Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation Nr. 12 - 2024 | Heft 544 | 46. Jahrgang
Stabilität und Wachstum trotz Herausforderungen
Interview mit René Besenbäck, Geschäftsführer wefox Österreich
Von Frau zu Frau: Wissen, Netzwerken und Pioniergeist in der Versicherungswelt
Interview mit Mag. Katharina Trampisch, der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Versicherungswissen
und Haushaltsversicherungen
Weihnachtsfrieden
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Editorial ist anders. Keine großen Ankündigungen, keine innovativen Ideen, die die Leserbindung revolutionieren sollen. Keine weltbewegenden Neuigkeiten aus der Branche. Stattdessen möchte ich mit Ihnen etwas ganz Persönliches teilen: einen Wunschzettel. Die Dezember-Ausgabe ist für mich vielleicht eine Möglichkeit, innezuhalten, Bilanz zu ziehen und meine Gedanken, die mich in den letzten Monaten bewegt haben, auf den Punkt zu bringen. Oft nutze ich diese Gelegenheit, um aktuelle Themen zu analysieren, kritische Fragen zu stellen oder Diskussionen anzuregen. Doch heute ist es simpler – und vielleicht gerade deshalb umso wichtiger.
Ich wünsche mir mehr Verständnis. Mehr Verständnis füreinander in einer Welt, die immer hektischer, immer lauter und manchmal auch immer kälter wird. Ich wünsche mir weniger Missgunst – sei es in unserer Branche oder im Alltag. Dieses ständige Vergleichen und Bewerten zermürbt nicht nur, es raubt uns auch den Blick für das Wesentliche: die Freude an der Vielfalt. Ich wünsche mir weniger Aggressionen –in Gesprächen, in Diskussionen, ja, selbst im Straßenverkehr. Diese ständige Gereiztheit, die wir alle spüren, schadet uns mehr, als wir oft wahrhaben wollen.
Stattdessen wünsche ich mir mehr Gelassenheit. Den Mut, auch einmal nachzugeben. Die Fähigkeit, einen Konflikt nicht immer sofort lösen zu müssen, sondern im Raum zu lassen, sich vielleicht von allein zu entspannen. Den Mut, verzeihen zu können und nicht immer Recht haben zu müssen. Den Mut, dazu zu stehen, welche Aussagen man getätigt hat und was man damit bewirkt hat. Mein Wunschzettel richtet sich nicht nur an uns hier in der Branche, sondern an alle Menschen, die uns umgeben. Vielleicht erkennt sich der eine oder andere in diesen Gedanken wieder, vielleicht inspiriert es dazu, innezuhalten und die eigene Haltung zu reflektieren.
Denn wenn es uns gelingt, ein bisschen mehr Frieden und Verständnis in unser Umfeld zu bringen, werden wir am Ende alle davon profitieren – beruflich, privat, als Gesellschaft.
Mit diesen Wünschen möchte ich das Jahr abschließen und mich bei Ihnen bedanken – für Ihre Treue, Ihre Meinungen und die vielen Impulse, die Sie mir immer wieder schenken.
Lassen Sie uns gemeinsam an einer Welt arbeiten, die nicht nur effizienter oder innovativer ist, sondern auch menschlicher.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und ein friedliches neues Jahr.
Ihre Doris Wrumen
Smart-Home-Technologien und Haushaltsversicherungen: Innovation trifft auf neue Anforderungen
Neuer CEO – Zurich Österreich
Chief Underwriting – Zurich Gruppe
Deutschland
„Great
Ressortleiter
Deutschland/HDI
Innovationen und ein spannender Ausblick – Gerhard Schuster, Geschäftsführer TOGETHER CCA
Qualität und Flexibilität im Blick –Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied der Geschäftsführung GARANTA Versicherung
Ein Abschied – KommR Mag. Hannes Dolzer, Fachverbandsobmann Finanzdienstleister, und Dr. Alexander Kern, MSc, Geschäftsführer
Stabilität und Wachstum trotz Herausforderungen – René Besenbäck, Geschäftsführer wefox Österreich
Kolumne
Beschützende Grenzen – von Mag. Christian Sec
Kinder unserer Zeit – von Mag. Christian Sec Über einen Kurztrip nach Budweis und Gedanken während der Rückfahrt bis hin zu roten Knöpfen, die hoffentlich nie jemand drückt – von Thomas Beckstedt
Kooperation – wefox Austria/One
Underwriting
Flex Solution – UNIQA Insurance Group AG Cyberstudie – EY Österreich
Herausforderungen und Forderungen – VVO „Gutversichert“ – IGV Austria Automatisierung mit BiPRO DokumentenManagement – BiPRO
Neue Software – ARISECUR
Deckungsgrenze erweitert – Stoïk
CEE
500 – Coface
Wissen, Netzwerken und Pioniergeist in der Versicherungswelt – Mag. Katharina Trampisch, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Versicherungswissen Von Frau zu Frau
Veranstaltung
Roadshow - Februar 2025 – ARISECUR 10. Kremser Versicherungsforum –Universität für Weiterbildung Krems 18. Partner Cercle: Gemeinsam für eine nachhaltige und digitale Zukunft – Helvetia TOP VA-Gala – Oberösterreichische Versicherungsagenten Award 2024 – GRAWE
Dr. Luciano Cirinà wurde zum neuen Chief Executive Officer (CEO) der Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft (Zurich Österreich) ernannt.
Kurt Möller, der die CEO-Funktion ad interim bis dahin innehatte, wird weiterhin als Chief Underwriting Officer (CUO) und Mitglied des Vorstands fungieren und für die Bereiche Versicherungstechnik, Leistung und Service verantwortlich zeichnen. Die Bestellung von Luciano Cirinà erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörde. Cirinà blickt auf eine langjährige und erfolgreiche Berufslaufbahn in der
Versicherungsbranche zurück – allen voran bei Generali. Der erfahrene Manager hat umfangreiche Kenntnisse des österreichischen Marktes, für den er als Leiter Unternehmensrisiko, später als CEO Österreich und als Präsident des Österreichischen Versicherungsverbands (VVO) zuständig war. Zudem fungierte er als CEO Zentral- und Osteuropa und war Teil des Generali Group Management Komitees.
Cirinà: „Ich freue mich, die Rolle des CEO bei Zurich Österreich zu übernehmen. Gemeinsam werden wir das ÖsterreichGeschäft auf seinem Erfolgsweg weiter voranbringen und für ein noch positiveres Kundenerlebnis sorgen. Zeitgleich möchte ich mich bei meinem Kollegen
Chief Underwriting
Zurich Gruppe Deutschland
Mit spätestens 1. Juli 2025 übernimmt Dr. Alexander Schmidt die Position des Chief Underwriting Officers der Zurich Gruppe Deutschland und folgt damit auf Claudia Max, die die Zurich Gruppe Deutschland verlässt, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.
Seine Karriere begann Alexander Schmidt, der Absolvent des Diplomstudienganges Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe
(TH) ist und an der WHU – Otto Beisheim School of Management promovierte, 2007 bei McKinsey & Company. 2016 wechselte er als Chief Claims Officer zu AXA Global Direct, wo er seit 2018 unterschiedliche Positionen als Bereichsleiter bei AXA Deutschland bekleidete. Seine Expertise erstreckt sich von der Schadensteuerung über Analytik und Rückerversicherung der Sachversicherung bis hin zum Firmenkundengeschäft. Sein Hauptaugenmerk galt hierbei dem KMU-Geschäft, bei dem er das ge-
„Great Place to Work“
Die DONAU Versicherung wurde bei ihrer ersten Teilnahme an der GreatPlace-to-Work-Befragung als „Great Place to Work“ zertifiziert. Diese Auszeichnung unterstreicht die Werte Vertrauen, Wertschätzung und Teamgeist, die die Unternehmenskultur prägen. Generaldirektorin Judit Havasi zeigt sich stolz auf das Ergebnis und betont,
dass dies Ansporn sei, die Arbeitgeberattraktivität weiter auszubauen. Die zentralen Ergebnisse der Befragung:
• Besonders junge Teammitglieder heben die Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten hervor.
• 84 Prozent aller Mitarbeitenden möchten langfristig im Unternehmen bleiben.
• 87 Prozent der Mitarbeitenden bestätigen, dass die DONAU ein großartiger Arbeitsplatz ist.
Kurt Möller sehr herzlich dafür bedanken, dass er die Geschäfte von Zurich Österreich ad interim so profund geführt hat – ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
samte Produktmanagement sowie das Underwriting auf Bereichsebene innehatte.
• Neun von Zehn bewerten die Gleichbehandlung in allen Diversity-Dimensionen positiv.
• 94 Prozent der unter 25-Jährigen empfehlen die DONAU als Arbeitgeberin weiter.
„Diese Ergebnisse zeigen, dass wir als Arbeitgeberin nicht nur verlässliche Rahmenbedingungen bieten, sondern auch eine offene und unterstützende Unternehmenskultur leben“, so Judit Havasi.
Die DONAU setzt auf Vielfalt, individuelle Entwicklung und Teamzusammenhalt, um weiterhin als attraktiver Arbeitgeber zu überzeugen.
Dr. Luciano Cirinà
Dr. Alexander Schmidt
Ressortleiter
IGV Austria
Die IGV Austria hat in der Vorstandssitzung personelle Änderungen in den Fachressorts IT und Kfz beschlossen.
KR Siegfried Fleischacker tritt als ITRessortleiter zurück, um beruflich kürzer zu treten. Gerald Tschrepitsch bat nach 15 Jahren erfolgreicher Leitung der Kfz-Sparte ebenfalls um Neubesetzung.
Auszeichnung
UNIQA
Die international anerkannten Umweltmanagementsysteme EMAS (EcoManagement and Audit Scheme) und ISO 14001 wurden erfolgreich an allen Vertriebsstandorten der Versicherung in Österreich implementiert. Anfang November fand die offizielle Verleihung der EMASUrkunde durch das Umweltbundesamt im Rahmen der Umweltmanagement-Konferenz statt. Die Auszeichnung wurde dabei feierlich an Anna Kraus, Umweltbeauftragte und EMAS-Projektleiterin,
Ing. Michael Selb, Geschäftsführer der „fidesda Versicherungsmakler GmbH“ und Fachgruppenobmann der Vorarlberger Versicherungsmakler, ist neuer Ressortleiter IT. In den letzten vier Jahren leitete Selb den Arbeitskreis Technologie im Fachverband und folgte damit bereits auf KR Siegfried Fleischacker. Selb kommentiert: „Es ist mir eine große Ehre und zugleich eine bedeutende Verantwortung, die Interessen der größten Gruppierung der österreichischen Versicherungsmakler zu vertreten. Unser Ziel ist es, digitale Lösungen konsequent auszubauen und die Automatisierung der Maklerprozesse gezielt voranzutreiben. Besonders im Privatkundenbereich ist dies unerlässlich, damit unsere Mitglieder wieder mehr Zeit für die persönliche Beratung gewinnen und ihren Maklerbetrieb effizient und wirtschaftlich führen können. Dabei wird der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz eine wesentliche Rolle spielen.“
sowie an das Team der Environmental Services überreicht.
„Wir haben mit der Implementierung von EMAS ein starkes Fundament gelegt, das ist aber erst der Anfang. Wir streben weiterhin die kontinuierliche Senkung unseres Strom- und Wärmeverbrauchs an. Langfristig wollen wir bei der Wärme-
Michael Dallinger, der gemeinsam mit seinem Vater Walter Dallinger das Unternehmen „Dallinger Versicherungstreuhand GmbH“ führt, ist neuer Ressortleiter Kfz. Er ist bereits seit mehreren Jahren Mitglied im Kfz-Ressort und war in dieser Funktion in einige Verhandlungen involviert. Dallinger: „Es ist eine Ehre und gleichzeitig ein großer Ansporn, Gerald Tschrepitsch als Kfz-Ressortleiter in der IGV Austria nachfolgen zu dürfen. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Kfz-Sparte ist es mir wichtig, gemeinsam mit unseren Partnern in der Versicherungswirtschaft Stabilität und nachhaltige Lösungen voranzutreiben.“
versorgung an unseren Vertriebsstandorten raus aus Öl und Gas. Ein weiterer Fokus liegt auf der Vermeidung von Abfällen sowie der Erhöhung der Trennrate. Dabei lassen wir unseren Fortschritt nun auch jährlich durch externe Umweltgutachtergutachter überprüfen“, beschreibt Kraus die weiteren Ambitionen.
Ing. Michael Selb
Michael Dallinger
Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), Roman Holper, Anna Kraus, Alexander Köttl, Tanja Nebauer, Stephan Neuberger, Bettina Hoffmann (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Deutschen Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz)
Veränderungen im Vorstand
HDI Deutschland/HDI Lebensversicherung AG
Zum Jahresbeginn 2025 kommt es zu einer bedeutenden Veränderung in der Führungsstruktur der HDI Deutschland AG und der HDI Lebensversicherung AG. Sven Lixenfeld, derzeit Vorstand für Leben und Kapitalanlagen, scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, um eine unternehmerische Tätigkeit außerhalb der Talanx Gruppe aufzunehmen. Sein Ausscheiden erfolgt im besten Ein-
Verstärkung im Vertriebsteam
VAV Versicherungs-AG
Martina Antony übernahm mit Oktober 2024 die Position der Key Account Managerin für den Bereich Gewerbe und Bau im Vertriebsteam Makler und Agenturen der VAV VersicherungsAG.
Sie bringt Erfahrung und Wissen aus insgesamt zwölf Jahren Branchen-
Vorstandswechsel
DONAU Versicherung
Der Aufsichtsrat der DONAU Versicherung hat Franz Josef Zeiler mit Wirkung zum 1. Februar 2025 zum Vorstand bestellt.
Franz Zeiler übernimmt die Ressorts von Reinhard Gojer, der nach vier Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit für die VIG-Gruppe in Österreich und CEE in den Ruhestand übertritt. Franz Josef Zeiler, 37, studierte in Wien und Reading (UK) Rechtswissenschaften und promovierte 2015 am
vernehmen und der Aufsichtsrat würdigt sein Engagement sowie seine erfolgreiche Arbeit. Holm Diez wird Vorstandsvorsitzender der HDI Lebensversicherung AG. Der Vorstand des Geschäftsbereichs Privat- und Firmenversicherung Deutschland verkleinert sich von sieben auf sechs Mitglieder.
Holm Diez, bisher Vorstand für Bancassurance, übernimmt zusätzlich die Verantwortung für den Betrieb und die Produkte der Lebensversicherung. Er wird ab dem 1. Januar 2025 Vorstandsvorsitzender der HDI Lebensversicherung AG. Die Verantwortung für Kapitalanlagen geht an Jens
erfahrung mit, die letzten Jahre war sie in der Kulturund Immobilienbranche tätig. Ihre Freizeit verbringt die gebürtige Wienerin gerne mit Kunst, Kultur und Kulinarik und ist begeisterter Formel1-Fan.
Joachim Klepp, Leiter des Makler- und Agenturvertriebs bei der VAV, betont: „Mit Martina Antony gewinnen wir eine engagierte Mitarbeiterin, die unsere Vertriebsstrategie im Bereich Gewerbe und Bau weiter vorantreiben wird. Ihr Wissen und ihre Branchenerfahrung werden den Ausbau
Finanzrechtsinstitut der Universität Wien. Nach beruflichen Stationen bei namhaften Wirtschaftskanzleien setzte der gebürtige Wiener seine Karriere ab 2016 im Beteiligungsmanagement (Mergers & Acquisitions) der Vienna Insurance Group fort. Ab Juni 2019 leitete er das Generalsekretariat der DONAU. 2022 leitete er interimistisch die Landesdirektion Salzburg, seit 2023 ist er Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. „Ich möchte mich bei Reinhard Gojer sehr herzlich bedanken. Als Vorstand hat Reinhard elf Jahre den Erfolg der DONAU wesent-
Warkentin, Vorstandsvorsitzender der HDI Deutschland AG. Der Bereich Aktuariat wird künftig von Finanzvorstand Thorsten Pauls verantwortet und die Leitung der Leben-IT bleibt bei ITVorstand Jens Köwing.
der Makler- und Agenturverbindungen maßgeblich unterstützen.“
lich mitgeprägt und dabei die Zukunft stets im Blick gehabt“, unterstreicht Judit Havasi, Vorstandsvorsitzende: „Franz
Martina Antony
Holm Diez
Franz Zeiler
Zeiler wünsche ich in seiner neuen Rolle viel Erfolg und freue mich auf die Zusammenarbeit im Vorstandsteam. Ich
bin sicher, dass es Franz im Einklang mit unserer Strategie gelingen wird, die starke Markenpräsenz der DONAU
weiter auszubauen und unseren erfolgreichen Weg zukunftsorientiert weiter zu gestalten.“
Vorstandserweiterung
ÖBV
Die Österreichische Beamtenversicherung, VVaG, (ÖBV) ernennt Günther Herndlhofer (45) zum dritten Mitglied des Vorstands. Herndlhofer, bisher Bereichsleiter des Investment Managements und Prokurist der VBV – Vorsorgekasse AG, tritt die neue Position mit sofortiger Wirkung an.
Mit dieser Entscheidung beginnt die Übergabe der Vorstandsagenden von Josef Trawöger, der die ÖBV nach über 15 Jahren im Mai 2025 auf eigenen Wunsch verlassen wird. Trawöger blickt auf eine lange Amtszeit in der Unternehmensführung zurück und übergibt seine Aufgaben im besten Einvernehmen. Herndlhofer gilt als erfahrener Finanzexperte mit Schwerpunkten in nachhaltigen Investments, betrieblicher
Erweiterung im Vorstand
Die EFM Versicherungsmakler AG bestellt Philip Barwinek mit 1. Jänner 2025 zum Vorstand für IT und Compliance. Damit besteht der Vorstand der EFM künftig aus drei Mitgliedern: Wilhelm Brandstetter (Vorsitzender), Peter Schernthaner und Philip Barwinek.
Philip Barwinek ist seit 1. Jänner 2024 als Prokurist für den Bereich IT in der EFM Versicherungsmakler AG tätig. Zuvor war er drei Jahre im Management der TOGETHER CCA und hat davor bereits fünf Jahre wertvolle Erfahrungen bei der EFM sowie der Safe7 Holding AG gesammelt. Mit seiner Bestellung setzt die EFM auf Kontinuität und Expertise, um die Weiterentwick-
Altersvorsorge und Qualitätsmanagement. Seine zukünftige Tätigkeit wird er ab Mai 2025 gemeinsam mit dem bisherigen Vorstandsmitglied Stefan Mikula ausüben.
Dr. Mathias Moser, Aufsichtsratsvorsitzender der ÖBV, begrüßt die Entscheidung: „Mit Günther Herndlhofer gewinnt die ÖBV einen kompetenten Finanzexperten. Ich bin überzeugt, dass er zur weiteren Stabilität und Entwicklung des Unternehmens beitragen wird.“ Herndlhofer selbst äußert sich zu seinem Amtsantritt: „Ich freue mich auf
die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen sowie allen Partnern der ÖBV. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die ich mit großem Engagement übernehmen werde.“ Die Übergabe durch Josef Trawöger erfolgt schrittweise, um einen nahtlosen Übergang und die Kontinuität der Unternehmensführung zu gewährleisten.
lung der Unternehmensstrategie im Bereich IT und Compliance zu stärken.
