20141204 kicker

Page 1

Schweiz 3,80 sFr., Österreich € 2,20, BeNeLux € 2,40, Frankreich € 2,80, Italien € 2,80, Portugal (Cont.) € 2,80, Spanien (Cont.) € 2,80, Kanaren (Luftfracht) € 3,10, Ungarn 920 Ft., Griechenland € 3,10, Dänemark 25,– Dkr

DE BRUYNE:

„Vielleicht schwächelt Bayern noch“ SCHAAF VS. SKRIPNIK

„Klon trifft Papa“

Klopps Kampf Heynckes: Sein Rat. Robben im Interview

Foto: Getty Images

„Rotation muss für mich nicht sein“

Sein Appell an den BVB. FC BAYERN

Sammer:

VFB STUTTGART

Boss Wahler: „Veh hat recht behalten“

Kein Kontakt Runjaic macht zu Reus dem Sturm Dampf 1. FC KAISERSLAUTERN

CACAU Abstieg in Japan – „Ich will nicht weglaufen“

Nr.

99

4. 12. 2014 49. Woche

€ 2,00 Deutschland


2

BUNDESLIGA

EINWURF VON

Weiter

JUPP HEYNCKES

Der Triplegewinner 2013 rät Dortmund zu einer sachlichen Analyse und radikalen Veränderung.

Klopps Reaktionen sind doch nur menschlich

S

chwierige und stürmische Zeiten, wie sie Jürgen Klopp derzeit erlebt, haben alle großen Trainer durchgemacht. Ich selbst muss mich nur an die Saison 2011/12 erinnern, als wir mit dem FC Bayern in drei Wettbewerben Zweiter wurden. In einer solch komplizierten Konstellation müssen der gesamte Verein, die Führungskräfte und vor allem der Trainer Ruhe bewahren. Die Spieler müssen wissen und dürfen daran nicht zweifeln, dass sie Qualität haben und zusammen eine gute Mannschaft bilden – auch wenn das Selbstvertrauen sicher beschädigt ist. Aber die Borussia hat unter Klopp große Erfolge gefeiert, die aktuellen Verantwortungsträger führten einen Verein, der am Boden lag, in die europäische Spitze. Des-

Am wichtigsten überhaupt ist jetzt das mentale Moment. wegen muss jetzt – mag die Unruhe außen herum noch so gewaltig sein – mit Bedacht und ohne Hektik analysiert und gehandelt werden. Sicherlich gibt es objektive Gründe für die derzeitige Misere. Die vielen Verletzungen, die mangelnde Spielpraxis einstiger Leistungsträger oder die Neuzugänge, die noch integriert werden müssen, wirken sich nachteilig aus. An diesen Defiziten müssen und werden der Trainer und die Spieler täglich arbeiten. Am wichtigsten überhaupt ist jedoch das mentale Moment: Alle Beteiligten in Dortmund müssen diese Situation bewusst annehmen

!

und versuchen, sie radikal zu verändern. Sie müssen sich zusammenraufen und von der Psyche her robuster die Sache angehen. Alle müssen sich der absoluten Solidarität und des gegenseitigen Respekts gewiss sein: Die Führung muss den Trainer uneingeschränkt stützen. Jetzt wird sich zeigen, ob die bisher proklamierte und praktizierte Rückendeckung für Klopp stabil bleibt. Jetzt müssen die Entscheider wie eine Eins zum Coach stehen, zumal er größte Verdienste hat, dass die Borussia in den letzten Jahren die Fußballwelt begeisterte. Zwischen dem großartigen BVB-Publikum und dem Team muss die tolle Interaktion weiter gepflegt werden. Wenn wir gegenwärtig einen anderen Jürgen Klopp erleben, dann ist seine Enttäuschung über diese Minusserie nur menschlich. Sicher sollte man Aussagen, wie er sie nach dem Spiel in Frankfurt zu seiner Zukunft tat, vermeiden, weil sie immer tendenziös interpretiert werden. Andererseits sind so spontane Worte in dieser Extremsituation der augenblicklichen Frustration geschuldet, also nicht überzubewerten und meines Erachtens nicht schlimm. Klopp wird aus dieser missratenen Hinserie gestärkt hervorgehen. Ich selbst war immer von meiner Arbeit überzeugt, er ist es bestimmt auch. Ich kann bei ihm keinen Mangel an Selbstvertrauen sehen. Genauso müssen die Spieler wieder an sich glauben. Mein Gott, es ist doch nicht so, dass sie nicht Fußball spielen können!

In dieser Ausgabe

BUNDESLIGA

ab Seite 2

INTERNATIONAL

ab Seite 24

2. LIGA

ab Seite 32

3. LIGA

ab Seite 40

FUSSBALL REGIONAL

ab Seite 44

HISTORIE

ab Seite 46

Die Krise weitet sich aus: Platz 18, Abstiegskampf statt Bayern-Jagd. JÜRGEN KLOPP (47) schüttelt sich kurz und erhält weiterhin volle Rückendeckung.

D

er Terminkalender ließ Jürgen 0:2 in Frankfurt sogar mit seinem Klopp nicht viel Zeit zum Luft- Rücktritt kokettierte und diesen holen. Am Dienstag beaufsich- Geist nur mit großer Mühe wieder tigte er eine kurze Übungseinheit, in die Flasche bekam. So leer und beschenkte danach krebskranke niedergeschlagen wie an diesem Kinder in den Städtischen Kliniken Abend erinnerte nichts an den Dortmund und bediente durstige emotionalen, mitreißenden, vor Delegierte von 450 BVB-Fanklubs Vitalität berstenden Coach, für den bei ihrer Weihnachstfeier im Signal- es bisher ein Klacks war, NegativIduna-Park. erlebnisse umgehend in positive Am Mittwoch eilte Klopp von der Energie umzumünzen. wöchentlichen SpieltagspressekonDie Zwangsläufigkeit, mit der ferenz zu einem weiteren Teamtrai- Dortmund in einer oft selbstzerstöning, und damit endete die erste rerischen Weise Spiele verliert, nagt Hälfte einer Woche, die überlagert an Klopp. Dass sich eine auch von wurde von der Debatte über den ihm unkontrollierbare Eigendynaalarmierenden Zustand der Borus- mik entfaltet hat, die von Misserfolg sia. Unweigerlich mündete sie in die zu Misserfolg – und jetzt auch zur Frage, wie der achtmalige Deutsche Abstrafung durch die eigenen AnMeister aus diesem nie für möglich hänger – führte, belastet ihn in dem gehaltenen Schlamassel – Tabel- Maße, wie bei den verunsicherten lenletzter! – wieder Spielern Anspanherausfindet. nung und Druck Weiter so? Oder „Jeder bei uns weiß, was die wachsen. doch lieber in hek- Stunde geschlagen hat.“ Doch vielleicht tischen Aktionisist es gerade der mus verfallen und HAN S -JOACHIM WAT ZKE , BVB Umstand, dass das Undenkbare die Krise mit dem tun – dem Monument Klopp den Sturz ans Tabellenende eine neue Stuhl vor die Tür setzen? Noch be- Eskalationsstufe erreicht hat, der vor nur der Hauch eines Zweifels am Tiefpunkt den Tiger in Klopp entstehen konnte, konterten Dort- weckt. Intern findet er zu Mut und munds Entscheidungsträger mit Überzeugungskraft zurück, er hat kühler Entschlossenheit: Weiter so! wieder den alten Zugang zu sich Keinen Millimeter weichen sie von selbst entdeckt und wischt alle ihrer Strategie ab, die Ruhe, aber Rücktrittsgedanken vom Tisch. Von seinen Profis, deren bisher keine Gelassenheit vorsieht. Wenig beeindruckt hat es sie, größtes Problem die Frage „Platz 1 dass Klopp unmittelbar nach dem oder 2?“ war, wird jetzt ein Stil-Wan-


so?

kicker, 4. Dezember 2014

Weiter so! del verlangt – hin zu einfachem, zweckdienlichen Fußball, mit dem sich keine Kleinkunstpreise, aber Punkte erobern lassen. Auch wenn das so anmutet, als sollten akademische Schlipsträger plötzlich im Bergbau helfen, bietet wohl nur ein schneller Mentalitätswechsel echte Überlebenschancen. Klopp soll den von Versagensängsten geplagten Spielern, die mit hanebüchenen Aussetzern höchstpersönlich die Einladung zum Untergang aussprachen, dieses neue Denken vermitteln, sagt

Fotos: firo, Witters

Der BVB ganz unten Von den bislang 51 Tabellenletzten in der Bundesliga nach 13 Spieltagen stiegen am Ende 28 auch ab. Schlusslicht zu diesem oder einem späteren Saisonzeitpunkt war Dortmund zuletzt in der Saison 1985/86. Damals hatte man ebenfalls am 13. Spieltag die Rote Laterne inne: Am Ende kletterte der BVB noch auf Platz 16., schaffte den Klassenerhalt über die Relegation.

3

Hans-Joachim Watzke. Der Boss spricht von der „bottom line“, von der Talsohle, die erreicht sei, von Existenz- und beinhartem Abstiegskampf. „Jeder bei uns“, beteuert er, „weiß, was die Stunde geschlagen hat“. Bei Klopp hat Watzke daran nie gezweifelt – obwohl der Trainer der dramatischen Dimension des Absturzes bislang nicht Einhalt gebieten konnte. Fast sechseinhalb Jahre hält die Ehe zwischen Borussia Dortmund und Klopp jetzt schon, und Watzke würde bis zur letzten Patrone darum kämpfen, dass sie nicht ausgerechnet jetzt geschieden wird, auf wessen Betreiben auch immer. Ob diese Ehe „in guten wie in schlechten Tagen“ (Klopp) tatsächlich bis zum Vertragsende 2018 hält oder ein möglicher Abnutzungsprozess doch eine frühere Trennung auslöst, mag zu einem späteren Zeitpunkt Gegenstand der Diskussion sein; aktuell betonen beide Parteien ihre Verantwortung, die bedrohliche Situation zu meistern. Watzke lebt die totale Überzeugung, dass nur einer die Mannschaft durch die aktuellen Untiefen führen kann – ihr Schöpfer und Architekt. Dass Klopp nach Niederlagen zuletzt ein paar Mal resignative Züge zeigte und dabei den Eindruck erweckte, es fehle ihm an Feuer (oder zumindest an einer zündenden Idee), hält Watzke für eine menschlich-nachvollziehbare Reaktion. Auf der Kommandobrücke will er keinen Schauspieler oder Übermenschen, an dessen Robocop-Legierung alles abprallt. Sein Trainer darf auch Schwächen zeigen. THOMAS HENNECKE

Ungewohnt: Nach dem 0:2 in Frankfurt gab es erstmals laute Pfiffe.


4  BUNDESLIGA

Bundesliga

kicker-Ergebnisdienst

Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min.) zu Hause

Tore

Pkt. Platz

Sp. g. u.

v. Tore

Diff.

Pkt. Sp. g. u.

v.

auswärts Tore Pkt. Sp. g. u.

v.

Tore Pkt.

:

1. Bayern München (M, P)

13 10

3

0 32:3

+ 29

33

7

7

0

0 24:2

21

6

3

3

0  8:1

12

:

2. VfL Wolfsburg

13

8

2

3 25:12 + 13

26

7

6

1

0 15:4

19

6

2

1

3 10:8

7

:

3. Bayer 04 Leverkusen

13

6

5

2 25:17 + 8

23

7

4

3

0 16:8

15

6

2

2

2  9:9

8

:

4. FC Augsburg

13

7

0

6 18:13 + 5

21

6

5

0

1 15:6

15

7

2

0

5  3:7

6

:

5. Bor. Mönchengladbach

13

5

5

3 16:10 + 6

20

7

3

3

1 11:7

12

6

2

2

2  5:3

8

:

6. FC Schalke 04

13

6

2

5 21:18 + 3

20

7

5

2

0 15:7

17

6

1

0

5  6:11

3

:

7. TSG Hoffenheim

13

5

5

3 21:21

0

20

7

4

2

1 16:12 14

6

1

3

2  5:9

6

:

8. Hannover 96

13

6

1

6 13:18 - 5

19

6

4

0

2  7:7

12

7

2

1

4  6:11

7

:

9. Eintracht Frankfurt

13

5

3

5 22:24 - 2

18

7

3

1

3 12:14 10

6

2

2

2 10:10

8

:

10. 1. FSV Mainz 05

13

3

7

3 16:18 - 2

16

6

2

3

1  7:5

9

7

1

4

2  9:13

7

:

11. SC Paderborn 07 (N)

13

4

4

5 18:22 - 4

16

7

3

3

1 13:8

12

6

1

1

4  5:14

4

:

12. 1. FC Köln (N)

13

4

3

6 13:18 - 5

15

6

1

2

3  3:6

5

7

3

1

3 10:12 10

:

13. Hertha BSC

13

4

2

7 17:23 - 6

14

7

3

1

3 10:10 10

6

1

1

4  7:13

4

:

14. Werder Bremen

13

3

4

6 18:26 - 8

13

6

2

2

2  8:6

8

7

1

2

4 10:20

5

:

15. SC Freiburg

13

2

6

5 14:20 - 6

12

6

1

3

2  6:8

6

7

1

3

3  8:12

6

:

16. VfB Stuttgart

13

3

3

7 18:27 - 9

12

6

1

1

4  4:12

4

7

2

2

3 14:15

8

:

17. Hamburger SV

13

3

3

7  7:17 - 10

12

6

2

2

2  5:6

8

7

1

1

5  2:11

4

:

18. Borussia Dortmund

13

3

2

8 14:21 - 7

11

6

2

1

3  6:7

7

7

1

1

5  8:14

1. FC Köln – FC Augsburg  Samstag, 15.30 Uhr SC Paderborn 07 – SC Freiburg  Samstag, 15.30 Uhr Bayern München – Bayer 04 Leverkusen  Samstag, 18.30 Uhr Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05  Sonntag, 15.30 Uhr Eintracht Frankfurt – Werder Bremen  Sonntag, 17.30 Uhr

2,10

3,10

Saison 2,80

: 2,30

3,10

2,50

: 2,25

3,10

2,55

: 1,20

5,50

7,50

: 1,80

3,20

3,50

: 1,85

3,10

3,40

Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos und Hilfe unter: www.lotto.de

2014/15

FC Augsburg Hertha BSC Werder Bremen Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt SC Freiburg Hamburger SV Hannover 96 TSG Hoffenheim 1. FC Köln Bayer 04 Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. Mönchengladbach Bayern München SC Paderborn 07 FC Schalke 04 VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

VfL Wolfsburg

:

VfB Stuttgart

1,85

FC Schalke 04

3,10

SC Paderborn 07

3,40

Bayern München

:

Mönchengladbach

5,00

1. FSV Mainz 05

3,75

Bayer Leverkusen

1,45

1. FC Köln

:

Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: 5 Galvez (Werder Bremen) 5 Lehmann (1. FC Köln) 5 Höger (FC Schalke 04)

TSG Hoffenheim

5,00

Hannover 96

3,75

Gelb-Rote Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: niemand

Hamburger SV

VfB Stuttgart – FC Schalke 04  Samstag, 15.30 Uhr

1,45

:

2

Werder Bremen

Hannover 96 – VfL Wolfsburg  Samstag, 15.30 Uhr

Spielausgang 0

Hertha BSC

Mönchengladbach – Hertha BSC  Samstag, 15.30 Uhr

1

FC Augsburg

Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim  Freitag, 20.30 Uhr

ODDSET-Quote

Rote Karten: Mitrovic (SC Freiburg) für 2 Spiele Szalai (TSG Hoffenheim) noch 1 Spiel

SC Freiburg

ANZEIGE

Stand: 3.12.2014

Gesperrt

8 Meier (Eintracht Frankfurt) 7 Bellarabi (Bayer 04 Leverkusen) 7 Okazaki (1. FSV Mainz 05) 7 Götze (Bayern München) 7 Huntelaar (FC Schalke 04) 6 di Santo (Werder Bremen) 6 Lewandowski (Bayern München) 6 Müller (Bayern München) 6 Robben (Bayern München)

Eintracht Frankfurt

5. 12. – 7. 12. 2014

Torjäger

Borussia Dortmund

14. SPIELTAG

4 ANZEIGE

K 1:0 4:2 28.2. I 2:2 14.2. 1.2. C 4.2. 9.5. 23.5. 0:1 17.12. 7.12. 21.3. 2:2 7.3. 25.4. 21.3. 2:0 16.12. 11.4. 9.5. 2:0 23.5. 4.2. 6.12. 1:2 21.3.

1:0 2:1

4:2

7.2. 23.5. 6.12. 9.5. 25.4. 11.4. 3:1

1:0 2:0 0:1 7.3. 1:0 21.2.

2:3 8.2. 2:0 3:1 16.5. 1.2. 2.5. 21.2. 14.3. 20.12. 13.12. 3:0 4.4. 18.4. 7.3. 13.12. 16.5. 15.2. 3:0 0:2 21.12. 18.4. 4.2. 1:3 2.5. 0:1 4.4. 14.3. 3:2 1:0 20.12. 2.5. 1:1 18.4. 13.12. 1:1 0:1 8.2. 4.4. 16.5. 14.3. 4:0 0:3 2:0 28.2. K 25.4. 3:1 0:1 0:1 5.12. 14.3. 0:2 13.2. 1:0 4.4. 18.4. 28.2. 2:2 17.12. 2:0 E 1:0 28.2. 4.4. 9.5. 3:2 23.5. 2:2 18.4. 0:4 14.3. 14.2. 4:5 3.2. 7.2. 31.1. R 13.12. 21.12. 21.2. 4.4. 0:0 18.4. 0:0 16.5. 2.5. 2:0 1:4 1:2 7.3. 1:2 9.5. S 7.2. 1:1 31.1. 1:0 7.12. 21.2. 0:0 0:3 23.5. 16.12. 11.4. 21.3. 1:0 23.5. 2:0 P 25.4. 1:0 1:3 3.2. 0:3 7.3. 15.2. 2:1 28.2. 6.12. 2.5. 12.12. 3:3 14.3. 4:3 O 3:4 17.12. 28.2. 4.4. 18.4. 1:0 2:1 14.2. 1:1 2:1 7.3. 0:1 0:0 21.2. 11.4. R 25.4. 16.12. 0:0 0:2 7.2. 9.5. 4.2. 23.5. 3:3 31.1. 20.12. 28.2. 4.4. 18.4. 16.5. 5:1 T 0:0 14.12. 2.5. 2:2 1:0 14.3. 14.2. 1:2 2:0 21.2. 2:2 2.5. 0:0 0:0 16.5. 11.4. M 7.3. 19.12. 31.1. 25.4. 13.12. 21.3. 17.12. 11.4. 1:3 3.2. 1:0 14.3. 3:1 14.2. 9.5. 1:1 A 0:0 28.2. 4:1 1:1 25.4. 6:0 2:1 11.4. 16.12. 14.2. 4:0 4:0 28.2. 6.12. 23.5. 21.3. G 4:0 3.2. 2:0 2:1 25.4. 2:2 3:1 6.12. 4.2. 2:0 21.3. 0:0 7.3. 2:2 1:2 21.2. A 17.12. 23.5. 9.5. 21.2. 2:1 2:2 11.4. 20.12. 31.1. 7.3. 13.12. 21.3. 4:1 6.2. 1:1 16.5. Z 2.5. 3:2 11.4. 21.2. 21.3. 25.4. 16.5. 1:0 0:2 0:2 3:3 9.5. 31.1. 7.2. 20.12. 6.12. I 0:4 2:1 16.5. 2:2 14.3. 2:0 2.5. 7.2. 20.12. 4:1 3:0 1:0 30.1. 14.12. 18.4. 4.4. N

Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen.


kicker, 4. Dezember 2014

5

Jetzt muss Rudy kämpfen

Selbst für Hoffenheims NATIONALSPIELER wird es eng mit einem Platz in der Startelf.

Freitag, 20.30 Uhr

8

Der BVB hatte nach 13 Spieltagen nie mehr als acht Niederlagen auf dem Konto. Selbst in der Abstiegssaison 1971/72 waren es zu diesem Zeitpunkt erst sechs. Ehemalige Kollegen: Matthias Ginter (Foto) traf bisher in der Bundesliga viermal auf Hoffenheim und unterlag nie (1 S, 3 U). Oliver Baumann verlor dagegen sieben seiner acht BL-Duelle mit Dortmund (1 S) und kassierte dabei 23 Gegentore. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

2 ANZEIGE

Remis

3

Auswärtssiege

1

DORTMUND: Hummels-Rückkehr eröffnet Klopp neue Möglichkeiten

Die Wiedergeburt der Wembley-Reihe? 1Wenn das für die an ihren

Abwehrfehlern verzweifelnde Borussia keine gute Nachricht ist: Vier Wochen nach einer Bänderdehnung im rechten Fuß kehrt Innenverteidiger Mats Hummels an seinen Arbeitsplatz zurück. Erstmals seit dem ChampionsLeague-Finale (25. Mai 2013) könnte Jürgen Klopp damit wieder mit der Viererkette von Wembley arbeiten; 72 (!) Pflichtspiele mit ständig wechselnden Abwehrformationen wurden seitdem absolviert. Für die Wiedergeburt der Wembley-Reihe müsste nach der Genesung von Lukasz Piszczek jetzt nur noch Marcel Schmelzer im Training so überzeugend auftrumpfen, dass er den Vorzug vor Erik Durm erhält, der ähnlich wie Matthias Ginter, Kevin Großkreutz und Roman Weidenfeller in der Nach-WM-Ära bisher nicht annähernd an sein Vor-

jahresniveau anknüpfen konnte. Neven Subotic bleibt wohl im Team, obwohl auch er zuletzt alles andere als ein Stabilitätsgarant war. Rückkehrer Hummels trainiert seit Montag wieder mit der Mannschaft, nachdem er schon am Freitag und Sonntag individuell „in Vollbelastung“ keine Beschwerden mehr verspürt hatte. Hummels könnte der Mannschaft kraft seiner Persönlichkeit als Kapitän und dank seiner spielerischen Klasse

Foto: Team2

Bor. Dortmund – TSG Hoffenheim

Foto: imago

B

ei seinem jüngsten Gastspiel in Dortmund rutschte Sebastian Rudy zur Überraschung vieler in die Startelf. Am 7. September präsentierte Bundestrainer Joachim Löw der verdutzten Öffentlichkeit seinen neuen Rechtsverteidiger im EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland (2:1). Zuletzt, beim 1:0-Sieg der Nationalmannschaft in Spanien, durfte Rudy wieder von Beginn an ran, diesmal sogar im von ihm favorisierten Mittelfeld. Doch wenn der 24-Jährige am Freitagabend mit der TSG Hoffenheim erneut in Dortmund antritt, ist er in seinem Vereinsteam keineswegs gesetzt. Nicht mal als Nationalspieler. „Das zeigt, dass wir sehr viel Qualität im Kader haben“, ist sich Rudy der Situation bewusst, „da kann keiner nachlassen, alle müssen immer hundert Prozent geben.“ Doch selbst dann drohen Härtefälle. Rudy bekam es im Heimspiel gegen Hannover zu spüren und saß nur auf der Bank. Gerade im zentralen Mittelfeld kann sich Trainer Markus Gisdol derzeit aus einem reichhaltigen Angebot bedienen. Die beiden Sechser Eugen Polanski und Pirmin Schwegler spielten beide stark und erzielten beim 4:3-Sieg jeweils sogar einen Treffer. Warum also sollte Gisdol etwas ändern? Zudem verschärfen auch noch potenzielle Kandidaten wie Sejad Salihovic, Tobias Strobl, Jannik Vestergaard oder Kai Herdling den Konkurrenzkampf.

Und die von Löw eröffnete Option als Rechtsverteidiger, für die Rudy dann auch bei der TSG mehrmals ausgewählt wurde, scheint auch keine mehr. Dort spielt nun wieder Kapitän Andreas Beck, der nach dem starken Comeback von Linksverteidiger Kim Jin-Su auf seine angestammte Seite zurückkehrte. „Deshalb ist diese Position für mich erst mal erledigt“, sagt Rudy, der sich ohnehin stets als Mittelfeldspieler sah. Dort wird es auch für Rudy eng. Doch der nimmt den Kampf an: „Ich versuche, jede Trainingseinheit zu nutzen, 120 Prozent zu geben und mich wieder für einen Startplatz anzubieten.“ Nur mit überragenden Trainingsleistungen wird er einen Konkurrenten verdrängen oder Gisdol zu einer Systemänderung motivieren, die seinen Einsatz auch neben Polanski und Schwegler erlaubt. Etwa mit drei Sechsern oder einer Raute. Trotz der personell wie tabellarisch komfortablen Lage sieht Rudy die TSG beim aktuellen Schlusslicht keinesfalls als Favoriten. „Der BVB hat eine überragende Mannschaft, die zuletzt viel Pech hatte. Sie werden da unten rauskommen, da habe ich keine Bedenken.“ Aber mit der Aufholjagd möge die Borussia bitte schön „erst nach dem Freitag anfangen“. Der Schlüssel liege darin, „die Begleitumstände der Partie vollkommen auszublenden und uns nur auf uns zu konzentrieren“, rät Manager Alexander Rosen. Und auch Beck warnt: „Gerade ein angeschlagener Boxer kann sehr gefährlich sein.“ Doch Polanski repräsentiert die breite Hoffenheimer Brust: „Wir fahren auf jeden Fall dorthin, um zu gewinnen. Wir brauchen uns da nicht zu verstecken.“ MICHAEL PFEIFER

Comeback: Mats Hummels

neuen Halt und - besonders wichtig in dieser Phase: Führung geben. „Noch nie“, sagt Hummels in beschwörendem Ton, „war ein Sieg so immens wichtig wie jetzt gegen Hoffenheim.“ Dass der Weltmeister nach Verletzungspausen einen weiten Anlauf benötigt, um wieder einen hohen Qualitätsstandard zu erlangen, hält er selbst für ein Märchen. Und tatsächlich verrät ein Blick in die jüngere BVB-Vergangenheit, dass Hummels mit seinen Stärken nicht lange hinter dem Berg hält: Als er am 1. März nach vierwöchiger Reha (Stauchung und Bandzerrung im rechten Fußwurzelgelenk) zurückkam, trug sich Hummels sogar prompt in die Torschützenliste ein. Auf Vorarbeit von Lewandowski markierte der Abwehrspieler das 1:0 gegen Nürnberg. Am Ende hieß es 3:0. THOMAS HENNECKE


6

BUNDESLIGA

„Vielleicht schwächeln die Bayern noch“ Den Titel hat er noch nicht abgeschrieben. KEVIN DE BRUYNE (23) über Probleme in der Kindheit, Vorbilder und den Lockruf diverser Topklubs. Herr De Bruyne, kennen Sie eigentlich Zvjezdan Misimovic? Ja. Ein Bosnier, der mit Wolfsburg 2009 den Titel geholt hat. Und der damals mit 20 Torvorlagen einen Bundesligarekord aufgestellt hat. Sie haben nach 13 Spielen bereits neun Vorlagen. Muss Misimovic zittern? Ach, das weiß ich nicht. Wenn ich das schaffe, ist es schön, aber das ist nichts, was ich unbedingt will. In der Bundesliga blieben Sie nun zwei Spiele ohne Scorerpunkt. Haben Sie schon Entzugserscheinungen? Nein. Ich weiß, dass viele Menschen dann gleich sagen, dass ich nicht in Form bin. Gegen Schalke

Hannover 96 – VfL Wolfsburg Samstag, 15.30 Uhr

Hannover gewann nur gegen Wolfsburg 5 die letzten fünf BL-Partien. Die Wölfe siegten in sieben der letzten acht BL-Partien, davon fünfmal ohne Gegentreffer.

Angstgegner: Dieter Hecking verlor als BL-Trainer bisher 99 Partien (102 S, 69 U). Gegen Hannover kassierte er sieben Niederlagen (3 S, 0 U) – nur gegen Bayern und Schalke sind es mehr – obwohl er die 96er selbst in 101 BL-Partien betreute. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

6 ANZEIGE

Remis

3

Auswärtssiege

3

war ich nicht so gut, gegen Gladbach fand ich mich aber auch ohne Torbeteiligung in Ordnung. Kürzlich erschien Ihre Biografie mit dem Titel „Keep it simple“. Sind Sie mit 23 Jahren nicht noch ein bisschen jung für die eigene Lebensgeschichte? Nein, das finde ich nicht. Man hat mich gefragt, ich habe es mir überlegt. Ich wollte einmal in meinem Leben meine eigene Geschichte erzählen. Die Menschen sollen nicht nur immer das über mich lesen, was die Medien schreiben. Jetzt habe ich alles gesagt. Dabei wirken Sie sonst so verschlossen. Wie sind Sie wirklich? Nicht so verschlossen, wie es vielleicht scheint. Bezogen auf den Fußball bin ich aber zurückhaltend. Ich bin kein Leader, das will ich im Moment nicht sein. Vielleicht wachse ich irgendwann noch mal in diese Rolle, aber jetzt will ich einfach nur Spaß haben am Leben und am Fußball. Sie sind noch sehr jung. Werden Sie noch viel besser? Ich will besser werden, es soll immer weiter nach oben gehen. Wann haben Sie gemerkt, dass Sie besser sind als viele andere? Keine Ahnung. Die anderen ha-

ben immer gesagt, dass ich ganz gut Fußball spielen kann. In der Kindheit habe ich fast immer gegen die Älteren gespielt. Und ich war richtig klein. Nämlich? Bis ich 16 war, waren es nur 1,55 Meter. Dann habe ich einen Schuss gemacht, heute bin ich 1,81. Wer war früher Ihr Vorbild? Michael Owen. Früher war ich wie er Stürmer, auch er war kleiner als der Rest. Und heute? Vorbilder habe ich nicht mehr, aber es gibt ganz spezielle Fußballer. Iniesta zum Beispiel. Oder Pirlo.

Sie haben bereits mit 14 Ihr Elternhaus verlassen und sind nach Genk ins Fußballinternat gegangen. Wie war das? Das Internat war nicht so toll. Ich war alleine und ein Kind, das war nicht einfach. Ans Aufgeben habe ich aber nie gedacht. Nach einem Jahr bin ich in eine Gastfamilie gekommen. Hat Ihnen irgendetwas gefehlt in der Jugend? Ich habe keine Partys gefeiert (lacht). Immer, wenn die anderen Samstags losgegangen sind, blieb ich daheim. Aber das war in Ordnung. Ich hatte den Fußball, wollte probieren, Profi zu werden.

Niedersachsen-Derby: In der 1. Liga liegen die Wölfe vorn 9/3/12 36:39 35 Gelbe 0 Gelb-Rote 3 Rote 27 Leonardo Bittencourt, Thomas Brdaric, Silvio Schröter, Artur Sobiech (je 2) Thomas Brdaric (5) Steven Cherundolo (17)

S/U/N Tore Karten Bundesliga-Spielzeiten Die meisten Tore in einem Spiel Die meisten Tore Die meisten Spiele

12/3/9 39:36 46 Gelbe 2 Gelb-Rote 1 Rote 18 Edin Dzeko (3) Edin Dzeko (5) Marcel Schäfer (13)


7

HANNOVER: Unter besonderer Beobachtung

Kind glaubt an Sané 1Dieser Salif Sané hält die Ver-

antwortlichen von Hannover 96 auf Trab, seit er im Sommer 2013 für zwei Millionen Euro vom französischen Erstligaabsteiger AS Nancy kam. Sollte der senegalesische Nationalspieler nun auch seine allerletzte Bewährungschance im Profikader vergeigen, hätte jedoch auch der aktuelle Bundesligaachte in der Winterpause zwei dicke Probleme zu lösen. Erstens: Hannover würde einen Verkauf oder wenigstens eine Ausleihe Sanés (Vertrag bis 2017) wieder deutlich forcieren, wäre dabei aber gezwungen, einen Verein zu finden, der sich freiwillig einen vermeintlich Unverbesserlichen ans Bein bindet. Zweitens: 96 würde sich nach womöglich teurem Ersatz für Sané umsehen müssen. Diese Überlegung ließ Klubchef Martin Kind im Gespräch mit dem kicker nun durchblicken. Sollte es tatsächlich nicht funktionieren mit Sané, „müssten wir das Thema Ersatztransfer mit Sicherheit besprechen“, sagt Kind. Denn im defensiven Mittelfeld, wo Sané in erster Linie eingesetzt werden könnte, läuft es noch nicht so rund, wie es sich 96 wünscht. Kind hat zuletzt „deutliche Probleme“ in diesem Mannschaftsteil erkannt. Manuel Schmiedebach spielt noch am konstantesten, Ceyhun Gülselam schaffte bisher nicht den Durchbruch, Leon Andreasen fällt wegen eines Seh-

nenanrisses im Oberschenkel wochenlang aus. „Wir brauchen mehr Spieler auf der Position und den Wettbewerb“, sagt Kind. So liegen Hannovers Hoffnungen darauf, dass aus Sorgenkind Sané in den vergangenen Wochen ein Mann mit Verständnis für professionelles Auftreten geworden ist. Die Abschiebung noch vor Saisonbeginn zu den Amateuren in die Regionalliga sollte Signal genug gewesen sein für den 24-Jährigen, der sich zuvor durch bockiges und undiszipliniertes Gebaren abseits des Platzes den Ärger der 96-Verantwortlichen eingehandelt hatte. Sané verhielt sich daraufhin in der vierten Spielklasse vorbildlich – Bundesligatrainer Tayfun Korkut begnadigte ihn, seit voriger Woche läuft die Reintegration in den Profikader. Nicht ausgeschlossen, dass Sané schon am Samstag im Derby gegen Wolfsburg mitwirken darf. „Wenn er im Training die Leistung bringt und der Trainer überzeugt ist, spricht nichts dagegen, ihn aufzustellen“, findet Kind. „Vor allem könnten wir ihn so selber noch besser beurteilen.“ Kind glaubt an Sané: Dass der in Frankreich geborene Afrikaner menschlich gereift ist, aber auch, dass er weiter in Hannover spielt. Die letzte Entscheidung über den Verbleib „trifft aber der Trainer“, betont der Klubchef: „Ich trage jede Entscheidung mit.“ T O N I L I E T O

Fotos: imago/DeFodi

Nun spielen Sie beim Tabellenzweiten der Historie spricht für 96 Bundesliga. Wie wichtig ist es Ihnen, im nächsten Jahr in der Champions League Hannover 96 und der VfL Wolfsburg dabei zu sein? standen sich in Pflichtspielen bislang Ich hoffe, dass wir es schaffen. Ich 49-mal gegenüber: denke auch, dass es realistisch ist. Zeitraum Liga Anzahl Aber auch wir werden noch Phasen 1954 – 1959 Oberliga Nord 10 haben, in denen wir Spiele verlieren 1963/64 Regionalliga Nord 2 werden. Dann müssen wir ruhig 1974/75 2. Liga Nord 2 bleiben. 1976/77 2. Liga Nord 2 Können Sie sich mit Platz zwei zufrieden 1987/88 DFB-Pokal 1 geben? 1992 – 1996 2. Bundesliga 8 Ich probiere immer, Erster zu werSeit 2002 Bundesliga 24 den. Aber jeder weiß, wie schwer Bilanz: 49 Spiele, 21 96-Siege, es in der Bundesliga ist, das zu er9 Unentschieden, 19 VfL-Siege reichen. Platz zwei wäre sehr gut, aber vielleicht schwächeln auch die Bayern noch. bis 2019 beim VfL. Aber das ist FußWas fehlt dem VfL noch im Vergleich mit ball. Es kann auch sein, dass ich irgendwann gehe. dem Rekordmeister? Ganz einfach: Wenn bei Bayern Es heißt, dass sich diverse Topklubs zehn Topspieler verletzt sind, spie- immer wieder mit Ihnen beschäftigen. len sie trotzdem mit einer Top- Bislang haben Sie alles abgeblockt … mannschaft. Das ist bei uns noch Weil es mich jetzt überhaupt nicht etwas anderes. interessiert. Wer etwas will, muss Braucht Wolfsburg noch mehr Stars, um sich bei meinem Berater oder Wolfsburg melganz oben angreifen den. Manchmal zu können? Wenn gute Spie- „Wenn es gut läuft, dann höre ich, dass jeler kommen, ist bleibe ich bis 2019 beim VfL.“ mand angerufen es immer positiv hat. Aber das war für eine Mannfrüher in Genk schaft. oder Bremen auch so. Fühlen Sie sich als Star? Sie sind damals zum FC Chelsea gewechNein, das kommt alles von außen. selt. Gibt es für Sie so etwas wie einen Ich bleibe dieselbe Person, derselbe Traumverein? Charakter. Ich weiß, dass Wolfsburg Nein, ich wollte und will so hoch viel Geld für mich bezahlt hat, dass wie möglich spielen. Aber ich spiele die Leute auf mich schauen. Aber gerne Fußball und sitze nicht so das ändert für mich nichts. gerne auf der Bank oder der TriWolfsburg ist eine kleine Stadt, hat ein büne. Ist es für Sie ein Makel, dass Sie sich bei kleines Stadion, die Anhängerschaft ist Chelsea nicht durchgesetzt haben? überschaubar. Fehlt Ihnen irgendwas? Nein, gar nicht. Natürlich kann man Das ist kein Problem für mich, ich Wolfsburg nicht mit Großstädten habe da für mich persönlich auch vergleichen. Aber ich bin hier, um nichts gutzumachen. Fußball zu spielen. Die Ruhe tut Also muss es nicht unbedingt noch mal mir gut. die Premier League sein? Sie haben beim VfL bis 2019 unterschrieWenn ich für den Rest meiner Karriben. Warum so lange? ere in der Bundesliga spiele, ist das Warum nicht (lacht)? Mir ist es auch gut für mich. wichtig, Stabilität zu haben. Viele Hatten Sie Verständnis dafür, dass José Aspekte haben eine Rolle gespielt, Mourinho nicht auf Sie gesetzt hat? natürlich auch das Finanzielle. Ich halte ihn für einen guten Coach, Bleiben Sie denn so lange in Wolfsburg? aber es macht niemandem Spaß, Wenn es gut läuft, dann bleibe ich wenn er nicht spielt. Nach Mourinho kam Dieter Hecking. Wie fällt Ihr Vergleich aus? Dieter Hecking redet viel mehr mit mir, das war vorher nicht so. Bei Mourinho gab es keine große Analyse vor oder nach den Spielen. Er hat nur fünf Minuten über den Gegner geredet. Champions-League-Qualifikation in der Bundesliga, den DFB-Pokal oder die Europa League gewinnen – was wäre der wichtigste Erfolg in dieser Saison? Der Sieg in der Europa League. Dann wären wir auch für die Bereits neun Assists in dieser Champions League qualifiziert.. Saison: Kevin De Bruyne I N T E RVI E W : T H O M A S H I E T E . Foto: firo

Foto: Massel

kicker, 4. Dezember 2014

Erst bockig, zuletzt vorbildlich: Salif Sané kehrt in Hannovers Kader zurück und erhält vielleicht sogar schon gegen Wolfsburg eine Chance.


8

BUNDESLIGA

Wechselfehler? NICOLAI MÜLLER (27) sollte beim HSV für

Tempo sorgen, doch die Flügel lahmen. Die Startschwierigkeiten kennt er aus Mainz.

Nicolai Müller im Bundesliga-Check

Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05 Sonntag, 15.30 Uhr

In der Vorsaison gewann Mainz beide 2 Partien gegen den HSV, in der Spielzeit davor siegte Hamburg zweimal, in der Saison 2011/12 endete beide Duelle torlos.

