voR wort i
»Schreeuwen van de roodbedekte daken dat u wilt een ontwerper zijn!«
Frei nach dem Motto „Tu was Kreatives und rede darüber“ drehten wir an einem schönen Mittwoch Morgen im Juli die Zündschlüssel unserer Kraftfahrzeuge um und brachen zum zweiten Teil des Kreativ-Workshops „CREËREN“ in Richtung Amsterdam auf. Zusammen mit zehn Studierenden aller Semester lagen vier Tage kreativen und freien Arbeitens auf einem tollen Campingplatz in einer tollen Stadt vor uns. Vier Tage, in denen man auf eine andere Art und Weise und in einem anderen Umfeld „an die Sache“ rangehen sollte. Dieses Buch dokumentiert unseren Workshop und spiegelt die Hauptregeln des Projekts wider: „Seid frei, seid kreativ, vergesst Bauhaus und Ulm und macht euer Ding!“ Es ist schön zu sehen, dass die Regeln auch in diesem Jahr eingehalten worden sind und jede Gruppe zu einem komplett unterschiedlichen, aber durch die Bank weg sehr tollen Ergebnis gekommen ist. Was man leider in diesem Buch nicht sehen kann, ist die volle Ladung an Freiheit, Begeisterung, Inspiration und Motivation, die sich während des Workshops in den Köpfen angesammelt hat. Aber irgendwie ist das auch gut so: Papier ist zwar geduldig, aber schöne Erinnerungen noch viel mehr ... Alessa Pärn, Bastian Langguth, Alex Ketzer im Sommer 2011
»Schrei von den rotbedeckten Dächern, dass du ein Gestalter sein willst!« Zugegebenermaßen sehr eigenwillige Interpretation des Smash-Hits „Rood“ von Marco Borsato (DER niederländische Schnulzensänger schlechthin...)
IN HA LT 05 06 07 08 16 17 19
Vorwort I Inhalt Vorwort II Die Tugenden Der Workshop Das Manifest Erster Tag
20 21 22 40 58 76 80
Zweiter Tag Dritter Tag Gruppe Eins Gruppe Zwei Gruppe Drei Das Ergebnis Das Tsch端ss
voR wort II
»im machen erfüllt sich die person.«
Ab und an werde ich gebeten ein Vorwort zu schreiben. Reaktionen darauf gab es nie. Da ging es Günter Eich mit seinen zwei Lesern schon besser. Ich gebe aber nicht auf, weil ich zum einen die Buchgestalter und die Verfasser wertschätze und ihre Arbeit gern begleite, weil ich beim Verfertigen der Gedanken oft auf brauchbare Ideen komme für meine zukünftige Arbeit und nicht zuletzt weil ich die gesammelten Reflektionen gern einmal als Thesenpapier in einem Seminar diskutieren möchte. Der Wert der hier dokumentierten Arbeit liegt in der unvergleichlichen Chance ein paar Tage lang nahezu alle Register zu ziehen, die im einschlägigen Kontext der Gestaltung und dem wünschenswerten Studium der Gestaltung denkbar sind. Kein klassisches Seminar, kein Studienprojekt mit realem Auftragshintergrund kann das so umfassend leisten. Die Vielfalt ist bei Creëren Konzept. Hintergedanke ist das Begreifen des eigenen Tuns – etwas worum sich jegliche Theorie der Gestaltung seit Jahrzehnten unbefriedigend, weil immer nur Segmente ansprechend, bemüht. Begreifen durch Tun. Das ist wohl der Grund, warum Otl Aicher immer vom „Machen“ sprach. Ich hoffe auf viele begeisterte Durchblätterer, die sich anstecken und zur Nachahmung anregen lassen. Vielleicht werden sie sogar somit zu Lesern. Prof. Dr. Dieter C. Schütz Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät IB-Hochschule »machen ist ein selbst zu verantwortendes tun […], machen ist die verlängerung des ich […], im machen erfüllt sich die person.« otl aicher in „die welt als entwurf“, s. 191f.
