen Spielstätte.


Besucher mit Handicap

An allen Bayerischen Staatstheatern erhalten Personen mit Behinderung die gleichen Ermäßigungen: Um diese in Anspruch nehmen zu können, muss auf dem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen „EB“, „Bl“, „VB“ oder „B“ eingetragen sein. Bei Personen mit Vermerk „B“ im Schwerbehindertenausweis erhält die Begleitperson eine Ermäßigung von 100%, für den Ausweisinhaber gilt der reguläre Preis.

Rollstuhlfahrer

Rollstuhlfahrer erhalten kostenlosen Eintritt (Vermerk im Ausweis in der Regel „B“ und „aG“). Der Sitzplatz für die Begleitperson ist zu 50 % Ermäßigung erhältlich. Die Rollstuhlfahrer-Plätze sind in den Saalplänen mit markiert.

Sehbehinderte

Personen mit Sehbehinderung und ihre Begleitperson erhalten eine Ermäßigung von je 50 % auf den regulären Preis.

Hörbehinderte

Im Residenztheater können Hörhilfen gegen ein Pfand von 10,- Euro ausgeliehen werden.

Kriegsbeschädigte

Kriegsbeschädigte mit den Merkzeichen „EB“ oder „VB“ und ihre Begleitperson erhalten eine Ermäßigung von je 50 % auf den regulären Kartenpreis.


residen z theater

parkett links a

1

3

19

1

1

23

3 73

5 7

65 67 69 71 73 75 77 117 119 121 123

3

79 81 83 85 87

2

53 81

55 83

103 105 107 109 111

7 31

57 85

113

9 33

59 87

115

11 35

61 89

11 29

13

63

65 93

117 119 121

15

19

67

43 69

97

18 37

21

71

72

99 101

123 125 127 129 131

9

R1

17

19

19

96

62 94

6

32 60

92

30 58

90

4 28

56 88

130 128 126 124 122 120 118

2 26

54 86

b

20

24 52

84

82

116 114 112

2

22 50

48 80

46 78

76

4

74

110 108 106 104

6

8

balkon rechts

254 252 250 248 246 244 242 240 238 236 234 232 230 228 226

10

511 513 515 517 519 521 523 525 527 529

12

6 8

14

10

440 438 436 434 432 430 428 426 424 422 420 418 416 414 412 410 408

12

16

464 462 460 458 456 454 452 450 448 446 444 442 R2

14 16

488 486 484 482 480 478 476 474 472 470 468 466 R4

18

508 506 504 502 500 498 496 494 492 490 490b

18 20

530 528 526 524 522 520 518 516 514 512 510

22

balkon

23 25

1

27

89

3

29 31

33 91

35 93

37 95

39 97

41 99

43

45

47

49

51

53

101 103 105 107 109 111

55

56

113 115

125 127 129 131 133 135 137 139 141 143 145 147 149 151 153 155 157 159 161 163 165 167 169 171 173 175 177 179 181 183

5

24

54

114

52

50

48

46

44

42

40

112 110 108 106 104 102 100

38 98

36

92

94

96

26

34

2

90

28 30

152 150 148 146 144 142 140 138 136 134 132 130 128 126 124 184 182 180 178 176 174 172 170 168 166 164 162 160 158 156 154

185 187 189 191 193 195 197 199 201 203 205 207 209 211 213 215

4

216 214 212 210 208 206 204 202 200 198 196 194 192 190 188 186

32

1

Rang 1

1

3 31

3

5 33

61 89

7 35

63 91

9 37

65 93

11 39

67 95

13 41

69 97

15 43

71 99

Preis- Preisgruppen kategorien

1 2 3 4 5 6 7

2 4

376 374 372 370 368 366 364 362 360 358 356 354 352 350 406 404 402 400 398 396 394 392 390 388 386 384 382 380 378

491 493 495 497 499 501 503 505 507 509

21

64

8

22

348 346 344 342 340 338 336 334 332 330 328 326 324 322 320

441 443 445 447 449 451 453 455 457 459 461 463

491a

66

10 34

2 24

286 284 282 280 278 276 274 272 270 268 266 264 262 260 258 256

R3 465 467 469 471 473 475 477 479 481 483 485 487 489

17

68

12 36

4 26

224 222 220 218 216 214 212 210 208 206 204 202 200 198 196

349 351 353 355 357 359 361 363 365 367 369 371 373 375 377

13

14 38

6 28

318 316 314 312 310 308 306 304 302 300 298 296 294 292 290 288

409 411 413 415 417 419 421 423 425 427 429 431 433 435 437 439

15

70

16 40

8 30

162 160 158 156 154 152 150 148 146 144 142 140 138 136 134 132

379 381 383 385 387 389 391 393 395 397 399 401 403 405 407

15

18 42

10 32

194 192 190 188 186 184 182 180 178 176 174 172 170 168 166 164

319 321 323 325 327 329 331 333 335 337 339 341 343 345 347

13

7

12 34

102 100 98

289 291 293 295 297 299 301 303 305 307 309 311 313 315 317

5

14 36

20 44

225 227 229 231 233 235 237 239 241 243 245 247 249 251 253 255

11

16 38

45

257 259 261 263 265 267 269 271 273 275 277 279 281 283 285 287

3

1

35

17 41

95

17

33

15 39

37

91

13 31

195 197 199 201 203 205 207 209 211 213 215 217 219 221 223

1

11

79

5 29

9 27

17 45

73

19 47

21 49

23 51

25 53

27 55

29 57

30 59

28 58

26 56

24 54

22 52

20 50

75

18 48

16 46 74

101 103

14 44

12 42

72

10 40

70

104 102 100 98

residenztheater + Cuvilliéstheater

8 38

68

6 36

66 96

4

94

66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88

2

116 118 120 122

3

2

32 62

92

62 64

2

34 64

58 60

60 90

Th eaterta K arten bz w .1 z g 5, u - 10 ,-

61 63

77

51

27

7 25

4

alle

59

75

49

3

25

5 23

165 167 169 171 173 175 177 179 181 183 185 187 189 191 193

9 57

47

21

133 135 137 139 141 143 145 147 149 151 153 155 157 159 161 163

balkon links

parkett rechts

Bühne

D E F G H M 36,- 40,- 44,- 48,- 54,- — 32,- 36,- 40,- 44,- 50,- 44,28,- 30,- 34,- 38,- 44,- 36,24,- 26,- 28,- 32,- 38,- 30,18,- 20,- 24,- 26,- 30,- 24,14,- 16,- 18,- 20,- 24,- 18,10,- 12,- 14,- 16,- 20,- 14,-

Bei schriftlicher oder telefonischer Bestellung sowie bei Buchung im Internet fällt eine Bearbeitungsgebühr von 1,50 Euro je Karte an. Für (Schüler/Studenten-)Gruppen gilt eine Pauschale von 5,- Euro Bearbeitungsgebühr. Kreditkarten und Kartenabholung Die Bezahlung am Schalter ist mit allen gängigen Kredit- und EC-Karten möglich. Online können Sie per Kreditkarte bezahlen oder per Lastschrift abbuchen lassen. Bei Abholung von Karten, die vorab mit Kreditkarte bezahlt wurden, bitten wir um Vorlage der Kreditkarte und eines Ausweises.


c u villi É s theater

3

5 4 2 1

5 4 3 2 1

7

3. Rang

3

6

5 4 2 1

5 4 5 4 3 2 5 4 1 3 2 5 4 1 3 2 1 3 2 1

5

4

2. Rang

3

4 3 5 1 2

3

3 5 1 2

2

6

4 3

5 4

1

2

3 2

7

parterre logen

1

D C

A

2

62

64

48

32

4

36

70

38

10

parkett RECHTS

69

43

37

9

41

13

11

9

7

5

C

31

B

17 3

3

D

45

19

2

parterre logen

1

1

33

21

5

7

47

35

37 23

3 2

3 49

4

3

1

17

5 51

39 25

27

6

31

19

7 53

55

5

1

5 4

59

33

21

1. Rang

2

45

35

23

11 57

29 15

39 25

61

3

3 4

6

47

2

7

5

75

63 49

5

1

1 5 2

8 7

89

3

4

3

3 4

9

77

65 51

41

13

91

3 4 5 1 2

6

4 129 10

79

67

27

59 44

93 81

53

43 29

28

95 83

55

15

42

14

71

44

60

26

97 85

57

28 14

40

12

73

42

58

24

87

58

26 12

38

86

72 56

40 24

56

22

98 100 99 84

54

10

36

96

82

68

142

54

8

94

80

52

8

53

20 6

92

66

20

34 18

11

1 2

7

2. Rang

4 3 5 1 2

4 1 5 2

3

3. Rang

4 5 3

6

5

3

130 132 134 136 138 140 141 139 137 135 133 131

50

6

50

1

1

12 156 158 160 162 161 159 157 155 142 144 146 148 150 152 154 153 151 149 147 145 143

78

34

18

4

16

5

4

4 5 4 1 2 5 3 1 2 2

12

90

60

32

48

30

B

88 76

16

4 5 1 2 3

116 118 120 122 124 126 127 125 123 121 119 117 115

74

30

4

102 104 106 108 110 112 114 113 111 109 107 105 103 101

6 46

2

46

11

9

8 7

5

5 1

3

4 10 128

5 1 2 4 3

3

5 4 3 2 1

4 5 4 1 5 3 2 2 1 2

4 3 5 1 2 4 3

1. Rang

1

3

5

7

3

4 5 5 4 5 6 7 5 4 4 5 4 5 1 2 3 4 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 2 1

4

6

2

5

1

7

5

4

3

2

9 10 11 7 6 5 5 6 7 8 5 6 7 4 5 5 4 4 5 3 2 1 1 2 3 4 1 2 3 4 1 5 4 4 1 2 3 3 2 4 4 1 2 2 1 mittel 1 3 1 5 5 1 3 1 2 2 loge 2 2 3