Wilhelm Brandstetter, Vorstandsvorsitzender der EFM Versicherungsmakler AG, erklärt: „Wir freuen uns, Philip Barwinek ab 1. Jänner 2025 im Vorstand willkommen zu heißen. Philip hat bereits früher, aber auch in diesem Jahr, hervorragende Arbeit geleistet, weswegen eine Bestellung absehbar war.“
„Philip Barwinek wird mit seinen Kompetenzen den Vorstand hervorragend ergänzen. Er hat in der jüngeren Vergangenheit bewiesen, dass die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der Systemzentrale und unseren Franchisepartnern reibungslos funktioniert. Ich wünsche ihm alles Gute für seine neue Rolle“, begrüßt auch der Aufsichtsratsvorsitzende Josef Graf die Entscheidung.
Philip Barwinek wird den Fokus seiner Tätigkeit auf die Entwicklung ei-
ner neuen IT-Landschaft und der internen Organisation legen. Daneben sollen neue Technologien wie die künstliche Intelligenz in der EFM und VERDAS verankert werden. Der Startschuss ist bereits mit dem Ausrollen eines KILehrgangs erfolgt, der gemeinsam mit der Digital Business University (DBU) in Berlin und dem InnoShip-Institut entwickelt wurde, aber auch dem gesamten Markt zur Verfügung steht.
Philip Barwinek
Stefan Mikula, Josef Trawöger, Günther Herndlhofer
Kooperation
wefox Austria/One
Underwriting
Die Kooperation von wefox Austria mit One Underwriting, einem aufstrebenden Managing General Agents (MAG), ermöglicht ab sofort Partnermaklern ihren Kunden die „One Underwriting
Flex Solution
UNIQA Insurance Group AG
„Mit zwölf Investmentfonds deckt die neue Fondspalette ein breites Spektrum individueller Bedürfnisse ab“, sagt Peter Humer, Vorstand für Kunde & Markt Österreich der UNIQA Insurance Group AG, zum optimierten Angebot der fondsgebundenen Lebensversicherung.
Jahres-Reise-Versicherung“, serviciert durch Allianz Partners, anzubieten. Die Jahresreiseversicherung ist vor allem für Mehrfachreisende interessant, da sie einen ganzjährigen Schutz für Reisen mit einer Dauer von einem Tag bis 62 Tagen am Stück bietet. In Österreich wird das Konzept des MGA immer relevanter, da die Nachfrage nach flexiblen und maßgeschneiderten Lösungen wächst. Laut Rene Besenbäck, Country Head wefox Austria, profitieren Maklerpart-
Die FlexSolution Lebensversicherung berücksichtigt ausschließlich Fonds, die ökologische oder soziale Merkmale aufweisen oder eine nachhaltige Zielsetzung verfolgen. „Fonds, die den Nachhaltigkeitskategorien nicht entsprechen, werden in der UNIQA FlexSolution im Neuverkauf nicht mehr angeboten“, so Humer weiter.
Die Ergebnisse einer Finanzstudie des Versicherungskonzerns zeigen, dass es für über ein Viertel der in Österreich lebenden Menschen wichtig ist, dass ihre Beiträge als „Green Investment“ angelegt werden. Ein Drittel der Befragten gab an, sich generell für nachhaltige Investments zu entscheiden, wenn diese Möglichkeit besteht.
„Die Versicherungsbranche gehört zu den größten institutionellen Investoren Europas. Allein in Österreich verwaltet sie über 100 Milliarden Euro“, erläutert René Knapp, Vorstand für Personenversicherung und Asset Management der UNIQA Insurance
Cyberstudie EY Österreich
Die aktuelle Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY Österreich zeichnet ein differenziertes Bild der Cybersicherheitslage österreichischer Unternehmen. Obwohl täglich neue digitale Bedrohungen auftreten, stuft
lediglich ein Drittel der Entscheidungsträger das Risiko eines Cyberangriffs als hoch ein – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 76 Prozent im Jahr 2022. Besonders größere Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro und Branchen wie Versicherungen oder der öffentliche Sektor sehen sich einem höheren Risiko ausgesetzt.
Knapp ein Viertel der Unternehmen berichtet von konkreten Hinweisen auf Cyberangriffe, wobei Phishing
ner von der Zusammenarbeit mit einem MGA wie One Underwriting durch Zugang zu innovativen, kundenspezifischen Produkten sowie der Effizienz und Anpassungsfähigkeit eines MGA. Auch Klaus Kretz, Managing Director und Country Head Austria bei One Underwriting, begrüßt die neue Partnerschaft mit wefox Österreich sehr und bezeichnet sie als bedeutenden Schritt für das Unternehmen, ihre Produkte über ein so innovatives und starkes Maklernetzwerk anbieten zu können.
Group AG. „Unser Leben und Wirtschaften müssen schrittweise nachhaltiger werden, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Mit entsprechenden Produkten können Menschen wichtige Impulse setzen“, betont Knapp. Bei UNIQA belaufen sich die eigenen Sustainable Investments derzeit auf rund 2,2 Milliarden Euro. In den vergangenen zwei Jahren (2021 bis 2023) konnte diese Summe um etwa zwei Drittel (67 %) gesteigert werden. Der Anteil der Sustainable Investments am Gesamtportfolio hat sich bis 2023 nahezu verdoppelt und liegt nun bei zehn Prozent.
mit 67 Prozent die häufigste Methode ist. Malware und Ransomware folgen mit 51 Prozent beziehungsweise 38 Prozent. Besonders alarmierend ist der Anstieg von Erpressungsangriffen: 20 Prozent der Unternehmen waren bereits betroffen, 2022 waren es noch neun Prozent. Während keines der betroffenen Unternehmen Lösegeld zahlte, verursachen solche Angriffe dennoch erhebliche Kosten. In 22 Prozent der Fälle lagen die Schäden unter 25.000 Euro, bei neun Prozent deutlich darüber.
René Knapp
Peter Humer
In der Prävention setzen die meisten Unternehmen auf bewährte Basistechnologien: 91 Prozent nutzen Firewalls und Antivirus-Software, 87 Prozent regelmäßige Updates. Trotzdem fehlt es in vielen Betrieben an strategischen Ansätzen: Nur 36 Prozent verfügen über Notfallpläne oder Incident-Response-Teams. Schulungen zur Cybersicherheit werden zwar in 58 Prozent der Unternehmen angeboten, doch Themen wie KI-Bedrohungen oder Deep Fakes finden nur in der Hälfte dieser Programme Berücksichtigung. Ein Viertel der Unternehmen simuliert Phishing-Angriffe, um die Belegschaft zu sensibilisieren – eine not-
Zwischenbilanz
Niederösterreichische Versicherung
Knapp drei Monate nach dem verheerenden Hochwasser in NÖ zieht die Niederösterreichische Versicherung (NV) eine erste Zwischenbilanz: 16.000 Schadenfälle werden abgewickelt und über 85 Millionen Euro an die geschädigten Kunden ausbezahlt. Mit dieser Schadensumme verzeichnet die NV den größten Schadenfall in der mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte.
„Als Marktführer in Niederösterreich in der Sachversicherung war die NV besonders von den Folgen des Hochwassers in Niederösterreich gefordert“, erklärt Generaldirektor Stefan Jauk. „Die Schadenzahlungen an betroffene Kunden über mehr als 85 Millionen Euro stellen eine bislang einmalige Schadenssumme in der Geschichte
wendige Maßnahme, da der Mensch oft die größte Schwachstelle darstellt. Interessant ist der geringe Einsatz künstlicher Intelligenz in der Cybersicherheit: Nur zwölf Prozent der Unternehmen setzen aktuell auf KI-Technologien, insbesondere größere Betriebe mit einem Umsatz über 50 Millionen Euro. Zu den Hauptzielen zählen die schnellere Erkennung von Bedrohungen (43 %) und effizienteres Sicherheitsmanagement (33 %). Doch Bedenken in puncto Datenschutz, Kosten und Fachkräftemangel bremsen den Fortschritt.
Auch das Homeoffice birgt Herausforderungen: Obwohl 26 Prozent
der NV dar und unterstreichen die gravierenden Auswirkungen des Hochwassers im September. Unser Dank gilt allen, die unermüdlich im Einsatz waren – den Einsatzkräften, den Behörden und all jenen, die mit angepackt haben und ihren Mitmenschen in dieser schweren Zeit geholfen haben. Der Zusammenhalt in unserem Land war deutlich spürbar. Auch unsere Mitarbeiter – sowohl im Außen- als auch im Innendienst – haben in den letzten Wochen nahezu rund um die Uhr gearbeitet, um den Betroffenen mit einer schnellen und unkomplizierten Schadenabwicklung so rasch als möglich zu helfen“, so Jauk.
Erneuter Ruf nach Rechtsanspruch für Betroffene
In Anbetracht der zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen fordert die Versicherungsbranche eine ge-
der Unternehmen Remote-Arbeit ermöglichen, berichten 90 Prozent von keiner Veränderung der Cyberangriffszahlen. Dennoch verstärkten viele Firmen ihre internen Sicherheitsmaßnahmen und setzen auf modernere Technik. Experten wie Gottfried Tonweber von EY Österreich mahnen jedoch, Cybersicherheit als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie zu betrachten und nicht zu unterschätzen. Angesichts der steigenden Bedrohungen bleibt die Sensibilisierung der Mitarbeiter essenziell, um die digitale Widerstandskraft der Unternehmen nachhaltig zu stärken.
meinsame Lösung mit der öffentlichen Hand, welche eine Naturrisikenversicherung an die Feuerversicherung koppelt. „Diese Lösung würde den Versicherten einen Rechtsanspruch auf Ersatzleistungen bieten“, erläutert Jauk. „Durch die Erweiterung der Solidargemeinschaft könnten Versicherungen höhere Deckungssummen anbieten - und das bei sozial verträglichen Prämien.“ Ein solches Modell, so Jauk, wäre ein wichtiger Schritt, um den Menschen mehr Sicherheit zu geben.
„Dass das Finanzmarktstabilitätsgremium im Wohnimmobilienbereich kein systemisches Risiko mehr sieht und damit die gesetzlichen Voraus-
setzungen für eine Verlängerung der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung, kurz KIM-Verordnung, nicht mehr gegeben sind, ist überaus erfreulich und wird auch von der österreichischen Kreditwirtschaft positiv bewertet“, hält Michael Höllerer, Obmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich, fest. „Die damit ab 2025 erleichterten Möglichkeiten der Wohnbaufinan-
zierung sind ein wichtiger Impuls für den Erwerb von Wohneigentum und auch für die Belebung des Wohnbaus in Österreich.“ „Tatsache ist, dass die Menschen in Österreich auch in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage ihren Verpflichtungen aus den Wohnraumfinanzierungen nahezu lückenlos nachkommen“, so Höllerer. „Mit dem Auslaufen der KIM-Verordnung wird aber eine wichtige Weiche gestellt, um die Talsohle bei den Wohnbaufinanzierungen zu überwinden.“
Stefan Jauk
Smart-HomeTechnologien und Haushaltsversicherungen: Innovation trifft auf neue Anforderungen
Die Sicherheit in den eigenen vier Wänden ist ein zeitloses Thema – und doch befindet sie sich im Wandel. Mit dem Einzug smarter Technologien wird das Zuhause nicht nur komfortabler, sondern auch besser geschützt. Doch wie wirkt sich die digitale Vernetzung auf den Versicherungsschutz aus? Und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Versicherer und Kunden? Ein Überblick über die aktuelle Entwicklung.
Die Ausgangslage: Einbrüche im Fokus
Ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt: Einbrüche bleiben ein Thema, auch wenn die Zahlen rückläufig sind. Im Jahr 2023 wurden in Österreich rund 7.650 Einbrüche in Wohnräume angezeigt. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber den über 17.000 Fällen im Jahr 2014. Doch trotz der sinkenden Zahlen bleibt das Sicherheitsbedürfnis hoch – und damit die Nachfrage nach innovativen Lösungen wie Smart-Home-Technologien.
Diese Systeme reichen von intelligenten Türschlössern und Überwachungskameras bis hin zu vernetzten Thermostaten und Jalousiesteuerungen. Sie schaffen nicht nur Komfort, sondern auch Sicherheit, indem sie potenzielle Einbrecher abschrecken oder Schäden durch Brände oder Wasserlecks minimieren. Doch was passiert, wenn solche Technologien ausfallen oder manipuliert werden? Hier kommt die Versicherungsbranche ins Spiel.
Versicherungsschutz für Smart-Home-Geräte: Was wird abgedeckt?
Versicherer haben die Smart-Home-Entwicklung erkannt und bieten zunehmend angepasste Deckungen an. Dennoch unterscheiden sich die Leistungen je nach Anbieter.
Standardrisiken und erweiterter Schutz
Die meisten Versicherer decken typische Schäden wie Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Einbruch ab. Bewegliche SmartHome-Geräte wie Tablets oder Steuerungsgeräte fallen dabei in den Bereich der Haushaltsversicherung, während fest verbaute Systeme meist über die Eigenheimversicherung abgesichert sind.
„Elektronische Geräte sind unabhängig davon, ob sie mit Smart-Home-Technologie ausgestattet sind, im Rahmen der Haushaltsversicherung gegen Schäden wie Feuer, Leitungswasser, Sturm und Einbruchdiebstahl versichert“, erklärt Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate bei der Generali Versicherung AG. Für spezifische Risiken wie Bedienungsfehler oder Überspannung bietet die Generali eine spezielle Elektronikversicherung an.
Die Helvetia Versicherung geht noch einen Schritt weiter: „Smart-Home-Geräte sind standardmäßig gegen Elementarschäden sowie daraus resultierende Folgeschäden abgesichert. Möchte der Kunde zusätzlich Schäden durch Bedienungsfehler oder elektrische Einwirkungen absichern, ist eine Technikversicherung erforderlich“, sagt Andreas Gruber, Vorstand Schaden-Unfall.
Die Zurich Österreich bietet mit ihrer Elektronikpauschal-Versicherung eine umfas-
sende Lösung für Smart-Home-Geräte an. Diese kann in Kombination mit der Haushalts- und Eigenheimversicherung abgeschlossen werden und deckt eine Vielzahl von Risiken ab. Dazu zählen unter anderem Bedienungsfehler, Fahrlässigkeit, Vandalismus, Diebstahl, Glasbruch, Überspannungen sowie Einwirkungen durch Wasser oder mechanische Gewalt.
Technik und Versicherung:
Die Details machen den Unterschied
Einige Versicherer haben speziell auf Smart-Home abgestimmte Produkte entwickelt. Die VAV Versicherung bietet beispielsweise eine eigene Deckung für fest verbaute Haustechniksysteme wie Keyless-Schließanlagen oder Steuerungsanlagen für Überwachungsgeräte. „Die Versicherungssumme beträgt
dabei 30.000 Euro auf Erstes Risiko“, erläutert Mag. Robert Kühberger, Abteilungsleitung Produktmanagement der VAV Versicherung. Auch die Niederösterreichische Versicherung integriert Smart-HomeTechnik in ihre Grunddeckung. „Betätigungselemente von Jalousien, Rollläden oder Torantrieben sowie Sensoren und Bewegungsmelder gelten als Gebäudebestandteile und sind daher versichert. Für bewegliche Geräte wie Tablets oder Steuerungen greift die Haushaltsversicherung“, so das Unternehmen. Blitzschlagschäden sind ebenfalls inkludiert, sofern die Geräte am Stromnetz angeschlossen sind.
Anforderungen an SmartHome-Systeme: Sicherheit zählt
Während viele Versicherer die Absicherung von Smart-Home-Geräten ohne besondere Vorgaben anbieten, stellen einige spezifische Anforderungen an Kunden.
„Bei Keyless-Systemen ohne Ereignisspeicher ist es wichtig, dass das Zutrittssystem auslesbar und nachvollziehbar ist. So lässt sich zwischen Einbruch und Bedienungsfehler unterscheiden“, erklärt Christoph Zauner von der Generali Versicherung. Die VAV Versicherung legt Wert auf professionelle Installation und regelmäßige Wartung der Systeme, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Andere Anbieter, wie die Helvetia und die Niederösterreichische Versicherung, stellen keine zusätzlichen Anforderungen. Hier reicht es aus, die Prämien zu zahlen und gesetzliche Sicherheitsvorschriften einzuhalten.
Herausforderungen und Risiken
Trotz der Vorteile von SmartHome-Systemen bleiben Risiken. Technische Defekte, Bedienungsfehler oder Hackerangriffe können Schäden verursachen. Letztere sind besonders kritisch,
Mag. Robert Kühberger,
Produktmanagement der VAV Versicherung
da Cyberkriminalität auch im privaten Bereich zunimmt. Hier bieten Versicherer wie die Helvetia bereits Schutz vor Folgeschäden durch das Hacken von Smart-Home-Geräten an.
Ein weiteres Problem sind die hohen Kosten für Reparatur oder Austausch defekter Geräte. Für umfassenden Schutz ist es daher oft notwendig, eine Technik- oder Elektronikversicherung abzuschließen.
Chancen für die Versicherungsbranche
Die Integration von Smart-HomeTechnologien bietet auch Chancen. Versicherer können durch angepasste Produkte und Kooperationen mit Technologieanbietern Mehrwert schaffen. Angebote wie Rabatte für Haushalte, die smarte Sicherheitssysteme nutzen, oder ergänzende Dienstleistungen zur Risikominimierung könnten zukünftig eine größere Rolle spielen.
Fazit
Smart-Home-Technologien verändern nicht nur das Wohnen, sondern auch die Versicherungslandschaft. Österreichische Versicherer wie Generali, Helvetia, VAV und die Niederösterreichische Versicherung haben ihre Produkte bereits angepasst, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Dennoch sollten Kunden die Bedingungen und Möglichkeiten ihres Versicherungsschutzes genau prüfen und gegebenenfalls Zusatzdeckungen in Betracht ziehen. So lassen sich die Vorteile der Digitalisierung sicher und umfassend nutzen.
Abteilungsleitung
Andreas Gruber, Vorstand Schaden-Unfall der Helvetia Versicherung
Christoph Zauner, Leiter Retail und Corporate der Generali Versicherung AG
Indexgebundene Lebensversicherung
Generali Versicherung
Die Generali bringt mit der „Zins&Gold-Strategie“ eine neue indexgebundene Lebensversicherung auf den Markt. Das Produkt ist ab dem 2. Dezember mit einer Einmalprämie ab 5.000 Euro verfügbar, hat eine feste Laufzeit von 15 Jahren und startet am 1. Februar 2025.
Wenn die strukturierte Anleihe planmäßig zum Ende der Vertragslaufzeit getilgt wird, werden 100 Prozent der eingezahlten Prämie ausbezahlt. Zusätz-
Österreichische Versicherungswirtschaft
FMA
Trotz der erheblichen Versicherungsschäden durch Unwetter im September 2024 bleibt die Ertragslage der österreichischen Versicherungsunter-
Starke Performance
Die Vienna Insurance Group konnte die verrechneten Prämien in den ersten drei Quartalen um acht Prozent auf 11,5 Milliarden Euro steigern.