Gegensatz: Der HSV setzte die meisten Spieler ein (27), hat aber die wenigsten Torschützen (vier). Shinji Okazaki (Foto) erzielte sieben Tore, genau wie der HSV. Sein Anteil an den FSV-Toren beträgt 44%, so hoch ist er bei keinem Torschützen eines Klubs. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

3 ANZEIGE

Remis

2

Auswärtssiege

3

D

ie Frage musste ja kommen. War der Wechsel ein Fehler? Nicolai Müller blickt kurz auf und würde vermutlich am liebsten seine größte Stärke ausspielen – zum Sprint ansetzen und sie einfach umdribbeln. Doch genau das funktioniert noch nicht wie gewohnt, seit der zweimalige A-Nationalspieler im Sommer von Mainz nach Hamburg übergesiedelt ist. Also unternimmt er gar nicht erst den Versuch eines taktischen Manövers und stellt sich. „Ich bin voller Überzeugung nach Hamburg gewechselt und bin immer noch davon überzeugt.“ Nur überzeugen konnte er bislang noch nicht. Ein Tor und eine Vorlage sind eine enttäuschende Zwischenbilanz, gemessen an neun Treffern und drei Vorlagen der abgelaufenen Spielzeit bei seinem Ex-Klub. Ein zweiter Blick bei Müller, der auf sein Premierenjahr in der Bundesliga, führt eine frappierende Parallele zutage: Auch in seiner ersten Mainzer Spielzeit, 2011/12, offenbarte der Rechtsaußen Startschwierigkei-

Verein

14/15 13/14 12/13 11/12 Gesamt

Hamburger SV 1. FSV Mainz 05 1. FSV Mainz 05 1. FSV Mainz 05

Spiele

Tore

11 26 32 23 92

1 9 8 4 22

ten, hatte am 13. Spieltag die exakt gleiche Bilanz wie jetzt. „Ein Tor und eine Vorlage“, sagt er, „diese Zahlen sind nicht top.“ Genauso wenig wie diese Vergleichswerte: Bei den 05ern gewann er zuletzt 46 Prozent seiner Zweikämpfe, in Hamburg bislang nur 31; im Vorjahr lag die Passquote bei 74 Prozent, jetzt sank sie auf 61. Die durchschnittliche Laufleistung ist nur unwesentlich geringer (11,997 Kilometer pro Spiel 2013/14 gegenüber 11,430) und belegt: Müller fehlt es weniger an der Leidenschaft als vielmehr an der Linie. Weil der Sprung von Mainz nach Hamburg ähnlich groß ist wie jener vor drei Jahren aus der 2. Liga zu den Rheinhessen? „Beim HSV“, sagt Müller, „ist alles zwei Nummern größer. Aber dessen war ich mir bewusst. Deshalb wollte ich hierher.“ Mehrfach hat 05-Macher Christian Heidel betont, dass vor allem auch das Gehalt deutlich höher ist in der Hansestadt. Und die Erwartungshaltung, dass der Neuling zurückzahlt. Möglichst umgehend.

Assists Startelf

1 3 6 4 14

11 22 26 17 76

eingew.

0 4 6 6 16

ausgew. Noten-Ø

6 4 11 10 31

4,27 3,46 3,50 3,71 3,64

„Meine Leistungen sind noch steigerungsfähig“, weiß Müller, „aber ich versuche mich reinzubeißen.“ Von einem Wechselfehler seinerseits will er nichts wissen. Und der HSV? Müller sollte die zentrale Figur im von Ex-Coach Mirko Slomka gewünschten Umschaltspiel werden. Doch Tempofußball praktiziert der Dino unter Joe Zinnbauer selten – auch deshalb sucht Müller noch seine Rolle. Und der Trainer den passenden Platz für den 4,5-Millionen-Einkauf: Im vergangenen Heimspiel gegen Bremen kam der Rechtsaußen überwiegend über links (kicker-Note 5,5), zuletzt in Augsburg begann er als zweite Spitze (kicker-Note 5). „Der Trainer hat viel ausprobiert, mir ist die Position aber eigentlich egal.“ Nur seine Rolle nicht. „Ich bin 27, ich wollte zu einem großen Klub und eigentlich auf Anhieb entscheidend mithelfen, etwas Neues aufzubauen.“ Er weiß: Mainz, wo die Startschwierigkeiten identisch waren, wäre der passende Gegner, um einen Neuanfang zu starten. S E BA S T I A N W O L F F

Foto: Witters

Saison


kicker, 4. Dezember 2014  9

MAINZ: Mehr Ballbesitz, aber zu wenige Punkte

1Der Start des Daniel Brosinski in die Bun-

desliga verlief raketenartig. Exakt 34 Minuten brauchte er am 21. Februar 2009 im Dress des 1. FC Köln, um gegen keinen Geringeren als den FC Bayern sein Premierentor in seinem Premierenspiel zu erzielen. Die Fähigkeit eines Schnellstarters hat er sich erhalten. Von vielen kaum für möglich gehalten, nahm der 26-Jährige die Rolle von Zdenek Pospech sofort ein. Der gebürtige Karlsruher startete in jedem Ligaspiel, verpasste nur 67 Minuten (kicker-Notenschnitt 3,65). Dabei überzeugt Brosinski vor allem läuferisch. Der Rechtsverteidiger ist mit im Schnitt 11,16 abgespulten Kilometern pro Partie der Drittaktivste im FSV-Kader. Vor ihm liegen nur Julian Baumgartlinger (12,10) und Ja-Cheol Koo (11,39). Das Problem: Insgesamt kommt zu wenig herum bei Brosinskis hohem Aufwand, bislang steht lediglich eine Torvorlage zu Buche. Hat der Rechtsfuß ein Problem bei Flanken? „Nein. Das zeigen ja auch meine Werte aus der letzten Saison in Fürth.“ Dort kam er auf drei Tore und acht Vorlagen – und macht sich nun keinen Kopf: „Ich weiß, dass ich gut flanken kann. Das wird man früher oder später auch in Mainz sehen.“

Zuletzt gab es wenig Erbauliches im Spiel der 05er. Zwei Punkte aus den letzten fünf Partien, obgleich die Leistungen mit Ausnahme des 0:3 in Wolfsburg ordentlich waren. Ist gerade das gefährlich? Dass man als nicht so schlecht wahrgenommen wird, Zählbares aber ausbleibt? „Das ist irgendwo richtig“, sagt Brosinski. „Mir wäre es lieber, wenn wir in den letzten vier Partien vor Weihnachten schlecht spielen und dafür neun Punkte holen.“ Unter Trainer Kasper Hjulmand agiert der Tabellenzehnte ballbesitzorientierter als unter Thomas Tuchel. Für Brosinski kein Problem – Johannes Geis und Koo könnten das, sagt er, und ergänzt: „Auch Shinji kommt das entgegen.“ Es spiegelt sich wider in Okazakis Quote, siebenmal hat der Japaner getroffen. Aber da sind eben auch die Probleme, die das System mit sich bringt: schleppende Angriffe, wenige Umschaltmöglichkeiten. Fehlende Tempowechsel beklagte zuletzt auch Hjulmand selbst, forderte mehr Eins-gegen-eins-Aktionen seiner Schützlinge. Brosinski meint dennoch: „Wir brauchen keine Umstellung. Wir müssen unsere Leistung nur über 90 Minuten bringen und uns dann dafür belohnen.“ Gegen Bremen (1:2), Freiburg

Foto: imago/Eibner

Brosinski bleibt gelassen

Viel Aufwand, aber (noch) zu wenig Ertrag: Rechtsverteidiger Daniel Brosinski (2:2) und auf Schalke (1:4) sei die Mannschaft nach Gegentoren aus dem Nichts aus ihrem Rhythmus geraten. Brosinski kennt das. Denn nach dem Liga-Debüt und einer guten Halbserie baute Zvonimir Soldo in Köln nicht mehr auf ihn. Erst die Umwege über Wehen Wiesbaden, Duisburg und Fürth „(Diese Jahre haben mir gutgetan“) ebneten den Weg für seine Rückkehr in die Bundesliga. Mit Mainz, wo sie nach dem Schnellstart mit acht Partien ohne Pleite nun vor der Winterpause etwas Schubkraft vertragen könnten. BENNI HOFMANN ANZEIGE

Eingenetzt Jede Prämie ein Volltreffer! kicker im Abo lesen und starke Prämie sichern: kicker.de/abo

1924_1014_sk_dl

Oder scannen Sie einfach den Code mit dem QR-Reader Ihres Smartphones.

Jetzt bestellen!


BUNDESLIGA

Raffael: Die Flaute im

Mönchengladbach – Hertha BSC Samstag, 15.30 Uhr

3

Gladbach verlor zuletzt drei BL-Partien in Folge. Mehr Pleiten in Serie gab es zuletzt 2010. Damals, vor Favres Amtszeit, waren es fünf Niederlagen hintereinander.

Der Brasilianer will gegen Hertha endlich treffen und GLADBACH auf Kurs bringen.

Extrem: Der letzte Sieg in Mönchengladbach glückte Hertha BSC beim 1:0 am 20. 9. 2008. Dabei standen sich ebenfalls Lucien Favre und Raffael sowie Jos Luhukay und Marcel Ndjeng (Foto) gegenüber, allerdings jeweils auf der anderen Seite.

W

ährend die Mannschaft am Mittwochvormittag mit der Vorbereitung auf das BerlinSpiel begann, absolvierte Raffael eine leichte Laufeinheit. Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Das geprellte Knie des Brasilianers sollte geschont werden, damit Borussias Taktgeber am Samstag schmerzfrei mitwirken kann. Es müsste auch schon viel passieren, um Raffael von einem Einsatz gegen Hertha BSC abbringen zu können. Es wartet das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, er trifft auf seinen Bruder Ronny. Und nicht

Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

Remis

12

9

Auswärtssiege

5

ANZEIGE

Foto: imago/Müller

10

Freut sich auf ein ganz besonderes Spiel: Der Brasilianer Raffael zuletzt hat sich Raffael zum Ziel gesetzt, endlich seine Torflaute in der Liga zu beenden. Borussias Neuneinhalb nimmt sich nach sieben Ligaspielen ohne eigenes Tor in die Pflicht. „Ich will der Mannschaft helfen und wieder treffen. Auch wenn es dann Ärger mit Ronny ge-

ben könnte“, lacht Raffael. „Aber wir wollen endlich wieder gewinnen. Nach drei Niederlagen wird Berlin ein sehr wichtiges Spiel für uns.“ Die fehlende Durchschlagskraft im letzten Spielfelddrittel ist einer der Gründe, warum die Fohlen zuletzt ohne Erfolgserlebnis blieben. Speziell Dortmund und Wolfsburg verstanden es hervorragend, Borussias Kreativzentrum lahmzulegen. Max Kruse blieb weitestgehend wirkungslos. Raffael bemühte sich, den entscheidenden Pass in die Tiefe anzusetzen, sah sich allerdings nicht selten gleich drei Gegenspielern gegenüber. Das macht es selbst für den Edeltechniker schwer, im Dribbling durchzukommen oder die Nebenleute einzusetzen. So trügt manchmal eben auch die Statistik, die beim 0:1 in Wolfsburg einen Ballbesitz von 62 Pro-

BERLIN: Pekarik, Lustenberger, Langkamp zurück im Training – Skjelbred als Motor

1Am Mittwoch bekam Jos Luhu-

kays Trainingsgruppe enormen Zuwachs. Fabian Lustenberger (nach Anriss der rechten Adduktorensehne), Sebastian Langkamp (nach Außenbandteilabriss im Sprunggelenk und knöcherner Randkantenabsprengung im Fersenbein) und Peter Pekarik (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) waren bei der Übungseinheit auf dem Schenckendorffplatz dabei. Bis auf Rechtsverteidiger Pekarik, der nur zwei Spiele verpasst hat, sind sie noch kein Thema für das Spiel am Samstag in Gladbach.

Beim ambitionierten Ansinnen, dem ersten Berliner Auswärtssieg nach neun Monaten (2:1 in Köln) gleich das nächste Erfolgserlebnis in der Fremde folgen zu lassen, sind andere gefordert. „Vor uns liegt bis Weihnachten ein schweres Programm“, sagt Per Skjelbred. „Aber ich sehe das nicht als Handicap, sondern als Herausforderung. Wir haben in der vergangenen Saison Gladbach und Dortmund bezwungen – warum sollte uns das nicht noch mal gelingen?“ Die jüngsten Berliner Auftritte in Köln und gegen Bayern (0:1) wertet

Darida läuft am meisten Km/90 Min.

Spieler

Verein

Minuten

Kilometer

13,06 Vladimir Darida SC Freiburg 1057 153,43 12,77 Christoph Kramer Mönchengladbach 892 126,60 12,61 Lukas Rupp SC Paderborn 632 88,57 12,53 Lewis Holtby Hamburger SV 825 114,82 12,47 Moritz Leitner VfB Stuttgart 677 93,83 12,44 Lars Bender Leverkusen 765 105,72 12,40 Sven Bender Dortmund 677 93,27 12,27 Sebastian Kehl Dortmund 793 108,09 12,22 Max Meyer Schalke 04 667 90,58 12,17 Per Skjelbred Hertha BSC 863 116,72 In die Wertung kommen lediglich Bundesliga-Profis, die mindestens die Hälfte der möglichen Einsatzzeit in der Saison 2014/15 absolviert haben.

der Norweger „als Fortschritt im Spiel gegen den Ball. In Köln hat es fast 90 Minuten gepasst, gegen Bayern die komplette zweite Halbzeit“. Das lag auch an Skjelbred, der in Abwesenheit von Lustenberger und Pekarik zuletzt zweimal die Kapitänsbinde trug. Am vorletzten Spieltag, beim Sieg in Köln, bewältigte der 27-Jährige mit 13,02 Kilometern ligaweit die größte Strecke aller eingesetzten Profis. Am vergangenen Wochenende kam er mit 12,88 Kilometern auf Rang vier – hinter Darida (Freiburg/13,21 km), Marcos (HSV/13,16 km) und Kramer (Gladbach/13,06 km), dem er am Samstag begegnet. Im Saisonschnitt hat sich Skjelbred mittlerweile in die Top Ten geschoben (siehe Infofläche links),, bei Hertha BSC führt er die Statistik mit großem Abstand an – dahinter rangieren Pekarik (11,32 km im Schnitt) und Hajime Hosogai (11,08 km). „Eine Mischung aus Talent und Willen“ nennt Skjelbred seine Laufstärke: „Ich überwinde mich gern, wenn ich der

Weg-Weiser für das Spiel der Berliner: Per Skjelbred

Foto: imago/Eibner

„Kartoffel“ und die Kilometer


kicker, 4. Dezember 2014

Sturm

LEVERKUSEN: Berater lobt Trainer Schmidt – „Der richtige Klub“

Warum Son bei Bayer bleibt 1Die jüngste Huldigung kam aus

China. Dort hatte die größte Sportzeitung Titan Sports Heung-Min Son zum „Best Footballer in Asia“ 2014 ernannt – vor Keisuke Honda vom AC Mailand. Unabhängig davon sind sie bei Bayer 04 mit dem Südkoreaner mehr als zufrieden. „Er ist kein Szenenspieler mehr, er ist vollwertig“, beschreibt Roger Schmidt die Entwicklung. Früher wirkte der 22-Jährige oft eindimensional. Antritt, Spannstoß, Tor lautete die Formel. Ohne

Bayern München – Bayer Leverkusen Samstag, 18.30 Uhr

Bayern ist seit 17 BL-Partien unbe17 siegt. Die zweitwenigsten Niederlagen hat Leverkusen, das erst zwei Partien verlor (in Wolfsburg 1:4 und in Hamburg 0:1).

Respekt: Manuel Neuer (Foto) kassierte in 60 von 108 BL-Partien für Bayern München kein Gegentor, Das entspricht einer Zu-nullQuote von 56 Prozent. Nur Leverkusens Stefan Kießling erzielte bisher sechs Tore gegen den Nationaltorhüter. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

Mannschaft damit helfe.“ In seiner Heimat Norwegen nennt man ihn „eine Kartoffel, weil ich fast überall spielen kann“. Die Vielseitigkeit macht sich auch Jos Luhukay gern zunutze. Nach dem Ausfall von Valentin Stocker (Adduktoren) ist Skjelbred einer der Kandidaten für die vakante Zehner-Position. Sechser, Achter, Zehner, rechte Außenbahn – Skjelbred, aktuell auch Kapitän der norwegischen Nationalelf, kommt überall zurecht. Luhukay schätzt an seinem Dauerläufer, den Hertha am Ende der SommerTransferperiode für 1,5 Millionen Euro fest vom HSV verpflichtet und mit einem Arbeitspapier bis 2017 ausgestattet hatte, „Vielseitigkeit, Ballsicherheit, Umschaltspiel und seine unkomplizierte Art“. Nachdem zuletzt die Defensive besser funktionierte, muss Hertha jetzt am Punch arbeiten. „In Ballbesitz“ wünscht sich Skjelbred „einen Tick mehr Ruhe, Mut, Entschlossenheit und Passpräzision“. Auch er selbst kann offensiv zulegen – kein Tor, ein Assist. Seine Zuversicht gibt er dennoch nicht auf. „Wir“, sagt Skjelbred, „sind auf einem guten Weg.“ Und mit Wegen kennt er sich aus. STEFFEN ROHR

Remis

26

6

Auswärtssiege

3

Dass HSV-Profi Maxi Beister (24) mehr als nur Fußball im Kopf hat, hat er während seiner nun knapp einjährigen Leidenszeit nach Totalschaden im Knie bereits mit der Gründung einer Nachhilfeschule und des Fußballklubs SC Lüneburg nachgewiesen. Jetzt ging der Angreifer auch noch unter die Erfinder: Gemeinsam mit zwei Freunden hat Beister den „Snaxcup“ entwickelt und ein europaweites Patent angemeldet. Die Idee: Essen und Trinken auf öffentlichen Veranstaltungen in einem. Teller und Becher sind übereinander und werden durch einen Strohhalm verbunden. Beister: „Dadurch bleibt eine Hand frei.“ 4000 „Trinkteller“ sind bereits produziert, Sonntag beim Heimspiel gegen Mainz kommen sie im Fan-Restaurant „Raute“ in Hamburg erstmals zum Einsatz.

2

Nelson Valdez (31) hat sich ganz offensichtlich an Beister orientiert. Auch der Frankfurter Stürmer

diese war der Flügelspieler außen vor. Jetzt ist er viel mehr im Spiel, holt sich Bälle, hat sich im Zweikampf verbessert und spielt auch schlaue Pässe. Dabei hilft Son, einem aufgrund seiner Schnelligkeit idealen Konterspieler, das schmidtsche Gegenpressing. Der Trainer erklärt: „Sonny bereitet wie Karim Bellarabi seine eigenen Stärken vor. Das ist ein wichtiger Aspekt. Er ist viel mehr eingebunden und muss nicht mehr auf etwas warten. Das ist maßgeschneidert für ihn.“ Die Auswirkungen sind sichtbar. Vor allem international. „Son hat den nächsten Schritt gemacht. Vor allem in der Champions League hat er Duftmarken gesetzt – das sieht jeder auf der ganzen Welt“, weiß Manager Jonas Boldt. Fünf Treffer und ein Assist in sieben Spielen inklusive Qualifikation sind ein herausragender Wert. Doch Bayer 04 muss sich nicht sorgen, dass Son zeitnah den Lockrufen von einigen Topklubs aus der Premier League erliegt. Berater Thies Bliemeister erklärt: „Angebote gibt es für Son in jeder Transferperiode, aber im Moment ist Bayer für ihn der richtige Klub.“ Dass diese Aussage nicht nur das WinterTransferfenster überleben dürfte, lässt sich aus Bliemeisters Begrün-

Foto: imago/MiS

zent zugunsten der Borussia auswies – dann nämlich, wenn dieser Ballbesitz vornehmlich im torungefährlichen Bereich zustande kommt. Ein Problem, das Trainer Lucien Favre nicht nur an seinen beiden Kreativkräften Kruse und Raffael festmacht: „Auch auf den Flügeln müssen wir wieder mehr Durchschlagskraft entwickeln.“ Raffael will dennoch mit gutem Beispiel vorangehen. In der vergangenen Saison standen für ihn nach 13 Spieltagen bereits sechs Tore und vier Assists zu Buche. Jetzt sind es gerade einmal zwei Treffer und lediglich eine Vorlage. „Solche Phasen erleben alle Spieler, jetzt habe ich sie“, sagt Raffael. „Aber ich will das schnellstmöglich ändern.“ Damit die Borussen am Samstag endlich wieder in die Erfolgsspur finden. JA N LU S T I G

11

Ein Wechsel ist in absehbarer Zeit kein Thema: Heung-Min Son dung schließen: „Leverkusen ist gut für Son. Hier entwickelt er sich weiter. Hier hat er einen Trainer, der ihn besser macht. Warum sollte er sich verändern?“ Sons Karriereplanung sieht keine übereilten Schritte vor. Alles soll ideal getimt sein. Ideal laufen muss es für Bayer auch in München. „Die Bayern sind vielleicht die beste Mannschaft der Welt. Trotzdem werden wir an unser Spiel glauben und versuchen, es auf den Platz zu kriegen. So haben wir die beste Chance, ihnen Probleme zu bereiten.“ Schwingt sich Son erneut auf großer Bühne zu Glanztaten auf, würde diese noch mal wachsen. STE PHAN VON NO CKS

KICKER-KULISSE NOTIERT VON laboriert an einem Kreuzbandriss und findet, dass Essen gut zur Reha passt. Gemeinsam mit seinen Schwiegereltern betreibt der Ex-Werderaner jetzt das Restaurant „Tiroler Hütte“. Die Eröffnung war am vergangenen Montag in Bremen, pikanterweise genau in jener Woche, in der die Hanseaten auf seinen neuen Klub treffen.

2

In Frankfurt hat Jürgen Klopp (47) zum Wochenstart einen Vortrag über „Motivation und Führung“ gehalten – und vor dem wichtigen Spiel seiner im Abstiegskampf dümpelnden Dortmunder am Freitag gegen Europacup-Anwärter Hoffenheim daran erinnert, dass die Rollenverteilung 2012/13 noch ganz anders war. „Wir haben Ihnen

SEBASTIAN WOLFF doch den Klassenerhalt geschenkt.“ Durch ein glückliches 2:1 am letzten Spieltag rettete sich seinerzeit Hoffenheim in die Relegation. Ob Klopp, nun selbst in Not, damit Gastgeschenke provozieren will?

2

Bereits die 20. Auflage erfährt in diesem Jahr das Bruno-PezzeyGedächtnisturnier. Vom 8. bis 12. Dezember lädt Organisator Ralph Schader nach Flachau ein und gedenkt dabei auch seiner Ehefrau Michaela. Sie war 2011 bei einem von Schader organisierten Testspiel des HSV in Östererreich verstorben. Unter anderem Toni Polster (50), Andreas Herzog (46), Guido Buchwald (53), Fredi Bobic (43), Frank Verlaat (46) oder Oliver Kreuzer (49) haben bereits zugesagt.


12

BUNDESLIGA

INTERVIEW DER WOCHE Herr Robben, sind Sie traurig, dass Sie nicht zu den drei Kandidaten für die Wahl zum Weltfußballer zählen? Überhaupt nicht, obwohl es sicher schön gewesen wäre. Ich bin auch so ein glücklicher Mensch. Muss man bei einer solchen Wahl – Stichwort CR7 – eine Marke sein? Zählt nicht allein die sportliche Leistung? Ich sage dazu lieber nichts, jeder macht sich seine Gedanken darüber. Ich habe 2014 meine Leistung gebracht. Wie bewerten Sie die Auswahl der Top 3? Es sind drei Weltklassespieler, die es verdient haben. Ich freue mich vor allem für Manuel Neuer und hoffe, er gewinnt. Er ist mit großem Abstand der beste Torwart der Welt. War 2014 das beste Jahr Ihrer Karriere? Vielleicht ja. Am wichtigsten ist, dass ich seit rund zwei Jahren fast verletzungsfrei bin. Unter Pep Guardiola habe ich einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Warum läuft es für Sie jetzt so gut? Es heißt, es sei die letzten anderthalb Jahre so. Aber ich habe das Gefühl, es ist schon länger so. Ich habe jetzt alles im Griff und kann meinen Fußball genießen. Der Sieg im Champions-League-Finale 2013 hat für Entspannung gesorgt, trotzdem denke ich nicht, ich hätte alles erreicht. Ich bin noch hungrig, ehrgeizig und versuche mich zu verbessern. Vielleicht liegt es auch an meinem Alter: Ich bin entspannt und fühle mich wohl. Spüren Sie nach dem Siegtor in Wembley die innere Ruhe, keinem mehr etwas beweisen zu müssen? Ich will immer mehr und besser werden, und habe das Gefühl, dass ich noch einen Schritt vorwärts machen kann. Welchen konkret? Ich meine die generelle Entwicklung und keine bestimmten Details. Wo wurden Sie unter Guardiola besser? In Nuancen. Im Positionsspiel, im Gespür für die Räume, wo ich

„Rotation muss für mich nicht sein“ ARJEN ROBBEN (30) äußert sich zur Wahl zum Weltfußballer, zu Neuer,

Guardiola, Reus. Und er widerspricht dem Sportvorstand Sammer. Er arbeitet sehr hart, schaut sich viel an und bereitet uns sehr gut vor. Guardiola hat das Gefühl für die Räume, wo die sich auftun; das hatte er schon als Spieler. Ist es für Sie ein Vorteil, verschiedene Positionen zu spielen? Oder müssen Sie sich zu oft umgewöhnen? Ich sehe es als Vorteil. Diese neue Herausforderung nehme ich gerne an. Wie haben Sie den Fluch der Vorrunde, den Sie in den ersten Bayern-Jahren mit sich schleppten, vertrieben?

Ich habe jetzt die Kontrolle über meinen Körper und ein richtig gutes Gefühl, dass es so bleibt. Bei Dr. Müller-Wohlfahrt und unseren Physios bin ich in besten Händen, außerdem arbeite ich noch mit einem niederländischen Osteopathen. In dieser Hinserie fehlten Sie dreimal. Würden Sie sonst die Torjägerliste anführen? Weiß ich nicht. 8 Tore für den besten Schützen sind nach 13 Spielen nicht so viel. Ich bin mit meiner Quote zufrieden. Die Torjägerliste ist mir nicht wichtig.

noch gefährlicher werden kann. Wir wechseln viel, das gefällt mir, mal außen, mal mehr innen, in Berlin am vorigen Samstag auf der Zehn. Was sind Sie nun eigentlich: Rechtsaußen, Linksaußen, Zehner? Mir gefällt alles. Wenn wir in Ballbesitz sind, ist unser Trainer für mich taktisch der beste auf der Welt. Warum ist er das?

Foto: imago

„Bei Ballbesitz ist Guardiola der beste Trainer der Welt.“


kicker, 4. Dezember 2014

Der Sportvorstand kontert Beckenbauer

Sammer: Kein Kontakt zu Reus 1Franz Beckenbauer war in seiner

spontanen Reaktion im Sky-Studio verärgert. „So dumm – das muss ich wirklich so brutal sagen – kann ich als Profi im Strafraum nicht hingehen“, sagte er zur Roten Karte Medhi Benatias (27) bei Manchester City. Matthias Sammer lässt diese direkten Worte nicht gelten. „Franz hat sich auch zu Wort gemeldet, was man da macht oder nicht macht“, sagt der Sportvorstand des FC Bayern, „das hat mir nicht gefallen, das muss Franz nicht tun, in diesem Moment auf den Spieler draufzugehen“. Zwar sei der für 26 Millionen Euro von AS Rom gekommene Verteidiger „kein junger Spieler mehr“, brenne aber vor Ehrgeiz und habe sich in jener Situation gegen den durchlaufenden Aguero für die Grätsche entschieden. „Mit allen Konsequenzen“, so Sammer, „das muss man respektieren und muss ihn nicht großartig kritisieren.“ Außerdem seien die Verantwortlichen in München mit dem 36-maligen marokkanischen Nationalspieler „sehr zufrieden“, so Sammer, der den Platzverweis obendrein für

Foto: GettyImages

Wie viele Tore sollen es Wir müssen es erst 2014/15 2014/15 werden? Ihre beste schaffen. Wolfsburg, GladBilanz in fünf Bundesligajahren bach, Leverkusen machen es gut, das sind die größten sind 16 Treffer 2009/10. 16 wären ein gutes Ziel. Aber ich Konkurrenten. Leverkusen am gehe nicht ins Spiel und sage, heute Samstag ist ein starker Gegner. will und muss ich ein Tor schießen. Wie groß wird der Vorsprung am Ende Reizt es Sie, Torschützenkönig der Bunsein? Mehr als 25 Punkte wie 2013? Das hängt auch von der Konkurdesliga zu werden? Nein. Ich will für die Mannschaft renz ab, und wir haben außerdem in der Champions wichtig sein. League viel vor. Wie viele Tore würden Sie erzielen, wenn Sie „Die Gerüchte um Reus Ist es nur ein gutes noch einen rechten beschäftigen mich nicht.“ Jahr, wenn am Ende Fuß hätten? der Titel in der ChamWeiß ich nicht. pions League steht? Mein linker Fuß ist gut genug. Sehr Die Ansprüche sind sehr hoch, wir selbst haben dafür gesorgt. Ich bin viele gute Spieler haben ein schwächeres Bein. stolz, dass ich diese Entwicklung Matthias Sammer sagt, wie Franck Ribery mitgemacht habe. Man sieht, dass wir besser geworden sind. hätten Sie nun verinnerlicht, dass Fußball ein Mannschaftsspiel ist. Haben Sie da Marco Reus wird ständig mit Bayern in Verbindung gebracht. Er spielt eine Rolle eine Entwicklung gemacht? Nein, da gibt es keine große Veränwie Sie. Interessiert Sie dieser Name? derung. Ich war immer ein MannIch höre auch diese Gerüchte, sie beschäftigen mich gar nicht. schaftsspieler. Im Triple-Jahr haben wir allerdings viel Wert darauf ge- Braucht der FC Bayern Reus überhaupt? legt, nach hinten zu arbeiten. Bei einem Topverein kommen immer neue Spieler. Haben Sie Ihre erste Grätsche beim FC Bayern angesetzt? Bei Vertragsende 2017 sind Sie 33. WerNein, schon früher in England. den Sie Ihre Laufbahn hier beenden? Guardiola korrigiert die Spieler auch bei Ich bin da ganz entspannt, so weit schaue ich nicht nach vorne. Das einem 4:0. Ist er manchmal anstrengend? Überhaupt nicht. Auch bei einem geht im Fußball nicht. 4:0 musst du weitermachen. Wenn IN TE RVIE W: KARL HE IN Z WIL D man nur 70 Prozent spielt, passiert nichts mehr, dann gehen Rhythmus und Spaß verloren. Wie lange ist dieser Rhythmus möglich? Das geht über Jahre. Bei entsprechender Rotation? Rotation muss für mich nicht sein. Ich brauche diesen permanenten Rhythmus, da werde ich immer stärker und komme in einen Flow rein. Ein Spiel Pause zwischendrin hilft allerdings Kopf und Körper. Bayern möchte Guardiolas Vertrag verlängern. Bleibt er länger als bis 2016? Ich hoffe es. Mein Vertrag gilt bis 2017, so lange möchte ich mit ihm zusammenarbeiten. Wie weit ist Guardiola mit der Umsetzung seiner Vorstellungen? Er ist Perfektionist. Der Vorteil ist, dass wir uns nicht mehr aneinander gewöhnen müssen. Wir haben uns in dieser Saison verbessert, in Ballbesitz haben wir mehr Ruhe, bei Ballverlust attackieren wir gezielter. Muss es das Ziel sein, die ganze Saison unbesiegt zu bleiben? Es wäre schön, aber arrogant, es als Ziel zu formulieren. Wir wollen ohnehin jedes Spiel gewinnen. Das Hauptziel ist der Titel. Bayern gewann in der Bundesliga dreimal die Meisterschaft dreimal in Serie. Muss die jetzige Mannschaft den Titel viermal oder noch häufiger hintereinander holen?

13

Verteidigt Rotsünder Benatia: Sportvorstand Matthias Sammer „diskutabel“ hält, weil er sich fragt, „ob Medhi nicht ein bisschen den Ball berührt hat“. Eine klare Aussage macht der Münchner Vorstand auch zu Marco Reus, der permanent mit Bayern in Verbindung gebracht wird, weil er laut Klausel zum 1. Juli 2015 Dortmund für 25 Millionen Euro verlassen kann. „Es gibt keinen Kontakt“ zwischen der Partei Reus und dem FCB, erklärt Sammer und verweist auf die Worte des Reus-Beraters im kicker am vorigen Montag: „Herr Hebel hat es doch klar gesagt.“ Über diese Personalie ist beim Rekordmeister offenbar noch nicht definitiv entschieden worden. K . W I L D ANZEIGE


14  Bundesliga

„ Klon trifft Papa“ Für thomas schaaf (53) ist es eine Begegnung mit der Bremer Vergangenheit. Und ein Treffen mit seinem Kumpel viktor skripnik (45).

Eintr. Frankfurt – Werder Bremen Sonntag, 17.30 Uhr

Frankfurt ist nur gegen Bremen in den 8 letzten acht BL-Partien unbesiegt. Die Eintracht kassierte gegen Werder 13 BLHeimniederlagen, gegen keinen Klub mehr.

Ungewohnt: Thomas Schaaf trifft erstmals auf Werder, für das er als Trainer 479 und als Spieler 262 BL-Partien bestritt. Auch für Alexander Ignjovski (Foto) könnte es ein Wiedersehen geben. Er absolvierte 2011 unter Schaaf in Bremen sein BL-Debüt. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege Remis

Auswärtssiege

20 11 13 ANZEIGE

Rücksprache mit Thomas Schaaf, seinem väterlichen Freund, gehalten hatte, blieb unerwähnt. Dass Schaaf ähnlich reagiert hätte, ist anzunehmen. Insofern sind die beiden, die gerade vor ihrem Duell so oft und so gern verglichen werden, in gewisser Weise wahrhaftig Brüder im Geiste. Von Schaaf, dem Älteren, ist bekannt, dass er solche Konstellationen hasst wie ein Eigentor. Auch Skripnik, der Jüngere, erst seit wenigen Tagen auf der Bundesliga-Bühne präsent, agiert ebenfalls lieber auf dem grünen Rasen als auf dem roten Teppich. Ein besonderes Spiel? „Jein“, sagt Schaaf. Alte Bekannte werde er natürlich treffen, was ihn freue. Doch ansonsten habe er mit dem Thema Werder „inhaltlich abgeschlossen“. Es folgt ein Bekenntnis zum neuen Arbeitgeber: „Meine Verantwortung und meine Identifikation gehören jetzt der Eintracht.“ Ähnlich reagiert Skripnik, der zu den Reportern sagt: „Besonders ist es doch nur für euch, ihr legt darauf den Fokus.“ Und der pfiffige Ukrainer, der es in Sachen Schlagfertigkeit und hintergründigem Witz durchaus aufnehmen kann mit dem trockenen Humor der Bremer Legende, hat auch sogleich eine passende Überschrift parat: „Klon trifft Papa“, titelt er, „die Zeile passt.“ In dieser Beziehung sind sie vergleichbar. Weder Newcomer Skrip-

nik, als Schaaf-Kopie eingestuft, seit er auf der Bildfläche erschienen ist, noch Altmeister Schaaf, das Werder-Urgestein mit 40-jähriger Historie an der Weser, wollen die pikante Note überstrapazieren, die ihr Zweikampf mit sich bringt. Sie sind bestrebt, jegliche Brisanz abzuschwächen, betonen die Normalität und legen den Fokus auf die rein sportlichen Aspekte. So ist die Partie gegen seinen Ex-Klub für den nun in Hessen wirkenden Fußballlehrer in erster Linie „ein Wettkampf, den ich gewinnen will – ohne Wenn und Aber“. Und auch der Nach-Nachfolger Schaafs in der Hansestadt, in vier Bundesligaspielen dreimal siegreich und damit fast so erfolgreich wie Fritz Langner 1967 (drei Siege und ein Remis zu

Foto: imago/Schumann

E

in offiziell arrangierter Kontakt kam nicht zustande. Es gab einige Anfragen der Medien, die beiden Freunde irgendwie zusammenzubringen vor ihrem Aufeinandertreffen. „Telefon oder Skype, so etwas mache ich nicht“, lehnte Viktor Skripnik die Bitten der Journalisten ab. Ob er zuvor

67 Erstliga-Spiele für Werder: Skripnik unter Trainer Schaaf

Beginn), möchte seinen Blitzstart mit fleißigem Punktesammeln fortsetzen: „Ein wichtiges Spiel für uns.“ Es wird Schaafs erstes offizielles Wiedersehen mit seinem Stammverein, für den er nach aktiver Laufbahn und dem Job als Nachwuchstrainer 5119 Tage als Chefcoach diente. Es ist der Kontakt des im Mai 2013 beurlaubten Zampanos mit seiner glorreichen Vergangenheit. Eine Epoche, wie Schaaf zugibt, „die ich immer bei mir behalten werde. Es gibt keinen Grund, es wegzuschmeißen“. Sein Lebensmittelpunkt ist nun in Frankfurt. In Bremen ist der 53-Jährige nur noch selten, wenn er seine Mutter besucht. Der Job bei der Eintracht lässt kaum mehr zu, auch nur eingeschränkte Kontakte zum Freundeskreis in Stuhr, die der bodenständige Wahl-Norddeutsche weiter pflegen möchte. Dafür hat sich Schaaf in der neuen Heimat eingerichtet und mit Vertrauten aus Bremer Zeiten umgeben. Neben seinem Stab mit den Assistenten Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach sowie Torwarttrainer Michael Kraft zählen dazu auch Scout Bernd Pfeifer, ein langjähriger Spezi, sowie ein japanischer Akupunkteur. Andersherum stellt sich die Frage: Wie viel Schaaf steckt noch in Werder? Beim Nord-Klub hat sich ein Wandel vollzogen, ein kompletter Austausch nach dem Ende der


kicker, 4. Dezember 2014  15

FRANKFURT: Vertragsgespräche im Winter

Ära Schaaf. Der Verein musste sich neu aufstellen. Schaaf, mit unglaublicher Machtfülle ausgestattet, hinterließ ein Vakuum, das nach neuen Strukturen und neuem Personal rief. Zwölf Profis von damals, unter anderem Fritz, Prödl und Junuzovic, wird er wiedersehen, zudem die Mittelfeld-Raute, von ihm perfektioniert, wiedererkennen. Schaaf und Skripnik – beide unterstreichen ihr „gutes, freund-

schaftliches Verhältnis“, sprechen von einem „engen Austausch“. Auch in dieser Woche? Schaaf glaubt nicht daran, weil niemand eine spezielle Thematik aufkommen lassen möchte. Skripnik lässt es offen: „Mal sehen, vielleicht telefonieren wir, vielleicht auch nicht.“ Fest steht nur eines: Sollte es geschehen, würden es die Kumpel für sich behalten. M I C H A E L E B E RT

HANS-GÜNTER KLEMM

1In Frankfurt ist Felix Wiedwald (24), was er in Bremen nicht sein konnte: Erste Wahl. Dafür musste er den Umweg über die 2. Liga in Kauf nehmen. Weil ihm früher bei Werder hinter Tim Wiese mit Sebastian Mielitz ein gleichwertiger Konkurrent im Kampf um den Platz auf der Bank im Wege stand, war er 2011 zum MSV Duisburg gewechselt. „Felix hat es richtig gemacht“, sagt Thomas Schaaf, der schon damals sein Trainer war, heute. Rückblickend fühlt sich auch Wiedwald in seiner Entscheidung bestätigt: „Es ist gut, wie es gelaufen ist.“ In Duisburg hatte er das Formtief seines Kontrahenten Florian Fromlowitz nach fast fünfmonatiger Geduldsprobe zum Durchbruch genutzt, in Frankfurt war es das Verletzungspech Kevin Trapps (Syndesmoseriss), das ihn Ende September ins Bundesliga-Rampenlicht rücken ließ. Dort hat er sich in neun Spielen derartig gut zurechtgefunden, dass er auf dem Weg zur Stammkraft ist. Und mutig genug, Ansprüche zu stellen, dauerhaft Nummer 1 zu sein: „Es wäre schlimm, wenn ich meinen Platz freiwillig hergeben würde. Der Konkurrenzkampf spornt mich an.“ Schaaf reagiert gelassen auf die Kampfansage im Kasten: „Es ist für mich selbstverständlich, dass ein Torwart spielen will.“ Wohlwissend, dass Wiedwalds Status als augenblicklich unumstrittene Nummer 1

zeitlich bis zum Ende der Hinrunde datiert ist. Anfang 2015 wird Trapp, der nach langer Zwangspause dieser Tage einen Belastungstest bestand und sich seit Mittwoch wieder im Lauftraining befindet, versuchen, Wiedwald wieder ins zweite Glied zu drängen. Ein Angebot, vorzeitig über 2016 hinaus zu verlängern, liegt Trapp längst vor. Bleibt Eintrachts Nummer 1, wird Wiedwald nach nur zwei Jahren wohl gehen. So weit will Frankfurts derzeitiger Rückhalt aber vor dem Duell mit Werder nicht vorausblicken. Bei den für die Winterpause geplanten Gesprächen über seine Zukunft sieht er sich jedenfalls nicht unter Zugzwang: „Ich denke nicht, dass ich mich so schnell entscheiden muss.“ ULI GERKE

Foto: Huebner

Foto: Witters, Huebner/Ferreira

Wiedwald: Rückhalt auf Zeit

Wiedersehen: Felix Wiedwald stand einst für Werder im Tor.

bremen: Routiniers ergänzen nun die neue „Werder-Welle“ – Bargfrede meldet sich zurück

Jugendstil: Der „alte Fritz“ würdigt Selke und Aycicek 1Ganz im Zeichen der jungen Wil-

den stand das letzte Wochenende, das Bremen den Absprung vom Tabellenende bescherte. Ob die neue „Werder-Welle“ auch am Sonntag die Frankfurter Eintracht überrollen wird, steht dagegen noch längst nicht fest. Denn an der Weser melden sich die Alten zurück: Clemens Fritz, der Oldtimer, der am Spieltag seinen 34. Geburtstag feiert, hat seine Gelb-Rot-Sperre ebenso abgebrummt wie Santiago Garcia (26) seine Gelb-Auszeit abgesessen. Und auch der zuletzt wegen einer Knieoperation fehlende Philipp Bargfrede, mit 25 Lebensjahren und etlichen Profi-Spielzeiten schon einer der Routiniers, dürfte wieder ein-

satzfähig sein, nachdem ihm beim Paderborn-Spiel noch Schonung auferlegt worden war. Von „Alternativen“ spricht Thomas Eichin nicht nur in Bezug auf Rückkehrer Bargfrede, sondern auch auf die anderen erfahrenen Teammitglieder. Schon unmittelbar nach dem grandiosen 4:0 am vorigen Spieltag, dem Ausrufezeichen gegen die Ostwestfalen, hatte der Geschäftsführer vor voreiligen Schlüssen hinsichtlich des Jugendstils gewarnt: „Es ist nur ein erster Schritt.“ Eichin fand die Lobeshymnen übertrieben, die auf die Talentschmiede angestimmt worden waren. „Wir haben vernünftige Jungs, die eine gute Entwicklung nehmen können“, meint

Kapitän Fritz, der jedoch dem Boss zustimmt. Wichtig sei nun, dass die Neulinge dranblieben. „Es ist ein Unterschied, ob du mal ins kalte Wasser springst. Oder ob du dauerhaft konstant Leistung bringst.“ Beim Treffen mit Ex-Trainer Schaaf werden aller Voraussicht nach sowohl Fritz im rechten Mittelfeld als auch Garcia als linker Außenverteidiger ins Team rücken. Was bedeutet: Janek Sternberg (22) und Maximilian Eggestein (17) sind nur Reserve. Anders die Situation bei ihren Kollegen aus der Junioren-Truppe: Davie Selke (19) und Levent Aycicek (20) haben sich für die Startelf empfohlen. Im Angriff profitiert U-19-Europameister Selke vom langfristigen

Ausfall des Torjägers Franco di Santo (25), hat vor Nils Petersen (25) und dem weiterhin formschwachen Izet Hajrovic (23) die Nase vorn. Für Kapitän Fritz ist der torgefährliche Selke „ein unangenehmer Stürmer, der immer Gas gibt“. Auf der Königsposition im zentralen Mittelfeld, der Zehn, trumpft Aycicek auf. Skripniks Lieblingsschüler hat mehr Akzente gesetzt als der verletzte Ludovic Obraniak (20) und kann diese Rolle wirkungsvoller interpretieren als Fin Bartels (27), der zudem anderweitig gebraucht wird. Ein Sonderlob für den feinen Techniker gibt’s auch vom „alten Fritz“: „Er spielt gradlinig, ist nicht so ballverliebt und hat das Auge für den Mitspieler.“ H G K


16  bundesliga

Foto: Baumann

„ Veh hat recht behalten“ Herr Wahler, kaum hat Huub Stevens übernommen, schon klappt’s wieder mit dem Gewinnen. Hand aufs Herz: Haben Sie von so einem Einstand zu träumen gewagt? Wir hatten vor Freiburg kaum Zeit, das war meine größte Sorge. Man weiß ja nicht, was in drei Tagen machbar ist. Aber die Mannschaft hat vor allem in der zweiten Hälfte ein super Spiel gemacht. Dann haben Sie mit der Trainerwahl ja alles richtig gemacht. Davon waren und sind wir überzeugt, unabhängig davon, dass

VfB Stuttgart – FC Schalke 04 Samstag, 15.30 Uhr

Stuttgart feierte gegen Schalke 42 in der Bundesliga 42 Siege, davon 30 zu Hause. Beides sind für den VfB historische Bestmarken gegen einen Verein.