WIR LASSEN UNS NICHT STOPPEN -
NIEDER MIT DER KONVEN TION -
KREATIVER DRECK IST GUTER DRECK -
WAS WEG MUSS, Muss WEG -
dU bist Du
»Ben jij een ontwerper?« „Nee, ik ben een bromfiets verhuur!“
Idee
Die Idee zum „CREËREN-Workshop“ kam uns auf einer Exkursion nach Rotterdam, wo wir als Selbstversorger in einem historischen Backsteinhaus mit Seeblick residierten. Es war wohl die Kombination aus diesem ungewöhnlichen Setting, dem anspruchsvollem Tagesprogramm und den geselligen Abenden in der Gruppe auf dem geräumigen Speicher, die uns zu der Entwicklung dieses Projekts inspirierte. Im Gegensatz zu herkömmlichen Exkursionen, die ja eher „zuhörlastig“ sind, wollten wir ein aktiveres Format schaffen, das den Teilnehmern völlige (gestalterische) Freiheit lässt, um ein Erlebnis des „Ausbrechens“ und der „Befreiung“ zu erleben und dadurch neue Kräfte und Inspiration zu schöpfen.
Ziel
Die Teilnehmer sollen voller neuer Energie und Kraft aus dem Workshop gehen und in den verschiedenen Programmpunkten Inspiration für die eigene Arbeit und Denkweise sammeln. Dazu wurde eine abwechslungsreiche Agenda gestaltet, die sich aus Gruppenarbeit, Besuche von Design-Studios und eigenverantwortlicher Erkundung der Stadt Amsterdam zusammensetzt – abgerundet durch einen fundierten Vortrag des Leiters der Marketing- und Design-Abteilung der Stadt. Aber vor allem das Arbeiten fernab der Uni, in einem anderen Land, in einer anderen Stadt und mit neuen Menschen sollen die vier Tage des Workshops zu einer runden Sache machen. »Bist du ein Designer?« „Nein, ich bin ein Moped-Verleih!“
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/ Es gibt keinerlei kreative Einschr änkungen / Alles ist erlau bt,
alles
ist
mach bar,
alles ist kreativ / Gestaltung ist nicht nur PixelSchieb en / Gestaltung ist Alles: das tägliche das
Leb en ,
Trinken ,
Gestaltung ausflippen , denken ,
das
das
ist
Feiern
/
rumspinnen ,
b esinnen ,
einen
Essen ,
nach -
gemeinsamen
N enner finden , SpaĂ&#x; hab en , alles zu verwerfen , von vor ne anzufangen , alles neu zu machen / Gestaltung ist neue Wege zu finden und die alten zu
verlassen
/
Gestaltung
ist miteinander zu kommunizieren ,
sich
auszutauschen
/ U nd ganz wichtig: In der Gestaltung ist alles er lau bt / Ihr seid die neuen Gestalter /
UMSETZUNG
Wichtig war uns, dass der Workshop einen Bezug zur Stadt hat, in der er stattfindet. Diese Stadt sollte nicht nur als „Austragungsort“ dienen, sondern vielmehr das Hauptthema stellen, um das sich alles dreht. Die Entscheidung fiel auf Amsterdam, da diese „Gemeente“ eines der wunderbarsten (wenn nicht sogar einzigartigsten) Stadt-Corporate-Designs überhaupt hat. Auf den ersten Blick sehr einfach und einprägsam, auf den zweiten Blick jedoch überaus komplex. Und genau hier sahen wir der Herausforderung an die Teilnehmer. Um einen kleinen Einblick in das Arbeitsleben der niederländischen Gestalter zu bekommen, recherchierten wir Design-Studios, die ebenfalls einen Bezug zur Stadt, beziehungsweise zu unserem Projekt haben. Wir fragten Besuchstermine an und baten die Designer, uns etwas über das Leben und Arbeiten in Holland zu erzählen. Und über den Unterschied zu Deutschland in diesem Bereich.
2011 fand der CREËREN-Workshop übrigens schon zum zweiten Mal statt.
