risControl 11 2024

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risControl

Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation

Faire Partnerschaft für ein innovatives

Produkt

Interview mit Klaus Kretz, Managing Director & Country Head Austria One Underwriting Agency GmbH, Erik Passer, Bereichsleiter Vertrieb Allianz Partners Österreich, und Silke Zettl, Geschäftsführerin Allianz Partners in Österreich

Nische oder Spaß?

Es gibt tatsächlich eine Vielzahl skurriler Versicherungen, die mehr nach Scherz als nach ernsthafter Absicherung aussehen. Aber im Bereich der Nischenversicherungen gibt es auch essenzielle und beachtenswerte Absicherungen.

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Meine, Deine, unsere Wahrheit –wie viele Wahrheiten

gibt es wirklich?

Es gibt wohl kaum ein Wort, das uns so häufig begegnet und uns doch immer wieder vor Herausforderungen stellt: die Wahrheit. Die Wahrheit der Wähler, die sich in Wahlergebnissen nicht immer widerspiegelt, oder die Wahrheit der Gerüchte, die oft wenig mit den eigentlichen Ereignissen zu tun haben. Und dann gibt es die unbestreitbaren Wahrheiten – wie die Wassermassen, die nach einem Unwetter eine Straße überfluten und Autos fortreißen. Diese Tatsache ist nicht wegzudiskutieren. Aber wenn es um die Schuldfrage geht, dann scheiden sich schnell die Geister und es entstehen viele „Wahrheiten“.

In der Justiz kennt man das Phänomen: Vor Gericht hat die Wahrheit oft zwei, wenn nicht mehr Seiten, denn selten gibt es jemanden, der sowohl Augenals auch Ohrenzeuge ist. Doch genau dafür haben wir die Rechtsgelehrten, die die Wahrheit finden sollen – oder zumindest hoffen wir das.

Nun mag das alles schwer und ernst klingen, doch die Wahrheit zeigt sich auch mit einem Augenzwinkern, gerade jetzt zur Adventzeit. Viele Familien beginnen, die alljährliche Adventfeier zu planen. Und wie jedes Jahr verläuft das nicht ohne die eine oder andere Diskussion. Da ist zum Beispiel unsere geliebte, im besten Greisenalter befindliche Erbtante, die darauf besteht, dass alles nach ihrem Willen abläuft – auch wenn das seit Jahren nicht mehr der Fall ist. „Sagt mir die Wahrheit, und keine Überraschungen, das will ich schon gar nicht!“, lautet ihre alljährliche Ansage. Wir ant-

worten diplomatisch, um ihr die Freude an der Feier nicht zu nehmen, doch untereinander wissen wir: Das Thema darf man nicht zu sehr anstreifen, sonst wird es anstrengend.

Die Wahrheit ist, dass wir uns wirklich auf das Treffen freuen und jeden Einzelnen gerne dabeihaben. Die Wahrheit ist aber auch, dass man bei mindestens 15 Personen nicht auf jeden Wunsch Rücksicht nehmen kann. Und so bleibt manchmal ein kleines Detail unausgesprochen – eine „Notlüge“ vielleicht, oder einfach nur eine Form der Rücksichtnahme. Doch ist das Schwindeln? Oder schon eine Lüge?

Am Ende wird die Adventfeier in einem schönen Lokal stattfinden, die Anreise ist geregelt, und alle werden zufrieden sein. Unsere Erbtante wird wohl lächelnd sagen: „Ich hab’s doch gewusst, ihr habt mir nicht alles erzählt!“ Und schon stellt sich die Frage: Ab wann wird eine weggelassene Wahrheit zur Schwindelei? Oder gar zur Lüge? Kommt es dabei auf den Empfänger der Nachricht an? Ist eine Wahrheit, die wir aus Rücksicht verschweigen, eine Lüge oder nur ein Schutz?

Wer weiß das schon? Und um auf den Beginn der Geschichte zurückzukommen: Welche Wahrheit kommt auf die Wähler zu? Die Versprechen, das Wahlprogramm oder das übliche „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“?

Ihre

Marktprognosen und Bewertungen – Marcel Armon, Executive Chairman Austria und Michael Sturmlechner, Managing Director

Multinational Clients Aon

Die Warenkreditversicherung: Weit mehr als eine Nischenversicherung – Dr. Elisabeth Poschauko, Leitung Kredit & Kaution R+V Versicherung

Faire Partnerschaft für ein innovatives

Produkt – Klaus Kretz, Managing Director & Country Head Austria One Underwriting Agency GmbH, Erik Passer, Bereichsleiter Vertrieb Allianz Partners Österreich, und Silke Zettl, Geschäftsführerin Allianz Partners in Österreich

25-Jahresjubiläum – Christian Nuschele, Head of Distribution & Marketing Standard

Der Umbau schreitet voran – Die neue Arbeitswelt nimmt Gestalt an – ERGO Nischenkompetenz in Produkt und Kundensegment – Aktuell-Gruppe Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr 2024 –Hannoversche

Kreditversicherung: Großer Bedarf bei KMU – Acredia

Naturgefahren - Sind Ihre Kunden wirklich abgesichert? – Vereint VAG Assekuradeur

Mit Indexversicherungen die Welt retten –von Mag. Christian Sec Erneut als Qualitätsversicherung ausgezeichnet – Generali Versicherung

Wiener Städtische räumt ab: Vier Auszeichnungen beim Trendtag – Wiener Städtische

Der Gedanke über den eigenen Tod – Allianz Versicherung

Medizinischer Rat per Telefon – UNIQA

„Greenwashing“ – FMA

Die ÖBV Begräbniskostenvorsorge – ÖBV Kooperation in der Kfz-Versicherung neu gestaltet – IGV Austria/HDI Versicherung

Übernahme – BONUS/fair-finance

Cybersicherheitsunternehmen – Cyber Risk

Solutions GmbH

„Parametrischer Versicherungen zum Aufbau finanzieller Resilienz“ – Generali/ UNDP

Firmeninsolvenzen steigen – ACREDIA

In der Jugend steckt der Optimismus –Generali

Neuerungen bei Haushalt und Eigenheim

Wasser als Basis für nachhaltiges Wirtschaftswachstum – von Michael Kordovsky

Veranstaltung

Zweiter internationaler ARAG Day – ARAG Innovation Night – TOGETHER/CCA Ein Jubiläum mit Herz und Handschlagqualität – Verskonzept

Fachwissen und Markttrends im Fokus –ARISECUR

Feuer am Dach – von Mag. Christian Sec Abstruse Regulierung – von Mag. Christian Sec

Russische Einflugsschneise – von Mag. Christian Sec Wir müssen auf die Tube drücken – von Mag. Christian Sec VARIAS Roadshow 2024 – VARIAS Zehnjähriges Jubiläum – BiPRO

Ehrung

Während der Fachgruppentagung im September, welche im Festsaal der Wirtschaftskammer Kärnten stattfand, wurde Franz Ahm für seinen langjährigen Einsatz mit der silbernen Ehrenmedaille geehrt.

Diese Auszeichnung erhielt der ehemalige Obmann der Kärntner Versicherungsmakler in Anerkennung seiner Verdienste um die Fachgruppe. Präsident Jürgen Mandl hob Ahms Rolle als verlässlichen Teamplayer hervor, der nicht nur in der Fach-

gruppe, sondern auch in der Wirtschaftskammer, der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS) und in der Stadt Klagenfurt stets ein hohes Maß an Engagement bewiesen habe. Mandl betonte in seiner Rede, dass gerade in schwierigen Zeiten solch ein Engagement von Seiten der Unternehmer unerlässlich sei. „Ohne harte Arbeit und den Fokus auf Leistung werden wir es nicht schaffen“, erklärte Mandl und fügte hinzu, dass eine

Kammerdirektor Meinrad Höfferer, Franz Ahm und Präsident Jürgen Mandl

Landesdirektion

Salzburg

DONAU Versicherung

Friedrich Lixl hat im Sommer die Führung der Landesdirektion Salzburg übernommen. Für die DONAU bringt Friedrich Lixl über 30 Jahre Führungsund Vertriebserfahrung im Segment der Kfz-Premiummarken mit. Er folgt als Landesdirektor auf Mario Reim, der

sich zukünftig beim Aufbau eines Sondervertriebs engagieren wird. „Unsere Landesdirektionen sind das Herz unserer Strategie, die sich um Kundennähe und Serviceorientierung dreht“, hält Reinhard Gojer, Vertriebsvorstand der DONAU, fest und unterstreicht: „Mit Friedrich Lixl setzen wir auf eine erfahrene Führungspersönlichkeit, die die Ansprüche der Kunden kennt. Ich bin sicher, dass er die Möglichkeiten für die DONAU in Salzburg ge-

20-Stunden-Woche nicht ausreichend sei, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Franz Ahm hat in seiner Funktion als Obmann eindrucksvoll gezeigt, dass sich konsequente Arbeit auszahlt. Unter seiner Leitung wurde ein zukunftsweisendes Weiterbildungskonzept entwickelt, das zahlreiche Fachgruppenmitglieder zu akademischen Ausbildungen im Bereich Versicherungswesen und Versicherungsrecht führte. Dieses Modell hat inzwischen auch über Kärnten hinaus Anerkennung gefunden und gilt in ganz Österreich als Vorbild. Ahm selbst betonte, dass dieser Erfolg nur durch das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb der Fachgruppe möglich war: „Mein Dank gilt allen, die diesen Weg gemeinsam mit mir gegangen sind.“

meinsam mit seinem Team richtig und erfolgreich nutzen wird.“

David Dlugos übernimmt als Head of Retail bei UNIQA die Verantwortung für den Privatkundensektor in Öster-

reich. Er folgt damit auf Hans-Christian Schwarz, der seit dem Frühjahr für den Bereich Vertikale Geschäftsmodelle zuständig ist, und übernimmt die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Produktangebote und der Vertriebsprozesse im Privatkundenbereich.

Dlugos wird gemeinsam mit seinem Team Tools und Prozesse für Kunden und den Vertrieb so konzipieren, dass ein integrierter und effizienter Omnichannel-Ansatz entsteht. Kunden sollen hierbei von Schnelligkeit und Transparenz profitieren und gleichzeitig soll Vermittlern mehr Zeit für die Kundenberatung bleiben.

„Mit David Dlugos hat ein ausgewiesener Versicherungsproduktexperte den Privatkunden-Bereich übernom-

Friedrich Lixl

men. Die aktuellen Herausforderungen liegen in der digitalen Transformation, im Rahmen derer wir marktführende, modulare Produkte mit ertragreichem Pricing anbieten müssen. Er verfügt über die nötige Erfahrung hinsichtlich innovativer Produkte und Produktentwicklungsprozesse, ebenso wie über ein umfangreiches Know-how im Vertrieb“, so Peter Humer, Vorstand Kunde & Markt Österreich.

Der 39-jährige gebürtige Berliner ist sowohl ausgebildeter Versicherungs-

Head of Risk

Underwriting

COFACE Österreich

Seit Sommer 2024 ist Aleksandar Babic der Head of Risk Underwriting beim Kreditversicherer Coface in Österreich. In dieser Funktion verantwortet er die Risikobewertung und Risikoeinschätzung am österreichischen Markt und ist Teil des ManagementTeams.

Babic betont die zunehmenden Herausforderungen im Risikomanagement

CEO UNIQA Health Services

UNIQA Health Services GmbH

Dr. Hans Aubauer übernimmt die Leitung der Krankenversicherung sowie der UNIQA Health Services GmbH und wird Mitglied des Managing Board der Mavie Holding GmbH.

Bereits seit 2022 bündelt UNIQA in der Mavie Holding das Gesundheitsangebot, das über die klassische Krankenversicherung hinaus geht. Die Holding vereint drei Bereiche: die Privatspitäler der PremiQaMed, neue Geschäftsmodelle im Gesundheitsbereich wie Corporate Health oder Active Aging sowie die UNIQA Health Services, die mit LARA ein stark wachsendes Partnernetzwerk

kaufmann als auch Absolvent der Fachhochschule für Ökonomie und Management in Berlin. Während seiner Hochschulausbildung startete er seine Karriere im Vertrieb, die ihn 2019 zu UNIQA brachte. Zunächst war er zuständig für das strategische Projektmanagement, bis er 2021 in die Leitung des Innovativen Projektportfoliomanagements der Schaden-/Unfallversicherung wechselte.

aufgrund geopolitischer und wirtschaftlicher Entwicklungen und setzt auf individuelle, kundenorientierte Ansätze, um die Kreditlimitentscheidungen zu treffen. Babic, 1986 in Belgrad geboren, studierte Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Banking und Finance. Nach Stationen bei KPMG und der Österreichischen Kontrollbank in Serbien kam er 2013 zu Acredia, wo er unter anderem für die Risikobewertung in Südosteuropa verantwortlich war. 2024 wurde er von Dagmar Koch, der Country Managerin von Coface Österreich, als Head of Risk Underwriting ins Unternehmen geholt. Babic lei-

aus Gesundheitsdienstleistern bietet, das Kunden und Partnern sowohl analoge als auch digitale innovative Services im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung bietet.

Aubauer absolvierte ein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Wien und der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, welches er mit einem Doktorat abschloss. Er erweiterte seine akademische Ausbildung durch das weltweit anerkannte Finanz- und Investmentmanagement-Programm Chartered Financial Analyst (CFA). Beruflich sammelte er umfassende Erfahrung als Prokurist, Partner und Geschäftsführer der Accenture GmbH in Wien, insbesondere in den Bereichen strategische Beratung, Digitalisierung und Business Transformation. Danach wechselte er in die

tet ein siebenköpfiges Team und ist in die CEE-Region unter der Leitung von Marcin Siwa integriert.

Versicherungsbranche und leitete fünf Jahre lang als Generaldirektor SVA, bevor er ab Juli 2019 die gleiche Position bei der SVS übernahm. Aubauer freut sich auf seine neue Herausforderung bei UNIQA, wo er die Angebote im Bereich der privaten Gesundheitsvorsorge weiterentwickeln und strategisch ausbauen möchte.

Aleksandar Babic
David Dlugos
Dr. Hans Aubauer

Wechsel an der Spitze

Allianz Österreich

Nach knapp 24 Jahren und 7,5 Jahren an der Spitze von Allianz Österreich, legt Rémi Vrignaud sein Mandat als CEO zum Jahreswechsel auf eigenen Wunsch nieder. Ihm folgt per Jänner 2025 Daniel Matić nach. „In den letzten Jahren haben wir die Allianz Ös-

Verstärkung

Allianz Partners

Allianz Partners, einer der weltweiten Anbieter von Versicherungs- und Assistance-Dienstleistungen, hat zwei neue Führungskräfte ernannt, um die digitale Transformation des Unternehmens weiter voranzutreiben und die globale Wachstumsstrategie zu stärken. Pieter Viljoen und Julie Lesne übernehmen jeweils zentrale Positionen, die das Unternehmen auf seinem Weg in eine zunehmend digitalisierte Zukunft unterstützen sollen.

Pieter Viljoen bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Versicherungs- und Bankenbranche in Europa, Afrika und dem Nahen Osten mit. In seiner neuen Rolle bei Allianz Partners wird er als Global Head of Data & Analytics die Datenkapazitäten des Unternehmens ausbauen und datengestützte Lösungen

terreich intensiv modernisiert und zukunftsfit gemacht. Für den nächsten Abschnitt braucht es ein Vorstandsteam, das die strategische Ausrichtung des Unternehmens im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld neu interpretiert und optimal umsetzt. Dazu haben wir bereits Teile des Vorstandsteams neu aufgestellt und damit die Weichen gestellt, um das Unternehmen weiter erfolgreich in die Zukunft zu führen. Um dem Unternehmen mit dem kommenden Geschäftsjahr 2025 einen frischen Start zu ermöglichen, werde auch ich Ende 2024 mein Vorstandsmandat niederlegen“, so Vrignaud und ergänzt: „Das neue Führungsteam ist diverser und bringt unterschiedliche Backgrounds und Stärken mit. Besonders freue ich mich, dass nun zwei Frauen im Vorstand der Allianz Österreich sind.“

Daniel Matić, studierter Wirtschaftsmathematiker und Akutar DAC, begann seine Karriere 2002 in der Allianz Gruppe in München. Seither hatte der Top-Manager zahlreiche leitende

zur Erreichung der Unternehmensziele entwickeln. In seiner neuen Position wird er direkt an Beatriz Corti-Stuber, Chief Transformation Officer und Vorstandsmitglied von Allianz Partners, berichten.

Julie Lesne übernimmt die Verantwortung als Global Head of Sales Excellence and Steering bei Allianz Partners. Mit ihrer umfangreichen Er-

Positionen im Konzern, aber auch außerhalb der Allianz Gruppe, inne, unter anderem in den Bereichen Risikomanagement, Aktuariat und Controlling. Nach erfolgreichen Jahren als CEO der Allianz Kroatien wurde er zum CFO der Allianz Central Europe berufen. In dieser Funktion wird er bis Ende des Jahres tätig sein. „Ich freue mich, diese verantwortungsvolle Aufgabe als CEO der Allianz Österreich übernehmen zu dürfen. Gemeinsam mit meinen Kollegen werden wir auf dem starken Fundament aufbauen und die Allianz Österreich in eine erfolgreiche Zukunft führen“, so Daniel Matić.

fahrung, vor allem durch ihre Tätigkeit bei AXA, wird sie die globale Vertriebsstrategie weiterentwickeln und das Unternehmenswachstum fördern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anpassung der Vertriebsstrategien an lokale Marktbedürfnisse. Sie wird bei Allianz Partners an Jacob Fuest, Chief Markets Officer und ebenfalls Vorstandsmitglied, berichten.

Daniel Matić
Rémi Vrignaud
Julie Lesne
Pieter Viljoen

Wildunfälle

In Österreich kommt es jährlich zu etwa 73.000 Wildunfällen, das entspricht acht Unfällen pro Stunde. Dabei sind 55 Prozent der Kollisionen mit Rehen und 26 Prozent mit Hasen. Während die Zahl der getöteten Rehe in den letzten 16 Jahren um sieben Prozent gestiegen ist, sank die Zahl der Unfälle mit Hasen um 55 Prozent. Größere Tiere wie Rehe und Hirsche stellen ein höheres Gefahrenpotenzial

Nachhaltig gebaut

TIROLER Versicherung

Schon bei der Planung der neuen Zentrale der TIROLER VERSICHERUNG stand vor allem ein Thema im Fokus – Nachhaltigkeit. Der Holzbau mit einer begrünten Fassade, dessen Energieversorgung über Photovoltaik läuft und dessen Heizung sowie Kühlung mittels Grundwasserwärmepumpen betrieben werden, wurde nun mit dem klimaaktiv-Gold-Siegel vom Bundesministerium für Klimaschutz ausgezeichnet. Das Projekt erreichte somit die höchste Auszeichnung im Bereich des nachhaltigen Bauens. Das Gebäude erhielt in allen vier Kategorien (Standort, Energie und Versorgung, Baustoffe und Konstruktionen sowie Komfort und Gesundheit) jeweils die höchste zu erreichende Punkteanzahl – bislang gibt es in Österreich nur 17

für Autofahrer dar. In Niederösterreich, das 23 Prozent der Fläche Österreichs ausmacht, ereignen sich über 39 Prozent der Wildunfälle, was auf das dichte Verkehrsnetz und die Zerschneidung der Lebensräume zurückzuführen ist. Besonders betroffen ist der Bezirk Neusiedl am See, wo vor allem Hasen überfahren werden, während die meisten Unfälle mit Personenschäden im Bezirk Amstetten passieren. Pro Jahr gibt es im Durchschnitt 317 Verletzte und sechs Tote bei Wildunfällen in Österreich. Die meisten Unfälle ereignen sich in der Dunkelheit oder Dämmerung, insbesondere im Herbst, weshalb Autofahrer besonders achtsam sein sollten.

Gebäude, die diese Kriterien so erfüllen konnten.

„Diese Auszeichnung bestätigt, dass es uns gelungen ist, hier inmitten der Innsbrucker Innenstadt ein Leuchtturmprojekt zu errichten“, so Franz Mair und Isolde Stieg, Vorstand der TIROLER VERSICHERUNG.

Das Architekturbüro DIN A4, unter der Leitung von Conrad Messner,

Das KFV empfiehlt bei Sichtung eines Tieres: abblenden, hupen, stark bremsen und das Lenkrad festhalten, anstatt unkontrolliert auszuweichen. Ablenkung und unangepasste Geschwindigkeit sind die häufigsten Ursachen für Unfälle mit Personenschäden.

Der Klimawandel und die zunehmende Freizeitnutzung tragen ebenfalls zur steigenden Zahl von Unfällen mit Rehwild bei. Rehe legen aufgrund der Suche nach Nahrung und Wasser immer größere Distanzen zurück und queren dabei häufiger Straßen. Maßnahmen wie Wildwarngeräte und angepasste Geschwindigkeiten können helfen, das Risiko von Wildunfällen zu senken.

übernahm die Planung sowie Realisierung, ausgeführt wurde der Holzbau anschließend vom Tiroler Familienunternehmen Saurer.

Zeitgleich mit dieser Auszeichnung erhielten auch zwei weitere Anlageobjekte der TIROLER klimaaktivZertifikate. „Unser Ziel ist es, bis 2030 alle Gebäude, die sich im Eigentum der TIROLER befinden, klimafit zu machen“, so Georg Gridling, TIROLER Bereichsleiter Immobilien.

Inklusionspreis

Allianz Österreich

Allianz Österreich gewinnt den Inklusionspreis bei Austria´s Leading

Companies. Die Auszeichnung würdigt das unternehmensinterne Netzwerk „Allianz Beyond“, das gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen entwickelt und vorantreibt. Im Rahmen des Netzwerks entwickeln Menschen mit Behinderung in enger Zusammenarbeit

mit dem Management und engagierten Mitarbeitern fortlaufend Ansätze zur Optimierung der Barrierefreiheit im Unternehmen. Der Preis wird seit 26 Jahren von der Tageszeitung „Die Presse“ gemeinsam mit PwC Österreich und der KSV1870 in Zusammenarbeit mit dem Zero Project der Essl Foundation verliehen.

LR René Zumtobel, Andrea Schildhammer-Goreis (DIN A4), Markus Prackwieser (DIN A4), Andrea Strasser (E-Con), Stadträtin Innsbruck Janine Bex, Bettina Bergauer (BMK), Franz Mair, Isolde Stieg, Georg Gridling (alle TIROLER), Bruno Oberhuber (Energieagentur Tirol), LHStv. Josef Geisler, Conrad Messner (DIN A4)

Der Umbau schreitet voran –

Die neue Arbeitswelt nimmt Gestalt an

Die Modernisierung des ERGO Centers schreitet zügig voran. Am 13. August wurde das vierte von insgesamt sieben Stockwerken für die Nutzung freigegeben, Mitte Oktober und Anfang November folgten die nächsten zwei Stockwerke.

Das bedeutet, dass schon im frühen ersten Quartal 2025 alle Mitarbeiter in den Genuss der neuen, flexibel gestalteten Arbeitsbereiche kommen, die das innovative Arbeitsplatzkonzept, welches auf modularen und tätigkeitsorientierten Prinzipien basiert, erfolgreich umgesetzt. Dr. Philipp Wassenberg, Vorstandsvorsitzender: „Wir in der ERGO haben uns bewusst entschieden, die bestmöglichen Arbeitsplätze für unsere Mitarbeitenden zur Verfügung zu stellen. Dazu mussten wir ein radikal neues Raumkonzept realisieren, dass sowohl dem Prinzip des tätigkeitsbasierten Arbeitens in vollem Umfang Rechnung trägt, als auch vom Wohlfühlambiente und Raumklima mit den schönsten Büros der Welt mithalten kann. In unserem Open Space kann und soll jeder für alle möglichen Arbeitstätigkeiten maximale Flexibilität, modernste Kommunikationstechnologie und jederzeit vorzüglichen Kaffee vorfinden. Letztlich wollten wir damit erreichen, dass alle wieder gerne ins Büro kommen, weil sie dort die ERGO tagtäglich als ausgezeichneten Arbeitgeber erleben können.“

Seit etwa fünf Monaten wird das Desksharing-Konzept im ERGO Center genutzt und die Rückmeldungen der Mitarbeitenden sind durchwegs positiv. Die neuen Arbeitsräume werden als modern und funktional wahrgenommen und der Austausch zwischen den Kollegen hat deutlich zugenommen – genau wie geplant.

Technische Innovationen und flexible Nutzung

Neben der neu gestalteten Arbeitsumgebung wurde auch die technische Infrastruktur umfassend modernisiert. Eine verbesserte IT-Ausstattung und ein flächendeckendes WLAN erleichtern die Mobilität, die beim täglichen

„Die neue Arbeitswelt beeindruckt durch Modernität und hohe Qualität der Möbel.“

– Andreas Hajek, Kristina Regen, Yanardag Glzem, Bereich Treasury & Asset Management

„Es gibt mehr Austausch und Begegnungen und das Coffee & Work ist super.“

– Martin Straschuschnig, Mitarbeiter Lebensversicherung

„new working“ benötigt wird. Dank der Plug-and-Play-Funktionalität können die Mitarbeitenden ihre eigenen Geräte an jedem Arbeitsplatz und in allen Varianten von Besprechungsräumen nahtlos nutzen und die digitalen Whiteboards bieten beispielsweise eine effiziente Möglichkeit, Meeting-Notizen direkt zu speichern.

Die flexiblen Arbeitsbereiche bieten ausreichend Platz für verschiedenste Aktivitäten. Besonders die „Coffee & Work“-Zonen erfreuen sich großer Beliebtheit –hier wird nicht nur gearbeitet, sondern auch entspannt Kaffee getrunken oder Routinetätigkeiten wie das Bearbeiten von E-Mails erledigt.

Die verschiedenen Raumkonzepte schaffen für jede Tätigkeit den pas-

senden Rahmen: Von Meeting- und Kommunikationszonen über Silent Workstations bis hin zu Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten. Dabei ist die offene Kommunikation untereinander ein zentraler Aspekt des neuen Raumkonzepts.

Auch das Raumklima wird von vielen als sehr angenehm wahrgenommen und die zusätzlichen Pflanzen tragen zu einer erhöhten Wohlfühlatmosphäre bei. Dies sind kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen, die das Arbeiten im ERGO Center spürbar verbessern.

„Die Mischung aus modernster Technik, ergonomischen Möbeln und dem durchdachten Design schafft eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Die Möglichkeit, je nach Aufgabe den passenden Raum zu wählen, ist eine interessante Erfahrung.“

- Christoph Pongratz, Leiter Kommunikation

Nischenkompetenz in Produkt und Kundensegment

Die Aktuell-Gruppe hat sich in fast 35 Jahren zu einem internationalen Player entwickelt und zählt in Österreich zu den Top 5 Versicherungsvermittlern. Sie berät Unternehmenskunden aus Industrie, Handel und Gewerbe. Investitionen in personelles Know-how, das frühzeitige Erkennen von Trends, die Fokussierung auf Nischen und ein umsetzungsstarkes Team zeichnen die Aktuell-Gruppe aus und brachten im vergangenen Jahr das beste Unternehmensergebnis seit Gründung.

Geschäftsführerin Sabine Ransböck sieht den Erfolg vor allem in jenen Bereichen begründet, in denen Expertentum und Serviceleistungen über marktübliche Standards hinausgehen: „Ein tiefes Verständnis für die Branchen unserer Kunden ist entscheidend. Nur so können wir spezifische Risiken identifizieren und passende Versicherungslösungen anbieten. Zudem ist es unerlässlich, mit rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut zu sein und über regulatorisches Wissen zu verfügen. Innovative digitale Services sind darüber hinaus das Tüpfelchen auf dem i, um unseren Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.“

Beispiele hierfür sind Akteure aus dem genossenschaftlichen Wohnbau, öffentliche Institutionen sowie Finanzinstitute, deren Absicherung besonderen Voraussetzungen und Regulierungen un-

terliegt, was sie komplex und herausfordernd macht. Das Team der Veritas, der Versicherungsspezialistin für die Logistikbranche innerhalb der Gruppe, kümmert sich um die Absicherung von Frächtern und Busunternehmen, deren Anforderungen sich deutlich von anderen Branchen unterscheiden.

