SCHWAMENDINGEN EIN STÄDTEBAULICHER ENTWURF FÜR DIE INNENENTWICKLUNG DES SCHWAMENDINGER – DREIECKES
BACHELOR – ARBEIT IN STÄDTEBAU AUTOR: RETO LUCEK EXAMINATOR: LUCAS STEINER EXPERTIN: MONIKA KLINGELE FREY HSR HOCHSCHULE FÜR TECHNIK RAPPERSWIL STUDIENGANG STADT-, VERKEHRS- UND RAUMPLANUNG BACHELOR - ARBEIT FS 2019 RAPPERSWIL, 20. JUNI 2019
IMPRESSUM
HSR Hochschule für Technik Rapperswil Studiengang Stadt-, Verkehrs- und Raumplanung Bachelor - Arbeit FS 2019 Schwamendingen Ein Städtebaulicher Entwurf für die Innenentwicklung des Schwamendinger – Dreieckes Autor: Reto Lucek Examinator: Lucas Steiner Expertin: Monika Klingele Frey Frühlingssemester 2019 Bearbeitungszeit: 8 Wochen Rapperswil, 20. Juni 2019
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
ABSTRACT Ausgangslage Die Stadt Zürich prognostiziert mit ihrem räumlichen Konzept «Zürich 2040» ein Bevölkerungswachstum vom 25 %. Im Jahr 2040 könnte sich deren Einwohner*innenzahl auf 520‘000 belaufen. Der Wachstumsschwerpunkt, so das Konzept, liegt im Norden und Westen der Stadt. Schwamendingen, der 12. Kreis Zürichs mit seinem gartenstadtähnlichen Charakter, wurde seit längerer Zeit nicht mehr integral beplant und wird im Zuge der räumlichen Entwicklung immer interessanter. Diese Diplomarbeit widmet sich der Frage, wie eine Innenentwicklung im Schwamendinger-Dreieck erfolgen könnte und zeigt diesbezüglich einen möglichen städtebaulichen Entwurf auf. Vorgehen Die entscheidende Komponente im Entwurfsprozess, nebst den allgemeinen Analysen, war die Erkenntnis, dass die Bausubstanz der Nachkriegsbauten für eine Sanierung kaum geeignet ist. Es wurde daher früh nach einer Lösung gesucht, welche es erlauben würden, den Bestand zu ersetzen, dabei aber die Struktur soweit möglich zu bewahren und die Umwelt zu schonen. Ergebnis Der städtebauliche Entwurf zeigt eine transformierte Struktur in neuer Substanz, welche den Baumbestand weitestgehend bestehen lässt. Weiter ermöglicht er eine Verdoppelung der Ausnützungsziffer bei gleichbleibender Grünfläche. Dies konnte erreicht werden, indem die Gebäudeanzahl reduziert, die Volumina skaliert, die Gebäudehöhen entlang der Dübendorf- und Winterthurerstrasse erhöht und neue Freiräume im Innern des Dreieckes ausgebildet wurden. Mit dem Entwurf entsteht so ein neues, insgesamt dichteres Wohnen in einer zurückhaltend veränderten Umgebung.
Reto Lucek
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Frühlingssemester 2019
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INHALTSVERZEICHNIS 1
EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.1 AUSGANGSLAGE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2 AUFGABENSTELLUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.3 LESEHILFE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.4 ARBEITSMETHODIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
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ANALYSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
2.1 STÄDTEBAU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.2 BAUSTRUKTUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3 NUTZUNGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.4 STANDORTPOTENZIAL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.5 VERKEHR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.6 FREIRAUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2.7 SOZIALSTRUKTUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.8 GENIUS LOCI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.9 ANALYSEFAZIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
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ENTWICKLUNGSRICHTUNG . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.1 TRENDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3.2 URBANE QUALITÄTEN ZUM ZIEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.3 HOLZ IM URBANEN KONTEXT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
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KONZEPT + STRATEGIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
4.1 PERIMETER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.2 RÄUMLICHES KONZEPT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.3 NUTZUNGSKONZEPT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.4 MOBILITÄTSKONZEPT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.5 HANDLUNGSSTRATEGIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4.6 ANMERKUNG ISOS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 4.7 ANMERKUNG ÜBERBAUUNGSPLAN 1948 . . . . . . . . . . 39 4.8 ÜBERLEITUNG ZUM ENTWURF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
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STÄDTEBAULICHER ENTWURF . . . . . . . . . . . . 42
5.1 ENTWURFSERLÄUTERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 5.2 ZENTRUM + SPITZE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 5.3 GEBIET KRONWIESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 5.4 GEBIET LUCHSWIESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 5.5 GEBIET GLATTWIESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 5.6 ISOMETRIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5.7 SITUATION 1:1‘000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 5.8 GENOSSENSCHAFTSHAUS TYP 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 5.9 STADTHAUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 5.10 MOBILITÄTSHUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
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MENGENGERÜST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
7
RAUMPLANERISCHE UMSETZUNG . . . . . . . . . 68
7.1
ENTWICKLUNGSETAPPEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
7.2
GRUNDEIGENTUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
7.3
BAU- & ZONENORDNUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
7.4
PROZESSABLAUF + QUALITÄTSSICHERUNG . . . . . . . . 71
7.5
AKTIVE ROLLE DER STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
8
FAZIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
ABBILDUNGSVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 TABELLENVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 QUELLENVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 QUELLEN REFERENZBILDER . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Reto Lucek
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EINLEITUNG
1.1
AUSGANGSLAGE
Die Stadt Zürich prognostiziert mit ihrem räumlichen Konzept «Zürich 2040» ein Bevölkerungswachstum vom plus 25 %. Dieser Zuwachs entspricht ungefähr der Anzahl Einwohner*innen der Stadt Winterthur. Im Jahr 2040 könnte sich also die Einwohner*innenzahl der Stadt Zürich auf 520‘000 belaufen. Im Jahr 2000 lag diese noch bei 360‘000 und im Jahr 2018 bei ca. 420‘000 Einwohner*innen. Der Entwicklungsschwerpunkt, so das Konzept, liegt im Norden wie auch im Westen der Stadt Zürich. Dies betrifft sowohl aktuelle wie auch künftige Entwicklungen. Nebst der guten öffentlichen Erschliessung spricht ein grosses Erneuerungspotential der dortigen Bausubstanzen, sowie die Möglichkeit der Versorgung mit erneuerbaren Energien für die genannten Gebiete. Weiter lassen sich dort neue öffentliche Freiräume schaffen (Stadt Zürich (i), 2018).
Schwamendingen Saatlen Schwamendingen-Mitte Hirzenbach
Abb. 1 Stadt Zürich mit Stadtkreisen
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Quelle: Eigendarstellung
Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
1.2
AUFGABENSTELLUNG
Im Zuge der Bachelordiplomarbeit in der Fachrichtung Städtebau wird eine konzeptionelle Auseinandersetzung mit der Stadtentwicklung von Zürich geübt. Schwamendingen, der 12. Kreis Zürichs mit seinem gartenstadtähnlichen Charakter, wurde seit längerer Zeit nicht mehr integral beplant und wird im Zuge der räumlichen Entwicklung immer interessanter. Der knapp 40 ha grosse Bearbeitungsperimeter umfasst unter anderem den «Dorfkern» mit dem Schwamendingerplatz sowie das Schwamendinger-Dreieck bis auf die Höhe der Luchswiesenstrasse. Diese Diplomarbeit widmet sich der Frage, wie eine Innenentwicklung in Schwamendingen erfolgen könnte und zeigt diesbezüglich einen möglichen städtebaulichen Entwurf auf.
1.3
LESEHILFE
Zusätzlich zum regulären Fliesstext werden seitlich, in Form von Marginalien, objektive wie auch subjektive Erkenntnisse, Ergänzungen oder Zusammenfassungen des Inhaltes wiedergegeben. Diese sind mit einem «M» gekennzeichnet und fortlaufend nummeriert, um mögliche Verweise machen zu können. Unter anderem werden so auch Tabellen zur leichteren Verständlichkeit ergänzt.
Reto Lucek
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1.4
ARBEITSMETHODIK
Der städtebauliche Entwurf von Schwamendingen basiert nebst einer räumlichen und strukturellen auch auf einer sozialen, kulturellen und ökologischen Betrachtung. Das soll heissen: Der Bestand wird nicht nur über das Volumen, sprich Lage, Grösse und Struktur gelesen, sondern auch die Menschen und die Natur mit ihren Bedürfnissen, Nutzungsgewohnheiten und Wünschen fliessen in die Betrachtung mit ein. Damit wird die Stadt gelesen, konzipiert und entwickelt. Die genaue Arbeitsmethodik und deren Arbeitsschritte kann der nebenstehenden Illustration entnommen werden. Der Prozess ist iterativ – Ergebnisse und Lösungen sind laufend zu kontrollieren und korrigieren. 1. Bestand analysieren In einem ersten Schritt wird Schwamendingen im Bestand gelesen und analysiert. Exemplarischen Fragen wie «Wie erreiche ich Schwamendingen am schnellsten?» und «Welche Nutzungen sind wo vorhanden?» helfen bei den verschiedenen Untersuchungen. 2. Entwicklung beachten Die Frage «Wie die Menschen in Zukunft leben könnten?» soll stets beachtet werden. Literatur und «Good-Practice-Beispiele» helfen dabei die Trends und Entwicklungen zu beachten, um sie später in den Entwurfsprozess miteinfliessen zu lassen zu. 3. Schwamendingen konzipieren Mit den Kenntnissen aus den Analysen und den Entwicklungstrends wird ein Konzept für Schwamendingen respektive den Bearbeitungsperimeter entworfen. Auf die Frage «Was wo sein soll?» wird eine konkretes Vorstellung gezeichnet 4. Strategien entwickeln Mit den Handlungsstrategien werden Regeln und Grundsätze erstellt, welche den städtebaulichen Entwurf wie auch bauliche Prozesse oder Entscheidungsfindungen unterstützen und Transparenz schaffen sollen. 5. Konzept übertragen Das Konzept kann nun mit den Handlungsstrategien im eigentlichen Entwurfsprozess auf die Struktur übertragen werden. In diesem Schritt gilt weiter Abwägungen und Entscheide zugunsten einem «Bestehen» oder «Verändern» zu treffen.
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
6. Entwurf ausarbeiten Zu Letzt gilt es den Entwurf in der Situation auszuarbeiten und mögliche Details zu klären. Mit einer Rückschau auf die vorhergegangenen Schritte kann weiter eine Gegenkontrolle vorgenommen werden bevor der Entwurf abgeschlossen wird.
Exemplarische Arbeitsfragen
Projektstart
1. BESTAND ANALYSIEREN
«Was ist wo?»
2. ENTWICKLUNG BEACHTEN
«Was könnte werden?»
3. SCHWAMENDINGEN KONZIPIEREN
«Was soll werden?»
4. STRATEGIEN ENTWICKELN
«Wie geschiet dies?»
5. KONZEPT ÜBERTRAGEN
«Wo geschiet es?»
6. ENTWURF AUSARBEITEN
«Wie sieht es?»
Städtebaulicher Entwurf (Endprodukt) Abb. 2 Schema Arbeitsmethodik
Reto Lucek
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Quelle: Eigendarstellung
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ANALYSE
2.1 STÄDTEBAU Die Entwicklung Schwamendingens lässt sich anhand von altem Kartenmaterial verständlich nachvollziehen. Wo Ende des 19. Jahrhunderts nur der Kern besiedelt war und die Dübendorf- und Winterthurerstrasse bereits bestanden, entwickelt sich die Siedlung fortan radial nach aussen. Interessant nachzuvollziehen ist der Wachstumsschub, welcher mit der Realisierung des Überbauungsplanes von 1948 erfolgte, wie auch der Wechsel zu einer «neuen» Baustruktur in Hirzenbach (vgl. Abb. 7-9). Der nebenstehende Grünplan illustriert sämtliche Grünflächen in und um Schwamendingen. Diese beinhalten Gartenanlagen, Äcker, Wiesen, Weiden, geschlossener Wald etc., welche der amtlichen Vermessung entnommen sind.
Abb. 3 Städtebauliche Analyse
Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Der Kreis 12 Schwamendingen ist farblich vom Rest der Stadt Zürich sowie den angrenzenden Gemeinden Dübendorf, Opfikon und Wallisellen hervorgehoben. Dasselbe gilt auch für nachfolgende Abbildungen.
Trennwirkungen Schwamendingen grenzt sowohl im Westen wie auch im Norden an die Infrastrukturen der Autobahn A1 und im Osten begrenzt die Gemeindegrenze zu Dübendorf die Siedlung. Einzig nach Süden hin bildet sich eine natürliche Grenze in Form des Zürichberges. Schwamendingen ist folglich in seiner Form stark beschränkt und weisst kaum mehr Raum zum Ausdehnen zu. Mit der projektierten Einhausung der Autobahn wird über die Länge von 940 Meter die genannte Zäsur stückweit aufgelöst. Ab 2024 können sich Zufussgehende und Velofahrende im «Überlandpark» aufhalten und / oder die Autobahn queren. Die Verbindung ins Quartier Saatlen als auch Richtung Oerlikon, Seebach oder Opfikon wird dadurch aufgewertet (Hornung, 2018).
Bildlegende natürliche Grenze physische Grenze politische Grenze Raum teilend & verbindend Raum formend Zentrum Siedlungsrand (resp. Übergangsfläche) Kreis 12 Schwamendingen Restliche Landschaftsflächen
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Schwamendingen
Abb. 4 Schwarzplan 1:20‘000 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 6 Landeskarte 1879 Quelle: swisstopo, online
Abb. 7 Landeskarte 1940 Quelle: swisstopo, online
Abb. 8 Landeskarte 1955 Quelle: swisstopo, online
Abb. 9 Landeskarte 1982 Quelle: swisstopo, online
Abb. 5 Weissplan 1:20‘000 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 10 Grünplan 1:20‘000 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
2.2 BAUSTRUKTUR Die untersuchte Baustruktur von Schwamendingen besteht zu einem grossen Teil aus zwei Gebäudetypen: dem Punktbau und der Reihe respektive der Zeile. Die Reihen und Zeilen weisen zwei bis drei respektive drei bis vier Vollgeschosse auf. Weiter finden sich auch vermehrt Gruppen und Winkel. Hochhäuser, auch wenn durch ihre Grösse bestechend, kommen weniger vor, Scheiben hingegen schon. Nicht vorhanden sind Blockränder. Es lässt sich erkennen (vgl. Abb. 11 Baustrukturanalyse), dass sich die unterschiedlichen Gebäudetypen oft ansammeln und eine Art von Unterquartieren oder Teilgebieten bilden. Dieser Zustand lässt sich mit dem Baujahr respektive den Bebauungsetappen von Schwamendingen begründen.
M1
Die Begehung vor Ort mit
dem optischen Eindruck der Baustruktur und -substanz sowie den
Abb. 11 Baustrukturanalyse Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Fakten bezüglich der Bausubstanz der Nachkriegsbauten, veranlasst mich tendenziell dazu den Bestand rückzubauen und mit Ersatzneubauten zu entwerfen.
Gebäudealter & Bausubstanz Der grösste Teil der genannten Baustruktur wurde Ende der 1940 oder in den 1950 Jahren erstellt (Amt für Raumentwicklung (a), 2019). Die Nachkriegsbauten können typische Merkmale aufweisen wie Wandstärken zwischen 24 und 30 cm, ohne Wärmedämmung, Einfachverglasung, auskragende Betonplatten als kleine Balkone etc. Vereinfacht gesprochen, handelt es sich hier oftmals um eine sehr einfache und sparsame Bauweise. Im Falle einer Sanierung bedarf es unter anderem einer Verbesserung von Wärme- und Schallschutz, der Instandsetzung sämtlicher Fassaden, neue Dacheindeckungen, der Behebung von Feuchtigkeitsschäden sowie dem Ersatz der Haustechnik. Alles in allem sind dies Gesamtsanierungen, welche technisch anspruchsvoll sind, Wohnungsgrundrisse beeinträchtigen und einen grossen finanziellen Aufwand zur Folge haben können (Baunetz Wissen, 2019).