Drittes Element des Workshops war das analoge Arbeiten mit „handfesten“ Materialien aus dem Baumarkt und die anschließende Adaptierung in die digitale Form. Die Basis dazu lieferten Schriften bekannter niederländischer Typografen. Die Schriften wurden analysiert, mit der „Referenz“ Helvetica verglichen und anschließend ein Buchstabe aus dem gewählten Material nachgebaut. Die Ergebnisse wurden mit einer kreativen Geschichte des Letters zu einem Poster verarbeitet. Natürlich darf das Gesellige bei einem so straffen Programm nicht auf der Strecke bleiben. Täglich war eine der drei Gruppen für den Einkauf und die Zubereitung der Verpflegung zuständig. Hier zeigte sich nochmal so richtig das kreative Potenzial der Teilnehmer. Es wurden Themen-Menus entwickelt, Speisekarten gebastelt und Tischdeko gezaubert. Jeder wurde satt und die Grundlage für das, was im Anschluss folgte, war somit gegeben ... Damit die Gruppen nichts vergessen konnten und immer einen „Papierbegleiter“ dabei hatten, gab es noch selbstgemachte Notizbücher, das „CREËREN-Boek”, welche es mit „Input“ vollzukritzeln galt.
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tag eInS ZEITRAFFER Abfahrt Köln >> Ankunft Amsterdam >> Konspirative Kölsch-Runde >> Hüttenverteilung und Einweisung >> Studio-Besuch: Dirk Laucke >> „XXX-Stadtralley“ Teil Eins >> Einkaufen, Schnibbeln, Kochen >> Essen und Trinken >> Müde ins Bett fallen
Studio-Besuch: Dirk laucke
Nach der obligatorischen Kölsch-Runde auf niederländischem Boden brechen wir voller Vorfreude zum Studio von Dirk Laucke auf, welches sehr schön auf einem Insel-artigen Gelände zwischen zwei Grachten liegt. Wir betreten die Räume und stellen nach einigen Minuten fest, dass wir unsere Münder wieder schließen könnten ... Denn die tollen Gadgets, das viele Papier, die unzähligen Kisten mit „DIY-Stuff“ und erst die Einrichtung lassen unsere Augen strahlen und funkeln ... Im Konferenzraum angekommen, eröffnet Dirk die Gesprächsrunde. Ehrlich, offen, gnadenlos und ohne „Schönredungs-Floskeln“ berichtet er über den Arbeitsalltag des (niederländischen) Gestalters und raubt somit vielleicht dem Ein oder Anderen die Illusion der „schönen und bunten Werbewelt“. Aber Recht hat er – seine Worte regen zum Überlegen an: Genügt es als Gestalter, die tollsten Arbeiten zu machen? Machen wir den Kram nur fürs Portfolio? Vergessen wir der Optik halber den Inhalt, nur um „FancyStuff“ abzuliefern? Der Gestalter hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Er muss in der Lage sein, eine ausgewogene Balance zwischen dem eigenen Anspruch und dem des Kunden zu finden. Denn dann erst kann Gestaltung das sein, was sie sein sollte: Angemessen.
» Es geht nicht um Dich, coole Arbeiten und das Portfolio. Es geht um Angemessenheit! «
Mehr Infos über und viele Arbeiten vom Studio Dirk Laucke gibt es hier: studio-laucke.com
tag ZweI ZEITRAFFER Aufstehen, Frühstück, Körperpflege >> Gruppenarbeit auf dem Campingplatz >> Mittagspause >> Studio-Besuch: Lesley Moore >> „XXX-Stadtralley“ Teil Zwei >> Einkaufen, Schnibbeln, Kochen >> Essen und Trinken >> Müde ins Bett fallen
HANDARBEIT OHNE »APFEL-ZETT« Die Qual der Wahl bestand aus den Schriften THESIS (Lucas de Groot, 1994), MUSEO SLAB (Jos Buivenga, 2009) und SWIFT (Gerard Unger, 1987).
Ytong, OSB-Platten, Dachlatten, Hammer, Nägel, Schere, Lineal – da schlagen unsere Herzen höher. Was nicht passt, wird passend gemacht und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Jede Gruppe wählte ein Material und eine Schrift „Made in NL“ aus, um diese im Vergleich mit der Helvetica auf Herz und Nieren zu prüfen. Anschließend galt es, einen Buchstaben aus den Baustoffen zu bauen und das fertige Werk in Szene zu setzen, abzulichten und zusammen mit einem kreativen „Copy-Text“ auf einem schicken A2-Poster zu verewigen. Ja richtig, das waren gleich vier Dinge auf einmal: Schriftkunde, Handarbeit, Texterskills und fotografisches Auge...