Individueller Beratungsbedarf bei Betrieblicher Vorsorge, Cyber-Security, ESG und Affinity

„Wir haben überall dort starke Nischenkompetenz aufgebaut, wo Unternehmen Bedarf nach individueller Beratung und individuellen Produktlösungen haben“, erklärt Sabine Ransböck. Ein Beispiel dafür ist das hauseigene Competence Center BVM (Betriebliches Vorsorge Management), das entsprechendes Expertenwissen bündelt. Ein weiteres zentrales Thema ist die Cyber Security, insbesondere im Hinblick auf die neue EUNIS2-Richtlinie. Spezialisten der Aktuell-Gruppe bieten Beratung weit über die Auswahl der passenden Cyber-Versicherungen an, etwa durch Schulungen für Mitarbeiter von Kunden, um das Bewusstsein für Cyber-Bedrohungen zu schärfen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der fortschreitenden ESG-Trans-

formation, die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Hier ist professionelle Unterstützung bei der Identifizierung und Bewertung von ESGRisiken sowie bei der Ausarbeitung individueller Versicherungsprogramme gefragt.

Auch Unternehmen, die darüber nachdenken, Produkte in Kombination mit einer maßgeschneiderten Versicherung anzubieten, unterstützt die Aktuell-Gruppe bei der Implementierung von Affinity-Lösungen und der Etablierung dafür nötiger technisch unterstützter Prozesse.

Großes Potenzial für Makler und Kunden durch Digitalisierung und Einsatz Künstlicher Intelligenz

Die Aktuell-Gruppe selbst entwickelt sich im Bereich digitale Transformation stark weiter. Großes Potenzial für Versicherungsmakler und Kunden erkennt das Unternehmen auch im Einsatz Künstlicher Intelligenz. Algorithmen ermöglichen die Erstellung individueller Risikoanalysen und maßgeschneiderter Versicherungsangebote, KI wird für die Erstellung prädiktive Analysen eingesetzt, ebenso wie in der Schadenbearbeitung, wo KI-gestützte Systeme erfolgreich zum Einsatz kommen.

„Unsere Mission ist klar: Mit Fachwissen, Weitblick und der Kraft neuer Technologien bieten wir maßgeschneiderte Lösungen, die die Zukunft unserer Kunden sichern. So gestalten wir nicht nur den Markt, sondern auch das Vertrauen in eine nachhaltige Absicherung.“

Sabine Ransböck

Gemeinsam besser Recht behalten.

Weil man nicht alles können muss –UNIQA Privatrechtsschutz-Versicherung.

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Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr 2024

2024 war geprägt von intensiven Gesprächen, wertvollem Austausch und zahlreichen Impulsen für die Weiterentwicklung unserer Ablebensversicherung und unserer Services. Das positive Feedback, das wir von unseren Vertriebspartnern erhalten haben, bestätigt: Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg. Dafür möchten wir Ihnen herzlich danken.

Unsere diesjährigen Veranstaltungen in 2024 boten nicht nur fachlichen Input, sondern zogen auch eine beeindruckende Anzahl an Vertriebspartnern an. Wir sind begeistert über das hohe Interesse an den Neuerungen der Ablebensversicherung und unseren aktuellen Vertriebsaktionen. Ob beim AssCompact Trendtag, dem Hannoversche Experten-Talk, der VARIAS Roadshow oder den Beratertagen –jede Veranstaltung war erfüllt von lebhaften Gesprächen, neuen Kontakten und viel positivem Feedback.

Noch mehr Service für Sie und Ihre Kunden

• Gesund? Gecheckt! Mit dem Medical Home Service hat die Hannoversche den Abschluss der Ablebensversicherung für Ihre Kunden jetzt noch weiter verbessert: Ihre Kunden können die für ihren Versicherungsschutz notwendige medizinische Untersuchung flexibel und bequem zur

Wunschzeit und am Wunschort vereinbaren – und das kostenlos, selbst im Fall einer Ablehnung des Antrags.

• Digitaler Antragsprozess macht es noch einfacher! Ab sofort profitieren Sie als Vermittler von einem vollständig digitalen Prozess bei der Antragsstellung: Mit der Einführung der digitalen Unterschrift können Versicherungsanträge in wenigen Minuten vollständig online eingereicht werden. Auch die Kunden profitieren von dem zeitsparenden Prozess: Kein Drucken, Scannen oder Versenden per Post mehr – alles erfolgt bequem digital. Flexibel und bequem wie nie zuvor.

Unsere Produkthighlights –Mehr drin für Ihre Kunden

• Erhöhung der Untersuchungsgrenzen: Wir haben unsere Untersuchungsgrenzen um ganze 150.000 Euro nach oben angepasst und ermöglichen somit die Absicherung

von bis zu 650.000 Euro – ganz unkompliziert und bequem ohne Arztbesuch und Bescheinigung.

Die Hannoversche ist servicefreundlichster Versicherer

Auf der diesjährigen Vertrieb im Zentrum in Salzburg wurden wir als Servicefreundlichster Versicherer 2024 ausgezeichnet. Ein großes Dankeschön an alle, die uns an die Spitze gewählt haben. Wir nehmen diese Auszeichnung dankend an und sind gleichzeitig motiviert, unseren Service weiter zu verbessern!

Persönliche Ansprechpartner vor Ort

Sie haben noch Fragen? Manches lässt sich besser direkt klären. Unsere Regionalleiter vor Ort helfen Ihnen gerne weiter. Alle weiteren Informationen finden Sie auf partner.hannoversche.at.

Kreditversicherung: Großer Bedarf bei KMU

Österreich droht die vierthöchste Zahl an Insolvenzfällen. Bis zu 7.000 Firmen könnten dieses Jahr Pleite gehen. Die Gefahr eines Zahlungsausfalls ist besonders für KMU ohne Risikomanagement hoch. Kreditversicherungen schützen, sind aber oft unbekannt.

„Klein- und Mittelunternehmen sind in der derzeit angespannten Wirtschaftslage am stärksten gefährdet“, sagt Michael Kolb, Vorstand von Acredia, der führenden Kreditversicherung in Österreich. „Ihnen fehlt oft die finanzielle Stabilität, um steigende Kosten, hohe Zinsen, die schwächelnde Nachfrage oder plötzliche Forderungsausfälle zu verkraften.“ Speziell das Risiko unbezahlter Forderungen bleibt vielfach völlig unbeachtet.

Kreditversicherung noch häufig unbekannt

Mit einer Kreditversicherung lassen sich drohende Forderungsausfälle nicht nur frühzeitig erkennen, sondern auch absichern. Vielen KMU ist diese Form der Absicherung allerding noch unbekannt. „Die Unternehmen versichern zwar Gebäude, Waren und Maschinen. Aber offene Forderungen, mit denen Miete, Waren und Löhne bezahlt wer-

den, bleiben unversichert,“ warnt Kolb. „Wenn Rechnungen nicht bezahlt werden, kommt das böse Erwachen. Dann fehlt das Geld, um neue Aufträge zu erfüllen und so die nicht bezahlte Rechnung wieder hereinzuholen.“

KMU sind für Makler großes Potenzial

Täglich neue Insolvenzmeldungen und die angespannte Wirtschaftslage lassen das Risikobewusstsein bei den KMU langsam steigen. „Wir spüren ein reges Interesse am Thema Kreditversicherung“, erzählt Kolb. „Die Betriebe sind verunsichert und möchten wissen, wie sie sich vor einem Forderungsausfall schützen können. Für Makler ist jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, Kreditversicherungen mit ins Portfolio aufzunehmen.“

Acredia bietet Maklern dafür das notwendige Rüstzeug – von Schulungen über Marketingaktionen bis hin zur Unterstützung durch eigene Deal-Teams. Speziell für KMU wurde ACREDIA. digital Shield entwickelt. Damit können Makler gemeinsam mit ihren Kunden mit wenigen Mausklicks online eine Kreditversicherung abschließen. www.acredia.at

Nische oder Spaß?

Es gibt tatsächlich eine Vielzahl skurriler Versicherungen, die auf den ersten Blick mehr nach Scherz als nach ernsthafter Absicherung aussehen. Oft wirken sie, als wären sie weniger dazu gedacht, tatsächliche Risiken abzusichern, sondern eher, um ein Lächeln hervorzurufen. Manche dieser Versicherungen sind so kurios, dass man sich fragt, ob sie jemals wirklich in Anspruch genommen wurden oder mehr als humorvolle Marketingideen gedacht waren.

Aber im Bereich der Nischenversicherungen gibt es auch essenzielle und beachtenswerte Absicherungen. Ein Beispiel hierfür ist die Warenkreditversicherung. Zu diesem Thema haben wir mit Dr. Elisabeth Poschauko, Leiterin der Abteilung Kredit & Kaution bei der R+V Versicherung, gesprochen. Das vollständige Interview finden Sie auf Seite 26.

Ebenso ist die Reiseversicherung weit mehr als nur eine Nischenlösung. Die Experten von Allianz Partners – Silke Zettl, Geschäftsführerin von Allianz Partners Österreich und Erik Passer, Bereichsleiter Vertrieb, erklären dies gemeinsam mit ihrem neuen Kooperationspartner Klaus Kretz, Managing Director & Country Head der One Underwriting Agency GmbH, lesen Sie dazu das Interview auf Seite 34.

Nehmen wir zum Beispiel die Fahrstuhl-Versicherung: Ja, es gibt sie wirklich. Für rund 12 Euro pro Jahr kannst du dich dagegen versichern, im Aufzug stecken zu bleiben. Die Auszahlung? Sagenhafte 75 Euro für das Malheur! Klingt zunächst nach einer netten Geste, aber da statistisch gesehen jeder Mensch nur einmal alle 102 Jahre im Aufzug stecken bleibt, erscheint diese Police doch eher überflüssig. Für diejenigen, die tatsächlich in einem Aufzug festsitzen, könnte die Entschädigung also rein symbolisch sein – zumindest wenn es nur um den Spaß geht. Aber ernsthafter wird es, wenn der Fahrgast mehrere Stunden

feststeckt und der Schaden nicht durch Vandalismus verursacht wurde. In solchen Fällen könnte man sogar ein Schmerzengeld von den Betreibern verlangen.

Ein weiteres Highlight aus der Welt der unnötigen Versicherungen ist die Bier-Prohibitionsversicherung Deutschland und Bier – das gehört für viele untrennbar zusammen. Sollte es jemals zu einem staatlichen Alkoholverbot kommen, so gibt es tatsächlich Versicherungen, die eine Entschädigung von 500 Euro versprechen. Ob diese Summe ausreicht, um die Nerven in einem bierlosen Deutschland zu beruhi-

gen? Fraglich. Und falls du dich in Österreich fragst, ob es eine ähnliche Police für ein mögliches Weinverbot gibt – leider Fehlanzeige.

Für Lotto-Pechvögel gibt es die Lotto-Pech-Versicherung. Hast du wieder mal keine zwei Richtigen auf deinem Lottoschein? Kein Problem, eine kleine Versicherung zahlt dir dafür eine Entschädigung. Aber ehrlich: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Police finanziell lohnt, ist wohl genauso gering wie ein Sechser im Lotto.

In dieselbe Kategorie gehört die Luftloch-Versicherung, die bei Flugzeugen greift, die in kurzer Zeit stark an Höhe verlieren. Dabei gibt es bis zu 1.000 Euro, falls das Flugzeug in sechs Sekunden 3.000 Meter absackt. Ein eher unwahrscheinlicher Fall, aber zumindest gut für eine Anekdote.

Eine weitere kuriose Absicherung, die wohl für Nervosität am Hochzeitstag gedacht ist, ist die Hochzeits-Rücktrittsversicherung. Wenn die Braut oder der Bräutigam kalte Füße bekom-

men und vor dem Altar „Nein“ sagen, erhält der Verlassene rund 100 Euro als „Trostpreis“. Ob das wirklich hilft, den Liebeskummer zu lindern, darf stark bezweifelt werden.

Auch werdende Eltern können sich mit einer speziellen Police abdecken, nämlich gegen das „Risiko“ von Zwillingen. Die Zwillinge-Versicherung gibt es wirklich. Falls die Eltern plötzlich doppeltes Elternglück erleben, wird ihnen eine Entschädigung gezahlt, eine Kuriosität, die man aus England kennt.

Diese Beispiele zeigen eines ganz deutlich: Versicherungen sind nicht immer auf den praktischen Nutzen ausgelegt. Oft geht es darum, skurrile Ängste oder unwahrscheinliche Szenarien abzusichern, aber zu oft fragwürdigen Konditionen. Wer solche Policen abschließt, zahlt wohl mehr für den Spaßfaktor als für echten Schutz. Aber manchmal ist das auch der Punkt – und vielleicht macht es ja auch ein bisschen Spaß, für den Fall der Fälle gerüstet zu sein, auch wenn dieser Fall nie eintreten wird.

Zweiter

ARAG Day

ARAG

Den zweiten internationalen ARAG Day hat der Versicherungskonzern ARAG im September ausgerichtet. Dabei standen wieder kostenlose Aktionen rund um rechtliche Themen für spezielle Zielgruppen im Mittelpunkt – in Deutschland und an den internationalen ARAG-Standorten. „Die Premiere

Innovation Night

Die Innovation Night 2024 von TOGETHER CCA, die im Oktober auf dem Erste Campus Wien stattfand, drehte sich unter dem Motto „Magie mit KI“ um die rasanten Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und deren Einsatz in der Versicherungsbranche. Julia Pleyer, KI-Verantwortliche und Marketingleiterin von TOGETHER CCA, betonte in ihrer Eröffnungsrede die transformative Wirkung der Technologie und präsentierte die KI-Schadenassistentin „Vivien“, die auf einer innovativen EPAMPlattform basiert. „Wir freuen uns, Sie heute mit auf eine Reise in die Zukunft der Versicherungswelt zu nehmen, wo Technologie eine Schlüsselrolle spielt“, so Julia Pleyer in ihren Eingangsworten.

Gerhard Schuster, CEO, unterstrich in seiner Rede die Dringlichkeit der Digitalisierung und den unvermeidbaren Wandel, den sie in der Branche vorantreibt. Gerhard Schuster betonte, dass Digitalisierung alternativlos ist und Unternehmen nicht nur effizienter macht, sondern auch ihren Wert stei-

im Jahr 2023 war ein voller Erfolg. Auch in diesem Jahr haben wir wieder vielen Menschen bei ihren rechtlichen Problemen weitergeholfen, die oftmals keine Möglichkeit dazu haben. Damit unterstreichen wir einmal mehr, wie wichtig ein freier Zugang zum Recht ist“, betont Dr. Renko Dirksen, Vorstandssprecher der ARAG SE. Die Inhouse- Juristen der ARAG Österreich waren in einem Gymnasium im 23. Bezirk in Wien. Sie hielten Workshops zu den Themen: Strafmündigkeit, Mobbing und Safer Internet. Was darf man in Sozialen Medien posten, kann man es wieder löschen? Welche Bilder darf man versenden? Was muss man bei InApp-Käufen beachten? Diese Fragen

gert: „Ein voll digitalisierter Bestand ist bei der Übergabe ein Vielfaches wert.“ Er verglich den Prozess der Digitalisierung mit einem Fitnessprogramm: „Am Anfang tut es weh, aber dann macht es Spaß und man fühlt sich fitter und gesünder.“

Auch die COO, Susanne Strießnig, stellte neueste KI-basierte Funktionen des „BOAbot“ vor, der die Abwicklung von Versicherungsanträgen deutlich erleichtert.

Im Verlauf der Veranstaltung präsentierte das Team Einblicke in verschiedene KI-Projekte, die bereits den Alltag von Vermittlern effizienter gestalten. Sebastian Steinböck zeigte, wie Technologien wie ChatGPT und Firefly kreative Versicherungsszenarien unterstützen können. Ingo Weinem, Global

und viele mehr wurden gemeinsam mit den Schülern erörtert, damit sie ihre rechtlichen Möglichkeiten kennen. Der gleichberechtigte Zugang zum Recht ist in den 17 „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) explizit verankert. Sie haben das Ziel, eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. „Die Chancengleichheit vor dem Recht gehört zur DNA der ARAG und ist fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Als weltweit größter Rechtsschutzversicherer setzen wir uns mit dem ARAG Day tatkräftig für Rechte, Chancengerechtigkeit und eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft ein“, unterstreicht Dr. Renko Dirksen.

Co-Head Insurance bei EPAM Systems, demonstrierte, wie KI zukünftig die Bearbeitung von Schadenmeldungen deutlich schneller und präziser gestalten wird.

Ein weiterer Höhepunkt war die Keynote von Dominic von Proeck, Gründer von Leaders of AI, der die kreativen Potenziale von KI hervorhob. Im Anschluss leitete Gerhard Schuster eine angeregte Diskussion über den Einsatz von KI in der Versicherungswelt. John Schachner, CEO von Atos Technology Österreich, Robert Redl, Leiter der Betriebsorganisation bei VIG und Geschäftsführer des Innovation Hubs VieSure, Günther Gustavik, Leiter für digitale Prozesse und Systeme im unabhängigen Vertrieb bei Generali, Andreas Magenschab, Head of Group Data & Analytics bei UNIQA, Ewald Maitz,

Gründer von versdb und Dominic von Proeck, Gründer von Leaders of AI, nahmen an der Panel-Diskussion teil und diskutierten die Chancen und Herausforderungen, die der Einsatz von KI

mit sich bringt und wie dieser die Arbeitswelt der Zukunft beeinflussen wird.

Neben den fachlichen Highlights bot die Veranstaltung Infopoints, Gewinnspiele und eine Charity-Tombola,

Ein Jubiläum mit Herz und Handschlagqualität

Verskonzept

Verskonzept feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem Fest, das nicht nur die Erfolge der letzten zwei Jahrzehnte würdigte, sondern auch den Blick nach vorn richtete. Gegründet von Franz Hofer im Jahr 2004, begann das Unternehmen als Plattform der Begegnung und ist heute ein Symbol für nachhaltigen Erfolg und absolute Kundenorientierung. Was als Idee startete, hat sich als solider Grundpfeiler in der Versicherungsbranche etabliert – immer im Sinne der Kunden und Partner.

Franz Hofer eröffnete die Feierlichkeiten mit einer bewegenden Rede und betonte dabei die Bedeutung von Partnerschaften und persönlichem Austausch. „Es ist uns eine große Ehre, dieses Jubiläum mit so vielen unserer Wegbegleiter zu feiern“, sagte Hofer. Besonders erfreut zeigte er sich über die Anwesenheit von Vertretern der Maklerabteilungen, des Backoffice sowie von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Partnern im Bereich EDV und Verwaltungsprogramme. Besonders erfreut zeigte er sich über den Ehrengast, Fachgruppenobmann der Oberösterreichischen Versicherungsmakler, Johann Mitmasser. Dieser hob die Bedeutung des regional verwurzelten Maklerunternehmens mit seiner langjährigen Erfolgsgeschichte hervor. Er betonte, dass es gerade solche Unternehmen sind, die maßgeblich zur hohen Qualität und Professionalität in der Branche beitragen.

Die Werte, die Verskonzept ausmachen

In seiner Rede hob Franz Hofer die zentralen Werte des Unternehmens hervor, die den Erfolg von Verskonzept über die Jahre getragen haben: Handschlagqualität, freundschaftlich-familiäres Miteinander im Betrieb und die Arbeit auf Augenhöhe, geprägt von gegenseitiger Unterstützung. „Unsere oberste Maxime ist die absolute Kundenorientierung“, betonte Hofer. „Der Kunde steht bei uns immer im Mittelpunkt. Wir wollen nicht nur wirtschaftlich arbeiten, sondern unseren Kunden auch echte Mehrwerte bieten – bessere Prämien und bessere Bedingungen.“ Diese Werte, so Hofer, seien es, die Verskonzept von Anfang an ausgezeichnet haben.

Besonders der Beitritt zu g&o brokernet im Jahr 2021 hat sich als wertvoller Meilenstein für das Unternehmen erwiesen. Ing. Mag. Herbert Orasche, Geschäftsführer von g&o brokernet, ließ es sich nicht nehmen, das Jubiläum persönlich zu besuchen und die herausragende Partnerschaft zu würdigen. „Verskonzept verkörpert genau jene Qualitäten, die wir uns für unsere Gruppierung wünschen: Handschlag-

deren Erlös CARE Österreich zugutekam. Die Innovation Night 2024 war ein voller Erfolg und verdeutlichte eindrucksvoll die Bedeutung von KI für die Zukunft der Versicherungsbranche.

qualität, eine familiäre Atmosphäre, Offenheit für Neues und die Arbeit auf Augenhöhe“, so Orasche. „Diese Eigenschaften machen Verskonzept zu einem sehr wertvollen Partner – sowohl im geschäftlichen als auch im persönlichen Bereich.“

Auch Doris Antoni, verantwortlich für Marketing und Vertrieb bei g&o brokernet, unterstrich die Bedeutung der Partnerschaft: „Verskonzept ist für uns ein Partner, der uns nicht nur geschäftlich, sondern auch menschlich bereichert. Die gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung sind von unschätzbarem Wert.“

Blick in die Zukunft

Franz Hofer beendete die Veranstaltung mit einem optimistischen Blick in die Zukunft. „Wir werden die absolute Kundenorientierung nicht nur beibehalten, sondern weiter ausbauen“, versprach er. „Die Versicherer, die unseren Kunden die beste Betreuung bieten, werden auch in Zukunft unsere bevorzugten Partner sein. Denn Qualität in der Betreuung ist für uns der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg.“

Mit diesen Worten endete ein rundum gelungenes Fest, das die Werte und Erfolge von Verskonzept würdigte und den gemeinsamen Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnete.

Marktprognosen und Bewertungen

Jährlich veröffentlicht Aon den Austria Market Insights Report. Wir haben mit Marcel Armon Executive Chairman Austria und Michael Sturmlechner, Managing Director Multinational Clients über die Ergebnisse und ihre Meinung zu Prävention und neue Risikobewertungen gesprochen.

Wie haben sich die Top 5 Risiken seit dem letzten Report verändert?

Armon: In den letzten Jahren gab es erhebliche Veränderungen. Früher galt die Betriebsunterbrechung als größtes Risiko. Heute dominieren Themen wie Inflation, Rohstoffknappheit, Lieferkettenprobleme und Cyberrisiken. Auffällig ist, dass nur noch zwei dieser fünf Risiken überhaupt konventionell versicherbar sind. Ein weiteres zentrales Thema ist der Fachkräftemangel. Unternehmen fragen sich zunehmend:

Wie finden und halten wir die richtigen Talente? Bei Netzwerktreffen wie in Alpbach oder Schladming ist dies eines der Hauptanliegen.

Wenn die Top Risiken nicht mehr versicherbar sind, wird es eigene Versicherungslösungen geben müssen, oder?

Sturmlechner: Es ist deutlich zu spüren, dass sich die Prioritäten der Unternehmen stark verändert haben. Früher standen klassische Risiken wie Feuer, Naturkatastrophen oder Cyberangrif-

fe im Fokus. Heute dominieren jedoch Themen wie Preissteigerungen, Inflation und Rohstoffknappheit die Agenda der Geschäftsführungen und überlagern die traditionellen Versicherungsrisiken. Viele Geschäftsführer betonen: „Wir haben derzeit größere Sorgen als klassische Versicherungsfragen.“

Natürlich reagieren wir auf diese Entwicklungen. Insbesondere der wachsende Wettbewerb um Talente stellt Unternehmen vor die Herausforderung, Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden. Dafür gibt es unterschiedliche Ansätze. Auch bei nicht-traditionellen Versicherungsthemen, wie Reputationsschäden, entwickeln wir neue Modelle. Im Bereich Cybersicherheit haben wir durch den Erwerb eines eigenen Cyber-Sicherheitsunternehmens einen Vorteil geschaffen. So können wir unseren Kunden nicht nur die Beratung in der klassischen Risikoabwälzung auf einen Versicherer anbieten, sondern sie auch umfassend in technischen Fragen zur Cybersicherheit beraten und Assistenz im Cyber Incident leisten

Ein weiteres zentrales Thema ist der Klimawandel und der Schutz vor Naturkatastrophen. Dafür haben wir ein spezia-

Viele Geschäftsführer betonen: „Wir haben derzeit größere

Sorgen als klassische Versicherungsfragen.“

lisiertes Team, das Unternehmen mit gezielten Studien unterstützt. Dabei geht es nicht nur um allgemeine Klimaauswirkungen, sondern um konkrete Fragestellungen: Unternehmen mit mehreren Produktionsstätten wollen wissen, wie sich klimatische Veränderungen an den jeweiligen Standorten auswirken und welche Folgen dies für ihre gesamte Produktionskette hat.

Unser Ziel ist es, mit verstärktem Risikomanagement passende Antworten zu finden.

Armon: Wir verstehen uns heute als holistischer und umfassender Risikoberater und viel weniger als klassischer Versicherungsmakler. Viele der Risiken, mit denen unsere Kunden konfrontiert sind, sind schlichtweg nicht mehr versicherbar. Deshalb setzen wir zunehmend auf eigenständige Risk-Management-Instrumente. Ein zentrales Thema, das wir mit unseren Kunden besprechen, ist die Finanzierung eigener Risiken, beispielsweise durch Captive-Lösungen.

Viele Unternehmen verfügen nicht über ausreichende Business-ContinuityPläne, um auf unerwartete Risiken zu reagieren. Deshalb unterstützen wir sie nicht nur bei der Suche nach geeigneten Versicherern, sondern legen großen Wert auf präventive Maßnahmen. Gerade bei schwer oder gar nicht versicherbaren Risiken ist proaktives Handeln entscheidend. Ein konkretes Beispiel ist das Thema Lieferketten: Wir analysieren potenzielle Engpässe und helfen dabei, alternative Lieferanten oder Rohstoffe zu finden, wenn ein Partner ausfällt.

Das geht weit über den klassischen Versicherungsgedanken hinaus. Es ist umfassendes Risikomanagement, das in vielen Unternehmen oft fehlt. Unsere Aufgabe ist es daher, nicht nur Versicherungen zu vermitteln, sondern die Unternehmen in ihrer gesamten Risikostrategie zu unterstützen.

Und wie sensibilisiert man Unternehmen sich mehr mit Ihrer Risikostrategie auseinanderzusetzen?

Armon: Ursprünglich kommen wir aus der Großindustrie und betreuen vor allem österreichische ATX-Unternehmen sowie Großkonzerne. Doch

mittlerweile ist ein wichtiger Eckpfeiler ebenfalls der österreichische Mittelstand: Versicherer sind zunehmend nur bereit, österreichische Mittelstandsunternehmen zu versichern, wenn diese aktiv ihre Risiken managen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Cyber-Versicherung. Es ist heute möglich, eine Cyber-Police zu bekommen – allerdings nur, wenn das Unternehmen seine eigenen Cyber-Risiken intensiv analysiert hat. Das bedeutet, Unternehmen müssen genau wissen, wo ihre Schwachstellen liegen, wie viel in Cybersicherheit investiert wurde und ob sensible Daten an externe Dienstleister ausgelagert wurden – und wenn ja, an wen.

Ein weiteres Beispiel sind Überschwemmungen. Unternehmen in der Nähe von Gewässern müssen sich mit der Gefahr von Starkregen und Überflutungen auseinandersetzen. Versicherer fragen gezielt, ob diese Risiken bereits simuliert wurden, ob Schutzmaßnahmen wie mobile Schutzwände vorhanden sind und ob Notfallpläne existieren, um im Ernstfall reagieren zu können.

Dieser Trend betrifft viele Bereiche. Der klassische Ansatz „Ich schließe eine Versicherung ab und zahle meinen

Wir verstehen uns heute als holistischer und umfassender Risikoberater und viel weniger als klassischer Versicherungsmakler.