Die versicherungstechnischen Erträge ausgestellter Versicherungsverträge (Insurance Service Revenue) sind auf 8.961 Millionen Euro (+9,3 %) gestiegen. Auch hier weisen alle Segmente Zuwächse auf. Sie resultieren vorwiegend aus den Segmenten Spezialmärkte (+20,7 %), Polen (+13,6 %) sowie Er-
lich kommen entweder 100 Prozent der Summe des jährlichen Durchschnitts des 3-MonatsEuribors oder die Veränderung des Goldpreisindex mit einer Obergrenze von 30 Prozent hinzu. Sollten beide genannten Werte negativ sein, erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert. Durch die Investition in eine strukturierte Anleihe, die auf Staatsanleihen der Länder Österreich, Italien und Spanien basiert, wird das Risiko gestreut.
Martin Sturzlbaum, CIO Leben/ Kranken, erklärt: „Eine steigende Entwicklung nach einer langen Nullzins-
nehmen stabil. Die Prämieneinnahmen stiegen im dritten Quartal 2024 um 4,19 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro, wobei alle Versicherungssparten Zuwächse verzeichneten. Gleichzeitig erhöhten sich die Aufwendungen für Versicherungsfälle um 16,48 Prozent auf 5,22 Milliarden Euro, hauptsächlich bedingt durch die Schaden-/Unfallversicherung. Das versicherungstechnische Ergebnis sank in den ersten neun Monaten 2024 um 115 Millionen Euro auf 249,64 Millionen Euro, wobei die Schaden-/Unfallver-
weiterte CEE (+13,8 %) und hier wiederum vorwiegend aus Rumänien, dem Baltikum, der Slowakei und Bulgarien. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich um 8,5 Prozent auf 666,5 Millionen Euro. Die Combined Ratio liegt mit 94,3 Prozent exakt auf Vorjahresniveau. „Mit den vorliegenden Zahlen für die ersten neun Monate 2024 setzt sich die dynamische Geschäftsentwicklung der Vienna Insurance Group fort. Die durch das Sturmtief Boris im September 2024 verursachten Schäden konnten dank unserer verantwortungsvollen und konservativen Unternehmens- und Rückversicherungspolitik gut gemanagt werden. Wir bestätigen unseren Ausblick für 2024 und erwar-
phase und eine positive Tendenz des Goldmarktes ergeben aktuell attraktive Anlagemöglichkeiten. Mit der Generali Zins&Gold-Strategie bieten wir unseren Kunden Gewinnchancen aus beiden Welten.“
sicherung ein negatives Ergebnis von zwölf Millionen Euro erzielte. Demgegenüber stieg das Finanzergebnis um 216,83 Millionen Euro auf 2,13 Milliarden Euro, was das Gesamtergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 5,63 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro ansteigen ließ. Die Solvabilität bleibt stabil: Ende September 2024 verfügten 87,5 Prozent der Unternehmen über Eigenmittel, die mehr als doppelt so hoch wie erforderlich waren, mit einem durchschnittlichen Solvabilitätsgrad von 263,49 Prozent.
ten ein Ergebnis vor Steuern am oberen Ende der geplanten Bandbreite von 825 bis 875 Millionen Euro“, erklärt Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Vienna Insurance Group.
Hartwig Löger
Martin Sturzlbaum
Innovationen und ein spannender Ausblick
TOGETHER CCA hat 2024 eindrucksvoll bewiesen, dass Digitalisierung und Kundennähe die Basis für Erfolg in der Versicherungsbranche sind. Mit einem starken Fokus auf Künstlicher Intelligenz (KI) und technologischer Weiterentwicklung stärkt das Unternehmen seine Position als führender IT-Dienstleister für Versicherungsvermittler in Österreich. Ein Rückblick auf das vergangene Jahr und ein spannender Ausblick auf 2025 zeigen, wohin der Weg führt.
Gerhard Schuster, Geschäftsführer von TOGETHER CCA, hat mit uns über das erfolgreiche Jahr 2024 und den spannenden Ausblick auf das Jahr 2025 gesprochen.
Herr Schuster, 2024 war für TOGETHER CCA ein intensives und ereignisreiches Jahr. Wenn Sie auf das Jahr zurückblicken, was hat Sie besonders beeindruckt?
Schuster: Ja, es war wirklich ein dynamisches Jahr. Besonders stolz bin ich auf die Weiterentwicklung unseres BOAbot. Wir haben mit HH/EH eine neue Sparte eingeführt, die Kfz-Sparte um Motorrad und LKW bis 3,5 Tonnen erweitert und mit Zurich einen weiteren Partner gewonnen. Auch der Funktionsumfang von BOAbot wurde kontinuierlich ausgebaut, beispielsweise durch detailliertere Gegenüberstellungen, individuelle Pakete und Zusatzoptionen, verbesserte Datenübernahmen und unterbrechungsfreie Workflows.
Es klingt, als wäre beim BOAbot wirklich viel passiert. Sie hatten dieses Jahr ja ein weiteres Tool im Fokus, das Jubiläum gefeiert hat, oder?
Schuster: Genau, CCA CloudEdi feierte dieses Jahr seinen ersten Geburtstag. Es ist unsere cloudbasierte Bestandsverwaltung für den Einstieg. Sie hat sich schnell etabliert und wird als moderne, benutzerfreundliche Lösung wahrgenommen. Dass es so gut ankommt, zeigt uns, dass wir hier den
Bedürfnissen unserer Kunden gerecht geworden sind.
TOGETHER CCA hat 2024 auch wieder die Innovation Night organisiert. Wie wichtig sind solche Events für Ihr Unternehmen?
Schuster: Sehr wichtig. Die Innovation Night am Erste Campus in Wien war ein echtes Highlight. Hier konnten wir den Gästen neueste KI-Anwendungen und Showcases live präsentieren. Aktuell arbeiten wir an spannenden KI UseCases gemeinsam mit Partnern.
Sie haben dieses Jahr eine Kundenzufriedenheitsumfrage durchgeführt. Wie ist das Ergebnis ausgefallen?
Schuster: Die Umfrage war sehr positiv. Wir konnten das Servicelevel um weitere zehn Prozent steigern, was wir auch in der hohen Zufriedenheit und dem Vertrauen unserer Kunden wiederfinden. Dieses Feedback ist für uns besonders wertvoll, da es uns hilft, unsere Produkte weiter an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen.
Und wie unterstützt TOGETHER CCA die Weiterbildung der Vermittler?
Schuster: Zur Förderung von Wissensaustausch und Weiterbildung haben wir den Cyber Campus ins Leben gerufen. Diese Lernplattform bietet Vermittlern Zugang zu digitalen, interaktiven Schulungen rund um unsere Produkte.
Ein spannendes Jahr geht zu Ende – welche Themen stehen 2025 im Mittelpunkt?
Schuster: Für 2025 haben wir viel vor. Ein großes Projekt ist die Weiterentwicklung des BOAbot. Er wird noch enger in TOGETHER und CCA integriert, um Vermittlern einen noch besseren Workflow zu ermöglichen. Neue Partner und die Erweiterung um Sparten wie z.B. Unfall sind ebenfalls geplant. Auch KI bleibt weiterhin ein zentrales Thema. Ein Schwerpunkt wird die Einführung von KIRA, unserem KI-basierten Ratgeber, sein. KIRA wird Vermittlern schnelle und präzise Antworten zu
Zur Förderung von Wissensaustausch und Weiterbildung haben wir den Cyber Campus ins Leben gerufen.
CCA- und TOGETHER-Produkten geben und so die Kundenbetreuung optimieren. Weiters werden wir die geführten Prozesse in CCA Online und CCA CloudEdi weiter ausbauen, um die Nutzung noch intuitiver zu gestalten. Zudem wird der Cyber Campus um neue Schulungsthemen erweitert – wie eine Basisschulung für TOGETHER und eine Expertenschulung für OMDS. Ein weiteres wichtiges Thema wird der Polizzenabgleich sein, der aus unserer
Kundenzufriedenheitsumfrage hervorging und den administrativen Aufwand erheblich reduziert. Neben diesen Neuerungen arbeiten wir laufend daran, unsere bestehenden Produkte weiter zu optimieren, um den Anforderungen der Vermittler noch besser gerecht zu werden.
Wie sieht der nächste Schritt der digitalen Transformation bei TOGETHER CCA aus?
Schuster: Für uns bedeutet der nächste Schritt, das Bestehende zu erweitern und das Neue einzubringen, um den Arbeitsalltag zu erleichtern und Beratungen noch einfacher zu gestalten. Unser Fokus bleibt darauf, als Partner an der Seite der Vermittler zu stehen und mit jeder neuen Lösung einen echten Mehrwert zu bieten.
Vielen Dank für die Einblicke und den Ausblick.
Herausforderungen und Forderungen
Der Versicherungsverband Österreich (VVO) hebt erneut die Dringlichkeit hervor, sich gezielt den Herausforderungen unserer Zeit zu stellen – insbesondere in den Bereichen Klimawandel und demografischer Wandel. Im Zuge der Regierungsbildung möchte der Verband mit konkreten Anliegen Gehör finden. Denn die demografische Entwicklung und der damit wachsende Druck auf das staatliche Pensionssystem werden tiefgreifende Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen des Landes haben. Wie bereits bei früheren Pressekonferenzen betont, bietet die österreichische Versicherungswirtschaft sowohl im Naturkatastrophenschutz als auch im Pensionssystem fundierte Lösungsvorschläge. Der Staatshaushalt ist zunehmend belastet – sei es durch den wachsenden Bedarf an Pensionszahlungen oder durch die Naturkatastrophenschäden. „Wir als Versicherungswirtschaft haben zahlreiche Ansätze, um Österreich zukunftsfit zu machen“, erklärt Mag. Rémi Vrignaud, Präsident des VVO.
Klimawandel und Altersvorsorge
Eine aktuelle Analyse des EcoAustria Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt die Handlungsfelder auf, welche die öffentlichen Haushalte in den kommenden Jahren massiv belasten werden. So wird für das Jahr 2070 prognostiziert, dass die Lebenserwartung von Männern auf 86,3 Jahre und die von Frauen auf 90,2 Jahre steigen wird –was die durchschnittliche Pensionszeit um etwa fünf Jahre verlängert. Gleichzeitig wird das Verhältnis von Durchschnittspension zu Durchschnittslohn von derzeit 56 Prozent auf 45 Prozent im Jahr 2070 sinken. Die Kosten, die durch Klimawandel und Wetterextreme verursacht werden, werden ebenfalls erheblich
steigen. Laut verschiedenen Szenarien wird im Jahr 2050 mit bis zu achtmal höheren Folgekosten gegenüber dem Jahr 2010 gerechnet. Der Klimawandel wird nicht nur vermehrte Schäden durch Hochwasser verursachen, sondern auch hohe Kosten für Energieversorgung, Gesundheitswesen, Forstwirtschaft und Tourismus. Österreich liegt weltweit auf Platz vier der von Naturkatastrophen bedrohten Länder, was vor allem an seiner geografischen Lage liegt. Zur finanziellen Absicherung der Bevölkerung braucht es eine Naturkatastrophenversicherung, die tragfähig und sozial verträglich ist. Die Lösungsvorschläge der Versicherungswirtschaft liegen auf dem Tisch – es fehlt die politische Umsetzung. Das aktuelle System des staatlichen Katastrophenschutzes bietet keinen Rechtsanspruch und belastet das Budget erheblich, insbesondere angesichts der künftig zu erwartenden höheren Schadensbelastungen. Der VVO fordert die Politik daher auf, das Modell der Naturgefahrenversicherung eingehend zu prüfen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
„Diese Herausforderungen erfordern Anpassungen in den Strukturen“, so VVO-Generalsekretär Christian Eltner. Er unterstreicht, dass es dabei nicht um Kritik am staatlichen Pensionssystem (erste Säule) gehe. Vielmehr soll verdeutlicht werden, dass auch die zweite Säule, die betriebliche Altersvorsorge, und die dritte Säule, die private Vorsorge, gestärkt werden müssen. Länder wie Schweden und Dänemark haben durch die Integration kapitalge-
deckter Vorsorgemodelle Budgetentlastungen erzielen können.
Jeder vierte Euro der Staatsausgaben fließt bereits jetzt in den Bereich Pensionen. Diese Dynamik wird sich verstärken. Denn die Lebenserwartung steigt und gleichzeitig nimmt der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter laufend ab. Während derzeit rund 50 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter auf 100 Erwerbsfähige kommen, werden im Jahr 2060 mehr als 70 von 100 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter sein. Ein Viertel der Gesamtbevölkerung wird dann bereits älter als 64 Jahre sein. Für den öffentlichen Haushalt bedeutet dies massive Mehrbelastungen, vor allem in den Bereichen Pflege und Pensionen. Die individuelle Pensionslücke, also die Differenz zwischen letztem Erwerbseinkommen und der Leistung aus der staatlichen Pensionsversicherung, geht weiter auf. Ohne private Vorsorge droht vielen Menschen Altersarmut. Der gewohnte Lebensstandard ist allein mit der staatlichen Pension für die meisten nicht mehr gesichert. Zur Sicherung des Lebensstandards im Alter und zur Entlastung des staatlichen Pensionssystems wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, die vierprozentige Versicherungssteuer in der Lebensversicherung zu halbieren und für nachhaltige Produkte auf null Prozent zu senken. Der seit Jahrzehnten unveränderte Freibetrag gemäß § 3 Z 15 sollte auf 1.200 Euro angehoben werden und die private Altersvorsorge muss neu durchdacht werden. Ebenso wäre es eine Anregung, dass sich die Alterskommission künftig nicht nur mit der ersten, sondern auch mit den beiden weiteren Säulen der Altersvorsorge auseinandersetzt.
VVO
Mag. Christian Eltner (Generalsekretär des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO), Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna (Direktorin EcoAustria, Institut für Wirtschaftsforschung), Mag. Rémi Vrignaud (Präsident des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO)
„Gutversichert“
IGV Austria
IGV Austria hat eine App entwickelt, die den Alltag von Versicherungsmaklern und ihren Kunden erleichtern wird. Die zentrale Plattform ermöglicht eine digitale Verwaltung sämtlicher Versicherungsverträge – unabhängig vom Anbieter – und bietet zahlreiche Funktionen, die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit fördern.
Eine intuitive Oberfläche sorgt dafür, dass Kunden schnell auf Vertragsdetails und Dokumente zugreifen können. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich und macht die App auch für technisch weniger erfahrene Nutzer attraktiv. Für zusätzliche Sicherheit und Flexibilität sorgt eine Zwei-Phasen-Authentifizierung, die es Familienmitgliedern ermöglicht, bei Bedarf auf relevante Daten zuzugreifen.
Ein besonderes Highlight ist die Echtzeit-Synchronisierung, die alle Än-
praktische Lösungen für Schadensfälle: Kunden können Fotos direkt über die App aufnehmen und an ihren Makler senden. Alle Dokumente werden rechtssicher über ID-Austria signiert, was höchste Standards in puncto Datenintegrität gewährleistet.
Kommunikation und Organisation werden durch eine integrierte Chat-Funktion und Push-Benachrichtigungen optimiert. So bleiben Kunden stets über wichtige Fristen, Vertragsänderungen oder Updates informiert. Fragen können schnell geklärt werden, was die Zusammenarbeit zwischen Maklern und Kunden erleichtert.
Die IGV-App ist auf Deutsch und Englisch verfügbar. Versicherungsmakler profitieren von einer verbesserten Servicequalität und einer stärkeren Kundenbindung. Gleichzeitig bietet die App ihren Kunden eine einfache und zeitgemäße Möglichkeit, ihre Versicherungen zu ver-
ter. Sie ist ein wertvolles Werkzeug für Makler, die ihre Dienstleistungen optimieren und die Kundenzufriedenheit langfristig steigern möchten.
Qualität und Flexibilität im Blick
Mag. Erwin Mollnhuber, Mitglied der Geschäftsführung der GARANTA Versicherung, gibt uns im folgenden
Interview einen spannenden Einblick in die Besonderheiten der GARANTA Produkte, über die aktuellen Entscheidungen und die strategischen Ziele des Unternehmens.
GARANTA ist bekannt für ihre Kfz-Versicherung, aber auch in der Unfallversicherung sind Sie sehr erfolgreich. Was macht Ihre Unfallversicherung so besonders?
Mollnhuber: GARANTA ist bekannt für ihre Kfz-Versicherung, aber auch in der Unfallversicherung sind Sie sehr erfolgreich.
Was macht Ihre Unfallversicherung so besonders?
Mollnhuber: Unsere Unfallversicherung zeichnet sich durch erstklassige Leistungen und attraktive Prämien aus. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir nicht nur bei unseren Kunden, sondern auch bei Österreichs Versicherungsmaklern sehr gut ankommen. Die alle zwei Jahre in der Sparte UV durchgeführte repräsentative Umfrage des unabhängigen Marktforschungsinstitutes wissma, ein absoluter Gradmesser von Qualität in unserer Branche, hat uns den ersten Platz in der Sparte Unfallversicherung eingebracht, mit der Höchstnote „Hervorragend“. Wir wurden mit dem Versicherungs Award Austria 2024 ausgezeichnet. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass der erste Platz der GARANTA dabei mit der höchsten Bewertung aller Rankings in dieser Sparte seit 2016 bedacht wurde. Das zeigt, dass unsere Angebote im Markt sehr geschätzt werden.
Was sind die besonderen Merkmale Ihrer Unfallversicherung, die sie von anderen Angeboten abheben?
Mollnhuber: Wir bieten drei verschiedene Leistungsvarianten an, die sich flexibel an den Bedarf unserer Kunden anpassen lassen. Unsere Versicherung leistet bereits ab einem Prozent Dauer-
invalidität, und bei den Varianten mit Progression zahlen wir bereits ab 90 Prozent Dauerinvalidität die Höchstleistung aus. Darüber hinaus sind zahlreiche außergewöhnliche Unfälle wie Tod durch Erfrieren oder Unfälle durch epileptische Anfälle gedeckt – Dinge, die in anderen Unfallversicherungen nicht immer berücksichtigt werden.
Welche weiteren Vorteile bietet die GARANTA Unfallversicherung Ihren Kunden?
Mollnhuber: Ein weiterer Pluspunkt ist unsere umfassende Assistance Selection, die unseren Kunden in vielen schwierigen Lebenssituationen zur Seite steht. Zusätzlich bieten wir kundenfreundliche Regelungen, etwa bei Vorerkrankungen, und eine Prämienbefreiung im Falle von Arbeitslosigkeit, die bereits im Vertrag enthalten ist. Ein weiteres Highlight ist die vorgezogene Direktleistung, die wir in allen Neuverträgen anbieten – nach einem Unfall zahlen wir bestimmte Leistungen sofort aus, nachdem der medizinische Nachweis erbracht wurde.
Wie wichtig ist Flexibilität in Ihrer Unfallversicherung?
Mollnhuber: Flexibilität spielt eine entscheidende Rolle. Durch die optionalen Sportpakete können unsere Vertriebspartner individuelle Lösungen für eine breite Kundengruppe erstellen. So bieten wir einen maßgeschneiderten Risikoschutz, der sich nach den persönlichen Bedürfnissen unserer Kunden richtet. Diese Anpassungsfähigkeit macht unsere Unfallversicherung besonders attraktiv.