Studio-besuch: Lesley Moore » Der Designer hier in den Niederlanden wirkt oft fast als Künstler. «
Mehr Infos über und viele Arbeiten von Lesley Moore gibt es hier: lesley-moore.nl
Das Gefühl, das wir im letzten Jahr bei Thonik hatten, setze sich dieses Jahr hier fort: Tolles „Ladenlokal“, ein fast zehn Meter langes Bücherregal, gute Musik im Hintergrund und ein Garten, der zum Grillen einlädt. Dazu liegt eine Stimmung im Raum, die hochkonzentrierte Motivation versprüht. Wir schauen auf eine Wand, an der viele Poster hängen und bekommen die Entstehungsgeschichten dazu sehr ausführlich erklärt. Es sind klare Arbeiten, und wir sind erstaunt, wie einfach es doch sein kann, eine witzige und kreative Idee zu verpacken – ganz ohne unnötige Spielereien und „Auflockerungen“... Nebenbei erfahren wir noch, wer eigentlich dieser Lesley Moore ist: Den gibt es nämlich gar nicht, aber dennoch wollte das Studio einen „Frontmann“ und schuf ihn kurzerhand selbst. Aber ein Sinn ergibt sich dennoch, liest man zwischen den Zeilen: „Less is More“...
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tag drEI ZEITRAFFER Aufstehen, Frühstück, Körperpflege >> Gruppenarbeit auf dem Campingplatz >> Studio-Besuch: Thonik >> „XXX-Stadtralley“ Teil Drei >> Vortrag beim „Corporate-Design-Minister“ >> Einkaufen, Schnibbeln, Kochen >> Essen und Trinken >> Müde ins Bett fallen
XXX-Stadtralley
Da es viel zu einfach wäre, das Corporate Design der Stadt in einer Präsentation zu erklären, mussten die Gruppen unwissend und auf eigene Faust die Stadt erkunden. In vier Aufgaben galt es herauszufinden und zu dokumentieren, wie die Stadt gestaltet ist, wie dies kommuniziert wird und wo Fehler auftauchen. Anwendungsbeispiele wurden fotografiert, Passanten befragt, Stadthäuser und Museen besucht. Aber wo das Logo am häufigsten auftaucht, sollte wohl jedem klar sein...
» Auch wenn auf Vibratoren die drei Kreuze sind, sind das noch lange keine offiziellen Souvenirs... «
Studio-Besuch: THONIK
Mit einem strahlenden Lächeln werden wir im grünen Büro begrüßt und durch die Räume geführt. Einfach toll dieses „Loft“: so groß, so schön und so viele nette Leute an einem so großen Tisch. Vom Staunen erholt, geht es im Konferenz-Raum mit einer Präsentation der besten Projekte aus dem Hause Thonik und einer ausfühlichen Frage-/Antwort-Runde weiter. Wie auch im letzten Jahr: Stille im Raum – denn die Arbeiten sind einfach so gut, dass Sie uns fast schon den Atem rauben.
Mehr Infos über und viele Arbeiten von Thonik gibt es hier: thonikbyyou.nl
Die »Directie Communicatie«
Nachdem wir das Corporate Design der Stadt schon ganz gut auf eigene Faust kennengelernt hatten, folgten wir der Einladung der Kommunikations-Abteilung Amsterdams zu einem Vortrag über die Geschichte und Umsetzung des Erscheinungsbildes. Sehr ausführlich zeigte uns Egbert Wolf die Situation vor der Neugestaltung und erklärte, warum der Relaunch zwingend von Nöten war und wie schwierig es war, alle Parteien von der (fast) einheitlichen Lösung zu überzeugen.
Das komplette Design-Manual gibt es hier: amsterdam.nl/ stijlweb
HAN NAH RELLER
PAT RIC K LEMBURG
NIC OLA HÜLL
TOB IAS HANDORF
LAU CKE SIE BEIN Studio Laucke Siebein Dass es beim Design und den Projekten nicht um den Designer, coole Arbeiten und sein Portfolio, sondern um Angemessenheit geht, war eine der Botschaften, die Dirk Laucke uns besonders ans Herz legte.
Darum braucht man als Designer sowohl eine klare Kommunikation, als auch Kompromissbereitschaft und eine hohe Schmerzgrenze, was das verwerfen eigener Ideen & Ansätze angeht.
Es geht dabei um viele Kompromisse und Absprachen.
