risControl Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 05 - 2022 | Heft 513 | 43. Jahrgang
Versicherungsrecht und COVID-19 von Dr. Nora Michtner
Das vorsichtige Herantasten an die IDD von Mag. Christian Sec
Nachhaltige Geldanlagen Nachhaltige Geldanlagen sind im Mainstream angekommen.
Zufriedene treue Kunden Interview mit Arno Slepice, Geschäftsführer Courtage Control Consulting GmbH
gemeinsam besser leben
Besser für später vorsorgen. Im 1. Halbjahr 2022 bietet UNIQA eine aufgeschobene Rentenversicherung gegen Einmalerlag an: • Mit Sterbetafelgarantie • Mit 0,5% Garantiezins Zur Ausfinanzierung, Erhöhung oder Neuabschluss von Pensions- und Abfertigungsrückdeckungen.
Gut zu wissen: uniqa.at
Auch die Abfertigungsauslagerung bietet die Möglichkeit eines Einmalerlags in Höhe der steuerlichen Rückstellung ohne Versicherungssteuer und somit mit einer attraktiveren Netto-Gesamtverzinsung.
Dies Irae – Tage des Zorns Seit nunmehr über 45 Jahren ist risControl ein bewusst völlig unpolitisch gehaltenes Fachmagazin (für Versicherungsund Finanzinformation). Doch außergewöhnliche Ereignisse erlauben außergewöhnliche Entscheidungen. Und so wage ich, Ihnen, kluge Leserinnen und schöne Leser, zum allerersten Male einen weltpolitisch eingefärbten Report vorzulegen. Er soll meinungsbildend und Inspiration zugleich sein. Eine Aufarbeitung des aktuellen Geschehens mit authentischem Material, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Es ist ein total faktenbasierter Bericht. Jede Meinung zählt. Und an jene, die nicht meiner Meinung sind: Bitte missverstehen Sie mich richtig. Ich sah in einer brandaktuellen Videoreportage ein kleines fünfjähriges Mädchen – nennen wir sie Alina – das schon monatelang in einem finsteren Luftschutzbunker, zwei Stock tief unter der Erde, ausharren muss. Als es nach einem Wunsch gefragt wurde, bat Alina: „Ich möchte spielen und die Sonne sehen.“ Das zerriss mir das Herz. Diese düstere Szene ist Grundlage des folgenden Berichts. Krieg, wirklich Krieg. Staatsmänner sagen, es sei ein verbrecherischer Angriffskrieg, und das, obwohl die Ukraine ausdrücklich nie eine Bedrohung für Russland darstellte. Auf Krieg sind die heutigen Wohlstandsgenerationen nicht vorbereitet. Es folgten: Schock, Zorn und dann Alltag. In dieser
Reihenfolge. Putins Russland spricht der Ukraine die Existenzberechtigung ab. (Putin-Rede vom 21. Februar) Eine ganze Nation soll vom Erdball weggefegt werden. Hierzulande fragt man sich: „Ja, derfen´s denn des?“ Europa schlägt zurück. Zögerlich. Aber immerhin. Mit Sanktionen. Den schlimmsten und härtesten, die es je gab. Man denkt sogar daran, russisches Öl und Gas abzudrehen. Doch man hat Angst vor den wirtschaftlichen Folgen – wird es dann doch eine Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Mangelwirtschaft geben? Leute, da kommen schwere Zeiten auf uns zu. Joghurt wird Mangelware und Senf gibt es möglicherweise gar nicht mehr. Unser Wohlstand, unsere florierende Wirtschaft, unsere Gemütlichkeit ist in Gefahr. Der Unterschied zwischen uns hier und der Ukraine dort? Wer hier Brot holt, hat das Risiko zwischen mindestens vier Brotsorten wählen zu müssen. Wer in der kriegsbesetzten Ukraine versucht, Brot zu holen, wird erschossen. Inzwischen spenden wir. Mehr geht nicht. Man ist ja zum Zuschauen verdammt. Also auf ins Wirtshaus. Dort läuft eine alte Schellack von Hans Moser mit dem Refrain: „Mir raubt nix mei‘ Ruah“ Alina möchte die Sonne sehen. Sparen, Einschränkungen, gar Askese kommen auf uns zu. „Kennen wir nicht“, sagen die heutigen Generationen. Und, können wir das überhaupt? Ja, natürlich können wir! Unsere
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Großeltern haben aus dem Schutt des zweiten Weltkrieges ein blühendes, schönes Österreich aufgebaut. Es waren bitterste Zeiten. Leopold Figl, erster Bundeskanzler eines freien Österreichs, sagte in einer Ansprache 1945 (Auszug): „Ich kann euch nichts geben, kein Stück Brot, keine Kohle zum Heizen. Wir haben nichts.“ Also, so geht das nicht. Hilft man der Ukraine, wird man zum Kriegsteilnehmer. Putin ist dann ganz böse. Die Ukrainer müssen sich halt selbst helfen. Nur, Putin hat das freie Europa längst auf seinem Radar. Gewinnt er in der Ukraine wird der – „neue“ – Eiserne Vorhang wohl bis zum Rhein reichen. Wer weiterhin auf Wohlstand setzt und Selbstverteidigung ausschließt, könnte eines Tages im Ostblock wieder aufwachen. Dazu braucht Putin gar keinen Krieg führen. Die Inszenierung ist bekannt: In europäischen Landen gründen sich Parteien, gewinnen – manipulierte Wahlen –, bilden auf robuste Art eine Regierung und bitten dann, ins Russische Reich aufgenommen zu werden. Kommt das irgendwem bekannt vor? Daraus folgt: In der Ukraine kämpfen und sterben Menschen nicht nur für ihr Land, sondern auch für uns, für ein freies Europa. Das bedeutet, dass die Ukraine gewinnen muss. Ihr Sieg ist unabdingbar, wenn unser Kontinent die Chance haben will, in Frieden zu leben und gemeinsam an der Bewältigung globaler Herausforderungen arbeiten zu können. Dass Putin so nebenbei die UNO handlungsunfähig macht, ist nur logisch. Es droht ihr das Schicksal des Völkerbundes. Putin kann nur eine UNO brauchen: Die, die nach seiner Pfeife tanzt.
Immerhin, wenn man schon nicht direkt helfen darf, seine friedliche Gesinnung und die Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen Invasion und Ausrottung, die will man schon zeigen. Also demonstriert man: „Make love, not war.“ Glauben diese Mander und Weiberleut wirklich, dass das Not, Elend und den Krieg beendet? Nein, eh nicht. Sie wollen wohl eher ihr Gewissen beruhigen. Oder, kritisch vermerkt, könnte man auch sagen: Es grenzt an Heuchelei. Nicht umsonst heißt es: Nur für den Frieden zu sein, ist keine Haltung. Und wenn‘s nicht nutzt und Putin doch Herr über Europa wird? Dann werden sich Demonstrierer und Beschwichtiger eines Tages im Gulag, in Sibirien, wiederfinden. Jetzt sind sie, wohl ungewollt, Teil der fünften Kolonne Russlands. Putin freut sich, wenn die Gesellschaften in Europa uneins und gespalten sind. Damit hat er gerechnet, darauf beruht sein Kriegsplan. Und darauf, dass der Westen nicht eingreifen wird. Zwar demonstriert man Zusammenhalt, aber der Ukraine direkt zu Hilfe eilen, das geht gar nicht. Immerhin, man sendet jetzt Waffen. Ok, ich bin Pazifist und ein Christ, der auch die – sprichwörtliche – andere Wange hinhält. Aber es gibt Grenzen. Nicht so für einen hohen deutschen Parlamentarier, sein Name sei gnädig verschwiegen, der häufig Gast in deutschen TV-Talkshows ist. Seine Meinung trägt er arrogant und mit atemberaubender Herablassung vor: „Der Ukraine zu helfen, ist für uns zu gefährlich, nutzlos und vergebens, denn die Ukraine kann nicht siegen. Sie hat den Krieg schon ver-
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loren. Sie soll mit Putin schnell Frieden schließen, nachgeben und halt auf einiges verzichten.“ Letztlich macht er die ukrainische Regierung für das Leid der eigenen Bevölkerung mitverantwortlich. Und die Gemetzel in Bucha und Borodyanka? Ausgeblendet. Da klopft sich Putin vor Freude auf die Schenkel. Seine fünfte Kolonne funktioniert hervorragend. Und damit allen klar ist, wie gefährlich es ist, sich mit ihm anzulegen, benutzt er in jedem zweiten Satz das „A“-Wort. „A“ wie Atomkrieg. Nein, Putin drückt nicht auf den roten Knopf. Er weiß, wenn er das tut, dann stirbt er als Zweiter. Obendrein müsste ja noch ein Zweiter oder ein Dritter einen separaten, eigenen Schlüssel umdrehen. Putin will Angst, Schrecken und Terror verbreiten. Seine Waffe ist nicht die Atombombe, sondern die Angst. Zur Steigerung der Angst trägt neuerdings das russische Staatsfernsehen bei. Man sieht, wie eine Atombombe Berlin vernichtet. Die Flugzeit wird auch angegeben. Es sollen 106 Sekunden nach Abschuss sein. Die NATO würde am liebsten sofort zuschlagen. Ihr Eingreifen beendete den Krieg in wenigen Tagen. Aber da ist eine rote Linie. Die atomare Drohung funktioniert. Im Völkerrecht ist niedergeschrieben, dass es erlaubt sei, bei verbrecherischem Angriffskrieg einzugreifen. Und dann folgt das dümmste Argument: Man könne die Öl- und Gaslieferungen Russlands gar nicht abdrehen. Es gäbe langfristige Lieferverträge. Bis etwa 2030 oder 2040? Unglaublich. Ein Aggressor führt einen verbrecherischen Angriffskrieg und der Westen übt sich in Vertragstreue. Dazu passt, dass Deutschland trotz Sanktionen nach der Annexion
der Krim – 2012 – weiterhin Waffen an Russland verkauft hat. Na ja, schon tönt es ganz leise wieder, wenn auch zurückhaltend: „Man könnte doch, so nach dem Ukraine-Krieg, wieder gute Geschäfte mit Russland machen?“ Den westlichen Tandelkramern ist nicht zu helfen. Wandel durch Handel. Warum denn nicht? Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), ziemlich bester Freund Putins, erklärte: „Putin ist ein lupenreiner Demokrat.“ Er hat diese Beurteilung bis heute nicht zurückgenommen. Wir müssen ja nicht gleich Spartaner werden, bereit zu Widerstand und uns in Askese üben. Es genügte, einmal den Atem anzuhalten – nicht atmen, Atem anhalten, weiter atmen – und bereit zu sein, nachzudenken. Schon die alten Römer sagten: „Si vis pacem, para bellum.“ Auf gut Deutsch: Wenn du den Frieden willst, rüste für den Krieg. Pazifisten erwidern: „Ha, das hat den alten Römern auch nichts genutzt. Sie wurden von den Barbaren überrollt.“ Kein gutes Ende also? Oder doch? Das fragt Ihr Mario Passini
Slawa Ukrajini Epilog: Nein, meine süße, kleine ukrainische Alina. Du wirst die Sonne nicht mehr sehen. Die Invasoren haben dich erschossen. Wenn sie dir nicht vorher noch Entsetzliches angetan haben. So wie immer schon. So auch 1945 in Wien.
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14 46 Editorial 03
Dies Irae – Tage des Zorns
News 08 08 08 09 09 10 10 11 11
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Verstärkung
Coverstory
Dialog Lebensversicherungs-AG
ÖGNI-Zertifikat
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Vienna Insurance Group (VIG)
19. Maklertag
Wiener Versicherungsmakler
Neuer Geschäftsführer
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Fachverband der Finanzdienstleister
Auszeichnung
Tiroler Versicherung
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Allianz Österreich
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Studie zur Fahrrad-Sicherheit Reisetrend
Allianz Partner
Financial-Lines-Expertin Finlex
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Koban Südvers
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Buchneuheit zur Wirtschaftskriminalität
Zufriedene treue Kunden Arno Slepice, Geschäftsführer Courtage Control Consulting GmbH
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16
Hackerangriffe Institut für Versicherungswirtschaft an der JKU
Das vorsichtige Herantasten an die IDD von Mag. Christian Sec
Private-Equity – Die häufig noch fehlende Anlageklasse im Portfolio von Michael Kordovsky
Private-Equity
Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin RWB Austria
Farbedelsteine als effektiver Inflationsschutz Dr. Thomas Schröck, Gründer und CEO „The Natural Gem“
Hedge-Fund Strategien für Privatanleger von Michael Kordovsky
Nachhaltig abgesichert mit Generali Lebensversicherungen
Kolumne 14
Veranstaltung 25
von Volker Weber
Hannes Dillinger, Leiter Bankenvertrieb und Unabhängige Vertriebe-Personenversicherung Generali Versicherung
Interview 28
Mit Lebensversicherungen nachhaltig veranlagen
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Die Welt im „Just do it“ Modus von Mag. Christian Sec
Digitalisierung mit Normen und Standards-OMDS 3.0 auf dem Vormarsch von Mag. Sigrid Hofmann
Auf der Suche nach der richtigen Medizin von Mag. Christian Sec
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20 28 Markt 12 12 13 20 23 32 32 34 34 34 35 48 48 49 49 50
Konjunkturbericht Sparte Information und Consulting der WKO
Ertragskraft stärker als erwartet UNIQA
Robuste Nachfrage Wiener Städtische Versicherung
Recht haben bedeutet nicht immer Recht zu bekommen Baufinanzierung einfach abgesichert Neue Wohnhaus-Versicherung
50
Wiener Städtische Versicherung
Neuer Tarifrechner
ARAG SE – Direktion für Österreich
Neues bei der Rendite-Plus-Option Continentale Assekuranz Service GmbH
Jahresergebnis
Niederösterreichische Versicherung
Partnerschaft für Digitalisierung Merkur Versicherung
Tag der Sicherheit Länderversicherer
Millennials als Kundengruppe gewinnen NÜRNBERGER
Classic-Tarif VAV Versicherung
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Umweltzeichen Bundesministerium Klimaschutz
Kommentar
Erfolgreiche Partnerschaft wefox & UNIQA
Neuer Kfz-Tarif HDI Versicherung AG
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Versicherungsrecht und COVID-19 von Dr. Nora Michtner
rC 05/2022 | 07 | INHALT
Verstärkung
Dialog Lebensversicherungs-AG Seit dem 1. April 2022 verstärkt Florian Hochfellner das Team von ÖsterreichDirektor Willi Bors. Der neue Mitarbeiter wird die Vertriebspartner in der Region Ostösterreich betreuen. Seine berufliche Karriere startete er bei einem großen österreichischen Versicherungsmakler und wechselte danach zu einem Versicherungsunternehmen in die Maklerbetreuung im Vertriebsinnendienst. In seiner letzten Funktion war er Key-Account-
Vertriebsrepräsentant bei einem anderen österreichischen Versicherer. „Seine Erfahrungen im Maklergeschäft sind für uns von großem Nutzen, für uns als reinen Biometrie-Versicherer sind seine Fachkenntnisse von erheblichem Vorteil. Wir wünschen Herrn Hochfellner viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe und werden ihn in unserem Team nach Kräften unterstützen“, so Willi Bors.
ÖGNI-Zertifikat
Vienna Insurance Group (VIG) Die VIG hat gemeinsam mit dem Bauund Gebäudemanagement der Stadt Wien Anfang Mai von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) das Zertifikat in Gold für ihre Immobilie im ersten Wiener Gemeindebezirk am Rathausplatz erhalten. Das im Besitz der VIG be-
findliche Gebäude wurde innerhalb von zwei Jahren generalsaniert, wärmeisoliert und an die Fernwärme angeschlossen. Eine Photovoltaik- Anlage auf dem Dach ist ebenfalls bereits in Umsetzung. Die Sanierung des Gebäudekomplexes wurde in Kooperation mit der Stadt Wien umgesetzt. Die ÖGNI ist eine
Florian Hochfellner
NGO zur Etablierung der Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche und zertifiziert Gebäude mit hohem ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Mehrwert für Umwelt, die Gebäudeeigentümer und -nutzer. Nachhaltige Immobilien bilden laut ÖGNI die Grundlage für eine lebenswerte Stadt mit einem messbaren Mehrwert für Mensch und Umwelt. Ein Standpunkt, der auch der Nachhaltigkeitsstrategie der Vienna Insurance Group im Veranlagungsbereich entspricht.
19. Maklertag
Wiener Versicherungsmakler Die Wiener Versicherungsmakler laden zum gedanklichen Grenzübertritt anlässlich des 19. Maklertages. Am 22. Juni findet der Maklertag im Palais Auersperg in Wien statt. „Das gewählte Motto ‚grenzen: los‘ ist und bleibt brandaktuell – für die Branche, für die Wirtschaft, für unsere Gesellschaft“, unterstreicht der Obmann der Fachgruppe Wien der Versicherungsmakler, Helmut Mojescick. „Grenzen sind da, um sie zu überwinden. Gerade jetzt, in einer Zeit mit besonderen Rahmenbedingungen und einer schwierigen
Entwicklung in Europa mit spürbaren Auswirkungen auf den Alltag von uns allen – wollen wir den Zusammenhalt in der Branche stärken und mit dem Maklertag unter dem Motto ‚grenzen:los ein‘ Zeichen setzen“, so Mojescick. „Der Maklertag ist in erster Linie eine Netzwerkveranstaltung. Wir wollen Grenzen neu denken und gemeinsam mit unseren Gästen gedanklich überschreiten.“ Als Referentin wurde Dr. Lisz Hirn, österreichische Philosophin, Künstlerin und AurC 05/2022 | 08 | NEWS
Helmut Mojescick
torin, gewonnen. Sie stellt sich die Frage, ob der Superheld überhaupt noch ein
taugliches Role Model sei? Sogenannte „starke Männer“ zeigen heute, wie es sicher nicht gehen wird. Alteingesessene Geschlechterrollen und Stereotype werden in Frage gestellt und neu gedacht – es kommt auf Vernunft an! Stärke zeigt sich in anderen Dimensionen. Der zweite Vortragende ist Stephan Eberharter, ehemaliger österreichischer
S vkirennläufer, Olympiasieger und dreifacher Weltmeister. Ihm gelang 2004 auf der Streif in Kitzbühel die wahrscheinlich perfekte Fahrt – er weiß, was es heißt, ans Limit zu gehen, die persönliche Komfortzone zu verlassen und Grenzen zu überschreiten. Jede neue Situation fördert die persönliche und/oder berufliche Weiterentwicklung. Und sie bedingt Einsatz
und Mut. Das Programm wird unter Einhaltung der aktuell geltenden CoronaBestimmungen über die Bühne gehen. Die Verleihung des Hammurabi Preises 2022 – den wissenschaftlichen Preis der Versicherungsbranche – sowie das „talk together“ zur anschließenden Kontaktpflege sind weiters fixe Bestandteile der Veranstaltung.
Neuer Geschäftsführer
Fachverband der Finanzdienstleister Ab 1. Juni 2022 tritt Alexander Kern, ausgebildeter Jurist und Ökonom sowie Experte im Finanzdienstleistungsbereich, seine Funktion als Geschäftsführer im Fachverband Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und in der Fachgruppe Finanzdienstleister Wien an. Er folgt damit Thomas Moth nach, der diese Funktion seit Juli 2018 innehatte. Vor seinem Wechsel in den Fachverband und die Fachgruppe Wien betreute Kern bei PFR Rechtsanwälte Mandanten im Bank-, Finanz-
und FinTech-Sektor. Berufliche Erfahrungen sammelte Kern auch in der Zivilrechtssektion des Justizministeriums und in der WKÖ. „Mit Alexander Kern konnten wir einen ausgewiesenen Experten für die Geschäftsführung gewinnen. Neben seiner hohen fachlichen Expertise ist er ein Teamplayer, der die ambitionierten Ziele der Branche tatkräftig und nachdrücklich verfolgen wird. Thomas Moth danke ich für sein Engagement und seinen Einsatz in den letz-
Alexander Kern
ten Jahren“, sagt Fachverbandsobmann Hannes Dolzer.
Auszeichnung Tiroler Versicherung
Jedes Jahr zeichnet das Wirtschaftsmagazin Trend in Kooperation mit Kununu, Xing und Statista die 300 besten Arbeitgeber Österreichs aus. Für das Ranking wurden mehr als 8.000 Arbeitnehmer gefragt, ob sie ihren Arbeitgeber weiterempfehlen würden. Zum fünften Mal in Folge wurde die Tiroler Versicherung zur Top-Arbeitgeberin gekürt. „Wir bieten den unterschiedlichen Talenten Raum, sich zu entwickeln – persönlich wie fachlich. Unsere Organisationsstruktur ist flexibel und richtet sich nach den Menschen – nicht umgekehrt. Das hat sich sehr bewährt“, so der Vorstand Franz Mair. Weiters bekam
der Regionalversicherer erst kürzlich zum zweiten Mal eine der höchsten nationalen Auszeichnungen für betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verliehen: das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung. Ausgezeichnet werden jene Franz Mair und Isolde Stieg Betriebe, die betriebliche Gesundheitsförderung nach den Qualitätskriterien des Öster- bieten bestes Service. Es ist also für uns reichischen Netzwerks BGF (ÖNBGF) selbstverständlich, dass wir für ein geumgesetzt haben. „Unsere Mitarbeiter sundes und sicheres Arbeitsumfeld sorsind jeden Tag für unsere Kunden da und gen“, so Vorstandsdirektorin Isolde Stieg. rC 05/2022 | 09 | NEWS
Studie zur Fahrrad-Sicherheit Allianz Österreich
Im vergangenen Jahr verloren 35 Fußgänger und 48 Radfahrer bei Verkehrsunfällen auf Österreichs Straßen ihr Leben. Die Zahl der Verletzten lag 2021 bei über 2.600 zu Fuß und fast 10.000 auf dem Fahrrad. Laut Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) fühlen sich Fahrrad- und Scooter-Nutzer umso sicherer, je besser sie vom Autoverkehr separiert werden, nehmen dafür allerdings auch oft die regelwidrige Benützung des Gehsteiges in Kauf. Zwei Drittel der Menschen, die auf dem Fahrrad unterwegs sind, schließen eine Mitbenutzung von Gehwegen nicht aus, so die Studie. Dementsprechend ist die Zahl der Unfälle zwischen Fußgängern und Rad-
fahrern laut AZT-Berechnung in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent gestiegen. „Die Errichtung von Radwegen muss konsequent vorangetrieben werden. Radfahrer sollten im Autoverkehr genauso wenig unterwegs sein müssen wie mitten unter den Fußgängern“, betont Christoph Marek, Vorstand Versicherungstechnik der Allianz Österreich. Mit zunehmendem Wachstum des Fahrradverkehrs in den letzten zehn Jahren erhöhte sich auch die Anzahl der Fahrrad-Fahrrad-Unfälle erheblich (+ 63 %). Bei den Pkw-Fahrrad-Kollisionen ereignet sich der Großteil nicht im Längsverkehr, sondern beim Abbiegen,
Christoph Marek
Einbiegen und an Kreuzungen. Unfälle mit sich öffnenden Autotüren (Dooring) waren dagegen weniger auffällig (7 %), ebenso Unfälle wegen geringen Pkw-Seitenabstands (unter 2 %).