Brisant: Stuttgart ist mit vier Punkten die schwächste Heimelf und empfängt Schalke als schwächstes Auswärtsteam (drei Punkte). Die BL-Bilanz von Huub Stevens gegen S04 ist mit drei Siegen und je zwei Remis und Niederlagen positiv. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege Remis

30 10 ANZEIGE

Auswärtssiege

4

Sportdirektor weg, Trainer gewechselt, der Präsident ist noch da. bernd wahler (56) über kurzfristige Erfolge und die Ambitionen des VfB. man das nach einer Partie noch nicht abschließend bewerten kann. Huub Stevens wird für seine intensive Kommunikation mit den Spielern gelobt. Haben Sie ebenfalls das Wort an die Mannschaft gerichtet? Ja, direkt nach dem Abschied von Armin Veh und auch in den Tagen darauf war der Kontakt intensiver als sonst. Ich tausche mich mit unserem Kapitän Christian Gentner sowieso öfter aus, aber ich habe diesmal außerdem mit der ganzen Mannschaft gesprochen. Hilft die natürliche Autorität des Präsidenten, um den Jungs Beine zu machen? So viele Trainerwechsel, wie bei uns zuletzt, sind nicht einfach für die Mannschaft. Jedes Mal etwas Neues, das ist schwierig. Diesmal wussten die meisten aber, was sie bei Huub Stevens erwartet. Das haben sie super aufgenommen und die entsprechende Reaktion gezeigt. Das 4:1 in Freiburg war eine riesige Erleichterung für den ganzen Verein. Aber letztlich ist es nur ein Spiel und sind es drei wichtige Punkte. Die Mannschaft scheint noch ein Stück enger zusammengerückt zu sein. Man hat gesehen, dass jeder für jeden einspringt. Ein Zeichen auch ans Umfeld, dem man dadurch signalisiert, dass man gemeinsam etwas bewegen will. Allerdings gibt’s noch viel zu tun. Wollen Sie auch künftig näher an der Mannschaft dran sein als bisher? In diesen turbulenten Tagen ist es

wie er, aber Veh hat recht behalten. Und wir hatten in der ersten Halbzeit wirklich das nötige Glück. War die zweite Halbzeit ein Hinweis darauf, dass die Mannschaft besser ist als die zuletzt von ihr gezeigten Leistungen? sicher angebracht, dass alle, die Da wäre ich noch etwas vorsichtig, miteinander arbeiten, auch viel mit- dazu gehört mehr als nur ein Sieg. einander sprechen. Auch um zu zei- Auch wenn wir nach wie vor davon gen, dass die Unterstützung zu hun- überzeugt sind, dass der Kader besdert Prozent da ist. Aber ich spiele ser ist als der Tabellenplatz. mich nicht in den Vordergrund. Der Gedanke, im Winter personell nachSie sind ein häufiger Gast beim VfB-Traizulegen, ist also nicht verworfen. ning. Was hat Huub Stevens gemacht, was Nein. Es finden jetzt intensive Gevorher gefehlt hat? spräche mit Huub Stevens und Das ist schwer zu sagen. Ich hatte Sportdirektor Jochen Schneider statt, dann müssen auch unter Armin wir genau schauen, Veh immer den Eindruck, dass die „Der Kader ist besser was nötig ist. Mannschaft gut als der Tabellenplatz.“ Der VfB hält die Augen trainiert. Huub nach einem InnenverteiStevens hat ja auch diger offen. schon gesagt, dass die Truppe fit ist. Warten wir ab. Wenn man sieht, Aber er meinte auch, dass viel Arbeit auf wie das Duo Rüdiger/Baumgartl momentan in der Innenverteiihn wartet. Er hat gesagt, dass wir zum Bei- digung funktioniert, dann ist das spiel im taktischen Bereich arbeiten schon beeindruckend. Aber zu müssen. Das haben wir in Freiburg einer funktionierenden Defensive speziell in der ersten Halbzeit ge- gehört weit mehr als die Innenversehen. teidigung. Das hat man in Freiburg Da war der VfB mit Fortuna im Bunde und gesehen. Was da von der gesamten hätte leicht zurückliegen können. Mannschaft gelaufen und gekämpft Ich war bei der Halbzeitansprache wurde, war schon beeindruckend. des Trainers nicht in der Kabine, Wie viele Punkte wünschen Sie sich noch aber wir waren in der zweiten Halb- bis zur Winterpause? zeit viel besser organisiert. Wir sollten nur von Spieltag zu Hatte Armin Veh hellseherische FähigSpieltag denken. Jetzt kommt Schalkeiten, als er seinen Abschied damit beke, anschließend konzentrieren wir uns auf die nächste Aufgabe. Aber gründete, dass er der Mannschaft kein ein paar Punkte müssen es schon Glück bringe? Er hat am Abend, als er seinen noch werden. Zumindest haben Rücktritt verkündete, wirklich wir mit dem 4:1 in Freiburg aufgemehrfach gesagt: „Ich wette, dass schlossen zur Konkurrenz. ihr in Freiburg ohne mich gewinnt.“ I N T E RVI E W : Ich war mir da nicht ganz so sicher GEORGE MOISSIDIS


kicker, 4. Dezember 2014  17

Schalke: Die heikle Frage im Vertragspoker – Heldt hofft auf eine Wiederholung von 2012

1Klaas Jan Huntelaar (31)

besitzt auf Schalke längst den Rang einer Identifikationsfigur. Der Niederländer spricht gern von einer „zweiten Heimat“, die er – nach den unglücklichen Gastspielen bei Real Madrid und dem AC Mailand – gefunden habe. 101 Pflichtspieltreffer seit seiner Ankunft im Sommer 2010 sprechen Bände über den sportlichen Stellenwert des „Hunters“. Der wiederum fand regelmäßig die internationale Bühne, die ihm so wichtig ist: Zum vierten Mal spielt Huntelaar mit Schalke bereits in der Champions League, in der Saison 2011/12 war es immerhin die Europa League. Dass die für beide Seiten so fruchtbare Liaison nach Vertragsende im Sommer 2015 in die Brüche gehen sollte, bleibt schwer vorstellbar. In der Tat sind Abwanderungstendenzen derzeit nicht auszumachen. Sportvorstand Horst Heldt

brachte unlängst zwar „Interessenten aus dem In- und Ausland“ ins Spiel, stellte aber nun klar: „Das bewegte sich im Bereich der Spekulation. Ich bin weder offiziell noch inoffiziell über irgendetwas informiert. Aber dass ein Klasse-Stürmer wie Klaas Jan Begehrlichkeiten weckt, sagt einem doch schon der gesunde Menschenverstand.“ Vor zwei Jahren freilich stellte sich die Situation genauso dar – und Huntelaar entschied sich ganz bewusst für Schalke. Ein Entschluss, in dem er sich heute vollauf bestätigt fühlen darf. Ein ähnlicher Zeitplan wie 2012 schwebt Heldt auch diesmal vor: „Wir haben noch vor Weihnachten einen zweiten Gesprächstermin, bei dem es um konkrete Inhalte geht.“ Eine moderate Gehaltserhöhung, die Huntelaar vermutlich vorschweben dürfte, ließe sich dabei durchaus vermitteln, trotz fortge-

Foto: firo

Huntelaar: Laufzeit als Knackpunkt?

Es geht um die Vertragsdauer: Klaas Jan Huntelaar schrittenen Alters des Profis. Denn: Ein halbwegs gleichwertiger Ersatz käme, inklusive der anfallenden Ablöse, höchstwahrscheinlich teurer. Viel spannender bleibt da die Frage nach einer Einigung bei der Lauf-

zeit. 2012 war ein Zweijahresvertrag für Huntelaar perfekt dank der Aussicht, beizeiten wieder ablösefrei zu sein. Doch jetzt könnte es sich um den letzten „großen“ Vertrag des Stürmers handeln. Kommenden August wird Huntelaar 32 – Sicherheit spielt da aus Sicht des Spielers eine immer größere Rolle. Derweil stellt sich für den Klub die Frage, wie lange Huntelaar sein Top-Niveau noch halten kann. Der Niederländer nannte diesbezüglich bereits Miro Klose (36) als Vorbild. Ein Kontrakt über vier Jahre wäre für ihn so gesehen nur logisch. Ob Heldt dieses Risiko einginge? Oder ob sich ein Kompromiss findet, etwa drei Jahre plus Option? Bislang plant Huntelaar offenbar zu bleiben: „Das kann gut passieren, wenn wir uns einig werden.“ Wenn nicht, könnte die Stunde der bislang noch unbekannten Interessenten schlagen. THIEMO MÜLLER ANZEIGE

KICKER-MINI-ABO

kicker-Mini-Abo 13,20 Euro monatlich plus kicker-Cup gratis

FÜR AUFGEWECKTE! kicker-Cup

kicker-Cup. Mehr Inhalt. Mehr Fußball.

1543_0914_sk_dl

Die Tasse ist aus feinstem Porzellan gefertigt und zeigt rundum große Titelträume. Bei 0,4 l Inhalt ist hier mehr für Sie drin! Genau wie in kicker-sportmagazin.

Jetzt Jetztbestellen! bestellen! Bestellen Sie bequem per_Internet: www.kicker.de/mini_E-Mail: leserservice@kicker.de_Telefon: +49 911 216 22 22 _Fax: +49 911 216 22 30 oder Senden an: kicker-sportmagazin_Leser-Service_90327 Nürnberg


18

BUNDESLIGA

„Wir tun dem Gegner weh“ Kapitän PAUL VERHAEGH (31) redet über die Gründe des Augsburger Erfolgs, den Europapokal und seine bereits fünf Elfmetertore. Herr Verhaegh, vergangene Saison wurde der FC Augsburg Tabellenachter, nun ist man Vierter. Kann das Team die Platzierung des Vorjahres noch mal toppen? Der aktuelle Platz ist eine wunderbare Momentaufnahme. 21 Punkte nach 13 Spieltagen ist toll, keine Frage. Unser Vorteil ist, dass diese Mannschaft seit einigen Jahren zusammenspielt. Wir wissen, was gefragt ist; aber auch, wie dieser jahrelange Erfolg zustande gekommen ist. Für uns ist es wichtig, dass die Jungs, die bereits da sind, die Mentalität immer wieder auf die neuen Spieler übertragen. Aber Sie können durchaus auch ganz ansehnlich Fußballspielen. Die Mentalität ist schon eine besondere Stärke von uns. Wir haben die richtigen Tugenden: Laufbereitschaft, Einsatz, die Zweikämpfe annehmen, nie aufgeben. Das hat man auch gegen den HSV gesehen. Diese Tugenden können wir jede Woche abrufen. Klar, auch fußballerisch haben wir uns sehr gut entwickelt. Wir haben eine klare Spielphilosophie, doch die ist sehr laufintensiv, verlangt viel

Kraft und Ausdauer. Es ist nicht immer angenehm für den Gegner, gegen uns zu spielen. Wir wissen aber auch, dass wir 100 Prozent abliefern müssen, denn weniger reicht in dieser Liga nicht. Wir haben eine Mannschaft, die versteht, dass sie jede Woche an ihre Grenzen gehen muss. Aber auch jeder Gegner, oder? Wir tun dem Gegner weh. Das ist auch etwas, was jeder Spieler jede Woche bringen kann, unabhängig davon, ob es spielerisch klappt. Erste Voraussetzung ist zunächst: laufen, krat-

zen, beißen. Damit das Kollektiv funktioniert, muss jeder seine Aufgabe erfüllen. Das ist die Basis. Haben Sie das Potenzial für die Top 6? Wenn man alle Kader vergleicht, dann muss man sagen: nein. Viele Mannschaften haben personell sicherlich mehr Qualität aufzubieten. Aber nur drei Teams stehen derzeit vor Ihnen. Das haben wir uns erarbeitet. Nach nun 13 Spielen da oben zu stehen, heißt, dass wir einiges gut machen. Wir haben weniger Qualität als

andere, aber wir kompensieren das mit dem Kollektiv, mit unserem Teamgeist und unserem Auftreten. Es läuft dazu optimal im Moment. Wie wäre es denn für Sie, mit Augsburg Europapokalspiele in der holländischen Heimat zu spielen? Wir sind sehr realistisch. Wir reden intern kaum über die Tabelle, über die Europa League. Natürlich wird das jetzt von außen an uns herangetragen. Aber wir wollen einfach so früh wie möglich den Klassenerhalt schaffen. Wir haben nun die Hälfte der angestrebten 40 Punkte, das ist eine gute Bilanz. Doch das langt noch nicht für den Ligaverbleib. Es gibt auch Teams, die mit einem solchen Höhenflug nicht umgehen können. Das ist mit Sicherheit ein wichtiger Punkt: Wie gehen wir mit dem Lob, der guten Presse um? Lassen wir nach oder geben wir weiter so Gas, als ob wir ganz unten drin stecken würden? Das ist ein Test für uns. Wir haben noch vier Spiele bis zur Pause. Sollte uns noch der eine oder andere Sieg gelingen, kann man zu Weihnachten die Tabellensituation genießen, aber sicher nicht vorher. Merkt man, dass der Respekt gegenüber Augsburg gewachsen ist? Absolut. Der Respekt ist größer geworden. Die anderen sehen, was hier für eine Arbeit gemacht wird und erkennen das an. Es ist nicht Zufall, dass wir fünf Heimspiele hintereinander gewonnen haben. Wenn der HSV-Trainer am Wochenende sagt, es ist schwer, in Augsburg was zu holen,

1. FC Köln – FC Augsburg

Samstag, 15.30 Uhr In der einzigen gemeinsamen Erstliga1 saison feierten beide einen Heimsieg. In vier Zweitligaduellen hatte Köln mit drei Siegen (ein Remis) die Nase vorn.

Wiedersehen: Kevin Vogt (Foto) und Markus Feulner könnten auf ihren Ex-Verein treffen. Feulner bestritt 25 Erstligaspiele für Köln und 7 für Augsburg. Bei Vogt waren es bisher 13 Einsätze für die Rheinländer und 56 für die Schwaben.

?

Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege

1

Remis

0

Auswärtssiege

FRAGE DER WOCHE

Wo landet Augsburg?

0

Champions League

Foto: Imago

ANZEIGE

4,8 %

Europa League

17,7 %

Mittelfeld

74,0 %

Abstieg 19 247 Teilnehmer

3,5 % www.kicker.de


kicker, 4. Dezember 2014  19

INTERVIEW: MOUNIR ZITOUNI

Köln: Der Pole benötigt mehr Einsätze für einen neuen Vertrag

Matuschyks Kampf um die Zukunft 1Er gehört fast zum Inventar. Seit

2003 trägt Adam Matuschyk das FC-Trikot. Nur von einer sechsmonatigen Leihe nach Düsseldorf unterbrochen. Unumstrittene Stammkraft war er aber nie. Und in dieser Saison sind seine Dienste sehr selten gefragt. Drei Spiele in der Liga von Beginn an, eins im Pokal. Drei Einwechslungen. Zu wenig für einen, der mit 21 für Polen debütierte. Gegen Augsburg winkt ihm eine neue Gelegenheit. Er oder Yannick Gerhardt werden den gesperrten Sechser Matthias Lehmann ersetzen. „Das ist eine der Chancen, auf die man wartet. Ich hoffe, dass ich sie bekomme“, erklärt der 25-Jährige, für den es in den verbleibenden Spielen um seine Zukunft geht. Sein Vertrag läuft aus. Gespräche wurden bislang nicht vereinbart. Stand jetzt ist er von einer Klausel abhängig. Bei einer bestimmten Anzahl von Spielen, die knapp über 20 liegt, verlängert sich sein Vertrag. Doch bis dahin ist es noch weit. Matuschyk steht am Scheideweg. Am liebsten würde er in Köln bleiben – aber nicht unbedingt: „Wenn

Foto: imago/T-F Foto

dann zeigt das, dass viel Respekt da ist. Das haben wir uns erarbeitet. Der Gegner weiß, wir spielen recht ordentlich und sind dabei eklig. Und das Team hat einen Goalgetter, der hinten rechts spielt … Tja, das ist dieses Jahr schon etwas Besonderes mit den fünf Elfmetern. Seit wann wussten Sie, dass Elfmeter Ihr Ding sind? In der Jugend habe ich mal die Elfer geschossen, aber seitdem eigentlich nicht mehr. Letzte Saison hat mich dann der Trainer gefragt, ob ich sie schießen wolle. Er traute mir das zu. Es hat dann zweimal geklappt. Doch in diesem Jahr ist das schon der Wahnsinn mit fünf Toren. Bekommt man Routine, wenn der Schiedsrichter nun einen Strafstoß pfeift? Ein wenig schon. Ich kenne die Situation, fange an, mich zu konzentrieren, schaue, dass mich nichts ablenkt. Aber da gibt es sonst kein spezielles Geheimnis. Ich schaue, entscheide und schieße. Bis jetzt behalte ich immer gut die Nerven und mache ihn rein. Das ist das Wichtigste. Ist denn nun die kicker-Torjägerkanone das Ziel …? Nein, absolut nicht. Ich bin Abwehrspieler und im Normalfall hinten definitiv besser aufgehoben.

Am Scheideweg: Matuschyk hofft gegen den FCA auf seine Chance. ich nicht auf die Einsätze komme, bin ich auch nicht zufrieden. Und dann will ich auch nicht, dass es so weitergeht.“ Doch der Techniker betont: „Im Moment ist mein Ziel, hier zufrieden zu sein. Wenn es nicht so ist, muss man sich fragen: Macht das noch Sinn?“ Doch Matuschyk kämpft um seine Zukunft beim FC, der für die neue Saison nach einem Sechser

fahndet. „Man kriegt mit, dass auf der Position gesucht wird, aber darüber mache ich mir keinen Kopf. Die Planungen kann ich nur durch Leistungen beeinflussen.“ Die prinzipielle Wertschätzung ist beim FC vorhanden. „Jeder Trainer ist froh, wenn er Adam im Kader hat“, lobt Peter Stöger, der an Matuschyk Verlässlichkeit, Laufstärke, Stabilität und Charakter schätzt. Letzterer steht dem Introvertierten aber auch im Weg. „Adam muss an seiner Aggressivität arbeiten“, weiß sein Trainer, der vermutet, dass in dem beidfüßigen Akteur viel mehr schlummert als dieser zeigt: „Vielleicht hat er viel mehr Potenzial als er selbst glaubt.“ Doch das Temperament eines Menschen lässt sich kaum verändern. Gegen Augsburg wird Matuschyk versuchen, wenn er denn darf, mit seiner Ruhe dazu beizutragen, dass sich die Lage des Aufsteigers nicht dramatisiert. „Man merkt, dass der Druck wächst“, beschreibt er die Stimmung im Kader. Macht er seinen Job gut, kann er dem FC helfen – und sich selbst. S T E P H A N VO N N O C K S

Personalien Bayern München

Pepe Reina (32) kehrte nach seiner Anfang Oktober erlittenen Wadenblessur am Dienstag auf den Rasen zurück. Der Ersatztorhüter absolvierte erstmals wieder eine Laufeinheit und einige koordinative Übungen auf dem Rasen. In den kommenden Tagen soll die Belastung Stück für Stück gesteigert und dann mit torwartspezifischem Training begonnen werden.

FC Augsburg

Präsident Walther Seinsch (73) ist aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämtern zurückgetreten, sein Nachfolger heißt Klaus Hofmann. + + + Tim Matavz (25, Bänderriss im Sprunggelenk ) fällt sechs bis acht Wochen aus, er wird aber nicht operiert.

Borussia Mönchengladbach

Martin Stranzl (34) trainierte auch am Mittwoch nur individuell. Der Verteidiger (Überdehnung im Oberschenkel), fällt vermutlich auch gegen Berlin aus.

FC Schalke 04

Jan Kirchhoff (24, nach Oberschenkelproblemen) und Kaan Ayhan

(20, nach Knieblessur) kehrten am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück. + + + Felipe Santana (28, Oberschenkelverletzung) und Sidney Sam (26, Faserriss) bestritten eine Laufeinheit. + + + Kevin-Prince Boateng (27) lässt seine seit Saisonbeginn anhaltenden Sprunggelenkprobleme in dieser Woche bei einem Spezialisten in Mailand behandeln.

1899 Hoffenheim

Sven Schipplock (26, Adduktorenprobleme) und Pirmin Schwegler (27, Verhärtung im Oberschenkel) trainieren noch reduziert, ihr Einsatz beim BVB ist fraglich.

Hannover 96

Stefan Thesker (23, nach Unwohlsein) und Ron-Robert Zieler (25, nach Bronchitis) stiegen am Mittwochnachmittag wieder ein.

Eintracht Frankfurt

Marco Russ (29, Sprunggelenkprobleme) wird an diesem Donnerstag ins Mannschaftstraining zurückkehren. + + + Alexander Meier (31) fehlte bei der Einheit am Mittwoch. Er lässt sich weiterhin in Hannover behandeln. Der Einsatz am Sonntag ist nicht in Gefahr.

SC Paderborn 07

Kapitän Uwe Hünemeier (28, nach Gehirnerschütterung und Infekt), Rechtsverteidiger Jens Wemmer (29, nach Faserriss) und Linksverteidiger Thomas Bertels (28, nach Fersenoperation) kehrten am Dienstag ins Mannschaftstraining zurück. + + + Torwart Lukas Kruse (31) brach am Dienstag nach einem Schlag auf sein Auge ebenso wie der zentrale Mittelfeldspieler Mario Vrancic (25, Achillessehnenprobleme) das Training ab. Vrancic musste auch die Einheiten am Mittwoch ausfallen lassen.

1. FC Köln

Lucas Cueto (18) erlitt am Dienstag bei einem Zusammenprall mit Ersatzkeeper Marcel Schuhen (21) eine leichte Gehirnerschütterung und wird am Wochenende ausfallen. Gleiches gilt für Kazuki Nagasawa (21), der nach einem Infekt auch am Mittwoch noch nicht mit der Mannschaft trainierte.

Werder Bremen

Marnon Busch (19) absolviert im Moment Lauftraining, nachdem er seinen Muskelfaseriss auskuriert hat.

VfB Stuttgart

Georg Niedermeier (28, Oberschenkelverletzung) absolviert ein individuelles Programm und will nächste Woche wieder voll ins Training einsteigen. + + + Daniel Didavi (24, nach Muskelbündelriss im Oberschenkel) ist Anfang der Woche wieder zur Mannschaft gestoßen. Ob er schon gegen Schalke spielen kann, ist offen + + + Moritz Leitner (21) plagen leichte Kniebeschwerden, er trainiert dosiert. + + + Laut Medienberichten ist der VfB Suttgart an Linksverteidiger Ermir Lenjani (25) interessiert. Der Vertrag des albanischen Nationalspielers vom FC St. Gallen läuft am Ende der Saison aus.

Hamburger SV

Bei René Adler (29) wurde zum Wochenanfang kein neuerlicher Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Der Schlussmann absolviert bereits wieder Krafttraining.

Borussia Dortmund

Sokratis (26) befindet sich drei Wochen nach seinem unverschobenen Wadenbeinbruch aus dem Spiel gegen Gladbach (1:0) wieder im Lauftraining.


20 bundesliga

kicker, 4. Dezember 2014

Paderborn: Breitenreiter nimmt die BVB-Leihgabe erneut in die Pflicht

Foto: Köppelmann

Ducksch soll erwachsen werden

Mit Vorwürfen in Sachen Einstellung konfrontiert und somit in einer entscheidenden Phase der Karriere: Marvin Ducksch 1Natürlich kann man darüber

diskutieren, ob ein 20-Jähriger einen Porsche fahren muss, noch dazu, wenn dieser 20-Jährige noch keinen Führerschein besitzt und den Wagen daher von einem Freund steuern lässt. Ob die Wahl des Autos aber zwangsläufig etwas über die Qualitäten als Profi-Fußballer sagt, darf bezweifelt werden. Marvin Ducksch besitzt einen Porsche, und weil der von Dortmund an Paderborn ausgeliehene Stür-

SC Paderborn – SC Freiburg Samstag, 15.30 Uhr

Nach sechs Begegnungen beider Klubs 2 in der 2. Liga von 2005 bis 2008 ist die Bilanz mit je zwei Siegen, Remis und Niederlagen bei 6:6 Toren exakt ausgeglichen.

Kein Vorteil erkennbar: Vier aktuelle Paderborner Spieler trafen zuvor schon im Oberhaus auf den SC Freiburg: Martin Amedick (1 S, 1 N), Florian Hartherz, Lukas Rupp und Moritz Stoppelkamp (Foto, alle ein Remis) haben eine ausgeglichene Bilanz. Bisherige Bilanz dieser Paarung Heimsiege Remis

0 ANZEIGE

0

Auswärtssiege

0

mer sich noch nicht durchsetzen konnte, wird seine Fahrzeugwahl als ein Beleg dafür genommen, dass er noch nicht die optimale Berufseinstellung gefunden hat. In Ostwestfalen hält man sich ja für bodenständiger als andernorts, und da passt ein 20 Jahre alter Porsche-Besitzer nicht so recht ins Bild. Dass sich auch der Fuhrpark der restlichen SCP-Profis seit dem Bundesliga-Aufstieg dezent verändert hat, wie Trainer André Breitenreiter

am Dienstag zu Recht bemerkte, wird gerne vergessen. Aber egal, ob den Porsche nun eine Mitschuld trifft oder nicht, Ducksch konnte noch nicht überzeugen. Nachdem er vor Wochen schon nicht berücksichtig worden war, fand er sich in Bremen (0:4) und gegen seinen Ex-Klub Dortmund (2:2) erneut nur auf der Tribüne wieder, und Breitenreiter richtete nun noch einmal deutliche Worte an die Adresse des Youngsters. „Es reicht nicht nur Talent, sondern er muss auch Einsatzbereitschaft und unbändigen Willen zeigen“, mahnte der 41-Jährige. Nach Meinung des Trainers tut Ducksch dies nur unzureichend. Bereits vor zwei Monaten redeten Breitenreiter und Manager Michael Born ihm, der auch verletzungsbedingt Startschwierigkeiten hatte, ins Gewissen. Der Lerneffekt war aber offenbar nur von kurzer Dauer, deshalb sagte Breitenreiter nun, dass Ducksch vor der „Grundsatzfrage“ stehe, ob er erwachsen werde oder nicht: „Wenn er das richtig beantwortet, kann er eine große Karriere haben. Wenn nicht, fällt er wie viele andere große Talente durch.“ Ducksch sei ein „guter Junge“ und zudem in einem Alter, „in dem man lernen darf“, meinte

Die Stars lesen die “-Edition „2. Liga – 40 Jahre Kult“

Roy Präger, VfL Wolfsburg Die neue kicker-Edition – jetzt im Handel

Breitenreiter. Er habe mehrfach mit Ducksch gesprochen, zuletzt am Mittwoch, und ihm seine Sicht der Dinge erklärt. Ob der Spieler die Kritik aber annimmt, da ist sich Breitenreiter nicht ganz sicher: „Er hört immer sehr gut zu. Ich glaube, er versteht die Kritik auch. Wichtig ist aber, dass er sie auch umsetzt.“ Genau das gelobte Ducksch nun im Gespräch mit dem kicker. „Ich kann den Trainer beruhigen, ich verstehe ihn und stimme ihm zu, dass ich mehr tun muss“, sagte er und bekannte offen und ehrlich: „Ich bin ein Typ, der auch mal einen Schubser braucht.“ JA N R E I N O L D

freiburg: Höfler verdrängt den Mannschaftskapitän

Schusters ungewohnte Rolle 1 Nicolas Höfler statt Julian Schuster? Mit dieser Wachablösung hatte im Sommer niemand ernsthaft gerechnet. Stattdessen überlegten die Verantwortlichen, Höfler auszuleihen, damit er Spielpraxis sammeln kann. Doch nun steht der 24-Jährige inklusive Pokal bereits seit fünf Partien in Folge seinen Mann. Für Schuster, seit 2008 Kapitän beim Sportclub, blieb zuletzt nur ein Bankplatz. „Wenn man die letzten Spiele und die erste Hälfte gegen Stuttgart gesehen hat, vermisste man niemanden“, merkt der 29-Jährige an. „Die Jungs haben es gut gemacht. Daher ist es klar, dass ich mich hinten anstellen muss. Aber ich bin gesund, gebe Gas und arbeite daran, Druck zu machen.“ Schuster ist keiner, der wegen seiner plötzlichen Reservistenrol-

le Stunk macht. Im Gegenteil: Er versucht, seine Mitspieler im täglichen Miteinander so gut es geht zu unterstützen. Aus seiner Position als Kapitän leitet er im Kampf um die Startelf keinen Bonus ab. „Wenn es normale Konkurrenz gibt, kann jeder infrage gestellt werden. Es gibt keine Freifahrtscheine“, sagt Schuster. Klemens Hartenbach betont: „Julian war immer wichtig, ist wichtig und wird immer wichtig sein für den SC Freiburg. Er ist der Kopf der Mannschaft und ein Vorbild für ganz viele Spieler, auch in der Jugend.“ Gleichwohl weiß der Sportdirektor, dass es für den defensiven Mittelfeldakteur „von Spiel zu Spiel nicht einfacher wird, dafür muss man kein Psychologe sein“. Dass Schuster seinen Platz dauerhaft verloren hat, glaubt der 50-Jährige

allerdings nicht. „Ich bin relativ sicher, dass Julian auch auf dem Platz wieder sehr wichtig werden wird. Je kritischer die Situation bei uns ist, desto wichtiger wird er, weil er ein klarer Kopf ist, der in Freiburg schon alles mitgemacht hat. Auf dem Platz und außerhalb verlor er nie die Nerven“, erklärt Hartenbach. Schuster will keine Prognose wagen, wann er in die erste Elf zurückkehrt. „Es ist wichtig, dass eine gewisse Spannung und Konkurrenzsituation da ist, daran arbeite ich. Irgendwann bekomme ich meine Chance“, sagt der Mittelfeldstratege. Körperlich fühlt er sich inzwischen besser als vor ein paar Wochen, als das gesamte Team im Tief steckte. Noch fehlt ihm aber die Wettkampfpraxis: „Um ganz an die Spitze zu kommen, ist es wichtig zu spielen.“ JU L I A N F R A N Z K E



22  Bundesliga

Wer spielt, wer fehlt Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim

BMG – BSC

1: 1,6 X: 4,0 2: 5,8

Borussia Mönchengladbach – Hertha BSC

Freitag, 20.30 Uhr

Samstag, 15.30 Uhr

ortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Bender, D Kehl – Mkhitaryan, Kagawa, Großkreutz – Aubameyang – Reserve: Langerak (Tor), Durm, Ginter, Blaszczykowski, Gündogan, Jojic, Kirch, Sahin, Immobile, Ramos Es fehlen: Reus (Außenbandriss), Sokratis, Ji (beide Rückstand) – Gelbsperre droht: Subotic (4) Hummels kehrt wohl in die Startelf zurück. Blaszczykowski könnte erstmals seit dem 25.  Januar (Kreuzbandriss gegen Augsburg) dafür eine Option sein. Ginter muss nach zuletzt schwachen Leistungen auf die Bank zurück.

ladbach: Sommer – Jantschke, Brouwers, Alvaro Dominguez, Wendt – Kramer, G Xhaka – Hahn, Herrmann – Raffael – Kruse – Reserve: Blaswich, Heimeroth (beide Tor), Brandenburger, Daems, Korb, Hazard, Hrgota, Johnson, Marx, Nordtveit, Ritter, Schulz, Traoré Es fehlen: Stranzl (Trainingsrückstand nach Überdehnung im Oberschenkel), Dahoud (Sehnenteilriss im Oberschenkel) – Gelbsperre droht: – Für Stranzl reicht die Zeit wohl nicht. Alternativ könnte in der Abwehr Korb rechts hinten zurückkehren, Jantschke im Zentrum verteidigen. Xhaka (nach Sperre) ist wieder dabei.

offenheim: Baumann – Beck, Süle, Bicakcic, Kim – Schwegler, Polanski – H Volland, Roberto Firmino, Elyounoussi – Modeste – Reserve: Schwäbe, Grahl (beide Tor), Rudy, Strobl, Abraham, Salihovic, Vestergaard, Hamad, Zuber, Schipplock, Herdling, Amiri, Toljan, Haberer Es fehlen: Szalai (Rotsperre), Casteels, (Trainingsrückstand), Akpoguma (U 23) – Gelbsperre droht: Rudy, Volland (beide 4) Sollte Schipplock voll belastbar sein, wäre auch er eine Option für die Startelf statt Modeste. Sollte sich Trainer Gisdol für drei Sechser entscheiden, könnten Rudy oder Strobl anstelle von Elyounoussi (oder Zuber) ins Team rutschen. In einer Raute wäre auch Rudy neben Elyounoussi denkbar, dann müsste aber Polanski oder Schwegler weichen.

erlin: Kraft – Pekarik (Ndjeng), Hegeler, Brooks, Schulz – Hosogai, Skjelbred – B Beerens, Ben-Hatira, Haraguchi – Schieber – Reserve: Jarstein, Burchert (beide Tor), Heitinga, Kalou, Ronny, Niemeyer, Wagner, Plattenhardt, van den Bergh, Janker, Mukhtar Es fehlen: Baumjohann (Kreuzbandriss), Stocker (Adduktorenprobleme), Cigerci (Zehoperation), Gersbeck (Meniskusoperation), Lustenberger, Langkamp (beide Trainingsrückstand) – Gelbsperre droht: – Rechtsverteidiger Pekarik (nach Muskelfaserriss) trainiert wieder und könnte Ndjeng ersetzen. Falls Trainer Luhukay als Ersatz für den verletzten Stocker Ben-Hatira ins Zentrum zieht, wäre links Platz für Haraguchi. Optionen für die Rolle als Zehner sind auch Ronny und Skjelbred.

VfB Stuttgart – FC Schalke 04

1. FC Köln – FC Augsburg

Samstag, 15.30 Uhr

S tuttgart: Ulreich – Klein, Baumgartl, Rüdiger, Hlousek – Gruezo, Leitner – Sararer, Gentner, Werner – Harnik – Reserve: Kirschbaum, Vlachodimos (beide Tor), Romeu, Sakai, Schwaab, Maxim, Didavi, Ginczek, Kostic, Haggui, Rausch Es fehlen: Niedermeier (Oberschenkelverletzung), Ibisevic (Aufbautraining nach Fußverletzung), Abdellaoue (Knorpelschaden), Holzhauser, Leibold, Yalcin (alle U  23) – Gelbsperre droht: Leitner (4) Gut möglich, dass Trainer Stevens auf die erfolgreiche Formation vom 4:1 in Freiburg setzt. Leitners Knieprobleme, die ihn seit dem vergangenen Wochenende plagen, könnten dazu führen, dass Romeu (nach Gelbsperre) ins Team zurückkehrt.

Samstag, 18.30 Uhr

L everkusen: Leno – Jedvaj, Toprak, Spahic, Boenisch – Bender, Castro – Bellarabi, Calhanoglu, Son – Kießling – Reserve: Yelldell, Kresic, Lomb (alle Tor), Donati, Hilbert, Wendell, Rolfes, Öztunali, Yurchenko, Brandt, Drmic, Kruse Es fehlen: Reinartz, Papadopoulos (beide Aufbautraining) – Gelbsperre droht: Jedvaj, Toprak (beide 4) Toprak soll nach Bänderdehnung im Knie zurückkehren. Dadurch könnte Jedvaj aus dem Abwehrzentrum nach rechts rücken. Der wendige, zweikampfstarke Wendell ist eine Option für links hinten.

Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05

1: 2,1 X: 3,4 2: 3,6 Sonntag, 15.30 Uhr

amburg: Drobny – Diekmeier, Djourou, Cleber, Ostrzolek – Behrami, H van der Vaart – Müller, Marcos – Lasogga, Rudnevs – Reserve: Brunst (Tor), Rajkovic, Kacar, Götz, Steinmann, Arslan, Jiracek, Ilicevic, Stieber, Gouaida, Green Es fehlen: Westermann (Innenbandanriss), Adler (Rückenentzündung), Jansen (Adduktorenprobleme), Beister (Aufbautraining) – Gelbsperre droht: Müller, van der Vaart, Ostrzolek (je 4) Cleber hat gute Chancen, Westermanns Platz in der Innenverteidigung einzunehmen. Die Alternativen wären Rajkovic und Kacar. ainz: Karius – Brosinski, Bell, Bungert (Wollscheid), Junior Diaz – Geis, Park M (Soto) – Koo – Allagui, Djuricic – Okazaki – Reserve: Kapino (Tor), Jara, Noveski, Koch, Saller, Malli, Pflücke, Jairo, de Blasis, Parker, Sliskovic Es fehlen: Zentner, Hofmann (beide Reha), Nedelev (Mittelfußbruch), Baumgartlinger (Sehnenreizung im Knie), Moritz (Rückenprobleme) – Gelbsperre droht: Okazaki (4) Bei Bungert (Hüft- und Rückenprobleme) und Park (Bänderdehnung im Sprunggelenk) entscheidet sich erst am Donnerstag bzw. Freitag, ob es für das Gastspiel in Hamburg reicht.