Sie haben kürzlich die Entscheidung getroffen, die Sparten Haus-
halt/Eigenheim in Österreich sowie die Unfallversicherung in bestimmten Regionen einzustellen. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?
Mollnhuber: Die Entscheidung, uns aus diesen Bereichen zurückzuziehen, war eine schwierige, aber notwendig. Die Sparte Haushalt/Eigenheim hatte einen sehr niedrigen Bestand, was es wirtschaftlich schwer macht, mit diesen Produkten eine nachhaltige Geschäftsentwicklung sicherzustellen. Im Fall der Unfallversicherung in Tirol und Vorarlberg war die Preis-Leistungs-Kalkulation aufgrund von aktuariellen Fakten nicht mehr tragfähig. Die Aufgabe jedes Versicherungsunternehmens, und so auch unsere, ist es, unsere Produkte ständig auf deren Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft zu überprüfen. Trifft nur eines dieser beiden Kriterien nicht mehr zu, besteht, wie bei jedem ordentlichen Kaufmann, Handlungsbedarf.
Was bedeutet diese Entscheidung für die betroffenen Kunden und Vertriebspartner?
Mollnhuber: Wir haben uns dafür entschieden, den betroffenen Vertriebspartnern größtmögliche Flexibilität zu bieten. Alle betroffenen Partner wurden frühzeitig informiert und erhalten genug Zeit, um die bestehenden Verträge in Einvernehmen zu beenden. Das bedeutet, dass Kunden, die einen Vertrag bei uns abgeschlossen haben, diesen noch bis zu seinem natürlichen Ende (das sind in Österreich in der Regel drei Jahre ab Vertragsbeginn) fortführen können, bevor er– falls erforderlich – gekündigt wird. Sollte vom Kunden oder Makler davor eine einvernehmliche Lösung gewünscht
sein, wird diese unbürokratisch zum gewünschten Datum durchgeführt. So konnten wir eine Lösung finden, die sowohl für unsere Vertriebspartner als auch für unsere Kunden fair und transparent ist.
Wie geht es mit den anderen Bereichen der GARANTA weiter?
Mollnhuber: Die Hauptsparte der GARANTA ist die Kfz-Versicherung. Diese ist und bleibt bei uns „die Nummer eins“. Was heißt, dass auch hier die notwendigen Sanierungsschritte
gesetzt werden müssen, um unser sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis auch weiterhin aufrechterhalten zu können. Dies nicht zuletzt deswegen, um für unsere Kunden, unsere Vertriebspartner und für uns selbst ein marktfähiges und ertragreiches Produkt auch in Zukunft anbieten zu können.
Was sind Ihre nächsten Schritte und langfristigen Ziele?
Mollnhuber: Wir werden uns weiterhin darauf konzentrieren, langfristige und nachhaltige Lösungen für unsere
Kunden anzubieten. Unsere Kernkompetenz liegt in der Entwicklung von Produkten, die nicht nur attraktiv sind, sondern auch eine hohe Qualität und Sicherheit bieten. Die zahlreichen Auszeichnungen, wie schon oben erwähnt zuletzt der VAA in der UV 2024, aber auch der VAA in der Sparte Kfz aus dem Vorjahr, oder der erste Platz im Preis-Leistungs-Verhältnis in der Branche Unfallversicherer im Rahmen des ÖGVS Branchenmonitor 2024, bestätigen uns in unseren Bemühungen.
Vielen Dank für das Gespräch.
RoadshowFebruar 2025
ARISECUR
Die erste ARISECUR Roadshow des Jahres 2025 steht bevor und wird auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vermittler und Interessenten ansprechen. Gemeinsam mit einem Expertenteam und renommierten Vortragenden wird die Veranstaltung in fünf Bundesländern Österreichs stattfinden, um praxisorientierte Themen aus der Versicherungsbranche zu präsentieren.
Im Fokus stehen spannende Inhalte, die aktuelles Wissen vermit-
teln und neue Perspektiven aufzeigen. Zudem haben die Teilnehmer die Möglichkeit, an den ersten drei IDD-Präsenzstunden des Jahres teilzunehmen. Diese bieten wertvolle Weiterbildungsmöglichkeiten und helfen, sich auf die aktuellen Anforderungen des Marktes vorzubereiten.
Die genauen Themen und Vortragenden werden in Kürze bekanntgegeben. Bereits jetzt wird eine abwechslungsreiche und gewinnbringende Veranstaltung versprochen. Interessierte werden dazu eingeladen, sich frühzeitig über die Plattform „meine Weiterbildung“ anzumelden, um sich einen Platz für die IDD-Stunden zu sichern.
Darüber hinaus wird die Roadshow Gelegenheit bieten, sich mit Branchenkollegen auszutauschen, neue Kontakte
10. Kremser Versicherungsforum Universität für Weiterbildung Krems
Am 12. November 2024 feierte das Versicherungsforum an der Universität für Weiterbildung Krems sein zehnjähriges Bestehen. Die Veranstaltung, organisiert vom Department für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen in Kooperation mit dem Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten der Wirtschaftskammer Österreich, hat sich als bedeutende Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis etabliert. Über 150 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten aktuelle Themen rund um Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherungen sowie den Versicherungsvertrieb.
Nach der Eröffnung durch Mag. Viktoria Michler, Leiterin des Departments, und Fachverbandsobmann KommR Christoph Berghammer, MAS hob Rektor Friedrich Faulhammer in seiner Ansprache die Bedeutung des Forums hervor. Mit dem Vergleich, dass Krems inzwischen ein
„Alpbach der Versicherungswirtschaft“ sei, unterstrich er die Rolle der Veranstaltung als zentralen Treffpunkt für die Branche.
Ein Höhepunkt war der Vortrag von Em. o. Univ.-Prof. Dr. Attila Fenyves, der die Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) der Haftpflichtversicherung beleuchtete. Er zeigte auf, wie rechtliche Prüfmechanismen wie Transparenzund Inhaltskontrollen dazu beitragen können, Vertragsklauseln gerechter und klarer zu gestalten. Mit Beispielen aus der Praxis unterstrich er die wachsende Verantwortung der Versicherer, Transparenz und Fairness zu gewährleisten. Mag. Manuela Zimmermann widmete
zu knüpfen und von den Erfahrungen der Experten zu profitieren.
Die Roadshow wird von verschiedenen Partnern begleitet, die spannende und informative Vorträge zu unterschiedlichen Themen präsentieren. Im Bereich der IDD-Vorträge teilen Experten von Allianz, ARAG und Franklin Templeton ihr Wissen. Für die Produktvorträge sorgen UNIQA, Wüstenrot, die Finanzfuchsgruppe, Dialog und easyleasing mit interessanten Einblicken und aktuellen Entwicklungen.
Termine
• Dienstag, 25. Februar - Hall
• Mittwoch, 26. Februar - Anif
• Donnerstag, 27. Februar - Ansfelden
• Freitag, 28. Februar - Raaba
• Dienstag, 4. März - Brunn am Gebirge
sich den ESG-Richtlinien in der Versicherungsvermittlung. Sie betonte die Bedeutung der Erhebung von Nachhaltigkeitspräferenzen bei Kunden sowie die rechtlichen Verpflichtungen, diese in der Beratung zu berücksichtigen. Besondere Aufmerksamkeit richtete sie auf die Notwendigkeit einer lückenlosen Dokumentation, um Haftungsrisiken zu minimieren und das Vertrauen der Kunden zu stärken.
Ein weiteres zukunftsweisendes Thema brachte Prof. Dr. Leander D. Loacker mit seinem Vortrag über „Open Insurance“ ein. Er skizzierte die Chancen und Risiken eines offenen Datenaustauschs in der Versicherungsbranche und stellte klar, dass ein ausgewogener rechtlicher Rahmen notwendig ist, um Innovation und Verbraucherschutz in Einklang zu bringen.
Univ.-Prof. Dr. Monika Hinteregger ging auf die juristischen Herausforderungen ein, die sich aus dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ergeben, insbesondere im Bereich autonomer Fahrzeuge. Sie zeigte, dass das bestehende Haftungsrecht teils gut vorbereitet ist, jedoch punktuelle Anpassungen benötigt, um den technologischen Fortschritt adäquat zu begleiten und Verbraucherrechte zu stärken.
Prof. Stefan Perner analysierte die Zusammenarbeit zwischen Rechtsschutzversicherungen und Prozesskostenfinanzierern. Er beleuchtete die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein effektives Zusammenspiel und zeigte auf, wie kollektive Rechtsdurchsetzung in Österreich durch Verbandsklagen und Sammelklagen bereits erfolgreich umgesetzt wird.
Abschließend stellte Hon.-Prof. Dr. Marie-Agnes Arlt das Flexible Kapitalgesellschaftsgesetz (FlexKapG) vor. Sie zeigte auf, wie diese neue Rechtsform
speziell für Versicherungsmakler Vorteile wie flexiblere Mitarbeiterbeteiligung und vereinfachte Kapitalmaßnahmen bietet. Zum feierlichen Abschluss des Tages wurde erstmals der Dr. Klaus Koban Preis für Versicherungswissenschaften verliehen, eine Auszeichnung, die die Bedeutung der wissenschaftlichen
Beschäftigung mit versicherungsrechtlichen Themen unterstreicht. Dieses Jubiläumsforum bot einen gelungenen Rahmen, um aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen der Versicherungswirtschaft zu diskutieren und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis weiter zu stärken.
GENERALI.AT/PARTNER
18. Partner Cercle: Gemeinsam für eine nachhaltige und digitale Zukunft
In fünf Städten in Österreich machte der Partner Cercle der Helvetia Halt, bevor er mit einer besonderen Abschlussveranstaltung in Wien endete. Begrüßt wurden die Teilnehmer von der HelvetiaFührungsebene: Der gesamte Vorstand, Werner Panhauser, Mag. Andreas Bayerle, MMag. Andreas Gruber, sowie CEO Mag. Thomas Neusiedler, war anwesend. Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb Österreich, führte wie gewohnt pointiert durch den Abend. Der Austausch unter den Vertriebspartnern und das persönliche Kennenlernen standen wie immer im Vordergrund, denn „Helvetia legt großen Wert auf enge, regionale Bindungen“.
Vertriebsvorstand Werner Panhauser betonte in seinen Eröffnungsworten, dass der direkte Austausch und das regionale Miteinander die Vertriebsarbeit stärken: „Unser Ziel ist es, für unsere Partner nahbar zu sein.“ Im Zeichen der Digitalisierung hob er die Neuerungen bei den internen Prozessen hervor. Besonders das Dokumentenmanagementsystem myDocs, das Kunden seit einiger Zeit eine digitale Plattform bietet, um Dokumente sicher und papierlos abzurufen. Bereits über 48.000 Kunden nutzen myDocs und sparen damit rund 16 Tonnen Papier – ein klares Signal für Nachhaltigkeit und Effizienz, die Option, weiterhin die Dokumente in Papierform zu erhalten, bleibt selbstverständlich bestehen. „Jeder Beitrag zählt, und digitale Lösungen wie myDocs machen es leicht, nachhaltig zu handeln“, betonte Panhauser.
Alexander Neubauer machte einen kurzen Rückblick auf das positive Geschäftsjahr 2024, zeigte aber auch auf, dass auch die Helvetia vor neue Herausforderungen durch den Klimawandel gestellt wird. „In den letzten vier Jahren verzeichneten wir durch Naturereignisse Schäden in Milliardenhöhe
– es ist eine Realität, der wir uns stellen müssen“, sagte Neubauer. Mit einem Zitat des Schweizers Kurt Matti unterstrich er die Bedeutung, Veränderungen aktiv anzugehen: „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man hinginge.“
Eine der wichtigsten Innovationen, das digitale Vertriebstool TIM (Tarifieren, Informieren, Managen), unterstützt den Außendienst seit November dabei, Versicherungsbestätigungen digi-
tal zu erhalten. Zukünftig werden auch die Versicherungsbedingungen digitalisiert – das ist gut für die Umwelt und effizient für den Vertrieb. Kunden können so jederzeit auf alle relevanten Informationen zugreifen. Die digitale Transformation ist ein zentraler Bestandteil der Strategie, jedoch ohne die persönliche Beratung zu ersetzen: „Unsere Beratung bleibt menschlich und vor Ort – das ist uns wichtig.“
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Keynote-Vortrag des
Meteorologen Andreas Jäger, auch bekannt als der „Klimajäger“. Seine Botschaft war klar: Das Klima wird sich nicht von selbst verbessern, aber durch gezielte Maßnahmen ist es durchaus beeinflussbar. „Ohne positive Veränderungen wird es jedoch schwierig werden“, betonte Jäger. Besonders hob er hervor, dass der fossile Weg keine zukunftsfähige Option darstellt. Er illustrierte seine Ausführungen mit Beispielen, etwa der Temperaturentwicklung seit 1790 und der Rolle von Tiefdrucksystemen sowie der V5-Wetterlage. Der Klimawandel ist eine reale Bedrohung, die aber mit neuen, innovativen Lösungen bewältigt werden kann.
Jäger berichtete von zukunftsweisenden Projekten wie der Versuchsanlage Haidegg, in der Photovoltaik-Anlagen mit Obst- und Weinbau kombiniert werden. Die durchlässigen Solarmodule schützen die Pflanzen nicht nur vor Hagel, sondern fördern auch ihr Wachstum und schützen sie vor Pilzbefall. Diese Art von Agri-Photovoltaik ermöglicht eine doppelte Nutzung der Flächen, was auch beim Einsatz auf einer Hühnerwiese in der Steiermark positive Effekte zeigt: Hier verbessert die Solaranlage nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch das Wohlbefinden der Tiere.
Neben PhotovoltaikTechnologien wurde auch Carbony, eine innovative Methode zur Speicherung des bereits in die Atmosphäre freigesetzten CO₂, vorgestellt. Sie basiert auf dem Konzept des Enhanced Weathering und könnte erheb-
lich zur Eindämmung des Klimawandels beitragen. Jäger fasste zusammen: „Unser ökologischer Fußabdruck lässt sich vielleicht nicht immer drastisch verändern, doch der ‚Handabdruck‘ –also unser aktiver Beitrag zum Umweltschutz – ist durch bewusste Entscheidungen und kleine Schritte jederzeit möglich.“
Der Partner Cercle 2024 schloss mit einer klaren Botschaft: Die Herausforderungen des Klimawandels und die Chancen der Digitalisierung gehen
Hand in Hand. Mit Engagement und innovativen Projekten will Helvetia ihren Partnern den Weg in eine nachhaltige Zukunft ebnen – Schritt für Schritt, gemeinsam.
Werner Panhauser, Andreas Jäger, Andreas Bayerle und Alexander Neubauer
Von Frau zu Frau: Wissen, Netzwerken und Pioniergeist in der Versicherungswelt
Sagt man nicht, dass ab dem dritten Mal aus einer Idee eine Tradition wird? Umso mehr freut uns der anhaltende Zuspruch und das lebhafte Interesse an unserer Kolumne „Von Frau zu Frau“. In der Dezemberausgabe richten wir den Blick auf ein neues Thema: Statt des Vertriebs stehen diesmal Finanzwissen und Wissenschaft im Fokus. Hierfür konnten wir mit Magister Katharina Trampisch, der Geschäftsführerin der Gesellschaft für Versicherungswissen, eine ebenso kompetente wie inspirierende Gesprächspartnerin gewinnen.
Welche Herausforderungen sehen Sie als Frau, die beruflich im Versicherungs- und Finanzsektor tätig ist, und wie gehen Sie damit um?
Trampisch: Ich bin überzeugt, dass Frauen und Männer vor ähnlichen Herausforderungen stehen und mit vergleichbaren Problemen konfrontiert sind. Für mich gab es nie eine klare Trennlinie, dass Frauen besondere Schwierigkeiten hätten – vielleicht, weil ich bereits vor langer Zeit als Pionierin meinen Weg gegangen bin und die Chance hatte, etwas aufzubauen, dass bis heute in der Branche Bestand hat und geschätzt wird. Diese Frage nach geschlechterspezifischen Unterschieden stellt sich mir daher nicht. Emanzipation habe ich für mich immer ganz selbstverständlich gelebt, ohne das explizit zu betonen oder zu thematisieren.
Welche Fortbildung und Weiterbildungsprogramme halten Sie für Menschen in der Finanz- und Versicherungsbranche für besonders notwendig?
Trampisch: Ich denke, alles, was Fachwissen stärkt, ist entscheidend, um den Beruf umfassend und kompetent ausüben zu können. Dazu gehören auch Fähigkeiten wie Kommunikation, Rhetorik und der Umgang mit ande-
ren – und auch, wie man überzeugend Vorträge hält. Das sind für mich die Grundlagen. Besonders hilfreich finde ich persönlich natürlich zudem alle Veranstaltungen der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen, die einen ausgezeichneten Überblick über die aktuellen Themen und Entwicklungen in der Branche bieten.
Ich bin überzeugt, dass Frauen und Männer vor ähnlichen Herausforderungen stehen und mit vergleichbaren Problemen konfrontiert sind.
Wie wichtig ist Ihnen persönlich Networking und welche Plattformen oder Events nutzen Sie?
Trampisch: Ich nutze sämtliche Plattformen und Events und halte Networking für absolut essenziell. Ohne mein Netzwerk wäre es kaum möglich gewesen, die Gesellschaft für Versicherungsfachwissen dahin zu bringen, wo sie heute steht – das wäre allein nicht machbar gewesen. Viele Mitglieder unseres Vorstands und zentrale Akteure der Branche haben wesentlich dazu beigetragen und tragen weiterhin dazu bei.
Hat sich das Angebot an Weiterbildungen durch die Umsetzung der IDD erweitert und zugängli-
cher gemacht, oder ist es dadurch komplexer geworden?
Trampisch: Für die Nutzer bietet das erweiterte Angebot sicher Vorteile, da sie mehr Auswahl haben. Gleichzeitig wird es aber auch schwieriger, qualifizierte Angebote von weniger hochwertigen zu unterscheiden. Für die Anbieter ist es durch die zunehmende Komplexität der Branche – nicht nur bedingt durch die IDD – ebenfalls herausfordernder geworden, Weiterbildungen zu organisieren. Besonders die organisatorischen Aspekte sind anspruchsvoller: Zum Beispiel werden die Terminkalender der Vortragenden immer dichter, oder erschweren lange Stornofristen bei Veranstaltungsorten, die teilweise bis zu einem Jahr betragen, eine verlässliche Planung.
Fühlen Sie sich persönlich gut beraten in Finanzangelegenheiten?
Trampisch: Mit der IDD-Richtlinie sind die Produktinformationen deutlich umfangreicher geworden. Obwohl ich in der Finanz- und Versicherungsbranche tätig bin und den Grund dafür verstehe, lese ich diese Informationen selbst nicht – und damit stehe ich sicher nicht allein. Meiner Meinung nach hat man den Konsumenten mit dieser Informationsflut keinen Gefallen getan. Versicherungen bleiben komplexe, schwer verständliche Produkte, die sich nicht „sexy“ vermarkten lassen. Ein Mehr an Informationen löst das Grundproblem nicht.