4

1

1

2

3

4

5

6

7

5

4 5 6 1 2 3

6 5 4 3 2 1

2

5 4 7 6 5 5 4 5 4 5 4 1 4 3 2 1 5 4 1 3 2 1 3 2 2 1 3 2 3 1 2

3

4

3

4 5 3 1 2

4 5 3 4 5 1 2 4 5 4 5 1 2 3 4 5 3 2 1 6 1 2 3 1 2 3

1

A

parkett links

BĂźhne

mar stall BĂźhne

A 1 3 5 7

1

3

5

7

9

11

13

14

12

10

8

6

4

2

15

17

19

21

23

25

27

29

31

33

34

32

30

28

26

24

22

20

18

16

1

3

5

7

9

11

13

15

17

19

20

18

16

14

12

10

8

6

4

2

21

23

25

27

29

31

33

35

37

39

40

38

36

34

32

30

28

26

24

22

41

43

45

47

49

51

53

55

57

59

60

58

56

54

52

50

48

46

44

42

61

63

65

67

69

71

73

75

77

79

80

78

76

74

72

70

68

66

64

62

81

83

85

87

89

91

93

95

97

99

100 98

96

94

92

90

88

86

84

82

101 103 105 107 109 111 113 115 117 119

120 118 116 114 112 110 108 106 104 102

121 123 125 127 129 131 133 135 137 139

140 138 136 134 132 130 128 126 124 122

141 143 145 147 149 151 153 155 157 159 161 163

preis- kategorien

B 2

R1

4 6

164 162 160 158 156 154 152 150 148 146 144 142

marstall

P R S T U 9,- 15,- 18,- 21,- 24,-

8


Service Eintrittskarte als Fahrkarte

Abonnement-Ausweis oder Eintrittskarte berechtigen am Tag der Vorstellung ab 15.00 Uhr bis 6.00 Uhr des folgenden Tages zur Hin- und Rückfahrt mit allen MVV-Verkehrsmitteln im Tarifgebiet des MVV (gilt bei Vorstellungsbeginn vor 18.00 Uhr bereits 3 Stunden davor).

Gastronomie

Jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn hat unsere Gastronomie in der Bar „Zur schönen Aussicht“ im Residenztheater, im Foyer des Cuvilliéstheaters und im Marstall-Café für Sie geöffnet. Gerne können Sie per E-Mail an gastronomie@residenztheater.de Ihre Bestellung für die Pause anmelden.

Kinderbetreuung

Während Sie in unsere Sonntagnachmittags-Vorstellungen gehen, bieten wir für Ihre Kinder und Enkelkinder ab 6 Jahren eine Kinderbetreuung durch qualifizierte Mitarbeiter an. Die Termine für die Kinderbetreuung am Nachmittag können Sie dem Spielplan entnehmen. Informationen und telefonische Anmeldung unter 089 2185 1940

Publikumsgespräche und Einführungen

Zu vielen unserer Aufführungen bieten wir Einführungen durch unsere Dramaturgen oder anschließende Publikumsgespräche mit beteiligten Schauspielern an. Die Termine entnehmen Sie bitte dem monatlichen Spielplan oder unserer Homepage.

Aktuelle Informationen

Abonnieren Sie unseren Newsletter und bleiben Sie damit immer auf dem Laufenden. Gerne senden wir Ihnen den monatlichen Spielplan per E-Mail oder auch per Post zu. Anmeldung unter besucherservice@residenztheater.de

Führungen durch das Residenztheater

Informationen und Terminvereinbarungen für Gruppen unter jungesresi@residenztheater.de oder Tel 089 2185 2038 Dauer ca. 1 Std. 30 Min, Kosten 3,- Euro pro Person


Theater braucht Freunde

Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels e. V. Postfach 100155 / 80075 München Tel 089 2185 2123 / Fax 089 2185 2105 geschaeftsstelle@freunde-des-residenztheaters.de www.freunde-des-residenztheaters.de

Kontakt besucherservice@residenztheater.de

AGB

Die ausführlichen Geschäftsbedingungen sind an den Kassen einsehbar sowie im Internet unter www.residenztheater.de/agb

Impressum Bayerisches Staatsschauspiel Staatsintendant Martin Kušej Max-Joseph-Platz 1 80539 München www.residenztheater.de Herausgeber

Redaktion Dramaturgie & Öffentlichkeitsarbeit Gestaltung Tom Ising, Martin Fengel + Peter Riedel

für Herburg Weiland, München Druck Weber Offset, München Fotos Thomas Aurin (Der Revisor) Thomas Dashuber (Hedda Gabler) Matthias Horn (Der Widerspenstigen Zähmung,

Die Verwandlung, Lola Montez) Fotos Ensemble Daniel Mayer Illustrationen Jan Feindt Die in dieser Veröffentlichung vorgestellten Planungen sind Absichtserklärungen, die unter dem Vorbehalt des Zustandekommens der dazu notwendigen vertraglichen Vereinbarungen sowie der Finanzierbarkeit stehen. Das Spielzeitheft spiegelt den Stand vom 15.04.2013 wider.

Mehr unter

www.residenztheater .de www.twitter.com/residenztheater www.facebook.com/residenztheater


Mitarbeiter THEATERLEITUNG Martin Kušej Staatsintendant Holger von Berg Geschäftsführender Direktor ENSEMBLE Miguel Abrantes Ostrowski, Götz Argus, Jens Atzorn, Bibiana Beglau, Sebastian Blomberg, Guntram Brattia, Sibylle Canonica, Michele Cuciuffo, René Dumont, Gunther Eckes, Cornelia Froboess, Thomas Gräßle, Norman Hacker, Lambert Hamel, Britta Hammelstein, Markus Hering, Sophie von Kessel, Alfred Kleinheinz, Arthur Klemt, Juliane Köhler, Stefan Konarske, Shenja Lacher, Jörg Lichtenstein, Aurel Manthei, Eva Mattes, Barbara Melzl, Birgit Minichmayr, Tobias Moretti, Oliver Nägele, Friederike Ott, Valerie Pachner, Franz Pätzold, Gerhard Peilstein, Katharina Pichler, Tom Radisch, Sierk Radzei, Katrin Röver, Wolfram Rupperti, Genija Rykova, Hanna Scheibe, Katharina Schmidt, Götz Schulte, Arnulf Schumacher, Elisabeth Schwarz, Marie Seiser, Michaela Steiger, Jürgen Stössinger, Valery Tscheplanowa, Lukas Turtur, Andrea Wenzl, Ulrike Willenbacher, Werner Wölbern, Paul Wolff-Plottegg, Manfred Zapatka, August Zirner, Johannes Zirner GÄSTE Robert Joseph Bartl, Nora Buzalka, Carolin Conrad, Evgenia Dodina, Tine Hagemann, Renate Jett, Michael Klammer, Barbara de Koy, Jürgen Kuttner, Peter Lutz, Sharyhan Osman, Elisa Plüss, Anne Stein, Laurie Stettner, Suse Wächter, Sophie Wendt INTENDANZ Martin Kušej Staatsintendant Christiane Klose Persönliche Referentin des Intendanten

DRAMATURGIE UND JUNGES RESI Sebastian Huber Chefdramaturg und Stellvertretender Intendant

Andrea Koschwitz, Veronika Maurer, Angela Obst, Laura Olivi dramaturgie Anna Heesen, Sabrina Zwach Gäste Carla Meller, Anja Sczilinski leitung junges resi Rebecca Molinari Assistentin junges resi KÜNSTLERISCHE DIREKTION Roland Spohr Künstlerischer direktor Regina Maier Chefdisponentin Elisabeth Schwagerle Gastspielorganisation Heike Müller, Hanna-Sophie Welker Künstlerisches Betriebsbüro

PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Sabine Rüter Leitung Ingo Sawilla Mitarbeiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Johanna Goldschmidt Mitarbeiterin Marketing

REGIE Radu Afrim, Calixto Bieito, Thomas Birkmeir, David Bösch, Andrea Breth, Frank Castorf, Herbert Fritsch, Gísli Örn Garðarsson, Robert Gerloff, Dimiter Gotscheff, Yannis Houvardas, Nico Hümpel, Tom Kühnel, Martin Kušej, Jürgen Kuttner, Tina Lanik, Anne Lenk, Daniela Löffner, Marius von Mayenburg, Walter Meierjohann, Mervyn Millar, Wilfried Minks, Kornél Mundruczó, Amélie Niermeyer, Katrin Plötner, Milo Rau, Manfred Riedel, Alexander Riemenschneider, Stephan Rottkamp, Anja Sczilinski, Johan Simons, Patrick Steinwidder, Michael Thalheimer, Christine Umpfenbach, Suse Wächter, Barbara Weber, Samuel Weiss BÜHNE UND KOSTÜME Márton Ágh, Olaf Altmann, Michaela Barth, Viktoria Behr, Andy Besuch, Esther Bialas, Adriana Braga-Pereczki, Marysol del Castillo, Aleksandar Denic´, Kirsten Dephoff, Andreas Donhauser, Herbert Fritsch, Werner Fritz, Nina Gundlach, Ulrike Gutbrodt, Heidi Hackl, Stefan Hageneier, Johanna Hlawica, Falko Herold, Stefan Heyne, Börkur Jònsson, Claudia Kalinski, Heide Kastler, Irmgard Kersting, Katja Kirn, Bärbel Kober, Ingo Krügler, Stéphane Laimé, Silja Landsberg, Maximilian Lindner, Renate Martin, Wilfried Minks, Martin Miotk, Alexander Müller-Elmau, Brenda Murphy, Annette Murschetz, Anneliese Neudecker, Meentje Nielsen, Katrin Nottrodt, Judith Oswald, Johanna Pfau, Oliver Proske, Rebecca Ringst, Jessica Rockstroh, Jo Schramm, Christoph Schubiger, Peter N. Schultze, Kati Seibert, Rimma Starodubzeva, Helmut Stürmer, Sabine Thoss, Ezio Toffolutti, Sabine Volz, Lili Wanner, Nina Wetzel, Ralph Zeger, Martin Zehetgruber LICHT Georgij Belaga, Felix Dreyer, Martin Feichtner, Uwe Grünewald, Björn Helgason, Gerrit Jurda, Tobias Löffler, Markus Schadel, Jo Schramm, Wolfgang Schünemann MUSIK Rudolf Gregor Knabl Leiter der Bühnenmusik Malte Beckenbach, Cornelius Borgolte, Nick Cave, Warren Ellis, Jan Faszbender, Detlev Glanert, Ingo Günther, Arne Jansen, Rainer Jörissen, Fabian Kalker, Rudolf Gregor Knabl, Sandy Lopicic, Maika Makovsky, Bernhard Mooshammer, Helmut Neugebauer, Pollyester, Jacob Suske, Bert Wrede Komponisten