Quotenänderungen und Tippfehler vorbehalten. Stand: Mittwoch 15.00 Uhr

ünchen: Neuer – Rafinha, Boateng, Dante, Bernat – Xabi Alonso – Müller, M Robben, Götze, Ribery – Lewandowski – Reserve: Zingerle (Tor), Benatia, Rode, Höjbjerg, Schweinsteiger, Shaqiri, Gaudino, Weiser, Kurt Es fehlen: Lahm (Bruch des Sprunggelenks), Thiago (Innenbandriss), Javi Martinez (Kreuzbandriss), Alaba (Innenbandriss), Badstuber (Sehnenriss im Oberschenkel), Pizarro (Muskelbündelriss), Reina (Aufbautraining), Starke (Syndesmoseriss) – Gelbsperre droht: – In welcher taktischen Formation Guardiola seine Offensiven spielen lässt, ist offen, Robben könnte auch wieder rechts spielen. Möglich zudem, dass er gegen Leverkusen einen weiteren defensiven

HSV – M05

ANZEIGE

Bayern München – Bayer Leverkusen

Samstag, 15.30 Uhr

A ugsburg: Manninger – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Baba – Baier – Bobadilla, Feulner, Altintop, Werner – Djurdjic – Reserve: Gelios (Tor), de Jong, Hong, Reinhardt, Kohr, Caiuby, Esswein, Thommy, Mölders Es fehlen: Hitz (Kreuzbandteilriss), Matavz (Bänderriss im Sprunggelenk), Parker (Kniereizung), Moravek (Kreuzbandriss), Philp (Sehnenriss im Hüftbeugerbereich) – Gelbsperre droht: Verhaegh (4) Für den verletzten Matavz dürfte Djurdjic von Anfang an stürmen, aber auch Esswein ist eine Alternative. Ansonsten spielt die Elf, die den HSV mit 3:1 besiegte.

ANZEIGE

1: 1,23 X: 6,5 2: 12

1: 2,65 X: 3,2 2: 2,75

öln: Horn – Olkowski, Mavraj, Wimmer, Hector – Vogt, Matuschyk – Risse, Halfar, K Svento – Ujah – Reserve: Kessler, Mesenhöler, Schuhen (alle Tor), Brecko, Maroh, Kalas, Wallenborn, Gerhardt, Peszko, Zoller, Osako, Bröker, Finne Es fehlen: Lehmann (5. Gelbe Karte), Helmes (Knorpelschaden in der Hüfte), Nagasawa (Trainingsrückstand), Cueto (Gehirnerschütterung) – Gelbsperre droht: Vogt (4) Kehrt Risse in die Elf zurück, rutscht Olkowski rechts in die Abwehrkette und verdrängt Brecko. Vor der Abwehr könnte Gerhardt statt Matuschyk den gesperrten Lehmann ersetzen.

S chalke: Fährmann – Neustädter, Kirchhoff, Höwedes – Uchida, Fuchs – Aogo – Barnetta, Meyer – Choupo-Moting, Huntelaar – Reserve: Wetklo, Wellenreuther (beide Tor), Friedrich, Ayhan, Itter, Multhaup, Sobottka, Clemens, Sané, Avdijaj Es fehlen: Höger (5. Gelbe Karte), Giefer (Trainingsrückstand), Felipe Santana (Oberschenkelverletzung), Sam (Faserriss), Matip (Fußbruch), Kolasinac (Kreuzbandriss), Goretzka (Muskelbündelriss), Boateng (Sprunggelenkprobleme), Draxler (Sehnenteilriss), Obasi (Knochenhautentzündung), Farfan (Knorpelschaden) – Gelbsperre droht: Huntelaar (4) Barnetta ist erster Kandidat als Ersatz für den gesperrten Höger.

FCB – B04

KOE – FCA

ANZEIGE

1: 2,25 X: 3,4 2: 3,2

ANZEIGE

VFB – S04

ANZEIGE

1: 1,52 X: 4,6 2: 5,6

ANZEIGE

BVB – TSG

Voraussichtliche Aufstellungen


kicker, 4. Dezember 2014  23

14. Spieltag 1: 4,0 X: 3,8 2: 1,9

Hannover 96 – VfL Wolfsburg

ANZEIGE

H96 – WOB

Samstag, 15.30 Uhr

annover: Zieler – Sakai, Marcelo, Schulz, Albornoz – Schmiedebach, Gülselam H (Sané) – Briand, Stindl, Kiyotake – Joselu – Reserve: Almer (Tor), Prib, Pander, Schlaudraff, Bittencourt, Hirsch, Felipe, Karaman, Sobiech Es fehlen: Miller (Aufbautraining nach Knieoperation), Hoffmann (Reha nach Kreuzbandriss), Andreasen (Sehnenanriss im Oberschenkel), Stankevicius (Faserriss im Oberschenkel) – Gelbsperre droht: Schulz (4) Zieler plagt sich seit fast drei Wochen mit einem hartnäckigen Husten herum, will ihn bis Samstag aber auskuriert haben. In der Offensive wird Trainer Korkut wohl nichts verändern – Stindls Rückkehr in den Kader gab dem Team zuletzt deutlich mehr Schwung nach vorne. olfsburg: Benaglio – Jung, Naldo, Knoche, Rodriguez (Schäfer) – Luiz Gustavo, W Guilavogui – Vieirinha (Hunt), De Bruyne, Perisic – Olic – Reserve: Grün, Drewes (beide Tor), Träsch, Klose, Sprenger, Junior Malanda, Klich, Arnold, Caligiuri, Bendtner, Dost Es fehlen: Ochs (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Felipe (Schlaganfall) – Gelbsperre droht: – Rodriguez (nach Gesäßmuskelentzündung) trainiert wieder mit der Mannschaft und könnte in die Startelf zurückkehren. Spielt Hunt statt Vieirinha, würde er zentral spielen und De Bruyne auf den Flügel wechseln.

1: 2,5 X: 3,3 2: 2,9

SC Paderborn 07 – SC Freiburg

ANZEIGE

SCP – SCF

Samstag, 15.30 Uhr

P aderborn: Kruse (Lück) – Wemmer, Lopez, Hünemeier, Brückner – Koc, Bakalorz, Vrancic (Rupp), Stoppelkamp (Meha) – Saglik, Kachunga – Reserve: Burchert, Nübel (beide Tor), Hartherz, Heinloth, Strohdiek, Ziegler, Vucinovic, Ouali, Ducksch, Kutschke Es fehlt: Bertels (Trainingsrückstand) – Gelbsperre droht: – Wemmer, Hünemeier und Brückner sollten nach überstandenen Verletzungen wieder fit sein. Nach der Niederlage in Bremen wird Breitenreiter wohl offensiver agieren lassen. Fallen die angeschlagenen Kruse und Vrancic aus, rücken Lück und wohl Rupp in die Startelf. F reiburg: Bürki – Sorg, Krmas (Kempf), Torrejon, Günter – Darida, Höfler – Klaus, Schmid – Freis, Mehmedi – Reserve: Mielitz (Tor), Frantz, Guedé, Höhn, Kerk, Mujdza, Schahin, Schuster, Zulechner Es fehlen: Batz (Rückenprobleme), Mitrovic (Rote Karte), Riether, Philipp (beide Muskelfaserriss), Stanko (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: – Der gesperrte Mitrovic wird durch Krmas oder Kempf ersetzt, im Angriff sind Schahin und Guedé Optionen für den zuletzt wenig treffsicheren Freis.

1: 2,0 X: 3,6 2: 3,7

Eintracht Frankfurt – Werder Bremen

Sonntag, 17.30 Uhr

Frankfurt: Wiedwald – Chandler, Russ, Anderson, Oczipka – Hasebe, Stendera – Aigner, Inui – Meier, Seferovic – Reserve: Hildebrand (Tor), Flum, Ignjovski, Kadlec, Kinsombi, Kittel, Lanig, Madlung, Medojevic, Piazon Es fehlen: Djakpa, Valdez (beide Kreuzbandriss), Trapp (Aufbautraining nach Syndesmoseriss), Zambrano (Außenband-OP im Knie), Gerezgiher, Rosenthal (beide Aufbautraining), Waldschmidt (Leisten-OP) – Gelbsperre droht: Aigner (4) Da Innenverteidiger Russ eine Trainingspause einlegte und seine Sprunggelenkprobleme weitgehend auskuriert hat, ist davon auszugehen, dass Trainer Schaaf zum dritten Mal in Folge die gleiche Formation aufbieten kann. remen: Wolf – Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Garcia – Kroos – Fritz, Junuzovic B – Aycicek – Bartels, Selke – Reserve: Strebinger (Tor), Caldirola, Sternberg, Zander, Bargfrede, Hüsing, Elia, Makiadi, Hajrovic, Petersen Es fehlen: Galvez (5. Gelbe Karte), Busch (Muskelfaserriss), di Santo (Außenbandverletzung Knie), Obraniak (Oberschenkelverhärtung), von Haacke, Yildirim (beide Aufbautraining) – Gelbsperre droht: – Für den gesperrten Galvez dürfte Lukimya ins Team rücken. Auch Fritz und Garcia sollten wieder in der Startelf stehen. Bartels könnte in der Spitze für Hajrovic nominiert werden.

ANZEIGE

SGE – BRE

Nachrichten Trend geht zur Torlinientechnik

Die Positionen sind nicht mehr so verhärtet wie vor der Abstimmung im März, als nur neun Bundesliga- und drei Zweitligaklubs für die Einführung einer Torlinientechnologie gestimmt haben. Auf der Mitgliederversammlung der Liga an diesem Donnerstag in Frankfurt ist damit zu rechnen, dass eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Bundesligaklubs nach entsprechender Empfehlung des Ligavorstands für die Torlinientechnologie votieren wird. Auch Andreas Rettig, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb, hat sich jetzt klar für die Technologie ausgesprochen. Die 2. Liga stimmt nicht ab und wird vorerst auf die neue Technologie verzichten.

Zwei Spiele Sperre für Mitrovic

Das Sportgericht des DFB hat Stefan Mitrovic vom SC Freiburg wegen unsportlichen Verhaltens für zwei Punktspiele gesperrt. Er hatte beim 1:4 gegen Stuttgart nach einem Foul an Martin Harnik Rot gesehen.

Son und Peszko abgewiesen

Der Einspuch des 1. FC Köln gegen die Pokalsperre von drei Spielen gegen Slawomir Peszko ist abgeschmettert worden. Gegen die Entscheidung des Sportgerichts kann binnen einer Woche Berufung vor dem DFB-Bundesgericht eingelegt werden. Auch der Einspruch von Heung-Min Son (Leverkusen) blieb ohne Erfolg, er

muss ebenfalls dreimal aussetzen. Bayer zog am Dienstag während der mündlichen Verhandlung vor dem Sportgericht seinen Einspruch gegen die in erster Instanz ausgesprochene Sperre für den Südkoreaner zurück.

U 21 startet gegen Serbien

Die UEFA hat den Spielplan der U-21-EM 2015 in Tschechien komplettiert. Die deutsche Mannschaft startet am Mittwoch, 17. Juni, gegen Serbien (20.45 Uhr im Prager LetnáStadion) und trifft in den weiteren Begegnungen in der Gruppe A am Samstag, 20. Juni, auf Dänemark (20.45 Uhr in der Prager Eden-Arena) und am Dienstag, 23. Juni, auf Gastgeber Tschechien (20.45 Uhr, Eden Arena). Die Halbfinals werden am 27. Juni ausgespielt, das Endspiel am 30. Juni (Eden-Arena).

Frauen: Auslosung Hallenpokal

Titelverteidiger Turbine Potsdam und der Bundesliga-Zweite Bayern München treffen in der Vorrunde des letztmals ausgetragenen DFBHallenpokals der Frauen am 17. Januar aufeinander. Wie die Auslosung für die 21. Auflage des Turniers in Magdeburg ergab, spielen außerdem der USV Jena und 1899 Hoffenheim in der Gruppe B. Die Gruppe A bilden Meister VfL Wolfsburg, SC Sand, SGS Essen und Bayer Leverkusen. In der Gruppe C kämpfen der siebenmalige Turniersieger 1. FFC Frankfurt, der Herforder SV, der SC Freiburg und der MSV Duisburg um den Viertelfinal-Einzug.

TV Fussball

präsentiert von

Mehr Sportprogramm finden Sie unter www.tvdirekt.de

FREITAG 18.30 Uhr Sky: Drei Spiele der 2.  Liga einzeln und in der Konferenz 20.30 Uhr Sky: Borussia Dortmund – 1899 Hoffenheim (Bundesliga) 22.15 Uhr Sport 1: Hattrick – Die 2. Bundesliga (Zusammenfassungen vom Abend) SAMSTAG 13.00 Uhr Sky: Zwei Spiele der 2 . Liga einzeln und in der Konferenz 13.45 Uhr Sky: Newcastle United – FC Chelsea (England) 14.00 Uhr MDR: Chemnitzer FC – Hallescher FC (3.  Liga) 15.30 Uhr Sky: Fünf Spiele der Bundesliga einzeln un in der Konferenz 18.00 Uhr ARD: Sportschau 18.30 Uhr Sky: Bayern München – Bayer Leverkusen (Bundesliga) 18.30 Uhr Sky: Manchester City – FC Everton (England) 18.30 Uhr Sky: Sturm Graz – SV Ried (Österreich) 23.00 Uhr ZDF: Das Aktuelle Sportstudio SONNTAG 13.30 Uhr Sky: Drei Spiele der 2.  Liga einzeln und in der Konferenz 14.00 Uhr rbb: Energie Cottbus – VfL Osnabrück (3.  Liga) 15.30 Uhr Sky: Hamburger SV – 1. FSV Mainz 05 (Bundesliga) 17.30 Uhr Sky: Eintracht Frankfurt – Werder Bremen (Bundesliga) 21.45 Uhr 3. Programme: Zusammenfassungen der Bundesligaspiele vom Tage


24  international

„Ich will nicht weglaufen“

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live auf kicker.de

Stürmer Cacau (33) suchte eine neue Herausforderung bei Cerezo Osaka. Und erlebte gleich einen Abstieg.

Ungewohnter Anblick: Cacau im Dress von Cerezo Osaka bereue nichts und würde es trotz allem noch mal machen. Und ich betrachte die Zeit als Lehre für mein ganzes Leben. Inwiefern? Ich habe in einem neuen Umfeld Erfahrungen gesammelt, die mich weiterbringen für den Rest der Karriere und die Zeit danach. Ich bin in einer Krisensituation des Vereins gekommen, musste mich schnell anpassen und viel Neues lernen. Ich habe wie immer in meiner Karriere wirklich alles versucht und alles gegeben, aber man braucht eine Mannschaft, um erfolgreich zu sein. Alleine kann man nichts erreichen. Sie sind gleich mit der ganzen Familie umgezogen. Ein gewagter Schritt?

Nein. Es war auch nicht die ganz große Veränderung, wie ich sie befürchtet habe. Wir wohnen hier wunderschön in Osaka, haben Super-Bedingungen und einen Dolmetscher, der uns hilft. Zur deutschen Schule müssen meine Kinder nur 600 Meter mit dem Rad fahren. Und: Ich habe eine tolle Frau, die das alles auch mitmacht für mich und die Kinder. Sie ist ebenfalls nach wie vor überzeugt von diesem Schritt. Ihr Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2015. Machen Sie in Japan weiter? Es sieht so aus, dass ich trotz des Abstieges hierbleibe. Erstens will ich nicht vor der Situation weglaufen. Und zweitens will ich meiner Familie nicht zumuten,

Foto: Getty Images/Hara

International

N

ach 307 Bundesligaspielen und 88 Toren zog’s Cacau nach Japan. Der Nationalspieler (23 Sp./6 T.) über seine Eindrücke und Erfahrungen. Vier Monate nach Ihrem Einstieg in Japan stehen Sie mit Cerezo Osaka als vorzeitiger Absteiger fest. Was lief schief, Cacau? Im Verein herrschte ständig so viel Unruhe, da war diese Entwicklung absehbar. Wie meinen Sie das konkret? Nach dem vierten Platz im Vorjahr wollte man um die Meisterschaft spielen, holte einen Trainer aus Serbien und Diego Forlan als neuen Star. Als es nicht lief, wurde Marco Pezzaiuoli geholt, der auch für meine Verpflichtung verantwortlich war. Doch kaum war ich da, wurde Pezzaiuoli schon wieder weggeschickt. Man hat ihm keine Zeit gegeben, seine Ideen zu verwirklichen, beförderte stattdessen einen Trainer aus dem eigenen Nachwuchs. Mit dem es aber auch nicht besser wurde. Warum? Obwohl Diego Forlan mit sieben Toren und ich mit fünf Treffern in nur zwölf Spielen die besten Torschützen waren, hat er uns kaum einmal zusammen spielen lassen und Diego letztendlich sogar ganz aussortiert. Das ist zwar die Entscheidung des Trainers, aber wir hätten der jungen Mannschaft mit unserer Erfahrung helfen können. Wir wären die Spieler gewesen, die den Unterschied hätten ausmachen können, das war offensichtlich. Hatten Sie die Lage falsch eingeschätzt, als sie im August kamen? Der Verein stand da ja schon auf Platz 16, ich wusste also, dass es eine schwierige Situation ist. Aber ich war positiv gestimmt, weil der damalige Trainer mich ja wollte. Ich habe eine große Chance gesehen, dass man unten rauskommen kann. Aber im Fußball erlebt man immer wieder Überraschungen und Dinge, die nicht so laufen, wie man sich das vorgestellt hat. Als ich die ersten Male mit der Mannschaft trainierte, war mir sofort klar, dass die zu Saisonbeginn ausgegebenen Ziele viel zu hoch waren. Waren die vier Monate im Rückblick ein riesengroßes Missverständnis? Ich sehe das auf keinen Fall als Missverständnis oder Fehler. Ich

jetzt noch einmal alles umzuwerfen. Allerdings wird es wohl sportlich eine Riesen-Umstellung sein, in Japans 2. Liga zu spielen. Da könnten Erinnerungen zurückkehren an Ihre Oberliga-Zeit beim 1. FC Nürnberg II . . .  An die Spiele gegen Ismaning oder Weiden (lacht). Ja, aber das nehme ich in Kauf. Sie sagten im Sommer, sie wollen mindestens noch zwei Jahre spielen. Bleibt es dabei? Man wird sehen, wie die Entwicklung im Klub ist. Wenn man eine gute Mannschaft zusammenbekommt, die um den Aufstieg spielt, kann ich mir auch einen längeren Verbleib hier vorstellen. Mein Körper macht noch gut mit. Früher war die J-League ein Sammelbecken für prominente Altstars. Welche Qualität hat die Liga heute? Schwer einzuschätzen. Vom technischen Niveau her ist sie schon gut, die Spieler können mit dem Ball umgehen, viele sind dribbelstark. Was im Vergleich zu Deutschland deutlich fehlt, sind Physis und Fitness. Da liegt die J-League zwei, wenn nicht drei Klassen hinter der Bundesliga. Und auch taktisch sind sie noch weit zurück. Haben Sie die Bundesliga noch im Blick? Nicht in der gleichen Intensität wie vor vier Monaten, aber hier werden auch Bundesligaspiele gezeigt. Und die verfolge ich genau, vor allem natürlich, was in Stuttgart passiert. Wird Huub Stevens den VfB aus dem Keller holen? Ich glaube schon. Ich habe mit ihm ja in den letzten Wochen der vergangenen Saison gearbeitet und seine Erfahrung kennengelernt. Er weiß, was zu tun ist und hat auch keine Angst, seine Ideen durchzusetzen. Deshalb sehe ich die Situation beim VfB nicht mehr so dramatisch wie vor zwei, drei Wochen. Sie haben unter Stevens ja auch noch ein paar Spiele gemacht. Hat er Sie schon angerufen und gefragt, ob sie im Winter als Nothelfer kommen? Ich glaube, wegen der Zeitverschiebung hat er mich nicht erreicht (lacht). Reicht denn Ihre Fitness noch für die Bundesliga? Ja, natürlich. I N T E RVI E W :

O L I VE R H A RT M A N N


kicker, 4. Dezember 2014

MANUEL NEUER (28) kann

der erste Torwart sein, der diese Wahl gewinnt. Unter den Top-drei ist er jedenfalls. Bei allen Kategorien mischen Deutsche vorne mit.

25

Ein NEUER Weltfußballer?

E

?

WIR WOLLEN’S WISSEN

Wer soll Weltfußballer werden?

Fotos: picture-allinace/AP, Getty Images

s wäre eine Premiere. Noch nie gewann ein Torhüter die Wahl zum Weltfußballer. Manuel Neuer könnte der Erste sein. Der Schlussmann des FC Bayern München bildet mit dem viermaligen Gewinner Lionel Messi (FC Barcelona) und dem Titelverteidiger Cristiano Ronaldo (Real Madrid) das Trio, das bei der Wahl in diesem Jahr die meisten Stimmen bekommen hat. Der Sieger wird am 12. Januar in Zürich bekanntgegeben. 610 Wähler waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Jury setzte sich zusammen aus den Nationaltrainern und Kapitänen der Nationalteams aller 209 FIFAMitgliedsländer sowie Journalisten aus 192 Ländern. Der Bewertungszeitraum reichte vom 30. November 2013 bis zum 20. November 2014. „Das ist eine super Nachricht und eine sehr große Ehre für mich. Dass ein Torwart nominiert wird, ist ja nicht selbstverständlich“, freute sich Neuer. Vor allem die internationalen Berufskollegen kommentierten seinen (Zwischen-)Erfolg. Petr Cech ist optimistisch: „Dieses Jahr ist die beste Möglichkeit für einen Torwart, zu gewinnen. Hoffentlich! Viel Glück!“, twitterte der Tscheche vom FC Chelsea. Juve-Keeper Gigi Buffon glaubt dagegen: „Damit ein Torwart diese Auszeichnung bekommt, muss etwas ganz Außergewöhnliches geschehen.“ Trotz

Die besten Fußballer der FIFA-Wahl 2014: Weltmeister Manuel Neuer, Portugals Cristiano Ronaldo und der Argentinier Lionel Messi Neuers WM-Titel gilt daher Europas Fußballer des Jahres Cristiano Ronaldo als Favorit. Der Portugiese hat den Champions-League-Sieg und viele teils spektakuläre Tore vorzuweisen, die ihn weltweit zum Superstar machen. Neben Neuer könnten bei der FIFA-Gala im Januar drei weitere Deutsche ausgezeichnet werden.

Ebenfalls unter die Top-drei schafften es in der Kategorie Weltfußballerin die aktuelle europäische Fußballerin des Jahres Nadine Keßler (kl. Foto) vom VfL Wolfsburg – mit Marta (Brasilien) und Abby Wambach (USA) – sowie in der Kategorie Welttrainer/Herren Joachim Löw, der mit der Nationalelf Weltmeister wurde. Seine Kontrahenten sind

Manuel Neuer Lionel Messi Cristiano Ronaldo Stimmen Sie ab auf www.kicker.de Ihre Meinung ist uns wichtig. Diskutieren Sie die Frage mit uns auch auf Facebook, wo Sie die wichtigsten Meldungen und Videos kommentieren können. Über 230 000 kicker-Fans sind dabei.

Carlo Ancelotti (Real Madrid) und Diego Simeone (Atletico Madrid). Und bei der Wahl zum Welttrainer/ Frauen stehen mit Ralf Kellermann von Champions-League-Sieger Wolfsburg und Maren Meinert von U-20-Weltmeister Deutschland sogar zwei Deutsche unter den besten drei (mit Norio Sasaki/Nationalelf Japan). M . M Ü N C H R AT H

SPORTPOLITIK: Gedanken zu einem eigenen UEFA-Kandidaten bei der FIFA-Präsidentenwahl

Der Gegenwind aus Europa wird für Blatter schärfer 1Nach der 7. Tagung europäischer Fußballver-

bände im Rahmen des TOP Exekutiv Programms (TEP) der UEFA in diesem Jahr, an der zu Beginn dieser Woche in Frankfurt/Main neun Mitgliedsverbände der UEFA teilnahmen, weht der skandalumwitterten FIFA und ihrem Präsidenten Sepp Blatter ein noch schärferer Wind entgegen. UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino sagte nach diesem Treffen zu den undurchsichtigen Aufklärungsversuchen der FIFA: „Die ganze An-

gelegenheit macht uns alle ein bisschen traurig. Und wir haben eigentlich alle auch ein bisschen die Nase voll. Jeden Tag kommt etwas Neues, es wäre schön, wenn da mal für Klarheit gesorgt werden könnte.“ Zu den Ergebnissen der TEP-Treffen in verschiedenen Ländern zählt, dass die Präsidenten und Generalsekretäre der 54 UEFA-Mitgliedsverbände Anfang 2016 entscheiden wollen, ob Sie einen gemeinsamen Kandidaten nominieren

werden, der auf dem FIFA-Kongress am 29. Mai in Zürich gegen Amtsinhaber Sepp Blatter antreten wird, der seine erneute Kandidatur bereits beim Kongress in Sao Paulo im Juni erklärt hatte. Die UEFA selbst kann laut Infantino „keinen Kandidaten aufstellen oder andere unterstützen“. Sie könne aber eine Plattform aufstellen, damit es zu Diskussionen kommt: „Die Verbände werden sich dann zusammensetzen und gemeinsam oder einzeln entscheiden.“ R . F.


26  england

liverpool

Führungsqualität: Marouane Fellaini bejubelt sein Tor zum 1:0 für United.

Gerrard antwortet, Balotelli droht Sperre 1Mit dem 3:1-Sieg in Lei-

„Ich wünsche mir eine bessere Leistung.“ louis van g a al , Trainer ManUnited Crystal Palace (1:0), Hull (3:0) und Stoke (2:1) eingefahren, das 2:1 bei Arsenal war dazwischen doch recht glücklich. Und wie bei jenem Sieg in London hätten sich die Red Devils auch gegen Stoke nicht über ein Remis beschweren dürfen. Festgehalten wurde der Sieg einmal mehr von Keeper David de Gea, der vor allem in der Schlussphase glänzte.

Rückwärts

im Fortschritt Die jüngste erfolgsserie von vier Siegen in Folge lässt Manchester United wieder hoffen – nicht aber die Leistung an sich.

Gerade in dieser Phase, als mit dem Zwei-Meter-Riesen Peter Crouch ein großer Unruhestifter im UnitedStrafraum auftauchte, zeigte sich die Abwehr wenig souverän. Ashley Young musste kurz vor der Torlinie retten. Allerdings – auch die vier Siege, die den Klub nach dem so schlechten Start nun langsam wieder auf die Champions-League-Teilnahme hoffen lassen, sind United nicht geschenkt worden. Soll heißen: In zwei Dingen hat sich der Rekordmeister in den vergangenen Wochen tatsächlich verbessert und stabilisiert – in der Organisation und im Teamgeist. Unter David Moyes wäre ein Spiel wie das am Dienstag möglicherweise noch ganz anders verlaufen: Ein Remis oder gar

eine Niederlage hätte man sich da durchaus noch einfangen können. Stattdessen besiegelte man durch die Tore von Marouane Fellaini und Juan Mata eben erstmals im Kalenderjahr 2014 diesen Lauf von vier Siegen, zuletzt war dies in der besten (und einzig richtig guten) Phase unter Moyes im Dezember 2013 gelungen. Kommt nun noch ein fünfter Erfolg dazu? In Southampton wartet ein anderes Kaliber auf ManUnited, das dann hofft, zumindest wieder auf den zuletzt am Oberschenkel verletzten Angel di Maria zurückgreifen zu können. Bei Wayne Rooney soll das Knie geröntgt werden, um zu sehen, ob und wie lange der Kapitän noch pausieren muss.

KEIR RADNEDGE

Fotos: picture alliance (2); imago

D

ie optimale Ausbeute von zwölf Punkten aus den vergangenen vier Ligapartien könnte bei manchem Trainer Begeisterungsstürme auslösen. Aber nicht bei allen. Und schon gar nicht bei Louis van Gaal nach dem mühsamen 2:1-Sieg von Manchester United am Dienstagabend gegen Stoke City. „Da bin ich schon ein verrückter Coach. Ich wünsche mir eine bessere Leistung. In der ersten Hälfte waren wir nicht aggressiv genug, außerdem haben wir unsere Positionen nicht gehalten.“ Die zweite Hälfte, räumte der Niederländer ein, „war viel besser“, doch trotz des Fortschritts in der Tabelle ist der leistungsmäßige Rückwärtsgang nicht zu übersehen. Zudem, bei allem Respekt, wurden drei dieser vier Siege gegen

cester bleiben die internationalen Plätze für den FC  Liverpool zumindest in Sichtweite. Eine Offenbarung war die Leistung der Reds aber nicht. Umso wichtiger, dass Steven Gerrard mitwirkte. Einen Treffer und zwei Torbeteiligungen steuerte der Kapitän zum Sieg bei. Es war die passende Antwort des Stars zu den Diskussionen um seine Zukunft, nicht zuletzt entfacht durch die späte Einwechslung am Samstag gegen Stoke. Ihm liegt ein Angebot zur Verlängerung des Vertrages vor, der am Saisonende ausläuft. Geld ist nicht das Problem, betonen beide Seiten, möglicherweise könnte Gerrard die offerierte Laufzeit stören. Details wurden nicht bekannt, man darf wohl von nur einem Jahr ausgehen. Gerrard wird also seine Situation und seinen Stellenwert überprüfen. Wo immer Gerrards Kollege Mario Balotelli spielt, ist Ärger gewiss. Da nutzt auch die Benimmklausel nichts, die der derzeit verletzte Italiener in seinem Vertrag haben soll. Zu Wochenbeginn wollte Balotelli anhand der Multi-Kulti-Figur „Super Mario“ ein Zeichen gegen Rassismus setzen, vergriff sich aber in der Wortwahl. Besagter „Super Mario“ springe „wie ein Schwarzer“ und sammle „Münzen wie ein Jude“, schrieb Balotelli. Weder die Tatsachen, dass Balotelli es wohl nicht böse meinte (seine Adoptivmutter sei Jüdin, schrieb er anschließend), noch dass er schon öfter verhaltensauffällig war, noch dass der Verein und sein Berater erneut ihre Aufsichtspflicht verletzt haben (sofern man bei einem 24-Jährigen davon reden darf ), dienen dazu, Balotellis antisemitische Aussage zu bagatellisieren oder gar zu ignorieren. Auch Naivität, manche sagen Dummheit, schützt vor Strafe nicht. Das sieht auch der Verband (FA) so: Dem Spieler, der sich entschuldigt hat, droht eine Sperre – spekuliert wird in England mit drei Spielen. THOMAS BÖKER/K. R.

Gegensätze: Gerrard und Balotelli


kicker, 4. Dezember 2014  27

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

(1) (2) (3) (4) (5) (8) (6) (11) (7) (9) (10) (16) (12) (13) (14) (15) (19) (17) (18) (20)

Manchester Utd. – Stoke City 2:1 (1:1)

Premier League

Sp.

g.

u.

v.

Tore

Diff.

Pkt.

FC Chelsea Manchester City (M) FC Southampton Manchester United West Ham United Swansea City FC Arsenal (P) FC Liverpool Tottenham Hotspur Newcastle United FC Everton Aston Villa Stoke City AFC Sunderland Crystal Palace West Bromwich Albion FC Burnley (N) Hull City Queens Park Rangers (N) Leicester City (N)

13 10 13 8 13 8 14 7 14 7 14 6 13 5 14 6 13 6 14 5 13 4 14 4 14 4 13 2 14 3 14 3 14 2 13 2 14 3 14 2

3 3 2 4 3 4 5 2 2 5 5 4 3 8 4 4 6 5 2 4

0 2 3 3 4 4 3 6 5 4 4 6 7 3 7 7 6 6 9 8

30:11 27:13 24:9 24:16 23:17 19:14 21:15 19:19 18:18 15:17 23:21 8:18 14:18 12:19 18:23 14:20 10:22 14:20 14:27 14:24

+ 19 + 14 + 15 + 8 + 6 + 5 + 6    0    0  - 2 + 2  - 10  - 4  - 7  - 5  - 6  - 12  - 6  - 13  - 10

33 27 26 25 24 22 20 20 20 20 17 16 15 14 13 13 12 11 11 10

14. Spieltag FC Burnley – Newcastle Utd. 1:1 (1:0) Leicester City – FC Liverpool 1:3 (1:1) Manchester Utd. – Stoke City 2:1 (1:1) Swansea City – QP Rangers 2:0 (0:0) Crystal Palace – Aston Villa 0:1 (0:1) West Brom – West Ham United 1:2 (1:2) FC Arsenal – FC Southampton * FC Chelsea – Tottenham Hotspur * FC Everton – Hull City * AFC Sunderland – ManCity * *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet

15. SPIELTAG Samstag, 6. Dezember (16 Uhr) Newcastle – Chelsea (13.45) (2:0, 0:3) Hull City – West Bromwich (2:0, 1:1) FC Liverpool – AFC Sunderland (2:1, 3:1) QP Rangers – FC Burnley (3:3, 0:2) Stoke City – FC Arsenal (1:0, 1:3) Tottenham Hotspur – Cr. Palace (2:0, 1:0) ManCity – FC Everton (18.30) (3:1, 3:2) Sonntag, 7. Dezember (14.30 Uhr) West Ham Utd. – Swansea City (2:0, 0:0) Aston Villa – Leicester (17.00) (  -  ,   -    ) Montag, 8. Dezember (21 Uhr) FC Southampton – ManUnited (1:1, 1:1)

FC Burnley – Newcastle Utd. 1:1 (1:0) Burnley:  Heaton – Trippier, Keane, Shackell, Ward (66. Mee) – Marney, Boyd, D. Jones, Arfield – Barnes (85. Jutkiewicz), Ings – Trainer: Dyche Newcastle:  Elliot – Janmaat, Williamson (46. S. Taylor), Dummett, Haidara – Abeid, Tioté – Gouffran, Ayoze Perez (46. Cabella), Sa. Ameobi (75. Riviere) – Cissé – Trainer: Pardew Tore:  1:0 Boyd (34.), 1:1 Cissé (48.) –  SR:  Dowd –  Zuschauer:  18  791

Leicester City – FC Liverpool 1:3 (1:1) Leicester:  Schmeichel – de Laet, Wasilewski, Morgan, Konchesky (80. Albrighton) – Mahrez, M. James, Cambiasso, Schlupp – Ulloa – Vardy – Trainer: Pearson Liverpool:  Mignolet – Javi Manquillo (46. Alberto Moreno), Skrtel, Kolo Touré, Johnson – Lucas – Lallana (70. Allen), Henderson, Gerrard, Sterling (90./+5 Lovren) – Lambert – Trainer: Rodgers Tore:  1:0 Mignolet (22., ET), 1:1 Lallana (26.), 1:2 Gerrard (54.), 1:3 Henderson (83.) –   SR:  Mason –  Zuschauer:  32  000 –  Rote Karte:  Morgan (63., Notbremse)

ManUnited:  de Gea – A. Valencia, Smalling, Rojo, Young – Fellaini, Carrick, Mata (90./+2 Januzaj) – Ander Herrera (86. D. Fletcher) – Wilson (78. Falcao), van Persie – Trainer: van Gaal Stoke:  Begovic – Bardsley, Shawcross, Wilson, Pieters – N’Zonzi, Cameron – Ireland (82. Arnautovic), Bojan, Assaidi (77. Crouch) – Diouf – Trainer: Hughes Tore:  1:0 Fellaini (21.), 1:1 N’Zonzi (39.), 2:1 Mata (59.) –  SR:  Moss –  Zuschauer:  75  388

Swansea City – QP Rangers

2:0 (0:0)

Swansea:  Fabianski – A. Richards, Bartley, A. Williams, N. Taylor – Britton (79. Shelvey), Ki – Routledge, Sigurdsson (87. T. Carroll), Montero (70. Dyer) – Bony – Trainer: Monk QPR:  Green – Onuoha, Dunne, Caulker, Yun – Barton (80. Hoilett), K. Henry – Vargas, Fer, Kranjcar – Austin – Trainer: Redknapp Tore:  1:0 Ki (78.), 2:0 Routledge (83.) –  SR:  Friend –  Zuschauer:  20  145

Crystal Palace – Aston Villa

0:1 (0:1)

Palace:  Speroni – Kelly (89. Puncheon), Dann, Hangeland, Ward – Jedinak, McArthur – Zaha, Chamakh, Bolasie – D. Gayle (46. Campbell) – Trainer: Warnock Villa:  Guzan – Hutton, Okore, Clark, Cissokho – Weimann, A. Westwood, Cleverley (89. Richardson) – J. Cole (9. Sanchez), Agbonlahor – Benteke – Trainer: Lambert Tor:  0:1 Benteke (32.) –   SR:  Oliver –   Zuschauer:  23  935

West Brom – West Ham Utd. 1:2 (1:2) West Brom:  Foster – Wisdom, C. Dawson, Lescott, Baird (83. Ideye) – C. Gardner (65. Varela), Brunt (45./+3 Mulumbu) – Dorrans, Sessegnon, Berahino – Anichebe – Trainer: Irvine West Ham:  Adrian – Jenkinson, Tomkins, W. Reid, Cresswell – Kouyaté, Nolan – M. Amalfitano (65. Collins), Carroll (65. E. Valencia), Downing – Zarate (78. C. Cole) – Trainer: Allardyce Tore:  1:0 C. Dawson (10.), 1:1 Nolan (35.), 1:2 Tomkins (45./+3) –  SR:  Jones –  Zuschauer:  23  975

Erlösung: Nach neun Monaten erzielte Benteke wieder ein Tor.

Benteke beendet Durststrecken

Paul Lambert ist derzeit auf sich alleine gestellt – aber das scheint zu funktionieren. Nachdem sein Co-Trainer Roy Keane bei Aston Villa das Handtuch warf, um sich voll auf seine Aufgabe als Assistent bei der irischen Nationalmannschaft zu konzentrieren, fuhr Coach Lambert den ersten Sieg seit zehn Spielen ein. Für den 1:0-Erfolg bei Crystal Palace sorgte Christian Benteke, der erstmals seit neun Monaten und seiner Knieoperation wieder traf. Für den Belgier war es das 30.  Tor in seinem 60.  Premier-LeagueEinsatz. Lambert widersprach derweil Meldungen, nach denen es zwischen Keane und Spielern Ärger im Training gegeben haben soll.

Heimstarke Waliser

Da sage noch einer, es spiele keine Rolle, ob in England oder Wales gegen den Ball getreten wird: Während Swansea auswärts nach dem Coup des ersten Spieltags (2:1 bei Manchester United) nur noch zwei Remis und drei Niederlagen verbuchte, brachte ihnen das 2:0 gegen QPR bereits den fünften Erfolg im eigenen Stadion und Rang drei in der aktuellen Heimtabelle ein.

Cissés kuriose Serie

TORJÄGER

Der Ex-Freiburger Papiss Demba Cissé weist eine kuriose Bilanz auf: Wann immer er in der laufenden Saison für Newcastle United traf – die Partien endeten remis: Beim 2:2 gegen Swansea und Hull traf er jeweils doppelt, nun rettete er mit dem Tor zum 1:1 in Burnley den Magpies einen Punkt.

Aguero (Manchester City) Diego Costa (FC Chelsea) Sanchez (FC Arsenal) Austin (QP Rangers) Berahino (West Bromwich) Pelle (FC Southampton) Bony (Swansea City) Chadli (Tottenham Hotspur) Sakho (West Ham United) Jedinak (Crystal Palace) Lukaku (FC Everton) Ulloa (Leicester City) Rooney (Manchester Utd.) Cissé (Newcastle Utd.) Eriksen (Tottenham Hotspur)

Foto: picture-alliance/dpa

12 (–) 11 (–) 8 (–) 7 (–) 7 (–) 6 (–) 6 (–) 6 (–) 6 (–) 5 (–) 5 (–) 5 (–) 5 (–) 5 (1) 5 (–)

Szene England

Foto: imago/BPI

Ende der Wartezeit: Zuletzt hatte West Hams James Tomkins (links) vor zwei Jahren getroffen, doch am Dienstag in West Bromwich klappte es.

Tomkins überrascht

An der Vorbereitung lag's nicht aus Sicht von West Brom: Die, die für West Ham schon getroffen hatten, gingen leer aus, doch Kevin Nolan und James Tomkins ließen die Hammers beim 2:1 schon zum dritten Mal auswärts jubeln.