Reisetrend Allianz Partner
Der „Allianz Partners“-Reisegipfel bestätigt, Nachhaltigkeit liegt auch bei Urlaubsreisen im Trend. Um Reisetrends und daraus resultierende Kundenbedürfnisse frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können, kooperiert Allianz Partners mit der Foresight Factory, einer Agentur für internationale Verbrauchertrends, sowie mit einer Reihe von internationalen Experten. Die Erkenntnisse der Foresight Factory und des hauseigenen Customer Labs wurden am Internationalen Reisegipfel präsentiert. Die Befragung wurde unter 23.000 Konsumenten in elf Ländern durchgeführt und bestätigt, dass Nachhaltigkeit auch beim Reisen immer wichtiger wird. In Österreich setzt die Generation Z stark auf Nachhaltigkeit, rund die Hälfte der Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren gab an, in Zukunft den Umweltaspekt beim Reisen noch mehr
zu bedenken. Mehr als ein Drittel der Generation X, also Befragte im Alter zwischen 41 und 50, wollen in Zukunft unter anderem ihren CO2Fußabdruck reduzieren, indem sie weniger reisen. Im globalen Schnitt sind dies sogar 56 Prozent, also mehr als die Hälfte der Befragten der Generation X. Der Slow-Travel-Trend rückt dabei nachhaltigere Reiseoptionen wie Bahnreisen oder CamperReisen stärker ins Blickfeld. Generell sei die merkbare Erholung des Reisemarkts mit einigen neuen Herausforderungen verbunden. „Nach den Jahren der Pandemie wollen viele wieder frei reisen, aber die Kosten steigen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein auch. Es ist unsere oberste Priorität, Kunden und Geschäftspartner hier bestmöglich zu unterstützen“, kommentiert Erik Heusel, CEO bei Allianz Partners Österreich, die Ergebnisse. rC 05/2022 | 10 | NEWS
Erik Heusel
Die Reiseindustrie ist nicht immun gegen die wirtschaftlichen Entwicklungen, alles wird teurer, daher besteht das Risiko, dass Freizeitreisen für Konsumenten mit begrenztem Einkommen nicht mehr leistbar sind. Im Unternehmensbereich stehen Geschäftsreisen den Nachhaltigkeitszielen gegenüber. Durch die Möglichkeit, remote zu arbeiten, und durch virtuelle Meetings hat sich die An-
zahl der Geschäftsreisen über die letzten zwei Jahre drastisch reduziert. Trotz der COVID-Lockerungen überlegen Unternehmen genau, ob Geschäftsreisen gerechtfertigt oder reines Nice-to-have
sind. Mit der Reduktion von Geschäftsreisen konnten Unternehmen zuletzt nicht nur ihre Ausgaben senken, sondern auch ihre CO2-Emissionen und damit wiederum zu den Nachhaltigkeitszielen
beitragen. Demgegenüber steht jedoch weiterhin der Wunsch der Mitarbeiter nach persönlicher Interaktion mit ihren Kunden und Partnern, der seit der Rückkehr ins Büro noch stärker spürbar ist.
Financial-Lines-Expertin Finlex
Mag. Zuzana Ruzsikova startete mit Mai als Financial Lines Insurance Expert Austria+ CEE im Wiener Team von Finlex. Davor war sie unter anderem Financial Lines Broker bei der Funk International Austria GmbH sowie Underwriter International Liability/Financial Lines bei der UNIQA Insurance Group AG. Mag. Zuzana Ruzsikova: „Der Digitalisierung der Versicherungsbranche gehört die Zukunft. Der Wandel der Versicherungswirtschaft hat schon längst begonnen und ist nicht mehr zu bremsen. Es freut mich sehr, Teil eines so mo-
dernen und innovativen Unternehmens zu werden. Mein fachliches Know-how und meine langjährigen Erfahrungen aus dem Financial-Lines-Bereich sowie aus der Region Österreich und CEE setze ich gerne bei Finlex ein und werde so ein Teil der Erfolgsgeschichte dieses enorm wachsenden Scale-ups.“ „Wir freuen uns, mit Zuzana Ruzsikova eine ausgewiesene Expertin als Financial Lines Insurance Expert Austria+ CEE gewonnen zu haben – und das pünktlich zum Go-live der österreichischen Finlex-Plattform im
Mag. Zuzana Ruzsikova
Mai 2022“, freut sich Dr. Peter Loisel, Country Head Austria von Finlex.
Buchneuheit zur Wirtschaftskriminalität Koban Südvers Einem Dauerbrenner des Wirtschaftsstrafrechts widmet sich die aktuelle Buchneuheit von Rechtsanwältin Mag. Dr. Isabel Pinegger. Im LexisNexis Verlag ist mit 1. März 2022 unter dem Titel „Untreueschaden – Deliktserfolg und Schädigungsvorsatz bei § 153 StGB“ eine umfangreiche Abhandlung zum bisher nur sehr spärlich beleuchteten Teil der Untreue (§ 153 StGB) erschienen: eine Monografie, die sich erstmals ausschließlich dem Thema des Vermögensschadens widmet. Diese Buchneuheit verdeutlicht, dass trotz verbotener Handlung mangels Vermögensschadens nur Versuch in Betracht kommt – fehlt es am Schädigungs-
vorsatz, scheidet Untreue überhaupt aus. Dabei ist die Frage, wann ein Schaden eingetreten ist, keineswegs leicht zu beantworten. Versichern kann man sich gegen die rechtlichen Folgen einer begangenen Straftat wie Untreue, Unterschlagung, Betrug oder betrügerische Krida natürlich nicht, wie KOBAN SÜDVERS betont. Für anfallende Kosten im Ermittlungs- und Strafverfahren bestehen jedoch sehr wohl effiziente Versicherungsprodukte. „Wichtig ist dabei, nicht auf allgemeine Standarddeckungen zurückzugreifen, sondern eine individuell maßgeschneiderte SperC 05/2022 | 11 | NEWS
zial-Straf-Rechtsschutzversicherung abzuschließen“, erklärt Geschäftsführer Dr. Klaus Koban.
Konjunkturbericht
Sparte Information und Consulting der WKO Die Konjunkturentwicklung der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Österreich zeigt nach Corona-bedingten Rückgängen, jedoch vor dem Ukraine-Krieg, eine positive Entwicklung. Die Beschäftigungszahlen in der Sparte sind um drei Prozent gestiegen. Die Umsätze lagen nominell um 3,7 Prozent höher als im Vergleichsjahreszeitraum, das Corona-Vorkrisenniveau von 2019 konnte aber noch nicht erreicht werden. Die Exportquote ist wieder auf 11,6 Prozent angewachsen, die Investitionen beliefen sich 2021 auf 7,5 Prozent des Umsatzes und lagen damit höher als in den beiden letzten Jahren. Wobei die Aufteilung der Unternehmen, die Investitionen getätigt haben, sich wie folgt aufteilt: Zehn Prozent der Unternehmen investieren mehr als 25 Prozent des Umsatzes, bei
17 Prozent der Unternehmen betrugen die Investitionen im Jahr 2021 weniger als sechs Prozent des Gesamtumsatzes und 50 Prozent der Betriebe haben überhaupt keine Investitionen getätigt. Der Bereich Aus- und Weiterbildung ist weiterhin nur ein marginaler Punkt bei den Unternehmen der Sparte, lediglich 0,8 Prozent des Umsatzes wurde dafür aufgewendet. Bei Erstellung des Konjunkturberichtes haben die befragten Unternehmen für das Gesamtjahr 2022 Umsatzzuwächse von 5,4 Prozent erwartet, die größten Herausforderungen sahen diese bei den Themen Steuer und Abgabe (46 %), in der Bürokratie und Verwaltung (42 %) sowie in der Verstärkung der Wettbewerbsintensität (32 %). Im Bereich des Umsatzes haben die Fachgruppen der Versicherungsmakler um 7,4 Prozent, die Finanzdienstleister um 6,5 Prozent und die Vermögens-
treuhänder um 0,3 Prozent zugelegt. Die höchsten realen Umsatzzuwächse erzielten die Fachverbände Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT, die Versicherungsmakler und die Finanzdienstleister, das sind auch die drei Fachverbände, die das Vor-Corona-Umsatzniveau von 2019 real wieder übertreffen konnten. Was gibt die Sparte für Aus- und Weiterbildung aus? Insgesamt 0,8 Prozent des Gesamtumsatzes: An erster Stelle der Fachverbände liegen bei Ausgaben für Aus- und Weiterbildung die Versicherungsmakler mit 1,7 Prozent, gefolgt von den Finanzdienstleistern mit 1,6 Prozent. Was erwarten die Mitglieder vom Jahr 2022? Bei der Umfrage zeigen sich die Unternehmen sehr zuversichtlich, sowohl bei den Umsatzerwartungen als auch bei dem Personalstand und den Investitionsplänen. Insgesamt geht man von einem Umsatzwachstum von 5,4 Prozent aus. Die Versicherungsmakler erwarten eine Umsatzsteigerung von 4,4 Prozent, die Finanzdienstleister rechnen mit einer Steigerung von 5,5 Prozent.
Ertragskraft stärker als erwartet UNIQA
Corona-Krise und Klimawandel sind auch für die Versicherungswirtschaft große Herausforderungen. Trotz hoher Zahlungen für Schäden im Zusammenhang mit Unwettern gelang der UNIQA Insurance Group AG bei einer zweistelligen Steigerung der Einnahmen eine entsprechende Verbesserung der Rentabilität. Unterstützt durch die volle Integration der ehemaligen AXA-Gesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei stieg das verrechnete Prämienvolumen inklusive Sparanteile der fondsund der indexgebundenen Lebensversicherung um 14,2 Prozent auf 6.358 Millionen Euro. Auffallend stark expandierte somit das Prämienvolumen der UNIQA International von 1.705 auf 2.423 Millionen Euro, während jenes in der Rückversi-
cherung von 1.163 auf 1.470 Millionen Euro wuchs. Hingegen blieb UNIQA Österreich die Cashcow, wo 62 Prozent der Prämien erwirtschaftet werden. Hier drehte das operative Ergebnis von -89 Millionen Euro 2021 wieder mit 379 Millionen Euro ins Plus. Hintergrund: Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich hier von 161 auf 567 Millionen Euro.
Synergien In Zentral- und Osteuropa (CEE) ist UNIQA durch den Zuwachs von fünf Millionen Kunden mit ca. 800 Millionen Euro Prämie auf Platz fünf der TopVersicherungsunternehmen aufgestiegen. Erste Synergien aus dem regionalen Zusammenschluss mit der AXA-Gruppe rC 05/2022 | 12 | MARKT
Kurt Svoboda
(Polen, Tschechien und Slowakei) konnten bereits lukriert werden. Vereinheitlichung von Produktangebot, kundenorientierten Prozessen und IT-Landschaft sind nun angesagt. Bis zum Jahr 2024 sollen jährliche Einsparungen von 45 Millionen Euro erreicht werden, wovon bereits 20 Millionen Euro gesichert sind. Die Maßnahmen bezüglich Geschäfts-
modell, Digitalisierung und Automatisierung sowie Unternehmenskultur sollen großteils bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Rentabilitätsverbesserung Obwohl die Zahlungen für Unwetterschäden eine Rekordhöhe von brutto 267 Millionen Euro erreicht haben und auch die Belastung aus Großschäden über dem langjährigen Durchschnitt liegt, gelang es dem Management, die Combined Ratio (nach Rückversicherung) von 97,8 Prozent auf 93,7 Prozent zu reduzieren. Die Kostenquote (nach Rückversicherung) ging von 29,4 Prozent auf 27,4 Prozent zurück. Entlastungen brachten eine ausgezeichnete technische Profitabilität des Privatkundengeschäfts und Bei-
träge der internationalen Rückversicherungspartner. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von 57 auf 382 Millionen Euro und liegt damit sogar über der im Sommer bereits angehobenen Gewinnprognose von 330 bis 350 Millionen Euro, was Spielraum für eine Dividendenausschüttung von 55 Cent pro Aktie gibt. Auf Basis eines Kurses von 7,03 Euro bedeutet dies eine Dividendenrendite von 7,8 Prozent.
Risikofaktoren Mit einer regulatorischen Kapitalquote nach Solvency II von 196 Prozent steht UNIQA solide dar und auch der Ausblick wäre grundsätzlich positiv. Dazu Kurt Svoboda, CFO/CRO der UNIQA Insurance Group AG im Zuge einer ak-
tuellen Presseaussendung: „Aufgrund des Geschäftsverlaufs im vergangenen Jahr, der positiven Entwicklung des versicherungstechnischen Ergebnisses und weiterer Umsetzungsschritte des Wachstumsprogramms, ‚UNIQA 3.0 – Seeding the Future‘, blicken wir als UNIQA grundsätzlich optimistisch in das Jahr 2022.“ Das große „ABER“ ist jedoch der Ukraine-Krieg, der einen gesamtwirtschaftlichen Risiko- und Unsicherheitsfaktor darstellt. Aus institutsnahen Kreisen wir kolportiert, dass rund drei Prozent der verrechneten Prämien der UNIQA-Gruppe und insgesamt 6,8 Prozent des KonzernErgebnisses vor Steuern auf die Länder Russland und Ukraine fallen – eine überschaubare Größenordnung. Weitere Fragezeichen sind die Inflationsentwicklung und zukünftige Geldpolitik der EZB.
Robuste Nachfrage
Wiener Städtische Versicherung Die Wiener Städtische konnte im Jahr 2021 besonders in den Sparten Gesundheit und Schaden/Unfall wachsen. „Wir sehen nach wie vor eine sehr robuste Nachfrage, die Suche nach Sicherheit und Halt führt dazu, dass wir gerade in der Gesundheitsvorsorge und bei der Absicherung für Hab und Gut am stärksten wachsen“, sagt Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. Die Gesundheitssparte ist im Vorjahr um 3,1 Prozent auf 447,7 Millionen Euro, die Schaden-/Unfall-Versicherung um 4,3 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gewachsen. In der Sparte Lebensversicherung ist der Bereich des Einmalerlages um mehr als ein Viertel zurückgegangen, hingegen bleiben laufende Prämien mit 1,05 Milliarden Euro stabil. Der Gewinn vor Steuern (RGT) lag im Vorjahr bei 192,8 Millionen Euro und damit um 55,1 Prozent höher als im Vergleichsvorjahr. Die Combined Ratio ist um 0,2 Prozente auf 91,6 Prozent gesunken. „Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass die
Wiener Städtische auf einem sehr festen und profitablen Fundament steht, und wir trotz der geopolitischen Unsicherheiten und steigender Inflation positiv in die Zukunft blicken können“, so Müller. Die Wiener Städtische Versicherung wird ihre Digitalisierungsoffensive auch 2022 weiter ausbauen. Neu ist auch das innovative Kundenportal, das im Mai eingeführt wird. Es bietet Kunden eine optimale Übersicht über alle Verträge, Versicherungsfälle und auch die Möglichkeit, digitale Polizzen zugestellt zu bekommen sowie schnell und einfach Schadensmeldungen durchzuführen.
Ausblick In den ersten Monaten des laufenden Jahres zeigt die Prämienentwicklung weiterhin einen stabilen Aufwärtstrend. Im Fokus stehen dabei einmal mehr die Gesundheitsvorsorge und Sachversicherung. Müller sieht aber auch in der privarC 05/2022 | 13 | MARKT
Ralph Müller
ten Altersvorsorge viel Potenzial: „Durch die demografische Entwicklung und die angespannte Budgetsituation wird Vorsorge immer wichtiger werden. Die Politik hat das erkannt und sollte durch entsprechende Förderungen einen Anreiz für private Vorsorge schaffen“, erklärt Müller. Dazu zählen zum einen die Senkung der Versicherungssteuer und zum anderen die Reform der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge, bei der die Wahlmöglichkeit über das Ausmaß der Garantie und über die Aktienquote sowie eine Liberalisierung der Veranlagung im Vordergrund steht.
Die Welt im „Just do it“ Modus Probieren geht über studieren, meint ein altes Sprichwort. Die Welt der planlosen Probierer hat mit den Youtubern und Reisebloggern die Welt erobert. „Just do it“. Diese drei Worte haben nicht nur den Marktwert des Unternehmens vervielfacht, sondern beschreiben auch die Welt der Postmoderne trefflich. von Mag. Christian Sec Die Vorstellung, dass irgendein Typ einer Werbeagentur in den USA mit einem Geistesblitz dein Denken für immer verändern kann, ist schlichtweg beängstigend. So habe ich in den letzten Jahren die seltsame Gewohnheit entwickelt „Just do it“ zu rufen, wenn ich wieder einmal von „Schreibblockaden“ oder der Aufschieberitis heimgesucht werde. Mit dem NikeSlogan im Kopf quäle ich mich dann an meinen Schreibtisch und beginne planlos ein leeres Word-Dokument zu füllen. Nur geschriebene und nicht gedachte Zeilen zeugen schlussendlich vom Tun, impliziert ja auch der Slogan. Aber mit dem Zwang schreiben zu müssen, weil es mir der Slogan, der zum Gewissen geworden ist, befiehlt, passiert etwas anderes auch noch. Der erste dahingetippte Gedanke wird weiterverfolgt, also bedacht, bearbeitet, geprüft, verworfen oder im besten Falle adaptiert. Die Mühen der Arbeit beginnen zu mahlen. Währenddessen sitzt der Teufel auf meiner Schulter mit seinen Versuchungen namens Netflix oder Facebook, um mich vom Tun zu befreien. Auf der anderen Schulter thront Nike, nicht die Göttin, nicht der Schuh, nur der Slogan. Wenn dich dein Über-Ich am Ende des Tages fragt, was du heute geleistet hast, dann ist Denken nicht etwas was es milde stimmt. Wie der Lebenslauf, der keine Lücken haben sollte, so verlangen wir von uns Tage gefüllt mit Terminen und Tätigkeiten, am besten noch mit Hektik verbunden, weil es sonst kein „ausgefüllter“ Tag wäre. Ob „Just do it“ dazu
beigetragen hat, dass die Welt noch ein bisschen hektischer geworden ist, weiß ich nicht. Manchmal jedenfalls frage ich mich, was ich grad tun würde, wenn dieser eine Geistesblitz aus einer Werbeagentur aus dem Jahr 1988, nicht passiert wäre.
Postmoderne auf den Punkt gebracht Just do it fordert zum Aktionismus. „Ich denke also bin ich“, wird von „ich mache also bin ich“, abgelöst. Das Denken hält dich nur ab davon zu tun. „Just do it“ bringt die Postmoderne auf dem Punkt. Die Youtuber und die Reiseblogger, sie alle leben den Slogan und werden zu Disruptoren alter Strukturen. Sie haben keine langen Business-Pläne kreiert, sondern legten los, ohne Plan. Die nächsten Schritte würden schon aus den eigenen Erfahrungen folgen. Man kann auch nicht mehr die Alten um Rat fragen, weil sie das Neue nicht mehr verstehen. Die einzige Versicherung, die wir haben, ist auf sich selbst zu vertrauen. Die Postmoderne räumt auf mit alten Machtstrukturen und Weltanschauung. Alle Metanarrative, die unsere Welt zusammenhalten und strukturieren werden über Bord gerC 05/2022 | 14 | KOLUMNE
worfen. Es ist fast wie die Menschen, die Gott töten und damit ihren Glauben an die Unzerstörbarkeit verlieren. Wenn aber alles zerstörbar ist, dann gibt es auch keine festen Prinzipien, die auf alten Narrativen beruhen. Man braucht nicht mehr auf Godot zu warten, wie ein Bittsteller, um ja alles richtig zu machen. Weil es das Richtige gar nicht gibt. Bleibt also nur mehr die Neuorientierung, ohne Fundament, quasi auf der grünen Wiese. So ähnlich befundet der französische Philosoph Jean-Francois-Lyotard die Gesellschaft der Postmoderne, also Just do it.
Dotcom-Blase als Ereignis der Postmoderne Ein zentrales Ereignis der Postmoderne war in dieser Hinsicht die Dotcom-Blase Ende der 1990er-Jahre. Es war eine Zeit der Euphorie, in der die Etablierung des Internets und des Mobiltelefons einen
Aufbruch in eine neue Welt darstellte. Alte Firmenstrukturen und Denkweisen landeten auf den Scheiterhaufen. Startup-Gründungen wurden durchgeführt, ohne viel Plan und Strategie. Sie taten es, weil das Anlegerinteresse so groß war, dass sie trotzdem, wie die Tulpen im 17 Jhdt. ohne Sinn und ohne Plan zu Millionenunternehmen wurden. Just do it- eben. Die Anleger waren so von der Euphorie übermannt, dass sich die Interpretation von Kennzahlen auf den Kopf stellte. So wurde eine hohe Cash-Burn-Rate der Unternehmen als ein positives Unternehmensmerkmal gesehen. Es war eben nichts so wie früher. Alte Sichtweisen, konservative Bewertungen wurden regelrecht verdammt. Der Technologieindex NASDAQ stieg innerhalb von vier Jahren von 1000 Punkten auf 5000. Neben all den Dotcom- Unternehmen die glorreich nach dem ersten Jahresabschluss untergingen, Finanz- und Betrugsskandale inklusive, sind jedoch mit Amazon und Yahoo ein paar Unternehmen mit dem Leben davongekommen, die auch mit ihrem Angebot an die Welt, die Gesellschaft veränderten.
Just do it, in Zeiten der Veränderung
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D.A.S. Maklerforen® 2022
Rechtsschutz
auf den Kopf gestellt
Einfach tun – In einer Welt, die so komplex und neu geworden ist, dass die Versicherer in vielen Bereichen Schwierigkeiten haben ihre Risikomodelle der neuen Realität anzupassen, und die Geschädigten immer häufiger mit Risikoausschlüssen konfrontiert sind. Einfach tun – gerade jetzt, während eine Zeitenwende stattfindet, in der wir alles über Bord werfen, was uns die Geschichte jemals gelehrt hat. Dazu gehört auch: „Wir schaffen Frieden durch immer weniger Waffen“. Aber dieser Pazifismus gehört seit einigen Monaten der Vergangenheit an. Der Schriftsteller Karl-Markus-Gauß spricht in der TAZ von einem „Pazifismus im Dienste des Angreifers“ falls man der Ukraine weiterhin jene Waffen vorenthält, die sie zur Verteidigung benötigen. Einfach tun, heißt es also, wenn die Formeln der Vergangenheit nicht mehr greifen. Ein anderes Paradigma der letzten zumindest 30 Jahre, der Vorrang der Ökonomie vor der Politik gerät auch ins Wanken. Jede politische Leistung in den letzten Jahrzehnten war eine Ökonomische, bis hin zur Korruption. Wir hatten uns aller Ideologie schamlos entledigt. Wir verdächtigten jeden, sogar die Politik, wenn sie ideologisch motiviert handelte. Nun aber graben wir die Werte der Französischen Revolution aus der Mottenkiste, und liefern Waffen an die Ukraine, zur Verteidigung unserer Werte und Ideologie. Plötzlich, so scheint es werden die alten Narrative wieder salonfähig. Im Zeitalter vom egoistischen und zukunftsgewandten „Just do it“ wenden wir uns also wieder unseren Wurzeln zu und suchen nach einem Felsen auf dem unsere Alten ein Fundament gebaut haben. Ob dieser Spagat gutgeht, das könnte die entscheidende Frage sein.