Über Design in Holland konnte er sagen, dass der Designer eher als Künstler angesehen wird.
Mit dem schwer gewonnenen Lebensraum, 6 m unter dem Meeresspiegel, wird bewusster umgegangen als mit der Stadtlandschaft in Deutschland. Der Ansatz für den Designer in den Niederlanden und in Deutschland sollte aber der selbe sein: Eine angemessene Arbeit zu schaffen.
LES LEY MO ORE Lesley Moore aka. Less is more Bei Lesley Moore bekamen wir jede Menge an kreativem Input. Gemeinsam besprachen wir Arbeiten und Herangehensweisen der Agentur, die sehr grafisch und getreu ihres Grundsatzes „less is more“ mit Grundformen und Farben umgehen. Zum Abschied erhielten wir alle ein Poster aus dem Agenturarchiv.
THO NIK
Thonik war das größte Büro, welches wir während unseres Aufenthaltes in Amsterdam besuchten.
Dort stießen wir schon am Eingang auf große, beeindruckende Arbeiten. Diese wurden uns von einer Mitarbeiterin, die für die Aussenkommunikation der Agentur
zuständig ist, präsentiert. Thonik zeigt bei verschiedensten Projekten den Ansatz, ein zentrales Element zu wählen und dieses konsequent im Corporate-Design anzuwenden.
M ES IT A DE CH M E
DI
So po Vo St ob w ...b u l w e e n r Am ve lern H asse oh iß w i de ni , au n l s r v m o re Do ter Art on swä eck an für ige sie nt ch da ik Pa n e fi st lich W w me eln rkk den nd eh n ir ar r S od ar b et an t. U iem An bek um teu er ten is B . er au au eg je nd an tw am ? de d d er ch to re Sy or en k n r as m lä au a zu m te a , ru f n u b t n w ol : E f d ng de en gs ei ik in ie bi -ü r t s di ere der Pas se F b e e r F d sa ra r P al r l. Am lag uß ei nt e ge gä vi e r st n n au zä el ab er Fe ge s hl e er da ue r s de te ni m r, F ag r S un ch be lu te ee s t e dr t u , d fa z.B Fa nt oh nd as hr ., d kt gü te P s d t s as da ist: lti n. Ä es ie tam s d t g m D m ie gi hn stü i sc wi e d t. l n i n g ch d hö e D re es v en fü Ein i n r w e o w iel , d r ei La ge g ei fä ie le n n eh te lti St is de , H ö r. g ad t d sb u re n r t a e in in s ibl n ge te fa Co iot un n a Be grie st j rpo hek d e u s de rt. ed ra , d ine o z e t e al utu Die m e D nn wu u A le ng g Be es m n m rd b en re ig it de st in le au ic n tl r- er gs ib e h de er t r -
CI Von thonik und edenspiekermann edenspickermann_aus aus dem Wappen Amsterdams Amsterdam‘sentwickelt, entwickelt, findet sich das Logo in abgewandelter Form bei so gut wie jedem Unternehmen oder Institutionen in der Stadt wieder. Die drei werden mit einem einfachen, grafischen und individuellem vierten Element in Volltonfarbe ergänzt. So schafft es die Metropole sich nach außen mit einem einheitlichen Erscheinungsbild zu präsentieren. Alle Unternehmen sind auf der Amsterdamer Website zu finden, finden über über welche man auch auf die Wirtschaftskampagne I amsterdam trifft.
typeface
Font-Ferdinand Karl
Berta von und zu B
Berta von und zu Bleisatz
Font-Ferdinand
Bleisatz
Kladden
THESIS Q
Fieses R in dunkler Nacht, es hat uns um den Schlaf gebracht. Hinter Hecken, unter Brücken – verharrt es um aus diesen Lücken mit bösem Plan hervorzuschießen. Fies Lachen durch die Straßen hallt, das R es strotzt so vor Gewalt. Wenn Buchstaben erschaudernt erstarren, horchend voller Angst verharren, hat das R wohl zugeschlagen. Das Q es wird zu Grab getragen. Vom R wurds in die Gracht getreten – nun ists an uns fürs Q zu beten.