28  italien

kicker, 4. Dezember 2014

Die

Andrea Pirlo

AU S I TA L I E N B E R I C H T E T O L I VE R B I R K N E R

S

echs Sekunden der Nachspielzeit waren im 139. Turiner Ligaderby noch zu spielen. Die Partie würde also beim Stand von 1:1 enden, durfte man vermuten. Der Ball rollte zu Andrea Pirlo, der 25 Meter vor dem Tor aufschaute und die Position des Torhüters prüfte. Dann jagte er die Kugel mit Grazie flach in die linke Ecke. Das Juventus Stadium explodierte, der Referee pfiff gar nicht

Andrea Pirlo Geboren am 19.  5. 1979 in Brescia/ Italien, Größe 1,77  m, Gewicht 68  kg Seine Vereine 1985 – 1988 ASD Calcio Am. Flero 1988 – 1992 US Voluntas Brescia 1992 – 06/98 Brescia Calcio 07/98 – 08/99 Inter Mailand 09/99 – 06/00 Reggina Calcio 07/00 – 12/00 Inter Mailand 01/01 – 06/01 Brescia Calcio 07/01 – 06/11 AC Mailand seit 1.  7.  2011 Juventus Turin Seine Einsätze/seine Tore 479 Erstligaspiele in Italien 57   17 Zweitligaspiele in Italien 2 129 Europapokalspiele 11 113 A-Länderspiele für Italien 13

Mit Andrea Pirlo (35) und Miralem Pjanic (24) führen zwei tolle Strategen die Topteams in Italien. Werden sie am Ende das Titelrennen entscheiden? mehr an. Der durchaus glückliche Juve-Sieg in Unterzahl (Gelb-Rot für Stephan Lichtsteiner) verlängerte die Leidensserie des FC Turin, der nun seit 19 Jahren auf einen Erfolg im Stadtvergleich wartet. Immerhin gelang nach zwölf Jahren der erste Derbytreffer – ein magerer Trost. Wenige Stunden später stand Miralem Pjanic dem Gran Signore des Calcio, Pirlo, in nichts nach. Der 24-jährige Bosnier entschied die Begegnung der Roma gegen Inter Mailand beim Stand von 2:2 mit zwei Toren. Eine Vorlage von Francesco Totti im Liegen verwertete Pjanic zur Führung, später zirkelte er einen Freistoß kunstvoll zum 4:2-Endstand ins Netz. Woche für Woche liefern sich Juventus und die Roma ein aufregendes Fernduell, bei dem man gefahrlos vom Titelrennen reden kann. Drei Punkte Rückstand haben die Römer auf Turin und acht Zähler Vorsprung auf den Dritten Napoli. Von den Verfolgern scheint kein Klub die Konstanz aufzubringen, in den Zweikampf einzugreifen. Womöglich könnte einer der entscheidenden Faktoren im Meisterrennen also die P & P-Frage sein. Pirlo und Pjanic – zwei beeindruckende Ballartisten und raffinierte technische Taktgeber, die dafür verantwortlich sind, dass die Roma mit durchschnittlich 62 und Juve mit

61 Prozent die beiden Mannschaften mit dem größten Ballbesitz stellen. Doch der zuletzt beinahe zur sakralen und einzigen Erfolgsgarantie erhobene Ballbesitz muss nicht zwangsläufig Titel nach sich ziehen. Bisweilen verbirgt sich der entscheidende Unterschied eben doch noch in der Intuition eines Genies auf dem Platz. Pirlo hat das in der Vergangenheit nur allzu häufig unter Beweis gestellt. „Zu Andrea gibt es kaum noch Worte – einer der besten Fußballer aller Zeiten“, schwärmte der Ex-Leverkusener Arturo Vidal nach dem Spiel. Dabei entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass Pirlo im Monat November dem neuen Juventus-Coach Max Allegri dreimal entscheidend half. In Empoli traf der 35-Jährige in einer verzwickten Partie zur Führung, gegen Olympiakos gelang ihm ein wichtiges Tor, jetzt entschied er das Derby in letzter Sekunde. Beim AC Mailand unterbreitete Allegri ausgerechnet Pirlo einst, er müsse sich künftig auf eine andere Rolle einstellen. Für die Mittelfeldposition vor der Abwehr werde Allegri nun Mark van Bommel oder Massimo Ambrosini einplanen. „Da merkte ich, dass für mich kein Bedarf mehr bestand“, sagte Pirlo und ging 2011 nach zehn AC-Jahren ablösefrei zu Juventus. Bis dato eines

Miralem Pjanic

der fatalsten Missverständnisse der Milan-Historie. Die Römer wollen erst gar nicht in eine solche Falle tappen und banden Pjanic bis 2018. Dessen Quote der angekommenen Pässe von 92 Prozent liest sich überragend (Pirlo: 87 Prozent) und er bereitete damit bereits 30 Torchancen vor. Seine Freistöße stehen denen Pirlos kaum nach, auch wenn er sagt: „Gelernt habe ich von Juninho in Lyon. Doch bei Andrea zuzuschauen, kann nie ein Fehler sein.“ Unter Umständen entscheidet den Scudetto am Ende doch kein Ballbesitz, sondern ein weiterer Geniestreich im Duell zwischen P und P.

Miralem Pjanic Geboren am 2.  4. 1990 in Tuzla/ Bosnien-Herzegowina, Nationalität: bosnisch/luxemburgisch, Größe 1,80  m, Gewicht 74  kg Seine Vereine 07/95 – 06/04 FC Schifflingen 95 07/04 – 06/08 FC Metz 07/08 – 08/11 Olympique Lyon seit 31.  8.  2011 AS Rom Seine Einsätze/seine Tore 122 Erstligaspiele in Frankreich 14 105 Erstligaspiele in Italien 15   30 Europapokalspiele 6   56 A-Länderspiele für Bosnien-H. 9

Fotos: Liverani, imago/Inside-Foto

PFrage &P


kicker, 4. Dezember 2014

SPANIEN  29

Pechsträhne Endlich wieder Startelf – und dann das: Sami Khedira (27) musste verletzt raus. Comeback in der Champions League?

Beim 4:0 in Eibar hatte Trainer Carlo Ancelotti am 22. November auf Isco gesetzt, Khedira saß nur mmerhin, am Mittwoch konnte auf der Bank. Vergangene Woche Sami Khedira das Hospital Sani- dann Rückschlag Nummer zwei: In tas La Moraleja wieder verlassen, Basel (1:0) und Malaga (2:1) fehlte in das er aufgrund seiner Gehirn- Khedira offenbar wegen Schmerzen erschütterung am Dienstagabend im Hüft- bzw. Rückenbereich, Real eingeliefert worden war. Zugezogen kommunizierte das nicht deutlich, hatte sich der Weltmeister die Ver- Khedira selbst postete lediglich, er letzung in der zweiten Halbzeit des sei bald wieder zurück. Pokal-Rückspiels gegen den DrittNun gegen Cornella also der ligisten Cornella, das Real dank der zweite Startelfeinsatz der Saison nach dem Auftritt Tore von zweimal im Hinspiel (4:1). James, Isco, Jesé Doch zehn Minuund einem Eigentor „Er hat nur einen 5:0 gewann. ten nach der Pause Schlag abbekommen.“ Der Ex-Stuttwar alles wieder garter bleibt damit Carlo Ancelo t t i, Trainer vorbei – wegen eivom Pech verfolgt. ner GehirnerschütWie schon im gesamten Saisonver- terung, wie in der Klinik diagnoslauf, beginnend mit dem Muskel- tiziert wurde, in der Khedira die bündelriss im Oberschenkel, dia- Nacht verbrachte. Nach einem Zugnostiziert im Anschluss an das 2:4 sammenprall im Luftkampf war der Ende August in San Sebastian. 27-Jährige ausgeknockt gewesen. Dabei schien noch vor zwei WoEin Einsatz am Samstag gegen chen, nach dem Ausfall von Luka Celta Vigo scheint unwahrscheinModric, der mit einer Oberschen- lich, auch wenn Ancelotti nach kelverletzung bis ins Frühjahr hi- Spielende erklärt hatte: „Er hat nur nein pausieren muss, einer Wie- einen Schlag abbekommen, es geht derauferstehung des Deutschen ihm gut.“ Wahrscheinlicher ist für bei Real nichts im Wege zu stehen. Khedira eher ein Auftritt am DiensDoch dann gab es prompt vor zehn tag zum Abschluss der GruppenTagen Rückschlag Nummer eins: phase der Champions League geAU S S PA N I E N B E R I C H T E T P E T E R S C H WA R Z - M A N T E Y

Foto: imago/Action Plus

I

Ausgeknockt: Sami Khedira wird nach einem Zusammenprall im Luftkampf vom Feld geführt, muss im Pokalspiel vorzeitig runter. gen Rasgrad. Da ist mit Rotationen zu rechnen – wie gegen Cornella, wo Ancelotti auf viele Stars, darunter Toni Kroos, verzichtete. Dennoch hatte Real keine Probleme. Die hatte nur Pechvogel Khedira, der angesichts des Rückschlags ei-

nen für Mittwoch geplanten Auftritt in Stuttgart rund um ein soziales Projekt verschieben musste. Diesen Donnerstag wird der Termin nachgeholt – nur ein bisschen verzögert. Man kann es auch so interpretieren: Khedira haut so schnell nichts um.

Nach Todesfall Kritik an Behörden – Verbandsboss Villar fehlt beim Krisengipfel

Liga plant Stadionverbote für die Ultras 1Die „Aufräumarbeiten“ haben begonnen: Nach dem Tod von Hooligan „Jimmy“ aus La Coruna, der vor dem Ligaspiel am Sonntag zwischen Atletico und Depor (2:0) bei einer Massenschlägerei zu Tode kam, sperrten nun beide Klubs ihre Ultras vorerst aus. Die „Frente Atletico“ hatte sogar bislang einen eigenen Keller im Calderon-Stadion, um dort Fahnen, Trommeln und Megafone zu verstauen. Die Räumlichkeit war nach der Massenschlägerei mit den gewaltbereiten Ultras von Deportivo, Rayo und Alcorcon bereits am Sonntag von der Polizei nach Waffen durchsucht worden. „Jimmy“ war noch am Sonntag-

nachmittag seinen Stichverletzungen erlegen. Verabredet zu der Randale hatten sich die Ultras vier verschiedener Klubs schon vor zwei Wochen via Internet, weshalb nun auch die Polizei in die Kritik gerät: Warum wurde das Treffen von den Einsatzkräften nicht verhindert? Das eiANZEIGE

gentlich existierende „Anti-GewaltProtokoll“ der Behörden versagte jämmerlich. Die Anhänger konnten so vor dem als „risikoarm“ eingestuften Spiel in Bussen zur Schlacht anreisen, 23 Minuten dauerte es, bis die Einsatzkräfte eingriffen. Doch nicht nur Spaniens Behörden leisten sich dieser Tage mal wieder jede Menge Peinlichkeiten: Die Klubs und Verbandsboss Angel Maria Villar stehen ihnen in nichts nach. So hatte Atletico vor dem Match Tickets nach La Coruna geschickt, die der Verein dort offiziell aber nie gesehen haben will, weil sie direkt an Fanklubs der Blau-Weißen gegangen seien. 105 Tickets ka-

men so an der Polizei vorbei in die Hände der gewaltbereiten „Riazor Blues“, deren Mitglied „Jimmy“ war. Beim Krisengipfel von Regierung, Liga und Verband am Montag fehlte Villar, der zugleich ja auch FIFA-Vize ist, einmal mehr. Schon am Sonntag war er nach dem Todesfall „verstummt“. An diesem Donnerstag wollen Liga und Verband (mit Villar?) nun Maßnahmen gegen die Gewalt erörtern. Liga-Boss Javier Tebas: „Wir machen Schluss mit den Ultras.“ Als Vorbilder gelten Barca, das schon 2003 seine „Boixos Nois“ aus dem Camp Nou verwies, sowie Real Madrid, wo die „Ultra Sur“ seit 2013 Hausverbot haben.


30

INTERNATIONAL

kicker, 4. Dezember 2014

NEWS

Fotos: Reuters/Moloshok, Getty Images/Rogash

Robert Prosinecki (45) ist als Nachfolger des im Oktober zurückgetretenen Berti Vogts neuer Nationaltrainer von Aserbaidschan, der Kroate unterschrieb für drei Jahre.

Aufgeladen: New Englands Jermaine Jones vor dem Finale gegen die beiden LA-Stars Donovan und Keane.

USA: Donovans Ehrgeiz beim letzten Auftritt für die LA Galaxy

Jones gibt sich ganz kämpferisch 1Der Countdown läuft. Zum gro-

ßen Finale um den Titel in der amerikanischen MLS empfangen in der Nacht von Sonntag auf Montag die Los Angeles Galaxy im StubHub Center von LA die New England Revolution. Nach spektakulären und torreichen Play-offs wird ein tolles Finale erwartet. Holen die Galaxy ihren fünften Titel im neunten Endspiel und kassieren die Revolution ihre fünfte Pleite im fünften MLSFinale? 2002 und 2005 gab’s übrigens jeweils eine 0:1-Niederlage in der Verlängerung für den Klub aus New England – gegen die Galaxy! Los Angeles stellte die bisher stärkste Offensive (69 Tore in 34 Spielen) und gleichzeitig auch die stabilste Defensive (37 Gegentore).

Beim FC Valencia steht erstmals eine Frau an der Spitze: Die Asiatin Lay Hoon (49), die rechte Hand des neuen Klub-Besitzers Peter Lim aus Singapur, ist neue Präsidentin des Verwaltungsrates. Und stellte klar: Der bisherige Klubchef Amadeo Salvo darf als „Exekutiv-Präsident“ weiter das Tagesgeschäft leiten. Und nicht mal mehr nur ehrenamtlich wie bislang, sondern gut bezahlt. Ein Dankeschön, behaupten Spötter, für Salvos Dienste im Übernahmekampf. Da hatte er sich für Lim und gegen die Gläubiger-Bank Bankia und die Landespolitik stark gemacht, die den Milliardär hatten verhindern wollten.

Alles scheint wie gemalt für das letzte Spiel des Galaxy-Stars Landon Donovan (32), der unbedingt mit dem Titel abtreten will. Aber dagegen dürften die Revolution gute Argumente haben. Schließlich kassierten die in den vergangenen vier Monaten nur eine Niederlage bei elf Siegen und zwei Remis. Zum Keyplayer im Team aus Foxborough/Boston avancierte seit Ende August der Ex-Schalker Jermaine Jones (33), der als defensiver Mittelfeldspieler immerhin drei Tore und sechs Assists in 14 Spielen beisteuerte. „Wir hatten zwar keine guten Resultate gegen die Galaxy“, weiß Jones, „aber das war vor meiner Zeit. Ich bin sicher, dass wir dem Finale gewachsen sind und

uns nicht noch einmal von Galaxy vorführen lassen werden“. Auf der anderen Seite strebt Landon Donovan das perfekte Karriereende an. Vor der eigenen Familie und den zahlreichen HollywoodFreunden. Entscheidend könnte sein, ob Galaxy-Torjäger Robbie Keane (34, 19 Tore) oder Revolutions Lee Nguyen (28, 18 Tore) besser ins Spiel kommt. Beide Profis streiten um den Titel des MVP, des besten Spielers der Saison. Egal, für die US-Ikone Landon Donovan geht’s um den sechsten MLS-Titel. Der Ehrgeiz des zukünftigen TVKommentators ist auch deshalb so groß, weil er für die WM von Coach Jürgen Klinsmann nicht nominiert wurde. JE R RY H AW K I N S

WELTAUSWAHL ZUSAMMENGESTELLT VON

JÖRG WOLFRUM Der Vorhang ist gefallen. Mit Frankreichs Thierry Henry (37) hat einer der großen Goalgetter die Karriere beendet. Durch das 2:2 im Halbfinale gegen New England verpasste Henry mit den New York Red Bulls das MLS-Endspiel. „Ich werde einige Wochen überlegen, wie es weitergeht“, so der Rekordschütze der Equipe Tricolore (123 Spiele, 51 Tore), der in 917 Matches für Monaco, Juve, Arsenal, Barca und New

York 411-mal traf. Geht’s nach Henry, wäre London ein Ziel. Arsene Wenger (65) scheint nicht abgeneigt: „Er ist ein Gunner, hier hatte er seine beste Zeit. Er kehrt ganz sicher eines Tages zurück.“ L’Equipe schlägt derweil ein Abschiedsspiel in der Nationalelf vor – das gibt’s aber selten in Frankreich. Von den 98erWeltmeistern wurde diese Ehre nur Didier Deschamps, Laurent Blanc und Bernard Lama zuteil.

Bernhard Lippert (52) ist als Coach von Aserbaidschans U-21-Nationalelf entlassen worden. Das Amt übernehme einer von Prosineckis Mitarbeitern, hieß es. Der ExTrainer von Eintracht Frankfurt II hatte den Posten seit 2009 inne. Die UEFA hat die Einsprüche Serbiens und Albaniens gegen die Strafen nach dem abgebrochenen EM-Qualifikationsspiel abgewiesen. Damit behalten die Strafen ihre Gültigkeit. Die UEFA hatte die Partie nachträglich mit 3:0 für Serbien gewertet, gleichzeitig aber den Gastgebern diese drei Punkte wieder abgezogen. Beide Verbände wurden außerdem mit einer Geldstrafe von je 100 000 Euro belegt. Die Serben wurden zudem zu zwei Heimspielen in der EM-Qualifikation ohne Zuschauer verurteilt. Legia Warschau muss wegen rassistischer Vergehen seiner Anhänger zwei Europa-League-Heimspiele ohne Zuschauer austragen. Zudem dürfen Legia-Fans bis Saisonende nicht an Auswärtsspielen teilnehmen. Laut UEFAEntscheidung muss der Klub zudem 100 000 Euro Strafe zahlen. Levski Sofia muss der UEFA wegen rassistischen Verhaltens seiner Fans 19 200 Euro Strafe zahlen. Thomas Vermaelen (29), Barca-Verteidiger, wurde am Oberschenkel operiert, fällt vier Monate aus.

Sich ehren lassen wollte am Sonntag auch Racing in Argentinien. Der erste Titel seit 2001 winkt – doch nun geht das Warten los. Denn alle dürfen ran, nur die Titelkandidaten Racing und River nicht – auf Bitten Rivers, das sich für seine aktuell anstehenden Finalspiele in der Copa Sudamericana gegen Nacional Medellin schonen möchte. Und beim heimischen Verband prompt eine Verlegung seines letzten Ligaspiels gegen Quilmes erreichte: Das findet nun am 14. Dezember statt. Dann endlich darf auch Racing gegen Godoy Cruz ran. Anders als der Konkurrent hat Racing bis dahin aber zwei Wochen Spielpause. Chancengleichheit auf argentinisch . . .


kicker, 4. Dezember 2014 Spanien

Ergebnis vom Montag: UD Almeria - Rayo Vallecano 0:1 Nachtrag vom Sonntag: FC Cordoba - FC Villarreal 0:2 FC Valencia - FC Barcelona 0:1 1. Real Madrid (P) 13 48:12 33 2. FC Barcelona 13 31:6 31 3. Atletico Madrid (M) 13 25:12 29 4. FC Sevilla 13 24:17 26 5. FC Valencia 13 24:12 24 6. FC Villarreal 13 19:14 21 7. FC Malaga 13 16:14 21 8. Celta Vigo 13 17:13 20 9. Athletic Bilbao 13 12:14 18 10. Rayo Vallecano 13 16:24 17 11. SD Eibar (N) 13 14:19 16 12. Espanyol 13 14:17 14 13. FC Getafe 13 10:18 14 14. Real Sociedad 13 15:16 13 15. UD Levante 13 10:28 12 16. FC Granada 13 7:22 11 17. UD Almeria 13 9:15 10 18. Dep. La Coruna (N) 13 12:23 10 19. FC Elche 13 12:27 10 20. FC Cordoba (N) 13 10:22 7 Sonntag, 7. Dezember (12 Uhr): FC Elche - Atletico Madrid (Sa., 16.00) Ath. Bilbao - FC Cordoba (Sa., 18.00) Real Madrid - Celta Vigo (Sa., 20.00) Dep. La Coruna - FC Malaga (Sa., 22.00) Rayo Vallecano - FC Sevilla FC Barcelona - Espanyol (17.00) FC Villarreal - Real Sociedad (19.00) FC Granada - Valencia (21.00) SD Eibar - UD Almeria (Mo., 17.00) UD Levante - FC Getafe (Mo., 19.00) Copa de Rey, 4. Runde, Hinspiele: CD Alcoyano - Athletic Bilbao 1:1 Dep. Alaves - Espanyol 0:2 Real Valladolid - FC Elche 0:0 UD Las Palmas - Celta Vigo 2:1 Die Mittwochspiele waren bei Redaktionsschluss nicht beendet. - Rückspiele vom 16. - 18. Dezember Copa del Rey, 4. Runde, Rückspiele: Real Madrid - UE Cornella (4:1) 5:0 FC Sevilla - CE Sabadell (6:1) * (In Klammern HInspielergebnisse)

INTERNATIONAL  31 Portugal

Ergebnis vom Montag: Pacos Ferreira - GD Estoril Praia 1:1 Nachtrag vom Sonntag: Acad. Coimbra - Benfica 0:2 FC Porto - Rio Ave 5:0 1. Benfica (M,P) 11 25:7 28 2. Vitoria Guimaraes 11 22:9 26 3. FC Porto 11 24:5 25 4. Sporting Braga 11 21:8 21 5. CF Belenenses 11 15:11 21 6. Sporting Lissabon 11 21:10 20 7. Pacos de Ferreira 11 16:11 19 8. FC Rio Ave 11 19:15 17 9. Maritimo Funchal 11 19:15 15 10. Moreirense FC (N) 11 8:11 13 11. GD Estoril Praia 11 16:21 11 12. Vitoria Setubal 11 8:19 11 13. Boavista Porto (N) 11 7:22 10 14. Nacional Funchal 11 7:13 9 15. FC Arouca 11 6:18 9 16. Acad. Coimbra 11 7:14 8 17. FC Gil Vicente 11 7:21 4 18. FC Penafiel (N) 11 7:25 4

Frankreich

Italien

Ergebnis vom Montag: Sampdoria Genua - SSC Neapel 1:1 Nachtrag vom Sonntag: AS Rom - Inter Mailand 4:2 1. Juventus Turin (M) 13 30:5 34 2. AS Rom 13 25:9 31 3. SSC Neapel (P) 13 24:16 23 4. CFC Genua 1893 13 19:12 23 5. Sampdoria Genua 13 16:10 22 6. AC Mailand 13 23:17 21 7. Lazio Rom 13 21:16 20 8. AC Florenz 13 16:11 19 9. Udinese Calcio 13 15:17 18 10. Sassuolo Calcio 13 13:16 18 11. Inter Mailand 13 20:19 17 12. US Palermo (N) 13 15:20 17 13. FC Empoli (N) 13 14:19 14 14. Hellas Verona 13 15:22 14 15. FC Turin 13 8:15 12 16. Cagliari Calcio 13 20:24 11 17. Atalanta Bergamo 13 5:13 11 18. AC Chievo 13 9:17 10 19. AC Cesena (N) 13 9:22 8 20. FC Parma 13 15:32 6 Sonntag, 7. Dezember (15 Uhr): AC Florenz - Juventus Turin (Fr., 20.45) AS Rom - Sassuolo (Sa., 18.00) FC Turin - US Palermo (Sa., 20.45) SSC Neapel - FC Empoli (12.30) Atalanta Bergamo - AC Cesena Genua 1893 - AC Mailand FC Parma - Lazio Rom Inter Mailand - Udinese (20.45) Cagliari - AC Chievo (Mo., 19.00) Hellas Verona - Sampdoria (Mo., 21.00) Coppa Italia, 4. Runde: Lazio Rom - AS Varese 3:0 Sassuolo - Delfino Pescara 1:0 Hellas Verona - AC Perugia 1:0 Atalanta Bergamo - AS Avellino 2:0 FC Empoli - Genua 1893 * Udinese - AC Cesena * Cagliari - FC Modena Do., 18.00 Sampdoria Genua - Brescia Do., 21.00

FC Lorient - Ol. Marseille 1:1 FC Nantes - Toulouse FC 1:2 AS Monaco - RC Lens 2:0 Die Mittwochspiele waren bei Redaktionsschluss nicht beendet. Olymp. Lyon - Stade Reims Do., 21.00 Nachtrag vom Sonntag: AS St. Etienne - Olymp. Lyon 3:0 1. Olympique Marseille 16 33:14 35 2. Paris St. Germain (M) 15 29:10 33 3. Olympique Lyon 15 27:14 27 4. Girondins Bordeaux 15 22:18 27 5. AS St. Etienne 15 16:12 26 6. Stade Rennes 15 18:14 25 7. FC Nantes 16 14:13 24 8. AS Monaco 16 19:18 23 9. Stade Reims 15 16:22 22 10. Montpellier HSC 15 14:14 21 11. Toulouse FC 16 21:23 20 12. OGC Nizza 15 17:20 18 13. FC Metz (N) 15 15:20 18 14. FC Lorient 16 15:20 17 15. Lille OSC 14 9:13 16 16. Evian TG 14 14:22 16 17. SM Caen (N) 15 18:20 14 18. RC Lens (N) 16 14:20 14 19. SC Bastia 15 12:19 14 20. EA Guingamp (P) 15 10:27 12 Samstag, 6. Dezember (20 Uhr): Toulouse FC - AS Monaco (Fr., 20.30) Paris SG - FC Nantes (17.00) Bordeaux - FC Lorient SM Caen - OGC Nizza Stade Rennes - Montpellier AS St. Etienne - SC Bastia Evian TG - Olymp. Lyon (So., 14.00) RC Lens - Lille OSC (So., 17.00) St. Reims - EA Guingamp (So., 17.00) Ol. Marseille - FC Metz (So., 21.00)

Russland

Arsenal Tula - FK Ufa 0:1 ZSKA Moskau - Amkar Perm 2:1 Rubin Kasan - Zenit 0:1 Lok Moskau - U. Jekaterinburg * Kuban Krasnodar - FK Krasnodar * Terek Grosny - Torp. Moskau * M. Saransk - Dyn. Moskau Do. Spartak Moskau - FK Rostow Do. 1. Zenit St. Petersburg 16 37:10 38 2. ZSKA Moskau (M) 16 37:16 31 3. FK Krasnodar 15 25:11 30 4. Dynamo Moskau 14 30:19 26 5. Lok Moskau 15 19:12 26 6. Spartak Moskau 15 23:19 25 7. Kuban Krasnodar 15 17:17 25 8. Terek Grosny 15 18:13 24 9. Rubin Kasan 16 22:18 24 10. Mord. Saransk (N) 15 13:24 20 11. FK Ufa (N) 16 12:19 17 12. Ural Jekaterinburg 15 15:23 13 13. Amkar Perm 15 12:24 12 14. Torpedo Moskau (N) 15 12:30 10 15. FK Rostow (P) 15 14:35 10 16. Arsenal Tula (N) 16 9:25 8

Niederlande

Nachholspiel: PSV Eindhoven - Feyenoord

17. 12.

Ukraine

Ergebnis vom Montag: Dnipro - Met. Donezk 1:1 Nachtrag vom Sonntag: Worskla Poltawa - Dynamo Kiew 0:3 Karpaty Lwiw - How. Uschhorod 1:0 1. Dynamo Kiew (P) 13 30:7 33 2. Sch. Donezk (M) 13 28:7 28 3. Dnipro Dnipropetrowsk 13 24:9 28 4. Olimpik Donezk (N) 13 13:25 21 5. Wolyn Luzk 13 21:20 20 6. Metalist Charkiw 12 19:17 19 7. Sorja Luhansk 13 15:15 18 8. Worskla Poltawa 13 13:11 17 9. Tschornom. Odessa 12 13:13 14 10. Metalurh Donezk 13 15:16 14 11. Howerla Uschhorod 13 8:16 9 12. Met. Saporischschja 13 10:27 9 13. Karpaty Lwiw 13 11:19 3 14. Illitschiwez Mariupol 13 11:29 3

Belgien

Nachtrag vom Sonntag: Standard - KV Kortrijk 0:2 Lierse SK - KSC Lokeren 1:1 1. FC Brügge 17 39:18 32 2. RSC Anderlecht (M) 17 28:20 31 3. KAA Gent 17 28:17 29 4. KV Kortrijk 17 28:24 28 5. KSC Lokeren (P) 17 28:19 28 6. KRC Genk 17 22:16 28 7. RSC Charleroi 17 25:24 25 8. Standard Lüttich 16 27:26 24 9. KV Oostende 17 23:24 22 10. KVC Westerlo (N) 17 27:35 21 11. Mouscron-Peruwelz (N) 17 25:27 20 12. KV Mechelen 17 22:25 20 13. Waasland-Beveren 17 17:27 17 14. SV Zulte Waregem 16 21:28 16 15. K. Lierse SK 17 16:30 13 16. Cercle Brügge 17 11:27 13

Türkei

Ergebnisse vom Montag: K. Karabükspor - Besiktas 1:2 Trabzonspor - Genclerbirligi 4:1 Nachtrag vom Sonntag: Fenerbahce - Eskisehirspor 2:2 1. Besiktas 11 16:11 23 2. Galatasaray (M) 11 13:14 22 3. Fenerbahce (P) 11 16:12 21 4. Mersin I. Y. (N) 11 18:12 20 5. Trabzonspor 11 20:14 18 6. Bursaspor 11 16:10 16 7. Kasimpasaspor 11 18:16 16 8. Akhisar BGS 11 13:13 16 9. Basaksehir FK (N) 11 13:5 15 10. Gaziantepspor 11 13:15 15 11. Konyaspor 11 10:10 13 12. Genclerbirligi Ankara 11 14:15 13 13. Erciyesspor 11 15:13 12 14. Eskisehirspor 11 15:18 12 15. Rizespor 11 10:16 10 16. Sivasspor 11 11:17 9 17. K. Karabükspor 11 12:16 8 18. Balikesirspor (N) 11 10:26 5

Griechenland

Panthrakikos - AO Platanias 1:0 Atromitos - AE Veria 0:0 PAS Ioannina - Levadiakos 0:4 AO Kerkyra - Panionios Athen 1:0 Skoda Xanthi - AEL Kallonis 2:1 Olympiakos - PAOK Saloniki * Panetolikos - Panathinaikos Do. Niki Volou - Asteras Tripolis Do. OF Iraklion - AE Ergotelis Do. Nachtrag vom Sonntag: Panathinaikos - AE Veria 2:1 1. PAOK Saloniki 10 25:7 25 2. Olympiakos (M) 10 23:6 23 3. AEL Kallonis 11 10:4 19 4. Panathinaikos (P) 10 14:10 19 5. Atromitos Athen 11 11:9 18 6. AE Veria 11 16:17 18 7. Asteras Tripolis 10 17:14 17 8. PAS Ioannina 11 14:12 16 9. Skoda Xanthi 11 15:16 15 10. Panetolikos Agrinio 10 13:9 14 11. AO Kerkyra (N) 11 11:14 14 12. Platanias Chanion 11 8:11 12 13. Levadiakos 11 11:11 11 14. Panionios Athen 11 10:14 11 15. OF Iraklion 10 7:17 10 16. Panthrakikos Komotini 11 9:18 9 17. AE Ergotelis 10 12:21 6 18. Niki Volou (N) 10 4:20 4

Schweiz

Nachholspiel: FC Luzern - Young Boys * 1. FC Basel (M) 17 37:18 38 2. FC Zürich (P) 17 32:19 33 3. Young Boys Bern 16 27:20 27 4. FC Thun 17 22:19 26 5. FC St. Gallen 17 28:26 26 6. Grasshoppers 17 23:30 19 7. FC Aarau 17 16:26 16 8. FC Sion 17 18:25 15 9. FC Vaduz (N) 17 13:27 15 10. FC Luzern 16 20:26 13 Sonntag, 7. Dezember (13.45 Uhr): FC Luzern - FC Basel (Sa., 17.45) Grasshoppers - Young Boys (Sa., 20.00) FC Thun - FC Zürich FC Vaduz - FC Aarau FC St. Gallen - FC Sion (16.00)

Österreich

1. RB Salzburg (M, P) 17 52:21 35 2. Wolfsberger AC 17 26:18 29 3. SCR Altach (N) 17 25:21 27 4. Rapid Wien 17 28:24 25 5. Sturm Graz 17 24:20 25 6. Austria Wien 17 24:24 23 7. SV Grödig 17 23:30 21 8. SV Ried 17 19:25 20 9. FC Admira Wacker 17 15:28 15 10. SC Wiener Neustadt 17 18:43 12 Samstag, 6. Dezember (18.30 Uhr): Austria Wien - RB Salzburg (16.00) SV Grödig - FC Admira Wacker Sturm Graz - SV Ried SC Wr. Neustadt - SCR Altach Wolfsberg - Rapid Wien (So., 16.30)

Dänemark

Ergebnis vom Montag: FC Midtjylland - FC Vestsjaelland 2:1 Nachtrag vom Sonntag: Aalborg BK - FC Kopenhagen 0:1 1. FC Midtjylland 16 34:15 40 2. Randers FC 16 17:11 30 3. FC Kopenhagen 16 16:12 29 4. Bröndby IF 16 20:17 24 5. FC Nordsjaelland 16 19:20 24 6. Aalborg BK (M, P) 16 15:13 21 7. Hobro IK (N) 16 23:24 20 8. Esbjerg fB 16 23:19 19 9. SönderjyskE 16 16:17 19 10. Odense BK 16 18:22 18 11. FC Vestsjaelland 16 16:30 14 12. Silkeborg IF (N) 16 8:25 4

Kroatien

Ergebnis vom Montag: HNK Rijeka - NK Osijek 1. Dinamo Zagreb (M) 2. HNK Rijeka (P) 3. Hajduk Split 4. Lokomotiva Zagreb 5. NK Zagreb (N) 6. RNK Split 7. Slaven Belupo 8. Istra Pula 9. NK Osijek 10. NK Zadar

Polen

2:1 17 42:9 43 17 41:13 39 17 32:24 26 17 29:33 22 17 23:25 21 17 20:19 20 17 13:24 17 17 16:26 16 17 16:29 15 17 15:45 12

Ergebnis vom Montag: Legia Warschau - Cracovia Krakau 2:0 Nachtrag vom Sonntag: Slask Breslau - Pogon Stettin 1:1 1. Legia Warschau (M) 17 36:17 35 2. Wisla Krakau 17 31:21 29 3. Slask Breslau 17 28:20 29 4. Jagiellonia Bialystok 17 28:22 28 5. Gornik Zabrze 17 25:21 28 6. Lech Posen 17 34:19 26 7. GKS Belchatow (N) 17 14:17 26 8. Pogon Stettin 17 24:26 24 9. P. Bielsko-Biala 17 27:28 24 10. Piast Gleiwitz 17 21:23 23 11. Korona Kielce 17 18:26 21 12. Gornik Leczna (N) 17 20:23 20 13. Lechia Danzig 17 21:25 18 14. Cracovia Krakau 17 16:25 18 15. Ruch Chorzow 17 17:26 14 16. Zawisza Bydgoszcz (P) 17 18:39 9

Weißrussland

Meisterrunde, Abschlusstabelle: 1. BATE Baryssau (M) 32 68:21 71 2. Dinamo Minsk 32 44:21 61 3. Schachzjor Salihorsk 32 35:28 50 4. Torpedo Schodsina 32 38:30 50 5. Naftan Nawapolazk 32 40:43 43 6. FK Homel 32 29:41 38 Abstiegsrunde, Abschlusstabelle: 1. FK Minsk 32 45:36 52 2. Njoman Hrodna (P) 32 41:36 42 3. FK Sluzk (N) 32 26:34 40 4. Belschyna Babrujsk 32 42:56 32 5. Dinamo Brest 32 29:68 26 6. Dnjapro Mahiljou 32 19:42 20

Schottland

Nachholspiel: Celtic - Partick Thistle

*

Litauen

Abschlusstabelle: 1. Zalgiris Vilnius (M;P) 35 89:17 81 2. Kruoja Pakruojis 36 67:34 66 3. Atlantas Klaipeda 36 76:36 65 4. FK Trakai (N) 36 65:38 63 5. Suduva Marijampole 36 70:38 62 6. Ekranas Panevezys 36 51:58 45 7. FK Siauliai 36 50:63 40 8. Granitas Klaipeda (N) 36 47:67 37 9. Banga Gargzdai 35 29:62 30 10. FK Dainava Alytus 36 12:143 9

Argentinien

Nachtrag vom Sonntag/Montag: Rosario Central - Racing Club 0:3 CA Tigre - Rafaela 3:1 River Plate - CA Banfield 3:2 CA Lanus - Boca Juniors 2:2 Godoy Cruz - Club Olimpo 0:3 Arsenal - Belgrano 0:2 1. Racing Club 18 29:16 38 2. River Plate (M) 18 33:13 36 3. CA Lanus 18 28:23 34 4. CA Independiente (N) 18 31:25 33 5. Boca Juniors 18 25:21 31 6. Estudiantes 18 19:21 28 7. CA Tigre 18 28:22 26 8. Atletico de Rafaela 18 24:23 25 9. Velez Sarsfield 18 21:20 25 10. Newell‘s Old Boys 18 21:24 24 11. CA San Lorenzo 18 24:22 23 12. Arsenal Sarandi (P) 18 21:24 23 13. Belgrano Cordoba 18 22:26 22 14. Gimnasia La Plata 18 14:15 21 15. CD Godoy Cruz 18 31:38 21 16. CA Banfield (N) 18 23:22 20 17. Defensa y Justicia (N) 18 19:30 19 18. Club Olimpo 18 15:22 18 19. Rosario Central 18 18:26 18 20. Quilmes AC 18 17:30 12

Brasilien

Nachtrag vom Sonntag: Fluminense - Corinthians 5:2 FC Sao Paulo - Figueirense FC 1:1 FC Santos - Botafogo 2:0 AF Chapecoense - Cruzeiro 1:1 Atl. Paranaense - EC Goias 1:0 EC Bahia - Gremio 1:0 Atl. Mineiro - FC Coritiba 1:2 1. Cruzeiro BH (M) 37 65:37 77 2. FC Sao Paulo 37 59:39 70 3. Internacional PA 37 51:40 66 4. Corinthians SP 37 47:30 66 5. Fluminense Rio 37 60:40 61 6. Atletico Mineiro 37 51:38 61 7. Gremio PA 37 35:23 60 8. Atl. Paranaense 37 42:41 53 9. Flamengo Rio 37 45:46 51 10. FC Santos 37 41:35 50 11. Sport Recife (N) 37 35:46 49 12. Figueirense FC (N) 37 36:45 47 13. EC Goias 37 34:38 44 14. FC Coritiba 37 39:43 44 15. AF Chapecoense (N) 37 37:40 43 16. Palmeiras SP (N) 37 33:58 39 17. EC Vitoria 37 37:53 38 18. EC Bahia 37 29:40 37 19. Botafogo Rio 37 31:48 33 20. Criciuma EC 37 27:54 32 *) bei Redaktionsschluss nicht beendet

Weitere Tabellen finden Sie auf unserer Website unter

www.kicker.de/tabellen-international


32

2. BUNDESLIGA

Hin und weg HAVARD NIELSEN (21) verzückt Braunschweig, weil

E

igentlich ist nicht viel passiert, findet Torsten Lieberknecht. Der Eintracht-Trainer wirkt äußert bemüht, nüchtern mit dem Sprung auf Platz zwei umzugehen. Folglich analysiert er auch den Weg dahin sehr sachlich. „Havard Nielsen hat einen Angriff gegen Nürnberg so vollendet wie schon oft in dieser Spielzeit.“ Der Norweger erzielt seine Treffer überlegt, technisch versiert. Und fast immer haben sie immense Bedeutung. Braunschweig ist deshalb hin und weg von dem Angreifer, der im Sommer wohl Letzteres ist: weg. Anfang dieses Jahres einigte sich die Eintracht mit Red Bull Salzburg auf ein Leihgeschäft bis 2015, einer von Braunschweig angestrebten Kaufoption stimmte der Dosenklub nicht zu. Red Bull will die Entwicklung abwarten und die Option haben, Nielsen entweder ab Sommer in einem seiner Klubs einzubauen oder ihn meistbietend zu veräußern. Für die Eintracht hat sich der Deal dennoch schon jetzt bezahlt gemacht. Bereits in der Bundesliga-Rückrunde belebte der Blondschopf das Offensivspiel, erzielte selbst zwar nur zwei Treffer, verhalf jedoch Domi Kumbela zu einer starken Halbserie. Und machte selbst einen Entwicklungssprung. „Das Halbjahr in der Bundesliga“, sagt der A-Nationalspieler, „hat mir gut getan. Das spüre ich jetzt eine Liga tiefer.“ Nielsens Leistungssprung ist in Braunschweig der Garant für eine erfolgreiche Zwischenbilanz, die verblüfft nach dem Fehlstart. Gegen Heidenheim (3:0), Darmstadt (2:0) und Frankfurt (3:0) erzielte er wie am Montag gegen Nürnberg das wichtige 1:0, in Düssel-

dorf rettete er mit seinem Tor zum 2:2 einen Punkt, schoss die Eintracht darüber hinaus mit seinen beiden Siegtreffern beim Bremer SV (1:0) und in Würzburg (1:0) ins Pokal-Achtelfinale, wo mit dem Auswärtsspiel beim FC Bayern ein finanziell lukratives Los gezogen wurde. Der Torjäger ist für die Eintracht nicht nur Gold wert, sondern auch Geld. Nielsen ist auf den Geschmack gekommen im Unterhaus. Und er will mehr. Dass mit Karlsruhe, Düsseldorf und Heidenheim drei der vier Gegner bis Weihnachten zu den Top-Teams der Liga zählen, schreckt ihn nicht. „Die anderen haben wieder mehr Respekt vor uns“, hat er nach fünf Dreiern in Folge bemerkt und kündigt an: „Wir wollen bis zur Winterpause noch weitere Siege einfahren.“ Worte, die zur Sprachregelung in Braunschweig passen. „Jetzt stehen wir oben und wollen da natürlich auch bleiben“, gibt Ersatz-Kapitän Ken Reichel die Marschroute vor. Diese erinnert an die Aufstiegs-Saison 2012/13: Öffentlich wurde die Bundesliga nie als Ziel proklamiert, indes auch nie auf den Index gesetzt. Für Nielsen ist die Zukunft einerseits zwar offen, andererseits jedoch klar: Braunschweigs Erfolgsgarant wird in der kommenden Saison erstklassig spielen. Eine Chance, in den Poker um ihn einsteigen zu können, besteht für die Eintracht nur, wenn er nach dem Weg auf Platz zwei auch den Weg zurück ins Oberhaus ebnet. S E BA S T I A N W O L F F

Foto: Getty Images/ Koepsel

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_2bl_li

2. BUNDESLIGA

er der Mann für die ganz wichtigen Tore ist. Doch die Eintracht hat kaum Chancen, ihn zu halten.