Gebäudetypen Punktbauten gross Punktbauten klein Gruppen Reihen + Zeilen Winkel Hof Hochhäuser Scheiben Bauernhäuser + Hallen Sonderbauten Abb. 12 Sicht auf Hirzenbach Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Abb. 13 Schwamendingerplatz und Umgebung
Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Abb. 14 Schwamendinger – Dreieck, Spitze Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
–
Abb. 15 Schwamendinger – Dreieck, Nordostteil Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Abb. 16 Schwamendinger – Dreieck, Südostteil Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
2.3 NUTZUNGEN M2
Mögliche Zusammenle-
gung von Schulinfrastrukturen, da teils nur ein- bis zweigeschossige Bauten im Bestand. Schulweglängen und Klassenangebot gilt es zu berücksichtigen. M3
Hauptverkehrsstrassen
respektive Achsen könnten mit zusätzlichen Nutzungen gestärkt werden. M4
Es gilt zu prüfen, ob
kulturellen Nutzungen dennoch platzfinden könnten.
Die nachfolgenden Kategorien basieren auf dem Handbuch «Urbane Qualitäten» von Simon Kretz und Lukas Kueng. Die Lagen der Nutzungen in Schwamendingen konnten ebenfalls dem Buch entnommen, wurden jedoch kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert (Kretz & Kueng, 2016). Der Grossteil des Nutzungsangebotes befindet sich entlang der Hauptverkehrsstrassen und um den Schwamendingerplatz. Dabei handelt es sich in erster Linie um Einkaufsnutzungen sowie Gastronomie- und Hotelangebote. Die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens könnten damit mehr als ausreichend in Schwamendingen befriedigt werden. Ebenfalls stark vertreten ist die Nutzungskategorie «Bildung / Soziales / Behörden» sowie die Kategorie «Industrie / Büro / Arbeit». Diese sind jedoch vermehrt in der Tiefe der Siedlungsstruktur vorzufinden und kaum als Cluster angeordnet. Dazu zählt ebenso die Nutzung «Sport», welche sich oft in Kombination mit Bildungseinrichtungen wiederfindet. Deutlich untervertreten ist die Kategorie «Kultur / Unterhaltung», zu welcher beispielsweise Museen und Kinos zählen. Eine mögliche Erklärung dafür mag sein, dass die Nachfrage nach solchen Einrichtungen in Schwamendingen schlicht zu klein ist und interessierte Leute hierfür lieber ins Stadtzentrum reisen, wo ein grösseres und breiteres Angebot besteht (Kretz & Kueng, 2016, S. 105-106).
Einkaufen Einkaufen Nutzungen Einkaufen Einkaufen Einkaufen Einkaufen Gastronomie / Hotellerie Einkaufen Gastronomie Einkaufen Einkaufen // Hotellerie Gastronomie Gastronomie // Hotellerie Hotellerie Gastronomie Gastronomie // Hotellerie Hotellerie Kultur / Unterhaltung Gastronomie Gastronomie / Hotellerie Kultur // Unterhaltung Gastronomie / Hotellerie Hotellerie Kultur Unterhaltung Kultur / Unterhaltung Kultur / Unterhaltung Kultur Kultur// /Unterhaltung Unterhaltung Religion Kultur Religion Kultur / Unterhaltung Unterhaltung Religion Religion Religion Religion Religion Bildung // Soziales // Behörden Religion Bildung Religion Bildung // Soziales Soziales / Behörden Behörden Bildung Soziales Bildung/ /Soziales Soziales// /Behörden Behörden Bildung Bildung // Soziales // Behörden Behörden med. Dienstleistungen Bildung Soziales Behörden med. Dienstleistungen Bildung / Soziales / Behörden med. Dienstleistungen medizinische Dienstleistungen med. Dienstleistungen med. Dienstleistungen med. Dienstleistungen Industrie // Büro / Arbeit med. Dienstleistungen Industrie med. Dienstleistungen Industrie Büro// /Arbeit Arbeit Industrie // /Büro Büro Arbeit Industrie Büro / Arbeit Industrie // Büro // Arbeit Industrie Sport Sport Industrie // Büro Büro // Arbeit Arbeit Sport Industrie Büro Arbeit Sport Sport Sport Sport Sport Sport
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
1‘80 0m
1‘50 0m
1‘20 0m
90 0 m
60 0 m
300
Abb. 17 Nutzungen Quelle: Google Earth, online, Kretz & Kueng, 2016, S. 105-106 und Eigendarstellung
m
2.4 STANDORTPOTENZIAL M5
Das Standortpotential von
Schwamendingen als Wohnort, kann als gut bis sehr gut betitelt werden.
Auf der nebenstehenden Illustration ist Schwamendingens geografische Lage zu umliegenden Ortschaften und Städten sowie der Fahrdauer mit dem öffentlichen Verkehr abgebildet. Die angegebenen Distanzen sind auf Luftlinie via GoogleMaps gemessen und die Fahrdauer wurde mit dem Fahrplan der SBB ermittelt. Daraus wird ersichtlich, dass man vom Schwamendinger Platz binnen 25 Minuten sowohl Winterthur als auch Uster erreicht. Für den Weg nach Zürich HB oder den Flughafen ZRH benötigt man lediglich 20 Minuten. Baden und Schaffhausen können in gut 40 respektive 50 Minuten erreicht werden und nach Basel und Bern dauert die Reise nicht länger als 1 Stunde und 25 Minuten. Auf internationaler Ebene betrachtet, wird der 300 km entfernt liegende Finanzplatz Frankfurt am Main innerhalb von 4 Stunden und 20 Minuten erreicht. Schwamendingens Lage in der Metropolitanregion Zürich spricht für dessen Standortpotenzial. Die Thematik Wohnen und Arbeiten in Schwamendingen wird nachfolgend im Kapitel 2.6 SOZIALSTRUKTUR behandelt.
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Schwamendingen
Frankfurt am Main
300 km — 4h 20
Stut tgar km
t
—3
h 20
m—
1h 2
0
160
Base l
Schaffhausen
75 k
240
en nch h 30 Mü km — 4
ZRH Winterthur Baden
1h
2h
3h
4h
Metropolitanregion Zürich Uster Zürich HB
nf — Ge 0 km
23
10
rn Be 0 km —
10
25
3h
1h
nd Mailam — 3h 50 220 k
Abb. 18 Standortpotenzial Quelle: Eigendarstellung
Reto Lucek
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2.5 VERKEHR Allgemein für Schwamendingen Schwamendingen liegt im Nordosten der Stadt Zürich und grenzt unmittelbar an die Gemeinden Dübendorf, Opfikon und Wallisellen. Als 12. Kreis der Stadt Zürich befindet sich Schwamendingen in der Tarifzone 110 (Stadt Zürich) und profitiert folglich von dessen Verkehrssystem (ZVV, 2018). Unabhängig davon bestehen mehrere Möglichkeiten Schwamendingen zu erreichen respektive sich im Kreis fortzubewegen. Nachfolgend sind die unterschiedlichen Mobilitätsarten und deren Verkehrsebenen aufgeführt.
Abb. 19 Bahn-, S-Bahn- & Tramnetz
Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Bahn & S-Bahn Schwamendingen selbst verfügt über keinen eigenen Bahnanschluss. Als Alternativen stehen der S-Bahnhof Stettbach im Osten oder der Bahnhof Zürich Oerlikon im Westen zur Verfügung. Von Stettbach, der näher gelegene Bahnhof, verkehren in der Morgenstunde von 8:00 bis 9:00 Uhr acht S-Bahnen nach Zürich Hauptbahnhof. Von Zürich Oerlikon sind es gar 31 Verbindungen mit S-Bahnen als auch InterRegio- und InterCity-Züge miteingeschlossen (SBB CFF FFS, online). Die zwei Verkehrshubs können per Bus, Tram, Rad oder auch zu Fuss erreicht werden. Tramlinien Das Tram Nr. 7 fährt im 8-Minuten-Takt auf der Strecke zwischen Stettbach – Bahnhofstrasse / HB – Wollishofen via Dübendorfstrasse. Das Tram Nr. 9 fährt im 7-Minunten-Takt auf der Strecke zwischen Hirzenbach – Bellevue – Heuried via Winterthurerstrasse. Beide Tramverbindungen verkehren über den Schwamendingerplatz (VBZ, online). Glattalbahn Die Glattalbahn der 1. bis 3. Etappe erschliesst Schwamendingen nur bedingt. Nichts desto trotz ist sie Bestand der öffentlichen Verkehrsmittel. Der langfristige Ausbau würde, neben dem bestehenden Anschluss an den Bahnhof Stettbach, auch die Überlandstrasse im Quartier Hirzenbach erschliessen (Westermann, 2013, 16-17). Buslinien Der Schwamendingerplatz ist Ausganspunkt für die Buslinien 61, 62, 75 und 79 nach Mühlacker, Waidhof, Seebacherplatz, respektive Auzelg Ost. Der Nachtbus N11, welcher wochenends von Zürich Bellevue nach Wallisellen Bahnhof verkehrt, fährt ebenfalls durch die Winterthurerstrasse und bedient gleich mehrere Haltestellen in Schwamendingen (VBZ, online).
Abb. 20 Nachtbus
Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
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Schwamendingen
Motorisierter Individualverkehr Auf dem übergeordneten Strassennetzt verbinden die Überland- wie auch die Dübendorfstrasse in Ost-West-Richtung Schwamendingen mit seinen Nachbarsortschaften Dübendorf oder Oerlikon. Mit der Winterthurerstrasse besteht eine Diagonale, welche sowohl in Richtung Quartier Unterstrasse als auch nach Wallisellen oder zum Autobahnanschluss führt. Für Automobilist*innen bestehen relativ gute regionale als auch überregionale Verbindungen. Das untergeordnete Strassennetz ist kleinteiliger und in einer orthogonalen und radialen Form aufgebaut. Abgesehen von der Dübendorf- und Winterthurerstrasse bestehen, in Schwammendingen-Mitte und Hirzenbach, nur Tempo-30-Zonen (Stadt Zürich (e), online). Radverkehr Bezüglich Radverkehr ist festzuhalten, dass das Angebot an Infrastruktur beschränkt vorhanden ist. Die Dübendorf- und Winterthurerstrasse sind wenig attraktiv für Radfahrende, so dass sich diese tendenziell den Weg durch die Tempo-30-Zonen suchen werden. Im Hinblick auf die Mobilitätswende bestehen hier Möglichkeiten der Angebotsverbesserung. Der kommunale Verkehrsplan der Stadt Zürich nimmt diesbezüglich Stellung und will die zwei genannten Strassen für den allgemeinen Radverkehr ausbauen (Stadt Zürich (f), 2018). Fussverkehr Schwamendingen ist in seiner Struktur und Form eher kleinteilig aufgebaut. Der Kern mit dem Schwamendingerplatz lässt sich, zumindest aus Schwamendingen-Mitte und Hirzenbach, auch zu Fuss erreichen. Die Gehqualität entlang dem übergeordneten Strassennetzt, wie der Dübendorf- und Winterthurerstrasse, ist subjektiv betrachtet nicht unbedingt attraktiv. Zufussgehende weichen tendenziell auf Wegrouten in den Tempo-30-Zonen aus, zumindest für längere Strecken.
M6
Der Bahnhof Stettbach
eignet sich im Speziellen für Radfahrende aus dem Quartier Schwamendingen-Mitte und Hirzenbach.
M7
Abb. 21 Strassennetz Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Das Zufussgehen könnte
attraktiver ausgestaltet sein.
S-Bahn
Autobahn
Tram Nr. 7 & 9
übergeordnetes Strassennetzt
Glattalbahn 1. – 3. Etappe
untergeordnetes Strassennetzt
langfristiger Ausbau der Glattalbahn
Gehwegnetz
Nachtbus
Reto Lucek
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Abb. 22 Gehwegnetz (Fokus Schwamendinger-Dreieck) Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
2.6 FREIRAUM Mit der Analyse des Freiraumes wird die räumliche Qualität von Schwamendingen untersucht. Die nachfolgend aufgeführten Freiraumtypologien respektive Freiräume basieren auf einer Publikation zur Freiraumentwicklung in Agglomerationsgemeinden (Bezzola et al., 2018, S. 12). ... für lineare Aktivitäten ... für freie Aktivitäten ... für infrastrukturgebundene Aktivitäten ... für multifunktionale Nutzungen ... für Begegnungen ... zum Verweilen
M8
Das bestehende Freiraum-
angebot ist besser als anfänglich erwartet. Es bestehen aber teils grössere Lücken, welche ergänzt werden dürften.
M9
Der Freiraumversorgungs-
grad der Wohnbevölkerung in Schwamendingen ist, bezogen auf den Bearbeitungsperimeter, gut (Stadt Zürich (h), 2019, S. 35).
Freiräume für lineare Aktivitäten, z.B. Joggen oder zur Kontemplation, finden sich tendenziell am Siedlungsrand wieder. Sei es entlang der Glatt oder am Fusse des Zürichberges. Räume für freie Aktivitäten, dazu gehören u.a. die Allmend Stettbach, finden sich ebenfalls am Siedlungsrand. In ihrer Anzahl sind sie jedoch geringer vertreten (Bezzola et al., 2018, S. 15 & 18). Freiräume für infrastrukturgebundene Aktivitäten sind in einer grossen Anzahl und über das gesamte Siedlungsgebiet vorzufinden. Darunter fallen Spielplätze mit Spielgeräten, welche oft in die Gebäudestruktur von Überbauung eingebunden sind, oder auch die Sportanlage Heerenschürli mit mehreren Fussballfeldern und dem Baseballstadion (Bezzola et al., 2018, S. 16). Als multifunktionaler Raum wie der kleine Park an der Kronwiesenstrasse definiert. Die Einhausung des Autobahnzubringers A1L, welche erst ab 2024 begehbar sein soll, wird ebenfalls derselben Typologie zugeschrieben. Dies weil, multifunktionale Räume ruhige bis aktive Erholung ermöglichen sowie Orte für soziale Erlebnisse sind (Bezzola et al., 2018, S. 17 & Hornung, 2018). Der Schwamendingerplatz, welcher grundsätzlich als multifunktional gelesen werden kann, wird aufgrund von dem sozialen Erleben und Austauschen sowie der Möglichkeit kreative und kulturelle Aktivitäten verrichten zu lassen, als Begegnungsraum definiert. Die angrenzenden Flächen, vor dem Hirschen, dem Migros etc. ergänzen diesen Raum weiter. Als Verweilraum gelten die Schrebergärten wie auch der Friedhof (Bezzola et al., 2018, S. 13-14).
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
1‘80 0m
1‘50 0m
1‘20 0m
90 0 m
60 0 m
300
Abb. 23 Freiraumanalyse
Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
m
2.7 SOZIALSTRUKTUR
M 10
Schwamendingen weist
eine sehr tiefe Zahl an Beschäftigten auf.
M 11
Schwamendingen ist pri-
mär ein Ort zum Wohnen. Ihn als Schlafstadt zu bezeichnen wäre aber nicht zutreffend.
M 12 Mehr als ein Drittel der Menschen in Schwamendingen haben einen Migrationshintergrund.