VIDEO Sebastien Dupouey, Meike Ebert, Timothee Ingen-Housz, Stefan Muhle CHOREOGRAPHIE Florin Fieroiu, Ulf Kirschhofer, Bret Yount ASSISTENZ REGIE Christoph Hetzenecker, Christoph Todt, Maria Weise ASSISTENZ BÜHNE Swetlana Klee, Bärbel Kober, Maximilian Lindner Bühnenbildassistenten INSPIZIENZ Susanne K. Backes, Emilia Holzer, Ronda Schmal, Johanna Scriba, Wolfgang Strauß SOUFFLAGE Anna Dormbach, Anka Ehrlich, Thomas Rathmann, Simone Rehberg, Annabelle Wittmann TECHNISCHE DIREKTION Thomas Bautenbacher Technischer Direktor Klaus Hammer Technischer Leiter Residenztheater Natascha Nouak Technische Leiterin Cuvilliéstheater

Michael Brousek Werkstättenleiter Ilja Mlosch Leitender Konstrukteur Wiebke Borges Konstruktion Britta Sperling-Conrad Sekretariat Technische Direktion

Angelika Schwarz Technisches Büro Juliusz Drozd, Maximilian Lapper Auszubildende Fachkraft für Veranstaltungstechnik

BÜHNENBETRIEB RESIDENZTHEATER UND MARSTALL Friedrich Firmbach bühneninspektor Fred Wulf Theaterobermeister Alexander Al-Akkam meister für veranstaltungstechnik

Guido Ernst, Klaus Kreitmayr, Armin Schäl, Karl-Heinz Weber Theatermeister Claus Baier, Clemens Blanck, Alfons Chmielewski, Robert Fitz, Paul Frammelsberger, Felix Friedrich, Thomas Gasiorek, Michael Glank, Donat Göller, Johann Grzona, Franz-David Hartmann, René Herrmann, Siegfried Hieber, Herbert Huber, Gottfried Kerscher, Franz Kotter, Thomas Kurz, Christian Lang, Tobias Leitenstern, Klaus Lichnofsky, Andreas Lorenz, Andreas Nauerz, Thomas Randlshofer, Johannes Romberger, Andreas Ruhland, Marko Schlegelmilch, Andreas Schmid, Franz Six, Josef Stoiber, Josef Suppmair, Peter Thomaß, Josef Weinert, Christian Wimberger, Hakim Yass, Rainer Zierer Bühnenhandwerker David Jäkel veranstaluntgstechniker Tobias Baur, Frank Faltenbacher, Josef Lamprecht, Elmar Linsenmann, Roland Neubert, Michael Nietsch, Christian Unger, Andreas Zimmermann, Galeristen

Karl-Heinz Daiberl Leitung Hydraulik

Antun Banovic, Thomas Nimmerfall, Rainer Schmidhofer, Igor Sovic, Georg Sprenger Bühnenmaschinisten Harald Pfaehler Leitung transport Frank Dyrbusch, Peter Fetscher, Bernhard Friesl, Wolfram Heins, Hans-Dieter Kadjurek, Markus Kadjurek, Tuncay Meznar, Felix Ranczuch, Heinz Wenzl Transport Maria Boffa-Mottola, Adriana Elia, Carmela Elia, Erika Wernthaler Bühnenreinigung

VERANSTALTUNGSTECHNIK CUVILLIÉSTHEATER Markus Schadel, Ralph Walter Meister für Veranstaltungstechnik

Florian Burkart, Dominik Fischer, Jakob Heise, Kilian Kleinehellefort, Andreas Pietzsch, Florian Reim, Sebastian Stiewe Veranstaltungstechniker

BELEUCHTUNG UND VIDEO Tobias Löffler Leiter des Beleuchtungswesens Gerrit Jurda Beleuchtungsinspektor Martin Feichtner Beleuchtungsinspektor Uwe Grünewald, Fabian Meenen, Monika Pangerl Beleuchtungsmeister Meike Ebert, Stefan Muhle, Susanne Wiedner Videotechnik Georgij Belaga, Johannes Frank, Oliver Gnaiger, Thomas Keller, Zvonimir Petrovic Stellwerk Alexander Bauer, Goran Budimir, Justinian Deichl, Michael Frieböse, Thomas Friedl, Susanne Koch, Thomas Kungl, Johann Leitl, Christian Lohr, Pero Matic, Alexandra Piechatzek Beleuchter TONTECHNIK Michael Gottfried Leitung Nikolaus Knabl, Matthias Reisinger Tonmeister Jan Faßbender, Thomas Hüttl, Alexander Zahel Tontechniker REQUISITE UND RÜSTKAMMER Dirk Meisterjahn Leitung Frank Kutzora Teamleitung Residenztheater Hans Rittinger Teamleitung Cuvilliéstheater und Marstall

Armin Aumeier, Heiko Baumgarten, Barbara Hecht, Peter Jannach, Maximilian Keller, Eberhard Kublik, Gerhard Lange, Jens Mellar, Elisabeth Müller, Bianca Pagano-Fitz, Stefan Reti, Susanne Roidl, Robert Stoiber, Anna Wiesler Requisiteure MALSAAL N. N. Leitung Anthony Blades, Wolfgang Dallmann, Heribert Graf, Natalie Schaffler, Petra Schwarzmeier, Hannes Zurheiden Theatermaler Reinhard Kauntz Farbenreiber THEATERPLASTIK Andrei Prundurel, Christina Sommer Theaterplastiker


SCHREINEREI Stefan Baumgartner Leitung Markus Arras, Harald Beckenlehner, Josef Gaigl, Hans-Georg Mathis, Jakob Moser, Georg Plank, Robert Popfinger, Alexander Ruml, Ulrich Schlüter-Höß, Stefan Vilgertshofer Schreiner Theo Strauss Auszubildender SCHLOSSEREI Ferdinand Kout Leitung Josef Fried, Michael Frost, Andreas Herrmann, Jonathan Pfeiffer, Konrad Sanktjohanser Schlosser TAPEZIERWERKSTÄTTE UND DEKORATIONSNÄHEREI Peter Sowada Leitung Andrea Holzbauer, Patricia Lustnauer, Jonas Mellar, Martin Meyer, Margit Werner Raumausstatter

Christiane Kochendörfer, Lena Kostka, Nicole Purcell, Leonhard Putzgruber, Sarah Stangler, Susanna Thullen, Babett Wagner, Kathrin Zoege von Manteuffel Maskenbildner GEBÄUDE- UND ANLAGENTECHNIK Harald Stubenrauch Technischer Inspektor und Betriebsingenieur

Harald Froschmaier, Michael Kalabus, Olaf Lira, Stefan Wenzel Haustechniker HAUSVERWALTUNG Christian Erthel Leitung Gerhard Bortlik, Uwe Glaß, Franz Hartmann, Fritz Huber, Thomas Magerl Hausmeister GESCHÄFTSFÜHRENDE DIREKTION Holger von Berg Geschäftsführender Direktor Andrea Mittermeir, Antje Köhler Assistentin Annette Biedermann, Richard Gallner Stellv. Geschäftsführende Direktoren

KOSTÜMDIREKTION Elisabeth Rauner Kostümdirektorin Enke Burghardt Assistentin der Kostümdirektorin Marina Felix, Johanna Hlawica, Nina Hofmann, Katja Kirn Kostümassistentinnen Renate Fichtner, Ursula Schwandt Herrenfundus

N. N. Damenfundus Helene Filous, Iris Günther Kostümbüro und Stofflager

HERRENSCHNEIDEREI Carsten Zeitler Erster Gewandmeister Lisa Lemme, Aaron Schilling Zweite Gewandmeister

Ute Funk, Pano Gounaris, Jerzy Gyba, Johann Hölzl, Philip Hoermann von und zu Guttenberg, Ingrid Katterloher, Michael Scholz Herrenkostümschneider

Frederik Britzlmair, Alice Dobersalske, Natalie Kürschner Auszubildende DAMENSCHNEIDEREI Gabriele Behne Erste Gewandmeisterin Petra Noack Zweite Gewandmeisterin Karolin Ernst, Helena Haas, Olga Halaburda, Valentyna Hilz, Anna Achatz Damenkostümschneiderinnen Almut Schilling, Laura Zeh Auszubildende WÄSCHEREI Theresia Hüttinger Leitung Wäscherei Bianca Stöckl Wäscherin

Sandra Wolf Vertragsmanagement Rebecca Rieger Controlling Andreas Köhler, Haushaltsreferent Barbara Gabriel, Carmen Neumann, Christian Stummer Haushaltssachbearbeiter Markus Keller Technischer Einkauf Laurie von Stein Personalreferentin Thomas Gätjens EDV-systemadministrator und stellv. personalreferent