KAISERSLAUTERN: Trainer Runjaic fordert von Hofmann mehr Aggressivität

Jacob ist im Stürmer-Ranking aufgerückt 1Allgemein werden Angreifer

an Toren gemessen. Das gilt für Kosta Runjaic nur bedingt: „Bei uns haben Stürmer noch andere Aufgaben, als nur Tore zu schießen.“ Kritik an Srdjan Lakic etwa, dass er auf St. Pauli zu wenig torgefährlich gewesen sei, lässt der Trainer nicht gelten: „Laki ist oft hinten, hilft mit Kopfbällen aus. Er kämpft immer vorbildlich.“ Deshalb spielte der 31-Jährige wie schon in Aalen und Heidenheim einmal mehr durch. Mit sechs Toren ist Lakic nach wie

vor der erfolgreichste FCK-Stürmer. Auf Position zwei hat sich auf leisen Sohlen mit zwei Treffern bei sechs Kurzeinsätzen Sebastian Jacob vorgearbeitet. Dass der 21-Jährige in Hamburg erster Joker war und den Vorzug gegenüber Philipp Hofmann (ein Tor, 13 Einsätze) erhielt, überraschte ihn nicht: „Der Trainer sagte mir schon zur Pause, dass ich mich intensiv warm machen soll.“ Für Runjaic war Jacob an der Reihe, seine Einwechslung als zweite Spitze neben Lakic über-

haupt kein Risiko: „Sebastian ist gut in Form, präsentiert sich beständig im Training.“ Eine seiner Stärken ist die Schnelligkeit, die er beim 3:1 entscheidend ausspielte. „In so einer Situation geht der Torabschluss auch mal mit links“, grinst der mit dem rechten Fuß stärkere Youngster. Im Stürmer-Ranking hat er zunächst den zweiten Platz gefestigt. Vor Hofmann, der als eine Million Euro teurer Neuzugang bislang noch nicht die Erwartungen erfüllt hat. Warum, erklärt sein Trainer: „Er

bringt viel Qualität mit, die er aber zu selten zeigt. Er muss noch eine Schippe drauflegen.“ Was im Detail heißt: Runjaic fordert von Hofmann mehr Aggressivität in den Zweikämpfen. Und: „Die Bereitschaft, immer an die Grenze zu gehen.“ Dabei sollte er sich nicht zu lange Zeit lassen. Denn mit Stefan Mugosa drängt eine weitere Stürmerhoffnung auf Bewährungschancen. Runjaic zur Entwicklung des 22-Jährigen: „Stefan ist robuster geworden. Er ist dran.“ ULI GERKE


kicker, 4. Dezember 2014  33

Mal Regisseur, mal Randfigur A

n guten Tagen kann er mit einem einzigen Pass die komplette gegnerische Deckung aushebeln. Bringt seine Nebenleute mit einem präzisen Zuspiel in Position, öffnet mit einer überraschenden Idee einen Deckungsblock. Kaum ein anderer ist für die Fortuna so schwer zu ersetzen wie Michael Liendl. Momentan allerdings läuft es nicht so recht bei dem stark in die Saison gestarteten Österreicher. „Spiele ich so wie im Moment, dann kann ich der Mannschaft nicht helfen“, gibt Liendl zu. „Es läuft nicht so, wie ich mir das vorstelle“, schrieb er auf seiner Facebookseite. Beim 3:3 gegen Fürth hing der kleine Spielmacher durch, zuletzt in Aalen gingen erneut nur wenige Impulse von ihm aus, und schon stockte Düsseldorfs Angriffsspiel. Dabei spielt Liendl zumindest nominell auf einer ungewohnten Position. Mit seiner Übersicht und ausgezeichneten Ballbehandlung ist er prädestiniert, eine Mannschaft als Zehner zu führen, im zentralen

Mittelfeld, mit vielen Ballkontakten. Oliver Reck aber beordert meist Charlie Benschop auf diese Position, der einen ganz anderen Spielertyp verkörpert, als robuster Brecher gern mit ins Zentrum vorstößt und den direkten Weg zum Tor sucht. Liendl kommt meist über die rechte Seite, ist dann also buchstäblich eine Randfigur, zieht aber sehr gerne in die Mitte, um dort das Heft in die Hand zu nehmen. „Sehr gute Übersicht und hohe fußballerische Kompetenz“, schreibt Sportvorstand Helmut Schulte dem 29-Jährigen zu, den er quasi als ersten Transfer seiner Amtszeit aus Österreich „mitbrachte“, vom Wolfsberger AC. „Vielleicht erlebt er momentan eine kleine Delle, aber die Erwartungshaltung ist nach seinem starken Jahr in Düsseldorf natürlich sehr hoch.“ Nach wie vor sei Liendl „ein ganz wichtiger Eckpfeiler“, unverändert liefert er im läuferischen Bereich „Spitzenwerte“, wie Schulte anführt, und gehört zu den drei Spielern

DARMSTADT: Innenverteidiger ist gesetzt

Foto: Horstmüller

Vieles hängt bei Fortuna von michael liendl (29) ab. Der zeigte sich zuletzt aber in mäßiger Form.

Im Formtief: Düsseldorfs Mittelfeldspieler Michael Liendl der 2. Liga mit den meisten Ballkontakten. An Liendl könnte sich die Fortuna am Freitag gegen Sandhausen wieder aufrichten, womöglich auch an Sergio da Silva Pinto, der nach seinem Kieferbruch am Dienstag wieder auf den Trainingsplatz zurückkehrte. Ob es schon zum Einsatz reicht, ist noch fraglich. Julian Schauerte dagegen darf fest von ei-

nem Startplatz ausgehen. Seit dem zweiten Spieltag gehört der offensiv starke Rechtsverteidiger zur ersten Elf. Im Vorjahr war er noch Kapitän in Sandhausen, mittlerweile hat er sich bei der Fortuna etabliert. „Sandhausen wird tief stehen, wie Aalen zuletzt auch. Diesmal müssen wir es besser machen“, fordert Schauerte vor dem Treffen mit seinem Ex-Klub. O L I VE R B I T T E R

Greuther Fürth: Zwei Testspieler im Check

Bregerie: „Es passt im Team“ Sukalos Bewährungschance 1Als Romain Bregerie im Sommer

von Absteiger Dynamo Dresden zum SV Darmstadt 98 wechselte, musste sich der Innenverteidiger auf ein weiteres Jahr ZweitligaAbstiegskampf einstellen. Doch nun stehen er und sein Team auf Platz 3, und die Stadt zieht mit. „Man merkt, wie die Euphorie in Darmstadt immer mehr zunimmt.“ Die Fans schätzen den Franzosen längst, der bisher in allen 15 Partien auflief, drei Tore erzielte und mit einer Ausnahme gegen Düsseldorf grundsolide spielte. Zusammen mit Aytac Sulu oder Benjamin Gorka bildet Bregerie seit Saisonbeginn eines der stärksten Innenverteidiger-Duos und hat großen Anteil an den bisher acht Zu-null-Spielen. Ursächlich sei aber

nicht nur die Klasse der zentralen Abwehrspieler, hebt er hervor: „Mich beeindruckt wahnsinnig, wie wir mit allen elf Spielern verteidigen“, erklärt Bregerie und spielt seinen Part herunter: „Selbst mit Weltklasse-Leuten wie Thiago Silva und David Luiz kann man allein nicht erfolgreich sein, es muss im Team passen – und das ist bei uns derzeit der Fall.“ Am Samstag gegen Greuther Fürth soll der siebte Heimsieg im neunten Heimspiel gelingen. Einfach wird es nicht. „Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die immer versucht, fußballerische Lösungen zu finden“, warnt Bregerie vor dem kommenden Gegner. „Da müssen wir hochkonzentriert sein und dagegenhalten.“ JE N S D Ö R R

1Die Testphase bei der SpVgg hat

begonnen. Diese Woche durften zwei Akteure bei Trainer Frank Kramer vorspielen. Von Hertha BSC war Innenverteidiger Anthony Syhre (19) angereist, Fredrik Lassas (18), ein defensiver Mittelfeldspieler, schwebte mit dem Flugzeug aus Helsinki ein. Der finnische U-19-Nationalspieler steht beim Topklub HJK Helsinki unter Vertrag. „Wir werden in den verbleibenden Spielen genau hinschauen, wer wie stabil ist“, erhöht Kramer den Druck auf den Kader. Die Partie in Darmstadt wird zur harten Probe. Der Aufsteiger spielt bislang eine starke Runde. „Sie verteidigen brutal robust und haben mit ihren Standards eine richtige Waffe“, sagt Kramer. Das

bringt Goran Sukalo ins Spiel. Der Routinier musste zuletzt auf die Bank, verlor im 4-4-2 seinen Platz im defensiven Mittelfeld an Marco Stiepermann. Bei den Lilien ist eine Umstellung auf das bewährte 4-2-3-1 denkbar. Mit Sukalo, Fürths bestem Kopfallspieler. Kramer lässt dies seine Taktik offen, meint aber: „Goran ist ein großer Kämpfer, der in solchen Spielen weiß, wie man sich zu wehren hat.“ Zudem steht der Slowene nach schwachen Auftritten in der Bringschuld. Erstmals auf der Bank wird Michael Mutzel, der neue Direktor Profifußball, Platz nehmen. „Ich kann mithelfen, kenne die Abläufe in einem Profiteam“, sagt der 35-Jährige. M .   F E R S C H M A N N


34   2. BUNDESLIGA

2. Bundesliga

kicker-Ergebnisdienst

Unter Telefon (0137) 82 23 32 22 (0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) 21 02 20 (0,61 Euro/Min.) zu Hause

Tore

Pkt. Platz

Sp. g. u.

v. Tore

Diff.

Pkt. Sp. g. u.

v.

auswärts Tore Pkt. Sp. g. u.

v.

Tore Pkt.

:

1. FC Ingolstadt 04

15

8

6

1 25:11 + 14

30

8

5

3

0 17:7

18

7

3

3

1  8:4

12

:

2. Eintr. Braunschweig (A)

15

8

2

5 24:17 + 7

26

7

5

1

1 13:6

16

8

3

1

4 11:11 10

:

3. SV Darmstadt 98 (N)

15

6

7

2 20:12 + 8

25

8

6

1

1 14:4

19

7

0

6

1  6:8

6

:

4. Fortuna Düsseldorf

15

6

7

2 24:17 + 7

25

7

2

4

1 11:11 10

8

4

3

1 13:6

15

:

5. 1. FC Kaiserslautern

15

6

7

2 22:16 + 6

25

8

5

3

0 12:6

18

7

1

4

2 10:10

7

:

6. 1. FC Heidenheim (N)

15

6

6

3 27:15 + 12

24

8

5

3

0 20:6

18

7

1

3

3  7:9

6

:

7. RB Leipzig (N)

15

6

6

3 20:10 + 10

24

8

5

3

0 14:4

18

7

1

3

3  6:6

6

:

8. Karlsruher SC

15

6

6

3 20:11 + 9

24

7

2

4

1  6:3

10

8

4

2

2 14:8

14

:

9. SpVgg Greuther Fürth

15

5

5

5 22:22

0

20

8

4

2

2 15:11 14

7

1

3

3  7:11

6

:

10. VfL Bochum

15

4

7

4 24:24

0

19

8

1

6

1 10:9

9

7

3

1

3 14:15 10

:

11. FSV Frankfurt

15

5

3

7 20:25 - 5

18

7

0

3

4  7:16

3

8

5

0

3 13:9

15

:

12. 1. FC Union Berlin

15

4

5

6 17:26 - 9

17

7

2

2

3  8:13

8

8

2

3

3  9:13

9

:

13. 1. FC Nürnberg (A)

15

5

2

8 16:26 - 10

17

7

4

1

2  9:8

13

8

1

1

6  7:18

4

:

14. SV Sandhausen

15

4

4

7 11:21 - 10

16

8

3

3

2  6:9

12

7

1

1

5  5:12

4

:

15. TSV München 1860

15

4

3

8 19:24 - 5

15

7

1

2

4  5:10

5

8

3

1

4 14:14 10

:

16. VfR Aalen

15

3

4

8 12:20 - 8

13

7

3

1

3  9:6

10

8

0

3

5  3:14

3

:

17. Erzgebirge Aue

15

3

3

9 14:23 - 9

12

7

3

0

4 11:13

9

8

0

3

5  3:10

3

:

18. FC St. Pauli

15

3

3

9 15:32 - 17

12

8

3

1

4  9:14 10

7

0

2

5  6:18

2

16. 16.SPIELTAG SPIELTAG 5. 12.5. - 8.12. 12. 2014 – 8. 12. 2014 Fortuna Düsseldorf – SV Sandhausen  Freitag, 18.30 Uhr

:

VfL Bochum – FC St. Pauli  Freitag, 18.30 Uhr

:

1. FC Heidenheim – VfR Aalen  Freitag, 18.30 Uhr

:

1. FC Kaiserslautern – Erzgebirge Aue  Samstag, 13 Uhr

:

SV Darmstadt 98 – SpVgg Greuther Fürth  Samstag, 13 Uhr

:

Karlsruher SC – Eintracht Braunschweig  Sonntag, 13.30 Uhr

:

1. FC Union Berlin – FSV Frankfurt  Sonntag, 13.30 Uhr

:

RasenBallsport Leipzig – FC Ingolstadt 04  Sonntag, 13.30 Uhr

:

1. FC Nürnberg – TSV München 1860  Montag, 20.15 Uhr

:

Torjäger

Gesperrt

10 10 8 8 8 8 7 7 7

Rote Karte: Pinola (1. FC Nürnberg) noch 1 Spiel

Terodde (VfL Bochum) Okotie (TSV München 1860) Stroh-Engel (SV Darmstadt 98) Benschop (Fortuna Düsseldorf) Pohjanpalo (Fortuna Düsseldorf) Niederlechner (1. FC Heidenheim) Nielsen (Eintr. Braunschweig) Schnatterer (1. FC Heidenheim) Poulsen (RB Leipzig)

Top-Torhüter

Gelb-Rote Karte: Für das nächste Spiel gesperrt: Gondorf (SV Darmstadt 98) Gelbe Karten: Für das nächste Spiel gesperrt: 5 Feick (VfR Aalen)

nach dem 15. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Zimmermann (Heidenheim)...... 2,69 2. Özcan (FC Ingolstadt 04).......... 2,77 Orlishausen (Karlsruher SC)..... 2,77 4. Rensing (Fortuna Düsseldorf)... 2,83 5. Ortega (TSV München 1860).... 2,88

Top-Feldspieler

1. Groß (FC Ingolstadt 04)............ 2,37 2. Schnatterer (Heidenheim)......... 2,40 Montagsspiel: Eintracht Braunschweig – 1. FC Nürnberg  (1:0)   3. Matip (FC Ingolstadt 04).......... 2,53 Braunschweig: Gikiewicz (2,5) 4. Ring (1. FC Kaiserslautern)....... 2,55 Trainer: Lieberknecht 5. Tah (Fortuna Düsseldorf).......... 2,56 Sauer (3) Correia (2,5) Reichel (3) Hedenstad (3) 6. Heller (SV Darmstadt 98)......... 2,71 Theuerkauf (3,5) Boland (3) 7. Poulsen (RB Leipzig)................. 2,73 R. Korte (4) Zuck (2,5) 8. Sulu (SV Darmstadt 98)........... 2,77 9. Leckie (FC Ingolstadt 04).......... 2,79 Ryu (3,5) Nielsen (2) 10. Hübner (FC Ingolstadt 04)........ 2,82 Sylvestr (4,5) Schöpf (4) ELF DES TAGES Füllkrug (4) Candeias (4) Koch (5) Polak (4) Bulthuis (3) Hovland (3,5) Mössmer (4) Celustka (5) Leckie (1) Hartmann (1)  Ingolstadt Ingolstadt Nürnberg: Trainer: Weiler Rakovsky (2,5) Eingewechselt: 71. Bakenga (–) für Ryu, 81. Pfitzner (–) für R.  Korte, 90./+2 Zuck (1) Groß (5) Zimmer (2) Braunschweig Ingolstadt Kaiserslautern Kruppke (–) für Nielsen – 61. Ramirez (–) für Füllkrug, 77. Dittgen (–) für Can deias, 87. Stark (–) für Koch – Reservebank: Petkovic (Tor), Baghdadi, Dogan, Kreilach (1) Khelifi – Schäfer (Tor), Bihr, Pachonik Berlin Tor: 1:0 Nielsen (38., Rechtsschuss, Vorarbeit Zuck) – Chancen: 7:2 – Ecken: 5:2 Paqarada (1) Balogun (2) SR-Team: Winkmann (Kerken – Assistenten: Fischer, Blos – Vierter Offizieller: Sandhausen Darmstadt Dittrich), Note 1,5, hatte in der fairen Partie keine Mühe, leitete unauffäl Correia (1) Matip (3) lig und sehr sicher. – Zuschauer: 21  515 – Gelbe Karten: Koch, Celustka –  Braunschweig Ingolstadt Spielnote: 3,5, Braunschweig war in der kampfbetonten Partie nach anfäng lichem Abtasten das gefährlichere Team, ging verdient in Führung, nach dem Bernhardt (1) Aalen Wechsel kam Nürnberg auf, ließ aber Zug zum Tor vermissen. – Spieler des In Klammern Anzahl der Berufungen Spiels: Havard Nielsen, immer anspielbar, wich viel auf die Flügel aus und krönte in die Elf des Tages seine Leistung mit seinem siebten Saisontreffer.

1:0


kicker, 4. Dezember 2014

35

„Ich falle nicht noch mal so“

Foto: imago

Gut drei Monate nach seinem dramatischen Sturz gegen Aue ist Leipzigs NIKLAS HOHENEDER (28) wieder zurück – und muss wohl direkt durchstarten. auch wenn ich noch nicht bei 100 Prozent bin. Herr Hoheneder, in Sandhausen haben Sie ihr Comeback gegeben. Wie war es, wieder auf dem Platz zu stehen? Ich bin voll spielfähig, aber ich muss noch an den Zunächst hat es mir für Tim Sebastian leid getan, Bewegungen arbeiten. Und die Schultermuskulaweil er in einer klasse Form war. Dass er ausfällt tur ist noch nicht wieder so ausgeprägt. und ich der Nutznießer war, ist nicht so schön. Nach Tim Sebastians Ausfall müssen Sie wohl direkt Aber ich habe mich gefreut, wieder da zu sein. durchstarten. Denn es war eine ewig lange Zeit. Ich bin zuvor Wenn der Trainer mir vertraut, dann freue ich noch nie länger als zwei Wochen ausgefallen. mich riesig. Aber ich bin nicht der Einzige, der für Tim spielen kann. Lukas Klostermann oder Haben Sie erwartet, dass es so lange dauert? Am Anfang war die Prognose zwei Wochen. Es Rani Khedira kommen auch infrage. hieß: Du hast ein Ödem im Knochenmark an Wären Sie enttäuscht, wenn Sie gegen Ingolstadt nicht der Wirbelsäule, und wenn sich das löst, ist alles spielen? wieder gut. Aber der Nerv in der Schulter und im Wenn ich nicht spiele, dann hat der Trainer seine Rücken war das Problem, der Gründe. Wenn ich bei 100 Prowar fast irreparabel gequetscht. zent wäre, so wie vor der Verlet„Die Verletzung hinterlässt zung, wäre ich enttäuscht. Aber Ich hatte auch Glück. Hatten Sie zwischendurch Angst, bei mir keinen Knacks.“ so nicht. dass die Karriere vorbei sein könnte? RB Leipzig stagniert nach starkem Nach zwei Wochen habe ich Start etwas. Woran liegt’s? schon gedacht: Was ist denn da los? Warum Teilweise fehlt das Quäntchen Glück. Aber wir wird das nicht besser? Aber nachdem der Nerv befinden uns auch in einem Lernprozess. So viele getestet worden war, habe ich relativ schnell von uns haben noch nicht in der 2. Liga gespielt. große Fortschritte gemacht. Das ist bei Nerven- In der 3. und der 4. Liga haben wir schlechte verletzungen nicht üblich. Ich habe gewusst: Es Spiele aufgrund unserer individuellen Klasse gedauert, aber es wird wieder. wonnen. Wenn du in der 2. Liga schlecht spielst, Ist der Kopf wieder völlig frei? wird das sofort bestraft. Vielleicht waren wir in Ja. Ich habe keine Angst. Ich gehe voll in Zwei- manchen Spielen zu naiv und dachten, es läuft kämpfe und Kopfballduelle. Es ist wichtig, dass schon. ich dem Trainer, den Mitspielern und auch mir Jetzt kommt der Tabellenführer. Wie sind die Chancen? das Gefühl gebe, dass die Verletzung bei mir Ingolstadt strotzt vor Selbstvertrauen. Die Erkeinen Knacks hinterlassen hat. Und so viel Pech gebnisse rechtfertigen das. Aber wir spielen zu kann ich nicht haben, dass ich noch mal so falle. Hause, die Red-Bull-Arena wird wieder sehr gut besucht sein. Nach Sandhausen haben wir etWie war es von der Spielpraxis her? Es hat sich ziemlich selbstverständlich angefühlt. was gutzumachen. Aber wir haben zuletzt gegen Ich bin reingekommen und wusste, was ich zu St. Pauli (4:1, Anm. d. Red.) gezeigt, was wir köntun habe. Ein paar Situationen habe ich schon nen. Ich glaube, es wird ein Klassespiel. besser gelöst. Aber ich war mit mir zufrieden, I N T E RVI E W : A N D R E A S H U N Z I N G E R

INGOLSTADT: Sonderlob für Jungspund Bauer – Morales gegen Leipzig wieder mit dabei

Öczan: Die Jagd nach dem nächsten Rekord 1Torwart Ramazan Özcan ist

sich sicher: „Wenn eine Mannschaft nach 15 Spieltagen oben steht, dann ist das kein Glück.“ Selbstbewusst darf man im Lager der Ingolstädter auch sein, schließlich liegt man bereits fünf Zähler vor dem Relegationsplatz. Wenn es aber darum geht, ob sich die Donaustädter inzwischen zum Aufstiegsanwärter entwickelt haben, beginnen die Dementis. „Es ist klar, dass andere Vereine so etwas wollen, damit der Druck von ihnen selbst weg ist. Aber wir lassen

uns da nicht hineindrängen“, stellt Özcan klar. Nicht nur die Nummer eins der Ingolstädter wird sich darauf einstellen müssen, dass diese Fragen den Klub ab sofort begleiten. Auch weil sich das Team nach drei sieglosen Spielen gegen Bochum eindrucksvoll zurückgemeldet hat. „Die Niederlage in Nürnberg war ganz wichtig für unsere Entwicklung“, glaubt Özcan, „das 3:0 hat gezeigt, dass wir noch stärker zurückgekommen sind.“ VfL-Coach Peter Neururer verab-

schiedete sich deshalb schon mal von den Ingolstädtern. „Ich glaube nicht, dass wir in der kommenden Saison gegeneinander spielen“, meinte der 59-Jährige. Für den Verein brachte das achte Zu-Null-Spiel in der laufenden Saison den nächsten Vereinsrekord, für Özcan persönlich noch nicht. „In der Rückserie 2008/09 ist mir das mit Hoffenheim zehnmal gelungen“, verrät er. In der anstehenden Partie in Leipzig kann Özcan seinem persönlichen Rekord aber wieder ein Stück näher kommen.

Dann kehrt der zuletzt gesperrte Alfredo Morales zurück, Talent Robert Bauer muss wohl wieder auf die Bank. Allerdings mit einem Sonderlob vom Trainer: „Es ist erstaunlich, wie abgezockt der Junge mit 19 Jahren ist. Er läuft ohne Ende, ist unangenehm im Zweikampf und hat beim Passspiel eine Ruhe, als ob er schon ewig dabei wäre“, sagt Ralph Hasenhüttl, der dem Vergleich mit Leipzig gespannt entgegensieht. „Das wird taktisch sehr interessant, darauf freue ich mich schon seit Langem.“ N O R B E RT R O T H


36  2. bundesliga

NÜRNBERG: Korrekturen im Winter

1Sie ist gerannt, hat gekämpft und

alles gegeben, die Elf des Clubs beim 0:1 in Braunschweig. Klingt gut, klingt positiv – und ist doch eine glatte „Fünf“. Und zwar für die Zusammenstellung des Kaders, der unter der Prämisse „sofortiger Wiederaufstieg“ von rechts nach links gekrempelt wurde. Die Realität: Der 13. Platz entspricht derzeit ungeachtet von ordentlichen bis guten Neuverpflichtungen wie Hovland, Schöpf, Mössmer und Sylvestr weitesgehend dem Potenzial. Der Mix ist es, der nicht passt – vor allem wenn man wie der FCN mit der Bürde des Favoriten in die Saison geht und deswegen „gejagt wird“, wie Sportvorstand Martin Bader im Sommer betonte. Somit ist es alles andere als überraschend, dass es der Club häufig mit ehe3r tief- und kompaktstehenden Gegnern zu tun bekommt. Um diese jedoch zu knacken, fehlen den Franken Durchschlagskraft, Kreativität, „Linie und Ideen“, wie der neue Trainer René Weiler nach seiner ersten Nieder-

lage festhält. „Wer keine Chancen herausspielt, kann auch keine Tore schießen“, fügt der Schweizer ernüchtert hinzu. Dies kann man auch so formulieren: Wer nicht das entsprechende Personal hat, kann einer so gut organisierten Defensive wie die der Eintracht nicht gefährlich werden. Dies geht beim FCN auf der Doppel-Sechs los: Jan Polak steht zwar solide in der Defensive, ohne aber dem Spielaufbau entscheidende Impulse geben zu können. Von Letzterem ist auch sein offensiverer Nebenmann Robert Koch meilenweit entfernt, ein biederer, unnötige Fouls produzierender Kämpfer. So ist der hochtalentierte Alessandro Schöpf als kreative Kraft in der Zentrale alleine auf weiter Flur und dementsprechend mitunter überfordert. Ein Los, das Jakub Sylvestr nur zu gut kennt. Er muss den einzigen Stoßstürmer geben, obwohl ihm exakt dieses nicht liegt. Stark ist er, wenn er mit Tempo auf eine Abwehrreihe zulaufen kann. Muss er

Foto: Zink

Weiler ernüchtert über den Kader-Mix

Alleine auf weiter Flur: Den eigentlich starken Nürnberger Offensivkräften Jakub Sylvestr (li.) und Alessandro Schöpf mangelt es an Unterstützung. hingegen mit dem Rücken gegen diese agieren, fällt seine Wirkung wie beim 0:1 bescheiden aus. Kein Problem, einen wuchtigen, kopfballstarken Angreifer in die Sturmmitte stellen, Sylvestr daneben und vorbei ist es mit der Harmlosigkeit!

Der Haken: Der Club hat überhaupt keinen solchen Stürmertypen in seinen Reihen – auch nicht auf der Verletztenliste. Ein bitteres wie unverständliches Versäumnis, das der Club nun im Winter korrigieren will. CHRISTIAN BIECHELE

KARLSRUHE

SAndhausen

aalen

1Da müssen die Karlsruher im Advent, im letzten Heimspiel der Hinrunde, eine harte Nuss knacken. Der Gegner Braunschweig kommt mit einer Siegesserie von fünf Spielen im Gepäck in den Wildpark. Allerdings haben auch die Badener eine gute Phase, sind seit sechs Partien ohne Niederlage. Daher erwartet Keeper Dirk Orlishausen, „ein Spiel auf Augenhöhe.“ Der Kapitän will unbedingt den zweiten Heimsieg in Folge: „Wir haben unseren Fans in Karlsruhe bisher nicht gerade viele Siege geliefert, haben allerdings auch nur ein Spiel im Wildpark verloren.“ Der 32-Jährige, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, erkennt beim Team einen Schritt nach vorne, sieht aber auch in der aktuellen Phase ab und an noch kleine Nachlässigkeiten, die abgestellt werden müssen. Dass es bisher noch keine intensiven Gespräche in Sachen Vertragsverlängerung gab, stört den Torhüter nicht. „Ich bin absolut tiefenentspannt, mache ich mir keine Gedanken über das Wann oder wie. Es gab zuletzt wichtigere Baustellen. Die Vertragsverlängerung des Sportdirektors, junge Spieler wie Bader oder Barry mussten gehalten und der Stadionneubau vorangetrieben werden“, erklärt Orlishausen gelassen. P E T E R PU T Z I N G

1Fußball kann so einfach sein. Jeden-

1Andre Hainault (28) ist seit Wo-

Orlishausen bleibt ruhig Lob für Bouhaddouz falls wenn man den Worten von Alois Schwartz glauben schenken mag. „Wir müssen“, erklärt der Sandhäuser Trainer sein simples Erfolgsrezept vor dem schweren Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf, „den Gegner von unserem Tor fernhalten und vorne den einen oder anderen Ball reinschießen.“ Zuletzt ging dieses Konzept fast auf. Beim 0:0 gegen Leipzig kamen die Sachsen zu keiner guten Torchance, Sandhausen dagegen schon. Einziger Makel: die Offensivspieler Marco Thiede, Andrew Wooten und vor allem Aziz Bouhaddouz (27) zeigten beim Abschluss Nerven. Dennoch zeigte der Stürmer bei seinem ersten Startelfeinsatz eine ansprechende Leistung und darf sich in Düsseldorf Hoffnung auf einen Einsatz von Beginn an machen. „Er kam aus einer unteren Klasse und brauchte Zeit, um sich einzugewöhnen“, sagt Schwartz über Bouhaddouz, der von Bayer Leverkusen II aus der Regionalliga an den Hardtwald wechselte. „Gegen Leipzig hat er seine Sache gut gemacht und seine Chance genutzt“, so Schwartz. Ohne Einsatzchance ist Offensivmann Jim-Patrick Müller, der sich einen Meniskuseinriss zuzog und für den Rest des Jahres ausfällt. C L AU S W E B E R

Leandros neue Rolle chen angeschlagen, und Sascha Mockenhaupt (23) laboriert noch immer an einer Innenbandzerrung. Ihr Einsatz vor dem Derby beim 1. FC Heidenheim ist fraglich, in der Innenverteidigung des VfR Aalen gibt es einen Engpass. Wie schon beim 2:0 gegen Düsseldorf. Da beorderte Trainer Stefan Ruthenbeck Kapitän Leandro nach hinten. Mit Erfolg. Der Argentinier agierte unheimlich konsequent, gewann nahezu alle Zweikämpfe und sorgte dafür, dass die treffsicheren FortunenAngreifer leer ausgingen. „Ich wusste, dass es zu 50 Prozent ein Tor ist, wenn ich einen Fehler mache. Deshalb habe ich mit allen Kräften die Bälle weggeschlagen“, sagt der gelernte Sechser. Ein Problem sei die für ihn ungewohnte Rolle nicht gewesen: „Wenn du ein bisschen Ahnung vom Fußball hast, kannst du überall spielen.“ Ob Leandro in Heidenheim wieder in der Innenverteidigung aufläuft, lässt Ruthenbeck offen. Der Trainer ist glücklich darüber, dass seine Elf nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder einem Dreier landen konnte. „Die Jungs sind jetzt wieder kritikfähiger, ich kann neue Dinge implantieren.“ In Heidenheim soll jetzt der erste Sieg in der Fremde folgen. A L E X A N D E R H A AG


kicker, 4. Dezember 2014  37

Schuldlos schuld? auf St. Pauli personell nicht vom Glück begünstigt. Aber auch nicht frei von Fehlern.

T

homas Meggle findet die Personalie Florian Kringe symptomatisch. Für den FC St. Pauli in diesen tristen Dezembertagen, aber auch für die kurze Zeit seines bisherigen Wirkens als Cheftrainer. Gegen Kaiserslautern wollte er seinen Routinier in der Zehnerrolle wieder einbauen, beim Abschlusstraining aber verletzte sich der ExDortmunder. Die bittere Diagnose zum Wochenanfang: Bänderanriss im linken Sprunggelenk. Hiobsbotschaften, mit denen Meggle leben muss seit seiner Inthronisierung Anfang September. Rückschläge, an denen er schuldlos ist. Aber ist er deshalb ganz und gar frei von Schuld am Absturz auf Platz 18? Symptomatisch für Meggles Situation nämlich ist nicht allein die Verletzung Kringes zu einem

Foto: Witters/Groothuis

thomas meggle (39) ist

Zeitpunkt, da er auf dessen Erfah- ners, der für die Personalrochaden rung zurückgreifen wollte. Sondern aufgrund von vielen Blessuren noch auch die Reaktion des Trainers auf Nachsicht einfordern darf. Weniden Ausfall: Er verhalf Youngster ger jedoch für die Kurswechsel im Bentley Baxter Bahn zum zweiten Umgang mit seinen Profis: Einmal Profi-Einsatz. Den ersten hatte der von zart auf hart und direkt wieder 22-Jährige am zurück brachte ersten Spieltag rein gar nichts gegen Ingolstadt Rochaden sind zu erklären, außer sieben Ge(1:1). Nach über- die Kurswechsel weniger. gentoren in zwei fordertem Auftritt Partien. Er weiß, und Auswechsdass eine weitere lung zur Pause fehlte er seitdem Richtungsänderung nun nicht mehr gänzlich im Zweitligakader und möglich ist, klammert sich deshalb fand sich vergangenen Sonntag an Kleinigkeiten. Und hält sich an völlig überraschend direkt in der Floskeln fest. „Ich sage den Jungs, Startelf wieder. Die Doublette zum dass schon viele Mannschaften Saisonstart passt zu Meggles (Fehl-) durch ein tiefes Tal gegangen sind. Versuchen: Bahn wirkte überfor- Und, dass am Ende immer Licht dert und musste wieder nach scheint.“ Auch für St. Pauli? „Die 45 Minuten raus. Der nächste ver- Mannschaft hat sich gegen Kaiserspuffte Schachzug des Pauli-Trai- lautern gewehrt. Das macht Hoff-

HEIDENHEIM: Möglicher Einsatz der Nummer 3

nung, dass wir die Talsohle durchschritten haben“, sagt der Trainer. Doch die Zahlen erinnern vielmehr an den letzten Zweitliga-Abstieg, als dass sie auf eine Wende hindeuten. 2002/03 wie heute war St. Pauli die Schießbude der Liga, hatte nach 15 Partien 36 Gegentore (aktuell 32), wies zwar mit neun Punkten drei weniger auf als jetzt, lag aber immerhin auf Platz 17. Und hatte am Ende der Spielzeit drei Trainer verschlissen. Von einem weiteren Trainerwechsel ist der Klub noch entfernt. Neu-Präsident Oke Göttlich hat Meggle Rückendeckung gegeben. „Das“, bekennt der Coach, „ist ein gutes Gefühl und zeigt mir, dass wir hier vertrauensvoll zusammenarbeiten.“ Nur eben äußerst wenig erfolgreich. S E BA S T I A N W O L F F

BOCHUM: Hochstätter appelliert ans Team

Körber genießt das Vertrauen Neururer: „Wir haben Druck“ 1In den Derbys zwischen

Heidenheim und Aalen ging’s schon in der Vergangenheit stets heiß her, nun stehen sich die nur rund 25 Kilometer voneinander entfernten Klubs erstmals in der 2. Liga gegenüber – entsprechend elektrisiert sind die Fans in der Region. Das derzeit noch 13 000 Zuschauer fassende Heidenheimer Stadion ist schon seit sechs Wochen ausverkauft. Trainer Frank Schmidt fordert Leidenschaft, mahnt aber zur Besonnenheit: „Es geht auch darum, einen Plan zu haben und diesen sauber abzuarbeiten. Wir wissen, wo die Schwächen und die Stärken des Gegners liegen.“ Für das Spiel gegen Aalen kann Schmidt nahezu aus dem Vollen

schöpfen. Sorgen bereitet dem Trainer nur die Torwartposition. Jan Zimmermann wurde nach seiner Kopf-OP bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen, muss aber noch geraume Zeit pausieren. Sein Vertreter Rouven Sattelmaier, der in Fürth einen guten Einstand feierte, plagt sich mit einer Muskelverletzung herum. Sollte er passen müssen, wird am Freitag der junge Felix-Adrian Körber (21) erstmals das Heidenheimer Zweitligator hüten. „Die Chancen stehen 50:50, aber es wäre überhaupt kein Handicap, wenn Körber im Tor steht. Er trainiert sehr gut, kennt das Team und möchte auch einmal zeigen, was er kann“, so Schmidt. T H O M A S JE N T S C H E R

1Mit dem FC St. Pauli hat der

VfL Bochum zum dritten Mal in Folge in einem Heimspiel den Tabellenletzten zu Gast. Nicht nur die Anhänger, auch die Sportliche Leitung des VfL erhofft sich den fünften Saisonsieg. Das hat Sportvorstand Christian Hochstätter der Mannschaft in einem Kabinengespräch nach dem ernüchternden Auftritt bei der 0:3-Niederlage in Ingolstadt deutlich zu verstehen gegeben. Augenblicklich ist das Team weit entfernt davon, in einem Spiel die Mehrheit der Akzente zu setzen. Das Potenzial, das sich zu Saisonbeginn mit der zwischenzeitlichen Tabellenführung am 6. Spieltag andeutete, entwickelt sich nicht weiter. Auch deshalb sieht Hoch-

stätter rot, Trainer Peter Neururer versucht derweil, die Erwartungshaltung in realistische Bahnen zu lenken: „Wir wissen, was wir können, und wir wissen, was wir nicht können. Wir bewegen uns auch in der Tabelle im Rahmen unserer Möglichkeiten. Vor Saisonbeginn wäre noch jeder mit diesem Zwischenergebnis zufrieden gewesen.“ St. Pauli ist auswärts noch sieglos und kommt mit der schwächsten Abwehr. Das verstärkt zusätzlich die Erwartungshaltung. „Wir haben den Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen“, sagt Peter Neururer, „und wer damit nicht umgehen kann, hat im Profifußball nichts verloren.“ ULI KIENEL


38

2. BUNDESLIGA

WER SPIELT WER FEHLT

Fort. Düsseldorf – SV Sandhausen

Fr., 18.30 Uhr

Düsseldorf: Unnerstall – Schauerte, Tah, Bodzek, Bomheuer – Gartner, Avevor – Liendl, Benschop, Bellinghausen – Pohjanpalo – Es fehlen: Lambertz (Faserriss), Schmitz, Fink, Schmidtgal (alle Rückstand) – Gelbsperre droht: Bodzek, Bruno Soares, Pinto (alle 4)

16. SPIELTAG

Voraussichtliche Aufstellungen

VfL Bochum – FC St. Pauli

Fr., 18.30 Uhr

Bochum: Luthe – Celozzi, Cacutalua, Fabian, Perthel – Losilla, Latza – Tasaka, Terrazzino – Sestak, Terodde Es fehlen: Simunek (Schambeinentzündung), Holthaus (Wadenprellung), Gyamerah (Reha) – Gelbsperre droht: Perthel (4)

Sandhausen: Riemann – Kübler, Olajengbesi, Schulz, Paqarada – Linsmayer, Kulovits – Stiefler, Thiede – Bouhaddouz, Wooten – Es fehlen: Zillner (Kreuzbandriss), Jovanovic (Reha), Hübner (Muskelfaserriss), Müller (Meniskuseinriss) – Gelbsperre droht: Gartler, Linsmayer, Paqarada (alle 4) Vorsaison: 1:0. In der 2. Liga traf man sich nur 2013/14. Beim SVS siegte Düsseldorf 3:0. In der 3. Liga gewannen 2008/09 beide zu Hause.