Ich halte Finanzbildung in diesem Zusammenhang für enorm wichtig. Daher freut es mich besonders, unsere neue Kooperation mit dem Versicherungswiki erwähnen zu können. Dieses Tool, ähnlich aufgebaut wie Wikipedia, erklärt Grundbegriffe sowie komplexe Themen der Finanzwelt auf einfache Weise – aus meiner Sicht eine großartige Ressource. Ich sehe darin eine große Chance, als Branche aktiver in der Finanzbildung mitzuwirken. Das Versicherungswiki könnte zum Beispiel in Schulen eingesetzt werden, um Grundbegriffe zu vermitteln und Themen wie Altersvorsorge und Gesundheitsvorsorge verständlich zu machen. So könnten Schüler früh lernen, warum Vorsorge wichtig ist.
Mir ist wichtig, dass Finanzbildung stärker gefördert wird – sowohl in der Gesellschaft als auch von der Politik. Finanzbildung ist ein zentrales Thema für die Zukunft, das alle betrifft – unabhängig von Geschlecht.
Was motiviert Sie täglich in Ihrer Arbeit in der Versicherungs- und Finanzbranche und welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Trampisch: Was mich täglich motiviert, ist die Vielseitigkeit meiner Arbeit – auch nach all den Jahren. Mit
jedem neuen Projekt lerne ich interessante Menschen kennen, und mein Netzwerk wächst stetig. Das finde ich unglaublich spannend und bereichernd. Ich glaube, eine meiner Stärken liegt darin, Menschen zusammenzubringen und aus ihren vielfältigen Kenntnissen etwas Neues mit echtem Mehrwert zu schaffen. Das erfüllt mich und treibt mich an.
Welche Erfolge in Ihrer Karriere machen Sie besonders stolz?
Trampisch: Dass ich als Pionierin den Aufbau der Gesellschaft für Versicherungsfachwissen initiiert habe, erfüllt mich mit Stolz. Es macht mich stolz zu sehen, wo die Gesellschaft heute steht und welchen Stellenwert sie in der Branche hat.
Wie schaffen Sie es, in einer oft von Männern dominierten Branche selbstbewusst aufzutreten und Ihre Stimme zu erheben?
Versicherungen bleiben komplexe, schwer verständliche Produkte, die sich nicht „sexy“ vermarkten lassen.
Ich sage klar meine Meinung und vertrete sie mit Überzeugung –nicht laut oder fordernd, sondern mit dem Wissen und der Erfahrung, die ich über die Jahre gesammelt habe.
Trampisch: Ich sage klar meine Meinung und vertrete sie mit Überzeugung – nicht laut oder fordernd, sondern mit dem Wissen und der Erfahrung, die ich über die Jahre gesammelt habe. Es geht mir darum, Menschen von guten Ideen zu überzeugen und sie zum Mitmachen zu bewegen. In Gesprächen zeige ich meinen Gesprächspartnern die Vorteile auf, die ich ihnen als Geschäftsführerin der Gesellschaft bieten kann, und die Chancen, die eine Zusammenarbeit mit uns eröffnet. Mein Ziel ist es, Begeisterung zu wecken und ein starkes Team für unsere Ideen zu gewinnen. Am Ende führen diese Bemühungen immer wieder zu erfolgreichen Veranstaltungen, wobei ich betonen möchte, dass unsere Arbeit weit über Events hinausgeht. Zum Beispiel wurde im heurigen Jahr unsere Schriftenreihe zu neuem Leben erweckt. Mit Univ.-Prof. Dr. Michael Gruber als Herausgeber haben wir als sechsten Band die Inhalte des Financial Lines Day 2024 hier veröffentlicht. Mir ist
es wichtig, die Gesellschaft für Versicherungsfachwissen als Wissensplattform zu etablieren. Dieses Ziel verfolge ich konsequent – daher auch die Kooperation mit dem Versicherungswiki. Ich bin überzeugt, dass es für alle Beteiligten von Vorteil ist, Teil dieser Wissensplattform zu sein, denn die Gesellschaft für Versicherungsfachwissen hat einen etablierten Namen in der Branche und bietet echten Mehrwert für alle, die sich weiterbilden und vernetzen möchten.
Welche Botschaft liegt Ihnen besonders am Herzen?
Trampisch: Im Rahmen unserer Wissensplattform haben wir unser Angebot erweitert und einen Podcast zu EUThemen in der Versicherungsbranche gestartet. Der Hintergrund ist, dass mir persönlich bei EU-Themen oft eine solide Basis gefehlt hat – eine Art Vokabelheft, in dem Fachbegriffe und Zusammenhänge einfach und verständlich erklärt werden. Genau das wollen wir mit dem Podcast erreichen: Komplexe EU-Themen werden von prominenten Gesprächspartnern anschaulich heruntergebrochen und erläutert. Podcasts sind heute ein zeitgemäßes Medium, das vor allem auch ein jüngeres, modernes Publikum erreicht. Besonders freut es mich, dass ich dieses Projekt mit meiner Kollegin Susanne Hofer umsetzen kann, die im Versicherungsverband für EU-Themen verantwortlich ist und die Moderation übernommen hat –eine ebenso fachkundige wie engagierte Kollegin.
Mir ist wichtig, den Überblick zu bewahren und das große Ganze zu sehen, statt sich in Kleinigkeiten zu verlieren – besonders bei Themen wie Klima und Nachhaltigkeit. Lernen endet nie, und Fachwissen ist immer gefragt. Unser Angebot deckt das gesamte Spektrum aktueller Themen ab und bietet alles, was das Versicherungsherz begehrt.
Vielen Dank für Ihre Zeit.
Für die Freizeit im Leben.
Die ausgezeichnete GARANTA Unfallversicherung bietet 365 Tage im Jahr maßgeschneiderten Schutz, der sich Ihrem Leben optimal anpasst: mit erweiterbaren Deckungsteilen, frei wählbaren Assistance-Leistungen und gesondert einschließbaren Sportpaketen.
Täglich stapeln sich in Maklerbüros unzählige Dokumente, die bearbeitet werden müssen. Besonders standardisierte Unterlagen wie Indexpolizzen, Mahnungen und andere blockieren wertvolle Ressourcen – insbesondere im Innendienst. Obwohl E-Mails und ähnliche Tools die Arbeit bereits erleichtert haben, fehlt in vielen Maklerbüros noch eine umfassende Automatisierung. Doch gerade in Zeiten Künstlicher Intelligenz sollten Lösungen verfügbar sein, die den Arbeitsaufwand deutlich reduzieren und den Fokus auf das Wesentliche ermöglichen.
Neben Beratung, Verkauf und Unterstützung in Schadenfällen gehört die Verwaltung von Versicherungsverträgen und deren Dokumenten zu den zentralen Aufgaben eines Maklerbüros. Als erster Ansprechpartner für die Kunden ist es essenziell, den aktuellen Stand aller Verträge stets griffbereit zu haben. Doch bei tausenden Verträgen, die mittlere Maklerbüros häufig betreuen, wird die reine Verwaltung dieser Dokumente schnell zur Vollzeitaufgabe für ein bis zwei Mitarbeitende. Denn Unterlagen wie Indexpolizzen, Mahnungen, Schadeninformationen und andere müssen tagesaktuell bearbeitet werden, um einen hochwertigen Kundenservice sicherzustellen.
Dieser hohe manuelle Aufwand steht in einem engen Zusammenhang mit den verschiedenen Übertragungswege: Briefpost, Fax, E-Mail, E-MailLinks oder die direkte Übertragung via Schnittstelle ins Maklerverwaltungsprogramm. Jeder dieser Wege bringt eigene praktische und datenschutzrechtliche Vor-
und Nachteile mit sich – sei es in Bezug auf Geschwindigkeit, Datenschutz oder die einfache Weiterverarbeitung. (Details siehe Kasten.)
Die Bereitstellung von Dokumenten über die BiPRO-Schnittstelle vereint als einzige Lösung alle entscheidenden Vorteile: Geschwindigkeit, Datensicherheit und vor allem die automatisierte Verarbeitung der Doku-
mente. Diese Automatisierung erfolgt in drei Schritten:
1. Standardisierte Lieferung: Die Dokumente werden direkt in das Maklerverwaltungsprogramm übertragen.
2. Anreicherung mit Metadaten: Zusätzliche Informationen wie Polizzennummer, Dokumentart, Prämienhöhe und andere relevante Daten werden ausgelesen und werden im
• Briefpost ist langsam, teuer und umweltschädlich bei Versand, sehr arbeitsintensiv bei der Verarbeitung aber sehr sicher
• Fax ist zwar schnell und sicher, aber arbeitsintensiv bei der weiteren Bearbeitung
• E-Mail ist schnell aber eher mühsam in der Verarbeitung und unsicher in Punkto Datensicherheit
• E-Mail-Link ist schnell, aber mühsam in der Verarbeitung. Grundsätzlich sehr datensicher, aber potentielle gefährlich für Cyberattacken
• Bereitgestellung via Schnittstelle direkt im Maklerverwaltungsprogramm (MVP) ist sehr schnell, sehr sicher und ermöglicht regelbasierte und damit automatisierte Verarbeitung im MVP
Maklerverwaltungsprogramm hinzugefügt.
3. Automatisierte Weiterverarbeitung:
Von der automatischen Zuordnung im Kundenakt über regelbasierte Workflows bis hin zur Terminsetzung sowie Kunden- und Beraterinformation – alle Prozesse laufen effizient und ohne manuellen Aufwand ab. Nur die Bereitstellung von Dokumenten über eine Schnittstelle ermöglicht diesen hohen Grad an Automatisierung – und damit Einsparungen von bis zu einer Vollzeitkraft. Dieser „elektronische Mitarbeiter“ stellt eine Innovation für Versicherungsmakler dar und bietet erstmals aktive Unterstützung bei täglichen Aufgaben, die ohne manuelle Kontrolle direkt an die Kunden weitergegeben werden können. Beispiele dafür sind: Indexpolizzen im Kfz-Bereich, Leistungsnachrichten in der Krankenversicherung oder Informationen zu Mahnstufen. Ein täglicher Blick auf eine übersichtliche Liste mit Veränderungen genügt, um den Überblick zu behalten. Diese Automatisierung steigert die Qualität der Prozesse, optimiert die Ressourcennutzung und
führt zu einer signifikanten Senkung der Kosten.
Das Zusammenspiel von Bereitstellung der Dokumente mit BiPRO Schnittstellen und modernen Maklerverwaltungsprogrammen lassen diesen „elektronischen Mitarbeiter“ heute schon Realität werden! In Österreich ist dieses Zusammenspiel schon bei einigen
IT-Dienstleistern möglich: Courtage Control, ARISECUR, proagent und IGV (in Analyse). Und auch über 20 Versicherer liefern über BiPRO Schnittstellen Dokumente: Allianz, WWK, VAV, ARAG, muki, Wüstenrot, GARANTA, Merkur Lebensversicherung und viele deutsche Anbieter.
Fazit: Modernes Dokumentenmanagement ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern bereits heute im Einsatz. Durch die Kombination von BiPROSchnittstellen und leistungsstarken Maklerverwaltungsprogrammen wird der „elektronische Mitarbeiter“ Schritt für Schritt Realität. Mit dem zusätzlichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die auf die Datenübertragung via Schnittstellen angewiesen ist, können die Einsparungspotenziale in der Zukunft noch erheblich gesteigert werden.
Reise eines Dokumentes
Station Analog Schnittstelle
Erstellung bei VU
Empfang des Dokumentes
Öffnen des Dokumentes - + Scannen und Einspielen + Zuordnung zu Kunden - ++
Inhaltliche Prüfung ++ Beschlagworten ++ Kunden Information - + Kundengespräch
Neue Software
ARISECUR
Dank der Integration von „bridge“, einem der führenden Anbieter für Online-Beratungstools, in die ARISECUR GmbH können Berater und Kunden ortunabhängig und interaktiv kommunizieren. Da die virtuelle Beratung zunehmend an Relevanz gewinnt, ermöglicht das Onlinetool ein transparentes und persönliches Beratungserlebnis durch gemeinsames Erfassen der Daten, Notizen machen und den
Deckungsgrenze erweitert
Stoïk hat seine Deckungsgrenzen erhöht. Damit können Unternehmen mit einem Umsatz von bis zu 750 Millionen Euro eine Versicherungssumme von bis zu zehn Millionen Euro in Anspruch nehmen. Durch die erweiterte Partnerschaft mit Tokio Marine HCC reagiert Stoïk auf die steigende Nachfrage nach umfassendem Schutz gegen Cyberrisiken und stärkt damit seine Position im Segment der Großunternehmen. Die erhöhte Deckungssumme repräsentiert eine Verdopplung der bis-
CEE Top 500
Die Coface CEE Top 500 Studie zeichnet ein klares Bild der wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen die größten Unternehmen in Mittelund Osteuropa (CEE) 2023 konfrontiert waren. Die Region verzeichnete mit einem BIP-Wachstum von nur 0,7 Prozent die schwächste Wachstumsrate im 21. Jahrhundert. Während der Gesamtumsatz der 500 führenden Unter-
Austausch von Informationen. Der Kunde wird dadurch nicht nur zum passiven Zuhörer in der virtuellen Beratung, sondern kann aktiv mitwirken. Zudem bietet die Beratungssoftware anpassbare Verkaufsgeschichten in Form von interaktiven Folien, die individuell auf jeden Kunden abgestimmt werden können. Neben umfangreichen Dokumentationsmöglichkeiten, die den rechtlichen Anforderungen entsprechen, bietet die Software auch die Möglichkeit der rechtssicheren digitalen Unterschrift, die das manuelle Unterschreiben vor Ort ersetzt. Die Makler können ihre Beratungsgespräche effizient überwachen und gezielt die Beratung ent-
herigen Grenze von fünf Millionen Euro, die erst zu Jahresbeginn eingeführt wurde.
Neben dem erweiterten Versicherungsschutz bietet das Unternehmen im Fall von Gefahrerhöhungen, Obliegenheits- oder Anzeigepflichtverletzungen den umfassenden Assistance-Service des Stoïkeigenen Cyber Emergency Response Teams (CERT) bis zur vollen Versicherungssumme an. Dieses eigenständige CERT ermöglicht eine proaktive Unterstützung, die Unternehmen einen effektiven Schutz und eine schnelle Hilfe im Ernstfall gewährleistet.
Franziska Geier, Geschäftsführerin, erläutert: „Wir haben den Markt
nehmen leicht um 2,5 Prozent auf 1,1 Billionen Euro stieg, sanken die kumulierten Nettogewinne um 17,4 Prozent auf 44,9 Milliarden Euro. Hohe Inflation, steigende Kosten und eine schwache Nachfrage aus dem In- und Ausland belasteten die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin. Die Automobilbranche erholte sich deutlich und konnte nach drei Jahren die Spitzenposition unter den Sektoren zurückerobern. Mit einem Umsatzanstieg von 16,8 Prozent und einem Gewinnzuwachs von 40,8 Prozent profitierte die Branche von gestiegenen Autoverkäufen in der EU. Branchen wie Metall, Papier und Holz litten hingegen unter
sprechend anpassen. „Die Innovation der Integration in unsere Systemwelt ist ein entscheidender Schritt unserer Digitalstrategie. Unsere Partner profitieren dabei von der nahtlosen Verbindung und dem einfachen Datenfluss innerhalb der zwei Systeme. Damit heben sie das Beratungserlebnis ihrer Kunden auf ein neues Level”, so Semra Say, Prokuristin bei ARISECUR. Oskar Hallier, COO bei Bridge: „Wir hoffen, mit unserer im deutschsprachigen Raum einzigartigen, interaktiven Beratungsplattform den Partnern der ARISECUR einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen zu können. Denn ihre Kunden werden die Vorteile des Systems auch für sie selbst schnell erkennen.“
genau analysiert und festgestellt, dass Deckungsstreitigkeiten oft zu Konflikten zwischen Versicherern, Maklern und Kunden führen. Um sicherzustellen, dass der Kunde nicht darunter leidet, positionieren wir uns klar: Keine Diskussion –wir helfen dem Kunden in jedem Fall.“
den anhaltend hohen Produktionskosten, und der traditionell führende Sektor – bestehend aus Mineralien, Chemikalien, Erdöl, Kunststoffen und Pharma –musste einen Gewinnrückgang von 42,8 Prozent hinnehmen.
Polen bleibt der größte Markt der Region, jedoch teilen sich die Spitzenplätze der Rangliste auch Unternehmen aus anderen Ländern wie dem tschechischen Automobilhersteller Skoda Auto oder dem ungarischen Energiekonzern MOL Hungary. Auffällig ist der Beitrag neuer Akteure wie des polnischen Stromhändlers ENEA und des ungarischen Elektronikproduzenten BYD Smart Device Hungary, die deutliche
Stoïk
Franziska Geier
Umsatzzuwächse verzeichneten. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt die Widerstandsfähigkeit der Unternehmen beeindruckend. Laut Jarosław Ja-
Strategische Partnerschaft
HBC Holding/Schinner
Versicherungsmakler
Die HBC Holding GmbH mit Sitz in Wien hat eine strategische Partnerschaft mit der SCHINNER Versicherungsmaklerkanzlei GmbH geschlossen, um ihre Position im österreichischen Versicherungsmarkt nachhaltig zu stärken. Die Zusammenarbeit ermöglicht HBC eine Erweiterung ihres Dienstleistungsportfolios und schafft die Grundlage für langfristiges Wachstum in Österreich. Gleichzeitig profitiert
worski, CEO von Coface CEE, zeigt der moderate Umsatzanstieg, dass sich viele Unternehmen auch in einem herausfordernden Umfeld behaupten konnten. Die größten Herausforderungen bleiben
SCHINNER von den Ressourcen und der Expertise der HBC-Gruppe, um ihr Angebot weiterzuentwickeln und neue Geschäftsfelder, wie die Transportversicherung, wieder verstärkt zu bedienen. Beide Unternehmen betonen, dass die Partnerschaft auf einem gegenseitigen Nutzen basiert und darauf abzielt, die bestehenden Stärken zum Vorteil ihrer Kunden und Mitarbeiter auszubauen.
jedoch die schwache Exportnachfrage und die angespannte Lage auf den Arbeitsmärkten, die die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Jahren weiter beeinflussen könnten.
Die SCHINNER Versicherungsmaklerkanzlei GmbH wird ihre vertrauensvolle und persönliche Zusammenarbeit mit ihren Kunden beibehalten und gleichzeitig durch die Verbindung mit HBC zukunftssicherer aufgestellt.
Gert Schlossmacher (Geschäftsführer HBC Versicherungsmakler GmbH), Dr. Constanze Schinner, Prof. Heinz Schinner und Dr. Sebastian Friese (CFO HBC)
Wohnenplus
FÜR DAS SICHERE ZUHAUSE.
Passgenau für jedes Eigenheim und jede Wohnung. Genau so individuell, wie Ihre Kunden leben. Genauso kompakt, wie sie es brauchen. Nähe verbindet. Unsere Niederösterreichische
Geschäftsführer Dr. Alexander Kern, MSc verlässt nach zweieinhalb Jahren den Fachverband Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich, weil er eine hervorragende berufliche Chance in der Privatwirtschaft wahrnehmen wird. Fachverbandsobmann KommR Mag. Hannes Dolzer und Dr. Alexander Kern haben uns gemeinsam einen kurzen Rück- und Ausblick gegeben.