Julia Krieger Sachbearbeiterin Arbeitsrecht Robert Oertel, Isolde Steiner-Scaramuzza, Ulrike Thomas, Karin Thomaß Personalsachbearbeiter

Gabriele Niedermaier Registratur Gabriele Kleinke Botin Martin Böck, Marco Daschner EDV Nina Marie Hansen Auszubildende PERSONALRAT Roland Bauer Vorsitzender Helene Filous 1. stellv. Vorsitzende Roland Neubert 2. stellv. Vorsitzender Elmar Linsenmann, Jens Mellar, Monika Pangerl, Susanne Roidl, Ulrich Schlüter-Höß, Isolde Steiner-Scaramuzza JUGEND- UND AUSZUBILDENDENVERTRETUNG David Jäkel SCHWERBEHINDERTENVERTRETUNG Christian Unger

ANKLEIDEDIENST Cornelia Faltenbacher Leitung Damen-

GLEICHSTELLUNGSBEAUFTRAGTE Barbara Hecht Philip Hoermann von und zu Guttenberg

und Herrengarderobe

Stellvertreter

Sabine Berger, Cornelia Eisgruber, Michaela Fritz, Marina Getmann, Ursula Graichen, Dieter Jung, Johannes Schrödl, Franz Schuller, Ute Stritzel, Ngozi Unamba-Oparah, Jörg Upmann, Rita Werdich Ankleider

ZENTRALER DIENST Katrin Lausberg Leitung Kartenvertrieb Martina Hasch Leitung Abonnement Anna Fuchs, Roswitha Rösch

MASKE Andreas Mouth Chefmaskenbildner Christian Augustin, Greta Bastir, Gisela Dlugos, Anna Katharina Kerth,

Abonnementbüro

Margarete Magg, Fatima Skakri, Sieglinde Zahn Tageskasse Angela Beyer Schulbestellungen Anette Haller Leitung EDV Zenon Palka, Dominik de Stefano EDV Stand 15. April 2013 für die Spielzeit 2013/2014


ich geh nach berlin. auch jung ist schon dort.

graf hatte offensichtlich genug von m端nchen. was sollte man ihm raten? sachdienliche hinweise waren von ihm immer zu erwarten, aber nicht in meiner sache.


wo bist du so lange gewesen, orin? Ich habe so sehr gewartet.

Die Verschwundene und ihr totgeglaubter Bruder fielen sich in die Arme. Was f端r eine Geschichte! Muss ich betonen, dass ich keine Ahnung hatte?

du warst nicht leicht zu finden.


du musst christian stellen. du musst ihm in die augen sehen, dann wirst du entschlossen sein, es zu tun.

Sie brauchte nicht mehr als eine Nacht, um ihren Bruder von dem Racheplan zu 端berzeugen.


42


43

vielleicht war auch alles ein blödes spiel mit worten: orin — noir, und der mann hieß einfach schwarz. unterdessen saß ich AN der isar und stocherte im sand wie im nebel.


44

Die schmutzigen Hände 20

von Regie

Jean-Paul Sartre Andrea Breth

Ein fiktiver Balkanstaat namens Illyrien befindet sich im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung. Hugo, Bürgerssohn und verwöhnter Sprössling, der noch nicht mit seinen Händen gearbeitet hat, tritt der kommunistischen Partei bei, um sich über die Tat zu beweisen und „zu spüren, dass er lebt“. Sein Ideal: der Sieg der Ideen. Von der Parteileitung wird er beauftragt, Hoederer zu töten, der als Parteisekretär unter Verdacht steht, mit dem faschistischen Feind zu kooperieren. Gemeinsam mit seiner Freundin Jessica wird Hugo in die Zentrale der Macht geschleust, wo er auf seinen Gegner trifft. Doch statt zur Tat zu schreiten, gerät er in den Bann des charismatischen Anführers und sucht dessen Anerkennung. Schicht für Schicht offenbart sich die Komplexität der Verstrickungen am Schauplatz der politischen Tat. „Die Toten sind mir egal“, konstatiert Hoederer lapidar. „Sie sind für die Partei gestorben, und die Partei kann beschließen, was sie will. Ich lebe

mär ——

14

und mache eine Politik für die Lebenden.“ Welche Realität beherrscht die politische Tat? Hoederer schließt ein Zweckbündnis mit dem Feind, um „Menschenleben zu retten“, wie er behauptet. Liebt Hugo wiederum die Menschen, oder zerstört er sie, wenn er für seine Prinzipien einsteht? Gehören „Engagement“ und „Empörung“ in die Welt der Praxis? Erst als Hoederer Jessica verführt, schießt Hugo – und versucht dennoch, die Tat als politisch zu legitimieren. Sartres Klassiker, verfasst unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs, liest sich heute wie ein postheroisches PolitEpos – ein reißender Thriller, in dem die Frage nach Gut und Böse nicht mehr beantwortet werden kann. Stattdessen geht es um den Preis der Macht und die idealistische Veränderbarkeit der Welt. Andrea Breth gehört seit Jahrzehnten zu den prägenden Theatermachern im deutschsprachigen Raum. Vor allem in Berlin und Wien entstanden ihre gefeierten Arbeiten. Nun inszeniert sie zum ersten Mal in München.

R re s ide nz theater

„Richtig: du bist einer mit Ideen. Das wird dir vergehen.“


45

R Sie wollten einfach nicht durchdrehen, glaube ich. Es war so viel Schuld angehäuft. Auch meine GroĂ&#x;eltern haben am Abend vor dem Ausbruch des Krieges das Kino besucht.


bringt euch in sicherheit, alle! haut ab! gleich wird geschossen! ‌

‌ die wollen euch umbringen! uns alle umbringen!

gib a ruh, sonst fliegst raus!

Ich war an diesem Abend längst in meinen eigenen Film verwickelt. Ich erinnere mich heute nicht mehr genau, aber ich glaube, ich nannte in dieser Nacht alle Frauen, die mir begegneten, Elektra.


(Arbeitstitel)

47

Urteile

Ein dokumentarisches Theaterprojekt über die Opfer des NSU in München

10 von

Christine Umpfenbach

Am 29. August 2001 wurde Habil K. in seinem Obst- und Gemüseladen in MünchenRamersdorf erschossen. Als Tatmotiv galt „organisierte Kriminalität“. Am 15. Juni 2005 wurde Theodoros B. in seinem Geschäft in München-Westend erschossen. Die Abendzeitung schrieb: „Eiskalt hingerichtet – das siebte Opfer. Türken-Mafia schlug wieder zu“. Die betroffenen Familien wurden nach den Morden von den Sicherheitsbehörden, Medien, aber auch von ihrem unmittelbaren Umfeld zehn Jahre lang zu Unrecht verdächtigt, Teil von mafiösen

Apr ——

14

Strukturen zu sein. Statt trauern zu dürfen, wurden die Angehörigen selbst Ermittlungen und Schikanen ausgesetzt: Sie mussten die Tatorte selber putzen, verloren ihre Arbeitsstellen und das Vertrauen der Nachbarn und Freunde, die Kinder der Opfer mussten die Schule verlassen. Welchen Mutmaßungen, Verdächtigungen und Anschuldigungen waren die Familien ausgesetzt? Die Komplexität der Ereignisse – der Morde des NSU ebenso wie der Reaktionen von Gesellschaft und dem Umfeld der Opfer – soll eine künstlerische Entsprechung finden im Nebeneinanderstellen verschiedener und kontroverser Perspektiven auf

ein und dasselbe Thema. Dabei werden die individuellen Biographien im Vordergrund stehen. Ausgangspunkt ist die dokumentarische Recherche, die in erster Linie aus intensiven Gesprächen mit den Zeitzeugen besteht. Die Münchner Regisseurin Christine Umpfenbach ist bekannt für ihre dokumentarischen Theaterprojekte. Seit 2006 arbeitet sie kontinuierlich an Stadtprojekten, etwa an den Münchner Kammerspielen und dem Theater Freiburg. In München inszenierte sie u. a. das Theaterstück „Gleis 11“.

M

Aus den Recherchen

stall

uraufführung

„Statt der Zuwendung und Unterstützung, die sie gebraucht hätten, war halt überall Zweifel, Verdacht und Zurückhaltung.“

mar


man sieht sie gar nicht mehr. was gibt’s wichtiges? machen sie verse?

ich schreibe gedanken über den internationalen kapitalismus nieder.

vernichtende kritik, vermute ich.