Beitrag“ reicht nicht mehr aus. Versicherer, insbesondere Rückversicherer, legen heute mehr Wert auf eine qualifizierte Risikobewertung. Das bedeutet, dass auch Berater und Versicherungsdienstleister die Unternehmen intensiver begleiten müssen, um sicherzustellen, dass sie sich umfassend mit ihren eigenen Risiken beschäftigen.

Es geht nicht mehr nur um kurzfristige Kosteneffekte, wie die Frage, ob eine Feuerpolice 20.000 oder 18.000 Euro kostet. Entscheidend ist vielmehr, dass Unternehmen ihre Risiken langfristig bewerten und geeignete präventive Maßnahmen ergreifen, um auf mögliche Krisen vorbereitet zu sein.

Sturmlechner: Ja, das Thema Naturkatastrophen hat verschiedene Facet-

Globale Top-Ten-Risken

1 Cyber Risiken

2 Betriebsunterbrechung

3 Konjunkturabschwächung/ langsame Erholung

4 Versagen bei der Gewinnung oder Bindung von Spitzenkräften

5 Regularien/ Gesetzgebungsänderungen

6 Ausfall der /zu-)Lieferketten oder Vertriebswege

7 Rohstoffpreisrisiko/ Materialknappheit

8 Reputations-/Markenschädigung

9 Versagen bei Innovationen/ Erfüllung von Kundenbedürfnissen

10 Zunehmender Wettbewerb

ten, und dabei spielt auch der Standort Österreich eine wesentliche Rolle. Nach den jüngsten Katastrophen wird es interessant zu beobachten, ob Österreich endlich eine Lösung finden wird, die über die Einzelverantwortung hinausgeht. Der Wirtschaftsstandort Österreich muss sich fragen: Kann die Wirtschaft kollektiv gegen diese Risiken vorgehen?

Eine mögliche Antwort wäre die Schaffung eines Katastrophenpools, wie er in anderen Ländern bereits existiert. Wir verfügen über die nötigen Daten, Modellierungsmöglichkeiten und Methoden, um zu analysieren, wie eine solche Lösung aussehen könnte. Denkbar wäre etwa, dass jeder Versicherungsnehmer in Österreich einen Beitrag im Rahmen bestehender Polizzen, wie der Feuerpolizze, leistet, um Katastrophenrisiken tragbar zu machen. Dies würde die Versicherungswirtschaft in eine Art Risikogemeinschaft einbinden. Entscheidend für die Versicherbarkeit solcher Risiken ist, wie der Versicherer das Risiko einschätzt. Ein Beispiel aus der Praxis: In Asien analysierten wir mit unseren Ingenieuren das Risiko von Erdrutschen und Wasserschäden an einem Standort. Nachdem der Kunde bauliche Schutzmaßnahmen budgetierte, war der Versicherer bereit, das Risiko weiterhin zu einem bestimmten Limit zu versichern. Das zeigt, dass Lösungen möglich sind, wenn Unternehmen in Prävention investieren. Dennoch bleibt die Lage aufgrund der Kli-

makrise angespannt und wird sich voraussichtlich weiter verschärfen.

Armon: Als Berater und Versicherungsmakler stehen wir vor einer enormen Aufgabe, kontinuierlich qualitativ hochwertige Beratung zu liefern und die Unternehmen auf Risiken hinzuweisen. Es ist zwar kein Kampf, aber ein stetiger Prozess, der viel Aufwand erfordert. Gerade bei kleineren Unternehmen wird schnell die Frage nach dem Return on Investment gestellt: „Wenn ich 1 Euro investiere, wann bekomme ich ihn zurück – sofort, in einem Jahr oder erst in zwei Jahren?“ Es ist unsere Aufgabe, diese langfristige Perspektive zu liefern.

Langfristig müssen Unternehmen sich überlegen, wie sie ihre eigenen Risiken managen können, um nicht zum Spielball der Versicherungswirtschaft zu werden. Das bedeutet, dass sie nicht nur auf schwankende Versicherungsprämien reagieren sollten, sondern eine vorausschauende Strategie entwickeln müssen. Es ist wichtig, dass Unternehmen ihre Risiken nicht nur an Versicherer abgeben, sondern auch überlegen, wie viel Risiko sie selbst tragen können und wollen.

Ein Thema, welches in Zukunft an Bedeutung gewinnen könnte, ist die Zinsentwicklung. Wenn die Zinsen wieder sinken und Rückversicherer mehr Kapital in die Märkte bringen, könnten Rückversicherungskapazitäten für Großunternehmen günstiger werden als umfassendes Risikomanagement. Das Gedächtnis in der Versicherungswelt ist oft kurz – sowohl bei Unternehmen als auch bei Versicherern. Langfristige Strategien werden schnell vergessen, und ich sehe in meinen 25 Jahren Erfahrung immer wieder, dass viele Akteure zu kurzfristig denken.

Welchen Trend im Bereich der Beratung sehen Sie?

Armon: In unserer Beraterzunft oder unserem Berufsstand haben wir tatsächlich die Chance, unsere Reputation weiter zu stärken – aber das gelingt nur, wenn wir uns darauf konzentrieren,

Risiken aktiv zu managen und nicht nur als klassische Versicherungsmakler agieren, die einfach Risiken von der Bilanz des Kunden auf die Bilanz des Versicherers verlagern. Diese Art von Arbeit wird in Zukunft nicht mehr ausreichen.

Wenn wir frühzeitig und offen über Risiken sprechen, wie zum Beispiel über mögliche Preiserhöhungen nach Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, können Unternehmen besser vorbereitet sein. Es ist nicht zielführend, solche Nachrichten zu verschieben – denn wenn wir heute wissen, dass es am Jahresende schwierig werden könnte, wird es im November sicher nicht leichter.

Wenn wir als Risikoberater ernst genommen werden wollen, müssen wir proaktiv handeln und den Unternehmen rechtzeitig sagen, was auf sie zukommen kann. Es könnte Sinn machen, dass Versicherungsmakler sich auf bestimmte Branchen oder Themen konzentrieren, um eine tiefere Expertise zu bieten.

Derzeit ist die Reputation der Versicherungsbranche nicht so attraktiv, dass uns die Bewerber die Türen einrennen – weder Schulabsolventen noch Uniabsolventen. Wenn wir jedoch ernsthaft wollen, dass wir in Unternehmen als geschätzte Risikoberater wahrgenommen werden und eine starke Reputation aufbauen, müssen wir in unsere Fähigkeiten und Prozesse investieren. Das bedeutet, nicht nur als Vermittler von Versicherungen aufzutreten, sondern aktiv an der Risikominimierung zu arbeiten.

Sturmlechner: Der Wettbewerb um Talente ist nicht mehr nur zwischen Makler und Makler zu spüren, sondern mittlerweile auch zwischen Versicherern und Maklern. Das hat sich in den letzten Jahren verschärft und wirkt teilweise wirklich absurd. Nehmen wir ein Beispiel: Früher waren Versicherer und Makler in klar definierten Rollen unterwegs, doch heute konkurrieren sie direkt miteinander, was den Markt noch komplexer macht. Diese Entwicklung sorgt bei vielen von uns, mich eingeschlossen, für Frustration, weil es die Zusammenarbeit erschwert und den eigentlichen Fokus auf den Kunden verwässert.

Früher konnte man klar trennen: Entweder jemand arbeitete beim Versicherer oder beim Makler. Es gab zwar Wechsel zwischen beiden Seiten, aber wirklich funktioniert hat das selten. Heute ist die Situation noch komplizierter. Ein Beispiel sind die Brand-

schutzexperten: Versicherer werben sie mit enorm hohen Gehältern ab – Gehälter, die wir als Makler einfach nicht zahlen können.

Wie könnte Ihrer Meinung nach eine Brancheninitiative zur Ausbildung konkret dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Versicherungsbranche zu lindern und die Attraktivität des Berufsbildes für junge Menschen zu steigern?

Sturmlechner: Was unser Unternehmen betrifft, sehen wir aktuell einen klaren Wandel im Bereich Mitarbeiter. Ob bewusst oder unbewusst, stellen wir zunehmend junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, anstatt erfahrene Kräfte vom Markt zu holen. Bei unserem „Willkommenstag“, den wir seit etwa drei Jahren regelmäßig veranstalten, laden wir 50 bis 60 neue Kollegen aus ganz Österreich nach Wien ein, um ihnen unser Unternehmen, das Berufsbild und unsere Tätigkeitsbereiche vorzustellen.

Besonders auffällig war dieses Mal der hohe Anteil junger Leute. Wir investieren gezielt in ihre Ausbildung –sei es im Vertrags- oder Schadenbereich, in der Kundenberatung oder in anderen Fachbereichen. Unser Ziel ist es, junge

Menschen für den Beruf zu begeistern, da er unglaublich vielseitig und erfüllend ist. Man arbeitet täglich mit Menschen, bringt Fachwissen ein und berät – ein Job, den wir, die schon lange dabei sind, sehr schätzen.

Armon: Die Verdienstmöglichkeiten in der Versicherungsbranche sind aufgrund des Fachkräftemangels definitiv attraktiver geworden, gerade im Vergleich zu anderen Berufen. Aber ich denke, eine weitere Maßnahme könnte wirklich hilfreich sein: eine Brancheninitiative zur Ausbildung.

Bei großen Unternehmen wie Aon gibt es bereits strukturierte Ausbildungsprogramme, bei denen Auszubildende verschiedene Abteilungen durchlaufen und einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Bereiche erhalten. Für kleinere oder mittelständische Makler ist das oft schwieriger, da die Auszubildenden meist nur in einem Büro bleiben und weniger Abwechslung haben.

Hier könnte die Branche zusammenarbeiten. Warum nicht ein Ausbildungsprogramm schaffen, das unternehmensübergreifende Stationen umfasst?

Ein gemeinsamer Ausbildungsplan würde das Berufsbild interessanter machen und könnte dazu beitragen, mehr junge Menschen für die Branche zu begeistern.

Ein Auszubildender könnte zum Beispiel drei Monate bei einem Makler, dann drei Monate bei einem Versicherer und vielleicht auch bei einem Berater arbeiten. Das würde nicht nur die Ausbildung vielseitiger und attraktiver machen, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Maklern stärken. Schließlich sind wir aufeinander angewiesen.

Ein solcher gemeinsamer Ausbildungsplan würde das Berufsbild interessanter machen und könnte dazu beitragen, mehr junge Menschen für die Branche zu begeistern.

Vielen Dank für das Gespräch.

8. 5. 2025

Politisches Kartell

In den USA wird das politische System von zwei Parteien beherrscht. Wie ein Kartell eliminiert es den Wettbewerb, ist ineffizient und genügt sich nur noch selbst, wie kritische Stimmen zeigen.

Das politische System der USA ist wie Coca-Cola vs. Pepsi Cola. Michael Porter, Professor an der Harvard Business School, meint, es ist schlimmer als das. Da Coke und Pepsi mit ihrem 70-Prozent-Marktanteil den Markt nicht annähernd so stark kontrollieren wie Republikaner und Demokraten.

Viele Politiker der Gründergeneration der Vereinigten Staaten brachten ihre große Sorge schon in der Frühzeit der US-Demokratie zum Ausdruck und fürchteten die steigende Macht der Parteien. So meinte John Adams, der zweite Präsident der USA: „Es gibt nichts, was ich so sehr fürchte, wie die Spaltung der Republik in zwei große Parteien, die jeweils einem Anführer unterstellt sind und Maßnahmen gegeneinander planen.“

Ähnlich äußerte sich der erste USPräsident George Washington, der in seiner Abschiedsrede vor der Entstehung von politischen Parteien warnte, da diese eher für ihre eigenen Interessen arbeiten könnten als für das Gemeinwohl („The spirit of party serves always to distract the public councils and enfeeble the public administration.“).

Milliardenschwere Branche

Der Harvard Business School Report „Why competition in the political industry is failing America“ von Katherine Gehl und Michael Porter bestätigt die Befürchtungen der ersten US-Präsidenten.

Er beschreibt das US-amerikanische politische System als einen duopolistischen „Industriezweig“, in dem die beiden großen Parteien wie marktbeherrschende Unternehmen agieren. Diese Parteien haben Anreize, ihren eigenen Einfluss und ihre Macht zu maximieren, statt die Bedürfnisse der Bürger zu bedienen. Die politische Industrie

von Mag. Christian Sec

ist eine milliardenschwere Branche. Bei den Präsidentschaftswahlen 2020 beliefen sich die Gesamtausgaben (Präsidentschaft, Kongress, Senat) laut OpenSecrets.org auf etwa 14 Milliarden US-Dollar. Die Zwischenwahlen 2022 kosteten etwa 8,9 Milliarden USDollar. Diese Zahlen umfassen sowohl direkte Wahlkampfausgaben als auch Super-PACs (Political Action Committees), die unabhängige politische Werbung finanzieren. Ein großer Teil der Wahlkampffinanzierung fließt in Medienwerbung (Fernsehen, soziale Medien, Radio, Print).

Im Wahljahr 2020 wurden über neun Milliarden US-Dollar allein für politische Werbung ausgegeben. Lobbying-Ausgaben in den USA sind ein zentraler Teil des politisch-industriellen Komplexes. Laut OpenSecrets.org betrugen die Ausgaben für Lobbying im Jahr 2023 etwa vier Milliarden US-Dollar. Dies umfasst Zahlungen von Lobbyisten, um Einfluss auf die Gesetzgebung und politische Entscheidungen zu nehmen.

Politische Beratungsfirmen und Kampagnenberater sind ein weiterer bedeutender Teil der Industrie. Diese Unternehmen helfen Kandidaten, politische Botschaften zu formulieren, Strategien zu entwickeln und Wahlkämpfe zu organisieren. Es gibt keine genaue Zahl für diese Branche, aber sie macht einen großen Teil der Wahlkampfausgaben aus. Nun stellt sich die Frage, ob die milliardenschwere politische Industrie für die Bürger bzw. Kunden einen Mehrwert liefert, bzw. zufriedenstellt.

Laut einer Gallup-Umfrage von 2023 gaben nur etwa 29 Prozent der Amerikaner an, „sehr viel“ oder „ziemlich viel“ Vertrauen in die Bundesregierung zu haben, um nationale Probleme zu lösen. Das Vertrauen in die Regierung hat seit den 1960er Jahren stetig

abgenommen, als es noch über 70 Prozent lag. In der Marktwirtschaft ist es üblich, dass in einer Branche, in der die Kundenzufriedenheit sinkt oder gering ist, während die etablierten Anbieter weiterhin gut verdienen, neue Anbieter auf den Markt drängen, um die unbefriedigten Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Warum passiert dies also nicht in der politischen „Industrie“ der USA?

Kartellabsprachen

Zur Beantwortung der Frage definiert Katherine Gehl fünf Schlüsselfaktoren im politischen Wettbewerb: Kandidaten, Wahlkampfmanagement, Wählerdaten, Ideenlieferanten und Lobbyisten.

Die Conclusio: Fast alles, was für einen modernen Wahlkampf und eine moderne Regierung erforderlich ist, ist eng mit der einen und/oder der anderen Partei verbunden oder wird von ihr stark beeinflusst. Die beiden Parteien teilen die entscheidenden Hebel der politischen „Industrie“ unter sich auf. Wer also nicht Demokrat oder Republikaner ist, hat große Schwierigkeiten, überhaupt einen Kampagnenmanager zu finden – das Gleiche gilt für Wähleranalysen und andere zentrale Dienstleistungen.

Ein Beispiel dafür ist Donald Trump, der ursprünglich als unabhängiger Kandidat in den Präsidentschaftswahlkampf einsteigen wollte. Trotz seiner enormen Ressourcen erkannte er schnell, dass dieser Weg nicht zum Erfolg führen konnte. Zusätzlich haben sich das Duopol und die politische „Industrie“ im Wesentlichen die Medien zunutze gemacht. Und vielleicht noch entscheidender: Beide Parteien treffen Absprachen und entwickeln Regeln und Praktiken, die die Eintrittsbarrieren für neue Mitbewerber erhöhen, so Porter.

Mitte wird ignoriert

Die Parteien konkurrieren nicht direkt um die gleichen Wähler. Sie kämpfen nicht um die Mitte, sondern nutzen Strategien wie das Gerrymandering, die gezielte Neuordnung von Wahlbezirken. Die Partei, die die Landesregierung (Gouverneur und Parlament) kontrolliert, hat erhebliche Freiheiten, die Bezirksgrenzen so zu ziehen, dass sie davon elektoral profitiert. Das führt dazu, dass in vielen Wahlbezirken Kandidaten mit extremeren Ansichten bevorzugt werden, da die Wählerschaft dieser Bezirke oft einheitlich konservativ oder liberal ist. Der gemäßigte Kandidat hat nur zwei Optionen: selbst weiter nach rechts (oder links) zu rücken, oder von einem extremeren Konkurrenten innerhalb der Partei besiegt zu werden. Dies verstärkt die Polarisierung und macht es gemäßigten Kandidaten zunehmend schwerer, sich durchzusetzen. Der Effekt zeigt sich auch im US-Kongress, wo die ideologischen Lager immer weiter auseinanderdriften, wie der US-Politikwissen-

schaftler Reinhard Heinisch in einem Podcast erklärt. Für die Parteien lohnt es sich daher nicht, um die Wähler in der politischen Mitte zu werben. Ein solcher Ansatz würde einen destruktiven oder „Nullsummenwettbewerb“ darstellen. Stattdessen ignorieren die Parteien die breite Mehrheit der gemäßigten Wähler, die sich von der Politik oft übergangen fühlt. Diese geben dann oft widerwillig der Partei ihre Stimme, die sie weniger ablehnen, während sich die Parteien auf ihre engagierte Basis und Interessengruppen konzentrieren. Die Conclusio des Harvard-Berichts: In einem duopolistischen System ist Polarisierung kein Fehler, sondern ein zentrales Merkmal. Die Polarisierung hat sich im Laufe der Zeit zunehmend verschärft. So wurden in der Vergangenheit wegweisende Gesetze wie der Social Security Act von 1935 von 90 Prozent der Demokraten und 75 Prozent der Republikaner unterstützt. Auch der Civil Rights Act von 1964 erhielt die Zustimmung von 60 Prozent der Demokraten und 75 Prozent der Republikaner. In den letzten

Jahrzehnten hat sich dieses Bild jedoch stark verändert. So wurde beispielsweise ObamaCare 2010 ohne eine einzige Stimme der Republikaner verabschiedet, während die Steuerreform von 2018 von keiner Stimme der Demokraten unterstützt wurde.

Zurück zur breiten Mitte

Es braucht strukturelle Reformen des Wahlprozesses und des legislativen Prozesses, die sich an den Bedürfnissen der Bürger ausrichten, fordert der Harvard Business Report. Porter schlägt ein „Ranked Choice Voting“-System vor. Ein Wahlsystem, bei dem Wähler die Kandidaten nach Präferenz ordnen, was extremen Kandidaten entgegenwirken und moderatere, konsensfähigere Kandidaten begünstigen könnte. Die Öffnung der Primärwahlen für alle Wähler, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, könnte dazu beitragen, dass extremistische Kandidaten weniger Chancen haben. Unabhängige Kommissionen zur Gestaltung von Wahlbezirken könnten sicherstellen, dass Wahlbezirke fair und kompetitiv bleiben, statt von den Parteien manipuliert zu werden. Hinzu kommt, dass eben Geld eine übermäßige Rolle im politischen Prozess spielt. Die Finanzierung von Wahlkämpfen durch private Spenden und Lobbyisten verschiebt die Prioritäten der Politiker hin zu den Interessen großer Geldgeber und Unternehmen, anstatt die Bedürfnisse der Wähler zu adressieren. Maßnahmen zur Begrenzung des Einflusses von Geld im politischen Prozess, wie strengere Regeln für Wahlkampffinanzierung und Transparenz, könnten dafür sorgen, dass der Fokus mehr auf den Bedürfnissen der Bürger liegt und weniger auf den Interessen der Großspender.

risControl

Die Warenkreditversicherung: Weit mehr als eine Nischenversicherung

Dr. Elisabeth Poschauko ist seit 2022 bei der R+V Versicherung und leitet die Abteilung Kredit & Kaution seit 2023. Sie kann auf eine langjährige Expertise im Bereich der Warenkreditversicherung verweisen und „brennt für diese Sparte“.

Was ist die Warenkreditversicherung und welche Risiken deckt sie?

Poschauko: Die Warenkreditversicherung schützt Unternehmen vor dem Risiko, dass Rechnungen für gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht bezahlt werden. Der Unternehmer geht in Vorleistung – er produziert/leistet, liefert und gewährt im Regelfall ein Zahlungsziel. Die Kosten für die Produktion (Material, Löhne etc.) sind bereits angefallen. Es besteht für den Unternehmer das Risiko, dass der Abnehmer die Rechnung nicht bezahlt, weil er diese z.B. aufgrund fehlender Liquidität nicht bezahlen kann oder will.

Die Warenkreditversicherung deckt dieses Risiko und schützt das versicherte Unternehmen somit vor einem Zahlungsfall!

Die R+V Versicherung deckt im Wesentlichen zwei Versicherungsfälle: den Zahlungsausfall (Abnehmer wird insolvent) und den Zahlungsverzug (Abnehmer wird nicht insolvent, bezahlt aber trotzdem nicht).

Eine Besonderheit stellen bestrittene Forderungen dar. Der Abnehmer verweigert die Bezahlung, da die Lieferung/Leistung seiner Ansicht nach nicht vereinbarungsgemäß erfolgte. Erfolgt die Bestreitung zu Recht, einigen sich die beiden Vertragspartner im Regelfall und wird nachgebessert oder ein Preisnachlass gewährt. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage, in der Liquiditätsengpässe verbreitet sind, werden Bemängelungen jedoch häufig als Vorwand genommen, um Rechnungen nicht oder verspätet zu bezahlen.

Am Ende des Tages ist der Grund, warum eine Rechnung nicht (rechtzeitig) bezahlt wird, eigentlich nicht wichtig. Wesentlich ist nur, dass das liefernde/ leistende Unternehmen durch den Zahlungsausfall oder die verzögerte Zahlung selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten kann. Damit können die Lieferantenforderungen, die Löhne und Mieten etc. nicht mehr bezahlt werden.

Um die Liquidität und damit auch die wirtschaftliche Stabilität des eigenen Unternehmens zu schützen ist eine Warenkreditversicherung deshalb aus meiner Sicht für jedes Unternehmen unverzichtbar.

Wie hat sich die R+V Versicherung in den letzten Jahren in diesem Bereich entwickelt? Was hat sich an dem Produkt verändert?

Poschauko: Das Produkt „Warenkreditversicherung“ an sich hat sich nicht verändert, da das versicherte Risiko (das Risiko des Zahlungsausfalles) sich nicht ändert.

Allerdings erweitern wir kontinuierlich unsere Deckungsbausteine, um den Versicherungsschutz noch spezifischer auf die Bedürfnisse der Unternehmen aus den unterschiedlichen Branchen abzustimmen. Ein Beispiel hierfür ist z.B. die Absicherung des sogenannten Fabrikations- oder Produktionsrisikos, welches z.B. Maschinenbauer treffen kann. Wenn ein Unternehmen eine kundenspezifische Maschine produziert, diese über mehrere Monate hinweg fertigt und der Abnehmer insolvent wird, bevor die Maschine ausgeliefert werden kann, kann dies für den Maschinenbauer verheerend sein. Die Maschine ist bei-

nahe fertig gestellt, ein Großteil der Kosten bereits angefallen. Sie wird aber nicht mehr abgenommen und natürlich auch nicht bezahlt. In diesem Fall greift die Deckung der Fabrikationskosten. Die angefallenen Kosten werden entschädigt. Solche Zusatzbausteine passen wir an die jeweiligen Branchenbedürfnisse an.

Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern, was ist Ihr Schwerpunkt?

Poschauko: Ein wesentlicher Punkt, der uns von anderen Anbietern unterscheidet, ist unser klarer Fokus auf den Klein- und Mittelstand. In Österreich machen diese Unternehmen etwa 96 bis 98 Prozent der Betriebe aus. 2023 gibt es rd. 600.000 (Quelle Bundesministerium Arbeit und Wirtschaft – KMU im Fokus) KMUs. Viele davon sind eher im kleineren Segment angesiedelt mit bis zu 9 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 10 Millionen Euro pro Jahr. Diese Unternehmen haben spezifische Anforderungen an einen Warenkreditversicherer, da sie häufig sowohl Gewerbekunden als auch Privatkunden bedienen. Die R+V Versicherung hat von Anfang an auch für Lieferungen/ Leistungen an Privatkunden Versicherungsschutz zur Verfügung gestellt. Die Absicherung von Privatpersonen stellt eine besondere Herausforderung dar, weil die Informationsbasis für die Bonitätsprüfung von Privatpersonen im Vergleich zu gewerblichen Abnehmern eingeschränkt ist.

Wie sieht es mit einem automatischen Schutz für Erstlieferungen aus?

Wir unterstützen unsere Vertriebspartner gerne auch aktiv bei der Beratung und begleiten sie zu Kundengesprächen, wenn es darum geht, ihre Kunden über diese wichtige Möglichkeit der Absicherung zu informieren.

Für die einfache Herstellung eines Versicherungsschutzes, haben wir in unseren Versicherungsbedingungen eine ‚Freigrenze‘ eingeführt. Das bedeutet, dass Erstlieferungen bis zu einer bestimmten Höhe ohne vorheriger Bonitätsprüfung gedeckt sind. Wir geben unseren Versicherungsnehmern damit einen großen Vertrauensvorschuss. Werden diese Erstlieferungen bezahlt, können unsere Versicherungsnehmer innerhalb der vereinbarten Selbstprüfungsgrenze weiterhin versichert liefern. Erst wenn die Außenstände über der Selbstprüfungsgrenze liegen, empfehlen wir bei R+V eine Versicherungssumme (Limit) zu beantragen. So kann der Versicherungsnehmer den Versicherungsschutz einfach und sicher aufbauen. Eine gute Versicherbarkeit der Abnehmer ist dadurch gewährleistet.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um auf die aktuellen Herausforderungen wie Insolvenzen, verspätete Zahlungen, die durch die wirtschaftliche Lage verstärkt werden zu reagieren. Was kann man hier unternehmen?

Poschauko: Für einen Warenkreditversicherer ist es schwierig, präventiv Maßnahmen zu ergreifen. Wir informieren unsere Versicherungsnehmer, wenn sich die wirtschaftliche oder finanzielle Lage eines Abnehmers verschlechtert. Wir helfen ihm damit sein Risiko zu steuern.

Wir als R+V Versicherung setzen aufgrund der steigenden Insolvenzen keine generellen Maßnahmen (wie z.B. Limitreduktionen in bestimmten Branchen) zu Lasten unser Versicherungsnehmer! Wir setzen jedoch weiterhin

stark darauf Unternehmen und Makler für dieses Thema zu sensibilisieren, um die Wichtigkeit einer Warenkreditversicherung bewusst zu machen. Die Warenkreditversicherung ist ein Nischenprodukt und deshalb gibt es bei unseren Maklerpartner teilweise noch immer Berührungsängste mit dem Produkt.

Ich verstehe das gut. Hat sich ein Makler beispielsweise auf Vermögensberatung, KFZ-Versicherungen, biometrische Risiken oder Haftpflichtversicherungen spezialisiert, ist die Warenkreditversicherung ein komplett anderes Thema und wird nicht in der Häufigkeit und Vehemenz, die wir uns wünschen würden, angesprochen. Deshalb versuchen wir, durch Webinare, Aussendungen, Newsletter, Fachtagungen und ähnliche Maßnahmen zu sensibilisieren. Unser Appell ist klar: „Bitte sprecht das Produkt beim Abnehmer an!“

Wir unterstützen unsere Vertriebspartner gerne auch aktiv bei der Beratung und begleiten sie zu Kundengesprächen, wenn es darum geht, ihre Kunden über diese wichtige Möglichkeit der Absicherung zu informieren.