„ICH HAB MEINE KAMERA AUF AUTOMATIK GESTELLT. DA SCHIESS ICH WIE MIT EINER MG!“ „HÖR AUF ZU FILMEN!“ „WIE KOMMEN WIR ZUM VAN GOGH MUSEUM?“
„DU MUSST AUSCHECKEN“ HAST DU IM BUS NOCH AUSGECHECKT? SONST GEHT DAS NICHT! „HEY, DA SEHE ICH SCHON WIEDER EINEN JCDECAUX!“ 2+2,4 IST...? HMM ICH HATTE MATHE LEISTUNGSKURS. IRGENDWIE SOLLTEN WIR DAS HINBEKOMMEN.
Studio Laucke „Mach keinen coolen Scheiß. Es geht um Angemessenheit. Grafikdesign hat Elemente der Sprache und Mode.“ Wenn Grafikdesign Mode beinhaltet, weiterentwickelt und neue Trends schafft, weil das etablierte meist hinter der Zeit liegt, dann ist Grafikdesign immer cool, wenn es gut ist. Wenn Angemessenheit bedeutet, dass die Entscheidung über die Angemessenheit des Grafikdesign beim Auftraggeber liegt, der eigentlich keine Ahnung hat und nicht beim Grafiker selbst, dann ist Angemessenheit für´n Arsch. Wenn Angemessenheit hingegen bedeutet, dass ein ruhiges, neutrales Design angebracht ist, dann ist das richtig und gut.
LESLEY MOORE Die zweite Agentur hat eine coole Location, einen schönen Garten und überall Designerzeug rumstehen. Das einzige was etwas komische war: die Sitzordnung. Man konnte direkt beim reingehen allen auf den Rechner kucken. Zudem waren die Gespräche leider nur auf english, was vom Verständis kein Problem war – nur ein bißchen gehemmt, sodass keine richtige Diskusion entstanden ist. Es herrschte eine extreme Kreativität, angefangen bei den Leuten mit ihren „Schreibtischen“, über deren Plakate bis hin zur Musik. Man bemerkte das Potenzial dieses Teams und befand sich tatsächlich nur am Fuße deren Leistungsumfangs.
Thonik Eine große Agentur mit vielen verschiedenen Projekten für kleine und große Unternehmen. Begeisterten sie uns doch nicht nur mit Plakaten und Zeitschriften, sondern mit kleinen Einblicken in ganze Kampagnen. Ideen sprudelten und diese fand man auch auf unüblichen Medien. Interessant bleibt einfach der Vergleich zu deutschen Agenturen. So greift Thonik auf ein komplett anderes Bewusstsein der Bevölkerung und kann mit Design nicht nur beeindrucken, sondern auch spielen.
Iamsterdam Wir haben gesehen, dass in Amsterdam viel mehr gute Gestaltung zu finden ist, als bei uns. Die Niederländer sind an sich mutiger, neue Sachen auszuprobieren. Man schenkt dem Designer oder Grafiker bei seiner Arbeit mehr Vertrauen als das in Deutschland der Fall ist. Die Auftraggeber suchen sich „nicht immer“ nur die Grafiker mit den meisten Preisen etc. für ihre Aufträge aus, sondern geben auch kleineren Agenturen eine Chance, wenn die besser zu ihrem Auftrag passen. Natürlich schaden Preise nicht. Amsterdam, eine Stadt mit Historie und Kultur und doch traut sie sich einen kompletten Wandel. Ein teuer bezahltes Projekt, mit Topdesignern – entwickeln sie ein neues Erscheinungsbild für Amsterdam. Zukunft, Qualität und Ehrlichkeit sind im CI Amsterdams zu erkennen.