D.A.S. Rechtsschutz AG www.das.at
Ein Unternehmen der
Group
Digitalisierung mit Normen und Standards-OMDS 3.0 auf dem Vormarsch In Österreich tut sich etwas! So trafen sich in einer Onlinekonferenz, Mitte April dieses Jahres, Vertreter der österreichischen Landesversicherer* mit denen des österreichischen Versicherungsverbandes zum Thema: „Österreichisches Maklerdatenservice“. von Mag. Sigrid Hofmann Diese, auch als OMDS 3.0 bekannte Initiative der österreichischen Versicherungswirtschaft, befasst sich ausschließlich mit den Belangen der Normierung und Standardisierung digitaler Geschäftsprozesse entlang der Kommunikationskette zwischen Versicherern und ihren Geschäftspartner. Die Notwendigkeit der digitalen Transformation, wurde uns, auch den derzeitigen Krisen geschuldet, dramatisch vor Augen geführt. Gesetzliche Regularien wie IDD und die Datenschutzgrundverordnung sind neben ökonomischen Aspekten Trigger für den Ausbau. Ohne Digitalisierung, ohne prozessuale und organisatorische Veränderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, verlieren Unternehmen ihre Marktposition und wirtschaftliche Prosperität. Niemand kann sich diesem Trend entziehen, dies gilt sowohl für die heimischen Versicherungsunternehmen, als auch für deren Vertriebspartner.
Der Weg der Digitalisierung Die von einem Vortragenden in Analogie zur Maslowschen Bedürfnispyramide angeführten Entwicklungsstufen reichen dabei von manuell durchgeführten Geschäftsfällen, über die digitale Abwicklung mittels individueller Firmenportale bis zur „visionären“ Endausbaustufe - der kompletten Dunkelverarbeitung. Diese würde bedeuten, dass ein Vertriebspartner nur mehr in einer einzigen Umgebung, näm-
lich in seiner gewohnten Software, mit allen möglichen Geschäftspartnern kommuniziert und alle Arten von Geschäftsfällen durchführt, die im besten Fall keiner weiteren Interaktion bedürfen.
Warum OMDS 3.0 Elektronische Kommunikation auf Basis proprietärer Schnittstellen bedeutet für alle Beteiligten große Aufwände für Erstellung, Implementierung, Wartung und Testung. Verwenden alle oder zumindest die meisten Marktteilnehmer genormte Schnittstellen im Format OMDS 3.0, sinken mittelfristig die Aufwände und die Vorteile steigen. Standardisierte, systemübergreifende Prozesse verkürzen Beund Verarbeitungszeiten bei gleichzeitiger Steigerung der Bearbeitungsqualität und führen schließlich zu einer einheitlichen Kommunikation, der Möglichkeit Standardsoftware verstärkt zu nutzen und last bot not least zu gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit. Die gewählte Vorgehensweise im Normierungsprozesses, liefert eine „Blaupause“ für die zukünftige Implementierung für Unternehmen. Der Normierungsprozess sieht bis zur endgültigen Veröffentlichung der Norm, den „testweisen“ Einsatz der Norm bei drei bis vier Playern der Versicherungswirtschaft vor. Die veröffentlichten Normen sind somit auf Funktionalität und Usability überprüft. Der Österreichische Versicherungsverband unterstützt umfangreich bei PlarC 05/2022 | 16 | KOLUMNE
nung und Implementierung der Normen. Alle Unterstützungsleistungen und Unterlagen stehen den Unternehmen frei zur Verfügung. Die Unterstützungsleistungen umfassen methodische und inhaltliche Hilfestellungen, Konzepterläuterungen, Testunterstützung und sogar die Bereitstellung von standardisierten Kfz-Testfällen für Regressionstests. Mitarbeit in den Arbeitsgruppen ist nicht nur erlaubt, sie ist erwünscht!
Akzeptanz für OMDS 3.0 Mit der wachsenden Anzahl an versionierten Normen steigt die Akzeptanz unter den Marktteilnehmern. Fünf österreichische Softwareerzeuger, Basic Systems, Proagent, VERA und TOGETHER CCA und der Vergleicher Chegg.net werden nur mehr Schnittstellen basierend auf den OMDS 3.0 Normen anbieten. Dieses Commitment sollte mehr Dynamik in das Implementierungsgeschehen bringen. Die Big Player am österreichischen Versicherungsmarkt, große Versicherungsunternehmer, Softwarehäuser und Maklervereinigungen, haben bereits viele OMDS 3.0 - Services implementiert. Die Landesversicherer ziehen nach. Zusammen mit der IGV hat die Kärntner Landesversicherung teilweise den KfzAntragsprozess umgesetzt, es fehlt die „Dunkelverarbeitung“. Der Prozess funktioniert, auch wenn man noch mit Anwenderproblemen kämpft. Die Vorarlberger
Landesversicherung setzt mit dem Vertriebspartner Comit und dem Softwarehersteller VERA den Kfz-Antragsprozess um und steht unmittelbar vor der Produktivsetzung. Zug um Zug soll der Antragsprozess dann für alle Vertriebspartner mit Zugang zu Vera ausgerollt werden.
Umstellung wann und wie? Eine Frage beschäftigt die Landesversicherer: Wann ist der Zeitpunkt für den Umstieg gegeben? Ein Umstieg ohne Partner, das heißt ohne Softwareanbieter und Vertriebspartner, also eine „Produktion auf Halde“, ist aus ökonomischer Sicht nicht empfehlenswert für die Versicherer und eine mehr oder weniger theoretische Übung. „Die Implementierung ist trotz der Unterstützungsleistungen durch den Verband kein Spaziergang“ sagt der Robert Sturm von der Vorarlberger Landesversicherung. Der Ratschlag für einen gelungenen Einstieg in die OMDS 3.0 – Welt umfasst daher folgende Schritte: die
Identifizierung des Bereiches, die Suche von Partnern und im ersten Schritt die Umsetzung der Basisservices.
Was „First Mover“ zum Thema OMDS 3.0 zu sagen haben
Informationen finden Sie auf der Homepage des Österreichischen Versicherungsverbandes, den OMDS Plattformen und direkt beim Versicherungsverband: OMDS 3.0.0-Plattform – News und veröffentlichte Normdefinitionen zum Download unter: https://www.vvo.at/omds OMDS 3.0.0-Repository (auch Arbeitsversionen und Entwürfe der Normen) unter: https://bitbucket.org/omds/omdsservicedefinitions/ OMDS-Briefkasten – für Anfragen an: omds-briefkasten@vvo.at OMDS-Ansprechperson im VVO: Manfred Klaber Email: manfred.klaber@vvo.at
Nicht unerwähnt sollte die Aussage von Arno Schuchter, Vorstand für Vertrieb und Marketing der Generali Versicherung AG in einem Interview bleiben: „Das Ziel von OMDS 3.0.0 ist es, das Leben aller Beteiligten zu vereinfachen. OMDS 3.0.0 ist ein strategisch wichtiges Instrument für die digitale Vernetzung von Versicherern und Vertriebspartner am österreichischen Markt. Mit OMDS 3.0.0 werden bereits alle Massensparten abgedeckt. Viele Services und Anwendungen stehen bereit.“
Die Generali ist wesentlicher Mitinitiator der OMDS 3.0 Initiative. Sie bietet ihren Partnern ein breites Portfolio an Services. Das findet auch seinen Niederschlag im Geschäftsaufkommen. * Niederösterreichische Versicherung AG, Grazer Wechselseitige Versicherung, Kärntner Landesversicherung, TIROLER VERSICHERUNG V.a.G., Vorarlberger Landes-Versicherung
UND L L A F IT-NOT SCHUTZ LITÄT R E A B N I Y C RIM K B E Notfall Cyberim d BEI W n u -Fragen
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Das Produktinformationsblatt finden Sie auf unserer Website.
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Versicherungsrecht und COVID-19 COVID-19 brachte uns einige spannende Auslegungsfragen im Versicherungsrecht, insbesondere in der Betriebsunterbrechungs- sowie in der Rechtsschutzversicherung. Darüber-hinaus ergeben sich aus der Möglichkeit einer COVID-19Schutzimpfung unabhängig von einer Impfpflicht interessante Fragen zum Versicherungsschutz. von Dr. Nora Michtner, Gesellschafterin bei Singer Fössl Rechtsanwälte OG, spezialisiert auf Versicherungsrecht und Gesellschafterstreit, www.sfr.at 1. Betriebsunterbrechungsversicherung Bei der Betriebsunterbrechungsversicherung gewährt der Versicherer Versicherungsschutz (unter anderem) für den Fall, dass auf Grund des Epidemiegesetzes in der letztgültigen Fassung der im Antrag bezeichnete Betrieb von der zuständigen Behörde zur Verhinderung der Verbreitung von Seuchen geschlossen wird. Aufgrund der COVID-19-Pandemie erließen die Bezirkshauptmannschaften in Österreich ab Mitte März 2020 Verordnungen betreffend die Schließung von unter anderem Beherbergungsbetrieben zur Verhinderung der Ausbreitung von COVID-19 und stützen diese anfänglich auf das Epidemiegesetz. Am 16. 3. 2020 trat das Bundesgesetz betreffend vorläufige Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19 (BGBl I 2020/12 in der maßgeblichen Fassung BGBl I 2020/16 – COVID-19-Maßnahmengesetz; in der Folge „COVID19-MG“) in Kraft. Der Gesetzgeber sah die Maßnahmen des Epidemiegesetz als „nicht ausreichend bzw zu kleinteilig“ an, um die weitere Verbreitung von COVID-19 zu verhindern. Er sah sich daher zur Erlassung des COVID-19-MG veranlasst, das die Möglichkeit der Verhängung von Betretungsverboten eröff-
net. Ab Ende März erließen daher die Landeshauptleute neue Verordnungen auf Basis des COVID-19-MG und sprachen darin für Beherbergungsbetriebe ein Betretungsverbot als TouristIn sowie für Gastronomiebetriebe ein Verbot für die Bewirtung vor Ort aus. Dies hatte zur Folge, dass einige versicherte Betriebe von ihrem Betriebsunterbrechungsversicherer Leistungen aus dem Versicherungsvertrag aufgrund der behördlich angeordneten Schließung forderten. Die Versicherer gewährten Deckung für jenen Zeitraum, in welchem die Verordnung noch auf Basis des Epidemiegesetzes erlassen wurde. Ab Ende März wurde jedoch keine Deckung mehr gewährt, da diese Verordnungen auf Basis des COVID-19-MG erlassen wurden. Der OGH sprach in seiner Entscheidung 7 Ob 214/20a aus, dass der Versicherer keine Deckung zu gewähren hat. Versichert ist die gänzliche Unterbrechung des Betriebes, also der vollständige Stillstand der Betriebsabläufe. Mit der Verordnung nach dem COVID-19-MG wurde ein nicht unmittelbar an den Unternehmer gerichtetes allgemeines Betretungsverbot erlassen, durch welches jedoch kein Betriebsstillstand hervorgerufen wurde, da sowohl die Zustellung und Abholung von Speisen als auch rC 05/2022 | 18 | KOMMENTAR
die Beherbergung von Geschäftsreisenden zulässig war. Das Risiko für den Betriebsunterbrechungsversicherer hat sich also durch das COVID-19-MG im Verhältnis zum Epidemiegesetz qualitativ als auch quantitativ erhöht. Laut OGH kann der Versicherungsnehmer nicht erwarten, dass dieses erhöhte Risiko mitversichert ist.
1.1. Kurzer Blick nach Deutschland In Deutschland leistet der Betriebsschließungsversicherer Entschädigung, wenn die zuständige Behörde aufgrund des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz) bei Auftreten, in den Versicherungsbedingungen taxativ aufgezählter meldepflichtiger Krankheiten oder Krankheitserreger (unter anderem) den versicherten Betrieb zur Verhinderung der Verbreitung der meldepflichtigen Krankheit schließt. Auch in den meisten Teilen Deutschlands mussten ab Mitte März 2020 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe zur Eindämmung von COVID-19 behördlich angeordnet schließen. Lieferund Abholdienste waren weiterhin erlaubt. Der BGH hat entschieden, dass
Dr. Nora Michtner
eine Betriebsschließung zur Verhinderung der Verbreitung der Krankheit COVID-19 oder des Krankheitserregers SARS-CoV-2 nicht vom Versicherungsschutz umfasst ist (BGH 26. Jänner 2022, IV ZR 144/21). Diese meldepflichtigen Krankheiten oder Krankheitserreger ergeben sich nicht aus der taxativen Aufzählung des Kataloges der Versicherungsbedingungen. Der Katalog ist nach dem für die Auslegung von Allgemeinen Versicherungsbedingungen maßgeblichen Verständnis des durchschnittlichen Versicherungsnehmers abschließend und es sind weder die Krankheit COVID-19 noch der Krankheitserreger SARS-CoV-2 angeführt. Die Klausel hält auch der Inhaltskontrolle und dem Transparenzgebot stand.
2. Rechtsschutzversicherung Die Rechtsschutzversicherungsbedingungen enthalten als Risikoausschluss die sogenannte „Ausnahmesituationsklausel“, wonach kein Versicherungsschutz für die Wahrnehmung rechtlicher Interessen im Zusammenhang mit hoheitsrechtlichen Anordnungen, die aufgrund einer Ausnahmesituation an eine Personenmehrheit gerichtet sind, besteht. Unternehmer, die ein Deckungsver-
fahren gegen ihren Betriebsunterbrechungsversicherer führen wollten, begehrten von ihrem Rechtsschutzversicherer für dieses Verfahren Deckung. Die Rechtsschutzversicherer lehnte diese jedoch aufgrund der Ausnahmesituationsklausel ab. Der OGH bestätigte diese Deckungsablehnungen in 7 Ob 42/21h. Die Verordnung, durch welche das Betretungsverbot für die Betriebe ausgesprochen wurde, stellt eine hoheitsrechtliche Anordnung dar, die an eine Personenmehrheit gerichtet ist, und bei einer Pandemie handelt es sich um eine Ausnahmesituation. Der VKI hat für Verbraucher die Wirksamkeit dieser Klausel bekämpft und (rechtskräftig) in zweiter Instanz beim OLG Wien (5 R 13/21z) obsiegt. Laut OLG Wien wird ein durchschnittlich verständiger Versicherungsnehmer Verständnis für den Begriffskern der Klausel haben, es bleibt jedoch unklar, gegen wen Ansprüche verfolgt oder abgewehrt werden, was unter Personenmehrheit zu verstehen ist und was im Verhältnis zur Ausnahmesituation die Regelsituation ist. Die Klausel ist daher intransparent und außerdem auch gröblich benachteiligend, da es keine sachliche Rechtfertigung für diesen Risikoausschluss gibt. Der OGH hat sich mit der Wirksamkeit der Klausel für Verbraucher bis dato nicht befasst.
3. COVID-19-Schutzimpfung und Impfpflicht Ungeachtet der politischen Frage, wie es mit der Impfpflicht weiter geht, wirft die Möglichkeit, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen, auch unabhängig von einer Impfpflicht die Frage auf, wie weit dies Auswirkungen auf den Versicherungsschutz haben kann. Es ist anzurC 05/2022 | 19 | KOMMENTAR
nehmen, dass bei neuen Verträgen der Versicherer zukünftig konkret nach der Schutzimpfung fragt. Eine Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht kann zur Leistungsfreiheit führen. Wie der Versicherer auf die Verneinung der Frage reagiert, wird eine unternehmenspolitische Entscheidung sein. Auch auf bestehende Verträge kann sich eine fehlende COVID-19-Schutzimpfung auswirken. Der Versicherer könnte bei gewissen Sparten bei Eintritt eines Versicherungsfalles einwenden, dass eine Gefahrerhöhung vorliegt, die ihm nicht gemeldet wurde. Wurde dem Versicherer gemeldet, dass sich der Versicherungsnehmer nicht gegen COVID-19 impfen lässt, kann er von seinem Kündigungsrecht Gebrauch machen. Leistungsfreiheit bei Nichtmeldung und Kündigungsrecht bei Meldung bestehen jedoch nur dann, wenn der Impfstatus den Eintritt des Versicherungsfalls wahrscheinlicher macht. Dies wird nur bei gewissen Sparten überhaupt in Frage kommen, beispielsweise bei der Betriebsunterbrechungsversicherung. Ob der Versicherer mit Erfolg die Gefahrerhöhung einwenden kann, ist jedoch fraglich. Die Beweislast liegt bei ihm. Insbesondere die Omikron-Variante hat gezeigt, dass auch vollständig geimpfte Personen erkranken können. In der Krankenversicherung, wo sich das Risiko am ehesten erhöht, gibt es keine versicherungsrechtliche Gefahrerhöhung. Jedoch gibt es auch bei der Krankenversicherung die Leistungsfreiheit des Versicherers wegen Vorsatz. Der Vorsatz umfasst auch den Fall der Inkaufnahme vorauszusehender schädlicher Folgen. Die Teilnahme an einer Corona-Party kann daher beispielsweise zur Leistungsfreiheit des Versicherers führen. Besteht für gewisse Berufsgruppen eine Impfpflicht, kann die Verweigerung der Impfung auch zur Leistungsfreiheit des Berufshaftpflichtversicherers führen. Der Versicherungsnehmer hat nämlich laut der einschlägigen Versicherungsbedingungen die für ihn maßgeblichen Gesetze, Verordnungen, behördlichen Vorschriften und Auslagen einzuhalten.
Recht haben bedeutet nicht immer Recht zu bekommen Der Artikel von Dr. Nora Gibt es Deckung bei Michtner über „spannende Covid-19 bedingten Rechtsstreitigkeiten? Auslegungsfragen im Versicherungsrecht, Direktor Johannes Loinger, Vorinsbesondere in der sitzender des Vorstands der D.A.S. BetriebsunterbrechungsRechtsschutzversicherung: „Das ist sowie in der Rechtsschutz- tatsächlich schwierig zu beantworten, weil man dieses Thema nicht generaliversicherung“ hat sich sieren kann. Hier kommt es immer auf unteranderem mit dem den konkreten Einzelfall an. Somit ist Thema „Ausnahmedie Deckung auch stets ganz individuell situationsklausel“ zu beurteilen. Für Schadensfälle von Verbeschäftigt. Wir haben brauchern, die einen Rechtsschutzvertrag mit aktuellen ARB vereinbart haben, bedie Spezialrechtsschutzsteht grundsätzlich Versicherungsschutz. versicherer am Das gilt bis auf wenige im Einzelfall zu österreichischen Markt prüfende Ausnahmen auch für Fälle, die dazu befragt. im Zusammenhang mit hoheitlichen Anordnungen stehen.“
Mag. Martin Moshammer, Niederlassungsleiter Roland Rechtsschutz Versicherungs AG Österreich:
„Grundsätzlich gilt natürlich weiterhin, dass jeder Sachverhalt individuell hinsichtlich einer Deckung geprüft werden muss. Gleichzeitig gibt es aber rC 05/2022 | 20 | MARKT
mittlerweile eine OGH-Judikatur im Firmenbereich, wo die Zulässigkeit der Anwendbarkeit der einschlägigen Ausschlussgründe nach Art. 7 ARB bejaht wird. Und auch im Privatbereich (Individualbereich) gibt es rechtskräftige Entscheidungen mit ähnlichem Ergebnis – zumindest nach zweiter Instanz. Unserer Wahrnehmung nach hat das Thema aber zuletzt deutlich an Brisanz verloren.“ Mag. Birgit Eder, CEO ARAG SE Direktion für Österreich: „Grundsätz-
lich besteht kein Versicherungsschutz für Streitigkeiten, die in ursächlichem Zusammenhang mit der Pandemie stehen. Allerdings sind Ausschlüsse restriktiv auszulegen und nicht jeder Rechtsstreit, der durch die Pandemie bedingt ist, ist vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Wir empfehlen daher dringend Rechtsstreitigkeiten bei uns zu melden, damit wir den Versicherungsschutz im Einzelfall beurteilen können. Außerdem sind unsere Inhouse-Juristen auch in nicht gedeckten Fällen stets bemüht unseren Kunden rechtlich zur Seite zu stehen und eine Lösung für sie zu finden.“
Welche Neuen Produkte, bzw. Produktadaptierungen gibt es heuer in Ihrem Haus? Mag. Birgit Eder: „Wir sind letztes Jahr mit vielen Neuerungen an den Start gegangen. Angefangen mit unserem neuen Ärzte-Rechtsschutz-Produkt mit vielen neuen Leistungen, wie etwa dem Wohlfahrtsfonds-Rechtsschutz und dem Strafrechtsschutz in Zusammenhang mit Sterbehilfedelikten. Im Mai haben wir unseren ARAG Gründer-Rechtsschutz gemeinsam mit unserem neuen Tarifrechner an den Start geschickt. Wir wollen Jungunternehmern bei ihrer Unternehmensgründungen unterstützen. Für eine gute rechtliche Absicherung gerade in der unruhigen Phase der Gründung bedarf es zielgerichteter Rechtsschutzleistungen, etwas mehr an Beratungs- und Präventionsleistungen und vor allem leistbare Prämien. Besonders stolz sind wir auf unsere Initiative Rechtsschutz smart – Rechtsstreit verhindern. Hier bieten wir für unsere Kunden und die, die es noch werden wollen, viele digitale Services an, die geeignet sind, Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. So zum Beispiel der digitale Mieterpass bei Vermietung einer Wohnung, der digitale Website-Check zur rechtlichen Überprüfung seiner eigenen Website oder der Fake-shop-Detektor als Schutzschild beim Online-Kauf. So können Rechtsprobleme proaktiv verhindert werden. Als Rechtsschutzversicherer möchten wir unsere Kunden umfassend schützen. Mit all unserer Erfahrung und unserem Know-how können wir das auch – schließlich sind wir die Experten in Sachen Recht.“ Mag. Martin Moshammer: „Im Jahr
2022 können wir auf einige Neuerungen verweisen. So wurden unsere ARB überarbeitet und berücksichtigen beispielsweise nun standardisiert eine „Umdeckungsklausel“. In den Allgemeinen Bedingungswerken zum „Top-Mana-
Flexible RLV-Tarife RISK-vario® Premium | RISK-vario®
Mag. Birgit Eder
ger-RS“ sowie „Universal-Straf-U Plus RS“ wurden gezielt auch Besserstellungen im Deckungsumfang im Vergleich zum bisherigen Jahrgang 2019 vollzogen. Ein Eingriff in unsere Tarifierungsbasen ist damit aber nicht verbunden, sodass auch in 2022 keine allgemeine Anpassung unserer Prämiensätze erfolgt. Als komplett neues Produkt wurde der „D&O-Deckungsklage-RS“ geschaffen, der in Form einer Firmenlösung oder als persönliche Absicherung abschließbar ist. Er lässt sich als Stand-alone-Lösung abschließen oder als Ergänzungsdeckung zum „Universal-Straf-U Plus RS für Unternehmen“ sowie zum „TopManager-RS“. Last but not least wird auch mit dem „Manager-Basis-RS“ eine neue Produktvariante geschaffen, die unser Leistungsspektrum in der persönlichen Absicherung von Entscheidungsträgern nach unten hin abschließt, aber trotzdem deutlich über dem Deckungsumfang einer klassischen ARB-Deckung angesiedelt ist. So gibt es beispielweise auch hier keine allgemeine Verstoßtheorie. Dem Vertriebspartner steht demzufolge neben dem abermals erweiterten „Top-Manager-RS“ nun auch eine zweite Produktvariante zur Verfügung – und das zu attraktiveren Konditionen.“
6 Summenverläufe, 3 Beitragsarten Bis zu 9 verbundene Leben Vollständig digitaler e-Antrag Einschluss Motorradfahren ohne Aufpreis Dread Disease-Zusatzversicherung Preisgekrönt
Dir. Johannes Loinger: „Hier muss ich
ausholen. Vor rund einem Jahr haben wir ein Strategieprojekt mit agiler Arbeits-
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Dialog Lebensversicherungs -AG Stadtberger Str. 99, D- 86157 Augsburg
weise gestartet, bei dem das Kundenerlebnis mit der D.A.S. im Fokus steht. Das heißt, mehrere Teams analysieren sämtliche Kontaktpunkte entlang des Kundenlebenszyklus. Daraus leiten wir den Status der Kundenzufriedenheit und entsprechende Maßnahmen ab – von „Quick wins“ bis zu Großprojekten. Das Ergebnis: laufende Anpassungen, Optimierungen und Innovationen. Für Details zu den neuen Produktlösungen ist es noch zu früh. Nur so viel kann ich sagen: Unser Vertrieb kontaktiert bereits ausgewählte Branchen mit zielgruppengerechten Spezial-Rechtsschutzangeboten. Wir bringen demnächst ein Einstiegsprodukt für den stark vorhandenen rechtlichen Absicherungsbedarf von Privatpersonen auf den Markt und im Juli den neuen D.A.S. FirmenRechtsschutz.“
Wie war der Schadensverlauf im letzten Jahr? Mag. Martin Moshammer: „Im Ge-
schäftsjahr 2021 war verglichen mit dem Vorjahr ein Rückgang der Anzahl der Schadenmeldungen im Ausmaß von mehr als 9 Prozent zu verzeichnen. Das gesamte Auszahlungsvolumen lag wiederum um 3,6 Prozent über dem Wert von 2020.“ Dir. Johannes Loinger: „Mit einem
Wort: stabil. Und das ist in einer noch
Direktor Johannes Loinger
nie dagewesenen Pandemiesituation eine sehr gute Nachricht. Trotzdem waren deren Auswirkungen spürbar, zeitweise kam es auch zu vermehrtem Aufkommen. Knapp die Hälfte aller Fälle mit Covid-Bezug waren auf den privaten Vertragsrechtsschutz bezogen. Doch in Summe war es ein wirklich erfreulicher Schadensverlauf, unsere Kunden sind zufrieden. Bei der heurigen ÖGVS-Umfrage in punkto Kundenzufriedenheit mit österreichischen Rechtsschutzversicherungen sind wir sogar erstplatziert – und somit stolzer „BranchenChampion“. Mag. Birgit Eder: „Der Schaden-
verlauf im letzten Jahr ist stark gestiegen. Das war aufgrund der Pandemie nicht anders zu erwarten. Rechtsstreitigkeiten werden häufiger. Zudem wird zunehmend aus kostenintensiven Bausteinen gestritten, wie z. B. dem Arbeitsrecht oder dem Erbrecht. Das erhöht die Kosten. Wir rechnen daher für die nächsten Jahre mit einer Erhöhung der Schadenquote.