Wenn ich gewusst hätte, dass in der gleichen Bar, nur wenige Meter von mir entfernt, der Mann saß, den meine Auftraggeberin liebte und meinem Schutz anempfohlen hatte, hätte das (in meinem Zustand) wirklich etwas an dem Ausgang der Geschichte geändert?


theater

Die Befristeten 19

Mai ——

14

Musiktheater nach Elias Canetti Regie Nico Hümpel Bühne Oliver Proske Komposition Detlev Glanert

Koproduktion mit der Münchner Biennale Internationales Festival für neues Musiktheater

Der kleine Siebzig darf unbekümmert auf Bäume klettern. Seine Mutter Zweiunddreißig wird nicht mehr lange leben. Achtundachtzig gilt als begehrter Bräutigam, Zwanzig dagegen als niedere Frau. Die Namen der Figuren in Canettis Gedankenspiel lauten wie die Anzahl der Lebensjahre, die sie erreichen werden. Die Stunde des Todes, der „Augenblick“, steht von Geburt an fest, und die Menschen sind heiter. Denn Gewissheit über den Tod bedeutet für sie auch ein Ende der Trauer. Nur ein Mann namens Fünfzig wird zunehmend unruhiger. Für Elias Canetti war die Tatsache des Todes zeitlebens ein Albdruck, von dem er sich nicht befreien konnte. Wie würden sich unsere Leben verändern, wenn wir um unsere Lebensdauer wüssten? Was würde es für unsere Beziehungen bedeuten? Welche Hierarchien entstünden? Was hieße es für den biopolitischen

uraufführung

C

c u v illié s

49

Machtrahmen? Und kommt unsere heutige Welt mit ihren wissenschaftlichen Entwicklungen Canettis Hypothese bereits nahe? Die zarten, berührenden Begegnungen der Figuren, von einem melancholischen Ton getragen, bergen philosophisch und politisch hochaktuelle Fragestellungen. Nico Hümpel ist Kopf der Berliner Theaterkompanie „Nico and the Navigators“, in deren europaweit gezeigten Arbeiten Schauspiel, Musik, Sprache und Tanz in ständigem, intensiven Dialog stehen. In ihrer Inszenierung mit dem Ensemble des Residenztheaters wird Nico Hümpel gemeinsam mit dem Berliner Komponisten Detlev Glanert Canettis Drama zu einem neuen Stück Musiktheater erweitern. Glanert zählt zu den prägenden und erfolgreichsten zeitgenössischen Vertretern seiner Zunft und hat zuletzt mit der Oper „Solaris“ (uraufgeführt bei den Bregenzer Festspielen) von sich reden gemacht.

„Wer wirklich wüsste, was die Menschen miteinander verbindet, wäre imstande, sie vor dem Tod zu retten.“


50

Faust

R von

Regie

24

mai ——

14

Johann Wolfgang Goethe MARTIN KUŠEJ

Die Wette geht auf Nicht-Erfüllung. Mit keinem Zauber der Welt sei dem modernen Bewusstsein einzureden, dass Vollkommenheit erlangt werden könne. Wer sich zufrieden gibt, die Gegenwart anerkennt, sich drein fügt, stagniert, ist tot. Was für eine Wette! „Werd’ ich beruhigt je mich auf ein Faulbett legen, So sei es gleich um mich getan! Kannst Du mich schmeichelnd je belügen, Dass ich mir selbst gefallen mag, Kannst Du mich mit Genuss betrügen, Das sei für mich der letzte Tag! Die Wette biet’ ich!“, sagt Faust, und im

Grunde liegt dieses Programm der gesamten Moderne zugrunde. Es ist die Idee der Veränderung, der Beschleunigung, des Fortschritts als Lebensprinzip: „Wenn jedes Da- und Hiersein als korrupt, als Todfeind schuldig gesprochen wird, entsteht eine Existenz- und Geschichtsbewegung, die, um sich selbst am Leben zu erhalten, die permanente Verurteilung der Gegenwart verlangt. Käme dieser Prozess nur einen Augenblick zur Ruhe, zum Kompromiss, dann würde die revolutionäre Bewegung selbst in Frage gestellt und in den Geruch der Schuld geraten. ‚Wie ich beharre, bin ich Knecht‘, so Faust zu Mephisto, es ist der erste Merksatz der Revolution.“ (Michael Jäger)

re s ide n z theater

„Fluch sei der Hoffnung! Fluch dem Glauben, Und Fluch vor allen der Geduld!“


Ich baut’ an eurer tür ein weidenhüttchen, …

… schrieb fromme lieder der verschmähten liebe …

… und sänge laut sie durch die stille nacht.

Ehrlich gesagt dachte ich an diesem Abend keine Sekunde mehr an diesen weiterhin undotierten Job. Und doch werde ich den Gedanken nicht los, dass ich aufmerksamer hätte sein müssen.


das ist ein legales geschäft wie jedes andere! les affaires sont les affaires!

stört es die herren, wenn ich mich kurz zu ihnen setze?

Das Finale kündigt sich an. Der Mörder erkennt sein Opfer, das Opfer ist blind. Gutgelaunt lädt es den Mörder an seinen Tisch. Orin und Christian sind Protagonist und Antagonist in einer Tragödie, die sich direkt vor meinen Augen abspielte, ohne dass ich Notiz davon nahm.


Ic h si n g m e in L ie d i n ti ef e n R a u m — man h ö rt es k au m .

Ha s t D u mic h n u n doch ni c h t er h ö r t — b i n i ch e m pö r t

… un d f r a g e m i c h , wa s b i s t den n du — du a lt e k u h.

Ich war traurig, so richtig laut traurig. Allein in Schwabing, singend, so könnte es gewesen sein, denke ich heute. Die Frau war jedenfalls weg.


54

(Arbeitstitel)

uraufführung

Der Clown 5

von Nis-Momme Stockmann Regie Anne Lenk Bühne Judith oswald Kostüme Silja Landsberg Lew Katz unterrichtet Physik und hat Krebs. Von dem zweiten ist er grundsätzlich und weitestgehend überzeugt. Mindestens aber davon, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmen kann, denn jeden Morgen bevor er in die Universität fährt, überkommen ihn schwere Schmerzanfälle. Lews Frau Anne kauft sich einen Hund und besucht Schreibkurse, weil es seit Monaten nur noch um die Krankheit ihres Mannes geht. Marlene ist Lews Studentin, jobbt nebenher bei der Bahn und ist mittlerweile der Überzeugung, es gehe gar nicht um Brezeln, sondern um Demut vor dem Patriarchat. Basil ist Kontrabassist, der mit den letzten Resten einer glänzenden Karriere zwischen Hotelbars und silbernen Hochzeiten tingelt. Eva ist Basils Assistentin, eigentlich Freundin, eigentlich talentierte

M

mar stall

JUN ——

14

Bassistin. Und Schröder ist eigentlich nur Rezeptionist in einem schlechten Hotel. Gemeinsam haben sie im Grunde nur, dass sie sich übermächtigen und unbeeinflussbaren Umständen ausgesetzt fühlen. Wenn aber keiner von ihnen die Kontrolle hat, wer hat sie dann? Und wo kommt eigentlich das ganze Unglück her? Was bewegt einen von Zuversicht zu Depression? Ein nicht zur rechten Zeit angekommenes Krebstestergebnis, ein plötzlich bissig werdender Hund, ein Anruf, eine Bemerkung auf dem Flur, ein Handgemenge, eine Beleidigung – in dem Durcheinander scheinbar unbedeutender Handlungen, Gedanken, Äußerungen verschränken sich ihre Wege: Lew trifft Marlene. Anne trifft Basil. Lew tötet den Hund. Die Therapie läuft schlecht. Boris ruft Anne an. Schröder ruft Eva an. Eva trifft Marlene und wirft einen Kontrabass mit ihr aus dem Seitenfenster des Führerwagens eines fahrenden ICEs. Lew mag Marlene. Jörg mag Marlene. Boris mag Marlene. Marlene mag Eva. Basil trifft Lew. Lew hat genug!

Und während es unter der Haut und hinter den Augen der Menschen schwelt und die Entwicklungen zwingend werden, bewegt sich ein gewaltiger Sturm auf Nordeuropa zu. „Der Mann der die Welt aß“, „Kein Schiff wird kommen“, „Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir“ – die Stücke von Nis-Momme Stockmann fallen nicht nur durch ihre poetischen Titel auf, sie fangen auf wundersame Weise auch das Lebensgefühl seiner jungen Generation ein und wurden vielfach ausgezeichnet. Anne Lenk inszeniert zwischen Augsburg, Hamburg und Wien und hat im Cuvilliéstheater Anfang 2012 Franz Xaver Kroetz‘ „Du hast gewackelt. Requiem für ein liebes Kind“ uraufgeführt, das zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen wurde.

NIS-MOMME STOCKMANN

„Ein Stück über das dämliche Wort ‚Schicksal‘, die Macht des Einzelnen, über die Masse und das Individuum, über die Zeit, über Kontrolle und vor allem über die gängige Verwechslung von Angst mit Liebe.“


55

FaustIn and out 26 von Regie

Elfriede Jelinek Johan Simons

Als Goethes Faust auf der Straße Gretchen sieht, befiehlt er Mephisto: „Hör, du musst mir die Dirne schaffen!“ Und Mephisto „schafft ihm“ die junge Frau, man weiß, mit welchem Ende: Margarete ist tot, und Faust zieht weiter, höheren Weihen und dem zweiten Teil von Goethes bekanntestem Werk entgegen. An diesem beiläufig hingenommenen Kollateralschaden setzt Elfriede Jelineks „Sekundärdrama“ an, von dem die Autorin verfügt hat, dass es nur in Verbindung mit der Primärtragödie gespielt werden darf. FaustIn und GeistIn, weibliche Pendants zu Faust und Mephisto, erzählen von heutigen Gretchen-Tragödien: Von der Frau,

jun ——

14

die von ihrem Vater jahrelang in den Keller gesperrt und vergewaltigt wird, damit ihr Leben und ihr Körper seiner Gewalt vollständig unterliege. Von der Frau, die im Supermarkt gekündigt wird, nachdem sie abgelaufenen Pudding mit nach Hause genommen hat. Von der Frau, die wie so viele andere ohne Perspektiven zurückbleibt, wenn der Versandhandel, bei dem sie angestellt war, in Konkurs geht. Jelinek musste nicht lange nach Beispielen suchen, sie finden sich in den Tagesnachrichten. Und so besteht „FaustIn and out“ aus alltäglichen Geschichten in ihrer ganzen Monströsität. Die Herrschaft des Marktes und der Männer verfügt über Verfallsdatum, Ausschluss und Auslöschung von Frauenleben. Das Abrutschen in die Gewalt liegt dabei, wie Jelinek wortspiel-

reich erweist, oft nur eine Silbe, eine Verbergänzung, eine kleine Bedeutungsverschiebung weit entfernt. Johan Simons, Intendant der Münchner Kammerspiele, ist bekannt für die behutsamen theatralen Resonanzräume, die er den oft schmerzend schonungslosen Jelinek-Stücken bereitstellt. Seine Inszenierung im Cuvilliéstheater ist Teil eines freundschaftlichen Austauschs der beiden Häuser, der Martin Kušej übers Jahr auch zu einer Inszenierung auf die andere Seite der Maximilianstraße führen wird.

