Geschichte-Wissen Magazin: Napoleon Bonaparte

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Begrüßung im September 2010 Lieber Leser, In dieser Ausgabe wird die Französische Revolution und der Aufstieg Napoleons zum Kaiser der Franzosen behandelt. Das Titelbild zeigt General Bonaparte vor dem Rat der 500 in Saint Claude am 10. November 1799. Das Gemälde wurde von François Bouchot im Jahr 1840 gemalt. Geschichte prägt Gegenwart ist ein neues Magazin und eine erfolgreiche Verbesserung des Angebotes kann nur mit Ihrer Hilfe gelingen. Deshalb bitten wir Sie darum uns Ihre Kritik und Meinung mitzuteilen – besonders freuen wir uns über Anregungen und Ideen für zukünftige Ausgaben des Magazins. Sie erreichen uns per E-Mail unter geschichte.wissen@gmail.com Stellvertretend für das Geschichte-Wissen Team wünsche ich Ihnen als Herausgeber viel Freude mit dieser ersten Ausgabe von Geschichte prägt Gegenwart. Ihr Balduin P.S. Natürlich können Sie auch Gastbeiträge für das Magazin schreiben – nehmen Sie dazu einfach Kontakt mit uns auf.

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Inhaltsverzeichnis Begrüßung Inhaltsverzeichnis Die Französische Revolution Gründe und Forderungen Die Revolution Die Zeit des Schreckens Napoleon Bonaparte Aufstieg Herrschaft über Europa Napoleons Einfluss auf Deutschland Russlandfeldzug und Fall Impressum

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Die Französische Revolution Gründe und Forderungen

Das Schloss von Versailles im Jahr 1722

Das absolutistische Frankreich erlebte mehrere Krisen in den Jahren vor der Revolution: So führte die hohe Staatsverschuldung durch langwierige Kriege dazu, dass der Staat in finanzielle Bedrängnis geriet. Die gesamte Steuerlast trug der 3. Stand, Adel und Klerus hatten keine Steuern zu zahlen. Im Jahr 1788 folgte eine schwere Missernte und der darauf folgende strenge Winter Seite 3 von 11


trieb den Brot und Heizpreis nach oben. Das Ancien Régime (französisch für: „frühere Regierungsform“, wobei im speziellen die Regierungsform der Bourbonen gemeint ist) funktionierte aus personellen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ursachen nicht mehr. Das Bürgertum forderte eine weitgehende Umgestaltung des gesellschaftlich-politischen Lebens: ●

Befreiung der Bürger aus der Bevormundung des Staates (Aufklärung)

unbeschränkte Aktivität von Kapital und Arbeit in freiem Wettbewerb

die Einführung der Gewerbefreiheit

Abschaffung aller Dienste und Abgaben für die Gutsherren

freies Eigentum

Vorbild für eine Umgestaltung des Staates war in Frankreich zu dieser Zeit die amerikanische Revolution.

Weitere Informationen: http://geschichte-wissen.de/neuzeit/47-absolutismus-aufklaerung/90-qhabe-mut-dichdeines-verstandes-zu-bedienenq.html http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/

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Die Revolution Die Herrschenden in Frankreich wollten einen Umsturz der Verhältnisse vermeiden, dies hätten einen Einschnitt in ihre Privilegien bedeutet – Die Notablen (vom König ausgewählte angesehene Persönlichkeiten) schlugen die Einberufung der Generalstände vor, so erhofften sie sich einen Zuwachs an Macht der ersten beiden Stände gegenüber dem König, der das Ende für das absolutistische System bedeutet hätte. In der Versammlung hatte jeder Stand 300 Vertreter, wobei en bloc abgestimmt wurde, d.h. jeder Stand hatte nur 1 Stimme – was zu einer Mehrheit des 1. + 2. Standes geführt hätte. Anfang Mai berief der König die Generalstände ein, doch er verdoppelte die Anzahl der Vertreter des 3. Standes.