Hat die Corona Krise den Bedarf an Rechtsschutzversicherungen verändert? Mag. Birgit Eder: „Wir verzeichneten
einen Anstieg beim Bedürfnis nach rechtlicher Beratung, welchem unsere Juristen mit dem gebotenen Feingefühl in dieser schwierigen Zeit nachgekommen sind. Wir haben eine eigene Covid-19 Service-Seite auf der ARAGHomepage eingerichtet, um unseren Vertriebspartnern und Kunden möglichst viele rechtliche Informationen zur Verfügung zu stellen und sie zu unterstützen. Der Bedarf nach rechtlicher Absicherung ist generell groß. Das merken wir sehr stark in der Produktion. Wir sind im letzten Jahr um +7,5 Prozent mit der Prämie gewachsen und haben die 80 Millionen Grenze Rechtsschutzbestand überschritten. Das freut uns sehr und bestärkt uns in unseren Bemühungen rund ums Recht. rC 05/2022 | 22 | MARKT
Mag. Martin Moshammer
Mag. Martin Moshammer: „Das Er-
fordernis nach einer soliden Straf-RSDeckung hat sich in Zeiten von Covid-19 noch weiter erhöht. Ein Sublimit im Ermittlungsstrafverfahren, das allgemeine Abstellen auf die Verstoßtheorie sowie der Ausschlusskatalog nach Art. 7 ARB, das Fehlen einer Abdeckung gegen den Vorwurf eines Verbrechens und einer Rückwärtsdeckung sind nicht mehr zeitgemäß und folglich mehr als kritisch zu hinterfragen.“ Dir. Johannes Loinger: „Eine relevante
Veränderung bei den Absicherungsbedürfnissen konnten wir krisenbedingt nicht feststellen. Sehr wohl hat sich die absolute Nachfrage nach Rechtsschutz und erfreulicherweise auch die Anzahl von Vertragsabschlüssen bei der D.A.S. in den letzten beiden Jahren spürbar erhöht, vor allem im Privat-Rechtsschutz. Im Vorjahr war das sogar eine Steigerung von über zehn Prozent. Generell und gerade in unsicheren Zeiten streben Menschen nach mehr Sicherheit und wollen sich und ihre Familien, ihre Betriebe und Mitarbeitenden verstärkt absichern. Zudem geht mit unserer immer komplexer werdenden Welt ein erhöhter Unsicherheitsgrad und damit auch steigender Beratungsbedarf einher. Genau dann profitieren Privatpersonen und Firmen von unserer jahrzehntelangen Erfahrung und Expertise als Spezialist im Rechtsschutz.“
Baufinanzierung einfach abgesichert Durch den Boom auf dem Immobilienmarkt ist die Nachfrage nach Darlehens-Absicherung groß. Die EUROPA Lebensversicherung hat daher die variable Risikolebensversicherung verbessert. Den BasisTarif hat sie zudem bis Ende Juni um die vorgezogene Todesfall-Leistung ergänzt. Angesichts weiterhin niedriger Zinsen ist das Interesse an Immobilienfinanzierungen ungebrochen. Viele Banken verlangen dabei die Absicherung der Immobilienfinanzierung mit einer Risikolebensversicherung. Die EUROPA hat ihre variable Risikolebensversicherung aus diesem Grund für Kunden und Vermittler flexibler gestaltet. So lässt sich die Versicherung etwa nicht nur für privates Eigentum, sondern auch für die Praxisfinanzierung von niedergelassenen Ärzten abschließen. Auch die Finanzierung von vermieteten und geschäftlich genutzten Immobilien kann für den Todesfall abgesichert werden. Darüber hinaus ist dies für die Finanzierung des Eigenheims naher Angehöriger oder der selbstgenutzten Ferienimmobilie im Inland möglich.
Mit nur zwei Gesundheitsfragen bis zu 800.000 Euro absichern Um den Abschluss so komfortabel und schnell wie möglich zu machen, müssen bis zu einer Versicherungssumme von 800.000 Euro nur zwei Gesundheitsfragen beantwortet werden.
Mehr Flexibilität durch mehr Zeit Ebenfalls angepasst hat die EUROPA den Abschlusszeitraum der Versicherung. So kann der Darlehensvertrag, der abge-
Mag. Gerfried Karner, Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service GmbH
sichert wird, bis zu 24 Monate vor Antragsstellung geschlossen worden sein.
Mehr Leistung im günstigen Basis-Tarif Bis Ende Juni bietet die EUROPA ihren Kunden zudem mehr Leistung im günstigen Basis-Tarif. Dieser wurde um die vorgezogene Todesfall-Leistung ergänzt. Hierbei wird die Versicherungssumme bereits vor dem Tod der versicherten Person ausgezahlt. Voraussetzung ist eine schwere Krankheit, die nach ärztrC 05/2022 | 23 | MARKT
licher Ansicht innerhalb von zwölf Monaten zum Tode führen wird. Dadurch können der Versicherte und seine Familie zum Beispiel mögliche Pflegekosten auffangen. Oder die finanziellen Belastungen eines Arbeitsplatzverlustes. Erhältlich ist die Risikolebensversicherung der EUROPA über die Continentale Assekuranz Service GmbH. Freie Vermittler finden speziell für sie aufbereitete Informationen zu den Tarifen der EUROPA Risikolebensversicherung unter makler.continentale.at/ europa-risiko-lv.
Auf der Suche nach der richtigen Medizin Für globales Wachstum scheinen düstere Zeiten angebrochen zu sein und die Vorhersagen verdunkeln sich zunehmend. Die Maßnahmen der Notenbanken signalisieren Hilflosigkeit. von Mag. Christian Sec Der US-Arbeitsmarkt hat im März über 430.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Das ist der elfte Monat in Folge mit mehr als 400.000 neuen Jobs. Die Arbeitslosigkeit fiel auf 3,6 Prozent. Gute Nachrichten sollte man meinen. Aber Wirtschaftszahlen, wenn man sie nur oberflächlich betrachtet, wie einen Blutbefund ohne Sternchen, können trügerische Sicherheit vorgaukeln. Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Fed, klagte kürzlich über den zu angespannten Arbeitsmarkt. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit bzw. ein Anstieg der Anzahl von Menschen in Beschäftigung wird zwar immer als ein gutes Zeichen gesehen, so der Chefnotenbanker, aber wenn die Arbeitsmärkte überhitzt sind, funktionieren sie nicht richtig und dies führt dazu, dass trotz hoher Beschäftigung an einer Stelle an anderer Stelle Arbeitskräftemangel herrscht, die die Produktion behindern und damit eine Lohnspirale in Gang setzen, die wiederum die Inflation anheizt, so die Ausführungen von Powell.
Sehnsucht nach Gleichgewicht Die Ökonomie so wir sie verstehen, beruht auf der Sehnsucht nach Gleichgewicht. Ein Ungleichgewicht, wie es anhand des überhitzten Arbeitsmarktes jedoch entstanden ist, wird in der Folge auch den derzeit guten Befund des Arbeitsmarktes bald mit Sternchen übersähen. Tatsächlich hat die USA derzeit doppelt so viele neue Jobs ausgeschrieben, als es Arbeitslose gibt. Das ist das höchste Verhältnis seit über 70 Jahren. Die Konsequenz ist
ein Ringen um Arbeitskräfte für die neu geschaffenen Stellen. In vielen Gegenden in den USA wird für Hilfsjobs das Zweifache des gesetzlichen Mindestlohns bezahlt, berichtet der Economist. Die Lohnpreisspirale ist dabei im vollen Gange. Im Februar allein stiegen die Löhne um 0,8 Prozent und damit stärker als die Inflation. Im Jahresvergleich liegt jedoch der Anstieg der Preise mit rund acht Prozent noch weit über den Anstieg der Löhne, die in den letzten zwölf Monaten nur 5,6 Prozent zulegten. Ein weiteres Ungleichgewicht, das trotz hoher Lohnkostenanstiege insgesamt zu einem Kaufkraftverlust der Gesellschaft führt.
Nebenwirkungen am USMarkt Wenn Märkte aus dem Gleichgewicht kommen, dann versucht die Ökonomie und ihre Weisen zu kurieren. Aber so wie Medikamente Nebenwirkungen aufweisen, die manchmal größeres Unheil anrichten als Heilung erzielen können auch die Maßnahmen der Fed nicht alle möglichen Folgen ihrer Aktionen kontrollieren. In den USA will die US-Notenbank die hohe Inflation mit stark steigenden Zinserhöhungen kontern. Die Fed stimmte sich und die Märkte bereits auf aggressive Zinsschritte und eine rasche Rückführung ihrer Bilanzsumme ein. Monatlich soll die Bilanzsumme um bis zu 95 Mrd. Dollar reduziert werden. Beides also Maßnahmen, um die Geldmenge zu verknappen und die Inflationszielvorgaben in den Griff zu bekommen. Die Nebenwirkungen sind jedoch nicht unerheblich. Der Ausverkauf rC 05/2022 | 24 | KOLUMNE
von Anleihen im letzten Quartal durch die Fed war der größte in den letzten 28 Jahren. Das hat einen Preisrückgang der Anleihen auf der einen Seite und einen Renditeanstieg der Anleihen andererseits zur Folge. Mit der steigenden Anleiherenditen steigen jedoch auch die Kreditzinsen. Bereits jetzt zeigen sich starke Anstiege bei Zinsen für Immobilienkredite in den USA und auch ein Sinken der Nachfrage nach Krediten. Die Konsumnachfrage, die derzeit noch brummt, steht auf dem Spiel, um die Dystopie einer Rezession in einem inflationären Umfeld zu vermeiden. Ein Indikator, der in den meisten Zahlen des herkömmlichen Blutbefunds der Wirtschaft fehlt, jedoch auf dunkle Wolken hindeutet, ist der Spread zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen. Sogenannte inverse Zinskurven treten selten auf und gelten als recht zuverlässiges Signal für eine drohende Rezession. Studien zufolge zeigt sie mit einem Vorlauf von etwa ein bis eineinhalb Jahren eine deutliche Verschlechterung der Wirtschaftslage an. Die steigende Zinskurve ist der Normalfall, weil der Investor eine höhere Risikoprämie verlangt, wenn er sein Geld länger verleiht, bzw. der Schuldner bezahlt einen Aufschlag dafür, dass er sich mit der Rückzahlung länger Zeit lassen kann. Wenn die Zinskurve jedoch kippt und invers wird, wird mit sinkenden Zinssätzen in der Zukunft gerechnet und veranlasst Marktteilnehmer, kurzfristige Anlagen in längerfristige umzuschichten, um sich die heute noch höheren Zinssätze zu sichern, was zum Kursanstieg bei Langläufern und damit zu sinkenden Renditen führt, umgekehrt sinkt die Nachfrage bei Kurzläu-
fern, deren Renditen steigen. Die inverse Zinskurve stellt dabei kein Naturgesetz der Ökonomie dar, sondern ein Alarmsignal, das vielfach vor allem in den USA wiederum das Sentiment und damit die Börsen beeinflusst. Die inverse Zinskurve hat daher vor allem für den US-Markt starke Bedeutung und deutet auf eine Rezession hin. Ende März war es so weit, und die Rendite für zweijährige Anleihen lagen höher als für zehnjährige Anleihen.
Europa schutzlos ausgeliefert Während die erhitzte US-Wirtschaft mit hoher Inflation und steigenden Gehältern trotz allem mit konservativen Methoden wieder abkühlen könnte, sieht die Situation in Europa jedoch schwieriger aus. Zwar hat Europa auch ein Inflationsproblem, aber dieses basiert auf teurer importierter Energie und Nahrungsmittel, vielmehr als auf einer Überhitzung der Wirtschaft. Die steigenden Energiekosten schwächen die Verbraucher und
verteuert den Kostenaufwand in den Fabriken. Die EZB befindet sich daher in einer Zwickmühle. Sie muss die steigende Inflation mit den Abwärtsrisiken für das Wachstum in Einklang bringen, während die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs hoch bleiben. So zögert die EZB mit ihren Maßnahmen. Dieses Dilemma lässt die europäische Wirtschaft allein im Regen stehen. Die Staaten greifen ein und schnüren Entlastungspakete. Diese wirken jedoch nur wie Aspirin, das für die Symptome kurzfristig Linderung aber keine Heilung verspricht. Eine Reduktion der Mehrwertsteuer auf Nahrung oder Energie wie oft angedacht würde es den Staat erschweren seine wichtigsten sozialen Aufgaben erfüllen zu können. Die Gefahr des Erodierens des Sozialstaates liegt in der Luft. Die Nebenwirkungen könnten dabei am langen Ende die Schwächsten der Gesellschaft treffen, wenn es wieder heißt den Gürtel enger zu schnallen. Jedenfalls haben die steigenden Energiekosten bereits jetzt
Auswirkungen auf den Konsumentenvertrauen. In Ländern wie Frankreich kann man bereits jetzt fallende Industrieproduktion beobachten und der IWF erwartet für die Euro-Zone ein um 1,1 Prozentpunkte geringeres Wachstum als im Jänner angenommen. Und dann wäre da noch die Lohnpreisspirale, die auch in Europa langsam in die Gänge kommt. Innerhalb der großen Industrienationen, der G-10-Länder, steigen die Gehälter bereits jetzt um durchschnittlich vier Prozent, jährlich. Soll langfristig das Inflationsziel von zwei Prozent beibehalten werden, so müsste bei einem Gehaltswachstum von vier Prozent, die jährliche Arbeitsproduktivität um zwei Prozent steigen. Produktivitätswachstum von zwei Prozent jährlich muss kein unerreichbares Ziel sein, aber es wäre höher als es vor der Pandemie gewesen war, wie Zahlen des Economist zeigen. Wenn diese Produktivitätsziele jedoch in Zukunft nicht erreicht werden können, so könnte die Lohn-Preisspirale sich weiter beschleunigen.
Hackerangriffe
Institut für Versicherungswirtschaft an der JKU Rund 100 Teilnehmer folgten der Einladung zur diesjährigen Frühjahrsveranstaltung des Instituts für Versicherungswirtschaft an der JohannKeppler-Universität. Nach den aktuell veröffentlichten Daten aus der polizeilichen Kriminalstatistik stieg 2021 die Internetkriminalität in Österreich rasant an. Rund 46.000 Anzeigen bedeuten einen Zuwachs von 28,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen. Hacker können auch über Geräte Zugang zu Unternehmensdaten erhalten, die nicht an das Internet angeschlossen sind, wie etwa über Brandmelder oder Überwachungskameras. War der Angriff erfolgreich, verlieren Unternehmen oft nicht nur ihre Daten, es stehen auch computergesteuerte Produkti-
Jürgen Weiss (Geschäftsführer ARES Cyber Intelligence GmbH), Dr. Stefan Korinek (Abteilungsleiter in der FMA), Ing. Andreas Klauser (CEO Palfinger AG), Bengt von Toll (Head of Cyber Europe and Latin America Munich Reinsurance Company), Mag. Othmar Nagl
onen still. Neben dem finanziellen Schaden verlieren Betriebe bei einem CyberAngriff nicht nur den Zugang zu ihren Unternehmensdaten, sie verspielen auch das Vertrauen ihrer Kunden. Und trotz der steigenden Bedrohung wird die Gefahr von vielen noch immer unterschätzt. Man kann den Schaden nicht verhindern und nicht ausgleichen, aber jedenfalls die finanziellen Folgen begrenzen. „Die Cyber-Polizze wird die Feuerversicherung des 21. Jahrhunderts“,
bringt Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, Othmar Nagl, Vorsitzender des Instituts für Versicherungswirtschaft, die Brisanz dieser Thematik auf den Punkt. „Sensibilisieren und Vorbeugen sind angesichts extrem ansteigender Schäden und immer kreativerer Methoden wichtiger denn je. Niemand ist vor solch einem Angriff sicher. Ein IT-Sicherheitspaket ist aus dem Versicherungsschutzschirm jedes Unternehmens nicht mehr wegzudenken“, so Nagl.
rC 05/2022 | 25 | KOLUMNE - VERANSTALTUNG
Das vorsichtige Herantasten an die IDD Die IDD-Akademie und die Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen haben mit dem Zukunftscorner eine gemeinsame Initiative für IDD-konforme Weiterbildung auf höchstem Niveau gegründet. Dabei diskutierten hochkarätige Exponenten aus Branche, Wissenschaft und Behörden über die IDD und ihre Auswirkungen auf die Branche. von Mag. Christian Sec Der zweite Zukunftscorner beschäftigte sich diesmal mit dem Thema Aufsichtsregeln und deren Auswirkungen auf den Versicherungsvertrieb. Durch die Veranstaltung führte Dr. Klaus Koban. Die IDD mit ihren weitreichenden Auswirkungen hat die Branche stark verunsichert, worin sich auch die Experten durchaus einig sind. „Man muss schon sagen, wir haben hier eine sehr komplexe und prinzipienorientierte Regulierung vor uns, die alles andere als leicht verständlich ist und für den Versicherer ein schönes Stück Arbeit war bzw. ist und für Vermittler eine Herausforderung darstellt“, so Mag. Christian Eltner, Leiter der Rechtsabteilung des VVO. Derzeit gebe es in der Praxis ein bestimmtes Annähern an die unbestimmten Gesetzesbegriffe. Dabei werde sich auch europäisch ausgetauscht und nach Best-Practice-Beispielen gesucht, so Eltner. Auch durch die Eins-zu-eins-Umsetzung der Richtlinie, die aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt werde, kämen schon durch das Wording Formulierungen in unsere Rechtsordnung, die uns fremd seien, so Eltner über die grundsätzlichen Probleme bei den EURichtlinien.