C

c u v illié s theater

„Man muß aber dran glauben. Jeder muß dran glauben.“


56

Trilogie der Sommerfrische

theater

27 von Carlo Goldoni Regie Herbert Fritsch Bühne Herbert Fritsch Kostüme Viktoria Behr Musik / Komposition

Ingo Günther Reisefieber! Wie schön könnte der Sommer auf dem Lande werden, wenn es nicht schon so kompliziert wäre auszuhecken, wer mit wem in welcher Kutsche fährt. Wie allen Liebesambitionen, Antipathien und gesellschaftlichen Konventionen Rechnung tragen? Die Herren schicken ihre Diener zum Feinkosthändler, um Trüffel und Champagner zu kaufen, nein, anschreiben zu lassen: Bezahlt wird später. Die Damen schicken ihre Zofen zum Schneider für das neueste Kleid. „Nichts Peinlicheres als die Mode vom letzten Jahr!“ Nur eines ist und bleibt in Mode: das Geldausgeben.

R

re s ide nz

jun ——

14

Ein schöner Schein, ein geliehener Luxus, ein Sommervergnügen auf Pump. Wie die Damen und Herren in finanzieller Hinsicht falsche Versprechungen machen und voreilige Verpflichtungen eingehen, so tun sie es auch in der Liebe. Und plötzlich zahlt man einen hohen Preis für das eigentlich mal ernst und gut gemeinte, höchstens vielleicht ein bisschen voreilige „Ja, ich will“. Denn leider ist das Wollen nicht immer ein gegenseitiges, und rational und stabil ist es ohnehin nicht. Will Leonardo Giacinta um ihrer selbst oder um deren Vaters Wohlstand Willen? Und was, wenn Giacinta Leonardo zwar die Hand, aber nicht das Herz versprechen mag und sich dann in den Ferien auch prompt in einen anderen verliebt? Wenn dieser andere allerdings, weil nicht sein darf was nicht sein darf, mit Leonardos Schwester Vittoria vermählt werden soll? Derweil sich Ferdinando an

Giacintas reiche Tante ranmacht ohne überhaupt noch zu verschleiern, dass es ihm allein ums Geld geht? Mit welcher Währung wird ein Herz bezahlt? Carlo Goldonis Komödien-Trilogie von 1761 führt Menschen im Finanz- und Ferienfieber vor, die über ihre (finanziellen) Verhältnisse leben und darüber in (eheliche) ungeliebte Verhältnisse schlittern. Goldoni behandelt diese Tragik mit so viel Witz und Tempo, dass das Stück wie gemacht scheint für Regisseur Herbert Fritsch, der mit seinen Inszenierungen ein Schauspielerfest des Spielens und Lügens feiert – am Residenztheater zuletzt mit Gogols „Der Revisor“.

„Es lebe die Freiheit! Es lebe der Luxus! Es lebe die Sommerfrische!“


als ich am n채chsten Morgen aus schweren tr채umen nicht erwachte, klingelte trotzdem das telefon.


58 zwei bewaffnete personen, im ganzen haus hat niemand 체berlebt.

krankgeschrieben.

wo steckt eigentlich rilke von der spurensicherung?

Auf die Bilder ist kein Verlass. Sie geben nichts von dem wieder, was wirklich wichtig ist. Kein noch so h채ssliches Bild nimmt mir die Erinnerung an das Blutbad, zu dem ich am n채chsten Morgen gerufen wurde. Was ich sah, waren keine hingegossenen jungen Leiber, sondern ein Gemetzel an den Alten. Das Zeug, was abgedruckt wird, entspricht nie der Realit채t, merkt Euch das! Vergesst, was Ihr gesehen habt! Aber die Rache des Geschwisterpaars war vollendet, und ich hatte nichts dagegen getan.

Damit laufe ich noch heute herum.

ende


59

Marstallplan: Faust II JUL ——

Wenn Faust im zweiten Teil der Tragödie in die „große Welt“ zieht, bekommt er es mit einer Reihe von Phänomenen zu tun, mittels derer Goethe einen Themenhorizont aufspannt, in dem sich die Menschheit seit Beginn der Moderne bewegt: In einer ökonomischen Krise wird Geld gedruckt und damit künstlich Wert geschöpft; die Wissenschaft drängt zur Erschaffung eines künstlichen Menschen; Faust erobert eine weitere Frau, und auch diese stirbt; Land wird gewonnen und dafür Bevölkerung vertrieben; Faust verdingt sich als Söldner und Bauherr und erlebt dabei schließlich seinen „höchsten Augenblick“. Bis heute umkreisen viele der Fragestellungen, die im Theater verhandelt werden, jene Themen, die beispielhaft bereits in Goethes Alterswerk angelegt sind: „Faust II“ steht emblematisch für die Ver-

14

schränkung von Vernunft und Gewalt, für die Dialektik der Aufklärung, für Größenwahn und Scheitern. Das Sommerfestival Marstallplan lädt zum zweiten Mal junge Regisseure und neue Akteure zum Kennenlernen, Ausprobieren, Annähern, Aufeinandertreffen ein. Nach der „Hochstapelei“ im Sommer 2012 nimmt der Marstallplan in dieser Spielzeit Themen und Motive aus „Faust II“ zum Anlass, den Zustand der Welt in Betracht zu nehmen. In schnellen, rauen, charmanten Produktionen werden die Dilemmata, Freuden und letzten Fragen des erkenntnis- und glücksuchenden Menschen erörtert, verknotet und weitergesponnen.

M mar stall

„Es kann die Spur von meinen Erdetagen Nicht in Äonen untergehn.“


60

repertoire

Der widerspenstigen z채hmung von William Shakespeare R: Tina Lanik shenja l acher, andre a wenzl , johannes zirner


61


62


63

lola montez von Peter Kreuder + Maurus Pacher in einer Fassung von Tom Kühnel + Jürgen Kuttner R: Tom Kühnel + Jürgen Kuttner K atrin röver, Genija rykova


64

der revisor von Nikolai Gogol R: Herbert Fritsch Michele Cuciuffo, Sierk R adzei, Jรถrg Lichtens tein, Gunther Eckes, Brit ta Hammel s tein, S tefan Konarske, Sebas tian Blomberg, Aurel Manthei, Barbar a Mel zl , Robert Niemann, Johannes Zirner


65


Hedda gabler von Henrik Ibsen R: Martin Kušej birgit minichmayr


Repertoire !! M

Von Gian Maria Cer vo, Marius von Mayenburg, Albert Ostermaier, Rafael Spregelburd

Call me god

Regie Marius von Mayenburg Bühne + KostümE Nina Wetzel Musik Malte Beckenbach Mit Thomas Gräßle, Katrin Röver, Genija Rykova, Lukas Turtur

M

Regie Martin Kušej Bühne Jessica Rockstroh KostümE Werner Fritz Mit Sebastian Blomberg, Birgit Minichmayr

Der geld-

der

komet

M

der widerspenstigen zähmung

land

von Arthur Schnitzler

Der kirschgarten

R

von Anton Tschechow

Regie Calixto Bieito Bühne Rebecca Ringst KostümE Ingo Krügler Mit Guntram Brattia, Thomas Gräßle, Sophie von Kessel, Friederike Ott, Franz Pätzold, Gerhard Peilstein, Katrin Röver, Marie Seiser, Jürgen Stössinger, Lukas Turtur, Ulrike Willenbacher, Manfred Zapatka nach Jean Paul

NACH Edgar Allan Poe

Regie + puppen Suse Wächter Bühne Martin Miotk KostümE Andy Besuch Musik Jan Faszbender mit Thomas Gräßle, Tine Hagemann, Friederike Ott, Suse Wächter

R

von Andrew Bovell

nach Franziska Gräfin zu Reventlow

Regie Katrin Plötner Bühne + KostümE Anneliese Neudecker Musik Jan Faszbender mit Bibiana Beglau, Alfred Kleinheinz, Michaela Steiger

der untergang des hauses usher

Das weite

R

Regie Jürgen Kuttner Bühne Kati Seibert puppen Suse Wächter Kostüme Nina Gundlach Mit Carolin Conrad, Arthur Klemt, Jürgen Kuttner, Peter Lutz, Katharina Pichler, Suse Wächter

M

REGENS

Regie Martin Kušej Bühne Martin Zehetgruber Kostüme Heide Kastler Musik Helmut Neugebauer Mit Gunther Eckes, Thomas Gräßle, Britta Hammelstein, Markus Hering, Juliane Köhler, Shenja Lacher, Eva Mattes/Sibylle Canonica, Barbara Melzl, Tobias Moretti, Gerhard Peilstein, Katharina Pichler, August Zirner

!!

komplex

DAS ENDE DES

Regie Radu Afrim Bühne + Kostüme Helmut Stürmer Mit Barbara Melzl, OlIver Nägele, Franz Pätzold, Tom Radisch, Katharina Schmidt, Götz Schulte, Michaela Steiger, Lukas Turtur, Andrea Wenzl

von Theo van Gogh

DAS INTERVIEW

M

C

67

der

R

revisor

von Nikolai Gogol

in einer Fassung von Sabrina Zwach REGIE Herbert Fritsch BÜHNE Herbert Fritsch KOSTÜME Victoria Behr MUSIK Ingo Günther MIT Miguel Abrantes Ostrowski, Sebastian Blomberg, Michele Cuciuffo, Gunther Eckes, Britta Hammelstein, Stefan Konarske, Jörg Lichtenstein, Aurel Manthei, Barbara Melzl, Sierk Radzei, Hanna Scheibe, Paul Wolff-Plottegg, Johannes Zirner u. a.