St. Pauli: Tschauner – Schachten, Sobiech, Gonther, Halstenberg – Kurt, Buchtmann – Thy, Alushi, Buballa – Verhoek – Es fehlen: Kringe (Außenbandanriss), Rzatkowski (Außenbandriss), Kalla (Innenbandriss), Nöthe (Muskelfaserriss), Thorandt (Knieprobleme) – Gelbsperre droht: Alushi, Budirmir, Verhoek (alle 4) Vorsaison: 2:2. Es war das letzte der fünf Remis im Unterhaus. Bochum gewann drei der zehn Duelle, St. Pauli lag zweimal vorne.

1. FC Heidenheim – VfR Aalen

1. FC Kaiserslautern – Erzgebirge Aue

Fr., 18.30 Uhr

Sa., 13 Uhr

Heidenheim: Sattelmaier (Körber) – Strauß, Kraus, Wittek, Heise – Reinhardt, Titsch-Rivero – Leipertz, Schnatterer – Morabit, Niederlechner Es fehlt: keiner – Gelbsperre droht: –

Kaiserslautern: Sippel – Schulze, Orban, Heintz, Löwe – Karl, Demirbay – Zimmer, Younes, Jenssen – Lakic Es fehlen: Gaus (Verknöcherung im Oberschenkel), Ring (Innenbandriss im rechten Knie) – Gelbsperre droht: –

Aalen: Bernhardt – Ofosu-Ayeh, Leandro, Barth, Chessa – Hofmann – Daghfous, Ludwig, Gjasula, Drexler – Quaner – Es fehlen: Lechleiter (Reha nach Kreuzbandriss), Neumann (Aufbautraining), Feick (5. Gelbe Karte) – Gelbsperre droht: –

Aue: Männel – Klingbeil, Vucur, Fink, Müller – Benatelli, Schröder – Novikovas, Schönfeld, Kortzorg – Löning Es fehlt: Schröder (Muskelfaserriss) – Gelbsperre droht: Kortzorg, Novikovas (beide 4)

Zweitligapremiere. Zwei der vier Duelle in der 3. Liga blieben torlos. Das erste gewann Aalen 2:1, das letzte Heidenheim 3:1 (beide daheim).

SV Darmstadt 98 – Greuther Fürth

Sa., 13 Uhr

Darmstadt: Mathenia – Balogun, Sulu, Brégerie, Holland – Ivana (Sirigu), Kempe, Jungwirth, Heller – Stroh-Engel, Sailer – Es fehlt: Gondorf (Gelb-Rot-Sperre) – Gelbsperre droht: – Fürth: Hesl – Pledl, Caligiuri, Röcker, Gießelmann – Fürstner, Sukalo – Weilandt, Stiepermann, Schröck – Przybylko Es fehlen: Mickel (Schambeinentzündung), Mohr (Aufbautraining), Azemi, Flekken (beide Reha) – Gelbsperre droht: Sukalo (4)

Vorsaison: 2:1. In der 2. Liga gewann Lautern alle vier Heimspiele. In Aue gab es je zwei Siege für die Gastgeber und zwei Remis.

Karlsruher SC – Braunschweig

So., 13.30 Uhr

Karlsruhe: Orlishausen – Valentini, Gulde, Gordon, Max – Meffert, Yabo – Torres, Nazarov, Yamada – Hennings Es fehlen: Traut (Kreuzbandriss), Kempe (Oberschenkelprobleme), Klingmann, Stoll, Krebs (alle Aufbautraining), Barry (Knieprobleme) – Gelbsperre droht: – Braunschweig: Gikiewicz – Kessel, Correia, Reichel, Hedenstad – Theuerkauf, Boland – R. Korte, Zuck – Nielsen, Ryu Es fehlen: Washausen (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Oehrl (Fuß-OP) – Gelbsperre droht: –

Zuletzt: 3:0 (1982/83). Darmstadt hat gegen Fürth mit acht Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen eine positive Zweitligabilanz.

Zuletzt: 1:3 (2011/12). Braunschweig kassierte am 3. 5. 2006 beim 0:7 in Karlsruhe seine höchste Zweitliganiederlage überhaupt.

1. FC Union Berlin – FSV Frankfurt

RB Leipzig – FC Ingolstadt 04

So., 13.30 Uhr

Berlin: Haas – Trimmel, Puncec, Leistner, Parensen – Kreilach, Köhler – Quiring, Jopek, Thiel – Polter Es fehlen: Nemec, Özbek (beide U 23), Gomaa (Reha in Ägypten), Oschkenat (Kreuzbandriss) – Gelbsperre droht: Kreilach, Leistner, Trimmel (alle 4) Frankfurt: Klandt – Huber, Beugelsdijk, Balitsch, Bittroff – Kruska, Konrad, Oumari – Engels, Grifo – Dedic Es fehlen: Aoudia (Rückstand), Epstein (Schambeinentzündung), Yelen (Außenbandteilriss), Roshi (Oberschenkelzerrung), Pagenburg (Rückenbeschwerden) – Gelbsperre droht: Bittroff, Konrad (beide 4) Vorsaison: 2:0. Bis auf zwei Partien in Frankfurt, die 1:1 endeten, gab es zwischen beiden Klubs nur Heimsiege (fünf in Berlin, drei beim FSV).

PERSONALIEN Eintracht Braunschweig

Stürmer Torsten Oehrl (28) wurde in Augsburg zum zweiten Mal am rechten Sprunggelenk operiert.

Fortuna Düsseldorf

Ex-Profi Stefan Studer (50) verstärkt die Scouting-Abteilung. + + + Lukas Schmitz (26, Zehenbruch) absolviert Lauftraining, Michael Rensing (30, nach Rückenproblemen) trainiert wieder voll mit.

1. FC Kaiserslautern

Prof. Dr. Dr. Dieter Rombach (61), seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender, wurde für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. Neuer Stellvertreter ist Nikolai Riesenkampff (43).

RB Leipzig

Der Aufsteiger hat seine Profiabteilung und seine Nachwuchsteams bis zur U 16 in eine GmbH ausgegliedert. Dies ist offenbar eine Reaktion auf den Lizenzstreit im Sommer mit der DFL.

Union Berlin

Michael Parensen (28, Abwehr) und Maximilian Thiel (21, Mittelfeld) trainierten wegen muskulärer Probleme nur eingeschränkt.

Korrektur

Aufgrund eines Übermittlungsfehlers erhielten zwei Düsseldorfer Spieler beim 0:2 in Aalen versehentlich falsche Noten. Joel Pohjanpalo bekommt anstatt einer 2,5 die Note 4, Michael Liendl statt der 2 die Note 3,5. A B G E RU N D E T Am Montag gab es folgendes Jubiläum: 50. Zweitligaspiel: Marcel Correia (25, Eintr. Braunschweig)

Die Macher lesen die “-Edition „2. Liga – 40 Jahre Kult“

So., 13.30 Uhr

Leipzig: Coltorti – Teigl, Hoheneder, Compper, Jung – Demme, Khedira, Kaiser – Frahn – Poulsen, Boyd Es fehlen: Sebastian (Sprunggelenkverletzung), Franke, Ernst (beide Aufbautraining), Sumusalo (Fußverletzung) – Gelbsperre droht: Frahn (4) Ingolstadt: Özcan – Engel, Matip, Hübner, Danilo – Groß, Roger, Morales – Hartmann, Hinterseer, Leckie Es fehlen: Lex, Cohen, Gunesch (alle Aufbau), da Costa (Schienbeinbruch), Jessen (Reha), Eigler (Knie-OP) Gelbsperre droht: Hübner, Leckie (beide 4) Zweitligapremiere. Leipzig ist zu Hause noch unbezwungen (5 S, 3 U). Ingolstadt verlor auswärts nur in Nürnberg (3 S, 3 U).

Torsten Lieberknecht, Braunschweig Die neue kicker-Edition – jetzt im Handel


kicker, 4. Dezember 2014  39

Kein Ende der Posse in Sicht GERHARD MAYRHOFEr (52) wurde als 1860-Präsident

bestätigt, doch die Gegenpartei gibt nicht klein bei.

Foto: Sampics/Matzke

D

ie Erleichterung stand Gerhard Mayrhofer ins Gesicht geschrieben, als der im Amt bestätigte 1860-Präsident um kurz vor 20 Uhr am Dienstag vor die Presse trat. Hinter ihm lag eine für LöwenVerhältnisse kurze Versammlung (unter einer Stunde), die ihn im Vorfeld viele Nerven gekostet, dann aber das erhoffte Ergebnis geliefert hatte. Zwar war es kein Traumergebnis wie vor einem Jahr, als ihn die Mitglieder mit 96 Prozent ins Amt gewählt hatten. Aber auch diese 65,3 Prozent der Abgeordneten reichten Mayrhofer, um sich als Sieger eines monatelangen Kleinkrieges feiern zu lassen. „Wir haben jetzt ein gestärktes Präsidium“, sagte der 52-Jährige, der nach der Klage des (Ex-)Mitglieds Helmut Kirmaier nur noch als Notvorstand fungiert hatte. „Ich habe die große Hoffnung, dass dieses Theater damit beendet ist.“ Theater ist fast ein zu schwaches Wort für das, was sich seit Juli 2013 hinter den Kulissen abgespielt hatte. Es war ein Ränkespiel mit Intrigen, öffentlichen Anfeindungen und juristischen Schriftwechseln. Ausgelöst hatte diesen Kleinkrieg ein Formfehler, der Mayrhofers Wahl durch

Weiterhin im Blickpunkt: Der im Amt bestätigte Löwen-Präsident Gerhard Mayrhofer stellt sich den Fragen der wartenden Journalisten.

die Mitglieder ungültig machte und nun eine einmalige Rückkehr der Abgeordneten erforderte, die ihr Wahlrecht mit dem Beschluss einer Satzungsänderung im Juli 2013 eigentlich abgeschafft hatten. Unrühmlicher Höhepunkt der Außerordentlichen Sitzung war die Enthüllung des früheren Vizepräsidenten Erich Meidert. Dieser hatte vor seinen Delegiertenkollegen berichtet, dass er über einen Mittelsmann massiv bedroht und eingeschüchtert worden sei, als er mit einer Gegenkandidatur zu Mayrhofer geliebäugelt hatte. Aus Angst um „Leib und Leben“ zog sich der Wasserfilter-Hersteller schließlich zurück – sehr zum Bedauern von Kirmaier, der Meiderts Präsidentschaftskandidatur unterstützt hatte. Die von Mayrhofer erhoffte Ruhe wird wohl nicht einkehren. Keine zwölf Stunden nach der Versammlung ging beim Registergericht ein Anwaltsschreiben ein. Auch diese Versammlung sei ungültig gewesen, klagt die Partei Kirmaier. Eine Fortsetzung der Schlammschlacht folgt, so viel ist sicher. Obwohl die Löwen eigentlich mit Platz 15 in der Tabelle durchaus andere Sorgen hätten. R I C H A R D R Ö S E N E R

UNION BERLIN

fsv frankfurt

Aue

1Das Plakat zum Heimspiel ge-

1Finsterer könnte die Bilanz kaum

1Aue hat ein Offensivproblem – nur

Köhlers Karriereplan gen den FSV Frankfurt ziert das Porträt von Benjamin Köhler. Der 34-jährige Mittelfeldakteur hat viele Jahre in Frankfurt gespielt, wenn auch bei der Eintracht. Seit Sommer 2013 ist er wieder in seiner Heimatstadt Berlin und vielleicht bleibt er über das Saisonende hinaus beim 1. FC Union. „Mein Vertrag läuft aus. Ein, zwei Jährchen will ich noch spielen. Wenn es bei Union klappen würde, würde ich mich sehr freuen“, sagt Köhler und ergänzt: „Der Trainer hat sich nach meinen Zukunftsplänen erkundigt. Er ist zufrieden mit mir. Ich habe ihm gesagt, dass der Verein bei Bedarf auf mich zukommen soll.“ Unzufrieden mit sich selbst war Köhler aber in Aue (2:1), weil der von ihm verursachte Freistoß zum 0:1 führte. „Da ärgert man sich. Aber die Mannschaft hat gut reagiert. Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärt Köhler. Seine Spielweise gefällt nicht jedem Fan, dennoch fühlt sich Köhler auf der Doppelsechs wohl. „Ich komme nicht mehr so oft zum Abschluss. Ich versuche, viele Ballkontakte zu haben oder den Ball zurückzugewinnen.“ Im Training nicht am Spielgerät war Sören Brandy (29, Infekt). Der Einsatz des Stürmers gegen Frankfurt ist noch ungewiss. M AT T H I A S KO C H

Stövers Fahndung sein. Fünfmal trat der FSV Frankfurt bisher in der 2. Liga bei Union Berlin an, fünfmal gingen die Hessen als Verlierer vom Platz. Dabei gelang ihnen kein einziges Tor (0:10). Aktuell sind die Bornheimer jedoch das zweitbeste Auswärtsteam der Liga, vier Siege in Folge auf fremdem Terrain bedeuten zudem einen neuen Vereinsrekord in der 2. Liga. Nicht mit an die Alte Försterei fahren wird André Schembri, der aus privaten Gründen seinen Vertrag auflöste und in seine Heimat Malta zurückkehrte. Sportlich fällt der Abgang kaum ins Gewicht (9 Einsätze, kicker-Notenschnitt 4,58), dennoch fahndet Sportchef Uwe Stöver nach Verstärkungen für die Flügel: „Es kristallisiert sich heraus, dass wir gucken müssen, die Außenbahnen zu ergänzen.“ Das Problem: Denis Epstein (Schambeinentzündung) fällt langfristig aus, den äußerst verletzungsanfälligen Zafer Yelen kann man nicht seriös einplanen, und Faton Toski konnte seit seiner Unterschrift im Januar 2014 nicht nachweisen, dass er die Mannschaft konstant verstärken kann. Bleiben mit Mario Engels, Vincenzo Grifo und dem in dieser Spielzeit ebenfalls häufig verletzten Odise Roshi nur drei Mann für den Flügel. JU L I A N F R A N Z K E

Anier droht das Aus 14 Tore in 15 Spielen sind zu wenig. Zuletzt durfte erstmals unter Trainer Tomislav Stipic Solomon Okoronkwo von Beginn an auflaufen. Stipic war mit dem Nigerianer „extrem zufrieden, weil er sich für das Team aufgeopfert hat“. Torgefahr ging von ihm allerdings nahezu keine aus. Auch Romario Kortzorg schwächelt. Er war mit dem Amtsantritt von Stipic explodiert, markierte drei Tore und vier Assists und avancierte zum Topscorer des FCE. Außer Form ist auch Frank Löning, der beim 1:2 gegen Union erstmals unter Stipic auf der Bank saß. Ausgespielt hat der im Sommer als „Königstransfer“ geholte Henri Anier. Der Este, der mit Bruder Hannes (U 23) kam, kocht sein eigenes Süppchen. „Dabei gibt es keinen besseren Verein als Aue, um sich zu integrieren“, ärgert sich Stipic. Kaderveränderungen in der Winterpause sind sehr wahrscheinlich. „Wir fokussieren uns auf die letzten vier Spiele“, wiegelt Stipic ab. Gehen die Anier-Brüder, droht ein dickes Minusgeschäft. 350 000 Euro wurden für Henrier Anier (Vertrag bis 2017) an den FC Motherwell gezahlt. Sollte er im Winter gehen müssen, wird der Verein ihm den Abschied finanziell schmackhaft machen müssen. OLAF MORGENSTERN


40  3. Liga

Leicht? Nein, gefährlich!

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Tore und Ergebnisse live über kicker.de und twitter.com/kicker_3liga_li

B

ei Gino Lettieri ist das Glas zu drei Vierteln gefüllt. „Wir haben 31 Punkte. Die Hinserie ist für uns besser gelaufen, als ich es mir gedacht hatte“, bilanziert Duisburgs Trainer. Nach holpriger Vorbereitung, in der fest eingeplante Stammkräfte wie Branimir Bajic oder Thomas Meißner wochenlang mit Virusinfektionen ausfielen, und durchwachsenem Start kam der MSV immer besser in Schwung. Zwischenzeitlich legte das Team eine Positivserie von zwölf ungeschlagenen Begegnungen hin. Lettieri zollt ein dickes Lob: „Wir haben in den vergangenen drei Monaten wahnsinnig Gutes geleistet, haben uns taktisch und spielerisch weiterentwickelt. Wenn man alles Revue passieren lässt, dann

Foto: imago/Revierfoto

3. liga

Das Duisburger Restprogramm 2014 scheint einfach. Doch thomas meissner (23) weiß, was Sache ist.

Regensburg, Großaspach, Mainz II: Die Erwartungshaltung ist groß in Duisburg. Aber Innenverteidiger Thomas Meißner warnt. haben wir ab der achten Woche, seit wir hier gestartet sind, Riesensprünge gemacht.“ Vor dem Restrunden-Start gegen Schlusslicht Regensburg liegt

Duisburg als Vierter nur knapp hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Innenverteidiger Thomas Meißner: „Es wäre natürlich noch schöner, wenn wir über die Win-

terpause auf die Tabelle schauen und auf einem der ersten drei Ränge stehen würden. Unser Ziel ist es, das Jahr 2014 mit einer guten Platzierung zu beenden.“ Dafür ist ein Sieg gegen den Jahn Pflicht. Danach folgen die Duelle mit Großaspach und Mainz II. Meißner warnt: „Jetzt kommen Spiele, die vom Kopf her gefährlich sind, weil ohnehin jeder einen Dreier von uns erwartet.“ Gino Lettieri bremst euphorische Hochrechner energisch: „Ich habe als Trainer die Weitsicht und weiß, dass es in dieser Liga nicht so einfach ist. Der Tabellenplatz spielt keine Rolle. Es entscheidet immer die Tagesform.“ Erneut ist der Coach zu Umstellungen gezwungen. Sechser Enis Hajri hat nach seiner Hüftverletzung noch nicht trainiert. Kevin Wolze ist gesperrt. Mit Kapitän Steffen Bohl (Muskelfaserriss) ist erst im Januar wieder zu rechnen. Lettieri trocken: „Mit diesen Schwierigkeiten lebe ich hier seit dem ersten Tag. Wahrscheinlich bis zum letzten Tag.“ T H O M A S TA RT E M A N N

osnabrück

Chemnitz

erfurt

Vereins-Idol Brunn gefeiert

Türpitz will eine Wiederholung

Kogler setzt auf die Erfahrung

1Mit einem neuen Präsidium

1Bei der Frage nach seinem ers-

1 Erfurt beschreitet wirtschaft-

startet Osnabrück in die Rückrunde. Als Nachfolger von Christian Kröger, der Ende 2013 mit seinem Rücktritt eine Führungskrise ausgelöst hatte, wurde der Historiker Hermann Queckenstedt mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Der 55-Jährige versprach, dem Verein auf dem Weg nach vorn zu helfen: „Unser Motto steht auf den Trikots: Wir sind Osnabrücker, wir sind immer da. Erst recht, wenn es um die Zukunft des Vereins geht“. Stürmisch gefeiert wurde auch die Rückkehr eines Vereins-Idols: Von 1991 bis 2003 stand Uwe Brunn im Tor des VfL, jetzt kehrt der selbstständige Versicherungsagent als Vizepräsident zurück. „Der VfL ist mein Verein, mein Zuhause, meine Familie. Ich möchte dem VfL etwas zurückgeben und ihn mit meinen Fähigkeiten nach vorne bringen“, sagte der 47-Jährige, der zwei Jahre als Torwarttrainer in Lotte mit VfL-Coach Maik Walpurgis gearbeitet hat. HARALD PISTORIUS

ten Punktspieltor für Chemnitz muss Philip Türpitz nicht lange überlegen. „Das war am ersten Spieltag gegen Halle“, sagt der 23-Jährige. Diesem Auftakttreffer ließ der Mittelfeldspieler vier weitere folgen. Doch zuletzt gelang es ihm wie seinen Mannschaftskollegen nur selten, erfolgreich auf Torejagd zu gehen. Folglich wurde der CFC, immerhin in dieser Saison schon Tabellenführer, auf den 11. Rang durchgereicht. Zum Auftakt der Rückrunde gibt es ein Wiedersehen mit Halle. „Es wäre nicht schlecht, wenn ich wieder treffen könnte. Doch am Ende ist es völlig egal, wer bei uns die Tore erzielt“, meint Türpitz, der im Sommer 2014 kam und mit einem Vertrag bis Juni 2016 ausgestattet wurde. „Um wieder erfolgreich zu sein, müssen wir unser Spiel nach vorn und das Pressing wieder verbessern und an das glauben, was wir können“, sagte er weiter. K NU T B E R G E R

lich neue Wege. Seit Montag bietet Rot-Weiß Genussscheine für Fans an. Diese verzinsten Wertpapiere haben eine siebenjährige Laufzeit und sollen bis 31. März eine Million Euro in die Kasse spülen. „Das ist die größte Finanztransaktion in der Vereinsgeschichte“, sagt Präsident Rolf Rombach. Bereits nach dem ersten Tag waren mehr als 100 000 Euro gezeichnet. Neben dem Abbau von Verbindlichkeiten will der Klub in die Mannschaft investieren, die 2016 aufsteigen soll. 20 Prozent werden, so Rombach, zudem ins Nachwuchsleistungszentrum fließen. Zunächst aber gilt es, die Minikrise von drei sieglosen Spielen zu beenden. Nach vier Gegentoren in Unterhaching arbeitete das Team in dieser Woche vorrangig an der Defensivarbeit. „Wir müssen wieder kompakter stehen und unsere größere Erfahrung gegen die jungen Dortmunder nutzen“, sagt Trainer Walter Kogler. MARCO ALLES


kicker, 4. Dezember 2014

41

Der Niedergang Der Absturz hat historische Ausmaße. Dem früheren Europapokalteilnehmer ROSTOCK droht Viertklassigkeit.

Fotos: Imago (2)

1991 Der große Triumph: Trainer Uwe Reinders und sein Co Jürgen Decker mit der Meisterschale

E

s war eine Sensation, als Jari Litmanen an einem kalten Februartag 2005 auftauchte. Der Weltstar aus Finnland heuerte in der Fußball-Provinz an. Rostock war Schlusslicht in der Bundesliga und drohte nach zehn Jahren ununterbrochener Erstklassigkeit abzusteigen. Der damals schon 33-jährige Finne, der die Champions League und den Weltpokal gewonnen hatte, sollte genau das verhindern. Doch der erhoffte Effekt des bis heute spektakulärsten Transfers in der fast 50-jährigen Klubhistorie blieb aus: Gut drei Monate später war der Abstieg besiegelt. Es war der Beginn eines dramatischen Absturzes, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Ein knappes Jahrzehnt später ist die einst so stolze Hansa-Kogge auf dem vorletzten Platz der 3. Liga gestrandet. Der letzte Ost-Meister, der im Europapokal der Landesmeister sogar den großen FC Barcelona bezwang, ist selbst in Liga 3 derzeit nicht konkurrenzfähig. Trainer Peter Vollmann steht nach einer katastrophalen Hinrunde vor dem Aus. Eine Niederlage gegen Münster würde den 56-Jährigen wohl seinen Job kosten. Der ehemalige „Leuchtturm des Ostens“ – einst Arbeitgeber schillernder Stars wie Oliver Neuville, Sergej Barbarez, Marcus Lantz, Victor Agali, Marcus Allbäck oder eben Litmanen und renommierter Trainer wie Ewald Lienen, Friedhelm Funkel, Armin Veh und Frank Pagelsdorf – ist 2014 längst erloschen. Verheerende Managementfehler und permanente Wechsel auf dem Trainerstuhl haben schwere Folgen. Von dem,

Letzter DDR-Meister Anfang der 1990er Jahre hatte Rostock seine beste Zeit, wurde 1991 letzter Meister der DDR und holte sogar das Double. Viermal nahm Hansa an einem Europapokalwettbewerb teil. Von 1995 bis 2005 spielte der Klub zehn Jahre ununterbrochen in der Bundesliga. Kein anderer Ostverein hat insgesamt mehr Spielzeiten in dieser Klasse.

2014 Tristesse pu einem Abst r : Rostock steht e rstmals a iegsplatz in uf der 3. Liga .

was der langjährige Bundesligist mal war, ist nur noch das Gerippe übrig geblieben. Gefleddert von unfähigen Entscheidern, zum Teil überforderten Trainern und überschätzten Spielern. Zweimal nach dem Abstieg 2005 sendete der Klub noch Lebenszeichen. Unter Trainer Pagelsdorf kehrte Hansa 2007 für eine Spielzeit ins Oberhaus zurück. Mit dem erneuten Abstieg gewann der Sinkflug dramatisch an Rasanz: 2010 ging es erstmals runter in die 3. Liga. Zwar gelang mit Peter Vollmann der sofortige Wiederaufstieg, doch nach nur einem Jahr musste man sich aus der 2. Liga wieder verabschieden. „Diese Abstiege tun weh, größtenteils waren sie selbst verschuldet“, sagt Juri Schlünz (53), Kapitän der Meistermannschaft 1991 und später Chef- wie Co-Trainer, Manager und Vorstand.

„Es kann nicht jedes Jahr ein neuer Trainer und Manager kommen. Wir brauchen eine Linie und Kontinuität“, fordert Schlünz, der heute Hansas Nachwuchsakademie leitet: „Solange das nicht passiert, werden wir dafür bestraft.“ Vorstandschef Michael Dahlmann (37) fährt seit seinem Amtsantritt im Februar 2013 einen drastischen Sparkurs. 2012 und 2014 konnte die Insolvenz nur mithilfe von Steuergeldern und einem großen Schuldenschnitt der Gläubiger abgewendet werden. Um die Lizenz für die aktuelle Spielzeit zu bekommen, verkaufte Dahlmann sogar die Geschäftsstelle. Trotzdem droht dem chronisch schlecht geführten Verein am Saisonende ein neues Millionen-Minus. Wohin die Reise für die abgetakelte Hansa-Kogge gehen wird, ist völlig ungewiss. SÖNKE FRÖBE

MÜNSTER: „Anders als im Hinspiel“

UNTERHACHING: Köpke-Einsatz noch offen

Looses offene Rechnung

Erb gibt ein klares Ziel vor

1Preußen Münster hat noch

1 Die vorweihnachtlichen

eine Rechnung mit Hansa Rostock offen. Schließlich kassierte das Team von Ralf Loose zum Saisonauftakt eine empfindliche 3:4-Heimpleite gegen die vom Ex-Preußen-Coach Peter Vollmann betreuten Norddeutschen. „Wir werden anders als im Hinspiel ins Rennen gehen“, verspricht Loose, der seine Mannschaft Stück für Stück auf Vordermann gebracht hat und mit ihr inzwischen auf Platz zwei steht.

Allerdings ist die dünne Personaldecke weiter ein Problem, unter anderen scheint Torwart Daniel Masuch (Handbruch) bis zur Winterpause nicht mehr zurückkommen zu können, und bei Torjäger Marcel Reichwein ist der Heilungsprozess der Bauchmuskelzerrung weiter schwierig. Loose: „Wichtig ist, dass wir weiter Vollgas geben und uns von Verletzungen oder Sperren im Tagesgeschäft nicht beeindrucken lassen.“ A L E X A N D E R H E F L I K

Wochen könnten sich für die SpVgg Unterhaching im Abstiegskampf der 3. Liga als Wochen der Wahrheit erweisen. In den beiden Heimspielen gegen Holstein Kiel und das abgeschlagene Schlusslicht Jahn Regensburg sowie auswärts bei Wehen Wiesbaden sieht man sich bei den zuletzt heimstarken Rot-Blauen in der Pflicht, Zählbares zu holen. „Jetzt kommen die Gegner, gegen die wir punkten wollen“,

unterstreicht Kapitän Mario Erb. Zu Hause hat es zuletzt mit dem Punkten bestens geklappt. Drei der vergangenen vier Heimspiele gewann die SpVgg. Die Vorzeichen für einen erneuten Sieg gegen Kiel stehen nicht schlecht, auch wenn es personell noch ein großes Fragezeichen gibt. Der Einsatz von Toptorjäger Pascal Köpke, der an einer Oberschenkelverletzung laboriert, ist weiterhin ungewiss. R O B E RT M . F R A N K


42

3. LIGA

WER SPIELT. WER FEHLT. Arminia Bielefeld – FSV Mainz 05 II

1. SPIELTAG

Voraussichtliche Aufstellungen

Freitag, 19 Uhr

Borussia Dortmund II – Rot-Weiß Erfurt Samstag, 14 Uhr

Bielefeld: Schwolow – Dick, Börner, Salger, Schuppan – Schütz, Brinkmann – Hemlein, Ulm, Mast – Klos – Es fehlen: Hornig (Aufbautraining), C. Müller, Testroet (beide Meniskus-OP), Peters (Arthroskopie), Propheter (Nasen-OP)

Dortmund: Alomerovic – Knystock, Hornschuh, Zimmermann, Dudziak (Bandowski, Stankovic) – Solga, Amini – Jordanov, Harder, Kefkir – Derstroff. – Es fehlen: (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich), Narey (Gelb-Rot-Sperre), Sarr (Schienbeinverletzung)

Mainz: Huth – Costly, Weil, Kalig, Roßbach – Bohl, Saller – Parker, Pflücke, Wachs – Sliskovic – Es fehlen: Schilk, Zentner (beide Reha), Falkenmayer (Muskelriss), Nedelev (Mittelfußbruch)

Erfurt: Klewin – Odak, Laurito, Möckel, Czichos – Menz, Baumgarten – Wiegel, Möhwald, Bukva – Kammlott – Es fehlen: Brandstetter (Aufbautraining), Kadric (Schulterprellung), Tyrala (5. Gelbe Karte)

Fortuna Köln – SGS Großaspach

Samstag, 14 Uhr

Köln: Poggenborg – Kwame, Uaferro, Hörnig, Fink – Kessel, Pazurek, Marquet, Dahmani – Rahn, Kraus. – Es fehlen: Andersen (Knorpelschaden im Knie), Monath (Drüsenfieber), Yilmaz (Reha), Flottmann (Mannschaftstraining nach Kreuzbandriss) Großaspach: Kunz – Schiek, Gehring, Schuster, Landeka – Skarlatidis, Hägele, Rizzi, Granatowski – Fischer, Cidimar – Es fehlen: Senesie, Binder (beide im Aufbautraining), Rühle (5. Gelbe Karte), Vecchione (Sehnenabriss im Oberschenkel)

MSV Duisburg – Jahn Regensburg

Samstag, 14 Uhr

Duisburg: Ratajczak – Schorch, Bajic, Meißner, Feltscher – Klotz (Gardawski), Albutat, Janjic, Grote – Onuegbu, Scheidhauer – Es fehlen: Wolze (Gelbsperre), Hajri (Einblutung in der Hüfte), Bohl (Muskelfaserriss), Wille (muskuläre Probleme), De Wit (Reha) Regensburg: Loboué – Hein, Palionis, Windmüller, Herzel – Sinkiewicz – Erwig-Drüppel, Güntner, Muhoviuc, Aosman – Steininger – Es fehlen: Lorenzi, Trettenbach (beide muskuläre Probleme), Lienhard (Schulterverletzung), Dressler, Nachreiner, Michel (alle Reha)

Stuttgarter Kickers – Wehen Wiesbaden Samstag, 14 Uhr Stuttgart: Ko. Müller – Leutenecker, Starostzik, Stein, Gerster – Halimi, Fennell, Gaiser – G. Müller, Soriano (Badiane), Calamita – Es fehlen: Braun (5. Gelbe Karte), Kaiser (Gelb-Rot-Sperre), Baumgärtel (Rotsperre), Marchese (Reha nach Außenbandriss Knie) Wehen Wiesbaden: Kolke – Wein, Herzig, Geyer, Mintzel – Funk, R. Müller – Jänicke, Book, Vunguidica – Schnellbacher – Es fehlen: Kotzke (Kreuzbandriss), Mrowca (5. Gelbe Karte), Wiemann (Rotsperre)

SpVgg Unterhaching – Holstein Kiel

Samstag, 14 Uhr

Unterhaching: Zetterer – Schwabl, Erb, Hagn, Götze – Thiel, B. Schwarz – Widemann, Hufnagel, Redondo – Voglsammer – Es fehlen: Hummels (Reha nach Kreuzbandriss), Bichler (Leistenverletzung), Herröder (knöcherner Anriss im Fuß), Abelski (Rotsperre) Kiel: Kronholm – Herrmann, Hartmann, Wahl, Kohlmann – Siedschlag, Kegel, Krause, Heider – Kazior, Schäffler – Es fehlen: Sané (Adduktorenprobleme), Wetter (Hüftbeschwerden), Vendelbo (Prellung im Sprunggelenk), Gebers (Reha)

20. SPIELTAG

Freitag, 5. Dezember (19 Uhr) Arm. Bielefeld – 1. FSV Mainz 05 II Samstag, 6. Dezember (14 Uhr) Fortuna Köln – SGS Großaspach MSV Duisburg – Jahn Regensburg Stuttgarter Kickers – SV Wehen W. SpVgg Unterhaching – Holstein Kiel Bor. Dortmund II – Rot-Weiß Erfurt Hansa Rostock – Preußen Münster Chemnitzer FC – Hallescher FC Sonntag, 7. Dezember (14 Uhr) Energie Cottbus – VfL Osnabrück VfB Stuttgart II – Dresden (15.00)

(2:1) (1:2) (1:3) (1:2) (0:0) (2:1) (4:3) (3:0) (3:1) (1:2)

TORJÄGER 10 10 9 9 9 8 8 8

Eilers (Dynamo Dresden) Menga (VfL Osnabrück) Klos (Arminia Bielefeld) A. Fink (Chemnitzer FC) Ziemer (Hansa Rostock) Harder (Borussia Dortmund II) Janjic (MSV Duisburg) Köpke (SpVgg Unterhaching)

Hansa Rostock – Preußen Münster

Rostock: Brinkies – Jakobs, Weidlich, Ruprecht, Schünemann – Christiansen, Schwertfeger – Bickel, Stevanovic, Blacha – Ziemer – Es fehlen: Krauße (Gelb-Rot-Sperre), Pelzer (Fußprobleme), Radjabali-Fardi, Avran (beide im Aufbautraining), Grupe (Trainingsrückstand Münster: Schulze Niehues – Riedel, Schmidt, Heitmeier, Hergesell – Zenga, Bischoff – Siegert, Piossek, Kara – Krohne – Es fehlen: Hoffmann (Patellasehnenanriss), Kirsch (Kniereizung), Masuch (Handbruch), Reichwein (Bauchmuskelverletzung), Schöneberg (Sprunggelenkverletzung)

Chemnitzer – Hallescher FC

(2) (1) (5) (10) (11) (3) (4) (7) (9) (6) (8) (13) (14) (12) (16) (15) (19) (18) (17) (20)

Samstag, 14 Uhr

Chemnitz: Reule - Scheffel, Endres, Röseler, Poggenberg - Lais, Danneberg - Türpitz, Stenzel, Ofosu – Fink – Es fehlen: Conrad (Aufbautraining), Garbuschewski (Reha) Halle: Königshofer – Baude, Franke, Engelhardt, Brügmann – Pfeffer, Banovic, Kruse, Jansen (Bertram) – Gogia, Furuholm – Es fehlen: Lindenhahn, Ziegenbein (beide nach Knie-OP), Schmidt (grippaler Infekt), Aydemir (Mittelfußbruch), Krebs (Rückenprobleme), Barnofsky (Knie-OP), Rau (Gelb-Rot-Sperre)

Cottbus – Osnabrück

Sonntag, 14 Uhr, live im MDR

Cottbus: Müller – Berger, Mimbala, Möhrle, Szarka – Elsner, Mattuschka – Makarenko, Holz, Michel – Kleindienst – Es fehlen: Hübener (Aufbautraining), Zeitz (Hand-OP), Ledgerwood (LeistenOP), Perdedaj (5. Gelbe Karte) Osnabrück: Heuer Fernandes – Falkenberg, Pisot, Willers, Dercho – Ornatelli, Feldhahn, Groß, Hohnstedt – Menga, Iljutcenjo – Es fehlen: Alvarez, Grassi (beide noch Rückstand), Thomik, Merkens (beide Reha)

VfB Stuttgart II – Dynamo Dresden

Sonntag, 15 Uhr

Stuttgart: Vlachodimos – Lang, Kirchhoff, Sama, Leibold – Kiesewetter, Rathgeb, Holzhauser - Wanitzek – Tashchy, Grüttner – Es fehlen: Berko (Aufbautraining), Yalcin (Aufbautraining), Vier (Bandscheiben-OP) Dresden: Kirsten – Kreuzer, Hefele, J. Müller, Vrzogic – Hartmann, Moll – Eilers, Dürholtz, Stefaniak – Fetsch – Es fehlt: Teixeira (Infekt)

3. Liga 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Samstag, 14 Uhr

Arminia Bielefeld (A) Preußen Münster Energie Cottbus (A) MSV Duisburg Dynamo Dresden (A) VfL Osnabrück SV Wehen Wiesbaden Holstein Kiel Stuttgarter Kickers Rot-Weiß Erfurt Chemnitzer FC Fortuna Köln (N) Hallescher FC VfB Stuttgart II SpVgg Unterhaching SGS Großaspach (N) 1. FSV Mainz 05 II (N) Borussia Dortmund II Hansa Rostock Jahn Regensburg

Sp.

g.

19 10 19 9 19 9 19 8 19 8 19 9 19 9 19 7 19 7 19 8 19 8 19 7 19 7 19 7 19 6 19 5 19 5 19 3 19 4 19 3

u.

v.

4 5 6 4 6 4 7 4 7 4 4 6 3 7 8 4 8 4 5 6 4 7 4 8 4 8 3 9 4 9 5 9 4 10 8 8 5 10 3 13

Tore

Diff.

Pkt.

35:23 29:22 22:16 26:19 27:23 31:28 31:24 21:13 29:23 27:27 20:14 19:18 23:25 25:32 29:34 21:32 22:30 22:28 27:36 17:36

+ 12 +7 +6 +7 +4 +3 +7 +8 +6 0 +6 +1 -2 -7 -5 - 11 -8 -6 -9 - 19

34 33 33 31 31 31 30 29 29 29 28 25 25 24 22 20 19 17 17 12

3. LIGA KOMPAKT Dynamo Dresden

Dynamo Dresden hat Regressansprüche gegen einen Täter geltend gemacht, der an Ausschreitungen beim Auswärtsspiel in Duisburg beteiligt war. Der Verein hat auch angekündigt, die Randalierer aus der Partie gegen Hansa Rostock in Haftung zu nehmen, sofern die Täter eindeutig identifiziert werden können.

Stuttgarter Kickers

Die Kickers hoffen, dass Angreifer Elia Soriano nach Kniebeschwerden, wegen denen er das Spiel gegen Kiel verpasste, bis zum Wochenende wieder fit wird. „Klar wäre er wichtig. Aber nur in entsprechendem Zustand“, sagt Trainer Horst Steffen.

Energie Cottbus

In der letzten Partie gegen den VfB Stuttgart II (1:0) trat Torsten Mattuschka in einer neuen Rolle auf. Als tiefstehender Sechser vor der Abwehr forcierte er mit präzisen Pässen das Cottbuser Konterspiel. „Torsten hat tolle Bälle gespielt“, lobt Trainer Stefan Krämer.

VfB Stuttgart II

Abwehrspieler Tim Leibold wird im Sommer gehen, es gibt Interessenten aus der 2. Liga. Angreifer Felix Lohkemper und Mittelfeldspieler Francesco Lovric haben Angebote zur Vertragsverlängerung bis 2017 vorliegen.

SGS Großaspach

Felice Vecchione schied am Dienstag beim 2:0 im Trainingsspiel beim VfB Stuttgart II aus. Der Defensivspieler hat einen Sehnenabriss im Oberschenkel und fehlt rund zwölf Wochen.

FSV Mainz 05 II

Die Eigengewächse Patrick Pflücke und Devante Parker, die bislang komplett mit dem Bundesliga-Kader trainierten, wechseln nun Mitte der Woche zu den Übungseinheiten der U 23.

Borussia Dortmund II

Abwehrspieler Jon Gorenc-Stankovic, zuletzt zweimal für das Bundesliga-Aufgebot von Jürgen Klopp nominiert, kehrt in den Kader zurück.

Jahn Regensburg

Kristian Barbuscak (zuletzt FC Zbrojovka Brünn/Tschechien) löst Oliver Karl als Torwarttrainer ab und erhält einen Vertrag bis 2015.


kicker, 4. Dezember 2014

43

„Schlüsselerlebnis beim Jahn“ Nach Abschluss der Hinserie steht NORBERT MEIER (56) auf dem Platz an der Sonne. Was ist in Bielefeld möglich? Was ist das Geheimnis des Erfolges von Arminia Bielefeld? Die Jungs haben immer daran geglaubt, irgendwann in der Lage zu sein, erfolgreich zu sein. Das Klima in der Mannschaft war und ist gut. Sie hat Erlebnisse gehabt, wie zum Beispiel das Spiel in Regensburg (1:0 am 22. November, die Red.). Da haben einige Spieler mitgewirkt, die zuvor noch nicht so viel gespielt hatten. Sie sind in die Bresche gesprungen, und das ist genau das, was wir brauchen. Wichtig für ein Team sind Homogenität und Zusammenhalt. Die Begegnung bei Jahn Regensburg könnte ein Schlüsselerlebnis gewesen sein. Was ist für Arminia Bielefeld in dieser Saison möglich? Das Wort Aufstieg ist bisher noch nicht gefallen! Wir haben die Hoffnung, dass wir ganz bis zum Schluss oben dabei sein werden. Man muss den Glauben haben und eine Menge dafür tun. Bei der ausgeglichenen Liga ist es völlig sinnlos, ständig irgendwelche Ziel hinauszuposaunen, getreu dem Motto: Wir wollen aufsteigen. Man hat nur eine Möglichkeit, und mit der sind wir bislang gut gefahren: Wir setzen den Fokus immer auf das nächste Spiel.