Der Ballhausschwur. Historiengemälde von Jacques-Louis David, 1791

Als die Versammlung am 5. Mai 1789 von König Ludwig XVI eröffnet wurde, forderte der 3. Stand gleich zu Beginn mehr politische Mitbestimmung und dass die Verhandlungen nach Ständen getrennt wurden – als diese Verhandlungen sich über Wochen hinzogen, erklärte Seite 5 von 11


sich der 3. Stand zur Nationalversammlung, der „einzig rechtmäßigen Vertretung aller Franzosen“. Da der Sitzungssaal angeblich wegen Bauarbeiten geschlossen war, tagte die Nationalversammlung im Ballhaus. Dort schwor man feierlich nicht auseinander zu gehen, bevor Frankreich eine Verfassung hätte. Wenige Tage später fügte sich der König dieser Entwicklung und erklärte die Generalstände zur Nationalversammlung. Der König lies Truppen, noch während die Nationalversammlung tagte, in Versailles und Paris zusammenziehen, denn er fürchtete um seine Herrschaft, da die Lage in Paris durch hohe Arbeitslosigkeit und gestiegener Brotpreise noch explosiver war. Als die Truppen zu sehen war, verbreitete sich das Gerücht, der König bereite einen Gewaltstreich gegen die Nationalversammlung vor. Daraufhin stürmte am 14. Juli 1789 eine Menschenmenge die Bastille, die Französische Revolution hatte begonnen. Diese „Revolution des Bürgertums“ breitete sich über das Land aus, die Bauern erhoben sich gegen Adel und Klerus. Diese beschlossen am 4. und 5. August freiwillig auf ihre Vorrechte zu verzichten um schlimmeres zu vermeiden. Am 26. August wurde die „Erklärung der Menschen und Bürgerrechte“ verkündet, am 3. September 1791 wurde Frankreich zur konstitutionellen Monarchie erklärt. In dieser neuen Verfassung lag die Legislative bei der Nationalversammlung, die Exekutive beim König und seinen Ministern und die Judikative bei den Richtern. In dieser Zeit hatten sich im revolutionären Frankreich verschiedene politische Strömungen gebildet. Am einflussreichsten waren die Jakobiner, die für die Rechte der Kleinbürger und der städtischen Unterschicht eintraten. Die Girondisten vertraten die Interessen des Besitzbürgertums. Die 3. politische Kraft waren die Sansculotten, diese rekrutierten ihre Mitglieder aus politisch aktiven Handwerkern, Kleinhändlern und Arbeitern. Am 20. April 1792 erklärte die „Gesetzgebende Versammlung“ Österreich den Krieg. Die Abgeordneten hatten vor einer Gegenrevolution, der ins Ausland geflohenen Adligen, Angst. Diese Gerüchte wurden durch einen gescheiterten Versuch von König Ludwig XIV ins Ausland zu fliehen genährt. Nach Neuwahlen wurde der Nationalkonvent im September gewählt. Auf seiner ersten Sitzung am 21. September schaffte er die Monarchie ab und verurteilte Ludwig XIV zum Tode durch die Guillotine, er wurde am 21. Januar 1793 hingerichtet. Als der Nationalkonvent am 17. Seite 6 von 11


September 1793 das „Gesetz über die Verdächtigen“ erlässt, beginnt die Zeit des Schreckens.

Die Zeit des Schreckens Der Nationalkonvent übertrug die Regierungsgewalt dem Wohlfahrtsausschuss, dessen Vorsitzende Danton und Robespierre waren. Durch die Einführung der Wehrpflicht und der Bildung eines Volksheeres konnten die feindlichen Truppen erfolgreich besiegt werden. Innenpolitisch wurde das Revolutionstribunal gegen innere Feinde gebildet. Die Liste potenziell Verdächtiger wurde immer größer. Insgesamt wurden 100.000 – 300.000 Menschen verhaftet, 35.000 – 40.000 wurden hingerichtet. Dieser Terror gegen die eigene Bevölkerung führte zu steigenden Hass gegen die Jakobiner, deren Schreckensherrschaft mit der Hinrichtung Robespierres am 28. Juli 1794 endete. Als General Napoleon Bonaparte 1799 erster Konsul von Frankreich wurde, brach das Napoleonische Zeitalter an, die Französische Revolution war beendet, Frankreich legte damit den Grundstein für ihre jetzige Demokratie.

Wussten Sie, dass während der Französischen Revolution über 20.000 Menschen hingerichtet wurden?