R

der weibsteufel

von Karl Schönherr

Regie Martin Kušej Bühne Martin Zehetgruber Kostüme Heide Kastler Musik Bert Wrede mit Birgit Minichmayr, Tobias Moretti, Werner Wölbern von William Shakespeare

Regie Tina Lanik Bühne + KostümE Stefan Hageneier Musik Rainer Jörissen mit Miguel Abrantes Ostrowski, Shenja Lacher, Franz Pätzold, Katharina Pichler, Tom Radisch, Wolfram Rupperti, Arnulf Schumacher, Marie Seiser, Andrea Wenzl, Paul Wolff-Plottegg, Johannes Zirner


R

die ballade vom traurigen café

von Edward Albee NACH Carson McCullers

Regie Walter Meierjohann Bühne + Kostüme Johanna Pfau Musik + Komposition Jacob Suske mit Michele Cuciuffo, Gunther Eckes, Markus Hering, Juliane Köhler, Aurel Manthei, Tom Radisch, Sierk Radzei, Katrin Röver, Marie Seiser, August Zirner SOWIE Shar yhan Osman, Laurie Stettner

M

die schönen tage von Aranjuez

die anarchistin

R !

Regie Martin Kušej Bühne Stefan Heyne Kostüme Sabine Volz mit Sibylle Canonica, Cornelia Froboess

die bitteren tränen der petra von kant

M

VON Peter Handke

von Rainer Werner Fassbinder

Regie Martin Kušej Bühne Annette Murschetz Kostüme Heidi Hackl Musik Jan Faszbender mit Bibiana Beglau, Sophie von Kessel, Elisa Plüss, Elisabeth Schwarz, Michaela Steiger, Andrea Wenzl

REGIE Daniela Löffner BÜHNE Claudia Kalinski KOSTÜME Sabine Thoss MIT Markus Hering, Michaela Steiger

R

von David Mamet

C

die verwandlung

von Franz Kafka

Regie Gísli Örn Garðarsson Bühne Börkur Jònsson KostümE Brenda Murphy + Lili Wanner Musik Nick Cave + Warren Ellis mit Jens Atzorn, Arthur Klemt, Friederike Ott, Gerhard Peilstein, Ulrike Willenbacher

Ein sommernachtstraum von William Shakespeare

REGIE Michael Thalheimer BÜHNE Olaf Altmann KOSTÜME Michaela Barth MUSIK Bert Wrede MIT Götz Argus, Sibylle Canonica, Michele Cuciuffo, René Dumont, Norman Hacker, Britta Hammelstein, Markus Hering, Oliver Nägele, Sierk Radzei, Wolfram Rupperti, Götz Schulte, Alfred Kleinheinz, Andrea Wenzl

Ente, Tod und Tulpe

M

von Wolf Erlbruch

Regie Manfred Riedel

M

flegel-

jahre

Bühne Bärbel Kober Kostüme Katja Kirn MIT Juliane Köhler, Katharina Pichler

von Jean Paul

REGIE Robert Gerloff BÜHNE Maximilian Lindner KOSTÜME Johanna Hlawica MUSIK Cornelius Borgolte MIT Miguel Abrantes Ostrowski, Arthur Klemt, Franz Pätzold, Götz Schulte, Andrea Wenzl

R

in

agonie

R

hedda

gabler

von Henrik Ibsen

Regie Martin Kušej Bühne Annette Murschetz Kostüme Heide Kastler Musik Jan Faszbender mit Sebastian Blomberg, Norman Hacker, Barbara de Koy, Birgit Minichmayr, Oliver Nägele, Hanna Scheibe

von Miroslav Krleža

Regie Martin Kušej Bühne Annette Murschetz Kostüme Heide Kastler MIT Jens Atzorn, Michele Cuciuffo, René Dumont, Gunther Eckes, Norman Hacker, Britta Hammelstein, Markus Hering, Arthur Klemt, Shenja Lacher, Gerhard Peilstein, Franz Pätzold, Tom Radisch, Götz Schulte, Sophie von Kessel, Manfred Zapatka, Johannes Zirner

R

Kabale und liebe

von Friedrich Schiller

Regie Amélie Niermeyer Bühne Stéphane Laimé Kostüme Kirsten Dephoff Musik Cornelius Borgolte mit Miguel Abrantes Ostrowski, Guntram Brattia, Michael Klammer, Shenja Lacher, Hanna Scheibe, Götz Schulte, Andrea Wenzl


lena

REGIE Calixto Bieito BÜHNE Rebecca Ringst KOSTÜME Ingo Krügler MUSIK Maika Makovsky

IN EINER FASSUNG VON Tom Kühnel + Jürgen Kuttner REGIE Tom Kühnel + Jürgen Kuttner BÜHNE Jo Schramm KOSTÜME Marysol del Castillo MUSIK Rudolf Gregor Knabl + Pollyester MIT Götz Argus, Arthur Klemt, Jürgen Kuttner, Oliver Nägele, Katharina Pichler, Katrin Röver, Wolfram Rupperti, Genija Rykova, Lukas Turtur u. a.

M

persona

REGIE Amélie Niermeyer BÜHNE Alexander Müller-Elmau KOSTÜME Kirsten Dephoff MUSIK Fabian Kalker MIT Anouk Barakat, Evgenia Dodina, Juliane Köhler, Götz Schulte

M !

von Ewald Palmetshofer

REGIE Alexander Riemenschneider BÜHNE Rimma Starodubzeva KOSTÜME Lili Wanner MUSIK Arne Jansen MIT Miguel Abrantes Ostrowski, Renate Jett, Alfred Kleinheinz, Valerie Pachner, Sierk Radzei, Arnulf Schumacher, Ulrike Willenbacher

Pünktchen

und anton

von Erich Kästner

REGIE Thomas Birkmeir BÜHNE Christoph Schubiger KOSTÜME Irmgard Kersting MUSIK Rudolf Gregor Knabl MIT Götz Argus, Friederike Ott, Franz Pätzold, Gerhard Peilstein, Katharina Pichler, Tom Radisch, Wolfram Rupperti, Michaela Steiger, Sophie Wendt, Ulrike Willenbacher u. a.

M R

von Roland Schimmelpfennig

REGIE Martin Kušej BÜHNE Annette Murschetz KOSTÜME Werner Fritz MUSIK Bert Wrede MIT Norman Hacker, Sophie von Kessel, u. a.

R

räuber. schuldengenital

peggy pickit sieht das gesicht gottes

C !

von Ingmar Bergman

von Georg Büchner

E ab mpf 6 o Ja h h le n re n

C

R

von Peter Kreuder und Maurus Pacher

lola montez

69

leonCE und

STILLER

REIGEN

von Arthur Schnitzler

REGIE Patrick Steinwidder BÜHNE Anneliese Neudecker KOSTÜME Lili Wanner MIT Guntram Brattia, Sophie von Kessel, Anne Stein

von Max Frisch in Zusammenarbeit mit der Handspring Puppet Company REGIE Tina Lanik + Mervyn Millar BÜHNE Stefan Hageneier MIT Robert Josef Bartl, Sibylle Canonica, Thomas Gräßle, Aurel Manthei, Barbara Melzl, Oliver Nägele, Katrin Röver, Wolfram Rupperti, Marie Seiser, August Zirner

R

ZEMENT von Heiner Müller

R

zur

von Neil LaBute

mittagsstunde

REGIE Dimiter Gotscheff BÜHNE + KOSTÜME Ezio Toffolutti MUSIK Sandy Lopicic MIT Götz Argus, Bibiana Beglau, Sebastian Blomberg, Aurel Manthei, Genija Rykova, Valery Tscheplanowa, Lukas Turtur, Paul Wolff-Plottegg u. a.

!

REGIE + BÜHNE Wilfried Minks KOSTÜME Renate Martin + Andreas Donhauser MIT Norman Hacker, Friederike Ott, Sierk Radzei, Katrin Röver, Arnulf Schumacher, Michaela Steiger, Andrea Wenzl

R

Residenztheater

C

Cuvilliéstheater

M

MarsTall

!! !