Foto: Imago

Arminia Bielefeld belegt nach 19 Spielen Platz eins und ist Herbstmeister geworden. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Mannschaft, Herr Meier? Zufriedenheit sollte man immer wieder infrage stellen. Wenn man sich auf Zufriedenheit ausruht, kann man nicht den nächsten Schritt gehen. Und der nächste Schritt ist das schwere Spiel am Freitag gegen Mainz II. In den nächsten zweieinhalb Wochen müssen wir noch einmal alle Kräfte mobilisieren und die Sinne schärfen. Die Belastung für die Mannschaft war in der Halbserie doch enorm hoch, vor allem auch durch die vielen englischen Wochen sowie die Pokalspiele auf DFB- und Landesebene. Bis Weihnachten stehen noch die Spiele gegen Mainz II, in Halle und gegen Chemnitz an. Als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen, ist das ein Ziel, dass Sie bewusst verfolgen? Wir wollen so erfolgreich sein wie möglich. Aber diese Ziele stecken sich alle Teams in der 3. Liga so kurz vor der Pause. Die Herbstmeisterschaft ist nur eine Momentaufnahme. Die Arminia ist schwer in Tritt gekommen, wo steht Ihr Team jetzt? Wir sind auf einem guten Weg. Zu Beginn der Saison hatten wir mit unserer neu zusammengestellten Mannschaft einige Probleme, das musste sich alles erst finden. Viele neue Spieler hatten zuvor kaum gespielt, plagten sich zum Teil noch mit Verletzungen rum. Aber: Unsere Neuzugänge haben gut eingeschlagen, nur mit Peer Kluge haben wir noch Probleme. Der ist aufgrund von vielen Verletzungen noch gar nicht richtig ins Spielen gekommen.

I N T E RVI E W : C . B LU M E N S T E I N

DRESDEN: Nach langen Knöchelproblemen

WIESBADEN: Baustelle defensives Mittelfeld

Hartmann wieder im Aufwind Funks Partner wird gesucht 1Marco Hartmann ein opti-

mistischer Mensch. Dennoch war ihm nach Dresdens 3:1 in Rostock die Erleichterung anzumerken – über den Erfolg seines Teams, aber auch über seinen überzeugenden Auftritt. „Gerade, weil ich nach meiner Verletzung zuletzt länger gebraucht habe, war es wichtig zu sehen, dass alles hält“, sagt der 26-jährige Hartmann, der in seiner Karriere schon mehrmals langwierigere Verletzungen hatte. Zuletzt setzte ihn ein doppelter Außenbandriss im linken Sprunggelenk außer Gefecht. Danach hatte Hartmann gehofft, schnell wieder voll angreifen zu können, doch immer wieder bereitete der Knöchel Probleme.

Gegen Rostock schenkte Coach Stefan Böger dem Gymnasiallehrer für Mathematik und Sport erstmals wieder von Beginn an auf der Doppelsechs das Vertrauen. Hartmann, auch Kapitän, bedankte sich mit dem für ihn typischen, von hoher Einsatzund Kampfbereitschaft geprägten Spiel und knüpfte an die Leistung vom Saisonbeginn an, als er auch aufgrund seiner Erfahrung zu den Eckpfeilern des Teams zählte. Doch er weiß auch, dass ein gutes Spiel allein nicht für einen Stammplatz ausreicht: „Der Konkurrenzkampf wird immer wieder von Neuem angefacht, die Chancen werden jede Woche neu verteilt“, sagt Hartmann. E VA WAG N E R

1In der Ruhe liegt die Kraft,

auch wenn es gerade nicht so gut läuft – und mit dieser Marschroute sind die Verantwortlichen des SV Wehen Wiesbaden in jüngster Zeit gut gefahren. Nur ein Sieg gelang in den jüngsten sechs Ligaspielen trotz durchaus ansprechender Auftritte sowohl in Bielefeld als auch in Duisburg sowie daheim gegen Fortuna Köln. „Hätten wir schlecht gespielt, würden wir uns andere Fragen stellen“, sagt Trainer Marc Kienle, der das Bewusstsein seiner Akteure schärfen will. Baustelle ist aktuell das defensive Mittelfeld, wo mit Michael Wiemann und Sebastian Mrowca zwei Stammkräfte wegen Sperren

fehlen. Auf Patrick Funk kann der Trainer bauen, das bewies der Neuzugang bei seinem Debüt in Duisburg. Was den Platz neben ihm angeht, da will Kienle „abwarten, wer sich im Training anbietet“. Neben Robert Müller wäre Julian Grupp hier eine Option, auch Nils-Ole Book hat die Position bereits bekleidet. Auf einem guten Weg ist derweil Mittelfeldspieler Jonatan Kotzke nach seinem am 2. Spieltag Anfang August erlittenen Kreuzbandriss: Der Verlauf seiner Reha ist zufriedenstellend, sodass eine Teilnahme am Trainingslager im Januar zur Vorbereitung auf die Restrunde wahrscheinlich ist. M AT T H I A S S C H L E N G E R


44

FUSSBALL IM SÜDWESTEN

„Ich will noch einmal hoch“ Seit Sommer stürmt MIJO TUNJIC (26) für die SV Elversberg – den Aufstieg fest im Blick. Die 3. Liga soll dabei nicht das Ende sein.

dafür aber privat perfekt. Ich habe dort geheiratet und mein Sohn wurde geboren.“ Am Ende legte ein Mittelfußbruch den Stürmer lahm. „Als Sportdirektor Roland Seitz mich im Sommer fragte, ob ich mir vorstellen könne, nach Elversberg zu wechseln, wusste ich von der Mannschaft nur, dass sie aus der 3. Liga abgestiegen war“, erinnert sich Tunjic an den ersten Kontakt mit der SVE. Schließlich ließ er sich von den Strukturen und der Perspektive überzeugen. Entscheidend war aber auch die überschaubare Entfernung des Saarlandes von Esslingen. Dort

„Ich freue mich, bei der Familie Kraft zu tanken.“ MIJO T UNJIC

Foto: Schlichter

Mit dem kicker immer topaktuell informiert: Ergebnisse auch auf kicker.de

FUSSBALL IM SÜDWESTEN

D

ank einer Serie von fünf Siegen in Folge hat sich die SV Elversberg den zweiten Tabellenplatz der Regionalliga zurückerkämpft und liegt damit wieder im Soll für den direkten Wiederaufstieg. Maßgeblichen Anteil am Erfolg der Saarländer hat Stürmer Mijo Tunjic. Der gebürtige Bosnier mit niederländischem Pass ist mit zehn Treffern bester Elversberger Schütze. „Ich denke, meine Quote hätte noch besser sein können. Ich bin sehr kritisch. Wenn ich eine Chance nicht reinmache, ärgere ich mich immer sehr.“ Grund zum Ärgern gab es bislang aber kaum, denn Tunjic überzeugt nicht nur als Torjäger, sondern auch als Vorbereiter. Dass Trainer Willi Kronhardt sein System verletzungsbedingt, aber auch mit Blick auf den Gegner hin und wieder umgestellt hat, stört den Angreifer nicht: „Oft war ich alleine vorne, manchmal haben wir mit zwei Spitzen gespielt oder ich bin über außen gekommen – eigentlich hat es immer ganz gut geklappt.“ Trotzdem musste die SVE im Herbst gleich zweimal eine Mini-Krise mit jeweils nur einem Punkt aus drei Spielen überstehen. „Da war die Laune nicht mehr ganz so gut“, erinnert sich Tunjic, „aber wir wissen jetzt, dass es Einstellungs- und Kopfsache war und sind als Mannschaft reifer geworden.“ Bis dahin war das neuformierte Team mit fünf Siegen überragend in die Saison gestartet und galt für viele als Topfavorit. „Insgeheim hat jeder gedacht, dass wir durchmarschieren. Die Niederlagen haben uns zum richtigen Zeitpunkt auf den Boden zurückgeholt“, weiß Tunjic. Jetzt ist die SVE wieder in der Erfolgsspur und will dort auch bleiben. „Wenn es diese Saison mit dem Aufstieg klappt, wäre das perfekt. Wenn nicht, probieren wir es halt nächstes Jahr – schließlich haben alle neuen Spieler Zweijahresverträge“, verspürt Tunjic keinen allzu großen Druck. Aus seinem Ehrgeiz macht er aber auch keinen Hehl: „Ich will auf jeden Fall noch mal hoch. Wenn möglich in die 2. Liga oder mit ein bisschen Glück sogar noch höher.“ Bis zu seinem Engagement in Elversberg spielte Tunjic für die Stuttgarter Kickers, Unterhaching und zuletzt Erfurt. „Ich habe bei jeder Station Positives und Negatives erlebt und viel gelernt“, bilanziert der 26-Jährige. „In Erfurt lief es sportlich eher negativ,

Torjubel: Mijo Tunjic zählt zu den besten Stürmern der Liga.

lebt Tunjics Familie, dort fühlt sich der Stürmer zu Hause: „Ich bin in Esslingen groß geworden, habe knapp 23 Jahre dort verbracht – in den letzten Jahren zumindest die Wochenenden.“ Wegen des Bürgerkriegs in Bosnien flüchtete Tunjics Familie nach Deutschland, als er drei Jahre alt war: „Da mein Vater in Holland gearbeitet hat, sind wir für ein Jahr dorthin gezogen und haben auch die Staatsbürgerschaft erhalten“, erinnert er sich. Sein Vater war es auch, der den damals Sechsjährigen und seinen Bruder Antonio zum Fußball brachte: „Am Anfang fiel es mir schwer, weil die anderen besser waren. Aber als ich angefangen habe, Tore zu schießen, konnte mich keiner mehr davon wegbekommen – Mijo Tunjic bis heute.“ Mit möglichst vieGeboren am 24. 2. 1988 in len Toren will sich Gradac/Bosnien-Herzegowina, Tunjic auch im letzNationalität: niederländisch, Größe ten Spiel des Jahres 1,86 m, Gewicht 77 kg in Mannheim in die Seine Vereine Winterpause verabBis 06/2006 AGOVV Apeldoorn, schieden. Die kommt SV Mettingen, dem Stürmer trotz TSVW Esslingen, der momentanen VfB Stuttgart und Erfolgsserie nicht unTSV Köngen gelegen: „Ich stand 07/06 – 06/10 Stuttgarter Kickers fast in allen Spielen 07/10 – 06/12 SpVgg Unterhaching 90 Minuten auf dem 07/12 – 06/14 Rot-Weiß Erfurt Platz. Langsam bin seit 1. 7. 2014 SV Elversberg ich kaputt und freue Seine Einsätze/seine Tore mich, bei der Familie 129 Drittligaspiele 27 wieder Kraft zu tan50 Regionalligaspiele 29 ken, um im nächsten 51 Oberligaspiele 15 Jahr voll durchstarten zu können.“ Vielleicht Seine Erfolge sogar zurück in die Torschützenkönig Regionalliga Süd 3. Liga. SANDRA 2010 B E RT R A N D


kicker, 4.XXXXXXXX Dezember 2014  45 333

kicker, Xxxx[STRG+ALT+D]Xxxx 20xx

offenbach – worms: 19-mal unbesiegt

Nöttingen

Müller lobt und mahnt

Auf Schneckenberger und Fliess ist Verlass

1 Die Offenbacher Kickers

1Der FC Nöttingen hat

bleiben auch im 19. Punktspiel in Folge unbesiegt und gehen nach dem 2:1-Sieg über Wormatia Worms als souveräner Wintermeister in die Pause. Nie zuvor hatte ein Spitzenreiter in der Regionalliga nach dem 20. Spieltag so viele Punkte wie die Kickers (49). Mit den Siegen im DFB-Pokal und dem Erfolg im Hessenpokal ist der OFC mittlerweile 22 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen – so lange wie kein anderer Klub in den höchsten vier deutschen Spielklassen. „Unter schwierigen Bedingungen war das eine ganz starke Leistung meiner Mannschaft. Die Tore waren hervorragend herausgespielt. Das spricht für die Qualität der Mannschaft“, sagte OFC-Trainer Rico Schmitt. „49 Punkte – das ist sensationell, was hier geleistet wurde.“ Markus Müller, der zweimal gegen seinen Ex-Klub traf, war hochzufrieden: „Wir können sehr stolz sein auf das, was wir geleistet haben.“ Doch der Matchwinner mahnte auch: „Noch haben wir nichts erreicht.“ Die Wormatia konnte in Offenbach ihre Personalprobleme nicht kompensieren. Neben Kristian Maslanka und Benjamin Himmel

RL NORD 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Hamburger SV II 19 Werder Bremen II 19 VfL Wolfsburg II (M) 19 TSV Havelse 19 SV Meppen 19 ETSV Weiche 19 FC St. Pauli II 19 VfB Lübeck (N) 19 Eintr. Norderstedt 18 E. Braunschweig II 19 Hannover 96 II 18 VfB Oldenburg 19 LSK Hansa (N) 19 BV Cloppenburg 19 Goslarer SC 08 19 VfR Neumünster 19 BSV Rehden 19 FT B’schweig (N) 19

Foto: Hübner

Trifft gegen seinen Ex-Klub doppelt: Angreifer Markus Müller (beide gesperrt) musste kurz vor dem Anpfiff auch Innenverteidiger Alexander Hien (Leistenprobleme) passen. Trainer Sascha Eller baute seine Zentrale um, beorderte Torjäger Florian Treske auf die SechserPosition und Offensivspieler Ali Özgün in die Innenverteidigung. Die Personalrochaden gingen jedoch nicht auf. Im Angriff agierte die Wormatia zu harmlos, in der Abwehrzentrale zu anfällig. Doch trotz der Abschlussniederlage kann die neu formierte Wormser Mannschaft mit Platz vier bislang mehr als zufrieden sein. J O C H E N KO C H

RL NORDOST 56:19 53:23 41:26 30:23 35:27 32:20 24:26 25:24 24:29 41:34 27:23 26:30 22:34 26:40 23:40 21:37 20:34 16:53

45 39 34 31 30 29 29 28 27 26 26 25 20 19 19 17 14 9

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

Wack. Nordhausen 15 FSV Zwickau 15 1. FC Magdeburg 15 Carl Zeiss Jena 15 1. FC Union II 15 SV Babelsberg 03 15 BFC Dynamo (N) 15 Berliner AK 07 15 Hertha BSC II 15 Germ. Halberstadt 15 VFC Plauen 15 Bud. Bautzen (N) 15 TSG Neustrelitz (M) 15 VfB Auerbach 15 ZFC Meuselwitz 15 Viktoria 89 Berlin 15

28:15 21:8 28:17 27:19 27:26 19:14 15:14 18:20 22:17 17:19 11:15 9:17 18:21 15:32 17:24 13:27

es in der Hand, entspannt in die Winterpause zu gehen. Mit einem Sieg am Samstag gegen den SVN Zweibrücken könnte der FCN den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herstellen. Die gute Ausgangsposition erkämpfte sich Nöttingen mit dem wichtigen 4:2-Sieg beim KSV Baunatal. Dabei mussten gegen den Tabellenletzten gleich sieben Spieler passen, darunter auch Torjäger Michael Schürg. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatten Spieler, die zuvor oft nicht erste Wahl waren. Marc Schneckenberger traf doppelt, André Fliess, Riccardo di Piazza und Leutrim Neziraj zählten zu den Vorbereitern. „Marc hat gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann“, lobt Michael Wittwer. Auch Fliess bescheinigt der Trainer „sein bestes Spiel für den FCN“. Der Coach glaubt: „Wenn keiner auf dich setzt, setzt das vielleicht ungeahnte Kräfte frei.“ Gut möglich, dass die Verlegenheitself gegen Zweibrücken erneut gefordert ist. „Es hilft nichts, über die vielen Verletzten zu jammern. Man kann es nicht ändern“, lässt Wittwer keine Ausreden gelten. U D O KO L L E R

RL WEST 32 30 26 26 23 22 21 21 19 18 18 17 16 16 12 12

20. SPIELTAG freitag, 5. Dezember (19.30 Uhr) BV Cloppenburg – BSV Rehden (2:0) Samstag, 6. Dezember (14 Uhr) Eintr. B’schweig II – FT B’schweig (3:0) ETSV Weiche – Hamburger SV II (1:3) VfL Wolfsburg II – VfR Neumünster (1:0) Lüneburger SKH – Hannover 96 II (0:3) Eintr. Norderstedt – TSV Havelse (0:3) Sonntag, 7. Dezember (14 Uhr) Werder Bremen II – FC St. Pauli II (5:1) Goslarer SC – VfB Lübeck (0:1) VfB Oldenburg – SV Meppen (2:1)

16. SPIELTAG freitag, 5. Dezember (19 Uhr) Babelsberg 03 – W. Nordhausen (0:1) Samstag, 6. Dezember (13.30 Uhr) Hertha BSC II – Budissa Bautzen (0:1) Viktoria Berlin – TSG Neustrelitz (2:1) G. Halberstadt – Berliner AK 07 (0:1) BFC Dynamo – Carl Zeiss Jena (1:1) Sonntag, 7. Dezember (13.30 Uhr) ZFC Meuselwitz – VfB Auerbach (3:3) VFC Plauen – FSV Zwickau (0:0) Dienstag, 9. Dezember (19 Uhr) 1. FC Union II – 1. FC Magdeburg (2:3)

TORJÄGER 13 A. Arslan (Hamburger SV II) 12 Lukowicz (Werder Bremen II) 11 Merkel (VfB Oldenburg) 10 Brüning (Hamburger SV II) 10 Kremer (SV Meppen)

TORJÄGER 11 Jovanovic (Carl Zeiss Jena) 8 Farrona Pulido (W. Nordhausen) 7 Beck (1. FC Magdeburg) 7 L. Fuchs (1. FC Magdeburg)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Rot-Weiss Essen 17 Alemannia Aachen 17 Bor. M’gladbach II 17 RW Oberhausen 17 FC Viktoria Köln 17 SC Wiedenbrück 17 Fort. Düsseldorf II 17 SC Verl 17 1. FC Köln II 17 KFC Uerdingen 05 17 Spfr. Lotte 17 Rödinghausen (N) 17 FC Kray (N) 17 Wattenscheid 09 17 VfL Bochum II 17 FC Schalke 04 II 17 Spfr. Siegen 17 FC Hennef 05 (N) 17

Personalien Astoria Walldorf

Für Maximilian Albrecht (23, Zyste in der Kniekehle), Timo Kern (24, Bänderriss), Nico Hillenbrand (27, Zehenverletzung) und Stephan Sieger (35, Grippe) ist das Sportjahr vorzeitig beendet.

SV Waldhof Mannheim

Marcel Sökler (23, Sturm) fällt mit einem Kreuzbandriss voraussichtlich ein halbes Jahr aus.

TuS Koblenz

Eldin Hadzic (22, Bänderriss und Knochenabsplitterung im Sprunggelenk) fehlt am Freitag gegen den KSV Baunatal. REGIONALLIGA SÜDWEST

Kick. Offenbach – W. Worms 2:1 (1:0) Offenbach:  Endres – Mangafic (87. Bäcker), Maier, Schulte, Theodosiadis – Gjasula – M. Röser (71. Vetter), M. Schwarz, Pintol, Cappek – Markus Müller (70. Korb) – Trainer: Schmitt Worms:  Paterok – Gopko, Özgün, Maas, Stulin – Weisenborn (62. Antonaci), Treske, Findik (62. Hiemeleers), Saiti (74. Iberdemaj) – Zinram, Loechelt – Trainer: Eller Tore:  1:0 Markus Müller (39.), 2:0 Markus Müller (56.), 2:1 Stulin (82., FE) –   SR:  Zorn (Opfingen) –  Zuschauer:  5193 –  Gelbe Karten:  Gjasula, M. Schwarz, Markus Müller – Stulin, Zinram, Loechelt, Antonaci –  Rot:  Iberdemaj (90./+2, Tätlichkeit)

RL SÜDWEST 38:18 26:12 35:22 30:22 34:16 23:25 20:22 21:11 22:18 21:23 17:17 22:24 22:31 18:27 25:32 16:28 13:29 11:37

34 34 33 30 29 29 28 26 26 25 22 21 18 16 15 13 11 7

18. SPIELTAG freitag, 5. Dezember (18.30 Uhr) VfL Bochum II – Spfr. Siegen (3:2) M’gladbach II – Vikt. Köln (19.00) (1:3) 1. FC Köln II – Düsseldorf II (19.30) (1:3) Samstag, 6. Dezember (14 Uhr) Schalke 04 II – KFC Uerdingen (1:1) Spfr. Lotte – RW Essen (1:1) SC Wiedenbrück – FC Hennef 05 (1:0) Alem. Aachen – Wattenscheid 09 (1:0) RW Oberhausen – SC Verl (0:3) FC Kray – SV Rödinghausen (0:1) TORJÄGER 10 Candan (FC Viktoria Köln) 10 Da. Jansen (RW Oberhausen) 9 Wunderlich (FC Viktoria Köln) 8 Ritter (Bor. Mönchengladbach II) 8 Aydin (KFC Uerdingen 05) 8 Bednarski (SC Wiedenbrück)

20. SPIELTAG vorgezogenes Spiel Kick. Offenbach – W. Worms 2:1 (1:0) 1. Kickers Offenbach 20 34:15 49 2. SV Elversberg (A) 19 38:14 41 3. Saarbrücken (A) 19 32:16 40 4. Wormatia Worms 20 33:26 33 5. FCA Walldorf (N) 19 31:21 31 6. Kaiserslautern II 18 30:18 30 7. SC Freiburg II 19 33:24 29 8. Hessen Kassel 19 27:21 29 9. FC Homburg 19 26:25 28 10. TSG Hoffenheim II 19 23:21 26 11. Waldhof Mannheim 18 24:16 23 12. SpVgg Neckarelz 19 33:36 23 13. Eintracht Trier 19 15:19 23 14. FC Nöttingen (N) 19 30:46 20 15. FK Pirmasens (N) 19 16:33 16 16. SVN Zweibrücken 19 15:36 15 17. TuS Koblenz 19 12:30 13 18. KSV Baunatal 19 16:51 10 20. SPIELTAG freitag, 5. Dezember (19.30 Uhr) TuS Koblenz – Baunatal (19.00) (0:1) 1. FC Saarbrücken – FCA Walldorf (3:1) Eintracht Trier – FC Homburg (2:0) Samstag, 6. Dezember (14 Uhr) FK Pirmasens – TSG Hoffenheim II (1:0) SV Waldhof – SV Elversberg (0:1) Hessen Kassel – SpVgg Neckarelz (5:2) FC Nöttingen – SVN Zweibrücken (2:1) Sonntag, 7. Dezember (14 Uhr) Kaiserslautern II – Freiburg II (1:1) TORJÄGER 12 Szimayer (SpVgg Neckarelz) 12 Treske (Wormatia Worms) 11 Cappek (Kickers Offenbach) 10 Tunjic (SV Elversberg) 10 Gabriele (SC Freiburg II)

RL bAYERN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

Würzburger Kickers 22 1860 München II 22 FC Bayern II (M) 22 FV Illertissen 22 FC Ingolstadt 04 II 21 SpVgg Bayreuth (N) 22 Schweinfurt 05 22 TSV Buchbach 22 FC Memmingen 21 FC Augsburg II 22 SV Schalding-H. 21 VfR Garching (N) 22 Greuther Fürth II 22 1. FC Nürnberg II 22 SV Heimstetten 22 W. Burghausen (A) 22 SV Seligenporten 22 FC Eintr. Bamberg 21

44:10 49:22 38:22 38:34 33:23 29:30 34:35 28:30 30:31 27:31 26:33 31:40 34:31 22:31 27:36 22:35 17:41 23:37

51 48 44 36 35 31 30 30 29 27 26 24 23 23 22 22 15 14

NAcHHOLSPIELE 17./21. Spieltag Samstag, 6. Dezember (14 Uhr): Schalding-H. – Memmingen (2:1, 1:1) FCE Bamberg – FC Ingolstadt II (2:2) TORJÄGER 15 Bieber (Würzburger KIckers) 14 Stolz (SpVgg Bayreuth) 14 Vollmann (TSV München 1860 II) 13 George (SpVgg Greuther Fürth II) 12 Geldhauser (FC Memmingen) 12 Wegkamp (Bayern München II) 11 Morina (FV Illertissen) 10 Schäffler (FC Eintr. Bamberg) 10 Ammari (SV Heimstetten) 9 Pillmeier (SV Schalding-H.) 9 Jabiri (Würzburger Kickers)


46

GESCHICHTE UND GESCHICHTEN

Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg info@olympia-verlag.de Direktwahl für Redaktion: +49 911 216 22 42 Abonnement: +49 911 216 22 22 Anzeigen: +49 911 216 22 13

FAX: +49 911 216 22 52 FAX: +49 911 216 22 30 FAX: +49 911 216 27 39

Gegründet 1920 durch Walther Bensemann (†) Herausgeber: Rainer Holzschuh Chefredaktion: Jörg Jakob (Leitung Gesamt) Rainer Franzke (Geschäftsführend) Jean-Julien Beer (Leitung Print) Alexander Wagner (Leitung Digital) Zuständig für Kooperationen: Klaus Smentek Art Direction: Dieter Steinhauer, Sabine Klier (Stv.) Chefreporter: Karlheinz Wild, Oliver Hartmann (und Leitung Redaktion Berlin) Reporter: Hans-Günter Klemm (und Sonderaufgaben), Thomas Hennecke Leitende Redakteure: Stefan Bomhard, Manfred Ewald, Axel Heiber, Manfred Münchrath, Günter Wiese Redaktion: redaktion@kicker.de David Bernreuther, Christian Biechele, Thomas Böker, Martin Gruener, Hartwig Hasselbruch, Harald Kaiser, Marcus Lehmann, Frank Linkesch, Markus Löser, Klaus Meßenzehl, Martin Messerer, Georgios Moissidis, Peter Nickel, Michael Pfeifer, Uwe Röser, Thomas Roth, Bernd Salamon, Sabine Vögele, Jana Wiske, Jörg Wolfrum, Mounir Zitouni Datenredaktion: Christoph Huber (Leitung), Conrad Carl, Robert Hohensee, Hanns-Peter Holzberger, Ulrich Matheja, Georgios Vavritsas, Horst Wnuck Dokumentation: Peter Schütz (Leitung), Stephan Epple Fotoredaktion: Peter Dworschak (Leitung), Michael Beims, Kenan Hakverdi Layout & Produktion: Tina Binder, Matthias Bracke, Claus Cheng, Uwe Fuchs, Horst Goebel, Birgit Messer, Heinz Neubauer, Sonja Pfaffenberger, Stefan Schmid, Andreas Stellwag, Christian Weber, Doris Zeidler, Michael Zöllner Technische Produktion: Stefan Kemmether, Thomas Massler Herstellung: Hermann Draser (Leitung) Digitale Medien: Werner Wittmann (Leitung), Manuel Kröppelt (Stv.) Regionalredaktionen: West: Frank Lußem (Leitung) Thiemo Müller (Stv.), Oliver Bitter, Jan Lustig, Stephan von Nocks, Jan Reinold Robert-Perthel-Straße 4, 50739 Köln Telefon +49 221 17 08 59 - 0, FAX +49 221 17 08 59 22 Nord: Michael Richter (Leitung) Thomas Hiete, Sebastian Wolff Woltorfer Straße 77c, 31224 Peine Telefon +49 5171 66 66, FAX +49 5171 7 40 02 Südwest: Rainer Franzke (Leitung), Ulrich Gerke (Stv.), Michael Ebert, Julian Franzke Waldstraße 226, 63071 Offenbach Telefon +49 69 85 70 76 - 0, FAX +49 69 82 37 02 00 Berlin: Andreas Hunzinger, Steffen Rohr Reuchlinstraße 10-11, 10553 Berlin Telefon +49 30 23 08 63 - 0, FAX +49 30 26 55 09 93 Motorredaktion: Ulla Ellmer Wir unterstützen die Initiative Hauptvertriebsleiter: André Kolb Abonnement und Leserservice: kicker-sportmagazin Leserservice, 90327 Nürnberg, leserservice@kicker.de kicker-sportmagazin erscheint wöchentlich montags und donnerstags. Das PrintAbonnement umfasst die Montag- und Donnerstag-Ausgabe und kostet im Inland monatlich € 17,00, für Studenten € 8,50 (Nachweis erforderlich). Auslandspreise auf Anfrage. Eine Kündigung ist sechs Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums schriftlich mitzuteilen. Die Preise für eMagazine sind abrufbar unter www.kicker.de/abo

Leiter Vermarktung Print und Digitale Medien: Martin Schumacher, Otto Hofbeck (Stv. Leiter Vermarktung Print und verantwortlich für Anzeigen), Marco Lutz (Stv. Leiter Vermarktung Digitale Medien). Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 45 vom 01.01.2014 anzeigen@kicker.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Dias, Bücher usw. keine Haftung. Die gesamte Zeitschrift einschließlich aller ihrer Teile ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright für Inhalt und Gestaltung – falls nicht ausdrücklich anders vermerkt – by OlympiaVerlag GmbH 2014.

„Ich bin jetzt der Chef meines Vaters“ Im Sommer beendete DAVID JAROLIM (35) seine Karriere, plant sein Abschiedsspiel beim HSV und arbeitet jetzt als Sportdirektor. Herr Jarolim, vor zwei Wochen waren Sie in Hamburg und bereiten seitdem Ihr Abschiedsspiel im März in der Hansestadt vor. Haben Sie dazu als Sportdirektor von Mlada Boleslav überhaupt Zeit? Zeit ist tatsächlich knapp seit dieser Saison bei mir, zumal ich nebenbei noch die Trainer-B-Lizenz mache. Denn eigentlich war für mich immer klar, dass ich nach der Karriere in diesem Bereich arbeiten will. Wie kam es zum Job als Sportdirektor? Eigentlich fast ein bisschen zufällig. Nachdem wir uns in der vergangenen Saison für die Europa League qualifiziert hatten, wollte ich eigentlich unbedingt noch mal ein Jahr dranhängen. Aber ich habe die gesamte Rückserie mit eingerissenem Meniskus gespielt, habe im Sommerurlaub in Kroatien hinund herüberlegt. Aber ich konnte nicht mal meine geplanten Läufe schmerzfrei machen, es hatte keinen Sinn mehr. Der Verein bot mir daraufhin an, Koordinator zwischen der Mannschaft und der Führung

Geschichte Geschichten Sie haben grad den Trainer erwähnt. Wie läuft das mit Ihrem Vater Karel? Wie soll es wohl laufen? Ich bin der Chef von meinem Vater, von der Konstellation träumt doch jeder (lacht). Sie haben während Ihrer Spielerkarriere mal verraten, Ihnen tue Ihr Bruder Lukas leid, weil er unter Ihrem Vater trainieren müsse. Nun haben Sie unter ihm gearbeitet und sind jetzt tatsächlich sein Vorgesetzter. Schlummert da kein Konfliktpotenzial? Nein, schon die Zeit als Spieler unter ihm war richtig gut. Und tat-

sächlich viel besser, als ich es mir vorgestellt habe. Ganz ehrlich: Ich dachte, es wird schlimmer. Lukas und ich sind Brüder, haben also Ähnlichkeiten – aber nicht in jeder Beziehung. Es ist richtig, dass mein Vater und mein Bruder mitunter gestritten haben während ihrer Zusammenarbeit. Und Sie jetzt? Wir überwintern auf Platz vier, es gibt keinen Grund für Streit. Was macht der Sportdirektor Jarolim mit dem Trainer Jarolim, wenn er viermal in Folge verliert? Er bleibt ruhig, weil er sieht, wie der Trainer arbeitet. Unsere Zusammenarbeit ist durch unser Verhältnis natürlich von wahnsinnigem Vertrauen geprägt, diese Konstellation ist im Profifußball sicherlich außergewöhnlich. Aber ich würde unabhängig von der Person als Sportdirektor versuchen, mich von drei, vier negativen Ergebnissen nicht direkt beeinflussen zu lassen, wenn ich das Gefühl habe, dass in

Im kicker vor 79 Jahren

Georg Friedel: Der erste Pokalheld 8. 12. 1935: Das erste Pokal-Endspiel ist zugleich die Neuauflage des Meisterschafts-Finales von 1934. Der FC Schalke, sechs Monate zuvor gegen den VfB Stuttgart zum zweiten Mal mit der Viktoria dekoriert, trifft in Düsseldorf auf den 1. FC Nürnberg.

Druck: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. KG; Heider Druck GmbH, Bergisch Gladbach; Pressehaus BintzVerlag GmbH & Co. KG Zeitungsgruppe Offenbach-Post, Offenbach; Henke Pressedruck, Berlin; A. Beig Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Pinneberg; Schenkelberg Druck Weimar GmbH, Weimar; Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Gießen; Freiburger Druck GmbH & Co. KG, Freiburg; Editpress Luxembourg S. A., Esch-sur-Alzette; Oldenburgische Volkszeitung Druckerei und Verlag KG, Vechta; Druckerei Wiedemann OHG, Bad Reichenhall. ISSN 0023-1290. kicker (Mon + Thu) (USPS no 0294600) is published semiweekly by Olympia-Verlag GmbH. Subscription price for USA is $ 450 per annum. K. O. P.: German Language Pub., 153 S Dean St, Englewood NJ 07631. Periodicals postage is paid at Paramus NJ 07652. Postmaster: Send address changes to: kicker (Mon + Thu), GLP, PO Box 9868, Englewood NJ 07631. Printed in Germany.

zu sein. Ich habe dann für unseren Trainer auch Spiele beobachtet, es ist immer mehr daraus geworden und irgendwann sagte der Klub: Da wir keinen Sportdirektor haben und du die Aufgaben ausfüllst, dann mach es doch!

In Zivil: Georg Friedel

Wieder ist der Berliner Alfred Birlem als Schiri eingeteilt. Wieder geht der Club kurz nach der Pause in Führung. Wieder trifft Georg Friedel. Wieder … Nein. Anders als im Vorjahr beim 1:2 lassen sich die Franken im Kampf um den Tschammer-Pokal (benannt nach Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten) von Kuzorra & Co. nicht nass machen. Friedel markiert mit seinem zweiten Streich Minuten vor dem Abpfiff die Entscheidung. Über 4000 Mannschaften hatten im Premierenjahr ab Januar versucht, sich für die erste Schlussrunde (63 Teilnehmer;

Königsberg kam per Freilos ins Sechzehntelfinale) zu qualifizieren. Übrig blieben die „Knappen“ und „Cluberer“. Der kicker überschlägt sich in seiner Berichterstattung: „Einmal mehr dürfen wir ritterlichen Kämpfern uneingeschränktes Lob zollen.“ Und in Nürnberg herrscht im Dezember 1935 dank des ersten Pokalhelden: Friedel, Freude, Eierkuchen.


kicker, 4. Dezember 2014

47

Einmal für Bayern

der täglichen Arbeit des Trainers alles getan wird. In Hamburg haben Sie oft genau das Gegenteil erlebt. Richtig. Und das ist mit ein Grund, weshalb der Verein heute da steht, wo er eigentlich nie hingehören dürfte. Aber er ist sicher nicht der einzige. Was sind weitere? Die ständig wechselnden Philosophien. Frank Arnesen kam vom FC Chelsea und wollte es am liebsten fast nur mit ganz jungen Spielern machen. Als es schiefging, kam der nächste Sportdirektor mit der nächsten Philosophie. Didi Beiersdorfer muss jetzt versuchen, da wieder anzuknüpfen, wo er 2009 aufgehört hat. Aber der HSV hat viel, viel Zeit verloren. Wir haben den Anschluss an andere verloren. Sie sagen immer noch „wir“? Ja, klar. Der HSV ist mein Verein. Als ich mit meiner Frau vor knapp zwei

AM MONTAG IM

Wochen zum Nordderby da war, wären wir am liebsten gleich geblieben. Es war, als wären wir nach Hause gekommen. Klubboss Dietmar Beiersdorfer hat gesagt, für Sie wäre die Tür beim HSV immer offen. Gehen Sie irgendwann durch? Ja, das hoffe und denke ich.

„Es ist mein Ziel, beim HSV einen Trainerjob anzutreten.“ Könnten Sie sich trotz Ihres Jobs als Sportdirektor in der tschechischen Liga einen Start als Jugendtrainer vorstellen? Natürlich kann ich mir das vorstellen. Aber es ist nicht seriös, jetzt über Zeitpunkte zu spekulieren. Zunächst einmal beginnt mein Vertrag bei Mlada Boleslav offiziell ja erst zum 1. Januar, ich stehe also vor meiner ersten Transferperiode und wir wollen ein bisschen was

2. LIGA

verändern. Aber ich habe ja bereits betont, dass ich parallel die Trainerscheine mache. Das war immer mein Plan. Das heißt konkret, Sie planen Ihre Rückkehr nicht nur zu Ihrem Abschiedsspiel? Ja, das kann man so sagen. Der HSV ist mein Verein, und es ist mein Ziel, irgendwann beim HSV einen Trainerjob anzutreten. Weshalb dann überhaupt die Abschiedsgala am 28. März nächsten Jahres? Es soll der Schlussstrich unter meine aktive Laufbahn sein, und es stand wirklich nie zur Diskussion für mich, dass dieses Spiel in Hamburg stattfinden soll. Es soll eine Erinnerung für alle an eine tolle Zeit sein – mit Namen von A wie Atouba bis Z wie Zé Roberto. Große Namen aus einer guten Vergangenheit, die Lichtjahre entfernt scheint. Prognostizieren Sie als Sportdirektor dem Dauer-Patienten HSV gute Chancen auf eine dauerhafte Genesung?

PORTRAIT

René Weilers schwere Aufgabe beim Club

Roberto Firmino: Zwischen Kreativität und viel Disziplin

Fotos: pixathlon/Lebeda, Witters; imago

Die fußballverrückte Familie Jarolim: Ex-HSV-Profi David, Trainer-Papa Karel und Bruder Lukas sind ein starkes Trio.

David Jarolim, am 17. Mai 1979 in Caslav/Tschechien geboren, ging für den Fußball früh auf Reisen. Als der spätere 29-malige A-Nationalspieler sieben Jahre alt war, zog es die Familie nach Frankreich, weil Vater Karel als Profi beim FC Rouen anheuerte. Mit 16 vollzog dann der Junior den ersten großen Wechsel, ging ins Jugendinternat des FC Bayern. Der Durchbruch im Profifußball aber gelang nach einem Bundesligaeinsatz für den Rekordmeister erst in Nürnberg. 2003 folgte Jarolims wichtigster Wechsel: nach Hamburg. Jarolim wurde in neun Jahren zum Publikumsliebling beim HSV, war zwei Jahre Kapitän. Nach insgesamt 318 Bundesliga-Einsätzen (17 Tore) ging der vom Spielmacher zum defensiven Mittelfeldmann umgeschulte Musterprofi 2012 nach Frankreich zu Evian TG, löste dort nach einem halben Jahr jedoch seinen Vertrag auf und spielte zum Ende der Laufbahn noch eineinhalb Jahre in der ersten tschechischen Liga blei Mlada Boleslav. Nach dem Karriereende wegen Knieproblemen ist er dort nun Sportdirektor.

Ja, durchaus. In der Führung ist der Verein erstmals seit Jahren wieder stabil aufgestellt. Und wenn es einer schafft, dann Didi. Aber auch seine Transfers des Sommers haben noch nicht die Wende zum Guten eingeleitet. Es war aber auch nicht zu erwarten, dass sich von heute auf morgen alles ändert, nachdem es mehrere Jahre in die falsche Richtung gelaufen ist. Wie schon gesagt: Der HSV hat Jahre in der Entwicklung verloren. Ich sehe eine Perspektive – nur muss der Verein diese Saison des Übergangs irgendwie überstehen. Und das bitte nicht wieder so dramatisch wie in der vergangenen Saison. Ich war im Mai beim Relegations-Rückspiel in Fürth, es war fürchterlich. Ich habe in der Schlussphase am ganzen Körper gezittert. Das möchte ich nie mehr erleben. I N T E RVI E W :

INTERVIEW

Mario Gomez: Jetzt spricht der Stürmer Klartext

S E BA S T I A N W O L F F



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.