Können Sie uns bitte einen Rückblick auf zweieinhalb Jahre Zusammenarbeit geben?
Dolzer: Dr Alexander Kern war und ist ein hervorragender Jurist. Seine Meisterleistungen hat er besonders im Bereich der Stellungnahmen gegenüber Ministerien und der Politik erbracht, da er in herausragender Weise Praxisbeispiele mit konkreten Vorschlägen für Gesetzestexte verbinden konnte. Man hat gemerkt, dass er immer mit Herz bei der Sache ist und dabei zielorientiert arbeitet. Zusätzlich ist zu sagen, dass er vor allem in das Fachverbandsbüro die menschliche Komponente sehr stark eingebracht hat. Er ist mit allen gut ausgekommen und war stets darum bemüht, ein konstruktives Arbeitsklima zu schaffen – was ihm auch gelungen ist.
Kern: Ich blicke mit Wehmut auf die vergangenen zweieinhalb Jahre zurück, die für mich eine äußerst bereichernde Zeit waren. Es wurde viel bewegt, signifikante Fortschritte wurden erreicht, und trotz aller intensiven Arbeit stand die Beziehungs-
ebene immer im Vordergrund. Die Unterstützung, sei es vom Obmann oder aus dem Büro, war durchgehend stark und notwendig, um eine wirkungsvolle Interessensvertretung zu ermöglichen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken – sowohl beim Obmann als auch bei den Mitgliedern, die der Geschäftsstelle das Vertrauen geschenkt
haben, in ihrem Sinne zu agieren. Ich werde auch weiterhin den Finanzdienstleistern verbunden bleiben und dort, wo es möglich ist, Partei für sie ergreifen.
Was waren die wichtigsten Errungenschaften, auf die Sie zurückblicken?
Es wurde viel bewegt, signifikante Fortschritte wurden erreicht, und trotz aller intensiven Arbeit stand die Beziehungsebene immer im Vordergrund.
Weiterhin war der Bereich der Aus- und Weiterbildung ein wichtiger Schwerpunkt, insbesondere die Umsetzung der neuen Befähigungsprüfung auf Level 6.
Kern: Besonders wichtig war die Arbeit zur Verhinderung des Provisionsverbots. Trotz einer schwierigen Ausgangslage auf europäischer Ebene ist es uns durch zahlreiche Gespräche in Brüssel gelungen, konstruktive Lösungsvorschläge in den Diskurs einzubringen. Ebenso möchte ich das Engagement beim Wertpapierfirmengesetz (WPFG) hervorheben. In einigen Bereichen ist es uns im Rahmen der Umsetzung gelungen, Erleichterungen für unsere Mitgliedsunternehmen zu erzielen, was sich nun im Rechtsvergleich bemerkbar macht.
Dolzer: Weiterhin war der Bereich der Aus- und Weiterbildung ein wichtiger
Schwerpunkt, insbesondere die Umsetzung der neuen Befähigungsprüfung auf Level 6. Wir haben dafür Musteraufgaben entwickelt und arbeiten im Fachverband gemeinsam mit einem Autorenteam an den Prüfungsfragen. Laufend werden neue Fragen erstellt und auf das Level-6-Niveau geprüft, um eine solide Grundlage für praxisnahe und hochwertige Prüfungen zu schaffen.
Was sind die größten Herausforderungen für Ihre Nachfolge?
Besonders wichtig war die Arbeit zur ‚Verhinderung des Provisionsverbots‘.
Kern: Ein zentrales Thema wird Open Finance sein, welches den automatisierten Datenaustausch zwischen Finanzmarktteilnehmern zur Norm erklärt. Auf den ersten Blick mag die Idee von Open Finance verlockend sein, bei einer genaueren Betrachtung zeigt sich aber, dass das
Konzept nicht durchdacht ist und insbesondere bei den KMUs des Finanzmarkts zu einer nicht darstellbaren Kostenbelastung führt. Essenziell ist daher eine Lösung, die einerseits die Ziele der Europäischen Union erfüllt, andererseits aber auch die Kosten und die administrative Belastung reduziert. Erste Zwischenerfolge sind im Rahmen der Positionierung des Europäischen Parlaments gelungen. Dieser Weg muss weiterverfolgt werden. Bei der Umsetzung der Alternativen Investmentfondsrichtlinie (AIFMD II) gilt es hingegen, Chancen für eine Verbesserung des Rechtsrahmens für alternative Investments zu ergreifen, insbesondere im Hinblick auf den Vertrieb an Retail-Kunden, der derzeit massiv eingeschränkt ist. Konzepte für praxistaugliche Lösungen wurden bereits erarbeitet. Diese sind im Rahmen des anstehenden Gesetzgebungsverfahrens zu erläutern.
Dolzer: Es wird auch notwendig sein, für das Thema, das uns seit Jahren begleitet – die Kosten der Finanzmarktaufsicht, welche sich in der nächsten Zeit dramatisch ändern könnten, in ein sinnvolles nachhaltiges Korsett zu bringen und – eine neue Lösung gemeinsam mit der FMA und vor allem auch mit der Politik zu finden. Diese Lösung muss langfristig gewährleisten, dass die Kosten die Betriebe nicht überfordern, wirtschaftlich effizient auf die angemessen auf Marktteilnehmer und Bund verteilt sind.
Abschließend möchte ich mich im Namen des Fachverbands nochmals bei Dr. Alexander Kern für sein großes Engagement bedanken. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Berufsweg ebenso viel Erfolg und alles Gute.
Vielen Dank!
TOP VA-Gala
Die TOP VA-Gala der oberösterreichischen Versicherungsagenten ist ein beliebter jährlicher Treffpunkt der Branche. Auch in diesem Jahr war das Event wieder gut besucht. „Die TOP VA-Gala hat als Jahresevent einen hohen Stellenwert unter den Versicherungsagenten. Mit der Verleihung der VAlerie konnten wir diese bewährte Veranstaltung mit einem weiteren Höhepunkt bereichern“, freute sich Thomas Naderer, Gremialobmann der Versicherungsagenten Oberösterreich. Gleich 23 Versicherungsagenten aus ganz Oberösterreich wurden anlässlich der ersten Prämierung ausgezeichnet. Sie erhielten bei der TOP VA-Gala ihr Zertifikat, Anfang 2025 folgt die Verleihung der persönlichen Trophäe der VAlerie.
Die TOP VA-Gala – ein würdiger Rahmen
Nach Mattighofen und Steyr wurde dieses Jahr wieder die Landeshauptstadt einen Abend lang zum Zentrum der Versicherungswirtschaft in Oberösterreich. „In den vergangenen Jahren haben wir bewusst andere Locations
gewählt, um in den Regionen präsent zu sein. Dieses Mal trafen wir uns in Linz, um einen ganz besonderen Anlass zu feiern“, sagte Thomas Naderer. In seiner Eröffnungsrede ging er auf die aktuelle Lage und Herausforderungen der Branche ein. Er stellte die Echt. Sicher. Sein. Toolbox vor, die Versicherungsagenten rechtlich geprüfte Vorlagen für Dokumente für ihren Arbeitsalltag kostenlos auf echtsichersein.at zur Verfügung stellt. Naderer unterstrich die Bedeutung der Aus- und Weiterbildungsangebote – neu im Angebot ist die Innendienstakademie, speziell für Backoffice-Mitarbeitende. In seiner Rede hob er auch die Dachmarke „Echt. Sicher. Sein.“ hervor, die die österreichische Versicherungsagentur als größtes Netzwerk der Branche mit mehr als 12.000 Mitgliedern vereint und deren Marktposition stärkt. Höhepunkte des Abends waren die Ehrung jener Mitglieder, die 20 und 25 Jahre bei der Interessengemeinschaft dabei sind, sowie die erstmalige Verleihung der VAlerie. Diese nahmen die Präsidentin der WKOÖ Doris Hummer, Spartenobmann Martin Sonntag, Obmann Thomas Naderer und Geschäftsführer Thomas Kern vor. Danach wurde es lustig und musikalisch gemütlich. Kabarettist Stefan Leonhardsberger sorgte mit feinsinnigem Humor und scharfsinniger Beobachtung für Lacher, die Band „VoicesAndMusic“ für gute Musik.
23 Mal VAlerie für Oberösterreichs Versicherungsagenten
Das Warten der Gäste bei der Gala zahlte sich aus: Gleich 23 Versicherungsagenten aus Oberösterreich wurden mit der VAlerie geehrt: Alexander Stigler (Linz), Thomas Mittendorfer (Bad Goisern), Markus Schausberger (Pühret), Paul Obermüller (Ried im Innkreis), Wolfgang Lichtenberger (Unterweitersdorf), Mario Schiefermüller (Leonding), Christian Haider (Andorf), Johannes Pfanzagl (Rohr im Kremstal), Christoph Stürzlinger (Linz), Michael Teufel (Linz), Roman Burghuber (Pettenbach), Gottfried Rapperstorfer (Bad Hall), Christoph Obermeier (Bad Hall), Karl Heinrich Vendel (Gmunden), Manuel Hötzeneder (Schärding), Harald Pickl (Pasching), Lucia Höller (Kirchdorf an der Krems), Wolfgang Wimmer (Perg), Andreas Pernsteiner (Freistadt), Dominik Denk (Metmach), Helmuth Radner (Roitham), Andreas Oismüller (Linz) und Obmann Thomas Naderer (Leonding) selbst. „Es ist mir eine große Ehre, dass ich unter den ersten Prämierten sein darf. Dass es so viele sein werden, hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen. Es beweist: Die oberösterreichischen Versicherungsagenten haben eine hohe Qualität –und können dies auch zeigen“, freute sich Thomas Naderer nach der Verleihung.
Award 2024 GRAWE
Seit 2003 wird der GRAWE Award jährlich vergeben, abwechselnd in den Bereichen „Soziales Wirken“, „Kunst und Kultur“ sowie „Sport“. Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury gekürt, die Auszeichnung ist heuer mit 15.000 Euro dotiert.
In diesem Jahr wurde DI Dr. Jürgen Waser vom Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH für seinen Beitrag zum Projekt HORA 3D mit dem Award im Bereich „Sicherheit“ ausgezeichnet. HORA 3D ist die erste landesweite, personalisierte 3D-Visualisierung von Hochwasserrisiken in Österreich und basiert auf
Sideletter & Exklusivprodukte
der Software scenarify, die schnelle und präzise Simulationen sowie 3DVisualisierungen von Hochwasserund Starkregenereignissen ermöglicht.
Durch HORA 3D werden Echtzeit-Simulationen von Überflutungen sowie eine umfassende hydrologische Modellierung für verschiedene Szenarien möglich. Die 3D-Visualisierung verbessert die Kommunikation sowohl für Fachleute als auch für die
Öffentlichkeit, während der browserbasierte Zugriff einen einfachen Zugang zu Informationen gewährleistet. Auf diese Weise tragen HORA 3D und scenarify zur besseren Erkennung von Gefahren und zum Katastrophenmanagement bei. Sie stärken das Risikobewusstsein der Bevölkerung, erleichtern das Erkennen und Reagieren auf Risiken und stellen somit einen wichtigen Schritt zur Eigenvorsorge im Klimawandel dar.
Mag. Klaus Scheitegel (GRAWE Generaldirektor), Ursula Wipfler (Zentralbetriebsratsmitglied GRAWE), Mag. Carina Kerschbaumer (Mitglied der Chefredaktion Kleine Zeitung), DI Dr. Jürgen Waser (VRVis), Dr. Franz HarnoncourtUnverzagt (GRAWE Ehrenpräsident und Juryvorsitzender), Wolfgang Schaller (Chefredakteur ORF Steiermark) und Dr. Othmar Ederer (GRAWE-Vermögensverwaltung Vorstandsvorsitzender)
Willkommen in der Komfortzone!
werden Sie Teil der SIVAG-Gruppe - für eine erfolgreiche Zukunft
Das Wahljahr 2024 verdeutlichte, dass autoritäre, nationalistische und protektionistische Strömungen weltweit zunehmend an Einfluss gewinnen. Diese Entwicklungen haben weitreichende Auswirkungen auf den globalen Handel.
Abseits der Kriegsschauplätze standen in diesem Jahr vor allem politische Wahlen im Zentrum der Aufmerksamkeit. In den bevölkerungsreichen Schwellenländern Indien und Indonesien wurden neue Parlamente gewählt. In Indonesien fand zudem eine Präsidentschaftswahl statt.
In beiden Staaten setzten sich wirtschaftsliberal-nationalistische Kräfte durch. Der indische Premierminister Narendra Modi wurde wiedergewählt und ist nun seit einem Jahrzehnt im Amt. Modis Wirtschaftspolitik fokussiert sich auf Bürokratieabbau, Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur, wie die Verdopplung der Flughäfen während seiner Amtszeit zeigt. Innenpolitisch werden jedoch eine zunehmende Repression der Opposition und eine Einschränkung der Pressefreiheit beklagt.
Ein markantes Beispiel ist die Verhaftung des Oppositionspolitikers Arvind Kejriwal während des Wahlkampfes in diesem Jahr. Die hindunationale Ausrichtung führt dazu, dass Gesetze wie das Staatsbürgerschaftsgesetz den Gleichheitsgrundsatz außer Kraft setzen. Dieses Gesetz erleichtert religiösen Minderheiten aus Pakistan, Afghanistan und Bangladesch die Einbürgerung in Indien – jedoch explizit nicht Muslimen. Die immer häufiger stattfindenden Lynchmorde an Muslimen bleiben meist ungesühnt. 2023 wurden allein in den Bundesstaaten Assam, Haryana und Jharkhand mindestens 33 Muslime von hinduistischen Bürgerwehren getötet. In Indonesien gewann Prabowo Subianto die Präsidentschaftswahl. Seine Aussagen, wonach die politische Opposition disruptiv sei, deuten auf einen möglichen Rückschritt in der Demokratie hin. Auch die älteren westlichen Demokratien sahen sich in diesem
von Mag. Christian Sec
Jahr immer stärker autoritären Kräften ausgesetzt.
Mit der Wahl 2024 beherrschen die Republikaner, neben dem Weißen Haus, den Senat und das Repräsentantenhaus. Der Parteiführer Donald Trump hat die Partei, mit seinen Personalentscheidungen und seinen Erfolgen, immer weiter nach rechts geführt und auch dazu beigetragen, dass der Supreme Court (Oberster Gerichtshof) mit einer Mehrheit von sechs zu drei ideologisch konservativ gefärbt ist. In diesem Jahr hat eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA für Aufregung gesorgt, die ehemaligen Präsidenten absolute Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung für ihre „offiziellen Handlungen“ gewährt.
Die liberale Verfassungsrichterin Soto Sotomayor, die gegen das Urteil gestimmt hatte, bei der 6:3-Entscheidung aber unterlag, spitzte die Kritik prägnant zu: „Der Präsident wird nun ein König vor dem Gesetz.“
Sozialdemokratische Inseln
Auch in Europa legten die nationalkonservativen Kräfte im Europäischen Parlament an Stärke zu, während Mitte-Links-Parteien Verluste hinnehmen mussten.
Bei den Parlamentswahlen in Frankreich wurde der Aufstieg der rechtspopulistischen Rassemblement National nur durch eine breite Front des Zusammenschlusses aller gemäßigten Kräfte gebremst. Belgien erfuhr bei den Parlamentswahlen, ähnlich wie Österreich, einen starken Schwenk in Richtung Rechts.
Doch es gab auch einige wenige Ausnahmen. In Portugal blieben die Sozialisten an der Macht, genauso wie in Litauen. Eine der wenigen Ausnahmen
zum sonstigen nationalkonservativen Vormarsch bildete auch die Wahl zum britischen Unterhaus in diesem Jahr, in der die Labour-Party erstmals seit 2010 wieder die Konservativen an der Spitze ablöste.
Und in Deutschland hat sich am Tag der US-Wahl die linksliberale Regierung im Streit aufgelöst. Wie die Wahlprognosen zeigen, wird auch das deutsche Parlament wohl deutlich nach rechts rücken. Die CDU liegt bei den Prognosen mit rund einem Drittel der Stimmen weit vorne, gefolgt von der rechtsnationalen AfD, die zwischen 16 und 20 Prozent aufweist. Linke Parteien kommen insgesamt in diesen Umfragen nicht über ein Drittel der Stimmen.
Blick Richtung Pazifik
In diesem Jahr wurde Schweden das 32. Natomitglied. Die Schlagkraft des Verteidigungspaktes ist jedoch stark vom Wohlwollen der USA abhängig und Trump hat sich doch einige Male eher abschätzig zur Nato geäußert. Er fordert Geld für Sicherheitsgarantien, was vielen Experten vorkommt, wie das Vasallensystem im Mittelalter.
Es zeigt sich aber immer deutlicher, dass der Blick der USA immer mehr in Richtung Pazifik schweift als über den Atlantik. Die USA vertiefte auch in diesem Jahr das Quad-Bündnis, eine strategische Partnerschaft mit Indien, Japan und Australien, als Gegengewicht zu China im Indo-Pazifik. Chinas expansive Politik, darunter territoriale Ansprüche im Südchinesischen Meer, hat die QUAD-Länder dazu veranlasst, noch enger zusammenzuarbeiten, inklusive gemeinsamer Militärübungen.
Und auch das AUKUS-Bündnis mit Australien, Großbritannien und den USA hat die Stärkung der militäri-
schen Zusammenarbeit im Indo-Pazifik zum Ziel. Auf der Gegenseite haben sich China und Russland positioniert. Ein zentraler Aspekt dieser Annäherung ist die wirtschaftliche Zusammenarbeit.
China hat nach den Sanktionen seine Position als größter Handelspartner Russlands weiter ausgebaut, mit einem Anstieg von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr, insbesondere im Bereich der Rohstoffe und Technologieexporte, die teilweise für militärische Zwecke genutzt werden könnten. Die beiden Länder sind also die Sperrspitze der Opposition gegen die westlichen Demokratien.
Steigende Zölle
Der fortschreitende Nationalismus sowie Blockbildung im politischen Bereich zeigten in diesem Jahr bereits ihre Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Protektionismus bzw. der Schutz der nationalen Wirtschaft stehen im Vordergrund.
Ein Beispiel dafür stellt die europäische Automobilindustrie dar, die unter den sinkenden Absatzzahlen in China leidet. Dies hat vor allem seine Ursache darin, dass die Hersteller im Bereich der E-Fahrzeuge einer immer stärkeren Konkurrenz durch chinesische Hersteller gegenüberstehen, deren Betriebe vom chinesischen Staat stark subventioniert werden.
Der größte Elektroauto-Hersteller Chinas erhielt umgerechnet rund eine
dreiviertel Milliarde Euro an direkter staatlicher Unterstützung pro Jahr über viele Jahre hindurch.
Die EU reagierte in diesem Jahr ihrerseits mit der Einführung hoher Einfuhrzölle. Ab November liegen Einfuhrzölle für chinesische E-Autos zwischen 17 und 35 Prozent (je nach Unternehmen) zusätzlich zu den bereits bestehenden Zöllen von zehn Prozent.