Uraufführung deutsche erstaufführung


Die verwandlung nach Franz Kafka R: Gísli Örn Garðarsson Jens at zorn, friederike ot t


in de n spie l ze ite n CALL ME GOD

71 re re s i is au en f

Kooper ationen G as tspiele einl adungen 2012/2013 2013/2014

DAS INTERVIEW

der geldkomplex

Rom, Teatro Argentino 5 + 6 Nov 12 Wien, Garage X 25 - 27 Mär 13 Heidelberg, Stückemarkt 29 Apr 13 Berlin, Autorentheatertage Deutsches Theater 9 + 10 Jun 13

Hamburg, Hamburger Theaterfestival 6 + 7 Okt 12 Turin, Teatro Stabile di Torino 6 + 7 Apr 13 Kempten 7 Nov 13

Baden bei Zürich, Kurtheater 20 Okt 12

der revisor

Der Weibsteufel

Nürnberg, Bayerische Theatertage 15 Jun 13

Paris, Odéon-Théâtre de l'Europe 20 - 23 Feb 13 Recklinghausen, Ruhrfestspiele 8 + 9 Jun 13

der widerspenstigen zähmung

die anarchistin Recklinghausen, Ruhrfestspiele 9 - 11 Mai 13

Bozen 2 + 3 Okt 13

die bitteren tränen der petra von kant Prag, Festival des deutschsprachigen Theaters 2 - 4 Nov 12 Paris, Odéon-Théâtre de l'Europe Okt 13 Hamburg, Hamburger Theaterfestival 2 + 3 Nov 13 Leipzig, Schauspielhaus Feb 14

du hast gewackelt. requiem für ein liebes kind

hedda gabler Klagenfurt, Stadttheater 16 - 18 Mai 14

Mülheim, Mülheimer Theatertage „Stücke 2013“ 18 Mai 13

in agonie

persona

stiller

Wien, Wiener Festwochen 23 - 26 Mai 13 Zagreb Sept 13

Tel Aviv, Habima Theater 10 - 14 Nov 12 6 - 11 Feb 13 21 - 25 Jul 13 (israelische und deutsche Fassung)

Mailand, Piccolo Teatro mai 14


Junges Resi

R

Die Schneekönigin

23

nov ——

13

F AB ÜR 6 KINDER JAHREN

Hans Christian Andersen Regie Samuel Weiss

von

Kai und Gerda, wie Bruder und Schwester, werden getrennt – Kai wird entführt von der Schneekönigin, Gerda begibt sich auf die Suche nach ihm und eine abenteuerliche Reise beginnt. Ein Märchen über die Kälte des Herzens, die Wärme der Tränen, voller Zauber, Geheimnis und Glanz. (siehe auch S. 23 )

Schwestern mär+ JUL ——

14

GASTSPIEL AUS BERLIN

F AB ÜR 6 KINDER JAHREN

M

von THEO fransz Regie theo fransz Bühne + Kostüme Frauke bischinger

Frühlings Erwachen! (Live fast – die young)

15 nach von Regie

mai ——

frank wedekind Nuran david calis anja sczilinski

14

e

M

gen, MITMACHEN in den TheaterLabors, der TheaterBar und TheaterWerkstatt, bei Fortbildungen, Workshops und Führungen.

ch

ZUSCHAUEN UND ZUHÖREN

wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung. ZUSCHAUEN UND ZUHÖREN können Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei den Inszenierungen oder szenischen Lesun-

AB j u 14 ge nd JAHREN li

Das Junge Resi begeistert mit einem vielseitigen Programm nicht nur junge Zuschauer fürs Theater, sondern erfreut das gesamte Publikum und leistet einen

FÜR

72

Bühne + Kostüme Peter N. Schultze

Das wahre Leben beginnt Freitagabend. Melchior, Moritz, Wendla und die anderen treffen sich am Brunnen, hier beginnt die Freiheit – immer nur für ein Wochenende. Danach fühlen sich die 14 bis 16-Jährigen wieder unfrei und bevormundet. Von Montag bis Freitag bestimmen die Eltern und die Schule ihr Leben. Melchior hat keine Probleme in der Schule, er ist fast Klassenbester, seine Eltern vertrauen ihm, lassen ihn in Ruhe und er hat Zeit die Geheimnisse der Liebe zu entdecken. Anders ist es bei seinem besten Freund Moritz. Dieser kämpft um seine Versetzung, steht unter ständigem Druck, möchte seinen strengen Vater nicht enttäuschen. Vieles macht ihm Angst, die Zukunft, die Mädchen, er weiß nicht wie er mit Ilse reden soll, Marthas Annäherungen und der Kuss von Ernst verwirren ihn, er ist unsicher. Moritz öffnet sich seinem Freund Melchior, doch dieser hört nicht zu, erkennt die Not seines Freundes nicht. Melchior hat nur Augen für Wendla und sie für ihn. Sie schlafen miteinander und sie wird schwanger. Plötzlich ist alles anders. Melchior fordert die Abtreibung, Moritz wird nicht versetzt, fühlt sich verloren und von allen verlassen, begeht Selbstmord. Melchior will alles vergessen – die Verantwortung, die Trauer um seinen Freund, Wendla – und geht einen ersten Schritt in sein eigenes Leben.

Schwestern streiten und lachen, spielen und träumen miteinander. Sie verschwören sich gegen den Rest der Welt und sind füreinander da. Zus und Mathilde sind zwei ganz normale Schwestern – bis zu dem Tag, an dem etwas Unvorstellbares geschieht und alles ändert. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Erinnerung und Abschiednehmen und um die Einmaligkeit einer Schwesternliebe.

Lesen und Lauschen Wenn man Bücher vorgelesen bekommt, machen sie besonders viel Freude. Nach dem Erfolg mit Pumuckl gibt es weitere Folgen, ebenso lesen Schauspieler aus dem Ensemble neue Otfried-PreußlerGeschichten und als Trilogie „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende. FÜR KINDER AB 5 BZW. 6 JAHREN


Hört nur, hört!

FÜR KINDER AB 5 BZW. 6 JAHREN

WeihnachtsLesungen für Kinder und Familien! An den Adventswochenenden wird’s mit heißem Kinderpunsch und Weihnachtsplätzchen richtig gemütlich. Das Ensemble liest u. a. „Hilfe, die Herdmanns kommen“ von Barbara Robinson, zwei Pumuckl-WeihnachtsGeschichten und eine WeihnachtsÜberraschungsGeschichte.

mitmachen TheaterLabor

intergroup

TheaterBar

ei n fr tr e i it t !

In einem TheaterLabor wird experimentiert, die Teilnehmer erforschen die Sprache, die eigene Schlagfertigkeit, die Arbeit eines Schauspielers, Bühnenbildners oder Maskenbildners, sie erfahren Bühnenräume und entdecken den eigenen Körper, das eigene Rhythmusgefühl, die eigene Stimme oder wie Geräusche eine Szene atmosphärisch unterstützen. Ein TheaterLabor findet einmal pro Woche statt, beinhaltet 8-10 Einheiten à 2-3 Stunden und wird von Profis angeleitet. Folgende TheaterLabors sind geplant: Bühne + Maske, Dramaturgie, Improvisation, Musik + Gesang, Puppenspiel, Sprechen, szenisches Arbeiten und Tanz + Theater.

Wir tauschen die Plätze: Sie kommen auf die Bühne mit kleinen Szenen, Songs, eigenen Texten, Poems oder Artistik-, Tanz-, Gesangs-, Clown- oder FreestyleEinlagen. Ob Nichte oder Tante, Oma oder Onkel, Nachbar, Schüler oder Lehrer – alles ist erlaubt! Lediglich ein zeitliches Limit wird gesetzt. Anmeldung erwünscht, Spontanbeiträge möglich.

… ist ein Angebot für theaterbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 21 Jahren. Von der Konzeptionsprobe bis zur Premiere erarbeiten die jungen Spieler gemeinsam mit Schauspielern aus dem Ensemble eine Inszenierung. Anmeldung zum Casting beim JUNGEN RESI bis 30. November 2013.

TheaterWerkstatt Für das gesamte Publikum! TheaterWerkstattTeilnehmer bekommen einen besonders intensiven Zugang zum Stück, den Figuren, deren Handlungsmotivationen und Konflikten. Mehrmals in der Spielzeit zu ausgewählten Inszenierungen: „Orest“, „Sturm“, „Was ihr wollt“, „Faust“, „Frühlings Erwachen!“ sowie „FaustIn and out“. Dauer ca. 4 Stunden.

KlassenKasse

73

Jedes Kind sollte unabhängig von der Einkommenssituation seiner Familie die Möglichkeit haben, ins Theater zu gehen und mit großen Augen und offenem Mund beim Bühnengeschehen mitfiebern können! In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels wurde vom JUNGEN RESI die KlassenKasse ins Leben gerufen – die Eintrittsgelder für Kinder aus finanzschwachen Familien werden komplett übernommen. Bereits zehn Grundschulen aus verschiedenen Bezirken Münchens, u. a. aus Neuperlach und Hasenbergl, kooperieren mit dem JUNGEN RESI und es gibt zahlreiche weitere Anwärter. Spenden auch Sie! Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels e.V., Konto 5804073355, BLZ 700 202 70, HypoVereinsbank München, Stichwort „KlassenKasse“

NachmittagsBetreuung für kinder ab 6 jahren

Während die Eltern eine Sonntagnachmittagsvorstellung besuchen, erleben die Kinder eine theatrale Überraschung.

SCHULE UND AUSBILDUNG Für Schüler, Auszubildende und Lehrer hält das JUNGE RESI spezielle Angebote bereit, u. a. eine Fortbildung zu „Ein Stück deutsche Klassik – ‚Faust‘ von J. W. Goethe“ im Juni 2014, auch schulinterne Lehrerfortbildungen (SCHILF) mit ver-

schiedenen Schwerpunkten (Präsenztraining, kreative Arbeitsmethoden im Unterricht, die Rolle als Lehrer, Teambildung) sind möglich. Ebenso gibt es Workshops und Publikumsgespräche, Projektwochen, Schüler-/Vormittagsvorstellungen,

Führungen durch das Residenztheater, KlassenKasseKooperationsschulen, eine TUSCH-Kooperation und auch ein WuPFestival für W- und P-Seminare im November 2013.

Weitere Informationen zu den Angeboten im JAHRESHEFT des JUNGEN RESI, auf unserer Homepage oder direkt bei uns. WWW.RESIDENZTHEATER.DE/JUNGES_RESI Tel 089 21 85 20 38 E-Mail JUNGESRESI@RESIDENZTHEATER.DE

R

Residenztheater

C

Cuvilliéstheater

M

MarsTall


74


Die Bauer Buam

9 6 9 1 t i be

n e i l i m a F

e s

b e i tr

Autohaus am Goetheplatz VOLVO Vertragshändler Karl Bauer & Söhne GmbH Lindwurmstr. 20-24 80337 München Telefon: 089 / 544180-0 Telefax: 089 / 544180-10 email: bauer@autohaus-am-goetheplatz.de www.autohaus-am-goetheplatz.de

Das Residenztheater fährt VOLVO

75



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.