Bevölkerung Schwamendingen wurde 1970 vom Stadtkreis 11 losgelöst und als 12. Stadtkreis neu gegründet. Er besteht seither aus den drei Quartieren Saatlen, Schwamendingen-Mitte und Hirzenbach. Aktuell leben im Kreis 12 rund 32’500 Menschen (Stadt Zürich (a), online & Stadt Zürich (b), 2015, S. 10). In Saatlen liegt die Bevölkerungszahl seit 1974 relativ stabil zwischen 6’000 und 7’000 Personen. Um das Jahr 2010 überschritt sie erstmal 7’000 und stieg seither weiter auf den aktuellen Stand von ca. 8’500 Einwohner*innen. Für das Quartier Schwamendingen-Mitte sieht der Verlauf etwas anders aus. 1974 lag die Bevölkerungszahl bei knapp 12’000 Personen. Diese maximale Einwohner*innenzahl nahm bis Mitte der 80er kontinuierlich ab, stagnierte bei 10’000 und steigt seit Mitte der 2000er Jahre wieder an. Momentan leben 11’100 Personen im Quartier. Hirzenbach hat eine ähnliche Bevölkerungsentwicklung vorzuweisen. Auch hier war das Jahr 1974 dasjenige mit dem Maximum an Einwohner*innen – nämlich knapp 13’000 Personen. Die Bevölkerung nahm bis zu Beginn der 90er Jahre ab und lag damals bei etwa 11’000 Personen. Seither schwankte die Personenzahl zwischen 11’000 und 12’000 und stieg erst wieder nach dem Jahr 2014 auf den aktuellen Wert von 12’800 Personen (Stadt Zürich (a), online; Stadt Zürich (b), 2015, S. 10; Stadt Zürich (c), 2015, S. 10; Stadt Zürich (d), 2015, S. 10). Die Wohnbevölkerung des Kreises 12 fast knapp 32’500 Personen – diese ist verglichen mit den restlichen Kreisen der Stadt Zürich in etwa der Durchschnitt (Median). Interessant ist die Anzahl der Beschäftigten. In Schwamendingen beläuft sich diese auf 7’032 Personen. Absolut betrachtet ist dies der tiefste Wert der Stadt Zürich. Auch relativ betrachtet, mit einer beschäftigten Person pro fünf Einwohner*innen, ist Schwamendingen am Schlusslicht der Liste. Dieser Vergleich deutet darauf hin, dass Schwamendingen primär eine Wohnstadt ist, in welcher mehr gelebt und wenig(er) gearbeitet wird (Stadt Zürich (a), online). Migration Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in Schwamendingen liegt bei 36.1 %. Dieser ist gleich gross wie im Kreis 8. Nur der Kreis 11 hat mit 36.6 % einen leicht höheren Wert. Die drei Quartiere in Schwamendingen einzeln betrachtet, zeigen auf, dass in Saatlen mit 28.8 % am wenigsten Ausländer*innen leben, verglichen mit Schwamendingen-Mitte (42.1 %) und Hirzenbach (35.7 %). Schwamendingen-Mitte ist, betrachtet auf die gesamte Stadt Zürich, das Quartier, welches mit 42.1 % Ausländer*innen den grössten Anteil vorzuweisen hat. Der zweit-
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
höchste Wert mit 40.5 % liegt im Quartier Seefeld (Kreis 8). Die unterschiedlichen Lagen von Kreis 8 und Kreis 12, verdeutlichen, dass trotz gleicher Anzahl Mensch mit Migrationshintergrund, diese aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen und wohl dadurch ganz unterschiedliche Lebensstile führen (Stadt Zürich (a), online). Dies wird unter anderem durch das steuerbare Einkommen bestätigt. Für das Quartier Hirzenbach lag der Median im 2014 bei CHF 29’300, was einer der tiefsten Werte der Stadt Zürich war (Stadt Zürich (g), 2017, S. 48). Die sechs am meisten vertretenen ausländischen Nationalitäten respektive Herkunftsländer in Schwamendingen sind: Deutschland, Italien, Serbien, Montenegro, Kosovo und Portugal. Sie belaufen sich in der Summe auf knapp 5’400 Personen
M 13
Schwamendingen ist
multinational.
(Stadt Zürich (b), 2015, S. 12; Stadt Zürich (c), 2015, S. 12; Stadt Zürich (d), 2015, S. 12).
Arbeit Wie bereits festgehalten, ist die Zahl an Beschäftigten in Schwamendingen tief. Folglich stellt sich die Frage weshalb dies so ist und wo die Bewohner*innen ihrer Arbeit nachgehen. Die Antwort liefert zum einen eine Arbeit zur annähernd perfekten Peripherie, der Glattalstadt, wie sie von den Autor*innen betitelt wird. Sie zeigt auf, dass sich im Glattal eine grosse Anzahl an Firmen mit ihren Headquarters niedergelassen haben. Dies sind unter anderem ABB, Canon, Coca-Cola, Nike, Grundig sowie Steiner. Sie zeigt weiter, dass sich diese zu Clustern zusammengefügt haben und tendenziell im Bogen zwischen Bassersdorf, Kloten, Opfikon und Oerlikon angesammelt sind. Auch in Wallisellen, entlang der Autobahn, finden sich vermehrt Firmenhauptsitze oder in Stettbach. In Schwamendingen selber finden sich kaum Headquarters (Campi et al., 2001, S. 58 ff.). Daraus lässt sich ableiten, dass das Angebot an Arbeitsplätzen im Glattal gross genug sein mag, die Pendler*innenwege attraktiv sind und Schwamendingen primär zum Wohnen und Leben genutzt wird. Arbeitslosigkeit Bezüglich Arbeitslosenquote ist festzuhalten, dass diese im Jahr 2014 bei 5.6 % im Kreis 12 betrug. Die Stadt Zürich wies zum selben Zeitpunkt eine Quote von 4.0 % auf und in der Deutschschweiz lag der Jahresdurchschnitt bei 2.6 % (Stadt Zürich (b), 2015, S. 29 & Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, 2015, S. 7).
Reto Lucek
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Frühlingssemester 2019
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M 14
Das Glattal bietet viele
Arbeitsplätze.
M 15
Überdurchschnittlich hohe
Arbeitslosenquote
2.8 GENIUS LOCI Ein persönlicher Blick auf Schwamendingen Schwamendingen, der Name einer Ortschaft, welcher einst bis ins Haslital vorgedrungen ist und mir schon als Jugendlicher ein Begriff war. Die Assoziation damals war eher einseitig, kaum fundiert und nicht besonders speziell. Ohne den Ort zu kennen, geschweige denn schon mal dort gewesen zu sein, war das erste Bild gemacht.
Abb. 24 Begehungen vor Ort Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Abb. 25 Scheibe 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 27 Reihen + Zeilen
Quelle: Eigendarstellung
Das zweite Bild von Schwamendingen ergab sich am Freitagnachmittag, 26. April 2019. Gemeinsam mit meine Kommiliton*innen und den Lehrpersonen schlenderten (gelbe Route) wir durch Schwamendingen. Am Schwamendingerplatz gestartet, einmal um den Coop herum, zwischen Grün und Zeilen hindurch und weiter der Winterthurerstrasse entlang. In der Roswiesenstrasse angekommen, wenige Minuten vom Zentrum entfernt, finde ich mich plötzlich in Mitten von kleinen Häusern wieder. Mit Gärten, Gartenzäunen, eigenen Hauszufahrten und Parkplätzen. Nur wenig später stehe ich zwischen älteren Punktbauten mit 10-eckiger Fassadenlinie und kleinen Balkonen. Daneben neue moderne Reihen mit Balkonen so gross wie kleine Schiffe. Bei der Haltestelle «Luegisland», die irgendwie nach Heimatsehnsucht klingt, queren wir die Winterthurerstrasse und spazieren durch die genannte Gartenstadt. Werfen hier und da einen Blick in die Zwischenräume zwischen den Häusern und staunen über den Baumbestand. So viel los ist heute aber nicht, dachte ich mir. Die Zeilen von EMI*, die mit dem abgewinkelten Kopf zur Dübendorfstrasse stehen, sind noch in Bau und werden gerade mit der Fassade eingekleidet. Die grossvolumigen Wohnblöcke daneben stehen schon. An der reformierten Kirche in Hirzenbach vorbei, schreiten wir vom «Steinerplan» in den «Wasserfallenplan» und erblicken sie zum ersten Mal. Die grossen Scheiben und Türme. Sieben, acht Geschosse und mehr. Schon mächtig, wie sie da so stehen. Mal gleich an der Strasse, mal weit weg. Unser Gang durch Schwamendingen endet bei der Haltestelle Hirzenbach. Mein Bild korrigiert sich. Ob ich hier wohnen möchte- ich weiss es nicht.
Abb. 29 Hauseingang 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 30 Hauseingang 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 31 Zwischenraum Quelle: Eigendarstellung
EMI* = Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten, Zürich
Abb. 26 Scheibe 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 28 Hochhäuser
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 32 Landwirtschaft
Quelle: Eigendarstellung
Mein zweiter Besuch vor Ort, war ebenfalls an einem Freitagnachmittag. Es war der 17. Mai 2019 und die Sonne schien in voller Pracht. Lena und ich setzen uns sogleich in ein Café am Schwamendingerplatz. Unsere Anwesenheit verändert sogleich das Durchschnittsalter. Wir beobachten gespannt die unterschiedlichsten Menschen. Sie diskutieren über Gott und die Welt, trinken auch vor vier ein Bier oder spielen UNO. Unser Weg (blaue Route) führt uns erst zum Friedhof von Schwamendingen, hoch bis unter die Waldgrenze und wieder runter. Wir sehen viel Grün, sehr viel Grün und in der Weite auch mal den Schornstein vom Heizkraftwerk Aubrugg. Schrebergärten hat es auch und in der Luft liegt der Duft von Wiesen und Blumen. Es geht weiter zum brutalistischen Schulhaus Stettbach, welches erhöht an der Dübendorfstrasse liegt. Bei der Haltestelle «Probstei» zweigen wir nach Links und queren durch das Schwamendinger-Dreieck. Wir werfen einen kurzen Blick in den einzigen Hofbau, schauen uns das Gelände des Schulhauses Hirzenbach an und enden schliesslich im Gartencenter Hauenstein. Das Bild korrigiert sich weiter. Ich hab Schwamendingen bei schönem Wetter erlebt, bin mehr Menschen auf der Strasse begegent und habe ein besseres Bild davon erhalten, was es heisst in Schwamendingen zu sein. Schwamendingen, einst ein Bauerndorf, hat sich deutlich gewandelt. Noch immer findet man Einfamilienhäuser doch grosse Scheiben gehören schon längst zum Bestand. Die Frage, was denn dieser Ort sei, ob noch Dorf oder schon Stadt, auch trotz Kreis 12, ist berechtigt. Die einen fühlen sich (schon) als Städter*innen, die anderen (noch) als Leute vom Dorf. Wer nun Recht hat, ist gar nicht so relevant. Was relevant ist, ist dass der Ort seinen eigenen Charme und Charakter hat. Den kann man mögen oder nicht. Weiter ist klar, dass die Bevölkerungszahl in absehbarer Zeit wohl ansteigen wird und mehr Menschen dort wohnen wollen und werden. Viel wichtiger ist also die Frage, wie man damit umgehen will. Den Bestand achten, schätzen und weiterentwickeln.
Abb. 33 Schwamendingerplatz 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 34 Tempo-30-Zone
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 37 Schwamendingerplatz 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 38 Tram 7
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 35 Privater Garten 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 39 Privater Garten 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 36 Balkon 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 40 Balkon 2
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 41 Gasthof Hirschen Quelle: Eigendarstellung
Abb. 42 MIV
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 43 Gemüse an der Strasse
Abb. 44 Balkon 3
Quelle: Eigendarstellung
Quelle: Eigendarstellung
2.9 ANALYSEFAZIT Das Fazit der Analyse wir mittels SWOT gezogen. Aus den vorherigen Analyseteilen werden die Stärken und Schwächen gesammelt und auf ihre Chancen und Risiken bezüglich einer Weiterentwicklung der Siedlung hingewiesen.
SWOT-Kategorien Städtebau (siehe Kapitel 2.1) Baustruktur (siehe Kapitel 2.2) Nutzugen (siehe Kapitel 2.3) Standortpotenzial (siehe Kapitel 2.4) Verkehr (siehe Kapitel 2.5) Freiraum (siehe Kapitel 2.6) Sozialstruktur (siehe Kapitel 2.6) Genius Loci (siehe Kapitel 2.8)
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
• Mit dem Schwamendingerplatz besteht ein geographisches und physisches Zentrum. Die zentrische Anordnung und die radiale Ausbreitung helfen der Orientierung. • Die Räume sind klar geteilt und geformt. Die städtebauliche Struktur kann aus der menschlichen Betrachtung wahrgenommen werden.
• Gut bis sehr gut erschlossen. Grosses öV-Angebot inkl. Nachtbus als auch direkten Anschluss ans Strassenverkehrsnetz. • Grossflächige Tempo-30-Zonen vorhanden.
• Die Menschen in Schwamendingen fühlen, so der gewonnene Eindruck, sich vermutlich wohl so wie es ist, sonst würden sie vermutlich nicht mehr dort wohnen wollen.
• Der tägliche Grundbedarf wird mit dem bestehenden Angebot gedeckt. • Nutzungen mit grösserer Fluktuation wie Einkaufen oder Gastronomie finden sich entlang der Hauptverkehrsachsen und im Zentrum wieder. Die Innenräume in den Teilquartieren bleiben folglich wenig(er) belastet.
• Pendeln ist fast schon ein Muss...
• Infrastruktur für den Fuss- und Radverkehr ist nicht zeitgemäss. • Motorisierter Individualverkehr belastet durch seine Intensität die Hauptverkehrsachsen Dübendorf- & Winterthurerstrasse. Es besteht eine gewisse Zäsur. • Im Schwamendinger-Dreieck findet viel Längsparkieren statt. Zudem besteht kein öV-Angebot zur inneren Erschliessung.
• Viele Schulhäuser – kurze Schulwege. • Wenig kulturelle Nutzungsangebote vorhanden.
• Guter Freiraumversorgungsgrad im Bearbeitungsperimeter. • Siedlungsrand und Wald ist schnell erreichbar.
• Oft wiederholend vorkommende Gebäudetypen. Erschafft Erkennungswert, Identität und Ortsbild.
• Diversität durch Menschen unterschiedlichster Herkunft
• Mit Blick auf die Technik der Selbstfahrenden Autos besteht die Möglichkeit in Zukunft einen autonomen Quartierbus anzubieten. Speziell im Interesse für ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen.
• Möglichkeit für die Schaffung von mehr kulturellen Nutzungen.
• Transformationsprozesse sind Gelegenheiten sich auch selber weiter zu entwickeln oder neu zu definieren.
• Gebäude wurde ursprünglich auf «der grünen Wiese» geplant und stehen tendenziell von der Erschliessung (Strassen) ab. Die Grünflächen dazwischen sind mehr ein Abstandsgrün als qualitativ nutzbare Flächen – dies betrifft ebenfalls die Ökologie.
• Teils Lücken und längere Wege zu bestimmten Freiraumtypen.
• Überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote • Schwamendingen ist mit gewissen Vorurteilen belastet. Damit gilt es umgehen zu können.
STRENGHTS
• Durch das Sammeln der parkenden Autos besteht die Chance, das Strassenbild neu zu gestalten.
• Adressierung teils nicht optimal.
• Kaum mehr freie Flächen zur Verfügung.
• Gut bis sehr gutes Standortpotential
• Mit der Weiterentwicklung des Schwamendinger-Dreieckes könnte der Fuss- und Radverkehr gestärkt und verbessert werden. Ebenfalls kann die Thematik einer schnellen und komfortablen Radverbindung (Velostrasse etc.) aufgenommen werden.
• Der Strassenraum wird nicht durchgehend durch die Gebäude gefasst. Die Kritik daran ist, dass es so teils ungleiche Strassenseiten gibt, welche keinen Bezug zur gegenüberliegenden Seite haben.
OPPORTUNITIES • Die städtebauliche Struktur formt nicht immer rechtwinklige Parzellen oder Baufelder. Die Möglichkeiten der Entwicklung überragen aber die Defizite der «komplexeren» Geometrien. • Der Strassenraum dürfte konsequenter gefasst und ausgestaltet werden.
• Mit der Transformation der gartenstadtähnlichen Siedlungen könnte dem Wunsch nach Wohnen im Urbanen Kontext mit Bezug zum Grün deutlicher nachgegangen werden. • Mehr zusammenhängende Grünflächen & -räume schaffen.
WEAKNESSES THREATS • Der Thematik der Hitzeinseln und generell dem Stadtklima gilt in der Weiterentwicklung Sorge zu Tragen.
• Auf die eingesessene Bevölkerung wie auch auf sämtliche Mitmenschen gilt es bei Transformationen stets Rücksicht zu nehmen. Mitwirkung und Partizipation sind in jedem Fall gewinnbringend. • Schwamendingen kann sich «immer noch finden», falls es das will. Dies Weil der Entwicklungsdruck von aussen weniger gross zu scheinen mag und es deswegen mehr Zeit zur Verfügung hat.
• Von einer zusätzliche Nutzungsdurchmischung im Sinn von beispielsweise Wohnen und nicht störendem Gewerbe im Innern von Teilquartieren ist eher abzuraten. Es sollte beachtet werden, dass sich Schwamendingen durch seine Qualität als Wohnort auszeichnet. Der Fokus sollte stattdessen entlang der Hauptverkehrsachsen gelegt werden.
• Ein Wechsel oder eine zu starke Veränderung der bestehenden Substanz kann die bestehende, zu erhaltende Struktur korrumpieren.
• Freiräume für multifunktionale Nutzungen und für Begegnungen könnten neu geschaffen werden. • Einhausung des Autobahnzubringers schafft neue Räume und Möglichkeiten. • Das bestehende «Abstandsgrün» kann zu neuen Grünflächen transformiert werden. Mit einem Versatz von Gebäudevolumina könnten zusätzlich neue vernetzte Grünräume geschaffen werden. • Mit einer attraktiven Gestaltung des Aussenraumes kann ein verbesserter Freiraumbezug und Akzeptanz für Erdgeschosswohnungen geschaffen werden.
• Freiraumversorgungsgrad sollte wenn möglich nicht reduziert werden – eher sogar verbessert.
• Wohnungmix für ein durchmischtes Schwamendingen mit alle sozialen Schichten.