Bei welchen unternehmerischen Herausforderungen stehen Sie dem Versicherungsnehmer noch zur Seite?

Poschauko: Wie bereits erwähnt sichern wir Zahlungsausfälle, bedingt durch Insolvenzen oder bei verzögerter Zahlung ab. Kommt es aufgrund von Bestreitungen einer ordnungsgemäßen Lieferung/Leistung zur Nichtzahlung, unterstützen wir unsere Versicherungsnehmer durch die Übernahme der Rechtsverfolgungskosten (gerichtlich und außergerichtlich). So stärken wir unseren Versicherungsnehmern den Rücken, indem wir sie in Bezug auf die Klags- und Anwaltskosten entlasten.

Wir sind der einzige Versicherer, der die Deckung der Rechtsverfolgungskosten für bestrittene Forderungen im Produkt integriert hat.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil unserer Warenkreditversicherung ist

der Vertrauensschutz, der in unseren Allgemeinen Versicherungsbedingungen (AVB) verankert ist.

Welche Auswirkungen hat der Vertrauensschutz auf die Versicherungsnehmer?

Poschauko: Der Vertrauensschutz ist immer dann wichtig, wenn unsere Versicherungsnehmer durch eine vertragliche Vereinbarung (z.B. Rahmenverträge oder angenommene Bestellungen/Projekte etc.) Liefer- oder Leistungsverpflichtungen eingegangen sind.

Wird von der R+V Versicherung zu Vertragsbeginn ein Versicherungsschutz (Limit) gewährt, bleibt dieses Limit bis zum Ablauf der vertraglichen Vereinbarung (Projektlaufzeit) aufrecht. Selbst dann, wenn sich die Bonität des Abnehmers während der Vertragslaufzeit massiv verschlechtert. Der Vertrauensschutz ist somit ein zentraler Vorteil für unsere Versicherungsnehmer und bietet ihnen zusätzliche Sicherheit.

Was macht die Warenkreditversicherung für Sie so interessant?

Poschauko: Die Erfahrung und das Wissen, wie rasch ein Zahlungsausfall durch einen Abnehmer ein Unternehmen in eine wirtschaftliche Schieflage oder gar ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen kann, hat mich zu einer glühenden Vertreterin der Warenkreditversicherung gemacht. Eine Warenkreditversicherung sichert die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität von Unternehmen ab – das erleben wir in diesen herausfordernden Zeiten beinahe jeden Tag.

Weiters ist die Warenkreditversicherung ein „lebendes“ Geschäft. Wir sind mit unserem Produkt ganz nah am wirtschaftlichen Kreislauf unserer Versicherungsnehmer. Fragen zur Versicherbarkeit von Abnehmern, Zahlungsvereinbarungen, was zu tun ist, wenn der Abnehmer nicht zahlt und die Leistung bestreitet und vieles mehr sind somit auch unser Tagesgeschäft.

Dieser permanente Austausch ist notwendig, weil auch das Geschäft unserer Abnehmer lebt und sich laufend verändert. Wir passen die Versicherung kontinuierlich an diese Bedürfnisse an, um bestmöglich zu unterstützen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Naturgefahren - Sind Ihre Kunden wirklich abgesichert?

Die Vereint VAG Assekuradeur steht für innovative Lösungen im Dienste ihrer Kunden. Mit der DNA unserer vier Gesellschafter – allesamt kleine Vereine auf Gegenseitigkeit – bieten wir verlässliche Produkte und persönliches Services, genau das, was auch Sie Ihren Kunden bieten wollen.

2024 zeigt erneut, wie wichtig eine verlässliche Absicherung gegen Naturkatastrophen für Eigenheimbesitzer und Wohnungsinhaber in Österreich ist. Der Klimawandel erhöht das Risiko extremer Wetterereignisse erheblich: Schon ein Temperaturanstieg um 2 Grad steigert den Wassergehalt in der Luft um 20 Prozent und führt zu einer Häufung von Starkniederschlägen.

Beim Trendtag in Vösendorf konnten wir Hans Starl, einen Spezialisten für Elementarschadenprävention,

als Referenten gewinnen. Seine Einblicke in Eigenpräventionsmaßnahmen wie das richtige Lagern von Gegenständen oder den Einsatz wasserdichter Lichtschächte unterstrichen, wie einfach und effektiv größere Schäden vermieden werden können. Diese und viele weitere Tipps kamen bei den über 500 Maklern im Publikum sehr gut an. Unser Produkt bietet genau diesen Schutz: Wir ermöglichen Maklern, einen umfassenden Naturkatastrophenschutz für ihre Kunden anzubieten, maßgeschneidert je nach HORA-

bzw. Gefahrenzone. So sind zwischen 50 Prozent und 100 Prozent der Versicherungssumme gedeckt, bis zu einem Maximum von 1.500.000 Millionen Euro. Besonders geschätzt wird unsere Differenzdeckung, die bis zu drei Jahre Schutz zu aktuellen Prämien und Bedingungen garantiert – bei nur 28 Tagen Wartezeit.

Wir danken allen Maklern für den intensiven Austausch und freuen uns, gemeinsam den Naturgefahrenschutz für Ihre Kunden auf ein neues Niveau zu heben!

Armin Bertolin, BA MA, Christoph Mennel, Birgit Emberger und Jens-Uwe Rohwer

Mit Indexversicherungen die Welt retten

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Generali haben sich zusammengeschlossen, um durch parametrische Versicherungslösungen die finanzielle Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften gegen Klimarisiken und andere Gefahren zu stärken.

Der gemeinsam veröffentlichte Bericht von Generali und UNDP zeigt Fallstudien aus Indien, Fidschi, Kirgisistan, Mexiko, Malawi, Vietnam und Französisch-Polynesien, die die positive Wirkung parametrischer Versicherungen auf Gemeinschaften und die Umwelt aufzeigen sollen.

Indien

Die parametrische Versicherung in Indien bietet Gehaltsschutz für Frauen in informellen Arbeitsverhältnissen und ermöglicht es ihnen, bei extremer Hitze nicht arbeiten zu müssen, was Gesundheits- und finanzielle Risiken reduziert. Diese Versicherung basiert auf verschiedenen temperaturabhängigen Auslösern.

Einer dieser Auslöser ist die höchste Tagestemperatur: Überschreitet sie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen einen festgelegten Wert, erfolgt eine Auszahlung. Diese Form kann unterschiedliche Schwellenwerte haben, wobei die Auszahlung bei höheren Temperaturen steigt. Ein anderer Mechanismus orientiert sich an historischen Temperaturdaten und passt die Schwelle an die üblichen Temperaturen der jeweiligen Region an. Sobald die Temperatur einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, erhalten Versicherte automatisch eine festgelegte Summe. Dieser Betrag, oft einige Dollar pro Tag, gleicht in der Regel den Verdienstausfall aus und wird direkt auf die Bankkonten der Versicherten überwiesen.

Der schnelle Auszahlungsprozess stärkt die finanzielle Stabilität der Ver-

sicherten, indem er den Verlust von Löhnen oder verderblichen Waren abfedert. So können insbesondere Frauen und informelle Arbeitskräfte ihre Gesundheit in den Vordergrund stellen und vermeiden, bei extremer Hitze arbeiten zu müssen.

Malawi

Die parametrische Versicherung schützt mehrere Bezirke Malawis vor Dürre und trägt so zur Ernährungssicherheit in einem Land bei, in dem 80 % der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft arbeiten. Der Wasserbedarfserfüllungsindex (WRSI), entwickelt von der FAO, dient als Auslöser: Fällt der Wasserstress der Pflanzen unter einen kritischen Wert, wird eine Auszahlung aktiviert. Durch frühzeitige Zahlungen wird den Betroffenen ermöglicht, schon vor dem Ende der Erntesaison zu reagieren, was Lebensgrundlagen sichert, den Verkauf von Vermögenswerten verhindert und die Ernährungssicherheit verbessert.

Mexiko

Nach den Erdbeben 2017 waren nur etwa 22 Prozent der Verluste durch Versicherungen gedeckt. Eine parametrische Versicherung unterstützt den Wiederaufbau von sozialen Einrichtungen in Mexiko, indem sie Auszahlungen auf Basis der gemessenen Bodenerschütterung (Peak Ground Acceleration, PGA) leistet. Diese schnelle Auszahlung soll es ermöglichen, Infrastruktur nach einem Beben rasch zu reparieren und gefährdete Ge-

meinschaften weiterhin finanziell zu unterstützen.

Fidschi

Eine Korallenriff-Versicherung schützt die Riffe um drei Inseln Fidschis vor tropischen Wirbelstürmen (Zyklone). Der Auslöser ist die maximale Windgeschwindigkeit (gemessen als 10-minütige Spitzenwindgeschwindigkeit in km/h). Bei Schadensereignissen fließen die Mittel in die schnelle Riffrettung und in die Unterstützung der Gemeinden, um Nahrungs- und Wasserversorgung sicherzustellen. So wird die Übernutzung der Riffe vermieden und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften gestärkt.

Kirgistan

Diese unterstützt 3.200 Viehzuchtfamilien gegen Dürre, indem sie mithilfe von Ferndaten die Bodenfeuchte überwacht und Auszahlungen automatisch auslöst, wenn die Feuchtigkeit unter einen bestimmten Wert fällt. Sie bietet Dürreabdeckung vom 1. Juni bis zum 30. September, unterteilt in Phase eins (Juni und Juli) und Phase zwei (August und September). Die Daten werden am Ende jeder Phase ausgewertet. Wenn die Daten auf eine Auszahlung hinweisen, wird diese automatisch an die lokalen Regierungen ausgezahlt. Die Auszahlungen werden dann an benachteiligte Viehzüchter weitergegeben. Ziel der Polizzen ist es, Einkommen zu stabilisieren, Investitionen in nachhaltige Praktiken zu fördern und Lebensgrundlagen zu schützen.

Vietnam

Die Polizze sichert eine Windkraftanlage gegen geringe Produktion aufgrund von Windmangel ab. Bei diesem Versicherungsmodell für die Produktion von Windparks werden stündliche Windgeschwindigkeitsdaten am angegebenen Standort gesammelt. Mithilfe dieser Daten kann die durchschnittliche Jahresproduktion, basierend auf der Windgeschwindigkeit, berechnet werden. Die Polizze enthält eine Auslöseschwelle für die Produktion. Liegt die berechnete Produktion unterhalb dieser Schwelle, erfolgt eine Auszahlung. Zum Beispiel könnte eine vorgegebene Produktionsschwelle für das Jahr auf 1.000 MWh festgelegt sein. Wenn die berechnete Produktion, aufgrund zu geringer Windstärken, dieses Ziel verfehlt und nur 900 Megawattstunden erreicht, wird eine Auszahlung ausgelöst. Diese Art von Versicherungsschutz schützt Investoren und Projektentwickler im Bereich erneuerbare Energien und fördert In-

vestitionen in erneuerbare Energien. Die Förderung der Windkraft hilft Vietnam, die Kohleproduktion zu reduzieren und die Gesundheit gefährdeter Gemeinschaften zu schützen.

Französisch-Polynesien

Eine Versicherung schützt ein Hotel vor Schäden durch hohe Wellen und sichert so den Betrieb der Tourismusbranche und die Arbeitsplätze. Die Polizze greift ab einer Wellenhöhe von zwei Metern, wobei die Auszahlung mit zunehmender Wellenhöhe steigt. Bei einer Höhe von drei bis 3,5 Metern werden 60 Prozent der Versicherungssumme ausgezahlt. Diese schnelle Unterstützung hilft, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.

Triggerlösung gegen Versicherungslücke

Im Jahr 2023 deckten Versicherungen weltweit 40 Prozent der durch Naturkatastrophen verursachten Risiken ab,

so Swiss Re. Während in entwickelten Ländern die Abdeckung bei etwa 50 Prozent liegt, sind es in Schwellenländern nur zehn Prozent und in Afrika lediglich ein Prozent.

Die Partnerschaft setzt gezielt auf den Einsatz parametrischer Versicherungen, um die Auswirkungen von Naturkatastrophen und Klimawandel abzufedern und Versicherungslücken in Schwellen- und Entwicklungsländern zu schließen. Dabei zeigt der Bericht auch die Probleme von parametrischen Versicherungen auf, wie z.B. die Entstehung von neuen Risikoarten. So z.B. das negative Basisrisiko, welches dann entsteht, wenn ein Schaden eintritt, ohne dass der parametrische Trigger ausgelöst wurde oder die Auszahlung geringer als der tatsächliche Schaden ist. Ein sogenanntes positives Basisrisiko tritt dann ein, wenn der Trigger aktiviert wird, und die Auszahlung größer ist als der Schaden, was zu einer Überkompensation führt. Dies widerspricht dem Versicherungsprinzip der Entschädigung, welches darauf beruht, dass der Geschädigte nur für den Schaden kompensiert wird, ohne Profit zu machen. Um diese Risiken zu minimieren, wurden Strategien entwickelt, um genauere Auszahlungen zu gewährleisten. Dazu gehören die Implementierung eines maßgeschneiderten Index mit spezifischen, gestuften Auslösern für das Risikoprofil des Versicherungsnehmers, die Nutzung zuverlässiger Datenquellen zur Verbesserung der Auszahlungsgenauigkeit und der Einsatz verbesserter Modellierungstechniken zur besseren Verlustprognose. Zudem kann das Basisrisiko durch hybride Lösungen verringert werden, die traditionelle und parametrische Versicherungen kombinieren.

Erneut als Qualitätsversicherung ausgezeichnet

Bei den diesjährigen AssCompact Awards sicherte sich die Generali erneut den Sieg in der Königsdisziplin „Bester Service für Vermittler“. In der Sparte „Gewerbeversicherung“ holte sie sich ebenfalls Gold und in der „Kfz-Versicherung“ Silber.

Mit zwei Seriensiegen und einem weiteren Podestplatz war die Generali Versicherung bei den Awards auch heuer wieder die große Gewinnerin. In der Königsdisziplin „Bester Service für Vermittler“ holte sie sich bereits zum achten Mal in Folge den ersten Platz. Mit einer flächendeckenden lokalen Präsenz von regionalen Maklerbetreuungsteams steht die Generali ihren rund 2.100 Makler-Partnern in allen Bundesländern zur Seite. Auch in der Sparte „Gewerbeversicherung“ verteidigte die Generali zum wiederholten Mal den ersten Rang. Ein zweiter Platz in der „Kfz-Versicherung“ rundet das hervorragende Ergebnis ab. „Wir legen großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Vertriebspartnern. Die Auszeichnungen bestätigen diesen Ansatz“, so Thomas Bayer, Leiter Unabhängige Vertriebe der Generali.

Als lebenslange Partnerin zur Seite

Nicht nur bei den Awards konnte die Generali punkten, sondern auch mit dem Messestand im neuen Design.

Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich über die Produkte und Leistungen der Generali zu informieren. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr auf dem Thema Gesundheit. Im Rahmen des Trendtags fand für alle Interessierten dazu der Vortrag „Die Generali Gesundheitsvorsorge – innovativ und digital“ statt. Darin wurde die steigende Relevanz einer privaten Krankenversicherung und das digitale Angebot

der Generali aufgezeigt. Denn Kunden können beispielsweise über die Meine Generali App Arzttermine online buchen und Apothekenrechnungen per QR-Code einreichen. Außerdem erwartet sie seit kurzem eine verbesserte Übersicht sämtlicher Rechnungen im Meine Generali Kundenportal. Mit Weiterentwicklungen wie diesen steht die Generali auch künftig als lebenslange Partnerin zur Seite.

Die Generali freut sich über drei Podestplätze bei den AssCompact Awards 2024
Der Generali Messestand erstrahlte im neuen Design
Der Schwerpunkt der Generali lag dieses Jahr auf dem Thema Gesundheit

Wiener Städtische räumt ab: Vier Auszeichnungen beim Trendtag

Bei der heurigen AssCompact-Award-Verleihung belegte die Wiener Städtische gleich vier Stockerlplätze: Sie wurde zur Siegerin in der Betrieblichen Vorsorge gekürt, errang Silber beim Service und in der Gewerbeversicherung, zusätzlich gab es noch Bronze in der Kfz-Sparte.

„Die Auszeichnungen sind wertvolles Feedback und Bestätigung für die Fortführung unserer Strategie – Awareness schaffen für die Notwendigkeit von Vorsorge, Produkte und Services am Puls der Zeit, regionale Präsenz und Kundennähe sowie kompromisslose Qualität. Und das alles in enger Beziehung mit unseren Vertriebspartnern“, freute sich Mag. Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin über die Top-Platzierungen.

In der Königsdisziplin „Bester Service für Vermittler“ sicherte sich die

Wiener Städtische heuer den zweiten Platz: „Das Voting ist für uns große Anerkennung, klare Bestätigung unserer Vertriebsstrategie und wichtiger Gradmesser für die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnern“, so Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs.

Der 18. AssCompact Trendtag bot wieder reichlich Gelegenheit, sich Wissensupdates zu holen sowie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Unter dem Motto „MENSCH & TECHNOLOGIE –Zukunftsweisend versichern und vor-

sorgen“ gab es ein umfangreiches Vortragsprogramm in der Event-Pyramide Vösendorf mit interessanten Key Notes und Top-Referenten. Die Produktmanager Silvia Bijelic, MsC und Akad.Vkfm. Heinz Ludl referierten über die Produktinnovationen der Wiener Städtischen rund um die Kindervorsorge „Young Selection“.

Ein weiteres Highlight war das nachmittägliche Get Together mit Werbe-Testimonial und Fernsehstar Dirk Stermann am bestens besuchten Stand der Wiener Städtischen.

Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs, Mag. Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin, DI Doris Wendler, Vorstandsdirektorin, und Florian Eder, LL.B., Leiter Sachversicherung Privat und Gewerbe

Faire Partnerschaft für ein innovatives Produkt

One Underwriting hat mit Allianz Partners erstmals eine umfangreiche Reiseversicherung auf den Markt gebracht. Mit innovativen Services, damit das Reisen besser und einfacher gestaltet werden kann und gleichzeitig umfangreich abgesichert ist. Wir haben mit Klaus Kretz, Managing Director & Country Head Austria One Underwriting Agency GmbH, Erik Passer, Bereichsleiter Vertrieb bei Allianz Partners Österreich, und Silke Zettl, Geschäftsführerin für Allianz Partners in Österreich, über die Kooperation und das Produkt gesprochen.

Könnten Sie uns zunächst etwas über One Underwriting erzählen? Seit wann sind Sie in Österreich tätig und welche Geschäftsfelder decken Sie ab?

Kretz: One Underwriting ist seit dem 1. Februar in Österreich am Markt aktiv. In Deutschland treten wir als Managing General Agent (MGA) für Aon auf und agieren klassisch als Assekuradeur. Unsere Niederlassung in Österreich geht jedoch einen anderen Weg und verfolgt eine andere Philosophie – hier machen wir unserem Namen als „One Underwriter“ alle Ehre. Gemeinsam mit unseren Vertriebs- und Versicherungspartnern entwickeln wir maßgeschneiderte Versicherungskonzepte für den digitalen Vertrieb. Besonders in Nischensparten sehen wir großes Potenzial, vor allem für den gesamten Maklermarkt. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen,

im „Broker-Case“ künftig spezielle Produkte gemeinsam mit Maklern zu entwickeln. Zusätzlich bieten wir auch Exklusivprodukte für größere Geschäftspartner an. Im Sommer haben wir unser erstes Produkt gemeinsam mit Infina auf den Markt gebracht – FinKasko in Verbindung mit Hypothekardarlehen. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit haben wir uns nun entschieden, gemeinsam mit unserem starken Kooperationspartner Allianz Partners im Oktober im Bereich der Reiseversicherung in Österreich zu starten.

Warum haben Sie sich entschieden, mit dem Segment Reiseversicherung zu starten?

Die Reiseversicherung ist im Maklervertrieb in Österreich noch unterrepräsentiert, da bestehende Produkte und Vertriebskanäle hauptsächlich auf den touristischen Vertrieb ausgelegt sind.

Kretz: Das war für uns eine strategische Entscheidung. Wir möchten unseren Vertriebspartner die Chance geben, an einem Wachstumsmarkt teilzuhaben. Die Reiseversicherung ist im Maklervertrieb in Österreich noch unterrepräsentiert, da bestehende Produkte und Vertriebskanäle hauptsächlich auf den touristischen Vertrieb ausgelegt sind. Deshalb haben wir zusammen mit Versicherungsmaklern die

vorhandenen Produkte analysiert und daraus ein neues Versicherungskonzept entwickelt.

Die Idee dahinter: Ein umfassendes Produkt, das sowohl für den Kunden als auch für den Vermittler Sicherheit und Mehrwert bietet. Eine Reiseversicherung sollte mehr sein als nur eine Urlaubsversicherung. Es ist eine Nische, die oft zu wenig beachtet wird, aber ein enormes Geschäftspotential birgt. Denn das Reisen nimmt wieder zu, und mit ihm die Risiken. Kunden sehen diese oft nur in der Stornoversicherung, dabei gibt es weit mehr – besonders die Auslandskrankenversicherung. Aber auch der Tagesausflug gehört abgesichert, mit einer Jahresreiseversicherung ist man auf der sicheren Seite. Unser Ziel war es, den Maklern ein Topprodukt in die Hand zu geben.

Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen One Underwriting und Allianz Partners?

Kretz: Nachdem unser Konzept ausgearbeitet war, haben wir bei mehreren Anbietern angeklopft. Dabei war es uns besonders wichtig, dass das Leistungskonzept überzeugt und gleichzeitig ein klares Bekenntnis zu unserer Idee sowie zur Zusammenarbeit mit dem Maklermarkt vorhanden ist. Mit Erik Passer, dem Vertriebschef von Allianz Partners in Österreich, haben wir einen Partner gefunden, der diese Philosophie teilt und uns die Türe für eine Kooperation geöffnet hat.

Da Allianz Partners ein Global Player im Markt ist, profitieren Vertriebspartner auch im Schadenfall von weltweiter Unterstützung.

Ein zusätzlicher Vorteil für unsere Kunden und Vertriebspartner ist, dass wir mit Allianz Partners einen der weltweit führenden Anbieter von Versicherungs- und Assistance-Lösungen an unserer Seite haben. Es geht nicht nur um stabile und qualitativ hochwertige Produkte, sondern auch um die Vertrauenswürdigkeit und Handschlagqualität, die wir unseren Partnern und Kunden bieten. Wir setzen auf Transparenz, Verlässlichkeit und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere im Bereich der Reiseversicherung.

Passer: Für uns waren neben der persönlichen Komponente vor allem die Qualität und die Möglichkeit, gemeinsam neue Maßstäbe zu setzen, ausschlaggebend. Das Vertrauen in die Partnerschaft und in Klaus Kretz als treibende Kraft bei One Underwriting hat uns überzeugt, aber ebenso wich-

tig war die Technologie, die im Hintergrund steht. Auch wir bei Allianz Partners setzen stark auf Innovationen und bieten für jedes Kundenbedürfnis maßgeschneiderte Lösungen, die Services, Versicherung und Technologie intelligent miteinander verbinden. In der heutigen Zeit geht es darum, mit Menschen zusammenzuarbeiten, bei denen nicht nur die Chemie stimmt, sondern auch die fachliche und technische Ausrichtung. Es ist entscheidend, eine gemeinsame Basis zu finden, um ein vertrauensvolles Produkt auf den Markt zu bringen.

Welche Vertriebsstrategien verfolgen Sie?

produkte werden folgen. Als One Underwriting entwickeln wir gemeinsam mit mehreren Maklern die Produktideen, bauen für jeden Vertriebspartner eine individuelle digitale Vertriebsstrecke auf und bieten klassische Maklerbetreuung, die echten Mehrwert schafft. Jeder Vertriebspartner erhält eine eigene Landingpage, über die er die Reiseversicherung direkt seinen Kunden anbieten kann. Darüber hinaus bieten wir Sicherheit, indem die Bestandsführung, das Inkasso, die Schadenbearbeitung und die Provisionsauszahlung direkt durch Allianz Partners erfolgen. Da Allianz Partners ein Global Player im Markt ist, profitieren Vertriebspartner auch im Schadenfall von weltweiter Unterstützung. Diese Kombination aus technischer Innovation und globaler Unterstützung durch Allianz Partners verleiht unserem Angebot zusätzlichen Mehrwert.

Für uns waren neben der persönlichen Komponente vor allem die Qualität und die Möglichkeit, gemeinsam neue Maßstäbe zu setzen, ausschlaggebend.

Kretz: Wir sehen uns in diesem Geschäftsmodell klar als Maklerbetreuer und möchten unseren Vertriebspartnern das Leben durch eine vollständig digitale Vertriebsstrecke erleichtern und sie bestmöglich unterstützen. Dabei setzen wir auf ein Top-Produkt mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben mit der Reiseversicherung begonnen und weitere Nischen-

Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Versicherer und Versicherungsmakler, und die Akzeptanz dieser Rolle ist bereits sehr hoch. Nicht umsonst werden wir schon von einigen Vermittlern beworben und empfohlen. An dieser Stelle möchte ich mich besonders für die Unterstützung und das wertvolle Feedback bedanken, das wir von verschiedenen Versicherungsmaklern erhalten haben. Ein besonderer Dank gilt Mag. Alexander Gimborn, dem Präsidenten des ÖVM, der maßgeblich an der Entwicklung beteiligt war. Er hat uns nicht nur bei der Produktentwicklung unterstützt, sondern auch eine klare Produktempfehlung abgegeben.

In unseren Informationsveranstaltungen bieten wir u.a. umfassende Aufklärung darüber, worin die Risiken für Kunden bei Auslandsreisen liegen, welche Leistungen die Sozialversicherung abdeckt und wo potenzielle Kostenfallen für Reisende lauern. Außerdem klä-

Unsere Vision ist es, die stets griffbereite Begleitung unserer Kunden zu sein – auf dem Smartphone und in allen Lebenslagen.

ren wir über Haftungsrisiken auf, die sich für den Makler ergeben können. In Vorbereitung auf unser Produkt haben wir unsere Vertriebspartner befragt, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen. Es wurde der Wunsch nach einem umfangreichen, aber leicht verkäuflichen Produkt geäußert, genau hier setzen wir an, um den Maklern eine Lösung zu bieten, die einfach zu verkaufen ist und gleichzeitig alle relevanten Deckungen beinhaltet.

Wie sieht es aktuell mit der Nachfrage nach Reiseversicherungen aus?

Passer: Wir sehen, dass die Nachfrage nach Reiseversicherungen stetig am Steigen ist. Menschen, die verreisen, wollen sich absichern, und besonders junge Leute tendieren immer mehr in

Richtung Jahresreiseversicherung. Es geht dabei nicht nur um die klassische Absicherung einer Urlaubsreise, sondern auch darum, Ausflüge oder das Verlassen des Wohn- oder Dienstortes abzusichern, um in unerwarteten Situationen geschützt zu sein.

Den Trend zur steigenden Nachfrage bestätigt auch unsere jährliche Reisestudie, der Travel Confidence Index: Das Interesse an Reiseversicherungen hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Reisende möchten sicher sein, dass sie medizinisch gut versorgt sind und im Ausland nicht auf unerwarteten Kosten sitzen bleiben.

Der Bedarf ist also klar vorhanden, und es war an der Zeit, ein starkes Produkt auf den Markt zu bringen, das in der Maklerschaft platziert werden kann. Ein Produkt, das die Bedürfnisse der Kunden – egal welchen Alters oder welcher Herkunft – umfassend abdeckt. Für Makler bietet sich hier eine hervorragende Gelegenheit, ihre Beratungsleistungen zu erweitern und Neukunden zu gewinnen.

Welche konkreten AssistanceDienstleistungen bieten Sie hierfür an und wer steht dahinter?