Schwerpunkte der Kontrolle Man habe sich daher auch bei der Umsetzung zuerst dem Einfachen zugewendet, wie der Aus- und Weiterbildung, meint
Eltner und ergänzt: „Wenn man sich das Regulativ der IDD ansieht, sind die Vorschriften zur Aus- und Weiterbildung am einfachsten verständlich.“ Für MMag. Stefan Trojer vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, der vor allem für die Formulierung der Gesetze zuständig ist, ist dies stimmig: „Es gab ein Interesse von Seiten der Interessensvertreter, denn die Ausbildung hat einen hohen Stellenwert und tatsächlich ist die Aus- und Weiterbildung dann auch kontrolliert worden.“ Auf die Frage des Moderators, Dr. Klaus Koban, wie die Schwerpunkte der Prüfung festgelegt würden, antwortet Trojer: „Je nach Bedarf.“ Es gebe regelmäßige Treffen mit Behörden, um sich abzustimmen. Schwerpunkte würden aber auch von der EU angestoßen, so Trojer. Dr. Ludwig Pfleger von der FMA erklärt freimütig: „Selbst die Aufsichtsbehörden müssen sich an gewisse Themenstellungen erst herantasten.“ Grundsätzlich seien für die Einhaltung der Wohlverhaltensregeln und die Vorschriften für den Versicherungsvertrieb durch Vermittler die Bezirksverwaltungsbehörden zuständig. Die Finanzmarktaufsicht könne im Zuge der Kontrolle der Versicherungsunternehmen auch bei deren externen Vertriebspartnern Prüfungen durchführen und Unterlagen einfordern, erklärt Pfleger und erläutert: „Da geht es nur darum, ob die Versicherungsunternehmen die SpielrerC 05/2022 | 26 | VERANSTALTUNG
geln einhalten und nicht darum, dass wir als FMA überprüfen, dass die Gewerbeordnung oder Standesregeln der Makler eingehalten werden.“ Da jedoch die Versicherungsgesellschaften bekanntlich selten gewisse Informationspflichten selbst erfüllen, wenn sie sich einer externen Vertriebsschiene bedienen, sondern dies eben von den Vertriebspartnern gemacht wird, wird dies von der FMA kontrolliert, wobei ein Augenmerk auf das Vorhandensein der dokumentierten Unterlagen bzw. die Informationsunterlagen bei externen Vermittlern gelegt wird. Zukünftige Themenbereiche seien für die FMA das Thema der Vertriebsvergütungen und die Frage, ob die inhaltlichen Vorgaben an die Vertriebsvergütung eingehalten würden, sagt Pfleger und erklärt: „Für die FMA wäre interessant zu wissen: Welche Informationen und Dokumente bekommen wir vom Versicherungsunternehmen, und welche Dokumente existieren bei den externen Vertriebspartnern. Im Idealfall sollten diese Dokumente deckungsgleich sein.“ Bei den Vertriebsvorschriften wolle sich die FMA vor allem dem Thema der Eignungsbeurteilung und die Geeignetheitserklärung im Beratungsprozess zuwenden, so Pfleger: „Unsere Aufgabe sehen wir bei dieser Kontrolle nicht darin, ob tatsächlich das bestgeeignete Produkt vermittelt wurde. Sondern wir fokussieren ganz bewusst auf die Frage der Doku-
Dr. Klaus Koban
mentation der Beratung der Empfehlung. Dort muss die Qualität passen.“ Im Rahmen der Informationspflichten hat die FMA einen Schwerpunkt auf Kosten- und Performancedarstellung, bei Versicherungsanlageprodukten. Im Bereich der Sanktionen gehe man nicht mit der Brechstange vor, so Pfleger mit dem Hinweis: „Wenn die Zuwiderhandlungen nicht eklatant sind, muss man nicht zwingend Geldstrafen verhängen. Man kann die gelinderen Mittel am Anfang heranziehen.“ Pfleger ergänzt, dass die FMA nach dem Prinzip „Beraten statt Strafen“ vorgehe, und bei der Veröffentlichung von Strafen abgestuft vorgehe, und erläutert: „Wenn es für den Einzelnen unverhältnismäßig wäre, können wir anonymisiert veröffentlichen, wenn der Grund für Veröffentlichung wegfallen würde, verzögert oder unter Umständen gar nicht.“
Musterschüler Österreich Die Kritik einiger Marktteilnehmer, dass Österreich Gold Plating betrieben habe, also Gesetzesregeln, die über die Standards der IDD hinausgehen, lässt Trojer nicht gelten. „Österreich tendiere zu einer harten Umsetzung der EU-Richt-
linie. Rein rechtlich ist es aber so, dass man die Richtlinie komplett umsetzen muss. Sonst drohen Vertragsverletzungsstrafen“, erklärt Trojer. „Und die härteste Regel, wäre ein Provisionsverbot, wie in einigen anderen Ländern, und das ist nicht gekommen.“ Für die Leiterin der Rechtsabteilung der UNIQA Dr. iur. Birgit-Julia Wirth hat Österreich jedoch im Bereich des Monitorings Golden Plating betrieben: „Die Versicherer sind angehalten, mit Stichproben bei bestimmten Vermittlern zu kontrollieren oder wenn Grund zur Annahme besteht. Dabei sind wir wahrscheinlich in der Musterschülerschiene.“ Kontrolliert werden muss, wenn Verdacht besteht, also bei vermehrten Storni, Rücktritte des Kunden oder Beschwerden. Im Anlassfall werde kontrolliert, wie der Wünsche-Bedürfnistest vollzogen wurde, so Wirth. Pfleger von der FMA gibt zu: „Das, was der Branche nicht gut gefallen hat, ist, dass die Versicherungsunternehmen als Aufsicht-Light fungieren sollen“, und erklärt: „Aber das ist EU-Recht.“
Zu schnelle Veränderung Eltner bereite es Sorge, dass auf europäischer Ebene wieder über eine Überarbeitung der IDD gesprochen werde und dies vor dem Hintergrund des angesprochenen Lernprozesses: „Wenn man sich andere Vertragsvorschriften anschaut, wird das nicht alle zwei bis drei Jahre novelliert“. Daher lautet sein Resümee: „Es gibt das Bemühen, die Dinge richtig und korrekt umzusetzen, aber es gibt auch aufgrund der Art der Regulierung gewisse Graubereiche, das lässt Spielraum zu und das betrifft uns alle.“ Auch für Prof. Mag. Erwin Gisch, Fachverbandsgeschäftsführer der Versicherungsvermittler, geht alles viel zu schnell: „Niemand ist in dieser kurzen rC 05/2022 | 27 | VERANSTALTUNG
Zeit in der Lage, einen Markt einzuschätzen, und ob er besser oder schlechter funktioniert. Das ist der Kardinalfehler, der in Brüssel begangen wird.“ Gisch sieht mit der IDD neue Anforderungen für die Versicherungsvermittler, die einen höheren Aufwand bedeuten. Er ist sich aber sicher, dass ein Großteil der Versicherungsmakler sich wohlfeil verhalte und es schwarze Schafe in jeder Branche gebe: „Ich bin gespannt, ob in Zukunft auch die Haftungsfälle für Versicherer mehr werden bzw. ob derartige Szenarien eintreten werden.“ Aber es gebe auch schöne Beispiele, wie Wirth erklärt. Sie nennt dabei die Verschränkung in der Produktentwicklung, wo auf Basis der IDD die Zusammenarbeit zwischen Vertrieb, Versicherungen und Aufsicht funktioniere, um hier sicherzustellen, dass auch die bestmöglichen Produkte an die Kunden vermittelt würden: „Und da ist es gut, dass Versicherungen dokumentieren müssen, wie der Zielmarkt aussieht und an wen vertrieben werden soll und dabei wechselseitig Informationspflichten bestehen“, so Wirth und erläutert: „Solche Regelungen müssen sich etablieren, aber grundsätzlich ist es eine gute Entwicklung.“ Für Mag. Marguerita Sedrati-Müller, Expertin für Versicherungsrecht und Mediatorin, sei in der Theorie immer Zusammenarbeit gewünscht, aber in der Praxis nicht immer leicht umzusetzen. Wie die Versicherungen mit dem externen Vertrieb umzugehen haben, ist für Müller klar: „Ich rate dann den Versicherungsunternehmen: Je mehr eigenständige Informationen sie für den Vertrieb bereitstellen, z.B. wenn es um die Zielmarktdefinition geht und um die Leitlinien geht, desto leichter ist es auch für den Vertrieb, rückzumelden.“ Regelungen selbst machten für sie die Beratungsqualität nicht besser, sondern steigerten nur das Rechtsrisiko: „Ich hoffe, dass die neuen Regeln der IDD und des Gesetzgebers dazu anregen, den Kunden nur das zu verkaufen, was er braucht und vor allem nur das zu verkaufen, was er auch versteht“, so Müller abschließend.
Zufriedene treue Kunden Mit 7. Februar dieses Jahres hat Arno Slepice die Geschäftsführung der Firma Courtage Control Consulting GmbH übernommen. Der ausgewiesene Versicherungsfachmann ist kein Unbekannter in der Versicherungswelt. Seinen Namen verbindet man mit mehreren erfolgreichen Dienstleistungsunternehmen. Kunden- und Serviceorientierung, als entscheidende Faktoren für den Erfolg, begleiten ihn schon sein ganzes Berufsleben lang. Wir haben mit ihm über Zukunftspläne, nachhaltige Lösungen und Schnittstellen gesprochen. von Mag. Sigrid Hofmann Sie sind seit Anfang Februar 2022 Geschäftsführer der Firma Courtage Control, einem IT-Dienstleister für die Versicherungswirtschaft. Die Geschäftsfelder von Courtage Control sind der Datenfluss und deren Integration zwischen Versicherungsunternehmen und Vermittlern, Provisionskontrolle, Unterstützung bei Systemumstiegen sowie die Nutzung der Daten für betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Werden Sie die Produktpalette in Zukunft erweitern?
mangelt es uns nicht, aktuell servicieren wir fast vier Millionen Versicherungsverträge. In einer sich rasch verändernden Welt darf es keinen Stillstand geben, wir ergänzen und verbessern unser Dienstleistungsangebot laufend, schon bald werden wir einige interessante Neuerungen und Weiterentwicklungen publik machen.
Arno Slepice: Die stetig wachsende An-
Slepice: Wir agieren in einem regional kleinen und daher sehr wettbewerbsintensiven Markt. Neben der Stärkung der Kundenbindung durch ein gutes Service und gute Produkte ist die Kundenzufriedenheit eines der obersten Ziele. Ein zufriedener Kunde ist ein treuer Kunde und ein sehr zufriedener Kunde empfiehlt uns weiter und der Kundenstamm wächst. Ein konkretes Projekt, welches sich derzeit in Realisierung befindet, ist die Anbindung weiterer Versicherungen über die BiPro-Schnittstelle „Maklerpost“. Wir bieten damit unseren Kunden ein größeres Spektrum an automatisiert übermittelten Dokumenten an.
zahl an Kunden bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. An Arbeit
Ein zufriedener Kunde ist ein treuer Kunde und ein sehr zufriedener Kunde empfiehlt uns weiter und der Kundenstamm wächst.
Was sind Ihre Zukunftspläne, welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
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Die stetig wachsende Anzahl an Kunden bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Bietet die Courtage Control auch Dienstleistungen für Versicherungsgesellschaften an? Slepice: Ja, das ist ein Teil unserer stra-
tegischen Ausrichtung. Versicherungsunternehmen profitieren von unserer Expertise in der effizienten Versorgung ihrer Produzenten mit den notwendigen Daten und der Automatisierung von Geschäftsprozessen. Was ist der Leistungskern der Courtage Control, gibt es ein Alleinstellungsmerkmal? Slepice: Wir sind ein unabhängiger
Partner für alle gängigen Systeme, sprich Maklerverwaltungsprogramme, in den Bereichen der Bestandsdatenlieferung
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Wir können Daten in allen gängigen Formaten von allen Versicherungsgesellschaften am österreichischen und internationalen Markt verarbeiten. und der Datenaktualisierung. Wir können Daten in allen gängigen Formaten von allen Versicherungsgesellschaften am österreichischen und internationalen Markt verarbeiten. Diese Daten werden von uns aufbereitet und in das einheitliche OMDS Format umgewandelt, dadurch wird eine einfache und optimale Weiterverwendung in Fremdsystemen gewährleistet. Wir verfügen über ein umfangreiches Know-how um bei einem Wechsel der Maklersoftware die notwendige Datenmigration, von einem System in das andere durchzuführen. Single-Sign-On – Schnittstellen zur Authentifizierung bei von unseren Kunden genutzten Versicherungsportalen ergänzen unser Angebot. Ein besonderes Asset unserer Produktpalette stellen die umfassenden Leistungen für Provisionsbuchung und Vermittlerabrechnung dar. Als Full-Service-Provider erledigen wir in Vollmacht alle Aufgaben für unsere Kunden und bieten somit das rundum Sorglospaket in der automatischen, halbautomatischen und manuellen Datenbeschaffung. Ein Großteil der von Ihnen ver- und bearbeiteten Daten werden im Format OMDS 2 geliefert. Wo sehen Sie die Stärken dieses Formats? Gibt es auch Schwächen, unabhängig von der, von den unterschiedlichen Erstellern der Datensätze gelieferten Qualität. Slepice: OMDS 2 ist das Rückgrat der
universellen Datenversorgung für die Systeme des freien Vertriebes mit Ver-
trags-, Provisions- und Schadensdaten. Zu den Stärken gehören die Möglichkeit ganze Bestände als Schnappschuss abzubilden und effizient in einem File zu übermitteln sowie die einheitliche Definition wichtiger Vertragsmerkmale über alle Sparten und Versicherer hinweg. Die kontinuierliche Weiterentwicklung in einer Arbeitsgruppe, besetzt mit allen Interessenspartnern, garantiert Bedarfserfüllung und Aktualität. „Wo Licht ist, ist auch Schatten“, daher es gibt von unserer Seite auch Kritikpunkte. So sind die spartenspezifischen Inhalte unterhalb der Vertragsebene zwischen den einzelnen Versicherern oft uneinheitlich gelöst. Auch bei den Risikoobjekten im Bereich der Sachversicherung wären mehr – versicherungsübergreifend vergleichbare - Informationen nützlich. Polizzen Dokumente sind nicht enthalten und müssen daher auf anderem Wege abgeholt und den jeweiligen Vertragsdaten hinzugefügt werden. Beim Schaden werden Informationen zum jeweiligen Bearbeitungsstand geliefert. Vergleichbares fehlt jedoch zu Antrags- und Polizzierungsprozessen, für die Zulassung und zu Änderungsprozessen wie der Adressänderung, dem Versicherungsnehmerwechsel, der Änderung der Bankverbindung und so weiter. Wie sollte ein Makler/Agent den OMDS richtig nutzen, um den größten möglichen Nutzen daraus zu ziehen? Welche Einsatzmöglichkeiten empfehlen Sie Ihren Kunden? Slepice: OMDS 2 und BiPro-Makler-
post sind tragende Element der Vertragsaktualisierung für den Versicherungsvermittler. Es ist etablierte Praxis darüber die Bestände aktuell zu halten. Gepflegte Bestandsdaten mit aktuellen Vertragsdaten steigern die Beratungs- und Bearbeitungsqualität und auch den Wert eines jeden Vermittlerbüros. Wir erleben derzeit sehr unruhige Zeiten, mit Krieg, EnergieknapprC 05/2022 | 30 | INTERVIEW
Die derzeitigen Herausforderungen werden den Zug zur digitalen Transformation mehr stärken als bremsen. heit, Klimawandel, steigender Inflation und Pandemie. All dies könnte auch die Versicherungswirtschaft und den ungebundenen Vertrieb stark beeinflussen. Befürchten Sie auch Auswirkungen auf das, von Ihnen vertretene Unternehmen? Slepice: Nein, wir befürchten keine
gröberen Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell. Die derzeitigen Herausforderungen der Gesellschaft werden den Zug zur digitalen Transformation mehr stärken als bremsen. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung in vielen Bereichen unseres Lebens geworden ist. Inflation und Arbeitskräftemangel machen effiziente und kostensparende Prozesse unumgänglich. Dem Klimawandel und der Benzinpreise geschuldetes verändertes Mobilitätsverhalten, verlagert viele Kontakte in den Onlinebereich. Digitale Lösungen sind auch nachhaltige Lösungen. Was würden Sie sich für die Courtage Control in den nächsten fünf Jahren wünschen? Slepice: Dass alle Versicherungen, Softwarehäuser und Versicherungsvermittler Courtage Control als unabhängige Datenplattform im Bereich Bestandsdatenlieferung und Aktualisierung inklusive der zugehörigen Dokumente nutzen, und dass es mir und meinem Team gelingt unseren Kunden auch in Zukunft optimale Lösungen anzubieten, um in diesen schwierigen und schnelllebigen Zeiten ein verlässlicher Partner für sie zu sein. Wir danken für das Gespräch.
#einesorgeweniger
Unsere Unfallversicherung EXKLUSIV. Mehr auf wienerstaedtische.at und bei Ihrer Beraterin/Ihrem Berater.
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Neue Wohnhaus-Versicherung Wiener Städtische Versicherung Neben der umfangreichen Grunddeckung sind zahlreiche Neuerungen, wie etwa ein Technikpaket für E-Ladestationen und Photovoltaikanlagen in der neuen Eigenheim-Versicherung enthalten. „Sicherheit für Wohnhäuser ist ein wichtiges und komplexes Thema. In einem Wohnhaus stecken Werte, die es zu schützen gilt. Und natürlich ist jedes Gebäude anders: die Lage, die Ausstattung, das Risiko“, sagt Wiener-Städtische-Vorstandsdirektorin Sonja Steßl. Die neue Wohnhausversicherung passt sich flexibel an die Anforderungen der Kunden an und sichert das ab, was sich Eigentümer wünschen. Neben den klassischen Risiken Feuer, Sturm, Wasser und Glasbruch ist auch eine Haftpflichtversicherung für Haus- und Grundbesitz inkludiert sowie eine Technikversicherung für haustechnische Geräte. Wird ein Schaden durch auffallende Unachtsamkeit oder mangelnde Sorgfalt ausgelöst, spricht man von grober Fahrlässigkeit. Diese ist jetzt
neu auch ohne Summenobergrenzen versichert. Außerdem wird die Versicherung mit den zusätzlichen Deckungen den neuen Energieeffizienzanforderungen gerecht. Neu ist auch die „Extended Coverage“ – eine Erweiterung der Feuerversicherung. „Feuer“ gehört zur Grunddeckung, die um wesentliche Details erweitert werden kann. Dazu zählen unter anderem böswillige Beschädigungen, Aussperrung, Schäden nach einem Fahrzeuganprall oder Rauch sowie Schäden, die durch einen Überschallknall verursacht werden. Einfaches Bausteinsystem Egal ob Miet-, Eigentums- oder Genossenschaftswohngebäude, die Wohnhaus-Versicherung der Wiener Städtischen schützt Eigentümer und Mieter zuverlässig vor den finanziellen Folgen im Schadensfall. Individuelle Versicherungsmöglichkeiten mit dem einfachen Bausteinsystem bieten maßgeschnei-
Sonja Steßl
derte Lösungen für jedes Objekt. Ausgehend vom Neuwert des Gebäudes wird die Versicherungssumme bestimmt, kann man verschiedene Betragsgrenzen erhöhen und Extras hinzunehmen, die man für wichtig erachtet. So können auch betraglich limitierte Deckungen je nach Bedarf individuell erhöht werden. Von der Grunddeckung bis zur Absicherung von E-Auto-Ladestationen, Satelliten- und Photovoltaikanlagen ist vieles versicherbar – so auch der Rohbau.
Neuer Tarifrechner
ARAG SE – Direktion für Österreich Der Rechtsschutzversicherer hat seinen Tarifrechner auf neue Beine gestellt. Es handelt sich dabei um eine tabletfähige Web-Applikation. Nun können errechnete Angebote oder auch Anträge im Tarifrechner abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt weiterbearbeitet oder an ARAG weitergeleitet werden. Als Administrator kann man anderen Personen im Tarifrechner Berechtigungen erteilen, die auf diese Daten zugreifen können. Auf Wunsch gibt es auch die Möglichkeit, dass sich der Vertriebspartner seine Kunden anzeigen lassen kann. Somit ist eine Konvertierung ohne eine nochmalige Dateneingabe einfach und unkompliziert
möglich. Diese Funktion muss allerdings zur Wahrung des Datenschutzes bei ARAG gesondert beantragt werden. Zukünftig sollen noch weitere Funktionen dazu kommen. In Arbeit ist eine automatische Dunkelpolizzierung, die für beide Seiten eine deutliche Effizienzsteigerung und administrative Erleichterung bringen wird. Ebenfalls sollen zukünftig bei hinterlegten Verträgen auf Knopfdruck Konvertierungsangebote mit Vorteilen und Hinweisen erstellt werden können. „Wir wissen, dass jede Einführung eines neuen digitalen Systems einer kurzweiligen Eingewöhnungsphase bedarf. rC 05/2022 | 32 | MARKT
Birgit Eder
Wir möchten daher für jeden Versicherungsantrag, der über den neuen Tarifrechner eingereicht wird, als Dankeschön eine Monatsprämie gratis verschenken. Diese Aktion gilt bis Ende Mai“, so CEO Birgit Eder.
Fondsgebundene Lebensversicherung Mit der Fondsgebundenen Lebensversicherung 08|16 der NÜRNBERGER profitieren Ihre Kunden jetzt doppelt und dreifach. Doppelt: Sie genießen die Flexibilität einer modernen Sparform und die Steuervorteile einer Lebensversicherung. Und dreifach: Maßgeschneiderter Kapitalaufbau und gleichzeitig Absicherung bei Berufsunfähigkeit und Pflege. Alles andere als Durchschnitt: 08|16!