• Abdriften von Wohnstadt zu Schlafstadt
3
ENTWICKLUNGSRICHTUNG
3.1 TRENDS Veränderte Mobilitätskonzepte Der Umweltverbund gewinnt weiter an Bedeutung, dessen Zuwachs auch in Schwamendingen zu erwarten ist. Beispiel ist die Glattalbahn, deren Ausbau teils bereits geplant und / oder langfristig beabsichtigt ist. Mit der Einführung von selbstfahrenden Autos ist zu erwarten, dass die Anzahl an Parkierungsmöglichkeiten reduziert werden kann und in der Folge Flächen freispielt werden. Diese können neu besetzt werden (GDI (a), 2018, S. 7 & Westermann, 2013, 16-17). Der Handel verschiebt sich Handelsflächen in Zentren und die Thematik der physischen Präsenz wird weniger nachgefragt sein. Grund ist der zunehmende Online-Handel sowie die Einkaufszentren an der Peripherie. Diese Flächen werden ebenfalls neu bespielt werden müssen (GDI (a), 2018, S. 17). Produktion zurück in die Stadt Die Produktion muss wieder zurück in die Stadt, da eine industrielle Basis die Grundlage für Dienstleistungen ist. Die Kombination des Industrie- mit dem Dienstleistungssektor hat eine schwächere Polarisierung der Einkommen und sozialräumlichen Struktur zur Folge. Lokale Wirtschaftskreisläufe können die Stadt in Zeiten von schwankenden Finanzsystemen stabilisieren (Läpple, 2016, S. 22-29). Gastronomie wird stark Freiwerdende Erdgeschossflächen können zu einem Teil durch die Gastronomie gefüllt. Diese fungiert als Ort des Austauschs und bringen auch eine Belebung des öffentlichen Raumes ausserhalb von Ladenöffnungszeiten mit sich (GDI (a), 2018, S. 20). Demographischer Wandel Die Welt individualisiert sich zunehmend und eine Alterung der Gesellschaft ist zu beobachten. Als Folge dieser Entwicklungen steigt die Nachfrage an Kleinwohnungen, da vermehrt die Menschen alleine wohnen wollen (Bürgi, 2018). Gemeinschaft stärken In der individualisierten Gesellschaft steigt die Bedeutung einer Gemeinschaft. Zum einen hat diese die Individualität zu respektiert, zum anderen sollte sie eine Zugehörigkeit anbietet. In selbstgewählten Gruppen, in denen die Individuen mitbestimmen können, ist dies möglich, weswegen sich die meisten Men-
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Schwamendingen
schen in kleinen, lokalen Gruppen engagieren. Für solches Engagement gilt es genügend Raum vorzusehen (GDI (b), 2018, S. 20).
3.2 URBANE QUALITÄTEN ZUM ZIEL Im Rahmen von Verdichtungen muss beachtet werden, dass nicht nur eine höhere Ausnutzung angestrebt werden darf, sondern dass diese auch qualitativ umgesetzt werden kann. Diesbezüglich wurden für den Metropolitanraum Zürich sechs urbane Qualitäten definiert. Diese müssen nicht gesamtheitlich (auf die ganze Stadt) umgesezt werden, sondern können situativ angepasst und ausgestaltet sein (Kretz & Kueng, 2016, S. 1 ff.). «Zentralität ist die grundlegende Eigenschaft jeder Form von Urbanität: Je mehr Menschen einen Ort in ihrem Alltag benötigen und besuchen, desto zentraler ist dieser Ort» (Kretz & Kueng, 2016, S. 44). «Diversität bedeutet, dass unterschiedliche Nutzungen, Nutzergruppen, soziale Milieus und räumliche Ausprägungen in einem Raum präsent sind» (Kretz & Kueng, 2016, S. 50). «Interaktion bedeutet, dass unterschiedliche Menschen wechselseitig aufeinander einwirken und sich gegenseitig produktiv beeinflussen» (Kretz & Kueng, 2016, S. 55). «Zugänglichkeit bezeichnet die Möglichkeit, einen Ort zu unterschiedlichen Zeiten aufsuchen und sich darin aufhalten zu können» (Kretz & Kueng, 2016, S. 60). «Adaptierbarkeit ...bedeutet, dass sich eine Situation den sich verändernden Anforderungen für unterschiedliche Nutzergruppen und Nutzungen möglichst flexibel anpassen lässt» (Kretz & Kueng, 2016, S. 65). «Aneignung bedeutet, dass unterschiedliche Nutzerinnen und soziale Milieus eine Situation durch ihre Praktiken aktiv beanspruchen und auf ihre spezifischen Bedürfnisse beziehen können» (Kretz & Kueng, 2016, S. 70).
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3.3 HOLZ IM URBANEN KONTEXT In der Schweiz wird rund 45 % der Endenergie für die Erstellung von Gebäuden, das Heizen und Kühlen als auch für die Aufbereitung von Warmwasser verwendet. Alleine der Gebäudesektor der Schweiz verursacht ca. einen Drittel der CO2-Emissionen. Holz als Konstruktionsmaterial eingesetzt, begünstigt die energieeffiziente Bauweise. Es besitzt verbesserte Wärmedämmeigenschaften und bindet wenig graue Energie. Holz ist eine natürliche Ressource, welche nachwachsend und vollständig rückbaubar ist. Nach seiner Verwendung kann diese wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. (Krafft, 2017, S. 24 & Architos, 2019). Durch den Holzsystembau lassen sich Bauelemente vorfertigen und in einer verkürzten Bauzeit vor Ort montieren. Die Vorfabrizierung in der Fabrik, unabhängig der Witterung, verbessert zum einen die Qualität und Präzision der Bausubstanz und reduziert zum anderen baustellenbezogene Installationen. Es können Zeitersparnisse von 30 bis 50 % gegenüber dem konventionellen Bau vor Ort erreicht werden (Architos, 2019). Krafft (2017) merkt weiter an: «Ein hoher Vorfertigungsgrad sowie das geringe Eigengewicht von Holzbauteilen prädestinieren den Werkstoff für die Siedlungsverdichtung nach innen, welche die Raumplanungspolitik anstrebt» (S. 24). Der Holzanteil bei mehrgeschossigen Wohnbauten in der Schweiz ist, im Bezug auf den Neubau, von 4.0 % im Jahr 2005 auf 6.2 % im Jahr 2015 leicht angestiegen. Bei An- und Umbauten hat sich der Anteil im selben Zeitraum von 13.3 zu 28.4 % verändert. Die genannten Werte beziehen sich auf die bewilligten Projekte mit Holztragwerken. Holz im Wohnungsbau, so die Zahlen, ist immer gefragter (Krafft, 2017, S. 24 & 35).
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Schwamendingen
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KONZEPT + STRATEGIE
4.1 PERIMETER Wo sich die Analyse mehrheitlich auf ganz Schwamendingen bezogen hat, werden sich das Konzept, die Strategie und der städtebauliche Entwurf auf einen definierten Perimeter eingrenzen. Nachfolgend wird erläutert, wie die zwei Perimeter festgelegt wurden – diese sind zusätzlich auf dem Orthophoto illustriert. Bearbeitungsperimeter Der Bearbeitungsperimeter setzt sich aus zwei «Teilstücken» zusammen. Zum einen aus dem Schwamendinger-Dreick, bis auf die Höhe der Luchswiesenstrasse, als auch dem Schwamendingerplatz selbst mit den umliegenden Gebäuden im Einzugsradius von ca. 150 Metern. Approximativ misst der Bearbeitungsperimeter eine Gesamtfläche von 39 Hektar. Der städtebauliche Entwurf beschränkt sich prinzipiell auf diese Fläche, kann jedoch vereinzelt davon abweichen. Betrachtungsperimeter Der Betrachtungsperimeter ist in der Folge grösser als der Bearbeitungsperimeter. Seine Form entstand unter anderem durch die Ortsbesichtigungen. Relevante Siedlungsstrukturen Zu den relevanten Siedlungsstrukturen zählen diejenigen, welche aufgrund ihrer Nähe oder ihrer Mächtigkeit in Beziehung stehen zum Inhalt des Bearbeitungsperimeters. Entlang der Dübendorf- und Winterthurerstrasse gilt es über den bestehenden Strassenquerschnitt hinweg zu denken. Der städtebauliche Entwurf soll die gegenüberliegenden Strassenseiten beachten und Lösungen im Kontext der Strassenachsen erarbeiten. In etwa ähnlich verhält es sich entlang der Luchswiesenstrasse. Jedoch mit dem Unterschied, dass die Überbauung Hirzenbach eine Prägnanz für den Charakter von Schwamendingen besitzt, welcher klar Beachtung geschenkt werden muss. Am Schwamendingerplatz gilt es die diversen Strukturen und Subtanzen aufzunehmen.
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Schwamendingen
Abb. 45 Bearbeitungsperimeter Quelle: Google Earth, online & Eigendarstellung
Bildlegende Bearbeitungsperimeter Betrachtungsperimeter Relevante Siedlungsstrukturen
Reto Lucek
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4.2 RÄUMLICHES KONZEPT Das räumliche Konzept für das Schwamendinger – Dreieck sieht vor die bestehende Struktur mit neuer Substanz zu transformieren, mit der Absicht den Charakter der ursprünglichen Struktur zu wahren. Die Baumsubstanz soll erhalten bleiben. Die Transformation sieht weiter vor, dass bestimmte Gebäude verschoben werden dürfen, um die Verständlichkeit und Adressierung zu optimieren. Weiter sollen Innenliegende Gebäude zugunsten von zusammenhängenden Freiräumen und mehr Grün aufgelöst werden.
4.3 NUTZUNGSKONZEPT Betreffend den Nutzungen sieht das Konzept vor, zukünftig neue Nutzungen (ohne Wohnen) entlang der Hauptverkehrsstrasse als auch im Zentrum anzuordnen. Im Zuge der Transformation können weiter Nutzungen aus dem Innern des Dreieckes rausversetzt werden. Dies kreiert eine Siedlung mit ruhigem Inneren, fürs Wohnen, und kurzen Wegen, für Besorgungen.
4.4 MOBILITÄTSKONZEPT Wie die Verkehrsanalyse gezeigt hat, ist Schwamendingen im Allgemeinen wie auch der Bearbeitungsperimeter gut bis sehr gut erschlossen. Auf eine konzeptionelle Überarbeitung der Verkehrserschliessung wird deshalb verzichtet. Die angestrebten Mobilitätshubs werden hingen konzipiert.
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Schwamendingen
Abb. 46 Raum im Bestand Quelle: Eigendarstellung
Abb. 48 Nutzungen im Bestand
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Abb. 47 Raum nach Transformation Quelle: Eigendarstellung
Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 49 Nutzungen nach Transformation
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Quelle: Eigendarstellung
Abb. 50 Konzept Mobilitätshubs Quelle: Eigendarstellung
4.5 HANDLUNGSSTRATEGIEN Unter den Handlungsstrategien verstehen sich Strategien, welche beigezogen werden können, um beispielsweise Konzepte und Absichten in einen Entwurfsprozess zu implementieren. Sie können als eine Art Werkzeug betrachtet werden, welches den Schaffensprozess erleichtern sollen, oder auch als eine Pendenzenliste verstanden werden. Diese finden ebenso in späteren Prozessen und Phase wie Projektierung oder Ausführung erneut eine Verwendung. Mit den Handlungsstrategien sollen Fragen wie auch Probleme gelöst respektive getroffen werden. Im Falle von Abwägungen und Entscheidungsfindungen helfen sie bei der Gewichtung und schaffen eine nachvollziehbare Transparenz. Sie können einerseits auf Erkenntnissen aus der Analyse und Entwicklungstrends basieren oder auch frei definiert sein, aus Erfahrungen. Nachfolgend finden sich Handlungsstrategien für den städtebaulichen Entwurf. Diese sind für allgemein gültige als auch für den Perimeter spezifische Situation gekennzeichnet.
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Schwamendingen
allgemein gültig
entwurfsspezifisch
# DICHTE ABSTUFEN Die Wahrnehmung von Dichte ist sehr subjektiv. Dichte Orte können angenehm und spannend sein. Die Dichte braucht jedoch auch ein Gegenstück. Einen Ort wo es weniger dicht ist. Das Zusammenspiel legitimiert eine Abstufung.
# IN FELDERN DENKEN
# VERSIEGELUNG MINIMIEREN
Der Entwurfsprozess erleichtert sich, wenn Felder für sich entworfen werden. Das heisst aber nicht, dass der Entwurf keinen Einheitlichen Ausdruck und Charakter haben soll.
Thematik Hitzeinsel, Grundwasservorkommen und -ströme, Atmosphäre etc.
# BESTAND ACHTEN Dem Bestand soll Achtung entgegengebracht werden. Dies ist wichtig für die Transformation wie auch für den Entwurf selbst.
# HIERARCHIEN SCHAFFEN
# MOBILITÄTSHUBS VORSEHEN Der motorisierte Individualverkehr respektive das Abstellen der Fahrzeuge soll gebündelt werden.
Räume sollen und dürfen unterschiedliche Hierarchien aufweisen. Privat, halbprivat, halböffentliche und öffentlich. Eigentum gehört genau wie Öffentlichkeit zum Bedürfnis des Mensches.
# WOHNUNGSMIX SCHAFFEN In Bezug auf die Sozialstruktur gilt es ein weites Feld von Wohnungsangeboten zu unterbreiten. Dies übt auch eine Wirkung auf die Finanzierung und Umlegung von Grundeigentum aus.
# BÄUME SCHÜTZEN
# REGEL + AUSNAHMEN Regeln gehen in Ordnung. Sowohl bei der Setzung als auch zum Erkennen und Wiederfinden von Objekten, Nutzungen etc. Ausnahmen sind jedoch ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, denn sie verhindern eine gewisse Monotonie. Gemeinsam schaffen sie Charakter und bestimmen das Ortsbild mit.
# LESBARKEIT DER RÄUME Räume soll wahrgenommen werden, wofür sie geschaffen sind.
Reto Lucek
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# KLARE ADRESSIERUNG SCHAFFEN
Der Baumbestand soll möglichst vollumfänglich bestehen bleiben. Rodungen sind zu ersetzen und ergänzen.
# ÖKOLOGIE WIRD WICHTIGER Die Stadt Zürich strebt langfristig das 2‘000 Watt Ziel an. Bereits der Entwurf soll sich dem annehmen – nicht erst die bauliche Ausführung. Das heiss: Fassadenflächen sind zu minimieren, Grünflächen zu vergrössern etc.
# KEINE UNTERKELLERUNG Neue Unterkellerungen sollen grundsätzlich unterlassen werden. Dies wird unter anderem mit der Thematik der Versickerung, Grundwasserströmen als auch dem Wurzelsystem von Bäumen begründet.
4.6 ANMERKUNG ISOS Nachfolgend will kurz auf den Eintrag von Schwamendingen im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) eingegangen werden. Dies ist insofern von Bedeutung, da im Entwurfsprozess richtungsweisende Entscheide zum Umgang mit dem Ortsbild getroffen werden müssen.
M 16 Der vordere Bereich des Schwamendinger-Dreieckes bis auf Höhe Glattwiesenstrasse ist von besonderer Bedeutung. Im Entwurf gilt es die bestehende Struktur mit Bedacht zu behandeln.
Schwamendinger-Dreieck Das Wohnquartier zwischen Dübendorf- und Winterthurerstrasse wird mehrheitlich mit dem Erhaltungsziel B deklariert, variiert jedoch in architekturhistorischer Qualität und Bedeutung. Dies heisst, dass es dessen Struktur zu erhalten gilt. Die Schulanlage Luchswiesen wird als ein unerlässlicher Teil des Ortsbildes bezeichnet, was zum Erhalten der Beschaffenheit (Erhaltungsziel a) führt. Der Kindergarten neben der Haltestelle Glattwiesen sowie die alte Post (im Spitz des Dreieckes) sind im ISOS aufgeführt, jedoch nur als Hinweise vermerkt. Den Vielzweckbau von 1828, neben den vier grossvolumigen Wohnblöcken (Ecke Dübendorfstrasse & Glattwiesenstrasse), ist Teil des Erhaltungsziel b und sollte in seiner Eigenschaft erhalten bleiben (Bundesamt für Kultur [BAK], 2014, S. 8 ff.).