Was die Zölle betrifft, sieht die Welt gespannt in die USA. Trump hat angekündigt, dass er als eine seiner ersten Amtshandlungen neue Zölle einführen wird. Er plant Zölle von zehn bis 20 Prozent auf alle Importe und sogar 60 bis 100 Prozent auf alle chinesischen Waren zu erheben, Nebeneffekte wie steigende Verbraucherpreise bzw. ein Anheizen der Inflation, inklusive.
Suche nach Verbündeten
Während der Protektionismus weltweit zunimmt, suchen Staaten gleichzeitig verstärkt nach Bündnissen, um ihre Abhängigkeit von Ländern zu verringern, wo sie mit hohen Handelsbarrieren rechnen müssen.
Der größte Handelsblock weltweit ist die RCEP, die 15 Staaten umfasst, darunter Australien, China, Japan und die ASEAN-Staaten. Innerhalb des Wirtschaftsbündnisses wurden bei 90 Prozent aller Wirtschaftsgüter die Zolltarife reduziert, was auch das Handelsvolumen in der Asien-Pazifik-Region
steigerte. Der Handel zwischen China und der ASEAN-Region erreichte in diesem Jahr neue Höchststände und stieg im Oktober um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während sich das Bündniskarussell munter dreht, stockt es in unseren Breiten. Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) wartet bereits seit 25 Jahren auf einen Abschluss. Dabei steht neben Frankreich und Polen aber auch Österreich auf der Bremse, wegen der Furcht vor einem Preis- und Qualitätsdumping bei landwirtschaftlichen Produkten.
Der Mercosur-Staat Brasilien wäre jedoch ein wertvoller Rohstoffproduzent für Europa, das sich Zugänge zu wichtigen Rohstoffen sichern will, falls China bockig wird. Die Vorkommen an Seltenen Erden, die für die Energiewende so dringend benötigt werden, sind hinter Chinas die größten weltweit. Aktuell hinkt die Produktion zwar hinter dem tatsächlichen Potenzial her, doch im Jahr 2024 nahm die Serra-Verde-Mine die kommerzielle Produktion auf und plant, jährlich etwa 5.000 Tonnen Seltenerdoxid zu fördern. Auch im Wirtschaftsbündnis BRICS, das sich von ihren ursprünglichen fünf Mitgliedern (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) auf zehn erweitert hat - Ägypten, Äthiopien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate sind neu beigetreten - denkt man über Handelserleichterungen innerhalb der Gruppe nach. Vielmehr jedoch ist das Ziel der BRICS-Staaten ihre globale wirtschaftliche und politische Bedeutung gegenüber den Industrieländern zu stärken. Mehr als 40 weitere Länder haben mittlerweile ihr Interesse an einem Beitritt bekundet. Was es heißt, trotz Einladung, sich zu entscheiden, nicht diesem Bündnis beizutreten, musste Kasachstan erfahren. Nach der BRICS-Absage verhängte Russland ein Importverbot von Obst und Gemüse aus Kasachstan.
Herausforderndes Thema –
Unter dem Titel „Zu alt, zu analog für Geld und Versicherung?“ fand ein spannender Dialog statt, initiiert von der AFPA, der Arbeitsgemeinschaft Finanzdienstleister und Versicherungsmakler. In einem Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung diskutierten Experten, wie die Finanz- und Versicherungsbranche mit der zunehmend älter werdenden Gesellschaft umgeht – oder vielmehr, wo es Defizite gibt.
Eine wachsende Zielgruppe wird übersehen
Die Zahlen sprechen für sich: Bereits 2024 wird mehr als die Hälfte der wahlberechtigten Bevölkerung in Österreich über 50 Jahre alt sein, und bis 2034 wird die Gruppe, der über 65-Jährigen um rund 800.000 Menschen anwachsen. Michael Herzhofer, Obmann der AFPA, machte deutlich, dass die sogenannte „Best Ager“-Generation schon bald die größte und wirtschaftlich bedeutendste Kundengruppe darstellen wird. Doch die Finanz- und Versicherungsbranche scheint darauf nicht vorbereitet: Es fehlen maßgeschneiderte Produkte und Services, die den Bedürfnissen dieser wachsenden Zielgruppe gerecht werden.
Hürden im Alltag und mangelnde Alternativen
Besonders kritisch sehen die Experten die wachsende digitale Abhängigkeit in der Branche. Dr. Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs, bezeichnete den „digitalen Zwang“ als eine Form der Entmündigung. Von der Beantragung des Handwerkerbonus bis hin zum Zugang zu den sogenannten „Bundesschätzen“ –vieles ist nur online möglich, und wer nicht digital kompetent ist, bleibt außen vor. Kostelka verwies auch auf bestehende Probleme bei Krediten für Ältere, selbst
wenn Sicherheiten vorhanden sind. Das ist kein Einzelfall: Die AFPA-Studie bestätigt, dass ältere Menschen häufig auf Hürden stoßen, wenn sie finanzielle Produkte oder Versicherungen benötigen. Auch Mag.a Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer Wien beklagte diese Entwicklungen. Sie sprach sich klar für Wahlfreiheit aus – sowohl digitale als auch analoge Alternativen müssen verfügbar sein. Gerade in ländlichen Regionen, wo Bankfilialen schließen und der nächste Bankomat weit entfernt ist, werden viele Senior regelrecht zum Online-Banking gezwungen. Für sie ist klar: „Die Mindest-Infrastruktur von Dienstleistungen muss auch offline verfügbar sein.“
Kritik an der Branche
Die Diskussion zeigte deutlich, dass die Versicherungsbranche ebenfalls großen Nachholbedarf hat. Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG Österreich, betonte die Notwendigkeit, auch Personenversicherungen wieder stärker in den Fokus zu rücken. Der Vorwurf, die Branche sei zu beratungsintensiv, darf nicht als Ausrede gelten. Vielmehr sei es eine Bringschuld, Älteren dabei zu helfen, ihre Ansprüche geltend zu machen – sei es bei Pflegeleistungen oder in schwierigen Lebenssituationen.
Ein besonderes Beispiel für Diskriminierung brachte Dr. Kostelka zur Sprache: Kfz-Versicherer verlangen teils ab einem Alter von 70 Jahren erhebliche Zuschläge, und für über 75-Jährige ist ein Versicherungsabschluss oft nur mit Zustimmung der Geschäftslei-
tung möglich. Dabei stellt sich die Frage: Warum werden Senioren für ein höheres Unfallrisiko finanziell bestraft, während jüngere Menschen mit häufigeren und schwereren Verkehrsunfällen keine solche Zuschläge tragen müssen?
Forderungen an Politik und Branche
Die Diskutanten waren sich einig: Es muss mehr getan werden, um Altersdiskriminierung zu beenden. Dazu gehören sowohl gesetzliche Änderungen als auch ein Umdenken in der Branche. Mag.a Zgubic plädierte dafür, den Diskriminierungsschutz, um das Kriterium „Alter“ zu erweitern. Dr. Kostelka ging noch weiter und forderte eine Verankerung des Altersdiskriminierungsverbots in der österreichischen Verfassung. Gleichzeitig müsse die Branche Produkte entwickeln, die den Bedürfnissen älterer Menschen entsprechen – etwa Bausteine in Rechtsschutzversicherungen, die Hausbesuche durch Anwälte abdecken. Ein weiterer zentraler Punkt war die Wiedereinführung steuerlicher Anreize, um junge Menschen frühzeitig für Vorsorgeprodukte wie Krankenoder Pflegeversicherungen zu gewinnen. In den 1980er- und 1990er-Jahren führte diese Maßnahme zu einem regelrechten Boom, wie sich die Experten erinnerten. „Das muss sich Österreich leisten können“, forderte Miskarik.
Die Zeit drängt
Die Diskussion zeigte eindrücklich, dass Handlungsbedarf besteht – und zwar dringend. Die Überalterung der Gesellschaft bringt Herausforderungen mit sich, die nur durch gezielte Maßnahmen gemeistert werden können.
Von der Politik verlangen die Experten klarere Rahmenbedingungen und steuerliche Anreize. Die Branche hingegen muss Produkte entwickeln, die den Bedürfnissen der Älteren gerecht werden, und digitale wie analoge Zu-
gänge gleichermaßen fördern. Wie Herzhofer abschließend betonte: „Die standardisierte Robo-Beratung oder das unflexible Produkt von der Stange werden niemals den maßgeschneiderten Versicherungsschutz ersetzen können,
Praxisorientierte Lösungen gefordert
Bundesgremium der Versicherungsagenten
In einer Podiumsdiskussion, veranstaltet vom Bundesgremium der Versicherungsagenten, kamen führende Vertreter aus der Versicherungswirtschaft und der Aufsicht zusammen, um die Auswirkungen von Bürokratie und Regulierungen in der Versicherungsbranche zu beleuchten. Die Diskussion bot tiefgehende Einblicke in die drängenden Themen der Branche – von der Insurance Distribution Directive (IDD) und Weiterbildungsverpflichtungen bis hin zum geplanten Provisionsverbot (im Rahmen der Retail Investment Strategy) der EU und den Geldwäscherichtlinien – und lieferte wertvolle Anstöße für zukunftsgerichtete Reformen.
Horst Grandits, Bundesobmann des Bundesgremiums der Versicherungsagenten, merkte an, dass seit Inkrafttreten der IDD in einigen Bereichen der Regulierung Verbesserungspotenzial besteht. Er führte insbesondere aus: „Weiterbildung sollte wirkliche Weiterbildung sein.“ „Wir bekennen uns zur Weiterbildungsverpflichtung und sehen uns als Fachverband in der Verantwortung, qualitativ hochwertige Weiterbildungsveranstaltungen anzubieten, um die Qualität der Beratung durch Versicherungsagenten zu sichern“, so Grandits. Reinhard Pohn, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Generali Österreich, unterstrich, dass die Anforderungen ohne eine solide technische Infrastruktur schwer zu bewältigen seien. Eine pragmatische Herangehensweise sei zudem notwendig, um effizient arbeiten zu können. Pohn hob die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Kundenberatung her-
vor, die den tatsächlichen Bedarf der Kunden erkennen und passende Lösungen bieten soll.
Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, beschrieb die Situation in Deutschland und wies auf ähnliche Probleme hin. Er kritisierte die „Überregulierung“, die die Beratungsarbeit entfremde, und warnte vor der Bürokratie aus Brüssel. Heinz forderte, dass die Versicherungsbranche ihre Qualifizierungsmaßnahmen und Standards selbst regulieren kann und keine zusätzlichen Vorschriften benötigt.
Maria Althuber-Griesmayr, Leiterin für Recht und Internationales im Versicherungsverband, betonte die Bedeutung des Images und der Interessenvertretung der Branche. Sie forderte verstärktes Lobbying in Brüssel, da viele regulatorische Entscheidungen dort getroffen werden. Der Bankensektor diene oft als Maßstab für die Versicherungsbranche, was laut Althuber-Griesmayr nicht immer angemessen sei. Zudem sieht sie in der zunehmenden Bürokratie eine Behinderung des Kerngeschäfts und eine Herausforderung, sich auf Kundenbedürfnisse und neue Themen wie Nachhaltigkeit zu konzentrieren.
Christian Mandl, Abteilungsleiter Europapolitik der Wirtschaftskammer Österreich, hob hervor, dass viele EU-
den diese Generation benötigt.“ Es ist an der Zeit, die Bedürfnisse der Älteren ernst zu nehmen – denn die „Best Ager“ sind nicht nur die größte, sondern auch eine der wirtschaftlich wichtigsten Zielgruppen der Zukunft.
Vorgaben für österreichische Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – zu einem erhöhten bürokratischen Aufwand führen und die Innovationskraft einschränken. Er forderte einen spürbaren Abbau der Bürokratie auf EU-Ebene im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit.
Stefan Trojer, Gewerberechtsexperte im Wirtschaftsministerium, betonte die Notwendigkeit einer praxisnahen Regulierung der Anforderungen an Versicherungsvermittler, um eine praktikable Umsetzung zu ermöglichen. Er sprach sich gegen überflüssige Zusatzanforderungen („Gold-Plating“) aus, die den Versicherungsvertrieb weiter belasten.
Ludwig Pfleger von der Finanzmarktaufsicht (FMA) erläuterte seine Vision einer zukünftigen Regulierung im Versicherungssektor. Anstatt immer neue Regelungen zu schaffen, sollte die EU bestehende Gesetze evaluieren und gezielt anpassen, um Effizienz und Verbraucherschutz zu stärken. Pfleger nannte den Grundsatz „Beraten statt Strafen“ und betonte die Bereitschaft der FMA, gemeinsam mit der Branche praktikable Lösungen zu erarbeiten.
Zusammenfassend fordert die Versicherungsbranche eine pragmatische und praxisorientierte Regulierung, die auf Bürokratieabbau, stärkere Eigenverantwortung und gezielte Anpassungen setzt, um den Kundenbedarf besser zu erfüllen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Horst Grandits,Ludwig Pfleger, Stefan Trojer, Maria Althuber-Griesmayr, Michael Heinz, Christian Mandl und Reinhard Pohn
Stabilität und Wachstum trotz Herausforderungen
Das Jahr 2024 war für wefox als Unternehmensgruppe ein sehr schwieriges Jahr mit vielen Änderungen und strategischen Herausforderungen. Welche Auswirkungen hatte dies für wefox in Österreich und wie geht es in Österreich nun weiter? Wir haben mit René Besenbäck Geschäftsführer wefox Österreich gesprochen.
Wie haben Sie in Österreich auf die strategischen und strukturellen Änderungen in der wefox Group reagiert, und welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Vertrauen bei Ihren Partnern zu stärken?
Besenbäck: Der persönliche Kontakt, ehrliche und offene Kommunikation mit unseren Partnern hatte für uns die höchste Priorität. Es galt vor allem zu erläutern, welche Auswirkungen die strategischen Weichenstellungen und strukturellen Änderungen in der wefox Group auf wefox Österreich haben werden. Dabei standen neben der Bestätigung des Fortbestands unseres Unternehmens vor allem auch klare Aussagen zur absoluten Gewährleistung der Sicherheit und Monetarisierung im Vordergrund. Über Faktenchecks und eine sachlich fundierte Aufbereitung von Zahlen und Daten unter anderem zu unserer finanziellen Stabilität konnten wir nicht nur Vertrauen schaffen, sondern vor allem auch unsere Partnerschaften noch stärken. Unsere Retention-Rate liegt bei beeindruckenden 99 Prozent und wir haben unser Prämienvolumen von 390
Millionen Euro auf 425 Millionen Euro erhöht.
Welche Rolle spielt die Kommunikation in Ihrer Strategie zur Bewältigung von Krisen?
Besenbäck: Kommunikation spielt eine sehr zentrale Rolle. In Zeiten der vermeintlichen Krise haben wir das Vertrauen unserer Partner nicht verloren, es hat sich intensiviert und somit aufkommende Unsicherheiten im Keim erstickt. Wir haben aktiv den Dialog mit unseren Partnern gesucht, um ihre Sorgen sowie Bedenken zu adressieren & war damit der Schlüssel, unsere RetentionRate hochzuhalten, gleichzeitig unsere Marktposition zu untermauern.
Mit Joachim Müller wurde zuletzt ein neuer Group-CEO berufen. Welchen Stellenwert hat wefox Österreich für ihn und welche Veränderungen sind hier zu erwarten?
Unser Fokus liegt ganz klar auf der Effizienzsteigerung für unsere Nutzer durch Technologie.
und die Replikation unserer Plattform in andere Länder. Diese Gespräche stimmen uns optimistisch für die Zukunft.
Was ist das Alleinstellungsmerkmal von wefox Österreich innerhalb der wefox-Gruppe? Könnte man wefox Österreich auch eigenständig weiterführen?
Der persönliche Kontakt, ehrliche und offene Kommunikation mit unseren Partnern hatte für uns die höchste Priorität.
Besenbäck: Joachim Müller hat sich klar dazu bekannt, dass wefox Österreich auch zukünftig einer der Kernwachstumsmärkte bleiben wird. Sein Besuch und die Workshops in Österreich haben gezeigt, dass er großes Potenzial in unserem Markt sieht. Wir diskutierten strategische Themen wie mögliche Investments zur Untermauerung unserer Bestrebungen
Besenbäck: Ja, wefox Österreich hat durch seinen klaren Vermittler-Fokus ein starkes Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Gruppe und könnte aufgrund des Lösungsansatzes mittels SaaS-Plattform auch eigenständig geführt werden, Abhängigkeiten sind auf ein minimum reduziert. Gleichzeitig sind wir trotzdem sehr stolz, Teil der wefox-Gruppe zu sein und sehen hier für andere Länder viel Potential.
Der Verkauf der wefox Experts wurde bereits erklärt. Worauf setzt wefox Österreich in Zukunft den Fokus?
Besenbäck: Unser Fokus liegt ganz klar auf der Effizienzsteigerung für unsere Nutzer durch Technologie. Mit
dem im Mai stattgefundenen Insourcing-Deal mit Q2E haben wir die Möglichkeit, unsere konzeptionellen Arbeiten und Designs selbst zu kontrollieren, zu steuern und programmieren. So haben wir seit Juni bereits acht Projekte zur Effizienzsteigerung für Versicherungsvermittler umgesetzt, darunter die Verbesserung von Auswahlverfahren und Schnittstellenentwicklungen. Wir setzen intern auch auf die Nutzung von KI, um Mehrwerte für unsere Partner und deren Kunden zu generieren. Im Moment sind 270 Maklerpartner und 825 Experten in Österreich an die wefox Service Plattform angeschlossen und fungieren somit als Best Practice Innovationsnetzwerk.
Q2E ist ein Partner von wefox. Welche Rolle spielt diese Zusammenarbeit?
Besenbäck: Q2E war von Anfang an ein wichtiger Partner für uns. In der Anfangsphase haben die Idee des Partnerportals selbst designt & zu Papier gebracht, mussten die Programmierung jedoch extern vergeben. Durch den Insourcing-Deal konnten wir drei Entwickler in unser Team integrieren und unmittelbar loslegen! Gleichzeitig wissen wir mit Q2E als strategischen Partner weiterhin einen Partner an unserer Seite, können somit noch mehr Fokus auf die Weiterentwicklung legen. So konnten wir unsere Position am Markt stärken.
Welche strategischen Partnerschaften sind für wefox Österreich besonders wichtig, und wie sieht deren Zukunft aus?
Besenbäck: In diesem Jahr konnten wir durch Partnerschaften mit Infina, Carglass und Stoïk neue Geschäftsfelder erschließen und gezielt Mehrwerte für unsere Kunden schaffen. Zum Beispiel haben wir mit weprotect ein Cyberprodukt entwickelt, das speziell auf den Privatbereich zugeschnitten ist. Es reagiert auf die wachsende Bedeutung von Cybersicherheit und bietet unseren Kunden Schutz in einem zu-
In diesem Jahr konnten wir durch Partnerschaften mit Infina, Carglass und Stoïk neue Geschäftsfelder erschließen und gezielt Mehrwerte für unsere Kunden schaffen.
nehmend digitalen Umfeld. Jede dieser Partnerschaften zeigt, wie wir durch strategische Kooperationen nachhaltige Vorteile für unsere Partner und deren Kunden erzielen können. Besonders spannend ist, dass sich einige Partnerschaften langsam entwickelten, dann aber enorm an Dynamik gewannen – wie etwa mit Infina. Diese Erfahrungen ermutigen uns, auch in Zukunft auf strategische Partnerschaften zu setzen.