Passer: Bei Allianz Partners sehen wir es als unsere Mission, Menschen eine unbeschwerte Reise zu ermöglichen, indem wir mit individuellen Produktund Servicelösungen maximale Sicherheit und ‚Peace of Mind‘ bieten – und das nicht nur während der Reise, sondern auch schon davor und danach. Wir stehen unseren Kunden verlässlich zur Seite, unterstützt durch unser weltweites Netzwerk an Niederlassungen und Partnern, das eine rasche Schadenbearbeitung ermöglicht. In vielen Fällen erfolgt der Kostenersatz innerhalb weniger Wochen.

Unser Fokus geht längst über die reine Reiseversicherung hinaus. Es geht darum, den gesamten Reiseprozess abzusichern – von der Vorbereitung über die klassischen Versicherungsleistungen während der Reise bis hin zur sicheren Rückkehr nach Hause. Wir bieten Reisenden also nicht nur Sicherheit während der Reise, sondern begleiten sie durch den gesamten Ablauf.

Wir sind rund um die Uhr für unsere Partner und Kunden da und bieten alles aus einer Hand. Ein zentraler Bestandteil ist unsere medizinische Hotline, die eine 24/7-Versorgung für Reisende sicherstellt. Unsere Telefonzentrale in Wien ist ebenfalls rund um die Uhr erreichbar und deckt nicht nur Deutsch und Englisch, sondern zahlreiche weitere Sprachen ab. Das erleichtert die Kommunikation mit den Versicherungsnehmern, aber auch mit Anbietern wie Krankenanstalten.

Welche digitalen Services erwarten Kunden?

Es geht nicht nur um die klassische Absicherung einer Urlaubsreise, sondern auch darum, Ausflüge oder das Verlassen des Wohn- oder Dienstortes abzusichern, um in unerwarteten Situationen geschützt zu sein.

Unser Anspruch war es, ein State-of-the-Art-Produkt für den Maklervertrieb zu schaffen, das nicht nur einen umfassenden klassischen Deckungsumfang bietet, sondern auch höchste Transparenz.

Zettl: Wir wissen aus Kundenfeedback und Befragungen, dass Reisende inzwischen digitale Services erwarten. Dabei werden immer wieder klassische Dinge genannt, wie etwa die digitale Schadenabwicklung oder Telemedizin. Bei Allianz Partners greifen wir dieses Feedback auf, unsere Digitale Strategie geht auch noch einen Schritt weiter: Unsere Vision ist es, die stets griffbereite Begleitung unserer Kunden zu sein – auf dem Smartphone und in allen Lebenslagen. Hilfe soll nur einen Klick entfernt sein. Und das ist sie mit allyz, der neuen Plattform, die über App und auch als Websiteversion verfügbar ist. Allyz ist integraler Bestandteil unserer gemeinsamen Reiseversicherung, die App bietet eine smarte Rundum-Begleitung: Sie ermöglicht es, Versicherungsdokumente digital zu verwalten und im Schadenfall mit nur wenigen Klicks einzureichen. Der Zugriff auf persönliche Reisedaten ist somit jederzeit und von überall möglich. Es ist eine Kombination aus traditioneller Reiseschutzleistung und einem digitalen Servicepaket.

Unsere medizinischen Unterstützungsmöglichkeiten reichen vom Krankenhausfinder über ein medizinisches Wörterbuch bis hin zu TelemedizinDiensten wie Doctor Chat oder bald

auch Videocalls mit Ärzten. EchtzeitServices wie Reisehinweise zu Unwettern, Pannen, Sperren oder Störungen helfen dabei, Zwischenfälle frühzeitig zu vermeiden. Schon in der Reisevorbereitung bieten wir hilfreiche Informationen wie Wettervorhersagen oder Ereignisse am Urlaubsort.

Allyz ist integraler Bestandteil unserer gemeinsamen Reiseversicherung, die App bietet eine smarte Rundum-Begleitung.

Neben den klassischen Notrufdiensten bieten wir mit allyz auch alltägliche Services: vom Hinweis auf das richtige Terminal bis hin zu Flugverspätungsalerts, die den Zugang zu Flughafenlounges ermöglichen, für alle in der App eingetragenen Flugbuchungen. Darüber hinaus bietet allyz viele praktische Zusatzleistungen, wie einen Reiseplaner, einen digitalen Tresor zur Aufbewahrung persönlicher Dokumente und sogar die Möglichkeit, eine E-SIM-Karte für das Ausland zu nutzen – inklusive Rabatten bei vorgeschlagenen Anbietern. Auch bei Flugverspätungen unterstützt die App, um eine Rückerstattung zu erhalten. Es gibt also zahlreiche Leistungen, die es in dieser Form bisher am Markt nicht gegeben hat.

Welche Rolle spielen diese Services im Produktdesign?

Kretz: Eine große Rolle. Gemeinsam mit Allianz Partners gestalten wir einen neuen Weg in der Reiseversicherung. Dabei verknüpfen wir zwei innovative Plattformen miteinander, um Maklern eine neue Chance zu bieten und Kunden mehr als nur eine klassische Urlaubsversicherung oder -app bereitzustellen.

Zettl: Unser Anspruch war es, ein State-of-the-Art-Produkt für den Maklervertrieb zu schaffen, das nicht nur einen umfassenden klassischen Deckungsumfang bietet, sondern auch höchste Transparenz. Gleichzeitig haben wir auch einen starken Innovationsanspruch. Mit allyz haben wir derzeit ein innovatives Tool im Reiseversicherungsmarkt und wollen gemeinsam neue Maßstäbe setzen. Wir bieten unseren Partnern und Kunden maximale Sicherheit, Komfort und Peace of Mind. Und ja, die Reise wird auf neuen Wegen weiter gehen. Neben dem Geschäftsbereich Travel decken wir auch weitere Geschäftsbereiche im Hause Allianz Partners ab, die uns unendlich viele Möglichkeiten bieten, neue gemeinsame Projekte und Produkte zu starten und unseren Weg konsequent fortzusetzen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Fachwissen und Markttrends im Fokus

Die ARISECUR Roadshow – Fachwissen & Markttrends war auch dieses Jahr ein großer Erfolg und konnte mit einer Vielzahl spannender Vorträge sowie wertvollen Weiterbildungsmöglichkeiten überzeugen. An fünf Standorten in Österreich bot die Roadshow eine ideale Plattform, um sich über aktuelle Entwicklungen im Versicherungsmarkt zu informieren und gleichzeitig die gesetzlich geforderte IDD-Weiterbildung abzuschließen.

Über 3,5 Präsenzstunden hinweg erhielten die Teilnehmenden tiefgehende Einblicke in rechtliche und fachliche Themen, die für ihre tägliche Arbeit als Versicherungsmakler und -agenten von großer Bedeutung sind. Die praxisnahen Inhalte umfassten sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch spezifische Produktinformationen. Gleichzeitig bot die Roadshow die Gelegenheit, sich mit Branchenexperten zu vernetzen und exklusive Vorteile für ARISECUR Partner kennenzulernen.

Zu den Highlights zählte der Vortrag von Josef Seyr zur Berufsunfähigkeitsversicherung, der die existenzielle Bedeutung dieser privaten Absicherung betonte. Die Teilnehmenden erhielten zudem eine fundierte Einführung in die Sozialversicherungssysteme sowie einen umfassenden Überblick über Invaliditäts- und Berufsunfähigkeitspensionen.

Ein weiterer Fokus lag auf den Vorträgen von Spezialisten der VAV zum Thema Photovoltaikanlagen. Neben technischen Details wurden Fördermöglichkeiten für 2024 in Österreich sowie wertvolle Informationen zum Risikomanagement in diesem wachsenden Bereich präsentiert.

Besonders viel Aufmerksamkeit erhielten auch die Vorträge von Andreas Kornpointner und Georg

Stübler, die die Herausforderungen des staatlichen Pensionssystems beleuchteten und fondsgebundene Lebensversicherungen als potenzielle Lösung für die wachsenden Finanzierungslücken vorstellten. Dies war insbesondere für jene von Interesse, die nach alternativen Modellen zur Sicherung der Altersvorsorge suchten.

Die ARISECUR festigt damit ihre Position als bedeutende Fortbildungsplattform und Impulsgeber für die Versicherungsbranche. Mit hochkarätigen

Referenten und Partnern wie Allianz, Continentale, Donau und Wüstenrot wurde während der Roadshow ein vielseitiges und praxisorientiertes Programm geboten.

Die positive Resonanz und die aktive Teilnahme bestätigen, dass die Roadshow einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Branche hat und auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Weiterbildung und dem Austausch innerhalb der Versicherungsbranche spielen wird.

Feuer am Dach

Der FMA-Vorstand gab in der FMA-Aufsichtskonferenz einen Überblick über die Risikolage der Finanzbranche und warnte vor den Auswirkungen von Verschuldung, Rezession, Klimawandel, Cyberrisiken für den Finanzmarkt.

von Mag. Christian Sec

Helmut Ettl und Eduard Müller, FMA Vorstand, sprachen von enormen Herausforderungen in der Finanzbranche. Für strukturelle Herausforderungen wie den Übergang zur grünen Wirtschaft, die Digitalisierung und den demografischen Wandel werden erhebliche Geldmittel mobilisiert. So stieg die Gesamtverschuldung in den USA (Staat, Unternehmen, Haushalte) auf 263 Prozent des BIP (2008: 236%). In der Eurozone liegt dieser Wert bei 236 Prozent (2008: 226%). „Wir müssen sehr vorsichtig sein bei der Mobilisierung von Geldmitteln“, betont Ettl. Dabei gibt es ein Trilemma zu bewältigen: den sozialen Frieden und die politische Stabilität zu wahren, wobei die Grundlage dafür eine stabile, krisenfeste Finanzwirtschaft ist. Positiv ist zu vermerken, dass die österreichische Finanzindustrie aus den vergangenen Krisen gelernt hat. Die Finanzwirtschaft in Österreich ist widerstandsfähig und gut aufgestellt. Das harte Kernkapital bei den Banken liegt bei über 17 Prozent, die Kapitalausstattung bei mehr als 20 Prozent. Bei den Versicherungen liegt die Solvency-Ratio bei über 250 Prozent. „Vor einem Jahr lagen wir bei diesen Kennzahlen im letzten Drittel, nun sind wir über dem europäischen Durchschnitt“, so Ettl. Diese Kennzahlen bilden die Grundlage dafür, in schwierigen Zeiten

ein verlässlicher Partner der Realwirtschaft zu sein.

Und diese Zeiten sind bereits eingetreten: Die Insolvenzen stiegen im ersten Halbjahr um 26 Prozent, das Volumen der Passiva hat sich im Jahresvergleich verzehnfacht und liegt derzeit bei elf Milliarden Euro (ohne Signa versechsfacht). Auch der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die Finanzwirtschaft dar, wie die zunehmenden Katastrophenereignisse zeigen. Müller appelliert an den Bankensektor, die gute Ertragslage aufgrund der Zinsentwicklung zu nutzen, um die Kapitalbasis weiter zu stärken. Der Draghi-Bericht fordert ein Investitionsprogramm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas in den Bereichen Umwelt und Digitalisierung. Eine zentrale Forderung ist, die Finanzierungsfähigkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit der Banken zu verbessern. Im strukturellen

Bereich plädiert Draghi zudem für eine europäische Einlagensicherung.

Augen auf

Beim Thema Immobilien warnt der Vorstand davor, sich zu sehr in Sicherheit zu wiegen. Sollte die Ausfallrate auf über zehn Prozent steigen, würde dies die Kapitalausstattung der Banken erheblich belasten. Gerade die Gewerbeimmobilien geben Anlass zur Sorge. Das Volumen von Gewerbeimmobilien beläuft sich auf 160 Milliarden Euro, rund 13 Prozent der Bilanzsumme der Banken, womit Österreich in Europa im Spitzenfeld liegt. Die notleidenden Kredite in diesem Bereich sind stark gestiegen und haben sich innerhalb eines Jahres von 1,7 Prozent auf 4,8 Prozent (ca. 6 Mrd. €) erhöht. „Hier ist Feuer am Dach“, so Müller. Der Fall Signa wurde vom Finanzmarkt gut

verkraftet, jedoch kämpfen viele mittlere Immobilienentwickler bereits mit Schwierigkeiten und müssen ihre Projekte mit Abschlägen verkaufen. Zusätzlicher Druck kommt von den Immobilienfonds, von denen einer von der FMA suspendiert werden musste. „Der Druck auf den Immobilienmarkt bleibt bestehen“, so Müller.

Daher hat das Finanzmarktstabilitätsgremium der FMA empfohlen, ab Mitte nächsten Jahres einen zusätzlichen Kapitalpuffer von einem Prozent einzuführen. Die Eigenkapitalausstattung für Wohnkredite ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, was auch auf die auseinandergehende Preis-Einkommensschere zurückzuführen ist. 2010 konnte man ein Haus noch mit

dem vierfachen Jahreseinkommen erwerben, erklärt Ettl, 2022 war dafür das Sechsfache notwendig. Dies führte zu gelockerten Kreditvergaberichtlinien. Daher wurden die KIM-Regeln eingeführt (Beleihungsquote: 90%, Schuldendienstquote: 40%, maximale Laufzeit: 30 Jahre). „Mit diesen Maßnahmen haben wir erreicht, dass die Kreditvergabe nachhaltiger geworden ist“, betont Ettl. In diesem Bereich gibt es kaum Ausfälle. Seit Jahresmitte steigt die Nachfrage nach Wohnimmobilien, was auf verbesserte Einkommenssituationen durch Lohnabschlüsse und auf realeffektiv günstigere Immobilienpreise zurückzuführen ist. Der FMA-Vorstand appelliert eindringlich an die Banken. „Augen auf bei Immobilienfinanzie-

rung.“ So haben viele Regionalbanken das Risiko verbundener Unternehmen nicht umfassend adressiert. Oft wurden organisatorische und personelle Verflechtungen erst im Ernstfall bei der Insolvenz eines Immobilienentwicklers erkennbar, so Müller.

EU-Verordnungen schützen Finanzmarkt

Die FMA führt bereits seit einiger Zeit Klimastresstests durch, die heuer unter dem Dach von EIOPA und ESMA stattfinden. Die Ergebnisse sollen im November veröffentlicht werden. Zusätzlich werden die rund 300 Fonds, die sich in Österreich als „grün“ bezeichnen, aufgrund einer neuen ESMA-Richtlinie in den kommenden Monaten von der FMA intensiv geprüft, kündigt Ettl an. Im Bereich der operationellen Risiken ist die Einführung von DORA das zentrale Thema. Müller betont, dass 60 Prozent der Wertschöpfung auf die Digitalisierung zurückzuführen sind, und dass es jetzt entscheidend sei, die Resilienz zu stärken. „DORA ist dafür wesentlich.“

Im Bereich Kryptowährungen sieht die FMA die EU-Verordnung MiCAR als große Chance, insbesondere zur Bekämpfung von Geldwäsche bei Kryptoassetprovidern. „Wir werden hier sehr strenge Anforderungen stellen“, so Müller. „Wir wollen keine Glücksritter, sondern seriöse Anbieter.“

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FMA Vorstand Helmut Ettl und Eduard Müller

Abstruse Regulierung

Neue Regulatorien sollen den Finanzmarkt sicherer und widerstandsfähiger machen. Doch es stellt sich die Frage, ob den Instituten dabei nicht zu viel abverlangt wird, insbesondere im Hinblick auf ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich.

Finanzmarktunternehmen sind für Hacker sehr attraktiv, erklärt Stanislava Saria von der Versicherungsaufsicht der FMA. 13 Prozent der Angriffe werden direkt von Hackern durchgeführt, während der Großteil der übrigen Attacken automatisiert abläuft. Dies muss auch bei der Umsetzung der DORA-Richtlinie berücksichtigt werden, die vor allem die Sicherheit der Schnittstellen zu Drittanbietern betrifft. Grundsätzlich seien die Unternehmen auf einem guten Weg, die Anforderungen von DORA umzusetzen. Jedoch sei beim Drittparteien-Risikomanagement noch ein erheblicher Aufwand nötig, da sich die Risiken zunehmend an die Schnittstellen zu externen Partnern verlagern. Ralph Müller, CEO der Wiener Städtischen, erwartet, dass die regulatorischen Entwicklungen die Zahl der Drittanbieter reduzieren werden. „Wir haben wieder begonnen, viele Aufgaben selbst zu übernehmen, die wir vor Jahren ausgelagert hätten.“ Derzeit verhandelt die Wiener Städtische mit Sublieferanten über Vertragsbedingungen, um sich Einsichtsrechte zu sichern und im Fall eines Hackerangriffs auf einen Drittanbieter schnell reagieren zu können.

FIDA: Unnötige Initiative?

Während KI von Unternehmen als Innovationsschub und weniger als Disruption gesehen wird, betrachtet Saria FIDA (Financial Data Access) als potenziellen Marktdisruptor. Die noch in Ausarbeitung befindliche Richtlinie soll Finanzunternehmen verpflichten, über standardisierte Programmierschnittstellen Daten interessierten Kunden und Dritten zur Verfügung zu stellen. Dies werde laut Saria mit einem erheblichen Umstellungsaufwand verbunden sein, insbesondere angesichts der großen

Datenmengen. „Alleine im Versicherungssegment in Europa geht es um eine halbe Milliarde Verträge, die neu segmentiert werden müssen.“ Die Datenübertragung muss in Echtzeit erfolgen, und die Daten sollen auch an Dritte, auf Wunsch, weitergegeben werden. Unklar sei dabei noch, ob auch große Technologiekonzerne zu diesen Dritten gehören werden. „Das wird derzeit intensiv verhandelt und führt zur Sorge, dass Big Tech künftig stärker in den Finanzmarkt einsteigen könnte“, so Saria. Für etablierte Unternehmen bestehe die Chance, Teil des Open-Finance-Ökosystems zu werden, um so auf die Daten anderer Finanzteilnehmer zuzugreifen und neue, innovative Produkte anzubieten. Die EU-Kommission erwartet durch Open-Finance einen jährlichen Gesamtnutzen von bis zu 12,4 Milliarden Euro. „Möglicherweise ist FIDA der Game-Changer, der die Disruption im Finanzmarkt bringt.“ Müller ist skeptisch: „Ich halte FIDA für den europäischen Markt für überflüssig. Das ist eine völlig unnötige Initiative.“ Der Aufwand der Datenbereitstellung sei enorm, der für die Allgemeinheit keinen Nutzen bringt, während nur wenige Dritte davon profitieren würden, was Müller als „abstrus“ bezeichnet. Er kritisiert, dass Europa seinen eigenen Markt überreguliere und gleichzeitig anderen Akteuren den Zugang dazu erleichtere.

Herausforderungen der Cybersecurity und KI

Wolfgang Rosenkranz, Teamleiter von CERT.at, betont, dass die große Stärke der KI darin liegt, menschliches Ver-

halten zu imitieren, was sich auch Angreifer zunutze machen. „Wir haben die technischen Systeme so sicher gemacht, dass der Mensch nun das schwächste Glied in der Sicherheitskette ist. Dieses Problem haben wir derzeit noch nicht vollständig im Griff“, so Rosenkranz. Auch Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter stoßen hierbei an ihre Grenzen. „Menschen betrügen einander schon seit der Steinzeit, und durch die Digitalisierung ist es noch einfacher geworden, schnelle Erfolge zu erzielen.“ Rosenkranz fordert Unternehmen auf, sich darauf vorzubereiten, dass auch die Beschützer manchmal versagen – wie im Fall Microsoft, als ein Update bei der Sicherheitssoftware eines Zulieferers 85 Millionen Windows-Geräte lahmlegte. Das zentrale Dilemma bleibt: Einerseits gibt es den Trend zu immer mehr Datenaustausch, andererseits die offene Frage, was geschieht, wenn dabei etwas schiefläuft. Und im Bereich KI sieht sich Europa im technologischen Rückstand gegenüber China und den USA, stellt Müller fest, aber zugleich gibt es in keiner anderen Region so viele Regulierungen in diesem Bereich, wie in Europa. „Da muss man sich fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit geht.“

Stanislava Saria

Russische Einflugsschneise

Andreas Brandstetter, CEO der UNIQA, fordert mehr politischen Mut bei der Integration des Westbalkans in die EU.

Andreas Brandstetter, CEO der UNIQA, betonte in einer Podiumsdiskussion auf der FMA-Aufsichtskonferenz die fehlende Beitrittsperspektive der Westbalkanländer zur Europäischen Union. Er warnte zudem vor den geopolitischen Einflussmöglichkeiten Russlands und Chinas, die diese Region als „Einflugschneise“ benutzen. „Das halte ich für brandgefährlich.“ Ihm zufolge fehlt es in Europa an Mut und Weitsicht, um zu definieren, wo der Kontinent in den nächsten 15 bis 20 Jahren stehen soll. Der Beitrittsprozess verlaufe zu langsam und sei durch mangelnden politischen Willen geprägt. „Wir leiden als Wirtschaft in Österreich darunter“, fügte er hinzu. Mario Holzer, Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche, stimmte zu: „Die EU lässt diese Länder vollkommen im Regen stehen.“

Exodus aus Südosteuropa

Brandstetter unterstrich die Bedeutung der Integration Osteuropas im globalen Wettbewerb, insbesondere gegenüber den USA und Asien. China habe bereits vorgemacht, wie es durch die Integration Afrikas in seine Wertschöpfungskette geopolitischen Einfluss gewonnen hat. In Ländern wie Bulgarien, Rumänien, Albanien und Serbien sei zudem die demografische Entwicklung besorgniserregend, da rund ein Viertel der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten ausgewandert sei, ergänzte Holzer. „Es fehlt die Perspektive in diesen Ländern.“ Die Fragmentierung der Märkte, Kulturen und Sprachen erschwere es internationalen Investoren, sich in der Region zu engagieren, so Brandstetter weiter. Ohne einen grundlegenden Wandel in Europa würden die globalen Finanzströme den Kontinent umgehen. Zugleich

von Mag. Christian Sec

kritisierte er, dass in Europa Wachstum durch übermäßige Regulierung gehemmt werde. Brandstetter sieht jedoch auch das Potenzial im osteuropäischen Markt. Während in Österreich jährlich etwa 2.100 Euro pro Kopf für Versicherungen ausgegeben werden, liegt der Median in Osteuropa bei nur 437 Euro. Er lobte außerdem die Widerstandsfähigkeit der Menschen in Osteuropa: „Wenn wir von Krise sprechen, lachen die Osteuropäer darüber.“

Eurobonds und Bankenunion

Helge Berger, Leiter des European Departments des Internationalen Währungsfonds (IMF), sieht die Notwendigkeit, das Wachstumsmodell der Region grundlegend zu reformieren. Eine strukturelle Anpassung des Finanzsystems sei entscheidend: „Eine beschleunigte Produktivität und KMUs brauchen die Unterstützung des Finanzsektors.“ Der Kapitalmarkt sei unterentwickelt, und die Fremdfinanzierung zu gering. Das Verhältnis von Krediten zu Einlagen liegt in Osteuropa bei 75 Prozent, während es in Westeuropa über 120 Prozent beträgt. Häufig sei das Vermögen in Immobilien angelegt und kaum in Finanzwerte, was das Wachstum hemme, so Berger. Ziel müsse es sein, den Zugang von Unternehmen zu

Kapitalmärkten zu verbessern. Länder, die vor dem EU-Beitritt ein starkes Finanzsystem aufgebaut hatten, hätten in ihrem Aufholprozess deutlich erfolgreicher abgeschnitten. Berger plädiert für den Ausbau der Bankenunion, während Holzer Investitionen in die gemeinsame Infrastruktur durch einen Eurobond nach dem Vorbild des Draghi-Reports fordert: „Wenn wir so weitermachen, wird es uns Armut bringen.“

Regulierung bremst Wettbewerbsfähigkeit

Helmut Ettl, Vorstand der FMA, hob die wirtschaftliche Bedeutung von Ostund Südosteuropa für den österreichischen Finanzmarkt hervor. Derzeit erwirtschaften österreichische Versicherungen die Hälfte ihres Prämienvolumens in Osteuropa, und österreichische Banken erzielen fünf von zwölf Milliarden Euro Gewinn in der Region. Zuzanna Silberova, Executive Director der Czech National Bank, betonte die positiven Effekte ausländischer Banken und Versicherungen, die den Inlandmarkt dominieren. Dies hatte positive Effekte, insbesondere im Bereich Know-how, Governance, Risikomanagement und Managementprozesse. Sie kritisierte jedoch die strenge Regulierung, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas bremse.

Wir müssen auf die Tube drücken

Auf der FMA-Aufsichtskonferenz diskutierte ein Panel über die Chancen, durch KI dem Arbeitskräftemangel zu entkommen, und über die neuen EU-Regulierungen und ethischen Fragestellungen im KI-Bereich.

Unternehmen müssen verstärkt Mitarbeiter rekrutieren, die über fundiertes Wissen im Bereich KI verfügen, erklärt Daniela Pak-Graf, ehemalige Geschäftsführerin des Merkur Innovation Labs und studierte Mathematikerin, in der FMA-Aufsichtskonferenz. Besonders in der IT sei es entscheidend, zu wissen, wann eine KI überwacht und wann sie neu trainiert werden muss. „Wir müssen auf die Tube drücken, solche Fachkräfte zu gewinnen, die dieses Thema voranbringen können“, so PakGraf. Sie weist auch darauf hin, dass durch die Einführung von KI in Unternehmen neue Abteilungen und Governance-Strukturen erforderlich werden, da sich auch die Risikolandschaft durch Automatisierung verändert. Neue Richtlinien werden notwendig, insbesondere für die Versicherungsbranche, in der Prozessautomatisierung derzeit den größten Anwendungsbereich für KI darstellt. Allerdings gilt: „Versicherung ist nicht gleich Versicherung.“ Methoden, die in der Sachversicherung erfolgreich sind, lassen sich nicht einfach auf Lebens- oder Krankenversicherungen übertragen. Wenn eine Krankenversicherung beispielsweise mit KI arbeitet, das Ergebnis jedoch nicht vollständig erklären kann, könnte dies bei den Kunden auf Bedenken stoßen. „Deshalb muss sorgfältig abgewogen werden, in welchen Bereichen der

KI-Einsatz sinnvoll ist und welchen Nutzen er bringt“, so Pak-Graf. Insbesondere in der Schadenbearbeitung, einem Bereich, in dem es für Versicherungen zunehmend schwierig ist, Mitarbeiter langfristig zu gewinnen und zu halten, kann Machine Learning einen bedeutenden Effizienzgewinn bieten –sogar in einem Maße, das bisher kaum vorstellbar ist.

Niemals nachvollziehbar

Für die FMA ist es wichtig, klare Erwartungen an KI-Produkte zu definieren und an den Markt zu kommunizieren. „Das werden wir im nächsten Jahr tun“, erklärt Stefan Tomanek von der FMA. Er ruft Unternehmen dazu auf, ihre Geschäftsmodelle in der sicheren Umgebung der FMA-Sandbox zu testen und zu evaluieren. Er sieht den neuen AI-Act der EU, der Use-Case reguliert, als wertvolle Ergänzung zu bestehenden Regelwerken, da er dazu beiträgt, Transparenz und Nachvoll-

ziehbarkeit von Daten sicherzustellen. Pak-Graf ergänzt, dass solche Leitplanken notwendig sind, und zeigt sich daher dem AI-Act gegenüber positiv eingestellt: „Als Kunde erwarte ich, zu wissen, was mit meinen Daten geschieht.“ Sie merkt an, dass auch in den USA der AI-Act mit gewissem Neid betrachtet wird. Sie warnt jedoch davor, die Erklärbarkeit von KI zu überschätzen: „Wir werden die Ergebnisse eines ChatGPT wahrscheinlich nie zu 100 Prozent verstehen können.“ Für Bernhard Greifeneder von Amundi geht es bei der Regulierung von KI um ethische Standards. Da LLMs als Open-SourceModelle auf verschiedene Weisen trainiert werden und dabei zu unterschiedlichen ethischen Ergebnissen kommen können, bedarf es menschlicher Kontrolle, um die Ergebnisse eines LLMModells zu beurteilen, anzupassen und kritisch zu hinterfragen. Er lobt am AIAct die taxonomische Aufzählung, die festlegt, welche Anwendungsfelder als risikobehaftet gelten.