Schwamendingerplatz Der Schwamendingerplatz mit seinen angrenzenden Bauten wird grundsätzlich als besonders bedeutend eingestuft, jedoch nur mit gewisser architekturhistorischer Qualität beschrieben. Dies führt zum Erhaltungsziel C, Erhalten des Charakters. Die durchmischte Bebauung nordöstlich also auch die Wohnblöcke südlich davon gelten in ihren Eigenschaft zu erhalten , Erhaltungsziel b. Der Gasthof Hirschen, der obere Kehlhof und die alte Kirche sind allesamt von besonderer Bedeutung und gelten in ihrer Substanz, Erhaltungsziel A, zu erhalten (Bundesamt für Kultur [BAK], 2014, S. 8 ff.).
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4.7 ANMERKUNG ÜBERBAUUNGSPLAN 1948 Nachfolgend eine persönliche Einschätzung und Auffassung zur Vergangenheit. Denn, um den Bestand mit seiner Entstehung und einem möglichen Weg der Transformation von Schwamendingen zu verstehen, im speziellen den Bearbeitungsperimeter, lohnt es sich die zwei unterschiedlichen Ären gegenüberzustellen. Die Ära Steiner, als Zeit nach Ende des zweiten Weltkrieges definiert, war geprägt von Armut und Wohnungsnot(stand). Die Schweiz blieb zwar vom Krieg verschont, doch der Wohnungsdruck war schon damals spürbar. Dieser wurde durch den rasanten industriellen Aufschwung weiter verstärkt. Innenentwicklung, falls der Begriff schon bekannt war, wurde nicht betrieben. Folglich wurden Siedlungen und Städte nach Aussen erweitert. Die Siedlungsentwicklung konnte oftmals auf der grünen Wiese geplant und realisiert werden. Die Häuser waren einfach konzipiert und schnell erbaut (vgl. Kap. 2.2 Baustruktur). Auch was die Planung und die allgemeine Gesellschaft anbelangt, war die Zeit eine andere. Autoritäten und Hierarchien waren bedeutend stärker, als sie das heute sind. Man erinnere sich nur an den 7. Februar 1971, als auf nationaler Ebene das Frauenstimmrecht mit 65,7 Prozent angenommen wurde (Domschky et al, 2018, S. 64 f. & Maissen, 2018). Wie sieht nun die Gegenwart aus? Kriegshandlungen sind leider immer noch Gegenstand der Zeit. Sie finden zwar nicht direkt in Europa statt, deren Folgen sind jedoch bis hier spürbar. Die Bevölkerung wächst weiter, auch in der Schweiz. Der industrielle Aufschund hat sich in ein kontinuierliches Wachstum gewandelt, welcher durch die Migration zusätzliche verstärkt wird. Wohnungsnot besteht immer noch, zumindest für die Zentren. Per 1. Juni 2018 betrug die Leerwohnungsquote der Stadt Zürich 0.2 % (Statistisches Amt Kanton Zürich (a), 2019). Was die Entwicklung anbelangt, so hat sich die Richtung geändert und Innenentwicklung wurde zum Gebot der Stunde. Unter anderem auch deswegen, weil die Baulandreserven zu Ende gehen. Autoritäten und Hierarchien bestehen auch heute. Jedoch in anderer Art und Weise, wie noch vor 70 Jahren. Gleichstellung und Emanzipation nehmen weiterhin zu, die Individualität steigt und autoritärem, intransparentem Handeln und Planen wird kritisch entgegengeblickt. Und um gegenwärtig von Notstand zu sprechen, so ist dies wohl das Klima, dessen Folgen sich unsere Vorstellungskraft entzieht.
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Abb. 51 A. H. Steiner als Stadtbaumeister Quelle: Oechslin, 2001, S. 15
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Anmerkung zum Text:
Die ist in keiner Weise eine Kritik an der Person Albert H. Steiner noch am Überbauungsplan selber. Der Text soll lediglich Verständnis zum Wandel der Zeit mit seinen jeweiligen Eigenheiten schaffen.
4.8 ÜBERLEITUNG ZUM ENTWURF Der Bestand ist stark geprägt durch seine kleinteiligen Zeilen und Riegeln, welche oftmals im rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Ergänzt werden die Kompositionen unter anderem durch innenliegende Bauten. Dass das gartenstadtähnliche Schwamendinger-Dreieck auf der grünen Wiese entstand, erkennt man an den freistehenden, durch Abstandsgrün getrennte und auf die Strasse wenig bezugnehmenden Gebäude. Dass die Dübendorf- und Winterthurerstrasse bereits vor 1879 bestanden, widerlegt dies nicht. Zwei weitere Eigenschaften sind prägend für die Struktur. Zum einen ist dies der grosse Baumbestand, welcher sowohl entlang der Strassen als auch zwischen den Gebäuden den Raum akzentuiert. Entlang der Glattwiesenstrasse ist seine Ausprägung besonders stark. Eine über den Perimeter wiederholende Baumanordnung, falls es je eine gegeben hat, lässt sich heute schwer erkennen. Die Sichtung von alten Luftaufnahmen konnte keine Klarheit schaffen. Und zum anderen sind es die Erschliessungen mit ihren Wegen, welche sich organisch durch die Siedlung ziehen. Diese sind notwendig, um genannte innenliegende Bauten zu erschliessen. Weiter ist anzumerken, dass es kaum bis keine Gebäude gibt, welche zusammen erschlossen sind. Das heist, dass die Gebäude mit ihren Fassadenforderseiten den Fassadenrückseiten zugewandt sind. Folglich ergeben sich so keine Visavis.
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Abb. 52 Situationsplan 1:5‘000 Bestand
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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STÄDTEBAULICHER ENTWURF
5.1 ENTWURFSERLÄUTERUNG Der städtebauliche Entwurf nimmt sich sehr der bestehenden Struktur und Substanz an und baut darauf auf. Die Handlungsstrategien sollen dabei helfen, die Konzepte und Entwicklungstrends so umzusetzen, dass sich die gartenstadtähnliche Siedlung erfolgreich transformieren lässt. Der nebenstehende Entwurf versteht sich nicht als alleinige Lösung, sondern soll eine mögliche zukünftige Entwicklung aufzeigen. Denn wie bereits erläutert (vgl. Kap. 4.7 Anmerkung Überbauungsplan 1948), sind Projekte in solch Ausmassen, sollten sie von der Mehrheit akzeptiert und getragen werden, nur im Kollektiv realisierbar. Auf mögliche Rahmenbedingungen und Prozessabläufen wird später (vgl. Kap. 8 Handlungsempfehlungen) eingegangen.
Entwurfsgrundsätze Der Entwurf basiert auf nachfolgenden Grundsätzen und nimmt die Themen in den Prozess auf: • Bestehende Siedlungsstruktur achten und Siedlungssubstanz transformieren • Grünflächen vergrössern respektive nach Möglichkeit nicht reduzieren • Baumbestand so gut wie möglich erhalten • Holz als Baustoff für die Urbanität entdecken • Ränder akzentuieren • Schaffung eines zentralen Arbeits- und Kulturzentrums • Einführung von Mobilitätshubs
Bestand Projekt Gebäudeeingänge Wohnungseingänge EG-Zugänge für Nutzungen Zu- & Wegfahrten Mobilitätshub
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Abb. 53 Situationsplan 1:5‘000 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 54 Josef Strauss Park, Kaiserstraße in Wien Quelle: DnD Landschaftsplanung, online
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Arbeits- & Kulturzentrum
Abb. 56 Framehouse, Dragør in Dänemark Quelle: Schmidt Hammer Lassen Architects, online
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100 Abb. 57 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 1 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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Abb. 55 Urban Ramp, Creil in Frankreich Quelle: Espace Libre, online
5.2 ZENTRUM + SPITZE Am und um den Schwamendingerplatz nimmt sich der Entwurf dezent zurück. Beim Coop ist eine Aufstockung mit zwei Vollgeschossen geplant. Zum einen kann dadurch zentrumsnahe, attraktive Fläche geschaffen werden. Zum andern wird die Abfolge der nebenstehenden Reihen akzentuiert. Die Gruppe respektive das Eck zwischen Denner und Migros wird geschlossen, um eine klare Gebäudeflucht zu schaffen. An der Winterthurerstrasse werden zwei Gebäude ersetzt und aufgestockt – dies komplettiert die Fassung des Strassenraumes. Die Spitze des Schwamendinger-Dreieckes bis zur Roswiesenstrasse wird als eigenständiges Baufeld neu geplant. Vorgesehen ist ein Arbeits- und Kulturzentrum mit einer innenliegenden Parkanlage mit Pavillon. Wohnnutzungen sind, von den zwei Punktbauten abgesehen, in den drei oberen Gebäudegeschossen vorgesehen. Die zwei genannten Punktbauten mit Flachdach haben acht Vollgeschosse. Die fünf restlichen Riegel werden mit sieben Vollgeschossen geplant, haben jedoch ein Satteldach. Interne Wegführungen und Grünflächen sollen die Interaktion und Zugänglichkeit auf allen Gebäudeseiten zulassen. Das bestehende Gebäude zwischen der alten Kirche St. Niklaus und dem Restaurant Blum wird zugunsten eines neuen Parkes und Begegnungsraumes rückgebaut. Von diesem führt eine Art Rampe Richtung Osten, wandelt sich zu einer Brücke, überquert die Dübendorfstrasse und flacht zum neu erschaffenen Arbeits- und Kulturzentrum ab. Dadurch lässt sich eine zusätzliche niveaufreie Querung bilden, welche der steigenden Nutzungsintensität zugutekommt und einen neuen Blick auf Schwamendingen ermöglicht.
Abb. 58 Sports and Culture Campus, Gellerup Dänemark Quelle: Schmidt Hammer Lassen Architects, online
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5.3 GEBIET KRONWIESEN Das Gebiet Kronwiesen umfasst die Fläche zwischen der Roswiesen- und Glattwiesenstrasse. An der Winterthurerstrasse wird die Gebäudeflucht weitergezogen und mit drei Riegeln plus dem Mobilitätshub ergänzt. Die vier Gebäude haben allesamt sieben Vollgeschosse respektive sechs und schliessen mit Flachdächern ab. Mit einem Strassenabstand von 10 Metern inklusive Vorfläche und Hochparterre lassen sich in den unteren zwei bis drei Geschossen Büro-, Laden- oder ähnliche Flächen realisieren. In den darauf liegenden vier bis fünf Geschossen sind Wohnungen vorgesehen mit Sicht nach Süden. Von der zweiten Reihe an finden sich die Genossenschaft- und Stadthäuser wieder. Diese bilden mit ihren Ausrichtungen und Erschliessungen eigene, wiederholende Kompositionen und adressieren damit deutlich deren Lage. Die veränderte Anordnung hat neue interne Verbindungen zur Folge und schafft grössere, zusammenhängende Freiräume. Von der Geschossigkeit sind diese Bauten mit vier bis fünf Vollgeschossen tiefer. Die drei längeren Riegel, östlich der Glattwiesenstrasse, steigen in ihrer Höhe wieder an. Sie ragen über das Dach des Baumbestandes empor, um mit ihren sieben Vollgeschossen nach Ost und West blicken zu können. Diese sind allesamt der Nutzung Wohnen zugeschrieben und sollen einen bewussten Kontrast zum Genossenschaft- und Stadthaus schaffen. Die Riegel sollen ein Wenig einer Wohnmaschine gleichen, wenn auch in ihrer Höhe niedriger und mit einer weicheren Architektursprache gezeichnet. Der Vielzweckbau soll vollumfänglich saniert, ergänzt und einer Nutzung im Interesse des Quartieres zugeführt werden. Denkbar sind kulturelle und soziale Einrichtungen wie beispielsweise einem Gemeinschaftszentrum als Erweiterung zur nebenliegenden, bestehenden Kindertagesstätte.
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Abb. 60 Reiheneinfamilienhaus, Quartier Unterstrass, Zürich Quelle: Singer Baenziger Architekten, online
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Genossenschaftshäuser
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Stadthäuser
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Abb. 61 Hochparterre in New York Quelle: Matthew Kim Chi, online
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Vielzweckbau
0 Abb. 59 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 2 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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Abb. 62 Schulhaus Baumgarten, Buochs Hangseite Quelle: pool Architekten, online
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Abb. 63 Ansicht Schulhaus Baumgarten, Buochs Quelle: pool Architekten, online
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100 Abb. 64 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 3 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
5.4 GEBIET LUCHSWIESEN Das Gebiet Luchwiesen umschreibt den Raum zwischen Glattwiesenstrasse, Grosswiesenstrasse, Luchswiesenstrasse und Winterthurerstrasse. An der Winterthurerstrasse findet sich ein weiterer, vierter Riegel, wie im vorangehenden Teilgebiet bereits erläutert. Daneben steht ein Sonderbau, welcher sich der strassengegenüberliegenden Architektur annähert. Sowohl Arbeiten, Wohnen wie auch publikumsorientierte Nutzungen sollen Platz finden können. Der südlich angrenzende Freiraum ist prädestiniert für eine multifunktionale Nutzung in Wechselbeziehung mit den zwei anliegenden Gebäuden. Durch die Erweiterung der Strasse «Am Luchsgraben» bildet sich ein neuer Abschluss zum Schulhaus Luchswiesen und ermöglicht eine Stadthauskomposition mit klarer Adressierung. Der Bestand der Schule Luchswiesen bleibt unberührt, wird jedoch im Westen, entlang der Luchswiesenstrasse, erweitert. Hier entsteht ein dreigeschossiger Schulkomplex mit einer Tiefe von 25 Meter auf einer Länge von 110 Meter. Südlich davon öffnet sich ein Baufeld, welches drei Genossenschaftshäuser und einen siebenstöckigen Riegel zulässt. Hinzu kommt genügend Freiraum, welcher gemeinsam bespielt werden kann. An der Luchswiesen- und Winterthurerstrasse findet sich der zweite Mobilitätshub. Dieser hat einen dreigeschossigen Tisch mit zwei Aufbauten. Der Linke misst gesamthaft sechs Vollgeschosse, der Recht acht Vollgeschosse. Davon südlich angrenzend, liegt ein Geviert, bestehend aus vier Riegeln und Zeilen in der Höhe von fünf bis sieben Vollgeschossen und einem innenliegenden Grünraum. Gegenüber der Strasse «Am Luchsgraben» findet sich, als Erweiterung, eine abgewandelte Form des genannten Geviertes wieder. Dieses unterscheidet sich zum einen in der Gebäudeanzahl und deren Stellung als auch in der Abstufung der Gebäudehöhen. Aufgrund des räumlichen Eindruckes sowie dem Sonnengang reduziert es alle drei innenliegenden Volumina auf fünf Vollgeschosse.
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5.5 GEBIET GLATTWIESEN Das Gebiet Glattwiesen beinhaltet den Raum zwischen Glattwiesenstrasse, Dübendorfstrasse, Luchswiesenweg und Grosswiesenstrasse. Weiter lässt es sich durch die Altwiesenstrasse in zwei Felder unterteilen. Zum oberen Feld: Hier finden sich erneut fünf Genossenschaftshäuser, wovon vier als Komposition und das fünfte frei angeordnet. Die vier Zeilen an der Altwiesen- und Glattwiesenstrasse sind fünfgeschossige Wohnhäuser. An der Luchswiesenstrasse werde die zwei bestehenden Gebäude ersetzt respektive umgebaut und saniert und erhalten dadurch ein neues Erscheinungsbild. Zum unteren Feld: Die oberen drei Zeilen sind, abgesehen von den Abmessungen, gleich wie ihr Gegenüber. An der Dübendorfstrasse kommen erneut Genossenschafshäuser in Form von Zeilen zu liegen, welche im Westen mit einem siebengeschossigen Volumen abgeschlossen werden. Gegen eine physische Schliessung zur Dübendorfstrasse spricht der Erhalt der bestehenden Struktur. Die so entstandenen Räume eröffnen spannende Blickbeziehungen von Süd nach Nord. Um dennoch einen gewissen räumlichen Abschluss zu gewähren, unter anderem auch wegen der verkehrsorientierten Dübendorfstrasse, wird der Baumbestand in Längsrichtung zusätzlich aufgeforstet. Südöstlich, an der Ecke Dübendorf- und Glattwiesenstrasse, liegt der dritte und letzte Mobilitätshub. Auch im Gebiet Glattwiesen wird deutlich, dass sich durch die transformierte Struktur neue Raumabfolgen und Erschliessungswege ergeben.