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Neues bei der Rendite-Plus-Option Continentale Assekuranz Service GmbH Bei der Rente Invest der Continentale Lebensversicherung können Kunden nun in der Rentenphase von den RenditeChancen der Kapitalmärkte einmal mehr profitieren. Wer den investmentorientierten Rentenbezug wählt, legt einen Teil seines angesparten Kapitals auch über die Ansparphase hinaus in Fonds an. „Gerade angesichts niedriger Zinsen, hoher Inflation und stetig steigender Lebenserwartung ist es sinnvoll, diese Möglichkeit zu nutzen. Sie eröffnet die Chance auf eine höhere Rente als im klassischen Rentenbezug“, so Dr. Helmut Hofmeier, Vorstand Leben im Continentale Versicherungsverbund. Welche Bezugsvariante der Kunde nutzen möchte, kann er
kurz vor Rentenbeginn entscheiden. Das Fondssortiment umfasst aktuell sieben Depots und über 100 Fonds. Daraus kann er bis zu zehn Fonds gleichzeitig miteinander kombinieren. Das Potenzial der Rendite-PlusOption in der Rentenphase können Vermittler ihren Kunden nun noch besser deutlich machen: Eine interaktive Grafik zeigt, wie hoch die Gesamtrente in den Jahren ab dem Alter von 65 bis 90 jeweils ausfallen könnte. Sie vergleicht die Rentenleistungen im investmentorientierten Rentenbezug mit denen im klassischen Rentenbezug. Die Modellberechnung legt ein Verrentungskapital von 100.000 Euro zugrunde. Zum
Jahresergebnis
Niederösterreichische Versicherung Die Niederösterreichische Versicherung konnte das Jahr 2021 trotz COVID-19-Pandemie und enormer Schadenbelastung vor allem durch das Hagelunwetter im Juni 2021 mit einem Prämienwachstum abschließen. Die verrechneten Prämien stiegen um 6,3 Prozent auf 359,6 Millionen Euro. Im Segment Schaden/Unfall wurde eine Steigerung von 6,4 Prozent auf 308,5
Millionen Euro, im Leben laufende Prämien ein Plus von 0,3 Prozent auf 47,4 Millionen Euro erzielt. Einmalerläge in der klassischen Lebensversicherung wurden zu sehr selektiv angenommen, in der fondsgebundenen Lebensversicherung wurde ein erfreulicher Anstieg gemeldet. Trotz des anspruchsvollen Kapitalmarktumfeldes bleibt die Gesamtverzinsung in der Le-
Partnerschaft für Digitalisierung Merkur Versicherung
Die Merkur Versicherung und Kyndryl (ehemals IBM) leben mittlerweile seit 70 Jahren eine Partnerschaft, die für Verlässlichkeit und Zukunftsmut steht, und vor allem das Dauerthema Digitalisie-
rung vorantreibt. Digitalisierung ist mittlerweile für jede Branche eine Grundvoraussetzung, um zukunftsfit zu sein und vor allem zu bleiben. Die Grazer Merkur VersirC 05/2022 | 34 | MARKT
Dr. Helmut Hofmeier
Beispiel beträgt die monatliche Gesamtrente im investmentorientierten Rentenbezug bei einer Wertsteigerung von vier Prozent pro Jahr im Alter von 75 Jahren 447,18 Euro. In der klassischen Variante wären es 397,56 Euro.
bensversicherung unverändert bei zwei Prozent. Aufgrund der schweren Unwetter im Jahr 2021 stiegen die Schäden um 52,5 Prozent auf 241,4 Millionen Euro. Vor allem das starke Hagelunwetter am 24. Juni mit rund 7.000 einzelnen Schadenereignissen und einer Schadensumme von etwa 70 Millionen Euro war beispiellos in der Geschichte der NV. Dank der ausgezeichnet gestalteten Rückversicherungsverträge konnte dieser enorme Schaden wirtschaftlich gut verkraftet werden. Die Combined Ratio ist von 83,3 Prozent auf 90,1 Prozent gestiegen.
cherung hat mit Kyndryl den weltweit größten Anbieter von IT-Infrastrukturleistungen an ihrer Seite, um die Chancen der Digitalisierung im Sinne ihrer Kunden zu nutzen und auszubauen. Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung der digitalen Infrastruktur und Prozesse. Denn davon profitieren nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern primär die Kunden der Versiche-
rung. „Am Ende des Tages muss Innovation für den Kunden spürbar sein. Dazu braucht es Partner, die mit dir die Zukunft gestalten und mit Weitblick auch über den Tellerrand hinausblicken. Mit Kyndryl arbeiten wir an der steten Optimierung in den Bereichen Daten- und Ausfallsicherheit. Hier haben wir nicht nur Expertise und Innovationsmut, sondern vor allem einen verlässlichen Mitbegleiter für unsere Zukunftsreise gefunden", so Christian Kladiva, Vorstandsdirektor der Merkur Versicherung.
Digitalisierung in der Versicherungsbranche nimmt Fahrt auf Trotz des hohen Datenaufkommens und prozesslastiger Arbeitsabläufe galt die Versicherungsbranche lange Zeit nicht
unbedingt als Digitalisierungspionierin. Heute stellt sich die Situation anders dar, denn die Notwendigkeit, aber auch der Mehrwert digitalisierter Produkte und Workflows stehen außer Frage: „Die Versicherungsbranche ist zu einem Ort der digitalen Innovation geworden. Geschäftsmodelle werden überdacht und weiterentwickelt. Es wird in die Stakeholder Experience von Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Partnern und anderen Interessensgruppen investiert. Dafür braucht es eine stressresistente IT-Infrastruktur”, so Maria Kirschner, Geschäftsführerin von Kyndryl in Österreich. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Merkur Versicherung bietet Kyndryl Systemintegrations- und Managementdienste an, um das Risiko-
Christian Kladiva
management und die Cyber-Resistenz des Unternehmens zu optimieren. Dank modernster Automatisierungstechnologie werden die Betriebskosten für die IT-Infrastruktur zudem deutlich vermindert.
Tag der Sicherheit Länderversicherer
Die ersten Hagelwarnungen wurden heuer bereits ausgerufen. Die Vereinigung Österreichischer Länderversicherer präsentierte am Tag der Sicherheit 2022 eine Studie zur Wahrnehmung von Naturereignissen. Bereits zum 16. Mal findet der Tag der Sicherheit statt. Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Niederösterreichische Versicherung, Kärntner Landesversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Klimawandel, Pandemie, Wirtschaftskrise, Krieg – wir leben in herausfordernden Zeiten. Wie steht es vor diesem Hintergrund um das Vertrauen der Menschen in die eigene Zukunft, wie sicher fühlen sich Österreicherinnen und Österreicher in Hinblick auf Naturereignisse? Laut repräsentativer Studie der Vereinigung österreichischer Länderversicherer (VÖL) blicken Herr und Frau Österreicher grundsätzlich eher positiv
in die Zukunft: 56 Prozent der Befragten geben an, keine Angst davor zu haben. Ein positiver Eindruck, der sich bei genauerer Betrachtung allerdings relativiert. Denn mehr als die Hälfte der Menschen in Österreich fühlt sich dennoch vom Klimawandel bedroht. Geschlechterspezifische Unterschiede gibt es übrigens bei der Frage, ob Naturereignisse in erster Linie als Bedrohung für die persönliche Gesundheit und Sicherheit der Befragten und ihre Familien, für ihr Hab und Gut oder für beides gleichermaßen wahrgenommen werden. Hier zeigt sich rund ein Drittel vorrangig in Bezug auf die Gefahr für Gesundheit und Sicherheit besorgt, nämlich vor allem die weiblichen Befragten. Die befragten Männer hingegen denken stärker an die Bedrohung von Hab und Gut. rC 05/2022 | 35 | MARKT
Jedoch: Wer vorsorgt, blickt grundsätzlich positiver in die Zukunft. Insgesamt fühlen sich zwei Drittel der Österreicher gegen Naturereignisse finanziell gut abgesichert. Spannend dabei ist, dass trotz der Wahrnehmung sich häufender Naturkatastrophen, wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen, die Angst vor Feuer bzw. einem Brand in Österreich nach wie vor am präsentesten ist. Die Länderversicherer haben auch abgefragt, ob die Österreicher über die Leistungen des Katastrophenfonds des Bundes informiert sind. Knapp 70 Prozent der Befragten wissen korrekterweise, dass im Fall von Katastrophenschäden nur ein Teil des Schadens gedeckt ist.
Mit Lebensversicherungen nachhaltig veranlagen Nachhaltige Geldanlagen sind im Mainstream angekommen. Markterhebungen zeigen, dass private AnlegerInnen im vergangenen Jahr mit einem Plus von 117 Prozent in Deutschland und 78 Prozent in Österreich Treiber des Wachstums nachhaltiger Geldanlagen waren. von Volker Weber, Vorstandsvorsitzender des FNG, des Forums für nachhaltige Geldanlagen e.V. In Österreich begleitet er AFPA und deren Mitglieder als Nachhaltigkeitslotse. Insgesamt erreichen nachhaltige Fonds und Mandate mit ca. 20 Prozent des Neugeschäfts bereits einen beachtlichen Anteil am heimischen Gesamtmarkt. Den Großteil des Volumens in Österreich machen institutionelle Investoren mit 23,3 Milliarden Euro aus. Schlüsselfaktoren für die verstärkte Nachfrage sind v.a. Änderungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen wie Taxonomie, ESG-Berichtspflicht und Integration von ESG in der Anlageberatung. Die drei Buchstaben ESG beschreiben die drei nachhaltigkeitsbezogenen Verantwortungsbereiche von Unternehmen: • „E“ für Environment oder Umwelt bedeutet die Berücksichtigung von Umweltverschmutzung oder -gefährdung, Treibhausgasemissionen oder Energieeffizienzthemen, etc. • Social („S“) beinhaltet Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Diversitätsmanagement und auch gesellschaftliches Engagement, etwa die Vermeidung von Kinderarbeit. • Governance („G“) berücksichtigt die nachhaltige Unternehmensführung. Dabei geht es etwa um Unternehmenswerte und wie diese im Alltag gelebt werden (Corporate Governance).
Die Dynamik nachhaltiger Geldanlagen führt auch für Anbieter und Vermittler von Lebensversicherungen und Kapitalanlagen zu neuen Herausforderungen. Zum einen wird der Markt zunehmend unübersichtlich. Dadurch ist es für Versicherungsmakler und Agenten immer schwieriger, den Überblick zu behalten. Zum anderen müssen bei der Kundenberatung zahlreiche gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. KundInnen sind Volker Weber nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen zu befragen. Angebotene Lebensversicherungsprodukte und Investmentfonds müssen mit diesen Kriterien übereinstimmen. rC 05/2022 | 36 | COVERSTORY
Hinzu kommt, dass bei bestehenden Anlageverträgen im Zuge der laufenden Kundenbetreuung überprüft werden
muss, ob es durch die zunehmende Verlagerung der Geldströme in nachhaltige Anlageklassen zu Beeinträchtigungen, etwa erhöhten Ausfallrisiken oder drohenden Kursverlusten für Konsumenten kommen kann. Auf Versicherungs- und Finanzberater kommen herausfordernde Zeiten zu! Die Anforderungen an die persönliche Beratung und auch das Haftungsrisiko steigen.
Statt Kopf in den Sand volle Kraft voran! Angesichts von mit ESG verbundenen Herausforderungen reagieren manche Marktteilnehmer mit Scheu und Zurückhaltung. Erste aus der Hüfte geschossene Argumente sind „dann verkaufe ich keine Lebensversicherung mehr“, „das Risiko eines Fehlers ist mir zu hoch“, etc. Damit laufen solche Marktteilnehmer aber Gefahr, nicht am bedeutendsten Erfolgstrend am Kapitalanlagemarkt der kommenden Jahr-
zehnte zu partizipieren. Gerade junge Menschen, die bereits im Erwerbsleben stehen, also die kommende Kundengeneration, verlangen proaktiv Nachhaltigkeit und lassen sich nicht mit „Etiketten“ abspeisen. Besser ist daher, das Thema ESG aktiv anzugehen und als Chance für die eigene Positionierung als Versicherungsvermittler und Finanzberater zu sehen. Durch Ergänzungen der Insurance Distribution Directive (IDD) wird die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen von Kunden bei der Vermittlung von Versicherungsprodukten ab 2. August 2022 verpflichtend. Um die dafür notwendige Orientierung zu schaffen, verleiht das Forum Nachhaltige Geldanlagen, FNG gemeinsam mit dem europäischen Dachverband Eurosif ein Transparenzlogo. FNG gibt auch Nachhaltigkeitsprofile heraus und hat einen transparenten Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds entwickelt. Gerade für die Umsetzung in der
Praxis bieten die FNG-Standards eine wichtige Orientierungshilfe für Kunden und für Vermittler.
FNG und AFPA gehen Forumspartnerschaft ein Das Forum Nachhaltige Geldanlagen, FNG setzt sich seit über 20 Jahren als Pionier für den Dialog und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen ein. In Österreich arbeitet der Verband mit der AFPA, dem österreichischen Verband der Versicherungs- und Finanzprofessionisten zusammen. Ziele der Kooperation sind, den Mitgliedsbetrieben bei Emission und Vertrieb nachhaltiger Geldanlagen und Versicherungsprodukte mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Versicherungsvermittler und Finanzberater werden für die Kundenberatungen mit Arbeitsbehelfen und Weiterbildung unterstützt.
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rC 05/2022 | 37 | COVERSTORY
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Private-Equity – Die häufig noch fehlende Anlageklasse im Portfolio An der Börse schwindet unter den lukrativen TopUnternehmen die Vielfalt. Hingegen die zahlreichen hochspekulativen Technologie-Werte und überbewerteten Aktien bleiben. Gleichzeitig wird immer mehr TopPerformance jenseits der Börse gemacht. Die Universitätsstiftungen Harvard und Yale aber auch die international Superreichen haben dies erkannt und erzielen häufig jährlich zweistellige Renditen. von Michael Kordovsky
Die Harvard Stiftung erzielte in den kritischen Fiskaljahren 2020 und 2021 (enden per 30. Juni) jeweils 7,3 bzw. 33,6 Prozent und seit 1974 rund 11 Prozent p.a.. Per Ende Juni 2021 waren Private Equity und Hedge Funds mit jeweils 34 bzw. 33 Prozent gewichtet vgl. mit einer Aktiengewichtung von 14 Prozent. Die Yale Stiftung, die es im per 30. Juni 2021 endenden Fiskaljahr sogar auf ein Plus von 40,2 Prozent brachte und über 36 Jahre unter David Swensen (verstorben 5. Mai 2021) auf 13,4 Prozent p.a., war per 30. Juni 2020 zu 22,6 Prozent in VC und 15,8 Prozent Leveraged Buyouts investiert. In eine ähnliche Kerbe schlagen die Superreichen mit einem investierbaren Vermögen von mindestens 30 Millionen Dollar. Das KKR Global Institute skizziert in der Publikation „INSIGHTS – Global Macro Trends“ vom Mai 2017 die Vorliebe der Superreichen für Alternatives, insbesondere Private Equity (PE), wie folgt: Im März 2017 waren diese zu 46 Prozent in Alternative Investments, davon mehr als die Hälfte Private Equity) investiert. Eine weitere rC 05/2022 | 38 | COVERSTORY
Publikation von KKR zeigte, dass in den Family-Offices (rentieren sich ab etwa 250 Mio. EUR) von 2017 bis 2020 der Private-Equity-Anteil von 24 auf 27 Prozent anstieg.
Private Equity mit Performance-Bonus Geldanlagen jenseits der Börse bieten wesentlich mehr Möglichkeiten, denn laut UBS sind in den USA 95 Prozent der Unternehmen in privatem Besitz. Viele der erfolgreichsten Marken, wie Mars, Red Bull oder regionaler in der DACH-Region Rauch, sind im Privatbesitz. Zahlreiche erfolgreiche Unternehmer hätten nie die AG erfunden, weil sie sich nicht jedes Quartal vor lästigen Erbsenzählern für die genauen Quartalszahlen rechtfertigen möchten. Sie wollen strategische Entscheidungen mit langfristiger Weichenstellung treffen und genau darin liegen umso mehr die Vorteile von Private-Equity Fonds, die entweder Firmen mehrheitlich übernehmen und optimieren (Buyout-Fonds), Expansions-
kapital zur Verfügung stellen oder sich als Risikokapitalgeber an jungen innovativen Unternehmen beteiligen (Venture Capital). Ein Private-Equity Fonds beteiligt sich an 10 bis 30 Unternehmen, mit dem Ziel, sie nach 4 bis 6 Jahren um ein Vielfaches zu veräußern. Privatbeteiligungen jenseits der Börse haben den Vorteil, dass ein Expertenteam ein Unternehmen langfristig optimieren kann, ohne auf einzelne Quartalszahlen Rücksicht nehmen zu müssen. Die daraus resultierenden größeren Handlungsspielräume bringen Mehrwert gegenüber börsennotierten Firmen. Die Folge ist ein gewisser Performance Mehrwert zu Aktien, der von kritischen Beobachtern als „Illiquiditätsprämie“ oder „Geduldsbonus“ bezeichnet wird (rund 2 Prozentpunkte pro Jahr), denn in der Regel bewegen sich die Laufzeiten von PE-Fonds (VC u. Buyout) zwischen 5 und 10 Jahren. Private Equity Fonds (Buyout, VC und Expansionskapital) bringen im Schnitt nachweis-
lich über rund zwei Jahrzehnte Renditen von 11 bis 12 Prozent p.a.. Selbst PrivateEquity Dachfonds können noch immer 6 bis über 7 Prozent p.a. generieren.
Private-Equity Polizze der Quantum Leben In Österreich herrschen restriktive gesetzliche Vorgaben für den Vertrieb von Private Equity und RWB vertreibt hierzulande seine Dachfonds nur an qualifizierte Investoren mit einem unbelasteten liquiden Vermögen von mindestens 250.000 EUR. Der Ausweg für durchschnittliche Privatanleger liegt in einer Verpackung von PE-Fonds in einen LVMantel. RWB bietet mit der Quantum Leben AG „RWB Premium Select“ an. Statt einer KEST von 27,5 Prozent fallen nur 4 Prozent Versicherungssteuer an und Anleger können bis zum 90. Lebensjahr in ein Portfolio bestehend aus ETFs und PE-Fonds investieren. Laut Facts-
heet vom 17.01.2022 teilte sich das Vermögen wie folgt auf: 60 Prozent ETFs (20% Listed Private Equity; 15% STOXX Europe 600; 15% WisdomTree EU; 15% S&P 500; 15% Russell 2000 u. 20% Emerging Markets) und 37 Prozent Private Equity bestehend aus einem Portfolio mit 71 Zielfonds (45% Europa, 41% Nordamerika u. 14% Asien). Die Zielfonds sind an über 500 Firmen beteiligt und haben laut Factsheet bereits 92 Unternehmen mit einem durchschnittlichem Brutto-Multiple von 3,5x verkauft. Entsprechend lag die Gesamtperformance im Jahr 2021 bei 25,35 Prozent verglichen mit lediglich minus 5,81 Prozent im Corona-Panikjahr 2020. Das aus Buyout-Fonds mit Fokus reiferer mittelständischer Unternehmen bestehende PE-Portfolio hat 2021 bereits die Hälfte zur Wertentwicklung beigetragen und sollte bald 60 Prozent der Gesamtallokation erreichen.
Private-Equity Interview mit Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB Austria Welchen Inflationsschutzcharakter würden Sie PrivateEquity beimessen? Schmolmüller: Der wichtigste
„Schutzfaktor“ ist hier eine vergleichsweise gute Rendite, die vor Wertverlust schützt. Die mittlerweile anhaltend hohe Inflation verschärft das bereits zuvor herausfordernde Marktumfeld mit Zinsen am Nullpunkt und Volatilität an den Aktienmärkten. Wer erfolgreich Vermögen aufbauen möchte, benötigt in dieser Situation langfristige Erträge, die möglichst über der
Der wichtigste „Schutzfaktor“ ist hier eine vergleichsweise gute Rendite, die vor Wertverlust schützt. Inflationsrate liegen, eine stabile Entwicklung auch in Krisenzeiten und das alles in einer sicherheitsorientierten Lösung. rC 05/2022 | 39 | COVERSTORY
Wie ist der aktuelle Stand der historischen Performance und Ausfälle von PE-Dachfonds? Schmolmüller: Bei unseren bis-
lang komplett aufgelösten Dachfonds konnten Anlegerinnen und Anleger je nach Vertragskonstellation durchaus zwischen 6 und 7 Prozent p.a. erzielen. Ausfälle hat es bei RWB Dachfonds bislang nicht gegeben. Der überwiegende Großteil unserer Produkte läuft noch. Auch bei den wenigen Fonds, die bislang unter den Erwartungen geblieben sind, werden Anleger aller Voraussicht nach mehr
als ihr eingesetztes Kapital zurückerhalten. Firmen mit Private-Equity-Partner stellen mehr Mitarbeiter ein und schaffen per Saldo Arbeitsplätze. Können Sie eine konkrete Statistik zitieren? Schmolmüller: Im ersten Corona-
Jahr wurden in Europa in PrivateEquity-finanzierten Unternehmen mehr als 100.000 neue Jobs geschaffen. Das entspricht einem Wachstum der Arbeitsplatzanzahl von +2,0 Prozent. Zeitgleich gingen am gesamten europäischen Arbeitsmarkt unter dem Druck von Unsicherheit und Einschränkungen Jobs verloren (-1,6%). Quelle: Private Equity at Work 2022, Invest Europe. Was waren die spektakulärsten Exits aus dem RWB-Fondsspektrum? Schmolmüller: Ein Ausnahme-
Exit war der von Maxscend. Der chinesische Halbleiterhersteller produziert Chips, die unter anderem auch bei der 5G-Technologie zum Einsatz kommen. Insgesamt sind durch diesen Exit über 114 Millionen USDollar an RWB Fonds zurückgeflossen. Der sogenannte Exit-Multiplikator unterliegt der Vertraulichkeit. Das eingesetzte Kapital wurde allerdings um einen hohen Faktor vervielfacht. Der Exit hat dazu beigetragen, dass Anlegerinnen und Anleger unseres Dachfonds RWB China I in Kürze bereits 315 Prozent ihrer ursprünglichen Einlage zurückerhalten haben werden. Der Verkauf von National Veterinary Associates spielte im Jahr 2020 Rückflüsse in Höhe von insgesamt 11,9 Millionen US-Dollar zurück. Der Verbund von Tierarztpraxen und -kliniken in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland hatte die Anzahl der Standorte während der Haltedauer verdreifacht. EuroKids International war bis 2019 im Portfolio. Das indische Unternehmen betreibt Bildungszentren für Kinder bis
12 Jahre und hat bereits weit vor Beginn der Covid-19-Pandemie SmartphoneApps zum Home-Learning für die Kinder bereitgestellt. Der Verkauf spielte verschiedenen RWB Fonds insgesamt mehr als zehn Millionen US-Dollar zurück.
andere die auch etwas unter diesen Ergebnissen liegen.
Mit welcher Performance ist bei RWB historisch zu rechnen?
lagen die Prognosen im mittleren Szenario zwischen 5 und 7 Prozent pro Jahr. Der durchschnittliche Verkaufsmultiplikator, der historisch bei 2,0x bezogen auf das gesamte RWB-Portfolio liegt, erhöht sich seit einigen Jahren kontinuierlich. Verkaufserlöse aus den letzten Jahren waren also noch gewinnbringender als in früheren Jahren.
Schmolmüller: Bei den bislang abge-
schlossenen Dachfonds konnten Anlegerinnen und Anleger je nach Vertragskonstellation zwischen 6 und 7 Prozent p.a. erzielen. Bei deutlich über 30 aufgelegten Vehikeln wird es einige Fonds geben, die in diesem Rahmen oder leicht darüber und rC 05/2022 | 40 | COVERSTORY
Wie sind die Ertragserwartungen der jüngsten Produkte? Schmolmüller: In den letzten Jahren
Wir danken für das Gespräch.