VARIAS Roadshow 2024

Die VARIAS Roadshow 2024 war ein großer Erfolg und bot an fünf Standorten in Österreich über 600 Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit den Themen Vorsorge und Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung, die von namhaften Versicherungsgesellschaften wie Allianz, Arag, Dialog, Hannoversche und der Merkur Lebensversicherung mitorganisiert wurde, stellte verschiedene Aspekte dieser wichtigen Themen in den Vordergrund.

Eines der zentralen Themen war die Sensibilisierung für das Risiko der Berufsunfähigkeit, das in der Bevölkerung nach wie vor unterschätzt wird. Oft wird die Relevanz erst dann erkannt, wenn ein konkreter Fall im Familienoder Freundeskreis auftritt. Die Roadshow beleuchtete die verschiedenen Zugänge zu diesem Thema, angefangen bei der Sensibilisierung durch virtuelle Beratungswege, die eine ortsunabhängige und umfassende Beratung ermöglichen. Auch das Kaufkraftverhalten der Kunden und ihre Bereitschaft zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wurden durch detaillierte Statistiken veranschaulicht. Weiters wurden in den Vorträgen die Vorzüge und Alleinstellungsmerkmale der unterschiedlichen Produkte angesprochen.

Durch die Veranstaltungstage führten Anita und Josef Hausleithner ( VARIAS), die durch ihre fachliche Kompetenz und sympathische Moderation überzeugten. Ein besonders innovatives Element der Roadshow war die Vorstellung des VARIAS FLV Roboadvisors durch Alexander Biereder, VARIAS Akademie, ein neues digitales Tool zur Alters- und Kapitalvorsorge, das es ermöglicht, Altersvorsorgelösungen IDDkonform und effizient zu berechnen.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von RA Mag. Manuela Zimmermann, der die Einhaltung der IDD-Vorgaben in den Fokus rückte. Sie betonte:

„Vorsorge spielt in der heutigen Zeit eine große Rolle – aber warum ist die Einhaltung der IDD-Vorgaben bei der Beratung so wichtig?“ Zimmermann zeigte auf, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren verändert haben und wie Berater ihre Kunden rechtssicher und umfassend informieren müssen, um Haftungsrisiken zu vermeiden.

Mag. Jürgen Holzinger, Obmann des Vereins Chronisch Krank, bot mit seinem Vortrag „10 Jahre Abschaffung der befristeten BU - Auswirkungen in der Praxis“ eine tiefgehende Analyse der Veränderungen durch diese Reform und

deren Auswirkungen auf Berater und Versicherte.

Zusätzlich bot die Roadshow die Möglichkeit, bis zu fünf Stunden IDDWeiterbildung zu absolvieren, was den Praxisnutzen der Veranstaltung noch weiter steigerte.

Die VARIAS Roadshow 2024 war erneut ein voller Erfolg. Die Mischung aus hochkarätigen Vorträgen, innovativen Tools wie dem FLV Roboadvisor und dem VARIAS Onlinerechner sowie der Möglichkeit zur Weiterbildung machte die Veranstaltung zu einem unverzichtbaren Termin für Fachleute in der Versicherungsbranche.

Der Gedanke über den eigenen Tod

Allianz Versicherung

Die Ergebnisse einer Umfrage der Allianz Österreich zum Thema „Sterben“ haben ergeben, dass drei Viertel der Befragten sich Gedanken rund um den eigenen Tod machen.

Die Generation Z, also die 14- bis 30-jährigen, beschäftigen sich am meisten mit dem Sterben. Im Gegensatz dazu sind es nur 25 Prozent der Baby Boomer, und am wenigsten setzen sich die Millenials (31 bis 44 Jährigen) mit 17 Prozent und die Generation X (45 – 49 Jährige) mit 20 Prozent mit ihrem Lebensende auseinander. „Der Tod be-

Medizinischer Rat per Telefon

UNIQA erweitert gemeinsam mit der neuen Kooperationspartnerin, ihrem Corporate Startup Mavie Telemed, das telemedizinische Angebot und ermöglicht damit österreichweiten Zugang zu ärztlichen Beratungen und Rezepten

trifft uns alle. Umso wichtiger ist es daher, sich auch mit ihm auseinanderzusetzen und mit nahestehenden Personen über Sorgen, Ängste und auch Wünsche, was zum Beispiel das eigene Begräbnis betrifft, zu sprechen. Nur so verliert er seinen Schrecken“, sagt Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich, und ergänzt: „Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist das ein schwerer Schlag und eine emotionale Belastung. Oft kommen organisatorische und finanzielle Herausforderungen hinzu. Daher ist es entscheidend, frühzeitig vorzusorgen, um noch zu Lebzeiten entsprechende Vorkehrungen zu treffen, die Hinterbliebene entlasten oder auch absichern.“

Wichtig ist 86 Prozent der Österreicher, die Vorkehrung für den eigenen Tod zu treffen. Die Mehrheit mit 66 Prozent will Ihre Angehörigen entlasten. Die finanzielle Absicherung von Bestattungskosten ist für 57 Prozent wichtig. Für 56 Prozent ist die Ver-

über eine sichere und benutzerfreundliche digitale Plattform.

„Mit den Angeboten von Mavie Telemed bieten wir unseren Kunden einen noch niederschwelligeren Zugang zu medizinischen Angeboten“, betont René Knapp, Vorstand für Personenversicherung.

Besonders die Videosprechstunden schätzen Patienten sehr, da Wartezeiten und Anfahrt wegfallen, ebenso wie das Ansteckungsrisiko. Insgesamt können durch die Kooperation von UNIQA und Mavie Telemed 500.000 Kunden mit Privatarztversicherung den

meidung von Streitigkeiten ein Grund für die Vorsorge, und für 29 Prozent ist ein triftiger Grund die Gewissheit, dass man selbstbestimmt vorgesorgt hat. Aber auch 14 Prozent der Österreicher sehen Vorkehrungen als wenig sinnvoll an.

Obwohl viele über Vorsorge, Bestattung und finanzielle Absicherung nachdenken, haben 38 Prozent noch keine Vorkehrung getroffen. Eine Ablebensversicherung haben 24 Prozent abgeschlossen – eine Bestattungsvorsorge bzw. Begräbniskostenversicherung 16 Prozent. Knapp ein Viertel der Befragten (20 %) hat ihren letzten Willen in einem Testament festgehalten. Ebenfalls 20 Prozent haben ihre Bestattungswünsche mündlich festgehalten – sieben Prozent schriftlich. Sechs Prozent haben eine Patientenverfügung, fünf Prozent eine Vorsorgevollmacht und drei Prozent haben Widerspruch gegen eine Organ- oder Gewebespende eingelegt.

Zugang zur hybriden Gesundheitsversorgung genießen. Im Rahmen einer Aktion wird die ärztliche Beratung bis Ende 2025 direkt mit dem Unternehmen abgerechnet, die Leistungen von Mavie Telemed werden dem Höchstsatz für ambulante ärztliche Heilbehandlungen angerechnet. Die Kunden können den Telemedizin-Dienst werktags zwischen 7:00 und 22:00 Uhr per Videoanruf, Telefon oder Chat konsultieren und ärztlichen Rat einholen. Bei Bedarf werden Rezepte digital übermittelt, die in jeder Apotheke eingelöst werden können.

„Greenwashing“

Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) betont die Bedeutung von Transparenz im Finanzsektor, insbesondere um Greenwashing zu verhindern.

Dies tritt auf, wenn Finanzprodukte wie Investmentfonds ökologische und soziale Ziele (ESG) bewerben, die in der Realität nicht erfüllt werden. Anleger sollen darauf vertrauen können,

dass ein Fonds wirklich nachhaltig ist, wenn dies im Namen versprochen wird. Daher ist die Bekämpfung von Greenwashing für die FMA von großer Bedeutung. Ab dem 21. November 2024 gelten neue europäische Leitlinien der Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA, die festlegen, dass Fonds mindestens 80 Prozent ihrer Investitionen auf das beworbene ESG-Ziel ausrichten müssen, wenn sie Begriffe wie „grün“, „nachhaltig“ oder „ESG“ im Fondsnamen verwenden. Diese Leitlinien sollen Anleger vor übertriebenen Nachhaltigkeitsaussagen schützen und Fondsmanagern klare Kriterien an die Hand ge-

ben. Zudem werden Investitionen in bestimmte Sektoren wie Kohle, Erdöl, Gas und Waffen ausgeschlossen, wenn ESG-Begriffe im Fondsnamen verwendet werden.

In Österreich sind über 200 Fonds mit einem Volumen von mehr als 40 Milliarden Euro von diesen Regelungen betroffen. Fast alle österreichischen Kapitalanlagegesellschaften bieten Nachhaltigkeitsfonds an, die explizit ESG-Begriffe verwenden. Diese neuen Leitlinien betreffen auch andere Bereiche des Finanzmarktes, wie den Wertpapiervertrieb, fondsgebundene Lebensversicherungen und nachhaltige Investitionen von Pensionskassen.

Die ÖBV

Begräbniskostenvorsorge

Ein letztes Geschenk an die Liebsten, Ruhe und Sicherheit für sich selbst.

Der Tod eines geliebten Familienmitglieds ist mit vielfältigen emotionalen Belastungen verbunden. Unterschätzt werden die finanziellen Lasten, die ein Todesfall mit sich bringen kann. Oft ist zwar Vermögen hinterlassen worden, doch der Zugriff darauf ist erst nach der vollständigen Abwicklung der Verlassenschaft möglich. Im schlimmsten Fall gibt es keine Vorsorge.

Es kann sehr schwierig sein, Kunden auf diese Themen anzusprechen. Doch vielen Menschen ist es ein An-

liegen, für den eigenen Todesfall vorzusorgen.

Die ÖBV bietet eine Lösung, die eine umfassende Absicherung der anfallenden Bestattungskosten gewährleistet. Es handelt sich um eine klassische Ablebensversicherung, bei der die Hinterbliebenen im Todesfall finanziell abgesichert sind. Die gewählte Versicherungssumme steht im Anlassfall zuzüglich der erworbenen Gewinnanteile rasch und unkompliziert zur Verfügung.

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Besonderheiten der ÖBV Begräbniskostenvorsorge

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Zehnjähriges Jubiläum

Akad. Vkfm. Andreas Büttner, Dr. Philip Steiner und Mag. Gerhard Spatt, die Vertreter von BiPRO in Österreich, luden hoch über den Dächern Wiens zur Feier des zehnjährigen Jubiläums ein.

In einem stilvollen Ambiente, das von bestem Wetter begleitet wurde, konnten die Teilnehmer die beeindruckende Aussicht von der Terrasse mit dem majestätischen Stephansdom im Hintergrund in vollen Zügen genießen. Die Eröffnungsreden boten einen spannenden Rückblick auf die Entstehung von BiPRO in Österreich und gaben gleichzeitig einen inspirierenden Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Visionen.

Die exklusive Gästeliste umfasste eine ausgewählte Gruppe von IT-Experten, langjährigen Kooperationspartnern, hochrangigen Vertretern der Versicherungswirtschaft sowie erfahrenen Branchenkollegen. Diese nutzten die entspannte Atmosphäre, um sich auszutauschen und wertvolle Impulse für die gemeinsame Zukunft zu setzen. Zu den namentlich genannten Gästen zählten unter anderem KommR Siegfried Fleischacker, Klaus Kretz, Thomas Ackerl, Sascha Wiederkorn, Birgit Eder,

Arno Slepice, Anita und Josef Hausleitner, Thomas Lang, Mag. Josef Seyr, Rene Brandstötter, Erwin Mollnhuber und Tobias Kohl. Das stimmungsvolle Ambiente und die zahlreichen intensiven Gespräche machten diesen Abend zu einem unvergesslichen Ereignis. Andreas Büttner eröffnete den Jubiläumsreigen mit einem herzlichen Dank an die zahlreich erschienenen Gäste, die diesen besonderen Anlass hoch über den Dächern Wiens mitfeierten. Er würdigte die Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten, ohne die der Erfolg der BiPRO-Normen in Österreich nicht möglich gewesen wäre. Nach ihm trat Dr. Philip Steiner ans Rednerpult und nahm die Zuhörer mit auf eine Reise in die Vergangenheit, zurück zu den Anfängen der Einführung der BiPRO-Normen im Jahr 2014. Er betonte, wie visionär der Schritt damals war, digitale Prozesse zwischen Versicherungsunternehmen und Maklern zu etablieren, mit

dem klaren Ziel, die Abläufe effizienter und kostengünstiger zu gestalten.

Steiner schilderte die Ausgangslage: Vor dem Hintergrund einer fragmentierten und oftmals ineffizienten Marktstruktur in Österreich, richtete sich der Blick nach Deutschland, wo das Brancheninstitut für Prozessoptimierung, kurz BiPRO, bereits 2006 gegründet wurde. Der Verein setzte sich zum Ziel, IT-Standards für die Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche zu entwickeln und damit unternehmensübergreifende Prozesse zu harmonisieren und zu standardisieren. BiPRO bietet dabei allen Marktteilnehmern eine offene und neutrale Plattform, die sich dem Gedanken der Kooperation verschrieben hat.

Besonders spannend war der Blick zurück auf die ersten Meilensteine: Bereits bei der ersten Generalversammlung in Linz fanden im Rahmen von Workshops erste konkrete Arbeiten statt. Die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten – Versicherungsunternehmen, IT-Dienstleister und Versicherungsmakler – trug Früchte, sodass Ende 2016/Anfang 2017 die ersten BiPRO-Normen in Österreich erfolgreich umgesetzt werden konnten. Steiner hob hervor, dass diese Erfolge nur durch die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Marktteilnehmer möglich waren. Diese paritätische Struktur, in der Entscheidungen gemeinsam getroffen werden, bildet das Herzstück von BiPRO. Alle Projekte und Vorhaben sind das Ergebnis intensiver Abstimmung und Kooperation, wodurch sichergestellt wird, dass alle Interessen – sei es von Versicherungen, Maklern oder IT-Unternehmen – berücksichtigt werden. Auch die Finanzierung von BiPRO erfolgt nach dem Prinzip

Mag. Gerhard Spatt, Dr. Philip Steiner und Akad. Vkfm. Andreas Büttner

der Fairness: Alle Mitglieder, unabhängig von ihrer Rolle im Markt, leisten einen Beitrag, um die Weiterentwicklung und den Erfolg des Vereins zu gewährleisten. Diese Struktur und der starke Wille zur Zusammenarbeit haben BiPRO in den vergangenen zehn Jahren zu einem unverzichtbaren Partner für die Versicherungsbranche in Österreich gemacht.

Der Blick in die Zukunft zeigt, dass BiPRO weiterhin eine zentrale Rolle dabei spielen wird, die Digitalisierung und Effizienzsteigerung in der Versicherungsbranche voranzutreiben. Mit innovativen Projekten und einer starken, engagierten Gemeinschaft von Marktteilnehmern steht BiPRO bereit, die kommenden Herausforderungen zu meistern und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.

Philip Steiner betonte in seiner Rede: „Ich bin überzeugt, dass wir in den letzten Jahren stark vom Knowhow unserer Partner profitiert haben –ohne dieses Wissen wären die zahlreichen erfolgreichen Umsetzungen nicht möglich gewesen.“ Er hob die enge Zusammenarbeit als einen wesentlichen Erfolgsfaktor hervor. Gleichzeitig unterstrich er, dass auch BiPRO von der Kooperation mit den österreichischen Partnern maßgeblich profitiert habe. So wurden etwa die ersten BiPRO RESTServices in Österreich entwickelt, darunter die wegweisende TAA-Schnittstelle für Kfz-Versicherungen, die nun auch in Deutschland bei der Implementierung genutzt wird.

Zum Abschluss seiner Rede reflektierte Dr. Steiner mit einem realistischen, aber dennoch optimistischen Ausblick: „Vielleicht hätten wir uns

noch mehr Fortschritte erhofft, als wir bisher erreicht haben, aber wir sind zufrieden mit dem Erreichten und haben bereits einige neue Themen in der Pipeline.“

Mag. DI Philipp Dorfmeister, Gruppensprecher Consumer SachPrivat bei BiPRO, gab in seiner Präsentation einen tiefen Einblick in die technologischen Umsetzungen und erläuterte kurz die zentrale Bedeutung der „Maklerpost“, die er als das „Rückgrat“ bezeichnete. In diesem Zusammenhang verwies er auf eine Umfrage des Fachverbandes der Versicherungsmakler zur „digitalen Fitness“, bei der die teilnehmenden Versicherungsmakler gefragt wurden, woher sie ihre Vertragsinformationen beziehen. Die Ergebnisse zeigten, dass 5,7 Prozent der Teilnehmenden ihre Informationen über OMDS2 erhalten, 38 Prozent über Polizzendokumente und 56,3 Prozent beide Formate nutzen.

Aus diesen Zahlen ergeben sich klar die Vorteile der Maklerpost: erhebliche Kosteneinsparungen durch reduzierte Portokosten und optimierte Personaleinsatzplanung, sowie eine erhöhte Datensicherheit, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen der neuen DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act). Die Maklerpost stellt laut Dorfmeister die sicherste, schnellste und ressourcenschonendste Lösung dar.

Er verwies auch auf eine Analyse von Courtage Control und ARISECUR, die zeigt, dass verspätet gelieferte Dokumente zu einem erheblichen Mehraufwand führen. Schätzungen zufolge könnte etwa die Hälfte der fehlenden Dokumente Rückfragen ver-

ursachen, die pro Fall etwa zehn Minuten in Anspruch nehmen. Hochgerechnet auf 125.000 Fälle bedeutet dies eine immense zusätzliche Betreuungszeit, die durch die effiziente Nutzung der Maklerpost eingespart werden kann.

Dorfmeister ging zudem auf die neuen Schnittstellen im Bereich Kfz und Sach-Privat ein. Hier setzt man auf moderne RESTTechnologie, die den bisherigen Einsatz der veralteten SOAP-Technik ablöst. Diese technologische Weiterentwicklung trägt nicht nur zu einer höheren Effizienz, sondern auch zu einer zukunftssicheren Digitalisierung der Branche bei. Mag. Gerhard Spatt, der sich selbst als die „Stimme der Versicherungsunternehmen“ bezeichnete, hob in seiner Rede die zentrale Bedeutung von BiPRO und die Umsetzung der Normen hervor. Gerade in Zeiten, in denen Automatisierung notwendiger sei als je zuvor, müsse das enorme Potenzial sowohl für Versicherungsvermittler als auch für Versicherungsunternehmen und letztlich auch für die Versicherungskunden erkannt werden. Durch die BiPRO-Normen werde alles transparenter, die Datenverarbeitung sicherer und die Qualität der Daten höher. Dies komme allen Beteiligten zugute.

Spatt wies zudem darauf hin, dass man bereits heute an der Zukunft arbeitet und vorausschauend denkt. Ein wichtiges Thema sei dabei FIDA (Financial Data Access), eine umfassende Regulierung des Datenaustauschs, die im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Um diesen und zukünftigen Regulierungen gerecht zu werden, seien starke Normen und ein zuverlässiger Partner wie BiPRO unverzichtbar.

Zum Abschluss der Veranstaltung, bevor der Abend in ein geselliges Netzwerken und einen entspannten Austausch in einem außergewöhnlich harmonischen Kreis überging, ergriff Andreas Büttner noch einmal das Wort. Er betonte: „Wir wollen mit BiPRO noch breiter aufgestellt sein, weiter wachsen und das zu einem fairen Marktpreis.“ Diese Worte unterstrichen das klare Ziel, die Reichweite von BiPRO weiter auszubauen und dabei den Nutzen für alle Marktteilnehmer zu maximieren.

Kooperation in der Kfz-Versicherung neu gestaltet

IGV Austria/HDI Versicherung

Die Interessensgemeinschaft österreichischer Versicherungsmakler (IGV Austria) und die HDI Versicherung haben ihre Partnerschaft im Bereich der Kfz-Versicherung erneuert und weiterentwickelt, mit dem Ziel, innovative und kundenzentrierte Lösungen anzubieten. Diese Zusammenarbeit soll die Kundenerfahrung nachhaltig verbessern und moderne, den Anforderungen des Verkehrs entsprechende Versicherungsprodukte bereitstellen.

Helmut Hochnegger, Präsident der IGV Austria, beschreibt die Neugestaltung der Partnerschaft als „einen wich-

Übernahme

BONUS/fair-finance

Die BONUS Pensionskassen AG und die Sinnova Gruppe haben am 30. September einen Kaufvertrag zum Erwerb aller Anteile an der fair-finance Vor-

Cybersicherheitsunternehmen

Cyber Risk Solutions

tigen Schritt zur Erweiterung des Angebots für die Mitglieder der IGV Austria“. Die Bündelung von Ressourcen und Know-how ermögliche es, „nachhaltige Lösungen“ zu entwickeln, die sowohl Sicherheit als auch Flexibilität bieten. Ein Schwerpunkt der Kooperation liegt auf der Integration neuer Technologien und digitaler Lösungen, um den Versicherungsprozess für alle Beteiligten zu vereinfachen.

Auch HDI-Vorstandsvorsitzender Ing. Thomas Lackner begrüßt die erneuerte Kooperation und hebt das „gebündelte Wissen und die Expertise“ hervor, die durch die Partnerschaft genutzt werden sollen. Beson-

Die VIG hat ein auf Cybersicherheit spezialisiertes Unternehmen gegründet. Die Cyber Risk Solutions GmbH (CyRiSo) fokussiert sich auf kleinere und mittelständische Unternehmen als primäre Zielgruppe.

Cyberangriffe werden zunehmend als bedeutendes Risiko für Unternehmen eingeschätzt. Dies zeigt auch der

ders wichtig sei es HDI, durch umfassende Beratung und eine vielfältige Produktpalette die Bedürfnisse der Kunden optimal abzudecken. Lackner sieht in der Zusammenarbeit mit IGV Austria einen entscheidenden Beitrag zur Zielsetzung, effiziente und kundenorientierte Prozesse zu schaffen und den Vertriebspartnern wie auch Versicherungsnehmern bestmögliche Unterstützung zu bieten.

sorgekasse unterzeichnet. Es wird angestrebt, die fair-finance Vorsorgekasse künftig in die BONUS Vorsorgekasse zu integrieren. Damit würden Kunden mit über 585.000 Anwartschaftsberechtigten in einer eigenen Veranlagungsgemeinschaft in der BONUS geführt werden. Der Erwerb steht noch unter dem Vorbehalt der notwendigen behördlichen Zustimmungen. Die BONUS Vorsorgekasse

aktuelle „Global Risks Report 2024“, der Cyberunsicherheit als eines der vier größten globalen Risiken für die kommenden zwei Jahre benennt.

„Als größte Versicherungsgruppe in Zentral- und Osteuropa und führender Versicherer im Firmengeschäft gilt es, in der Region die Kunden mit einer umfassenden Lösungskompetenz zu servicieren. Diese umfasst nicht nur Versicherungsprodukte, sondern auch komplementäre Serviceleistungen, welche wir über unser neues Cybersicherheitsunternehmen

hat aktuell einen Marktanteil von rund 8,5 Prozent, die fair-finance von 5,5 Prozent. „Nach dem Closing bleibt die fair-finance zunächst als Gesellschaft bestehen“, so Vorstand Michael Scherhammer. „Wir freuen uns, die Kunden der fair-finance bald in der BONUS begrüßen zu dürfen. Sie werden in einer eigenen Veranlagungsgemeinschaft bei uns geführt werden, an den Verträgen und Konditionen ändert sich nichts.“

CyRiSo anbieten. Damit ermöglichen wir kleineren und mittelständischen Unternehmen eine Rundumbetreu-

Helmut Hochnegger und Ing. Thomas Lackner
Christiana Bruckner

ung von Experten bei dem wichtigen Thema Cybersicherheit“, erklärt Christoph Rath, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group.

Die Leitung von CyRiSo übernehmen Christiana Bruckner und Michael Ganzwohl, beide mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Business Development und Cybersicherheit.

Das Serviceportfolio umfasst Beratung und Managed Services (insbesondere Risiko Ratings, technische und organisatorische Sicherheitsüberprüfungen, Management von Sicherheitsvorfällen & Krisenbewältigung, laufendes Management zur Informationssicherheit und Datenschutz). Die Serviceleistungen werden nicht nur bestehenden Kunden und Neukunden der

Versicherungsgruppe und Vertriebspartnern zur Verfügung gestellt, sondern auch dem Drittmarkt. Das Angebot umfasst beispielsweise auch Maßnahmen gegen Ransomware. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, sind im Vorfeld technische und organisatorische Maßnahmen durchzuführen, um die Auswirkungen potenzieller Betriebsunterbrechungen zu minimieren, oder im besten Falle diese überhaupt zu vermeiden. Dazu gehört auch, Wiederherstellungsprozesse zu testen und zu trainieren. „Findet trotz der präventiven Maßnahmen ein Cyber-Angriff statt, so ist CyRiSo zur Stelle, um mit dem Unternehmen gemeinsam den Sicherheits-

vorfall möglichst schnell zu beheben“, erklären Christiana Bruckner und Michael Ganzwohl ein Beispiel des Aufgabengebietes.

„Parametrischer Versicherungen zum Aufbau finanzieller Resilienz“

Generali/UNDP

Generali und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) veröffentlichten einen Bericht, der zeigt, wie parametrische oder indexbasierte Versicherungen Regierungen, Unternehmen und Gemeinschaften weltweit dabei unterstützen können, sich auf immer häufigere und intensivere Naturkatastrophen vorzubereiten. Dazu gehören Ereignisse wie Dürren, extreme Hitzewellen, tropische Wirbelstürme, Sturmfluten und Erdbeben. Die Studie mit dem Titel „Parametric insurance to build financial resilience“ hebt hervor, dass diese Versicherungen eine wichtige Rolle dabei spielen können, den Protection Gap von 1,8 Billionen USDollar zu schließen – also die Differenz zwischen versicherten und nicht versicherten Schäden in Regionen, die stark von Klimakrisen betroffen sind.

Der Schlüssel zur Wirksamkeit dieser Versicherungen liegt in den vorab definierten und unabhängig überprüften Auslösern, wie etwa zu viel oder zu wenig Regen. Diese Mechanismen er-

möglichen schnellere Auszahlungen, da sie nicht auf geschätzten Verlusten basieren, sondern auf messbaren, vorher festgelegten Parametern. Dies fördert eine zügigere Erholung von Naturkatastrophen und klimabedingten Ereignissen. Besonders in gefährdeten Gemeinschaften können parametrische Versicherungen als „ergänzende Risikotransfermechanismen“ helfen, die durch traditionelle Versicherungen entstandenen Lücken zu füllen.

Neue Fallstudien, die im Bericht vorgestellt werden, zeigen den praktischen Nutzen parametrischer Versicherungen für Haushalte, Unternehmen und sogar globale Lieferketten. Ein Beispiel ist Malawi, wo eine Dürre zu Ernährungsunsicherheit führte, da 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig sind. In Mexiko deckte eine Versicherung nach einem Erdbeben im Jahr 2017 nur 22 Prozent der 5,8 Milliarden US-Dollar an Schäden, was das soziale Sicherheitsnetz des Landes stark belastete. In Indien bedrohen intensivere und häufigere Hitzewellen besonders die informelle Wirtschaft, in der 90 Prozent der Frauen arbeiten. Diese Beispiele verdeutlichen, wie parametrische Versicherungen in verschiedenen Sektoren erfolgreich eingesetzt werden können, um die finanzielle Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Christian Kanu, CEO von Generali Global Corporate & Commercial (GC&C), betonte die Rolle dieser Versicherungen, unterversicherten Ge-

meinschaften zu helfen: „Dieser Bericht zeigt unser Engagement, den Protection Gap zu schließen, indem wir innovative Versicherungslösungen anbieten, die die Widerstandsfähigkeit von unterversicherten Gemeinschaften in vielen Regionen der Welt stärken können.“ Parametrische Versicherungen seien eine „kosteneffiziente, effiziente Risikodeckung“ für Gemeinschaften und Unternehmen, die von traditionellen Versicherungen bisher nicht erreicht wurden.