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0 Abb. 65 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 4
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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5.6 ISOMETRIEN
Abb. 66 Isometrie Spitze, Feld 1 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 67 Isometrie Gebiet Kronwiesen, Feld 2 + 3 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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Abb. 68 Isometrie Gebiet Luchswiesen, Feld 4 + 5 Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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Abb. 69 Isometrie Gebiet Glattwiesen, Feld 6 + 7
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
5.7 SITUATION 1:1‘000 Wo sich der städtebauliche Entwurf im Massstab 1:2‘000 illustriert, beschäftigt sich die nachfolgende Vertiefung mit der Situation im Massstab 1:1‘000. Der Ausschnitt der Vertiefung wurde unter anderem wegen folgenden Punkten festgelegt: • Es findent sich eine grosse Auswahl an verschiedenen Gebäudetypen wieder. Von Genossenschaftshäusern, zu Stadtwohnungen, den Riegeln entlang der Winterthurerstrasse sowie dem Spitz des Schwamendinger-Dreieckes mit seiner neuen Nutzung. • Die, sich kurz vor Fertigstellung befindenden, Ersatzneubauten von Edelaar Mosayebi Inderbitzing Architekten finden sich wieder. Quasi als die erste transformierte Fläche in der gartenstadtähnlichen Siedlung. • Sowohl der Rand/die Kante des Dreieckes mit der Winterthurerstrasse als Hauptverbindung sowie die inneren Quartierswege und -erschliessungen sind ersichtlich. • Einer der drei neu konzipierten Mobilitätshubs mit seinen Zweit- und Drittnutzungen steht in direkter Nachbarschaft zum Genossenschafts- und Stadthaus.
Die nebenstehende Situation wie auch die nachfolgenden Kapitel gehen zu einem grossen Teil auf das gemeinnützige Wohnen wie auch das Stadthaus ein. Weiter wird sich dem Mobilitätshub gewidmet. Jedoch weniger in seiner Architektur als viel mehr in seiner Absicht und Nutzung.
Erläuterung zur Situation Im Vergleich zum Bestand, beziehen die Gebäude entlang der Winterthurerstrasse klar Stellung und finden sich auf einer gemeinsamen Flucht wieder. Mit ihren sechs bis sieben Vollgeschossen und als Hochparterre ausgebildet schaffen sie eine deutliche Trennung zwischen der verkehrsorientierten Strasse und dem ruhenden Quartierinnern. Die innenliegenden Wohnhäuser, namentlich das Stadthaus sowie das Genossenschaftshaus Typ 2 & 3, besitzen vier respektive fünf Vollgeschosse. Im Vergleich zum Bestand, der unter anderem vier Vollgeschosse, Hochparterre und Giebeldach vorweist, besteht nur ein bedingter Ansprung der Gebäudehöhen. Der Entwurf unterscheidet sich jedoch deutlich in der reduzierten Anzahl von Gebäudetypen, den Hauserschliessungen
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Abb. 70 Situationsplan 1:1‘000 Projekt, Vertiefung Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 71 Schnitt A-A 1:500
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Abb. 72 Schnitt B-B 1:500
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
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und den Gebäudeausrichtungen. Ebenso finden sich weniger, unterschiedliche Gebäudehöhen wieder. Das Spiel mit unterschiedlichen Höhen und die räumlichen Sprünge, was einen gewissen Reiz im Bestande schuf, wird dadurch ausgeglichen, dass sich zwischen den neuen, grösseren Volumina vermehrt auch kleinere wiederfinden lassen. Dies können sein: Fahrradabstellkästen, Werkzeugschuppen für Gartenutensilien, gedeckte freistehende Gartensitzplätz oder auch zweistöckige Garteninseln, mit welchen sich die Gemüseanbauflächen erweitern lassen. Bei der Setzung der Gebäude wurde, wie erwähnt, stark Acht gegeben, die bestehende Baumsubstanz wahren zu können. Dies wird im Massstab 1:1‘000, mit den teils geringen Abständen von Baum und Gebäude, deutlich sichtbar. Die Gebäude fügen sich wortwörtlich in den Baumbestand
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B Abb. 73 Schnittführung Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
ein. Dies wird als qualitatives Merkmal für ein Wohnen im und um das Grün gewertet, welches sich nicht nachträglich erschaffen liesse. Mit der Reduktion der Gebäudeanzahl und der klareren Stellung der Gebäude zur Strasse werden vermehrt zusammenhängende Freiräume geschaffen. Diese dürfen jedoch nicht zum erneuten Abstandsgrün verkommen, sondern sollen aktiv von den Menschen genutzt werden. Um diese Aneignung zu unterstützen, bedarf es einer gewissen Infrastruktur, wie die genannten Garteninseln. Diese verteilen sich auf dem Grün, prägen den Raum und können bei der zwischenmenschlichen Kommunikation behilflich sein. Mit einer adäquaten Gartenarchitektur soll weiter auch dafür gesorgt werden, dass die Übergänge von privaten zu öffentlichen Räumen klar verständlich sind und respektiert werden.
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5.8 GENOSSENSCHAFTSHAUS TYP 3 Wohnungen M 18
1 – Zimmer – Wohnung
Die illustrierte Grundriss-
abfolge in Abb. 74 & 75 lautet:
2.5 – Zimmer – Wohnung
Erdgeschoss, Regelgeschoss 4, Regelgeschoss 3, Regelge-
3.5 – Zimmer – Wohnung
schoss 1 und Dachgeschoss.
4.5 – Zimmer – Wohnung
Die Regelgeschosse lassen sich frei anordnen und kombinieren.
5.5 – Zimmer – Wohnung Abstellflächen, Lager, HLK, etc. Waschküche
Abb. 74 Genossenschaftshaus Typ 3, Schrägansicht
Abb. 75 Genossenschaftshaus Typ 3, Frontalansicht
Quelle: Eigendarstellung
Quelle: Eigendarstellung
Mit dem Genossenschaftshaus Typ 3 wird ein Gebäudetyp vorgestellt, welcher dem gemeinnützigen Wohnen dient. Dieser wurde in Anlehnung an den Bestand entworfen und soll als Interpretation der transformierten Struktur und Substanz gesehen werden. Das Gebäude ist in seiner Form für die Wohnnutzung konzipiert. Das Wohnungsangebot reicht im vorliegenden Entwurf von 1-Zimmer bis 5.5-Zimmer-Wohnungen. Im Erdgeschoss findet sich nebst den vier Wohnungen auch Platz für Abstellflächen, Lager, Raum für HLK etc. Die Waschküche mit weiteren Abstellflächen ist im 4. Obergeschoss angedacht. Die Dachfläche kann als Terrasse oder zum Gärtnern genutzt werden. Weiter dient sie zum Verweilen, sich Treffen oder zur Trocknung der gewaschenen Kleidung. Der Typ 3 weist eine Grundabmessung von 10.40 Meter in der Breite und 61.20 Meter in der Länge auf. Der Liftschacht von 2.80 * 2.80 Meter liegt fassadenbündig auf der Erschliessungsseite. Der Vorbereich zu den Wohnungen misst 1.70 Meter und das Treppenhaus ragt weitere 3.70 Meter in die Tiefe. Die Balkone messen jeweils 8 m2 (2.00 * 4.00 Meter) und der private Vorbereich im Erdgeschoss beträgt 2.50 Meter ab Fassade. Der vertikale Abschluss ist als Flachdach konzipiert. Die Dachsparren dienen der Wahrung der Struktur und sollen zugleich den Charakter des Gebäudes unterstreichen. Sie eignen sich weiter für allfällige Installationen wie Solarmodule oder zum Spannen einer Slackline. Die Gebäudetiefe ist bewusst niedrig gewählt, um die Struktur des Bestandes erhalten und ihr gerecht werden zu können. Damit die Wohnfläche nicht zu sehr durch Erschliessung und Konstruktion reduziert wird, wurde die Erschliessung aus dem Gebäudevolumen herausgezogen. Die 2002 fertigsanierte Siedlung am Burriweg in Schwamendingen inspirierte zu diesem Vorgehen und ist zugleich eine Referenz für eine solche Transformation (Domschky et al, 2018, S. 57 ff.). Das Genossenschaftshaus Typ 3 besitzt, im Gegenzug zum kleineren Bruder dem Typ 2, drei statt zwei vertikal, aussenliegende Erschliessungen. Diese sind als Zwei – Spänner ausgebildet, können jedoch im Regelgeschoss 4 als auch im 4. Obergeschoss erweitert respektive mit einem Laubengang verbunden werden.
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Abb. 76 Genossenschaftshaus Typ 3, Erdgeschoss
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 77 Genossenschaftshaus Typ 3, 4. OG (Dachgeschoss) Quelle: Eigendarstellung
Noch ein paar Worte zur Bausubstanz: Das Gebäude ist grundsätzlich als Holzsystembau gedacht. Der Liftschacht wie auch das Treppenhaus sind aus bautechnischen sowie feuerpolizeilichen Gründen als Beton- respektive Stahlbaukonstruktion vorgesehen. Der Holzsystembau (vgl. Kap. 3.3. Holz im Urbanen Kontext) begünstigt die Transformation der Siedlung dadurch, dass die bestehende Baumsubstanz so gering wie möglich von den Bauarbeiten tangiert wird. Das Roden und Aufforsten der Bäume könnte dadurch reduziert werden. Mit derselben Begründung wird der Verzicht eines Untergeschosses legitimiert, wodurch relativ hohe Kosten vermieden werden können (vgl. Kap. 4.5 Handlungsstrategien).
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Abb. 78 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 1 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 79 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 80 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 3
Quelle: Eigendarstellung
Abb. 81 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 4
Quelle: Eigendarstellung
5.9 STADTHAUS Mit dem Stadthaus wird ein viergeschossiges Gebäude in variabler Ausführung vorgestellt. Dieses widmet sich einem anderen Nachfragesegment und darf als Alternative zum genossenschaftlichen Wohnen betrachtet werden. Dies wird damit begründet, dass die Sozialstruktur möglichst durchmischt werden soll, um einer weiteren Segregation entgegenwirken zu können (vgl. Kap. 2.7 Sozialstruktur). Die Grundabmessung beträgt in der Breite 10 Meter und in der Gebäudetiefe 12 Meter. Der private Vorbereich / Garten ist Teil der Hochparterrewohnung. Erschlossen wird der Typ R von der Gebäuderückseite, der Typ V von der Gebäudevorderseite. Die Zweispänner befinden sich jeweils rückseitig, erschliessen nach links und rechts die Wohnungen und besitzen einen Aufzug. Das Hochparterre liegt einen Meter über dem Terrain. Um die Benutzung für Menschen mit Beeinträchtigungen zu gewährleisten, wird der Niveauunterschied sowohl ausserhalb wie auch im Gebäudeinnern mit Rampen überwunden. Der Typ R und Typ V lassen sich auf unterschiedliche Weise mit Wohnungen bestücken. Über das Hochparterre und 1. OG sind Maisonetten geplant. Die Wohnungen 1, 2 und 3 besitzen Grössen von 5.5 bis 6.5 Zimmern. Mit den Wohnungen 4 und 5 können das 2. und 3. OG ebenfalls mit zwei 5.5 – Zimmer – Maisonetten ausgestattet werden. Alternativ lassen sich im 2. OG auch zwei 3.5 – Zimmer – Wohnungen und im 3. OG eine 5.5 – Zimmer – Dachwohnung mit direktem Liftzugang realisiern. Die Zimmeranzahl ist lässt sich zudem, durch die Einführung von überhohen Räumen, reduzieren.
Stadthaustyp
Wohnung Nr.
Typ R
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5.5 – Zimmer – Maisonette, EG + 1. OG links
Typ R + V
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6.5 – Zimmer – Maisonette, EG + 1. OG rechts
Typ V
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6.5 – Zimmer – Maisonette EG + 1. OG links
Typ R + V
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5.5 – Zimmer – Maisonette 2. OG + 3. OG links
Typ R + V
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5.5 – Zimmer – Maisonette 2. OG + 3. OG rechts
Typ R + V
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3.5 – Zimmer – Wohnung 2. OG links
Typ R + V
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3.5 – Zimmer – Wohnung 2. OG rechts
Typ R + V
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5.5 – Zimmer – Dachwohnung 3. OG
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Abb. 82 Stadthaus Typ R, Hochparterre Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 86 Stadthaus Typ V, Hochparterre Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 83 Stadthaus Typ R, 1. OG Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 87 Stadthaus Typ V, 1. OG Quelle: Eigendarstellung
Abb. 84 Stadthaus Typ R + V, 2. OG, Variante 1 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 85 Stadthaus Typ R + V, 3. OG, Variante 1 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 88 Stadthaus Typ R + V, 2. OG, Variante 2 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 89 Stadthaus Typ R + V, 3. OG, Variante 2 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 91 Stadthaus Typ R, Variante 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 94 Stadthaus Typ V, Variante 2 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 93 Stadthaus Typ V, Variante 1 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 90 Stadthaus Typ R, Variante 1 Quelle: Eigendarstellung
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Abb. 92 Stadthaus Typ R, Variante 3 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 95 Stadthaus Typ V, Variante 3 Quelle: Eigendarstellung
5.10 MOBILITÄTSHUB Mit dem Mobilitätshub wird ein Objekt vorgestellt, welches sich den Bedürfnissen einer zukünftigen Mobilität widmen will, es in eine Architektur verpackt, welche platzsparend und wandelbar ist. Weiter sollen Zweit- und Drittnutzungen implementiert werden, um zum einen das Nutzungsangebot zu steigern, die Sicherheit zu gewähren sich zünftig neu orientieren zu können als auch zur Mitfinanzierung. Der städtebauliche Entwurf zeigt drei Standorte auf für eine möglichst äquivalente Abdeckung im Schwamendinger-Dreieck. Die gesetzten Gebäude haben nicht dieselben Dimensionen, sind in ihrer Grundstruktur und Nutzung aber gleich. Die nebenstehenden Abbildungen beziehen sich auf den Mobilitätshub im Gebiet Kronwiesen (vgl. Kap. 5.3). Komponenten • Autoparksystem. Vertikal und horizontal gestapelt Autos mit vollautomatischem Wechselsystem (Lift), ähnlich einem Hochregallager (Compark, online). • Vertikale Gartenanlagen in der ersten Fassadenschicht für die Produktion in der Stadt. Gewerbliche Nutzung durch Gärtnereien oder Bewirtschaftung durch Grün Stadt Zürich. • Weitere gewerbliche Flächen oder Büroräume zur strassengewandten Seite, ab Erdgeschoss denkbar. • Dachbegrünung, Dachgarten oder Fläche für die Energiegewinnung. Vertikaler Aufbau Im Erdgeschoss finden die Zu- und Wegfahrten statt. Ebenfalls bestehen Zugänge zu vertikalen Erschliessungen (Treppen & Lift). Weiter braucht es Infrastruktur für Administration wie Automiete etc. Ab dem 1. Obergeschoss bis und mit Dachfläche können die genannten Komponenten objektbezogen angeordnet werden. Nutzungsspektrum • Parkieren & Lagern: Lang- und Kurzzeit als auch in Form von mietbare Lagerfläche (analog Hochregallager) • Mieten & Teilen: Mietautos und weiteren Mobilitätsmittel • Arbeitsfläche für gewerbliche Nutzungen • Gartenbewirtschaftung: Lebensmittelproduktion und Fassadenbegrünung zugleich • Energieproduktion
62
Bachelorarbeit Städtebau
|
Schwamendingen
Abb. 96 Mobilit채tshub Konzept, Isometrie von Strassenseite
Quelle: Eigendarstellung
Autoparksystem
Grundkonstruktion
Gewerbe / B체ro
Vertikale Gartenanlagen
EG
Abb. 97 Mobilit채tshub Konzept, Explosion
Reto Lucek
|
Fr체hlingssemester 2019
Quelle: Eigendarstellung
63
6
MENGENGERÜST
Mit dem Mengengerüst wird eine auantitative Aussage zum Entwurf gemacht. Es vergleicht den Ausgangszustand, bezogen auf das Jahr 2019, mit dem Zustand nach einer potentiellen Realisierung des Entwurfes. Die Berechnungen sind auf sieben Quartierausschnitte unterteilt und werden zum Schluss für das Schwamendinger-Dreieck zusammengefasst. Der Bereich um den Schwamendingerplatz wurde aufgrund der punktuellen Eingriffe und der im Kern nicht wesentlich veränderten Struktur ausgelassen. Das Mengengerüst beinhaltet 13 Messgrössen respektive Inhalte. Diese basieren zum einen auf GIS-Daten der Stadt Zürich (Amt für Raumentwicklung (b), online) oder wurden grafisch respektive rechnerisch ermittelt. Es unterscheidet zwischen Bestand und Entwurf und gibt weiter Auskunft über die Zu- respektive Abnahme der Werte. Die Messgrössen sind für die Verständlichkeit nachfolgend kurz erläutert: Zeile 1 Anrechenbare Grundstücksfläche [m2] Die GIS-Daten beinhalten eine Datengrösse «Fläche», welche grundsätzlich den Parzellen entspricht und auch Erschliessungswege beinhaltet. Von der genannten Fläche werden als Annahme 10 % abgezogen, um so auf die anrechenbare Grundstücksfläche schliessen zu können (Statistisches Amt Kanton Zürich (b), 2019, S. 7). Zeile 2 Einwohner*innen [EW] Sind die Einwohner*innen bezogen auf den jeweiligen Quartiersauschnitt respektive für die anrechenbare Grundstücksfläche (vgl. Zeile 1). Die Anzahl an Einwohner*innen im Entwurf wurde über die Geschossfläche für Wohnen und einem angenommenen Wohnflächenverbrauch von 40 m2 pro Person ermittelt. Zeile 3 Einwohner*innendichte [EW / ha] Ist ein Dichtemass der Einwohner*innen pro Hektar (vgl. Zeile 2). Zeile 4 Beschäftige Personen [BP] Dies schliesst beschäftige Personen ein, welche in Arbeitsstätten gemeldet sind, die sich im Quartiersauschnitt befinden. Die Anzahl der beschäftigen Personen im Entwurf wurde über die Geschossfläche für Arbeit und einem angenommenen Arbeitsflächenbedarf von 25 m2 pro Person ermittelt (Statistisches Amt Kanton Zürich (b), 2019, S. 7 & Kanton St. Gallen, online).