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Farbedelsteine als effektiver Inflationsschutz Vor allem die Covid-19Pandemie beflügelte die Preise für Farbedelsteine, krisenfeste Investments, die auch normale Privatanleger erwägen können. Deshalb führte risControl ein Interview mit dem EdelsteinExperten, Gründer und CEO von „The Natural Gem“, Dr. Thomas Schröck. von Michael Kordovsky
Wie gut schützen Investments in Mineralien, Edelsteine und Diamanten vor der Inflation? Schröck: Sie sind als Sachwertinvest-
ment eine ausgezeichnete Absicherung gegen Inflation und waren dies schon über die letzten Jahrzehnte. Wie war die Wertentwicklung von Farbedelsteinen, namentlich Rubin, Saphir und Smaragd während der Corona-Krise (seit Jänner 2020 in Prozent)? Wie sah es bei Diamanten aus? Schröck: Der Wertanstieg betrug bei Farbedelsteinen – Rubin, Saphir und Smaragd – rund 30% im ersten Jahr der Covid Pandemie, Diamanten stiegen um rund 3% im Wert. Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf den Markt für Farbedelsteine und Diamanten? Schröck: Es kam durch den Krieg wieder zu vermehrter Nachfrage. rC 05/2022 | 42 | COVERSTORY
Wie haben sich die drei US-amerikanischen Edelstein-Indizes und der indische Großhandelsindex in den vergangenen Jahren entwickelt? Worin unterscheidet sich deren Zusammensetzung? Schröck: Der Wertanstieg der letzten
26 Jahre betrug im Durchschnitt, geometrisch berechnet, 8% pro Jahr, für Saphire und Smaragde, je nach Qualität 4 – 6% im Durchschnitt pro Jahr. Der Indische Großhandelsindex sowie einer der amerikanischen Indizes beziehen sich auf Großhandelspreise, die anderen beiden auf Einzelhandelspreise; alle beziehen naturfärbige Rubine, Saphire und Smaragde ein. Wie sollte ein Anleger Einkaufspreis inklusive Nebenkosten exakt kalkulieren? Schröck: Der angegebene Preis beinhal-
tet immer die im jeweiligen Land gültige Mehrwertsteuer plus die Kosten für die Zertifizierungen. Wir stornieren im ersten Jahr nach Kauf einfach die Rechnung
und zahlen den eingesetzten Betrag zu 100% retour. Ab dem zweiten Jahr nach Kauf wird ein individuelles Angebot, basierend auf den dann geltenden Preisen gemacht. Gibt es die Möglichkeit, differenzbesteuert zu kaufen zum Beispiel bei in Schmuck gefassten Edelsteinen? Schröck: Edelsteine nutzen sich
nicht ab, daher gibt es hier keine Differenzbesteuerung gemäß Umsatzsteuerrecht. Differenzbesteuerung bei Schmuck gibt es nur bei gebrauchtem Schmuck und nicht bei neuem. Viele Käufer gehen in „Esotherik-Läden“ um Mini-Investmens in Mineralien wie Katzengold, Amethyst und Bergkristall zu tätigen? Lohnen sich diese Ausgaben unter Rendite-Aspekten oder ist das schlichtweg nur ein Hobby? Schröck: Dies ist als Hobby und
persönliche Vorliebe zu sehen.
Ab welchem Betrag lohnt sich der Einstieg in Farbedelsteine? Schröck: Ab einem Betrag von 3.000
Euro pro Edelstein.
Welche Gutachten und Zertifikate sind am zuverlässigsten bei Farbedelsteinen? und welche bei Diamanten? Schröck: Alle unsere Edelsteine wer-
den mit einem Gutachten des Gemmologischen Labors Austria geliefert, welches von einer gerichtlich beeideten Sachverständigen geleitet wird; ab einem Wert von 30.000 Euro werden Schweizer Zertifikate von Schweizer Stiftung Edelsteinforschung (SSEF) oder Gübelin mitgeliefert; die bei Diamanten international zuverlässigsten Gutachten stammen vom Gemological Institute of America (GIA).
Besteht die Gefahr gefälschter Gutachten? Wie erkenne ich, dass Gutachten echt sind?
Gibt es derzeit noch irgendwelche Sonderchancen am Edelsteinmarkt?
Schröck: Eine geringe Gefahr besteht
Schröck: Wir gehen davon aus, dass alle
Welches Umfeld begünstigt Preissteigerungen bei Farbedelsteinen und welches bei Diamanten?
Wieviel muss man für Tansanit und Turmalin ausgeben, damit sich das Investment von der Kostenseite her lohnt?
wenn aus dubiosen Quellen gekauft; Überprüfung ist einfach: manche der Ersteller von Gutachten drucken einen QR Code auf, mit dem man leicht kontrollieren kann; sonst einfach beim jeweiligen Institut anrufen und das Zertifikat abfragen.
Schröck: Jede wirtschaftliche oder soziale Unsicherheit (größere Geldmenge, Inflation, kriegerische Konflikte) erhöhen die Nachfrage nach Edelsteinen. rC 05/2022 | 43 | COVERSTORY
Edelsteine durch die wirtschaftliche Situation weiter im Wert steigen werden; am relativ niedrigsten bewertet ist derzeit Spinell, da er in den letzten Jahrzehnten etwas aus dem Fokus der Juwelenindustrie ging.
Schröck: Es gilt das oben gesagte: rund
3.000 Euro pro Edelstein.
Wir danken für das Gespräch.
Hedge-Fund Strategien für Privatanleger Die meisten Hedge Funds sind nur für Institutionelle und qualifizierte Private Anleger mit entsprechendem Vermögen zugänglich. Doch in Österreich sind auch Futures-Fonds, Optionsstrategien und Long&ShortEquity für durchschnittliche Anleger erhältlich. von Michael Kordovsky Private Equity, Futures-Fonds, Optionsstrategien, Long&Short Equity, Edelmetalle zum passenden Zeitpunkt - alleine mit dieser Kombination kann man auch noch im aktuellen kritischen Marktumfeld Wertzuwächse erzielen. Die Voraussetzung ist jedoch die Auswahl bewährter Produkte. Alternative Fondsstrategien können in einem breit diversifizierten Portfolio Korrelationsbrecher sein, vor allem dann, wenn sie während schlechter Aktienmarktphasen noch positive Renditen erzielen.
Futures Fonds als Performance-Retter in der Not Das ist vor allem bei trendfolgenden Futures-Fonds möglich, die mit Aktienindizes, Bond-Futures, Devisen, Edelmetallen und Rohstoffen handeln und dabei von steigenden aber auch von fallenden Kursen profitieren können. Während der Corona-Krise feierten Managed Futures Funds als Anlagekategorie ein Comeback, das durch Inflation und Zinswende nun in eine stärkere Performancephase übergegangen sein könnte. Vorangegangen ist den jüngsten Impulsen jedoch -gemessen am Barclay CTA Index - die längste historische Durststrecke. Dieser Index geht bis 1980 zurück und gilt als einer der ältesten und breitesten Managed Futures Indizes. Aus diesem historischen Kontext betrachtet, erscheinen auch die für österreichische Privatanleger zugänglichen Futures-Fonds aussichtsreich.
Der FTC Futures Fund Classic B EUR (ISIN: LU0082076828) liegt per 3. Mai im laufenden Jahr 18,7 Prozent im Plus. Im Finanzkrisenjahr 2008 überzeugte er mit einer Performance von 42 Prozent. Starke Trends, auch Abwärtstrends, zahlen sich hier aus, zumal sich der Fonds mittel bis langfristig am SG Trend Index orientiert, der die weltweit besten trendfolgenden Managed Futures Programme beinhaltet. Die Strategie von FTC stützt sich auf ein breit diversifiziertes Set unterschiedlicher Handelssysteme, die sich durch Fristigkeiten, Signalgeber und das Money Management unterscheiden. Zuverlässig in schweren Krisen erwies sich auch der SMN Diversified Futures Fund (ISN: LU0070804173), der per 29.04. auf Jahressicht 43,8 Prozent im Plus liegt und im Jahr 2008 mit 58,5 Prozent Performance überzeugte. In Summe handelt der Fonds mit über 300 verschiedenen Instrumenten. Dabei bietet vor allem der Rohstoffbezug eine Inflationsschutzkomponente: Beispielsweise kann auch an der Entwicklung des Strom- und Gaspreises partizipiert werden.
Optionsstrategien – Handeln im Einklang mit der Volatilität Zuletzt eine zyklische Abfolge positive Jahresperformance und negative Jahresperformance zeigte der Kepler Put Write Strategy Fonds (ISIN: AT0000A1NB0, der nach einem Plus von 13,2 Prozent im rC 05/2022 | 44 | COVERSTORY
Jahr 2021 im laufenden Jahr per 4. Mai bereits 5,3 Prozent ins Minus rutschte und in den kommenden Monaten eventuell günstige Einstiegsmöglichkeiten bieten könnte. Der Ansatz des Fondsmanagements: Es werden laufend auf den S&P 500 Index, dem Eurostoxx 50 Index und den Nikkei 225 Index Puts mit Basispreisen nahe oder leicht unter dem aktuellen Kurs geschrieben (Prämien vereinnahmt). Ideal ist der Fonds für Seitwärtsbewegungen und sanftem Anstieg. Am schlimmsten hingegen sind starke Rückschläge gefolgt von schnellem Rebound, sodass der Chart ein „V“ ausbildet. Seit 2013 erst ein Kalenderjahr im Minus beendete der von FERI Trust gemanagte OptoFlex P EUR ISIN: LU0834815366). Von 2013 bis 2021 lag die Bandbreite der Performance in den einzelnen Jahren bei -6,0 bis +9,9 Prozent und auf 3-Jahressicht liegt der Fonds 14,7 Prozent im Plus. Der Fonds ist auf den Verkauf von S&P 500 Put-Optionen weit aus dem Geld (im Schnitt 10%) spezialisiert. Langfristig marschieren die Aktienmärkte nach oben und Puts aus dem Geld haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie wertlos auslaufen, was gut für den Stillhalter ist, der aktuell noch volatilitätsbedingt höhere Prämien kassieren kann.
Long&Short Equity – Am Aktienmarkt gibt es immer was zu verdienen Wer bei einzelnen Aktien sowohl auf steigende als auch fallende Kurse set-
zen kann, findet am Aktienmarkt immer wieder passende Trading-Chancen. Eine gewisse Long-Bias ist dabei durchaus vernünftig, denn langfristig steigen schließlich die Aktienmärkte, was zum passenden Zeitpunkt einen PerformanceBonus bedeuten kann. Der Carmignac Portfolio Long-Short European Equities (ISIN: LU1317704051) hat im Nettoengagement einen Spielraum von -20 bis +50 Prozent. Per 3. Mai lag die 5-Jahres-Performance bei 37,8 Prozent und die 1-Jahres-Performance bei 6,8 Prozent. Alternativ dazu besteht noch die Möglichkeit eine eigene Long & Short Strategie zu entwickeln mit dem Ziel, zumindest regelmäßig auf die Performance einer Dividendenrendite nach Steuern von zumindest 3 Prozent zu kommen. Hier gehören als Dividendenzugpferde Aktien wie BAWAG Group (bei
Kurs von 45,80€ Dividendenrendite von 6,55 Prozent), Österr. Post (bei Kurs von 30€ Dividendenrendite von 6,3%), Philip Morris International (Dividendenrendite von 4,8% bei Kurs von 98 USD) und der Pipeline-Betreiber Enbridge (Dividendenrendite von 6,0% bei Kurs von 45,20 USD) ins Depot. Per 4. Mai mit Dividendenrenditen von 3,87 Prozent bzw. 5,29 Prozent interessante Blue Chips wären noch 3M und Verizon, während Coca Cola (Dividendenrendite von 2,7%) noch Kurspotenzial hat. So ein Portfolio kann dann mit einem Knockout-Short-Zertifikat auf den NASDAQ 100 Index „gegengesichert“ werden. Liegt der Portfoliowert bei 35.000 Euro und der Hebel des ShortZertifikats bei 7 dann investiert man 5000 Euro in dieses Zertifikat und hofft darauf, dass sich die NASDAQ wesent-
lich schlechter entwickelt als die Aktienkurse der eigenen Selektion. Aus dieser Performance-Differenz resultiert dann noch neben Dividendeneinkünften ein Profit. Zwar wird man mit diesen Ansätzen nicht reich, aber bei guter Aktienselektion und anhaltender Schwäche des Technologiesektors sind auf Jahressicht 3,5 bis 6,0 Prozent Nettoperformance durchaus denkbar, was im Szenario einer Seitwärtsbewegung oder eines schwächeren gesamten US-Aktienmarktes möglich wäre. Als die „Feuerversicherung“ im Portfolio sollte Gold in physischer Form oder als ETC (z.B. Xetra Gold) erworben werden. Die vorgeschlagene Gewichtung liegt bei rund 10 Prozent. Trotz aller Unberechenbarkeit ist eines Tatsache: Gold hat über Jahrtausende seinen Wert behalten.
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Nachhaltig abgesichert mit Generali Lebensversicherungen Im Interview mit risControl weist Hannes Dillinger, Leiter Bankenvertrieb und Unabhängige VertriebePersonenversicherung der Generali Versicherung, auf die Wichtigkeit einer umfassenden Altersvorsorge hin. Nachhaltiges Investieren wird dabei immer mehr zum zentralen Thema. Sind Lebensversicherungen in Zeiten hoher Inflation und niedriger Zinsen noch zeitgemäß? Hannes Dillinger: Die Lebensver-
sicherung ist nach wie vor eine der interessantesten Möglichkeiten vorzusorgen. Sie weist im Vergleich zu anderen Vorsorgeprodukten wichtige Besonderheiten auf: Kein anderes Produkt leistet eine lebenslang garantierte Rente, selbst wenn die durchschnittliche Lebenserwartung weit überschritten wird. Und es kommt die volle Ablebensleistung zur Auszahlung, selbst wenn der Vertrag nur kurz gelaufen ist und die Prämienzahlungen gering waren. Welche Produkte stehen Generali Kunden zur Verfügung? Dillinger: Der Generali LifePlan
ist das bei der Generali am häufigsten nachgefragte Produkt bei laufender Prämie. Er verbindet flexibel die Vorteile der klassischen Lebensversicherung mit einer Fondsveranlagung und nimmt auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Lebensabschnitte Rücksicht. Nahezu jedes Risikoprofil lässt sich darstellen. Durch den Fondsanteil können die Kunden von den Chancen des Kapitalmarktes profitieren und Geld für die Zukunft ansparen. Außerdem besteht die Möglichkeit, bereits vor Ablauf Kapital zu entnehmen oder die vorrC 05/2022 | 46 | COVERSTORY
handenen Fondsanteile in einen anderen Investmentfonds umzuschichten. Ebenso ist ein Ablaufmanagement optional wählbar. Steht vorsichtigen Kunden eine Möglichkeit zur Verfügung, ihre Hinterbliebenen besonders gut abzusichern? Dillinger: Mit dem Prämien-Schutz-
schirm erhalten Kunden eine Extraportion Sicherheit. Die Generali übernimmt im Falle eines vorzeitigen Ablebens des Versicherten des Prämien-Schutzschirms die weitere Prämienzahlung bis zum Ablauf der Zusatzversicherung. So besteht hohe Sicherheit für die Partner, Kinder oder weitere Begünstigte. Sind Einmalerläge noch ein Thema? Dillinger: Mit der Generali LifeInvest,
der innovativen fondsgebundenen Lebensversicherung mit Einmalprämie,
punktet die Generali auch in diesen herausfordernden Zeiten. Kunden profitieren von der exklusiven Veranlagung in institutionelle Fondsanteilsklassen, die für Privatkunden normalerweise nicht verfügbar sind, und das bei einer sehr günstigen Kostenstruktur. Die Fondsauswahl ermöglicht den Kunden eine Veranlagung abhängig von ihrer individuellen Risikoneigung. Im Generali Kundenportal stehen tagesaktuelle Werte zur Verfügung. Damit sind Kunden laufend auf dem aktuellen Stand. Wie stark werden nachhaltige Fonds bei der Veranlagung in Lebensversicherungen nachgefragt? Dillinger: Nachhaltigkeit liegt im Trend
und wird insbesondere bei der Vorsorge zu einem immer wichtigeren Thema. Auch bei der Geldanlage kann man nachhaltige Entscheidungen treffen und ökologische und soziale Aspekte in den Vordergrund rücken. Jede oder jeder hat
FLEXIBLE FINANZIERUNG
damit die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten und die Zukunft besser zu gestalten. Gleichzeitig steigt die Chance auf attraktive Renditen. Die nachhaltigen Fonds der Generali ermöglichen genau das. Für Veranlagungen im Rahmen der Lebensversicherungsprodukte bietet die Generali Investmentfonds an, die unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der UN-Kriterien für nachhaltige Investitionen setzen. Die angebotenen Fonds unterliegen einer laufenden Beobachtung und gehören zu den besten ihrer Klasse. Damit kann die Generali die Wünsche der Kunden nach nachhaltigen Investments hervorragend abdecken. Die beiden Produkte Generali LifePlan und Generali LifeInvest der Generali eröffnen diese Möglichkeit allen, die in die Zukunft investieren und damit auch eine alternative Vorsorge betreiben wollen. Danke für das Gespräch.
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Millennials als Kundengruppe gewinnen Im Rahmen einer IDD-Vortragsveranstaltung vor Versicherungsmaklern und Vermögensberatern gingen sie auf die Besonderheiten dieser Altersgruppe im Versicherungsvertrieb ein. Neben klassischen Produkteigenschaften wie dem Preis-/Leistungsverhältnis, Rendite oder der Sicherheit sind vor allem die Qualität der Beziehung und Kommunikation mit dem Berater für diese Generation entscheidend. So wünschen sich 17 Prozent mehr Vertrauen, ehrliche Beratung und transparente Produkte. Weitere Forderungen: „Das muss mir so erklärt werden, dass ich es auch verstehe“ (rund 45 %), und (knapp 40 %): „Ich will so angesprochen werden, dass es für mich passt“, so die Aussagen in der Millennials-Studie der NÜRNBERGER Versicherung und dem F.A.Z. Institut. Was das Kommunikations- und Informationsverhalten der Millennials betrifft, so bezeichnen 72 Prozent die Smartphone-Nutzung als prägend für ihr Leben. „Dies ist auch der Grund, warum sogenannte ,Influencer‘ (Menschen, die in sozialen Netzwer-
ken bestimmte Themen kommunizieren oder Produkte präsentieren) immer mehr an Bedeutung gewinnen. Und das nicht nur im Konsumbereich, sondern auch im Finanzleben“, ergänzt Boeck. Und Ernst schließt an: „Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass sich Millennials bereits vor ihrem ersten Kontakt mit dem Versicherungsmakler im Internet oder in sozialen Medien informiert haben. Für Berater kann es daher sinnvoll sein, sich aktiv in solchen Medien umzuschauen, um zu erfahren, wie Millennials über Finanzthemen denken, welche Finanzblogs es für diese Menschen gibt, welche Sprache und welches Auftreten gewählt wird, um Millennials so anzusprechen, wie sie es gewohnt sind.“ Wenn sich auch die Art der Kommunikation und das Informationsverhalten von älteren Gruppen unterscheidet, so ist das Wertegerüst der Millennials in manchen Punkten durchaus traditionell. Boeck dazu: „Vertrauen, Freiheit und Frieden sowie Familie und Gesundheit sind Werte, die schon für viele Generationen prägend waren. Besonders ausgeprägt bei den Millennials sind die Werte Umwelt, Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns. Werte, die gerade in der Anlage und im Vermögensaufbau immer wichtiger werden und die wir als NÜRNBERGER auch in unserem Anlageuniversum verstärkt berücksichtigen.“
Upload-Möglichkeit von Nutzungsbestätigungen für Firmen-Pkw weiterentwickelt. Auch abseits der Optimierungen im digitalen Bereich gibt es Neuerungen. So ist für Carsharing-Nutzer und Kunden mit Wohnsitz in Wien, Linz, Graz oder Salzburg, die eine Jahreskarte für öffentliche Verkehrsmittel besitzen, kein Alltags-Pkw mehr erforderlich. Auch für die Versicherung von Motorrädern und Traktoren ist der Besitz eines solchen nicht mehr Voraussetzung.
Bei Abschluss des Classic-Tarifs profitieren Kunden außerdem von einem großzügigen Sammlerrabatt, wenn sie drei oder mehr Fahrzeuge bei der VAV versichern. „Die sinnvolle Verschränkung intuitiv bedienbarer digitaler Tools mit persönlicher Betreuung ist wesentlicher Bestandteil des VAV-Angebotes und bleibt daher auch weiterhin klar im Fokus. Die Weiterentwicklung des ClassicTarifs beweist, dass wir selbst bei unseren Klassikern nicht müde werden, das Optimierungspotential zu heben – darauf können sich unsere Kunden auch zukünftig verlassen“, betont DI Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied der VAV Versicherungs-AG.
NÜRNBERGER Sparen und Vorsorgen ist nicht unbedingt das wichtigste Thema der heute 25- bis 40-Jährigen. Doch mit einem gezielten Beratungsansatz, der auf deren besondere Ziele, Wünsche und Kommunikationsmuster eingeht, ist es möglich, Millennials als Kunden besser zu erreichen. Wie aktuelle Studien zeigen, unterscheidet sich die Motivationslage dieser Altersgruppe deutlich von anderen. So zählt Geld für 37 Prozent zur größten Motivation, fast ebenso wichtig sind jedoch Leidenschaft, das Erreichen der eigenen Ziele sowie Spaß. Jedem Vierten ist es wichtig, etwas Sinnvolles zu tun. Unzufrieden sind zwei von zehn Millennials mit ihrer Work-Life-Balance. 28 Prozent empfinden ihre finanzielle Situation als unbefriedigend, dass ergibt die Studie „Junge Österreicher:innen 2021“ von Simon Schnetzer. „Millennials haben konkrete Vorstellungen davon, was Versicherungen umsetzen müssen, damit sie sich etwa mehr für die Altersvorsorgeprodukte interessieren“, erläutern Markus Ernst und Ulrike Boeck von der NÜRNBERGER.
Classic-Tarif VAV Versicherung
Die VAV hat ihren Classic-Tarif weiterentwickelt, für Oldtimer, Youngtimer und moderne Liebhaber-Fahrzeuge, für klassische Motorräder, Traktoren, Lkw bis 3,5 t sowie Buggys, Hot Rod und Replica. Die Versicherungssumme in der Haftpflichtversicherung wurde auf 30 Millionen Euro erhöht. Der Onlinerechner wurde mit überarbeiteten Hilfetexten, einer Fotoanleitung für Selbstbewertungen und der Schaffung einer
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Umweltzeichen
Bundesministerium Klimaschutz Acht Unternehmen, die Produkte aus dem Bereich Green Finance anbieten, wurde im April im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie in Wien das Österreichische Umweltzeichen für ihre nachhaltigen Produkte verliehen. Insgesamt wurden im Rahmen der Verleihung 46 Unternehmen aus den Bereichen Finanz, Tourismus, Film- und TV-Produktion, Bildungseinrichtungen sowie aus Branchen wie Bauen & Wohnen, Kosmetik und Papierverarbeitung ausgezeichnet. Das staatliche Gütesiegel wurde im feierlichen Rahmen von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler überreicht.