Jan Kellett vom UNDP ergänzte: „Von entscheidender Bedeutung für diese Arbeit ist die Rolle der Regierung. Die Versicherungsbranche kann parametrische Lösungen zum Aufbau finanzieller Resilienz ohne ein geeignetes Ökosystem nicht skalieren.“ Er forderte verstärkte Bemühungen der Entwicklungsakteure, um geeignete regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen.

Der Bericht bietet nicht nur Fallstudien, sondern auch praktische Werkzeuge, darunter eine Checkliste für Regierungen, Unternehmen und Gemeinden, die eine parametrische Versicherung in Erwägung ziehen. Diese soll Organisationen helfen, zu bewerten, wie parametrische Versicherungen in ihre Risikomanagement- und Nachhaltigkeitsstrategien integriert werden können. Darüber hinaus betont der Bericht die Bedeutung von öffentlich-privaten Partnerschaften, um die Einführung dieser Versicherungen zu fördern und ein unterstützendes Ökosystem zu schaffen, das den Schutz gefährdeter Gemeinschaften sicherstellt.

Michael Glanzwohl

Firmeninsolvenzen steigen

Die aktuelle Studie von Acredia und Allianz Trade prognostiziert einen deutlichen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Österreich. Bis Ende 2024 könnten bis zu 6.500 Firmen insolvent werden, was einem Anstieg von plus 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das wäre die vierthöchste Insolvenzzahl in der österreichischen Geschichte nach den Jahren 2005, 2006 und 2009. Besonders betroffen sind der Bau- und Hotelgewerbesektor, da diese Branchen stark unter dem aktuellen wirtschaftlichen Druck und den Nachwirkungen der CoronaPandemie leiden.

Der Anstieg der Insolvenzen in Österreich ist auch auf die Auslaufphase der staatlichen Corona-Hilfen zurückzuführen, die zuvor viele Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt hatten.

In der Jugend steckt der Optimismus

Unsere Jugend blickt mit Optimismus in die Zukunft und ist prinzipiell zufrieden mit ihrem Leben – das zeigt die Generationenstudie der Generali, in der 300 Jugendliche und 263 Eltern befragt wurden.

Absicherung ist für die Jugend (91 %) von sehr hoher Bedeutung, das eigene Wissen über Versicherungen schätzen allerdings nur 13 Prozent als sehr gut ein. Kein Wunder – denn bei den meisten Jugendlichen tragen noch die Eltern die Verantwortung für Versicherungen. Nur 27 Prozent der 18- bis 25-jährigen sind selbst sowohl für Auswahl als auch für Finanzierung ihrer Versicherungen verantwortlich.

92 Prozent der Jugendlichen sehen positiv in die nächsten fünf bis zehn

Mit dem Ende dieser Unterstützung wird das Insolvenzgeschehen wieder an Dynamik gewinnen. Dies markiert nach Einschätzung von Acredia den Höhepunkt der Insolvenzdynamik. Für die kommenden Jahre wird eine leichte Entspannung erwartet: 2025 soll die Zahl der Insolvenzen um minus acht Prozent zurückgehen, 2026 um weitere minus elf Prozent. Dies bedeutet jedoch, dass die Insolvenzzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben.

International wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2024 um plus elf Prozent steigen, während in der EU ein Anstieg von plus 14 Prozent erwartet wird. Österreichs wichtigster Exportpartner, Deutschland, wird einen Anstieg der Insolvenzen um plus 25 Prozent verzeichnen, was auch Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft haben könnte. Für 2025 wird in Deutschland mit einem weiteren Anstieg um plus vier Prozent gerechnet. Wesentliche Ursachen für den starken Anstieg der Insolvenzen sind laut der Studie die gedämpfte Nachfrage,

Jahre, etwas mehr als ein Drittel ist mit dem aktuellen Leben zufrieden. Unter den Eltern sind nur 71 Prozent optimistisch für die kommenden Jahre gestimmt, 23 Prozent sind mit ihrem aktuellen Leben im Einklang. Wenn man die Elternteile nach der Definition von „Zukunft“ fragt, denken sie an Gesundheit, Pension, Krieg und Klimawandel – während die Jugendlichen ihre „Zukunft“ über Arbeit, Geld, Familie und Kinder definieren.

„Die Einstellung der jungen Menschen in Österreich zu ihrem Leben und zu Versicherungen ist sehr positiv: Die Jugendlichen sind aktuell zufrieden und blicken voller Zuversicht in die Zukunft. Sie verbinden damit Arbeit und Geld, eine eigene Familie und Kinder. Gesundheit ist für die Jugendlichen ein wichtiges Thema, ebenso stark wünschen sie sich Sicherheit. Diese Ergebnisse zeigen uns deutlich, welche Verantwortung wir bei der Absicherung dieser jungen Menschen gegen unvorhersehbare Ereignisse haben. Gefragt

die geopolitische Unsicherheit und ungleiche Finanzierungsbedingungen. Besonders in Branchen wie dem Bauwesen und dem Einzelhandel steigen die Insolvenzen, und auch die Höhe der Passiva, also der Schulden der insolventen Unternehmen, erreicht Rekordniveaus. In Österreich sind neben den direkten wirtschaftlichen Folgen auch Arbeitsplätze gefährdet. Es wird befürchtet, dass europaweit bis zu 1,6 Millionen Jobs in Gefahr sind, ein Trend, der besonders in Europa und Nordamerika sichtbar wird.

Trotz sinkender Inflation und der Aussicht auf Zinssenkungen durch die Zentralbanken ist dies keine Wunderwaffe für angeschlagene Betriebe. Zwar könnten niedrigere Zinssätze die Kreditkosten senken und den Cashflow verbessern, doch viele strukturelle finanzielle Herausforderungen bleiben bestehen. Besonders österreichische Unternehmen, die stark von den Corona-Hilfen abhängig waren, stehen vor einer harten Bewährungsprobe, da diese finanziellen Hilfen nun weitgehend entfallen sind und sich das wirtschaftliche Umfeld weiterhin als schwierig gestaltet.

sind flexible Lösungen, die sich an ihre Lebenswelt und ihre Bedürfnisse anpassen“, kommentiert Generali CEO Gregor Pilgram die Ergebnisse.

Gesundheit ist allen sehr wichtig

Für 72 Prozent der Jugendlichen ist es selbstverständlich, sich regelmäßig über die Zukunft Gedanken zu machen. 42 Prozent haben ganz genaue Vorstellungen und Pläne und wissen auch, wie sie diese erreichen können. Knapp die Hälfte hat zwar Wünsche und Pläne,

Gregor Pilgram

weiß aber noch nicht genau, wie die Umsetzung aussehen wird.

Sowohl Eltern (78 %) als auch Jugendliche (48 %) sind sich einig – kör-

Neuerungen bei Haushalt und Eigenheim

VAV

Die VAV bietet ihren Kunden einen neuen Haushalts- und Eigenheimtarif zu einem sehr guten Preis-LeistungsVerhältnis, der vor allem auch auf die klimabedingten Extremwetterereignisse reagiert. Mit der „Best-Leistungs-Garantie“ gewährleistet sie eine Deckung von Schadenfällen bis zu 30.000 Euro, die bei anderen Anbietern zum Schadenzeitpunkt versicherbar wären. Eine flexible Gestaltung der Katastrophendeckung beinhaltet eine Höchstentschädigung im Schadenfall von 15 Prozent beziehungsweise 30 Prozent der Versicherungssumme – die maximale Entschädigungssumme in der

perliche Gesundheit hat oberste Priorität in einer glücklichen Zukunft. Für die Jugend folgen auf die physische Gesundheit Freundschaften, Familie und

Partnerschaft sowie mentale Gesundheit. Eltern priorisieren die mentale Gesundheit vor Familie/Partnerschaft und Freunden.

Erweiterung TOGETHER CCA

Es gibt neue Partner und eine Erweiterung des Berechnungstools BOAbot von TOGETHER CCA. Ab sofort bieten hier die Donau und die Wiener Städtische auch die Sparte Haushalt/Eigenheim an. Damit stehen insgesamt fünf Versicherungen für eine Echtzeit-Gegenüberstellung in der Sparte Haushalt/Eigenheim zur Verfügung. Als neuer Partner bietet Zürich KFZ-Berechnungen über den BOAbot an. Somit stehen insgesamt acht Versicherungen für eine Echtzeit-Gegenüberstellung in dieser Sparte zur Verfügung. Neu ist auch, dass ab sofort neben PKW und Motorrad auch LKW im BOAbot-Pro-

Sparte Eigenheim beträgt damit 150.000 Euro und in der Sparte Haushalt 75.000 Euro. Die private Haftpflichtversicherung bietet eine Deckungssumme von bis zu 30 Millionen Euro gegen Aufpreis und ist weltweit für alle im Haushalt lebenden Personen gültig. Neben den klassischen Haftpflichtschäden sind auch ehrenamtliche Tätigkeiten, Schäden durch die Betreuung fremder Hunde und Be- sowie Entladeschäden abgedeckt. Die Versicherungssumme für Photovoltaikanlagen wurde auf 25.000 Euro erhöht, um auf den wachsenden Bedarf an grüner Energie zu reagieren. Ebenso können fest installierte Ladestationen für E-Autos gegen Feuer und weitere Gefahren versichert werden. Weitere Optionen, wie Diebstahldeckung für Fahrräder und E-Bikes inklusive Anhängern in Österreich oder weltweit, sofern diese ordnungsgemäß gesichert sind, werden ebenfalls angeboten. Die Preisgestaltung wird in Ab-

zess umgesetzt sind. Damit sind Berechnung, Echtzeit-Gegenüberstellungen, Offerte, Überleitung und Antrag für den Bereich LKW mit Allianz, Generali und UNIQA verfügbar. Gerhard Schuster, CEO von TOGETHER CCA, betont: „Die Zufriedenheit unserer Kunden hat oberste Priorität. Deshalb entwickeln wir kontinuierlich neue technische Lösungen, die echten Mehrwert schaffen.“

Die neuen Features bieten eine Reihe neuer Funktionen, die sich auf eine vereinfachte Datenverarbeitung, präzisere Vergleichsmöglichkeiten und eine bessere Kostentransparenz konzentrieren. Zu den neuen Features gehört die Möglichkeit, detaillierte Gegenüberstellungen zwischen den Angeboten der Partner-Versicherer vorzunehmen. Dies ermöglicht genauere Vergleiche, um passgenaue Versicherungslösungen zu erarbeiten.

hängigkeit von Region, Alter des Versicherungsnehmers, Alter und Größe des Gebäudes und weiteren Kriterien individuell ermittelt.

DI Christian Sipöcz, Vorstandsmitglied der VAV: „Unser neuer Eigenheim- und Haushaltstarif ist ein Vorreiter in puncto Kundenorientierung und Preis-Leistungs-Verhältnis. Besonders im Hinblick auf die sich häufenden klimawandelbedingten Extremwetterereignisse setzen wir mit diesem Tarif neue Maßstäbe.“

wahl bietet die Gelegenheit, zusätzliche Optionen in Echtzeit zu vergleichen. Dies verbessert die Flexibilität im Beratungsprozess, da individuelle Kundenanforderungen schneller integriert werden können. Mit der Funktion zur automatisierten Dateneingabe können nun Kunden- und Risikodaten direkt aus CCA9, CCA Online und CCA CloudEdi in den BOAbot und zurück übernommen werden. Dies reduziert den manuellen Aufwand und minimiert Fehler bei der Datenübertragung.

Eine weitere Neuerung betrifft die Kostentransparenz bei KFZ-Berechnungen. Hier werden alle relevanten Kostenfaktoren, wie motorbezogene Steuer sowie Anteile von Haftpflichtund Kaskoversicherung, übersichtlich dargestellt, um die Prämien nachvollziehbar zu machen. Zudem wurde ein unterbrechungsfreier Workflow implementiert, der es Vermittlern ermöglicht, Berechnungen zu pausieren und später an der gleichen Stelle ohne erneute Dateneingabe fortzusetzen. BOAbot

Die neue Funktion zur individuellen Paket- und Zusatzoptionsaus-

DI Christian Sipöcz

25-Jahresjubiläum

Christian Nuschele ist seit 2007 bei Standard Life tätig. Er ist aktuell als Head of Distribution & Marketing für die Märkte in Deutschland und Österreich verantwortlich.

Unter seiner Führung hat das Unternehmen mehrere strategische Veränderungen vorgenommen, darunter die stärkere Fokussierung auf fondsgebundene Versicherungsprodukte und die Anpassung der Vertriebsstrategie an die neuen Marktanforderungen. In Österreich feiert Standard Life das 25jährige Jubiläum, wir haben mit ihm das folgende Interview geführt.

Was hat einen britisch-irischen Versicherer dazu bewegt, vor 25 Jahren in den österreichischen Markt einzutreten?

Nuschele: Wir freuen uns sehr, unser 25-jähriges Jubiläum in Österreich feiern zu dürfen und auf 25 erfolgreiche Jahre hier zurückzublicken. Der Grund, warum Standard Life nach Österreich kam, ist eigentlich recht einfach. 1996 haben wir in Deutschland einen erfolgreichen Markteintritt geschafft und uns dann nach weiteren europäischen Märkten umgesehen, die zu uns passen. Österreich war besonders interessant, weil es einen stark ausgeprägten unabhängigen Finanzdienstleistungsmarkt hatte – über Versicherungsmakler und Finanzberater – und auch einen sehr aktiven Vertrieb. Zu dieser Zeit war das Tilgungsträgergeschäft in Österreich noch sehr gefragt, und der Markt suchte nach renditestarken Kapitalanlagen. So lag es für uns nahe, den Markteintritt in Österreich zu prüfen. Wir stellten fest, dass sich die Produkte auch sehr gut für den österreichischen Markt eignen und es nur darum ging, steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen anzupassen. Insgesamt waren die Märkte vergleichbar, sodass es für uns logisch war, in Österreich tätig zu werden.

Ist der österreichische Markt weiterhin attraktiv für Ihr Unternehmen?

Nuschele: Österreich ist für uns ein extrem wichtiger Markt. Rund 20 Prozent unseres Neugeschäfts kommen je-

des Jahr aus Österreich, was zeigt, wie stark wir hier etabliert sind. Besonders schätzen wir die Stabilität des Marktes, da es bei uns kaum Schwankungen im Neugeschäft gibt und wir kontinuierlich wachsen. Besonders in den letzten fünf bis sechs Jahren ist uns das sehr gut gelungen. Das freut mich sehr und macht den österreichischen Markt für uns so bedeutend – auch persönlich fühle ich mich hier sehr wohl.

In Österreich agieren wir grundsätzlich in einer Nische – das liegt weniger an unseren Produkten, sondern vielmehr an unserer Philosophie.

Welche Zukunftspläne haben Sie für die nächsten Jahre in Österreich?

Nuschele: Wir sind überzeugt, dass das Thema Ruhestandsplanung auch in Österreich zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Dabei geht es nicht nur darum, ob die Pensionsvorsorge oder die staatliche Pension ausreichend sind oder ob man zusätzlich sparen muss, um den monatlichen Lebensstandard zu sichern. Für uns umfasst Ruhestandsplanung viel mehr. Es ist entscheidend, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen, welche finanziellen Mittel zur Verfügung stehen – ob Sparguthaben, Immobilienvermögen, Erbschaften oder die staatliche Absicherung. Unsere Überlegungen und Produktentwicklungen fokussieren sich auf die Frage der Vermögensverwendung. Es geht nicht nur ums Ansparen, sondern darum, das Vermögen so zu investieren,

dass es den individuellen Zielen in der zweiten Lebenshälfte entspricht. Wichtig ist, klar zu definieren, was man mit seinem Vermögen erreichen möchte: Will man es selbst nutzen, vererben, spenden oder in Stiftungen einbringen? Und wie kann man sicherstellen, dass dieser Plan tatsächlich aufgeht. Hier ergibt sich aufgrund der Komplexität der Fragestellungen ein sehr großes Potenzial für Beraterinnen und Berater.

Wie kommt Ihre Produktpalette bei den österreichischen Kunden an?

Nuschele: In Österreich agieren wir grundsätzlich in einer Nische – das liegt weniger an unseren Produkten, sondern vielmehr an unserer Philosophie. Wir bieten ausschließlich Investmentlösungen an, verpackt in Versicherungsmänteln, die Biometrie und Berufsunfähigkeitsabsicherung einschließen, sowie selbstverständlich auch eine Verrentung ermöglichen. Unsere Vorsorgelösungen bieten lebenslange Renten oder Pensionsabsicherung, aber der Kern ist immer das Investment. Wir haben aber

uns ganz bewusst für Fondspolizzen ohne Garantien entschieden.

Der Hintergrund ist, dass man, um finanzielle Ziele zu erreichen, investieren muss. Das bedeutet, Risiken zu akzeptieren, aber auch, diese richtig einzuschätzen. Dafür braucht es eine fundierte Beratung. Wir setzen stark auf unabhängige Beratung und Investmentexpertise, was den Markt für uns ein Stück weit einschränkt. Wir sind nicht darauf aus, durch Strukturvertriebe massenhaft Polizzen zu verkaufen. Bei uns steht die qualitativ hochwertige, unabhängige Finanzberatung im Vordergrund. Der Fokus auf Fondspolizzen sorgt dafür, dass wir sicher kein Anbieter für den gesamten Markt sind, aber in der Nische, in der wir tätig sind, haben wir erstens einen ausgezeichneten Ruf, zweitens großen Erfolg und drittens sehr loyale Kunden. Unsere Stornoquoten sind niedrig und die Bestände stabil. Das zeigt, dass wir am Markt gut ankommen.

Sind die Endkunden ausreichend über die Möglichkeiten der Altersvorsorge informiert?

Nuschele: Vor etwa einem Jahr haben wir eine Studie zur Altersvorsorge in Österreich durchgeführt, um die Treiber, Trends und Tendenzen zu identifizieren. Obwohl man Österreich und Deutschland ungern direkt vergleicht, gibt es in beiden Ländern ähnliche Mentalitäten. In beiden Märkten verlassen sich viele stark auf die staatliche Absicherung. Das Bewusstsein, dass dies nicht ausreichen wird und dass frühzeitig gegengesteuert werden muss, wächst allerdings.

In Österreich wird das stabile Pensionssystem oft missverstanden – es wird als vollständige Absicherung betrachtet, obwohl es eigentlich nur die Grundsicherung darstellt. Es reicht wo-

möglich aus, um die Grundkosten wie Miete zu decken, aber für einen wirklich komfortablen Ruhestand ist es nicht genug. Leider sind die Menschen über diese Situation und ihre Optionen noch zu wenig informiert. Hier sehe ich auch die Politik in der Verantwortung. Klare und ehrliche Aussagen wären in allen Märkten, in denen wir tätig sind, wünschenswert.

Daher liegt es an der Finanzberatung, Aufklärungsarbeit zu leisten – sowohl über die staatliche Situation als auch über die Möglichkeiten auf den Finanzmärkten. Besonders bemerkenswert in Österreich ist das steuerliche System für versicherungsförmige Vorsorgelösungen. Die niedrige Versicherungssteuer und die Steuerfreiheit auf Erträge machen dieses System außergewöhnlich attraktiv. Solch ein System würde ich mir auch für Deutschland wünschen.

In Zeiten von Zinsschwankungen und steigender Inflation: Wie bewerten Sie den aktuellen Markt für Fondspolizzen?

Nuschele: Tatsächlich kann das aktuelle Zinsumfeld für Fondspolizzen im Bereich des ratierlichen Sparens sogar vorteilhaft sein, insbesondere durch den häufig diskutierten „Cost-Average-Effekt“, der regelmäßiges Sparen begünstigt. Das ist ein Aspekt. Auf der anderen Seite befinden wir uns in einer Situation großer Unsicherheit. Wir sehen politische Krisen bis hin zu Kriegen. Ökonomisch ist auch nicht ganz sicher, wie es mit der Inflation weitergehen wird. Diese Unsicherheit spricht dafür, dass wir volatilere Aktienmärkte erleben werden. Zwar würde ich dies noch nicht vollständig unterschreiben, aber die Nervosität nimmt definitiv zu.

Das Stichwort ‚Value for Money‘ spielt hier eine wichtige Rolle – es geht darum, wie viel Ertrag nach Abzug der Kosten für den Kunden übrig bleibt.

steuerfrei. Zudem sind die modernen Lösungen, besonders im passiven Investmentbereich, breit diversifiziert und kostengünstig, was sie langfristig attraktiv macht.

Viele Versicherungsunternehmen haben sich vom Einmalerlag verabschiedet, doch Standard Life bietet diesen weiterhin erfolgreich an. Was war der Grund für diese Entscheidung?

In Österreich wird das stabile Pensionssystem oft missverstanden – es wird als vollständige Absicherung betrachtet, obwohl es eigentlich nur die Grundsicherung darstellt.

Daher ist es entscheidend, Multi-Asset-Lösungen zu wählen und breit diversifizierte Investments zu bevorzugen, die in verschiedenen Marktsituationen bei vertretbarem Risiko stabile Ergebnisse liefern können. Hier ist die Fondspolizze ideal, da sie durch den Versicherungsmantel steuerliche Vorteile bietet. Erträge und Umschichtungen, die normalerweise steuerpflichtig wären, bleiben

Nuschele: Wir haben nie infrage gestellt, dass wir sowohl auf regelmäßiges Sparen als auch auf Einmalerläge setzen müssen. Für uns war von Anfang an klar, dass eine vernünftige Finanzplanung beide Ansätze erfordert – auf der einen Seite das kontinuierliche Sparen, auf der anderen Seite flexible Investitionsmöglichkeiten. Diese beiden Produktkategorien waren bei uns nie umstritten. Inzwischen kombinieren wir sie auch in unseren ungezillmerten Tarifen, die es ermöglichen, kostengünstig anzusparen, ohne auf Abschlusscourtage oder gezillmerte Abschlusskosten zu setzen, und gleichzeitig steuerlich geförderte Einmalerläge zu integrieren. Diese Kombination funktioniert hervorragend. Der Anteil von Einmalanlagen liegt bei uns derzeit bei über 50 Prozent – eine beeindruckend hohe Zahl.

Standard Life arbeitet ausschließlich mit ungebundenen Vermittlern zusammen. Was ist Ihre Meinung zum drohenden Provisionsverbot?

Nuschele: Die Kleinanleger-Strategie wird voraussichtlich kein Provisionsverbot mit sich bringen, sondern eher klarere Regelungen bezüglich der Vergütungshöhe und der Produktkosten.

Ein Versicherungsunternehmen steht immer vor denselben drei zentralen Herausforderungen: Vertrieb, Betrieb und Regulatorik.

Der Fokus wird weniger auf der Höhe der Provisionen liegen, sondern vielmehr auf den Gesamtkosten der Produkte. Das Stichwort ‚Value for Money‘ spielt hier eine wichtige Rolle – es geht darum, wie viel Ertrag nach Abzug der Kosten für den Kunden übrig bleibt. Diese Diskussion ist fair und notwendig, und man muss sich ihr stellen. Ein generelles Provisionsverbot halte ich jedoch für falsch, da bisher niemand beweisen konnte, dass die Honorarberatung fairer ist als die Courtageberatung, solange beide transparent und professionell erfolgen.

Unsere Produkte werden nicht wegen der Höhe der Courtage verkauft, sondern weil sie für den Kunden Ertrag bringen. Solange das gegeben ist, sollte Marktfreiheit herrschen. Ein Provisionsverbot wäre besonders problematisch für das ratierliche Sparen, da dies die Beratungslandschaft massiv verändern würde. Beispiele aus Großbritannien zeigen, dass es dort kaum noch Finanzberatung für regelmäßiges Sparen gibt, weil Verbraucher nicht bereit sind, für Beratungsleistungen im Voraus zu zahlen.

Courtage ist also grundsätzlich etwas Positives. Auch im ungezillmerten Bereich sehen wir, dass dieses Modell gut funktioniert. Es basiert darauf, über die Zeit einen Kundenstamm aufzubauen, aus dem heraus die Beratung laufend vergütet wird, ohne hohe Abschlussvergütungen. Dies erfordert aller-

dings Geduld und langfristiges Denken. Wir arbeiten zudem an alternativen Vergütungsmodellen, wie zum Beispiel einem Konzept in Deutschland, bei dem die Vergütung für Einmalerlagsgeschäfte flexibel und direkt mit dem Kunden vereinbart wird. Diese Transparenz und Flexibilität sorgen dafür, dass sich sowohl Berater als auch Kunden wohlfühlen. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft mehr solche flexiblen Modelle sehen werden – natürlich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten und der Marktakzeptanz.

Wie muss man sich als Versicherungsunternehmen aufstellen, um zukunftsfit zu bleiben?

Nuschele: Ein Versicherungsunternehmen steht immer vor denselben drei zentralen Herausforderungen: Vertrieb, Betrieb und Regulatorik.

Erstens, der Vertrieb: Die Frage, wie und über welche Kanäle Produkte an den Markt gebracht werden, ist entscheidend. Unabhängige Beratung ist hier besonders wertvoll, da sie den gesamten Markt abdeckt und nicht durch interne Interessen gesteuert wird. Das sorgt für fundierte Entscheidungen und führt oft zu niedrigen Stornoquoten, wenn die Vertriebsarbeit solide ist.

Zweitens, der Betrieb: Alte ITSysteme und der Fachkräftemangel erschweren es, mit den notwendigen kurzen Entwicklungszyklen Schritt zu halten. Es braucht flexible technische Lösungen, die die Kosten im Griff hal ten und zugleich eine schnelle Anpas sung ermöglichen.

Drittens, die Regulatorik: Versicherungsunternehmen müssen sich nicht nur an nationale Regulierungen wie die der FMA in Österreich oder der BaFin in Deutschland halten, sondern auch zunehmend an EU-Vorgaben. Ich erwarte, dass uns hier in Zukunft noch die eine oder andere Überraschung bevorsteht. Wir müssen als Branche insgesamt besser darin werden, zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen zu bewältigen, die vor uns liegen. Die Regulatorik wird immer komplexer, und wir müssen Wege finden, diese Last gemeinsam zu tragen, sonst wird es für viele Unternehmen schwierig, sich am Markt zu behaupten. Ich glaube, die nächsten Jahre werden da viele Veränderungen bringen, und wir müssen bereit sein, diese auch aktiv mitzugestalten.

Was würden Sie sich vom Markt wünschen?

Nuschele: Als Versicherer sollten wir uns darauf konzentrieren, nur das zu unterstützen, was wirklich gut für den Kunden ist. Und dabei sind sowohl Vermittler als auch Endkunden gemeint – es muss eine ausgewogene Balance gefunden werden. Ich würde mir wünschen, dass unsere Branche einen unaufgeregten Umgang mit Themen wie fairen Produkten, angemessenen Vergütungen und Erträgen entwickelt. Von unseren Beratern erwarte ich, dass sie die Professionalisierung weiter vorantreiben, sich stetig weiterbilden und auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell setzen. Zudem wäre es hilfreich, wenn die Medien mehr zur Aufklärung beitragen. Dann könnten wir nicht nur

Wasser als Basis für nachhaltiges Wirtschaftswachstum

Der Zugang zu sicherem Trinkwasser und verlässlichen Wasservorräten ist nicht nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, sondern zunehmend auch ein wirtschaftlicher Schlüsselfaktor.

Landwirtschaft, Industrie und Energieversorgung hängen weltweit von der Verfügbarkeit dieser endlichen Ressource ab. Studien und Berichte internationaler Organisationen, darunter die UN und das WRI, zeigen, dass die Wasserknappheit das Potenzial hat, die Produktionskapazitäten ganzer Volkswirtschaften signifikant zu beeinflussen. Nachhaltige Wasserbewirtschaftung ist nicht nur notwendig, sondern eine der größten wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.