64
Bachelorarbeit Städtebau
|
Schwamendingen
Feld 1
Abb. 98 Feld 1 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Bestand
Entwurf
anr. Grund.-Fläche [m2]
17‘098
17‘098
Einwohner*innen [EW]
262
273
Einwohner*innendichte [EW / ha]
153
Beschäft. Personen [BP]
Bestand
Entwurf
anr. Grund.-Fläche [m2]
25‘483
25‘483
+ 11
Einwohner*innen [EW]
466
765
+ 299
159
+6
Einwohner*innendichte [EW / ha]
183
300
+ 117
57
912
+ 855
Besch. Pers. [BP]
57
0
- 57
Dichte der beschäft. Personen [BP / ha]
33
533
+ 500
Besch. Pers. Dichte [BP / ha]
22
0
- 22
Gebäude [-]
15
8
-7
Gebäude [-]
16
10
-6
5‘060
4‘830
- 230
6‘660
5‘560
- 1‘100
Gebäudegrundfl. [m2] Gesch.-Fl. Wohnen [m2] Gesch.-Fl. Arbeiten [m2]
Differenz
30‘600 18‘050
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2]
+ 12‘550 0
- 13‘370
Gesch.-Fl.-Resereve [m2] Ausbaugrad [%]
61 %
103 %
+ 42 %
AZ [-]
0.71
1.20
+ 0.49
21‘600
24‘930
+ 3‘330
Bestand
Entwurf
Differenz
anr. Grund.-Fläche [m2]
29‘520
29‘520
Ausbaugrad [%]
58 %
166 %
+ 108 %
AZ [-]
0.69
1.97
+ 1.28
10‘240
9‘750
- 490
Tab. 1 Mengengerüst Feld 1 Quelle: Eigendarstellung
11‘700
Grünfläche [m2] Abb. 103 Feld 3 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Tab. 3 Mengengerüst Feld 3 Quelle: Eigendarstellung
Feld 4
Entwurf
anr. Grund.-Fläche [m2]
38‘501
38‘501
Einwohner*innen [EW]
658
1188
+ 530
Einwohner*innen [EW]
580
875
+ 295
Einwohner*innendichte [EW / ha]
171
308
+ 138
Einwohner*innendichte [EW / ha]
196
296
+ 100
Besch. Pers. [BP]
79
200
+ 121
Besch. Pers. [BP]
42
200
+ 158
Besch. Pers. Dichte [BP / ha]
21
52
+ 31
Besch. Pers. Dichte [BP / ha]
14
68
+ 54
Gebäude [-]
29
31
-2
Gebäude [-]
24
11
- 13
9‘950
11‘400
+ 1‘450
9‘950
11‘000
+ 1‘050
Gesch.-Fl. Wohnen [m2]
Abb. 104 Feld 4 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Gebäudegrundfl. [m2]
47‘500 24‘600
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2] Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
Differenz
- 850
Bestand
Gebäudegrundfl. [m2]
Gesch.-Fl. Wohnen [m2] + 27‘900
5‘000 20‘300
35‘000 24‘600
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2] - 7‘600
Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
+ 15‘400 5‘000
20‘300
+ 4‘900
Ausbaugrad [%]
55 %
117 %
+ 62 %
Ausbaugrad [%]
55 %
89 %
+ 34 %
AZ [-]
0.64
1.36
+ 0.72
AZ [-]
0.83
1.36
+ 0.52
36‘980
34‘169
- 2‘811
Grünfläche [m2]
15‘115
15‘900
+ 785
Grünfläche [m2] Abb. 101 Feld 2 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Gesch.-Fl. Wohnen [m2] + 21‘850
8‘450
Grünfläche [m2]
Abb. 100 Feld 2 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Gebäudegrundfl. [m2]
22‘800
Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
Feld 2
Abb. 102 Feld 3 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
10‘900 11‘850
Abb. 99 Feld 1 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Feld 3
Differenz
Tab. 2 Mengengerüst Feld 2 Quelle: Eigendarstellung
Abb. 105 Feld 4 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Tab. 4 Mengengerüst Feld 4 Quelle: Eigendarstellung
Feld 5
Abb. 106 Feld 5 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Bestand
Entwurf
anr. Grund.-Fläche [m2]
26‘569
26‘569
Einwohner*innen [EW]
566
799
Einwohner*innendichte [EW / ha]
237
Besch. Pers. [BP] Besch. Pers. Dichte [BP / ha] Gebäude [-] Gebäudegrundfl. [m2]
Bestand
Entwurf
anr. Grund.-Fläche [m2]
25‘515
25‘515
+ 233
Einwohner*innen [EW]
501
685
+ 184
334
+ 98
Einwohner*innendichte [EW / ha]
196
268
+ 72
5
50
+ 45
Besch. Pers. [BP]
21
40
+ 19
2
21
+ 19
Besch. Pers. Dichte [BP / ha]
8
16
+7
17
10
-7
18
8
- 10
6‘920
8‘230
+ 1‘310
7‘770
8‘290
+ 520
Gesch.-Fl. Wohnen [m2]
Abb. 110 Feld 7 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2]
Gesch.-Fl. Wohnen [m2]
11‘650
16‘900 Gesch.-Fl. Arbeiten [m2]
+ 11‘490 1‘000
Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
- 12‘320
Differenz
27‘390
+ 23‘970 8‘250
Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
Gebäude [-] Gebäudegrundfl. [m2]
31‘970 16‘250
12‘950
+ 1‘460
Ausbaugrad [%]
58 %
144 %
+ 86 %
Ausbaugrad [%]
57 %
95 %
+ 38 %
AZ [-]
0.68
1.68
+ 1.00
AZ [-]
0.66
1.11
+ 0.45
17‘770
16‘440
- 1‘330
17‘790
19‘651
+ 1‘861
Bestand
Entwurf
Differenz
anr. Grund.-Fläche [m2]
190‘688
190‘688
Einwohner*innen [EW]
3‘762
5‘583
+ 1‘821
Einwohner*innendichte [EW / ha]
197
293
+ 95
276
1‘682
+ 1‘406
14
88
+ 74
136
89
- 47
54‘910
56‘590
+ 1‘680
Grünfläche [m2] Abb. 107 Feld 5 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Feld 7
Differenz
Tab. 5 Mengengerüst Feld 5 Quelle: Eigendarstellung
Feld 6
Grünfläche [m2] Abb. 111 Feld 7 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Bestand
Entwurf
Differenz M 19
anr. Grund.-Fläche [m2]
30‘659
30‘659
Einwohner*innen [EW]
729
999
Die Anzahl an Einwoh-
ner*innen steigt um gut 2‘000 Personen an, die der Beschäftig-
+ 270
ten um 1‘100. Bei gleichbleiben-
Tab. 7 Mengengerüst Feld 7 Quelle: Eigendarstellung
Felder 1 - 7
der anrechenbarer Grundfläche
Einwohner*innendichte [EW / ha] Besch. Pers. [BP]
Abb. 108 Feld 6 Bestand Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Besch. Pers. Dichte [BP / ha] Gebäude [-] Gebäudegrundfl. [m2]
238
326
+ 88
steigen die Dichten folglich an.
15
0
- 15
jedoch verringert.
Besch. Pers. [BP]
5
0
-5
M 20
Besch. Pers. Dichte [BP / ha]
17
11
-6
8‘600
7‘280
- 1‘320
Die Anzahl an Gebäude wird
Obwohl die Summe der
Gebäudegrundflächen leicht ansteigt (ca. 3%), kann die Grünfläche erhalten werden. Dies aufgrund der Zusammenlegung der
Gebäude [-] Gebäudegrundfl. [m2]
neuen Erschliessungswege. Die
Gesch.-Fl. Wohnen [m2]
39‘950 24‘000
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2] Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
rechnerische minime Erhöhung
+ 15‘950 0
11‘800
der Grünfläche wird tendenziell durch zusätzliche Erschliessungs-
- 4‘150
wege oder Infrastruktur egalisiert. M 21
Ausbaugrad [%]
67 %
112 %
+ 45 %
AZ [-]
0.78
1.30
+ 0.52
21‘613
26‘291
+ 4‘678
Grünfläche [m2] Abb. 109 Feld 6 Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kt. Zürich, online & Eigend.
Tab. 6 Mengengerüst Feld 6 Quelle: Eigendarstellung
Gesch.-Fl. Wohnen [m2]
223‘310 136‘250
Gesch.-Fl. Arbeiten [m2] Gesch.-Fl.-Resereve [m2]
+ 129‘110 42‘050
97‘150
- 31‘960
Die aktuell rechtlich gül-
tigen Geschossflächenreserven werden mehr als vollumfänglich aufgebraucht, was einem Ausbaugrad von 114 % entsprechen würde. Die Ausnützungsziffer steigt von 0.71 auf 1.39 an – dies entspricht einer Verdoppelung.
Ausbaugrad [%]
58 %
114 %
+ 55 %
AZ [-]
0.71
1.39
+ 0.68
141‘108
142‘779
+ 1‘671
Grünfläche [m2]
Tab. 8 Mengengerüst Felder 1 - 7 Quelle: Eigendarstellung
Zeile 5 Dichte der beschäftigen Personen [BP / ha] Ist ebenso ein Dichtemass der beschäftigten Personen pro Hektar (vgl. Zeile 2 & 4). Zeile 6 Gebäude [-] Dies ist die Anzahl an Gebäude im Quartiersausschnitt. Reiheneinfamilienhäuser wurden grundsätzlich als ein Volumen betrachtet und als ein Gebäude gezählt. Zeile 7 Gebäudegrundfläche [m2] Ist die Grundfläche respektive der Fussabdruck sämtlicher Gebäude im Quartiersausschnitt. Die Erhebung erfolgte via CAD und der amtlichen Vermessung. Zeile 8 & 9 Geschossflächen für Wohnen und Arbeiten [m2] Die GIS-Daten weisen lediglich eine «Geschossfläche» aus, unabhängig deren Nutzung und berechnet sich aus dem oberirdisch gebauten Volumen geteilt durch die Geschosshöhe. Sie entspricht somit der Bruttogeschossfläche respektive der anrechenbaren Geschossfläche. Für den Entwurf wurde die Geschossfläche auf die Nutzungen Wohnen und Arbeiten aufgeteilt (Statistisches Amt Kanton Zürich (b), 2019, S. 7 & Amt für Raumentwicklung (c), 2019).
Zeile 10 Geschossflächenreserve [m2] Wurde den GIS-Daten entnommen. Die Berechnung erfolgte durch das Amt für Raumentwicklung (Statistisches Amt Kanton Zürich (b), 2019, S. 7 & Amt für Raumentwicklung (c), 2019). Zeile 11 Ausbaugrad [%] Der Ausbaugrad ist der Anteil der bereits gebauten Geschossfläche zur rechtlich möglichen (Stand 2019). Es sind lediglich Zoneninformationen ohne Sondernutzungsplanung berücksichtigt (Statistisches Amt Kanton Zürich (b), 2019, S. 7). Zeile 12 AZ, Ausnutzungsziffer [-] Die Ausnutzungsziffer wird selbständig ermittelt. Sie errechnet sich durch die Summe der Geschossflächen (vgl. Zeile 8 & 9) geteilt durch die anrechenbare Grundstücksfläche. Zeile 13 Grünfläche [m2] Die Grünfläche wurde via CAD und der amtlichen Vermessung erhoben und misst sämtliche begrünten Flächen.
Reto Lucek
|
Frühlingssemester 2019
67
7
RAUMPLANERISCHE UMSETZUNG
Mit dem städtebaulichen Entwurf wurde ein mögliches zukünftiges Bild der transformierten, gartenstadtähnlichen Siedlung aufgezeigt. Das eine solche Transformation nicht von heute auf morgen erfolgen wird respektive einen längeren Zeitraum beansprucht, scheint ausser Frage zu sein. Die raumplanerische Umsetzung soll diesbezüglich einen Prozessablauf modellieren, mit welcher diese Innenentwicklung von statten gehen könnte. Wie erläutert (vgl. Kap. 5.2 Zentrum + Spitze) ist der Eingriff im Zentrum Schwamendingen minim und hat, verglichen mit dem Schwamendinger-Dreieck, weniges gemein. Aus diesem Grund wird die Umsetzung exemplarisch am Schwamendinger-Dreieck aufgezeigt.
7.1
ENTWICKLUNGSETAPPEN
Der Grossteil des Bestandes wurde Ende der 1940 er Jahre oder in den 1950 er erstellt. So auch die Gebäude (Jahrgang 1949 bis 1955), welche mit dem Neubau von EMI ersetzt wurden. Ihr Gebäudealter belief sich auf etwa 70 Jahre. Die notwendige Etappierung der Transformation hat zur Folge, dass der Bestand nicht nach dem Erreichen eines gewissen Gebäudealters ersetzt werden kann. Dies hat unter anderem Instandhaltungs- und Instandsetzungsmassnahmen zur Folge (Amt für Raumentwicklung (a), 2019). Es ist empfehlenswert die Transformation im Grundsatz vom West nach Osten erfolgen zu lassen. Dies weil mit dem Feld 1, in der Spitze des Schwamendinger-Dreieckes, sowohl neue Wohnwie auch Arbeitsflächen entstehen. Hinzu kommen die kulturelle Komponente und der neue Grünraum, mit welchen ein zusätzliches Angebot in Schwamendingen entsteht. Parallel kann der genannte Vielzweckbau weiterentnwickelt werden (vgl. Kap. 5.3 Gebiet Kronwiesen). Der Rest, unabhängig der Mobilitätshubs, kann in weiteren Sequenzen bearbeitet werden. Mögliche Etappierung Vorgeschlagen werden 5 Etappen mit jeweils einem Zeitfenster von 5 Jahren. Die gesamte Transformation würde somit 25 Jahre beanspruchen und im Jahr 2050 abgeschlossen sein. Das Zeitfenster von 5 Jahren würde die Baueingabe, das Nutzungsende, den Rückbau, den Neubau mit Umgebungsarbeiten sowie den Nutzungsbeginn beinhalten. Die planerischen und politischen Prozesse sind folglich Vorleistungen, welche individuell und / oder gemeinsam zu erfolgen haben.
68
Bachelorarbeit Städtebau
|
Schwamendingen
GIS-Browser Etappe Legende Dauer
Tätigkeit
Gebäudealter 0 2020 – 2025 Legende
Allgemeine politische Prozesse, Miteinbezug der Bevölkerung, Entscheidungsfindung, Tesplanung, Legitimation etc.
06.05.19, 15)03
1
2025 – 2030
Feld 1 mit Vielzweckbau
2
2030 – 2035
Feld 2
3
2035 – 2040
Feld 3 + 7
Feld 4
Aktueller Gebäudebestand nach Baujahr
Feld 2
Gebäude bis 2016
Feld 1
Anzeigeoptionen nach Hauptnutzung:
4 2040 – 2045 Feld 5 + 6 Wohnen und–Verwaltung 5Gewerbe 2045 2050 Feld 4 Andere Tab. 9 Etappierung Quelle: Eigendarstellung
Feld 5
Anzeigeoptionen für Hintergrundkarten: Weisse Hintergrundkarte
Das Feld 4 wird zuletzt entwickelt, weil es die neuste BausubsSchwarze Hintergrundkarte tanz im Bestand vorweist. Weiter entstehen dort vermehrt Nutzungen im allgemeinen Interesse sowie höherpreisige ImmobiWeitere Optionen lien. Es lohnt sich mit diesem Feld zuzuwarten, um die effektive Gemeindegrenzen anzeigen Entwicklung in Schwamendingen abwarten und reagieren zu können.