Wie sieht die zukünftige Expansion und strategische Ausrichtung von wefox Österreich aus?
Besenbäck: Unser Fokus liegt klar auf Wachstum durch technologische Innovation und starke Kooperationen. Aktuell arbeiten wir an einem wegweisenden Projekt mit einem großen Energieanbieter, um Full Operating Leasing für E-Fahrzeuge anzubieten. Damit greifen wir einen der zentralen Markttrends auf und schaffen zugleich einen echten Mehrwert für unsere Partner und deren Kunden. Darüber hinaus wollen wir unsere Dienstleistungen kontinuierlich verbessern und Markttrends frühzeitig erkennen. Elektromobilität und Cybersicherheit sind hier Schlüsselthemen, auf die wir unseren Fokus legen, um zukunftsorientierte Lösungen anzubieten.
Weiterbildung ist enorm wichtig, wie sehen Sie das und was bietet wefox seinen Partnern?
Besenbäck: Weiterbildung ist für uns bei wefox ein zentraler Bestandteil der Partnerschaft mit unseren Maklern. Wir legen großen Wert darauf, kontinuierlich Vorträge und Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten, die auf die aktuellen Herausforderungen der Branche abgestimmt sind. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Themen wie der IDD-Konformität im digitalen Beratungsprozess, die in der heutigen Digitalisierungsdynamik immer wichtiger werden.
Unsere Partner schätzen vor allem die vielseitige Kombination aus Online- und Präsenzschulungen, die sowohl fachlich als auch organisatorisch ideal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Besonders im Hinblick auf rechtliche Anforderungen und die Entwicklung des gesamten Teams sorgen unsere Angebote dafür, dass sie bestens betreut sind und auf dem neuesten Stand bleiben.
Welche Vision haben Sie für wefox Österreich in den nächsten fünf Jahren?
Besenbäck: Unsere Vision ist es, wefox Österreich als führenden Anbieter von Plattformdienstleistungen für Versicherungsvermittler weiter auszubauen. Durch technologischen Fortschritt und strategische Partnerschaften wollen wir Markttrends antizipieren und schon heute Lösungen bereithalten, die den Anforderungen von Morgen gerecht werden. Gleichzeitig ist es uns wichtig, innerhalb der Gruppe eigenständig und flexibel zu bleiben, um bestmöglich auf die Bedürfnisse unserer Partner und deren Kunden eingehen zu können. Unser Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum, das unsere Marktposition langfristig stärkt und uns als Innovationstreiber etabliert.
Wir danken für das Gespräch.
Wir legen großen Wert darauf, kontinuierlich Vorträge und Weiterbildungsmaßnahmen anzubieten, die auf die aktuellen Herausforderungen der Branche abgestimmt sind.
Mit unseren Partnern bleiben wir immer in Verbindung.
Michael Malfer Partnerbetreuer
Unseren Partnern stehen wir österreichweit mit exzellentem Service zur Seite. Im persönlichen Gespräch, telefonisch und natürlich auch online.
#einesorgeweniger
Ihre Sorgen möchten wir haben.
Kinder unserer Zeit
Die Geschichte des geizigen Scrooge in der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ist allbekannt. Der Geiz und die Habgier haben ihn kaltherzig und einsam gemacht. Nein, wir sind nicht so wie Scrooge, keinesfalls! Wir können es beweisen.
Wir haben Freunde und wir haben vielleicht sogar einen Partner, der uns liebt, so wie wir ihn lieben. Ein gelungenes Leben also, weil wir es nicht nötig haben, geizig und gierig zu sein, wie Scrooge. Wir spenden auch gerne, wenn sich die Zeit wieder in Richtung Jahresende neigt, und wir haben Mitleid mit den Armen und den Kranken. Aber was unterscheidet uns wirklich von dem Geizkragen, der lieber alles für sich behält, bevor er etwas von seinem Reichtum jemand anderem gibt?
Scrooge war ein Prototyp des Unternehmers im frühindustriellen Zeitalter. So wie Scrooge, beuteten die meisten der damaligen Geschäftsleute ihre Arbeitskräfte aus. Lange Arbeitstage wurden mit Hungerlöhnen entlohnt. Scrooge sah in diesem Verhalten kein großes moralisches Vergehen. Er war ein Kind seiner Zeit, so wie wir es auch sind. Nein, es kommt heute nicht mehr in Frage, seine Mitarbeiter auszubeuten, wie es Scrooge getan hat. Wir würden heute den Zeigefinger auf ihn richten, denn wir sind Kinder unserer Zeit. Scrooge würde heute von einer Welle
von Mag. Christian Sec
des Boykotts seine Kunden verlieren, aufgrund seines unredlichen Verhaltens. Am wichtigsten war für Scrooge, dass er bei seinen Geschäftspartnern wegen seiner Kreditwürdigkeit Vertrauen genoss. Ja, auch seine Geschäftspartner waren Kinder ihrer Zeit. Damals trug man keine Verantwortung für andere Unternehmen, mit denen man Geschäfte trieb. Es gab noch keine Diskussion darüber, ob Unternehmen dafür verantwortlich sind, ob entlang der Lieferkette alles mit rechten Dingen zugeht.
Heute sind wir nicht geizig, sondern risikoavers, nicht habgierig, sondern zielstrebig. Wir sind eben Kinder unserer Zeit, wie Scrooge es auch war. Kinder der Zeit sind wie Passagiere des Zeitgeists. Sie lassen sich treiben, sind gut, wenn die Zeiten gut sind, sind schlecht, wenn die Zeit schlecht ist. Scrooge hat in einer schlechten Zeit gelebt. Die Arbeiterfamilien lebten in überfüllten Slums eingepfercht in Einzimmerwohnungen. Sie hatten keinen Zugang zu sauberem Wasser oder Abwassersystemen, und Krankheiten wie Cholera, Typhus und Tuberkulose konn-
ten sich ungehindert verbreiten. Täglich standen sie 16 Stunden in den Fabriken und erhielten als Lohn nur gerade so viel, um nicht zu verhungern. Sie waren die verlorenen Kinder ihrer Zeit.
Aber es gab immer auch Menschen in einer Gesellschaft, die nicht als passive Passagiere dem Zeitgeist folgten. Meist traten sie nur in homöopathischen Dosen auf, so dass sie vom großen Strom des Zeitgeists kaum bemerkt wurden. Solche Menschen schwimmen nicht kategorisch gegen den Strom, denn das ist nicht ihr Begehren, sie tun nur das Richtige, was zeitlos ist. Sie haben den Mut dazu, ihre Nächstenliebe zu leben, auch wenn ihnen der Zeitgeist rät, das nicht zu tun. Sie verlieren auch nicht den Glauben an das Gute, auch wenn die Nachrichtenlage uns etwas anderes suggeriert. Sie bedienen sich keiner großen Worte, weil sie keine Anerkennung für ihre Menschlichkeit suchen, und sind dankbar, wenn sie selbst Menschlichkeit erfahren. Sie wandeln unter uns, nicht laut, denn sie schreien nicht nach dem Wort der Straße. Aber sie bleiben auch nicht stumm, wenn der Zeitgeist die Menschlichkeit verliert. Und weil es für sie selbstverständlich ist, mitfühlend und herzlich zu sein, werden sie mancherorts als todesmutig bezeichnet. Sie wollen keine Helden sein, nur weil sie geblieben sind, was sie waren, und nicht dem Zeitgeist folgen, der es manchmal nicht gut meint mit den „Guten“. Heute hören wir wieder die lauten Schreie auf den Straßen und im TV, die einen neuen Zeitgeist ankündigen, der jeden Menschen auf die Probe stellen wird. Wir können uns entscheiden, ob wir nur Kinder unserer Zeit sein wollen, so wie es auch Scrooge war, oder aus unserem Mitgefühl und der Menschlichkeit heraus handeln, auch wenn alle anderen sagen, das sei nicht zeitgemäß.
ARAG Versicherung
Betriebs-Rechtsschutz –
neu gedacht
Umfassende Grunddeckung mit Erweiterungen und vielen Services.
KI- und Cyber-Paket
• KI-Rechtsschutz
• Cyber-Rechtsschutz mit Cyber-Assistance
• Online-ReputationsRechtsschutz
• Identitätsmissbrauch
Präventions-Paket
• Konfliktberatung
• Wirtschaftsmediation inklusive Gutachen
• Rückwärtsdeckung im Allgemeinen Vertragsrechtsschutz
• Website-Check
Pauschaltarif für alle betrieblich und privat genutzten Motorfahrzeuge zu Lande
Umfassende, modulare Leistungen im Vertrags-Rechtsschutz
Informieren Sie sich bei unserem Vertriebsteam unter 01 53102-1450 oder auf www.ARAG.at
Über einen
Budweis
Kurztrip nach
und Gedanken
während der Rückfahrt bis hin zu roten Knöpfen, die hoffentlich nie jemand drückt
Wer eine Reise tut, so sagt man, kann etwas erzählen –selbst dann, wenn es sich um einen eher bescheidenen
Trip von wenigen Tagen nach Budweis in Tschechien handelt. Letzten Sonntag bis Dienstag dieser Woche bin ich in dieser schönen Stadt gewesen, und wie es meine Angewohnheit ist, schreibe ich jeden Tag ein paar Zeilen über meine Eindrücke vor Ort. Zeilen, die nur für mich bestimmt sind, das eine oder andere jedoch bespreche ich auch gerne mit Freunden.
„Das historische Stadtzentrum fand ich überraschend klein“, erkläre ich Kurt, als wir uns Tage später bei mir zu Hause treffen. „Die Altstadt lässt sich zu Fuß zügig durchwandern, und weil in diesen Tagen absolute Nebensaison war, war es im Hotel bemerkenswert ruhig, was ich äußerst angenehm fand …“
Wir reden noch eine Weile über meine Eindrücke von Budweis, die berühmte Brauerei, die ich besuchte, den schwarzen Turm, der leider geschlossen war (Winterpause) und die schmackhafte böhmische Küche, bis ich schließlich auf den Tag meiner Rückreise zu sprechen komme: „Drei Dinge sind mir auf der Rückfahrt nach Österreich aufgefallen, die mich nachdenklich gestimmt haben.“
„Die da wären“, will Kurt wissen.
„Ich fuhr von Budweis über Trebon, wo ich einen kleinen Zwischenstopp einlegte, weiter nach Znaim und dann nach Hause. Auf der Strecke zwischen Budweis und Znaim fiel mir auf, wie dünn besiedelt diese Region ist. Jede Menge Ackerflächen und ausgedehnte Wälder und es dauert, bis man von einer Ortschaft in die nächste kommt. Ganz anders als bei uns im Weinvier-
von
Thomas Beckstedt
tel, das im Verhältnis zu dieser tschechischen Region ausgesprochen dicht bevölkert wirkt.“
„Hängt wohl mit der Geschichte der Gegend nach dem 2. Weltkrieg zusammen“, meint Kurt. „Sowjetische Besatzung und so, Etablierung von Kolchosen und Eiserner Vorhang.“
„Vermutlich“, erwidere ich, „für alles gibt es Ursachen und oft liegen sie in der Vergangenheit. Aber auch ohne sie im Detail zu kennen, möchte ich sagen, dass ich diese weitläufige Natur überaus ansprechend fand. Was mich zum zweiten Punkt bringt, der mir auf der Rückfahrt aufgefallen ist. In den Ortschaften, durch die ich fuhr, wird so gut wie nicht gebaut. Die Ortschaften sind wie sie sind und sie wachsen nicht so wie bei uns, wo laufend Äcker in Bauland umgewidmet und neue Gewerbegebiete erschlossen werden, wo dann oftmals recht unansehnliche Logistikzentren und ähnliche Klötze in Rekordgeschwindigkeit aus dem Boden gestampft werden.“
„Ja, leider“, sagt Kurt. „In Sachen Bodenversiegelung liegt Österreich im europäischen Vergleich bedauerlicherweise ganz weit vorne. Ich kann auswendig nicht sagen, wie viele Hektar jeden
Tag bei uns versiegelt werden, aber wenn wir so weitermachen, dürfen wird uns nicht wundern, wenn künftig schlimme Dinge passieren.“
„Und das dritte, was mir während der Fahrt von Budweis nach Znaim aufgefallen ist, immerhin eine Strecke von rund 140 Kilometern“, setze ich fort, „war die Anzahl der Windräder, die ich gezählt habe.“
„Wie viele waren es?“, will Kurt wissen.
„Null“, lautet meine Antwort.
„Tatsächlich? Nicht einmal das eine oder andere?“
„Kein einziges! Und das hat mich dann schon interessiert. Ich meine, über Windkraft gibt es ja einiges an Für und Wider, aber eine gewisse Berechtigung will ihr nicht abstreiten - wenngleich ich persönlich Windräder ziemlich hässlich finde. Also: Ich habe ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass es in Tschechien sehr wohl Windkraftanlagen gibt, aber sie decken gerademal 1% des nationalen Strombedarfs ab, während es in Österreich immerhin 11% sind.“1
„Tschechien setzt offenbar weiterhin auf Atomkraft mit fast 41% der ge-
samten Stromproduktion und kalorische Kraftwerke, die hauptsächlich Braunkohle, aber auch Steinkohle und Gas verbrennen, und weitere 38% der Elektrizität liefern.“
„Ein ziemlich nachhaltiger Energiemix, wie mir scheint“, grinst Kurt. „Aber inzwischen ist Atomstrom ja grün geworden, wie wir wissen. Warte mal …“ Er nimmt sein Smartphone und googelt besagte Causa, dann liest er den ersten Treffer seiner Internetrecherche laut vor: „Atom- und Gaskraftwerke sind laut EU-Taxonomie-Verordnung seit 1. Januar 2023 also als ‚notwendige Tätigkeit für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft‘ eingestuft. Sie tragen damit das Label ‚grüne Investition‘
1 https://de.statista.com – Anmerkung des Autors
bzw. ‚wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz.‘“
„Halleluja“, rufe ich. „Tschernobyl und Fukushima sind vergessen!“
„Offensichtlich. Andrerseits haben Tschernobyl die bösen Sowjets vermasselt und in Fukushima wurden die guten Japaner von einem völlig unerwarteten Tsunami getroffen, von höherer Gewalt quasi; und weil die Japaner zu den Guten gehören, durften sie auch das radioaktive Wasser ohne Sanktionen fürchten zu müssen ins Meer einleiten. Es gibt schon feine Unterschiede, wenn man rechtzeitig auf der richtigen Seite der Geschichte steht.“
Ich nicke: „Atomtechnik ist also wieder salonfähig. Ja, mehr noch: Es
gibt auch etliche bekannte Politiker, die keine Angst mehr vor einem Atomkrieg verspüren und von sich selbst freimütig sagen, sie würden ohne zu zögern den Knopf drücken – wie seinerzeit Liz Truss, die aber bald danach als britische Premierministerin wieder abgemeldet wurde.“
„Nun denn“, sagt Kurt düster, „dann hoffen wir, dass die verschiedenen Konflikte auf dieser Welt demnächst gelöst werden ohne dass jemand den roten Knopf drückt. Denn in einer post-apokalyptischen Welt gibt es keine Seiten der Geschichte mehr, denen man sich zurechnen könnte, sondern nur Verlierer, die durch die Gegend wanken wie Zombies.“
Impressum
“risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger
Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation
Team: Doris Wrumen, Chefredakteur; Isabella Schönfellner, Geschäftsführer; Christian Proyer; Christoph Schönfellner, Layout; Jasmin Brandel; Andreas Dolezal; Michael Kordovsky; Mag. Christian Sec.
Fotos: Versicherungsverband Österreich/APA-Fotoservice/ Schedl, Gregor Nesvadba, www.foto-agent.at, Alexander Felten, Christian Husar, Andreas Scheiblecker, Adobe Stock/onephoto, Adobe Stock/StayWeird, Adobe Stock/Mars Lewis, Adobe Stock/Emanuel, EFM Versicherungsmakler, Lukas Lorenz, wefox Austria/Marco Pertl, Franz Zeiler 2024/DONAU, Franziska Liehl, Philipp Monihart, Foto Fischer, Johanna Schlosser, Isabelle Köhler & Natascha Unkart, Neele Holthausen.
Nachdruck nur mit Quellenangabe u. schriftlicher Genehmigung d. Verlages. Namentlich gezeichnete Artikel geben die
Meinung des Autors wieder und müssen sich nicht mit jener der Redaktion decken. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht retourniert. Mit der Annahme u. Veröffentlichung eines Artikels erwirbt der Verlag das ausschließliche Verlagsrecht daran, bis zum Ende des, der Veröffentlichung, folgenden Jahres. Produktanalysen werden nach besten Wissen erstellt, jedoch OHNE JEDE Gewähr.
Angaben und Mitteilungen, welche von Firmen stammen, (pdi+/o/Public rela-
In der nächsten Ausgabe
tion, oder namentlich gezeichnete Artikel), unterliegen nicht der Verantwortlichkeit der Redaktion. Ihre Wiedergabe besagt nicht, daß sie eine Empfehlung oder die Meinung der Redaktion darstellen. „risControl“ identifiziert sich gemäß dem österreichischen Medienrecht nicht mit dem Inhalt angeführter Brancheninformationen und den in Interviews geäußerten Meinungen.
Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen Bezeichnungen gel-
ten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
Abonnementbestellungen gelten auf ein Jahr, ab dem Monat der Bestellung und verlängern sich jeweils um ein Jahr, sofern das Abonnement nicht spätestens ein Monat vor Ablauf des Bestellzeitraumes gekündigt wird.
Für Anzeigen sind die allgemeinen Anzeigenbedingungen des Österreichischen Zeitschriftenverbandes vom 1. Februar 1990 bindend. Es gilt der Anzeigentarif 01/2024/ (ca)
Strategie 2025
100 Jahre Wüstenrot – ein Jubiläum Im Gespräch mit Tobias Kohl, MSc MBA Christian Zettl, Brigitte Feldhofer und Alexander Knezevic
»HUT AB, BEI DER HAUSHALTSVERSICHERUNG HABEN DIE WIRKLICH
ALLES AUF DEN KOPF GESTELLT!«
VON VERSICHERTEXPERTEN
MIT BEST-LEISTUNGS-GARANTIE UND 30 MIO. VERSICHERUNGSSUMME IN DER PRIVATHAFTPFLICHT
Mehr Schutz geht nicht! Die innovative VAV Haushaltsversicherung mit extrastarken Leistungen bietet einen umfassenden Haushaltsschutz. Diese versichert alles, was sich innerhalb der vier Wände befindet, schützt aber auch alle Familienmitglieder, sollten diese Schäden bei anderen verursachen –und das mit einer einzigartigen Versicherungssumme von 30 Millionen Euro in der Privathaftpflichtversicherung. Weiterer VAVorteil: Eigenheimbesitzer profitieren doppelt mit einer Kombination aus VAV Haushaltsversicherung und VAV Eigenheimversicherung.
Mehr Infos auf www.vav.at
> Haushaltsversicherung
> www.hdi.at/haushalt
Sorgenfrei durch den Alltag mit dem HDI Heimvorteil