Weitere Informationen http://geschichte-wissen.de/neuzeit/49-franzoesische-revolution-napoleon/158-dieverbuergerlichung-der-revolution.html http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Terror_(Frankreich) http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobinische_Diktatur

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Napoleon Bonaparte

Napoleon Ăźberquert die Alpen

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Aufstieg Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika geboren. Er stieg während der Revolution in der Armee auf und wurde durch Feldzüge gegen Italien und in Ägypten sehr bekannt und beliebt. Im Jahr 1799 übernahm er als erster Konsul die Macht in Frankreich. Diese Macht baute er stetig aus, 1802 machte er sich zum Konsul auf Lebenszeit und 1804 krönte er sich in Anwesenheit des Papstes selbst zum Kaiser der Franzosen. Beide Schritte lies er sich durch Plebiszite (Volksabstimmung) bestätigen. Seine Herrschaft gründete nicht nur auf militärischen Erfolgen sondern auch auf der innenpolitischen Befriedung Frankreichs. Mit dem Code Civil schuf Napoleon ein bedeutendes Gesetzeswerk der Neuzeit.

Herrschaft über Europa Von 1799 an führte Napoleon Krieg gegen alle europäischen Staaten um die Vormachtstellung Frankreichs in Europa auszubauen: Am 20. Oktober 1805 besiegte er das österreichische Heer bei Ulm, am 2. Dezember desselben Jahres das russisch-österreichische Heer bei Austerlitz. Das preußischsächsische Heer besiegte er am 14. Oktober 1806 bei Jena. Durch diese Erfolge wurde Frankreich Beherrscher von Europa, Preußen musste in Folge des Friedens von Tilsit die Hälfte seines Staatsgebietes abtreten.

Napoleons Einfluss auf Deutschland Im Reichsdeputationshauptschluss wurden Fürsten, die bei der Anerkennung der französischen Grenze am Rhein Gebiete verloren hatten, entschädigt. Bei diesem Verfahren wurden insgesamt 462 Gebiete in Deutschland aufgehoben – 112 Bistümer und Abteien wurden säkularisiert (geistlicher Besitz wird in weltlichen Besitz übergeben) und 350 Reichsritterschaften und Reichsstädte mediatisiert, das heißt einem weltlichen Fürsten unterstellt. Von diesem Verfahren profitierten Baden, Bayern, Württemberg und Preußen am meisten.

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Russlandfeldzug und Fall Als die französisch-spanische Flotte im Oktober 1805 in Trafalgar vom englischen Admiral Nelson vernichtet wurde, musste Napoleon jegliche Invasionspläne gegen England aufgeben. Um England in die Knie zu zwingen wollte er mit einer Wirtschaftsblockade, der so genannten Kontinentalsperre, jeglichen Handel des europäischen Festlandes mit der Insel unterbinden. Doch englische Waren kamen über Russland auf den europäischen Markt. Um sein Ziel dennoch durchsetzen zu können, musste Napoleon gegen Russland militärisch vorgehen. Im Jahr 1812 begann er mit einer 600.000 Mann starken Armee den Russlandfeldzug. Da die russischen Truppen jeder Schlacht auswichen, konnte die Armee ohne große Verluste bis nach Moskau marschieren – die Stadt aber wird von den Russen abgebrannt um die Napoleonische Armee zu vernichten. Die Große Armee muss den Rückzug antreten, ohne Proviant, mit schlechter Versorgung und von attackierenden russischen Soldaten angegriffen, überleben nur 100.000 Mann den Feldzug gegen Russland. Diese Niederlage für Napoleon ist ein Signal für die besetzten Länder Europas sich gegen die französische Besatzung zu erwehren. Vom 16. bis 19. Oktober 1813 tobt die Völkerschlacht bei Leipzig. Napoleon verliert gegen ein russisch-preußischösterreichisch-britisches Koalitionsheer und wird daraufhin 1814 nach Elba verbannt. Am 1. März 1815 kehrte er aus seiner Verbannung zurück, wurde aber bei Waterloo geschlagen und daraufhin auf St. Helena verbannt. Dort starb er am 5. Mai 1821.

Weitere Informationen http://de.wikipedia.org/wiki/Code_civil http://www.napoleon-online.de/

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