Feld 3 Feld 6
Baujahr Gebäude 2011-2016
1951-1960
2001-2010
1925-1950
1991-2000
1901-1925
1981-1990
1876-1900
1971-1980
1850-1875
1961-1970
Vor 1850
Abb. 112 Legende Gebäudealter Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online
unbekannt
Feld 7
Abb. 113 Gebäudealter und Parzellenstruktur
Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
Quellenangaben Gebäude- und Wohnungsregister (GWR)
Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) 7.2 GRUNDEIGENTUM Amtliche Vermessung (AV)
VIII III VI VII
VII
VII
IV
IV
IV
IV
IV
IV
IV
V
VI
IV
IV
IV
IV
IV
IV
V
IV
IV
IV
IV
IV
VII
VII
IV
V
IV
V
VII
V
IV
IV
III
IV
IV
IV
IV
IV
IV
IV
IV
IV
V
IV
V
VII
IV
V
V
IV
V
V V
V
V
VII
V
V
VII
V
VI
V
V
V
V
IV
VII
I
II
V
VIII
VII
IV
V
V
V V
V V
VI
about:blank Reto Lucek
|
Frühlingssemester 2019
69
VII
V
V
V
V
Abb. 114 Bestehende Parzellenstruktur mit Bestand SeiteKanton 1 von 1 Zürich, online & Eigendarstellung Quelle: Amt für Raumentwicklung
Abb. 115 Bestehende Parzellenstruktur mit Projekt Quelle: Amt für Raumentwicklung Kanton Zürich, online & Eigendarstellung
VII
IV
V
IV
VII
IV
V
IV
VII
VII
Zentrum: [268
V
VII
VII
Mas
VII
VII
VII
Zum Grundeigentum ist zu erwähnen, dass wenn eine quartiersübergreifende, neue Struktur geschaffen werden will, dies ohne Landumlegung kaum erreicht werden kann. Der Entwurf © GIS-ZH, Kanton Zürich, 18.06.2019 18:38:35 hat sich in der Setzung der neuen Volumina vom Eigentum geDiese Karte stellt einen Zusammenzug von amtlichen Daten verschiedener Stellen dar. Keine Garantie für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Rechtsverbindliche Auskünfte erteilen allein die zuständigen Behörden. löst, da der Erhalt der Siedlungsstruktur und der Baumsubstanz mit deren räumlicher Wirkung höher gewichtet wurden. Diesbezüglich ist es vorstellbar, dass nicht die Flächen, sondern die Ausnutzungen umgelegt werden. So dass neue Baufelder mit privaten Vorbereichen und Erschliessungswegen sowie einer entsprechenden Ausnutzung entstehen würden. Die Umgebung mit Grünräumen, Spielplätzen, Flächen, öffentlichen Erschliessungen gingen zu Handen der Stadt. Dieser würde die Gestaltung und Pflege obliegen und kann dadurch richtungsweisend Einfluss auf einen zukünftigen Charakter der neuen Siedlung nehmen.
7.3
BAU- & ZONENORDNUNG
Gemäss Zonenplan liegen die Parzellen der Felder 1 bis 7 in einer viergeschossigen Wohnzone (W4) mit einer möglichen Ausnützung von 1.2 gemäss Bauordnung. Entlang der Dübendorfund Winterthurerstrasse besteht zudem die überlagerte Zone «Gebiet mit erhöhter Ausnützung». Für eine Entwicklung, wie sie der Entwurf aufzeigt, reicht die bestehende Wohnzone nicht aus. Auch wenn es die Ausnützung teils zulassen würde. Sie müsste flächenmässig mindestens auf eine W5 Zone aufgezont werden (Stadt Zürich (j), 2019, S. 14-15). Für das Feld 1, als Beispiel, würde sich aufgrund der Nutzung eine Zentrumzone eigenen. Die aktuelle Bauordnung lässt jedoch maximal 7 Vollgeschosse zu, was bereits im Konflikt mit dem Entwurf stünde (Stadt Zürich (j), 2019, S. 16). Weiter arbeitet der Entwurf mit Gebäuden, welche in ihrer Form (Abmessung und Höhe) oder der Nutzung stark vom Bestand abweichen. Dies sind zum Beispiel die drei Wohnriegel entlang der Glattwiesenstrasse (vgl. Kap. 5.3 Gebiet Kronwiesen) oder sämtliche Mobilitätshubs. Diesen müsste eine andere Zone zugewiesen respektive sie einer Sondernutzungsplanung unterzogen werden. Variante A Die Zone W4 wird in ein W5 augezont und die überlagerte Zone «Gebiet mit erhöhter Ausnützung» bleibt bestehen. Das Feld 1 wird in eine neue Zentrumszone Z8 umgezont, ebenso die Erweiterung der Schule Luchswiesen, die der Zone für öffentliche Bauten zugeschrieben wird. Die Felder 2 bis 7 benötigten in der Folge grundsätzliche allesamt eine Sondernutzungsplanung (Stadt Zürich (k), online). Variante B Das Feld 1 und die Schule Luchswiesen werden umgezont, gemäss Variante A. Feld 2 bis 7 werden in eine neue Zone mit dem Namen «Gartenstadtzone» umgezont. In dieser neu geschaffenen Zone können explizite Angaben zu Grundabmessungen, Nutzweise, Dachgestaltung etc. einer «Gartenstadt» gemacht werden. Der Vorteil sollte darin bestehen, dass die Anzahl an Sondernutzungsplanungen reduziert werden könnten. Die Zone «Gebiet mit erhöhter Ausnützung» bleibt bestehen, da sie den Strassenquerschnitt betrifft.
70
Bachelorarbeit Städtebau
|
Schwamendingen
7.4
PROZESSABLAUF + QUALITÄTSSICHERUNG
Zur Etappierung wurde bereits ein Vorschlag unterbreitet, ebenso zu einer Änderung des Zonenplanes. Nachfolgend will kurz auf einen möglichen Prozessablauf eingegangen werden. Die Innenentwicklung in Schwamendingen mit der Transformation von ganzen Gebieten ist unumstritten kein leichtes Unterfangen. Um die Qualität und eine breite Akzeptanz sicherzustellen, benötigt es zeitliche und finanziell aufwändige Prozesse, an welchen zahlreiche Stakeholder teilnehmen müssen. Unabhängig bereits laufender oder realisierter Prozesse wird folgender Ablauf vorgeschlagen. Mit einer Testplanung über das gesamte Schwamendinger-Dreieck können, auf einer Grundlage wie dieser Diplomarbeit, die Ideen und Absichten getestet werden. In der Folge sollen mit einer breiten Partizipation Absichten wie auch Entwicklungsziele etc. festgelegt werden. Dies betrifft Themen wie den Umgang mit dem Bestand, Dichten und Durchmischung, Frei- und Grünräume, Ökologie als auch die Mobilität. Weiter können notwendige Schritte und Massnahmen für eine zünftige Bau- und Zonenplanrevsion festgelegt werden. Nach einer Legitimation durch die Stimmbevölkerung können die einzelnen Felder transformiert werden. Eine mögliche Form ist das Wettbewerbsverfahren, bezogen auf einzelne Felder oder zusammengelegt. Dies hängt unter anderem von den neuen Grundeigentumsverhältnissen, den finanziellen Mitteln und nicht zuletzt vom Willen ab.
7.5
AKTIVE ROLLE DER STADT
Damit die Bevölkerung die Absichten und Vorstellungen der städtischen Entwicklung mitträgt, bedarf es von dieser eine aktive, leitende Rollen in sämtlichen Prozessen. Besonders im Falle, wo das Eigentum nicht im Besitz der Stadt ist. Dies betrifft unter anderem Private, Genossenschaften und Investor*innen. Partizipation, kommunale Leitbilder wie auch die grundeigentümerverbindliche Bau- und Zonenordnung sollen Hilfe leisten.
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FAZIT
Der städtebauliche Entwurf, als Prozess wie als Endprodukt, hat gezeigt, dass eine Transformation der Struktur in neuer Substanz möglich ist. Weiter ist zu nennen, dass auch der Baumbestand, welcher über Jahrzehnte Form angenommen hat, weitestgehend erhalten werden kann. Die Mühe, welche es bedarf ihn zu erhalten, ist durchaus lohnend. Der Entwurf lässt sich abschliessend wie folgt beschreiben: Die Gebäudeanzahl wurde reduziert, die Volumina skaliert, die Gebäudehöhen entlang der Dübendorf- und Winterthurerstrasse erhöht und neue Freiräume im Innern des Dreieckes ausgebildet. Bezüglich der Ausnutzung und Dichten: Der Entwurf weist für das Schwamendinger – Dreieck abschliessend eine Ausnützungsziffer von 1.4 auf. Verglichen mit dem Bestand entspricht dies einer Verdoppelung. Dieser Wert gilt es in weiteren Planungsphasen durchaus kritisch zu hinterfragen. Erreicht wir er dadurch, dass die Kanten des Dreieckes stärker verdichtet werden als das Innere. Ob und wie stark dies zu erfolgen hat muss auch von den Menschen in Schwamendingen mitbestimmt und mitgetragen werden. Mit diesem städtebaulichen Entwurf entsteht so ein neues, insgesamt dichteres Wohnen in einer zurückhaltend veränderten Umgebung.
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
Lucius Burckhardt, Max Frisch und Markus Kutter (1955) merkten einst an: «…jeder Schweizer ist sterblich und hat somit den Wunsch, nicht überfahren zu werden, und er möchte auch nicht täglich eine Stunde in Verkehrsstockungen verbringen. Er möchte leben, und zwar so, wie es ihm gefällt, die seiner Lebensform entspricht – und diese Stadt hat er immer weniger» (S. 14).
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ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 1 Stadt Zürich mit Stadtkreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Abb. 2 Schema Arbeitsmethodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Abb. 3 Städtebauliche Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 Abb. 4 Schwarzplan 1:20‘000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 5 Weissplan 1:20‘000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 6 Landeskarte 1879 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 7 Landeskarte 1940 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 8 Landeskarte 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 9 Landeskarte 1982 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 10 Grünplan 1:20‘000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Abb. 11 Baustrukturanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Abb. 12 Sicht auf Hirzenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12 Abb. 13 Schwamendingerplatz und Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . .13 Abb. 14 Schwamendinger – Dreieck, Spitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Abb. 15 Schwamendinger – Dreieck, Nordostteil . . . . . . . . . . . . . . . .13 Abb. 16 Schwamendinger – Dreieck, Südostteil . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Abb. 17 Nutzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 Abb. 18 Standortpotenzial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Abb. 19 Bahn-, S-Bahn- & Tramnetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Abb. 20 Nachtbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Abb. 21 Strassennetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19 Abb. 22 Gehwegnetz (Fokus Schwamendinger-Dreieck) . . . . . . . . . .19 Abb. 23 Freiraumanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Abb. 24 Begehungen vor Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 25 Scheibe 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 26 Scheibe 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 27 Reihen + Zeilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 28 Hochhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 29 Hauseingang 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 30 Hauseingang 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 31 Zwischenraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 32 Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Abb. 33 Schwamendingerplatz 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 34 Tempo-30-Zone. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 35 Privater Garten 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 36 Balkon 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 37 Schwamendingerplatz 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 38 Tram 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 39 Privater Garten 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
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Abb. 40 Balkon 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 41 Gasthof Hirschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 42 MIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 43 Gemüse an der Strasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 44 Balkon 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Abb. 45 Bearbeitungsperimeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Abb. 46 Raum im Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb. 47 Raum nach Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb. 48 Nutzungen im Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb. 49 Nutzungen nach Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb. 50 Konzept Mobilitätshubs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Abb. 51 A. H. Steiner als Stadtbaumeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Abb. 52 Situationsplan 1:5‘000 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Abb. 53 Situationsplan 1:5‘000 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Abb. 54 Josef Strauss Park, Kaiserstraße in Wien . . . . . . . . . . . . . . 44 Abb. 55 Urban Ramp, Creil in Frankreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Abb. 56 Framehouse, Dragør in Dänemark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Abb. 57 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 1 . . . . . . . . . . . 44 Abb. 58 Sports and Culture Campus, Gellerup Dänemark . . . . . . . 45 Abb. 59 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 2 . . . . . . . . . . . 47 Abb. 60 Reiheneinfamilienhaus, Quartier Unterstrass, Zürich . . . . 47 Abb. 61 Hochparterre in New York . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Abb. 62 Schulhaus Baumgarten, Buochs Hangseite . . . . . . . . . . . . 48 Abb. 63 Ansicht Schulhaus Baumgarten, Buochs . . . . . . . . . . . . . . 48 Abb. 64 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 3 . . . . . . . . . . . 48 Abb. 65 Situationsplan 1:2‘000 Projekt, Ausschnitt 4 . . . . . . . . . . . 51 Abb. 66 Isometrie Spitze, Feld 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Abb. 67 Isometrie Gebiet Kronwiesen, Feld 2 + 3 . . . . . . . . . . . . . . 52 Abb. 68 Isometrie Gebiet Luchswiesen, Feld 4 + 5. . . . . . . . . . . . . . 53 Abb. 69 Isometrie Gebiet Glattwiesen, Feld 6 + 7 . . . . . . . . . . . . . . 53 Abb. 70 Situationsplan 1:1‘000 Projekt, Vertiefung . . . . . . . . . . . . . 55 Abb. 71 Schnitt A-A 1:500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Abb. 72 Schnitt B-B 1:500 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Abb. 73 Schnittführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Abb. 74 Genossenschaftshaus Typ 3, Schrägansicht . . . . . . . . . . . . 58 Abb. 75 Genossenschaftshaus Typ 3, Frontalansicht . . . . . . . . . . . 58 Abb. 76 Genossenschaftshaus Typ 3, Erdgeschoss . . . . . . . . . . . . . 59 Abb. 77 Genossenschaftshaus Typ 3, 4. OG (Dachgeschoss) . . . . . 59 Abb. 78 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 1 . . . . . . . . . 59
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Abb. 79 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 2 . . . . . . . . . 59 Abb. 80 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 3 . . . . . . . . . 59 Abb. 81 Genossenschaftshaus Typ 3, Regelgeschoss 4 . . . . . . . . . 59 Abb. 82 Stadthaus Typ R, Hochparterre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 83 Stadthaus Typ R, 1. OG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 84 Stadthaus Typ R + V, 2. OG, Variante 1 . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 85 Stadthaus Typ R + V, 3. OG, Variante 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 86 Stadthaus Typ V, Hochparterre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 87 Stadthaus Typ V, 1. OG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 88 Stadthaus Typ R + V, 2. OG, Variante 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 89 Stadthaus Typ R + V, 3. OG, Variante 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 90 Stadthaus Typ R, Variante 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 91 Stadthaus Typ R, Variante 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 92 Stadthaus Typ R, Variante 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 93 Stadthaus Typ V, Variante 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 94 Stadthaus Typ V, Variante 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 95 Stadthaus Typ V, Variante 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Abb. 96 Mobilitätshub Konzept, Isometrie von Strassenseite . . . . 63 Abb. 97 Mobilitätshub Konzept, Explosion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Abb. 98 Feld 1 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 99 Feld 1 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 100 Feld 2 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 101 Feld 2 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 102 Feld 3 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 103 Feld 3 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 104 Feld 4 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 105 Feld 4 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Abb. 106 Feld 5 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 107 Feld 5 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 108 Feld 6 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 109 Feld 6 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 110 Feld 7 Bestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 111 Feld 7 Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Abb. 112 Legende Gebäudealter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Abb. 113 Gebäudealter und Parzellenstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Abb. 114 Bestehende Parzellenstruktur mit Bestand . . . . . . . . . . . . 69 Abb. 115 Bestehende Parzellenstruktur mit Projekt . . . . . . . . . . . . . 69
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Schwamendingen
TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1 Mengengerüst Feld 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Tab. 2 Mengengerüst Feld 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Tab. 3 Mengengerüst Feld 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Tab. 4 Mengengerüst Feld 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Tab. 5 Mengengerüst Feld 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Tab. 6 Mengengerüst Feld 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Tab. 7 Mengengerüst Feld 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Tab. 8 Mengengerüst Felder 1 - 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Tab. 9 Etappierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
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QUELLENVERZEICHNIS •
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Bachelorarbeit Städtebau
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen
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Reto Lucek
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Frühlingssemester 2019
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QUELLEN REFERENZBILDER •
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Bachelorarbeit Städtebau
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Schwamendingen