XXX Etwas das man überall gefunden hat: X X X Manchmal richtig ausgeführt, aber in der Regel überall komisch kopiert. Das CD der Stadt wurde so praktisch an allen Arten von Gebäuden übernommen. Allerdings gibt es die drei X nicht erst seit Einführung des neuen CD, sondern schon seit langer Zeit vom Stadtwappen, was die Vielzahl erklärt, die in der Stadt zu sehen ist. Weitere alte Bestandteile des Wappen, wie beispielsweise die Krone findet man auch in der Stadt, wenn man genau hinsieht. Wir haben sie auf Strassenlaternen, neben dem Postlogo, auf Steinstatuen oder Türmen gesehen. Ein weiterer Bestandteil des Wappen waren 2 Löwen, die der Krone zugewandt waren. Diese waren allerdings seltener zu finden, als die Krone. Ein weiterer Punkt des Corporate Designs ist die neue Strukturierung der Innenstadt. Zum
Bau der Oper wurde ein komplettes Wohnviertel weggesprengt und neu gebaut. Auch gegen den Einwand der Bewohner. Bei uns in Deutschland würde man sich so was im Moment nicht trauen, was man gut am Beispiel Stuttgart 21 sieht. Die Stadt Amsterdam hat das aber konsequent durchgezogen und das Stadtviertel ist mittlerweile sehr belebt und akzeptiert, was man auch an dem lebendigen Flomarkt sieht, der taglich dort stattfindet. Weiterhin sieht man das Corporate Design der Stadt, dass von Edenspiekermann und Thonik konzipiert wurde auf alle 60 verschiedenen Verwaltungseinrichtungen, was ziemlich viel ist für eine einzige Stadt ist. Man hat das Design unter dem Motto entwickelt: „Wichtiger als das, was uns trennt, ist das was uns verbindet.“ Und das waren die drei Kreuze ...
Museo Slab
---------------------------------------ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ abcedfghijklmnopqrstuvwxyz 01234567890!“§$%&/()=?ß
-----------------------------------JOS BUIVENGA, 2009 Jos Buivenga wurde 1965 geboren. Er studierte von 1984 bis 1988 an der Academy of Arts Arnhem. 1994 begann er mit seinem ersten Schriftentwurf der Delicious, welcher 1996 vollendet wurde. Er lebt in Arnhem und arbeitet in einer Werbeagentur als Art Director. Die Museo Sans ist eine serifenbetonte Linear-Antiqua. Ausgangsbasis dieser Schrift war die zuvor von Jos Buivenga gestaltete Schrift mit dem Namen Museo. Einer Linear-Antiqua, die einen großen Erfolg aufgrund ihrer guten Lesbarkeit hatte. Daraufhin „kritzelte“ er etwas hin und her und suchte weitere Möglichkeiten, die Schrift um weitere Schnitte zu bereichern und entwickelte so die „Slab“-Variante der Museo. Die besonderen Merkmale dieser Schrift liegen im Detail. Gerade, blockartige Serifen gehen aus zarten Rundungen hervor und geben dieser somit einen einzigartigen Charakter. Diese Eigenschaften zeichnen sich besonders bei den Minuskeln ab, betrachtet man nur mal das „c“, das „k“ oder das „r“. Die Museo Slab verbindet eine klassische „Schreibmaschinen-Optik“ mit den Merkmalen einer modernen Linear-Antiqua und erinnert an eine Mischung aus der „American Typewriter“ und „Museo“.
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x8 c dn
Bouw PLAATS:
... als der kleine Jos wie jeden Abend gespannt vor dem Fernseh saß und seinen Lieblingsfilm „DRUNKEN MASTER 2“ sah, kam ihm eine Idee und er beschloss sein Leben der Erschaffung der wundervollsten Schrift der Welt zu widmen. Die Kampfchoreographie des Kranich (Crane) aus seinem Lieblingsfilm hatte ihn dazu inspiriert. Er gab ihr den Namen „Museo Slab“ und drei Jahre später ...
Wir brauchen eine neue Überschrift! In erster Linie fiel allen auf, dass Niederlande und ganz besonders Amsterdam ein komplett anderes Bewusstsein für Gestaltung hat. Der Anspruch im Design wie auch im Architektonischen ist sehr
hoch und deren Vielfalt und Spielerei sind nicht nur Eyecatcher sondern künstlerisch Wertvoll und gerne anzusehen. Ein erneuter Besuch ist auf jeden Fall zu empfehlen, da Amsterdam ein Vorreiter für gut gestaltete Städte mit Lebensqualität und sozialer Lebenskompetenz ist.
Alex Spiekerman Pierre Spiekerman
„Die Arbeit mit Erik war sehr inspiriend.“
Erik Spiekerman
Janine Spiekerman
Studio Lauke
Lesley Moore
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Nee, ik weet niet waar de „stadthuis “ is!
