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Verpennt: Team Sonic Racing

Verpennt: Team Sonic Racing (PS4)
Gemeinsam schneller
Wer „Mario Kart“ liebt, aber keine Nintendo-Konsole sein Eigen nennt, schaut in Sachen Fun-Racer oft ganz schön in die Röhre. Gottseidank gibt es den einen oder anderen Underdog zu entdecken… oder auch einen „Underhedgehog“!
Genre: Fun-Racer Studios: Sumo Digital Publisher: Sega Plattform: PS4, Switch, Xbox One, Windows Preis: ab 10€ Altersempfehlung: 0
Den blauen Igel hat es bereits öfters auf die Rennstrecke verschlagen. Nicht nur per pedes ist der Stachlige besonders schnell, auch auf vier Rädern wusste das Sega-Maskottchen stets zu gefallen, gab es doch einige solcher motorisierter Spinoffs. Das letzte Spiel dieser Art hört auf den Namen „Team Sonic Racing“ und erschien im Mai 2019. Wir haben den Spaß-Raser nachgeholt und sind durchweg begeistert.
Mit 15 Charakteren fällt das Roster leider etwas mickrig aus, dafür unterscheiden sich die Figuren sehr in ihren Fähigkeiten. Ist Sonic eher auf High-Speed getrimmt, so trumpft Tails mit sehr gutem Handling und einer irren Beschleunigung auf, während Knuckles besonders starken Turbo-Einsatz zeigt. Auf fünf Sparten (Beschleunigung, Turbo, Abwehr, Fahrverhalten und Tempo) beruhen die Fahrerprofile, die auf drei Typen aufgeteilt sind: Stärke, Technik und Tempo. Diese Werte kann man allerdings noch ein wenig „tunen“, da man nach und nach Bauteile für seinen Wagen freischaltet, die auch verschiedene Leistungsveränderungen mit sich bringen. Mag man zum Beispiel das tolle Fahrverhalten von Tails (Technik-Typ), findet ihn allerdings ein wenig zu lahm, verbaut man ein Autoteil, das ihm eine bessere Höchstgeschwindigkeit verschafft. Vielleicht leidet darunter aber dann die Abwehr des Wagens. Ein Wagnis, das man sich gut überlegen sollte, denn auf der Strecke geht es heiß her.
Wie bereits beim Genrekönig „Mario Kart“ werden auch bei „Team Sonic Racing“ alle Register gezogen, um den





Kontrahenten das Leben zu erschweren. Während den Rennen sammelt man verschiedenste Goodies: Zielsuchende Raketen, Bomben, Hindernisse, die man den Verfolgern in den Weg legt oder einfach einen Turbo, der einen kurzzeitig beschleunigt. Bei Segas Spiel heißen diese Items „Wisps“ und sehen ein wenig wie Geister aus, erfüllen aber genau den gleichen Zweck wie in jedem anderen Fun-Racer auch. Insgesamt gibt es 14 dieser offensiven, defensiven und unterstützenden Hilfen, bis zu drei davon kann man gleichzeitig bei sich tragen und zudem als Abwehr einsetzen, sollte man selbst unter Beschuss geraten. Besonders hilfreich ist die SlideFunktion. Mit der linken Schultertaste bringt man seinen Wagen ganz einfach zum Seitwärtsrutschen, um die engsten Kurven mit Stil und bei voller Fahrt nehmen zu können. Außerdem lädt man so – vorausgesetzt man rutscht lange genug am Stück und man vermeidet eine Kollision – einen Booster in drei Stufen auf, der einem eine zusätzliche, temporäre Beschleunigung verschafft… Käpt’n Kirk würde jauchzen vor Freude.
Herzstück des Games ist – wie der Name es bereits verrät – die TeamFunktion. Ein solches Team besteht aus drei Charakteren, bis zu vier solcher Crews nehmen an einem Rennen oder einer Meisterschaft teil. Natürlich geht es darum, seine eigene Mannschaft aufs Podium zu bringen, das schafft man allerdings nur mit einer satten Portion Teamgeist. Merkt man zum Beispiel, dass ein Crewmitglied Probleme hat, kann man seine eingesammelten Wisps auf ihn übertragen. Wurde er vor uns von einer Waffe getroffen, beschleunigen wir ihn sofort, indem wir ganz nahe an ihm vorbeifahren und verhelfen ihm so zu einer vorteilhaften Rückkehr ins Rennen. Zudem hinterlässt der erste eines jeden Teams eine goldene Reifenspur auf der Rennstrecke, die den Kollegen Windschatten verschafft. All diese Aktionen bringen der Mannschaft Sternchen, die eine Leiste füllen. Ist diese komplett voll, kann das Team den Mega-Turbo einsetzen, der vergleichsweise lange anhält, dank dem die Fahrer unverwundbar sind und durch Hindernisse preschen können. Zusammenhalt und aufmerksames Fahren sind also gefragt und der Schlüssel zu einem erfolgreichen Team.
Abgesehen vom Team-Modus kann aber jedes Rennen und jeder andere Modus auch im Alleingang bewältigt werden. Allerdings macht es dann weniger Spaß. Die Teamfunktion ist einfach gut durchdacht und hievt das Spiel auf ein Niveau, welches seinesgleichen sucht. Zumal man auch lokal im Splitscreen mit bis zu vier Freunden antreten kann. Leider eine viel zu selten gewordene Funktion, ein weiterer Grund also, diesem Spiel eine Chance zu geben.
Das Gameplay geht leicht von der Hand, die Grafik ist sehr ansehnlich, die Kurse strotzen nur so vor Kreativität und sind unglaublich irre designt. Loopings, Schrauben, Sprünge, auftretende Hindernisse… es passiert so viel auf der Strecke. Dazu gesellt sich ein echt gelungener Soundtrack. Abgerundet wird das Ganze durch sein Angebot an Abwechslung, besonders im „Team-Abenteuer“ hat man verschiedenste Herausforderungen zu bewältigen. Muss man im ersten Rennen einfach nur erster werden, sollte man im nächsten eine gewisse Anzahl an den Sonic-typischen Ringen einsammeln, im nächsten muss man durch Tore fahren um den Timer zu füllen, in einem weiteren geht’s darum, Hindernissen auszuweichen. Auch jüngere oder noch unerfahrene Rennfahrer finden sich dabei schnell zurecht und haben mächtig Spaß. Fazit: „Ladies and Gentlemen, start your engines!“