Laut UN-Agenda 2030 – Nachhaltigkeitsziel (SDG) 6 sollen alle Menschen einen Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser haben. Alle Menschen sollen dabei Zugang zu einer angemessenen und gerechten Sanitärversorgung sowie Hygiene erhalten und die Wasserqualität soll durch Wiederaufbereitung und gefahrlose Wiederverwendung weltweit verbessert werden. Doch bis zur Erreichung der Ziele - vor allem in ländlicheren Gegenden - ist es noch ein weiter Weg. Laut „The United Nations World Water Development Report 2024“ von der UNESCO mit dem Titel „Water for prosperity and peace“ hatten im Jahr 2022 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicher bewirtschaftetem Trinkwasser. Die Fortschritte zwischen 2015 und 2022 beschränken sich, laut diesem Bericht der UNESCO, hauptsächlich auf städtische Gebiete, wo die Bereitstellung von Dienstleistungen kaum mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten konnte. In ländlichen Gebieten verfügen 2022 noch immer vier von fünf Einwohnern nicht über eine zumindest grundlegende Trinkwasserversorgung. Diese Versorgungslücke zwischen Stadt und Land ist in Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und in der Karibik am größten (UNICEF/

von Michael Kordovsky

WHO, 2023). Ebenfalls schlecht sieht es in puncto Abwasserentsorgung aus, die es weltweit für 3,5 Milliarden Menschen schlichtweg nicht gibt.

Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum verschärfen zukünftigen Wassermangel

Die „Quaterly CIO View – ESG“ der DWS vom 12. Dezember 2019 mit dem Titel „Wenn Wasser knapp wird: globale Auswirkungen“ verweist auf eine Publikation der FAO, wonach seit den 1980er Jahren der Wasserverbrauch mehr als doppelt so schnell gewachsen ist wie die Weltbevölkerung. Anhaltendes Bevölkerungswachstum plus Verstädterung bleiben eine Herausforderung. Die zukünftigen Wasser-Angebots- und Nachfragetrends skizziert eine Publikation des World Resources Institute (WRI) mit dem Titel „25 Countries, Housing One-Quarter of the Population, Face Extremely High Water Stress“ (Kuzma/Saccoccia August 2023), die sich auch auf Daten des Aqueduct Water Risk Atlas beruft: „Die weltweite Wassernachfrage wird bis 2050 voraussichtlich um 20 bis 25 Prozent steigen, während die Zahl der Wassereinzugsgebiete, die mit starken

jährlichen Schwankungen oder einer weniger vorhersehbaren Wasserversorgung zu kämpfen haben, um 19 Prozent zunehmen wird. Für den Nahen Osten und Nordafrika bedeutet dies, dass 100 Prozent der Bevölkerung bis 2050 unter extrem hohem Wasserstress leben werden.“ Das ist nicht nur ein Problem für die Verbraucher und die vom Wasser abhängige Industrie, sondern auch für die politische Stabilität. Im Iran beispielsweise führen die jahrzehntelange schlechte Wasserbewirtschaftung und die nicht nachhaltige Wassernutzung in der Landwirtschaft bereits zu Protesten.

Eine Nachfrage-Explosion sollte laut WRI in der Subsahara-Region (Afrika) einsetzen – und zwar um 163 Prozent bis 2050, während in Lateinamerika, der Region mit dem zweithöchsten Anstieg, „nur“ mit einer Zunahme der Wassernachfrage um 43 Prozent gerechnet wird.

Wenn Wassermangel zum „Stressfaktor“ wird

Die Folge von Wassermangel ist Wasserstress in den betreffenden Ländern, der laut der genannten Publikation des WRI wie folgt definiert bzw. quantifiziert wird: „Der Wasserstress, das Ver-

hältnis von Wasserbedarf und erneuerbarem Angebot, misst den Wettbewerb um die lokalen Wasserressourcen. Je kleiner die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage ist, desto anfälliger ist ein Ort für Wasserknappheit. Ein Land, das unter „extremem Wasserstress“ leidet, verbraucht mindestens 80 Prozent seines verfügbaren Angebots und „hoher Wasserstress“ bedeutet, dass es 40 Prozent seines Angebots entnimmt.“

Neue Daten aus dem Aqueduct Water Risk Atlas des WRI zeigen, dass 25 Länder – in denen ein Viertel der Weltbevölkerung lebt – jedes Jahr extremem Wasserstress ausgesetzt sind und regelmäßig fast ihre gesamten verfügbaren Wasservorräte aufbrauchen. Und mindestens 50 Prozent der Weltbevölkerung – etwa vier Milliarden Menschen - leben mindestens einen Monat im Jahr unter extremem Wasserstress.

Laut den Daten von WRI/Aqueduct sind also 25 Länder einem extrem hohen Wasserstress ausgesetzt. Sie verbrauchen mehr als 80 Prozent ihrer erneuerbaren Wasservorräte für Bewässerung, Viehzucht, Industrie und Haushalte. Selbst eine kurzfristige Dürre bringt diese Länder in die Gefahr, dass ihnen das Wasser ausgeht, und veranlasst Regierungen zu Wasserrationierungsmaßnahmen, Szenarien, die in England, Indien, Iran, Mexiko und Südafrika schon Realität sind oder waren. Die Regionen mit dem größten Wasserstress sind der Nahe Osten und Nordafrika, wo 83 Prozent der Bevölkerung

extremem Wasserstress ausgesetzt sind, und Südasien, wo 74 Prozent davon betroffen sind. Die fünf Länder mit der größten Wasserknappheit sind Bahrain, Zypern, Kuwait, Libanon, Oman und Katar.

Bis 2050 werden laut Daten der genannten Publikation des WRI voraussichtlich eine weitere Milliarde Menschen unter extremem Wasserstress leiden, selbst wenn der globale Temperaturanstieg bis 2100 im Falle des optimistischen Szenarios auf 1,3 bis 2,4 Grad Celsius begrenzt wird.

Wirtschaftliche

Auswirkungen von Wassermangel

Bereits im 2015 veröffentlichten Risikobericht des Weltwirtschaftsforums in Davos steht die globale Wasserkrise auf dem ersten Platz der Wirtschaftsrisiken.

Wassermangel und Trockenheit haben weltweit und regional schwerwiegende wirtschaftliche Folgen, die sich auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft auswirken. Diese Effekte reichen von Einbußen in der Landwirtschaft bis hin zu Infrastrukturproblemen und beeinträchtigen die Versorgungssicherheit. Im Folgenden sind einige der wichtigsten Auswirkungen angeführt:

Landwirtschaftliche Verluste

Weltweit: Die Landwirtschaft ist am stärksten von Wassermangel betrof-

fen, da etwa 70 Prozent des globalen Wasserverbrauchs auf diesen Sektor entfallen, gefolgt von der Industrie mit rund 17 bis 18 Prozent. Trockenheit reduziert Ernteerträge und führt zu Nahrungsmittelknappheit und steigenden Preisen.

Mittelmeerregion: Länder wie Spanien und Italien haben aufgrund der zunehmenden Wasserknappheit mit Problemen bei der Bewässerung von Nutzpflanzen zu kämpfen. Das führte 2022 zu einem deutlichen Produktionsrückgang bei Obst und Gemüse. Alleine die Produktionsverluste bei den sechs Kulturen mit der größten Erntefläche in der EU-27 sollten sich, Medienberichten zufolge, auf bis zu 13 Milliarden Euro belaufen haben, wobei die Gesamtverluste für den Ackerbau sogar doppelt so hoch gewesen sein könnten. Am härtesten traf es den westlichen Mittelmeerraum und die Karpaten-Balkan-Region. Mais und Sonnenblumen erlitten die höchsten Verluste und die Dürreschäden beliefen sich in einigen Ländern der Karpaten-BalkanRegion auf ein bis zwei Prozent des BIP. USA: Laut AFBF und USDA (US Department of Agriculture) führte die Dürre im Westen der USA im Jahr 2021 zu Schäden durch Dürre und Waldbrände von 7,76 Milliarden US-Dollar.

Preiserhöhungen bei Lebensmitteln

Weltweit: Der Wassermangel wirkt wie eine strukturelle Begrenzung des landwirtschaftlichen Produktionspotenzials und führt indirekt immer mehr zu höheren Agrarpreisen. Hinzu kommen immer häufiger klimabedingte Dürrekatastrophen und Trockenperioden in Exportländern wie den USA, Australien und Brasilien, die große Mengen an Mais, Weizen und Soja produzieren. Lateinamerika: In Brasilien, einem der weltweit größten Produzenten von Soja und Zuckerrohr, führte eine extreme Dürre 2021 zu einem Preisanstieg für Soja um zwischenzeitlich 21 Prozent im ersten Halbjahr.

USA: Kalifornien und der Südwesten der USA stehen immer mehr unter immensem Wasserstress, insbesondere

im landwirtschaftlich geprägten Central Valley. Hier werden etwa 40 bis 50 Prozent des Obst- und Gemüsebedarfs der USA produziert, doch wiederkehrende Dürren haben zu sinkenden Erträgen und damit zu einem Anstieg der Lebensmittelpreise geführt.

Achtung: Wassermangel gefährdet die globale Ernährungssicherheit und kann für zukünftige Hungersnöte verantwortlich sein: Laut WRI sind bereits jetzt 60 Prozent der weltweiten Bewässerungslandwirtschaft mit extrem hohem Wasserstress konfrontiert, insbesondere bei Zuckerrohr, Weizen, Reis und Mais. Um die prognostizierten 10 Milliarden Menschen bis 2050 zu ernähren, müsste die Welt 56 Prozent mehr Nahrungskalorien produzieren als 2010. Wie soll das bei Erderhitzung und zunehmendem Wasserstress sowie Naturkatastrophen gelingen?

Versorgungskrisen in der Wasserwirtschaft

Immer häufiger muss in zahlreichen Ländern die Regierung mit Maßnahmen der Wasserrationierung eingreifen. In Kalifornien gibt es beispielsweise klare Regeln darüber, welche Rasenflächen noch bewässert werden dürfen. In den letzten Jahren ein Extremszenario einer drohenden Versorgungskrise waren in Kapstadt die Jahre 2016 bis 2018: Südafrika: Kapstadt stand nach einer vorangegangenen Dürre 2018 vor dem sogenannten „Day Zero“, dem Tag, an dem der Stadt drohte, ihren täglichen Wasserbedarf nicht mehr decken zu können. In den Jahren 2016 und 2017 kam es zu immer drastischeren Rationierungen der Wasserzuteilungen. Als Reaktion reduzierte die Landwirtschaft ihren Wasserverbrauch um 50 Prozent. Die Folge: 37.000 Arbeitsplätze der Branche gingen verloren und steigende Lebensmittelpreise befeuerten die Inflation. Bis Februar 2018 lag der Schaden für die Landwirtschaft bei 1,17 Milliarden US-Dollar.

Auswirkungen auf die Energieproduktion

Weltweit werden etwa 70 Prozent der Stromproduktion aus thermischen Kraftwerken gewonnen, die Wasser zur Kühlung benötigen. Während der Dürre im Sommer 2022 mussten in Frankreich und Deutschland mehrere Atom- und Kohlekraftwerke die Leistung drosseln oder sogar abgeschaltet

werden, was zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führte. Ein strukturelles Wassermangelproblem kann auch Wasserkraftwerke betreffen. Die anhaltende Trockenheit und niedrige Wasserstände der Flüsse führten im Westen der USA im Zeitraum von 2003 bis 2020 zu Produktionsverlusten von 300 Millionen Megawattstunden bzw. Umsatzentgängen von 28 Milliarden US-Dollar – so eine Schätzung von Wissenschaftlern der University of Alabama.

Globale Auswirkungen des Wassermangels auf die Wirtschaft

Zunehmender Wasserstress bedroht das Wirtschaftswachstum und die Ernährungssicherheit der Welt: Das WRI beruft sich in diesem Zusammenhang auf folgende Daten von Aqueduct: Bis zum Jahr 2050 werden 31 Prozent des globalen BIP bzw. satte 70 Billionen US-Dollar von starkem Wasserstress betroffen sein, gegenüber 15 Billionen US-Dollar (24 % des globalen BIP) im Jahr 2010. Dabei sollte auf die vier Länder Indien, Mexiko, Ägypten und die Türkei mehr als die Hälfte des exponierten BIP im Jahr 2050 entfallen. Wasserknappheit kann zu Unterbrechungen in der Industrie (vor allem im Bergbau) und zu Energieausfällen führen. In Indien gingen mangels Wasser zur Kühlung von Wärmekraftwerken zwischen 2017 und 2021 8,2 Terawattstunden Energie verloren (Strom für 1,5 Mio. Haushalte 5 Jahre lang zu versorgen). Wird eine bessere Wasserbewirtschaftung nicht umgesetzt, könnten sich die daraus resultierenden Verluste in Indien, China und Zentralasien bis 2050 auf sieben bis zwölf Prozent und in weiten Teilen Afrikas auf sechs Prozent des BIP summieren, so die Global Commission on Adaption. Auch für die Industrie steht viel auf dem Spiel: Fast 70 Prozent der Unternehmen, die an einer CDP-Umfrage teilnahmen, wiesen auf Wasserrisiken hin, die ihre Geschäftstätigkeit erheblich beeinträchtigen könnten (CDP, 2022). Das CDP (2022) warnt davor, dass unsichere Wasserversorgung den Wert von Unternehmen erheblich beeinträchtigen kann und dass Vermögen in wasserarmen Regionen verloren gehen können, so der bereits erwähnte UNESCO-Bericht, der auch auf eine Analyse von Trucost (Abteilung von S&P; Bernick, 2017) verwies, wonach

sich die gemeldeten Wasserrisiken auf 126 Milliarden US-Dollar belaufen, die sich sogar auf 439 Milliarden US-Dollar erhöhen können, wenn nicht meldende Unternehmen einbezogen werden. Risiken sind höhere Betriebskosten im Zusammenhang mit der Verschlechterung der Wasserqualität und Versorgungsunterbrechungen. Würden alle Kosten für verringerte Wasserzuteilung, verstärkte Aufbereitung und strengere Vorschriften für die Abwassereinleitung von den Unternehmen getragen werden, würden die durchschnittlichen Gewinne zwischen 18 Prozent (Chemiesektor) und 116 Prozent (Lebensmittel- und Getränkesektor) sinken.

Würde man alle wirtschaftlichen, gesellschafts- und umweltbezogenen Kosten von Wasserverschmutzung, Überflutung und Dürre berücksichtigen, wären dies Kosten in Höhe von 1,9 Billionen Dollar. „Die tatsächlichen Kosten für einen Kubikmeter Wasser reichen von 0,10 Dollar in wasserreichen Gebieten bis hin zu 15 Dollar in Gebieten mit extremer Knappheit“, so die „Quarterly CIO View – ESG“ der DWS vom 12. Dezember 2019 unter Verweis auf Schätzungen des Researchunternehmens Trucost.

Überschaubare

Investitionssumme zur Problemlösung

Die Kombination aus Wassermanagement, Kreislaufwirtschaft durch Abwasserentsorgung und Wasseraufbereitung, Erschließung neuer Wasserreserven durch Bohrungen und Aufbau von gut funktionierenden Wasserinfrastrukturen macht es aus. Das ist alles erschwinglich. Die Experten des WRI gehen davon aus, dass die Lösung der Wasserprobleme zu überschaubaren Kosten zu lediglich einem Prozent des globalen BIP oder 0,29 US-Dollar pro Person und Tag in den Jahren 2015 bis 2030 machbar wäre. Und in China ist hier bereits Aufbruchstimmung: China investierte im Jahr 2023 eine Rekordsumme von umgerechnet ca. 169 Milliarden US-Dollar in den Bau von Wasserschutzanlagen, was einem Anstieg von 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. 2023 wurden in China insgesamt 41.014 Wasserschutzprojekte in Angriff genommen, die den nationalen Hochwasserschutz, die Wasserversorgung, die Nahrungsmittelversorgung und die ökologische Sicherheit stark unterstützen.

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Von Frau zu Frau: Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten

Die erste Kolumne der Serie „Von Frau zu Frau“ in der Oktober-Ausgabe wurde sehr gut angenommen. Wir freuen uns darüber, dass wir bereits viele Frauen erreicht und inspirierende Gespräche geführt haben. Für die kommenden Kolumnen haben wir auch schon einige interessante Gesprächspartnerinnen gewinnen können. Unser Ziel, über den Tellerrand hinauszuschauen und erfolgreiche Frauen aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen vorzustellen, nimmt ebenfalls Form an. Dabei werden nicht immer Themen rund um Versicherungen oder Versicherungsvertrieb im Mittelpunkt stehen – es erwarten Sie auch spannende Inhalte aus anderen Bereichen.

In der November-Ausgabe stellen wir Krystle Lippert vor, Mitglied der Geschäftsleitung der GrECo Group. Sie spricht offen über ihre Tätigkeit und gibt Einblicke in die Bedeutung von Mentoring und Weiterbildung sowie die Rolle von Netzwerken, Diversität und Inklusion in der Versicherungsund Finanzbranche.

Welche Herausforderungen sehen Sie als Frau, die beruflich im Versicherungs- und Finanzsektor tätig ist, und wie gehen Sie damit um?

Lippert: Ich denke Themen wie Geschlechterungleichheit, also dass Frauen bis heute in vielen Bereichen für dieselbe Arbeit weniger entlohnt werden oder auch Vorurteile sind Herausforderungen, die gar nicht unbedingt speziell die Versicherungs- und Finanzbranche betreffen. Eine weitere Hürde ist auch, dass Frauen dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen, bzw. nicht auf dieselbe Art in Szene zu setzen, wie es ein Mann im Vergleich tun würde. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kann schwierig sein, insbesondere in einer Branche, die oft lange Arbeitszeiten oder Erreichbarkeit erfordert.

Mir persönlich hat schon oft mein starkes, berufliches Netzwerk geholfen. Kontakte, die ich während meines Berufslebens geknüpft habe, haben mich

in meiner beruflichen Entwicklung unterstützt; sei es durch Kritik und/oder Feedback, Unterstützung in Weiterbildungsmöglichkeiten oder Empfehlungen.

Wie bewerten Sie die aktuellen Entwicklungen in der Branche, und welche Rolle spielen Frauen in diesen Veränderungen?

Lippert: Regulatorische Änderungen, technologische Innovationen und der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung können Frauen aus meiner Sicht unterstützen. Ich denke, dass mit diesen Themen ein Umdenken beginnt. Es gibt einen zunehmenden Fokus auf Diversität und Inklusion in der Branche, und Frauen spielen eine entscheidende

Rolle bei der Förderung einer inklusiveren und nachhaltigeren Unternehmenskultur sowie bei der Schaffung von Arbeitsumgebungen, in denen alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können. Auch flexible Arbeitszeitmodelle, geteilte Führungsrollen und der digitale Wandel, die es uns ermöglichen, auch von zu Hause aus zu arbeiten, spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Versicherungsbranche und setzen insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel ein enormes Arbeitskräftepotenzial bei Frauen frei.

Steckbrief

• Krystle Lippert, Strategic Sales Manager Mitglied der Geschäftsleitung

GrECo International AG

• Geboren & aufgewachsen in Bremen, seit 2011 in Wien.

• Interessen: Rennradfahren & Crossfit, Hunde & Kaffee

Wichtig sind meines

Erachtens auch klare und transparente

Karrierewege sowie Kriterien in Bezug auf Beförderungen, um gleiche Chancen für alle sicherzustellen und den Erfolg individuell messbar zu machen.

Welche Schritte sind Ihrer Meinung nach notwendig, um mehr Frauen in Führungspositionen in der Versicherungs- und Finanzbranche zu sehen? Seitens der Unternehmen, der staatlichen Seite und der Frauen selbst?

Lippert: Im Bereich der Unternehmen wird es bereits besser, beispielsweise durch gezielte Rekrutierungsstrategien, Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen. Vor allem in Konzernen arbeitet man vermehrt daran, Richtlinien zu entwickeln, die Diversität und Inklusion fördern. Wichtig sind meines Erachtens auch klare und transparente Karrierewege sowie Kriterien in Bezug auf Beförderungen, um gleiche Chancen für alle sicherzustellen und den Erfolg individuell messbar zu machen. Der Weg zur Führungskraft kann sinnvoll durch die Etablierung von Mentoring- und Sponsoring-Programmen unterstützt werden.

Auf staatlicher Seite sind die Einführung und Durchsetzung von Gesetzen, die Gleichstellung und Chancengleichheit fördern, wie z. B. Quotenregelungen für Führungspositionen, zumindest als Übergangslösung, wichtig. Staatliche Förderprogramme und Initiativen, die Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen, sowie der Ausbau und die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote erleichtern es Frauen, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Seitens der Frauen selbst sind aktives Netzwerken und der Aufbau von beruflichen Kontakten, die die Karriere för-

dern können, entscheidend. Kontinuierliche Weiterbildung hilft, gut auf Führungspositionen vorbereitet zu sein. Ebenso wichtig sind die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und der Mut, Führungspositionen anzustreben und sich dafür zu bewerben.

Welche Fortbildungen und Weiterbildungsprogramme halten Sie für Frauen in der Finanz- und Versicherungsbranche für besonders wichtig?

Lippert: Ich selbst mache nebenberuflich gerade den Master in Insurance Management. Ich finde, dass kontinuierliche Weiterentwicklung und Bildung – unabhängig von einem speziellen Programm und auch geschlechterunabhängig – sehr wichtig sind. Das können beispielsweise auch Leadership-Programme oder Themen wie Kommunikation und Verhandlung sein.

Wie wichtig ist Ihnen persönliches Networking, und welche Plattformen oder Events nutzen Sie, um sich mit anderen Frauen in Ihrer Branche zu vernetzen?

Lippert: In unserer Branche halte ich Networking für sehr wichtig, und ich besuche allgemeine Netzwerkveranstaltungen (z. B. von Versicherern, eigene Veranstaltungen, Finanzveranstaltungen oder jene der Industriellenvereinigung). Speziell für Frauen gibt

es in Österreich „Women in Insurance“, dass im November von GrECo gesponsert wird, und in Deutschland die Fidi-Treffen. Auch die Swiss Re Corso veranstaltet in Österreich einmal jährlich ein Event für Frauen.

Was glauben Sie, sind die größten Hürden für Frauen in Ihrer Branche, und wie können diese überwunden werden?

Lippert: Ich denke, das kommt auch ein wenig auf den Bereich an, aber Frauen sehen sich oft mit geschlechtsspezifischen Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert, die ihre Fähigkeiten und Ambitionen in Frage stellen. Beispielsweise gibt es im Bereich des technischen Risikomanagements kaum Frauen. Helfen kann hierbei vielleicht eine Unterstützung bei der Karriereentwicklung durch gezielte Weiterbildungs- und Entwicklungsprogramme, aber auch andere Frauen, die als Vorbild oder Mentorin dienen, oder einem einfach durch Gespräche, wie bei den Frauennetzwerken, den vielleicht letzten nötigen Antrieb geben.

Welche Tipps würden Sie jungen Frauen geben, die gerade in die Finanz- und Versicherungsbranche einsteigen?

Lippert: Neugierig und bereit sein, dazuzulernen. Unsere Welt ändert sich ständig, und die Branche ist nicht so verstaubt, wie sie auf den ersten Blick vielleicht scheint. Glaubt an eure Fähigkeiten und scheut euch nicht, eure Meinung zu äußern und Erfolge zu teilen. Seid offen für konstruktives Feedback und nutzt es, um euch weiterzuentwickeln. Fordert

Dinge ein!

Auf staatlicher Seite sind die Einführung und Durchsetzung von Gesetzen, die Gleichstellung und Chancengleichheit fördern, wie z. B. Quotenregelungen für Führungspositionen, zumindest als Übergangslösung, wichtig.

Außerdem ist Sichtbarkeit, sowohl intern als auch extern, entscheidend: Engagiert euch in Projekten, setzt eure Fähigkeiten ein und macht eure Erfolge sichtbar. Nutzt Branchenveranstaltungen, Konferenzen und Seminare, um wertvolle Kontakte zu knüpfen und fachlich auf dem Laufenden zu bleiben.

Welche speziellen Angebote oder Produkte sehen Sie als besonders relevant für weibliche Kundinnen, und wie positioniert Ihr Unternehmen diese im Markt?

Lippert: Zum Beispiel mit einer privaten Pensionsvorsorge: Durch Karenzen und Teilzeitarbeit (Kinderbetreuung, aber auch die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger) entstehen Pensionslücken, um die man sich als Frau kümmern sollte.

Fühlen Sie sich persönlich als Kundin gut beraten in Finanzangelegenheiten? Haben Sie das Gefühl, Berater gehen ausreichend auf die speziellen Herausforderungen von Frauen ein?

Lippert: Aus meiner persönlichen Erfahrung habe ich nicht das Gefühl, dass speziell auf Herausforderung von Frauen eingegangen wird, ich würde aber trotzdem nicht sagen, dass ich mich deshalb grundsätzlich schlecht beraten fühle.

Wie könnten Versicherungsund Finanzdienstleister besser auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen eingehen?

Lippert: Durch Sichtbarkeit und aufmerksam machen. Ich glaube, vielen Frauen ist es einerseits vielleicht gar nicht bewusst, dass sie spezielle Beratung brauchen und andererseits, etwa am Beispiel von Pensionsvorsorge, wissen sie nicht, wie sie die Themen z.B. während der Karenz oder Teilzeitarbeit finanziell gut umsetzen können. Die Wirtschaftsplattform Sheconomy bietet diesbezüglich z.B. gezielt Beratung.

Was motiviert Sie täglich in Ihrer Arbeit in der Versicherungs- und Finanzbranche, und welche Ziele haben Sie für die Zukunft?

Lippert: Ständig neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, und die damit verbundene Suche nach (innovativen) Lösungsansätzen für unsere Klienten motivieren mich, kontinuierlich zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Zudem motiviert es mich, anderen Frauen

Es motiviert mich, anderen Frauen in der Branche als Mentorin zur Seite zu stehen und sie in ihrer Karriere zu unterstützen.

in der Branche als Mentorin zur Seite zu stehen und sie in ihrer Karriere zu unterstützen.

Welche Erfolge in Ihrer Kar riere machen Sie besonders stolz, und wie haben Sie diese erreicht?

Lippert: Es gibt viele „kleine“ Er folge, die mich stolz machen, wie erfolgreiche Umsetzungen unserer Sales Projekte, die wir durch sorgfältige Planung, detailliertes Auseinandersetzen mit den Risiken und Teamarbeit umsetzen.

Karrieretechnisch bin ich stolz darauf, eine von fünf Frauen in der Geschäftsleitung von GrECo Österreich zu sein.

Wie schaffen Sie es, in einer oft von Männern dominierten Branche selbstbewusst auf zutreten und Ihre Stimme zu erheben?

Lippert: Gute Vorbereitung, fun diertes Wissen sowie der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.

Abschlussfrage: Welche Bot schaft liegt ihnen besonders am Herzen?

Lippert: In dieser hektischen und herausfordernden Welt der Ab schlusssatz von einem meiner Lie blingspodcasts: „Be a little kinder to yourself and others than you think is necessary.“ Gelingt nicht immer, aber wenn man versucht, sich regelmäßig daran zu erinnern, kann man helfen, eine positivere und unterstützendere Gesellschaft zu schaffen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Risikoanalyse, Deckungskonzept und Schadenfälle

17.02.2025 - Vorarlberg 09:00 bis 11:00 Uhr

17.02.2025 - Tirol 15:00 bis 17:00 Uhr

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25.02.2025 - Wien 15:00 bis 17:00 Uhr

In der nächsten Ausgabe

„Von Frau zu Frau“ - Mag. Katharina Trampisch, Geschäftsführerin Österreichische Gesellschaft für Versicherungsfachwissen

Interview mit René Besenbäck, Managing Director & Country Head wefox Austria

Impressum

“risControl” - Eigentümer, Herausgeber & Verleger

Redaktion: risControl, Der Verein für Versicherung- und Finanzinformation

3701 Oberthern, Oberthern 33 ZVR 780165221

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