Grünes Engagement Die Auszeichnung mit dem Österreichischen Umweltzeichen und EU Ecolabel erhalten jene umweltschonenden Produkte und Angebote aus den Bereichen Tourismus, Bildung und Green Meetings & Events, die eine Reihe an Umweltkriterien wie Qualität und Langlebigkeit erfüllen und eine entsprechende Überprüfung erfolgreich absolvieren. Bei der Verleihung konnten sich 46 Unternehmen aus ganz Österreich sowie ein deutsches Unternehmen über die Auszeichnung mit den Umweltsiegeln freuen. Im Bereich Green Finance erhielten acht Anbieter das Österreichische Umwelt-
zeichen für ihre nachhaltigen Finanzprodukte. Damit werden im Finanzbereich jene ethisch orientierten Anlageprodukte zertifiziert, die Gewinne durch nachhaltige Investitionen ermöglichen und somit nicht nur einen Mehrwert für die Anleger, sondern auch für die Umwelt erzielen.
Ausgezeichnete Unternehmen in der Kategorie Finanzprodukte • • • • • • • •
Apo Asset Management GmbH ARTS Asset Management GmbH HDI Lebensversicherung AG HYPO Oberösterreich – Linz Raiffeisen Centrobank AG UBS Fund Management UNIQA Insurance Group AG Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft
Erfolgreiche Partnerschaft wefox & UNIQA wefox & UNIQA – Schon lange verbindet diese beiden Unternehmen eine starke Partnerschaft, die weit über eine bloße Kooperation hinausgeht. Der vertrauens- und respektvolle Umgang miteinander prägt seit jeher diese Beziehung. Nach drei Monaten intensiver Entwicklungszeit konnte UNIQA nun auch in das wefox-Gewerbeanalysetool integriert werden. UNIQA verbreitert das Angebot für die wefox-Partner mit den Sparten Gebäude & Inhalt, Betriebshaftpflicht, Betriebsunterbrechung
8. Kremser Versicherungsforum 8. Nov. 2022
Christian Voith, Rainer Vogelmann, Gerhard Haag, Markus Seitz und Patrick Gremlica
und Technik. Das wefox-Gewerbeanalysetool ist Österreichs erste Plattform, die zur Risikoanalyse, Berechnung und Beantragung von Gewerbeversicherungen dient. Es wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen riskine und wefox
Austria entwickelt und im Jahr 2020 gelauncht. Das Gewerbeanalysetool ist exklusiv für wefox-Broker-Partner entwickelt worden und somit einer der vielen Vorteile, die man exklusiv als wefox-Partner genießt.
Universitätslehrgänge in Versicherungsrecht Universität für|Weiterbildung Krems rC 05/2022 | 49 MARKT
Neuer Kfz-Tarif HDI Versicherung AG
Die HDI Versicherung hat einen neuen Kfz-Tarif mit Prämienvorteile für umweltfreundliche Kraftfahrzeuge. Grün denken, grün versichern – das ist Ziel der HID. Mit dem PUNKT:GENAUTarif wird unter anderem der CO2-Tarif nach dem WLTP-Verfahren in der Haftpflichtversicherung berechnet. Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden gesondert beachtet und mit einer Umweltprämie belohnt. Im Kasko-Bereich gibt es nun optionale Pakete, die individuell auf die jeweilige Antriebsart abgestimmt sind. So kann das „E-Paket“, ein Vorsorgepaket für Elektro- und Hybridfahrzeuge, als optionaler Leistungsbaustein in den Kaskovarianten Voll- und Teilkasko beantragt werden. Dieses bietet unter anderem Versicherungsschutz für die mitversicherte Wallbox, für Schäden durch indirekten Blitzschlag sowie Schäden durch Hackerangriffe. Einen Deckungsbaustein für Verbrennungsmotoren und hybride Fahrzeuge
gibt es selbstverständlich auch: das KaskoPLUS-Paket. Dieses Vollkaskopaket beinhaltet eine Eigenschadenversicherung und eine Neuwertentschädigung. Altbewährtes bleibt bestehen: sieben zusätzlichen Bonusstufen mit jährlicher Vorrückung, eine für drei Monate kostenfrei Günther Weiß ausgestellte große Internationale Versicherungskarte sowie elf Prozent Rabatt in über 200 Partnerwerkstätten des HDIWerkstattnetzes. Kasko-Kunden sparen bei den HDI-Partnerwerkstätten den halben Selbstbehalt, Haftpflichtkunden (Selbstzahler) erhalten Ermäßigungen (z. B. Jahresservice), sofern die gewählte
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Werkstätte die Serviceleistung „Mechanik“ anbietet. Als Unternehmen, das sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Handeln im Betriebsalltag legt, war es HDI ein Anliegen, auch in der Kfz-Versicherung die grüne Linie zu verstärken und ein Zeichen hin zu mehr CO2-Reduktion zu setzen. „Unser Fokus muss darauf liegen, dass wir Entscheidungen treffen, die eine lebenswerte Welt für künftige Generationen sicherstellen. Dabei sind wir uns unserer Verantwortung als Unternehmen bewusst. Für uns bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur, dass erwirtschaftete Gewinne in nachhaltige Investments fließen, sondern dass diese Gewinne bereits umweltund sozialverträglich erwirtschaftet werden und wir auch in unserer tagtäglichen Arbeit entsprechend agieren. Dazu soll auch unser neuer Kfz-Tarif 2022 einen Beitrag leisten“, erklärt Günther Weiß, Vorstandsvorsitzender der HDI Versicherung AG.
»HUT AB, BEI DER HAUSHALTSVERSICHERUNG HABEN DIE WIRKLICH ALLES AUF DEN KOPF GESTELLT!«
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MIT BEST-LEISTUNGS-GARANTIE UND 30 MIO. VERSICHERUNGSSUMME IN DER PRIVATHAFTPFLICHT
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Mehr Schutz geht nicht! Die innovative VAV Haushaltsversicherung mit extrastarken Leistungen bietet einen umfassenden Haushaltsschutz. Diese versichert alles, was sich innerhalb der vier Wände befindet, schützt aber auch alle Familienmitglieder, sollten diese Schäden bei anderen verursachen – und das mit einer einzigartigen Versicherungssumme von 30 Millionen Euro in der Privathaftpflichtversicherung. Weiterer VAVorteil: Eigenheimbesitzer profitieren doppelt mit einer Kombination aus VAV Haushaltsversicherung und VAV Eigenheimversicherung. Mehr Infos auf www.vav.at Test Haushaltsversicherer
TESTSIEGER Test 12/2020, im Test: Tarife & Service 22 Anbieter
Vorschau
Impressum “risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger Redaktion: risControl, Der Verein für
Versicherung- und Finanzinformation 3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221 Telefon: +43 (0)720 515 000 Fax: +43 (0)720 516 700 e-mail: office@riscontrol.at Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schönfellner, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Ilse Mantler; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec. Fotos: Adobe Stock/sebra, Adobe Stock/wladimir1804, Adobe Stock/teksomolika, Adobe Stock/Ruslan Gilmanshin, Adobe Stock/Araki Illustrations, Adobe Stock/Harryarts, Adobe Stock/Rochu 2008, Astrid Weiss, Katharina Schiffl, WKOE, Foto Georg Wilke, Ian Ehm, ARAG, foto4me, Patrick Rieser, Marlene Fröhlich/luxundlumen, Continentale/Volker Wiciok, Die Fotografen. Interview mit Dr. Michael Murg, CEO & CO-Founder Brickwise
Die beste Reisezeit - die beliebtesten Reiseziele
Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr. Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public relation, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird. Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2022/ (ca)
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4/5/2023 Messezentrum Salzburg Innovation. Strategie. Netzwerk.
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wefox
EINE GUTE SACHE Wir haben mit dem Team rund um Rainer Vogelmann über wefox, respektvolles Miteinander, kurze Entscheidungswege sowie über Erfolge und Ziele gesprochen.
Was macht wefox Austria erfolgreich und wer steckt hinter dem Erfolg? Rainer Vogelmann: Hinter dem Erfolg steckt ein Team von engagierten, dynamischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein positives Unternehmensklima und eine Begeisterung, die wir alle für das Unternehmen empfinden. Erfolgreich macht uns unsere Tätigkeit als Plattform für Versicherungsvermittler. Wir bieten unseren Partnern 100-prozentige Bestandssicherheit sowie eine herausragende IT-Lösung, die in dieser Form einzigartig am Markt ist. Unser Bonifikationspool funktioniert seit über zehn Jahren ausgezeichnet und unsere Partner profitieren von top Produktvereinbarungen mit den Versicherungspartnern. Wir kümmern uns auch um die gesamte Weiterbildungs-
thematik, nicht nur betreffend der gesetzlich vorgeschriebenen IDD-Weiterbildungsverpflichtung, sondern auch im Bereich Produktschulungen. Aus meiner Sicht hat man in der Vergangenheit, seit Einführung der IDD-Weiterbildungsverpflichtung, zu wenig Augenmerk auf die Produktschulungen gelegt. Daher haben wir uns entschlossen, auch in diesem Bereich für unsere Partner Veranstaltungen anzubieten. wefox schreibt sich in Deutschland auf die Fahnen, einer der größten Maklerdienstleister zu sein, wie sehen Sie die Entwicklung in Österreich? Rainer Vogelmann: In Österreich liegt unser Fokus klar darauf Plattform für Versicherungsvermittler zu sein. Bis
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Ende 2021 wurden ausschließlich Versicherungsmakler angesprochen. Seit Anfang 2022 bieten wir unser Service allen Versicherungsvermittlern an. Unser mittelfristiges Ziel ist es, in diesen beiden Bereichen stark zu wachsen. Besonders am Herzen liegen uns junge Versicherungsmakler und Mehrfachagenten. wefox for Agents? Gerhard Haag: In der Vergangenheit wurden wir immer häufiger von Mehrfachagenten angesprochen, die sich für unsere Dienstleistungen interessieren. Daher haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Speziell Jungunternehmer tendieren eher in Richtung Mehrfachagentur, diesem Trend wollen wir uns nicht verschließen. Der rege Zuspruch gibt uns recht und eröffnet uns die Möglichkeit, am Markt breiter aufgestellt zu sein.
Rainer Vogelmann Country Manager AT, Geschäftsführer
Erfolg hat nicht nur etwas mit der Unternehmenstätigkeit zu tun, sondern dahinter stehen auch immer engagierte Menschen. Was hat Rainer Vogelmann dazu bewogen, sich bei wefox zu engagieren? Rainer Vogelmann: Ich war erfolgreich mit meinem eigenen Maklerbüro. Da ich Veränderungen sehr positiv gegenüberstehe, kam die Zusammenarbeit mit Matthias Lindenhofer und die Gründung einer Maklergruppierung zur richtigen Zeit. Es war eine positive Herausforderung, die mir sehr viel Freude bereitet hat. Die technische Zusammenarbeit der Maklergruppe mit wefox hat 2019 zu einer kompletten Fusion mit dem Deutsch-Schweizer Insurtech wefox geführt. Dieser Schritt hat das Unternehmen langfristig abgesichert und für unsere Partner zukunftsfit gemacht. Heute habe ich die Möglichkeit, mit wefox meinen eigenen Horizont zu erweitern und in einem Unternehmen zu arbeiten, das die Versicherungsbranche wirklich verändern will. Ein Unternehmen, das in allen Bereichen sehr viel Wert auf einen respektvollen Umgang & Fairness legt, ob das eigene Mitarbeiter*innen oder Partner*innen betrifft. Ein Unternehmen, das mit vielen Benefits für seine Mitarbeiter da ist, dem der Gender-Gap ein Fremdwort ist und das durch
Alter und Familie: 47 Jahre, verheiratet, 4 Kinder Lieblingszitat, Motto oder Spruch der zu dir passt: Erfolg kommt dann, wenn du tust, was du liebst. Persönliche Ziele: Gemeinsam mit meiner Frau unseren Kindern ein inspirierendes Umfeld bieten, um sie gut auf das weitere Leben vorzubereiten. Berufliche Ziele: Bei wefox meinen Beitrag zu leisten, um die Versicherungsbranche nachhaltig zu verbessern. Beruflicher Werdegang: Matura, Angestellter in einem Maklerbüro, Universitätslehrgang an der WU Wien, Schritt in die Selbständigkeit und Aufbau eines mittelständischen Maklerbüros, Gründung der DIE Maklergruppe, Fusion mit wefox, Country Head bei wefox AT Wunsch an die Branche: Die gesamte Versicherungsbranche steht vor großen Herausforderungen, mit gemeinsamen Initiativen könnten wir mehr erreichen.
ein Top-Down-Management keine unnötigen Hierarchien pflegt. Für mich war die Entscheidung persönlich richtig, und es macht immer noch sehr viel Spaß. wefox ist ein Unternehmen, welches fordert, aber auch sehr stark fördert. Kurze Hierarchien und kein Gender-Gap, was meinen Sie damit genau?
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Rainer Vogelmann: Wir sind stolz darauf, dass wir in Österreich in Führungsebenen einen 50-prozentigen Frauenanteil haben. Kurze Hierarchien forcieren schnelle Entscheidungsfindungen und verschaffen uns den einen oder anderen Vorteil. Ein respektvolles Miteinander ist uns selbstverständlich, ebenso wie unseren Mitarbeiter*innen oder Partner*innen mit tatkräftiger Unterstützung zur Seite zu stehen. Verena Teuschl: Das kann ich nur bestätigen. Sowohl die Kinderbetreuung als auch Homeoffice sind kein Thema bei uns. Es ist für mich und meine Kolleginnen ein unschätzbarer Benefit, die Bedürfnisse der Familie und des Unternehmens eigenverantwortlich abstimmen zu können. Uli Wögrath: In einem Unternehmen tätig zu sein, in dem kurze Abstimmungswege möglich sind, Homeoffice kein Problem ist und Kinderbetreuung flexibel gestaltet werden kann, gibt einem eine gewisse Freiheit. Eine Freiheit, die sich für mich in einer besonderen Verbundenheit mit dem Unternehmen widerspiegelt. Wie sieht wefox das Thema Nachwuchs im Vermittlermarkt in Österreich? Gerhard Haag: Das Nachwuchsthema ist für uns sehr wichtig, deshalb haben wir eine Jungunternehmer-Aktion ins Leben gerufen. Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie schwer es am Anfang in der Selbstständigkeit sein kann. Wir möchten mit unserer Aktion Jungunternehmer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen, sowohl in rechtlichen Belangen als auch bei administrativen Themen, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann: auf die Tätigkeit als Versicherungsvermittler. Wie sieht das genau aus? Gerhard Haag: Wir haben eine spezielle Jungunternehmer-Aktion ins Leben gerufen. Besonders daran ist, dass wir im ersten Jahr keine Kosten für unsere Dienstleistung verrechnen. In den folgenden 4 Jahren wachsen die Kosten stetig, das Serviceangebot kann aber in vollem Umfang genutzt werden. Damit kann das junge Unternehmen die ersten fünf Jahre gesund wachsen.
Welche Unterstützung gibt es noch? Rainer Vogelmann: Es wird von unserer Seite eine 360° Betreuung angeboten, angefangen bei den Bonifikationsvereinbarungen über Produktvereinbarungen, IT-Lösungen, Weiterbildung bis zur Unterstützung unseres Service-Teams in administrativen Fragen. Bei Bedarf stehen wir auch bei individuellen Fragestellungen zur Seite. Wir können aus einem über 20 Jahre gereiften Erfahrungsschatz zurückgreifen, erarbeiten gemeinsam eine unternehmerische Ausrichtung und stehen mit Tricks und Tipps zur Seite. Uli Wögrath: Im Marketingbereich gibt es ebenfalls (nicht nur) für Jungunternehmer Unterstützung. Bei der Erstel-
Gerhard Haag Head of Partner Sales Alter und Familie: 50 Jahre, geschieden, 5 Kinder Lieblingszitat, Motto oder Spruch der zu dir passt: Carpe diem Persönliche Ziele: gute Work-Life-Balance schaffen Berufliche Ziele: Gemeinsam mit wefox die Versicherungswirtschaft revolutionieren. Beruflicher Werdegang: Matura, 1992 Einstieg in der Versicherungsbranche im Außendienst bei der Allianz Elementar Versicherungs AG, akad. Vkfm Johannes Keppler Universität Linz, selbstständiger Versicherungsmakler 2003-09/2021, ab 01.10.2021 Head of Partner Sales bei wefox Wunsch an die Branche: Mehr Digitalisierung und einheitliche Standards für OMDS-Datenlieferung.
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lung des eigenen Logos, einer Website oder auch für individuelle Fotoshootings stehen wir unseren Partnern zur Seite und greifen gerne auch beim Social Media Auftritt unter die Arme. Eine runde Sache. Wie gehen Sie mit Gerüchten um, dass es keine Bestandssicherheit geben sollte? Rainer Vogelmann:Wir legen viel Wert darauf, und werden aller Gerüchte zum Trotz nicht müde zu betonen, dass Bestände bei uns nicht übertragen werden, weder treuhänderisch noch in irgendeiner anderen Form. In unseren Kooperationsverträgen ist dies schriftlich festgehalten. Zuwiderhandeln würde mit einer sehr hohen Strafe exekutiert werden. Der Bestand unser Partner bleibt der Bestand unserer Partner - auch über eine wefox Partnerschaft hinaus. Gerüchte wird es immer geben und man kann es nicht jedem recht machen. Ich möchte aber behaupten, auch Trennungen gehen bei uns harmonisch über die Bühne.
Verena Teuschl Head of Product & Education Alter und Familie: 36 - Patchworkfamilien-Jongleur, verheiratet, 1 Sohn und 2 Bonus-Kids Lieblingszitat, Motto oder Spruch der zu dir passt: Geht nicht gibt’s nicht. Persönliche Ziele: Die ausgewogene Balance zwischen Job und Zeit für die Familie halten und unseren Kindern ein Vorbild in vielen Punkten sein zu können. Berufliche Ziele: Weiterentwicklung auf einigen Ebenen und unsere Werte leben und verbreiten. Beruflicher Werdegang: Matura im Jahr 2004 - Start ins Jobleben als Organisatorin im Golfclub Adamstal. Wechsel 2006 in die Versicherungsbranche vom absoluten Greenhorn zur Firmenkundenbetreuerin mit nebenberuflicher Absolvierung der Lehre zur Versicherungskauffrau. 2019 wurde ich von Rainer abgeworben und bin sofort mit feuereifer aus der Karenz heraus bei ihm durchgestartet - vom Start im Kundensupport zum Head of Product & Education AT innerhalb von 2,5 Jahren. Wunsch an die Branche: Das verstaubte Strukturen und Arbeitsweisen weiter aufgebrochen werden und Versicherungen für alle Seiten ein ansprechendes Thema werden und die Branche einen modernen Touch bekommt.
Wie sehen Sie die Entwicklung der digitalen Beratung? Gerhard Haag: Wir setzen voll auf das hybride Betreuungssystem von Kunden. Ich glaube nicht, dass man in absehbarer Zukunft den gesamten Versicherungsverkauf digital abbilden kann. Möglicherweise gelingt dies bei standardisierten Produkten, aber gewiss nicht in jedem Bereich. Kunden informieren sich im Internet, viele bevorzugen beim Abschluss eines Produktes jedoch immer noch die persönliche Betreuung. Wir unterstützen unsere Partner auf dem Weg zum di-
gital unterstützten Versicherungsvermittler, sind aber auch überzeugt davon, dass es weiterhin Sparten geben wird, die einer persönlichen Beratung bedürfen. Wie sehen die heurigen Ziele aus?
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Rainer Vogelmann: Wir wollen heuer besonders mit jungen Unternehmen stark wachsen und haben viele Ideen für die Zukunft, mit denen wir unsere Partner im Verkauf unterstützen können. wefox wird sich laufend weiterentwickeln und auch das wefox Team wird sich in den nächsten Monaten noch erweitern. Zudem haben wir neue Veranstaltungen ins Leben gerufen, wie die wefox powerdays. Vier Stationen zu jeweils zwei Tagen handeln Themenschwerpunkte ab. Im Herbst zum Beispiel finden die powerdays in Kooperation mit der DonauUniversität Krems zum Thema Sachversicherungen statt. Verena Teuschl: Die Powerdays werden hybrid abgehalten. Wer es nicht schafft vor Ort teilzunehmen, kann online dabei sein. Kürzlich eröffneten wir die powerdays Reihe in Salzburg zum Thema Biometrie. Neben spannenden, nach IDD-Weiterbildungsrichtlinien ausgerichteten Vorträgen von Fachexperten, bieten unsere VU Partner Produktschulungen an. Es bleibt auch immer genügend Zeit für persönliches Netzwerken, an dem uns besonders gelegen ist. Wie sehen die persönlichen und beruflichen Ziele aus? Gerhard Haag: Das lässt sich leicht beantworten: Meine beruflichen Ziele liegen darin, das Thema „wefox goes Agent“ voranzutreiben, die bestehenden Partnerschaften zu festigen und mit einem nachhaltigen gesunden Wachstum ins nächste Jahr zu gehen. Rainer Vogelmann: Mir persönlich ist es wichtig, das wefox weiterhin als starker, stabiler und transparenter Partner in der Branche gesehen wird. wefox ist ein offenes Unternehmen, welches viel Wert auf Diversität legt. Wir suchen Freigeister mit denen wir täglich die wefox Values leben können. Wir wachsen ertragreich, sind erfolgreich und freuen uns über jeden Mitarbeitenden, der die Möglichkeit ergreift, sich bei uns zu entfalten und neue Ideen einzubringen. Ich bin stolz, dass auch ich hier im Unternehmen meinen Beitrag leisten kann. Uli Wögrath: Für mich ist und bleibt es besonders spannend, mit wefox-Mitarbeitern in anderen Ländern zu kommunizieren. Jedes Land hat einen anderen Zugang zu Themen und der
Austausch macht neugierig auf Neues. Es erweitert den Horizont und gibt Möglichkeiten, die ihresgleichen suchen. Verena Teuschl: Für mich ist die Tätigkeit bei wefox die Bestätigung, dass man in einem Team mehr erreichen kann. Es ist eine ständige Weiterentwicklung, die von allen Seiten gefördert wird. Es ist für mich die Möglichkeit, sowohl Kinderbetreuung als auch Engagement in einem internationalen Unternehmen unter einen Hut zu bringen, immer etwas Neues im Blick zu haben und gemeinsam daran zu wachsen. Danke für das Gespräch.
Uli Wögrath Head of Marketing Alter und Familie: 36, 1 Tochter, Patchwork deluxe Lieblingszitat, Motto oder Spruch der zu dir passt: Lass die Sonne in dein Herz. Persönliche Ziele: Jeden Tag genießen und mit einem Lächeln einschlafen. Berufliche Ziele: Die wefox Values (vor-) leben und wefox in der Öffentlichkeit als das herausragende Unternehmen präsentieren, das es ist. Das leicht verstaubte Image der Versicherung interessant und spannend zu machen. Beruflicher Werdegang: HBLA, Ausbildung Grafik & Illustration, 15 Jahre Berufserfahrung als Grafikerin in 2 Unternehmen vorwiegend Produktdesign und Verlagsgrafik. Wunsch an die Branche: ein bisschen frischer Wind ;)
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