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Mercy Courage Determination Amsterdam, 1275, year of the civil rights
Das kleine „r“, mit seiner zerbrechlich-dünnen Verbindung zwischen Tropfen und Korpus hat uns am meisten gereizt. Den Körper und den Tropfen des „r“ haben wir aus Ytong-Stein gesägt, nach zuvor digital genau abgemessenen Verhältnissen. Die Verbindung ist ein geschälter Haselnuss-Zweig.
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We ranzsterdam
Unserem kleinen „r“ war es bei uns auf dem Campingplatz einfach zu schmutzig. Mit den Worten: „Ey, ich hau ab!“, rannte es morgens weg und versteckte sich in der Nähe der Bushaltestelle. Da war es grade einen Tag alt. Aber wir haben es wiedergefunden und jetzt steht es beim Alex auf dem Balkon.
Fazit:
DAS MACHEN WORAUF MAN BOCK HAT. FEHLER KÖNNEN GUT SEIN. ES GEHT UM ANGEMESSENHEIT. TRENDS IM GRAFIKDESIGN BEOBACHTEN. SPANIER KIFFEN SAUVIEL. LESS IS MORE. DESIGN IN AMSTERDAM ROCKT.
Say YeAh und, Wie war es so in amsterdam?
Genau wie schon im letzten Jahr waren wir von der Zusammensetzung der Gruppe auch 2011 positiv überrascht. Eine gute Mischung unterschiedlicher Typen, die es allesamt gar nicht abwarten konnten, endlich in Richtung „Camping Vliegenbos“ aufzubrechen. Wenn ihr auch mal so toll wohnen wollt, hier kann man buchen: vliegenbos.com
Mehr Infos über Jo Coenen und die von ihm entworfene Bibliothek gibt es hier: · jocoenen.com · oba.nl
Eine Video-Doku gibt es hier: goo.gl/nROnr
In Sachen Motivation und Engagement zeigte sich die Skala erneut im oberen Bereich. Abends fragten wir uns stellenweise, warum sich nur so wenige um den „Biertisch“ tummeln – die Antwort darauf lag in der Gruppenunterkunft, wo sich einige Teilnehmer bis spät in die Nacht um die Doppelstockbetten platzierten und die Stifte und Marker schwingten... Bevor wir ausprechen konnten, dass zum Beispiel die Bibliothek von Jo Coenen sehr sehenswert ist, tönte es schon von der Rücksitzbank des Stadtbusses: „Ey, kommt ihr mit in die Bibliothek, die ist echt Sahne Digga!” Wenn das mal kein gutes Zeugnis von Eigeninitiative ist. Trotz des recht straffen Tagesprogramms, ging es bei der Wahl und Zubereitung des Abendessens mit gleichem Tempo weiter: Endlose Mengen Steaks und Würstchen wurden gegrillt, „Gehackt Balletjes“ bekamen eine X-Form verpasst um anschließend zu „Original Amsterdam-Burgern“ verabeitet zu werden, und aus diversen Vla-Sorten wurden die prächtigsten Farbmuster gezaubert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich unser „kleiner Ausflug“ auch in diesem Jahr gelohnt hat und die Ergebnisse – visuell und spirituell – durch die Bank weg sehr gut geworden sind. Auch wenn die vier Tage nun vorbei sind und der Alltag wieder Einzug hält – in unseren Herzen bleibt noch lange ein kleines, schönes und positives Stückchen Erinnerung...
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Gesehen auf der A12 zwischen Bennekom und De Kraats.
ÂťWenn youw dat leesen kann, hebb ick mijn Caravan verloore!ÂŤ
»Hey vader, kijk ik ben de gekste van de wereld!«
»Hey Vater schau, ich bin der verrückteste von der Welt!«
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»Hey moeder kijk, ik ben een super ontwerpster!«
»Hey Mutter schau, ich bin ein super Gestalter!«
VIELEN DANK UND TOT ZIENS -
IM PRESS UM Diese Dokumentation ist als Ergebnis des „CREËREN-Workshops“ im Sommer 2011 entstanden. Mit Liebe gesetzt in den Schriften TJ EVOLETTE A, META SERIF und COURIER NEW. Gedruckt auf FSCzertifiziertem Papier von LASER-LINE BERLIN. Weitere Infos gefällig? Die gibt es hier: Alex Ketzer, 0160.92851620, hello@alexketzer.com © Selbstverlag Köln 2011